Typ: TV-Anime
Genre: Adventure, Comedy, Fantasy, Shounen
Episodenanzahl: 24
Erstausstrahlung: 11.07.2017 ~ 20.12.2017
Studio: Production I.G.
Regie: Hiroshi Ikehata
Vor 300 Jahren trieb der Dämonenkönig Giri sein Unwesen auf der Welt. Mit seiner schwarzen Magie und der Armee an Monstern unter ihm gelang es ihm beinahe, die Welt zu unterwerfen, bis er von einer Magierin mit dem sogenannten Guru Guru versiegelt wurde.
300 Jahre später, und das Siegel welches Giri zurückhält fängt an, schwächer zu werden, wodurch der König von Kodai nach Helden in seinem Land sucht. Der 13-jährige Nike (Shizuka Ishigami) will damit nichts zu tun haben - ihm können die Heldenfantasien so weit wie möglich fern bleiben. Zu dumm, dass sein Vater früher selbst Held werden wollte und dies nun alles auf Nike schiebt... und wie sich nach kurzer Zeit herausstellt, ist er sogar der legendäre Held!
Zusammen mit Kukuri (Konomi Kohara), der letzten lebenden Person welche die Guru Guru-Magie anwenden kann, ist es nun für ihn an der Zeit, die Welt zu retten - allerdings auf die wohl chaotischste Art und Weise, da sowohl Nike als auch Kukuri nicht wirklich die Kompetenz in Person sind und mitten in der Pubertät stecken. Auf ihren Reisen gesellen sich die verschiedensten Personen immer wieder für kürzere Zeiträume zu ihrer Gruppe hinzu - darunter die Priesterin Juju (You Taichi) welche eigentlich gar nichts mit der Religion zu tun haben will, zu der sie gehört, Eldol Udberg (Katsuyuki Konishi), ein alter Tänzer welcher oftmals der Gruppe das Leben eher schwerer macht anstatt ihnen zu helfen, Toma (Yukiyo Fujii), ein Kind mit einer großen Faszination für alle möglichen Erfindungen, Runrun (Saori Oonishi), die Angehörige einer Gesellschaft für schwarze Magie (und so ziemlich die einzig wirklich kompetente Erwachsene), sowie Gipple (Takahiro Sakurai), ein Windgeist welcher es sich zur Aufgabe gemacht hat, schnulzige Momente aller Art umgehendst zu ruinieren. Und die Hilfe wird auch bitter benötigt, da sich Giri's Monster-Armee bereits zur Aufgabe gemacht hat, die Welt in "Schrecken" zu versetzen, angeführt vom Dämonenprinzen Raid (Nobuhiko Okamoto) und dem Magier Kaya (Nobuo Tobita).
Egal welches Jahr wir haben, es gibt immer ein paar Anime, die in einem Jahr laufen, aber von der Allgemeinheit zum größten Teil ignoriert werden. Vielleicht sieht ja das Promo-Artwork zu kindisch aus, vielleicht hat es kein großes und bekanntes Quellmaterial dahinter, oder vielleicht wird es einfach bloß von größeren Titeln im selben Jahr überschattet. Zu den solche Anime gehörte letztes Jahr auch Mahoujin Guru Guru (auf Crunchyroll als Magical Circle Guru Guru gelistet) - ein Reboot für einen Manga, welcher schon im Jahr 1994 einen längeren Anime erhalten hat, aber nie die Story abgeschlossen hat, prinzipiell also in einer ähnlichen Situation wie beispielsweise Hunter x Hunter oder Fullmetal Alchemist. Guru Guru nimmt dabei das, was den alten Anime spaßig gemacht hat und verstärkt es weiter - was folgt ist ein Anime, der im Sekundentakt einen Gag nach dem anderen feuert, sodass man eigentlich fast schon garantieren kann, dass man von irgendetwas im Anime zum lachen gebracht wird. Guru Guru ist dabei eine liebevolle Homage und Parodie an alte JRPGs - wenn ihr jemals Spiele wie Dragon Quest oder Final Fantasy gespielt haben solltet, könnt ihr euch fast schon selbst zusammenrechnen, was der Anime so zu bieten hat. Klischees werden auf die Schippe genommen, 8bit-Ästhetik wird oft eingebaut (wie die Screenshots weiter unten zeigen werden), und generell nimmt sich der Anime nicht selbst zu ernst, sondern zielt eher darauf ab, die Zuschauer zu unterhalten. Die Welt muss gerettet werden? Das lässt immer noch genügend Zeit für das ein oder andere chaotische Abenteuer als Nebenquest. Der Bossgegner macht Probleme? Die Charaktere wenden Fähigkeiten auf eine Art und Weise ein, wie sie garantiert nicht benutzt werden sollten im Normalfall. In dem Sinne ist Guru Guru auch ein Anime, bei dem man sich nicht nebenbei von anderen Sachen ablenken lassen sollte - es passiert fast immer irgendwas im Hintergrund, was man sonst eventuell übersehen oder ignorieren würde.
Comedy ist aber natürlich auch immer ein wenig subjektiv, und nicht jeder kann mit dem Genre was anfangen - Guru Guru kompensiert dafür, indem wirklich jeder Charakter irgendwie hängenbleibt und meistens sogar liebenswert ist (Ausnahmen bestätigen die Regel, auch wenn er den Zuschauer auch zum lachen bringen kann.). Nike und Kukuri passen als Hauptcharaktere einfach super zusammen, und es macht Spaß, ihnen bei ihrer Reise zuzuschauen. Die Nebencharaktere wie Juju, Gipple oder Raid bringen immer wieder neue und spaßige Facetten zum Anime, wodurch sie den Cast prima ergänzen. Kann schließlich jemand von euch behaupten, jemals ein Rap-Battle in einem RPG-Setting gesehen zu haben (welches sogar reinpasst!)? Guru Guru hat keine Angst davor auch mal neue Dinge auszuprobieren, wodurch es selbst für die erfrischend sein sollte, die diese Art von Story mittlerweile satt haben.
Verfügbar ist Guru Guru übrigens auch in Deutschland auf Crunchyroll - wobei in den Untertiteln Guru Guru als Ringel-Rangel übersetzt wurde, was gewöhnungsbedürftig ist. Wie bereits erwähnt gibt es einen älteren Anime aus den 90ern, welcher ebenfalls englische Untertitel besitzt (aber nicht auf Streamingplattformen zu finden sind). Das Pacing ist viel langsamer, da es nach 31 Folgen erst 7 Folgen vom neuen Anime abdeckt, im Gegenzug hat der alte Anime allerdings sehr, SEHR gute Filler, was deswegen einen Blick darin durchaus belohnt, wenn man nach dem neuen Anime mehr von den Charakteren sehen will.