Feste:r Freund:in

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  • Ich seh momentan leider auch kaum jemanden, aber online kann sich trotzdem mal umsehen, finde ich. Also jemand in deiner relativen Nähe, keine 1.000, 2.000 km entfernt. xD

    Vor allem ist das bei Leuten, die mit Kompatibilität eine Schwierigkeit haben und in einer relativ kleinen Gegend wohnen, manchmal halt wirklich die beste Lösung um jemanden kennenzulernen, der ihren Anforderungen und Erwartungen gerecht wird. Man muss das halt für sich selbst abwägen, ob es einem wichtiger ist, keine Fernbeziehung zu führen und dafür halt dann einen Kompromiss durch den kleineren Datingpool zu machen, oder ob man möglichst viele Optionen einsehen möchte, die dann aber eben vielleicht auch nicht direkt um die Ecke leben.

  • Ich habe auch noch keinen Partner gefunden, aber da ich noch relativ jung bin und ich in der nahen Zukunft vermutlich noch viele Leute kennenlernen werde, mache ich mir deswegen nicht so große Sorgen.

    Irgendwie schaff ich es halt auch Menschen kennenzulernen, selbst wenn ich eben nicht auf der Suche bin. Hatte auch mehrere "Dates" gehabt, aber war halt noch nie in einer Beziehung.


    Ich genieße grad das Single-Sein und ich finde, dass das Leben halt nicht auf einmal nicht mehr machbar ist, wenn man keinen Partner gefunden hat. Natürlich fühle ich mich auch oft einsam und sehe, wie andere Leute aus meiner Bekanntschaft mit ihren Partnern wegreisen und auf Dates gehen und wie einige sogar schon heiraten. Am schlimmsten ist es auch, wenn man sich dann selbst fertig macht "niemand will dich", "du bist nicht gut genug", etc., aber ja, ich werde mein Leben nicht davon abhängig machen, ob ich eine Freundin habe, oder nicht. Ich glaube das Leben bedeutet mehr als das und ich möchte mich deswegen nicht irgendwie komplett isolieren und rumheulen, sondern weiter meinen Weg gehen und an mich arbeiten. Ich habe auch zum Glück meine Geschwister und einige Freunde, mit denen ich immer mal was unternehmen kann. Man braucht definitiv nicht unbedingt einen festen Partner, um glücklich zu sein, finde ich.

  • Am schlimmsten ist es auch, wenn man sich dann selbst fertig macht "niemand will dich", "du bist nicht gut genug", etc., aber ja, ich werde mein Leben nicht davon abhängig machen, ob ich eine Freundin habe, oder nicht.

    Den meisten Stress macht man sich eben leider nur selber, ja. Ich finde es aber wirklich gut, dass du das nicht komplett von einer anderen Person abhängig machst, weil eine sehr weise Konditorin hat zu mir gesagt, dass jeder Mensch eine mehr oder weniger perfekte komplette Torte ist, und der Partner lediglich das Topping darstellen sollte. Den:Die Partner:in zur eigenen Torte machen zu wollen, mit der das Leben dann erst perfekt ist, klingt auch einfach ungesund. Nichtsdestotrotz erfüllt es Menschen einfach - manche halt mehr, manche eben weniger - , wenn sie eine Schulter zum Anlehnen haben oder beispielsweise ihren Familienwunsch erfüllen können. Das ist auch absolut verständlich und natürlich muss man dann von seinen eigenen Prinzipien absehen können und Kompromisse eingehen, aber in erster Linie ist es wirklich wichtig, dass man mit sich selbst im Reinen ist. Das strahlt eine komplett andere Ausstrahlung an andere Menschen aus, wenn man einfach zufriedener mit sich selbst und nicht verbittert ist.

    Viele Leute, die ich kenne (nicht nur hier) berichten eben davon, dass sie ihren Partner erst dann getroffen haben, als sie nicht verkrampft danach gesucht haben und ich denke in gewisser Weise hängt das eben damit zusammen, dass es sich dann nicht um eine erzwungene Beziehung "um der Beziehung Willen" handelt, sondern die Leute eine tiefere Verbindung haben, die sich zB aus einer Freundschaft oder einem anderen Hobby herauskristallisiert hat.


    Ich persönlich sehe es halt wie mit dem Kuchen oder einem Eisbecher: Ich bin mit meinem Eisbecher unfassbar glücklich, aber wenn da noch eine Kirsche oben drauf ist, freue ich mich umso mehr. Die Kirsche wird den Eisbecher deswegen aber nicht ausmachen.

  • Ich habe auch zum Glück meine Geschwister und einige Freunde, mit denen ich immer mal was unternehmen kann. Man braucht definitiv nicht unbedingt einen festen Partner, um glücklich zu sein, finde ich.

    Kommt halt auch auf deine Lebenspläne an. Ich hör schon die biologische Uhr ein bisschen ticken, um ehrlich zu sein. ^^' Aber gut, eine Adoption kommt für mich definitiv auch in Frage, aber irgendwie würde ich dennoch gerne ein eigenes Kind bekommen.


    Ich genieße es auch mit jemanden zusammenzuleben, solange man selbst noch etwas Freiraum hat, freundschaftlich oder in einer Beziehung.


    Den meisten Stress macht man sich eben leider nur selber, ja. Ich finde es aber wirklich gut, dass du das nicht komplett von einer anderen Person abhängig machst, weil eine sehr weise Konditorin hat zu mir gesagt, dass jeder Mensch eine mehr oder weniger perfekte komplette Torte ist, und der Partner lediglich das Topping darstellen sollte. Den:Die Partner:in zur eigenen Torte machen zu wollen, mit der das Leben dann erst perfekt ist, klingt auch einfach ungesund.

    Finde nun auch nicht, dass man eine Beziehung, oder allgemein eine sehr wichtige Person in deinem Leben, nur als Topping sehen sollte und ich glaube, diese Einstellung wird einem heutzutage von allen Seiten eingetrichtert, richtet sich aber komplett gegen die menschliche Psyche / die Psyche sozialer Tiere.

    Ich sehe es schon so, dass solche Menschen auch ein wichtiger Teil deiner selbst werden, einfach weil die menschliche Psyche nur auf diese Weise funktioniert, und damit nicht nur ein Topping, sondern eine wichtige Grundzutat für deine eigene Torte sind.


    Menschen ab dem Kleinkindes/Kindesalter entwickeln noch nichtmal eine tatsächliche Persönlichkeit, wenn sie keine engen Beziehungen eingehen. Abgesehen von ein paar determinierten Grundeigenschaften in Rohform.

    Und die Erwachsenen, die ich so kenne, die nie enge Beziehungen hatten, wirken teilweise noch recht... wie Schulkinder, um es so zu sagen?


    Oder um anders zu sagen: Du kannst erst gar keine vollwertige Torte werden, wenn du keine bedeutenden, zwischenmenschlichen Beziehungen hast.


    Viele Leute, die ich kenne (nicht nur hier) berichten eben davon, dass sie ihren Partner erst dann getroffen haben, als sie nicht verkrampft danach gesucht haben und ich denke in gewisser Weise hängt das eben damit zusammen, dass es sich dann nicht um eine erzwungene Beziehung "um der Beziehung Willen" handelt, sondern die Leute eine tiefere Verbindung haben, die sich zB aus einer Freundschaft oder einem anderen Hobby herauskristallisiert hat.

    Das sowieso, ich versteh auch nicht wie solche Paare es anders miteinander aushalten. xD

  • Finde nun auch nicht, dass man eine Beziehung, oder allgemein eine sehr wichtige Person in deinem Leben, nur als Topping sehen sollte und ich glaube, diese Einstellung wird einem heutzutage von allen Seiten eingetrichtert, richtet sich aber komplett gegen die menschliche Psyche / die Psyche sozialer Tiere.

    Ich sehe es schon so, dass solche Menschen auch ein wichtiger Teil deiner selbst werden, einfach weil die menschliche Psyche nur auf diese Weise funktioniert, und damit nicht nur ein Topping, sondern eine wichtige Grundzutat für deine eigene Torte sind.


    Menschen ab dem Kleinkindes/Kindesalter entwickeln noch nichtmal eine tatsächliche Persönlichkeit, wenn sie keine engen Beziehungen eingehen. Abgesehen von ein paar determinierten Grundeigenschaften in Rohform.

    Und die Erwachsenen, die ich so kenne, die nie enge Beziehungen hatten, wirken teilweise noch recht... wie Schulkinder, um es so zu sagen?


    Oder um anders zu sagen: Du kannst erst gar keine vollwertige Torte werden, wenn du keine bedeutenden, zwischenmenschlichen Beziehungen hast.

    Okay, wenn du es so sagst, sehe ich das schon auch ähnlich. Mir geht es eher darum, dass ein einzelner Mensch einen eben nicht ausmachen sollte. Dass das in der Erziehung und dem formen des Charakters natürlich sehr wohl mit einfließt welches soziale Umfeld und Beziehungen man so pflegt, ist finde ich ja auch logisch, mir ging es eher darum, dass man beispielsweise das glatte Mehl auch durch Universalmehl ersetzen kann und nicht darauf beharren muss, dass man ohne Person X nicht glücklich wird. :D

  • [...] Vor allem jene Freundin, mit der ich unbedingt zusammen sein wollte und die mich eigentlich auch total lieb hat, hat nun einen Freund. Und sie wollte ein bisschen mein Approval haben. Also, sie hätte ihn nicht ohne in den Wind geschossen, aber es ging ihr besser damit. Sie: "Ich liebe ihn so! Aber ich will, dass du ihn auch magst" ... und ich nach zwei, drei Treffen so: "Aww, verdammt. Ich "liebe" deinen Freund auch!" xD

    Und ich bin nicht so ein Arschloch und nicht so kindisch, dass ich etwas gegen ihn habe, nur weil's für mich nicht geklappt hat und sie Dreistigkeit besitzt hetero zu sein. [...]

    Arbeitsseitig war ich mal seeehr verknallt in eine Person, die bereits vergeben war. Dieser Person konnte ich nicht immer aus dem Weg gehen und manchmal habe ich diesen Weg auch selbst gesucht (leider). Wenn wir zusammen waren, hatte ich ein sehr starkes Hochgefühl. Die Momente dann später alleine waren dafür meist unangenehm. Ich kann es leider nicht besser beschreiben, aber es kam einem Suchtverhalten/-gefühl schon relativ nahe. Irgendwann war ich furchtbar genug zu denken "naja, sie hat einen wirklich netten Freund... vielleicht könnten wir ja auch später einmal eine Beziehung zu dritt führen... ich könnte mich schon irgendwie damit arrangieren". Ich finde es toll, dass du damit viel besser umzugehen scheinst, als ich es je könnte. Mir haben die längeren Strecken, in denen ich keinen Kontakt zu ihr hatte, sehr gut getan. Dadurch habe ich mich wieder besser, bodenständiger und freier gefühlt.


    Ich habe auch noch keinen Partner gefunden, aber da ich noch relativ jung bin und ich in der nahen Zukunft vermutlich noch viele Leute kennenlernen werde, mache ich mir deswegen nicht so große Sorgen.

    Irgendwie schaff ich es halt auch Menschen kennenzulernen, selbst wenn ich eben nicht auf der Suche bin. Hatte auch mehrere "Dates" gehabt, aber war halt noch nie in einer Beziehung.


    Ich genieße grad das Single-Sein und ich finde, dass das Leben halt nicht auf einmal nicht mehr machbar ist, wenn man keinen Partner gefunden hat. Natürlich fühle ich mich auch oft einsam und sehe, wie andere Leute aus meiner Bekanntschaft mit ihren Partnern wegreisen und auf Dates gehen und wie einige sogar schon heiraten. Am schlimmsten ist es auch, wenn man sich dann selbst fertig macht "niemand will dich", "du bist nicht gut genug", etc., aber ja, ich werde mein Leben nicht davon abhängig machen, ob ich eine Freundin habe, oder nicht. Ich glaube das Leben bedeutet mehr als das und ich möchte mich deswegen nicht irgendwie komplett isolieren und rumheulen, sondern weiter meinen Weg gehen und an mich arbeiten. Ich habe auch zum Glück meine Geschwister und einige Freunde, mit denen ich immer mal was unternehmen kann. Man braucht definitiv nicht unbedingt einen festen Partner, um glücklich zu sein, finde ich.

    Das scheint mir eine sehr gute Basis für eine reife, längerfristige Beziehung. Wenn du jetzt auch die von @Claude bereits erwähnte Initiative zeigst, kann das deiner zukünftigen Freundin und dir eine glückliche Partnerschaft ermöglichen.


    Obgleich dieser guten Zutaten können Beziehungen sehr zerbrechlich und unvorhergesehen werden. In meinem Leben hatte ich bisher zwei Beziehungen und in beiden Fällen haben sich meine Partnerinnen von mir abgewandt und ich Holzklotz habe die Vorzeichen überhaupt nicht bemerkt. Es sind manchmal ganz kleine Steinchen, die später eine Lawine lostreten können. Erst im Nachhinein habe ich mir teilweise zusammenreimen können, was alles schief lief. Meine Exfreundinnen habe ich dazu auch befragt. Ganz genau konnten oder wollten sie mir nicht erklären, was letztendlich der Sargnagel war (womöglich waren es auch ganz viele). Das Hauptargument beider war - jetzt stümperhaft von mir überliefert - "es liegt nicht an dir, es liegt an mir - ich fühle es nicht mehr" (etwas klischee-ig, ich weiß) und es gab 1-2 Beispiele, die sie als störend äußerten, die ich im ersten Moment eher als Bagatelle empfand.


    Nach meiner ersten Beziehung bin ich sehr schnell in die zweite gerasselt. Ok, meine erste Beziehung hielt auch nicht wirklich lange an und wir waren voll die Karnickel... ^^' Vielleicht kamen die anderen wichtigen Zwischenmenschlichkeiten einfach zu kurz. Meine zweite Beziehung war dann schon deutlich mehr geprägt von wichtigen Gesprächen, Plänen und Erlebnissen fernab von... nun ja... Sex. Beide Beziehungen haben sich sehr unterschiedlich angefühlt. Während ich mich in der ersten Beziehung sehr oft völlig vergaß und rationales Denken zur Nebensächlichkeit wurde (ich habe meine damalige Freundin leider über alles gestellt), war ich beim zweiten Mal (zumindest einen Großteil der Zeit über) viel überlegter, kreativer und auch selbstständiger. Auch das Kribbeln war anders. Schaue ich heute auf beide Beziehungen zurück, vermisse ich beide. Habe ich mich also nicht weiterentwickelt? Denkbar.


    In beiden Fällen hätte ich gerne eine zweite Chance gehabt, aber darauf wollten sich beide nicht einlassen und das ist natürlich auch ihr gutes Recht. In jüngster Zeit habe ich bei einem Kolleg*innen-Pärchen beobachtet, dass sich auch längerfristige Problemsituationen mit der Zeit wieder beruhigen können. So etwas hätte ich mir für uns auch gewünscht. Wir waren im Grunde gar nicht garstig zueinander, unsere Beziehung ist einfach mit der Zeit mehr verflacht (Routine/Einseitigkeit).


    [...] eine sehr weise Konditorin hat zu mir gesagt, dass jeder Mensch eine mehr oder weniger perfekte komplette Torte ist, und der Partner lediglich das Topping darstellen sollte. [...]

    Das hat deine Freundin echt zuckersüß beschrieben. Den Spruch finde ich sehr schön und ermutigend.


    Das ist meiner Meinung nach eine Typenfrage. Ich kenne non-asexuelle Menschen, deren Leben auch ohne Lebens-/Sexualpartner*innen erfüllt ist. Meinem persönlichen Empfinden nach hat Sex/Sensualität für verschiende Menschen einen ganz unterschiedlichen Stellenwert. Dieser kann auch durchaus gering ausfallen. Das Sozialgefüge ist für die Lebenserhaltung auf jeden Fall relevant. Wichtige Bezugspersonen können aber auch anderer Art sein (z.B. enge Freunde, Familie).

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    "Ich bin nett, ich hab einen tollen Hund und ich kann ganz viel
    Zuckerwatte essen ohne dass mir schlecht wird."
    -
    Douglas Jensi Funny

    2 Mal editiert, zuletzt von marty ()

  • Irgendwann war ich furchtbar genug zu denken "naja, sie hat einen wirklich netten Freund... vielleicht könnten wir ja auch später einmal eine Beziehung zu dritt führen... ich könnte mich schon irgendwie damit arrangieren". Ich finde es toll, dass du damit viel besser umzugehen scheinst, als ich es je könnte. Mir haben die längeren Strecken, in denen ich keinen Kontakt zu ihr hatte, sehr gut getan. Dadurch habe ich mich wieder besser, bodenständiger und freier gefühlt.

    Der Gedanke kam mir auch, hab das Thema allgemein auchmal angedeutet gehabt. Finde es auch alles andere als furchtbar... eher ähm, lösungsorientiert? Kommt drauf an?

    Sie hat darauf geantwortet: "Andere können ja gerne eine polyamore Beziehung führen. ;)" Mit einem recht eindringlichen "war dir das Antwort genug?"-Blick. Das war mir jedenfalls Antwort genug, ja. xD

    Die Frau ist halt tatsächlich sehr hetero. Seltsame Leute gibt's, die nicht auf Frauen stehen, ich weiß... 🤷🏻‍♀️


    Jedenfalls hätten wir jetzt nie über längere Strecken keinen Kontakt mehr gehabt. Mir ging's zwar auch so, dass ich es zuerst nicht besonders schön fand, wie ihr Freund und sie so'n bisschen PDA austauschen, aber das muss man mit sich selbst ausmachen.

    Hab dann von beiden zumindest viele Hugs & Cuddles bekommen :heart: ... good enough. ^^


    In meinem Leben hatte ich bisher zwei Beziehungen und in beiden Fällen haben sich meine Partnerinnen von mir abgewandt und ich Holzklotz habe die Vorzeichen überhaupt nicht bemerkt. Es sind manchmal ganz kleine Steinchen, die später eine Lawine lostreten können. Erst im Nachhinein habe ich mir teilweise zusammenreimen können, was alles schief lief.

    Joa... aber die sind auch selbst Schuld, wenn sie nicht in einer Beziehung selbst kommunizieren, was sie stört.

    Ich meine, ich tu mir auch schwer sowas zu kommunizieren und dann erst recht Gefühle zu kommunizieren, aber bevor man sich von seiner Partnerin abwendet (in deinem Fall aus der Sicht der Frauen deren Partner), muss man das wohl oder übel doch.


    Punkto Kommunikation... ihr wisst ja, dass Personen verschiedene Arten von "Love Language" haben und bei mir passiert alles über kleine Gestiken oder so. Ich glaub ich hab sehr selten so richtig jemanden gesagt, erst recht in engen Freundschaften und Beziehungen, dass ich sie lieb habe / liebe. Ich merke mir eher ihre Lieblingsschokolade und bring die dann öfters mit, wenn man sich wiedersieht, oder hör zu, wenn sie über irgendetwas reden wollen, was mich eigentlich null interessiert, oder sag ihnen auf direktere Art meine ehrliche Meinung zu kleinen und großen Dingen.


    Und ich bin halt so dankbar, dass das verstanden wird und zb so kleine Kleinigkeiten geschätzt werden. Bei anderen Leuten fühl ich mich auch weit nicht comfortable genug, oder es braucht recht lange bis ich mit ihnen über well... profound feelings & stuff reden kann.

    Ich brauch wirklich eine Weile dazu, weil ich halt auch sehr viel habe, über das man irgendwann in engeren, zwischenmenschlichen Beziehungen reden sollte und so, aber ich will auch "nicht zur Last fallen", wenn ihr das kennt, plus eben ziemliche Trust Issues am Anfang.


    Hab es schon Mitte bis Ende letzten Jahres erlebt, dass eine Frau, mit der ich vorher drei Wochen geschrieben und die ich dann like drei-viermal auf einen Kaffee / draußen einfach zum Reden getroffen habe, dann zutiefst beleidigt war, weil sie quasi gleich alles von mir im Detail wissen wollte und ich einfach nur uncomfortable damit, und dann auch in Folge darauf mit ihr, war.

    Obwohl ich mich vorher in ihrer Nähe wohlgefühlt habe und ich hab das angesprochen und ja, sie hat dann nur noch selten bis gar nicht mehr zurückgeschrieben. ^^'



    Das ist meiner Meinung nach eine Typenfrage. Ich kenne non-asexuelle Menschen, deren Leben auch ohne Lebens-/Sexualpartner*innen erfüllt ist. Meinem persönlichen Empfinden nach hat Sex/Sensualität für verschiende Menschen einen ganz unterschiedlichen Stellenwert. Dieser kann auch durchaus gering ausfallen. Das Sozialgefüge ist für die Lebenserhaltung auf jeden Fall relevant. Wichtige Bezugspersonen können aber auch anderer Art sein (z.B. enge Freunde, Familie).

    Hab ja auch nichts anderes gesagt und ich bin sehr demisexuell, das musst du mir nicht sagen. ^^


    Aber dass in unserer Gesellschaft dieses "du musst dir auch selbst genug sein" aufgekommen ist, was halt Bullshit ist, niemand muss sich selbst genug sein, oder auch dass man Karriere und co über eine Partnerschaft stellen soll... ja, ich meine, ich könnte mich wieder über unsere Leistungsgesellschaft und Kapitalismus auslassen, weil uns das schon seit der Volksschule eingetrichtert werden soll. Und klar solltest du heiraten und Kinder kriegen, aber bitte nicht zu viel Zeit bei ihnen verbringen. xD

  • Aber dass in unserer Gesellschaft dieses "du musst dir auch selbst genug sein" aufgekommen ist, was halt Bullshit ist, niemand muss sich selbst genug sein

    Darf ich fragen, wieso du das so siehst?

    Ich meine, es ist schon ziemlich schwierig, mit jemandem eine Beziehung zu führen, der die ganze Zeit in seinem Selbstmitleid badet oder sich selbst herabwertet - weiß ich, weil ich mich die ganze Zeit über beherrschen muss, es nicht zu tun xD

    Jetzt, wo ich einige Zeit nach der Klinik ein bisschen mehr mit mir ins Reine gekommen bin, fühle ich mich auch besser und ich denke, das nehmen auch andere wahr; wenn man so sehr damit beschäftigt ist, an sich selzzu feilen oder zu kritisieren, verliert man vermutlich auch recht schnell den Blick für den Partner. Also ich mag mich nicht unbedingt, aber ich fühle mich nicht mehr ganz so... Fremd und unmenschlich mit meinem Verhalten. Deshalb denke ich schon, dass man einfach auch (für) sich selbst genug sein darf und auch sollte.

  • Aber dass in unserer Gesellschaft dieses "du musst dir auch selbst genug sein" aufgekommen ist, was halt Bullshit ist, niemand muss sich selbst genug sein

    Darf ich fragen, wieso du das so siehst?

    Ich meine, es ist schon ziemlich schwierig, mit jemandem eine Beziehung zu führen, der die ganze Zeit in seinem Selbstmitleid badet oder sich selbst herabwertet - weiß ich, weil ich mich die ganze Zeit über beherrschen muss, es nicht zu tun xD

    Jetzt, wo ich einige Zeit nach der Klinik ein bisschen mehr mit mir ins Reine gekommen bin, fühle ich mich auch besser und ich denke, das nehmen auch andere wahr; wenn man so sehr damit beschäftigt ist, an sich selzzu feilen oder zu kritisieren, verliert man vermutlich auch recht schnell den Blick für den Partner. Also ich mag mich nicht unbedingt, aber ich fühle mich nicht mehr ganz so... Fremd und unmenschlich mit meinem Verhalten. Deshalb denke ich schon, dass man einfach auch (für) sich selbst genug sein darf und auch sollte.

    Da spricht auch einfach die damalige Verhaltensbiologin aus mir. xD


    Ich finde es einfach unnatürlich wie die Gesellschaft heute Menschen oft drauf trimmen will, dass dir soziale, und ich meine wirklich enge, Kontakte gar nicht so wichtig in deinem Leben zu sein haben, aber du kannst von den meisten von uns sozialen Tieren nicht verlangen, dass sie ihre Haupterfüllung nicht in anderen Menschen finden.


    Gibt an sich auch sehr viele Studien darüber wie sehr die Einsamkeit und psychische Krankheiten aufgrund dieser selbst bei jungen Menschen immer mehr zunimmt, und diese sind auf Mitteleuropa bezogen. In Japan oder Südkorea etwa ist es noch sehr viel schlimmer.


    Ich hätte mal in der Zeit, als ich beim AMS war, vielleicht ein Jobangebot in einem anderen Bundesland bekommen und ich lasse eben nicht mein Umfeld hinter mir, auch wenn mir gesagt wird "die Stelle ist Vollzeit und zahlt relativ gut."

    Das wird aber heute unter Umständen verlangt, wenn dir gesagt wird, du sollst "flexibel" sein. Von dort aus wurde mir damals gesagt, dass bloß kleine Kinder und zu pflegende Eltern oder Großeltern eine gute Begründung wären, um diese Stelle abzulehnen.


    Eine Internetbekannte aus den USA hatte mir vor Weihnachten in etwa geschrieben, als im Weihnachtsgeschäft so viel los war und sie arbeitet eben im Retail: "Ich sehe die Leute auf meiner Arbeit, von denen ich die Hälfte nichtmal leiden kann (vor allem Kund*innen oft nicht lel), täglich doppelt so lange, wie meinen eigenen Mann und meine Kinder." Das hab ich in ähnlicher Ausführung schon öfter gelesen und gehört. Ich meine, wenn man es so direkt betrachtet... oof.

  • Der Gedanke kam mir auch, hab das Thema allgemein auchmal angedeutet gehabt. Finde es auch alles andere als furchtbar... eher ähm, lösungsorientiert? Kommt drauf an?

    Sie hat darauf geantwortet: "Andere können ja gerne eine polyamore Beziehung führen. ;)" Mit einem recht eindringlichen "war dir das Antwort genug?"-Blick. Das war mir jedenfalls Antwort genug, ja. xD

    Die Frau ist halt tatsächlich sehr hetero. Seltsame Leute gibt's, die nicht auf Frauen stehen, ich weiß... 🤷🏻‍♀️

    Oh, mutig! Heten sind generell ein merkwürdiges Völkchen. Wir lieben das "Andere", statt das "Gleiche" (völlig plemplem ^^).


    Unser Verhältnis war gar nicht so fortgeschritten wie eures. Für die oben genannte Frage wäre ich viel zu feige gewesen. Fairerweise hätte ich auch erstmal generell meine Gefühle offenlegen sollen. Spätestens an dieser Stelle hätte sich mein Herz so sehr überschlagen, dass mich wahrscheinlich der Soforttod ereilt hätte. x_x Das habe ich dann wohl mit meinen Exfreundinnen gemeinsam, dass ich Gefühlsangelegenheiten schlecht kommuniziere. Gegenüber meiner damaligen Kollegin habe ich mich allerdings auch so seltsam benommen, dass ihr jener Umstand sicher nicht entgangen ist.


    Punkto Kommunikation... ihr wisst ja, dass Personen verschiedene Arten von "Love Language" haben und bei mir passiert alles über kleine Gestiken oder so. Ich glaub ich hab sehr selten so richtig jemanden gesagt, erst recht in engen Freundschaften und Beziehungen, dass ich sie lieb habe / liebe. Ich merke mir eher ihre Lieblingsschokolade und bring die dann öfters mit, wenn man sich wiedersieht, oder hör zu, wenn sie über irgendetwas reden wollen, was mich eigentlich null interessiert, oder sag ihnen auf direktere Art meine ehrliche Meinung zu kleinen und großen Dingen.

    Wenn ich meinen Status in "weiblich" ändere, schickst du mir dann irgendwann "White Nougat Crisp" zu? (= Eine lesbische Freundin von mir (verheiratet, sorry) zeigt ihre Wertschätzung auch häufig mit Geschenken. Zu sagen "ich hab dich lieb" scheint so ein bisschen aus der Mode gekommen zu sein. Wenn ich eine Person wirklich toll finde, hab ich meist Kreativschübe und denk mir irgendwelchen Quatsch aus, der zum Lachen animieren soll. Oft bin ich dann aber irgendwie der einzige, der es versteht. ._.


    [...] Bei anderen Leuten fühl ich mich auch weit nicht comfortable genug, oder es braucht recht lange bis ich mit ihnen über well... profound feelings & stuff reden kann.

    Ich brauch wirklich eine Weile dazu, weil ich halt auch sehr viel habe, über das man irgendwann in engeren, zwischenmenschlichen Beziehungen reden sollte und so, aber ich will auch "nicht zur Last fallen", wenn ihr das kennt, plus eben ziemliche Trust Issues am Anfang.

    Über die eigenen Probleme zu sprechen, lässt uns doch viel menschlicher und sympathischer wirken. Ich finde nicht, dass man sich Bedenken machen sollte, anderen durch solche Äußerungen zur Last zu fallen. Falls jemand damit nicht umgehen kann, ist das doch auch schon ein gutes Indiz dafür, dass man nicht für einander geschaffen ist.


    Hab es schon Mitte bis Ende letzten Jahres erlebt, dass eine Frau, mit der ich vorher drei Wochen geschrieben und die ich dann like drei-viermal auf einen Kaffee / draußen einfach zum Reden getroffen habe, dann zutiefst beleidigt war, weil sie quasi gleich alles von mir im Detail wissen wollte und ich einfach nur uncomfortable damit, und dann auch in Folge darauf mit ihr, war.

    Obwohl ich mich vorher in ihrer Nähe wohlgefühlt habe und ich hab das angesprochen und ja, sie hat dann nur noch selten bis gar nicht mehr zurückgeschrieben. ^^'

    ...wenn du das aber nicht auf Anhieb kannst, muss man das natürlich respektiert. Dein Date hatte es wohl zu eilig. Vielleicht war ihre biologische Uhr auch schon weiter als deine.


    Hab ja auch nichts anderes gesagt und ich bin sehr demisexuell, das musst du mir nicht sagen. ^^

    Ich war, was Sexualität angeht, in der Vergangenheit ziemlich oberflächlich und leicht zu bedienen. Allerdings nimmt mein Wunsch danach auch immer mehr ab und ich habe das Bedürfnis danach mittlerweile nur noch selten. Seit meinem letzten Beziehungsaus strauchelt mein Selbstbewusstsein aber auch ganz schön. Möglicherweise hängt es damit zusammen.


    Aber dass in unserer Gesellschaft dieses "du musst dir auch selbst genug sein" aufgekommen ist, was halt Bullshit ist, niemand muss sich selbst genug sein

    Darf ich fragen, wieso du das so siehst?

    Ich meine, es ist schon ziemlich schwierig, mit jemandem eine Beziehung zu führen, der die ganze Zeit in seinem Selbstmitleid badet oder sich selbst herabwertet - weiß ich, weil ich mich die ganze Zeit über beherrschen muss, es nicht zu tun xD

    Jetzt, wo ich einige Zeit nach der Klinik ein bisschen mehr mit mir ins Reine gekommen bin, fühle ich mich auch besser und ich denke, das nehmen auch andere wahr; wenn man so sehr damit beschäftigt ist, an sich selzzu feilen oder zu kritisieren, verliert man vermutlich auch recht schnell den Blick für den Partner. Also ich mag mich nicht unbedingt, aber ich fühle mich nicht mehr ganz so... Fremd und unmenschlich mit meinem Verhalten. Deshalb denke ich schon, dass man einfach auch (für) sich selbst genug sein darf und auch sollte.

    Schön, dass du diesen Ansatz für dich wählst. In meinem Freundeskreis ist auch eine Person, die immer sehr mit sich hadert und dadurch den Blick für andere verliert (und ich meine damit jetzt nicht mich selbst... ^^'). Man sollte sich erstmal selbst gefallen, bevor man das von anderen einfordert.

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    "Ich bin nett, ich hab einen tollen Hund und ich kann ganz viel
    Zuckerwatte essen ohne dass mir schlecht wird."
    -
    Douglas Jensi Funny

  • Einen festen Freund oder eine feste Freundin habe ich im Moment nicht. Die letzte Beziehung ist bei mir auch schon fast 4 Jahre her. Seitdem hat sich, neben Flirts und sonstiges in dieser Richtung, nicht viel getan. Ich bin nicht unbedingt auf der Suche nach einem Partner / einer Partnerin, weil ich "alleine" auch gut zurecht komme. Klar, manchmal sehne ich mich nach jemandem, mit dem ich kuscheln kann, aber wenn ich mir die Beziehungsdramen meiner Freunde so anhöre, ist das single sein doch nicht so schlimm.

    In den Beziehungen, die ich vor Jahren hatte, ist einiges schief gelaufen. Vor allem meine letzte Beziehung ging katastrophal auseinander. Das nimmt mir so etwas den Mut, mich auf eine Beziehung einzulassen, sollte ich irgendwann auf jemanden treffen, mit dem die Chemie stimmt.

    Außerdem möchte ich erstmal mit meiner Sexualität im Einklang sein. Seit Jahren schon identifiziere ich mich als homosexuell, denke aber immer mehr, dass es doch in die Richtung bisexuell geht. Es gab Momente, wo ich einen Mann gesehen habe und mir dachte "Wow, der ist echt heiß.", mir aber dann gesagt habe "Aber Quatsch, du bist doch lesbisch."

    Ich habe mich irgendwie selbst festgefahren, was meine Sexualität angeht und möchte dieses "Problem" erstmal in den Griff kriegen. Es ist emotional anstrengender, als man glaubt.

  • Ich finde es einfach unnatürlich wie die Gesellschaft heute Menschen oft drauf trimmen will, dass dir soziale, und ich meine wirklich enge, Kontakte gar nicht so wichtig in deinem Leben zu sein haben, aber du kannst von den meisten von uns sozialen Tieren nicht verlangen, dass sie ihre Haupterfüllung nicht in anderen Menschen finden

    Das Problem ist: die Menge macht das Gift.

    Ich ertappe mich häufig dabei, dass ich mich zu sehr von anderen abhängig mache, beispielsweise über soziale Medien, und dabei halt so meine eigenen Hobbies aus den Augen verliere. Dass ich auf WhatsApp/Line Nachrichten warte, die andere Person lässt sich wiederum Zeit und dabei ist halt meine Zeit für Warten draufgegangen und dann denk ich mir hinterher immer Hm ^^" Dennoch ist es schwierig, davon wegzukommen, da ich mir angewöhnt habe, ständig validation von anderen zu suchen/brauchen, um... Naja, keine Ahnung. Weil ich mir selbst nicht genug bin. Und für diejenigen Leute ist es mehr als hilfreich, vielleicht sogar notwendig, sich selbst genug zu sein, um halt ihr Leben zu leben und für sich selbst zu wachsen. Es behauptet ja niemand, dass du soziale Kontakte einfach komplett beiseite schieben sollst oder dich nur mit dir selbst beschäftigen; letzten Endes bist du dir aber immer noch selbst am Nächsten.

  • Ich finde es einfach unnatürlich wie die Gesellschaft heute Menschen oft drauf trimmen will, dass dir soziale, und ich meine wirklich enge, Kontakte gar nicht so wichtig in deinem Leben zu sein haben, aber du kannst von den meisten von uns sozialen Tieren nicht verlangen, dass sie ihre Haupterfüllung nicht in anderen Menschen finden

    Das Problem ist: die Menge macht das Gift.

    Ich ertappe mich häufig dabei, dass ich mich zu sehr von anderen abhängig mache, beispielsweise über soziale Medien, und dabei halt so meine eigenen Hobbies aus den Augen verliere. Dass ich auf WhatsApp/Line Nachrichten warte, die andere Person lässt sich wiederum Zeit und dabei ist halt meine Zeit für Warten draufgegangen und dann denk ich mir hinterher immer Hm ^^" Dennoch ist es schwierig, davon wegzukommen, da ich mir angewöhnt habe, ständig validation von anderen zu suchen/brauchen, um... Naja, keine Ahnung. Weil ich mir selbst nicht genug bin. Und für diejenigen Leute ist es mehr als hilfreich, vielleicht sogar notwendig, sich selbst genug zu sein, um halt ihr Leben zu leben und für sich selbst zu wachsen. Es behauptet ja niemand, dass du soziale Kontakte einfach komplett beiseite schieben sollst oder dich nur mit dir selbst beschäftigen; letzten Endes bist du dir aber immer noch selbst am Nächsten.

    Für manche mag das ja stimmen, aber bei so vielen Leuten ... fraglich?

    Und das mach ich ja nicht, dass ich da dauernd aufs Handy schau, ob man mir zurückgeschrieben hat, manchmal bin ich auch zwei, drei Tagen gar nicht drin (wie du leider wissen / sehen dürftest xD) und mir geht es wirklich nicht um Validation, sondern eben halt... wie oben beschrieben.


    Einem wird immer mehr eingeredet, dass man sich selbst genug sein soll, bis man es selbst glaubt, weil du dich dann besser in unser gesellschaftliche System und Gefüge einfügst. Dann hast du eben weniger Problem damit (oder solltest weniger Problem damit haben) dich von deiner Firma oder vom AMS woandershin schicken zu lassen, und eben die Leute auf der Arbeit doppelt so lang zu sehen wie dein engstes Umfeld.


    Die Studien, die ich über die Einsamkeit unter jungen Menschen kenne, sagen da sehr viel aus und die wurden noch vor Corona veröffentlicht. Jetzt hat es sich bestimmt nochmal verschlimmert. Ich finde diesen Zustand einfach nur... devastating.


    Also ich versteh sie irgendwo. Manche Männer sind für's Auge schon fine af, ihr Freund ist auch ganz cute. Ich bin fair und geb das zu. ^^


    Ich hab ihr, genauso wie drei, vier anderen Freund*innen, gegenüber mittlerweile sehr wenig Hemmungen. xD

    Hab aber länger gebraucht bis dahin zu kommen, weil ich das auch ein, zwei Jahre lang nicht angesprochen habe. Hab sie davor aber auch schon länger gekannt, so ein dreiviertel Jahr oder ein Jahr, bis sich allmählich bei mir der Wunsch mit ihr zusammen zu sein entwickelt hat, und bis dahin waren wir recht lange befreundet.


    Punkto Kommunikation... ihr wisst ja, dass Personen verschiedene Arten von "Love Language" haben und bei mir passiert alles über kleine Gestiken oder so. Ich glaub ich hab sehr selten so richtig jemanden gesagt, erst recht in engen Freundschaften und Beziehungen, dass ich sie lieb habe / liebe. Ich merke mir eher ihre Lieblingsschokolade und bring die dann öfters mit, wenn man sich wiedersieht, oder hör zu, wenn sie über irgendetwas reden wollen, was mich eigentlich null interessiert, oder sag ihnen auf direktere Art meine ehrliche Meinung zu kleinen und großen Dingen.

    Wenn ich meinen Status in "weiblich" ändere, schickst du mir dann irgendwann "White Nougat Crisp" zu? (= Eine lesbische Freundin von mir (verheiratet, sorry) zeigt ihre Wertschätzung auch häufig mit Geschenken. Zu sagen "ich hab dich lieb" scheint so ein bisschen aus der Mode gekommen zu sein. Wenn ich eine Person wirklich toll finde, hab ich meist Kreativschübe und denk mir irgendwelchen Quatsch aus, der zum Lachen animieren soll. Oft bin ich dann aber irgendwie der einzige, der es versteht.

    Ich mach das doch nicht nur, um wen rumzukriegen. Ich mach das hin und wieder für alle aus meinem näheren Umfeld, genauso wie jene Freundin und ich dem anderen Paar, das Rona hatte, was Nettes gekocht und vor die Tür gestellt haben, damit die nicht ausschließlich von Packerlnudeln leben müssen, bis sie wieder vor die Tür durften und nicht bestellen müssen. Solche kleinen Dinge eben.


    Weil das halt oft einfach nur Lip Service ist. Ich kenne das so, dass die Typen, bei denen du hättest auf einer Schleimspur ausrutschen hättest können, nur was von dir wollten, und Paare, die am meisten rumkitschen und sich super verliebt verhalten, sich am schnellsten trennen.

    Das Romantischte, was ich von meinem Exfreund je in einem Spaßstreit gehört habe, war etwas in der Art von: "Du bist wie der Krebs, den ich mir nie entfernen lassen würden." Daraus wurde dann bei drei unserer Kollegen ein kleiner Insider von: "Biologists don't say "I love you." They say "You are like cancer, but I'd never get rid of you"... And I think that's beautiful." ^^


    Ich kann auch absolut gar nicht flirten, bzw. hab ich es nie so richtig versucht, um damit anzufangen und wenn ich einer Frau Komplimente mache, aber es halt diesmal gay meine, verstehen die es eh nur als ein "das ist aber nett von ihr :D" ... und ich hab keine Ahnung wie man sich verliebt verhält, geschweige denn wie sich das anfühlen soll, so wie das andere Leute einem beschreiben. Ich hab einfach meine Pubertät und alles darauf verschlafen. ^^



    [...] Bei anderen Leuten fühl ich mich auch weit nicht comfortable genug, oder es braucht recht lange bis ich mit ihnen über well... profound feelings & stuff reden kann.

    Ich brauch wirklich eine Weile dazu, weil ich halt auch sehr viel habe, über das man irgendwann in engeren, zwischenmenschlichen Beziehungen reden sollte und so, aber ich will auch "nicht zur Last fallen", wenn ihr das kennt, plus eben ziemliche Trust Issues am Anfang.

    Über die eigenen Probleme zu sprechen, lässt uns doch viel menschlicher und sympathischer wirken. Ich finde nicht, dass man sich Bedenken machen sollte, anderen durch solche Äußerungen zur Last zu fallen. Falls jemand damit nicht umgehen kann, ist das doch auch schon ein gutes Indiz dafür, dass man nicht für einander geschaffen ist.

    Bloß kann man sich nicht einfach von heute auf morgen entscheiden das zu tun, weil die ich Frau an sich kaum kenne und mir das merkwürdig und fremd erschien.


    Ach ja, ich glaube, ich hasse Dating. War mit ein paar Frauen aus, also vor allem auf einen Kaffee und bei einer daheim, wir haben einen Film gesehen und sie wollte eben gleich mehr beim zweiten Treffen und ich hab mir das nun sehr anders vorgestellt und ... Dating ist eine Enttäuschung für alle Involvierten. xD


    Dann hab ich erfahren, dass sie richtig in mich verknallt war und ich war like "ja, sie ist ganz süß und ich mag sie recht gerne", weil man nach drei Wochen oder so in Wahrheit kaum etwas über einen Menschen sagen kann, und ich kann nicht behaupten gar so sehr emotionally attached zu sein, wenn ich jemanden erst ein paar Wochen kenne und zwei-dreimal gesehen habe. Sie war eben 26 und ich dachte, mit dem Alter weiß man das einfach schon. Zumindest sollten es die meisten wissen ... es tat mir dann ja auch leid, dass sie deswegen traurig war. ^^"


    Ich hab sowohl meinen Exfreund wie auch eben jene Freundin vorher schon lange gekannt und wir waren da schon sehr gut befreundet, bevor wir zusammenkamen / darüber sprachen, ob da mehr wäre und darüber nachdachten.

    Deshalb hat sich davor und danach auch nicht viel geändert, wie ich finde. Das war halt dann mit ihm dieselbe Freundschaft, nur mit ein bisschen mehr alltäglichem (oder halt immer dann, wenn man sich sah) Körperkontakt als zuvor.


    Diejenigen, mit denen ich bisher geschrieben und mich getroffen habe, hatten es echt eilig, wie du es ausdrückst, oder eben jene hat sich innerhalb von ein paar Wochen unglaublich verknallt und war einfach nur enttäuscht, dass wir da nicht auf derselben Wellenlänge waren.

    Und Dating ist halt allgemein unglaublich awkward...


    Edit:

    Klar, manchmal sehne ich mich nach jemandem, mit dem ich kuscheln kann, aber wenn ich mir die Beziehungsdramen meiner Freunde so anhöre, ist das single sein doch nicht so schlimm.

    Hab das glücklicherweise selten erlebt und eher in der Schulzeit, danach so gut wie nie. Selbst wenn Paare Streit hatten oder sich getrennt haben, haben sie es mit einer bestimmten uhm... Dignity geschafft.


    Hab mich auch in der Schulzeit meistens so gut wie möglich rausgehalten.

    Bis auf das eine Mal, als eine Schulkollegin stolz drauf war ihren Freund, aka auch damals Kumpel von mir, zu betrügen und es noch lustig fand wie dumm er sei das nicht zu bemerken. Da riss mir der Geduldsfaden. ^^


    Danach hab ich so gut wie nie Relationship Drama mitbekommen. Die Paare mit denen ich befreundet bin, haben da eher andere Struggles wie zB Finanzielles und so, aber glücklicherweise kein dummes Drama.

  • Den Karrierezwang empfinde ich genauso. Medien, Eltern, Lehrer*innen, Freunde, Bekannte, etc. suggerieren oft, dass "Geld zu verdienen" eine der höchsten Prioritäten im Leben sein sollte (gefühltes allgemein-gesellschaftlichs Ranking: Gesundheit > Geld > Familiengründung). Wie stark die aus der Arbeit resultierende Probleme die Gesundheit beeinträchtigen, scheinen viele nicht zu bemerken. Als junger Mensch weißt du oft nicht, wohin mit dir und du denkst "ok, irgendwas muss ich ja machen, also versuche ich am besten das, was finanziell am meisten für mich abwirft als Basis für einen glücklichen Lebensabend".


    Ein Freund von mir ist aus beruflichen Gründen in ein anderes Bundesland gezogen und hat dort fast gar keine sozialen Bindungen. Die Kolleg*innen (so weit ich weiß fast ausschließlich männlich) sind alle etwas älter und ziemlich mürrisch. Er arbeitet mit ihnen, mag sie und ihre Einstellungen aber nicht. In seinem Privatleben trifft er sich nicht mit anderen, weil er dort keine Freunde hat und ihm Dates unangenehm sind. Meine Freunde und ich machen uns manchmal Sorgen, dass die Einsamkeit ihm schadet. Er macht aber immer einen sehr zufriedenen & robusten Eindruck, wenn er uns besucht. Seit der Pandemielage befindet er sich im Homeoffice, worüber er sehr froh ist, weil er dadurch nicht mehr direkt mit seinen Kolleg*innen zu tun hat. Die soziale Komponente ist dadurch also noch dünner. Ich habe ihn sehr gern, über Gefühlslagen reden wir aber meistens nicht, sondern widmen uns in unseren Gesprächen eher oberflächlichen Themen.


    Auf der anderen Seite finde ich auch, dass uns gesellschaftsseitig eingeredet wird, dass jede*jeder einen*eine Partner*in haben muss, um glücklich zu sein. Es mag sehr viele Menschen geben, welche dieses innere Bedürfnis einer tiefen Verbindung haben. Mittlerweile bin ich mir aber nicht mehr sicher, ob ich diesen Wunsch je wirklich geteilt habe oder einfach nur das Mundpropagierte nachleben wollte.


    Alle Themen, die mich berühren, kann ich mit jemandem bereden. Ich bin da sehr ungehemmt. Mein arbeitsmäßiges Umfeld ist großartig. Die Kontakte, die ich dort pflege sind so gut, dass ich mir die Zeit nach der Arbeit selbst genüge. Ob ich aufgrund meiner männlichen Züge oder fehlendem körperlichen Kontakt im Kindesalter weniger auf Sensualität anspringe, weiß ich nicht. Das ist bei mir nicht so stark ausgeprägt. Der Wunsch nach Sexualität ist vorhanden, manchmal würde ich dieses Verlangen aber auch gerne abstellen, weil ich das Solo-Leben gerade präferiere und mich diese Gefühle dabei verunsichern. Gelegentlich finde ich diese monogamen "Besitzansprüche" innerhalb von Standard-Beziehungen auch irgendwie befremdlich und frage mich, ob Liebe nicht lediglich ein Konstrukt ist, um sich das Triebverhalten schön zu reden. So, das sollte erstmal genug Stoff für Aufschreie bieten... ^^


    Das Problem ist: die Menge macht das Gift.

    Ich ertappe mich häufig dabei, dass ich mich zu sehr von anderen abhängig mache, beispielsweise über soziale Medien, und dabei halt so meine eigenen Hobbies aus den Augen verliere. Dass ich auf WhatsApp/Line Nachrichten warte, die andere Person lässt sich wiederum Zeit und dabei ist halt meine Zeit für Warten draufgegangen und dann denk ich mir hinterher immer Hm ^^" [...]

    Mir hat der Ausstieg bei Facebook damals sehr geholfen. Die wichtigen Kontakte habe ich auf Threema und Signal übernommen. Ich hatte auch das Gefühl, dass andere Interessen durch dieses soziale Netz zu kurz kommen. Jetzt, wo ich wieder mehr im Bisaboard aktiv bin, merke ich, dass es mir sehr schwer fällt, ein gesundes Maß in sozialen Medien zu finden. Es macht sehr viel Spaß, sich hier durchzulesen und Beiträge zu schreiben, es vereinnahmt mich zeitlich aber auch stark und macht abhängig. Ich muss mal schauen, wie lange ich das so durchziehe. Vielleicht schaffe ich es ja auch irgendwann mal, damit ausgeglichener umzugehen oder mache erstmal wieder eine Pause.


    [...] Außerdem möchte ich erstmal mit meiner Sexualität im Einklang sein. Seit Jahren schon identifiziere ich mich als homosexuell, denke aber immer mehr, dass es doch in die Richtung bisexuell geht. Es gab Momente, wo ich einen Mann gesehen habe und mir dachte "Wow, der ist echt heiß.", mir aber dann gesagt habe "Aber Quatsch, du bist doch lesbisch."

    Ich habe mich irgendwie selbst festgefahren, was meine Sexualität angeht und möchte dieses "Problem" erstmal in den Griff kriegen. Es ist emotional anstrengender, als man glaubt.

    Komm auf die dunkle Seite. >:D Meine lesbische Freundin sagt auch manchmal "Typ X" ist heiß. Die Grenzen in der Vorstellung verschwimmen da vielleicht etwas. Manche Männer haben ja auch mehr weibliche, andere mehr männliche Züge, wodurch sehr viel Varianz gegeben ist (aus Ermangelung an Wissen zu gendergerechter Sprache muss ich das jetzt leider so ausdrücken - ich hoffe, ihr versteht, wie ich das meine). Ich würde es cool finden, mich mit einem männlichen Partner zu "schmücken" (so oberflächlich das auch ist), aber es wäre kein sexueller Antrieb dahinter und wir würden eine Scheinbeziehung führen, mit der wir beide sicherlich nicht glücklich würden.


    Bi zu sein, ist ja auch nicht schlimm. Man hat letztendlich viel mehr Auswahl. ^^


    Kann es sein, dass die Beschreibung "Person X ist heiß" eher von Frauen verwendet wird und Männer mehr zu "Person Y ist süß" tendieren (natürlich nicht für alle gesprochen)? Oder ist das mehr eine Typenfrage und ich verhalte mich gerade einfach sexistisch? Wenn ich einen für mich attraktiven Menschen beschreibe, verwende ich "heiß" nie. Ich benutze eher solche Wörter wie "niedlich", "süß" oder "toll".


    Ich kann auch absolut gar nicht flirten, bzw. hab ich es nie so richtig versucht, um damit anzufangen und wenn ich einer Frau Komplimente mache, aber es halt diesmal gay meine, verstehen die es eh nur als ein "das ist aber nett von ihr :D" ... und ich hab keine Ahnung wie man sich verliebt verhält, geschweige denn wie sich das anfühlen soll, so wie das andere Leute einem beschreiben. Ich hab einfach meine Pubertät und alles darauf verschlafen. ^^

    Macht das tatsächlich noch jemand so? ^^ Ich könnte mich selbst dabei nicht ernst nehmen. Allerdings bin ich bei Intimitäten häufig eine ziemliche Gurke. Ich mag ernsten Sex z.B. nicht besonders und finde, dass man dabei auch lachen darf. Eine meiner beiden Exfreundinnen war da viel seriöser eingestellt und mochte das gar nicht an mir. ^^'


    Ach ja, ich glaube, ich hasse Dating. War mit ein paar Frauen aus, also vor allem auf einen Kaffee und bei einer daheim, wir haben einen Film gesehen und sie wollte eben gleich mehr beim zweiten Treffen und ich hab mir das nun sehr anders vorgestellt und ... Dating ist eine Enttäuschung für alle Involvierten. xD


    Dann hab ich erfahren, dass sie richtig in mich verknallt war und ich war like "ja, sie ist ganz süß und ich mag sie recht gerne", weil man nach drei Wochen oder so in Wahrheit kaum etwas über einen Menschen sagen kann, und ich kann nicht behaupten gar so sehr emotionally attached zu sein, wenn ich jemanden erst ein paar Wochen kenne und zwei-dreimal gesehen habe. Sie war eben 26 und ich dachte, mit dem Alter weiß man das einfach schon. Zumindest sollten es die meisten wissen ... es tat mir dann ja auch leid, dass sie deswegen traurig war. ^^"

    Ja, das hängt dann aber auch so ein bisschen mit deiner Demisexualität zusammen. Als oberflächlicher Mensch kann ich sagen, dass man nach drei Wochen durchaus schon sehr starke Gefühle und weitgesteckte Ziele haben kann. Schade, dass das für euch beide nicht gepasst hat. So wie du es beschreibst, hätte es sehr gut funktionieren können, hättet ihr euer Tempo synchronisiert.


    Hab das glücklicherweise selten erlebt und eher in der Schulzeit, danach so gut wie nie. Selbst wenn Paare Streit hatten oder sich getrennt haben, haben sie es mit einer bestimmten uhm... Dignity geschafft.

    Hab mich auch in der Schulzeit meistens so gut wie möglich rausgehalten.

    Bis auf das eine Mal, als eine Schulkollegin stolz drauf war ihren Freund, aka auch damals Kumpel von mir, zu betrügen und es noch lustig fand wie dumm er sei das nicht zu bemerken. Da riss mir der Geduldsfaden. ^^

    Ja, ziemlich eklig. Ich verstehe den Reiz eines Seitensprungs, weil verbotene Dinge eben Spaß machen, aber mein Moralkompass ist stark genug, dass solche Ideen tatsächlich nur Bestandteil meiner Fantasie bleiben. Dass man damit angeben muss... naja, wenn man noch sehr jung ist, sagt man sehr viele verletztende Dinge. Man kann die Konsequenzen einfach noch nicht gut einschätzen.


    Ein ehemaliger Arbeitskollege, der mittlerweile leider schon in jungen Jahren verstorben ist, hatte nach eigenen Angaben mehrere Freundinnen in verschiedenen Ortschaften. Sie schienen voneinander nichts zu wissen. Er wirkte eigentlich wie ein lieber Kerl. Wie man mit derlei Verstrickungen und Zeitabläufen haushalten kann, verstehe ich absolut nicht. Das man hierbei ein moralisches & verantwortungsloses Verbrechen begeht, darüber brauchen wir uns natürlich nicht zu streiten.


    Abgesehen davon ging in meiner Blase auch alles sehr normalisiert vonstatten.

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    "Ich bin nett, ich hab einen tollen Hund und ich kann ganz viel
    Zuckerwatte essen ohne dass mir schlecht wird."
    -
    Douglas Jensi Funny

    Einmal editiert, zuletzt von marty ()

  • Du hast mit beidem absolut Recht. Natürlich muss nicht jeder eine*n Partner*in haben, aber man muss sich eben auch nicht selbst genügen. Unser Alltagsleben, unsere Gesellschaft und co sind an sich schon oft entmenschlicht genug, da muss man sich das nicht auch noch einreden, finde ich.


    Man muss aber auch sagen: Du kannst nur sagen, was er für einen Eindruck macht, aber nicht wie es ihm wirklich geht, wenn ihr nie über sowas redet. Naja und ... man muss ja nicht dauernd tatsächlich und direkt über Gefühle reden. Sowas merkt man doch ein bisschen bzw. irgendwo intuitiv, ob es gespielt ist oder nicht. Also wenn man sich gut kennt, finde ich, ist aber natürlich auch für jeden anders.


    ----------------------------------------------------------------------------------------------


    Wie meinst du "aufgrund männlicher Züge"?


    Ich meine, mit dem Letzten weiß ich zwar was du meint, aber das ist dann halt keine Liebe, wenn man Liebe sagt und nur Lust meint.


    Ach ja, ich glaube, ich hasse Dating. War mit ein paar Frauen aus, also vor allem auf einen Kaffee und bei einer daheim, wir haben einen Film gesehen und sie wollte eben gleich mehr beim zweiten Treffen und ich hab mir das nun sehr anders vorgestellt und ... Dating ist eine Enttäuschung für alle Involvierten. xD


    Dann hab ich erfahren, dass sie richtig in mich verknallt war und ich war like "ja, sie ist ganz süß und ich mag sie recht gerne", weil man nach drei Wochen oder so in Wahrheit kaum etwas über einen Menschen sagen kann, und ich kann nicht behaupten gar so sehr emotionally attached zu sein, wenn ich jemanden erst ein paar Wochen kenne und zwei-dreimal gesehen habe. Sie war eben 26 und ich dachte, mit dem Alter weiß man das einfach schon. Zumindest sollten es die meisten wissen ... es tat mir dann ja auch leid, dass sie deswegen traurig war. ^^"

    Ja, das hängt dann aber auch so ein bisschen mit deiner Demisexualität zusammen. Als oberflächlicher Mensch kann ich sagen, dass man nach drei Wochen durchaus schon sehr starke Gefühle und weitgesteckte Ziele haben kann. Schade, dass das für euch beide nicht gepasst hat. So wie du es beschreibst, hätte es sehr gut funktionieren können, hättet ihr euer Tempo synchronisiert.

    Jein, also ich finde, dass man das ab einem bestimmten Alter schon lernen sollte zu differenzieren, um ehrlich zu sein?


    Bin halt der Meinung, dass man vielleicht verknallt sein kann, jemanden natürlich auch ziemlich gerne mögen und attraktiv finden oder whatever, aber dass man nach kurzer Zeit nicht lieben kann, also vor allem, wenn man jetzt noch nicht so viel, sprich eigentlich nichts Nennenswertes, miteinander durchlebt hat.


    Selbst wenn man sich einander ein bisschen was voneinander erzählt, hat man noch keine großartigen Erfahrungen miteinander gemacht und ich denke schon, dass man ein paar sehr gute und sehr schlechte Momente vom anderen erleben muss, und auch vor allem miteinander erleben muss, um wirklich mit so einem Begriff wie Liebe anzukommen.

    Da geht es weniger um die absolute Zeitspanne, eher um das Erlebte darin.


    Btw hab ich ihr erklärt wie ich das sehe und gesagt, ich würde sie schon gerne öfter treffen und alledem mehr Zeit geben, aber naja, da kam dann nicht mehr viel zurück. ^^"


    [...] Außerdem möchte ich erstmal mit meiner Sexualität im Einklang sein. Seit Jahren schon identifiziere ich mich als homosexuell, denke aber immer mehr, dass es doch in die Richtung bisexuell geht. Es gab Momente, wo ich einen Mann gesehen habe und mir dachte "Wow, der ist echt heiß.", mir aber dann gesagt habe "Aber Quatsch, du bist doch lesbisch."

    Ich habe mich irgendwie selbst festgefahren, was meine Sexualität angeht und möchte dieses "Problem" erstmal in den Griff kriegen. Es ist emotional anstrengender, als man glaubt.

    Komm auf die dunkle Seite. >:D Meine lesbische Freundin sagt auch manchmal "Typ X" ist heiß. Die Grenzen in der Vorstellung verschwimmen da vielleicht etwas. Manche Männer haben ja auch mehr weibliche, andere mehr männliche Züge, wodurch sehr viel Varianz gegeben ist (aus Ermangelung an Wissen zu gendergerechter Sprache muss ich das jetzt leider so ausdrücken - ich hoffe, ihr versteht, wie ich das meine). Ich würde es cool finden, mich mit einem männlichen Partner zu "schmücken" (so oberflächlich das auch ist), aber es wäre kein sexueller Antrieb dahinter und wir würden eine Scheinbeziehung führen, mit der wir beide sicherlich nicht glücklich würden.


    Bi zu sein, ist ja auch nicht schlimm. Man hat letztendlich viel mehr Auswahl. ^^

    Naja, also da muss jeder selbst entscheiden, wie er seine Sexualität einordnet, aber ich kann von mir sagen: Du kannst einen Mann schön finden und willst trotzdem nicht mit ihm intim sein und nicht unbedingt eine Beziehung führen. Das ist einfach aus ästhetischer Sicht. ^^


    Ja,, ziemlich eklig. Ich verstehe den Reiz eines Seitensprungs, weil verbotene Dinge eben Spaß machen, aber mein Moralkompass ist stark genug, dass solche Ideen tatsächlich nur Bestandteil meiner Fantasie bleiben. Dass man damit angeben muss... naja, wenn man noch sehr jung ist, sagt man sehr viele verletztende Dinge. Man kann die Konsequenzen einfach noch nicht gut einschätzen.


    Ein ehemaliger Arbeitskollege, der mittlerweile leider schon in jungen Jahren verstorben ist, hatte nach eigenen Angaben mehrere Freundinnen in verschiedenen Ortschaften. Sie schienen voneinander nichts zu wissen. Er wirkte eigentlich wie ein lieber Kerl. Wie man mit derlei Verstrickungen und Zeitabläufen haushalten kann, verstehe ich absolut nicht. Das man hierbei ein moralisches & verantwortungsloses Verbrechen begeht, darüber brauchen wir uns natürlich nicht zu streiten.


    Abgesehen davon ging in meiner Blase auch alles sehr normalisiert vonstatten.

    Hm ja... nein ^^"
    Mit 16, 17 weiß man an sich schon sehr gut, was man tut. Die Frau hat allgemein sehr gerne Leute ausgenommen und sich als Mittelpunkt der Welt verstanden bzw. wäre gerne als solcher behandelt worden. Hat sich bei ihr anscheinend auch nicht viel geändert. Da ist dann auch recht egal, ob jemand 16, 26 oder 36 ist.


    Zum letzten Satz: oof!?

    Aber es ist immer wieder faszinierend, lassen wir das mal neutral stehen xD, wie unterschiedlich die Umfelder und Lebensrealitäten von Menschen sind.

  • Auf die beiden Absätze möchte ich gerne in umgekehrter Reihenfolge eingehen und muss dafür nochmal etwas ausholen.


    Ich meine, mit dem Letzten weiß ich zwar was du meint, aber das ist dann halt keine Liebe, wenn man Liebe sagt und nur Lust meint:


    Aktuell kann ich die Bedeutung der "Liebe zwischen zwei Personen" für mich selbst nicht mehr richtig einordnen. Für mich war diese Form von Liebe ein Gebilde daraus, dass man verschiedene Themen/Hobbies/Bedürfnisse teilt, sich gegenseitig anziehend findet und die Vorstellung hat, auf unbestimmte Zeit (bzw. ein Leben lang) zusammenzusein.


    Mit meinen damaligen Freundinnen hatte ich dieses Mindset vom Anfangs- bis Endstadium unserer Beziehung. Alle für mich wichtigen Kriterien haben gepasst. Das habe ich schon sehr früh erkannt. Natürlich haben wir in der Anfangszeit noch keine oder nur sehr wenige Problemstellungen gemeinsam bewältigt und es gab so früh auch keine Erlebnisse, die uns zusammengeschweißt haben.


    Da meine beiden Exfreundinnen und ich jedoch keine Kinderwünsche hatten und wir in unterschiedlichen Haushalten lebten, gab es für uns kein Risiko, uns schon recht zeitig den Beziehungsstempel aufzudrücken.


    Früher wollte ich unbedingt mit jemandem zusammen ein Ganzes ergeben, weil ich das für den besten Lebensweg hielt. Heute bin ich alleine sehr glücklich, sehne mich aber hin und wieder nach Körperlichkeit. Allerdings möchte ich das nicht mit einer fremden Person oder mit wechselnden Bekanntschaften. Es sollte schon ein sehr intimes Verhältnis sein. Dadurch sehe ich mich selbst in der Zwickmühle, dass a) mein Wunsch, jemandem nahe zu sein, mehr daraus resultiert, dass ich einfach besagte "Lust" verspüre und b) jener einzelnen Person damit Schaden zufüge, weil sie diesen Grund möglicherweise nicht als ausreichend ansieht, um mit jemandem zusammenzusein.


    Wie meinst du "aufgrund männlicher Züge"?


    Manchmal habe ich das Gefühl, dass viele Menschen mehr für andere empfinden, als ich es selbst kann. Dann frage ich mich, womit meine abgestumpfte Gefühlswelt zusammenhängt. Liebe, Sex und Sensualität gehen für mich Hand in Hand.


    In puncto "Sensualität" fühle ich mich manchmal etwas taub und ich denke, weniger erogen zu sein. Wenn ich die Schilderungen anderer, wie sich Umarmungen oder Küsse anfühlen mit meinen eigenen Erlebnissen vergleiche, so nehme ich diese ganz anders und viel schwächer wahr. Sicherlich gibt es da von Person zu Person Unterschiede, allerdings ist es jetzt auch kein Geheimnis, dass diese Empfindungen bei einem Großteil der Menschen mit eher weiblichen Merkmalen stärker ausgeprägt sind, als die eines Großteils der Menschen mit eher männlichen Merkmalen.


    Beim Tippen des Beitrags wollte ich andeuten, dass Sensualität für mich aus jenen Gründen "leider" keinen so großen Stellenwert einnimmt. Das bedrückt mich etwas, weil ich denke, dass diese Eigenschaft für sehr viele Menschen von großer Bedeutung ist und ich frage mich, ob ich jemandem zumuten kann, mit einem Mensch wie mir zusammenzusein, der scheinbar mit einer unsichtbaren Hornhaut überzogen ist. x)


    Naja, also da muss jeder selbst entscheiden, wie er seine Sexualität einordnet, aber ich kann von mir sagen: Du kannst einen Mann schön finden und willst trotzdem nicht mit ihm intim sein und nicht unbedingt eine Beziehung führen. Das ist einfach aus ästhetischer Sicht. ^^

    Ich kann nachvollziehen, aus welchen Gründen ein Mann aus objektiver Sicht als "schön" empfunden wird, ich bekomme aber nicht diese "Gott, ist dieser Mensch bezaubernd - ich wünschte, da wäre etwas zwischen uns"-Vibes. ^^

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    "Ich bin nett, ich hab einen tollen Hund und ich kann ganz viel
    Zuckerwatte essen ohne dass mir schlecht wird."
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    Douglas Jensi Funny

  • Diese Sensualität muss ja bei dir keinen großen Stellenwert einnehmen. Menschen drücken ihre Gefühle und Zuneigung unterschiedlich aus und bei mir ist das halt auch nur bei ein paar wenigen Personen, die ich drücken will. xD


    Das ist auch immer so, dass manche glauben, jemand hätte keine Gefühle, bloß weil man nicht in Tränen ausbricht oder sie in anderer Weise mit "großen Gesten" zeigt.

    Ich zeige speziell Traurigkeit auch sehr selten offen, positive Gefühle schon viel eher, was nicht heißt, dass diese Negativen nicht da sind.

    Das sagt ja nichts darüber aus, wie oberflächlich, "unfeeling" oder nicht ein Mensch tatsächlich ist.


    Nur bloß weil eine Klischee leider zu weit verbreitet ist, heißt es ja nicht, dass es wahr ist.

    Sind dann hauptsächlich, wenn man sich nur auf Männer bezieht, feminine Männer dazu fähig diese bestimmte Art von Love Language zu haben oä.? ^^'

    Was soll Maskulinität oder Feminität überhaupt sein, abseits von der Ästhetik und dem eigenen Körpergefühl. Sehr viel anderes ist anerzogen oder es bilden sich die Leute halt einfach nur viele seltsame Dinge ein, you know.

  • Arbeitsseitig war ich mal seeehr verknallt in eine Person, die bereits vergeben war. Dieser Person konnte ich nicht immer aus dem Weg gehen und manchmal habe ich diesen Weg auch selbst gesucht (leider). Wenn wir zusammen waren, hatte ich ein sehr starkes Hochgefühl. Die Momente dann später alleine waren dafür meist unangenehm. Ich kann es leider nicht besser beschreiben, aber es kam einem Suchtverhalten/-gefühl schon relativ nahe. Irgendwann war ich furchtbar genug zu denken "naja, sie hat einen wirklich netten Freund... vielleicht könnten wir ja auch später einmal eine Beziehung zu dritt führen... ich könnte mich schon irgendwie damit arrangieren". Ich finde es toll, dass du damit viel besser umzugehen scheinst, als ich es je könnte. Mir haben die längeren Strecken, in denen ich keinen Kontakt zu ihr hatte, sehr gut getan. Dadurch habe ich mich wieder besser, bodenständiger und freier gefühlt.

    Als oberflächlicher Mensch kann ich sagen, dass man nach drei Wochen durchaus schon sehr starke Gefühle und weitgesteckte Ziele haben kann.

    Das ist dann nicht Liebe sondern Verliebtheit.

    Verliebtheit – Wikipedia
    de.wikipedia.org


    Liebe hat für mich immer auch etwas mit einem Gefühl tiefer Verbundenheit, Wertschätzung und Respekts zutun, zumindest im Bezug auf Personen die nicht zur Familie gehören, weil sich da Liebe unter anderen Bedingungen entwickelt.


    Und ich finde, man sollte diese Begriffe schon von einander abgrenzen, statt zu sagen, dass jeder Liebe anders definiert. Dieses Verliebtheitsgefühl ist, wie du es richtig erkannt hast, eine Art Suchtverhalten/-gefühl. Weshalb dieses Gefühl auch abklingt, wenn du, laut eigenen Angaben, wenig bis gar keinen Kontakt zu dieser Person hast. Rein biochemisch ist es auch so, dass dieses Verliebtheitsgefühl eher Ergebnis erhöhter Dopaminausschüttung ist, während es bei Liebe eher Serotonin ist.


    Dementsprechend haben viele Leute, die verliebt sind, auf der einen Seite dieses total intensive Gefühl und empfinden höchste Euphorie, wenn positive Trigger auftreten, fallen bei negativen Triggern hingegen in ein Tief, was so weit gehen kann, dass sie Entzugserscheinungen haben, nicht schlafen, nicht essen, sich nicht konzentrieren können.


    Wenn ich mir so gut funktionierende Beziehungen mit emotional reifen Menschen anschaue, stelle ich fest, dass dieses Verliebtheitsgefühl mit der Zeit verschwindet. Und das ist gut so, weil dieser langfristige Rausch mehr schadet, als dass er Nutzen hat. Liebe ist vergleichsweise "langweilig". Man lebt seinen Alltag, kennt seinen Partner und hat auch Verantwortung. Natürlich verbringt man sein Leben nicht nur vor der Glotze, sondern baut auch besondere Momente in seine Beziehung ein, die die Romantik und Leidenschaft aufrecht erhalten. Aber es ist eben nicht dieses Wechselbad der Gefühle des Neuen, Unbekannten und Aufregenden. Stattdessen hat man, wie ich finde, etwas viel besseres. Eine Beziehung die wie gesagt auf Vertrauen, Respekt und Wertschätzung beruht. Für viele hört die Beziehung aber auf, sobald es nicht mehr "kribbelt", man keine "Gefühle" mehr hat.


    Ich bin der Meinung, man kann lernen, die richtigen Prioritäten zu setzen. Durch Introspektion und durch das ausarbeiten von Werten und Tugenden, die zu mehr emotionaler Reife führen. Das hat mir persönlich auch sehr geholfen. Dieses Verliebtheitsgefühl ist auch mir nicht fremd. Als ein paar nette Gespräche und Zeit zusammen ausgereicht hat, um aus dem Glücksgefühl gar nicht mehr herauszukommen, nur um umso tiefer in ein Loch voller Trauer zu fallen, wenn mich die Realität eingeholt hat.


    Mittlerweile kann ich von mir behaupten, in den letzten paar Jahren hat in mir keine Frau ein Verliebtheitsgefühl ausgelöst. Nicht, weil es keine tollen Frauen waren, sondern weil ich, wie ich finde, die nötige emotionale Reife erlangt, konkrete Werte habe und genau weiß, was ich mir von einer Beziehung wünsche. Das heißt wiederum nicht, dass ich keine romantischen Gefühle haben kann, diese entstehen aber im Zuge dessen, dass ich den Menschen besser kennenlerne, wir intellektuell auf einer Wellenlänge sind und eine Bindung aufbauen. Aber dieses Gefühl der Verliebtheit verspüre ich in der Form nicht mehr, besonders nicht aufgrund oberflächlicher Trigger, wie, dass man sich nett unterhalten, gewitzelt oder geflirtet hat und ein wenig touchy war.

  • Ich gebe Raito ja Recht ... Obwohl ich schon sagen muss, dass ich diese Hochs und Tiefs bei allen Personen habe, die ich sehr lieb habe, und dann für ein paar Wochen nicht sehen kann. Sprich, wenn man sich dann verabschiedet und weiß, okay ich seh ihn/sie/dey erst im März wieder, hinterlässt das immer ein kleines Tief.

    Zumindest so ein wenig und ich kann nicht behaupten, dass dieses bei Frauen, die ich süß finde und vielleicht zusammen sein wollen würde, stärker sei.


    Wenn dieses Hochgefühl durch Gespräche etc entsteht, sehe ich das auch nicht als Verliebtheit an.

    Sobald man sich in der Gegenwart von jemanden so wohlfühlt, dass man miteinander über vieles reden, eine Connection hat und einfach mehr man selbst sein kann, ist da schon mehr vorhanden.


    Trotzdem kann man nun nicht behaupten, dass man nach kurzer Zeit, in der man eigentlich noch nichts so richtig miteinander erlebt hat, mehr eingehen sollte oder dass man dann einen Menschen bereits so gut kenne.

  • Das ist denke ich ein guter Richtwert. Wenn man Sehnsucht nach Menschen hat unabhängig von ihrem Geschlecht oder dem Umstand, dass man sich körperlich zu ihnen hingezogen fühlt. Dann weiß man, dass es um den Menschen geht. Oft erlebt man es aber, dass die emotionale - ich würde es schon Abhängigkeit nennen, in der Regel in dem Kontext zustande kommt, dass das Potential für eine Beziehung und/oder körperliche Intimitäten existiert. Aber wenn man dann mal nachhakt und fragt, was verbindet euch eigentlich so? Wie verbringt ihr denn eure Zeit, worüber redet ihr denn konkret? Sind die Antworten doch ziemlich ernüchternd.


    Ich versteh auch nie so ganz, warum es sich für viele falsch anfühlt, etwas mit der besten Freundin oder dem besten Freund anzufangen. Ihr kennt euch, lange und gut, ihr vertraut euch, könnt euch auf einander verlassen, habt ne gute Bindung aufgebaut, seid dementsprechend wohl auf einer Wellenlänge, werdet vermutlich auch denselben Humor und Hobbies haben, je nachdem wie ihr "beste*r Freund*in" definiert. Schlecht aussehen tut ihr beide auch nicht. Wenn es sich da für mich "falsch" anfühlt, es mit einer Beziehung zu probieren und ich stattdessen dem "guten Gefühl" mit irgendeiner fremden Person nachjagen würde, dann würde ich ernsthaft meine Werte und Ziele hinterfragen.


    Das ist auch so ein Problem, die Ansicht, man könne Liebe und Gefühle nicht in Worte fassen. Doch, kann man und sollte man. Man sollte seine Gefühle versuchen in Worte zu fassen und sich immer wieder mal ins Gewissen rufen, was man unter Liebe versteht, was man von einer Partnerschaft erwartet und wie man das Verliebtheitsgefühl einordnen kann.