Ich finde es bis zu einem gewissen Grat schön und wichtig, wenn verschiedene Körperformen in der Werbung dargestellt werden, aber bei "Fat Acceptance" (wenn wir von Adipositas sprechen) hört es sich für mich auf, wenn wir schon von Vorbildern sprechen.
Manche reagieren ja sogar gereizt darauf, wenn ein Arzt ihnen zu verklickern versucht, dass sie dringend abnehmen müssen und beschweren sich dann über Fatshaming, like... der Typ versucht dein Leben zu retten, gute Frau, das ist kein Fatshaming.
Hatte ich eben mal selbst miterlebt und es wirkt eben so, als wolle man es sich selbst nicht eingestehen, dass man dringend etwas verändern muss, und deshalb sieht man alle anderen als die Bösen, Intoleranten an, die einen bloß fatshamen wollen. Es ist nunmal immer leichter jemand anderen die Schuld zu geben als sich selbst und Energie in eine Veränderung zu stecken. ^^"
Am Ende ist man ohnehin selbst für seinen eigenen Körper und was man damit tut verantwortlich, keine Frage, aber man kann auch nicht andere dazu zwingen Adipositas als gesund und attraktiv zu empfinden bzw. sich dem Fakt zu verschließen wie tötlich diese ist.
Und gerade zu Coronazeiten ist dieses Zumachen bei jeder Kritik an der Fat Acceptance-Bewegung noch obskurer und gefährlicher. Neben dem Alter sind Adipositas und Diabetes die größten Risikofaktoren für eine Hospitalisierung, va in der Intensivstation. Das war Fakt, nichts was sich intolerante Menschen ausgedacht haben, um adipöse Leute zu drangsalieren.
Und nun ja, was Attraktivität betrifft: man kann niemanden dazu zwingen stark adipöse Personen als attraktiv zu empfinden.
Wie gesagt: was man mit seinem Körper tut bleibt am Ende ohnehin einen selbst übrig, aber anderen muss das nicht gefallen und gerade bei starkem Übergewicht muss ich dann doch sagen: wir haben in Europa alarmierend viele, stark übergewichtige Minderjährige. Das sollte man nicht als gegeben hinnehmen und nichts dagegen tun.
Neben der Schönheitsfrage und Attraktivität geht es hierbei darum, dass viele dieser Kinder und Jugendlichen bereits schwere Krankheiten wie Diabetes und Organschäden und Gelenkprobleme davongetragen haben, oder in naher Zukunft davontragen werden.
Deshalb sollte man diese Fat Acceptance-Bewegung unbedingt kritisch sehen und nicht alles unterstützen was von dieser kommt, wie etwa starkes Übergewicht als genauso gut und positiv darzustellen wie (relatives) Normalgewicht, weil es da am Ende weit mehr als ums Aussehen geht.
Das wurde bereits des Öfteren von dieser Bewegung gemacht, dass man stark übergewichtige Models auf Cover brachte, die behaupteten, sie seien genauso fit und gesund und die ihr Gewicht als etwas sehr Positives dargestellt haben und ... das kann nur eine Lüge sein.
Ich hab auch schon Bilder mit "Health is Self Love" gesehen etc... das magst du dir (im Moment noch) einreden, aber dein Herz und alle anderen Organe protestieren daweil lautstark. ^^"
Ein Kleidungsstil und Make-Up, das mir nicht mehr gefällt, kann ich ablegen oder Haare wieder auf meine Naturhaarfarbe zurückfärben. Tattoos und co., die einem nicht mehr gefallen, sind sicherlich lästig bis belastend, aber Organschäden, Gelenkschäden, Diabetes und co. kann ich nicht oder sehr schwer wieder rückgängig machen, oder damit gut zu leben lernen.