Die verschiedenen Löhne der Menschen

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  • Darf ich das als machtgeil verstehen? Sonst würde es keinen Sinn machen, Leute einzustellen, die mehr kosten...Is doch Blödsinn, oder steh ich aufm Schlauch?

    Jup ist ein Machtspiel, das Problem ist du musst den Chefs richtig hart in den Arsch kriechen, nichts negatives sagen, das alleine könnte schon reichen, dass die Chefs sagen, wir ziehen genau so ne Nummer ab.

    Generell wird das gerne bei Mitarbeitern, aber gerade bei Zeitarbeitern ausgenutzt, letzteres will ja auch irgendwo mal fest angestellt werden, das wissen die Chefs und dann meinen Sie halt, dass Sie nicht nur beim Gehalt meinen, Sie könnten machen wie Sie wollen, sondern auch schon vorher sich wie Arschlöcher verhalten, die Ihre Macht zeigen wollen.

    Mein Vorgänger wurde mir erzählt war so ein Arschloch, der Zeitarbeitern gezeigt hat, wie die Rangordnung ist, so ein richtig abartigen Move, den Zeitarbeitern mehr oder weniger direkt ins Gesicht zu sagen, was für minderbemittelte Kräfte Sie sind.

    Etwas was ich gleich gesagt habe, dass so etwas bei mir nicht geduldet wird, nicht von den Chefs sondern auch von den Mitarbeitern, ich meine es gibt natürlich Zeitarbeiter die interessieren sich einen Scheiß für die Arbeit und man gerade so das nötigste und stellen sich absichtlich mal dumm an, dass Sie andere Sachen nicht machen müssen, da schreite ich dann ein, aber wenn man Zeitarbeiter angeht, die Ihre Arbeit machen, wie Sie es machen sollen und das in nem guten Tempo, dann passt das, da krieg ich dann ein Fön, wenn andere meinen auf denen rumzuhacken.

    Ich persönlich achte bei dem Mitspracherecht was ich habe dann auch nicht darauf, ob ich einen Zeitarbeiter gut kenne, sondern muss dabei auch drauf achten, was er an Leistung bringt, ich erwarte natürlich dabei nicht, dass die mehr leisten, als die Festangestellen (außer Sie wollen es, wenn Sie den Kick brauchen, dann sollen Sie's machen xD), auch wenn er mal was sagt, was mir ggf. nicht so ganz schmeckt, ich persönlich brauche halt keine Arschkriecher die mir noch den Hintern abwischen, sondern auch Leute, die mitdenken und dazu auch mal was sagen, nicht überheblich oder sonst was, sondern einfach legit sagen, was nicht so passt, andere würden sich dadurch angepisst fühlen von wegen "was will ein Zeitarbeiter mir schon vormachen", aber mal ehrlich, dieses Klischee, dass alle Zeitarbeiter dumme Menschen wären ist reiner Schwachsinn, ich hatte hier schon kurzzeitig Leute in meinem alter gehabt, die haben studiert und haben gute Vorschläge gemacht (das die Person natürlich nicht die Arbeit machen würden ist klar, dafür studiert er ja, aber er war in dem Moment auch Zeitarbeiter).


    Ich hab gestern gelesen, ohne Zeitarbeit gebe es noch mehr Arbeitslose... Ist da was dran? Harzt4 oder Drecksarbeit >> Pest oder Cholera?!

    Ja kann man so sagen, die Zeitarbeiter und was alles noch fällt ja mit in die Statistik, dass man sagen kann "oh wir haben so eine geringe Arbeitslosenquote", ich persönlich kanns selbst nicht, aber ich kann Leute gut verstehen, die einfach Hartz4 Zeitarbeit vorziehen (also natürlich kümmern Sie sich um eine FESTE Einstellung), denn mal ehrlich, man verdient das wenige Geld als Zeitarbeiter, hat ne Frau und Kind/er und dann muss man noch extra Geld beantragen, weil es nicht reicht, im Gegensatz dazu, haben Sie als Hartzer weniger "Taschengeld", aber bekommen das andere bezahlt, machen sich dafür aber nicht kaputt.

    Denn mal ehrlich was manche Zeitarbeiter leisten müssen ist einfach nur mehr als unmenschlich und dann bekommen Sie nur die paar Kröten und das reicht selbst mit Überstunden nicht, um übern Monat zu kommen.

    Dass man dann lieber hartzen tut und sich nebenbei um eine FESTE Einstellung kümmert, kann ich sehr wohl verstehen, Körper am Limit, Nerven am Limit, Beziehung (ggf.) am Limit und dann noch was extra beantragen zu keiner Arbeit aber glücklich, dass da öfters so ein umdenken stattfindet, finde ich da dann auch nicht mehr verwerflich, ich meine hallo, unser System ist fürn Arsch, so wie das läuft, dass da Leute den Mittelfinger zeigen, ist dann irgendwann auch mal klar.


    Für mich ist Zeitarbeit auch nur noch moderne Skalverei, würden die Leute nach kurzer Zeit angestellt werden, wäre ja gut, aber das sieht in der Praxis defintiv nicht so aus, da werden die nur hin und her geschoben, Hauptsache man hat einen "Arsch für alles".

  • Solange es Menschen gibt, die Zeitarbeiterjobs annehmen wird es Zeitarbeiter geben.

    Da fehlt das Wort >müssen<.

    Keiner nimmt gerne Zeitarbeiterjobs an, a sie kaum Sicherheit bieten und wenig Lohn und das ist allgemein bekannt. Aber wenn jemand, der Hartz IV bezieht, sich weigert gewisse Jobs anzunehmen, dann bekommt er Strafen. Den Arbeitsamt ist dann egal, ob der angebotene Job eine absolute Zumutung ist (Arzt soll den Tellerwäscher geben), absolut unterbezahlt (selbst Branchenweit) oder gar nicht der Ausbildung entspricht*. Und wenn man dann zum alten Kaliber (Betriebsbedingt gekündigt oder gesundheitlich nicht mehr dazu in der Lage den vorigen Job auszuüben) gehört, kommt dann auch noch hinzu, dass die Arbeitgeber einen nicht mehr einstellen wollen. Oder wenn man eine junge Mutter ist (noch schlimmer, wenn die nur Teilzeit will).

    Wer arbeiten will und des Geldes wegen auch muss, wird früher oder später aus Verzweiflung alles annehmen, was einen angeboten wird. Sogar den miesen Zeitarbeiterjob.


    *=Hab das selber durch. Meine erste Ausbildung war rein schulisch, also hatte ich kein Anrecht auf ALG I. Jeder Beruf hat eine Referenznummer. Mein Beruf hatte mit zwei anderen Berufen, die zwar ähnlich heißen, aber eine vollkommen andere, dreijährige Ausbildung benötigen, damit man sie ausüben darf (!), die selbe Nummer. Also hab ich alle drei Jobs quer Beet angeboten bekommen. Und nach dem vierten "Bewerbung nicht möglich, keine Qualifikation dafür vorhanden!" wollten sie mir auch das Hartz VI streichen - noch ehe es bewilligt war. Hätte ich zu dem Zeitpunkt nicht schon beschlossen umzuschulen, weil das Angebot wirklich mau war ("Schauen Sie, so viele Arbeitsgesuche für diesen Beruf!"... ja,,, so viele Gesuche für alle drei Jobs zusammen und der, den ich wählte, war der am wenigsten gesuchte... drei Stellen für ganz Deutschland), hätte ich mich das wirklich in Schwierigkeiten gebracht. Weil meine "Beraterin" einfach nicht gerafft hat, wo das Problem lag... egal wie sehr ich ihr das erklärt habe. Oder die suchenden Arbeitgeber... die hab ich nämlich immer brav angerufen und gesagt, weile Ausbildung ich hatte. "Dann sind Sie ja gar nicht qualifiziert!" und in einem Fall "Wir würden Ihnen ja eine Umschulung anbieten, aber wollen Sie das überhaupt?" Nein, wollte ich nicht (und will ich bis heute nicht. Obwohl ich da deutlich besser verdienen würde und man gesucht wird ohne Ende - aber es gibt ein gewisses, medizinisches Risiko, vor dem ich mich fürchte).

  • Ja, ich weiß, dass sie dazu quasi gezwungen sind. Hier ist es in Deutschland echt asozial geregelt. Wenn es nach mir geht gehört das ganze Hartz IV weg. Die ganzen Sanktionen abgeschafft. Es sollte jeder, der nicht arbeiten geht einen Anteil bekommen, der höher als das Existenzminimum. Und egal ob man Jobs annimmt, die einfach total menschenunwürdig sein oder es nicht annimmt. Das darf und soll man bestrafen. Man sollte den Jobcenter dafür bestrafen, dass man so mit Menschen umgeht. Aber das mit den Sanktionen ist so typisch für einen kapitalitischen Staat wie Deutschland. Menschen zu Arbeit zwingen, egal wie schlecht sie auch sei. Abartig!


    https://www.tagesschau.de/wirtschaft/nebenjobs-103.html


    Und immer mehr Menschen haben mehrere Jobs um gerade über die Runden zu tun. Wir sind wirklich ein reiches Land. Lächerlich! Ein reiches, armes Land sind wir.

  • Es ist nunmal so, dass eine Gesellschaft nur funktioniert, wenn der Großteil auch arbeitet. Wenn du ein durchaus komfortables Leben ohne Druck und Sanktion ermöglichst, macht das die Menschen vielleicht glücklicher, aber du pumpst Geld ins Leere. Der Staat hat nicht die Aufgabe, dir Selbstverwirklichung zu ermöglichen ohne dass man das geringste tut. Fördern und fordern ist nunmal das einzige Prinzip, auf dem Arbeitslosengeld ernsthaft funktioniert. Das Experiment zum BGE hat auch deutlich gezeigt, dass Experten weiter BGE ohne Forderungen ablehnen bzw zu Druckmechanismen empfehlen. Wenn man einen Job ohne wirklichen Bedarf ausüben will, muss man auch im Zweifelsfall damit rechnen, einen fachfremden Job suchen zu müssen.

  • Es ist nunmal so, dass eine Gesellschaft nur funktioniert, wenn der Großteil auch arbeitet. Wenn du ein durchaus komfortables Leben ohne Druck und Sanktion ermöglichst, macht das die Menschen vielleicht glücklicher, aber du pumpst Geld ins Leere. Der Staat hat nicht die Aufgabe, dir Selbstverwirklichung zu ermöglichen ohne dass man das geringste tut. Fördern und fordern ist nunmal das einzige Prinzip, auf dem Arbeitslosengeld ernsthaft funktioniert. Das Experiment zum BGE hat auch deutlich gezeigt, dass Experten weiter BGE ohne Forderungen ablehnen bzw zu Druckmechanismen empfehlen. Wenn man einen Job ohne wirklichen Bedarf ausüben will, muss man auch im Zweifelsfall damit rechnen, einen fachfremden Job suchen zu müssen.

    Wir haben bei uns schon Vollbeschäftigung, aber immer mehr Menschen arbeiten halt unter schlechten Bedingungen. Das meiste Geld, was der Staat holen könnte ist von den Reichen und nicht von den Armen. Die wenigen Reichen verfügen über Vermögen, was Millionen Arme besitzen. Mit höheren Spitzensteuersätzen, Reichensteuer, aber auch mit einer richtigen Kapitalertragssteuer würde man viel mehr Geld bekommen als Staat als wenn Arme mehr als das lächerliche Hartz IV bekommen und dafür nicht unter schlechten Arbeitsbedingungen wie als Zeitarbeiter arbeiten zu müssen. Gibt den Menschen gute Jobs, dann arbeiten sie auch und das ohne jemanden Sanktionen aufzudrücken.

  • Ich kann mir echt nicht erklären wie man in einem Land wie Deutschland noch höhere Steuern will... In einem Land, wo man gut kurz 40 Prozent seines Einkommens abgeben muss (und Gutverdienende sogar noch mehr). Sogar unser aller sozialdemokratisches Vorbild Schweden hat eine Abgabenlast von nur rund 25 Prozent, die Schweiz rund 17%. Und beide Länder lassen sich nicht lumpen bei den Sozialwerken. Da scheint es an der Haushaltseffizienz ein wenig zu mangeln...

  • Fördern und fordern ist nunmal das einzige Prinzip, auf dem Arbeitslosengeld ernsthaft funktioniert.

    Selbst das Bundesverfassungsgericht hat viele Sanktionen als unzulässig erklärt. Und was fällt dem Staat als erstes ein? Irgendwie versuchen, dieses Urteil so weit es möglich ist auszuhebeln. Was "Expertenmeinungen" zum BGE angeht, würde ich da nicht zuviel darauf geben, dazu müsste man es erst wirklich versuchen. Ich denke nicht, dass der Großteil der Menschen sich mit einer recht übersichtlichen Geldmenge zufrieden geben würde, die meisten würden sich nach wie vor diversen Luxus gönnen wollen, auf Reisen usw. nicht verzicchten wollen...


    Ansonsten haben wir bei uns genug Leute, die was Bestimmtes werden wollen, aber nicht alle machen es auch. Weil die Bezahlung für diese Arbeit zu mies ist.

    Und was machen die deiner Meinung nach stattdessen?

    Ansonsten sorry, aber was du im gleichen Post zum (angeblich nicht existenten) Fachkräftemangel geschrieben hast, kling dann halt doch zu sehr nach selbst zurechtgelegt und nicht fundiert. :confused:

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

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  • Gucky wenn du das Urteil gelesen hast, solltest du wissen, dass fördern und fordern nicht im Grundsatz, sondern nur in seiner Höhe beschränkt wurde. 30% der Zahlungen können weiter gestrichen werden (was allerdings mMn schon eher kritisch ist, da man denknotwendig an einem Existenzminimum nichts streichen können sollte). Die Restkürzungen sind laut dem Urteil weiter zulässig.


    Bisher haben wir nur das Experiment aus Finnland zur Thematik mit keiner großen Vergleichsgruppe, allerdings hat sich bisher daraus nur ergeben, dass die Leute generell arbeitslos, wenn auch glücklicher bleiben. Eine Anwendung auf größere Vergleichsgruppen ist sicherlich noch notwenig, aber grade in einer Generation, die vor Selfeintitlement und mangelndem Realismus der Arbeitswelt nur so strotzt ist das BGE immer unwahrscheinlicher ein geeigneter Weg in die Zukunft. Für immer mehr Leute ist Selbstverwirklichung deutlich wichtiger als Geld. An sich alles schön und gut. Aber es ist nicht die Aufgabe des Staates und der Gesellschaft, Individuen ihre Selbstverwirklichung zu ermöglichen ohne Bedingungen.


    Zwar wird wie du richtig sagst für viele ein gewisser Luxus wichtig bleiben, aber ich denke dass zu viele Menschen zu unfähig sind, mit Geld richtig umzugehen oder das Konzept nach dem Ideal zu verwirklichen, welches es bilden soll.


    Edex es geht ja auch nicht darum dass der Staat mehr Geld holen soll von Geringverdienern, es geht nur einfach darum dass sich arbeiten immer im Vergleich zum nicht arbeiten lohnen muss. Nicht arbeiten sollte immer eine Entscheidung zum Leben am Existenzminimum sein. Im Gegenzug sollten Umschulungen bzw sinnvolle Weiterbildungen mehr gefördert werden.

  • Ich kann mir echt nicht erklären wie man in einem Land wie Deutschland noch höhere Steuern will... In einem Land, wo man gut kurz 40 Prozent seines Einkommens abgeben muss (und Gutverdienende sogar noch mehr). Sogar unser aller sozialdemokratisches Vorbild Schweden hat eine Abgabenlast von nur rund 25 Prozent, die Schweiz rund 17%. Und beide Länder lassen sich nicht lumpen bei den Sozialwerken. Da scheint es an der Haushaltseffizienz ein wenig zu mangeln...

    Es ist aber ungerecht verteilt. Bei uns zahlen viele Mittelständler schon den Spitzensteuersatz. Dabei sollten eher die Superreichen deutlich mehr abgeben und die Gering- und Mittelverdiener entlastet werden.


    Die Linke hat dazu einen sehr guten Vorschlag eingebracht, der auch von den anderen Parteien bevorzugt wird:


    https://www.deutschlandfunk.de….html?drn:news_id=1094457


    Eine grafische Darstellung dazu:



    Was man natürlich noch bedenken muss ist, dass die Reichen sehr viele Dinge steuerlich absetzen. Da muss man auch was ändern, kann ja nicht sein, dass sie von den was sie für die Steuern abgeben müssten in der Realität nur einen Bruchteil davon bezahlen.

    Zitat von Gucky

    Und was machen die deiner Meinung nach stattdessen?

    Ansonsten sorry, aber was du im gleichen Post zum (angeblich nicht existenten) Fachkräftemangel geschrieben hast, kling dann halt doch zu sehr nach selbst zurechtgelegt und nicht fundiert. :confused:

    Andere Arbeiten, wo die Arbeitsbedingungen besser sind. Wenn man in anderen Ländern schaut, wo die Handwerksberufe und eigentlich alle Berufe gut bezahlt werden, da gibt es keinen Fachkräftemangel. Zu nennen ist zum Beispiel Skandinavien. In Schweden zum Beispiel wollen viel mehr Menschen im Verhältnis arbeiten als bei uns. Weil dort lohnt es sich viel mehr arbeiten zu gehen als bei uns. Das müssen wir in Deutschland auch wieder tun, es muss schon einen Unterschied machen, ob man arbeitet oder nicht arbeitet.


    Zitat von Zai

    @Edex es geht ja auch nicht darum dass der Staat mehr Geld holen soll von Geringverdienern, es geht nur einfach darum dass sich arbeiten immer im Vergleich zum nicht arbeiten lohnen muss. Nicht arbeiten sollte immer eine Entscheidung zum Leben am Existenzminimum sein. Im Gegenzug sollten Umschulungen bzw sinnvolle Weiterbildungen mehr gefördert werden.

    Ja, das Arbeiten muss sich einfach wieder lohnen und die Menschen sollen wieder mit ihren festen Willen arbeiten gehen und nicht durch den Zwang und das quasi "müssen". Irgendwelche Jobs auszuüben, wo die Arbeitsbedingungen Mist sind, das macht die Menschen auf Dauer kaputt. Arbeitslose sollten aber nicht sanktioniert werden. Diese Menschen haben schon fast nichts. Firmen sollten viel lieber attraktiver für die Menschen rüberkommen und auch Langzeitarbeitslose eine Chance zur Wiedereingliederung geben. Weil viele würden auch arbeiten gehen wollen, wenn das Arbeitsumfeld auch stimmt.

  • Zitat von Gucky

    Und was machen die deiner Meinung nach stattdessen?

    Andere Arbeiten, wo die Arbeitsbedingungen besser sind.

    Ja eben. Also siehst du es doch scheinbar auch so, dass mehr Arbeitsstellen vorhanden sind als Arbeitnehmer. Was letztendlich dann doch für einen allgemeinen Fachkräftemangel sprechen würde.

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

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  • Zitat von Gucky

    Und was machen die deiner Meinung nach stattdessen?

    Andere Arbeiten, wo die Arbeitsbedingungen besser sind.

    Ja eben. Also siehst du es doch scheinbar auch so, dass mehr Arbeitsstellen vorhanden sind als Arbeitnehmer. Was letztendlich dann doch für einen allgemeinen Fachkräftemangel sprechen würde.

    Die es können werden sich nach guten Arbeitsplätzen suchen. Die es nicht können nehmen auch die Jobs an, die schlechte Arbeitsbedingungen vorweisen. Aber nicht weil sie es wollen, sondern weil sie es müssen. Sonst wird der Hartz IV Satz noch sanktioniert.


    Es gibt genug Menschen, die tendenziell arbeiten können. Viele arbeiten auch, aber zu viele arbeiten weil sie es müssen und nicht weil sie es wollen. Das ist ein gesellschaftliches Problem in Deutschland. Man erweckt zu leicht den Eindruck, dass alles gut ist wenn möglichst viele arbeiten gehen. Aber wenn man sich nach hintet den Kulissen schaut und sich mehr damit beschäftigt, wie und als was viele arbeiten, dann würde man feststellen, dass Millionen Arbeitsnehmer mit einem mulmigen Gefühl sich zur Arbeit schleppen. Arbeit soll Menschen aber nicht kaputt machen, sondern soll schließlich als wertvolles Teil des Lebens angesehen werden.

  • Edex: Mir ging es weniger um die Verteilung der Steuern als um die Effizienz in der Bundeshaushaltsführung. Ich bin überzeugt, dass man mit einer punktuelleren und effizienteren Verteilung der verfügbaren Mittel schon ein besseres Ergebnis erzielen könnte, ohne überhaupt die Steuern nur anzutasten.

  • Buxi


    Ein besseres Ergebnis inwiefern erzielen? Die ganze Steuerpolitik ist halt nicht mehr gerecht.


    Ansonsten möchte hier mal über die 450-Euro Jobs reden oder auch Minijobs genannt.


    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Geringfügige_Beschäftigung


    Hat jemand Erfahrungen damit gemacht bzw. schon mal einen Minijob angenommen?


    Finde es halt traurig, dass das so wenig Geld ist. Dazu wird es so wie es aussieht kaum besteuert und versicherungspflichtig ist es auch nicht. Außer die Rentenversicherung, wobei man das auch weglassen kann. Das ist aber auch mein Problem. Da arbeitet man, ohne etwas oder kaum was einzuzahlen.


    https://www.vlh.de/wissen-serv…inkommensteuersystem.html


    Die Minijobs liegen deutlich unter den Grundfreibetrag bei der Einkommenssteuer. Der Grundfreitag liegt für 2020 bei 9.408 Euro im Jahr oder 784 Euro im Monat. So musste ich am Anfang in der Ausbildung keine Steuern zahlen. Erst später musste ich den Mindeststeuersatz von 14% zahlen. Wäre es nicht besser wenn man das Gehalt bei den Minijobs auf mindestens 1 Euro über den Grundfreibetrag setzt? Also 785 Euro laut jetzt. So würde auch der Bundeshaushalt mehr Geld bekommen. Generell sollte für mich jeder Lohn mindestens über den Grundfreibetrag liegen.


    Und dann kommt die Sache mit den Versicherungen. Minijobber sind nicht krankenversichert, auch nicht pflegeversichert, aber auch nicht arbeitslosenversichert. Rentenversicherung müssen sie auch nicht zahlen. Aber eine gute Versorgung funktioniert doch nur wenn alle in die Kassen auch einzahlen, damit auch jeder das in Anspruch nehmen kann. Von daher verstehe ich hier nicht wieso Minijobber nicht versichert sind. Ich finde das persönlich sogar ungerecht, weil wenn jemand nichts einzahlt und trotzdem durch Umwegen Leistungen in Anspruch nimmt, dann wäre es ja eine Doppelbelastung für die Einzahlenden.

  • Edex


    Minijobs sind einfach nicht dafür gemacht, noch sonderlich Abgaben in irgendeiner Form zu leisten, und sind alles andere als dankbar. Ich habe, weil es nicht anders ging und ich kein Bafög mehr bekommen habe, ein Jahr lang einen Minijob gemacht, wobei ich in kaum einem Monat wirklich auf 450€ gekommen bin. Aushilfen sind eben nur dazu da, um mal einzuspringen und die restlichen Stunden, die jemand im Laden sein müsste, zu füllen, wenn die Festangestellten ihre Stunden bereits voll haben und keine Überstunden machen dürfen. Meistens hatte ich so um die ~260€ im Monat aus diesem Job, was nicht einmal für die Miete gereicht hätte. Ich bin nur über die Runden gekommen, weil ich noch Kindergeld und Halbwaisenrente bekommen habe, für Extraausgaben war aber kaum Geld da.

    Minijobs sind vielleicht gut für Schüler in den Ferien oder in bestimmten Fällen auch Studenten, die sich etwas dazu verdienen wollen, aber für Steuern oder sonstige Abgaben einfach vollkommen ungeeignet und auch nicht darauf ausgelegt. Und man bekommt eben nur den Mindestlohn für mitunter Arbeiten, die wesentlich besser bezahlt werden sollten.

  • Du bezahlst die Krankenkasse trotzdem. Aktuell sind es knapp um die 195€, die man monatlich zahlt. Wem das nicht reicht, muss halt den Staat um Unterstützung bitten und damit gehen weitere Bedingungen einher. Aber Minijobs sind ja nicht als "Hauptarbeit" gedacht, sondern ergänzend. Für Studenten, Personen, die über den Partner versichert sind, oder Personen, die bereits versicherungspflichtig arbeiten und den Minijob als zweiten Job haben.


    Ansonsten habe ich über 12 Jahre lang fast nur Minijobs gehabt. Von solchen, wo man kaum auf den Betrag kam, bis zu solchen, wo man so viele Überstunden hatte, dass man auch mal einen Monat Urlaub nehmen könnte lol

    Habe das auch immer bewusst gewählt, da man da einfach flexibler ist. Nachdem ich nicht mehr als Stundent versichert war, war das zwar schon etwas bitter, weil fast die Hälfte für die Krankrnkasse wegging, aber die Freiheiten, die ich hatte, waren mir das temporär wert.


    Situationen sind nun mal verschieden. Vielen, die als Zweitjob minijobben, kommen die 100-200€ extra im Monat nun mal zu Gute. Ich finde es recht praktisch, dass sowas flexibles existiert. Natürlich hat es auch Nachteile, aber irgendwie klingt mir das insgesamt zu verteufelnd, als ob man die individuellen Situationen nicht bedenkt.

  • Dann übt man als Minijobber einen Job aus, der eigentlich besser bezahlt ist, aber da man selber nur ergänzend als eine Art "Aushilfshilfe" eingestellt ist bekommt man höchstens 450 Euro im Monat?


    Da gibt es also eine Möglichkeit, dass man einfach billig Leute beschäftigen kann während die eigenen Arbeiter fehlen.. und dazu verdient man weniger für die selbe Arbeit.


    Das wäre so als würde für mich einer einspringen während ich krank geschrieben bin. Er macht dann exzat die gleiche Arbeit wie ich, bekommt aber dafür viel weniger Geld. Stimmt doch, oder?


    Es fällt mir aber extrem auf, weil fast überall wird mit 450 Euro Jobs angeboten. Auch Rentner nehmen sie ja an. Aber das ist doch alles noch schlimmer als bei der Zeitarbeit. Für 450 Euro im Monat würde ich mit Schwarzarbeit ja sogar mehr verdienen, indem man einfach Haus zu Haus geht und diverse Arbeiten übernimmt (Rasenmähen, Reparieren usw..).


    Cassandra


    195 Euro von 450 Euro für die Krankenkasse? Das wäre aber zu viel. Da stimmt doch produzentual von vorne bis hinten nicht. Das wären ja mehr als 40%.

  • 195 Euro von 450 Euro für die Krankenkasse? Das wäre aber zu viel. Da stimmt doch produzentual von vorne bis hinten nicht. Das wären ja mehr als 40%.

    Die Krankenkassen gehen von einem fiktiven Mindesteinkommen aus, wenn du kein Einkommen hast (bzw. das darunter liegt). Laut dieser Seite sind es dieses Jahr 1.061 €, also weit über 450,-

    Du kannst halt nicht nicht versichert sein. Du kannst es versuchen, aber wenn du erwischt wirst, zahlst du alles nach. Sprich, entweder du hast das Geld selber, bist anderweitig versichert (Partner, Studentenversicherung etc.) oder das Sozialamt übernimmt, wenn du Arbeitslosengeld bekommst und sowas nicht selber zahlen kannst.


    Bitte fragt mich nicht nach Details; ich habe zwar mehr oder weniger alles schon durch, aber tbh nie wirklich ins Detail recherchiert. Eher immer "ach so ist das, okay, dann zahl ich eben das".

  • Das wäre so als würde für mich einer einspringen während ich krank geschrieben bin. Er macht dann exzat die gleiche Arbeit wie ich, bekommt aber dafür viel weniger Geld. Stimmt doch, oder?

    Ja und nein.

    Unsere MiniJobber haben einen 15-Stunden-Woche und machen Arbeit, die für unsere Praxis absolut notwendig ist aber auch ungelernte Kräfte gut hinbekommen. Die gelernten Kräfte werden dann lieber an Stellen eingesetzt, die ein Minijobber ohne entsprechende Ausbildung nicht erledigen kann.

    Pro: Die Studenten verdienen sich ein wenig etwas dazu und haben in der Regel einen echt entspannten Job zu machen. Einige unserer Aushilfskräfte haben die Stelle bei uns gewählt, weil ihnen das später tatsächlich weiter helfen kann, wenn sie nach einen festen Arbeitsplatz suchen. Andere eben weil es ein bequemer Job ist und man an anderen Stellen deutlich mehr und schwerer schuften muss für das selbe Geld. (keine schwere körperliche Arbeit, keine Zwangshaltungen, keine Überstunden (außer man schaut nicht auf die Uhr), keine Schichtarbeit)

    Pro: Der Arbeitgeber muss keine ausgebildete Kraft einstellen, die zurecht mehr verlangen würde und spart dadurch Personalkosten.

    Pro: Ich als Arbeitnehmer muss mich nicht zusätzlich um diese anfallende Arbeit zusätzlich kümmern, was mich wiederum entlastet.


    Contra: Die Aushilfe kann für eine kranke Fachkraft nicht einspringen. Weil zumindest in meinem Gebiet eine gewisse Vorbildung notwendig ist und ein voller Ersatz daher nicht möglich ist.