[Staffel 1] Ash, Lucia und...Maike -vollendet-

„K-Kumpelin...? Beliebter?“, stotterte Sophie traurig. „Ja! Aber jetzt komm, wir müssen zurück zum Hotel...!“, forderte Lukas auf und wollte gehen, doch diese blieb stehen: „H-Hat dir das gar nichts bedeutet...?“
Ohne eine einzige Sekunde zu zögern holte sie mit der Hand aus und... knallte ihm kaltherzig eine. „Du Vollidiot!“, schimpfte sie noch zornig und rannte dann so schnell es ging weg, damit er ihre Tränen nicht sah...
„Aua...“, murmelte dieser nur und schaute ihr verwirrt nach. Er hielt sich seine rechte Hand an seine Wange und kam ins Nachdenken... empfand sie etwas für ihn?

„Drew ist verschwunden?“ „Ja... es tut uns sehr Leid...! Wir wurden von dem Hotel gerufen, indem er sich aufhielt, da er die Rechnung nicht bezahlte. Doch dann gab es uns die Überwachungskamera einen Hinweis...!“
„Die Mafia?“, platzte Saphira erschrocken heraus und schaute Beatrice an, die einfach nur ratlos da stand.

„Also... Ash...! Ich... muss dich etwas wichtiges fragen...“, begann Ash's Mutter mit einer merkwürdigen Stimme. „Und das wäre...?“, fragte ihr Sohn verwirrt und schaute seine Mutter in die Augen, die ziemlich traurig wirkten.
„Mit Lucia Schluss machen!?“, fragte Ash dann empört und erschrocken. „Psst!“, forderte sofort seine Mutter auf, um ihn nicht zum Schreien zu bringen. „Nein...! Das musst du doch nicht! Aber es ist nun mal so, dass dein Vater und ich ins Ausland ziehen wollen...! Und da möchte ich, dass du mitkommst!“
„A-Aber... ich will nicht!“, war Ash entschlossen und war zu tiefst traurig. „Das verstehe ich ja auch...! Und ich will dich auch nicht zwingen, aber bitte...! Komm mit uns!“, bat die Mutter und schaute ihn ernst an. Ash schaute misstrauisch auf das bisschen Schnee, der noch unter seinen Schuhe auf dem Gras lag. Er dachte nach... er dachte... sollte er... wirklich gehen?

„A-Aber...!“, murmelte Ash dann und wirkte sehr komisch. Seine Stimme klang traurig, ängstlich und seine Beine zitterten unter den langen Jeans. „Hör mal Ash...“, unterbrach seine Mutter ihn dann und versuchte ihn weiter zu überzeugen: „Dein Vater und ich sind nun ja wieder zusammen gekommen und haben eben beschlossen einen richtigen Neuanfang zu starten! Und da haben wir uns entschieden von Japan, also hier, nach Italien zu ziehen! Das ist ein Land in Europa und-“ „Italien?!“, fragte der Junge erschrocken und geriet außer sich: „Spinnt ihr?! Das ist doch auf der anderen Seite der Welt! Da kann ich ja Lucia nie wieder sehen!“ „Natürlich...! Ab und zu...! Außerdem könnt ihr euch ja schreiben und telefonieren! Du wirst dort sicher neue Freunde finden und-“, meinte die Mutter fest überzeugt. „Freunde? In Italien? Ich kann doch gar kein italienisch...! Außerdem will ich hier bleiben! Bei meinen wahren Freunden!“, sagte der Junge aber fest entschlossen.
„Ich kann es gar nicht glauben...“, murmelte Saphira verzweifelt auf ihrem Zimmer im Hotel dann, als die Polizisten sie befragt hatten und gegangen waren. Bea stand ratlos neben ihr und schaute sie nur mitfühlend an. „Ja...! Das ist echt ein Schock!“, brachte diese aber dann nach ein paar Sekunden des Schweigens heraus. „D-Die Mafia...! Oh mein Gott...! Was soll das?“, fragte sich die brünette und stützte ihren Kopf auf ihre beiden Hände und schaute vom Bett aus auf ihren Teppichboden, auf dem ihre Freundin stand und wieder schwieg. Saphira wusste gar nicht mehr, wie ihr geschieht. Sie heulte nicht. Sie schrie nicht. Sie wusste einfach nicht mehr, was sie tun sollte...
„Ich weiß...! Und das verstehe ich ja auch voll und ganz! Aber bitte...! Kannst du mir den Gefallen nicht tun? Willst du etwa für immer so weit weg von deinem Vater und mir wohnen?“, fragte Claudia, seine Mutter, nun und schaute ihn bittend an. „I-Ich... i-ich w-w-weiß n-nicht...“, murmelte der Schwarzhaarige dann zögerlich, denn seine Mutter hatte ja auch etwas recht. Sollte er denn tatsächlich wegen seiner Freundin seine Eltern ewig nicht mehr sehen? Anderseits liebte er Lucia mehr als alles andere... doch in letzter Zeit kam es öfters zu kleinen Streitigkeiten zwischen den beiden und...
„I-Ich werde es mir überlegen...! Okay? Aber lass mir bitte ein oder zwei Tage Zeit“, beschloss dieser nun und dachte schon jetzt stark darüber nach. Seine Miene war nachdenklich und seine Mutter nickte nun zufrieden und glücklich: „Geht klar! Aber denke bitte gut nach, mein Sohn...“, bat sie ihn noch abschließend und streichelte ihm kurz mit der linken Hand über seine kalte Wange, die bei der Temperatur schon fast gefror.
Wütend schmiss sich Sophie auf das Bett in dem leeren Hotelzimmer, in dem sich normalerweise ihre Eltern, Lukas und sie aufhielten, doch die anderen waren anscheinend gerade noch nicht da. Insbesondere Lukas, der bei dem schnellen Tempo des Mädchens gar nicht hinterher gekommen ist. Denn sie rannte aus Wut...! Aus Trauer...! Aus Hass...! Ein Kuss... Gefühle... doch für ihn war es... Luft! Sie hatten sich wirklich mal geküsst... das erste mal... und dann...! Sie konnte es einfach nicht begreifen, wie er so ekelhaft zu ihr sein konnte! Sie tat wirklich alles für ihn: Umsorgte ihn, lobte ihn, machte ihm Komplimente, half ihm immer wo es ging und liebte ihn! Doch er... behandelte sie wie Dreck! Die ganze Zeit über fragte sich die Blondine, wieso sie sich so in ihm getäuscht hatte...!
„Dieser Vollidiot...! Dieser verdammte Vollidiot!“, schimpfte sie vor sich hin, während sie Taschentücher suchte, um ihre Tränen weg zu wischen. Ständig schniefte sie und hatte ganz rote Augen vom heulen. Sauer schmiss sie sich auf den Boden neben dem Bett und kramte eine Packung Taschentücher heraus und holte diese hervor. Dabei fiel ihr die Schatulle auf, die sie dort unten versteckt hielt... „Dieser...“, schniefte sie heulend und nahm die Schachtel mit hervor und setzte sich dann wieder auf das Bett. „blöde...“, sagte Sophie weiter vor sich hin und fuchtelte wie verrückt an der Box herum, wusste aber selber nicht ganz, was dies bewirken sollte. „Voll...i...diot...?“, fragte sie sich dann ratlos und beendete dann den Satz, als ihr anscheinend etwas auffiel. Schnell wischte sie sich die Tränen aus den Augen, um besser sehen zu können. „Moment mal...“, murmelte die Blonde nachdenklich, „Na klar! Das ist die Lösung!“, sagte sie auf einmal stolz und ihre Gedanken an Lukas verschwanden...
Ash's Eltern waren bereits gegangen und ließen den nachdenkenden Ash ganz alleine... Doch er war bei seiner Entscheidung nicht ganz alleine! Zwar hatte er noch Lucia davon nichts erzählt, aber sie merkte schon die ganze Zeit, dass etwas nicht stimmte...!
„Sag mal...! Was ist denn los mit dir? Du wirkst die ganze Zeit so nachdenklich! Und was deine Mutter außen zu dir gesagt hat, willst du mir auch nicht verraten! Ist irgendetwas passiert?“, wollte die Blauhaarige wissen und schaute ihren Freund an, der auf ihrem Bett saß und sie nicht mal ansah, sondern nur auf den Schrank starrte, der vor ihm stand und ihm auch nicht bei seiner Entscheidung helfen konnte. „Ach... nicht so wichtig!“, log er einfach nur murmelnd und beachtete sie kaum... „Na komm schon! Du kannst es mir doch erzählen!“, forderte sie besorgt auf und setzte sich neben ihn.
Er schwieg lange... sie schwieg lange...! Würde je eine Antwort kommen? Das fragte sich Lucia die ganze Zeit, doch sie fühlte, dass es ihm nicht gut ging und etwas nicht stimmte... ein Gefühl... so komisch... als wäre es sehr wichtig...! Sehr wichtig...! Bedeutend wichtig!
"Meine Mutter hat mich etwas gefragt... ein... Angebot!", erklärte Ash und schaute Lucia traurig an. Endlich rückte er damit raus!, war der erste Gedanke des Mädchens, doch der war anderseits nicht gerade positiv, denn seine Worte klangen hart...! Noch mehr kam ihr das Gefühl... es sei... es sei... entscheidend! Entscheidend für eine bestimmte Sache! Eine sehr bestimmte Sache...! Eine der wichtigsten Sachen...! So wichtig... aber sie wusste noch nicht... was es war...
„E-Ein Angebot?“, wollte die Blauhaarige nun wissen, nachdem sie sich auch ein paar Sekunden Zeit gelassen hatte, bevor sie antwortete. „Genau...! Sie hat mich gefragt, ob ich... ob ich mit ihnen nach Italien ziehe!“, erklärte Ash leise und vorsichtig. Nun endlich schaute er sie an... doch seine Blicke waren verwirrend...! Er schaute traurig... er schaute nachdenklich... er schaute... entschuldigend! Hatte er sich... entschieden?

"Meine Mutter hat mich etwas gefragt... ein... Angebot!", erklärte Ash und schaute Lucia traurig an. Endlich rückte er damit raus!, war der erste Gedanke des Mädchens, doch der war anderseits nicht gerade positiv, denn seine Worte klangen hart...!
„Sie hat mich gefragt, ob ich... ob ich mit ihnen nach Italien ziehe!“, erklärte Ash leise und vorsichtig. Nun endlich schaute er sie an... doch seine Blicke waren verwirrend...! Er schaute traurig... er schaute nachdenklich... er schaute... entschuldigend! Hatte er sich... entschieden?
Lange schwiegen beide wieder... sehr lange...! Eine Stille war im Zimmer... so eine beunruhigende Stille... so ein komisches Gefühl lag in der Luft. Eine Entscheidung beherrschte nun die Gefühle der beiden. Ein Angebot, das alles verändern könnte. Ein Angebot, das alles zerstören könnte, was Lucia im Leben wichtig war. Ein Angebot... das die Beziehung... beenden könnte!
„I-Italien?“, traute sich das Mädchen dann nach einigen Minuten endlich zaghaft zu fragen. Sie sprach sehr langsam und die Worte rollten über ihre zitternden Lippen. Sie zitterte am ganzen Körper. Ihr war plötzlich kalt, aber dennoch war ihr heiß. Sie bekam Kopfschmerzen und ihr Bauch tat höllisch weh. Es war ein Schlag direkt ins Gesicht...! Das Worte... so verletzend sein konnten... hätte sie nie gedacht. Doch dann endlich... sagte ihr Freund die womöglich entscheidenden Worte:
Er schaute Lucia lächelnd an. Es beruhigte das Mädchen aber nur wenig, da sie sich immer noch nicht sicher war, was er damit sagen wollte. Sein Lächeln wirkte aber glücklich und der Schwarzhaarige setzte sich näher zu ihr heran. Er berührte sie schon mit seinem ganzen Körper und sprach dann beruhigend zu ihr: "I-Ich werde bleiben...! Denke ich..."
Ich werde bleiben... er wird bleiben... es bleibt alles beim alten... denkt er?!
„D-Denkst du? Du willst bleiben?“, wollte die Blauhaarige dann wissen und wirkte schon ein bisschen erleichterter, aber seine Worte klangen wiederum sehr hart...! Er denkt, er bleibt...! Er denkt?
„Nein...“, sagte er dann und sein Lächeln wurde wieder etwas weniger... doch das komische Gefühl, dass in dem Zimmer herrschte, wollte nicht verschwinden... noch immer war dieses Gefühl da... diese Angst... diese Unsicherheit... dieses unbeschreibliche... Stechen!
„Ich denke nicht, dass ich hier bleibe...“, sagte er dann knallhart und mit einem Mal wurde sein Lächeln wieder breiter. Wollte er sie etwa einfach so verlassen und ihr das mit einem breiten Grinsen im Gesicht rein drücken? Nein! „Ich denke wirklich nicht, dass ich hier bleibe...“, sagte er dann noch mal und Trauer stieg in Lucia auf... was sollte das? „D-Du w-willst g-g-gehen?“, stotterte sie und Tränen stiegen ihr in die Augen. „Ich denke nicht, dass ich hier bleibe!“, wiederholte er sich noch einmal, doch führte dieses mal den Satz fort: „Ich DENKE nicht, dass ich hier bleibe, sondern ich bin mir SICHER, dass ich hier bleibe!“ Mit einem Male verschwanden die Trauer-Tränen in den Augen des Mädchens und sie wurden zu Freude-Tränen. „Du... du bleibst?“, fragte sie glücklich und langsam, doch ehe er antworten konnte, umarmte sie ihn stürmisch und hielt ihn ganz fest in ihren Armen... Eine so große Erleichterung war es für sie! Das komische Gefühl... wurde zu einem sanften und glücklichem Gefühl! Er bleibt... da war er sich sicher!
Beatrice musste mittlerweile schon nach Hause gehen und ließ Saphira deshalb traurig alleine... so gerne hätte sie sich noch um sie gekümmert, doch sie musste gehen... Zu blöd war es aber auch, dass sie auch noch ein Monat lang Verbot hatte, sich mit Freunden zu treffen, weil sie sich in der Früh einfach aus dem Haus heraus geschlichen hatte...
Nun saß die Ex-Freundin von Drew ganz alleine in ihrem Hotelzimmer und wusste nicht mehr, was sie tun sollte... Sie lag traurig auf ihrem Bett neben einem Haufen Taschentücher und heulte sich aus...
Wie es Drew wohl nun ging? Was sollte das denn mit der Mafia? Ist ihm etwas passiert? Würde er jemals wieder zurück zu Saphira kommen? Oder war er bereits... tot!?
Fragen über Fragen, die das Mädchen nur noch trauriger machten... die ganze Zeit dachte sie auch an die schöne Zeit, die sie mit ihm gehabt hat... er hatte sie geschwängert! Sie war von ihm schwanger... doch wie sollte das gehen? Ein Kind, bei dem der Vater von der Mafia mit genommen wurde und die Mutter gerade mal 16 ist? Das konnte doch gar nicht gut gehen...! Doch bald war es soweit! Die Geburt stand Mitte Juni an... doch würde es Saphira bis dahin schaffen?
„Nein...“, murmelte sie heulend. Ihre Augen waren ganz rot von den Tränen geworden und ihre Nase lief ununterbrochen. So gerne hätte sie jetzt ein schöneres Leben! So gerne wäre sie nun mit Drew zusammen... würde ihn heiraten... würde eine Familie mit ihm gründen...! Doch zur Zeit... war genau das Gegenteil zutreffend!
„Na klar doch...! Das war also 'Des Rätsels Lösung'!“, meinte Sophie mit einem frechen Grinsen im Gesicht. Stolz stieg in ihr auf und sie vergaß alles um sich herum. Plötzlich war ihr der ganze Streit mit Lukas völlig egal, denn sie hatte... die Lösung des Rätsels... direkt vor ihren Augen!
„Die Lösung ist gar nicht im Boden...“, murmelte sie zufrieden und lächelte vor sich hin, „Sondern sie ist direkt... AM Boden!“, meinte sie glücklich und schaute den dünnen Boden aus Metall an, den sie aus der Schatulle heraus gebrochen hatte. Bunte, komische Zeichnungen waren darauf, die sie erst für eine Verzierung der Box hielt! Doch bei genauerem Hinsehen ist das ein bestimmtes Muster...! Die Lösung auf das Rätsel ist direkt auf den Boden der Schachtel gemalt! So eindeutig... aber dennoch verborgen! Doch Sophie... hatte es nun... durchschaut!
Langsam lief sie... ganz langsam...! Sie schlich über den Betonboden... sie hatte keine Schuhe an, nur Socken hatte sie sich angezogen. Sie trug aber eine Jacke dazu, dass sie nicht fror... aber die Kälte... war zur Zeit ihre einzigste Sorge!
Saphira lief immer weiter... langsam lief sie... langsam passierte sie den Weg an ihrem Leben vorbei... Die letzten Schritte... die letzten Schritte ihres Lebens... Ihr Leben rannte sozusagen schon an ihr vorbei. Alle Erinnerungen wirbelten plötzlich wieder hoch...! Von ihrer Kindheit... bis zu dem ersten Treffen mit Drew und dem Abschied... bis zu ihrem Leben als Koordinatorin... bis sie Drew wieder traf... mit ihm zusammen kam... von ihm schwanger wurde... sich für kurze Zeit von ihm trennte... dann wieder mit ihm zusammen kam... sich mit ihm verlobte... und bis schließlich sie ihn nie wieder sah! Das einzigste was ihr blieb... war nun nur noch die Murmel, die fest umklammert in der rechten Hand hielt.
Es waren keine zwei Meter mehr bis zum Abgrund. Sie stand ganz alleine auf dem Dach des großen Hotels. Mindestens 50 Meter war es hoch und sie hörte die Autos, welche unten auf der Straße fuhren, kaum noch. Sie war soweit oben, dass sie nicht einmal die kleinen Häuser sah, in denen viele Familien glücklich wohnten. Alles gute war unten am Boden... doch das Paradies! Das Paradies... war dort oben... im Himmel!
Ihr Ziel war es... von dort oben... nach unten... nach ganz weit oben... in das Paradies!
Schluss mit allen Sorgen! Schluss mit all der Trauer und der Unwissenheit! Schluss mit dem schlechten Leben...! Sie wollte einfach nur noch weg von dort und nichts konnte sie mehr aufhalten!
Langsam war sie nun am Rand des Daches angekommen und traute sich kaum, in die Tiefe zu schauen. Unten fuhren die Autos vorbei. Leute spazierten dort in Frieden und der Alltag war bei den meisten wie immer. Doch Saphira wollte nicht diesen Alltag... denn ihr Alltag war alles andere als gut oder normal! Er war einfach nur noch etwas... das sie beenden wollte!
Kurz atmete sie die saubere Luft ein und wieder aus. Bereits einmal wollte sie dies tun, doch wurde aufgehalten! Doch nun... konnte sie niemand mehr aufhalten! So viele schlechte Sachen sind in letzter Zeit passiert! Aber jetzt war Schluss damit...! Endgültig...!
Vorsichtig und auch noch ein wenig zögerlich schloss sie die Augen und streckte ihre Arme zu den Seiten aus. Vielleicht würde sie dort oben ja Drew treffen, falls er tot wäre... vielleicht aber hätte sie ihn dort nicht... aber dennoch ein schönes Leben! Ein Leben ohne Sorgen und Ängste...! Genau! Dort wollte sie hin!
Die Murmel hielt sie immer noch feste ihn ihrer rechten Hand und wollte sie auf keinen Fall an ihrem Lebensende los lassen. „Ich liebe dich... Drew!“, waren nun ihre leisen, letzten Worte... Die letzten Worte... ihres Lebens!
Langsam ging sie etwas tiefer mit den Beinen und machte sich zum Springen bereit. Die Arme immer noch ausgestreckt spürte sie den Wind, der sie sicher in den Himmel geleiten würde... In den Himmel... und in das Paradies!
Doch dann... keine zehn Sekunden später ergriff sie es! Sie ergriff diese Chance... alles endlich zu beenden... und sprang... in die Tiefe!

Die Murmel hielt Saphira immer noch feste ihn ihrer rechten Hand und wollte sie auf keinen Fall an ihrem Lebensende los lassen. „Ich liebe dich... Drew!“, waren nun ihre leisen, letzten Worte... Die letzten Worte... ihres Lebens!
Langsam ging sie etwas tiefer mit den Beinen und machte sich zum Springen bereit. Die Arme immer noch ausgestreckt spürte sie den Wind, der sie sicher in den Himmel geleiten würde... In den Himmel... und in das Paradies!
Doch dann... keine zehn Sekunden später ergriff sie es! Sie ergriff diese Chance... alles endlich zu beenden... und sprang... in die Tiefe!
„Nanu? Was ist denn das?“, wunderte sich ein Mädchen, das gerade auf einem Dach ganz in der Nähe stand und Saphira erblickte, wie sie immer weiter fiel. „Oh mein Gott!“, stieß die Jugendliche dann schnell hervor. Sie hielt eine schwarze Fernbedienung in der Hand, an der mehrere Knöpfe waren. Ohne zu zögern drückte sie wie wild auf den Knöpfen herum und steuerte offenbar etwas...
„Pichu! Pi-Pichu!“, schrie ein Pokemon ängstlich, dass durch die Luft geschleudert wurde. Es war an einem ferngesteuertem Paragleiter befestigt, der ziemlich groß war. Das Mädchen beschleunigte anscheinend das fliegende Pichu und lenkte es in die Richtung von Saphira, die gleich am Boden ankommen würde.
„Pichu! Schnell! Fang sie!“, schrie das Mädchen mit der Fernsteuerung und lenkte immer näher zu der fallenden Brünette hin. Nur noch wenige Sekunden waren ihr übrig geblieben. Panik bekam sie, doch sie versuchte alles nötige, um die Brünette zu retten, doch hatte sie Erfolg?
Langsam beruhigte sich das kleine Pichu mit dem Gleiter wieder und befolgte die Anweisungen seiner Trainerin. Bevor Saphira hart auf den Boden auf knallen konnte, schnappte sich das kleine Pokemon das Mädchen mit seinen kleinen Armen und versuchte sie festzuhalten. Es entwickelte eine unglaubliche Kraft! Schweiß hatte das gelbe Pokemon schon im Gesicht und es strengte sich so an, wie noch nie. Das Mädchen war sehr schwer, deswegen zog es beide immer schneller nach unten, doch das Pichu gab nicht nach. Die Trainerin versuchte den Fall ein wenig zu vermindern, indem sie den Paragleiter nach oben lenkte, doch das bewirkte nicht sehr viel.
„PICHU!“, schrie das Pokemon einen Machtschrei aus, bevor es dann mit Saphira zu Boden fiel und nur noch da lag... so anstrengend war es für das kleine Pokemon gewesen, dass es einfach nur noch auf seinem Paragleiter neben Saphira lag und sich ausruhte... doch die Aktion hatte sich gelohnt! Denn Saphira... kam heil am Boden an!
Traurig lief Lukas durch die Straßen des Erholungsgebietes. Was hatte er da nur getan? Warum war Sophie plötzlich sauer auf ihn...? Wollte sie nun etwa nicht mehr sein Kumpel sein? War die Freundschaft zwischen den beiden nun etwa aus...?
Seine Wange tat nicht mehr so weh, sondern es war eher das komische Gefühl in seinem Magen, was ihn schmerzte... Dieses Gefühl der Trauer und der Angst... nun das einzigste verloren zu haben, was in seinem Leben wichtig war...! Sophie. Seine beste Freundin. Wollte er sie etwa einfach durch seine neue Klasse ersetzen? Nur weil er nun da beliebter war, sollte die Freundschaft zwischen ihm und der Blondine enden? Nein! Auf gar keinen Fall! Sophie war ihm dennoch tausend Mal wichtiger als alle anderen Menschen in seinem Leben, doch er wusste nicht ganz, wieso. Was empfand er denn für sie? Es war so ein starkes Gefühl... doch Freunde? Bei dem Kuss...
„Na los! Küsst euch mal richtig!“, sagte das beliebte Mädchen „W-Was...?“, fragte Sophie erschrocken und schaute ihren Kumpel fragend an. „Na los!“, sagte dieser nur und keine Sekunden später spürte sie seine Lippen auf seiner... Sie wusste, es war falsch zu lügen und nur einen Kuss zu machen, damit ihr beliebt wird, doch vielleicht bestand ja die Chance... dass Lukas der Kuss etwas bedeutete!
Bei dem Kuss... da spürte er so ein komisches Gefühl! Er hatte ein Kribbeln im Bauch und er fand es schön! Nicht nur, weil er dadurch beliebter wurde und von den anderen gemocht wurde, nein! Sondern weil er dieses Gefühl noch nie hatte... weil dieses Gefühl ihn so glücklich machte! Und das bei seiner besten Freundin!? War sie denn nicht mehr, als eine beste Freundin...? Was empfand er für sie? Etwa... Liebe?
„Ich würde dich doch nie verlassen!“, schwor Ash mit einem ernsten Blick. „Ich liebe dich doch...! Und das mehr als alles andere...! Mehr... als meine Eltern!“, sagte er lächelnd. „W-Was? A-Aber deine Eltern scheinen doch richtig nett zu sein!“, meinte die Blauhaarige verwirrt und schaute ihn komisch, aber dennoch glücklich an. „Danke! Aber trotzdem...! Du bist mir viel wichtiger! Nur mit dir kann ich glücklich sein... nur mit meinem jetzigen Leben... werde ich auch immer glücklich sein! Hier auf der Farm! Hier in Sinnoh! Hier in Japan! Und hier... mit dir!“, sprach er zufrieden und kam ihr wieder ein Stück näher. Das Mädchen schaute ihn mit roten Wangen an: „Genau so geht es mir auch...! Nur mit dir will ich glücklich sein! Nur mit dir will ich für immer leben...“, antwortete sie und kam ihm ebenfalls näher. „Ich liebe dich...! Lucia!“, murmelte der Schwarzhaarige nun nur noch, bevor er sie wieder leidenschaftlich küsste... und dieses Gefühl... für immer genießen wollte!
„Hey! Mädchen!“, sagte die Trainerin von dem Pichu stürmisch und rannte so schnell sie konnte auf Saphira zu, die immer noch neben Pichu auf dem Gehweg lag. Ein paar Schaulustige standen um sie herum und taten gar nichts, außer ein wenig blöd zu schauen. „Aus dem Weg!“, sagte die Jugendliche hastig und drängelte sich hindurch zu dem Pokemon und dem Mädchen, die beide ihre Augen geschlossen hatten, aber sich einfach nur ausruhten. „Pichu! Mädchen!“, sagte sie beunruhigt und schaute zuerst das Pokemon an und dann die Brünette. „Hey! Sagt doch was!“, befahl sie ängstlich und nahm das gelbe Pokemon hoch und löste es von dem Paragleiter, an dem es noch immer fest geschnallt war.
„Pi...Pichu...“, murmelte das kleine Wesen mit seiner letzten Kraft und öffnete langsam seine Augen. Auch Saphira öffnete geschafft ihr Augen ganz vorsichtig und schaute die Trainerin an, die beunruhigt sie anstarrte. „W-Was ist los...?“, murmelte die Brünette langsam und schaute die ganzen Menschen an, die um sie herum standen. „Ein Glück, du bist noch am Leben!“, sagte nun das Mädchen erleichtert, legte das Pichu wieder an und beugte sich über Saphira, die gar nicht wusste, wie ihr gerade geschah. „Ich bin Madi! Ich habe doch sozusagen gerettet...!“, erklärte die Trainerin nun knapp und lächelte ein wenig, obwohl ihr Herz noch immer von der Aufregung her raste.
Langsam ging Lukas immer weiter in seinen Gedanken durch das Erholungsgebiet, bis er zu seinem alten zu Hause kam, wo er laut Sophie mal mit seinen beiden Brüdern und seinem Vater gewohnt haben soll. „M-Mein altes Haus...!“, murmelte er überrascht und schaute das Haus von vorne an, das offenbar noch leer stand. Ein „Zu Verkaufen“-Schild war in einem der Fenster befestigt. „Man kann es kaufen... das alte Haus...“, murmelte er, doch er konnte sich natürlich an nichts mehr von damals erinnern. Weder an seine Brüder, noch an seinen Vater, oder... an dieses Haus!
Erkundend und neugierig trat er aber dennoch an die Haustüre heran und drückte die Türklinke herunter. Zu seinem Überraschen war nicht verschlossen und er trat langsam ein. Seine Blicke gingen durch den Gang, den er nun betrat und er sah die Treppe, die wenige Meter vor ihm stand. Es war eine Holztreppe ein Staub setzte sich schon darauf ab. „Mal schauen, wo ich damals gewohnt habe! Wie das wohl alles aussah?!“, meinte er in Gedanken und lief vorsichtig über die hölzerne Treppe hinauf, in den ersten Stock. „Das ist der Ort, an dem ich also so lange gewohnt habe...“, murmelte er nachdenklich und drehte sich dann kurz um, als er oben ankam. Er schaute hinunter in den Flur, in dem Stille herrschte. Aber plötzlich...!
„Du hast doch keine Ahnung… bleib stehen!“, sagte Lukas und lief Barry hinter her. „Doch, das werde ich!“, antwortete Barry und stellte sich oben an der Treppe hin. „Du bist ein Versager…!“, antwortete sein Bruder und lief an B. vorbei. „Du… hast es auch gar nicht verdient…mit mir verwandt zu sein!“, fügte L. noch hinzu und schubste Barry ein wenig. „Lass mich in Ruhe…“, verlangte Barry dann und blieb ruhig. „Du hast es nicht verdient!“, schrie Lukas und gab ihm einen festen Stoß. Barry verlor nach hinten das Gleichgewicht und fiel nach hinten die Treppe nach unten. Sei Kopf schlug mehrmals auf, bis er unten im Erdgeschoss lag. Seine Augen waren geschlossen und sein Kopf fing das bluten an. „D-Das… hast du davon!“, murmelte Lukas und schaute nur nach unten zu seinem Bruder. „Das hast du davon!“
Doch plötzlich... kam diese grausame Erinnerung... in sein Gedächtnis... zurück! Er hatte ihn umgebracht... er hatte damals... einen Menschen... getötet!

Erkundend und neugierig trat Lukas an die Haustüre seines alten zu Hauses heran und drückte die Türklinke herunter. Zu seinem Überraschen war nicht verschlossen und er trat langsam ein. Seine Blicke gingen durch den Gang, den er nun betrat und er sah die Treppe, die wenige Meter vor ihm stand. Es war eine Holztreppe ein Staub setzte sich schon darauf ab. „Mal schauen, wo ich damals gewohnt habe! Wie das wohl alles aussah?!“, meinte er in Gedanken und lief vorsichtig über die hölzerne Treppe hinauf, in den ersten Stock. „Das ist der Ort, an dem ich also so lange gewohnt habe...“, murmelte er nachdenklich und drehte sich dann kurz um, als er oben ankam. Er schaute hinunter in den Flur, in dem Stille herrschte.
Doch plötzlich... kam diese grausame Erinnerung... in sein Gedächtnis... zurück! Er hatte ihn umgebracht... er hatte damals... einen Menschen... getötet!
„W-Was war das?“, fragte er sich plötzlich, als die Erinnerungsszene endete und er wieder zu sich kam. Plötzlich hatte er das alles gesehen, was damals passiert ist, als Barry starb...! Es wirkte alles so real...! Es war aus der Sicht von seinem früheren Ich, aber er konnte sich nicht selbst steuern, sondern erlebte genau das, was er damals offenbar getan hatte! Er hatte tatsächlich... seinen eigenen Bruder die Treppe herunter gestoßen und damit getötet! Ihm kam wieder eine Erinnerung hoch, doch diese... war schockierend!
„Warum hast du das denn getan?!“, fragte Madi immer wieder Saphira, während sie mit dieser durch Sonnewik lief, damit die Brünette langsam wieder zu sich kam. Das Pichu war auch wieder auf den Beinen und lief neben seiner Trainerin her und lauschte den beiden, die sich zögerlich unterhielten. „I-Ich weiß es nicht...! Ich war so verzweifelt, dass ich nicht mehr klar denken konnte...“, murmelte diese zurück und schaute schwer schnaufend kurz auf das kleine Pokemon, welches sofort freundlich grinste. „Was wäre denn passiert, wenn Pichu und ich dich nicht gerettet hätten?! Dann wärst du jetzt tot!“, warf die Jugendliche ihr vor. „I-Ich weiß...! Aber das war doch auch meine Absicht!“, schimpfte Saphira und Entsetzen stieg in Madeline auf. Wie konnte sie nur so etwas sagen!? Das Leben einfach so zu beenden? Das konnte sie nicht verstehen...: „Spinnst du?! Es gibt so viele schöne Sachen im Leben und-“, doch dann wurde sie von Saphira eiskalt unterbrochen: „Für mich... gibt es keine schöne Sachen im Leben!“ Madi schüttelte kurz den Kopf und schaute von der Brünette weg auf den Boden, auf dem sie lief: „Du bist echt das letzte...! Wie kann man nur so denken? Wie kann man nur so kaltherzig sein? Du bekommst offenbar bald ein Baby... und stürzt dich mit ihm in die Tiefe?! Du wolltest damit ein Menschenleben zerstören...! Du wolltest das schöne Leben deines eigenen Kindes zerstören! Du bist herzlos...! Einfach nur herzlos!“ Mit diesen Worten drehte sich das Mädchen von ihr weg: „Komm, Pichu...! Lass uns gehen!“, murmelte sie dann noch entsetzt und lief so schnell sie konnte mit ihrem Pokemon davon...
Sie hatte Recht...! Sie hätte tatsächlich das Leben eines ungeborenen Kindes beendet...! Sie hatte nicht nur sich selber verletzen wollen...! Sondern auch das Leben von einem unschuldigen Kind! Doch das begriff Saphira erst jetzt... nachdem sie den Sturz gemacht hatte...
Alicia schaute mit einem komischen Blick auf ihre Wunde, von der sie gerade wieder den Verband löste und einen neuen daran machen wollte. Das Blut war bereits hin getrocknet, doch es sah immer noch sehr schlimm aus. Doch wie konnte das passieren!? Hatte ein Toter wirklich sie mit einem Messer attackiert? Und wie konnte ein Toter zu ihr sprechen? Wie konnte ihr verstorbener Mann denn bei ihr im Schlafzimmer mitten in der Nacht auftauchen? Aber wenn es nur ein Traum gewesen wäre... wie würde dann dort die Wunde hinkommen?
„Oh Georg... warum bist du nur immer so eifersüchtig?“, fing sie schon wieder an zu reden und schaute auf den neuen Verband, den sie sich gerade um den Arm band. „Warum tust du mir so etwas an? Warum willst du nicht auch einfach, dass ich glücklich bin...? Wieso? Was hat Uwe dir denn getan? Wieso übst du so einen Zorn auf ihn und mich aus?“ Sie schnaufte kurz und befestigte den weißen Verband noch, damit er nicht abrutschte. „Was hat er denn getan...? Nur wegen einem harmlosen Kuss...? Der Kuss hat mir nichts bedeutet... und ich bin immer noch alleine...! Und du bist tot...! Also warum bist du denn so zornig auf mich? Was willst du denn von mir?! Das ich für immer eine alte, allein stehende Frau bin und niemals einen richtigen Mann finde, der mir hier mit der Farm hilft? Ich werde doch für immer eine alte Frau bleiben, die von ihrem toten Mann verfolgt wird und mit sich selbst redet...“, redete sie vor sich hin und schmunzelte dann kurz wegen dem, was sie sagte. „Aber gut... ich werde wohl auch so glücklich...“, beschloss die Farmleiterin widerwillig und stand langsam von dem Stuhl auf, auf dem sie saß und verließ das Farmhaus.
Ängstlich und zitternd schwankte Lukas wieder aus dem Haus heraus. Was hatte er denn damals getan!? Und warum kann er sich an das erinnern und an alles andere nicht? Und wieso kann er sich doch an etwas erinnern? Wird es jetzt wohl langsam wieder alles kommen? Das würde zumindest für ihn alles aufklären... doch die größte Frage, die ihn jetzt plagte, war: Warum hatte er Barry getötet?
„Wie kann ich nur so grausam sein?“, fragte er verletzt und lief traurig durch die Straßen von Sonnewik zum Hafen hin. „Wieso habe ich meinen eigenen Bruder getötet?! Bin ich wirklich ein so schlechter Mensch...? Dann habe ich das wohl verdient...“, murmelte er und schaute auf seine Schulter, an der kein Arm hing. „Barry... war mein Bruder... doch ich habe ihn eiskalt umgebracht! Wieso...? Warum habe ich das gemacht?“, fragte er sich immer wieder verzweifelt und begriff nun gar nichts mehr. „Sollte ich... Sophie fragen? Und ihr erzählen, was passiert ist...?“, schoss ihm nun die Frage durch den Kopf. Aber würde sie ihm... nun noch helfen können?
„So...“, murmelte Maike fies grinsend und nutzte eine Gelegenheit, in der kein Farmarbeiter zu sehen war und schlich zum Farmhaus heran. „Lucia... meine kleine, liebe Schwester! Nun...! Bist du... und Ash... Geschichte!“, sagte sie mit einer teuflischen Stimme vor sich hin. Sie sah ganz anders aus als damals. Sie war nicht mehr das wunderhübsche Mädchen, dem man es gar nicht ansah, dass sie jemanden anlügt, sondern sie sah nun richtig teuflisch aus. Ihre Haare waren nicht gemacht und Schminke trug sie auch keine mehr. Nur ihre Klamotten waren einigermaßen normal und in ihrer Hand hielt sie feste einen weißen Briefumschlag, auf dem in großen Buchstaben stand: „FÜR ASH“.
Fies grinsend und von sich selbst überzeugt lief sie zu dem Briefkasten des Farmhauses hin und öffnete die obere Öffnung. Leise ließ sie das Kuvert hinein gleiten und lächelte zufrieden.
„Nun ist mein Plan... fast komplett ausgeführt!“, sagte sie und hustete kurz einmal, um ihre Stimme zu verstellen. „Lucia! Holst du mal bitte die Post!“, rief sie und schaffte es tatsächlich fast haargenau die Stimme von Alicia zu imitieren.
„Hehe!“, lachte sie dann noch kurz leise und rannte wieder weg, hin fort in den Wald...
„Mach ich!“, rief Lucia aus dem Farmhaus her zurück und rannte aus ihrem Zimmer heraus. Sie ließ Ash alleine und rannte hinaus zu dem Briefkasten, den sie mittels eines Schlüssels, ohne etwas böses dabei zu ahnen, öffnete.
Glücklich nahm sie den Briefumschlag, der das einzigste im Briefkasten war, heraus und schaute ihn sich kurz an. „Hm... für Ash?“, wunderte sie sich und betrat wieder das Farmhaus.
An dem Briefumschlag war ein kleines, durchsichtiges Kästchen, wie es bei manch anderen Umschlägen auch war, durch die man normalerweise die Adresse des Empfängers sehen kann. Doch durch dieses Fensterchen sah Lucia ein Teil eines Bildes, bei dem sie Maikes lächelndes Gesicht sah.
„Hä?“, fragte sie sich und ohne zu zögern öffnete sie den Brief, da sie dachte, Ash wäre sicher einverstanden damit. Vorsichtig zog sie ein Bild heraus und schaute es sich an. Darauf waren Ash und Maike zu sehen, wie sie beide in Lucias Bett nebeneinander lagen!
Außerdem war das Bild hinten beschriftet, was Lucia sich ängstlich und hastig in Gedanken durch las: „Liebe Ash. Die Nacht mit dir war wirklich schön, doch ich habe ein schlechtes Gewissen wegen Lucia. Ich kann verstehen, dass du wegen mir bleiben willst, aber wie willst du das schaffen, wenn du mit Lucia zusammen bist? Ich möchte sie nicht anlügen...! In Liebe, Maike!“
Zitternd hielt sie das Bild in der Hand, doch ließ es dann los. Langsam flog es zu Boden und lag nun da. Die Blauhaarige machte große, ängstliche Augen und traute diesen gar nicht. Ash... betrog Lucia?!

„Hä?“, fragte Lucia sich und ohne zu zögern öffnete sie den Brief, da sie dachte, Ash wäre sicher einverstanden damit. Vorsichtig zog sie ein Bild heraus und schaute es sich an. Darauf waren Ash und Maike zu sehen, wie sie beide in Lucias Bett nebeneinander lagen!
Außerdem war das Bild hinten beschriftet, was Lucia sich ängstlich und hastig in Gedanken durch las: „Liebe Ash. Die Nacht mit dir war wirklich schön, doch ich habe ein schlechtes Gewissen wegen Lucia. Ich kann verstehen, dass du wegen mir bleiben willst, aber wie willst du das schaffen, wenn du mit Lucia zusammen bist? Ich möchte sie nicht anlügen...! In Liebe, Maike!“
Zitternd hielt sie das Bild in der Hand, doch ließ es dann los. Langsam flog es zu Boden und lag nun da. Die Blauhaarige machte große, ängstliche Augen und traute diesen gar nicht. Ash... betrog Lucia?!
Zornig hob sie das Bild wieder auf. „ASH!“, brüllte sie außer sich und rannte wieder die Treppen nach oben in ihr Zimmer.
„Was schreist du denn so? Ist etwas passiert?“, fragte dort der Junge überrascht, als er das heulende und wütende Mädchen sah, das das Bild zornig in der Hand hielt. „Etwas passiert? Spinnst du?“, schrie sie wütend und knallte ihm das Bild von ihm und Maike hin.
Nichts ahnend nahm dieser das Bild in die Hand und schaute es überrascht an: „W-Was ist das...?“, fragte er erschrocken. „Das müsstest du mir ja am besten erklären können!“, brüllte das Mädchen und ohne zu zögern knallte sie ihm heftig eine. Ihre Tränen wurden immer schneller und tropften nacheinander zu Boden.
„Was?! Du glaubst doch wohl nicht etwa, dass ich etwas mit Maike habe?!“, fragte der Junge empört, während er den Text auf der Rückseite las. „Natürlich! Das ist doch wohl der Beweis, du verdammtes Schwein!“, schrie sie ihn an und sie kochte vor Wut.
„Das beweist doch gar nichts! Glaubst du etwa dem Bild?! Das ist doch bloß wieder ein Trick von deiner Schwester!“, meint der Schwarzhaarige nur dazu und versuchte sich zu verteidigen, doch Lucia glaubte ihm kein Wort. "Ich kann es nicht glauben...", murmelte Lucia heulend... "Verschwinde...! LOS!", beendete sie den Satz und zeigte auf die offene Zimmertüre.
„W-Was? Was soll das? Lucia!? Was ist denn los mit dir?“, fragte Ash ängstlich und war verwirrt, aber dennoch wütend, dass sie ihm einfach nicht vertraute. „Verschwinde! Pack deine beschissenen Sachen und hau ab!“, forderte sie ihn zornig auf und riss alle Klamotten von ihm aus dem Schrank heraus, nahm einen Koffer und steckte alles in ihrer Wut dort hinein. „Ich will dich nie wieder sehen!“, schrie sie wütend, da sie einen solchen Zorn auf ihn hatte, wie noch nie. In den letzten Tagen kam es schon öfters zu Streit zwischen den beiden und sie war eifersüchtig auf andere Mädels, denen er hinter her schaute, doch das brach das Eis komplett! Wie konnte er sie nur mit ihrer Schwester betrügen?!
Außerdem hatte sie es ja auch noch genau gehört, wie damals Maike in ihrem Zimmer war. Das war also eindeutig, oder nicht? Lucia war sich ihrer Meinung sicher. Nichts und niemand konnte sie offenbar noch daran hindern, was sie gerade machte.
Ash konnte gar nichts sagen, als ihm der Koffer in den Schoß geschmissen wurde. „Raus!“, zischte sie und wollte ihn schon gar nicht mehr anschauen. Sofort beenden war wohl ihre einzigste Devise... doch dass sie damit den Fehler ihres Lebens beging und damit nur auf Maikes Trick herein fiel... war ihr nicht klar!
Plötzlich wurde auch der Schwarzhaarige wütend und ließ sich auf den heftigen Streit ein: „Du willst also unbedingt, dass ich gehe!? Du glaubst einfach so einem Bild und fällst auf Maikes Tricks herein!? Du kennst deine Schwester! So etwas ist ihr Alltag! Aber dass du ihr immer noch glaubst... ist einfach nur erbärmlich!“, schimpfte er nur noch und stand von dem Bett auf. „Aber nun gut... es ist deine Entscheidung! Dann werde ich wohl gehen...“, beschloss der Junge plötzlich und sein Meinungsumschwung war überwältigend. Auf einmal hatte er komplett seine Meinung geändert!
Lucia war so wütend und eifersüchtig, dass Ash ebenfalls sauer wurde... sie waren ein so tolles paar gewesen, doch dass Lucia plötzlich aus einem so kleinen Bild eine so große Sache macht und ihm gar nicht mehr vertraut... brach auch das Eis von ihm!
„Ich werde gehen... nach Italien!“, murmelte er nur noch und zog seinen Koffer hinter sich her.
Heulend und verzweifelt schaute Lucia ihm noch hinterher. Ein solch großer Schmerz war das gerade, den sie gar nicht mehr aushalten wollte. Zwischen Ash und Lucia sollte es plötzlich Schluss sein!? Alles was sie in ihrem Leben erreicht hatte... Zerstörte nun dieses Bild und ihre Eifersucht...
„Mach's gut...!“, murmelte er nur noch verletzt, bis er den Koffer die Treppen hinunter trug.
Erst jetzt bemerkte das Mädchen, was sie sich gerade zerstörte... Doch in ihren Augen... war Ash ein mieser Betrüger! Der Lucia auch noch mit ihrer Schwester, Maike, betrog! Ein solches Verhalten mochte sie nicht... doch dass das alles nur ein Trick war... konnte die Blauhaarige ebenfalls nicht glauben...
Wütend lief Ash durch das Farmhaus hinaus zu der Weide.
„Ash? Was ist denn los?“, fragte Alicia überrascht, als sie den zornigen Jungen mit seinem Koffer sah. „Ich kündige! Ich gehe weg, nach Italien!“, schnaubte er nur so im vorbeigehen und lief so schnell es ging weg von dem Farmgelände.
„Ash!“, rief Lucia noch in ihrer Trauer, als sie aus dem Farmhaus kam. Doch es war schon zu spät, denn er war bereits weg...
„Lucia! Was ist denn hier los?“, fragte die Frau überrascht und wandte sich zu dem Mädchen hin, dass verzweifelt heulte. „Ash... geht nach Italien!“, heulte diese und schaute traurig zu der Farmleiterin hin. „Was!? Aber wieso? Das kann er doch nicht einfach so machen? Was ist denn los?“, fragte die Frau überrascht, doch Lucia wollte nicht so einfach aufgeben und ignorierte Alicia dann: „Ich kann jetzt nicht reden...! Ich muss ihn aufhalten!“, beschloss sie und rannte sofort los, um das alles zu verhindern. „O-Okay...!“, meinte die alte Frau noch und schaute ihr komisch und verwirrt nach.
Mit dem Koffer im Arm lief Ash durch den großen Bahnhof vom Erholungsgebiet. Er erwischte noch das Schiff vor Lucia und hängte sie deshalb ein wenig ab, doch sie war ihm immer noch auf den Fersen.
Traurig lief er zu einem Bahnsteig, an dem seine Eltern warteten. Er hatte sie angerufen und aufgefordert, dass sie sofort den nächsten Zug zum Flughafen in Kanto nehmen sollten, der der einzigste war, von dem man nach Europa fliegen konnte.
„Mama! Papa!“, sagte er ein wenig lächelnd und lief zu den beiden hin. Der Zug stand bereits da und seine Eltern wirkten ein wenig in Eile. „Ash! Was ist denn los mit dir?“, fragte seine Mutter überrascht, während die drei in den Zug einstiegen.
„Ash! Warte!“, schrie Lucia schnell und rannte ebenfalls durch den Bahnhof, so schnell sie konnte. Hastig lief sie die Treppen zu Gleis 7 und 8 nach oben, wo sie gerade sah, dass Ash und seine Eltern einstiegen. „Warte!“, brüllte sie und wollte dort hin rennen...
„Lucia?“, fragte sich der Junge und schaute aus einem Fenster heraus, während er und seine Eltern sich einen Sitzplatz suchten.
„Stop!“, schrie das Mädchen, doch die Türen des Zuges schlossen sich...!
„Nein!“, heulte sie und versuchte die Türen aufzuschlagen, doch es war zu spät...
Mit Quietschen und Geröll begann der Zug schon langsam an vom Bahnhof weg zu fahren... es war endgültig... zu spät!
„Ash!“, murmelte Lucia heulend und schaute dem Zug noch hinter her... in dem sie Ash... für immer verlor!