Bei manchen Aussagen von Edex ist mein erster Gedanke: Kopf meets Tischplatte als Hintergrundinfo: ich bin Qualitätsmanagementbeauftragte in einer Spedition, zu meinen Nebenaufgaben gehören die administrative Betreuung der EDV, das Thema Förderung/ Fördermittel, die Vertretung der Geschäftsführungsassistenz und der Buchhaltung, sowie fachliche Unterstützung der Abrechnung und fachliche Unterstützung zu unserer EDV. Mit anderen Worten einfach nur ein Bürjobber
“im Büro hat man Bedenkzeit“ 😂 selten so gelacht. Seit über 2 Jahren versuche ich aufzuarbeiten was sich durch meine Elternzeit angestaut hat. (Ja, es gab eine Vertretung, die aber so viel andere Arbeit hatte, dass sie zwischenzeitlich mit Burnout krank geschrieben war) nebenbei habe ich weitere Aufgaben übergebügelt bekommen und schaffe es nicht mich adäquat einzuarbeiten. Mal abgesehen davon, dass jeder der zu mir kommt, seine Kleinigkeit sofort erledigt oder beantwortet haben will. Was mich aus schwierigen Themen reißt und das ganze dadurch unnötig in die Länge zieht. Denn bestimmte Sachen muss man gründlich lesen, um sie zu verstehen. Auch beim überarbeiten von QM-Dokumenten benötigt es eine gewisse Sorgfalt, damit nicht am Ende der Auditor als einziger über Rechtschreibfehler oder inhaltliche Fehler stolpert. Für die letzte Überarbeitung habe ich ganze 1,5 Jahre gebraucht!
“im Büro hat man Zeit zum Kaffee trinken“ auch hier 😂 selten so gelacht. Es ist ein Unterschied ob man die Zeit wirklich hat oder sich die Zeit nimmt. Meine 5 Tassen Kaffee im Büro benötige ich einfach um beim Lesen von Normen, Gesetzen und Fördermittel-Paragraphen nicht nach dem 2. Satz einzuschlafen! Auch das ausarbeiten von Schulungen, die bei uns die Fahrer online machen, klappt einfach besser mit viel Koffein und Zucker. Im übrigen muss ich hier für Rückfragen erreichbar sein, was zu 75% die Wochenenden trifft. Anmerkung von Tante Edit: den Kaffee trinkt man während man arbeitet
Meine bessere Hälfte ist übrigens Disponent im selben Unternehmen. Feierabend haben wir beide nie wirklich. Sein Arbeitshandy klingelt regelmäßig ab 6 Uhr morgens (manchmal auch früher) und auch nicht selten nach 22 Uhr. Mein Arbeitshandy klingelt bevorzugt im Urlaub oder wenn ich mit einem der Kinder krank Zuhause bin. Ist auch nicht selten, dass einer von uns dann den Arbeitslaptop nochmal anschalten muss...
Damit das ganze auch halbwegs zum Thema passt: mein Brutto liegt in der gleichen Höhe, wie das Brutto unserer Kraftfahrer. Nur bekomme ich eben keine Spesen, da ich jeden Tag nach Hause komme. Mein Freund bekommt brutto ca. 500 mehr, dafür sind seine Überstunden (wie bei all unseren Führungskräften) bei 10 Stunden gedeckelt. Ich könnte so viele Überstunden sammeln, wie ich möchte und diese mit Freizeit ausgleichen. IdR gehen meine Überstunden aber für Arzttermine oder als kinderkrankentage drauf (20 Tage pro Jahr sind für Kleinkinder eindeutig nicht genug).
Ich muss trotzdem dazu sagen, dass ich gerne Arbeiten gehe und auch gerne in diesem Betrieb arbeite. Vor allem, da ich nun endlich eine Perspektive habe mein unbeliebtes Hauptaufgabengebiet loszuwerden. Ca. zum 30.06. diesen Jahres wechsle ich zurück in meinen alten Bereich, die Abrechnung.
Ganz wichtig finde ich auch die persönliche Einstellung zum Thema Arbeit an sich und zur eigenen Arbeit: ich kann verstehen wenn Leute sagen, dass Arbeit Spaß machen muss. Das sehe ich aber nur zum Teil so. Arbeiten muss nicht Spaß machen, es ist schließlich Arbeit und Spaß kann man nach Feierabend haben viel wichtiger finde ich, dass man Arbeit hat die einem liegt. Denn dann kann es auch mal Spaß machen.
Nun hab ich doch mehr geschrieben als ich wollte