Unsterblich - gut oder schlecht?

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  • Ja, das mit dem Verlust ist absolut richtig. Ich habe auch Großeltern und Haustiere Beerdigen müssen und Leute aus den Augen verloren und das Leben geht da weiter.

    Ich behalte sie in guter Erinnerung, denke aber auch nicht immer daran.

    Am ehesten ist es wirklich die Monotonie die einen runterreist. Als Kind und Kleinkind kann man neue Eindrücke und Geschmäcker noch unglaublich intensiv wahrnehmen, als Erwachsene blenden Erfahrungen dann halt immer mehr zusammen.

    Man erkennt pattern und Sachen die einander ähnlich sind.

    Ich denke man kann sich sehr gut Jahrhunderte, vielleicht Jahrtausende über mit neuen Beschäfigen.

    Jedes Buch lesen, jedes Videospiel spielen, Musikinstrumente, Gerichte, Sprachen, Charity und Politik. Die Welt ist reicht und abwechslungsreich, wenn der Wille da ist, kann man sich sehr lange beschäftigt halten.

    Ich denke aber trotzdem, dass die Menschliche Begeisterungsfahigkeit ein Verfallsdatum hat.


    Und gerade bei perfekter Unsterblichkeit wäre man irgendwann allein in einem leeren, perfekt dunklen, kalten Universum und hat nichts weiter als langsam verblassende Erinnerungen und Träume an bessere Zeiten.


    Irgendein User hat auch gesagt, lieber hätten sie die Möglichkeit ihren Todeszeitpunkt spontan zu bestimmen.

    Wenn das Leben nicht mehr lebenswert ist, es keine Aussicht auf Besserung mehr gibt und man glaubt dass man selbst als Mensch langsam seine Selbstwahrnehmung verliert, dass man dann jederzeit aufhören kann zu atmen.


    Um genau zu sein, als ich ein Kleinkind war hatte ich absolute Panik wegen der Unsterblichkeit im Himmel.

    Wenn man alles macht, was man auf der Welt machen kann und das nahezu endlos oft, würde man sich dann nicht zutode langweilen? Davon abgesehen kann man das Konzept von Unendlichkeit nur schwer verarbeiten...


    So ja Unsterblichkeit, kein Fluch, aber ein zweischneidiges Schwert sag ich mal.

  • Wenn man paar Zehnjahrtausende vorausdenkt, dann sure, aber ich glaube nicht, dass mir in den erstem zwei-drei-vierhundert Jahren langweilig werden würde tbh. Oder wenn man die Erde verlässt, in dem ersten Jahrtausend.

    Würde da auch sehr begrüßen, wenn man sich in Schlaf versetzen kann, wann man auch immer das möchte und solange wie man möchte. Das Universum besteht halt aus extrem viel ... nichts.


    Vor allem denke ich aber für die ersten paar Jahrhunderte, dass du als unsterbliches Wesen weniger in dem Zahnrad von Brotarbeit und Alltagstrott gefangen und der Gesellschaft gefamgen bist und kann sich sehr viel mehr auf die Dinge fokusieren, für die man wirklich eine Passion hat, oder für die man in einer normalen Lebensspanne nicht die Zeit und das Geld hätte.

    Selbst wenn du in deiner normalen Lebensspanne einen Master oder Phd machst, von mir auch zwei oder drei vielleicht, und an Projekten mitwirkst die dich interessieren, wirst du dich dafür mit anderen Dingen weniger befassen, mit denen du dich befassen wolltest. Ob das nun mit deinem Privatleben ist, mit Hobbies, anderen Studien, Reisen oder wasauchimmer.


    Natürlich könnte man sonst auch so dämlich wie die Cullens sein und ewig die High School besuchen, aber das hört sich eher nach dem ersten Höllenkreis und nach einer Strafe im Nachleben an lol. Da würde ich auch nach dem ersten Jahrhundert Suizid begehen wollen und allem überdrüssig sein. xD

  • Wisst ihr, nachdem ich nun doch mich recht lange schon mit der Death Positivity Bewegung beschäftige, muss ich halt schon sagen, dass ich diese Menschliche Sehnsucht nach unsterblichkeit echt... problematisch finde. Der Tod ist ein Teil vom Leben und das ist auch okay so. Klar, ist blöd wenn man dann weg ist (gerade da es nun einmla nicht gegeben ist, ob danach noch etwas kommt) und auch blöd für diejenigen, die einen dann vermissen. Aber... Es ist schon okay. Es ist normal. Jedenfalls wenn jemand sein Leben vorher wirklich leben kann. Statt nach Möglichkeiten zur unsterblichkeit zu suchen, sollten wir uns lieber darum kümmern, das Leben für alle Menschen lebenswert zu machen.


    Ich denke, dass menschliche Gehirn ist nicht für unsterblichkeit gemacht. Es ist nun einmal so, dass bei uns im Gehirn Trauma über die Zeit hinweg akkumuliert. Weil Trauma halt eben nicht nur etwas psychisches, sondern auch etwas neuronales ist. Trauma verhindert die Verbindungen im Gehirn und das auf teilweise nicht umkehrbare Weise. Und je länger du lebst, desto mehr Trauma wirst du erfahren. Unsterblichkeit ist also... Nicht so geil.


    Und natürlich: Wenn man als einzelne Person unsterblich ist, dann ist es halt kacke, weil alle um einen herum sterben und die ganze Welt sich um einen herum verändern wird. Irgendwann ist man der "Fremde im Fremden Land", selbst wenn man sich nicht vom Fleck bewegt.

    Sollten derweil alle unsterblich sein, dann gibt es zu wenig Antrieb, damit sich die Gesellschaft verändert.

  • Statt nach Möglichkeiten zur unsterblichkeit zu suchen, sollten wir uns lieber darum kümmern, das Leben für alle Menschen lebenswert zu machen.

    Das ist für mich auch irgendwie der Knackpunkt an der Sache, das heißt: Ich persönlich fände es eigentlich erst einmal nicht so schlecht, die Möglichkeit zur Unsterblichkeit zu haben. Also nicht zu absoluter Unsterblichkeit, wo Sterben wirklich unmöglich wird, aber im Sinne von, dass ich selbst entscheiden könnte, wann ich sterbe. Der Grund dafür ist letztlich, dass die Welt eben groß ist und es so viel zu sehen und entdecken gibt, aber die Zeit für all das so begrenzt ist; und teilweise ist es auch so, dass ich zwar gerne Neues entdecke, aber sehr viel Zeit auch draufgeht, weil ich dann manchmal nicht den Kopf dafür habe und einfach jede Menge mentale Vorbereitung brauche. Da als Ausgleich ein paar mehr Jahre zu haben, fände ich ganz okay, wobei das ja auch die Sache ist: Ich würde, selbst wenn ich unsterblich sein könnte, wie eben schon gesagt nicht ewig leben wollen. Irgendwann würde ich halt doch sagen "Well, I had a good run" und dann Schluss machen. Deswegen glaube ich, dass Unsterblichkeit eigentlich auch erfordert, dass sich mit dem Tod anders auseinandergesetzt wird, als das heute der Fall ist, sprich: Ich weiß nicht, ob Unsterblichkeit, die durch eine Angst vor dem Tod motiviert ist, so gut wäre.

    Um aber zum eigentlichen Punkt zu kommen: Die eigene Zeit wird ja nicht nur durch eine begrenzte Lebensspanne limitiert, sondern auch dadurch, dass sie für Dinge aufgewendet werden muss, auf die mensch vielleicht gar nicht so viel Lust hat, wie etwa, nun, Arbeit eben. Und an dem Missverhältnis zwischen Arbeit und Freizeit würde sich halt durch Unsterblichkeit auch nichts ändern, wie sich halt auch nichts daran ändern würde, dass selbst wenn unterm Strich dann ja in absoluten Zahlen trotzdem mehr Freizeit bliebe, einfach weil länger gelebt wird, das nicht bedeutet, dass die Mittel vorhanden sind, Neues zu entdecken. Heißt dann für mich, dass Unsterblichkeit eigentlich auch nur dann wirklich potenziell attraktiv für mich wäre, wenn eben das Leben für alle Menschen auch tatsächlich lebenswert ist. Und es wäre folglich dann sinnvoller, erst einmal Ressourcen in dieses Ziel zu investieren statt in Unsterblichkeit.

    Was natürlich auch sonst befürchtet werden müsste: Würde morgen ein (teures) Mittel zur Unsterblichkeit oder Lebensverlängerung rauskommen, würden's wahrscheinlich erst einmal nur die Reichen bzw. Leute mit viel finanzieller und/oder politischer Macht bekommen. Und das wäre natürlich blöd, weil ich mich aktuell zumindest immer noch damit trösten kann, dass Dynastien und Tyrannen irgendwann sterben (auch wenn natürlich Einzelpersonen nicht unbedingt das Problem sind, sondern das System). Das wäre dann halt nicht mehr der Fall, und ich glaube nicht, dass eine Welt mit unsterblichen Leuten vom Schlage Musks, Trumps und Bezos' so cool wäre, urks.

  • Wisst ihr, nachdem ich nun doch mich recht lange schon mit der Death Positivity Bewegung beschäftige, muss ich halt schon sagen, dass ich diese Menschliche Sehnsucht nach unsterblichkeit echt... problematisch finde. Der Tod ist ein Teil vom Leben und das ist auch okay so. Klar, ist blöd wenn man dann weg ist (gerade da es nun einmla nicht gegeben ist, ob danach noch etwas kommt) und auch blöd für diejenigen, die einen dann vermissen. Aber... Es ist schon okay. Es ist normal. Jedenfalls wenn jemand sein Leben vorher wirklich leben kann. Statt nach Möglichkeiten zur unsterblichkeit zu suchen, sollten wir uns lieber darum kümmern, das Leben für alle Menschen lebenswert zu machen.


    Heißt dann für mich, dass Unsterblichkeit eigentlich auch nur dann wirklich potenziell attraktiv für mich wäre, wenn eben das Leben für alle Menschen auch tatsächlich lebenswert ist. Und es wäre folglich dann sinnvoller, erst einmal Ressourcen in dieses Ziel zu investieren statt in Unsterblichkeit.

    Was natürlich auch sonst befürchtet werden müsste: Würde morgen ein (teures) Mittel zur Unsterblichkeit oder Lebensverlängerung rauskommen, würden's wahrscheinlich erst einmal nur die Reichen bzw. Leute mit viel finanzieller und/oder politischer Macht bekommen.


    Wir reden aber immer noch von einem hypothetischen Szenario, von dem nicht gesprochen wurde es in die Realität umzusetzen.

    Tbh finde ich in der Death Positivity-Bewegung auch oft Menschen, die halt ähnlich wie Antinatalisten, ihre eigenen Issues auf eine Ideologie projizieren.


    Mich interessiert die Menschheit als Gesamtes halt nur mäßig, to be very honest, was im Endeffekt nur natürlich ist. Insgesamt will ich zwar kein unnötiges Leid verursachen (was halt mit modernem Konsum auch so ziemlich unmöglich ist), aber es ist schwierig sich tatsächlich für Milliarden an Menschen mehr als nur auf theoretischer Ebene zu interessieren, die nicht dauernd um einen rum sind.

    Was ich nichtmal als negativ empfinde, weil man dadurch nunmal mehr Zeit und emotionale sowie physische Energie für sich und alles andere hat, das man sich vornimmt. Ihr könnt euch kaum vorstellen wie gut es getan hat sich dazu zu entscheiden kaum noch News zu lesen.


    Insgesamt wird es ohnehin so sein, dass sich alle möglichen Streitpunkte, die heutzutage existieren, alle paar Jahrzehnte oder in etwa jedes Jahrhundert in sehr ähnlicher Form wiederkommen werden (insofern wir den Klimawandel halt überleben), auch wenn man das nicht wirklich gutheißt, und es wohl nie einen graduellen, sozialen Fortschritt für die Menschheit geben wird.


    Das andere Ding ist, dass Menschen auch Gewohnheitstiere sind und sich sehr gerne emotional sehr abhängig machen von anderen, die sie lieben, und dann gibt es halt Leute, die genießen einfach die Zeit, die sie mit anderen haben ohne abhängig zu sein, es aber nach einigen Jahren schon gut verkraften würden, wenn diese Person nicht mehr da wäre.

    Ich glaube ehrlich, dass ich damit gut zurechtkäme; zwar hab ich gewisse Menschen sehr gerne, aber ich bin ehrlich gesagt sehr ähm... emotional self-sufficient und mir grundlegend selbst genug. Bin zwar schon zumindest im Freundeskreis recht extrovertiert, aber ich bin nie wirklich nur an eine spezifische Person gebunden tbh, wenn man versteht was ich meine?


    Glaube auch, dass unsere Gesellschaft diese Idee der "ewigen Liebe" oder auch "ewigen Trauer" sehr idealisiert und ich denke mir, man nutzt eher die Zeit, die man mit jemanden hat, als

    Ich würde nunmal weder wollen, dass jemand um mich ewig trauert, noch will ich um jemanden ewig trauern, bzw. würde ich auch nie jemanden vorspielen, dass ich ohne dieser Person überhaupt nicht mehr weiterleben könnte. Das Einzige, bei denen ich mir es wirklich vorstellen könnte, schwer weiterleben zu können und weiterzumachen, sind Kinder. Wenn wir jedoch von einem hypothetischen Szenario ausgehen, hat man dann dementsprechend lang genug Zeit damit umgehen zu lernen.


    Bzw. finde ich es so weird, dass Witwe(r)n zum Beispiel die Liebe zum alten Partner abgesprochen wird, wenn diese nach relativen kurzer Zeit jemand Neuen finden und denke, diese Einstellung kommt nunmal davon, dass sich die meisten nicht vorstellen können nicht in dieser idealisierten ewigen, oder zumindest sehr langen, Trauer und Schwermütigkeit zu leben, und diese gesellschaftlich auch als "richtige, emotionale Reaktion" gesehen wird.


    Womit ich aber schwer sehr umgehen kann ist das Wissen, dass ich alle Antworten auf Fragen, die ich habe, verpassen werde.

    Stell dir vor, du bist 80-90 Jahre alt als du stirbst und zwei Jahre später kommt eine neue bahnbrechende Entdeckung auf, die du verpasst hast. :')

    Gibt kaum etwas, das mich mit so wurmt wie dieses Wissen, dass man in einem Zeitalter geboren wurde, in dem wir beginnen die Welt besser zu verstehen, aber du mit einer normalen Lebensspanne zu früh dran bist, um die wirklich interessanten Science News zu verpassen.


    Da ist es dann auch egal, ob man sein Leben bestmöglichst leben konnte oder nicht, wenn die Lebensspanne einfach nicht ausreicht, um mitzubekommen was wir entdecken könnten. Das wäre ja auch nicht, wofür ich Unsterblichkeit hypothetisch besitzen wollen würde. Klingt weird, aber ja, ich glaube ich kann nach einiger Zeit gut lernen mit jemandes Tod umzugehen, aber wofür ich Unsterblichkeit nunmal haben wollen würde, wären sehr ausgedehnte Reisen auf der Erde, and beyond.

    Wenn ich ehrlich bin, fände ich alles andere dann für mich nicht unbedingt so wichtig.

    Außerdem damn, hätte ich endlich Zeit alles zu schreiben, was ich schreiben möchte. xD



    Kann ich wirklich so nicht unterschreiben, dass sich meine Sinne quasi "abgenutzt" hätten und ich Sinneseindrücke weniger intensiv wahrnehmen würde.

    Bin bei jeder Sache, auch wenn ich sie schon hundert Mal erlebt habe, genauso erfreut wie als Kind.

    Aber keine Ahnung, kann auch ein Gericht ein Dutzend Mal hintereinander essen, wenn's halt so ist, und freue mich dann immer noch drüber lol. Ich besitze auch seit über zwei Jahrzehnten Katzen und freue mich jeden Tag über sie, auch wenn meine Alten verstorben sind, genauso wie an dem ersten Tag, als ich als Kind eine Katze bekam.


    Ich jeden Tag seit zwei Jahrzehnten, wenn ich meine Katzen oder Anime sehe und wenn es dasselbe zu essen gibt wie die drei Tage zuvor:


    Abgesehen davon, dass ich sehr dankbar für mein neurodivergent Brain bin, denke ich, dass es viele Menschen einfach zulassen ihre Begeisterungsfähigkeit zu verlieren und nicht aktiv dagegen anarbeiten, bzw. unter Umständen auch Depressionen mithineinspielen können.


    Nach ein paar Jahrhunderten nutzt sich das vielleicht ab, aber ich geb dem schon ein paar Jahrhunderte. Speziell wenn man frei reisen könnte und immer neue Eindrücke hinzukämen.