Die verschiedenen Löhne der Menschen

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  • Wieso lässt du die Leute nicht selbst entscheiden, was sie wollen und willst schon wieder Stuff verbieten?

    Manche haben halt nur samstags oder sonntags frei und können nicht Teilzeit arbeiten, da sie montags bis freitags durchgehend Schule oder Uni / FH sind.

    Und manche wollen halt nicht unter'm Semester mehr arbeiten, da man oft zwischen 25-40 Stunden in der Schule / Uni / FH sitzt und daheim noch lernen und Arbeiten schreiben muss.


    Wenn man finanziell knapp bei Kasse ist, dann kann man eben seltener ins Restaurant gehen, aber man darf nicht vom Inhaber verlangen, dass er einem preislich entgegenkommen soll.

    Ich bin da halt einmal bis zweimal monatlich, weil daheim zu essen bestimmt keine 15 € ausmacht, egal ob das jetzt was Italienisches oder Asiatisches oa ist, und ich bin vielleicht einmal wöchentlich in einem Cafe. Eher seltener.

  • Interessantes Thema, bin ich gerade wieder drauf gekommen, da ich mir diverse Video von "Lohnt sich das?" angeguckt habe, da geht es darum, was Leute verdienen und wie deren Ausgaben im Monat so sind.


    Vieles was hier schon geschrieben wurde kann ich nur beipflichten, gerade wenn ich jetzt so den Punkt mit der Inflation ins Gedächtnis rufe und wir auch nicht wissen als junge Leute, wie das für uns später noch aussieht.

    Denn neben dem was wir jetzt verdienen muss man halt nach jetzigen Reglungen bedenken, was da am Ende nur rauskommt für die Rente und ob es dann ein würdevolles Rentenleben wird oder eher das Pfandpflaschen suchen (und das ist leider nicht übertrieben).


    Ich persönlich finde, gerade in Deutschland haben wir viel Lohndumping, natürlich gibt es auch noch Firmen die fair bezahlen, aber das nimmt gefühlt auch immer öfters ab, was man heutzutage leisten muss und was man bekommt ist nicht ohne Grund mit Zukunftsängsten gekoppelt.

    Was ich besonders interessant in Unterhaltungen finde ist, dass Leute oftmals den Punkt erwähnen, dass man mit Bildung weiter kommt, was ich so natürlich nicht verneinen kann, das Problem ist, nicht jeder kann das Abi machen oder studieren, würden wir nach dem Prinzip arbeiten, würden die Arbeitsplätze in diesen Bereichen aber schnell ausgehen und dann würde es auch heißen, "für meine Qualifikation mache ich doch nicht so eine niedere Arbeit" (im übrigen, jeder der so denkt, Ihr seid abartige Menschen, sorry muss ich so sagen^^"), viele dieser niederen, schlecht bezahlten Arbeiten umfassen auch die Pflege, Nofallsanitäter uvm. und ich bin halt auch der Meinung, neben einer fairen Bezahlung, sollte der Beruf, wenn man Ihn so viele Jahre ausüben muss (Tendenz steigend) auch irgendwo Spaß machen, es bringt mir nicht viel vor Leuten zu flexen, wie viel Geld ich habe, wenn ich ungern zur Arbeit nur, damit ich einfach viel Geld habe.

    Ebenfalls finde ich Leute witzig die sagen, "was stellt man sich dann für Löhne vor" und denken dann nur in Extremen, eine faire Bezahlung muss nicht immer das doppelte vom jetzigen Gehalt sein, es muss einfach fair sein und nicht utopisch hoch, vielen geht es einfach denke ich mal nur darum ansatzweise leben zu können und würdevoll in Rente gehen zu können, wenn man schon Jahrzehnte fürs Land gearbeitet hat.

    Natürlich gibt es auch hier die Wohlstandsverblödung, wenn Leute damit kommen, mir reichen keine 2500€ netto im Monat, ich brauche mehr, ja da kann ich dann auch nur sagen, "guck wie du das Geld ranschaffst", das ist dann in meinen Augen wirklich ein Luxusproblem.

    (Den Beitrag habe ich jetzt nur auf mein Umfeld berechnet, wie gesagt, oftmals gibt es ja bei den Löhnen auch das Problem, dass die Kosten je nach Wohnort gigantisch auseinander gehen, 2500€ netto für München sind halt nicht so viel wie 2500€ in Teilen von NRW.)


    Auch ist ja mittlerweile die Frage, wie kann man weiter mit seinen Geld vorgehen, dass man später was hat, Fonds, Aktien, Immobilien usw., das Problem hierbei ist halt auch die Sache, schließe ich etwas hab, ist die Frage, wie sieht es aus, wenn es pleite ist, sehe ich davon noch was, für Aktien muss man bspw. auch Ahnung haben und ich bin ehrlich, ich bin für so etwas definitiv zu blöd (^^"), naja und Immobilien sind ja selbsterklärend, wenn man nicht viel verdient ist es schwierig Geld in Immobilien zu stecken.


    Das Problem ist, wenn es so weiter geht wie jetzt sehe ich halt für viele Leute die nicht genug verdienen schwarz und ich bin halt ebenfalls der Ansicht, dass es nicht sein kann, dass man den GANZEN Tag arbeiten gehen muss, damit man ansatzweise leben kann, es muss echt ein Anreiz geschaffen werden, damit sich arbeiten auch lohnt, wenn man liest, dass Leute besser dran sind, wenn Sie vom Amt Geld beziehen, als wenn Sie arbeiten gehen, dann sieht man, dass da etwas einfach nicht stimmen kann.


    Ein weiteres Problem was ich sehe in Deutschland ist halt, dass man für alles Papiere braucht, der Funfact dabei ist aber, nur weil du diverse Qualifikationen mehr hast, auch nicht unbedingt mehr verdienst, denn zwischen "solltest mehr verdienen" und "so ist es", liegen auch oftmals noch Welten.

    Ich selbst kenne genug Leute die halt ohne weiteres Berufe ausüben können, wofür man ne höhere Qualifikation braucht, nur würde ich halt wenn Sie solche Berufe ausüben, schon befürworten, dass Sie dennoch fair bezahlt werden, ich meine klar der eine bringt mehr Qualifikationen mit, aber ob man das dann auch so gut umsetzt, wie die Person die nicht so viele Qualifikationen hat ist so ne Sache, aus eigener Erfahrung kann ich sagen, ich hatte schon mit genug Leuten zu tun gehabt, die eine höhere Qualifikation hatten, aber derer in keinsterweise gerecht wurden.^^" (no front an die höher Qualifizierten hier^^)


    Genauso kann ich aus meinem Umfeld berichten, "ich würde mir so lange eine Firma suchen bis ich fair bezahlt werde" ist leider eine Theorie und keine gängige Praxis, außer man will irgendwann als "Jobhopper" abgestempelt werden auch wenn ich Leute, die das wirklich durchziehen, nur als zu gut verstehen kann, immerhin muss man gucken wo man bleibt und wenn man dementsprechend leistet sollte man auch dementsprechend entlohnt werden.

  • Um mich mal auf die Startpost zu beziehen, zum Thema Bürgergeld, habe ich auch schon im anderen Thread gesagt, man sollte nicht wirklich darauf gucken, was Leute bekommen, die zu Hause sind und vom Staat bezahlt werden, zum einen muss man hier zwischen Bürgergeld und Sozialhilfe unterscheiden, zum anderen, sind es (ohne eine Statistik zu kennen) in meinen Augen nicht mal 1% der Arbeitslosen, die wirklich GAR KEINE Lust haben zu arbeiten.

    Das Problem ist wie mit Leuten umgegangen wird, die arbeiten wollen, wir haben hier einmal Leute, die wirklich lange Zeit nichts gefunden haben und es genau deshalb sehr schwer haben, wieder auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, einfach weil der Arbeitgeber da gerne mal kritischer guckt, zum anderen, werden u.a. solche Leute gerne im Gehalt gedrückt.

    Dann gibt es auch kranke Leute, die sogar nicht immer von Sozialhilfe profitieren, einfach weil die verantwortlichen Ärzte, die Leute nicht dort reinstecken, sondern immer noch im Bürgergeld lassen, Resultat sind dann auch hier gerne mal, "jaja du bist einfach nur zu faul zum arbeiten".

    Natürlich sind Maßnahmen nicht günstig, aber ich kann da aus eigener Erfahrung erzählen, dass man körperlich und nervlich im A*sch war und ich mir zumindest mal für den körperlichen Teil, eine Umschulung gewünscht habe.

    Das was ich jetzt schreibe ist nicht pauschal gesehen und dazu werde ich noch was schreiben, was es definitiv weniger dramatisch aussehen lassen wird, ich kenne Leute, die halt wirklich keine Lust zu arbeiten haben, die einfach schmarotzen, das hier ist auch der einzige Punkt, wenn ich an früher denke, was ich sehr unfair gegenüber den Leuten fand, die keine Arbeit haben, es aber wollen und nichts bezahlt bekommen, diese Leute bekommen das Geld einfach so, teilweise ohne dass da viel Druck gemacht wird (was anscheinend von Jobcenter zu Jobcenter unterschiedlich ist) und die Leute die sich weiterbilden wollen oder umschulen lassen wollen, was die Arbeit, die man durchgeführt hat, nicht mehr so möglich ist, bekommen (wie bei mir) die kalte Schulter gezeigt.

    Man hat mich in meiner damaligen Lage wirklich einfach "verrecken" lassen, entweder ich nehme das an, was man mir bietet oder ich muss mit Einschränkungen leben, Therapeuten und Ärzte waren da damals auch keine Hilfe, da hieß es nur, "so ist nun mal das Leben".

    Also hier muss definitiv noch viel nachgeholt werden, es gibt so viele Leute, die würden arbeiten, aber wenn man da nicht von deren Seite mal zusteuert, kann das nichts werden.

    So zu den Leuten die wirklich nicht arbeiten wollen nach heutigen Stand, kann ich allerdings auch mehr und mehr verstehen, wer will schon mit Ausbildung (aber auch ohne) für etwas mehr als den Mindestlohn arbeiten, nur damit man von der Hand in den Mund leben kann und nachher in der Altersarmut zu Grunde gehen und ich halte da auch nicht viel von diversen Boomern die dann kommen mit, "naja dann musst du dir halt noch eine zweite Arbeit suchen".

    Das Modell aus dem Ausland nimmt hier nämlich auch immer mehr Fahd auf, dass man mehrere Jobs haben MUSS, damit man im besten Fall etwas besser leben kann, was aber auch wieder hinfällig ist, da man die Zeit dafür nicht hat.^^"

    Aber die Boomer natürlich immer so, "die Jugend von heute ist einfach nur faul" (gilt natürlich auch für alle anderen abseits der Jugend, weil die sind ja per se immer nur faul), beschweren sich aber dass Sie nicht richtig bezahlt werden und haben nicht die Lust sich weiterzubilden oder eine andere Firma zu suchen, wo die Möglichkeit bestehen würde, besser Arbeitnehmerbedingungen zu haben und besser bezahlt zu werden.


    So zu den verschiedenen Gehältern, sollte klar, dass nicht jeder das gleiche verdienen kann, irgendwo muss man natürlich auch bei bestimmten Berufen sagen, für die Verantwortung und das Wissen muss man die wirklich gut bezahlen (was leider auch nicht immer der Fall ist).

    Da in der Startpost der Arzt steht, der wird in der Regel schon mal deutlich besser bezahlt, ob es wirklich gut ist, kann ich gar nicht so sagen, wo je nach Qualifikation der Median liegt, es gibt aber sicherlich Ärzte die im Vergleich zu anderen deutlich weniger verdienen, was natürlich nicht sein sollte.

    Was mich immer etwas stört, wo ich damals immer mit diskutiert habe, wenn diese zwei Seiten aufeinander treffen, wo meist die Älteren sagen, "das ist doch viel zu wenig zum leben", wo ich mir immer nur denke, willkommen im Jahr 2023, diese Altverträge wie damals gibt es nicht mehr, du bekommst in vielen Bereichen nicht mal annähernd mehr das Geld wie damals, auf der anderen Seite hast du aber auch Leute, die sagen, dass man in seinem Beruf mehr als genug verdient.

    Mehr als genug ist halt in meinen Augen heutzutage keine sinnliche Aussage mehr, bei den Kosten die man mittlerweile hat, kann man nicht einfach sagen, "ja 1500€ ist für Beruf XY vollkommen ausreichend", hierzu muss man halt auch noch die Region berücksichtigen, wie mein Vorposter schon geschrieben hat München kann man nicht mit dem Rest vergleichen.

    Ich würde bspw. nicht mehr für unter 3100€ brutto anfangen zu arbeiten, bei dem Gehalt habe ich halt auch wieder zwei Seiten wenn ich das zu Wort bringe, die einen sagen, "so viel" und die anderen, "willst du dich so für unter Wert verkaufen?".

    Mein Fazit ist, Leute haben anscheinend oftmals gar keinen richtigen Bezug dazu, wie es in der Realität aussieht, u.a. weil Sie nicht über sich wachsen, die anderen u.a. weil Sie das Glück haben aus einem anderen Umfeld zu kommen, wo Sie natürlich auch vollkommen surreale Vorstellungen haben.


    Die Frage ist, wie KÖNNTE man das am besten machen, dass Leute besser leben können, ich als jemand der kein Experte darin ist, würde jetzt pauschal sagen, wir müssten mal genau über die Steuereinnahmen gucken, wie man am besten das umverteilen könnte und vor allem, wo vollkommen unnötige Ausgaben anfallen, das könnte sich zumindest etwas auf die Steuern auswirken und im besten Fall auch positiv für uns.

    Der Punkt mit dem Lohn nach oben ist halt immer zwei Seiten, zum einen hat man klar mehr Geld, zum anderen werden, gerade wenn man das auf alle bezieht, einfach die Kosten angehoben und es ist halt in den meisten Fällen so, dass der Lohn nicht gleich steigt wie die Kosten, letzteres steigt nämlich meistens deutlich mehr.

    Für mich der bspw. mit seiner neuen Position und Gehaltsgespräch mehrere hunderte Euro nach oben gegangen ist, ist das natürlich nach jetzigen Stand gut, der Punkt es bezieht sich halt nur auf mich und nicht auf alle anderen Menschen, würde das in ähnlicher Form auch bei ALLEN anderen Menschen passieren, wäre klar die Kosten würden wieder steigen.

    Wobei ich auch wie ich hier schon gelesen habe, der gleichen Ansicht bin, dass Unternehmen (ganz besonders größere) auf den maximalen Profit aus sind, einsparen wo es nur geht, nur um sich die Taschen noch voller zu machen, denn wie würde das aussehen, wenn man nicht Jahr für Jahr mehr Gewinn macht.^^"

    Der Fachkräftemangel ist einfach selbst in Deutschland bei geführt, mich wundert es nicht, dass Leute mittlerweile ins Ausland gehen, weil Sie dort deutlich besser bezahlt werden, als in unserem mittlerweile Lohndumpingland.

    Ich denke das wird über noch einige Jahre dann doch irgendwann auch der Sargnagel für Deutschland, wenn sich da nichts ändert.

  • Da in meinem Umfeld mal wieder hitziger darüber diskutiert wurde und mich das ganz besonders für Deutschland mal interessieren würde.


    Was sind bei euch so die Vorstellungen von Verdiensten?

    Was verdienen die Leute ca. bei euch im Umfeld so? (Nur wenn man eine Angabe machen will)


    Ich finde es nämlich sehr interessant dass man von einigen Leuten hört, dass man ohne weiteres 3000€ brutto verdient und andere eher sagen, dass man eher darunter verdient, verständlich hierbei dass sich beispielsweise München von anderen Städten abgrenzt.


    Auch ich muss nach den ganzen Gesprächen echt sagen, ich hab so gar keinen Richtwert mehr, wo nach man ansatzweise gehen könnte.

  • Das kommt sehr stark darauf an, in welcher Branche man tätig ist.

    Es ist sehr schwer zu sagen, was man so verdienen kann, wenn man das nicht differenziert herunterbricht.


    Ich habe zum Beispiel eine Ausbildung zur Kauffrau im Einzelhandel gemacht und war lange auf der Fläche im Supermarkt tätig. Das Gehalt gemäß Tarifvertrag da war eher so meeh, reich wird man da in normaler angestellter Position nicht und der Monat war manchmal leider auch länger als das Geld auf dem Konto hielt. 3k brutto wären unter Filialleitung nicht drin gewesen. Bin dann im selben Unternehmen in die Werbeabteilung gewechselt und damit in den Groß- und Außenhandelstarif. Etwas besser als auf der Fläche, aber große Sprünge waren da auch nicht drin. Nach einem Zwischenstop im echten Großhandel bin ich nun in der IT-Branche bei einem weltweit agierenden Unternehmen tätig. Und hier sind die Gehaltsstrukturen aus meiner Perspektive echt irre. Durch den Einstieg habe ich verglichen mit meinem Kauffrau-Gehalt mein Gehalt verdoppelt und mehr netto als damals brutto und wenn ich mich hier gut entwickle ist noch einiges machbar.


    Das ist für mich persönlich natürlich ein echter Gamechanger, aber es macht auch nachdenklich, warum jemand der 40h/Woche Social Media Postings macht doppelt so viel verdient wie die Frau, die im Supermarkt dafür sorgt, dass die Kund*innen was zu Essen im Kühlschrank haben können.


    Bei Leuten die von der Uni kommend direkt in der IT einsteigen, ist dieser Gedanke oft nicht vorhanden - die monieren sogar mitunter, dass ihnen ihr Gehalt zu gering wäre... Schräge Welt...


    LG

    Seriva

  • Es ist sehr schwer zu sagen, was man so verdienen kann, wenn man das nicht differenziert herunterbricht.

    Verständlich, klar dass man nicht pauschal das gleiche verdient, gerade wenn man an Berufe denkt, wie du Ihn mal ausgeübt hast im Geschäft, aber auch Lageristen, Reinigungskräfte usw.


    Was mich halt immer wieder verwundert (denn ich muss ehrlich sagen, meinen Posten habe ich durch GLÜCK bekommen, genau so, dass mir ein Vögelchen gezwitschert hat, wo ich mit meinem Gehalt ansetzen muss), dass Gehälter mal abgesehen von renommierten Firmen im GLEICHEN Bundesland, oftmals eine enorme Spanne haben, so dass das sogar sehr viele Angaben im Internet zu seinem Zweig vollkommen zu Nichte macht.

    Ich war früher ein einfacherer Sachbearbeiter nach meiner Ausbildung und langer Zeitarbeit und mein Gehalt lag bei 2700€ brutto, viele Leute haben damals schon gesagt, "wie du verdienst in deinem Beruf noch nicht mindestens 3000€ brutto" und dann hat man natürlich diverse Gehälter gehört (wenn sie denn auch stimmen), wo ich mir immer gedacht habe, so etwas ist zumindest zu großen Teilen in der heutigen Zeit nur noch in renommierten Firmen möglich.


    Dadurch verstehe ich natürlich auch (und ich bin ja selbst teilweise noch so drauf), dass die Leute gar nicht wissen, wo Sie jetzt ansetzen sollen oder das sogar so weit geht, dass man nicht mal weiß, ob man jetzt diesen Beruf ausüben sollte, weil Geld ja schon irgendwo ein wichtiger Faktor ist. (Für mich bspw. nicht der wichtigste, aber es hat halt trotzdem ein wichtigen Stellenwert)


    Wichtig ist bei dem oben geschriebenen natürlich, die Leute von denen ich das erfahren habe, liegen alle in meinem Bereich, was Alter und Wissensstand angeht, klar ist auch, dass natürlich Qualifikationen und Arbeitsjahre auch noch mal mehr Geld einbringen können.

  • some late night thoughts oder so


    Ich weiß gar nicht, ob ich in diesem Topic richtig bin, aber ich habe auch ehrlich gesagt nichts Passenderes gefunden wo man einfach irgendwie über seine aktuelle Erwerbssituation philosophieren bzw. diskutieren kann, daher muss dieses Topic nun für meine durcheinandergeratenen Gedanken herhalten.


    Ich habe bei meinem aktuellen Arbeitgeber 2016 meine Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement begonnen und erfolgreich abgeschlossen, wurde danach unbefristet übernommen und bin hier noch immer. Direkt im Anschluss an meine Ausbildung habe ich eine Weiterbildung zur staatlich geprüften Betriebswirtin begonnen und auch diese erfolgreich abgeschlossen. Ein Jahr später habe ich noch den Ausbilderschein drangehangen und Fakt ist (so sagt mir das zumindest jede*r): Ich bin fürchterlich unterbezahlt. Daran bin ich aber irgendwo selbst Schuld, weil ich mich auch nicht dazu durchgerungen bekomme, mal wirklich mehr Gehalt zu fordern und ich auch irgendwie Angst habe, dass ich das gar nicht verdiene und nicht gut genug dafür arbeite? Keine Ahnung, aber das ist eher ein me-Problem als irgendwas anderes. Dennoch und worauf ich eigentlich hinauswill: Ich bin mittlerweile wirklich an dem Punkt, an dem ich ernsthaft darüber nachdenke meinen Job zu kündigen und.. naja habe sowas noch nie gemacht. Das ist der erste und einzige Arbeitgeber, den ich je hatte. Und ich hab echt Bammel davor zu kündigen, wisst ihr.

    Ich pack den nachfolgenden Teil mal in nen Spoiler weil das eher nur die Zusammenstellung von Gründen/Gedanken zu meiner aktuellen Arbeitsstelle sind.



    Das Problem an der Sache ist: Ich will hier eigentlich nicht weg. Ich habe mich hier früher immer sehr wohl gefühlt, habe meine Arbeit gerne gemacht, hier werde ich geschätzt und gemocht und das grundsätzliche Klima innerhalb der Belegschaft ist top. Und das war auch immer der Grund, dass ich trotz meines ausbaufähigen Gehalts hiergeblieben bin, obwohl mir auch hierbei jede*r gesagt hat, dass ich in einem anderem Unternehmen für die gleiche Arbeit weit mehr verdienen könnte.

    Jedenfalls war mir das „Drumherum“ bisher immer wichtiger als das Geld weil: Wer weiß ob ich mich woanders genauso wohlfühle und gut aufgenommen werde? Und jetzt bin ich hier und weiß nicht so recht was ich tun soll. Ich bin halt auch ein echter Angsthase und ich hasse Veränderungen und ich habe eigentlich absolut keine Lust auf eine Jobsuche, Bewerbungsprozesse und halt auf die damit einhergehenden Veränderungen. Zumal ich wie erwähnt noch nie irgendwo gekündigt habe und keine Ahnung habe, was da auf mich zukäme (und die Lust darauf mich dann hier ewig vor jedem zu rechtfertigen ist auch eher mäßig). Ich hab echt Angst, dass es am Ende bei einer neuen Arbeitsstelle nur schlimmer werden würde. Aber andererseits bin ich auch bei meiner aktuellen Arbeit nicht mehr happy, gehe da nicht mehr gerne hin und fühle mich nicht mehr so wirklich wohl (und das Geld ist natürlich trotz allem immer ein Argument).


    Hm, tat gut das mal so runterzuschreiben. Wenn ich im falschen Topic bin, gerne mitteilen. Danke fürs Lesen!

  • Luna hast du denn Kollegen, mit denen du darüber schon mal gesprochen hast, und zwar was Geld und Geschäftsführung betrifft? Und wenn ja, was sagen die?

    Ansonsten kann ich da auch nicht viel sagen, mir war Geld immer weniger wichtig als das Umfeld, aber letzteres scheint ja nun auch immer weniger zu passen. Sich unverbindlich nach was anderem umhören ist ja nicht verboten und könnte Verhandlungen um mehr Geld leichter machen.

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!

  • Luna


    Normalerweise würde ich in der Situation raten, eine Gehaltserhöhung zu verhandeln, und wenn diese rigoros ausgeschlagen wird, ohne dir in irgendeiner Form entgegenzukommen, dann gute Reise. Viele Arbeitgeber setzen leider darauf, dass man eine Art Firmenloyalität besitzt, die einen dazu bringt, sich weit unter Wert zu verkaufen, weil man ja Teil eines guten Teams ist und da niemandem im Stich lassen will. Emotionale Erpressung eben. Gerade, wenn man in einem Betrieb seine Auabildung macht, ist es leider keine Seltenheit, dass man auf ewig entweder als Azubi:ne gesehen wird oder man höchstens Kleckerbeträge als Gehaltserhöhung über viele Jahre kriegt. In solchen Fällen hilft dann nur ein Jobwechsel. Auch abzüglich Ausbildung hast du mittlerweile etwa 5 Jahre einschlägige Berufserfahrung, die irgendwo honoriert werden müssen.


    Und Geld ist zwar nicht alles, aber deine Situation legt den Gedanken nahe, dass ansonsten auch nicht viel bleibt. Nette Kolleg:innen sind zwar schön und gut, aber auch die helfen nur bedingt über die täglichen 8,5 Stunden Horror hinweg. Wenn man im ständigem Unwohlsein zur Arbeit geht, dann ist das auf lange Sicht einfach nicht tragbar. Redet ihr als Kollegium über die Umstände? Hat mal einer eine Ansprache beim GF zu der Situation versucht? Wenn keine Aussicht auf Verbesserung der Situation besteht, dann klingt der Biss in den sauren Apfel zur Kündigung sinnvoll. Ich hätte selbst viel Panik vor einem AG-Wechsel, unter anderem aus den gleichen Gründen wie du, aber von außen betrachtet ist es oft einfach die sinnvollste Lösung. Ich durfte im Zuge meiner Ausbildung durch viele verschiedene Abteilungen und Büros wechseln und durfte feststellen, dass eigentlich überall nette Leute waren. Die Grundmentalität ist oft branchenabhängig, also wenn man nicht plötzlich auf dem Bau arbeiten soll, ist die Chance hoch, Kolleg:innen zu finden, die von ihrem Mindset ähnlich wie die altvertrauten sind.


    Eine Frage noch, falls du die beantworten willst: Wo ist "hier", dass du dich dafür rechtfertigen müsstest? Im derzeitigen Kollegium? Die müssen ja selbst sehen, dass die Zustände untragbar sind. Und von außen gesehen sind 9 Jahre Betriebsangehörigkeit mehr als ausreichend, um nicht als Jobhopper verschrien zu sein - was in der heutigen Zeit sowieso kaum noch Sinn ergibt.

  • Luna


    Ich kann dich gut verstehen :( Mir gings nach meinem ersten Arbeitsplatzwechsel nach 8 Jahren ähnlich. Aber am Ende ist es nur ein Arbeitsplatz. Wir Menschen sind halt doch Gewohnheitstiere, sodass wir uns an Menschen gewöhnen, die uns umgeben, und Veränderungen immer zweifelnd gegenüber stehen.


    Aber Veränderungen können eben auch helfen, mal eine andere Perspektive auf das zu werfen, was man sonst unkritisch nie hinterfragt hat. Das ist halt bei einem Arbeitsplatz nicht anders als bei einer Beziehung. You've got the ick. Grade wenn man emotional involviert ist (erste Liebe, erster Arbeitsplatz, erstes Auto...) verklärt man da vielleicht vieles und sieht über viele kleine red flags hinweg, bis dann die eine Situation kommt, die uns dann die Augen öffnet. Und der neue GF scheint ja eine wandelnde red flag zu sein. Grade so kleine Dinge, wie die eigene Tasse oder persönliche Dinge am Arbeitsplatz lassen dich ja auch deshalb dich wohlfühlen, weil man das Gefühl hat, als Mensch und Individuum auch existieren zu dürfen und akzeptiert zu werden. Aber wenn du als Person dich nicht wertgeschätzt fühlst von deinem Arbeitgeber, dann wird es Zeit, diese einseitige Liebesbeziehung zu beenden (überspitzt gesagt). Wie Tiramisu schon sagt, heißt das in erster Linie mal eine ordentliche Lohnerhöhung fordern für die Fortbildungen und die Arbeitserfahrung. Aber Geld macht das halt auch nicht wett.


    Ich versteh auch das Gefühl, dass man Angst hat, dass es anderswo auch nicht besser oder gar schlimmer ist. Das hält mich gerade auch in der Schule fest, in der ich bin, obwohl ich da eine Stunde hinpendeln muss und es auch Schulen viel näher gäbe. Aber da ist es wirklich ein guter Tipp, sich mal am Arbeitsmarkt umzusehen. Ich war im Herbst mal zu Besuch an meiner Schule, wo ich maturiert habe und gemerkt, dass ich DORT nicht unterrichten wollen würde (war mir vorher auch klar), aber habe dann erfahren, dass eine Schule bei mir zuhause ums Eck geplant ist (heißt, keine Ahnung wann die gebaut wird, aber hoffentlich bald). Und das war so bei mir der Moment, in dem ich einen anderen Blick auf meinen jetzigen Arbeitsplatz bekommen habe. Ich bin gerne da, aber: ich bin nicht an diesen Arbeitsplatz festgekettet. Es gibt jetzt/in der Zukunft vielleicht Alternativen, die genauso gut oder auch besser sein können. Und wenn man wohin gerät, wo es nicht besser ist, gibt es eben doch noch weitere Alternativen. Schlimmstenfalls werden wir einfach Hausfrau und Mutter, das wünscht sich ja eh die AfD FPÖ Social Media Gesellschaft von uns. :)

  • Luna

    Ich habe wen im Familienkreis, die letztes Jahr Unruhe/Unwohlsein am Arbeitsplatz erlebt hat und dann auch einfach nebenbei Bewerbungen geschrieben hat. Am Ende war sie bei zwei verschiedenen Vorstellungsgesprächen, wo sie recht frei verhandeln konnte und sogar bessere Angebote erhalten hat. Am Ende hat sie beide abgelehnt, weil sie meinte, die Option zu haben, hat ihr die Freiheit gegeben, besser über ihren aktuellen Arbeitsplatz nachdenken zu können und sich dann doch für ihn entscheiden. Gleichzeitig fand sie die Erfahrung sehr hilfreich, auch für ihr Selbstwertgefühl, weil ihr so ein Gefühl vermittelt wurde, was ihre Leistung wert ist und dass sie eben sehr wohl Optionen/Alternativen hat. Du hast ja dann auch realistische, aktuelle Informationen für Gehaltsverhandlungen.

    Wie die anderen auch schon gesagt haben, halte ich das für einen guten Start. Stell deine Bewerbungsunterlagen zusammen, führe dir dadurch auch selbst nochmal alles vor Augen und verschick sie. Schau was passiert und dann kannst du noch immer über den nächsten Schritt nachdenken. Das ganze ohne Zeitdruck, weil es ja noch okay auf deiner Arbeit zu sein scheint. Besser als in einem Jahr, wenn dann vielleicht doch alles schlimmer wird und wichtige Menschen in der Kollegschaft kündigen und wegfallen und du dann mehr Druck verspürst.

    Völlig unabhängig davon können ja auch andere/weitere Schritte im Betrieb laufen. Ob das jetzt Gehaltsverhandlungen sind, Gespräche im Kollegium oder vielleicht mit dem Betriebsrat, falls vorhanden. Ich denke, das Wissen, dass man ganz konkrete Optionen hat, hilft auch ungemein beim Sicherheitsgefühl und deinem Auftraten im Betrieb.


    Kann dich aber auch sehr gut verstehen :( Ich wechsle sehr ungern den Arbeitsplatz und liebe das Vertraute auch auf der Arbeit. Geld ist auch absolut nicht der einzige Faktor, weil so viel anderes mit reinspielt, wie Kollegium, Flexibilität, Arbeitspensum, wie frei kann ich mich krank melden, ohne dass mein Chef oder das Team dumm reagiert (merke immer wieder in der Arbeitsvermittlung, was fürn Segen es ist, wenn ein Betrieb vernünftig mit Krankschreibungen umgeht). Unterm Strich geht es ja auch um die Lebensqualität und wie du deine steigern kannst.

  • Luna, das klingt echt schwierig mit dem Job, vor allem wenn sich so viel dort verändert. Das löst natürlich Unsicherheit und Angst aus. Vor allem wenn man lange im selben Unternehmen arbeitet, sind solche Umbrüche schwierig. Und dann kommt noch das Gefühl dazu, dass du vielleicht unterbezahlt bist und gar nicht weißt, ob du mehr Gehalt „verdienst“ oder wie du es ansprechen solltest.


    Eine Idee wäre, dir selbst erst einmal in Ruhe klarzumachen, welche Argumente für eine Gehaltserhöhung sprechen. Vielleicht hilft es dir, ein paar Beispiele für deine Leistungen aufzuschreiben, damit du dich in einem Gespräch selbstbewusster fühlst?


    Wenn du merkst, dass das Klima sich generell verschlechtert und du dich nicht mehr so wohlfühlst, sprich das offen (und respektvoll) bei deiner Führungskraft an. Gerade weil du so lange dabei bist, kann es gut sein, dass man deine Perspektive schätzt. Mehr als ein "Nein" kann nicht passieren und eigentlich hat jedes Unternehmen es als Ziel,. dass sich die Mitarbeitenden dort wohlfühlen. Falls du abgeblockt wirst, hast du zumindest Klarheit und kannst besser einschätzen, ob du bleiben möchtest.

    Bei mir war es ähnlich: Ich habe im vergangenen März eine Stelle im öffentlichen Dienst angetreten und bei meinem ersten turnusmäßigen Mitarbeitergespräch (das eigentlich nach Ende der Probezeit, also nach sechs Monaten stattfinden soll - was aber meine Chefin vergessen hat und ich deswegen nachgefragt habe...) schon nach mehr Gehalt gefragt. Nicht, weil ich so unzufrieden wäre, sondern weil das im Team irgendwie komisch war, dass ich dieselbe Gehaltseingruppierung habe, wie meine Kollegen. Im öffentlichen Dienst ist das alles einsehbar, welche Eingruppierung die Kollegen haben.


    Wir sind vier Leute, die dieselbe Stufe haben, nur bin ich der einzige der davon studiert hat (Rest hat eine Ausbildung) und wesentlich mehr Kompetenzen mitbringt, die für die Stelle eigentlich nötig wären - die aber trotzdem gern (aus)genutzt werden. Fand meine Chefin dann auch nicht fair. Sie war zwar etwas überrascht von meiner "Forderung" nach mehr Geld, aber war direkt auf meiner Seite. Auch wenn sich das jetzt vielleicht arrogant anhört, ich war echt nervös und mir gefiel das gar nicht schon nach ein paar Monaten nach mehr Geld zu fragen, vor allem wenn ich weiß, wie sich manche Kollegen das Maul zerreißen, was andere bei uns verdienen würden...


    Das Beste ist, wenn proaktiv zu bleiben und sich selbst zu fragen, welche Rahmenbedingungen wünsche ich mir. Und wenn dein aktuelles Unternehmen dir diese nicht mehr bieten kann, gibt es bestimmt andere Optionen.

  • Luna man wird beim jetzigen Arbeitgeber selten so viel raushandeln wie bei einem neuen Arbeitgeber, wo man die Messlatte sofort höher legen kann. Es sei denn, du bewirbst dich in deinem eigenen Unternehmen auf eine andere Stelle. Aber das wird denke ich eher bei Großunternehmen möglich sein, als z.B. bei kleinen mittelständischen. Meine persönliche Meinung ist, versuch dich zumindest umzuschauen. Bewerben und sich Angebote einholen kostet nichts, vor allem, da du die Messlatte auch ein bisschen höher legen kannst, eben weil du nicht darauf angewiesen bist.


    Und das Ding ist, Arbeitsklima hin oder her, aber business ist business. Das versteht auch dein Chef. Es ist einer der größten Tricks, den der Kapitalismus rausgehauen hat, dass es den Sklaven auch noch Spaß macht, Sklaven zu sein. Weil, wir sind doch eine Familie, wir sind Freunde.


    Bei meinem ersten Job, so cool und angenehm ich die Bande auch fand, bin ich sofort mit dem mindset reingegangen, dass es nur ein Karrieresprungbrett sein wird. No hard feelings. Und es hat sich rentiert.


    Aber wie gesagt, meine Meinung und Erfahrung, am Ende entscheidest du selbst.

  • Guten Abend, erstmal vielen Dank für die lieben Rückmeldungen hier wie auch auf privatem Wege! Es tut schon mal unheimlich gut zu hören, dass ich mit meinen Gefühlen nicht alleine bin, gerade was die Angst vor Veränderungen angeht. Mit dieser Angst komme ich mir ehrlich gesagt immer ein wenig blöd vor, daher beruhigt es mich sehr, zu lesen, dass es einigen von euch genauso geht. Genauso freue ich mich über die teilweise recht unterschiedlichen, aber wirklich spannenden Rückmeldungen und Ansichten zu diesem Thema, das hilft mir definitiv meine Gedanken zu ordnen und das ganze vielleicht mal aus einer anderen Perspektive zu reflektieren (danke hierfür vor allem an wanted ).


    Luna hast du denn Kollegen, mit denen du darüber schon mal gesprochen hast, und zwar was Geld und Geschäftsführung betrifft? Und wenn ja, was sagen die?

    Redet ihr als Kollegium über die Umstände? Hat mal einer eine Ansprache beim GF zu der Situation versucht? Wenn keine Aussicht auf Verbesserung der Situation besteht, dann klingt der Biss in den sauren Apfel zur Kündigung sinnvoll.

    Wenn du merkst, dass das Klima sich generell verschlechtert und du dich nicht mehr so wohlfühlst, sprich das offen (und respektvoll) bei deiner Führungskraft an. Gerade weil du so lange dabei bist, kann es gut sein, dass man deine Perspektive schätzt. Mehr als ein "Nein" kann nicht passieren und eigentlich hat jedes Unternehmen es als Ziel,. dass sich die Mitarbeitenden dort wohlfühlen.

    Ich fass das mal zusammen, weil die Fragen in eine ähnliche Kerbe schlagen: Ja, wir sprechen untereinander über die Umstände und jede*r hat dazu eigentlich die selbe Meinung: Der Geschäftsführer ist arrogant, überheblich und komplett auf Zahlen fixiert. Eine Kollegin meinte letztens zu mir "Das ist ja kein Mensch mehr, das ist einfach nur eine Zahlenmaschine." Da sind die Meinungen doch größtenteils recht ähnlich und genervt sind sowieso fast alle. Wenn ich da auf dem Flur von einem Mitarbeiter höre, der seit 30 Jahren in dem Unternehmen ist, dass das einer der schlimmsten Führungskräfte ist, die er je hatte, sagt das durchaus einiges aus, wie ich finde.

    Ein direktes Gespräch mit ihm wird auch nicht viel bringen, schätze ich. Wir sind ein Konzern mit mehreren Standorten, er ist für fast alle verantwortlich und ich denke nicht, dass ihn die Meinung eines Zahnrads im System interessiert, zumal wir ja sowieso alle ersetzbar sind. Da dürfte dann eher kommen "wenn es Ihnen nicht passt, steht es Ihnen frei, sich etwas anderes zu suchen." o.Ä.


    Was aber natürlicht nicht sein kann, ist die Art und Weise wie er mit Mitarbeitenden umgeht, die teilweise an Schikane grenzt. Ich habe schon lose mitgehört, dass einige Abteilungsleiter wohl einen Beschwerdebrief an den CEO des gesamten Konzerns schreiben wollten. Aber ich weiß nicht, ob und wie viel das bringt, dahingehend sind die Hierachien nicht besonders flach und wir sind da leider auch der schwächste Standort (Der Hauptkonzern ist unser Mutterkonzern und wir sind eine Tochter davon, werden aber halt leider oft "vergessen" und als weniger wichtig erachtet. Wir sind bspw. die einzigen ohne Tarifvertrag. Der CEO ist Chef des gesamten Konzerns und unser GF ist dann hierarchisch quasi direkt darunter). Von daher kann ich nicht beurteilen, wie ernst das genommen würde. Andererseits haben die Mitarbeitenden vom Mutterkonzern wohl die selben Probleme mit dem Geschäftsführer, aber es ist alles nicht so nah, dass ich da genaueres zu sagen könnte.


    Ansonsten zwecks des Gehalts Gucky : Ehrlich gesagt nein, ich habe bisher mit niemandem darüber geredet. Sprecht ihr mit euren Kolleg*innen über deren Gehalt? Ich würde mir da komisch vorkommen, glaub ich. Aber vielleicht sollte ichs einfach mal machen, hm.


    Eine Frage noch, falls du die beantworten willst: Wo ist "hier", dass du dich dafür rechtfertigen müsstest? Im derzeitigen Kollegium? Die müssen ja selbst sehen, dass die Zustände untragbar sind.

    Ja, im derzeitigen Kollegium. Das ist vermutlich eine unberechtigte Angst weil, wie erwähnt, es sehen ja ohnehin alle ähnlich wie ich.


    Übrigens hat mir heute eine Kollegin eröffnet, dass sie tatsächlich letzte Woche gekündigt hat. Die Gründe sind noch etwas vielschichtiger als nur der GF, aber sie meinte, ihr hätten auch alle gesagt, sie könnten es total nachvollziehen. Also darum muss ich mir immerhin keine Gedanken machen. Schade aber, dass sie geht, sie ist super lieb.


    Gleichzeitig fand sie die Erfahrung sehr hilfreich, auch für ihr Selbstwertgefühl, weil ihr so ein Gefühl vermittelt wurde, was ihre Leistung wert ist und dass sie eben sehr wohl Optionen/Alternativen hat. Du hast ja dann auch realistische, aktuelle Informationen für Gehaltsverhandlungen.

    Danke für diesen Hinweis und alles andere, was in die Richtung geht. Ihr habt eigentlich auch total recht, sich einfach mal unverbindlich zu bewerben oder auf einem Jobportal anzumelden, kostet nichts und passieren kann da eigentlich auch nicht viel. Gerade weil ich nichts anderes als meinen aktuellen Arbeitgeber kenne, wäre ein Perspektivwechsel vermutlich gar nicht falsch, um auch mal zu sehen, wie es wo anders sein könnte - sei es wegen des Gelds oder des Umfelds oder natürlich auch der Stelle selbst. Ich habe zwar Angst vor Veränderungen, aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass eine neue Stelle mit neuen Aufgaben mir auch für meine persönliche Entwicklung etwas bringen könnte. Und ja, es boostet sicherlich auch das Selbstbewusstsein, wenn man mal von außen eine Einschätzung zu seiner Arbeit bzw. seinem "Wert" erhält, haha.


    Geld ist auch absolut nicht der einzige Faktor, weil so viel anderes mit reinspielt, wie Kollegium, Flexibilität, Arbeitspensum, wie frei kann ich mich krank melden, ohne dass mein Chef oder das Team dumm reagiert (merke immer wieder in der Arbeitsvermittlung, was fürn Segen es ist, wenn ein Betrieb vernünftig mit Krankschreibungen umgeht).

    Ja, natürlich. Das sind für mich auch extrem relevante Dinge. Ich habe Gleitzeit und generell relativ flexible Arbeitszeiten. Auch das mit den Krankmeldungen war bisher bei uns immer extrem entspannt, AU wurde erst ab dem dritten Tag gefordert und bisher herrschte bei uns Gott sei Dank auch eine "bleib lieber zu Hause als dich krank zur Arbeit zu quälen"-Kultur, was offenbar absolut nicht selbstverständlich ist und was ich auch extrem schätze. Eben wegen solcher Sachen bin ich doch immernoch arg hin- und hergerissen.

    Grade so kleine Dinge, wie die eigene Tasse oder persönliche Dinge am Arbeitsplatz lassen dich ja auch deshalb dich wohlfühlen, weil man das Gefühl hat, als Mensch und Individuum auch existieren zu dürfen und akzeptiert zu werden.

    Jap. Ich weiß, dass solche Dinge absolut keinen Weltuntergang darstellen und ein vergleichsweise unwichtiges Problem sind. Aber es summiert sich eben einfach. Aber andererseits bin ich halt ein Mensch, ein Individuum, wie du sagst, und keine Arbeitsmaschine. Und sich irgendwie an seinem Arbeitsplatz wohlzufühlen, an dem man doch einen ziemlich großen Teil seiner Zeit verbringt und für den man sehr viel investiert, sollte schon drin sein dürfen.


    Ich glaube, ich muss einfach mal den ersten Schritt gehen, meine Bewerbungsunterlagen aktualisieren oder mich auf einem Jobportal umschauen, danach wird alles wahrscheinlich leichter und auch klarer. Aber dieser verdammte erste Schritt... so'n Arschtritt wär manchmal echt gut, haha. Danke auch aber, ihr habt mir echt geholfen!

  • Ich war jetzt gerade auf der Suche nach einem Topic, in dem ich über meine Arbeit, also der Pflege (und/oder Medizin) ranten, kann, aber hab abgesehen von dem hier (gut, es gibt Medikamente ja oder nein, aber das passt ja auch nicht so, lol), nicht gefunden. Bin wahrscheinlich wieder blind, ansonsten WILD.
    Jedenfalls bin ich seit 12 Jahren in der Pflege tätig, ja, ich mag für andere Leute, ganz gutes Geld verdienen, aber i tell you, es ist bei weitem nicht genug, hinsichtlich der Aufgaben, dem Stress, ja eigentlich dem ganzen Lebensstil mit drei-Schicht-System. Tatsächlich habe ich diesen Monat einen Probearbeitstag in einer Art Büro im Krankenhaus, wo ich den ganzen Tag nur Termine machen darf und telefoniere und Co und ich bin SO gespannt, wie es so ist und ob ich so endlich aus der Pflege auskomme, es ist echt nicht normal. Also ja, es ist weiterhin nötig, dass die Leute in der Pflege MEHR Geld bekommen, denn es ist nicht genug. Wir machen systematisch unseren Körper mit der Schichtarbeit kaputt und ich hab keine Lust mehr drauf. Es spricht so vieles dafür, aus diesem Beruf auszusteigen, egal, wie viel Spaß er mir auch machen kann. That being said, muss ich heute nach einer Woche Urlaub wieder in die Arbeit, send help.

  • Ich schreib's mal in dieses Topic:


    Ich hab früher ehrenamtlich für einige Zeit mit Migrantenkinder und österreichischen Kindern aus relativ vernachlässigten Elternhäusern (alle so ca. 6-12 Jahre) Hausaufgaben gemacht, Deutsch gelernt etc...

    So der Tätigkeit wegen und mir hat's sowohl bei der Diakonie wie auch bei der Caritas gut gefallen, selbst wenn ich von Religionen, oder va. religiösen Institutionen, nicht viel halte. Beide sind dafür allerdings säkular und in ihrem Weltbild nicht derart religiös festgefahren.


    Allerdings hab ich so mein sozialpolitisches Problem mit ehrenamtlichen Tätigkeiten, weil diese zumeist Care-Arbeit für lau "ausnutzen". Meistens ist es die Care-Arbeit von Frauen, im Rettungswesen und der Feuerwehr hauptsächlich von Männern.

    Und mir ist klar, dass NPOs und vor allem die Rettungsdienste nicht ohne ehrenamtlicher Tätigkeit auskommen, würden sie jedoch staatlich sehr viel stärker gefördert werden, müsste es kein Ehrenamt mehr geben.


    Hier hatte ich einen interessanten Artikel dazu gelesen. Die Tätigkeit der Tafel selbst ist wichtig, sie existiert allerdings nur deshalb, um Versäumnisse des Staates, also eine für manche Personen nicht ausreichende Grundsicherung, abzufedern:


    Tag des Ehrenamtes - Dienst an der Gesellschaft oder Ausbeutung?
    Ehrenamtliches Engagement ist lobenswert, es hat aber auch problematische Seiten. Die Soziologin Tine Haubner zeigt auf, wie häufig ehrenamtliche Helfer dort…
    www.deutschlandfunkkultur.de

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