Feste:r Freund:in

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  • Deswegen kann ich mit Männern dennoch sexuell nichts anfangen?

    Ich sage ja nicht, dass diese Leute schlecht oder negativ wären, sondern dass ich nicht wissen kann, ob ich verliebt bin, wenn ich eine Person nicht gut kenne. Das ist halr ein nüchterner Fakt und zudem hab ich nun wirklich nie einen Hormoneinschuss erlebt. Den kann man nun nicht herbeizaubern.

    Ich sehe, dass Leute gut aussehen und ästhetisch mögen die mir ja gefallen, aber mehr auch nicht, und ich kann sie ja ganz sympathisch finden, mehr aber auch nicht.

    Ich kann eben für niemanden tatsächlich etwas in Richtung Romantisches (was auch immer man darunter verstehen will) und Sexuelles empfinden, wenn ich jemanden nicht kenne. Das hat Feliciá versucht mit Demisexualität/romantik auszusagen, denke ich.

    Da frage ich mich nur ob du vielleicht wirklich einfach nur noch nicht die richtige Person getroffen hast.. Wirklich überwältigende Gefühle hab ich auch erst sehr sehr spät erfahren.. Aber das ist anmaßend.. Du wirst dich mit deinem Leben und deiner Sexualität ausgiebiger beschäftigt haben als ich nachdem ich ein paar deiner postings gelesen habe.. Alles klar, seh ich dann so ein^^

    ich seh einfach nicht, wieso ich meine Freizeit Menschen opfern sollte, bei denen ich nicht wirklich-WIRKLICH sein möchte.

    Würde ich auch nicht einsehen.. tu ich auch nicht.. Das ist aber keine spezielle Eigenschaft sondern einfach clever^^


    Weil du deshalb nicht suizidgefährdet bist oder psychische Probleme etc. bekommst oder nicht mehr mit deiner Familie sprechen darfst, weil jemand over the top damit ist. Umgekehrt schon. ^^"

    OK.. eines der noch existierenden der Gesellschaft geschuldeten Probleme.. Seh ich ein.. Aber warten wir mal noch eine Generation ab wenn Kinder ihren Eltern dann mit Angstschweiß auf der Stirn gestehen müssen dass sie Hetero sind :assi:

  • Da frage ich mich nur ob du vielleicht wirklich einfach nur noch nicht die richtige Person getroffen hast.. Wirklich überwältigende Gefühle hab ich auch erst sehr sehr spät erfahren.. Aber das ist anmaßend.. Du wirst dich mit deinem Leben und deiner Sexualität ausgiebiger beschäftigt haben als ich nachdem ich ein paar deiner postings gelesen habe.. Alles klar, seh ich dann so ein^^

    Ich frage mich, was diese Aussage eigentlich soll. Bastet hat ja offensichtlich versucht über die letzten Posts zu erklären, warum sie sich eben mit jener Sexualität identifiziert. Ich hätte es verstanden, wenn du gesagt hättest, dass du es nicht verstehst und ende. Aber jemandes Sexualität infrage zu stellen und zu sagen "Hey, du hast noch nicht die richtige Person gefunden" ist halt kompletter bs.

    Du sagst selbst, dass das anmaßend ist und Bastet das wohl besser weiß. Also warum so eine Aussage überhaupt raushauen?

  • Ich denke doch. Eine Kuze Google Abfrage hat mir gesagt dass ca. 1% aller Menschen Asexuell sind. Ich weiß, der Wert muss nicht akkurat sein, und Dunkelziffern etc. werden nicht mitgerechnet.. aber die Zahl dürfte klein genug sein um sie als Sonderfall zu bezeichnen.

    An der Stelle muss ich mich kurz einmischen, auch wenn ich die anderen Beiträge maximal überflogen habe.


    Die 1%-Zahl stimmt sicher nicht. Sicher - wir Asexuellen sind weit in der Unterzahl zu den sonstigen Orientierungen, selbst wenn es eine klare Zahl gebe - aber es sind mehr als man denkt. Viele Menschen wissen aber gar nicht, dass es diese Form der Sexualität gibt und wie sie sich bemerkbar machen kann (da gibt es auch heftige Unterschiede), selbst dann, wenn sie selbst davon betroffen sind. Es fängt schon dabei an, dass es Menschen gibt, die einen Selbstbefriedigungstrieb haben aber mit einem Partner dennoch nicht wirklich intim werden können. Das macht denen einfach keinen Spaß, es kommt keine Erregung auf (oder nur für eine minimal kurze Zeit) und die ganzen Nebenerscheinungen, die das ganze Vergnügen so viel einfacher gestalten, treten erst gar nicht auf. Jemand der in den Schema steht, würde niemals sagen: jo, ich hab keine Sexualität. Zumindest nicht, wenn er nicht schon mal was von der Richtung gehört hat (ihm werden aber die Augen geöffnet, sobald das geschieht).

    Einige Asexuelle werden auch falsch zu den Impotenten eingeordnet - zwar kann das durchaus eine Folge der Asexualität sein, allerdings entsteht hier kein Leidensdruck für den Betroffenen... im Gegensatz zum 0-8-15-Menschen gleich welcher Orientierung, der damit ein echtes Problem hat.

    Und damit sind wir auch bei der einzige Definition, die auf alle tausend Varianten der Asexualität zutrifft: die "Betroffenen" stört es nicht. Und weil es sie auch nicht stört, suchen sie seltener einen Arzt auf mit ihren (nicht vorhandenen) Problem. Und viele Ärzte haben das heute noch nicht wirklich auf den Schirm. Und dadurch kann niemand sagen, wie viele Asexuelle es wirklich gibt. Die 1% ist daher eine grobe Schätzung. Eine wirklich sehr sehr grobe - es geht nur nicht anders.


    Die meisten Asexuellen, die damit mal zu einem Arzt gehen dürften, sind nebenbei die, die dennoch einen (sexuellen) Partner haben und nichts von Asexualität wissen. So ging es mir zumindest damals. Hausarzt, Gyn, meinen damaligen Psychiater... keiner von ihnen hat mich entsprechend aufgeklärt, was ich aber keinen der drei übel nehme. Meine Worte damals waren "Ich habe Probleme mit Sex. Mich stört das nicht, aber mein Freund tut mir Leid. Kann man da was machen?" und anschließend klaren Erklärungen, wie mein Problem den aussieht (null Erregung, langweilen, Schmerzen (da die Erregungsnebeneffekte fehlen vollkommen normal)). Es gab durchaus Hilfe und einen sexuellen Menschen hätten die sicher geholfen - aber eben nicht bei jemanden, der von Natur aus keine Libido hat.


    Von der Asexualität hab ich dann nebenbei im Internet gelesen und bekam große Augen, weil ich mich da wiederfand. Danach gehörte zu meiner nicht gerade aktiven Partnersuche auch, dass ich dem Zukünftigen klar und deutlich sagte, dass ich asexuell bin. Wer damit nicht klar kommt, hat Pech und es wird keine Beziehung geben. Mein aktueller Freund (vor einigen Seiten schon erwähnt: dem ich seit sieben Jahren erfolgreich auf den Keks gehe) hatte damit kaum Probleme. Am Anfang hat er es zugegeben hin und wieder mal versucht (was auch für mich okay war) aber seine Niederlagen tapfer akzeptiert. Dafür kraulen wir uns dann eben gerne (also... nicht-intim), kuscheln, kampeln und pupsen um die Wette. Ist auch schön. ;)


    Und weil Bastet auch Kinder ansprach:

    Die wird es bei uns nicht geben. Und da sind wir uns unabhängig von allen anderen auch einig, auch wenn wir andere Gründe für diese Entscheidung haben (er empfindet es als verantwortungslos und egoistisch ein Kind in diese kaputte Welt zu setzen; mich machen Kinder und Jugendliche furchtbar aggressiv und will deswegen niemals Mutter werden). Ich persönlich habe bisher auch noch nicht das gefürchtete Ticken der biologischen Uhr gehört, auch wenn ich vom Alter her fast schon zu den Risikoschwangeren aufgrund des Alters gehöre, wenn ich jetzt doch noch ein Kind wollen würde. Das hängt aber sicher auch mit der fehlenden Libido zusammen... denn die gibt es ja letztlich auch nur der Fortpflanzung wegen.

  • Mit dem Begriff "Demisexualität" kann ich nicht viel anfangen. Hier fängt es für mich an in unnötige Kathegoriesierungen zu verlaufen.

    Es ist durchaus ein Unterschied, ob du nur mit jemanden schlafen möchtest, den du liebst, oder ob du überhaupt keine sexuelle Anziehung verspürst, bis du eine bestimmte Bindung zu jemanden hast. Auch aus biologischer Sicht gesehen. Denn dass relativ fix und an sich relativ häufig ein Sexualtrieb da ist, ist der biologische Standard - aus Gründen, auf die ich gleich zu sprechen komme. Entsprechend ist es durchaus eine Abweichung, wenn es anders ist. Sich aus gesellschaftlich moralischen Gründen gegen Sex außerhalb von einer Beziehung zu entscheiden ist etwas komplett anderes, als eben keinen Trieb zu haben.


    Ich habe es schon im Sexismus-Thread geschrieben, aber noch einmal: Du machst vollkommen falsche Annahmen über die Rolle der Sexualität im Menschlichen Verhalten. Beim Menschen dient Sexualität nicht nur - und wahrscheinlich nicht einmal in erster Linie - der Fortpflanzung, sondern erfüllt eine wichtige soziale Funktion. Das ist der Grund, warum Menschenfrauen Lust auf Sex haben, selbst wenn sie nicht schwanger werden können, und warum speziell Bisexualität sehr weit beim Menschen verbreitet ist. Ebenfalls ist es der Grund, warum allosexuelle Menschen einen hohen Lustgewinn durch sexuelle Handlungen haben und warum wir überhaupt Orgasmen in dem menschlichen Sinne haben (oder beim Sex stöhnen - fun fact).


    Und dieser Grund ist, dass sexuelle Handlungen beim Mensch auch dazu dienen ein Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Deswegen werden auf hormoneller Ebene Botenstoffe freigegeben, die Gefühle von Zuneigung erzeugen und uns dem gegenüber sanfter Stimmen (zumindest wenn der Sex einvernehmlich ist). Diese Hormone sorgen auch dafür, dass wir besser miteinander klar kommen, dass wir in Stresssituationen eher zusammenhalten und dass wir bereit sind mehr füreinander zu tun, wenn notwendig. Das ganze hat miteinander wahrscheinlich frühgeschichtlich zu höheren Überlebenschancen der Spezies geführt.


    Es ist auch der Grund, warum wir Lustgewinn durch so viele sexuelle Handlungen haben können, die eben nicht der Fortpflanzung dienen und nicht in Fortpflanzung enden werden.


    Deswegen haben wir eben auch nicht das Verhältnis zur Sexualität, wie die meisten anderen Säuger, die - sofern sie gegengeschlechtliche Paarbildung betreiben - dieses Bedürfnis vornehmlich aufkommt, wenn ein weibchen läufig ist.


    Unter Sexologen (aka: Menschen, die sich wissenschaftlich hauptberuflich mit der menschlichen Sexualität beschäftigen) ist die aktuell gängigste Theorie, dass wir Menschen die längste Zeit unserer Geschichte in losen Gemeinschaften gelebt haben, in denen man unter anderem miteinander Sex hatte, um eben auch das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Kinder wurden nicht von ihren etwaigen Elternteilen, sondern der Gemeinschaft großgezogen. Das änderte sich erst irgendwann, während der Entwicklung fester Zivilisationen, in denen sich mehr und mehr hierarchische Strukturen entwickelten und das hieß bei einigen halt auch, dass sich partriarchale Strukturen entwickelt haben. So oder so wurde die Vorstellung von festen Erben mehr und mehr in den Vordergrund gerückt, was eben dazu geführt hat, das Sexualität mehr und mehr kontrolliert werden musste. Je hierarchischer die Gesellschaft wurde, desto stärker musste Sexualität kontrolliert werden. Wir sehen auch heute noch die Tendenz bei weniger stark hierarchisch ausgerichteten Kulturen, dass diese ihre Sexualität deutlich weniger einschränken.


    Sache ist eben nur, dass dank dem Kolonialismus kulturell die stark hierarchisch, stark patriarchal geprägte mittel- und westeuropäische Kultur ihren Einfluss weit, weit ausgebreitet hat (was nicht heißt, dass es nicht anderswo auch Kulturen gab, die stark hierarchisch und stark patriarchal waren) und eben diese Unterdrückung und Kontrolle menschlicher Sexualität meist mit sich brachte, weshalb diese halt an so vielen Orten sich so rigide in das kulturelle Verständnis von Sexualität gefressen hat.


    Da unsere Gesellschaft aus diesen Gründen (und da sie auch sehr stark auf rigiden Geschlechterrollen aufbaut, die kulturell verstärkt werden), wird Homosexualität und homosexuelles Verhalten weiterhin abgestraft, weshalb es auch schwer ist zu sagen: "Ich hatte in meinem ganzen Leben nie einen homosexuellen Gedanken." Denn kulturell gesehen wird ebenso suggeriert, dass etwaige homosexuelle Gedanken, da nicht erwünscht, nur fehlgeleitete Freundschaften oder Bewunderungen seien. Es ist kulturell wünschenswert, dass alle cisallodyahetero und am besten mono sind, weswegen die meisten eben dazu verleitet werden, so zu leben. Betrifft die allo vs ace Sache übrigens genauso.


    Gleichzeitig ist die Erkenntnis und das bewusste Hinterfragen dieser Dinge wahrscheinlich die Hauptursache, dass der Anteil von Leuten, die sich als "nicht komplett allocishetero" identifiziert innerhalb von 3 Generationen von ca 4-5% auf beinahe 50% gestiegen ist.

  • Ich kann eben für niemanden tatsächlich etwas Romantisches (was auch immer man darunter verstehen will) und Sexuelles empfinden, wenn ich jemanden nicht kenne. Das hat Feliciá versucht mit Demisexualität/romantik auszusagen, denke ich. ^^

    Es ist durchaus ein Unterschied, ob du nur mit jemanden schlafen möchtest, den du liebst, oder ob du überhaupt keine sexuelle Anziehung verspürst, bis du eine bestimmte Bindung zu jemanden hast.

    Eben genau das, um nochmal auf das Thema mit der Demisexualität, mit der ich mir sehr, sehr klar identifizieren kann, einzugehen - ich empfinde absolut keine sexuelle Anziehung zu Menschen, zu denen ich keine tiefe, intime Beziehung aufgebaut habe. Derjenige oder diejenige kann noch so gut aussehen, noch so charismatisch sein.

    Davon sind nicht mal meine Freunde betroffen, diese emotionale Intimität ist etwas, was ich persönlich nur langsam und sehr sicher aufbauen kann. Und das hat, wie auch Bastet und polskaaa weiter aufgegriffen haben, nix mit "hehe du hast einfach nicht den richtigen Menschen getroffen" zu tun - ich kriege legit Anxiety Attacken, wenn ich mir vorstelle, von einem Menschen, dem ich mich nicht ganz und gar emotional und spirituell hingeben kann, intim berührt zu werden oder gar Sex zu haben. Dabei habe ich mit Umarmungen, Händeschütteln etc absolut kein Problem. Aber das ist doch wirklich etwas, wo mein Körper sehr eigen ist. Hat auch nichts mit meiner Depression, schlechten Vorerfahrungen zu tun oder sonst was - meine Libido funktioniert super, danke. Ich bin einfach so, und ich war schon immer so.

  • Zitat von Alaiya

    Beim Menschen dient Sexualität nicht nur - und wahrscheinlich nicht einmal in erster Linie - der Fortpflanzung, sondern erfüllt eine wichtige soziale Funktion. Das ist der Grund, warum Menschenfrauen Lust auf Sex haben, selbst wenn sie nicht schwanger werden können, und warum speziell Bisexualität sehr weit beim Menschen verbreitet ist. Ebenfalls ist es der Grund, warum allosexuelle Menschen einen hohen Lustgewinn durch sexuelle Handlungen haben und warum wir überhaupt Orgasmen in dem menschlichen Sinne haben (oder beim Sex stöhnen - fun fact).


    Und dieser Grund ist, dass sexuelle Handlungen beim Mensch auch dazu dienen ein Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Deswegen werden auf hormoneller Ebene Botenstoffe freigegeben, die Gefühle von Zuneigung erzeugen und uns dem gegenüber sanfter Stimmen (zumindest wenn der Sex einvernehmlich ist). Diese Hormone sorgen auch dafür, dass wir besser miteinander klar kommen, dass wir in Stresssituationen eher zusammenhalten und dass wir bereit sind mehr füreinander zu tun, wenn notwendig.

    Dann ist also das Gemeinschaftsgefühl in vielen Teilen Afrikas und auch Asien größer als in Europa/USA, weil dort viele Menschen und Kulturen noch bisexuell mit mehreren Frauen usw.. Sex haben? Oder was schließt man dann daraus? Aber gibt es Statistiken dazu, wo das Gemeinschaftsgefühl am Höchsten sei?


    Bei uns gibt es ja Verhütungen, deshalb kann man auch ohne Kinder zu bekommen immer und immer wieder Sex haben. Eigentlich stellt das ja gegen die biologische Fortpflanzung. Tiere verhüten sich ja auch nicht. Aber heißt es also, gäbe es auch hier keine Verhütungen, dann wäre hier das Gemeinschaftsgefühl größer, weil:


    Zitat von Alaiya

    Unter Sexologen (aka: Menschen, die sich wissenschaftlich hauptberuflich mit der menschlichen Sexualität beschäftigen) ist die aktuell gängigste Theorie, dass wir Menschen die längste Zeit unserer Geschichte in losen Gemeinschaften gelebt haben, in denen man unter anderem miteinander Sex hatte, um eben auch das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Kinder wurden nicht von ihren etwaigen Elternteilen, sondern der Gemeinschaft großgezogen.

    Ich glaube, die Verhütungen haben anscheinend hierarchische Zustände weiter aufgebaut.

  • Da frage ich mich nur ob du vielleicht wirklich einfach nur noch nicht die richtige Person getroffen hast. Wirklich überwältigende Gefühle hab ich auch erst sehr sehr spät erfahren.. Aber das ist anmaßend.. Du wirst dich mit deinem Leben und deiner Sexualität ausgiebiger beschäftigt haben als ich nachdem ich ein paar deiner postings gelesen habe.. Alles klar, seh ich dann so ein^^

    Ich hab doch gesagt... ja okay, vergiss es. ^^"

    Mein Leben wäre nun nicht komplett ruiniert oder so, wenn meine Beziehung aus verschiedenen Gründen nicht hält, dann machen wir eben weiter wie zuvor. Natürlich hätte man sehr gerne, dass sie es tut, keine Frage.

    Das heißt nicht, dass ich ihr oder meinem "Exfreund" (oder sowas Ähnliches, kA) oder engen Freunden, nicht dennoch eine Niere geben würde (vielleicht übertrieben, im äußersten Fall whr. nichtmal), wenn sie diese bräuchten. xD Keine übertrieben fluffy feelings =/= keine Liebe empfinden.


    Weil du deshalb nicht suizidgefährdet bist oder psychische Probleme etc. bekommst oder nicht mehr mit deiner Familie sprechen darfst, weil jemand over the top damit ist. Umgekehrt schon. ^^"

    OK.. eines der noch existierenden der Gesellschaft geschuldeten Probleme.. Seh ich ein.. Aber warten wir mal noch eine Generation ab wenn Kinder ihren Eltern dann mit Angstschweiß auf der Stirn gestehen müssen dass sie Hetero sind :assi:

    Das wird bestimmt so geschehen. Die armen Heten tun mir ja jetzt schon leid. :unsure:


    Ich kann eben für niemanden tatsächlich etwas Romantisches (was auch immer man darunter verstehen will) und Sexuelles empfinden, wenn ich jemanden nicht kenne. Das hat Feliciá versucht mit Demisexualität/romantik auszusagen, denke ich. ^^

    Es ist durchaus ein Unterschied, ob du nur mit jemanden schlafen möchtest, den du liebst, oder ob du überhaupt keine sexuelle Anziehung verspürst, bis du eine bestimmte Bindung zu jemanden hast.

    Eben genau das, um nochmal auf das Thema mit der Demisexualität, mit der ich mir sehr, sehr klar identifizieren kann, einzugehen - ich empfinde absolut keine sexuelle Anziehung zu Menschen, zu denen ich keine tiefe, intime Beziehung aufgebaut habe. Derjenige oder diejenige kann noch so gut aussehen, noch so charismatisch sein.

    Davon sind nicht mal meine Freunde betroffen, diese emotionale Intimität ist etwas, was ich persönlich nur langsam und sehr sicher aufbauen kann. Und das hat, wie auch Bastet und polskaaa weiter aufgegriffen haben, nix mit "hehe du hast einfach nicht den richtigen Menschen getroffen" zu tun - ich kriege legit Anxiety Attacken, wenn ich mir vorstelle, von einem Menschen, dem ich mich nicht ganz und gar emotional und spirituell hingeben kann, intim berührt zu werden oder gar Sex zu haben. Dabei habe ich mit Umarmungen, Händeschütteln etc absolut kein Problem. Aber das ist doch wirklich etwas, wo mein Körper sehr eigen ist. Hat auch nichts mit meiner Depression, schlechten Vorerfahrungen zu tun oder sonst was - meine Libido funktioniert super, danke. Ich bin einfach so, und ich war schon immer so.

    Same. Mal davon abgesehen, dass ich gar nicht wollen würde, find ich den Gedanken einfach furchtbar und kurze Umarmungen und so okay, aber jemandem nahe kommen?


    Ich find es auch super welche Rückschlüsse in solchen Fällen gezogen werden, war auch bei mir so, aka: Wenn du den doch geliebt hast, aber dann sexuell nicht gut mit ihm konntest... hat er dir was getan oder so? Klar Leute gleich unter Generalverdacht stellen ist super. xD Da kommt gleich der Sexismus der Leute in beide Richtungen durch: 1. Als Frau muss sich alles und immer auf einen Mann beziehen und 2. Der war sicher so ein gemeiner Typ, weil so überragend viele Männer ja so schreckliche Monster sind und so.

    Das kam wohl von einer Frau und einem anderen Mann mit diesem mitleidigen Blick und "glaub mir, es sind nicht alle Männer so, was auch immer er dir getan hat." Da sag ich schon klipp und klar, dass man keine solchen Vermutungen anstellen soll, wenn man die Person gar nicht kennt. -_-



    Edex

    Dein Beitrag er...ergibt einfach hinten und vorne keinen Sinn.

    Wie kommst du drauf, dass es in Asien ubd Afrika mehr Bisexuelle gäbe?


    Zitat von Edex

    Bei uns gibt es ja Verhütungen, deshalb kann man auch ohne Kinder zu bekommen immer und immer wieder Sex haben. Eigentlich stellt das ja gegen die biologische Fortpflanzung. Tiere verhüten sich ja auch nicht. Aber heißt es also, gäbe es auch hier keine Verhütungen, dann wäre hier das Gemeinschaftsgefühl größer, weil:

    ... was? Dir ist schon klar, dass dann auch mehr Kinder entstanden und die Durchschnittszahl eben bei 6, 7, 8 Kindern lag oder so? Zudem existieren verschiedene Verhütungsmittel wie Kondome auch schon seit Ewigkeiten, bloß wurden sie seltener verwendet und waren oft auch unzuverlässig.


    Zitat von Edex

    Ich glaube, die Verhütungen haben anscheinend hierarchische Zustände weiter aufgebaut.

    Haben sie nicht. Sie haben Frauen die Freiheit gegeben nicht 8 Kinder zu gebären, wenn sie das nicht wollen.

  • Ich frage mich, was diese Aussage eigentlich soll. Bastet hat ja offensichtlich versucht über die letzten Posts zu erklären, warum sie sich eben mit jener Sexualität identifiziert. Ich hätte es verstanden, wenn du gesagt hättest, dass du es nicht verstehst und ende. Aber jemandes Sexualität infrage zu stellen und zu sagen "Hey, du hast noch nicht die richtige Person gefunden" ist halt kompletter bs.

    Du sagst selbst, dass das anmaßend ist und Bastet das wohl besser weiß. Also warum so eine Aussage überhaupt raushauen?

    Ganz ruhig brauner^^ Ich hab ja selbst gesagt, dass das anmaßend wäre darüber zu urteilen. Das habe ich auch nicht getan. Das war lediglich ein Gedankengang den ich geteilt habe.. Danach habe ich ja auch gesagt dass ich das so akzeptiere.. Nichtmal dass ich es nicht verstehe.


    Ich erläutere den Gedankengang auch gerne etwas genauer. Wie ich selbst schon erwähnte, hab ich auch erst sehr spät wirklich starkes Interesse bzw. Gefühle in der Richtung erfahren.. Bis dahin war mir das Thema immer um einiges egaler als meinen Altersgenossen. Ich ging mit großen Schritten auf die 30 zu als es so weit war. Wenn es bis zu diesem Alter dauern kann, halte ich es absolut nicht für unmöglich dass es auch bis 50 dauern kann.. oder vielleicht nie eintritt, obwohl man "technisch" vielleicht doch dazu in der Lage ist.. Und auch wenn ich jedem der sich mit dieser Sexualität identifiziert gerne glaube, dass das so ist, halte ich es dennoch nicht für ausgeschlossen, das manche Menschen einfach ihr leben lang ein Erfahrung die sie machen könnten, einfach durch Zufall, Pech, schlechtes Timing oder sonstwas nicht machen. Aber auch hier.. ich behaupte und unterstelle niemandem was.. Ich teile nur mit, dass ich sowas nicht für ausgeschlossen halte.

    Die 1%-Zahl stimmt sicher nicht. Sicher - wir Asexuellen sind weit in der Unterzahl zu den sonstigen Orientierungen, selbst wenn es eine klare Zahl gebe - aber es sind mehr als man denkt.

    Glaube ich dir.. ich hab die 1% in meinem Posting ja selbst in Frage gestellt.. Ich geh dennoch davon aus, dass es im Verhältnis ein verschwinden geringe Zahl ist. Aber ich bin ja auch nicht allwissend.

    Es ist durchaus ein Unterschied, ob du nur mit jemanden schlafen möchtest, den du liebst, oder ob du überhaupt keine sexuelle Anziehung verspürst, bis du eine bestimmte Bindung zu jemanden hast.

    Ich zitiere das mal stellvertretend für alle die danach noch darauf eingehen. Ich habe den feinen unterschied verstanden.

    Ich vermute aber dennoch, dass es da auch einfach Abstufungen gibt. Ja, ich kann auch ohne eine feste Bindung kurz wahrnehmen wenn ich jemanden sexuell attraktiv finde. Ich würde aber am Ende doch nicht mit der Person ins Bett gehen, während ich "Bekannte" habe die grölend zum besten geben "Alda!!! über die würde ich mal gern drüber rutschen!!" :rolleyes: Dann ordne ich mich jetzt mal irgendwo dazwischen ein^^


    Ich habe es schon im Sexismus-Thread geschrieben, aber noch einmal: Du machst vollkommen falsche Annahmen über die Rolle der Sexualität im Menschlichen Verhalten. Beim Menschen dient Sexualität nicht nur - und wahrscheinlich nicht einmal in erster Linie - der Fortpflanzung, sondern erfüllt eine wichtige soziale Funktion.

    Nein tu ich nicht. Jedenfalls bin ich fest überzeugt davon dass ich nicht falsch liege. Ich weiß über den sozialen Aspekt von intimer Bindung bescheid. Und ja, das entspricht absolut der Wahrheit... Kann jeder der regelmäßig mit seinem Partner schläft bestätigen nehme ich an^^ Trotzdem werde ich so schnell nicht von der Meinung abweichen dass es in "erster Linie" der Fortpflanzung dient. Dafür ist das einfach zu logisch und essentiell. Eine starke Bindung ist wichtig und macht vieles leichter.. Aber so wichtig das auch ist.. die Fortpflanzung ist biologisch wichtiger. Ohne nachkommen kann die Natur sich ihre Bindungen sonst wo hin stecken.. Menschen brauchen keine Bindungen wo keine Menschen existieren.

    Orgasmen in dem menschlichen Sinne haben

    Die allgemein anerkannte Theorie über Orgasmen ist ein Belohnungsverhalten. Der Mann muss um seinen "Zweck" zu erfüllen Samen ausschütten. Er hat (in der Regel) den Orgasmus wenn das passiert. Bei der Frau (ich hab im Biologie Unterricht nicht so genau aufgepasst^^) wird in dem Moment das Sperma des Mannes zusätzlich aufgesogen. Das heißt im Klartext.. Wenn wir beide Orgasmen haben, haben wir die Kriterien zum schwanger werden bestmöglich erfüllt. Es gibt zwar auch andere Theorien darüber.. vor allem auf seiten der Frau, aber auch hier klingt es für mich einfach zu logisch als dass ich mich dagegen stellen würde.

    Das wird bestimmt so geschehen. Die armen Heten tun mir ja jetzt schon leid. :unsure:

    Da ich den Sarkasmus in der aussage glaube herauszulesen ... Wait for it :p

    Gleichzeitig ist die Erkenntnis und das bewusste Hinterfragen dieser Dinge wahrscheinlich die Hauptursache, dass der Anteil von Leuten, die sich als "nicht komplett allocishetero" identifiziert innerhalb von 3 Generationen von ca 4-5% auf beinahe 50% gestiegen ist.


    Zumal viele mit Heterosexualität inzwischen leider aus weiß Gott welchen Gründen mit einem negativen Stigma assoziieren und sich deswegen nicht mehr als "ausschließlich heterosexuell" identifizieren


    DIE Norm ist halt schon lange nicht mehr die große Mehrheit, sondern vielleicht mal 50 % oder weniger der Gesamtbevölkerung, wenn man der Kinseyskala und allen danach durchgeführten Studien glaubt.


    Wir sprechen uns in 20 Jahren :p

  • Zitat von Bastet

    @Edex

    Dein Beitrag er...ergibt einfach hinten und vorne keinen Sinn.

    Wie kommst du drauf, dass es in Asien ubd Afrika mehr Bisexuelle gäbe?

    Ach, ich verwechsele so Einiges. Ich meine, dass es dort mehrere polygame Ehen gibt. Also die Männer haben mehrere Frauen und auch von mehreren Frauen Kinder.


    Der König von Swasiland hatte zum Beispiel 14 Ehen und mindestens 30 Kinder:


    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Mswati_III.


    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Polygamie


    Zitat von Bastet

    was? Dir ist schon klar, dass dann auch mehr Kinder entstanden und die Durchschnittszahl eben bei 6, 7, 8 Kindern lag oder so? Zudem existieren verschiedene Verhütungsmittel wie Kondome auch schon seit Ewigkeiten, bloß wurden sie seltener verwendet und waren oft auch unzuverlässig.

    Mir ist das schon klar, aber es muss ja irgendwie dazu hingekommen sein, dass man heute wenigere Kinder gebärt. Wahrscheinlich ist da auch die Industrialisierung mitschuldig.


    Zitat von Bastet

    Haben sie nicht. Sie haben Frauen die Freiheit gegeben nicht 8 Kinder zu gebären, wenn sie das nicht wollen.

    Wenn man nur eine bestimmte Anzahl von Kinder möchtet oder garkeine Kinder möchtet, dann kann man auch kastriert werden. Das ist auch die Freiheit bei allen Geschlechtern. Wird ja bei sehr vielen Tieren, insbesondere Haustieren auch gemacht. Aber wieso ist das hier bei Menschen nicht weit vertreten?


    Es gibt ja sicherlich Frauen, die haben immer wieder richtige Probleme während der Regel. Hier wäre doch eine Kastration und damit auch eine Unterbindung der Regel eher eine Befreiung.


    Zitat von Alaiya

    Und dieser Grund ist, dass sexuelle Handlungen beim Mensch auch dazu dienen ein Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Deswegen werden auf hormoneller Ebene Botenstoffe freigegeben, die Gefühle von Zuneigung erzeugen und uns dem gegenüber sanfter Stimmen (zumindest wenn der Sex einvernehmlich ist). Diese Hormone sorgen auch dafür, dass wir besser miteinander klar kommen, dass wir in Stresssituationen eher zusammenhalten und dass wir bereit sind mehr füreinander zu tun, wenn notwendig. Das ganze hat miteinander wahrscheinlich frühgeschichtlich zu höheren Überlebenschancen der Spezies geführt.

    Ich möchte nochmal darauf eingehen. Um das Belohnungssystem zu aktivieren reicht schon Selbstbefriedung, Süßigkeiten, Hobbys usw.. und hier werden Botenstoffe abgegeben. Also eine sexuelle Verkörperung ist nur eine zusätzliche um halt das Belohnungssystem zu aktivieren. Sex ist halt die gängstigste Form um sich der Fortpflanzung zu dienen. Es gibt auch die künstliche Befruchtung, aber sie ist noch sehr gering. Ob sich das ändert, keine Ahnung. Aber wir Menschen könnten auch ohne Sex sich fortpflanzen.


    Wahrscheinlich wird man irgendwann sogar eine künstliche Gebärmutter herstellen können, wo ein Mensch heranwachsen könnte. Man fügt dann die wichtigsten Nährstoffe ein, dann könnte ein Baby heran wachsen und das ohne im Mutterleib zu sein. Wir sind gerade dabei Organe nachzubauen. Vielleicht auch bei einer Gebärmutter.

  • Jolt ich weiß nicht in welchem Universum "ganz ruhig brauner^^" jemanden beruhigt hat.

    Find's traurig wie Heterosexualität nicht infrage gestellt wird aber sobald jemand sei es lesbisch, schwul oder asexuell ist, ganz natürlich die Aussage kommt "vielleicht hast du noch nicht den richtigen Partner gefunden."

    Vielleicht, wirklich nur vielleicht würde ich die Aussage noch verstehen, wenn sich jemand unsicher ist aber wenn dir jemand ellenlang erklärt mit welcher Sexualität sich die Person identifiziert und du DANN mit sowas kommst. Dann würde ich infrage stellen ob du wirklich so tolerant bist, wie du dich hier gibst. Aber sorry, das war anmaßend von mir.

  • Zitat von Jolt

    Nein tu ich nicht. Jedenfalls bin ich fest überzeugt davon dass ich nicht falsch liege. Ich weiß über den sozialen Aspekt von intimer Bindung bescheid. Und ja, das entspricht absolut der Wahrheit... Kann jeder der regelmäßig mit seinem Partner schläft bestätigen nehme ich an^^ Trotzdem werde ich so schnell nicht von der Meinung abweichen dass es in "erster Linie" der Fortpflanzung dient. Dafür ist das einfach zu logisch und essentiell. Eine starke Bindung ist wichtig und macht vieles leichter.. Aber so wichtig das auch ist.. die Fortpflanzung ist biologisch wichtiger. Ohne nachkommen kann die Natur sich ihre Bindungen sonst wo hin stecken.. Menschen brauchen keine Bindungen wo keine Menschen existieren.

    Ich glaube, wir sprechen da auf zwei verschiedenen Ebenen aneinander vorbei: Es ist hier jedem klar wie Fortpflanzung funktioniert, aber für Fortpflanzung braucht man nicht wirklich Sexualität mit allem, was dazugehört, sondern nur den Geschlechtsakt. Das ist nur ein Fortpflanzungstrieb. Von einer Sexualität kann man erst bei intelligenten Tieren sprechen, die auch tiefere emotionale Bindungen mit anderen eingehen und nicht wie es bei Insekten und co. ist wie ein Roboter funktionieren.


    Zitat von Jolt

    Ich vermute aber dennoch, dass es da auch einfach Abstufungen gibt. Ja, ich kann auch ohne eine feste Bindung kurz wahrnehmen wenn ich jemanden sexuell attraktiv finde. Ich würde aber am Ende doch nicht mit der Person ins Bett gehen, während ich "Bekannte" habe die grölend zum besten geben "Alda!!! über die würde ich mal gern drüber rutschen!!" :rolleyes: Dann ordne ich mich jetzt mal irgendwo dazwischen ein^^

    Ja, das hat ja dann mit Anstand zu tun und nicht mit Sexualität? xD


    Zitat von Jolt

    Wir sprechen uns in 20 Jahren :p

    Das Einzige, was hoffentlich weniger werden wird, wird die Heteronormovität und dass sich weniger Heterosexuelle scheiße aufführen werden.


    Zitat von Edex

    Ach, ich verwechsele so Einiges. Ich meine, dass es dort mehrere polygame Ehen gibt. Also die Männer haben mehrere Frauen und auch von mehreren Frauen Kinder.

    Das basiert aber auch auf patriarchialische Strukturen. Eine polyamore Gruppe ist etwas anderes als einen Harem zu besitzen, vorrangig deshalb, weil die Frauen ihm wohl selten gleichgestellt sein werden.


    Davon abgesehen hat sich Monogamie auch entwickelt, weil kleine Gruppen untereinander eben auch sehr petty und feindselig werden können und es daher besser sein kann nur einer oder wenigen Personen nahe zu sein, als der gesamten Gemeinschaft, sollte man sich mit dieser nicht verstehen.


    Zitat von Edex

    Wenn man nur eine bestimmte Anzahl von Kinder möchtet oder garkeine Kinder möchtet, dann kann man auch kastriert werden. Das ist auch die Freiheit bei allen Geschlechtern. Wird ja bei sehr vielen Tieren, insbesondere Haustieren auch gemacht. Aber wieso ist das hier bei Menschen nicht weit vertreten?

    Du meinst wohl sterilisiert. Das kann durchaus getan werden, aber zB die Gebärmutter und Eierstöcke sind auch wichtige, hormonelle Organe.


    Zitat von Edex

    Es gibt ja sicherlich Frauen, die haben immer wieder richtige Probleme während der Regel. Hier wäre doch eine Kastration und damit auch eine Unterbindung der Regel eher eine Befreiung.

    ... nein.


    Jolt ich weiß nicht in welchem Universum "ganz ruhig brauner^^" jemanden beruhigt hat.

    Find's traurig wie Heterosexualität nicht infrage gestellt wird aber sobald jemand sei es lesbisch, schwul oder asexuell ist, ganz natürlich die Aussage kommt "vielleicht hast du noch nicht den richtigen Partner gefunden."

    Vielleicht, wirklich nur vielleicht würde ich die Aussage noch verstehen, wenn sich jemand unsicher ist aber wenn dir jemand ellenlang erklärt mit welcher Sexualität sich die Person identifiziert und du DANN mit sowas kommst. Dann würde ich infrage stellen ob du wirklich so tolerant bist, wie du dich hier gibst. Aber sorry, das war anmaßend von mir.

    Hier muss ich ihm zu Gute halten, dass er eher in Frage gestellt hat, dass Demisexualität existiert oder dass man dafür einen eigenen Begriff benötigt, und anfangs dachte ich zugegeben auch, dass so viele Begriffe nur verwirren, aber so schwierig ist das auch nicht das zu verstehen. Also ja: man braucht sie schon.


    Ansonsten gebe ich dir Recht, danke. Ich habe auch keine Ahnung wie man es sonst noch erklären soll und hoffe, es ist damit abgehakt.

  • Wenn man nur eine bestimmte Anzahl von Kinder möchtet oder garkeine Kinder möchtet, dann kann man auch kastriert werden. Das ist auch die Freiheit bei allen Geschlechtern. Wird ja bei sehr vielen Tieren, insbesondere Haustieren auch gemacht. Aber wieso ist das hier bei Menschen nicht weit vertreten?

    Bei Frauen ist es praktisch unmöglich sowas hinzubekommen. Wenn du da nicht Gründe vorlegst wie zum Beispiel Gebärmutterhalskrebs oder ähnliches, holt dir kein Arzt die Gebärmutter oder die Eierstöcke raus, außer vielleicht, wenn du es eh schon hinter dir hast, also in den Wechseljahren.

    Liegt wohl daran, dass sich das ja noch ändern könnte und jeder Eingriff, den der Arzt macht ja eigentlich Körperverletzung ist. Wenn also ein Arzt gesunde Organe aus deinem Körper operiert und du nach zwei Jahren doch auf einmal Kinder willst, hat der Arzt ein Problem.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß.   «

  • Zumal viele mit Heterosexualität inzwischen leider aus weiß Gott welchen Gründen mit einem negativen Stigma assoziieren und sich deswegen nicht mehr als "ausschließlich heterosexuell" identifizieren wollen

    Das hier möchte ich dann doch noch mal raussuchen, da ich das auch als ein "Aber eigentlich sind sie ja doch hetero" interpretiere und nein, das ist einfach falsch. Wie auch die Aussage, dass Heterosexualität ein negatives Stigma hätte. Selbst in den Aufgeklärtesten und Progressivsten Ländern (also in Island *hust*) sind allodyacishetero Menschen noch immer Menschen, die davon abweichen, gegenüber privilegiert und genießen zumindest kulturelle Vorteile. Es gibt nachwievor keine Benachteiligung für Heterosexuelle - allerhöchstens kein Zugang zu Safe Spaces. Dafür aber auch für bisexuelle weiterhin Vorurteile, Anfeindungen und so weiter.


    Der Grund, warum sich so viele Jugendliche als "nicht ausschließlich heterosexuell" identifizieren, ist zum einen Aufklärung (aka: Sie haben das Vokabular), zum zweiten, dass es mehr Hilfsmöglichkeiten gibt, und zum dritten halt, dass Queermisia, wenngleich weiterhin verbreitet und super gefährlich (es werden jedes Jahr Leute ermordet, weil sie queer sind), weniger wird und allgemein zumindest als solche erkannt und benannt wird.


    Nein tu ich nicht. Jedenfalls bin ich fest überzeugt davon dass ich nicht falsch liege. Ich weiß über den sozialen Aspekt von intimer Bindung bescheid. Und ja, das entspricht absolut der Wahrheit... Kann jeder der regelmäßig mit seinem Partner schläft bestätigen nehme ich an^^ Trotzdem werde ich so schnell nicht von der Meinung abweichen dass es in "erster Linie" der Fortpflanzung dient. Dafür ist das einfach zu logisch und essentiell. Eine starke Bindung ist wichtig und macht vieles leichter.. Aber so wichtig das auch ist.. die Fortpflanzung ist biologisch wichtiger. Ohne nachkommen kann die Natur sich ihre Bindungen sonst wo hin stecken.. Menschen brauchen keine Bindungen wo keine Menschen existieren.

    Damit sagst du aber, du hast mehr Ahnung von diesen Dingen, als Leute, die sich beruflich damit beschäftigen und als die letzten 100 Jahre Sexualforschung, die effektiv durchweg zu diesem Ergebnis gekommen ist. (Und ja, über diese Dinge wurde so schon in den 1890ern geschrieben. Kaum zu glauben, aber wahr. Wollten die Leute nur damals noch weniger hören, als heute.)


    Du übergehst da ein paar sehr wichtige biologische Faktoren (zu denen Bastet sich noch mehr erzählen könnte).


    1) Wie schon gesagt: Tiere, bei denen Sex nur zur Fortpflanzung dient, haben, wie gesagt praktisch nur in bestimmten Phasen einen Sexualtrieb. Das kann Jahreszeiten bedingt sein, dass kann durch andere Tiere in der Umgebung ausgelöst werden, aber er hält nicht durchgehend an. Das gilt selbst für homosexuelle Tiere, wie die bekannten australischen Schwäne.


    2) Tiere, die das ganze Jahr durchweg Sexualtriebe haben, haben diese vornehmlich aus Gruppendynamischer Sicht. Auch hier gilt oft, dass sie trotzdem nur sehr selten schwanger werden können, aber Sexualität ist sehr wichtig für die soziale Struktur - was auch nachgewiesen werden kann durch Experimente, die gelinde gesagt alles andere als human sind.


    3) Bei Tieren, die eine lange Kindheit haben, in denen sie auf die Hilfe von älteren Mitgliedern ihrer Spezies angewiesen sind, ist eine soziale Struktur und eine Abfangfunktion in der Spezies sehr, sehr wichtig für das Überleben von dieser. Deswegen haben diese Spezies komplexe soziale Strukturen, die in erster Linie dazu dienen, das Überleben der Jungtiere sicherzustellen. Dazu gehört auch eine höhere Bindung und Loyalität innerhalb von Gruppen, die auf unterschiedliche Arten biologisch gesichert wird. Da kommen wir bspw. wieder auf die schwulen Schwäne zurück, die in dieser Spezies sehr häufig sind, da es sich als gutes Überlebensmodell herausgestellt hat.


    Und genau das spielt halt alles beim Menschen herein. Menschenkinder brauchen zumindest bis sie ca. 12, 13 sind, um gute Chancen haben selbstständig zu überleben. Deswegen ist es notwendig, dass es enge soziale Strukturen gibt, um diese Kinder zu schützen. Denn es ist scheißegal, wie viele Kinder geboren werden, wenn trotzdem zu wenig überleben, als dass die Spezies erhalten bleiben kann. Und genau da kommt eben das Thema Gruppenbindung ins Spiel.


    Die Bonobos sind unsere nächsten Verwandten. (Einen kleinen Tacken näher als Schimpansen.) Die Bonobos sind eine der wenigen Tierarten, die dem Menschen ähnliche sexuelle Verhaltensweisen aufweist. Das heißt: Sie haben homosexuellen Sex, Sex auf Arten, die prinzipiell nicht in Fortpflanzung enden können, und Sex außerhalb von Phasen, wo die Weibchen schwanger werden können. Sie haben außerdem, wie Menschen, Sex, bei dem sie sich ansehen und stöhnen. Bringt man einer Gruppe Bonobos ein System mit Geld bei, ist das erste, was sie machen, Prostitution. Es ist bei ihnen sehr, sehr ausführlich nachgewiesen, dass Sexualität in wichtigster Ebene dafür da ist, die Gruppenstruktur zu erhalten und dadurch ihre Überlebenschancen zu erhöhen. Natürlich ist es dabei auch wichtig und relevant, dass sie Jungtiere zeugen - aber die Jungtiere hätten ohne die Gruppenstruktur eben keine Chance überhaupt erwachsen zu werden, da sie eine lange Kindheit haben.


    Und diese Kindheit ist bei Menschen eben noch länger. Gleichzeitig lässt sich beweisen, dass allo Menschen eine höhere Bindung zueinander haben und besser miteinander auskommen, wenn sie mehr Sex haben. Es werden dabei Bindungshormone ausgeschüttet, die so in ähnlicher Form nur durch wenige andere Aktivitäten ausgeschüttet werden - nichts kommt nur annährend daran. Auch ist der Stressabbau stärker, als bei beinahe allem anderen. Ja, auch stärker, als bei Selbstbefriedigung, bei der bestimmte Hormone nicht so stark ausgeschüttet werden. Dagegen gibt es bzgl. dieser Hormone allerdings. Wie gesagt, Bastet hat da von der genauen Biologie definitiv mehr Ahnung als ich.


    Das heißt im Klartext.. Wenn wir beide Orgasmen haben, haben wir die Kriterien zum schwanger werden bestmöglich erfüllt.

    Nein, haste nicht.


    Wie gesagt: Wenn es beim Menschen um Fortpflanzung ginge, dann würden wir recht deutlich feststellen können, wenn Personen mit Gebärmutter gerade schwanger werden können (aka, wenn sie ihre paar Tage im Monat haben, wo eine Eizelle bereit wäre) und hätten wahrscheinlich auch nur dann (und ggf. in der Pubertät) Bock auf Sex. Dann wäre das auch weit mehr ein Trieb, der wahrscheinlich uns auch wesentlich mehr durchdrehen ließe, als es aktuell "Lust" in dem Sinne tut.


    Ich möchte nochmal darauf eingehen. Um das Belohnungssystem zu aktivieren reicht schon Selbstbefriedung, Süßigkeiten, Hobbys usw.. und hier werden Botenstoffe abgegeben. Also eine sexuelle Verkörperung ist nur eine zusätzliche um halt das Belohnungssystem zu aktivieren. Sex ist halt die gängstigste Form um sich der Fortpflanzung zu dienen.

    Siehe oben.


    Das basiert aber auch auf patriarchialische Strukturen. Eine polyamore Gruppe ist etwas anderes als einen Harem zu besitzen, vorrangig deshalb, weil die Frauen ihm wohl selten gleichgestellt sein werden.


    Davon abgesehen hat sich Monogamie auch entwickelt, weil kleine Gruppen untereinander eben auch sehr petty und feindselig werden können und es daher besser sein kann nur einer oder wenigen Personen nahe zu sein, als der gesamten Gemeinschaft, sollte man sich mit dieser nicht verstehen.

    Eben das.


    Polyamore Strukturen in diesem Sinne sind eben keine reine Polygynie und auch keine reine Polyandrie - beides spricht für hierarchisch aufgebaute Gesellschaften, in denen ein Geschlecht in irgendeiner Form unterdrückt wird. Da gibt es außerdem auch üblicherweise keine klaren "Das sind meine X Frauen, X Männer und X andere", da es eben das "meine" in dem Sinne nicht mehr gibt, wenn wir von einer historisch gesehen polyamoren Gesellschaft ausgehen.


    Natürlich im modernen polyamoren ist es dennoch so, dass auch, weil es sich eben im Rahmen von mononormativ geprägten Gesellschaften erst wieder neu entwickeln muss, dass man oft diese Zuordnung von "meinen Partnern" hat, selbst wenn es eben nicht nur "meine Partner" sind, sondern auch die Partner von anderen Personen.


    Aber gerade der Mann, der fünf Frauen in irgendeiner Partriarchalen Struktur hat, ist eben nicht polyam, sondern sieht Frauen eher als seinen Besitz an, wahrscheinlich weil seine Gesellschaft es als ein Hierarchiemerkmal sieht, viele Frauen zu besitzen.


    Bring das nicht durcheinander, Edex.

  • ich weiß nicht in welchem Universum "ganz ruhig brauner^^" jemanden beruhigt hat.

    Find's traurig wie Heterosexualität nicht infrage gestellt wird aber sobald jemand sei es lesbisch, schwul oder asexuell ist, ganz natürlich die Aussage kommt "vielleicht hast du noch nicht den richtigen Partner gefunden."

    Was soll ich sagen.. ^^ Vielleicht war der provokante Unterton in dem Fall auch kein absoluter Zufall.. Aber auch nur ganz vielleicht.

    Ich fand es am Vorabend umheimlich spannend mich mit Bastet so ausgiebig darüber zu unterhalten. Und als ich dann vorhin hier rein geschaut habe machte es den Eindruck als stößt jetzt die wütende Meute hinzu. Man muss da einfach differenzieren. Ich habe Baskets Sexualität ja an und für sich nicht in Frage gestellt. Ich habe viel mehr laut darüber nachgedacht ob es diese Spezifikationen überhaupt geben muss. Es gibt Menschen die da noch viel früher ansetzen würden als ich. Manch einer fragt sich ob es überhaupt Bezeichnungen für Hetero, Bi, oder Homosexualität geben muss, wenn wir auch einfach alle Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen, Vorlieben und Eigenheiten sein können.. Und wenn es das nicht so kompliziert machen würde, über manche Dinge zu sprechen, wäre ich da sogar fast dabei. Bastet hat das mit einem Satz ganz gut auf den Punkt gebracht. Alles was beschreibt was in einem vorgeht ist ein nützliches tool. Aber ich merke immer wieder wie ich selbst in die Richtung trifte in der ich mir denke "scheiß egal wie das jemand nennt.. " Würde sie im richtigen Leben vor mir stehen, würde ich sie daran Beurteilen, ob ich sie mag oder nicht.. ob sie mir symphatisch ist oder nicht.. oder was auch immer.. so wie ich jeden anderen auch beurteile.. Ob sie jetzt Hetero, Homo, Demi oder sonstwas ist würde mich weder beeindrucken noch abschrecken.. Ich hab aber den Eindruck dass Leute die es selbst betrifft sich oft viel mehr Gedanken darüber machen als andere. Was ja klar ist.. denn sie betrifft es nunmal. Ich will viel mehr sagen, sie nehmen eine Abwehrhaltung ein, gegenüber Leuten die nie vor hatten sie anzugreifen.

    Hier muss ich ihm zu Gute halten, dass er eher in Frage gestellt hat, dass Demisexualität existiert oder dass man dafür einen eigenen Begriff benötigt, und anfangs dachte ich zugegeben auch, dass so viele Begriffe nur verwirren, aber so schwierig ist das auch nicht das zu verstehen. Also ja: man braucht sie schon.


    Ansonsten gebe ich dir Recht, danke. Ich habe auch keine Ahnung wie man es sonst noch erklären soll und hoffe, es ist damit abgehakt.

    Ja, darum gehts mir wie gesagt in erster Linie.. Differenzierungen sind nützlich.. aber sie unterteilen uns auch wieder in Schubladen.. die mir noch nie gefallen haben. Und auch wenn ich gestern garnicht den Eindruck hatte, dass du das wirklich anders aufgefasst hast. Das alles sollte keine Besserwisserei sein, oder noch schlimmer der Versuch dich davon zu überzeugen dass du was anderes bist als du selbst glaubst. Ich fand das wie gesagt spannend, und hab gerne mehr darüber erfahren. Deswegen hab ich mir mit der Diskussion auch die halbe Nacht um die Ohren geschlagen. Bei soviel Text will ich aber auch garnicht behaupten, dass nicht die ein oder andere missverständliche oder nicht zu ende gedachte Bemerkung dabei war.

    Was es aber auf gar keinen Fall sein sollte, war in irgendeiner Form feindselig. Ich hoffe das hast du so nicht aufgefasst.

    Ich glaube, wir sprechen da auf zwei verschiedenen Ebenen aneinander vorbei: Es ist hier jedem klar wie Fortpflanzung funktioniert, aber für Fortpflanzung braucht man nicht wirklich Sexualität mit allem, was dazugehört, sondern nur den Geschlechtsakt. Das ist nur ein Fortpflanzungstrieb. Von einer Sexualität kann man erst bei intelligenten Tieren sprechen, die auch tiefere emotionale Bindungen mit anderen eingehen und nicht wie es bei Insekten und co. ist wie ein Roboter funktionieren.

    Klar.. aber der Sexualtrieb forciert den Geschlechtsakt halt sehr effektiv^^

    Ja, das hat ja dann mit Anstand zu tun und nicht mit Sexualität? xD

    Weiß ich nicht.. ich hab den Eindruck dass der Sexualtrieb bei manchen zumindest stärker ausgeprägt.. oder vielleicht schwerer unterdrückbar (?) ist.. Vermutlich ein bisschen was von beidem.

    Das Einzige, was hoffentlich weniger werden wird, wird die Heteronormovität und dass sich weniger Heterosexuelle scheiße aufführen werden.

    Da liegt vielleicht mein Verständnisproblem. Ich bewege mich in der Regel unter ziemlich weltoffenen und toleranten Menschen.. und würde mich auch selbst dazu zählen. Ich hab vereinzelt natürlich auch schon anderes erlebt.. wie ich ja auch schon gestern kurz erzählt habe.. aber im großen und ganzen hab ich den Eindruck dass vieles garnicht mehr so schlimm ist. Vielleicht hab ich auch einfach Glück mich im richtigen Umfeld zu befinden.. aber wie stark ist die Homophobie denn wirklich noch ausgeprägt? Zumindest bei uns? OK.. vielleicht bei der älteren Generation, die mit ganz anderen wenn auch idiotischen Wertvorstellungen aufgewachsen ist.. aber die stirbt doch weg.. Manchmal kommt es mir so vor wie..


    Hey.. ich muss dir was sagen..

    Was denn?

    Ich bin schwul..

    Oh.. ok.. echt?

    Ja..

    Alles klar..

    Wirklich!

    Ich glaubs dir!

    Mir egal ob du ein Problem damit hast!!!

    Ich hab kein Problem damit..

    Im Ernst! Ich lass mich von euch nicht unterdrücken!

    Nein mann, das ist cool.. sei wie du bist!

    Ihr intoleranten Heteroschweine!

    Was is gerade passiert?


    Ich verstehe natürlich auch dass manchmal nur ein Arsch unter tausenden reicht um einem den Tag zu versauen.. Und wenn dieser jemand sich vielleicht auch noch unter wichtigen Personen befindet wie der eigenen Familie dann kann es weh tun..

    Aber bei allen anderen würde ich einfach den ausgiebigen Gebrauch des Mittelfingers empfehlen...


    Damit sagst du aber, du hast mehr Ahnung von diesen Dingen, als Leute, die sich beruflich damit beschäftigen und als die letzten 100 Jahre Sexualforschung, die effektiv durchweg zu diesem Ergebnis gekommen ist. (Und ja, über diese Dinge wurde so schon in den 1890ern geschrieben. Kaum zu glauben, aber wahr. Wollten die Leute nur damals noch weniger hören, als heute.)

    Sagt denn wirklich irgendein ernst zu nehmender Forscher dass die allererste Direktive des Überlebens irgendeiner Spezies nicht die Fortpflanzung ist?

    Denn dann stell ich das wirklich in Frage. Versteh mich nicht falsch. Alles was du daraufhin noch schreibst macht sinn.. und vieles wusste ich auch selbst schon, und hab das auch nie anders gesehen.. All diese Punkte streite ich ja auch nicht ab.. Ich sage nur.. ganz oben steht die Fortpflanzung.. Und dafür existiert der Sexualtrieb in aller erster Linie... Dass er andere Funktionen wie die die du erwähnst ebenfalls erfüllt, da geh ich gern mit.


    Ich weiß ich wiederhole mich.. Aber all die tollen Dingen die dieser Trieb noch so mit sich bringt.. wären wertlos ohne die eine über allem anderen schwebende Wolke, die da ist Fortpflanzung. Das ist halt wie.. eine Autofirma die alles produziert was man sich für ein Auto wünscht.. vom Lenkrad, über die Sitzheizung und Außenspiegel, bishin zum Duftbaum für den Rückspiegel.. Nur keine Autos in die man das alles verbauen könnte.


    Und so arrogant und überheblich wie das jetzt vielleicht auch klingt.. Wenn das ernsthaft jemand behauptet.. dann stell ich mich gegen Jahrzehnte lange Forschung egal wie kluger Köpfe.. ^^ Es macht einfach keinen Sinn.


    Wenn man nur eine bestimmte Anzahl von Kinder möchtet oder garkeine Kinder möchtet, dann kann man auch kastriert werden. Das ist auch die Freiheit bei allen Geschlechtern. Wird ja bei sehr vielen Tieren, insbesondere Haustieren auch gemacht. Aber wieso ist das hier bei Menschen nicht weit vertreten?


    Es gibt ja sicherlich Frauen, die haben immer wieder richtige Probleme während der Regel. Hier wäre doch eine Kastration und damit auch eine Unterbindung der Regel eher eine Befreiung.

    Alter... ^^

  • Zitat von Jolt

    Würde sie im richtigen Leben vor mir stehen, würde ich sie daran Beurteilen, ob ich sie mag oder nicht.. ob sie mir symphatisch ist oder nicht..

    Sag ja auch nichts / sagt kaum wer was anderes, aber diese speziellen, detaillierteren Begriffe sind ja nicht in erster Linie für andere da, sondern für einen selbst. Andere sollen sie nur zu verstehen versuchen, aber nicht irgendeine Sympathie dran bewerten.

    Bevor man andere Menschen verstehen kann, muss man halt erstmal eine gemeinsame Sprache finden, um bestimmte Gefühle auszudrücken.


    Zitat von Jolt

    Weiß ich nicht.. ich hab den Eindruck dass der Sexualtrieb bei manchen zumindest stärker ausgeprägt.. oder vielleicht schwerer unterdrückbar (?) ist.. Vermutlich ein bisschen was von beidem.

    Wenn jemand seinen Sexualtrieb so schwer unterdrücken kann, dass er nicht über andere Menschen denkt "huahua, würd ich gern drüberrutschen" und das eklig rausposaunt, dem ich trau ich niemandes Nähe zu lassen tbh. Ich meine, es gibt sicher gute Gründe weshalb das keine Kollegen sind, sondern "Kollegen".


    Zitat von Jolt

    Sagt denn wirklich irgendein ernst zu nehmender Forscher dass die allererste Direktive des Überlebens irgendeiner Spezies nicht die Fortpflanzung ist?

    Ja, weil Fortpflanzung 1. nicht alles an Sexualität ist und 2. es reicht für große, intelligente Tiere aus sich selten fortzupflanzen und dafür viele Jungtiere, die man gezeugt hat, großzubringen. Wir sind eben keine Insekten und auch keine Mäuse. Es würde reichen, wenn du einmal Sex hast, dabei zufällig schon ein Kind zeugst und deine Sexualität danach einstellst, um dich fortgepflanzt zu haben. Wenn es überlebt und sich selbst fortpflanzt, warst du erfolgreich. Du musst dich nichtmal selbst fortpflanzen, um dein Erbgut fortzutragen oder deine Spezies weiterbestehen zu lassen. Es gibt Arten bei Vögel und anderen Säugetieren, da ziehen die Geschwistertiere die Jungtiere mit auf oder Jungtiere werden von homosexuellen Paaren adoptiert.


    Zum Einen, es wird schon sehr viel besser, aber ja ... ist sie. Meist nicht in "wir jagen dich mit der Fackel aus der Stadt" (manchmal schon, so in Dörfern einen schwulen Jungen literally außer Landes mobben), sondern mit vielen subtileren, kleineren Dingen, die dann manchen Menschen in der Masse zu viel werden können und Menschen ernsthaft psychisch belasten.


    Also, so wird das SEHR selten der Fall sein und ich hab ja bereits gesagt, dass vieles an der LGBT-Community nicht in Ordnung ist.

    So ein Verhalten, nur meist nicht so extrem, basiert jedoch oft auf negative Erfahrungen. Natürlich gibt es auch andere Leute, die gibt es aber immer und überall.


    Und selbst, wenn sich jemand selbst für Hetero für tolerant hält, gibt es da trotzdem Dinge, die einem sauer aufstoßen. Ein sehr guter Freund hat letztens noch die "iih, Homos in Animes"-Einstellung gehabt, also wir saßen da und er: das guck ich nicht, diese Gayanimes." Am Ende schauen wir nun nächste Woche Given weiter, also eine Romanze, und er mag ihn schon ganz gerne. :') Da geht's nicht drum "omg, du magst einen Anime nicht, den ich mag, du Arsch!", sondern dass der Eindruck von Ekel vermittelt wird, viele Kerle aber nur ihr No Homo-Getue aufziehen, um sich davon abzugrenzen. Also einer seiner Lieblingsanimes ist Evangelion und er so: "Also das mit Kaworu war schon cute gemacht? Ich meine, das versteh ich dann schon, wenn das so geschrieben ist." ... Geht doch? xD Aber DANN versteht er's? Er hat schwule Freunde, aber dann erst versteht er's? Oh boi. Ich versteh dafür nun manchmal wirklich nicht, was in dieser Spezies namens Heterosexuelle vor sich geht. xD


    Zitat von Jolt

    Ich verstehe natürlich auch dass manchmal nur ein Arsch unter tausenden reicht um einem den Tag zu versauen.. Und wenn dieser jemand sich vielleicht auch noch unter wichtigen Personen befindet wie der eigenen Familie dann kann es weh tun..

    Aber bei allen anderen würde ich einfach den ausgiebigen Gebrauch des Mittelfingers empfehlen...

    1. Ja, wenn's so einfach ginge lol

    2. Ablehnung in der Schule, auf der Arbeit und in der Freizeit können Leuten genauso wehtun wie Ablehnung in der Familie. Wenn mich mein bester Freund abgelehnt hätte, hätte das mehr wehgetan als 99 % meiner Familie.

    3. Verschiedene Personen sind nicht gleich psychisch stabil und resilient. Ein Trauma, über das andere langsam hinwegkommen (so auch tägliche Ablehnung), kann eine andere Person in den Suizid führen.

  • Wenn jemand seinen Sexualtrieb so schwer unterdrücken kann, dass er nicht über andere Menschen denkt "huahua, würd ich gern drüberrutschen" und das eklig rausposaunt, dem ich trau ich niemandes Nähe zu lassen tbh. Ich meine, es gibt sicher gute Gründe weshalb das keine Kollegen sind, sondern "Kollegen

    Sicher.. Würde unser Tastatur Layout keine Anführungszeichen beinhalten, hätte ich mir große Mühe gegeben das komplett anders zu formulieren :assi:



    Ja, weil Fortpflanzung 1. nicht alles an Sexualität ist und....

    An der Stelle komm ich einfach nicht weiter.. Ich sage doch die ganze Zeit garnicht dass das alles wäre.. ich sage nur, es ist der oberste und elementarste Zweck.. Dann kommt ihr alle mit Ausführungen darüber was es noch alles beinhaltet.. was ich auch nie abstreite.. aber letzen Endes garnicht mit der Behauptung dass es anders ist.. Was diesen speziellen Teil der Diskussion angeht verliere ich den Überblick.. worüber diskutieren wir eigentlich nochmal? ^^"


    Und selbst, wenn sich jemand selbst für Hetero für tolerant hält, gibt es da trotzdem Dinge, die einem sauer aufstoßen. Ein sehr guter Freund hat letztens noch die "iih, Homos in Animes"-Einstellung gehabt, also wir saßen da und er: das guck ich nicht, diese Gayanimes." Am Ende schauen wir nun nächste Woche Given weiter, also eine Romanze, und er mag ihn schon ganz gerne. :') Da geht's nicht drum "omg, du magst einen Anime nicht, den ich mag, du Arsch!", sondern dass der Eindruck von Ekel vermittelt wird, viele Kerle aber nur ihr No Homo-Getue aufziehen, um sich davon abzugrenzen. Also einer seiner Lieblingsanimes ist Evangelion und er so: "Also das mit Kaworu war schon cute gemacht? Ich meine, das versteh ich dann schon, wenn das so geschrieben ist." ... Geht doch? xD Aber DANN versteht er's? Er hat schwule Freunde, aber dann erst versteht er's? Oh boi. Ich versteh dafür nun manchmal wirklich nicht, was in dieser Spezies namens Heterosexuelle vor sich geht. xD

    Naja.. das würde ich aber fast eher als Mangelndes Verständnis eurer Belastung verbuchen. Du nennst ihn ja selbst einen sehr guten Freund.. da wird er ja auch kein Homophobes Ekel sein.. Und ich finde bei guten Freunden sollte man auch nicht so sehr auf seine Wortwahl achten müssen..

    Ich würde mir das auch nicht angucken.. Aber nicht weil ich das ekelig finde, sondern weil mich das Thema in Form von Fiktion nicht ausreichend interessieren würde. Das darfst du aber nicht auf Ignoranz oder so schieben.. das kann der selbe Grund sein aus dem man vielleicht nicht auf Sport Animes steht.. oder? Aber ich verstehe dass die Ausdrucksweise bei Leuten die einen Bezug zum Thema haben ein bisschen bis ganz schön daneben war.



    1. Ja, wenn's so einfach ginge lol

    2. Ablehnung in der Schule, auf der Arbeit und in der Freizeit können Leuten genauso wehtun wie Ablehnung in der Familie. Wenn mich mein bester Freund abgelehnt hätte, hätte das mehr wehgetan als 99 % meiner Familie.

    3. Verschiedene Personen sind nicht gleich psychisch stabil und resilient. Ein Trauma, über das andere langsam hinwegkommen (so auch tägliche Ablehnung), kann eine andere Person in den Suizid führen.

    Vielleicht hilft es zum Gegenseitigen Verständnis beizutragen wenn ich dir erzähle dass das Thema rund um psychische Belastung mir garnicht so fremd ist wie es vielleicht rüber kommt. Ganz im gegenteil. Ich war früher in der Schule ziemlich dick. Welche Rolle mir das auf dem Schulhof und darüber hinaus eingebracht hat, muss ich nicht extra erwähnen. Aber noch viel intensiver beschäftige ich mich damit seit ich meine zukünftige Frau kenne. Die übrigens Bi ist^^ Aber darum gehts nicht. Meine Verlobte leidet unter einer stark ausgeprägten Biploaren Störung mit Borderline Einflüssen. So zumindest die ärztliche Diagnose.. Manische Phasen sind für mich erheblich belastender, aber sie empfindet selbstverständlich die depressiven Phasen am schlimmsten. In dieser Zeit leidet sie wie viele depressive Menschen an vielen Angststörungen. Der Klassiker natürlich: Sozialphobie. Suizid ist leider ein häufiges Thema. Aber das ist alles Stoff für ein anderes Topic.. Worauf ich hinaus will ist, dass ich so weit denke, wenn ich ein Thema wie unseres Bespreche. Aber selbst bei ihr.. bei der Person die am besten Kenne und verstehe.. fallen bei mir oft Bemerkungen wie die mit dem Mittelfinger.. Weil es manchmal einfach nicht anders geht.. Man muss der Welt einfach manchmal den Stinkefinger zeigen. Und wenn es heißt, alle gegen einen.. dann muss einer stärker werden als alle. Das ist viel leichter gesagt als getan.. aber manchmal der einzige weg.. wenn wir Suizid nicht mit in die Rechnung nehmen wollen.. was ich schwer hoffe. Betroffene.. egal welcher psychischen Belastung wirken vielleicht oft schwach und zerbrechlich.. aber ich seh das jeden Tag an meinem Schatz.. Eigentlich ist sie die stärkste Person die ich kenne.. Nachdem ich die Jahre verstehen gelernt habe was in ihrem Kopf vorgeht (und das hab ich selbst heute nicht zu 100%) weiß ich, dass ich vermutlich an ihrer Stelle nicht mehr aufrecht stehen würde. Ich hab selbst auch mein Päckchen zu tragen.. aber das ist nichts im vergleich zu ihrem Ballast.


    Ich werde sie aber nie anfangen wie ein rohes Ei zu behandeln.. Das halte ich einfach für falsch.. Man soll einem Blinden ja auch nicht bei jeder noch so kleinen Aufgabe helfen.. damit er Selbstständig wird. Ich weiß, der vergleich hinkt hinten und vorne, aber es ist ähnlich.


    Wie siehst du das? Möchtest du eigentlich weil du zu einer "Randgruppe" gehörst (ich nenn das jetzt einfach mal so) und auch weil es dich mental belastet immer so übervorsichtig behandelt werden? Ich frage deshalb, weil ich seit wir hier diskutieren, ganz oft den Eindruck habe, dass viele Leute sehr sensibel reagieren, wenn man etwas von sich gibt, dass vielleicht nicht 100% mit der eigenen Einstellung dazu übereinstimmt oder das der Außenstehende vielleicht nicht ganz versteht. Ich kenn dich nicht.. aber ich schätz dich nicht so ein.


    Ich bin über das Thema hinweg seit gestern etwas vorsichtiger in meiner Wortwahl geworden.. möchte das aber eigentlich garnicht. So spricht man nie wirklich auf Augenhöhe.

  • Da liegt vielleicht mein Verständnisproblem. Ich bewege mich in der Regel unter ziemlich weltoffenen und toleranten Menschen.. und würde mich auch selbst dazu zählen. Ich hab vereinzelt natürlich auch schon anderes erlebt.. wie ich ja auch schon gestern kurz erzählt habe.. aber im großen und ganzen hab ich den Eindruck dass vieles garnicht mehr so schlimm ist. Vielleicht hab ich auch einfach Glück mich im richtigen Umfeld zu befinden.. aber wie stark ist die Homophobie denn wirklich noch ausgeprägt? Zumindest bei uns? OK.. vielleicht bei der älteren Generation, die mit ganz anderen wenn auch idiotischen Wertvorstellungen aufgewachsen ist.. aber die stirbt doch weg.. Manchmal kommt es mir so vor wie..

    Zu den anderen Dingen hast Bastet mehr als genug gesagt, aber ich nehme mir mal das heraus.


    Ich wurde als Kind dafür misshandelt, bisexuell zu sein. Ich wäre beinahe dafür auf der Straße gelandet. Auch in Deutschland machen übrigens queere Jugendliche einen Großteil der Straßenkinder aus. Alle mit ähnlichen Geschichten: Gewalt im Elternhaus wegen Queerfeindlichkeit. Auch mache ich in diesem Kontext darauf aufmerksam, dass in Deutschland "Konversationstherapie" (also "Umpolung durch Missbrauch") nicht verboten ist und es weiterhin entsprechende Camps gibt - gerade im Süden Deutschland, wo sogar ein Bistum diese organisiert. Meistens natürlich im Ausland, wo der Kindesmissbrauch dann nicht weiter verfolgt wird.


    Davon abgesehen: Mobbing fürs queer sein steht für die meisten an der Tagesordnung. Job verlieren, weil's der Chef herausfindet, auch. Manche wurden an Hochschulen schon absichtlich durchgerasselt. Queere Lehrer haben es besonders schwer, Jobs zu finden. (Gute Freundin ist deswegen im Closet.)


    Wenn man offen davon spricht, queer zu sein, darf man sich fast immer ein: "Ist ja okay, aber musst du deine Sexualität überall herumposaunen?" anhören. Meistens von Leuten, die Bilder von ihrer Frau und ihren Kindern im Büro haben und die von denen die Klappe nicht halten können/wollen, sprich: Die ihre Heterosexualität herumposaunen ohne Ende.


    Als ich in der Steiermark gelebt habe, habe ich mitbekommen, wie an der Hochschule dort wirklich Gruppen junger Männer Kommilitonen gejagt und verprügelt hat, die sie auch nur für schwul gehalten haben. Ich frage mich besser gar nicht, was sie mit Leuten gemacht haben, die sie für trans hielten.


    Und wo wir schon dabei sind: Diverse Studentenverbindungen erlauben keine queeren Mitglieder irgendeiner Art. Klar, muss man nicht mitmachen, sind allgemein fast immer widerlich die Dinger, aber manchen wäre es halt wichtig.


    Auch eine Form der Homomisia ist es, dass in Deutschland Bücher mit Homosexuellen Protagonist*innen es deutlich schwerer haben veröffentlicht zu werden. Das teilweise in Serien bis heute homosexuelle Paare herauszensiert werden. Oder trans Charaktere unsichtbar gemacht werden. Von nicht-binären Charakteren fange ich gar nicht erst an.


    Oh, und beim letzten Versuch, queere Themen in den deutschen Schulunterricht aufzunehmen - etwas, das unglaublich wichtig wäre - sind die Leute auf die Straße gegangen, weil man damit ja ihre Kinder "sexualisieren" würde. Übrigens fast immer von denselben Leuten, die auch etwas von einer "Homosexuellen Agenda" labern.


    Homosexuelle Paare dürfen auch nachwievor nicht adoptieren.


    Gibst du "schwules Paar angegriffen" in Google ein, wirst du praktisch überflutet von Zeitungsartikeln. Und das sind nur die schwulen Paare. Das lässt lesbische Paare, trans Personen und alle anderen ebenfalls aus. Allein beim Queer.de gibt es über 200 Artikel zu homomisisch motivierten Gewalttaten in Berlin allein.


    Gerade lesbische und asexuelle Frauen, aber auch trans Männer werden zudem viel zu häufig Opfer von "corrective rape". Wenn du nicht weißt, was das ist, google es bitte, weil Jugendforum.


    Hier gibt es übrigens auch noch einen Artikel zum Thema Diskriminierung von queeren Jugendlichen.


    Ansonsten empfehle ich auch gerne den #MeQueer auf Twitter, wo über alltägliche Diskriminierungserfahrungen gesprochen wurde.


    Ich könnte ewig weitermachen. Es gibt massenhaft Diskriminierung. Du wirst keinen queeren Menschen finden, der nicht alle paar Tage zumindest Mikroaggressionen erlebt, der nicht von irgendwem mal fertig gemacht oder gar physisch angegriffen wurde, der nicht Freunde nach einem Outing verloren hat. Queermisia geht es in Deutschland aktuell sehr, sehr gut. Dank der AfD sogar aktuell deutlich besser, als noch vor ein paar Jahren. Denn aktuell ist die Menge an Straftaten, die durch Queermisia begründet sind, wieder am steigen. Just saying.


    Aber auch ohne die Straftaten: Wir leben in einer beschissen heteronormativen Gesellschaft. Und solange die Gesellschaft heteronormativ ist, wird es Diskriminierung geben, weil die Normativität an sich schon Diskriminierung mit sich bringt. (Wie eben die Annahme, dass man Hetero ist, bis das Gegenteil bewiesen ist - und selbst dann man sich noch anhören darf, dass man den/die richtige einfach nur noch nicht gefunden hätte.)

  • Zitat von Jolt

    Naja.. das würde ich aber fast eher als Mangelndes Verständnis eurer Belastung verbuchen. Du nennst ihn ja selbst einen sehr guten Freund.. da wird er ja auch kein Homophobes Ekel sein.. Und ich finde bei guten Freunden sollte man auch nicht so sehr auf seine Wortwahl achten müssen..

    Ich würde mir das auch nicht angucken.. Aber nicht weil ich das ekelig finde, sondern weil mich das Thema in Form von Fiktion nicht ausreichend interessieren würde. Das darfst du aber nicht auf Ignoranz oder so schieben.. das kann der selbe Grund sein aus dem man vielleicht nicht auf Sport Animes steht.. oder? Aber ich verstehe dass die Ausdrucksweise bei Leuten die einen Bezug zum Thema haben ein bisschen bis ganz schön daneben war.

    Ja, nein... bei bestimmten Themen muss man das schon. Es ist eher: wenn dir jemand wichtig ist, siehst du ein, wie so ein Verhalten womöglich wirkt. Und das bin ja nicht nur ich, sondern auch die Jungs, die es eher betrifft.


    Nein, das ist kein "ich steh einfach nicht auf das Genre." Romanzen sind ein Genre (obwohl du ihnen auch schwer entkommen kannst und es irgendwo kindisch ist alles als doof anzustempeln?), weil wir seitdem wir Kleinkinder sind, dazu "gezwungen" werden Disneyfilme von Mädels mit ihren Prinzen anzuschauen, die mir schon damals zu sehr Lackaffe waren lol Du bist jeden Tag von Heteroromanzen umgeben, weil man damit aufgewächst. Da geht es nicht nur um Romanzen an sich, sondern dass es wohl unter diesen typischen Actionfilmen in naher Zukunft wohl keinen bi / schwulen Protagonisten geben wird, weil die wissen wie ihre Zielgruppe tickt, aber eine Lesbe geht dann doch, eben aus denselben Gründen ("no homo, aber boah geil Lesben"). Vor allem queere Männer sind zu großen Teilen nur für Gay Drama und Gay Romcoms gut, andere queere Menschen auch, aber bei bi und lesbischen Frauen kommt noch hinzu, dass manche Heterokerle einen richtigen Fetisch auf sie haben und die sind genauso schlimm wie alle Fujoshis.


    Und es gibt Leute, die ihren ganzen Tag von ihrem gegengeschlechtlichen Partner quaseln, aber andere sollen sich dann nicht so "aufdrängen" und dann geben sie sich noch tolerant mit "jedem das Seine, was er im Bett macht." Es ist halt wirklich nichts tolerant oder respektvoll daran, wenn eine normale Beziehung von anderen auf Sex reduziert wird und ein gleichgeschlechtliches Paar in der Öffentlichkeit am besten nichtmal Händchen halten soll, wenn es nach manchen ginge. Manche, die so tolerant und gönnerhaft sind, dass man daheim tun darf, was man will.

    Es gibt nun Leute, da dacht ich auch, die erwähnen in den unmöglichsten Situationen, dass sie irgendwie queer sind, aber manche brauchen das vielleich auch, weil sie es anderswo nicht dürfen oder sich anderswo unwohl fühlen.


    Zitat von Jolt

    Ich werde sie aber nie anfangen wie ein rohes Ei zu behandeln.. Das halte ich einfach für falsch.. Man soll einem Blinden ja auch nicht bei jeder noch so kleinen Aufgabe helfen.. damit er Selbstständig wird. Ich weiß, der vergleich hinkt hinten und vorne, aber es ist ähnlich.

    Ich meine, ich finde es ehrlich gut, dass du so zu deiner Freundin hilfst, aber nein man kann nicht sagen "dann werd eben robuster", wenn man da sichtlich an vielen Stellen nicht mit Heteros gleichbehandelt wird. Man behandelt niemanden wie ein rohes Ei, weil man ihm Gleichbehandlung zukommen lässt und weil man Rücksicht auf etwas nimmt, das jemandem wehtun könnte. Ich meine, du brauchst mehr Kreativität, wenn man in einer Freundschaft und Beziehung sonst nicht weiß, wie man jemanden roasten können. :P


    Zitat von Alaiya

    Als ich in der Steiermark gelebt habe, habe ich mitbekommen, wie an der Hochschule dort wirklich Gruppen junger Männer Kommilitonen gejagt und verprügelt hat, die sie auch nur für schwul gehalten haben. Ich frage mich besser gar nicht, was sie mit Leuten gemacht haben, die sie für trans hielten.

    Mich wundert nun seit einer Weile gar nichts mehr, was ich über österreichische, ländliche Gegenden höre. :/

  • Alaiya


    Erstmal zu all dem was du über deine eigenen oder über die schlimmen Erfahrungen anderer schreibst.

    Das tut mir sehr leid.. und ist vermutlich den meisten die es nicht direkt betrifft wirklich nicht in dem Ausmaß klar.

    Sicher, man kennt das alles aus der Geschichte.. aber man denkt nicht dass es immer noch regelmäßig in unserer Gegenwart praktiziert wird.

    Es ist so schwer greifbar.. ich würde niemandem sowas antun, und kenne auch kaum wen der dazu in der Lage wäre.

    Es ist ein bisschen wie die Sache mit der Juden Vergasung.. Ich kann mich einfach nicht schuldig dafür fühlen was meine Groß oder Urgroßeltern getan haben.. Ich war das nicht.. Und unser Land an sich war auch ein anderes... Ich weiß, das wegsehen auch gerne als fast gleich schlimmes Verbrechen gehandelt wird.. aber man weiß auch wie es ist wenn man eben nicht zu einer Menschengruppe gehört die jeden Tag mit der Nase drauf gestoßen wird.


    Wenn man offen davon spricht, queer zu sein, darf man sich fast immer ein: "Ist ja okay, aber musst du deine Sexualität überall herumposaunen?" anhören. Meistens von Leuten, die Bilder von ihrer Frau und ihren Kindern im Büro haben und die von denen die Klappe nicht halten können/wollen, sprich: Die ihre Heterosexualität herumposaunen ohne Ende.

    Das wiederum ist ein sehr guter Punkt, den du in ähnlichen Diskussionen ruhig häufiger benutzen solltest. Das hat mich gerade ziemlich schlagartig umdenken lassen. Aber ich merke auch hier, dass es beiden Seiten ein bisschen an Verständnis fehlt.. Ich hab auch ein Bild meiner Freundin auf dem Schreibtisch stehen.. Aber damit will ich nicht der Welt meine schöne heile Hetero-Welt zur schau stellen, oder sagen.. seht mal meine heiße Frau..

    Ich will nur ab und zu im stressigen Arbeitsalltag gerne die Person sehen die ich liebe und die mich dann ganz schnell wieder runter holt. Das recht sollte natürlich jeder haben ohne in irgendeiner Form dafür angegriffen zu werden. Auch hier würde ich aber nie bei einem beispielsweise homosexuellen Menschen, denken, dass das andere Gründe hat als bei mir selbst.

    "corrective rape". Wenn du nicht weißt, was das ist, google es bitte, weil Jugendforum.

    Lässt sich vom Wort an sich ableiten.. kein googlen nötig. Hier wirds aber einfach nur widerlich. Da vertreten wir glaube ich keine zwei Ansichten mehr und müssen nicht weiter diskutieren.

    Du bist jeden Tag von Heteroromanzen umgeben, weil man damit aufgewächst. Da geht es nicht nur um Romanzen an sich, sondern dass es wohl unter diesen typischen Actionfilmen in naher Zukunft wohl keinen bi / schwulen Protagonisten geben wird, weil die wissen wie ihre Zielgruppe tickt, aber eine Lesbe geht dann doch, eben aus denselben Gründen ("no homo, aber boah geil Lesben"). Vor allem queere Männer sind zu großen Teilen nur für Gay Drama und Gay Romcoms gut

    Da ist aber doch auch schon eine Entwicklung zu erkennen. Nehmen wir zB das neue Spiel der "Life is strange" Macher..

    https://www.gamesradar.com/lif…-transgender-protagonist/


    Ja ich weiß.. immer noch ein Ausnahmefall.. aber es kommt in der Medialen Popkultur an.. Und nach allem was ich gelesen habe, geben die sich auch Mühe das ganze realistisch darzustellen. Ich werde auch wenn ich Netflix starte immer wieder mit Werbung zu queer as folk bombadiert.. Wobei ich hier sagen muss.. ich hab keine Ahnung ob das was ist das euch hilft oder etwas das das Thema ins lächerliche zieht.. habs nie gesehen. Aber die Welt wird doch zunehmenden auf das Thema gestoßen, oder?

  • Eben. Also unter "etwas antun" versteht man nun vor allem Gewalt gegenüber anderen. Diese ist zwar seltener, aber wenn es im Alltag so ein dutzend Dinge gibt, in denen man einfach anders behandelt wird, ist es dennoch nicht okay. So ziemlich jeder Mensch hat in irgendeiner Form Homo- und Transphobie verinnerlicht und erkennt das im eigenen Alltag nichtmal selbst, wie das Verhalten für andere aussieht. Die Leute, die selbst queer sind, auch die sind selten anders. Das fängt schon damit an, wenn man sagt "derjenige ist so stereotypisch, der gibt anderen einen schlechten Ruf" oder "Nonbinäre Personen gibt es nicht, die sind schlecht für den Ruf von Transgendern" oder eben es Anfeindungen gegen Bisexuelle gibt oder eben natürlich Heterosexuelle sagen: "muss das schon wieder sein?" Oder eben, dass sie erste Reaktion mancher ist "was hat dir dein Freund / die Männer / die Jungs früher denn getan?" :wtf:


    Naja ich mag die Serie nicht, weil die übertrieben ... sexfixiert ist und selbst Leute, die öfter in Diskos gehen und da wen abschleppen, das nicht jeden verfluchten Tag tun können, weil man ja normalerweise ja auch noch irgendein Leben hat und schlafen muss und so lol

    Aber naja darum geht's nicht, sondern dass die Medienlandschaft eben in allen Bereichen vielfältiger wird.


    Zitat von Jolt

    Das wiederum ist ein sehr guter Punkt, den du in ähnlichen Diskussionen ruhig häufiger benutzen solltest. Das hat mich gerade ziemlich schlagartig umdenken lassen. Aber ich merke auch hier, dass es beiden Seiten ein bisschen an Verständnis fehlt.. Ich hab auch ein Bild meiner Freundin auf dem Schreibtisch stehen.. Aber damit will ich nicht der Welt meine schöne heile Hetero-Welt zur schau stellen, oder sagen.. seht mal meine heiße Frau..

    Ich will nur ab und zu im stressigen Arbeitsalltag gerne die Person sehen die ich liebe und die mich dann ganz schnell wieder runter holt. Das recht sollte natürlich jeder haben ohne in irgendeiner Form dafür angegriffen zu werden. Auch hier würde ich aber nie bei einem beispielsweise homosexuellen Menschen, denken, dass das andere Gründe hat als bei mir selbst.

    Ja eben, das macht man nicht mit dieser Intention, darum geht es ja, aber niemand denkt sich bei dem Mann mit seiner Frau und Kindern, dass er nun seine Heterosexualität zur Schau stellen will.