Wie findet ihr Hausaufgaben?

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  • @LadyEndivie08

    Verständnis für Naturwissenschaften und Mathe hängen aber eng zusammen. Du wirst nicht glauben, wie viele ein Biologiestudium beginnen und dann vor Schreck vom Sessel fallen, weil so gut wie mehr als die Hälfte Mathematik ist. XD


    Zudem ist dieses individuelle Fördern ja gut und schön, bis zu einem gewissen Grad. Man muss im Leben mal lernen, dass man sich auchmal anpassen und in den sauren Apfel beißen muss. Nicht alles, was zu tun ist, kann einem gefallen. Der Lehrer muss ebenfalls einen Konsens und Mittelweg für alle finden muss, um den Stoff zeitlich und organisatorisch irgendwie durchzubringen. Manchmal muss man sich Wissen auch einfach in den Kopf prügeln. Bei manchen Fakten geht das kaum anders.

    Man kann nicht alles mit Spaß und individueller Förderung lernen und auch Frontalunterricht ist nicht so schlimm, wie er heute oft dargestellt wird, wenn er gut gemacht ist. An der Uni hat dann ebenfalls keiner mehr die Lust und Zeit den Studenten alles "spaßhaft" näherbringen zu wollen.


    Zitat von O-mega

    I told my son: you don’t need to be in the top three in your class, being in the middle is fine, so long as your grades aren’t too bad. Only this kind of person [a middle-of-the-road student] has enough free time to learn other skills.

    -Jack Ma

    Unsinn. Wir wissen alle, dass die meisten stattdessen einfach länger vor Netflix oder Crunchyroll sitzen. :biggrin:

  • Tbh empfand ich bzw empfinde immer noch Hausaufgaben als nichts unbedingt Negatives, sondern eine Möglichkeit (well, eher einen Zwang), sich einmal selber mit etwas auseinanderzusetzen. Gerade in Fächern wie Physik oder Mathe ist es imo unabdingbar als Lehrer Hausaufgaben aufzugeben; denn sonst haben viele Schüler das Problem, dass sie am abend vor der Abfrage da sitzen und dann erst merken, dass sie doch keine Ahnung vom Thema haben. Natürlich sollte man es als Lehrer nicht übertreiben oder bei großen Hausaufgaben zumindest die Möglichkeit geben, in der Stunde anzufangen und es zuhause zu beenden, falls nötig.

    Bewertete Hausaufgaben finde ich persönlich eigentlich immer ganz nett, um Punkte zu sammeln. Immerhin stehen einem daheim eigentlich alle Mittel offen, um die Antworten auf seine Fragen zu finden, selbst wenn man 0 vom Thema mitbekommen hat.

    Also ja klar, manchmal sind Hausaufgaben nervig und man hat nicht immer (wobei, eher nie) Lust sich nach der Schule nochmal hinzusetzen, um sich weiter mit Schulthemen zu beschäftigen, aber meistens sind sie effektiv eine gute Möglichkeit um das Gelernte zu wiederholen und selber zu sehen, wie viel man eigentlich verstanden hat.

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    Vor einiger Zeit sah ich dieses Video über Hausaufgaben.

    Was er sagte, klang logisch für mich.

    Ich bin mittlerweile zwölf Jahre raus, aber damals stellte uns unsere vertretender Mathelehrer eine nahezu unlösbare Aufgabe, es ging ums Berechnen von Längen mit Hilfe von Strahlensätze.

    Das ist nur eine verblasste Erinnerung an damals.

    Wie dem auch sei, ich hasse diese eine Erinnerung an damals, sie gab mir das Gefühl machtlos und schwach zu sein.


    Ich weiß nicht, ob manche Aufgaben zu schwer sind als Hausaufgaben.

  • Während der Schulzeit sind Hausaufgaben sicherlich eher ein Ärgernis als alles andere, aber in der Uni hätte ich mir zu Zeiten wirklich etwas Vergleichbares gewünscht. Übungsaufgaben mit Musterlösung ohne Lösungsweg helfen da, sofern es überhaupt welche gibt, größtenteils eher wenig. Man merkt bei der selbständigen Bearbeitung eigentlich erst, dass man etwas nicht verstanden hat. Und das ist dann bei vielen, sofern man der verzwifelten Mimik glauben darf, während der Klausur. :thumbsup:


    Solange sie nicht zur reinen Beschäftigungstherapie verkommen, sind Hausaufgaben in angemessenem Umfang wirklich nicht der Untergang des Abendlandes. Genießt die Schulzeit. So entspannt und frei von Verantwortung wird es nie wieder im Leben.

  • Zwar ist die Illusion des fleißigen Schülers, der gerne, jedes noch so unangenehme Fach, aus reinem Wissensdurst oder Sorge um seine Zukunft, kaputtlernt schön, jedoch kennen wir alle die Realität. Man kommt nach Hause, feuert sein Zeug in die Ecke und fertig. Wenn einen Noten halbwegs interessieren wird nur von Test zu Test und Klausur zu Klausur kurz auf knapp gelernt. Hausaufgaben sind nunmal der Weg wie die Schüler zum wiederholen gezwungen werden und da man Kindern in diesem Alter auch oft nicht zumuten kann, dass sie fähig und willens sind ihren eigenen Lernfortschritt selbst zu übernehmen, halte ich Hausaufgaben für etwas positives. Man kann in vielen Fächern ohne Übung fast nicht gut sein. Und man rechnet einfach eher selten zur Bespaßung Integralrechnungen.

  • Man merkt bei der selbständigen Bearbeitung eigentlich erst, dass man etwas nicht verstanden hat.

    Und da is ja grad das Problem! Die Hausaufgaben müssen halt gemacht werden, ob sie etwas bringen ist meist egal... Eben weil sie teilweise viel zu viel, viel zu langweilig und viel zu einseitig sind, versteht man den Sinn dahinter und somit das eigentliche Lernziel nicht...

    Genießt die Schulzeit. So entspannt und frei von Verantwortung wird es nie wieder im Leben.

    Wat? Ich war froh als der Mist vorbei war ^^. Ich hab gerne Verantwortung, das ist für mich mehr Freiheit, als ich mir als Kind jemals erträumt hätte...

    Und man rechnet einfach eher selten zur Bespaßung Integralrechnungen.

    Ich hab im Abitur so gerne Mathe gemacht, dass ich mich ( leider) am Technikzweig im Studium versucht habe... das ging natürlich derbst nach hinten los -.-

    Es is immer ne Sache des Lehrers, ob die Kinder Spaß haben oder nicht.

    Zum Beispiel haben wir es immer als rätseln gesehn, wenn wir Mathe gemacht haben. Das war ne coole Sache!


    Ich bin mittlerweile seit fast zwei Jahren Erzieher im Hort und muss sagen, dass ich die mehr oder weniger hausaufgabenfreie Zeit selbst sehr genieße, da man mit den Kindern mal wieder gescheit Spiele machen kann, oder eben gescheit was lernen und nicht dauernd an Aufgaben zu hängen die teilweise jeder Logik entbehren...

    Besonders schlimm wirds ab der fünften Klasse...

  • Ich wünschte auch, es gäbe an der Uni Hausaufgaben. Zumindest war es in naturwissenschaftlichen Bereichen nicht so. So ist es zu Beginn total diffus, was nun Stoff sein soll, wenn die Schule einem vieles vorgelegt und vorgekaut hat. "Diese Lektüre und eure Unterlagen." - "Die haben zusammen, like... 1.500 Seiten?" - "JEP. Das haben sie."

    Seid doch froh, dass eure Schule euch noch alles in Form von Hausaufgaben und co. vorkaut.


    Zitat von Windmond

    Wie dem auch sei, ich hasse diese eine Erinnerung an damals, sie gab mir das Gefühl machtlos und schwach zu sein.

    Ist das nicht ein wenig dramatisierend? :wink:

    Lol, ein Chemieprof hat uns auch mal absichtlich eine unlösbare Hausaufgabe gegeben, um sich zu revanchieren. Ich weiß nicht mehr für welchen Prank, aber irgendeiner wird's schon gewesen und gerechtfertigt sein. :biggrin:

  • Seid doch froh, dass eure Schule euch noch alles in Form von Hausaufgaben und co. vorkaut.

    Sorry, ich bin ein denkender Mensch... klar, gibt viele, die mögen es, wenn einem alles vorgegeben wird.

    Man müsste einfach mehr individuell fördern, aber dazu fehlt das Personal und auch der Wille.


    Hab ich mein gutes Leseverständnis aus der Schule? > Nope, hab ich aus eigenen Büchern

    Hab ich mein relativ gutes Englisch aus der Schule? > Nope, alles selbst beigebracht.

    Hab ich meine Fähigkeit, nicht über jeden Stein zu stolpern aus der Schule? > Nope, selbst beigebracht ^^.


    Ich kenne den Spruch: "Die Schule bereitet einen auf das Leben vor!"

    Meine Eltern ham das oft gesagt und Hausaufgaben zählen da au dazu. *Würg* Was fürn Unsinn!!


    Man könnte viel mehr aus der Zeit, die man für die Kinder hat machen... ich finds schade.


    Versteht mich net falsch. Ich hatte ne handvoll Lehrer und sehe diese auch jetzt noch, die sich wirklich Mühe geben, aber die sin leider sehr in der Unterzahl.

  • Hab ich mein gutes Leseverständnis aus der Schule? > Nope, hab ich aus eigenen Büchern

    Hab ich mein relativ gutes Englisch aus der Schule? > Nope, alles selbst beigebracht.

    Hab ich meine Fähigkeit, nicht über jeden Stein zu stolpern aus der Schule? > Nope, selbst beigebracht ^^.

    Das Ding ist nur, und das wird immer wieder außer Acht gelassen, dass der Schulunterricht nunmal den Grundstein dafür legt, was man sich später "selbst beibringt". Denn irgendwann hat man auch in der dritten Klasse mit Englisch angefangen und in der ersten Klasse eben mit Lesen und Schreiben. Zumal es in der Schule auch nicht darum geht, aus jemandem einen Englisch/Französisch/Spanisch/was auch immer-Muttersprachler zu machen, sondern eben zusammen mit wachsendem Vokabular gewisse Themen und Inhalte zu vermitteln, sei es aus Geschichte, Literatur, Politik oder auch Allgemeinwissen.

  • Nur mal kurz.

    Zitat von bellchen

    Die Schule bereitet einen auf das Leben vor


    Bei diesem Satz muss ich immer so lachen haha. Als wäre es lebensnotwendig zu wissen, wie ein Gedicht zu analysieren ist oder als wäre es so enorm wichtig, Dramen like „Das Leben des Gallilei“ gelesen zu haben. lmfao. Stattdessen beenden Schüler die Schule ohne zu wissen, wie man ein Haus kauft, was überhaupt Darlehen sind, etc. etc.

    Nicht viel mit dem Thema zu tun, aber yolo.

  • Das Ding ist nur, und das wird immer wieder außer Acht gelassen, dass der Schulunterricht nunmal den Grundstein dafür legt, was man sich später "selbst beibringt".

    Der Mensch ist von Natur aus neugierig und einige Pädagogikrichtungen gehen davon aus, dass Schreiben und Lesen von selbst kommt und so selbst beigebracht wird. Etwas zu lernen entspricht somit der menschlichen Natur und hat mit Schule wirklich rein gar nix zu tun ^^.

    Du bringst dir ja selbst in der normalen Schule das Lesen und Schrieben durch Üben selber bei, oder setzt dir der Lehrer das einfach ins Hirn?!


    aus jemandem einen Englisch/Französisch/Spanisch/was auch immer-Muttersprachler zu machen

    Darum gings mir schlicht auch net... Das war nur um darzustellen wie sinnlos teilweise viele Fächer sind. Ad absurdum wirds im Studium... ich hatte ein Semester Elektrotechnik, nur ums dann nie wieder zu haben... klasse... nen Kumpl von mir hat das Selbe mit Spanisch...

    sei es aus Geschichte, Literatur, Politik oder auch Allgemeinwissen.

    Ich war immer schneller im eigenen Lernen, als wenn der Lehrer alles in der Gruppe gemacht hat. Stellenweise hab ich mich sogar ausm Unterricht verzogen und hab den Stoff der nächsten Doppelstunde in 30 Minuten durch gehabt.



    Nur mal nebenbei: Einstein hat nach der vierten Klasse die Schule verlassen. So toll kann sie nun wirklich nicht sein ^^.


    Edit: Ich versteh die Verfechter der Hausaufgaben schlicht nicht... hattet ihr nichts bessres zu tun (Welt erkunden, sich selbst Aufgaben stellen etc.) als vor sinnlosem Kram zu hängen?!

  • Der Mensch ist von Natur aus neugierig und einige Pädagogikrichtungen gehen davon aus, dass Schreiben und Lesen von selbst kommt und so selbst beigebracht wird. Etwas zu lernen entspricht somit der menschlichen Natur und hat mit Schule wirklich rein gar nix zu tun ^^.

    Du bringst dir ja selbst in der normalen Schule das Lesen und Schrieben durch Üben selber bei, oder setzt dir der Lehrer das einfach ins Hirn?!

    Sie setzen es mir nicht ins Hirn, aber sie zeigen mir, wie es geht...? Natürlich vertieft man das Lesen und Schreiben durch Üben (huch, da wären wir ja wieder bei den Hausaufgaben :'D ) , aber du musst ja irgendwie anfangen. Ohne ein gewisses Grundprinzip kannst du beispielsweise eine Sprache nicht vollständig verstehen; du kannst sie vielleicht lernen, aber ohne System ist die Wahrscheinlichkeit immer noch hoch, dass du sie falsch lernst.




    Ich war immer schneller im eigenen Lernen, als wenn der Lehrer alles in der Gruppe gemacht hat. Stellenweise hab ich mich sogar ausm Unterricht verzogen und hab den Stoff der nächsten Doppelstunde in 30 Minuten durch gehabt.

    Weil der Lehrer nunmal darauf achten muss, dass auch wirklich alle Schüler den Stoff verstehen, und wenn er sich unsicher ist, wiederholt er Manches vielleicht öfter oder drosselt generell das Lehrtempo. Natürlich ist man in Einzelarbeit schneller, weil man dann eben einzig mit seinen eigenen Gedankengängen arbeiten kann. Wenn ich für mich Texte lese oder Kanji lerne, bin ich auch schneller als wenn wir das im Plenum in der Uni besprechen.

  • Bewertete Hausaufgaben finde ich persönlich eigentlich immer ganz nett, um Punkte zu sammeln. Immerhin stehen einem daheim eigentlich alle Mittel offen, um die Antworten auf seine Fragen zu finden, selbst wenn man 0 vom Thema mitbekommen hat.

    Ich vermute, dass du dich hierbei auf etwas höhere Klassen beziehst und das ist vollkommen in Ordnung. Ich nutze das Zitat nur mal als Einstieg, denn mein größtes Problem bei Hausaufgaben ist, dass soziale Probleme und Unterschiede durch Hausaufgaben viel stärkeren Einfluss auf den Schulerfolg haben als der Unterricht in der Schule (also eine Erkenntnis, die Lesch im obigen Video mit den Ergebnissen der Hattie Meta-Studie anspricht, das geht aber auch aus Studien hervor, die genauer darauf abzielen).

    Gerade in den niedrigen Klassen, eigentlich ab den ersten Hausaufgaben, ist das schlicht enorm unfair. Die Kinder, die in der Schule ohnehin gut arbeiten, schaffen auch die Hausaufgaben. Und die, die sozial besser gestellt sind, können damit auch häufig besser umgehen, zum Beispiel indem die Eltern genug Geld für eine Nachhilfe auftreiben oder es sich mehr oder weniger leisten können, in dieser Zeit nicht / eingeschränkt arbeiten zu gehen. Probleme haben eher die Schüler, die von zu Hause wenig Unterstützung erwarten können: Eltern sind arbeiten, können vielleicht nicht genug Deutsch, um zu helfen, können sich keine regelmäßige Nachhilfe leisten oder haben zu Hause vielleicht sogar nicht mal das, was für Hausaufgaben nötig ist (das fängt schon an, wenn Kinder keinen richtigen Platz zum Arbeiten haben). Das wird vor allem dann zum Problem, wenn keine Hausaufgaben mit mangelnder Motivation oder Leistungsbereitschaft verbunden wird und das dann bei der Zweigzuweisung relevant wird.

    Der Wunsch nach Verschiebung der Hausaufgaben in die Schule, was Lesch im Video oben anspricht, stimmt schon und ist auch so ziemlich der wissenschaftliche Stand der Dinge. Aktuell entwickelt sich das deutsche Schulsystem auch zunehmend in eine Richtung, die das durch ganztägige Betreuung abdecken könnte. Aber bis man auf Hausaufgaben komplett verzichtet, dürfte noch eine ganze Weile vergehen, dazu passt das aktuelle System schlicht nicht. Aber wenn es mal soweit ist, heißt „zu Hause ankommen” endlich auch für Schüler, dass nicht noch tausend Aufgaben anstehen und der Tag eigentlich erst halb vorbei ist.

  • Aber wenn es mal soweit ist, heißt „zu Hause ankommen” endlich auch für Schüler, dass nicht noch tausend Aufgaben anstehen und der Tag eigentlich erst halb vorbei ist.

    In höheren Klassen sollte den Schülern allerdings die Einstellung, sich zuhause mit dem Stoff zu beschäftigen, nahe gelegt werden, vor allen in Hinblick auf ein Studium. Weil da finden meiner Erfahrung nach mehr als 50% des Wissenserwerbs ohne Anleitung durch Dozenten statt. Wenn man dann von der Schule aus gewohnt ist, daheim nichts zu machen, kommt man sehr schnell in Teufels Küche, vor allem bei den übungsintensiven Studiengängen wie den Natur- und Ingenieurswissenschaften

  • Das ist mit Sicherheit richtig, deswegen habe ich bewusst nicht geschrieben, dass dann gar nichts mehr zu tun wäre. Gerade in höheren Klassen muss man das auch in Hinblick auf ein mögliches Studium betrachtet, worauf das Gymnasium ja zunehmend vorbereiten soll (wobei sich auch die Art des Studiums in den letzten Jahren weiterentwickelt hat und sich das auch in Zukunft an äußere Einflüsse anpassen wird). Unter anderem deswegen fände ich ein komplettes Abschaffen im gesamten Schulbetrieb auch unpassend, zumindest kann ich es mir aktuell nicht sinnvoll vorstellen. Allerdings besteht das Schulsystem nicht nur aus dem Gymnasium und selbst da sind Hausaufgaben, vor allem in den unteren Klassen, sehr oft … unschön.

  • Zitat von bellchen

    Sorry, ich bin ein denkender Mensch... klar, gibt viele, die mögen es, wenn einem alles vorgegeben wird.

    Man müsste einfach mehr individuell fördern, aber dazu fehlt das Personal und auch der Wille.

    Wie jeder andere auch, zum dritten Mal, mindestens. :'D


    Die Sache ist, dass Jugendliche anderes im Sinn haben als sich von selbst heraus Allgemeinbildung näherzubringen.

    Teilweise haben manche mit 16 + in einem Gym noch immer die dumme Idee von "ich brauch kein Mathe, will ja nur Medizin studieren." :biggrin:


    Zudem MUSS man lernen sich auf seine vier Buchstaben zu setzen und etwas zu tun, was man nicht mag.

    Das geht nicht, dass man aus der Schule geht und keinen graden, englischen Satz auf die Reihe kriegt oder nicht weiß, wo sich Argentinien befindet oder nichtmal seine eigene Muttersprache beherrscht.


    Und viele der "ich bin ja so klug, ich habe alternative Fakten!"-Menschen sind in Wahrheit auch nicht besonders schulisch gebildet. Allgemeinbildung als Grundstein muss in der Schule gelegt werden. Wenn man von nichts Ahnung hat, geht man jeder unseriösen Quelle auf dem Leim.

  • Der Mensch ist von Natur aus neugierig und einige Pädagogikrichtungen gehen davon aus, dass Schreiben und Lesen von selbst kommt und so selbst beigebracht wird. Etwas zu lernen entspricht somit der menschlichen Natur und hat mit Schule wirklich rein gar nix zu tun ^^.

    Du bringst dir ja selbst in der normalen Schule das Lesen und Schrieben durch Üben selber bei, oder setzt dir der Lehrer das einfach ins Hirn?!

    Aber von nichts kommt ja bekanntlich nichts. Du kannst nicht Lesen und Schreiben lernen, wenn dir nicht gezeigt wird, wofür die Buchstaben stehen. Wenn du ohne jegliche Lesekenntnis ein Buch aufschlägst, kannst du noch so lange darin herumblättern, du wirst trotzdem nicht einfach so auf einmal wissen, was dort steht. Dazu braucht es erstmal eine Grundkenntnis über die Buchstaben, und die wird (meistens) in der Schule vermittelt. Es würde wahrscheinlich auch gehen, wenn dir jemand vorliest und du dabei den Text vor dir liegen hast, ja, dann würdest du es wohl irgendwann auch kapieren, was die einzelnen Zeichen bedeuten, aber ja auch nicht gänzlich ohne Input von außen.



    Und zum eigentlichen Thema:

    Ich war, was Hausaufgaben anging, meist etwas nachlässig. In den ersten paar Gymnasiums-Jahren habe ich sie noch pflichtbewusst erledigt, aber irgendwann immer weniger, und in der Oberstufe habe ich quasi gezielte Auswahl getroffen, was ich mache und was ich einfach sausen lasse.

    Sind Hausaufgaben meines Erachtens also unnütz?

    Nein, nicht wirklich. Sie haben durchaus eine Daseinsberechtigung und können dabei helfen, den Stoff zu vertiefen, allerdings geht auch hier wie bei so vielem Qualität über Quantität. Soll heißen, eine einzelne Aufgabe, die ein Problem auf anschauliche Wiese behandelt und einem dabei hilft, zu erkennen, was man falsch macht oder wo man etwas anders ansetzen könnte, ist besser als eine Vielzahl generischer Übungsaufgaben, die einem nach fünf Minuten schon zum Hals raushängen. Bei so etwas geht die Motivation (sofern überhaupt vorhanden) dann mal schnell flöten, man ist einfach nur noch genervt und somit stellt sich letztlich auch kein wirklicher Lerneffekt ein.


    Was auch wichtig ist, ist das Verhalten der Lehrer. Das heißt, ein Lehrer sollte nicht einfach die einzelnen Aufgaben mal schnell durchgehen und ohne weiter darauf einzugehen mit richtig oder falsch bewerten, sondern darauf achten, wo mehrere Schüler vielleicht noch Probleme haben und eine solche Problemaufgabe dann eventuell nochmal etwas genauer erläutern.


    Hausaufgaben sind prinzipiell nicht schlecht, sie werden nur häufig von den Lehrern schlecht gemacht, weil diese sie lediglich als Mittel sehen, zu überprüfen, wie fleißig die Schüler sind, anstatt wirklich auf die Leistungen einzugehen und diese Erkenntnisse in ihren Unterricht miteinzubeziehen. Mir ist klar, dass das oft nicht so leicht ist und Lehrer letztlich auch nur Menschen sind, aber ich hatte während meiner Schulzeit eben oft das Gefühl, dass Hausaufgaben sowohl von Schülern als auch Lehrern nur als nebensächliche Lästigkeit empfunden wurden, die mal eben zu Beginn der Stunde abgehakt wurde. Im Endeffekt ging es dann meist nicht darum, wie gut man die Hausaufgaben gemacht hat oder wo es noch Verbesserungsbedarf gibt, sondern lediglich, ob man sie gemacht hat. Wenn ja, gut, wenn nicht, bekommt man halt nen Strich und bei drei Strichen muss man Nachsitzen... so ein System, wie es leider häufig zur Anwendung kommt, ist vollkommen sinnlos und nicht annähernd zielführend.


    In der Oberstufe sollten Hausaufgaben dann optional sein. Da ist man in einem Alter, in dem man einschätzen können sollte, ob man den Stoff noch zusätzlich üben sollte, und ich persönlich habe es meist als ziemlich nervig empfunden, Hausaufgaben in einem Fach zu bekommen, in dem ich ohnehin schon sehr gut war und keine weitere Vertiefung gebraucht habe oder diese selbst übernommen habe, ohne dazu auf die Schule angewiesen zu sein. Als Kind braucht man vielleicht diese Disziplin durch die Schule, als junger Erwachsener sollte man bereits selbst diszipliniert genug sein, um zu erkennen, wann zusätzliche Übung vonnöten ist und wann nicht.

    107716-bd8fa1b4.pngIch kenne die Hälfte von euch nicht halb so gut, wie ich es gern möchte, und ich mag weniger als die Hälfte von euch auch nur halb so gern, wie ihr es verdient.
    - Bilbo Beutlin -


    Meine Anime-Liste: MAL -Azaril-

  • eine Vielzahl generischer Übungsaufgaben

    Genau das ist allerdings einer der Hauptgründe für Hausaufgaben an der Uni (zumindest in Ingenieursfächer). Mein Matheprof hat das mit mechanischem Rechnen beschrieben. In den Klausuren (vor allem E-Technik und Mathe) war die Bearbeitungszeit so knapp, dass man kaum Zeit hatte, sich einen Lösungsweg zu überlegen. Wenn man vorher nicht schon 100 mal ähnliche Problemstellungen gerechnet hatte, hatte man keine Chance, mit der Klausur fertig zu werden.

  • "Die Schule bereitet einen auf das Leben vor?"

    Jein.


    Ich muss ehrlich gestehen, dass ich froh bin über mein Grundwissen. Mathe, Deutsch, leichte Englischkenntnisse und vielleicht auch so ein paar Hintergrundinfos über unser deutsches Volk, stellenweise auch Biologie, Erdkunde oder andere Fächer. Doch im Großen und Ganzen wurde ich wie viele andere auch ins kalte Wasser gestoßen.


    Hat man mir beigebracht selbstbewusst in der Arbeit aufzutreten (Bei Bewerbungen, Gesprächen mit Chefs)? - Nein. Das muss ich mir alles selber beibringen.


    Hat man mir beigebracht meinen Haushalt zu managen? Papiere zu sortieren und auch alle Rechnungen im Auge zu behalten? - Nein. Ich musste mir das alles selber beibringen und das war nicht immer einfach. Dank meiner Mutter hatte ich das so halbwegs hinbekommen, aber der Rest ist alles Eigenleistung.


    Hat man mir beigebracht meine Termine pünktlich einzuhalten? Mich regelmäßig beim Arzt checken zu lassen? Wie funktioniert überhaupt dieser Bürokratiekram ohne jegliches Wissen darüber? Ich muss sagen so gut die Schule auch war, so nett die Hausaufgaben auch sind (wobei ich mir auch mein Englisch selber durch Filme/Serien/Spiele/ect. beigebracht habe und auch vieles hatte ich mir eigens erleistet) doch auf die Zukunft hat es mich NIE vorbereitet. In keinster Weise.


    Das was ich in meinem jetzigen Leben am meisten gebrauchen kann sind meine groben Mathekenntnisse, das bisschen Bröckchen Englisch was ich dort gelernt habe, Deutsch ist ohne Zweifel einer meiner wichtigsten Fächer und ich bin froh, dass wir wenigstens Hauswirtschaft hatten. Kurz gesagt >> Kochen. Wobei ich auf Youtube durch Youtuber wie SallysWelt viel mehr zum Thema "Kochen & Backen" gelernt habe als z.B. durch meine Lehrerin die sich in der Materie längst nicht so gut auskennt.


    Ich sage nicht, dass Schule nicht wichtig sei, aber vieles wird dort falsch angepackt. Außerdem fehlt es an Lehrern. Motivierten Lehrern. Ich hatte oftmals richtige Miesmacher, teilweise auch welche die ihre eigenen Schüler gemobbt haben und dieser Leistungszwang hat bei mir eher noch mehr Druck gemacht wodurch meine Noten plötzlich stark gesunken sind.


    Wahrscheinlich gehört da eine Mischung aus guter Halt in der Familie (einem sicheren Zuhause), guten Lehrern, ne Portion Glück und auch guten Freunden in Schulzeiten dazu um die Schulzeit sicher durchzustehen. Viele haben so etwas nun mal nicht. Ich bin permanent umgezogen, meine Eltern hatten sich geschieden, ich wurde gemobbt und gehänselt und dadurch bin ich von einem Mathe-Einserschüler zu einem Fünferschüler geworden. Zwar hatte ich trotzdem am Ende ein ganz passables Zeugnis, aber wie jeder weiß zählt nicht mehr als der Notenstand in der Schulzeit für zukünftige Bewerbungen.


    Ich bin froh einen Beruf auszuüben wo der Notenstand unwichtig ist. Dort kommt es auf andere Dinge viel mehr an. Doch leider ist das nicht immer so und manche Menschen wollen nun mal studieren oder auch einen Beruf wählen wo die Noten sehr wichtig sind. Deswegen macht es mich auch traurig, dass viele nicht verstehen, dass manche gar nichts für ihre schlechten Noten können. Da gehört mehr als Fleiß und Motivation dazu. Wenn du ein besch*** Umfeld hast, ein chaotisches Zuhause und absolut keine Freunde dann ist der Schulweg steinig und schwer und die Zeit danach meist noch schwerer.


    Deswegen sollte man das auch nicht pauschalisieren und Verständnis zeigen wenn man jetzt nicht ganz so sympathico mit dem Schulsystem ist. :wink:


    Zumindest ist das meine Meinung. Ich bin einer dieser Glückspilze die durch Zufall doch noch die richtige Arbeit gefunden hat, aber leider hat nicht jeder so viel Glück und ich kanns echt gut verstehen wenn man sich im Nachhinein ärgert, dass es nicht besser gelaufen ist. Es ist eher schade, dass ein Notenschnitt aus der Pubertät/aufregenden Jugendzeit des Auf- und Abs über deine Zukunft bestimmt. Für mich immer noch sehr fragwürdig. :unsure:

  • Man merkt bei der selbständigen Bearbeitung eigentlich erst, dass man etwas nicht verstanden hat.

    Und da is ja grad das Problem! Die Hausaufgaben müssen halt gemacht werden, ob sie etwas bringen ist meist egal... Eben weil sie teilweise viel zu viel, viel zu langweilig und viel zu einseitig sind, versteht man den Sinn dahinter und somit das eigentliche Lernziel nicht...

    Solange sie nicht zur reinen Beschäftigungstherapie verkommen, sind Hausaufgaben in angemessenem Umfang wirklich nicht der Untergang des Abendlandes.

    Das sehe ich, was ich aber auch explizit so geschrieben habe, nicht anders als du. Ich habe die Aussage auch deswegen relativiert, weil ich mit Hausaufgaben per se kein Problem habe, nur mit der Tatsache, dass leider einige Lehrkräfte Hausaufgaben aus reinem Selbstzweck aufgeben.

    Ich hab im Abitur so gerne Mathe gemacht, dass ich mich ( leider) am Technikzweig im Studium versucht habe... das ging natürlich derbst nach hinten los -.-

    Ich entnehme der Aussage mal, dass du abgebrochen hast, korrekt? Du musst dich im Studium halt aus eigenem Antrieb hinsetzen, auch wenn du mal keine Lust hast, dich mit viel zu viel Stoff auseinandersetzen, der dich auf persönlicher Ebene nicht tangiert. Da hat mortiferus93 meines Erachtes absolut recht. Wenn du dich in zwölf (damals noch 13) Jahren Schule nicht gelernt hast, in den sauren Apfel zu beißen, wird das Studium richtig eklig.

    Hast du btw mal eine wissenschaftliche Arbeit geschrieben? Das ist am Ende des Tages nichts anderes als eine ziemlich umfangreiche Hausaufgabe mit diversen formalen und formellen Regeln, die einzuhalten sind. Ich durfte damals meine Betreuerin ganze zweimal etwas zur inhaltlichen Ausarbeitung meiner Bachelorarbeit fragen. Eine achtwöchige Hausaufgabe mit minimaler Hilfe. Prokrastination ist da trotz recht langer Bearbeitungszeit und sooo viel Ablenkung leider nicht drinnen gewesen. Und wie lernt man, dass die Verlockung auch mal warten muss? Mit Hausaufgaben. In kleinen Schritten zum Erfolg oder so.


    Und nein, die Schule bereitet einen rein inhaltlich definitiv nicht aufs echte Leben vor, kann sie auch gar nicht. Aber sie bereitet einen darauf vor, etwas tun zu müssen, das einem keinen Spaß macht. Gedichtsanalysen sind lame, keine Frage. Wisst ihr, was auch lame ist? Versicherungspolicen, Arbeitsverträge, geschäftliche E-Mails, AGB, diffuse rechtliche Bestimmungen und natürlich viel zu lange Tutorials in Spielen. Sollte man die trotzdem mal lesen? Vielleicht.

    Sorry, ich bin ein denkender Mensch... [...]

    Natürlich bist du das. Du bist ein Homo sapiens.:tongue: