Die verschiedenen Löhne der Menschen

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  • Ich verdiene 130 Euro bei 144 Monatstundem, sofern ich richtig gerechnet habe.
    Das ist etwas zu wenig um zu überleben.
    Auf Glück und Unglück bin ich ja auf die Hilfe von Vater Staat angewiesen. Selbst wenn ich einen ordentlichen Job erlerne und ich selbstständig was machen könnte dann wäre ich vermutlich immer noch auf staatliche Hilfe angewiesen.
    Ich finde, mein Lohn ist ein Furz im Wind.
    So ist das, wenn man in einer behinderten Werkstätt arbeitet. Es ist auch irgendwie diskrominiend.

  • Ich werf mal die typischen Frauenberufe und deren geringe Bezahlung in den Raum. Bin selbst Erzieherin und das Geld ist für die lange Ausbildung und die Balstung nen Witz... Problem: Die Bazahlung kommt nicht aus einem Unternehmen, sondern vom Staat.

    Soweit ich gesehen habe, ist die Bezahlung nur deswegen so schlecht, weil die meisten Erzieherinnen eine 30-Stundenwoche haben, damit der Betreuungsschlüssel besser ist. Bei einer 40-Stundenwoche wäre die Bezahlung imo sogar recht gut. Das ist ja alles im Tarifvertrag geregelt.
    Das ist auch ein allgemeines Problem der "typischen Frauenberufe", ein relativ hoher Anteil ist nicht Vollzeit und deswegen ist die Bezahlung auch schlechter.

  • Ich verdiene 130 Euro bei 144 Monatstundem

    Das ist nicht wenig, das ist ja so gut wie gar nichts.. :(
    Das ist auf jeden Fall viel zu wenig zum (über-)leben, selbst wenn man super prima mit Geld haushalten kann..



    Ich finde, mein Lohn ist ein Furz im Wind.

    Dem stimme ich uneingeschränkt zu.


    Es ist echt Bockmist, das du gar nicht erst eine faire Chance auf dem Arbeitsmarkt hast. Ich wünschte das wäre anders.. (frommer Wunsch, ich weiss.. :( )





    Das ist auch ein allgemeines Problem der "typischen Frauenberufe", ein relativ hoher Anteil ist nicht Vollzeit und deswegen ist die Bezahlung auch schlechter.

    Darf ich fragen was du unter einer guten Bezahlung verstehst?
    Ich würde den Begriff "gute Bezahlung" erst dann verwenden, wenn ich von meinem Gehalt alleine mein Leben bestreiten könnte (also kleine Wohnung bezahlen, eventuell ein Auto finanzieren und noch ein bisschen Kleingeld zum leben übrig hätte).
    Das ist mit den Gehältern der typischen Frauenberufe meist nicht möglich.
    Man ist auf ein zweites Gehalt angewiesen oder lebt in ziemlich ärmlichen Verhältnissen .
    (auch als Erzieherin/Krankenschwester oder -pflegerin in Vollzeit)

  • Wenn man net grad die PIA-Ausbildung macht, hat man 3 Jahre (Schulische) Ausbildung für die man was Zahlt um dann im letzten Jahr (Anerkennungsjahr) n bissle was zu verdienen.....

    Entweder bin ich noch etwas zu müde und weiß deswegen nicht was PIA ist, oder ich kenne den Begriff wirklich nicht. Was kann ich darunter verstehen?


    Jedenfalls kurz etwas dazu; als ich mich vor 4 Jahren oder so umgesehen habe nach einem Ausbildungsplatz und dann auf etwas in die Richtung Erzieherin gekommen bin (ist ne Einrichtung für Kinder/Jugendliche mit körperlicher und/oder geistiger Retardierung) und gesehen habe, dass die sogar bis zu 4 Jahren dauert und ich, wenn überhaupt, nur so etwas wie "Taschengeld" bekomme, dann habe ich einfach einen Bogen darum gemacht.
    Ich weiß also wirklich nicht, wieso ich so einen Zweig wähle, wenn ich mit der Bezahlung und Ausbildung nicht zufrieden bin. Ich kann auch etwas anderes mit Kindern machen und bezahlt werden.
    Vor allem zahlen an sich, würde ich am Anfang für so eine Ausbildung überhaupt nicht (wie auch z.B. bei der zu Physiotherapeutin). Da mache ich doch lieber erst etwas anderes in die Richtung, bei dem ich Geld verdiene und bilde mich dann quasi im Nachhinein fort.
    Habe mich dann jedenfalls für eine Ausbildung zur Kinderkrankenschwester beworben und da verdiene ich wirklich gutes Geld, auch wenn es mehr sein könnte (Grüße gehen raus an @TimOMG :rolleyes: ).
    Mal davon abgesehen @cateye, ich wäre jetzt nach meiner Ausbildung keinesfalls auf einen zweiten Job oder einen Partner angewiesen der Geld verdient, also man kann auch gut "nur" von dem Geld einer Krankenschwester leben. Dass ich da keinen neuen Audi fahre und ne Luxuswohnung mit teuren Möbeln habe, ist klar, aber auch überhaupt nicht notwendig. Kenne auch eine junge Krankenschwester die alleine wohnt und sogar genug Geld für einen Hund hat. ^.^

  • Dass ich da keinen neuen Audi fahre und ne Luxuswohnung mit teuren Möbeln habe, ist klar, aber auch überhaupt nicht notwendig.

    Ich bin auch auf keinem Fall von Luxus-Leben ausgegangen (habe deshalb auch bewusst nicht erwähnt, das ein kleiner Urlaub vielleicht noch drin sein sollte..) sondern von einem ganz normalen Mittelstands-Dasein.
    Also kleine Wohnung (unter oder bis 50qm) ausserhalb der Großstadt und ein fahrbares Unterteil, weil man ja doch meist auf das Auto angewiesen ist, wenn man etwas ausserhalb der Stadt lebt.


    Bei uns haben die Krankenhäuser extra Schwesternwohnheime direkt neben dem Arbeitsplatz eingerichtet. So das man als Krankenschwester nicht auf einen Wagen angewiesen ist, um den Arbeitsplatz zu erreichen.
    Die Appartements sind winzig, bestehen nur aus einem Zimmer (Wohn/Schlafzimmer mit kl. Küchenecke) und einem Gästeklo (Dusche hat jede Etage eine für alle..). Quadratmeter unter 30.
    Diese Zimmer sind auch immer alle belegt und glaub mir, freiwillig ziehst du in so was nicht ein, wenn du noch andere Möglichkeiten hättest.. (wie gesagt, ausserhalb der Großstadt)

  • Die Appartements sind winzig, bestehen nur aus einem Zimmer (Wohn/Schlafzimmer mit kl. Küchenecke) und einem Gästeklo (Dusche hat jede Etage eine für alle..). Quadratmeter unter 30.

    In so einem war ich auch mal, bei uns sind da höchstens die Schüler und Ärzte und bei letzterem kann ich mir nicht vorstellen, dass die wegen zu wenig Gehalt drin sind. Und so schlecht sind die eigentlich auch nicht, die kann man sich total schön machen, wenn ich an mein altes denke, kann ich nachvollziehen wieso du so denkst, aber wenn man da bisschen dekoriert und vlt. sogar streicht, kann man da doch ne schöne Zeit drin verbringen. Wobei ich natürlich nicht weiß, wie deine im Vergleich zu denen hier sind und da waren es 24 Quadratmeter, wenn mich nicht alles täuscht.
    Kann das jedenfalls nicht so ganz nachvollziehen, bei uns bekommt man direkt als ausgelernte mindestens 1400€ auf die Hand bzw. aufs Konto und ich kann mir grad nicht so wirklich vorstellen, wie das für all das, was du da nennst, nicht reichen soll. Aber Mietpreise sind auch überall anders....

  • Darf ich fragen was du unter einer guten Bezahlung verstehst?Ich würde den Begriff "gute Bezahlung" erst dann verwenden, wenn ich von meinem Gehalt alleine mein Leben bestreiten könnte (also kleine Wohnung bezahlen, eventuell ein Auto finanzieren und noch ein bisschen Kleingeld zum leben übrig hätte).
    Das ist mit den Gehältern der typischen Frauenberufe meist nicht möglich.
    Man ist auf ein zweites Gehalt angewiesen oder lebt in ziemlich ärmlichen Verhältnissen .
    (auch als Erzieherin/Krankenschwester oder -pflegerin in Vollzeit)

    2500. Bleiben rund 1700 übrig, wenn das nicht zum leben reicht, weiß ichs auch nicht. Und laut dieser Seite sollte das auch kein Problem sein, wobei ich da leider nicht lese, welches Bundesland das ist.
    Andere Seite sagt:
    "Erzieher/innen und Kinderpfleger/innen verdienen eher durchschnittlich (die Bundesregierung hat mit Zustimmung des Bundesrates für 2015 einen Betrag von 34.999 Euro als vorläufiges durchschnittliches Bruttoarbeitsentgelt aller bei der Deutschen Rentenversicherung Versicherten festgestellt)"
    Quelle
    Davon sollte man leben können, wenns nicht gerade München ist.

  • Ich bin Krankenpfleger und ganz ehrlich, das Geld ist super. Ich beschwere mich nicht, weil ich damit genau so leben kann wie ich das möchte.
    Es macht mir zwar sehr viel Spaß (Grüße an @JennAMK :blush: ) und ich würd' mir schon gerne mehr Geld zur Seite legen jeden Monat, aber das passt so wie es ist.
    Ich bin so oder so ein Mensch der mit wenig auskommt, also kleine Wohnung, billiges Gefährt für die Straße, etc. und zack steht mir mehr Geld zur Verfügung.

  • Es geht doch net dadrum, ob man auskommt, sondern um das Geld für diese Art von Arbeit gerechtfertigt ist... und das ist es eben nicht! -.-


    Ich verdiene, wenn ich fertig bin, grade mal soviel wie mein Mitbewohner und der hat 3 Jahre weniger Ausbildung hinter sich, weniger Stress und höchstwahrscheinlich auch nie Brunout. Ob ichs mal kriege? keine Ahnung, kenne aber viele Fälle und daher ist die Arbeitsunfähigkeitsversicherung au so immens hoch für Erzieher oder Ähnliches. Nen Kumpel von mir verdient knapp das Doppelte und arbeitet "nur" mit Maschinen... Wenn sich hier einige freiwillig ausnehmen lassen wollen, bitte. Ich jedenfalls find es eine Frechheit, was sich der Staat erlaubt...

  • In der freien Wirtschaft kann man halt immer mehr verdienen als als staatlicher Angestellter. Aber nur, weil du jetzt 2 Typen kennst, die mehr verdienen als du, heißt das noch lange nicht, dass das überall so ist. Gibt ja genug Leute, die von Zeitarbeitsfirmen ausgebeutet werden, die verglichen mit der Arbeit, die leisten, noch weniger verdienen.
    Letztendlich kann man dir ja auch an den Kopf werfen, dass du das schon vorher hättest wissen können oder? Dann hättest du ja auch die gleiche Ausbildung wie dein Mitbewohner oder dein Kumpel machen können.


    Aber unabhängig davon, was wäre denn deiner Meinung nach eine gerechtfertigte Bezahlung für deine Arbeit?

  • In der freien Wirtschaft kann man halt immer mehr verdienen als als staatlicher Angestellter.

    Gerade im Erzieherbereich verhält sich das eher umgekehrt und der Grund dafür ist auch recht offensichtlich: Erzieher bringen nahezu keine Wirtschaftsleistung ein, kosten stattdessen vor allem Geld. Entsprechend ist ein privater Träger gewillt, die Kosten für Personal gering zu halten, damit die ohnehin schon hohen Kosten beispielsweise für einen Kitaplatz nicht noch weiter in die Höhe gehen.
    Und hier steckt dann auch der Fehler im System: Menschen nach ökonomischem Wert zu beurteilen ist unmenschlich und fehleranfällig. Ein Banker mag mehr Geld einbringen, als es Krankenschwestern und Erzieher tun, allerdings würden wohl letztere wirklich weh tun, wenn es sie nicht mehr gibt.
    Und erstaunlicherweise wird ja ständig gejammert: Zu wenig Polizei, zu wenig Lehrer, zu wenig Erzieher, Pflegekräfte, die wegen Papierkram keine Zeit mehr für Menschen haben. Und statt diesen Menschen einen finanziellen Anreiz zu schaffen, will man bei jeder Gelegenheit irgendwelche Gelder einsparen. Da ist es dann auch kein Wunder, wenn Unentschlossene im Zweifelsfall lieber BWL oder "irgendwas mit Medien" studieren, als dass sie sich schlecht bezahlte Jobs mit hohem Risiko auf Berufsunfähigkeit antun. Dann halt lieber nen gutbezahlten Job mit hohem Berufsunfähigkeitsrisiko.

  • Gibt ja genug Leute, die von Zeitarbeitsfirmen ausgebeutet werden, die verglichen mit der Arbeit, die leisten, noch weniger verdienen.

    Also, so ungefähr ich soll doch net meckern, anders gehts schlechter? So würde sich nie was verändern... das Argument ist einfach nur... dämlich.

    Letztendlich kann man dir ja auch an den Kopf werfen, dass du das schon vorher hättest wissen können oder?

    Also hätte ich wie jeder andre nen gutbezahlten Job nehmen sollen, damit unsre nächste Generation auch ja nix von hat? Tut mir Leid, ich übernehme nunmal gerne Verantwortung und brauch was anspruchsvolles. Das Geld is nen negativer Nebeneffekt. Leider kann ich nur von Zufriedenheit in meinem Job auch net leben...

    Dann hättest du ja auch die gleiche Ausbildung wie dein Mitbewohner oder dein Kumpel machen können.

    Nein, ich bin nunmal nen Erzieher, Punkt, aus! Hätte ich was andres gemacht, wäre ich nur unglücklich gewesen.

    Aber unabhängig davon, was wäre denn deiner Meinung nach eine gerechtfertigte Bezahlung für deine Arbeit?

    Für das was ich tagtäglich tue am Ende mindestens 300 mehr Netto. Macht ca 3000 Brutto.
    Wobei beim Erzieher nicht das Einstiegsgehalt ein Problem ist, sondern die fehlenden Aufstiegschancen in bessere Gehaltsklassen. Nirgendwo ist Erfahrung so wertvoll, wie im Umgang mit Menschen, aber nirgendwo bekommste für diese Erfahrung so wenig an Plus. Nach 20 Jahren haste Netto vllt mal 300 mehr! Jeder andre wäre da bei mindestens 1000... Noch dazu fängst du laut Gesetz wieder von unten an, solltest du den Träger wechseln. 0o
    Noch dazu sind aber viele päd. Kräfte auch selbst schuld. Von Helfersnydrom, über Erschöpfung, bis zum Burnout. In vielen Einrichtungen können Überstunden, wegen Mangel an Personal net abgebaut werden. In Heimen hast du unbezahlte Bereitschaftsschichten und und und... und dort wo ich bis jetzt war, hat sich keiner gewehrt. Ein netter Hinweis von mir, dass sich die Kollegen kaputt machen, wurde nur mit nem Schulterzucken beantwortet...


    Das höchste Gehalt, was ich Netto mal von wem gehört hab war 2000 und das war ne hochrangige Führungspersönlichkeit. Nen Manager eines mittelklasse Unternehmen bekommt das Doppelte!

  • Zu der Anfangsfrage : ja, es ist eindeutig genug Geld vorhanden, dieses ist aber vollkommen falsch verteilt. Leider wird bei der Verteilung des Wohlstands das, was ein Mensch leistet, ob für die Gesellschaft oder für das Wohl einzelner, deutlich weniger wert ist, als etwas was die Wirtschaft kontrolliert.
    Die sozialen Berufe, wie als Sozialarbeiter/-in oder Erzieher/-in nützen leider den Interessen der Großunternehmen nichts, von denen leider alles abhängt. Warum sollte es die Reichen und Mächtigen stören, wenn Max M. aus dem sozial schwächsten Stadtteil einer Stadt nie eine Chance auf ein gutes Leben bekommen kann? Warum sollte es sie interessieren, dass es Menschen gibt, deren Beruf ist ist Menschen wie Max M. Zu helfen?


    So ist leider das bestehende Lohnsystem aufgebaut. Das ist eine absolute Frechheit, doch leider der Alltag.

  • Nein, ich bin nunmal nen Erzieher, Punkt, aus! Hätte ich was andres gemacht, wäre ich nur unglücklich gewesen.

    Für das was ich tagtäglich tue am Ende mindestens 300 mehr Netto. Macht ca 3000 Brutto.Wobei beim Erzieher nicht das Einstiegsgehalt ein Problem ist, sondern die fehlenden Aufstiegschancen in bessere Gehaltsklassen. Nirgendwo ist Erfahrung so wertvoll, wie im Umgang mit Menschen, aber nirgendwo bekommste für diese Erfahrung so wenig an Plus. Nach 20 Jahren haste Netto vllt mal 300 mehr! Jeder andre wäre da bei mindestens 1000... Noch dazu fängst du laut Gesetz wieder von unten an, solltest du den Träger wechseln. 0o
    Noch dazu sind aber viele päd. Kräfte auch selbst schuld. Von Helfersnydrom, über Erschöpfung, bis zum Burnout. In vielen Einrichtungen können Überstunden, wegen Mangel an Personal net abgebaut werden. In Heimen hast du unbezahlte Bereitschaftsschichten und und und... und dort wo ich bis jetzt war, hat sich keiner gewehrt. Ein netter Hinweis von mir, dass sich die Kollegen kaputt machen, wurde nur mit nem Schulterzucken beantwortet...


    Das höchste Gehalt, was ich Netto mal von wem gehört hab war 2000 und das war ne hochrangige Führungspersönlichkeit. Nen Manager eines mittelklasse Unternehmen bekommt das Doppelte!

    Genau das ist es was ich in einem vorhergehenden Post schonmal angeschnitten habe. Deine Sichtweise ist zwar irgendwo verständlich, allerdings nicht ganz richtig.


    Du hast selbst schon erkannt, dass Erzieher für dich ein Beruf ist der dir Spaß macht und du wo anders unglücklich wärst und glaubst tatsächlich das 300 Netto dich vom weinen abhalten würden? Zumal du mit 2750? Brutto schon verdammt gut verdienst.
    Geld allein ist tatsächlich nicht alles und es gibt sehr gute Studien dazu. Man hat beispielsweise einer Gruppe das Gehalt gekürzt und einer Gruppe das Gehalt erhöht. 2 Monate hat es gedauert bis beide Gruppe wieder am selben Leistungsstand wie vorher waren. Wo ist da der Mehrwert für ein Unternehmen? Weiter gehts, dass das dann ja auch nicht reicht. Gehalt ist nämlich durchaus etwas an das man sich gern gewöhnt. Wie lange wirds wohl dauern bis es dir wieder zu wenig ist?


    Es gibt ganz andere Berufe die ebenso wichtiges leisten und weniger verdienen. Von der Zufriedenheit kannst du nicht leben? Bitte mit dem Gehalt kann man ganz gut leben. Kann aber auch nur meine Meinung sein. :blush:
    Damit das die Leute auch durchaus selber dran schuld sind, hast du ein sehr gutes Argument geliefert das auch stimmt. Es gibt Arbeiterkammern etc die man in anspruch nehmen kann um Situationen im Unternehmen anzuprangern die nicht gerechtfertigt sind. Gleichzeitig ist es so, würde es für dieses Geld keiner machen, könnte sich auch eventuell die Gehaltssituation ändern. Ist aber faktisch nicht so.


    Ohne jetzt die Wichtigkeit von Erziehern auch nur irgendwie in Frage zu stellen, halte ich es trotzdem für fragwürdig wie du deinen Beruf einschätzt. Zur Erziehung gehört nicht nur der Beruf des Erziehers, da gibt es so viele Einflüsse die wesentlich mehr Einfluss auf die Entwicklung haben. Wer sagt das deine Einschätzung richtig ist?



    Gleichzeitig der für mich wichtigste Punkt: Deine Vorstellung von Führungspersonal.
    Die Pauschalisierung ist absolut an den Haaren herbeigezogen. In Österreich gibt es beispielsweise etwa 150.000 Führungsposten. Sprich von Abteilungsleiter bis Top Management. Ein durchschnittsgehalt heranzuziehen funktioniert hier nicht wirklich und auch ist ein öffentlicher Posten absolut nicht mit der Privatwirtschaft vergleichbar.
    Gleichzeitig ist deine Annahme absolut falsch. Woher hast du die Zahl, dass ein Manager in einem mittelklasse Unternehmen 4000 verdient? Es gibt natürlich welche, die das bekommen und es gibt natürlich welche die ein vielfaches davon bekommen.


    Aber hier mal ein Beispiel - Hofer in Österreich, Regionalverkaufsleiter:
    Pauschalisiertes Gehalt, anfangs etwa 2300 Netto im Monat. Trainingseinführung kommst du auf etwa 60-80 Stunden pro Woche, später mit 3-5 Märkten etwa 50-70 Stunden pro Woche. Du bist verantwortlich für alles was in den Fillialen passiert. Wenn das Sieb im WC nicht entkalkt ist, bekommst du eine Standpauke. Wenn um 3 Uhr morgens ein Kühlgerät ausfällt, dann fährst du da hin.
    Schulungen, Prüfungen werden nicht extra bezahlt, wenn du sie nicht schaffst bist du weg. Wenn du auffällst oder der Boden 2 mal nicht gewischt war bist du weg.
    Klar, du hast gute Aufstiegsmöglichkeiten und das Gehalt steigt signifikant pro Jahr (nach 10 Jahren ist schluss). Aber das ist eher utopisch. Die meisten schaffen eh die Trainingsphase nicht.


    Was ist jetzt wichtiger? Das Gehalt oder das es mir Spaß macht? Freizeit? Ich sehe Freizeit übrigens gern als Opportunitätskosten an. Am Anfang ist der Verdienst auch hier nicht krass und weit kommen ist eher selten. Auch wenn etwas alt: Schau dir mal Herzbergs 2-Faktoren Theorie an.


    Btw der durchschnittliche Manager - also Abteilungsleiter - liegt (zumindest bis vor kurzem) etwa zwischen 1700 - 2200. Durch alle Betriebsarten durch. Aufstiegsmöglichkeiten gibt es bitte bei weitem nicht überall. Nach 20 Jahren hat jeder andere 1000 mehr Netto? Hallo Realität, wo bist du.


    Erschöpfung und Burn Out kann man überall kriegen, dass liegt auch individuell bei einem selbst. Was ist denn eigentlich mit freiwilligen beim Rettungsdiest oä? Deren Helfersyndrom müsste sie ja ins Grab bringen.
    Nicht für ungut, aber du hast imo schon recht seltsame und utopische Vorstellungen.

  • Hey,


    ich erlaub mir mal jetzt, einfach so quer einzusteigen...



    Zu der Anfangsfrage : ja, es ist eindeutig genug Geld vorhanden, dieses ist aber vollkommen falsch verteilt. Leider wird bei der Verteilung des Wohlstands das, was ein Mensch leistet, ob für die Gesellschaft oder für das Wohl einzelner, deutlich weniger wert ist, als etwas was die Wirtschaft kontrolliert.


    Also zuerst einmal, ich glaube auch, dass das Geld vollkommen falsch verteilt ist. Aber je mehr man sich damit beschäftigt, desto mehr kommt diese Meinung ins Wanken, weil das ganze System einfach so verdammt komplex ist. (Und ja, ich beschäftige mich wirklich sehr, sehr viel damit)
    Wir könnten das ganze ja von der empirischen Seite angehen, sehr vereinfacht natürlich... Das BIP pro Kopf von Österreich (sorry, ich weiß die Daten von Deutschland nicht auswendig, aber ich denke, dass sie ungefähr gleich sein werden) beträgt glaube ich um die 35000 Euro. Also wenn man das gesamte BIP gleichmäßig auf die Bevölkerung aufteilte, bekäme jede und jeder einzelne etwa 2900 Euro monatlich. Auch Kinder und Pensionisten.
    Doch etwa nur die Hälfte aller Menschen sind sogenannte "Erwerbspersonen", das sind diejenigen, die arbeiten und arbeitsfähige Arbeitslose, die quasi sofort wieder zu arbeiten beginnen könnten. Also könnte man sagen, dass pro arbeitender Person fast 6000 Euro rausspringen würden...
    Doch auch das muss man natürlich kritisch sehen, weil:

    • Die andere Hälfte der Bevölkerung muss auch von was Leben. Und viele Leute sind auf Geld vom Staat angewiesen
    • Das Geld kommt nicht nur in die privaten Haushalte, sondern auch zum Staat und zu Unternehmen. Unternehmen brauchen natürlich auch viel Kapital, um zu investieren usw..
    • und natürlich macht es durchaus Sinn, dass verschiedene Menschen unterschiedliche Gehälter beziehen...


    Die sozialen Berufe, wie als Sozialarbeiter/-in oder Erzieher/-in nützen leider den Interessen der Großunternehmen nichts, von denen leider alles abhängt. Warum sollte es die Reichen und Mächtigen stören, wenn Max M. aus dem sozial schwächsten Stadtteil einer Stadt nie eine Chance auf ein gutes Leben bekommen kann? Warum sollte es sie interessieren, dass es Menschen gibt, deren Beruf ist ist Menschen wie Max M. Zu helfen?


    Es ist natürlich eine ziemlich zentrale Frage, wie viel Wert man welcher Arbeit beimisst. Und was ist überhaupt ein gerechter Lohn... Viele der wichtigsten Arbeiten sind sogar unbezahlt, Hausarbeit oder Freiwilligenarbeit zum Beispiel. (Bin selbst beim Roten Kreuz ;) )
    Indirekt profitieren die Unternehmen jedoch schon davon. Wenn sich ein Angestellter nicht um die Hausarbeit kümmern muss, dann ist er in der Arbeit vielleicht produktiver. oder flexibler. oder er kann generell mehr arbeiten...


    Das ist jetzt illusorisch, aber naja:
    es gibt eine Idee, die nennt sich Gemeinwohlökonomie, ich glaub die ist von einem Ökonomen namens Christian Felber. Und soviel ich weiß, versucht er, Werte in die Wirtschaft miteinzubeziehen...
    Oder es gibt Ansätze, wie man so vermeintlich soziale oder ökologische Faktoren ins wirtschaftliche System miteinbezieht. Internalisierung von externen Effekten wird das unter anderem genannt. Ein Beispiel wären so CO2 - Patente. Indem man für zu hohe CO2 ausstöße zahlen muss, soll ein Anreiz geschaffen werden, um ökologischer zu produzieren...
    Eventuell lässt sich sowas auch mit unsere Max M. machen. Oder eventuell wird vielleicht einmal mehr Menschen klar, dass am Schluss die gesamte Gesellschaft profitiert, wenn man Max M. eine gute Bildung ermöglicht. Dann fällt er mal nicht aus dem System raus sondern bekommt einen Job, vielleicht einen halbwegs guten. Er wird Steuern zahlen, das bringt dem Staat was. Er wird mehr konsumieren, das bringt den Unternehmen was. Und in weiterer Folge profitieren auch die Konsumenten davon, durch Transferleistungen (und anderen Services) vom Staat und von höheren Löhnen (wenn das Unternehmen mehr Geld macht, dann kann es in der Theorie auch mehr Geld für Investitionen, Arbeiter usw. ausgeben)...



    Aber hier mal ein Beispiel - Hofer in Österreich, Regionalverkaufsleiter:
    Pauschalisiertes Gehalt, anfangs etwa 2300 Netto im Monat. Trainingseinführung kommst du auf etwa 60-80 Stunden pro Woche, später mit 3-5 Märkten etwa 50-70 Stunden pro Woche. Du bist verantwortlich für alles was in den Fillialen passiert. Wenn das Sieb im WC nicht entkalkt ist, bekommst du eine Standpauke. Wenn um 3 Uhr morgens ein Kühlgerät ausfällt, dann fährst du da hin.
    Schulungen, Prüfungen werden nicht extra bezahlt, wenn du sie nicht schaffst bist du weg. Wenn du auffällst oder der Boden 2 mal nicht gewischt war bist du weg.

    Wegen solchen Sachen muss man glaub ich auch voll aufpassen, dass man nicht zu sehr über einen Großteil der Leute in Führungspositionen schimpft. Denn der Druck und die Verantwortung sind dort normalerweise ziemlich extrem. Und wenn sie einen gröberen Fehler machen, dann werden sie diese Führungsposition nicht mehr lange behalten.


    Was ich um einiges bedenklicher finde, ist es wenn Leute quasi für "nichts tun" Geld verdienen. Auf Finanzmärkten zum Beispiel. Die haben natürlich durchaus einen Sinn, nämlich dass Unternehmen, die Geld brauchen, an Personen, die das Risiko auf sich nehmen, Geld zu verleihen, vermittelt werden. Doch die Frage ist natürlich, wie hoch dieses Risiko entlohnt werden soll. Und theoretisch müsste es für jeden Profit irgendwo anders einen ausgleichenden Verlust geben. In der Praxis gibt es aber wesentlich mehr Profite...
    Das größte Problem auf den Finanzmärkten sind natürlich die spekulativen Geschäfte, die keinen produktiven Sinn haben, wenn zum Beispiel täglich hunderte Male eine Person von einer Währung in eine andere umtauscht, in der Hoffnung durch die Wechselkursschwankungen Rendite einzufahren... Dagegen ließe sich zum Beispiel aber eine geringe Finanztransaktionssteuer einführen...




    So, ähm, ich wollte jetzt eigentlich keinen so langen Vortrag halten, aber das Thema beschäftigt mich echt sehr viel. Wobei natürlich alle meine Meinungen für Diskussionen offen sein sollten, weil das so ein Thema ist, wo eh jeder andere Meinungen hat...


    Lg, Sekong :)

  • Mal ne kurze Antwort, da ich nur am Handy bin:

    Du hast selbst schon erkannt, dass Erzieher für dich ein Beruf ist der dir Spaß macht und du wo anders unglücklich wärst und glaubst tatsächlich das 300 Netto dich vom weinen abhalten würden? Zumal du mit 2750? Brutto schon verdammt gut verdienst.

    Ich für meinen Teil finde das schon. Und das Gehalt liegt meines wissens nach zwischen 2200 und 2700 Brutto (IN BW liegt der Durchschnittswert bei ~2351 Brutto).


    Geld allein ist tatsächlich nicht alles und es gibt sehr gute Studien dazu. Man hat beispielsweise einer Gruppe das Gehalt gekürzt und einer Gruppe das Gehalt erhöht. 2 Monate hat es gedauert bis beide Gruppe wieder am selben Leistungsstand wie vorher waren. Wo ist da der Mehrwert für ein Unternehmen? Weiter gehts, dass das dann ja auch nicht reicht. Gehalt ist nämlich durchaus etwas an das man sich gern gewöhnt. Wie lange wirds wohl dauern bis es dir wieder zu wenig ist?

    Und was willst du uns damit sagen?
    Zum letzten Satz: klar. Es liegt in der Natur der Menschen immer mehr zu wollen. Aber momentan geht es in erster linie darum, dass man ein für die Arbeit angemessenes gehalt fordert. Weißt du überhaupt, was man in dem Beruf alles zu Leisten hat?
    Und außerdem: wir reden hier von einem Beruf mit Kindern, dem wohl wichtigsten Gut der Gesellschaft. Die hypotetischen 300€ mehr Gehalt würden hier sehr viel bewirken. Wenn du studien magst, wirst du garantiert eine finden, die dir den unterschied zwischen zufriedenen und unzufriedenen Arbeitnehmern aufzeigt.... und momentan kenn ich keinen, der mit dem Gehalt zufrieden ist.



    Es gibt ganz andere Berufe die ebenso wichtiges leisten und weniger verdienen.

    Keiner sagt, dass unser Beruf der wichtigste ist oder dass es keine anderen Berufe gibt, die unterbezahlt sind.


    Gleichzeitig ist es so, würde es für dieses Geld keiner machen, könnte sich auch eventuell die Gehaltssituation ändern. Ist aber faktisch nicht so.

    Dir ist schon bewusst, dass es viel zu wenige gibt, die das tun und so?
    Ändert das was? Äääääääm... nein



    Ohne jetzt die Wichtigkeit von Erziehern auch nur irgendwie in Frage zu stellen, halte ich es trotzdem für fragwürdig wie du deinen Beruf einschätzt. Zur Erziehung gehört nicht nur der Beruf des Erziehers, da gibt es so viele Einflüsse die wesentlich mehr Einfluss auf die Entwicklung haben. Wer sagt das deine Einschätzung richtig ist?

    Eine kleine Frage: Unterschätzt du nicht vllt den Einfluss oder die Wichtigkeit des Berufes?
    In einer Gesellschaft in der der Trend eindeutig zu Ganztageseinrichtungen geht und ein Kind im normalfall mindestens 6-8 Stunden in einer Einrichtung ist (die keine Ganztageseinrichtung ist), steigt die Wichtigkeit mit zunahme der Aufenthaltszeiten ungemein.
    "so viele Einflüsse die wesentlich mehr Einfluss haben"? Das ist ganz offen gesagt für mich ein wiederspruch zu dem ersten satz.
    Die ersten Lebensjahre sind die bedeutendsten und mit wer sind die wichtigsten bezugspersonen in diesen Jahren? Eltern/Familie uuuuund? Bingo: Erzieher.


    Als kleine Frage am rande (die mich einfach so interessiert), da ich langsam keine Zeit mehr hab: wv weißt du tatsächlich über das Berufsfeld, dass du in der Lage bist, jemandem, der die Ausbildung macht zuunterstellen, dass die Einschätzung des Berufes den die Person ausüben wird, falsch ist. Ich denke nämlich, dass kaum jemand sich mehr gedanken machen dürfte über die Rolle der Erzieher, als Erzieher selbst (oder Personen dieses Arbeitsumfeldes)


    Was ist jetzt wichtiger? Das Gehalt oder das es mir Spaß macht? Freizeit? Ich sehe Freizeit übrigens gern als Opportunitätskosten an. Am Anfang ist der Verdienst auch hier nicht krass und weit kommen ist eher selten. Auch wenn etwas alt: Schau dir mal Herzbergs 2-Faktoren Theorie an.

    selbst wenn du hier die 2-Faktoren Theorie auführst, ist die Tatsache, das s (wenn es möglih wäre), sämtliche Erzieher auf die Straße zum strei´ken gehen würden weil sie unzufrieden sind. Und selbst wenn das nicht "glücklich" ondern nur "nicht unglücklich" macht, ist das für mich doch schon ein drastischer Fortschritt ô.o
    Abgesehen halte ich von der Studie nicht sonderlich viel, da die Theorie das viel zu vereinfacht darstellt und sozusagen banalisiert (abgesehen davon ist sie, wie du selbst bemerkt has, schon "etwas alt" und demnach längst überholt).



    Erschöpfung und Burn Out kann man überall kriegen, dass liegt auch individuell bei einem selbst. Was ist denn eigentlich mit freiwilligen beim Rettungsdiest oä? Deren Helfersyndrom müsste sie ja ins Grab bringen.

    klar kann man das überall bekommen aber es gibt Berufe mit höherem Risiko als andere.
    Was du glaub ich missverstanden hast ist, dass wir nicht den Erzieher über alles andere stellen (wie gesagt, es geht vielen Berufen so)
    aber dass wir dennoch nicht zufrieden sind.


    (die antwort ist jz doch länger geworden als gedacht...)
    wenn ich was missverstanden hab oder so sag bescheid :)


  • Ich für meinen Teil finde das schon. Und das Gehalt liegt meines wissens nach zwischen 2200 und 2700 Brutto (IN BW liegt der Durchschnittswert bei ~2351 Brutto).

    Laut TVöD liegt das Einstiegsgehalt bei etwa 2590 Brutto. Wird schon etwa hinkommen. Seit 2009 sind dank Gewerkschaften die Gehälter von Erziehern übrigens um etwa 30% gestriegen. Kann man mal loben.


    Zitat

    Und was willst du uns damit sagen?
    Zum letzten Satz: klar. Es liegt in der Natur der Menschen immer mehr zu wollen. Aber momentan geht es in erster linie darum, dass man ein für die Arbeit angemessenes gehalt fordert. Weißt du überhaupt, was man in dem Beruf alles zu Leisten hat?
    Und außerdem: wir reden hier von einem Beruf mit Kindern, dem wohl wichtigsten Gut der Gesellschaft. Die hypotetischen 300€ mehr Gehalt würden hier sehr viel bewirken. Wenn du studien magst, wirst du garantiert eine finden, die dir den unterschied zwischen zufriedenen und unzufriedenen Arbeitnehmern aufzeigt.... und momentan kenn ich keinen, der mit dem Gehalt zufrieden ist.

    Etwa 70% der Leute sind mit ihrem Gehalt nicht zufrieden - egal in welchem Bereich - und nun? Das was ich sagen wollte ist ganz einfach: Geben wir all diesen 70% jetzt einfach mal 300 Euro mehr, dann sind sie sicher eine Zeit lang zufrieden. Aber es dauert nicht lange bis wieder keine Zufriedenheit herrscht und eben wieder mehr Gehalt fordern.
    Nochmal, ich vergönne jedem mehr Gehalt. Aber sülzen ohne Lösungsvorschlag ist irgendwie haltlos.


    Ich bin durchaus mit Erziehung (und vor allem Entwicklung) vertraut und weis schon was man als Erzieher zu leisten hat. Das will ich auch nicht in frage stellen. Neither the less: Erziehung hat weit weniger Einfluss auf die Entwicklung als man gern hätte. Das ist bei den Eltern genau so wie bei Erziehern. Ein guter Erzieher ist niemals allein der Grund, warum jemand "gelungen?" oder nicht ist. Ebenso wie der Einfluss der Eltern nicht allein der Grund ist. Natürlich ist es ein wichtiger Beitrag - aber eben nicht alles und andere Faktoren wirken stärker. Vorallem später.



    Zitat

    Keiner sagt, dass unser Beruf der wichtigste ist oder dass es keine anderen Berufe gibt, die unterbezahlt sind.Dir ist schon bewusst, dass es viel zu wenige gibt, die das tun und so?
    Ändert das was? Äääääääm... nein

    Ist mir schon klar, es ging mir eben nur um den absurden Vergleich mit einer anderen Berufsgruppe der absolut lächerlich war. Zu dem hast du leider nichts gesagt. :s
    Fair ist nunmal immer relativ. Jemand der eigentlich schon gut verdient, meint er verdient zu wenig. Wo ist es nun sinnvoll zuerst anzusetzten? Bei Berufsgruppen die wirklich kaum vom ihrem Beruf leben können, oder welche die einfach nur mehr Luxus wollen (was natürlich keiner verurteilt, also nicht falsch verstehen)?


    Nunja anscheinend nicht. Ich kenne den Schlüssel für Erzieher pro Kind. Imo im Alter von 3 Jahren eine Erzieherin auf 3 - 4 Kinder - sonst leidet wohl die Qualität. Das mag schön und gut sein, halte ich aber ehrlich gesagt für etwas utopisch in der Umsetzung. Es mag die Qualität leiden, interessant wäre nun wieviel das ausmacht. Es gibt leider generell eher weniger studien zu dem Thema.
    Die Sache ist nur: Es funktioniert auch so.
    Es gibt also nur theoretisch zu wenige, praktisch "ist halt die Betreuung da". Was ich meine wären geschlossene Streiks und / oder Personen die es einfach nicht billiger machen würden. Aber der Kollektivvertrag ist halt schon relativ hoch ne...



    Zitat

    Eine kleine Frage: Unterschätzt du nicht vllt den Einfluss oder die Wichtigkeit des Berufes?
    In einer Gesellschaft in der der Trend eindeutig zu Ganztageseinrichtungen geht und ein Kind im normalfall mindestens 6-8 Stunden in einer Einrichtung ist (die keine Ganztageseinrichtung ist), steigt die Wichtigkeit mit zunahme der Aufenthaltszeiten ungemein.
    "so viele Einflüsse die wesentlich mehr Einfluss haben"? Das ist ganz offen gesagt für mich ein wiederspruch zu dem ersten satz.
    Die ersten Lebensjahre sind die bedeutendsten und mit wer sind die wichtigsten bezugspersonen in diesen Jahren? Eltern/Familie uuuuund? Bingo: Erzieher.
    Als kleine Frage am rande (die mich einfach so interessiert), da ich langsam keine Zeit mehr hab: wv weißt du tatsächlich über das Berufsfeld, dass du in der Lage bist, jemandem, der die Ausbildung macht zuunterstellen, dass die Einschätzung des Berufes den die Person ausüben wird, falsch ist. Ich denke nämlich, dass kaum jemand sich mehr gedanken machen dürfte über die Rolle der Erzieher, als Erzieher selbst (oder Personen dieses Arbeitsumfeldes)

    Wie schon gesagt ich bin mit Erziehung (und vor allem Entwicklung von Personen) schon etwas vertraut. Ich bin kein Erzieher und habe nie behauptet das der Beruf nicht wichtig ist. Ka wo du wiedersprüche siehst? Es ist ein Fakt, dass andere Einflüsse härter wiegen.


    Ich kenne auch "die ersten 3 Lebensjahre sind entscheidend". Alles schön und gut und mag schon stimmen, das diese so wichtig sind. Mit dem Wort entscheidened / grundlegend und wie die Artikel aufgebaut sind habe ich allerdings ein Problem. Aber kam ja oben schon.
    Ausserdem: Würde es ja bedeuten das man sein Kind ohnehin nicht in die Kita stecken sollte. Soll heissen, wäre es nicht sinnvoller Mütter die zu Hause bleiben in den ersten Jahren mehr zu fördern, wodurch die Kita weniger genutzt wird?



    Zitat

    selbst wenn du hier die 2-Faktoren Theorie auführst, ist die Tatsache, das s (wenn es möglih wäre), sämtliche Erzieher auf die Straße zum strei´ken gehen würden weil sie unzufrieden sind. Und selbst wenn das nicht "glücklich" ondern nur "nicht unglücklich" macht, ist das für mich doch schon ein drastischer Fortschritt ô.oAbgesehen halte ich von der Studie nicht sonderlich viel, da die Theorie das viel zu vereinfacht darstellt und sozusagen banalisiert (abgesehen davon ist sie, wie du selbst bemerkt has, schon "etwas alt" und demnach längst überholt).

    Gibt auch neuere Modelle dazu, ich hab sie nur genommen eben weil sie so schön einfach ist. Es ist ja auch nur ein Modell das hilft zu verstehen. Dass nicht jeder Mensch gleich ist, auch nicht in seinen Motiven sollte klar sein.
    Geld ist der schelchteste Anreiz seinen Beruf zu wechseln, da kann man auch die 2-Faktoren Theorie schlecht finden.
    Geld wird ausserdem auch bei Herzberg als Mittelding angsehen. Geld Motiviert halt nur kurzfristig.


    Btw. wenn es möglich wäre find ich gut im Bezug auf Streik. Schnell gesagt ist sowas nämlich schnell mal. Warum machts denn keiner? ;)

    Zitat

    klar kann man das überall bekommen aber es gibt Berufe mit höherem Risiko als andere.
    Was du glaub ich missverstanden hast ist, dass wir nicht den Erzieher über alles andere stellen (wie gesagt, es geht vielen Berufen so)
    aber dass wir dennoch nicht zufrieden sind.
    (die antwort ist jz doch länger geworden als gedacht...)
    wenn ich was missverstanden hab oder so sag bescheid :)


    Auch wenn ich darauf schon eingegangen bin, ging es mir besonders um den Berufsgruppen vergleich der einfach nicht stimmte und worauf du leider nicht eingegangen bist.


    Wie gesagt 70% sind mit dem Gehalt durch alle Berufsgruppen nicht zufrieden. Es ist aber imo relativ wenig damit getan der Meinung zu sein man verdient zu wenig, weil man xyz machen muss oder eindeutig eine wichtigere Tätigkeit ausführt als jemand anderer. Behauptet jeder und ist so nunmal nicht korrekt. Ausserdem frage ich mich, warum man sich immer mit den Top verdienern vergleichen muss, weils halt wirklich gar keinen Sinn macht.


    Ich glaube nicht wirklich Missverstanden, wir wollten nur auf was anderes hinaus denke ich :D