Tut mir ja Leid für den Doppelpost ^^"
Aber hier der nächste Teil:
Kapitel 7 Teil 2 Maikes Entdeckung
(Lucia)
Ich sah Tropius fassungslos an. ''...alle?!'', stotterte ich mit schriller Stimme und alles verschwamm wieder vor meinen Augen. Lukitras Arm blieb regungslos auf mir ruhen, es war wie eine kleine Rettungsinsel, die mir Kraft und Hoffnung gab. Ich sah zu dem hellen Fleck herüber, der mir freundlich zunickte. Das war das Zeichen: Ich konnte mich nicht mehr halten und weinte aus voller Kraft los. Luki zog mich zu ihr hin und legte nun beide Arme um mich. Ich vergrub mein Gesicht in ihrer schwach nach Rosen duftenden Haut und ließ meinen Tränen freien Lauf. Sie kullerten meine Wange herunter und versiegten in ihrem T - Shirt. Sie legte ihren Kopf ein bisschen schief und wisperte mir zu: ''Lucia, ich weiß, wie du dich fühlst. Und ich weiß auch einen Weg, sie zu erlösen''. Nun schoss ich hoch. ''Du kennst eine Möglichkeit?! Wieso hast du mir das nicht gesagt?!'', schrie ich sie an und rüttelte sie an den Schultern. ''Das sind meine besten Freunde, von denen ich einen sogar liebe...'' ich wandte mich von Lukitra ab und blickte Tropius an. ''Du... Du weißt doch, wie wir den Fluch wieder aufheben können!'' Ich blickte ihn mit einer Mischung aus Verzweiflung und Hoffnung an. Doch der schüttelte nur bedauernd den Kopf. ''Ich... Mir wurde es gesagt...'' Seine Stimme war nichts weiter als ein Flüstern, das in der Luft verschwand. Doch ich hörte es. ''Und jetzt... Habe ich es vergessen!'' Er senkte den Kopf und zitterte. ''Ich würde auch wieder gerne ein Mensch werden und Joy oder Rocky heiraten-'' Plötzlich stoppte er und hielt sich mit den Flügeln seinen Mund zu. ''Was? Rocko? Nicht du auch noch!'' Ein unterdrücktes Schluchzen brachte ich noch zustande, bevor meine Tränen auf den alten Spuren herunterliefen und meine Wangen wärmten. Ich schloss die Augen und vergrub das Gesicht in meinen warmen Händen. Plötzlich spürte ich um mich herum Wärme und wusste, dass es meine alten Freunde waren und durch dieses Wissen wurde mir unheimlich übel. Ich schluchzte laut auf und rannte aus dem Zimmer.
(Maike)
Seit ich im Center angekommen war und Drew seine Bekannte besuchte, verstrichen die Stunden nur langsam. Natürlich hatte ich meine Pokémon bereits aus den Bällen geholt, doch sogar Lohgock mit seinem etwas angsteinflößendem Aussehen konnte die Langeweile nicht verjagen. Während Glaziola und Eneco miteinander kämpften, starrte ich leer in die Luft und ließ meine Gedanken treiben. Würden die Jungs es schaffen, Lucia zu retten? Welche Abenteuer würden uns noch herausfordern? Würden wir diese meistern können? Wann würde ich Lucia wieder lebend sehen können? Und was macht Drew so lange? Ich schüttelte den Kopf. Mindestens jeder dritte Gedanke handelte von Drew. Wieso musste ich auch so klammern? Aber ich hatte ein ungutes Gefühl bei dieser ganzen Sache... Ich schlug mir mit der flachen Hand gegen die Stirn. Ich musste mir Ablenkung verschaffen... Seufzend rief ich meine Pokémon zurück. Aber wo sollte ich hingehen? Ich hatte eine Idee. Ich könnte zum See der Wahrheit gehen und ein bisschen kämpfen. Es ging das Gerücht um, dass im See ein legendäres Pokémon wohnen würde. Ich nahm die Zehnerpackung Pokébälle aus der Tasche und packte sie ein. Dann tastete ich meine Hüfte hinten ab, um mich zu vergewissern, dass meine sechs Pokébälle angeschnallt waren. Ich schnallte meine Tasche mit den Pokébällen und der Medizin um und verließ das Zimmer, die Tür hinter mir abschließend.
Bei dem Vorbeigehen am großen Panoramafenster konnte ich mich natürlich nicht zurückhalten und warf einen Blick auf die Landschaft vor mir. Sie war wunderschön, wie immer. Der See war ruhig und die kleine Insel in der Mitte war sogar von Blumen übersät. Hey, Rocko hat mir erzählt, dass zu einer bestimmten Jahreszeit die Pokémon von diesem See Tobutz danken wollten, dass dieser ihre Heimat so gut beschützt und jedes Pokémon vor die Höhle eine Blume legt, fiel mir ein. Wie schön... Aus dem Haus kommen und ein Meer voller Blumen vor sich sehen... das wäre ein Traum gewesen! Ich schweifte wieder mit meinen Gedanken ab. Dann strich ich meine Haare aus der Stirn und machte mich, verträumt lächelnd, auf den Weg Richtung Lobby. Als ich im ersten Stock war, hörte ich ein Schluchzen. Nanu? Die Stimme kam mir bekannt vor... Ich lugte vorsichtig um die Ecke und wurde beinahe von einem Mädchen meines Alters umgerannt. Etwas Warmes landete auf meiner Wange. Eine Träne... Das Mädchen war schon um die Ecke gebogen, aber ich sah sie noch deutlich vor meinen Augen. Sie war schlank gebaut, hatte ellenlange blaue Haare und war eher sommerlich bekleidet. Moment! Ich stutzte. Passte diese Beschreibung nicht punktgenau zu Lucia? Keine Zeit zum Nachdenken, ich musste sie einholen!
Ich stürzte die Stufen herunter. Von Pokémon fangen war überhaupt keine Rede mehr! Ich wollte ihr Geheimnis erfahren und keine zehn Galoppas würden mich davon abhalten! Nach Luft schnappend durchquerte ich die Lobby und griff nach der Tür, um mich daran festzuhalten, wenn ich abbiegen würde, stoppte im letzten Moment aber noch ab. Schwester Joy konnte doch...? Blitzschnell wirbelte ich herum. Dann lief ich auf die Theke zu. ''Was kann ich für dich tun-'', empfing sie mich mit einem strahlenden Lächeln, aber ich ignorierte ihren Gruß. ''Schwester Joy'', hauchte ich atemlos, ''wo ist das blauhaarige Mädchen hingerannt?'' Die junge Frau stutzte. ''Ähm, also sie ist hier rausgerannt...'' Sie verstummte und schien nachzudenken. ''Ich glaube, dass sie zum See gerannt ist'', beendete sie mit einem zufriedenen Lächeln. Ich stieß mich kraftvoll von der Theke ab. ''Vielen Dank, Schwester Joy!'' rief ich noch im Türrahmen und stürmte hinaus. Ich hetzte am Waldrand entlang, zahlreiche Bäume hinter mir lassend. Ob sie schon weit gekommen ist? Ich bog um die Bäume und blickte auf den See, vor dem das Mädchen kniete. Es war tatsächlich Lucia! Aber was machte sie da? Ich versteckte mich hinter einer ziemlich in die Breite gewachsenen Tanne, sodass ich Lucia sehen und hören konnte, umgekehrt aber nicht. In diesem Moment hörte ich wieder Lucias Schluchzen und beugte mich zwischen die Äste. Nun konnte ich Lucia genau betrachten. Sie hatte immer noch dieselbe Kleidung und dieselbe Frisur, ja, sogar die gleiche Kopfbedeckung! Aber etwas hatte sich verändert. Sie hatte nicht mehr diese sorglose und kindische Aura, sie wirkte viel erwachsener. Kein Wunder bei all dem, was sie durchmachen musste... Lucia tat mir Leid. Vor genau zwei Monaten war die losgereist, um Pokémon kennenzulernen und Spaß zu haben, aber stattdessen musste sie genau das Gegenteil fühlen, Trauer und Enttäuschung. Aber Lucias klare Stimme rief mich wieder zurück in die Gegenwart. Das Mädchen hatte sich auf die warme, aber noch nasse Erde geworfen und schrie mit einer Stimme, die ich von ihr noch nie gehört hatte. Es war eine verzweifelte, schrille Stimme, aber ich hörte alle Gefühle, die darin mitschwangen. ''Tobutz! Tobutz, hörst du mich?! Wo bist du?'' - Keine Antwort. ''Tobutz! Tobutz, bitte!'' Sie verschluckte das letzte Wort und sank kraftlos auf das Ufer. Immer und immer wieder wurde sie von Weinkrämpfen geschüttelt. Sie tat mir so Leid... Das hielt ich nicht mehr aus. Ich trat vor die Tanne und ging langsam auf Lucia zu. Sie blickte mich mit ihrem leidenden, tränenverschmierten Gesicht an. ''Es antwortet nicht'', flüsterte sie voller Bedauern, aber ich wusste, dass sie genau das erwartet hatte. ''Ja, Lucia'', antwortete ich und blickte hinaus auf den See, ''es antwortet nicht'' Nach diesen Worten schlang ich meine Arme um sie und drückte sie fest an mich. ''Danke, Maike'', wisperte Lucia und schlang ihre Arme um mich. Ein starker Wind fing an zu wehen und blies das sich nur schwach haltende Herbstlaub von den Bäumen. Lucia kniff die Augen zu und presste sich nun stärker an mich. Der Wind nahm zu und blies uns die Haare ins Gesicht. ''Gehen wir, Lu'', murmelte ich, stand auf und hievte meine Freundin hoch. ''Aber... Tobutz!'', widersprach Lucia, jedoch nur schwach. ''Lucia'', redete ich auf sie ein, ''es wird nicht kommen. Wir müssen hier weg''. Lucia riss sich von mir los und starrte mich mit trotzigen Augen an. ''Wieso bist du dir so sicher, dass es nicht kommt?'', schrie sie gegen den Lärm des Windes an, der an ihrem Rock zerrte. ''Wenn es alle meine Freunde in Pokémon verwandeln konnte, kann es das doch wieder tun!'' Nun war ich es, die stutzen musste. ''Was?! Du meinst doch nicht...?'' ''Doch! Ash und die anderen wurde in Pokémon wie dein Eneco oder dein Lohgock verwandelt! Sogar... er'' Eine glitzernde Träne lief ihr die Wange herunter und wurde sofort vom Wind getrocknet. ''Du... bist verliebt, Lu? In wen denn?'' ''In...'' Sie bewegte ihre Lippen, doch das Tosen des Windes ließ das Wort verklingen. ''Lucia, wir sollten jetzt wirklich...'', begann ich, aber die Gestalt vor mir sackte in sich zusammen und fiel mit einem Wimmern zu Boden. Ich griff nach ihrem Rücken und hob sie hoch. Na sowas, dachte ich. Sie ist so leicht..., schoss es mir durch den Kopf, als ich ihren Körper behutsam wog. ''Die Arme...'' Meine Stimme war leise, aber dennoch hallte sie in meinem Kopf wider wie ein endloses Echo. Ächzend machte ich mich auf den Rückweg, immer wieder auf Lucia guckend. Sie lag leblos in meinen Armen, doch ihr Blut rauschte durch ihren Körper mit einer Wahnsinnsgeschwindigkeit. Sie glühte geradezu. Als ich fast am Center angekommen war, blinzelte Lucia, hob ihren Kopf und blickte benommen um sich. ''Was ist passiert? Maike...?'' Ich wollte antworten, doch ihr Kopf kippte wieder nach hinten und die Anspannung wich aus ihren Muskeln. Die Schiebetür der Lobby öffnete sich und Schwester Joy stürzte zu mir. ''Aber Liebes, du hast ja Fieber!'', erschrak sie sich, als sie Lucias
Stirn gefühlt hatte. ''Sie... lag bewusstlos am See'', log ich, denn ich wollte Schwester Joy nicht noch mehr Sorgen machen. ''Ich mache ihr gleich eine Medizin'', wandte sich Schwester Joy nun an mich. ''Bring sie bitte auf ihr Zimmer'', fuhr sie fort. ''Ich kann mich erinnern, dass sie und ihre Pokémon Zimmer Nummer 233. Die Treppe rauf und de Flur herunter'' Erneut lächelte sie mich an. ''Ihre Freundin müsste noch da sein''. Was? Noch eine Freundin?, schoss es mir durch den Kopf. Naja, ich werde es noch früh genug erfahren... Gesagt, getan. Ich trug Lucia in den zweiten Stock und ging den Flur entlang. Ganz am Ende hörte ich aufgeregte Stimmen. Behutsam legte ich meine Freundin vor dieser Tür ab und lehnte mich gegen die Wand. Eine helle, angenehme Stimme redete und es waren Schritte zu hören. Dann sprach eine tiefe, warme Stimme und wurde von Zeit zu Zeit von Pokémonrufen unterbrochen. Langsam drehte ich meinen Kopf zur Seite. Zimmer 233! Ich wich ein paar Schritte zurück und stolperte über meine Füße. Es gab einen Riesenkrach, als ich der Länge nach hinfiel. ''Wer ist da?'' Die helle Stimme klang nun nicht mehr weich und freundlich, sondern eher hart und bedrohlich. Die Tür wurde aufgerissen und ich blickte in das Gesicht eines hübschen, elfenähnlichen Mädchens. Sein Gesicht war wütend, änderte sich aber schlagartig, als sie Lucia sah. Sie stürzte zu ihr und schüttelte sie. ''Lucia... Lucia!'' Kein Erfolg. Sie stürzte sich mit einem Aufschrei auf mich. ''Warst du es? Sei ehrlich!'', bellte sie mich an. Nun war ich es, die überreagierte. ''Na hör mal!'', fuhr ich die verblüffte Elfe an, ''Lu ist meine beste Freundin! Ich hätte keinen Grund gehabt, sie zu töten! Außerdem war sie es, die zum See gerannt ist!'' Ich machte eine Pause, um Luft zu holen. Allmählich beruhigte ich mich wieder. Lucia fiel vor dem bewusstlosen Mädchen auf die Knie und legte drei Finger auf Lucias Stirn. Dann drehte sie sich wieder zu mir. ''Es stimmt, was du sagst'', entgegnete sie mir in einem wegen fehlender Emotionen mechanisch klingenden Ton. Nun war mein Temperament wieder erwacht. ''Natürlich stimmt es! Ich bin immerhin ihre beste Freundin!'' Aber das Mädchen fuhr unbeirrt weiter: ''Das ist nur natürlich nach einem Weltenwechsel. In ein paar Stunden ist sie wieder auf den Beinen, keine Sorge'' Sie sah mich mit einem Blick an, der sagte ''Du kannst jetzt gehen, ich kümmere mich um den Rest''. Aber ich hatte noch einige Fragen. ''Kann ich kurz reinkommen?'', fragte ich und trat ein, ohne eine Antwort abgewartet zu haben.
Das erste, was ich sah, waren sechs Pokémon, ein Tropius, ein Zobiris, ein Karnimani, ein Sheinux, ein Fukano und ein Kecleon. Lukitra schloss die Tür ab und sah mich misstrauisch an. Lucia hatte sie davor auf eines der drei Betten gelegt und behutsam zugedeckt. ''Sie muss sich ausruhen'', hatte sie mir dabei erklärt. Dann wandte sie sich wieder mir zu. ''Und du bist...?'', fragte sie abwertend. Das konnte ich nun wirklich nicht länger aushalten. ''Jetzt reicht es aber!'', explodierte ich. ''Ich weiß schon längst, dass diese Pokémon Lucias Freunde sind! Wenn du meine Hilfe nicht brauchst, kannst du mich rauswerfen, oder noch besser, ich gehe selber!'' Nach meinem letzten Wort knallte ich die Tür so stark zu, dass ich sogar für einen Moment lang zweifelte, dass sich diese in den Angeln halten würde. Wütend stapfte ich die Treppe hoch, als eine Stimme mich innehalten ließ. Und es war eine verdammt bekannte Stimme…
Ich versteckte mich hinter einer Kolonne und lugte vorsichtig auf den Flur. Da war Drew… und ein Mädchen! Ist es diese Bekannte? Doch mitten im Gedanken ließ mich eine andere Tatsache innehalten: Drew umarmte diese Unbekannte!
Viel Spaß beim Lesen habt ihr doch hoffentlich gehabt, oder? Ich freue mich schon auf eure Kommentare *Drew schon einmal einen Schutzschild kauf* xD
Eure kreative
~Mila