Das Erbe der Drachen – Licht und Schatten

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  • Hallo Majiata,
    irgendwie fühl ich mich ... kA, ich muss ein Kommi schreiben, weils Kap 50 ist ...
    ich gehe nun auf den Inhalt ein: Ich hab den Ortswechsel vom Ende Kap 49 zu Anfang Kap50 etwas verpeilt - ich dachte mir, wie kommen die da hin. Ein Wolkenbruch, erinnert mich an Voltolos, Boreos macht ja die Stürme :D - btw, spielen eigentlich die Legis aus Gen5 mit? Reshiram und Zekrom, B&W Kyurem - das mag doch lustig werden!
    Suicune kann da nix machen? Nur Groudon und Ray :D - naja, find ich seltsam. Du hast Majs Hass auf Suicune gut beschrieben. Das Ray mal antwortet, wenn man mit ihm redet, ist aber neu!
    Szenenwechsel - wir stehen vor Teak City. Sarah ist zehn, du beschreibst sie mir aber... etwas zu klug, sie ist 10 - 'ne fünftklässlerin, sie wirkt aber iwie anders :D, du musst mal so'nen richtigen Part einbringen, wo ihr geringes Alter deutlich wird - wer macht mit zehn allein shoppingturen? :D
    Espeon(engl. Name von Psiana) will also zu Ho-Oh, ist das nicht gefärlich? Ho-Oh könnte auf Maj losgehen, ich erinnere mich an den Flammenwirbel der verstärkt wurde.....
    Wenn Maj Dragonir freilässt werf ich mit Steinen! Darauf kannse aber singen^^, das wird sie nicht machen! das verbiete ich!
    Okay, das wars schon, ich muss weg, wollt den Kommi aba machen, sonnst vergess ichs wider^^
    Lg, Carter

    Warum wollen Männer keine Osterhasen sein?


    Rechtschreibfehler sind rein zur Belustigung da. Ihr müsst mich auch nicht darauf hinweisen, wie toll ihr sie fandet.

  • Hallo, Fledermaus.
    Mittlerweile hast du auch schon die runde 50 erreicht, was eine beachtliche Leistung ist und es scheint nach wie vor kein Ende in Sicht zu sein. Dann möchte ich aber gleich einmal schauen, ob der stumme Regen nicht tatsächlich Sonnenschein bringen mag, wobei ich das Gefühl habe, die Antwort wird sich sicher positiv zeigen.


    Kapitel 50: Regenwetter
    Jetzt ist natürlich die Frage, was man alles mit dem Begriff ausdrücken kann. Das Wetterphänomen in der Natur oder eine Art Meinungsverschiedenheit mit jemand anderem sind dabei meine Favoriten und sollte sich der Sonnenschein bestätigen, dann lässt zum einen der Regen nach und zum anderen wäre da natürlich noch eine erwähnenswerte Sonnenkatze. Letztere deswegen, weil ich in Erinnerung zu wissen glaube, dass sie sich mit Maj einmal in den Haaren lag.
    Insgesamt dominiert der erste Part des Kapitels von den vielen detailreichen Beschreibungen der Umgebung und des Niederschlags selbst, was nicht nur darstellt, wie gewaltig die Natur sein kann. Es war durchgehend sehr anschaulich dargestellt, wie der Regen sich seinen Weg zur Erde suchte oder auf Majs behelfsmäßigen Regenschutz trommelte und das hat mir besonders gut gefallen. Nach den letzten Kapiteln, wo solche besonderen Eindrücke nach meiner Erinnerung eher rar gesät waren, war das eine willkommene Abwechslung, die dir gelungen ist und gewirkt hat.
    Natürlich ist Maj trotz allem aufmerksam und schiebt Suicune einen Teil dieser Macht in die Pfoten, wobei ihr Verdacht natürlich berechtigt ist. Mittlerweile kann man sich, selbst als Leser, nicht mehr ganz sicher sein, wer jetzt zu den "Guten" gehört und wer nicht, was von dir ein kluger Schachzug ist, es so darzustellen. Dadurch wird schlichtweg die Grenze zwischen den Einheiten verwischt und erhält dadurch die Möglichkeit, mit Vermutungen aufzuwarten, was hier wirklich am Werk ist. Zumal ich zurzeit eher das Gefühl habe, dass Maj jemandem in die Hände spielt und es ihr nur noch nicht bewusst ist; was sich später in dem ein oder anderen Verrat eines Hauptcharakters äußern könnte, aber das nur so nebenbei erwähnt. Dass Suicune dabei offensichtlich ebenso wenig Einfluss am Wetter üben kann, ist seltsam, aber es kann durchaus sein, dass sie einfach nicht die Fähigkeit dazu hat. Nicht jedes Pokémon ist in der Lage, das Wetter auf irgendeine Weise zu beeinflussen und es bedarf vermutlich einer Menge an Konzentration und Energie. Zumal wir nicht einmal wissen, ob das über die Entfernung (es ist nicht einmal bekannt, ob sich Suicune auch in der Nähe befindet) möglich ist; definitiv eine seltsame Sache, die später noch an Bedeutung gewinnen kann.
    Der Übergang zum nächsten Morgen kam, zugegebenermaßen, etwas plötzlich, aber da seitdem offenbar nichts Aufregendes passiert zu sein scheint, kann man darüber hinwegsehen. Zu große Zeitsprünge innerhalb eines Kapitels machen sich trotz allem meist nicht besonders gut und da kommt es eben auf den Zusammenhang und die Inhalte an, wie geschickt man sie setzen kann. Da das später aber noch einmal der Fall ist - dann sogar mit einem noch größeren Zeitintervall - fällt das eher negativ auf. Ich frage mich, ob sich der Zwischenteil auch anders integrieren hätte lassen können, wobei man hier merkt, dass du noch einen auf die ohnehin schon ausführlichen Umgebungsbeschreibungen drauf setzen wolltest. Vielleicht wäre es auch besser gewesen, du hättest ihn gleich weggelassen; der Sprung zu Teak wäre mir persönlich dabei ausreichend gewesen.
    Später zeigt sich seitens Saras ein interessantes Verhalten. Dass sie bisher nicht so überschwänglich reagiert hat, als sie in Teak angekommen sind, ist merkwürdig und jetzt käme wieder das Misstrauen einiger Legendärer Pokémon gegenüber ins Gedächtnis. Bisher denke ich nicht, dass ihr nur am Wettbewerb allein etwas gelegen hat, aber ich lasse mich in der Hinsicht gerne überraschen.
    Das Gespräch mit Solniza hingegen zeigt sich wesentlich fruchtbarer, indem dabei, seit dem Zusammentreffen mit den Raubkatzen, erste Details auf Alleingänge ihrerseits gezeigt werden. Es ist gut, dass du jetzt auch die Sonnenkatze in einem anderen Licht darstellst, als ihr bisher emotionsloses und tadelndes Verhalten. Sie kann insgesamt also schlecht lügen, aber Gefühle trotzdem verbergen und hier mag ich den Ansatz, dass das offenbar mit den Genen der Pokémon zusammenhängt. Jetzt ließe sich streiten, ob sich das wirklich auf jede Art übertragen lässt, aber allein die Erwähnung dessen zeugt davon, dass du wirklich dahinter stehst und dir Gedanken um solche Dinge machst. Auch die kleine Geschichtsstunde um Mahagonia und Ebenholz hat sich angeboten, da Maj daraus einen direkten Bezug zu ihrer Situation herstellt. Dabei bleibt jetzt aber abzuwarten wofür sie sich wirklich entscheidet. Im Falle, dass sie sich als Drachentrainerin zurückzieht, könnte sie schließlich von Rayquaza verlassen werden; das aber nur hypothetisch, da ich nicht weiß, wie empfindlich diese Verbindungen reagieren. Dabei wäre natürlich auch die Last auf ihren Schultern genommen, die sie mit dem Titel verbindet, nur glaube ich auch, dass ihre Familie das nicht so einfach akzeptieren wird. Siegfried könnte es eventuell tun, aber selbst das ist sehr vage. Aber es würde mich wirklich überraschen, wenn sich Maj von Dragonir trennen würde, zumal sich die beiden schon sehr lange kennen und das vermutlich einen enormen Twist mit sich ziehen würde.
    Das Ende wird mit einer hinterlistigen Aktion ihrerseits eingeleitet, dass sie vorgibt zu trainieren, insgeheim aber wohl Solniza verfolgt. Allerdings scheint dieses Vorhaben nicht spurlos an der Sonnenkatze vorübergegangen zu sein und da beziehst du dich wohl wieder auf das Gespräch vorhin, dass Maj ihre Gefühle offen zeigt. Entweder hast du hier eine wohl überlegte Finte gelegt oder die Wahrheit ist zwischen den Zeilen zu lesen; so oder so, es beschließt das Kapitel mit einem angenehmen Cliffhanger, bei dem man gerne weiterlesen würde.


    Insgesamt hat es sich für den Übergang also ganz gut gemacht. Ich hoffe, dass dir mein Kommentar hilft und wünsche dabei viel Spaß beim weiteren Schreiben. Bis bald!


    ~蛇

  • OMG, ich hab tatsächlich verpeilt, die letzten beiden Kapis zu kommentieren. Ich fasse es nicht. Da besteht definitiv Nachholbedarf...


    Dass Maj und Siegfried in dem Versteck schließlich auf nichts stoßen, hat mich doch sehr überrascht. Doch du hast diesem Teil der Story eben eine andere Schiene gegeben, als ich erwartet hatte. Action und Dramatik machen mal Pause, stattdessen lässt du den Leser in Majs Psyche blicken und gibst einen tiefen Eindruck in ihre Selbstzweifel. Sinnbildlich dafür ist die Szene, in der Maj Dragonirs Pokéball zurücklasen will, die ich echt verdammt gut finde. Sie unterstreicht ihre Gefühlslage ausgezeichnet und verdeutlicht zum ersten Mal, wie sehr sie doch an sich zweifelt und was sie wirklich in sich sieht. Und eigentlich müsste ihr Bruder sie dafür zurechtklopfen. Mal ehrlich, so depri kann man doch kaum drauf sein. Dass Maj viel zu hart mit sich ins Gericht geht, ist noch eine Untertreibung und kann die ganze Sache noch richtig schön kompliziert und spannend machen.
    In dem darauffolgenden Kapitel vertiefst du dies sogar noch und weitest Majs Wut, die anfangs nur ihr selbst galt, auf fast ihr gesamtes Umfeld aus. Zumindest macht sie diesen Eindruck auf mich. Sie ist rundum schlecht gelaunt und mürrisch, was sicher nicht zuletzt ein wenig daran liegt, dass sie noch immer im Bezug auf die Raubkatzen - speziell Suicune - noch im Dunkeln stochert. Ihre Situation wirkt ein wenig hilflos und verloren. Lediglich Solniza versteht sie so ein bisschen, obwohl Maj das leugnet, aber die Beziehung der beiden war ja schon immer kompliziert. Wenn wir schon bei Solniza sind: bin ja mal gespannt, was sie zu verheimlichen scheint, da sie ja mit den Absichten ihres Besuchs im Zinnturm dicht hält. Gleichzeitig freue ich mich auf Saras nächsten Wettbewerb. Die sind nämöich mit der Zeit immer besser geworden, da sie einerseits an Können zulegt und dir andererseits auch immer wieder was Besonderes einfällt. Dann verbleibe ich endlich mal wieder mit Grüßen und.... BITTE benachrichtige mich weiter bei neuen Kapiteln.
    LG

  • Ey Hey c;


    so, da habe ich es dann endlich mal geschafft, einen Kommi für deine FF zu verfassen. (Hallelujah, 50 Kapitel einfach mal so eben lesen dauert seine Zeit). Ich bin mir nicht sicher, wie genau ich es nun angehen soll, da es ja schon wirklich eine sehr "große" FF ist - ich meine damit, dass sie schon einige Monate/ Jahre auf dem Buckel hat. Nebenbei bemerkt wirklich faszinierend, manche Geschichten schaffen es nicht mal wenige Wochen aktiv zu bleiben. Uhm, ich schweife vom Thema ab. Was ich sagen wollte: Ich werde nicht alle 50 Kapitel kommentieren, da das ein wenig viel wird und dank der netten Zeichenbegrenzung auch kaum möglich. Ich schätze, dass ich nach und nach mal was zu deinen vorherigen Kaps. sagen werde - dann sind wir beide glücklich *zwinker*
    Nun, dann will ich mal hoffen, dass du dich über mein kleines Kommi freust :3

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    [tab='x']
    [tab='Allgemein']


    Da dies ja mein erster Kommi zu deiner wirklich genialen FF ist, schildere ich dir kurz meine allgemeine Sichtweise der FF.
    Das was ich mit Sicherheit sagen kann: Dein Schreibstil hat sich fenomenal verändert. Deutlich erkennen kann man es, wenn man mal das 1. Kap. mit dem 50. Kap. vergleicht. Allein deine Wortwahl ist sehr viel schöner geworden und zeugt von Können. Rechtschreib/ Grammatikfehler entdecke ich bei dir gar nicht mehr, was wohl auch daran liegt, dass du in dem Gebiet wirklich sehr gut und informiert bist *zwinker*. ir gefällt es, wie du nun auf die Umgebung und Gefühle eingehst, man kann sich wirklich gut in die Characktere hineinversetzen bzw. in Maj.
    Da wäre ich auch schon beim nächsten Punkt - die Characktere. Unheimlich geniale Zusammenstellung. Ich muss sagen, dass mir die ganzen Verbindungen und Menschen, die du mit einbringst echt gut gefallen. Die Idee, Siegfried eine Schwester zu verpassen bzw. eine recht große und interessante Familie draus zu machen, ist gut. Ich selber wäre wohl kaum auf eine solche Idee gekommen. Interessant hierbei finde ich auch, dass die Protis' um die 16 Jahre alt sind - an manchen Stellen in der Geschichte kommen sie echt sehr viel reifer und erwachsener rüber. Btw. ist es auch ganz gut, dass du so gut wie keine Informationen über die handelnden Personen im Startpost hast - so konnte man sich ein ganz eigenes Bild von ihnen machen. Ich bin wirklich ein kleiner Fan von Maj und Solniza! Ich hab die beiden wirklich gern und ich finde es klasse, wie du Psiana darstellst. Sie wirkt wirklich wie eine echte Freundin, auch wenn ihr Charackter manchmal sehr unscheinbar scheint. Übrigens auch eine geniale Idee, dass sie mit Maj via Gedanken reden kann (das Gleiche gilt auch für Rayquaza, Suicune und Co.). Ich muss schon sagen, wirklich nicht schlecht. Apropo Suicune, sie ist'ne ganz schöne Zicke in meinen Augen *lach* Aber gut, irgendwie mag ich sie auch. Allgemein sind die Wesen, die eine Rolle spielen, ziemlich interessant dar gestellt. Uh, ich hoffe, dass auch Ho-Oh noch richtig vorkommt.
    So, eine Frage die mich schon die ganze Zeit quält: Was bedeutet diese Abkürzung des Bodens in den TR-Verstecken? (P-irgendwas, sry, mir fällt grad die Bezeichnung nicht ein.) Ich stelle mir da irgendwie immer eine Art Laminat drunter vor bzw einen Boden der spiegelgatt ist. Aber was genau ist das? (Ich bin mal wieder so unwissend ._.)
    Die gesamte FF, so wie ich sie nun gelesen/ gesehen habe, ist wirklich spannend und ich habe mir auch die Mühe gemacht, wirklich jedes Kapitel zu lesen, weswegen ich auch über alles ganz gut Bescheid weiß. Mittlerweile komme ich auch zu dem Entschluss das es keine 0815 Story ist, sondern eine wirklich gut durchdachte und geplante FF. Anfangs hat man noch gemerkt, dass es ursprünglich um eine Reise geht - aber mit der Zeit wurde es immer deutlicher, dass es nicht nur darum gehen wird. Das du das so "lesenswert" machst ist genial. Ich bin eigentlich kein Fan davon, unzählige Kapitel zu lesen. Aber bei dieser FF war wirklich der Wurm drin! Also an dieser Stelle ein großes Lob x3
    Der Fluch zwischen Maj und Siegfried war auch irgendwo eine ganz gute Idee. Ich habe mir wirklich Gedanken darüber gemacht, was denn in der Vergangenheit der beiden passiert sein muss, dass sie kein Wort mehr wechseln konnten. Da fande ich das Zusatzkapitel wirklich gut, denn es hat eigtl all meine Fragen zu dem Thema beantwortet. Schön fande ich auch, dass der Bann/Fluch durch das Lunapokémon gebrochen wurde. Aber ja, Cresselia ist ja dafür bekannt, Darkrais Albträume zu vernichten, warum also auch nicht einen Fluch?
    Und zum Schluss noch eine Frage: Stammt der Name Maj (FF) eigtl von deinem Namen ab? Oder anders herum? Oder hat es eine ganz andere Bedeutung?

    [tab='#50. Regenwetter']
    [subtab='Allgemeines Blabla']


    So, dann kommen wir mal zum jetzigen Kapitel. Der Name gefällt mir schonmal sehr gut. Regenwetter - es wirkt irgendwo schon etwas negativ. Ich habe den Eindruck, dass in diesem Kapitel wohl nicht alles ganz gut laufen wird. Natülich muss sich der Name nicht auf Gefühlsmäßige Sachen beziehen, sondern wirklich nur auf das Wetter. Ich bin jedenfalls gespannt, was da auf mich wartet.
    Nun, mein erster Eindruck ist ganz gut. Die Umgebung war wirklich schön beschrieben. Ich konnte mir den Regen und die dadurch trübe Welt gut vorstellen. Erstaunlich wie du mit den Worten umgehst. Schmunzeln musste ich bei dem Satz: "Auch war die Luft geschwängert mit dem Geruch nassen Gesteins,[...]", wirklich nett, wie du Dinge beschreiben kannst. Das Verb "schwängern" wäre mir persönlich nicht eingefallen aber wenn ich mal darüber nachdenke, finde ich, dass das Wort richtig gut passt. Es sind mir im Laufe des Textes noch mehr solcher Beispiele aufgefallen aber ich werde sie jetzt nicht alle einzelnd widerholen, ich denke, du weißt, was ich meine? Jedenfalls sind solche Worte nicht alltäglich und zur Abwechslung echt schön zum Lesen. Das macht deinen Text irgendwo ansprechender. Das Gute daran ist, dass du auch weißt, wie du was wann einsetzen musst - es wirkt bei dir nicht unlogisch oder unpassend, ganz im Gegenteil.
    In diesem Kapitel fiel mir auch sofort die "Freundschaft" zwischen Sara und Maj ein. Ich finde es immer wieder lustig, wie sich die beiden begegnen. Sie sind sehr verschieden und doch irgendwo gleich. (Wobei ich sagen muss, dass ich Sara's Mutter überhaupt nicht mag. Sie ist eine typische Klishee-Mutti, die hysterisch und "gutschi-gutschi"-Mäßig ist *rolleyes*). An manchen Stellen in der FF ist auch nicht klar, ob die beiden wirklich befreundet sind - denn Maj ist ja in der Hinsicht ziemlich verschlossen. Nur zu Solniza sagt sie ja "Freundin" und nur in diesem Zusammenhang benutzt du das Wort Freund. Ich frage mich, was aus den beiden wohl noch wird - Vermutungen habe ich da schon, welche ich dir sagen werden, wenn es so weit ist. Jedenfalls ist es immer wieder schön, diesen Kontrast der beiden zu erlesen.
    Desweiteren gefällt mir die Frage nach Suiune. Ob sie wirklich auf der "dunklen" Seite ist? Fragwürdig, denn sie verhält sich nicht wie ein Verbündeter. Ich muss sagen, dass ich es daher auch gut finde, das du diese Frage in deiner FF äußerst. Der Leser wird zum Nachdenken angespornt - immer gut. Wäre ja langweilig, wenn du alles sofort verraten würdest. Ich für meinen Teil bin schon sehr gespannt darauf. Ebenso, was es mit dem "Rat" auf sich hat, über den Rayquaza gesprochen hat. Eine Menge interessanter Dinge, die du in diesem Kapitel ansprichst.
    Das Gespräch mit Solniza ist auch auf eine Weise interessant. (Oman, wieso finde ich nur kein Synonym für das Wort "interessant" *grummel*). Ich brenne schon lange darauf, zu erfahren was bei dem Treffen mit Ho-Oh wirklich passiert ist. Es schein zweifellos kein ruhiges Treffen gewesen zu sein, beachtet man die Tatsachen von Nachrichten a la Brand in Teak City und Solniza's angekokeltes Fell. Ich hoffe, das wir Leser das noch erfahren werden, andernfalls wäre es wirklich schade! Aber ich denke, du machst das schon irgendwie - hab ich Recht? *grins* Pokémon können also Gefühle besser verstecken bzw Psychowesen? Genial, irgendwie. Ich meine, klar, es sind auch Wesen, die Gefühle besitzen (keine Frage) aber sie so anders zu sein scheinen? Nun, das hätte ich nicht erwartet. Aber ja, wenn ich jetzt mal darüber nachdenke, kann ich es irgendwie schon nachvollziehen. Solniza scheint sowieso etwas ganz besonderes zu sein.
    Das Ende des Kapitels ist auch gut geworden. Ich für meinen Teil hätte gerne noch weiter gelesen aber nun gut. Die ironische Bemerkung von Maj brachte mich mal wieder zum Schmunzeln. Sie scheint wirklich kein Fan von Wettbewerben zu sein. (Ist das eigentlich deine persönliche Einstellung dazu?). Ich bin wirklich schon sehr gespannt auf das nächste Kapitel!
    [subtab='Fazit']


    So, ich muss sagen: well done!
    Wirklich was zu kritisieren habe ich nicht bzw. hat es Snake schon angesprochen. (Hab sein Kommi nur ansatzweise gelesen). Deine FF ist wirklich gold wert und eine richtige Bereicherung für das BB *zwinker*. Mir gefällt dein Schreibstil und an Fehlern kann ich wirklich nichts finden. Man kann sich wirklich gut in das Geschehnis hinein versetzen, so wie es sein soll.
    Ich freue mich wirklich schon darauf, zu erfahren, was es mit den ganzen ungeklärten Fragen auf sich hat. Wirklich eine gute FF - mach weiter so, liebe Majiata x3

    [/tabmenu]


    So, das wars dann auch erstmal von mir. Ich hoffe, mein kleiner Kommi hat dir ein wenig Freude bereitet! ;>
    Bis zum nächsten Kapitel!


    ~ Rabenwächterin.

  • [align=justify][font='Optima, Tahoma, Arial, Helvetica, sans-serif'][tabmenu][tab=x]Danke für eure lieben Kommis! <3[tab=Carter]Gen V-Legis bau ich nicht ein, nein - ich hab's nicht so (bzw. gar nicht) mit der fünften Generation und deshalb bau ich auch nichts ein. Ich mein, ich kann nicht mal alle Namen, lol. Und mir gefallen die Viecher nicht einmal, ich mein Eis und Drache - das passt ja nicht einmal zusammen. (Ja, in der Hinsicht bin ich ziemlich eigen, ich weiß.) Von daher, diese Flaschengeister haben nichts mit dem Wolkenbruch zu tun, die verbann ganz schön nach Einall und lass sie dort bleiben.
    Zeitweise hat der gute Ray eben die Güte, zu antworten. Wie es ihm beliebt, was er erzählen will und wie er denkt, dass Maj eben gerade drauf ist. Und das Hoenn-Trio ist das Wetter-Trio, während Suicune einfach nur die Herrin über das Wasser ist. Kyogre kann aber gegen Regen nichts machen, weil sie (ja, sie) nur Regen hervorrufen kann. Deshalb braucht es eben Groudon, der das Gegenteil bewirken kann bzw. Rayquaza, der die Effekte beider neutralisieren kann. Gegenpole gibt es nicht umsonst, das hat alles so seinen Zweck.
    Andere Frage: Wer macht mit zehn alleine 'ne Reise durch ein ganzes Land? In der Hinsicht ist die Shoppingtour ja noch wahrscheinlicher. Deshalb nehme ich einfach mal einen schnelleren Reifeprozess im Allgemeinen her, weil alles andere eben dezent unlogisch wäre. Und so viele Gelegenheiten, etwas einzubringen, wird es nicht geben - aber ich will nicht vorgreifen, das kommt noch.
    Ja, der Zwischenfall in Dukatia ist passiert, weil Solniza sich in Ho-ohs Nähe aufgehalten hat. Inzwischen - eben, weil sie da weg war - wurde der Feuervogel aus der Sklaverei, die ihn an den wahnsinnigen Arceus gekettet hat, befreit und daher kann nichts passieren. Es sei denn, es kommt wieder dazu, dass Ho-oh seine Sinne verliert …
    Was Dragonir angeht, so wirst du in diesem Kapitel sehen, was passiert. ^^[tab=Snake]Ich fürchte, du interpretierst zu viel in den Titel hinein - er soll einfach nur das Wetter beschreiben, das ich an dieser Stelle genutzt habe, um die Atmosphäre zu unterstreichen bzw. zu verstärken (wie oft) und nebenbei auch die Rede auf Suicune fallen lassen zu können. Vieles, das durch das Wetter kommt, aber der Titel bezieht sich eben ganz simpel auf das Wetter. Eh … Maj'sche Logik. xD
    Freut mich, wenn dir die Beschreibungen zusagen, hier hatte ich wieder die Gelegenheit, mich mehr auszutoben, weil in der monotonen Umgebung bei Team Rocket das Beschreiben halt - logischerweise - nicht so gut läuft wie in der Natur. Insbesondere Regen, den ich sehr gerne beschreibe, fast so gern wie Sonnenuntergänge - gegen die halt nichts ankommt. *hust*
    Suicune gebietet mehr oder weniger über das Wasser, aber nicht über den Regen bzw. das Wetter. Regen ist Kyogres Sache, wobei sie halt nur Regen hervorrufen kann. Gegen Regen gäbe es dann Groudon oder Rayquaza (wobei Rayquaza Groudons und Kyogres Einflüsse neutralisiert), weil das ist halt das Wetter-Trio. Die anderen Legendären haben da aber nichts zu schaffen (da ich die fünfte Generation nicht einbringe), weil sie ihre eigenen Zuständigkeitsgebiete haben, sofern sie welche haben.
    Ja, das mit dem Zeitsprung ist mir klar, allerdings wollte ich diesen Zwischenteil unbedingt einbauen, um die Stimmung am Tag darauf auch deutlich und direkt zu zeigen. Rückblicke sind ja meist nicht so aussagekräftig, insbesondere in der Ich-Perspektive, wenn der Charakter ja auch Dinge anders in Erinnerung haben kann. Natürlich wird das bei ein paar Tagen noch nicht so der Fall sein, aber bei längeren Zeiträumen eher … dennoch, wenn ich nicht damit anfange, kann ich es später nicht unpraktisch machen. Auch, wenn das hier unpraktisch war, ich weiß.
    Vergiss nicht, dass Sara trotz allem einfach nur vollkommen begeistert von den Wettbewerben ist und es jetzt doch schon ein längerer Zeitraum seit ihrem letzten Wettbewerb als zwischen Anemonia und Dukatia. Ich kann verraten, dass sie wirklich nur auf den Wettbewerb aus ist, in Teak machen die Legendären mal eine kleine Pause.
    Oh, btw - Twist ≠ Zwist. xD
    Bevor du dich verspekulierst, was die Sache mit Dragonir und der Drachenmeister-Familie angeht, lies lieber das neue Kapitel, ich hoffe, du findest die Antworten, die du suchst. ^^[tab=Phenomenon]So lange du weiterhin kommentierst, egal wie oft, bin ich schon glücklich. ^^ Aber ich glaub, das hab ich schon oft genug gesagt. xD
    Maj ist eben Maj, und deshalb oft mehr als nur wütend auf sich selbst. Ich denke, insbesondere im neuen Kapitel jetzt kommt das wirklich gut raus, aber da warte ich noch auf eure Meinungen. Jedenfalls, du musst Siegfried zugestehen, dass er selbst nach der Sache in der Zelle nicht ganz auf der Höhe ist und daher nicht sofort reagieren kann, wie man es sich wünschen würde. Er ist ein Chara, aber auch nur ein Mensch, sonst wäre er ja ein Gary Stue, was er nicht sein soll. Logischerweise. xD
    Und Saras Wettbewerb … *hust* Du weißt ja, ich und Kampf- bzw. insbesondere Wettbewerbsbeschreibungen ist vielleicht nicht die beste Kombination. xD
    In die Benachrichtigungsliste bist du wieder eingetragen. ^^[tab=Kräme][subtab=Allgemein]Dass du tatsächlich alle 50 Kapitel ohne was gelesen hast, ehrt mich wirklich, das muss ich sagen. Und ja, viel ist das schon, wobei es gesamt schätzungsweise um die 70 (eher weniger - es sollten noch einige Kämpfe kommen, auf die ich aber wenig Lust habe *hust*) sein werden. Und das ist nur der erste Teil, wohlgemerkt. Die anderen Teile werden aber nicht so lang werden.
    Nun, in all den Jahren, in denen ich bereits schreibe, hätte sich mein Stil auch ohne irgendetwas zu schreiben weiterentwickelt, ich meine, im August sind es praktisch vier Jahre. Und Fehler mache ich immer noch (Tippfehler, die Cynda findet - bei meinen Texten lese ich meist nur das, was dort stehen soll. Schrecklich, aber leider so. Ich würde ja lieber keine Fehler machen.)
    Maj hab ich von vornherein sehr an mir selbst angelegt, wenngleich sie sich ab einem gewissen Punkt in eine vollkommen andere Richtung entwickelt hat. Diesen Teil macht Solniza wieder wett, weshalb sich die beiden - in meinen Augen - so gut ergänzen. Suicune ist eben Suicune, sie muss ihrer Rolle entsprechen, da sonst alle ziemlich sinnlos wäre und Ho-oh … mal sehen.
    Was die Sache mit dem Alter angeht - genau das hab ich praktisch schon in Carters Kommikommentar geschrieben. ^^
    PVC? Polyvinylchlorid. Netter Stoff, entsteht durch Polymerisation von Vinylchlorid und hat - logischerweise, wie der Name impliziert - Riesenmoleküle. Wird oft für Böden verwendet, wenn's günstig sein soll (in meiner Schule beispielsweise sind praktisch alle Klassenböden aus PVC), an sich kein Problem, nur wenn es brennt, entstehen ätzende Dämpfe, beispielsweise Schwefelsäure. Dazu kommt natürlich noch der normale Rauch … aber der ist so ätzend wie die Dämpfe vom PVC sind auch schon egal. Und nette Nachweisreaktion, da PVC auf Kupferdraht abgeschmolzen eine grüne Flamme erzeugt. Also schau dich mal um, wo du Plastikboden findet, bau das Innere von einem Kabel aus und such dir einen Gasbrenner. *Chemikerin spricht*
    Geplant? Da muss ich dich enttäuschen, geplant ist genau null. Ich schreibe einfach drauflos, hin und wieder kommen mir Ideen, nicht nur beim Schreiben und die behalt ich eben im Kopf. Mit Planung hab ich, die ich eine vollkommene Nichtplotterin bin, nichts am Hut. Einmal hab ich es versucht und die Story (KJa) ist vollkommen in eine andere Richtung verlaufen.
    "Maj" entstand aus einem Tippfehler, als ich auf meiner Silbernen Edition neu angefangen habe und dann statt auf Löschen auf Ende gegangen bin, "Maja" wurde draus, damit ein echter Name da ist und "Majiata" war eine Entdeckung beim "Über die Schulter lesen" in der Schule. Da stand in einer Zeile am Ende "said Maj-", was mich zum Zusammenzucken gebracht hat und dieser Charakter hieß eben "Majiata", was ich eben übernommen habe, ganz frech. Bedeutungen suchst du vergeblich.[subtab=Regenwetter]Der Titel ist eigentlich nur auf das Wetter bezogen, weil ich es hier hauptsächlich nutze, um die Atmosphäre besser einzufangen. Ich liebe solche Stilmittel, weil so die Stimmung einfach besser rauskommt.
    "geschwängert" ist eigentlich ein vollkommen gewöhnlicher Ausdruck, wie er auch im Alltag vorkommt. ó0 Insbesondere "rauchgeschwängert" sagt man eigentlich ziemlich oft … aber nicht, dass du glaubst, ich drück' mich im RL ständig so auf wie beim Schreiben - manchmal mag es ähnlich sein, aber direkt so eher nicht gerade. Von daher, so besonders find' ich das gar nicht. xD
    Saras Mutter ist einfach ein Klischee, das ich auf die Schaufel nehmen wollte. Will ich oft, ich weiß - weil es Spaß macht. Aber wo sind Maj und Sara gleich? Das wäre mir nicht wirklich noch aufgefallen, aber ja. Ich schreib und schreib und schreib einfach, da geht das eben so. Meine Charas kenn ich da in- und auswendig, von daher fällt mir manches vielleicht nicht einmal wirklich auf. Maj jedenfalls weiß selbst nicht wirklich, was sie von Sara hält - weil sie sich selbst oft genug ein einziges Rätsel ist. Ich kann durchaus behaupten, dass Solniza Maj besser kennt als Maj sich selbst, so seltsam das auch klingen mag.
    Zu Suicune sage ich mal nichts, weil das noch durchaus später deutlich herauskommen wird, was sie eigentlich ist. Da will ich nichts vorweg nehmen. ^^
    Charaktere brauchen ihre Geheimnisse, die scheren sich nicht um Leser.
    Ja, ich muss zugeben, ich hab es auch nicht wirklich mit Wettbewerben. Zwar bin ich ihnen nicht so feindlich gegenüber eingestellt wie Maj - in RSSm hab ich die Wettbewerbe geliebt, die neuen sind echt grausam, ebenso die im Anime und zu beschreiben sind sie schrecklich *hust* -, aber an sich mag ich sie nicht wirklich.
    Danke jedenfalls für den Kommi. ^^[/tabmenu]
    Sou, und nun kommen wir endlich zum neuen Kapitel, das ja schon seit … Ewigkeiten geschrieben ist, nur kam ich erst jetzt dazu, eure Kommis entsprechend zu würdigen.
    Der Titel sollte eigentlich klar rauskommen, wobei man die beiden Worte, aus denen er besteht, sowohl in Kombination als auch jeweils einzeln nehmen kann (was mir erst im Nachhinein aufgefallen ist). Wieder ein Einworttitel, weil die toll sind - aber das 52. Kapitel hat sogar einen Vierworttitel! Sofern ich ihn nicht doch noch ändern sollte.
    Da in diesem Kapitel ein neuer Name vorkommt, der auf einem russischen Wort beruht (ich will jetzt gerade nichts vorwegnehmen): Er bedeutet "Schlange".
    Nun denn, viel Spaß beim Lesen wünsche ich! ^^

  • 51. Kapitel: Gefühlskälte


    [align=justify]Ich hatte getan, als sei ich komplett ins Training vertieft gewesen, als Sara das Center verlassen hatte, um zur Wettbewerbshalle zu gehen. Natürlich war sie bereits den ganzen Morgen über versucht gewesen, mich davon zu überzeugen, sie doch zu begleiten, meine Meinung zu ändern. Ich aber hatte ihr deutlich vor Augen geführt, wie sehr meine Pokémon Praxis nötig hatten, um in Mahagonia – die Rivalität zwischen dieser Stadt und Ebenholz war natürlich ebenfalls nicht unerwähnt geblieben – bestehen zu können. Vor allem, da ich dort auch aus Stolz auf Dragonir zurückgreifen wollte, wie ich behauptete. Das Verhältnis zwischen der Stadt des Eises und meiner Heimat war immer schon ein schwieriges gewesen, und die Tatsache, dass ich noch dazu eine Drachenmeister war, machte das nicht gerade leichter. Wie ich später feststellte, hatte ich nicht einmal gelogen. Noch, wenn ich vollbrachte, was ich mir vorgenommen hatte, wie ich anschließend hinzufügte.
    Aber kaum, dass die junge Koordinatorin gegangen war, verließ auch ich das Gebäude, wenngleich durch den Hinterausgang, der über die im Garten angelegten Kampffelder führte. Mit gemischten Gefühlen blickte ich zum Himmel, von dem schwere, wenngleich nicht viele, Wolken hingen. Ob es wohl noch regnen würde? Unmöglich war das zu sagen – es hing einzig und alleine davon ab, wie schnell die Gebilde vom Wind vertragen werden würden. Diese Feststellung brachte mich dazu, laut aufzuseufzen: selbst das Wetter passte sich meiner Stimmung an.
    Schließlich beschied ich mich damit, ziellos durch die Straßen Teaks zu streunen, in der trügerischen Hoffnung, irgendwann an einen ruhigeren Ort zu kommen, an dem mein Vorhaben nicht von neugierigen Augen beobachtet werden könnte. Inmitten all der Häuser – schließlich lag das Pokémon Center in unmittelbarer Nähe der Innenstadt, die allzeit besucht war – schien der Menschenstrom, durch den ich mich mal zwängte, mal treiben ließ, allerdings nie abzureißen.
    Insgeheim kannte ich den perfekten Ort schon längst: die alte Turmruine. Ein Gebäude, das aufgrund seiner Baufälligkeit kaum jemand aufsuchte, das auch ein passendes Ambiente bot, und das nicht nur, weil in seinem Keller ein Rudel Fiffyen und Magnayen lauerte. Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken, als ich mich entsann, wie mein letztes Zusammentreffen mit diesem – und insbesondere mit Solnizas biologischem Vater, den sie nicht mehr als ihren wahren ansehen durfte – verlaufen war. Unwillkürlich tastete meine rechte Hand nach der Grünen Kugel, auch wenn Rayquaza an den damaligen Ereignissen nicht beteiligt gewesen war, sondern nur Cresselia.
    All diese Erinnerungen kamen mir, als ich die teilweise antik anzusehenden Häuser Teaks an mir vorbeiziehen sah, als ob es nicht mein Körper war, der sich da bewegte. Wenn ich meinen vollkommen wahllosen Spaziergang auf diese Weise fortsetzte, müsste ich ohnehin irgendwann an meinem insgeheim angestrebten Ziel landen, da brauchte ich mir nicht die Zeit, die ich damit verbringen konnte, Trübsal zu blasen, stehlen.
    Langsam kamen mir doch erste Zweifel, ob mein Vorhaben doch wirklich sinnvoll war. Nicht, dass ich mich zu sehr von den Worten Siegfrieds oder Solnizas beeinflussen ließ – der Schritt, den ich plante, war eben gewaltig. Denn es bedeutete in Folge, aus der Familie ausgestoßen zu werden, in Ebenholz geächtet zu werden. Praktisch meine gesamte Herkunft, alles, mit dem ich mich identifizieren konnte, würde ich auf diese Weise verlieren. Aber störte mich das wirklich? Die meiste Zeit hielt ich mich ohnehin in Neuborkia auf, arbeitete im Labor. Und die Leute dort interessierten sich nicht im Geringsten für die ach so ehrenvollen Vorgänge in der Stadt der Drachen, war Neuborkia doch eine wahrlich moderne Stadt, nicht wie Ebenholz, das wohl auf ewig an seinen uralten Traditionen festhalten würde, egal, was geschah. Ich bezweifelte zudem, dass der Professor etwas dagegen haben würde, mich dauerhaft in seinem Gästezimmer wohnen zu lassen, bis ich mir eine eigene Bleibe gesucht hatte – gegen ein entsprechendes Minus im Gehalt, verstand sich. Aber selbst das würde ich klaglos in Kauf nehmen.
    Hinzu kam der Gedanke, dass auch Solniza aus ihrer Familie verstoßen war. Schön und gut, in Ho-oh hatte sie sogleich eine neue gefunden, doch sämtliche Besuche, die sie unternommen hatte, waren nach hinten losgegangen. Aber abgesehen davon, so lange sie sich nicht in Teak befand, machte ihr ihr Leben, wie es eben war, nicht das Geringste aus. Und Ho-oh traf sie auch nicht gerade häufig – und wenn, wurde sie gar verletzt, wie mir jedes Mal ins Gedächtnis gerufen wurde, wenn ich sie anblickte und das fehlende Stück ihres Ohres wahrnahm. An diesen Anblick nämlich konnte ich mich einfach nicht gewöhnen.
    Unwirsch schüttelte ich diese Gedankengänge ab. Alles, was mir blühen würde, sobald ich Dragonir freigelassen hatten, war schlicht und einfach die Strafe, die ich zu empfangen hatte, nach all dem, was ich mir zuschulden kommen hatte lassen. All das war gerechtfertigt. Ich hätte in Dukatia nicht verlieren, Sara in jener einen schicksalhaften Nacht nicht direkt angreifen dürfen – dann würde nun alles anders aussehen. All dies aber war nun geschehen und ich würde die Folgen wahrzunehmen haben, ansonsten würde ich mir wohl ewig Vorwürfe machen. Diese verdammten Grundsätze der Familie! Zumindest bräuchte ich mich nicht mehr an sie halten, sobald alles geschehen war.
    Was mich aber tatsächlich verwunderte, war Rayquazas Schweigen in dieser Sache. Wenn er mich einmal kontaktierte, drehte sich alles nur um die Raubkatzen – oder Suicune im Speziellen. Was mochte der legendäre Drache wohl von meinem Plan halten? War er wütend darüber, dass ich, die ja angeblich die Wiedergeburt der ersten Maja war, auf diese unehrenhafte Weise aus dem Drachenclan ausscheiden wollte? Oder war er glücklich über die Entscheidung, da er alles – wie ich annahm – praktisch aus erster Hand erlebt hatte? Diese Ungewissheit!
    Nicht, dass ich mich dadurch abhalten lassen würde, solange er nicht auf die Idee kam, für immer von mir Besitz zu ergreifen. Aber dann konnte mir es auch egal sein, schließlich würde ich dann nichts mehr merken.


    Ich hielt mich im Halbschatten, sodass über mir immer das Dach der Ruine schwebte und ich die sonnenbeschienen Flecken meiden konnte, da diese aufgrund der Verwitterung wohl schwächeren Boden bereithielten. Eher tastete ich mich an der Wand entlang, bis mir klar wurde, dass ich alles nur hinauszögerte – jetzt war jeder Platz gleich gut, einen idealeren Ort würde ich wohl nicht finden. Hier oder zwei Meter weiter vorne - wo lag der Unterschied?
    Ich blieb schließlich irgendwann stehen, seufzte, schloss die Augen. Dragonirs Ball befand sich bereits in meiner Hand, ich brauchte nur noch eines zu tun: den Knopf betätigen und die verhängnisvollen Worte zu sprechen. Nein. Die Lippen fest zusammenpressend, schüttelte ich den Kopf. Einfach war das bei Weitem nicht.
    Warum nur musste ich hier, an diesem entscheidenden Ort, ins Wanken kommen? Schließlich war ich … Entschlossen bemühte ich mich, diese Gedanken zu vergessen, noch bevor ich sie zu Ende gedacht hatte. Dann wanderte mein Blick auf die Oberfläche der rot-weißen Kapsel in meiner Hand, ich strich mit dem Daumen über das eingravierte „M“, das bewies, dass der Pokéball meinen Drachen beheimatete.
    „Mein“ Dragonir? Laut seufzend ließ ich mich gegen die steinerne Wand sinken, die wohl der Grund war, warum das unterste Geschoss der Turmruine noch stand und nicht von dem damaligen Feuer oder späterer Witterung zu sehr beschädigt worden war. Warum nur musste mir diese Entscheidung jetzt so schwer fallen? Das war ja nicht auszuhalten! Wozu hatte ich mich so lange durch Gewissensbisse gequält – wenn ich mich doch nicht traute, meinen Plan tatsächlich umzusetzen? Ich war wohl wirklich nicht zur Drachentrainerin geeignet, wenn ich jetzt keine Courage zeigen konnte!
    Seufzend drückte ich mich von der Wand ab, verstärkte den Griff um die Kapsel in meiner Hand. Aber jetzt. Keine insgeheimen Ausreden würde ich nun akzeptieren! Zumindest ein wenig Ehrgefühl besaß ich ja trotz allem noch.
    Du wirst es nicht tun, Maja. Ich zuckte ob dieser plötzlichen Anrede zusammen, blickte mich sorgsam um. Sollte das meine innere Stimme gewesen sein – also Einbildung? Mein Blick tastete das gesamte Geschoss der Ruine ab, fiel aber nur auf verkohltes Holz, Steinmauern und Löcher, nichts Lebendiges aber. Was nur ging hier vor? Halluzinierte ich etwa? Das war zumindest die logischste Erklärung. Aber inwiefern konnte man seinem gesunden Menschenverstand vertrauen, wenn man um den Hals ein Artefakt trug, durch das ein legendärer Drache zu einem sprechen konnte?
    „Wer ist da?“, piepste ich jämmerlich, während sich meine linke Hand um Satmens Pokéball schloss. Nein, trotz allem würde ich auf den Einsatz meines Drachens verzichten.
    Verzeih, Wächterin Rayquazas. Erneut diese Stimme! Verwundert erkannte ich, dass es sich um eine handelte, die nur gedanklich wahrnehmbar war, eine weibliche, die mir bekannt schien.
    „Sombra?“, wagte ich einen vorsichtigen Schuss ins Blaue.
    Wer sonst sollte sich in diesem Schatten verbergen können? Aus den Augenwinkeln erkannte ich eine Bewegung, drehte mich flugs in die entsprechende Richtung – und erkannte plötzlich ein majestätisches Absol, dessen weißes Fell in den wenigen verirrten Sonnenstrahlen glänzte. Krallen, Horn und Gesichtsmaske verrieten sich einzig und alleine durch einen sanften Widerschein. Die roten Augen funkelten hingegen deutlich im Halbdunkel, doch wirkten sie sanft – ganz anders als die Härte in Suicunes Seelenspiegeln.
    Obschon die Krallen über den verwitterten, verkohlten Holzboden kratzen sollten, gelang es der Schattengängerin, sich vollkommen lautlos zu bewegen. Auch splitterte kein Stück Holz, es war, als ob um das Wesen, das man beileibe fast als legendär bezeichnen konnte, eine Aura existieren würde, die der Umgebung zu vergessen gab, dass gerade jemand vorüberging. So, als könnte nur ich das weiße Pokémon wahrnehmen. Und wer sollte mir das Gegenteil beweisen? Wie gebannt war ich vom Anblick der Besucherin, dass mir das, was sie eben gesagt hatte, erst nach wenigen Sekunden erneut bewusst wurde. „Was willst du hier?“, knurrte ich folglich, hoffend, mich zuvor verhört zu haben und um eine ruhige Fassade bemüht. „Und vor allem – warum?“
    Mir war, als würde sich ein sanftes Lächeln auf das schwarze Antlitz des Absols stehlen. Rayquaza schickt mich, erklärte die Schattengängerin ruhig. Denn er hat deine Pläne vorausgesehen, da er erkennen kann, was du denkst.
    Unwillkürlich zuckte ich zusammen. „Er kann was?“, fauchte ich wütend, Dragonir war vergessen. Mein Meister wusste, was sich in meinen Gedanken abspielte? Schön und gut, wenn er meine direkt formulierten Gedanken wahrnehmen und scheinbar sehen konnte, was ich trieb – das aber ging zu weit. Viel zu weit.
    Nicht immer, beteuerte mein Gegenüber schnell. Nur … unter bestimmten Voraussetzungen, die nur ihm bekannt sind.
    „Aber über Suicune lästert er!“ Zu recht, wie ich eingestehen musste.
    Er bezeichnet dich nicht als seine Partnerin, sondern als seine Wächterin. Ihm ist schließlich klar, dass kein gewöhnliches Wesen auf gleiche Stufe mit einem Legendären gestellt werden darf und kann. Legendäre sind nicht umsonst das, was sie sind.
    Ehrlich überrascht blickte ich Sombra an. Klare Worte! Klare Worte über Rayquaza! Wann war mir zuletzt ein solcher Luxus beschieden gewesen? Wohl noch nie, sofern mich mein Gedächtnis nicht trog.
    „Lass Smeja nicht gehen. Du hast dich keines Verbrechens, das eine solche Maßnahme verlangen würde, schuldig gemacht. Maja, so sehr dich dein Pflichtgefühl auch ehrt – halte dich nicht immer grundlos für schuldig.“ Das waren Rayquazas Worte.
    Ich zuckte zusammen, bevor ich verstand, dass mir das Absol eben eine Antwort auf meine zuvor gestellte Frage gegeben hatte.
    „Wieso befiehlt er mir etwas – über dich?“ Meine Hand schloss sich reflexartig um die Grüne Kugel. „Warum sagt er mir das nicht selbst?“
    Die Schattengängerin schloss die Augen, sodass ihre Maske nur wie eine schwarze Fläche mitten im weißen Fell wirkte. Wie soll er denn eingreifen? Abgesehen davon, dass er Besitz von dir ergreifen könnte. Nicht aber, dass das einen Effekt haben würde …
    Ich starrte Sombra wütend an, war nicht gewillt, ihr zu antworten. Was musste dieser Drache ständig in mein Leben eingreifen, tun, was immer ihm behagte, als ob er über mich befehlen durfte? Doch andererseits – tat er das ja tatsächlich. Die letzten Wochen waren nur verlaufen, wie sie verlaufen waren, weil ich zu seiner Wächterin geworden war. Unruhig tastete meine Hand nach der Bauchtasche, in der ich die Tafeln Arceus‘ aufbewahrte, nachdem sie Smejas Ball wieder am Gürtel befestigt hatte. Alles war nur nach Rayquazas Plänen verlaufen, so wie es in dem Gedicht angekündigt wurde. Aber wann würde diese Aufgabe beendet sein – und was dann? Wie weit würde sich die Geschichte wiederholen? Würde ich so behandelt werden wie die erste Maja, zur Wanderung verdammt? Genaue Gründe waren schließlich nicht überliefert worden – Fakt aber war, dass sie nicht aus freien Stücken in jenem Talkessel den Grundstein für eine Stadt gelegt hatte. Denn zur damaligen Zeit waren die Drachen nicht als eine eigene Art anerkannt gewesen, sondern unter den verschiedensten anderen angenommen worden. Eine wenig ruhmreiche Vergangenheit für einen Clan, der sich doch rühmte, so alt und traditionsbewusst zu sein.
    „Du hast kein Recht, mir irgendetwas zu befehlen!“, herrschte ich Sombra schließlich an. „Du bist genauso eine Untergebene Rayquazas!“ Lachhaft klang das Argument schon, während ich es noch aussprach.
    Ich stehe in der Kette der Arterhaltung deutlich über dir. Kalt war plötzlich ihre Stimme, jeglicher Respekt war aus ihrem Tonfall gewichen. Zeit, mich darüber zu wundern, war mir aber nicht vergönnt: Während die Schattengängerin noch vor einem Moment einige Meter von mir entfernt gestanden hatte, so kauerte sie nur Sekundenbruchteile später vor mir, den Kopf so gesenkt, dass sie mir die Spitze ihres Horns an die Kehle drückte. Aus den Augenwinkeln gelang es ihr dennoch, mich mit ihren Seelenspiegeln, die Suicunes doch so ähnlich waren, zu fixieren. Schwaches Menschlein!, spie sie aus. Wagt ihr es doch allen Ernstes, mit euren schwachen, unterentwickelten Körpern, unfähig zu kämpfen, euch so aufzuspielen! Bedenkt nicht einmal, wie leicht ihr eigentlich ausgelöscht werden könntet! Aber nein, ihr versteckt euch hinter eurer Technik, hoffend, dass niemand auf die Idee kommen könnte, eure Vormachtstellung anzuzweifeln!
    Ich starrte zu Boden, wollte die Anschuldigungen des Absols nicht wahrhaben. Andere Menschen mochten so sein, wie Sombra es geschildert hatte – ich, so war ich vollkommen überzeugt, brauchte mich nicht zu diesen Menschen zählen. Denn war ich nicht immer offen zu dem, was Solniza wollte? Respektierte ich meine Pokémon denn nicht? Sicherlich tat ich das!
    Und doch wusste ich, dass die Schattengängerin diese Worte nicht umsonst gewählt hatte. Unbegründete Aussagen zu treffen passte nicht zu ihr, so viel war mir klar – auch, wenn ich sie nicht besonders gut kannte. Abgesehen davon, dass sie in Rayquazas Auftrag handelte. Doch wollte mich dieser nicht einfach davon überzeugen, was seine Meinung war? Tolerierte er meine eigenen Anschauungen überhaupt? Ja, er sprach immer, als ob er mich respektieren würde – als eigenes Individuum, als Mensch. Doch er war mein Meister – und ich nichts anderes als seine Wächterin, seine Dienerin, die ihm die Dienste, die er von mir verlangte, zu erfüllen hatte. Nichts anderes als dieses vollkommen steife Verhältnis teilte ich mit dem legendären Drachen, so sehr er auch anderes behaupten würde, sollte ich ihn fragen – wenn er nicht einfach schwieg.
    „Was sollte ich deiner – oder Rayquazas – Meinung nach machen?“, knurrte ich schließlich, versuchend, mir meine Unsicherheit nicht anmerken zu lassen und nebenher das auf meine Kehle gerichtete Horn zu ignorieren.
    Frage Smeja, was sie möchte. Schließlich ist sie ein Drache – dein Drache. Und daher kann sie wohl am besten beurteilen, ob man dich als Drachentrainerin ansehen kann. Kühl und kontrolliert klang die Stimme des weißen Geschöpfs, ganz als ob es darauf achten musste, mich anzufallen und zu zerfleischen. Warum nur stellte sich Sombra so an? Seit wann ging sie so vor? Solniza bewunderte sie doch aus ganzem Herzen!
    „Ich denke, es ist meine Entscheidung, was ich mache“, erwiderte ich nur ruhig, während mir erste Schweißperlen auf die Stirn traten – immer mehr zitterte Sombras Horn an meinem Hals, als ob sie immer wütender werden würde.
    Doch nun riss das Absol seine Klinge wieder weg, richtete sich aufrecht vor mir auf. Als ob es nur dich betreffen würde. Daran, dass es Smeja ebenso betrifft, denkst du scheinbar nicht. So, wie du dich gerade gibst, hege ich wahrlich Zweifel daran, ob man dich als Drachentrainerin anerkennen sollte, auch, wenn ich mich in dieser Hinsicht nicht auskenne.
    Überrascht erkannte ich, dass Sombras Augen einen neuen Glanz erhalten hatten – unglaubliche Wut funkelte in ihnen, dass ich mich an Suicune erinnert fühlte. Instinktiv drückte ich mich gegen die Wand, versuchte praktisch, mit dem Stein zu verschmelzen. Ich erkannte überrascht, dass ich zu zittern begonnen hatte, während mein T-Shirt vom Schweiß, den meine Haut bereits ausgesondert hatte, klatschnass war. Warum nur jagte mir dieser Blick gar so viel Angst ein? Ich konnte es nicht sagen – nicht einmal, als mir Sombra ihr Horn an die Kehle gehalten hatte, hatte er derart stark reagiert. Doch nun war der einzig passende Vergleich, der mir in den Sinn kam, das von Wasser Umgebensein. Natürlich, Suicune war die Herrin über das nasse Element – und Sombras Augen hatten einen ähnlichen Ausdruck angenommen, wie ich ihn von der Raubkatze bereits einige Male gesehen hatte. Weshalb aber empfand ich gar derartige Panik?
    Zitternd, wie ein Häufen Elend, sackte ich zusammen, rutschte an der Mauer entlang zu Boden. Mir war, als ob direkt vor mir ein Sniebel erschienen war – jedoch nicht irgendeines, sondern das, das mir vor all den Jahren die Narbe an meiner rechten Hand zugefügt hatte, eben jenes, das Lukas später gefangen hatte.
    „Geh weg“, flüsterte ich kaum vernehmbar. „Ich mach, was immer du willst“, fügte ich schließlich noch hinzu.
    Sombra aber schien meine Worte nicht zu hören, machte nur Schritte auf mich zu, langsam, doch unaufhaltsam überwand sie die Distanz, die sie vorhin, als sie kurz von mir abgelassen hatte, zurückgelegt hatte. Ich konnte meinen Blick nicht von ihrem Horn, das beinahe unsichtbar im Halbdunkel der Ruine war, lassen, wollte es eigentlich nicht einmal. Alles, was ich wollte, war, dass sie wieder so handelte, wie ich es von ihr gewöhnt war. Als treue Dienerin Rayquazas – oder des Rates – und als ein Wesen, das Solniza aus tiefstem Herzen respektierte. Was zu diesen früheren Zeiten zwischen der Sonnenkatze und der Schattengängerin vorgefallen war, wollte ich nicht einmal genau wissen – mir reichte es, dass die lavendelfarbene Katze dem Absol vollauf vertraute – zumeist zumindest. Denn in dieser Situation bezweifelte ich, dass Solniza Sombra vertrauen würde.
    Inzwischen war sie nur mehr wenige Zentimeter von mir entfernt, sodass ich die Atmung selbst unter dem dichten Brustfell deutlich erkennen konnte. Langsam hob sie eine ihrer krallenbewerten Pranken, streckte sie aus, um sie schließlich auf meine Schulter zu legen. Ich schauderte, als ich spürte, wie kalt die schwarzen Klauen waren, beinahe wie Eis. Und auch ihre Pfotenballen trugen keinen angenehmen Effekt bei, waren sie doch nicht weich, wie ich es immer erwartet hatte, sondern fast ebenso hart wie die Krallen. Demonstrativ zog sie ihre Pranke über meine Schulter hin zu meinem Hals, bis ich die Spitzen der Klauen auf meiner Haut spürte. Ebenso scharf schienen diese zu sein wie das Horn, und ebenso unmissverständlich war die Botschaft: Sombra schien die Geduld zu verlieren.
    Ihre Augen waren inzwischen beinahe ausdruckslos geworden, einzig und alleine die Kälte war in ihnen erhalten geblieben. Es war, als wäre der gesamte Körper der Schattengängerin zu einem einzigen Eisblock geworden, denn auch ihre Muskeln mussten hart sein – so, wie es ihre Ballen waren.
    Rufe Smeja, knurrte das Absol mit unterdrückter Wut in der Stimme. Rufe sie und frage sie nach ihrer Meinung. Ansonsten werde ich Rayquazas Befehle missachten und dich töten. Denn ich mache mir nichts aus dieser Welt, kann ich mich im Ernstfall doch in den Schatten verbergen.
    Meine Hand bewegte sich praktisch alleine zu meinem Gürtel, um nach dem entsprechenden Pokéball zu greifen, denn ich zitterte so stark, dass gewollte Bewegungen kaum möglich waren. Ob wohl mein Meister seine Klauen im Spiel hatte? Beurteilen konnte ich dies nicht, da ich keinen Blick auf die Grüne Kugel werfen konnte – und sie überhaupt unter meinen Kragen gerutscht war, sodass meine Kleidung ihr Licht, sollte es vorhanden sein, schluckte.
    Für einen kurzen Moment wurde die Turmruine von blutrotem Licht erfüllt, als ich das Dragonir aus der Kapsel rief. Nachher aber erhellte sanftes bläuliches Schimmern, ausgehend vom Halsjuwel der schwebenden Schlange, die verrußten Wände, die es sich scheinbar zur Aufgabe gemacht hatten, jegliche Helligkeit zu verschlucken. Verwirrt wanderten die Augen des blau-weißen Drachen über die verkohlten Holzstücke, hin zu Sombra, die noch immer auf mir lauerte. Smeja wirkte irritiert, kannte sie die Schattengängerin doch nur als eine Verbündete. Ein fragendes „Dra?“ stieß sie aus, wohl um zu fragen, ob sie das Absol attackieren sollte – oder um herauszubekommen, in was für einer Situation sie gerufen worden war.
    Stell die Frage! Kaum mehr schien sich das weiße Geschöpf beherrschen können, seine dunklen Krallen wollten sich in mein warmes Fleisch graben, von kostbarem Lebenssaft, der durch meine Adern gepumpt wurde, benetzt werden; daran zweifelte ich keinen Moment. Kaum, dass ich die Tragweite dieser eindeutigen Botschaft vollkommen verstanden hatte, spürte ich, wie der Schweiß verstärkt aus meinen Poren trat, sich meine Atmung und mein Herzschlag rapide anstiegen. Andernfalls hast du nicht mehr lange zu leben, selbstverliebter Mensch. Ihr seid doch alle gleich! Ich kann nicht verstehen, wie Rayquaza dir nur vertrauen kann; das ist einfach unerklärlich!
    Atemlos leckte ich mir über die Lippen, versuchte, Worte zu finden. Worte, mit der ich die Frage, die mir Sombra zu stellen auftrug, nicht derart banal klang. Eine passende Formulierung wollte mir aber nicht in den Sinn kommen, was wohl auch daran liegen mochte, dass ich Sombras Atem direkt über mir fühlen konnte. „Smeja“, begann ich schließlich aber doch, immer noch um Worte ringend. „Kannst du mich … als eine Trainerin deiner Art ansehen? Als jemanden, der es wert ist, Drachen zu trainieren?“ Kaum hatte ich diese Worte ausgesprochen, atmete ich tief durch. Gestellt hatte ich die Frage; nun hing alles von dem Drachen ab.
    Sombra zumindest ließ von mir ab, machte sich lieber daran, die Zwischenräume ihrer Krallen, die sie mir eben an den Hals gedrückt hatte, zu reinigen. Als ich vorsichtig aufblickte, erkannte ich, dass ihre Seelenspiegel beinahe den normalen, ruhigen Ausdruck angenommen hatten; ein leichtes Funkeln von Zorn meinte ich aber dennoch zu erkennen.
    Schließlich wandte ich meinen Blick Smeja zu, deren dunkle Augen ihre Irritation erkennen ließen. Wen verwunderte das – hatte sich zuvor nicht eine eindeutig gefährliche Szene abgespielt, die sich nach nur wenigen Sekunden beinahe in Wohlgefallen aufgelöst hatte.
    Nach einer Zeit, die mir wie eine Ewigkeit vorkam und ich dennoch nicht wollte, dass sie zu einem Ende kam, schloss der Drache seine Augen, senkte den Kopf, indem er seinen Hals – und damit praktisch seinen gesamten Körper – abwärts bewegte, langsam auf mich zu. Ihr Horn kam vorsichtig auf meinen Kopf zu, bevor es sanft meine Stirn berührte. Dazu stieß der Drache ein tiefes Brummen aus.
    Fasziniert blickte ich in die dunkelbraunen Seelenspiegel Smejas. Kein Zweifel, diese Geste, die absolutes Vertrauen ausdrückte, meinte sie ernst, handelte es sich dabei doch um etwas, das allen Drachen, egal welcher Art sie angehörten, gleich war – und damit eine lange Entwicklung hinter sich gebracht hatte. Traditionsreich war. Zögerlich streckte ich meine Hand aus, berührte damit die winzigen Schuppen an Smejas Mundwinkel. Nur kurz zuckte dieser, erkannte dann aber, dass von der Berührung keine Gefahr ausging. Ich erkannte, dass mir Tränen der Rührung in die Augen stiegen. Gar war ich versucht, anzunehmen, dass mich das Dragonir betrog, in Wirklichkeit vollkommen anderer Meinung war – aber gut genug kannte ich doch die Ernsthaftigkeit der Drachen, insbesondere, wenn es um die Ehre, um ihre Zunft ging – die Drachentrainer hatten nicht umsonst derartige Traditionen aufgebaut, besaßen derartigen Stolz, ein solches Ehrgefühl, wenn es um ihre Verbindung zu diesen mystischen Wesen ging. Teilweise unterschied uns nicht gar nicht allzu viel von ihnen, wenngleich wir doch nie derart stolz sein konnten, wie sie. Als Menschen unterlagen wir trotz allem doch anderen Bedingungen.
    Und dennoch kannte mich Smeja als eine werte Drachentrainerin an, ging sogar so weit, mir ihr Vertrauen mit eben dieser mächtigen Geste auszudrücken. Ich wollte es nicht glauben, war ich doch so überzeugt davon, mir in letzter Zeit zu viele Fehler geleistet zu haben.
    Ich zuckte zusammen, als Sombra, die immer noch direkt neben mir gesessen war, sich erhob. Dies sollte Rayquaza zufriedenstellen, erklärte sie, nun vollkommen in ihre Rolle als unnahbare Dienerin meines Meisters zurückgefunden, und dich wohl ebenso. Ich werde dich nun wieder verlassen, Lady Maja, bei dieser Anrede blickte ich verwundert auf, ehrte mich das Absol damit schließlich in nicht geringem Maße, gehabe dich wohl. Vermutlich werden wir wieder aufeinandertreffen, unsere Schicksale sind dank Rayquaza doch eng miteinander verbunden.
    Demonstrativ langsam drehte sie sich von mir weg, machte einige Schritte nach vorne, wohl, um in die Schatten einzutreten. Doch noch einmal wandte sie ihren Kopf um: Und lass dir gesagt sein, fügte sie noch hinzu, während in ihren Augen Fürsorge aufschimmerte, niemals hätte ich vorgehabt, dich zu töten. Du bist entscheidend für das Schicksal dieser Welt und Rayquaza vertraut dir. Der gesamte Rat tut dies, hast du es doch schon einmal getan. Wenn auch in einem anderen Leben. Kurz schloss die Schattengängerin die Augen. Bis zu unserem nächsten Treffen.
    Mit diesen Worten trat sie einen weiteren Schritt vor, tauchte ein in die Schatten, die es hier, in dieser Ruine schließlich zu Genüge gab – und war von einem Moment auf den anderen verschwunden.
    Wie von selbst verzogen sich meine Lippen zu einem sanften Lächeln, als ich meine Arme um Smejas Hals schlang. Ja, sie hatte recht – sicherlich würden wir bald wieder aufeinandertreffen, die Zukunft würde es wohl in Bälde zeigen, wie ich vermutete.
    Und ich beschloss plötzlich, mich nicht immer nur in negativem Licht sehen zu wollen. Fehler wollte ich mir aber dennoch keine mehr leisten, darauf wollte ich weiterhin beharren.

  • Hi Fledermaus,


    eigentlich hatte ich mit einem Kapitel dieser Art, also welches sich fast ausschließlich mit Majs Selbstzweifeln und Schuldgefühlen beschäftigt, nicht unbedingt erwartet. Man hätte ja meinen können, dass der Stoff aus den letzten Kapis ausreichen würde. Aber nein, du legst noch einen drauf. Anfangs war ich davon zwar nicht ganz so begeistert, da ich schon befürchtet hatte, die FF würde komplett in so eine Depri-Phase abschweifen, was ich ziemlich schade fand, da man hier zu früheren Zeitpunkten so viel Spaß hatte. Aber wie gesagt, dies war nur der Ersteindruck. Im laufe von Kapitel 51 wurde ich richtig an den Bildschirm gefesselt und zu hast eben dieser Depri-Phase einen Höhepunkt sowie ein eventuelles Ende verpasst. Der erste Abschnitt war für mich noch ein klein wenig zäh zu lesen, da ich ja, wie bereits erwähnt, von Majs Depressionen langsam zu viel kriege. Doch spätestens als dann Sombra auftaucht, bist du richtig in Fahrt gekommen. Ich liebe es ja generell immer, was für geile Auftritte du der Schattengängerin verschaffst und wie du sie in Szene setzt. Ist auch eine nette Idee, dass ausgerechnet sie Maj jetzt zurechtrütteln soll, da man das ja schon eher von Solniza oder Siegfried erwartet hätte. Und vor allem hätte ich nicht gedacht, dass all dies auf so grobe Art und Weise passiert. Beim erneuten Nachdenken ist es aber nur logisch. Immerhin haben Solniza und Siegfried ja mehr als einmal versucht, Maj zur Besinnung zu bringen - auf die sanfte Tour versteht sich - und sind daran kläglich gescheitert. Zeigt uns: manchmal muss man eben mit harten Bandagen kämpfen.
    Das Gespräch zwischen Sombra und Maj ist ebenfalls sehr interessant. Dialoge dieser Art hast du ja schon ein ums andere Mal eingebaut, aber dieser hier toppt meiner Meinung nach alles. Der giftige Ton Sombras, die bislang unbekannte Kälte, die sie ausstrahlt und nicht zuletzt ihre Drohung an Maj, sie zu töten. Ich glaube die Szenen in der sie ihr Horn an ihren Hals drückt und mit ihren Krallen demonstrativ über Majs Kehle fährt, habe ich mir fünf mal oder so durchgelesen. Ich fand es einfach geil!
    Dabei schien sie eigentlich schon völlig am Ende, bevor Sombra diese Karte ausgespielt hatte. Wie sie fast weinend an der Hauswand hinabgleitet und nur noch mit erstickter Stimme sprechen kann... ihre plötzliche Einwilligung einfach alles zu tun, was von ihr verlangt wurde... eigentlich wirkte sie nur noch wie ein verlorenes Häufchen Elend, das nicht mehr weiter weiß.
    Und dann die Szene mit Smeja. Ich will auf keinen Fall sagen, dass sie nicht schön ist, aber dennoch muss ich hier Kritik loswerden. Denn ein bisschen einfach hast du es dir meiner Meinugn nach schon gemacht, dass der Drache eine liebende Geste macht und Majs Befürchtungen auf einmel wie weggespült sind. Zumindest kommt es so rüber, als wenn es so wäre, doch wie ich sie und auch dich inzwischen kenne, werden Maj künftig auch wieder Zweifel verfolgen. Vielleicht nicht mehr so extreme, aber dennoch sind sie vorhanden - das zumindest meine Theorie. Außerdem hatte ich so ein bisschen das Gefühl, dass du nach den ganzen Depri-Kapis ein wenig die Beschreibung positiver Emotionen verpeilt hast. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich Szenen dieser Art schon besser von dir gelesen habe, was angesichts der Tatsache, dass es sich hier wohl um eines der wichtigsten Ereignisse der vergangenen - lass mich lügen - zehn Kapitel oder so ist, kann man darüber schon meckern. Ich weiß jetzt natürlich nicht, ob es Absicht war, jetzt nicht zu viel Freude und Glück aufkeimen zu lassen, aber ich als Leser empfinde das ganze nun mal so. Dennoch ist die Szene an sich sehr schön ausgedacht.
    Etwas ernüchtert war ich leider auch, als Sombra Maj offenbarte, dass sie nie vorgehabt hätte, ihr etwas zu tun. Mir gefiel ihr kaltes Auftreten so gut und dann wars doch nur Theater? Oder ist ihre Abneigung zu den Menschen im Allgemeinen wahr gewesen und Maj stellt eine Außnahme dar? So oder so hätte es mir besser gefallen, wenn Sombra diese letzten versöhnenden Worte in einem anderen Kapitel nachgeholt hätte.


    Alles in allem kann ich mich vor diesem Kapi nur verbeugen. Denn auch wenn hier nicht alles meinem Geschmack entsprochen hat und mir nicht alles völlig logisch erschien, machen die angesprochenen Stärken das mehr als wett. Ehrlich gesagt habe ich mir erst kürzlich auch gewünscht, dass von dir mal wieder so´n richtger Knaller kommt - egal ob kampf-, story- oder gefühlsbetont. Hier waren die letzteren Elemente dran und ich kann nur hoffen, dass demnächst auf mal wieder so richtig derbe die Fetzen flieben. Und damit wir uns verstehen, ich meine damit keinen Arenakampf, sondern ein episches Aufeinandertreffen mit Team Rocket, dem Kampf um eine weitere Tafel... oder so was in der Art. Dann sage ich mal wieder ganz klar: Du gehörst zur Elite. Denn wenn du all dein Können auspackst, tust du das nämlich. Ich lass mich mal überraschen.


    Sou, dann verabschiede ich mich an dieser Stelle und gehe gleich wieder ins Bett^^
    LG, Pheno

  • Hallo Fledermaus.
    Ich weiß, dass ich viel, meist sogar zu viel in einen Text interpretiere und wenn das bei dir nicht der Fall sein sollte, dass eine größere Bedeutung dahintersteckt, dann werde ich versuchen, das etwas zu zügeln. Versprechen kann ich nichts, aber sehen wir uns doch einmal an, was das neueste Kapitel zu bieten hat.


    Gefühlskälte erinnert mich jetzt im ersten Moment an jenes Sniebel, das Maj so fürchtet und tatsächlich kommt ihr während dieses Kapitels auch der Gedanke an dieses. Vermutlich mit Absicht, um die eigentliche Urheberin dieses Gefühls hervorzuheben (und wie ich wieder vergessen habe, was Sombra hieß, aber wozu hat man den allmächtigen Google-Übersetzer für diese einzelnen Wörter?), die auf die Protagonistin mit ihrer Art diesen Eindruck macht. Insgesamt passt er zum Kapitel dazu, gut so.
    Nachdem also letztes Mal das Gespräch mit Solniza vonstatten ging, war es abzusehen, dass diese getrübte Stimmung - wie gut sie doch zu diesem unbeständigen Wetter passt - noch weiter anhalten wird. Zumal Maj nun wohl endlich das vorgehabt hätte, dass schon vor einigen Kapiteln mehr oder weniger angedeutet wurde und nur nicht umgesetzt werden konnte. Ich finde ja nach wie vor, dass sie zu streng mit sich selbst ist und dabei sogar Freundschaften unter die alten Pflichten, die ohnehin nicht mehr ernst genommen werden können, stellt. Schließlich handelt es sich hier um Dragonir; jenem Pokémon, mit dem sie, meines Wissens, damals begonnen hatte und mit dem sie unzählige Abenteuer erlebte. Allein diese langjährige Freundschaft jetzt zu riskieren, ist trotz ihrer Ansichten sehr unüberlegt.
    Allein schon das Ambiente, dass sie sich für die Trennung ausgewählt hat, ist sehr gewagt. Hier begab sich schließlich vor nicht allzu langer Zeit ebenso ein recht einschneidendes Erlebnis und dass sie sich noch einmal dort hintraut, empfinde ich als mutig. Sie weiß schließlich nicht, ob das Rudel im Untergeschoss sich nicht im ganzen Bauwerk bewegt und sie anfallen könnte.
    Nach den vielen Überlegungen ob ihrer bisherigen Taten - ganz gleich, wie viele davon jetzt gerechtfertigt waren - leitest du ihrer schon lange anhaltenden depressiven Phase endlich einen vorläufigen Abschluss ein, indem nun Sombra einen erneuten Auftritt in diesem Kapitel feiert und wow, ist der gelungen! Mich überrascht es aber ehrlich gesagt, dass ausgerechnet sie als Botin dient und Maj wieder zurechtrücken soll, was die letzten Dinge angeht, aber allein schon die Art, wie sie das angeht, ist äußerst spannend dargestellt. Wo sie doch anfangs noch sehr ruhig wirkte und erst im Laufe des Gesprächs, weil Maj ihre Überheblichkeit und den Stolz nicht unterdrücken konnte, ernst wurde und mit ausdrucksstarken Worten an die Situation heranging, hast du das noch gesteigert, indem sie schon beinahe handgreiflich wurde und keine Sekunde gezögert hätte, ihrem Gegenüber das Leben auszuhauchen. Ich sage dir, dieses Auftreten ist blendend und hättest du nicht besser darstellen können, als es jetzt so steht. Somit hättest du Sombras Charakter erneut auf eine interessante Weise dargestellt und vielleicht sogar Vermutungen ob ihrer Beziehung zerstört oder geknüpft - hättest du ihrerseits nicht gesagt, dass sie nur eine schauspielerische Leistung abgezogen hätte und nie so weit gegangen wäre. Trotz ihres edlen Auftretens wirkte das wie eine Art Zusatz á la "Ja, ich hab nur so getan, ich bin in Wahrheit nach wie vor dein Freund", was du eigentlich schon vorher zwischen den Zeilen gut aufgeführt hattest. Die Anrede mit "Lady Maja" ist schließlich eine sehr hohe Wertschätzung und damit hast du ihre Absicht schon sehr treffend dargestellt, was ich als Abschied am ehesten bevorzugt hätte, weil es nach wie vor Spekulationen zu deren Beziehung offen lässt.
    Smejas Geste (übrigens eine nette Verwendung des Namens und gut, dass er endlich einmal fiel); hast du diese vielleicht selbst ausgedacht oder aus einem Buch übernommen? Nicht, dass ich dir etwas vorwerfen möchte, aber mir kommt sie bekannt und ich weiß nur nicht, woher. Nichtsdestotrotz wirkt auch dieser Anblick vor dem geistigen Auge rührend, wie Maj den Drachen umarmt und das ist dir ebenfalls gelungen und liefert einen guten Abschluss. Zu schade, dass Smeja nicht sprechen kann, aber ich habe das Gefühl, dass sie das im späteren Verlauf auch noch lernen wird; oder Maj erlangt diese Fähigkeit, zu ihrem Drachen zu sprechen, wer weiß. Zumindest hat sie eingesehen, dass ihr Denken falsch war und damit kann es von der allgemeinen Stimmung nur noch besser werden, sofern nicht erneut etwas Einschneidendes in naher Zukunft geschehen wird.


    Danke für dieses wundervolle Kapitel. Es ist dir wirklich gelungen und ich wüsste kaum großartig Dinge zu bemängeln. Mach weiter so!


    ~蛇

  • Huhu Fledermäuschen', Maj :>
    So, nun will ich auch endlich mal meinen Kommentar verfassen. Mitten in der Nacht ist es doch immer am schönsten, lal. xD Tut mir Leid, das ich ein wenig länger gebraucht habe aber das Thema kennen wir ja alle im Moment - und besser spät, als nie, oder? Nun gut, dann war das mei Vorgelabber & ich fang mal an.


    »Kapitel 51«
    Gefühlskälte
    Also für den Titel an sich bekommst du schon mal 'nen Pluspunkt. Erstens; ich liebe Einworttitel - ich glaube, das sagte ich schon ma? - und Zweitens kann man da so schön viele Gedanken zu fassen. Ich frage mich, auf wen sich diese Kälte bezieht? Im letzten Kapitel gab es meiner Meinung nach gar keinen Grund für solch eine Gefühlsregung, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Gut, gab es in gewisser Weise schon aber ich frage mich, auf was genau du hinaus willst. Irgendwie erinnert es mich an die Auseinandersetzung, die Psyiana mit ihren Schwestern hatte. (Ich gebe zu, das ich den Text ein wenig überflogen habe - aber wirklich was gelesen habe ich nicht. Nur manche der Namen, haben mich auf diese Idee gebracht.)
    Nun, ich habe mich wohl geirrt. Es war also 'nur' Sombra, die vorgekommen ist. Mir wird nun auch klar, auf was der Titel sich bezieht und ich muss sagen, das mir das Kapitel gut gefallen hat. Am Anfang beschreibst du die Gegend so wunderbar, das ich mir Teak wirklich gut vorstellen konnte. Ich liebe diese Stadt einfach! & daher freut es mich auch, das sie eine etwas größere Bedeutung zu haben scheint. Die trübe und melancholische Stimmung hast Du wirklich gut rüber gebrach; wenn man die Zeilen liest, dann kann man richtig mitfühlen. Ich frage mich nur, warum Maj so selbstzweifelnd ist. Das ist wohl eine Charaktereigenschaft, die nicht wirklich positiv ist & die man wohl noch öfter mitbekommen wird. Nun ja, ich mag Maj aber ... manchmal frage ich mich, warum sie so reagiert. Aber *lach* jeder hat ja so seine Macken.
    Es geht in diesem Kapitel ja hauptsächlich darum, das Maj der Meinung ist, sie sei keine richtige Drachentrainerin bzw. sie hat es nicht verdient in ihrer Familie zu sein. Dieser Umstand wird, meiner Meinung nach, wikrlich sehr deutlich. Das Dragonir eine große Rolle in der Hinsicht spielt, merkt man auch. & ich bin mehr als nur froh, das Maj es nicht frei lässt! Ich finde, das Smeja einfach zu Maj gehört. Es wäre nicht das Gleiche & auch ich bin der Ansicht, das Maj eine Drachentrainerin ist und zu ihrer Familie gehört.
    Komm ich auch gleich mal zum nächsten Punkt - Sombra. Ich dachte mir erstmal: Oh Gott, was ist mit ihr los? Warum macht sie das? Ist sie doch keine Verbündete? Wie du die Gefühle in dem Moment beschrieben hast, hat mir gut gefallen. Da es die erste Person war, hat man leider nicht viel von den Gefühlen von Sombra mitbekommen, lediglich nur das, was Maj wahrgenommen hat. Schade eigentlich aber dafür kannst du ja nicht wirklich was, da es die 1.Pers. so an sich hat. Allerdings, wie du an meinen Fragen erkennen kannst, hast du das erreicht was du (wahrscheinlich) wolltest - erst den Anschein, als wenn Sombra doch nicht gut ist und dann den Wechsel zu der alten Sombra. Die geäußerten Worte von ihr haben mir wirklich gefallen. Da hast du diesen 'Aha-Moment' eingebaut. Auch wenn ich sagen muss, das es sich mir nicht erschließt, warum Absol das nun getan hat. Ich hoffe, das kommt noch irgendwie, sonst wäre ich an der Stelle verwirrt. Es hätte mir aber auch zugesagt, wenn du das erst später hättest erwähnst. So hätte sich der Leser noch Gedanken machen können, warum Sombra so drauf war. Im Übrigen frage ich mich auch, ob ihr Hass gegen die Menschen auch so vorhanden ist.
    Es scheint aber eine wichtige Rolle gespielt zu haben, das Dragonir & Maj wieder zueinander finden - so hatte es jedenfalls für mich den Eindruck. Zum Einen könnte man ja nun denken, das sich die Gefühlskälte auf Maj bezogen hat und das diese nun vorbei ist oder aber es hat sich auf Sombra bezogen. Wobei ich zu der ersten Idee tendieren. Wo kommt denn eigentlich der Name von Dragonir her? (Und von Sombra - falls du das nicht schon mal erwähnt hast, wenn ja; sry, ich habs dann wohl vergessen).


    Nun, wirklich was Neues kann ich auch nicht mehr hinzufügen, denn Snake & Phenomenon haben das meiste schon genannt. Ich hoffe aber dennoch, das du dich über diesen kleinen, bescheindenen Kommi freust! x3 Bis zum nächsten Kap.


    ~ Rabenwächterin.


  • [align=justify][font='Optima, Tahoma, Arial, Helvetica, sans-serif']Yay, dann wollen wir wieder, eine Woche nach dem Termin, den ich angestrebt hatte, aber was soll man machen, wenn man den Titel plötzlich zu randomig findet (und das war er auch ...)? Whatever, bevor ich euch mit dem Kapitel belästige, mal die Kommikommentare. ^^


    @ Phenomenon: Nun, Maj ist eben ein Chara, der vieles sehr ernst nimmt - vor allem eigene Fehler. Daher denke ich, dass das, was ich ihren Zweifeln gewidmet habe, auch dem gerecht wurde. Vor allem, ich konnte die Zweifel einfach nicht enden lassen, für das heutige Kapitel ist ihr Stolz als Drachentrainerin halt wieder wichtig, also mussten sie enden. Und wie soll man was enden lassen, ohne noch kurz davor darauf einzugehen? (Ja, ich bin heute wieder überaus logisch ...) Von daher musste ich es so machen und ehrlich gesagt mag ich es auch, wie ich es geschrieben habe ... vielleicht habe ich aber auch einfach nur zu viel Spaß daran, meine Charas zu quälen und negative Gefühle zu beschreiben. Mich freut es aber, dass dir die Beschreibungen Sombras in diesem Kapitel gefallen haben. ^^
    Du meinst also, dass die Szene mit Smeja zu wenig emotional beschrieben wurde? Hm ... wenn ich mir die Absätze noch einmal durchlese, sehe ich, was du meinst. Das Problem ist nur, dass ich nicht weiß, was ich da noch reinbringen soll und vor allem wie - negative Emotionen beschreiben sich halt (zumindest für mich) doch leichter als positive, weil beim Positiven dann durchaus alles mal ein wenig seltsam wirken kann, wenn man es übertreibt. :x Keine leichte Sache ...
    Sombra ist Rayquazas Dienerin (bzw. die des Rates) und hat deshalb das zu machen, was er sagt. Und wenn er sagt, sie soll Maj überzeugen, weil er sonst keinen anderen Ausweg sieht (als Drache vermutet er ja zu Recht, dass sie ihn ignorieren würde und abgesehen davon macht es mehr her, wenn man seinen Gesprächspartner vor sich hat), dann macht sie es eben. Wenns anders nicht geht, dann eben so - und da sie Rayquaza gegenüber vollkommen loyal ist/sein muss, hat sie Maj auch entsprechend zu behandeln. Wenn sie die Erklärung beim nächsten Treffen ansetzen würde, würde Maj ihr aber kaum trauen und jetzt im heutigen Kapitel gehts nicht, weil Zeitsprung.
    Joah, und auch wenn du keinen Arenakampf meintest - hier ist er. Auf TR musst du dich noch gedulden bis zum nächsten Kapitel und die darauffolgenden, so viel kann ich mal verraten.


    @ Snake: Sombra ist doch eigentlich leicht zu merken, auf Lateinisch ists "umbra". Gut, aber vielleicht liebe ich die Sprachspielchen auch zu sehr.
    "Lady Maja" wird auch gerne einmal sarkastisch benutzt, von daher sagt die Verwendung dieses Titels gar nichts aus. Und Sombra hat halt ihre Prinzipen, Regeln und Pflichten zu erfüllen, da ist es wichtig, dass ihr Maj trotz dieses Vorkommnisses vertraut. Auch wenn sie immer in die Schatten geht, heißt das ja nicht, dass sie dort bleibt ... Ich werde sie noch öfters auftauchen lassen, ich mag sie als Chara nämlich, weil ich selbst noch nicht genau weiß, was hinter ihr steckt - ihre Vergangenheit ist selbst mir noch unbekannt. xD
    Die Geste habe ich nicht übernommen, nein. Aber was soll schon bei einem schlangenartigen Drachen schon anders machen? Smeja hat nun eben keine Hände, Pfoten, irgendwas - und mit dem Schweif rumfuchteln lassen wollte ich sie nicht, weil imo wäre das wohl ziemlich seltsam gekommen. Im Übrigen bin ich erst beim Kapitelposten (bzw. beim Kommikommentar xD) draufgekommen, dass der Name das Gleiche bedeutet wie dein Nick. xD *das so einwirft* Zuerst wollte ich die Gute ja Dragona nennen, weils halt auf Russisch [drakon] ist und Drakona scheußlich aussieht. Aber Dragona hätte gar so randommäßig geklungen ... ich hatte dann noch andere Ideen, aber schlussendlich hab ich mich dann doch für Smeja entschieden, weil es halt am passendsten war.


    @ Kräme: Einworttitel liebe ich ja auch~ Und deshalb waren ja auch die letzten drei Kapiteltitel Einworttitel. Diesmal gibts nur einen Zweiworttitel, weil der Einworttitel, der gepasst hätte, schon beim Dukatia-Arenakampf verwendet wurde. xD
    Majs Selbstzweifel rühren vor allem daher, dass sie aufgrund ihrer Position als Lady von Ebenholz City immer schon den Druck auf sich lasten hatte, sich an bestimmte Regeln zu halten und eben keine Fehler in der Öffentlichkeit zu machen. Deshalb ist sie über die Jahre (immerhin ist sie nicht der starke Charakter, der sie zu sein versucht, zumindest nach außen) praktisch zu dem Schluss gekommen, dass es von ihr verlangt wird, unfehlbar zu sein, vor allem, wenn es um Drachen, Tradition und Arbeit geht. Deshalb auch ihre starken Reaktionen, sobald etwas nicht ganz geht. Wobei das "Immer sich selbst die Schuld geben, egal, was ist" ihr neuster Tick ist, den sie sich erst auf der Reise einfangen hat. Auch wenn sie es nicht zugibt, sie mag Sara sehr. ;)
    Zu Sombra hab ich jetzt eigentlich wohl schon genug gesagt, ich will mich da nicht ständig wiederholen bei allen Kommikommentaren, mich freut jedenfalls, dass dir die Szene gefallen hat.
    Maj ist Drachentrainerin, Lady von Ebenholz City und daher zu den Drachen verpflichtet. Wenn Smeja sie abgelehnt hätte, wäre sie aus der Familie ausgestoßen worden und in Ebenholz geächtet gewesen. Dazu kommt, dass sie halt selbst, trotz der Tatsache, dass sie nur einen Drachen trainiert, sehr viel auf die Drachen hält. Und sie hat sich nicht würdig als Drachentrainerin gefühlt, bis sie nun etwas anderes gesagt bekommen hat. Da ists ja kein Wunder, dass die Geste etwas Besonderes ist. ^^
    Gefühlskälte bezog sich vor allem auf Sombras Wirken nach außen, aber auch auf Majs Einstellung am Anfang des Kapitels; Smeja bedeutet Schlange, wie im Kommikommentar des letzten Kapitels geschrieben und kommt von змея [smeja], Sombra vom spanischen Wort sombra, was Schatten bedeutet.


    Zum neuen Kapitel will ich nichts anderes sagen als Arenakampf. Das Rundherum sollte in Anbetracht der Tatsache, in welcher Stadt die Arena steht, schon mal zu erahnen sein - sonst kennt ihr mich (und Maj) wohl schlecht. *hust* xD

  • 52. Kapitel: Gelebte Tradition


    [align=justify]Mahagonia war eindeutig eine der kleinsten Städte Johtos, soweit ich wusste zumindest auch die kleinste der Arenastädte. Nur wenige Tausend Einwohner hatte sie, war also etwa im Größenbereich von Rosalia oder Neuborkia anzusiedeln. Und dennoch besaß sie nicht nur eine Arena, sondern auch eine Wettbewerbshalle, was es verwunderlich machte, dass die Stadt so klein geblieben war, lag sie doch nicht so abgelegen wie Anemonia auf einer Insel, sondern mitten in Johto, gar besser eingegliedert in das Landschaftsbild als das deutlich größere Ebenholz.
    Da Route 42, die Teak und Mahagonia miteinander verband, derart von mit Motorbooten schiffbaren Seen dominiert wurde, dass der Weg alleine zu Fuß nur durch das Labyrinth des Kesselbergs möglich war, hatte die örtliche Infrastruktur insoweit reagiert, dass an jedem See ein Fährdienst für Trainer angeboten wurde. Natürlich nur gegen ein nicht geringes Entgelt. Dies jedoch war für mich nicht das größte Problem gewesen – ich hatte bereits mit Derartigem gerechnet. Als weitaus schwieriger hatte ich es befunden, überhaupt die Boote zu besteigen, denn sie fuhren schließlich über Wasser. Der Blickkontakt zum Ufer war zwar ständig gegeben gewesen, was die Sache dennoch erleichtert hatte, deutliche Angst hatte ich dennoch verspürt, hatte ich die Empfindung, von Wasser umgeben zu sein, doch nicht ausblenden können. Nach nur zwei von drei nötigen Überfahrten war meine Kleidung schweißdurchtränkt gewesen, wenngleich inzwischen auch wieder getrocknet. Als weitaus schlimmer empfand ich es jedoch, dass meine Hände nicht zu zittern aufhören wollten, obschon die letzte Überfahrt bereits eine gute Stunde her war. Dies hatte zur Folge, dass mir Sara immer wieder ängstliche Blicke zuwarf, als ob ich jeden Moment zusammenbrechen konnte. Solniza hingegen hatte es sich zur Aufgabe gemacht, meine entnervten Gedanken, die nicht einmal direkt an sie gerichtet waren, zu ignorieren. Daraus resultierte, dass es zu einem allgemeinen Schweigen gekommen war, das ich mich jedoch nun, Mahagonia im Blick, zu brechen anschickte.
    „Wir werden uns nicht allzu lange in dieser verdammten Stadt aufhalten“, stellte ich fest, einen derartigen Unterton in der Stimme, der bereits implizierte, dass ich keinen Widerspruch akzeptieren würde.
    Dies jedoch schien die blauhaarige Koordinatorin geschickt zu ignorieren – oder einfach nicht zu bemerken. „Dir läuft ja nichts davon“, bemerkte Sara mit Unschuldsmiene. Effekt dessen war, dass Solniza in meinen Gedanken laut zu lachen begann, sich äußerlich aber nichts anmerken ließ.
    Ich hingegen verdrehte nur die Augen. „Die Stadt des Eises ist nichts, das eine Bewohnerin von Ebenholz unbedingt genau unter die Lupe nehmen will“, erklärte ich dem Mädchen, obschon ich sicher war, das nicht erst einmal erzählt zu haben. „Es handelt sich eben um eine ewige Feindschaft, auch, wenn sie inzwischen nicht mehr gar so deutlich spürbar ist wie vor ein paar Jahrhunderten. Du, die das Leben in keiner der beiden Städte aus eigener Erfahrung kennt, wirst es einfach nicht verstehen können, und das respektiere ich auch. Aber ich, noch dazu, da ich von der Gründerin Ebenholz Citys in direkter Linie abstamme, habe immer nur den Stolz meiner eigenen Stadt zu hören bekommen – und wüsste nicht, was ich an diesem Ort des Eises gut finden sollte.“ Mit einer weit ausholenden Geste deutete ich auf die Häuser Mahagonias, die sich direkt vor uns ausbreiten. Hier am Rande der Stadt war das Bild geprägt von Einfamilienhäusern, zumeist mit recht großen Gärten, deren Pflanzen aufgrund einer recht schlechten Bodenqualität eher mäßig wuchsen. Einen ähnlichen Eindruck hatten auch die Häuser auf mich: Beinahe alle Gebäude, die ich erkennen konnte – Mahagonia befand sich praktisch in einem weiten Tal zwischen Kesselberg und Drachen-Gebirge – wiesen eine relativ dunkle Fassade auf, sodass das Stadtbild eher düster wirkte, obschon die Sonne noch recht hoch am Himmel stand. Wie es weiter im Inneren der Stadt aussah, konnte ich nicht beurteilen, da wir uns an keinem erhöhten Punkt befanden, ich zweifelte jedoch nicht daran, dass Mahagonia dort viel einladender wirken würde.
    Sehnsüchtig wandte ich meinen Blick nach Osten, hin zu den Gipfeln des Drachen-Gebirges. Bald würde ich wieder das Andenken der heiligen Drachen ehren können, denn schon bald würde das alljährliche heilige Fest der Drachen stattfinden, das einen besonderen Status in den Traditionen der Stadt Ebenholz erhalten hatte. Es galt als das wichtigste Fest und war für die Stadt sogar ein offizieller Feiertag – eine Regelung, die sich erst vor wenigen Jahren vollkommen durchgesetzt hatte. Zuvor war die Wirtschaft und der Handel in der Stadt einfach so zum Erliegen gekommen, niemand hatte sich Termine für den betreffenden Tag eingetragen und selbst die Arena war – verbotener Weise – geschlossen gewesen. Herausgefordert war die jeweilige Arenaleiterin ohnehin nie geworden, waren alle Trainer, die sich zum jeweiligen Zeitpunkt in der Stadt befanden, doch fasziniert gewesen von all den Ständen und ähnlichen, schon jahrmarktähnlichen Attraktionen, die im Laufe der Zeit zu Begleiterscheinungen des Festes geworden waren. Nicht, dass die Bewohner, die auf die Traditionen pochten – und dazu gehörte ich zweifelsohne, auch wenn ich mich über die eine oder andere Regel hinwegsetzte, war ich doch auf diese Art erzogen worden – besonders glücklich darüber waren; der Wirtschaft gab dieses eintägige Fest dennoch einen deutlichen Aufschwung.
    Diese Gedanken, die mich mit Stolz auf meine Geburtsstadt erfüllten, im Sinne, überschritt ich die Grenze Mahagonia Citys, während meine rechte Hand über den Pokéball Smejas streichelte. Eines war sicher: In der hiesigen Arena würde ich zeigen, dass die Drachen leicht über das Eis triumphierten – und das noch heute.
    Auch, wenn es Sombra gebraucht hatte, mich zu überzeugen, wie sehr ich den Drachen doch vertraute, da sie es ebenso mit mir hielten.


    Einen bläulichen, beinahe weißen Anstrich besaß die Arena Mahagonias, die durch ihre einfache Bauweise – nicht anders als eine Baracke wirkte sie – nicht gerade bestach. Ein hoher Eisenzaun war um einen schmalen Garten errichtet, das Tor, verziert mit Eisenstangen in der Form von Eiskristallen und damit der einzige verzierte Teil am gesamten Komplex, stand jedoch weit offen, ebenso eine kleine Tür im großen, hölzernen Eingangstor, durch das wohl auch ein Wagen problemlos passte. Handelte es sich bei der Arena also um ein Fertigteilhaus oder waren die Dimensionen des Tores so gewählt wurden, dass es nicht von den Maßen des Gebäudes erdrückt wurde? Eine andere Erklärung wollte mir nicht einfallen, denn ich wusste keinen Grund, aus dem ein Auto in eine Arena fahren sollte.
    Unwirsch schritt ich über den kurzen, asphaltierten Weg, der zu der Eingangspforte führte und trat durch die Pforte ein.
    Sogleich schlug mir eine Welle kalter Luft entgegen, die scheinbar, aus einem lauten Summen zu schließen, von einer äußerst leistungsstarken Klimaanlage erzeugt wurde. Dies war, beachtete man das Kampffeld, das vollkommen von Eis bedeckt war und einzelne, ebenfalls vereiste Felsen aufwies, auch kein Wunder – denn jeden Vorteil versuchte sich ein Arenaleiter durch die Wahl der Kampffläche zu sichern. Bis auf die glatte, von schwarzen Linien umrahmte Fläche war die Arena, die tatsächlich nur aus diesem einen Raum zu bestehen schien, leer – nicht einmal eine Tribüne fand sich. Ich schnaubte auf; derart geizig hätte ich selbst diese Stadt nicht eingeschätzt. Ein kahles Kampffeld in einer Baracke – und so etwas war eine offizielle Arena!
    Zögerlich trat ich weiter ein, denn es war keine Menschenseele zu erkennen – weder der Arenaleiter noch ein Schiedsrichter; von einem Pokémon gar zu schweigen. Direkt fragte ich mich, weshalb die Tür überhaupt offenstand und warf einen Blick auf die Zeitanzeige meines PokéComs. Nicht einmal fünf Uhr nachmittags war es – also sollte die Arena Herausforderungen akzeptieren.
    Auf das Eisfeld setzte ich nur vorsichtige Schritte, bis ich erkannte, dass die Sohlen meiner Turnschuhe sich als äußerst rutschfest erwiesen. Nun meinte ich, irgendwo leise Stimmen wahrzunehmen, konnte aber nicht orten, aus welcher Richtung sie kamen – bis ein gleißend regenbogenfarbener Strahl hinter einem der Felsen hervor schoss – knapp an mir vorbei, sodass die Spitzen meiner Haare auf der linken Seite schockgefrostet waren. Zuvor nicht erkannt habend, dass dieser Angriff mich nicht treffen würde, wagte ich einen Sprung nach rechts – und rutschte schreiend auf dem glatten Untergrund aus, wodurch ich vornüber fiel und hart auf der Eisfläche aufschlug.
    Nun erst kam Bewegung in die Arena, da ein Mädchen, vielleicht vierzehn Jahre alt, hinter dem betreffenden Felsen hervor lugte, die passend eisblauen Augen vor Überraschung und Entsetzen weit aufgerissen. In deutlichem Kontrast zu ihren hellen Augen, deren Linsen sich deutlich abhoben, stand ihr kinnlanges, schwarzes Haar, das ihr Gesicht füllig umrahmte, obschon es durch unzählige bunte Spangen zurückgehalten werden sollte. Ihre Kleidung bestand aus einer einfachen, hellblauen Jeans und einem weißen, einfarbigen Sweatshirt.
    „Es tut mir Leid!“, rief das Mädchen aus, mit deutlichem Entsetzen, beinahe jemanden mit einer Attacke eines – scheinbar ihren – Pokémons getroffen haben. Und noch während ich mich stöhnend, immer wieder rutschend, versuchte, mich von der Eisfläche zu erheben, machte sie einige scheinbar zu schnelle Schritte auf mich zu – was dazu führte, dass sie sich selbst auf dem Glatteis sitzend fand. Doch selbst das hielt die Schwarzhaarige nicht davon ab, sich danach zu erkundigen, ob ich nicht doch getroffen worden war.
    Als es mir endlich gelungen war, wieder sicheren Stand auf dem Eis zu finden, schnaubte ich. „Was anderes soll man auch in einer Eis-Arena erwarten?“, knurrte ich. Die Anteilnahme meines Gegenübers schien mir zu direkt, als dass sie aufrichtig sein konnte. Ein Fehler war es gewesen, hierher zu kommen! Kurzum beschloss ich, selbst die Nacht nicht im örtlichen PokéCenter zu verbringen, sondern eher außerhalb der Stadtgrenzen zu campieren. Wer wusste schon, was mir hier noch so blühen sollte! „Im Übrigen bin ich nur hier, um um einen Orden zu kämpfen. Soweit ich weiß, ist der Arenaleiter aber ein alter Mann – wo ist er?“
    Die Vierzehnjährige öffnete und schloss ihren Mund wieder, bevor sie sich zu einer Antwort durchringen konnte: „Mein Opa hat den Posten vor ein paar Tagen aufgegeben“, erklärte sie. „Jetzt habe ich, Irina, die Leitung über.“ Stolz versuchte sie sich aufzurichten, stellte sich breitbeinig hin – und rutschte erneut aus, da ihre hellgrauen Stiefeletten mit niedrigen Absätzen scheinbar kein ordentliches Profil aufwiesen. Ich drehte mich nur weg, versteckte mein Gesicht hinter meiner Hand – was war es nur für ein Armutszeugnis, dass sich diese Stadt eine solche – wenngleich sie neu sein mochte – Arenaleiterin leisten musste. Wie gut hatte sich Claire im Vergleich zu diesem Mädchen geschlagen, schon Monate, bevor unsere Mutter gegangen war!
    „Dann lass uns doch endlich kämpfen“, knurrte ich alles andere als amüsiert. „Wie lauten die Regeln?“
    Mit großen Augen blickte mich die frischgebackene Arenaleiterin an. „Zwei gegen zwei im Einzelkampf“, erklärte sie stolz, bevor sie versuchte, einen stolzen Blick aufzusetzen und meinen Tonfall nachzuahmen: „Und wie lautet dein Name?“
    Ich bedachte mein Gegenüber nur mit einem kühlen Blick. „Lady Maja Kassandra Sandra Drachenmeister von Ebenholz City“, gab ich meinen vollständigen Namen zu Protokoll, ohne recht zu wissen, weshalb ich das tat – wohl nicht nur aus Heimatstolz.
    Zum dritten Mal innerhalb von nur wenigen Minuten ließ die Schwarzhaarige einen spitzen Schrei verlauten und rutschte auf ihrem eigenen Kampffeld aus. Welch jämmerliche Vorstellung! Smeja würde hier wohl kaum Probleme haben, einen Sieg erringen zu können.
    „Ebenholz?“, flüsterte Irina entsetzt, während sie sich wieder aufrappelte. „Eine Drachentrainerin wagt es allen Ernstes, einfach so, ohne um Erlaubnis zu fragen, einzutreten? Um einen Kampf um einen Eisorden anzufordern? Unglaublich, mein Opa meinte, das letzte Individuum, das dies gewagt hat, war der jetzige Champ – der sich diesen Titel doch sicherlich nur erschlichen hat! Glaub mir, du wirst keine Chance haben, hier zu siegen – weder jetzt noch in hundert Jahren. Und vor einem Monat hättest du noch weniger Glück gehabt!“
    Ich stemmte nur meine Hände in die Taille, blickte das jüngere Mädchen kühl an. „Wie schade nur, dass ich vorhabe, die Statistik, die mein kleiner Bruder begonnen hat, ein wenig aufzubessern. Und ich fürchte, dass ich nicht einmal eine passende Messlatte habe … was für ein Pech.“ Meine Stimme behielt ich auf einem vollkommen emotionslosen Level, ganz, als ob ich die Anschuldigungen nicht wahrgenommen hätte. Verleumdete dieses Mädchen doch tatsächlich Siegfried! Ich würde ihr schon die Macht der Drachen demonstrieren.
    Solniza, lehne dich zurück und genieße den Kampf!, rief ich großspurig aus. Ich werde mich wohl heute nicht auf dich verlassen müssen. Im Zweifelsfalle wird Poshara alles regeln – aber dazu wird es wohl kaum kommen müssen, Smeja wird dieses Problem zweifelsohne schnell aus der Welt schaffen.
    Das Schweigen der Sonnenkatze blieb die einzige Antwort, die ich erhielt. Geblendet von meiner Wut gegenüber der Stadt des Eises aber rechnete ich dies als eine stillschweigende Zustimmung.
    Dennoch, so fragte ich mich, als ich mit vorsichtigen Schritten vom Kampffeld ging – wo war ein Schiedsrichter, der den Kampf überwachte? Zustände herrschten in dieser Stadt … kaum auszuhalten. Ich weigerte mich, es nur darauf zu beziehen, dass die Vierzehnjährige kaum viele Kämpfe geführt hatte – bisher zumindest.
    Am Rande des Kampffeldes angekommen, nahm ich Smejas Pokéball in die Hand, warf ihn immer wieder in die Luft, um ihn dann doch wieder aufzufangen, mal mit links, mal mit rechts – durchaus konnte man meine Spielerei wohl als Jonglieren bezeichnen.
    Irina hingegen, die bereits auf der anderen Seite stand, wunderte sich augenscheinlich über mein Verhalten. „Willst du nicht endlich dein Pokémon in den Kampf schicken?“, fragte sie schließlich – jedoch nicht so kleinlaut, wie sie bisher geklungen hatte, sondern eher herablassend. Keine Frage, Mahagonier dachten nicht anders als die Einwohner Ebenholz‘ über den Zwist zwischen unseren Städten. Denn das Verhalten der Schwarzhaarigen hatte sich deutlich geändert, als ich ihr meinen Namen genannt hatte – und ich empfand es als eine Genugtuung. Sollte sie doch sehen, welche Macht die heiligen Drachen besaßen!
    „Erstens hat der Arenaleiter sein Pokémon zuerst zu wählen und zweitens fehlt uns ein Schiedsrichter. Meinen Sieg hätte ich gerne beglaubigt, denn so, wie ich dich als Eis-Trainerin einschätze, würdest du einen solchen Ausgang vehement abstreiten.“ Nicht minder unfreundlich, als es mein Gegenüber zuvor getan hatte, sprach ich diese Worte aus. Was nur fiel diesem Mädchen ein!
    Trotzig blies die Arenaleiterin die Backen auf. „Der Schiedsrichter ist auf Urlaub. Natürlich in Sinnoh, in Blizzach, wo eigentlich das ganze Jahr über Schnee fällt – schließlich ist auch er ein überzeugter Eis-Trainer.“ Als ob auch andere Menschen genug verdorbene Courage besessen hätten, um in einer solchen Arena zu arbeiten! „Aber wir haben eine Videokamera, die genügt als Beweis. Du wirst also keine Gelegenheit haben, deine Niederlage vertuschen zu können.“
    Ich seufzte nur ob dieser Worte. Gar zu arm, um die Urlaubsvertretung eines Schiedsrichters finanzieren zu können, war diese Stadt! Als ob solche Menschen gar viel Geld direkt von der Arena bezogen – der Großteil wurde schließlich von der Arenenaufsichtsbehörde direkt finanziert. „Wenn dem so ist“, stöhnte ich, beinahe versucht, meinen Kämpfer in den Ring zu schicken. „Nichtsdestotrotz musst du zuerst dein Pokémon wählen, Kleines.“ Weshalb ich die Anrede, die mich persönlich sehr störte, wählte, konnte ich nicht sagen – das Wort war mir einfach über die Lippen gerutscht.
    „Als ob ich die Erinnerung einer derart unqualifizierten Trainerin nötig hätte!“ Wütend, mit deutlich gerötetem Gesicht, rief das Mädchen diese Worte aus, während es einen Pokéball von seinem Gürtel pickte und ihn in Richtung des Kampffeldes warf, woraufhin er sich öffnete und eine Menge roten Lichts aussandte. Aus diesem formte sich schließlich ein Wesen, das an einen schneebedeckten Baum erinnerte – von Kopf bis Bauch war es weiß gefärbt, darunter braun. Die Hände an den langen Armen und der Stummelschwanz wiesen hingegen ein Grün, ähnlich dem einer Tanne, auf. Zu diesen Farben passend kam die obere Hälfte des Kopfes des etwa ein Meter großen Pokémons, der an die Spitze eines Nadelbaumes erinnerte – und die kreisrunden Augen des Geschöpfs in Halbschatten tauchten. „Ich denke nicht, dass ich mit dir zu viele Probleme haben sollte, das Pokémon, das mir unser Schiedsrichter aus seinem Urlaub geschickt hat, sollte ausreichen. Aber ich bezweifle, dass du es überhaupt kennst.“ Arrogant klang meine Gegnerin.
    „Was für ein Glück nur, dass ich dieses“, ich überlegte einen Moment, „Ding als Shnebedeck erkenne“, knurrte ich. Diese Äußerung brachte aber keinen Gegenkommentar ein – nur einen gleichwohl erstaunten als auch wütenden Blick, sodass ich mich dazu entschloss, kurzum auch meine Kämpferin auf das Feld zu schicken. „Smeja“, flüsterte ich nur, als ich die zweifarbige Kapsel warf. Aus dem sich daraus ausbreitenden rötlichen Licht formte sich mein schlangenartiger Drache, der aufgrund der blauen und weißen Färbung seiner Schuppen sich viel besser in das Kampffeld einfügte als es sein Gegner tat – dennoch wirkte das Dragonir unpassend auf dieser eisglatten Fläche, wie es sich für einen Drachen gebührte.
    Den kurzen Moment des überraschten Zögerns der Arenaleiterin nutzend, gab ich, anders, als ich es ansonsten tat, den ersten Befehl: „Drachenwut.“
    Der blaue Drache stieg, tief einatmend, einige Meter in die Luft, um einen größeren Streukreis ausnutzen zu können. Sein Halsjuwel begann, tiefblau aufzuleuchten, während er seinen Rachen so weit als nur möglich aufriss, um glühende Felsbrocken auszuspeien, direkt auf seinen Gegner hin.
    Dessen Trainerin hatte schon ein Kommando gegeben, noch bevor das Dragonir seinen Angriff begonnen hatte: „Weich aus!“ Das Eis-Pokémon aber schien Irina nicht gehorchen zu wollen, rührte keinen einzigen Muskel, um ihren Befehl auszuführen. Stattdessen öffnete es sein – durchaus kleines und an sich unauffälliges – Maul, um daraus eine Menge an glühenden Kügelchen auszuspeien, versuchend, damit dem Angriff Smejas etwas entgegenzusetzen. Ich grinste nur breit, denn nicht im Geringsten überraschte es mich, dass das Shnebedeck nicht gehorchen wollte – was anderes konnte man schon von einem Pokémon dieses Typs erwarten? Und dann dachte es nicht einmal mit, setzte eine derart unterlegene Attacke ein! Intelligent konnte dieses Geschöpf nicht sein.
    Wie erwartet, verpuffte die Wirkung der Kugelsaat – denn nichts anderes hatte Irinas Kämpfer eingesetzt – großteils an den Felsen, die auf das Eis-Pokémon hinabstürzten. Wenige drangen in höhere Luftschichten, bis hin zu Smeja, vor, doch konnte sie den meisten ausweichen. Die vereinzelten Kugeln, die den Drachen tatsächlich trafen, hatten gegen die blauen und weißen Schuppen keine Chance, während sein Kontrahent von der Drachenwut deutliche Verletzungen, hauptsächlich Abschürfungen und leichte Verbrennungen, davontrug.
    Dem Shnebedeck und seiner Trainerin keine Ruhepause gönnend, gab ich schon im nächsten Moment den nächsten Befehl: „Feuerodem, meine Süße.“ Bereits jetzt stahl sich ein siegessicheres Lächeln auf mein Gesicht; das lief ja wie geschmiert! Selbst von Eis-Pokémon hätte ich eine größere Schlagkraft erwartet, insbesondere in einem Arenakampf. Selbst, wenn sich Irinas zweiter Kämpfer etwas stärker erweisen würde, konnte Smeja das Match möglicherweise gewinnen, ohne selbst irgendwelche Treffer einstecken zu müssen. So viel also dazu, Eis sei den Drachen überlegen! Welch unhaltbare Vorurteile doch beständig auftraten!
    Erneut öffnete Smeja ihr Maul, doch entließ sie nun einen Strahl bläulichen Feuers, ähnlich der Flamme eines Campingkochers. Dieses Feuer spie sie direkt auf ihren Gegner, der nun tatsächlich den Versuch, auszuweichen, unternahm – jedoch war er zu langsam, sodass das Shnebedeck erneut getroffen, jetzt aber nur gestreift, wurde. Laut jaulte das baumartige Wesen auf, machte einen Satz nach vorne, sodass es ausrutschte und auf dem Bauch gegen einen der vereisten Felsen rutschte. Da es schien, als ob dies zu einer Benommenheit des Eis-Pokémons geführt hätte, nutzte ich die Chance, Smeja einen Volltreffer landen zu lassen.
    „Windhose!“, rief ich siegessicher aus, auf die große Reichweite dieses Angriffs vertrauend.
    Von der Arenaleiterin folgte auf diesen Ausruf hin nur ein entsetztes Wimmern: „Nein, nein, nein! Du kannst nicht mein …“ Aufgeregt verhaspelte sich die Schwarzhaarige, während mein Drache sein Halsjuwel erneut zum Glühen brachte, nun jedoch, um vor sich einen Wirbelsturm zu entfachen, der schon, als er nur in Ansätzen vorhanden war, lose Eisbrocken von einem Durchmesser bis zu fünf Zentimetern mit sich trug. Zusätzlich zeugte ein deutlich vernehmbares Tosen, das immer lauter wurde, von der zunehmenden Stärke dieses Windphänomens.
    Doch es war die Arenaleiterin, die verhinderte, dass Smejas Angriff sein Ziel traf; wortlos nämlich war es ihr gelungen, den Ball ihres Pokémons zu ergreifen – und selbiges in diesen zu rufen. Als schon eine deutlich starke Windstärke an dem weißen Geschöpf zerrte, verwandelte es sich in rötliches Licht, das in die rot-weiße Kapsel gesogen wurde.
    „Nun, so geht es auch“, knurrte ich nur. Auf welche Ideen diese Eis-Trainer nur kamen, um einen Sieg der Drachen als solchen zu verhindern! Eine Aufgabe wirkte sicherlich immer noch anders.
    Irina rächte sich mit einem passend kalten Blick aus ihren eisblauen Augen. „Werde nicht frech, denn nun mache ich ernst. Ich hatte gedacht, dass dieses Shnebedeck besser wäre, schließlich hat es mir unser Schiedsrichter nicht umsonst geschickt – und ich hatte bisher noch keine Möglichkeit, seine Fähigkeiten zu testen. Nun aber, und das kannst du mir glauben, wie auch immer deine gesamten Namen aneinandergereiht werden mögen, mache ich ernst. Und gegen dieses Pokémon“, ihre rechte Hand bewegte sich zu ihrem Gürtel, griff nach einem weiteren Pokéball, „wird dein Drache nie und nimmer etwas ausrichten können.“
    Ich hingegen behielt eine gefasste Miene. So weit ging sie also, verdrehte die Tatsachen, um nicht zuzugeben, dass sie mich – und die Macht der heiligen Drachen – unterschätzt hatte! Es war also wirklich so, dass unter den Trainern Mahagonias keine Ehre verbreitet war, dass sie nur gedankenlos ihre Pokémon in den Kampf schickten, um dann mit den richtigen Worten auf eine elegante Weise wegzukommen! „Ich habe dir erst einen Bruchteil der Macht der Drachen demonstriert“, flüsterte ich, während sich meine Hand ehrfurchtsvoll um die Grüne Kugel schloss. Diese nichtige Eis-Arenaleiterin wagte es tatsächlich, solche Worte gegen die Drachen in den Mund zu legen!
    Meine Worte ernteten nur ein müdes Lächeln, während die Schwarzhaarige mit einer lässigen Handbewegung den Ball in ihrer Hand in die Luft beförderte. „Sniebel“, kommentierte sie, wohl vollkommen davon überzeugt, dass Smeja dagegen nichts ausrichten können würde.
    Ich machte derweil einen entsetzten Schritt rückwärts, als ich zusah, wie sich das schwarze Wesen aus dem Licht materialisierte. Wie in Zeitlupe, so schien es mir, bildeten sich die schmalen Gliedmaßen heraus, an deren Enden spitze, weiße Krallen wuchsen. Mehr Angst jagte mir aber die rosafarbene Feder auf Kopf des Wiesels ein, die für mich zum Sinnbild der Gefahr geworden war. Reflexartig umgriff ich mit meiner linken Hand die Narbe auf der rechten, was nur dazu führte, dass die zweite schlaff und gefühllos wurde – nur die Phantomschmerzen, die ich beim Anblick des Sniebels verspürte, blieben. Am gesamten Körper begann ich zu zittern, klare Gedanken konnte ich kaum fassen, als die harten, roten Augen die meinen trafen. Ein Schauer durchlief mich, als ich daran dachte, was vor all den Jahren im Eispfad geschehen war. Ein Déjà-vu war es, und das nicht zum ersten Mal in den letzten Wochen. Warum nur mussten mir diese Pokémon ständig über den Weg laufen?
    „Alles, nur das nicht“, flüsterte ich. Lieber würde ich einer aggressiven, kampflustigen Suicune begegnen! Mich vielleicht gar auf einem Schiff aufhalten, auf einem Motorboot mitten auf dem Meer – all das war besser als gegen ein solches Wesen kämpfen zu müssen. Nur ein schrecklicheres Erlebnis konnte ich mir vorstellen: Vollständig von Wasser umgeben zu sein. „Tu es weg“, wollte ich hinzufügen, doch meine Stimme versagte kläglich.
    Meine vierzehnjährige Gegnerin schien überrascht von meiner starken Reaktion, war es für sie doch nichts anderes als ein gewöhnliches Pokémon, eines, das sie wohl als ihr stärkstes bezeichnete. Doch trotz ihrer Verwunderung schien sie keine Skrupel haben, meine Unfähigkeit, reagieren zu können, auszunutzen: „Blizzard“, hauchte sie mit der samtweichsten Stimme, die sie wohl nutzen konnte.
    Ihr schwarzer Kämpfer zögerte nicht lange, entschied sich wohl, meine Furcht vor ihm zu ignorieren und blickte empor zu Smeja. Langsam, tatsächlich demonstrativ, öffnete es sein Maul, entblößte seine spitzen Zähne – und stieß anschließend eine eiskalte Wolke aus, in der Eiskristalle schimmerten. Ich wollte den Mund öffnen, um meinem Drachen das Kommando zum Ausweichen zu geben – doch mein Körper wollte mir nicht gehorchen. Unfähig, etwas zu ändern, musste ich zusehen, wie das Dragonir vollkommen in den Sog der gegnerischen Attacke geriet, entsetzte, schmerzerfüllte Schreie ausstieß – und schließlich besinnungslos auf das eiskalte Kampffeld stürzte.
    „Und damit war es nur mehr eines“, kommentierte Irina trocken.
    Mit reiner Willenskraft gelang es mir, an meinen Gürtel zu greifen, um Smeja in ihren Pokéball zurückzurufen. Dies lag aber nicht daran, dass mich die Stärke des Gegners derart überrascht hatte – schließlich war es meinem Unvermögen zu verdanken, dass mein Drache besiegt worden war – sondern einfach daran, dass mein angstvoller Blick an dem Sniebel hängen blieb. Keine anderen, klaren Gedanken wollten in meinem Kopf hängen bleiben, zu entsetzt war ich von dem Anblick – auch, wenn ich es nun schon einige Zeit hatte betrachten können, blieb die beständige Furcht doch.
    Irina schien es zu lange zu dauern, bis ich meinen nächsten Kämpfer rief: „Gibst du auf?“, wollte sie mit eiskalter Stimme wissen.
    Ich presste die Lippen zusammen, schüttelte den Kopf, während es mir gelang, den Knopf auf einem Pokéball zu drücken. „Poshara“, gelang es mir zu flüstern, während sich das langhaarige katzenartige Pokémon mit rötlichem und gelbem Fell aus dem Licht, das sich aus der Kapsel ausbreitete, schälte. „Mach, was du willst, um es zu besiegen“, stieß ich aus, vor Panik gegenüber dem Sniebel kaum mehr in der Lage, klare Sätze zu bilden.
    Die Feuerkatze wandte sich zu mir um, blickte mich aus überraschten, jedoch auch mitleidigen Augen an – was nur dazu führte, dass ich mich noch schlechter fühlte, da es mir schien, als ob ich zu unfähig wäre, einen Arenakampf ordentlich zu bestreiten. Ein Trainer, der sein Pokémon alleine agieren ließ! Hätte ich dann im Falle eines Sieges – denn so weit vertraute ich dem Flamara – überhaupt den Orden verdient? Ganz abgesehen davon, dass ich deutlich zu schwach war, um einem Sniebel gegenübertreten zu können. Was war ich nur für eine Idiotin!
    Doch es schien, als würde es Poshara nichts ausmachen, einen derartigen Befehl zu erhalten. Denn wann kam es schon vor, dass ich einem meiner Pokémon, Solniza ausgenommen, diese Freiheit ließ? Sombra hatte mit ihren Anschuldigungen am vorherigen Tag durchaus recht gehabt – auch ich zählte zu den gewöhnlichen Menschen, die sich für etwas Besseres hielten als Pokémon. Dabei konnten sie doch viel besser ihre Kräfte einschätzen und aus der Situation heraus reagieren! Abgesehen davon, dass es ohnehin eine gewisse Zeit dauerte, damit sie auf die Zurufe eines Trainers reagieren konnten – sofern sie diese in der Hitze eines Kampfes überhaupt wahrnahmen.
    Poshara wartete nun aber nicht lange, sondern öffnete, ohne lange zu zögern, ihr Maul – um daraus einen glühend heißen Strahl von Feuer auszustoßen, das aber, im Gegensatz zum Drachenfeuer, gewöhnlich orangefarben war. Solche Hitze entwickelte die Feuerkatze gar, dass sich auf dem Eisfeld ein leichter Wasserfilm bildete, der Klimaanlage zum Trotz.
    Die Arenaleiterin brauchte ihren Kämpfer nicht einmal aufzufordern auszuweichen, von alleine, scheinbar ganz aus Reflex, tat dieser nämlich genau das. Mit unglaublicher Schnelligkeit, dass ich mich an die dunkle Höhle, in der ähnliche Temperaturen wie in dieser Arena geherrscht haben mochten, erinnert fühlte, sprang das Sniebel in die Luft, setzte gar einen triumphierenden Gesichtsausdruck auf, als es am höchsten Punkt des Sprungs angekommen einen Salto schlug, um seine Zeit, die es vom Boden gelöst war, zu verlängern. Posharas Flammenwurf hingegen ging somit nur direkt in einen der vereisten Felsen, der sogleich vollkommen abgetaut wurde und hellgraues Gestein enthüllte, während sich um ihn herum eine beachtliche Wasserlache bildete.
    „Schlitzer!“, vollkommen schlicht war der nächste Befehl der Schwarzhaarigen, und schon versuchte ich reflexartig meinen Mund zu öffnen und meinem Flamara das Kommando zum Ausweichen zu geben. Doch nur wenige Millimeter bewegten sich meine Lippen voneinander weg, bis sie mir nicht mehr gehorchen wollten, als ich sah, wie das schwarze Wiesel, kaum wieder auf der Eisfläche gelandet, wenige Sprünge tat – auf Poshara zu. Auffällig war, dass Sniebel keine Probleme zu haben schien, das Gleichgewicht auf der glatten Oberfläche zu halten, selbst wenn diese aufgrund des wenigen Wassers rutschfester geworden war. Als das Eis-Pokémon demonstrativ seinen rechten Arm hob, um mit den Krallen an den Händen ausholen zu können, durchzuckte meine Hand erneut der Schmerz, den ich vor all den Jahren verspürt hatte. Einen Aufschrei auszustoßen gelang mir aber nicht, meine Stimme nämlich versagte, während meine Knie nachgaben und ich hart auf den Boden der Arena fiel. Die Kraft, wieder aufzustehen, fand ich jedoch nicht, umklammerte nur mit der linken Hand die Narbe, wodurch meine Rechte schlicht und einfach schlaff und gelähmt blieb. Der Folgeschmerz, den ich schon während des gesamten Kampfes zu verspüren dachte, verstärkte sich dadurch aber nur.
    Irina bedachte mich mit einem peinlich berührten, missbilligenden Blick, in dem aber auch etwas wie Angst, eine Irre habe sie zum Kampf herausgefordert, lag. Kein Zweifel bestand – sollte ich mich weiter so benehmen, würde sie das Match beenden, wie es auch ihr gutes Recht nach dem offiziellen Reglement war. Und wie gerne ich doch meine Phantomschmerzen, die doch nur auf der Überreizung meiner Nerven aufgrund dieses verdammten Traumas beruhten, ausblenden würde! Nicht aber wollte mir das gelingen, denn zu einschneidend war das Erlebnis, von dem die Narbe an meiner rechten Hand zurückgeblieben war, doch gewesen.
    Meine Feuerkatze schien jedoch nur mit ihrem Gegner spielen zu wollen, ignorierte sie doch meinen Schwächeanfall komplett und machte sich stattdessen daran, den Krallen Sniebels auszuweichen, indem sie sich duckte – um anschließend weg zu sprinten. Ich nahm an, dass sie ihre Bewegung mit einem Ruckzuckhieb verstärkt hatte, so schnell, dass sie nur unscharf wahrzunehmen war, war das Flamara nämlich. Dass sie dabei nicht auf dem nassen Eis ausrutschte, faszinierte mich zutiefst – wie sehr ich meine Pokémon doch immer unterschätzt hatte!
    Sniebel aber zauderte nicht lange, machte sich lieber daran, Poshara zu verfolgen, indem es von einem der Felsen zum nächsten sprang, von Zeit zu Zeit glitzernde Sterne ausspeiend, die die Feuerkatze aber nie treffen wollten.
    Nach einiger Zeit der wenig erfolgreichen Verfolgungsjagd schien Irina zu resignieren. „Finte!“, rief sie mit spitzer Stimme aus, wohl ein wenig verärgert darüber, dass ihr Pokémon von alleine, ohne einen Befehl abzuwarten, einen Angriff gestartet hatte. Ihr Kämpfer zuckte kurz mit den Ohren, schien zu überlegen, ob er das Kommando ausführen sollte. Anschließend verharrte das schwarze Wesen einen Herzschlag in vollkommener Ruhe – bevor es in einem schwarzen Schemen, als hätte es sich aufgelöst, verschwand.
    Mir war klar, dass es sich nur derart schnell bewegte, dass es für das menschliche Auge unsichtbar wurde. Es half mir dennoch, wieder meine Gedanken ordnen zu können, da mir war, als ob von dem einen auf den anderen Moment meine Panik verschwinden würde – was ja streng genommen auch Sache war. Und schon das reichte mir, um Poshara trotz allem einen Befehl zuzurufen. „Dreh dich um und Feuerzahn!“, schrie ich heiser, denn scheinbar war meine Stimme das Einzige, das nicht sogleich zurückgefunden hatte.
    Das Flamara reagierte unglaublich schnell: Nur Bruchteile von Sekunden später fuhr es seine Krallen aus, um die Richtungsänderung besser durchführen zu können; dadurch kam es zu einem schrillen Quietschen, ähnlich dem von Fingernägeln auf einer Tafel. Sein Maul riss es weit auf, noch bevor es ihm gelungen war, seinen Schwerpunkt so zu verlagern, dass es zum Stillstand kam.
    Schon im nächsten Moment geschahen mehrere Dinge gleichzeitig: Feuer beschwor Poshara in ihrem Maul herauf, das ihre Reißzähne umhüllte, diese mit einer orangefarben leuchtenden Schicht überzogen, während sie mit ausgefahrenen, quietschenden Krallen schlussendlich zum Stillstand kam. Währenddessen tauchte ihr Gegner in einem schwarzen Schemen wieder auf – direkt vor ihrer Nase. Mein Herzschlag beschleunigte sich erneut, diesmal jedoch nicht nur aufgrund des Sniebels, sondern auch ob der Befürchtung, das Timing könnte nicht genau funktionieren.
    Irina schien es jedoch nicht anders zu gehen, brüllte sie doch ständig sich selbst Widersprechendes – „Weich aus und greif an, bevor du getroffen wirst!“
    Für ein Augenzwinkern schien es, als halte die Welt den Atem an, die Zeit bleibe stehen – dann aber entfachte Poshara in ihrem Maul ein wahres Inferno, während das Eiswiesel die Feuerkatze mit vollem Körpereinsatz rammte – um im selben Moment von Feuer umhüllt zu werden. Ringsum begann das Eis zu schmelzen, konnte der Hitze, die das Flamara heraufbeschworen hatte, nichts entgegensetzen. Und wie wenig war das verwunderlich, drang die Hitze doch bis zu meiner Haut vor! Die Klimaanlage würde wohl die gesamte Nacht über auf Höchstleistung laufen müssen, um die gewöhnlichen Temperaturen bis zum nächsten Morgen wieder herstellen zu können.
    Schließlich aber erlosch das Feuer von Posharas Angriff, als Irinas Pokémon bereits zurücktaumelte. Deutlich war es von der Attacke gezeichnet; sein Fell war stellenweise stark angekohlt, eine seiner drei pinkfarbenen Schweiffedern gar zur Hälfte geschwärzt. Der Gestank von verbranntem Haar drang langsam über das gesamte Kampffeld.
    Doch auch meine Feuerkatze hatte den Treffer der Finte nicht komplett wegstecken können; deutlich schneller ging ihr Atem nun, doch in den dunklen Augen brannte der Kampfeswille weiterhin unvermindert. Ihr buschiger Schweif, der nun, da sie ihr Fell zusätzlich aufgestellt hatte, fast ebenso groß wie der Körper selbst wirkte, peitschte wütend hin und her, während sie einen zornigen Schrei ausstieß.
    Nicht lange zögerte sie schließlich aber, und spie erneut ihr Feuer aus, nun in einer derartigen Menge, dass es dem Sniebel, insbesondere da es in Posharas Nähe stand, keine Möglichkeit hatte, auszuweichen. Ein wahres Inferno war der Feuerwirbel, der auf das Eiswiesel zuschoss, sogar dafür sorgte, dass ein Teil des Eises, der noch nicht beim bisherigen Kampf geschmolzen war, direkt als Wasserdampf in die Luft abgegeben wurde – ähnliches geschah aber auch mit dem Wasser, das bereits das Feld zu einem recht großen Prozentsatz bedeckte. Wahrlich konnte man behaupten, dass die Stimmung auf dem Feld kochte, während die Luftfeuchtigkeit immer mehr anstieg – gleichermaßen tat es die Temperatur in der Arena. Dennoch blieb sie noch deutlich unterhalb der Anzahl von Graden, die man als zu heiß bezeichnen konnte – zu groß war der Kampfraum, vor allem zu hoch. Denn nicht umsonst war es bekannt, dass warme Luft aufstieg, während die kalten Schichten am Boden blieben.
    Aufgrund des Dampfes aber wurde die Sicht auf das Kampffeld deutlich eingeschränkt, hinzu kamen die Felsen, die aufgrund ihrer weiten Schatten eine deutliche Sichtbehinderung darstellten. Sniebel war aufgrund seines schwarzen Fells – und der Tatsache, von Flammen umgeben zu sein – praktisch komplett unsichtbar, Poshara hingegen als rötlicher Schemen auszunehmen.
    Schließlich aber unterbrach das Flamara seinen Angriff, während scheinbar beinahe alles, was an Wasser – sowohl im gefrorenen als auch im flüssigen Aggregatzustand – auf dem Kampffeld gewesen war, in die Luft übergetreten war. Dadurch breitete sich kein zusätzlicher Wasserdampf aus, sodass auch dieser sich im gesamten Kampfraum verteilte und die Sicht auf das Feld wieder klarer wurde.
    Nach einiger Zeit, in der mir schien, als ob mir mein Körper wieder gehorchen wollte, war zu erkennen, dass Sniebel bewusstlos auf dem – nun komplett aufgefrorenen und eine Kunststoffschicht offenbarenden Boden lag. Poshara stand einige Meter von dem Besiegten entfernt, den Kopf stolz erhoben, die Ohren emporgerichtet.
    „Und damit war es … keines mehr“, flüsterte ich in Erinnerung an den Ausspruch der Arenaleiterin, nachdem sie Smeja ausgeschaltet hatte. Langsam spürte ich, wie meine Angstgefühle, ausgelöst von dem Eiswiesel, abnahmen, sich mein Herzschlag normalisierte. Die Schmerzen in meiner rechten Hand, die nichts anderes als Einbildung gewesen waren – wie ich selbst gewusst hatte – ebbten vollkommen ab, und ich erkannte, dass mir mein Körper wieder gehorchen wollte. So erhob ich mich langsam.
    Ein Sieg, ja. Aber was zählte er? Schließlich hatte ich nicht viel dazu beigetragen, sondern gar die Macht der Drachen mit meiner Schwäche untergraben. Ich war es, wegen der Smeja überhaupt aus dem Kampf ausgeschieden war. Nur, weil ich diese lächerliche Panik verspürte, sobald ich ein Sniebel in meiner Umgebung ausmachen könnte! War das nicht derart peinlich?
    Irina war inzwischen über das Kampffeld gegangen – nun sogar, ohne auszurutschen, der Hitze des vorangegangenen Kampfes sei Dank – doch ihr Gesichtsausdruck zeugte von unterdrückter Wut. Zwischen ihren Fingern schimmerte aber dennoch eine kleine Metallscheibe.
    Einen halben Meter von mir entfernt blieb die Schwarzhaarige stehen, streckte ihren rechten Arm parallel zum Boden aus. „Dein Kampf war es nicht“, knurrte sie wütend, „aber deine Pokémon haben den Sieg davongetragen. Der Eisorden ist also deine Trophäe. Drachentrainerin.“ Das letzte Wort spie sie mit einem derartigen Hass aus, dass ich diesen beinahe körperlich spüren konnte.
    Ich streckte meine eigene Hand aus, die Handfläche nach oben gedreht, vorsichtig darauf bedacht, nicht in Berührung mit der Haut der Arenaleiterin zu kommen. Kindisch mutete dieses Verhalten an, beruhte aber dennoch auf einem bereits jahrhundertealten Zwist der Städte Ebenholz und Mahagonia. Gar konnte niemand mehr den Ursprung dieses scheinbar ewigen Streits nennen, einfach so hatte es sich ergeben, dass der Hass auf den jeweils anderen Ort von Generation zu Generation weitergegeben wurde – insbesondere in den Familien der Arenaleiter, da diese es waren, die die Meinung der Stadt zumindest oberflächlich zu zeigen hatten.
    Urplötzlich, als die Vierzehnjährige die Metallscheibe in Form eines regelmäßigen Sechsecks in meine Hand fallen ließ, fragte ich mich, wie Siegfried wohl während und nach seinem eigenen Kampf hier in der Arena reagiert hatte, war er doch noch traditionsbewusster als ich selbst und hatte er gegen den Großvater der Göre, die mir gegenüberstand, gekämpft.
    Seufzend packte ich meinen neu gewonnenen Orden, ohne ihm einen genaueren Blick zu zollen, in meine Tasche. Das fehlte noch, diesem Stück mehr Respekt zu zollen als es verdient hatte! Die anderen Orden mochte ich genauer betrachtet haben – aufgrund des Hasses zwischen meiner Heimatstadt und dieser hier kannte ich das Aussehen des Eisordens aber wohl genauso gut wie das des Drachenordens – schließlich galt der Eisorden als etwas wenig Erstrebenswertes.
    Anschließend fingerte ich nach Posharas Pokéball, um die Feuerkatze in diesen zurück zu befördern, jedoch nicht, ohne sie kurz für ihre Leistung zu loben. Tatsächlich hatte sie eine durchaus beachtliche Vorstellung gezeigt, wenngleich sie von vorne herein einen Vorteil gegenüber ihrem Gegner besessen hatte. Bei Solniza hätte die Sache selbstverständlich anders ausgesehen.
    Kaum hatte ich das erledigt, machte ich provokant laut seufzend auf dem Absatz kehrt, verließ die Arena schnellen Schrittes. Ob Sara mir sogleich folgte, überprüfte ich nicht – sollte das Mädchen doch selbst bleiben, wo es war! Ich sah nur keinen Sinn darin, mich länger als unbedingt nötig in dieser verdammten Stadt – und vor allem in deren Arena – aufzuhalten. Eis-Pokémon, wie verrückt musste man nur sein, um sie zu trainieren, gar zu verehren! Meine Hand ballte ich zu einer wütenden Faust. Und dann unterschätzten sie noch die Macht der Drachen, gingen gar so weit, sie zu bezweifeln! Nein, nicht einen Augenblick länger als nötig würde ich mich in dieser Stadt aufhalten, eher würde ich einen Ausflug zum See des Zorns machen – dieser lag nur wenig nördlich von Mahagonia. Er war der größte – weil einzige – Binnensee Johtos, gar einer der größten der Welt – einzig und alleine die drei berühmten Seen Sinnohs, von denen behauptet wurde, auf deren mittigen Inseln würden legendäre Pokémon leben, waren größer.
    Als ich schließlich davon ausgehen konnte, dass mir Sara tatsächlich folgte, drehte ich mich spontan um, was die Zehnjährige dazu brachte, überrascht zusammenzuzucken. Solniza, die direkt neben der jungen Koordinatorin den Weg entlang spaziert war, ignorierte dies hingegen, stolzierte nur einige Meter weiter, um sich dann aber doch hinzusetzen. „Du kannst ins PokéCenter gehen, beim Wettbewerb mitmachen – was du willst“, eröffnete ich meiner Reisebegleiterin, kaum dass sie sich ein wenig beruhigt hatte. „Ich jedenfalls mache so lange einen kleinen Ausflug. Ruf mich einfach an, wenn du bereit bist für die Weiterreise – aber länger als eine Woche solltest du nicht hier bleiben, sonst gehe ich alleine weiter, ich habe daheim was zu erledigen.“
    Die Blauhaarige bedachte mich nur mit einem neugierigen Blick, auf den ich aber nicht weiter einging. Stattdessen nahm ich nacheinander meine Pokébälle vom Gürtel, drückte sie ihr in die Hand. „Und kümmere dich doch um die hier, sie haben wohl eine Pause verdient.“ Eine kurze Pause machte ich, auf Solnizas Reaktion wartend. Doch die Sonnenkatze ließ mich wortlos wissen, dass sie mit mir mitkommen würde. „Wie gesagt – ruf mich an. Zumindest am Vorabend, es ist doch ein gewisses Stück vom See des Zorns bis hierher.“
    „Aber …“
    Diesen begonnenen Einwand überhörte ich gekonnt, drehte mich einfach um und wanderte befreit die Straßen Mahagonias entlang nach Norden, hinaus aus der Stadt, weg von der Herrschaft des Eises.

  • Hm, also doch Arenakampf. Was solls, is gekauft (als hätte ich ne Wahl^^)


    Ehrlich gesagt hast du mich damit jetzt aber schon etwas überrascht. Bedenkt man, dass die Strecke von Azelea bis Mahagonia City doch recht weit ist - quasi von der südlichsten zur nördlichsten Stadt - ist das jetzt von der Anzahl der Kapitel her echt fix gegangen. Ich wäre zwar zu streng, wenn ich dir dies übel nehmen würde, aber du musst zugeben, dass vielleicht ein oder zwei kurze Dramen mehr bei diesem Weg zumindest nicht geschadet hätten. Ich weiß jetzt natürlich nicht, ob du einfach keine Ideen, oder keine Lust mehr hattest, oder ob du schlicht und einfach mit der Geschichte voran kommen wolltest. Darfst mich gerne aufklären.;) Aber wie ich dich kenne, wird das schon seinen Sinn haben.
    Wow, dass zwischen zwei ganzen Städten gleich ein so tiefgründiger Hass besteht, lag definitiv außerhalb meiner Erwartungen. Klar hast du mehrmals in dieser FF kund getan, dass Maj als Drachentrainerin und zudem Mitglied der Familie Drachenmeister kein Fan von Eis-Pokémon ist, aber diese extreme Form der Abneigung erscheint doch fast schon übertrieben. Doch zur Hölle, mir gefällts! Manchmal ist eine giftige, jahrelange und nie mehr zu bereinigende Rivalität viel schöner als gutgesinntes und friedliches Miteinander. Wirklich jede Kleinigkeit wird von Maj in den Dreck gezogen, sodass es fast lächerlich fanatisch wirkt und man meinen könnte, sie wolle alles nur so sehen. Doch dass dies auch in der Realität oft der Wahrheit entspricht, weiß ich selbst nur zu gut. Wenn ich an meine persönlichen Feindesclubs im Fußball oder Eishockey denke, ist mir auch auf Anhieb die ganze Stadt unsympathisch. Heißt also, so übertrieben Majs Hass auf Eis-Pokémon im Allgemeinen und die Stadt Mahagonia im Besonderen auch erscheinen mag, ist er doch sehr authentisch und realitätsnah geschildert.
    Die neue Arenaleiterin stieß bei mir zunächst auf Skepsis. Dass die Frage nach dem Sinn dieses Leiterwechsels bei mir aufkam betrachte ich durchaus als verständlich, doch es hat sich ja alles geklärt. Sniebel... autsch. Wann wird Maj es endlich überwinden? Fast schon ist es auch für mich eine qual, sie immer wieder unter den Folgen ihres traumatischen Erlebnisses leiden zu sehen und dass Smeja deshalb seinen Kampf auf einen Schlag verlor, war sogar noch schlimmer. Ich hab also mal wieder richtig mitgefiebert und mitgelitten und letztendlich war ich auch "miterleichtert". Dass Poshara so einen souveränen Auftritt hinlegt, war eine schöne Idee, um den Kampf herumzureißen und hat zudem auch nochmals verdeutlicht, wie schlecht Maj ihre eigenen Pokémon eigentlich kennt (Solniza ausgenommen). Vielleicht ist das jetzt der Startschuss für eine Art kleinen Neuanfang und vielleicht, wird Maj nun auch bald zu Blitza und Aquana eine stärkere Bindung aufbauen und ihre Namen erfahren. Es wäre jedenfalls ein sehr schöner Wendepunkt in der Geschichte und wie du die Vorlage dafür geschaffen hast, hat mir sehr gefallen. Ein wenig schade ist es nur, dass durch all dies der Arenakampf selbst meines Erachtens zu stark in den Hintergrund rückt. Beinahe wirkt er schon unbedeutend im Vergleich zu Majs Erkenntnissen und etwas kurz war er ebenfalls. In den ersten beiden Runden hattest du es dir ziemlich einfach gemacht und nicht viele Worte investiert. Einzig und allein das Duell Poshara gegen Sniebel war recht anschaulich, aber das habe ich von dir auch schonmal etwas besser gesehen.
    Nichts desto Trotz hast du wieder was feines hergezaubert und ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, ich hätte nicht meinen Spaß dran gehabt. Also mal wieder Daumen hoch und viele Grüße


    Pheno

  • So, dann kommt der Rabe mal (endlich) in die Puschen & schreibt dir einen kleinen Kommi.
    Viel Spaß beim Lesen :> & ich hoff', du freust dich.


    »Kapitel 52«
    Gelebte Tradition
    Erinnert mich irgendwie an die Szene, wo Maj mit Rayquaza geredet hat (als es um ihre Bestimmung geht). Es ist zwar kein direkter Vergleich bzw. Übergang zu den beiden Sachen aber meine Gedanken schweiften eben zu dieser Szene. Das es hier um einen Arena Kampf geht, hattest du ja schon erwähnt und ich freue mich auch schon darauf. Spontan fällt mir da der verlorene bzw. unentschiedene Kampf wieder ein; wann wird der eigentlich fortgesetzt? - Wie dem auch sei, ich mag es, von dir Kämpfe zu lesen, denn sie wirken authentisch und sind eigentlich so gut wie immer interessant. Mahagonia, uh, Eispokémon. Das verspricht ja sowieso interessant zu werden. Ob ihr Liebling Sniebel wieder dabei ist?
    Der Anfang deines Kapitel erzählt uns Lesern wiede eine Menge bzw. gibt uns Informationen, die für den Verlauf der FF sicher noch von Bedeutung sein werden. Finde ich gut. Hach ja, Sara *lach* Manchmal liebe ich einfach ihre nichts ahnende, unschuldige Art. Ich hätte wahrscheinlich wie Solniza gelacht. So kennt man Sara und so mag man sie auch einfach. Übrigens habe ich mir schon gedacht, dass Maj die Kleine trotz all dem gern hat - ich frag mich, ob man das auch noch deutlicher mitbekommt. Aber da lasse ich mich einfach mal überraschen. Der nächste Punkt, den ich irgendwie schon geahnt habe, wäre die Feindschaft zwischen den beiden Städten. Irgendwo ist es logisch, denn Eis- und Drachenpokémon waren ja noch nie sonderlich gute Freunde. Allein der Elementklassen und deren Vor- und Nachteile. Ich finde gut, dass du soetwas selbstverständliches aufgreifst und mit in deine FF einbaust. Manch einer hätte es sicher nicht erwartet, dass die "angebliche Schwäche" gegenüber Eispokémon für Drachen eine so große Hürde wären. Der persönliche Hass von Maj kommt gut rüber, man merkt ihren Frust und kann ihn auch verstehen. Erst recht, als sie dies auch Sara erklärt.
    Nun, der Arenenkampf. Man merkt den deutlichen Umschwung der Atmosphäre zwischen den beiden Knontrahenten. Erst wirkt die Arenenleiterin nett, besorgt und hilfsbereit. Kaum hat Maj aber ihren vollständigen Namen ausgesprochen, merkt man wieder den deutlichen Hass und die Abneigung. Das hat mir gut gefallen. Die hochtrabbenden Bemerkungen waren teils amüsant, da man es ja normaler weise kennt, dass wenn man jemanden nicht mag, noch dazu ein jahrunderter langer Zwist herrscht, dem anderen keine Pralines schenkt. Auf beiden Seiten hat man gespürt, dass sie den jeweils anderen unterschätzt haben. Ich habe mir dies bei Maj schon fast gedacht und musste daher schmunzeln. Und ja, da war dann schließlich auch ihr allseits geliebter Freund dabei... Sniebel. Ich finde es immer wieder schrecklich aber auch interessant, wie sehr es die Drachentrainerin mitnimmt, wenn sie dieses Wiesel sieht. Aber es ist mehr als nur verständlich - aus solch einem Kindheitstrauma folgen immer solche Ängste und das bringst du auch gut rüber. Das Smeja dann jedoch so schnell besiegt wurde, war traurig. Aber ich kenne es nur zu gut aus den Spielen; einmal Blizzard und adjeu Drachen *grummel*. Der Kampf zwischen Flamara und Sniebel ging mir dann doch ein wenig zu schnell, obwohl ich sagen muss, dass es mich auch an die Spiele erinnert (also wenn Eis mit Feuer konfrontiert wird). Da kann ich meinem Vorposter zustimmen; dies war nicht dein bester Kampf, den du beschrieben hast. Trotzdem war dieser aber schön zu lesen.
    Das Kapitel hat auch ein ganz interessantes Ende. Zum See des Zornes geht's also? Ich bin gespannt, ob du dort wieder Team Rocket auftreten lässt. Das kurz angebundene Gespräch mit Sara lässt auch erahnen, dass Maj allein dort hin "reisen" wird, Solniza ausgeschlossen. Was ich an der Stelle noch sagen möchte: Der letzte Satz hat eine Menge ausgesagt; hat das gesamte Kapitel gerade zu in einem Satz noch mal wieder gegeben. :>


    Das wars dann auch von mir & wir sehen uns dann beim 53 Kapitel wieder. Bis dahin viel Spaß beim Schreiben :3
    ~ Rabenwächterin.




  • Was, lol? Das letzte Kap hab ich im Mai gepostet? Lol, war mir gar nicht bewusst, dass das schon so lange her ist ... sonst wär das neue Kapitel schon früher gekommen.


    @ Phenomenon: Danke für deinen Kommi. ^^
    Ja, ich weiß, auf dem Weg von Azalea nach Mahagonia hab ich das Tempo der Storyline verdammt hochgeschraubt. Mir ist vollkommen bewusst, dass das alles andere als gut wirkt, nur wusste ich nicht wirklich, was ich zwischendurch noch einfügen hätte können, ohne dass es wie ein Filler bzw. gezwungen gewirkt hätte. Von daher hab ich praktisch alles Unnötige rausgenommen ... xD Und ab jetzt ist die Reisestoryline ohnehin hinfällig, so viel dazu.
    Ja, bei Mahagonia und Ebenholz hab ich mir einen Spaß gemacht, das bis in die ferne Vergangenheit recht extrem auszubreiten. Ablehnung in der heutigen Zeit kommt ja auch nicht von ungefähr, da braucht es schon gute Gründe, warum so etwas in derartigen Ausmaßen, dass Maj immer wieder davon spricht, obwohl sie es nicht mit den Traditionen hat, bis heute andauert.
    Norbert ist ein alter Knacker, den wollt ich nicht haben. xD Aber schön, das dir Irina dann doch gefallen hat.
    Der Kampf, der Kampf ... joah. Ich denke, bei mir ist das nicht eine Sache des Könnens, sondern einzig und alleine eine des Wollens. Und wenn mein Kopf voll ist mit den tollen Dingen, die jetzt dann kommen werden, dann geht ein Kampf, den ich eh nicht will, nicht wirklich. Ich würde ja sagen, ich werd ich überarbeiten, aber ich weiß genau, dass ich das nicht tun werde, aus Gründen, die in der Motivation liegen. Dann starr ich das an und denk mir, wozu, ist ja eh vollkommen egal. Ich bin schrecklich, ich weiß - aber mit Kämpfen hab ichs eben nicht so, tut mir Leid. ^^' Aber ich gelobe Besserung für den Rückkampf in Dukatia, weil der ist a) kürzer, weil nur eins-gegen-eins, b) es geht um Majs Stolz, womit ich sie quälen kann (gut, das konnt ich hier auch, aber das ist was anderes ...) und c) wird ein gewisses Pokémon eingesetzt, das hier nicht gekämpft hat und das macht das Ganze irgendwie würziger.


    @ Krämchen: Auch dir danke. ^^
    Was hat dich an das Gespräch mit Rayquaza erinnert - und an welches Gespräch mit Rayquaza? xD Ist mir jetzt nicht wirklich klar, und ich kann mir da auch nicht wirklich den Zusammenhang vorstellen.
    Zu Zwist zwischen den Städten und dem Kampf will ich jetzt nicht viel sagen, hab ich schon bei Pheno gemacht. ^^"
    Was den See des Zorns angeht - was da kommen wird, kommt ohnehin schon in diesem jetzt neuen Kapitel. Und eigentlich war es eine vollkommene Kurzschlussreaktion von ihr, so alleine zum See zu gehen ...


    Sou, nun zum neuen Kapitel: Es hat knapp zwei Drittel der Länge des letzten Kapitels, was aber dennoch nicht kurz ist, weil es sind 44 Worte mehr als beim vorletzten Kapitel. xD Abgesehen davon ist es da letzte Kapitel vom letzten NaNo (und heuer mach ich keinen JulNo, weil ich fast den halben Juli weg sein werde), das nächste Kapitel gibt es also dann vollkommen frisch geschrieben. Wohlgemerkt aber wirklich erst frühestens im August.

  • 53. Kapitel: Oase der Ruhe?


    Es tat gut, Mahagonia hinter sich zu lassen. All diesen Verrückten, die die Macht der Drachen nicht verstehen wollten, den Rücken zu kehren. Sara war doch mit all ihren seltsamen Ansichten, insbesondere was Wettbewerbe und Suicune anging, dort doch gut aufgehoben! Ich aber hätte es unmöglich länger als unbedingt nötig in dieser verdammten Stadt ausgehalten. Dieser Ausflug zum See würde mir guttun, insbesondere, da ich nur Solniza dabeihatte. Es mochte einen leichten Bruch mit den Traditionen darstellen, da von mir verlangt wurde, immer einen Drachen im Team zu haben – aber streng genommen hatte ich Smeja auch im Team. Wen interessierte es schon, wo sich das Team im Verhältnis zum Trainer befand?
    Kurz, bevor die letzten Häuser doch außer Sicht kamen – der in Nordrichtung verlaufende Pfad führte durch einen Wald – überprüfte ich zur Sicherheit meine Vorräte an Müsliriegeln und Reiswaffeln, um zu dem Schluss zu kommen, dass diese durchaus ausreichend für einige Tage sein mussten, wo schließlich momentan auch Beerensaison war. Eine Vielzahl an geschmackvollen Sorten war im Moment tatsächlich reif, und der Wald, in dem der See des Zorns gelegen war, war aufgrund des hohen Grundwasserspiegels ein reicher Grund für Wildbeeren unterschiedlichster Art. Verhungern, so war ich sicher, würde ich nicht. Im Zweifelsfalle, sollten meine Vorräte doch nicht halten oder keine Beeren auffindbar sein, konnte ich ja auch jederzeit wieder in diese verfluchte Stadt zurückkehren.
    Als ich schließlich vollkommen unter den schützenden Kronen der Bäume wandelte, mich im Halbdunkel wiederfand, atmete ich tief durch, verließ den befestigten Pfad, ging wenige Schritte über den humusreichen, weichen Boden. Es mochte sein, dass der See ein beliebtes Ausflugsziel war, galt er doch als besonders fischreich – die Umgebung wurde selten wirklich betrachtet. Schon beim Lesen meines Reiseführers hatte ich das erkannt, da dort nur das Gewässer eingehend beschrieben, der umgebende Wald jedoch nur in einem Satz erwähnt worden war. Prüfend spähte ich nach oben, hin zu den Kronen der Bäume, die das strahlende Sonnenlicht dieses Tages filterten. In beinahe schwindelerregende Höhe streckten sich die Stämme, doch wuchsen die Bäume nicht zu dicht, sodass sie doch recht ordentliche Äste ausgebildet hatten. Verirren mochte man sich in diesem Gehölz dennoch können, dem war ich mir sicher, war es doch recht groß.
    So machte ich seufzend, denn gerne hätte ich die Umgebung genauer unter die Lupe genommen, auf dem Absatz kehrt, legte die wenigen Schritte zurück zum Pfad zurück. Ohne Smejas Pokéball an meinem Gürtel aber war es mir doch ein zu großes Risiko – und ich hatte nicht im Geringsten Lust, mich zu verirren. Einfach nur meine Ruhe wollte ich haben.
    Meinen Weg setzte ich gemächlichen Schrittes fort, denn beeilen brauchte ich mich nicht. Selbst, wenn ich den See an diesem Tag nicht erreichen sollte - was aber mehr als unwahrscheinlich war und höchstens passieren konnte, wenn ich mich verlaufen sollte -, würde es dennoch am nächsten geschehen – und jetzt wollte ich nur die Ruhe um mich herum genießen. Hin und wieder stieß ein Pokémon einen Schrei aus, doch ansonsten herrschte vollkommene Stille, abgesehen vom Rascheln des Laubs hoch oben. Am See, wo es sicherlich von Anglern wimmelte, würde es trotz der Ruhe, die man diesen Zeitgenossen zuschrieb, doch lebendiger zugehen.
    Die klare Waldluft in tiefen Zügen einatmend blickte ich zu Solniza, die wenige Schritte vor mir lief. Keine Worte brauchten wir in diesem Moment, um uns zu verständigen, denn wir beide waren glücklich über die Stille, die hier herrschte. Sie mochte wohl andere Beweggründe als ich haben, doch war dies in diesem Moment vollkommen egal – was zählte, war, dass es hier vollkommen friedlich zuging.
    Einen Moment überlegte ich, doch gleich hier zu verweilen, änderte dann aber meine Meinung aufgrund der Überlegung, dass dieser Wald auch zwei Kilometer weiter ähnlich sein musste. Und, das musste ich zugeben, war ich doch gespannt auf den See, über den man doch immer wieder Geschichten vernehmen konnte.


    Tatsächlich entpuppte sich der See als überaus idyllisch; seine durchaus weite, im abendlichen Sonnenlicht glänzende, Fläche, die sich über den Blick hinweg erstreckte, war eingerahmt von Baumreihen; nur an wenigen Stellen seines Ufers fanden sich kleine Lichtungen, die jedoch großteils künstlich schienen. Zu geradlinig standen nämlich die Bäume dicht an dicht. Zudem schien es, als ob diese Rodung nicht allzu lange her war – selbst die dem See zugewandten Seiten der Bäume wirkten durchaus kahl, als ob sie lange Zeit kein Licht erhalten hatten.
    Was aber das Bild des Sees deutlich prägte, war eine Lagerhalle am östlichen Ufer. Etwa die Höhe der Bäume erreichte das halbrunde Dach der Konstruktion, die hauptsächlich aus Wellblech zu bestehen schien. Olivgrün und braun war das Metall der Wand lackiert, sodass es sich möglichst wenig von der Umgebung abhob.
    Instinktiv drückte ich mich wieder in den Schatten der Bäume, als ich das Gebäude als solches wahrnahm. Eine ungute Vorahnung beschlich mich, brachte mich dazu, mich instinktiv nach rechts, in Richtung des Bauwerks, zu drücken. Keine Gedanken machte ich mir um das Unterholz, das ich zerbrach, das an meiner Hose zerrte – ich wusste, dass der Stoff der Jeans relativ reißfest war, schließlich war das Kleidungsstück auch teuer genug gewesen. Zudem bezweifelte ich, dass irgendjemand derart auf der Hut sein würde, war der See trotz allem ein beliebtes Ausflugsziel; Menschen sollten sich eigentlich zu Genüge am Ufer tummeln.
    Erst jetzt durchzuckte mich die Erkenntnis siedend heiß: Niemanden hatte ich gesehen, einzig und alleine die Halle ausgemacht, obgleich Angler angeblich auch am Ufer zelten und ihre Fänge genüsslich verspeisen sollten, wie mein Reiseführer behauptete. Nicht aber, weil diese Entdeckung mein Denken derart beeinflusst hatte – deshalb hatte ich nur länger gebraucht, das Seltsame an der Situation vollkommen zu erfassen – sondern, weil einfach niemand anwesend schien. Ich war irritiert, hätte man solche Vorkommnisse doch sicherlich im Radio – das ich schließlich regelmäßig einschaltete – erwähnt. Direkt unter einem Baum verharrte ich, drückte mich mit dem Rücken an dessen Stamm. Irgendetwas Ungewöhnliches stand hier sicherlich auf dem Spiel – und ich wollte es erforschen. Zwar war mir bewusst, dass mir unter Umständen eine Suspendierung drohen konnte, doch schob ich dieses Wissen in den letzten Winkel meines Bewusstseins zurück. Sollten sie doch mit mir machen, was sie wollten! Es war mir egal – noch nie hatte ich mich um diese Arbeit gerissen. Lieber würde ich ein gelangweiltes Leben im Labor von Neuborkia führen, dann hätte ich nicht einmal die Grüne Kugel gefunden, nie von meiner Aufgabe erfahren, nie Suicune getroffen. Derart vieles wäre nie und nimmer geschehen, alles hätte in ruhigen Bahnen verlaufen können … aber nein, ein gewöhnliches Leben konnte mir eben nicht vergönnt werden. An sich war mir das immer schon klar gewesen, als die Älteste in der Linie der direkten Drachenmeister konnte nichts normal laufen. Es war eben meine Bestimmung …
    Ich seufzte laut auf. „Zufälle gibt es nicht“, versuchte ich, meine Gedanken zum Abbruch zu bringen. Dieser Satz war es immer schon gewesen, der mir Mut zugesprochen hatte – es konnte daher also kein Zufall sein, dass ich dieses Gebäude entdeckt hatte.
    Versuchend, an nichts zu denken, stakste ich weiter durchs Unterholz.


    Aus der Nähe wirkte das Gebäude alles andere als imposant – natürlich, es mochte recht groß sein, hatte wohl gerne zwei oder drei Stockwerke, doch bestand die Außenhülle nur aus Wellblech. Für das Dach würde wohl Ähnliches gelten, konnte ich das auch nicht überprüfen, selbst, wenn ich auf die Bäume um das Lager klettern würde.
    Direkt vom Eingang – nicht mehr als ein Garagentor, in das ein Loch in der Größe einer Tür geschnitten war – führte ein Weg, nichts anderes als eine Schlammpiste, zum Ufer des Sees, wo ein metallener Steg angelegt war, an dem ein Schiff, scheinbar in etwa passend für die Größe des Sees, vor Anker lag. Aus der Ferne hatte ich es nicht erkannt, war doch der Rumpf so blau wie das Seewasser gestrichen, während der obere Teil in das Grün des Waldes überging. Die perfekten Farben also, um das Schiff, das am Ufer eines in einem Wald gelegenen Sees vor Anker lag, zu tarnen. Wenn sie das doch auch mit ihrer Lagerhalle getan hätten!
    Als plötzlich Stimmen laut wurden, drückte ich mich vorsichtig in die Schatten der Bäume, hoffend, dass ich dank meiner dunklen Kleidung nicht auffallen würde. Leider war an der Stelle, an der ich stand, das Unterholz alles andere als dicht, sodass ich mich nicht darin verstecken konnte – während die Äste der Bäume in meiner Reichweite nicht tief genug wuchsen, als dass ich mich in die Kronen schwingen konnte.
    Was ich sah, als ich versuchte, so unauffällig wie möglich aus den Schatten zu spähen, ließ mich zusammenzucken: Vom Schiff her kam eine Gruppe aus vielleicht fünf schwarz gekleideten Menschen, die allesamt Baskenmützen trugen und sich gedämpft unterhielten. Dem Gelächter, das immer wieder aufklang, zufolge handelte es sich aber wohl um Privatgespräche. Als ich schließlich noch erkannte, dass auf den Jacken, die die Gestalten trugen, jeweils ein deutliches, rotes „R“ zu sehen war, wurde meine Kehle trocken. Fanden sich diese Verbrecher auch schon hier! Das bedeute, dass ich mir etwas einfallen lassen musste – egal, was hier gearbeitet wurde, etwas Gutes konnte es sicherlich nicht sein, wenn es sich um Team Rocket handelte.
    Noch während mir dieser Gedanken kam, fuhr meine Hand wie von selbst zu meinem Gürtel, nach dem PokéCom fischend. Auch, wenn ich vorher keine Intentionen gehabt hatte, den Vorfall im G-Men-Hauptquartier zu melden, so kam es nun, wie viel sinnvoller es trotz allem wäre – auch, wenn mir der Sinn nicht wirklich einleuchten wollte. Eine Suspendierung sollte ich lieber nicht riskieren, zu viel stand auf dem Spiel. Denn nicht umsonst gehörte es zur Familientradition, dass die Mitglieder des Clans, die der direkten Linie abstammten und die Arena nicht leiteten, dieser Organisation beitraten. Und wurde man daraus gefeuert, konnte es als Zeichen gesehen werden, nicht würdig als Drachentrainer zu sein – sei es nun aus Unfähigkeit geschehen oder aus anderen Gründen.
    So griff ich schlussendlich seufzend nach meinem PokéCom und wählte die Nummer des Hauptquartiers, nicht wissend, wer meinen Anruf entgegennehmen würde. Hoffentlich niemand, der schadenfroh über meine drohende Suspendierung war – auf Wortgefechte konnte ich nun nur zu gern verzichten.
    „Die Lady Maja meldet sich?“ Eine unbekannte Frauenstimme, durchaus schrill, aber durch die Leitung hindurch gewissermaßen gedämpft, drang an meine Ohren. „Soll das heißen, die hat sich einmal tatsächlich durchgerungen, ihre Pflichten komplett zu erfüllen?“
    Ich unterdrückte mir ein Stöhnen – gerade an eine Mitarbeiterin, die bestens informiert war und keinen Hehl aus ihrem Wissen machte, hatte ich geraten müssen. Oder war mein Unwille, Meldungen abzugeben, bereits derart organisationsbekannt? Warum nur war mir das klar gewesen? „So ist es“, gab ich mich geschlagen, als ich erkannte, dass meine Gesprächspartnerin auf eine Antwort wartete. „Am See des Zorns befindet sich ein Gebäude von Team Rocket, außerdem liegt am Seeufer ein getarntes Schiff vor Anker.“
    Ein spitzes Lachen entkam meinem Gegenüber. „Was die schon wieder planen! Noch dazu so abgelegen, das passt nicht zu ihren übrigen Einsatzorten. Ich denke, das könnte eine spannende Angelegenheit werden.“ Die Worte wurden von einem Kichern unterbrochen, bevor sich die Frau – die ich als blond und mit übertriebenem Make-up vor Augen hatte – wieder fing und in vollkommen neutraler Stimmlage weitersprach: „Beobachten Sie weiter, Agentin. Der Fall müsste interessant werden, jedoch dürften die Aktivitäten noch nicht allzu lange stattfinden. Ich schätze einmal, dass noch nicht zu viel passiert sein wird, jedenfalls werde ich Ihren Bruder kontaktieren, dass er die Leitung dieser Mission übernimmt. Warten Sie ein gutes Stündchen, beobachten Sie und halten Sie sich momentan noch zurück, alles andere könnte den Regeln widersprechen.“
    Nun stöhnte ich wirklich, hatte ich doch genau auf eine solche Weisung gewartet. „Mir bleibt ja kaum etwas anderes übrig“, murmelte ich, nicht erwähnend, dass ich ohnehin keine Ideen hatte, wie ich vorgehen sollte, einzig und alleine mit Solniza bei mir.
    „Danke.“ Dies war das letzte Wort, das die Angestellte verlor, danach brach sie die Verbindung ab, während ich zu Boden sank, mich gegen einen Baum lehnte. Siegfried sollte kommen? Auch, wenn ich dies erwartet hatte, war ich doch entsetzt. Ich hatte keinen Drachen dabei, was einen Bruch mit den Traditionen darstellte! Nicht einmal zurück nach Mahagonia, in diese verfluchte Stadt, konnte ich gehen, denn dafür reichte die Zeit nicht – abgesehen davon, dass ich Beobachtungen vorweisen können sollte. Diese verdammten Regeln, egal, in welchem Lebensbereich! Sie alle waren vollkommen unnötig, übertrieben, sinnlos zum Teil! Nicht akzeptieren wollte ich all die, deren Sinn mir nicht einleuchten wollte – was wohl beinahe die gesamte Tradition der Drachentrainer betraf wie auch die Meldungspflicht als G-Man. Und all dies traf mich gleichzeitig!
    Sorgsam blickte ich mich um, suchte nach einem passenden Baum, den ich als Leiter zu den Gewächsen am Rande der abgeholzten Fläche nutzen konnte – und wurde relativ schnell, nachdem ich vielleicht dreißig Meter in den Wald hineingegangen war, fündig: Ein Baum mit relativ schrägem Stamm wuchs dort, unterhalb fand sich ein früchteloser Beerenstrauch, dessen Äste recht kräftig wirkten. Meine Gelegenheit nutzte ich sogleich, nahm einige Schritte Anlauf, um mit etwas Schwung über die Zweige des Busches – die bedenklich knackten – auf den Stamm des Baumes zu gelangen. Glücklicherweise gelang dies schon beim ersten Versuch, denn ein zweites Mal hätte ich mir die zu anderen Jahreszeiten Beeren tragende Pflanze nicht als Trampolin zu nehmen getraut – wohl wäre sie dann vollkommen abgebrochen. Zischend sog ich Luft ein, als ich mir an der rauen Rinde des Baumes die Haut der Handflächen etwas aufschürfte – wie es schien, war dieser alles andere als mein Tag.
    Solniza, sieh dich doch in der Gegend um, du bist unauffälliger als ich, murmelte ich in Gedanken, obschon ich die Sonnenkatze nirgendwo ausmachen konnte. So lange ich spürte, dass sie in der Nähe war, wusste ich zumindest, dass sie verstand, was ich sagte.
    Weil eine Art, wie ich es bin, ja derart häufig vorkommt, gab sie flugs zur Antwort, jedoch einen scherzhaften Tonfall in ihrer Stimme beibehaltend, der mich sanft lächeln ließ.
    Nun, antwortete ich ihr, zumindest ist es eher möglich, in freier Wildbahn lebende Psiana zu finden als Waldmenschen.
    Menschen, die sich wie Griffel von Baum zu Baum schwingen, präzisierte das Psycho-Pokémon spitz. Das macht dich nur noch auffälliger als wenn du dich auf der Erde fortbewegen würdest.
    Allerdings vergisst du, meine Liebe, dass Menschen selten nach oben sehen. Ganz zu schweigen davon, dass ich von unten keinen Überblick habe.
    Ich etwa? Spielerisch wütend klang das Psiana.
    Theatralisch seufzte ich, bevor ich ihr eine Antwort gab: Du kannst deutlich besser riechen und hören als ein Mensch, abgesehen davon, dass du Luftströmungen spüren kannst. Solniza, ich sage dir nicht umsonst das, ich weiß schließlich, wie viel sensibler du für so etwas bist als ich, als jeder Mensch. Schon wollte ich sie erneut auffordern, sich umzusehen, als mir eine Idee kam. Ach, und könntest du bitte den Fall meiner Tasche abfangen? Ich will sie nur in das Gestrüpp von gerade eben werfen.
    Eine verbale Antwort gab mir die Sonnenkatze nicht, sandte mir aber ein gedankliches Nicken, sodass ich die Umhängetasche von meiner Schulter nahm und einfach fallen ließ. Ein zu erwartender dumpfer Klang des Aufpralls blieb jedoch aus, verlangsamte Solniza mit ihrer Konfusion den Fall einfach auf eine Geschwindigkeit, die derart langsam war, dass nicht das Geringste geschehen konnte. Danke, flüsterte ich nur, bevor ich nach oben, zu den Kronen der Bäume, blickte. Nun würde also der weitaus interessantere Teil, was meine weitere Geschicklichkeit im Klettern anging, folgen – zumindest, bis sich mein Bruder endlich blicken ließ.
    Eine Warte fand ich direkt am Rand der gerodeten Fläche, in einem dicht belaubten Baum, in dem ich, sofern ich mich nicht zu sehr bewegte, wie unsichtbar war, vor allem, da inzwischen die Dämmerung eingesetzt hatte. Ich hingegen konnte, wenn ich die Blätter etwas zur Seite schob, äußerst viel erkennen – doch keine ungewöhnlichen Aktivitäten feststellen. Auf dem gesamten Platz zwischen Wald und See tummelte sich zwar eine Anzahl von schwarz gekleideten Mitgliedern der Organisation, doch entweder waren sie noch im Aufbau begriffen. Immer wieder erkannte ich, dass Holz- oder Metallteile herumgetragen wurden – oder sie erledigten alles in dem Gebäude oder auf dem Schiff, das immer wieder bestiegen wurde. Eine Anzahl von gut zehn Verbrechern – die aber aufgrund der Größe des Schiffs verschwindend gering war – hielt sich ständig auf dem Wassergefährt auf, während andere beständig hin- und hereilten. Sicherlich befanden sich auch noch genügend Ganoven im Inneren des Gebäudes, was ich schließlich nicht überprüfen konnte – da ich nicht durfte und auch keine Lust verspürte. Sollte Siegfried doch die Pläne machen, wenn er die Leitung übertragen bekommen hatte!
    Insgeheim musste ich, trotz meiner Ideenlosigkeit, wie ich vorgehen sollte, zugeben, dass ich mich durchaus ungerecht behandelt fühlte. Schließlich hatte ich die Entdeckung gemacht – weshalb durfte ich nicht davon profitieren? Als Leiter einer Mission erhielt man eine deutlich höhere Provision, sofern die Aufgabe erfolgreich erledigt wurde. Das Geld blieb zwar in der Familie, das konnte ich nicht leugnen, dennoch störte es mir sehr.
    Froh war ich in diesem Moment, dass Solniza nicht nahe genug war, als dass sie sich in meine Gedanken hätte einmischen können. Vollkommen sicher war ich nämlich, dass ich diese viel zu direkt formuliert hatte, sodass sie sie hätte wahrnehmen können – und ihre Kommentare, die wohl kaum zur Verbesserung meiner Laune beigetragen hätten. Nervös spielten meine Finger derweil mit dem Clip, der meinen PokéCom am Gürtel fixierte – eine Stunde war inzwischen gut verstrichen, sodass es nicht zu lange dauern würde, bis mein Bruder blicken lassen würde – theoretisch zumindest, denn man konnte doch nie wissen, was zwischendurch geschehen konnte.


    Im Endeffekt musste ich mehr als dreißig Minuten wie auf glühenden Kohlen sitzend auf meinem Baum verbringen, bis mich ein Rascheln im Wald hinter mir zusammenfahren ließ - und ich so beinahe von meinem Beobachtungsposten fiel. Nur mit Mühe gelang es mir, das Gleichgewicht zu halten und erkannte gerade noch, wie mein Bruder, der vielleicht zwanzig Meter vom Waldrand entfernt gelandet war, von seinem Dragoran stieg.
    Während ich mich vorsichtig zu einem Baum weiter im Waldinneren hangelte, fiel mir auf, dass Siegfried gar nicht sein übliches Repertoire aus hellen, pastellfarbenen Kleidungsstücken trug. Stattdessen trug er eine schwarze Hose aus glänzendem Stoff, die mehr oder weniger unauffällig in gleichfarbene Stiefel gestopft war, dazu kam ein rein weißes Hemd. Durch diese eher farblose Kombination stachen seine aufgrund des Haargels aufgehellten und somit rosa scheinenden Haare nur noch mehr hervor. Ihn vorerst ignorierend kletterte ich unweit des Punktes, an dem er sich verwundert umblickte, einen Baum hinab und ging zu meiner Umhängetasche - um darin nach etwas Essbarem zu kramen.
    „Dass du dich auch schon blicken lässt“, knurrte ich, nachdem ich den Bissen meiner Reiswaffel geschluckt hatte. „Eine Stunde, hat es geheißen!“
    Siegfried winkte ab. „Nur, weil es vermutet wurde, heißt es nicht, dass es so sein muss. Ich hatte zu arbeiten – einen Kampf zu beobachten. Die Top Vier wurde herausgefordert, aber der Trainer ist schon an Koga gescheitert, noch bevor der überhaupt ernst werden konnte. Dafür waren die ersten beiden Mitglieder recht schnell besiegt, dass ich dachte, ich müsste auch noch kämpfen. Mit dem Unterschied zu ihnen natürlich, dass ich gewonnen hätte.“ Breit grinste er, und in seinen Augen spiegelte sich der Schalk. „Schließlich hab ich einen Titel zu verlieren und damit eine Geldquelle, während die Top Vier berufen sind, bis sie sich zur Ruhe setzen oder sich als vollkommen unfähig entpuppen. Da verlieren sie natürlich leichter den Kampfeswillen.“
    „Das erklärt dann auch deinen Aufzug“, murmelte ich. Denn wie sollte ein Champ seinen Herausforderern denn in Jeans entgegentreten?
    Lächelnd stieß ich ihn in die Seite, vergaß, dass ich eben noch sauer auf ihn gewesen war. Natürlich, der Witz war an sich alles andere als lustig – aber er hob dennoch die Stimmung, denn die meine hatte ohnehin kaum schlechter sein können. „Dann kommen wir also nun zu etwas, bei dem auch du etwas machen darfst“, wechselte ich das Thema, um zum Punkt zu kommen. „Immerhin hast du die Leitung dieser Sache übertragen bekommen.“ Ich lehnte mich gegen einen Baum in meinem Rücken, blickte Siegfried erwartungsvoll an.
    „Ich denke, du weißt, was mein Vorschlag wäre – immerhin gibt es ein Prinzip, nach dem ich nur zu gerne vorgehe.“ Mein Bruder hielt seine Meinung nicht lange zurück, wie es seine Art war. „Wir schleichen uns ein.“
    Vehement schüttelte ich den Kopf. „Und dann geht es so schief wie in Azalea. Nein, Bruderherz, das ist ein zu großes Risiko. Wenn du alleine arbeitest, ja – da macht diese Praxis vielleicht sogar Sinn, ich kann es nicht beurteilen und will es auch nicht. Aber wenn wir zu zweit arbeiten, ist die Gefahr, entdeckt zu werden, zu groß. Woher willst du überhaupt die Uniformen bekommen?“
    Nur ein triumphierendes, wenn auch gedämpftes Lachen stieß Siegfried aus. „Ich muss zugeben, ich habe mir etwas Zeit gelassen, weil ich etwas erledigen musste.“ Flugs trat er zu seinem Dragoran, das brav neben ihm kauerte, da es ansonsten an den tiefen Zweigen der Bäume gestreift hätte, griff nach etwas, das auf dem Rücken des Drachen befestigt war – und hielt es in die Höhe. „Uniformen, geholt aus einem Versteck, das vor Kurzem am Silberberg aufgemischt wurde. Sie hatten dort, das muss man ihnen lassen, eine durchaus große Wäscherei – und aus der hab ich das hier geholt. Sicherlich frisch gewaschen.“
    Ich seufzte nur. So weit hatte er also gedacht, meinen einen Einwand von Vorhinein außer Kraft gesetzt! Unglaublich schien mir dies, wollte ich es nicht wahrhaben, mich so einfach geschlagen geben zu müssen. „Aber die Gefahr des Auffliegens wird trotzdem verdoppelt“, beharrte ich auf meiner Meinung, sprach dieses Argument nur noch deutlicher aus.
    „Wenn einer von uns entdeckt wird, werden sie nie und nimmer auf die Idee kommen, dass wir zu zweit sind“, antwortete Siegfried schnell. Es war wie verflucht! Hatte er dieses Gespräch schon während des Fluges zum See im Geiste durchgesprochen? Gar nicht so irrig schien diese Vorstellung, hatte er sich doch denken können, welche Argumente ich bringen würde. Andererseits hätte ich ebenso verfahren können.
    „Und wie willst du hineinkommen? Uns einfach als neue Rekruten oder als hierher Versetzte vorstellen?“ Trotz allem versuchte ich dennoch, ihn davon zu überzeugen, wie dumm die Idee doch war. Nie und nimmer würde ich eine derartige Uniform anziehen! Nicht nur, dass meine rechte Hand durch die Handschuhe unbrauchbar sein würde, noch dazu sollte ich einen Minirock tragen, etwas, das mir vollauf zuwider war.
    Doch auch für dieses Argument hatte er nur ein müdes Lächeln über. „Was glaubst du, wie ich es ansonsten immer mache? Es ist ja nicht das erste Mal, dass ich nach einem solchen Plan vorgehen will. Und bisher hat es immer wunderbar geklappt, ich habe noch nie Probleme gehabt. Wieso sollte es also jetzt schiefgehen?“
    „Weil die ganze Sache mit dem Einschleichen utopisch ist! In Filmen funktioniert es immer perfekt, ja, es scheint, als ob die Verbrecher nie aus ihren Fehlern lernen würden. Aber Siegfried!“ Ich trat auf ihn zu, legte meine Hände auf seine Schultern und blickte ihm direkt in die rötlich braunen Augen. „Eben weil du es schon so oft gemacht hast, wird es nicht funktionieren. Verdammt noch mal, wir sind aktenkundig und als sehr gefährlich eingestuft! Lukas‘ Vater hat sogar meine Wasserangst und meine Narbe als meine größten Schwächen eingetragen – und wer weiß, was noch! Es kann einfach nicht funktionieren, oder zumindest ist es ein zu großes Risiko, das wir nicht eingehen können!“ Ich ließ die Hände wieder sinken, drehte mich zu einem Baum und stützte die Handflächen dagegen. „Deine Hoffnungen in Ehren, aber so kann es nicht gehen, Missionsleiter hin oder her!“
    Ich hörte meinen Bruder seufzen. „Maj, du magst ja recht haben“, murmelte er schließlich, nach einer Stille, die sich unendlich gedehnt hatte. „Aber hast du etwa einen besseren Vorschlag, wie wir vorgehen könnten?“
    Die Augen geschlossen, schüttelte ich nur den Kopf. „Nein“, gab ich zu, „und gerade deshalb habe ich das hier auch gemeldet.“ Traurig lächelte ich, als ich mich wieder zu ihm umdrehte. „Weil ich nicht wusste, was ich tun sollte. Und gehofft habe, dass du eine Lösung hast. Aber, wie es scheint, stehen wir hier nur da, ohne irgendeine Idee zu haben aber wohl wissend, dass wir etwas machen müssen.“
    Was folgte, war weiteres Schweigen, währenddessen ich mich an dem Baum entlang zu Boden sinken ließ, mich auf die kühle, humusreiche Erde setzte. „Vielleicht sollten wir einfach die Nacht darüber schlafen“, schlug ich ratlos vor. In der Nacht, als Träume, ereilten Menschen nach Geschichten, die ich in diesem Moment nicht als erfunden abtun wollte, nur zu oft gute Einfälle, Lösungen für Probleme, die sie lange beschäftigt hatten. Oder uns wurde die Lösung vielleicht vor die Füße geworfen – wer konnte das schon ahnen?
    „Hier, mitten im Wald?“ Siegfried war deutlich entsetzt, wie ich an seinem Tonfall schon erkannte, ohne ihn anblicken zu müssen.
    Ich zuckte nur die Schultern. „Wo denn sonst?“, fragte ich ihn ruhig. „Hier ist es geschützt und versteckt, außerdem werden wir hier wohl kaum entdeckt werden. Was willst du mehr? Es ist sogar zu bezweifeln, dass es kalt wird, immerhin haben wir Sommer. Und der Wetterbericht“, mit einer kurzen Geste deutete ich auf den PokéCom an meinem Gürtel, „meinte auch, dass die Nacht warm und trocken bleibt, trotz Wolken. Und an sich können uns Wolken doch nur behilflich sein, da sie das Licht der Sterne und des Mondes abhalten – sofern es überhaupt durch die Baumkronen dringt.“ Einen prüfenden Blick warf ich nach oben, erkannte aber nichts anderes als vollkommene Schwärze.
    Schließlich zuckte Siegfried nur mit den Schultern. „Wie du meinst“, gab er sich doch geschlagen. „Aber sollte uns nichts Besseres einfallen, machen wir es morgen auf meine Art“, verlangte er dafür.
    Ich konnte mir ein Schmunzeln kaum unterdrücken. Ja, das war mein Bruder. Und so murmelte ich sogleich meine Zustimmung. Ein schlechter Plan war schließlich bei Weitem besser als gar keiner, das musste ich neidlos zugeben.

  • Schönen guten (und frühen) Morgen Majata,


    ja einen See kann man schon als Oase bezeichnen, doch beim See des Zorns, kann da wohl kaum von Ruhe die Rede sein.
    Im ersten Teil des neuen Kapitels beschäftigst du dich wieder sehr viel mit Majs Gedanken über vielerlei Dinge. Einerseits ist da der langsam in den Hintergrund rückende Hass gegenüber Mahagonie, wobei ich es sehr gut finde, dass du dies nochmals kurz erwähnt hast. Denn nach solch einem Erlebnis kann man etwas so verhasstes nicht einfach per Knopfdruck abschalten. Da spukten Hintergedanken und Überbleibsel im Kopf herum, welche sich erst mit der Zeit vergessen lassen - voerst natürlich. Generell gefällt mir die Stimmungslage am Anfang sehr gut, wie Maj sich vor allem und jedem flüchten und verstecken will. Manchmal hab ich in solchen momenten aber das Gefühl, dass sie nicht einfach nur ihre Ruhe haben will, wie sie es formuliert, sondern vor den Ängsten und Befürchtungen, die sie andauernd begleiten, davonrennt. Auch sehr interessant ist ihre hier offenbarte Einstellung zu Rayquaza und der grünen Kugel. Man hat ja schon des öfteren gemerkt, dass viele jener Dinge, die seit dem Fund der Kugel ins Rollen geraten sind, ihr nicht wirklich gefallen, aber dass sie sich wirklich wünscht, dies wäre niemals passiert, hat mich schon überrascht. Eine solche Abneigung gegenüber dieser Aufgabe hätte ich ihr nicht zugetraut. Überhaupt verstehe ich Majs Grundsätze zu Rayquaza nicht so richtig. Es gibt schließlich durchaus Momente, in denen sie stolz ist, eine Drachenmeister zu sein und ihrer Familie Ehre machen will. Jezt frage ich: Was für eine größere hre gibt´s denn als die ihre? Doch dann sind halt auch wieder die Momente in denen sie grob gesagt auf alle Traditionen und Grundsätze ihrer Familie scheisst und ihr alles egal ist. Eben diesen Konflikt finde ich inzwischen sehr interessant, da der seinen momentanen Gipfel erreicht hat. Die Umgebungsbeschreibung ist hier im übrigen auch wieder wundervoll gelungen.


    Oh weh, eine Team-Rocket-Basis am See des Zorns, wer hätte das nur erwartet? Scherz, ich für meinen Teil hab es irgendwie kommen sehen. Bei Majs anschließender Kletteraktion samt Hilfe von Solniza hat mich ein wenig an damals erinnert, als die die Diebe aus Neuborkia verfolgt hat. Normalerweise vertrete ich ja die Ansicht, dass man sich in solchen Abläufen möglichst nicht wiederholen sollte, doch hier hast du eine fast schon nostalgische Note hinterlassen und mich an die Storyanfänge zurückerinnert. Ich weiß jetzt nicht sicher, ob das in deiner Absicht lag, aber nach so langer Zeit eine solche Beobachtung zu machen war auf eine gewisse Weise echt toll. Als dann Siegfried eintrifft, gerät die Situation wieder in die gewohnten Bahnen mit Majs Zweifeln vs. Siegfrieds Tatendrang. Dass dabei vorerst nicht Brauchbares herauskommen kann, war irgendwie zu erwarten gewesen. Und dennoch finde ich nun ihre Entscheidung, erst einmal abzuwarten, etwas unrealistisch. Das mag sich von Meinung zu Meinung unterscheiden, aber mir kam es seltsam vor, dass die zwei nun quasi mit dem Feind gerade um die Ecke campieren. Naja, wir werden sehen wohin das führt.


    Einen Logikfehler hab ich im übrigen noch herausgelesen. Denn bei seiner Ankunft ruft Siegfried sein Dragoran zurück und dennoch staht es kurz darauf noch an seiner Seite!? Korrektur please^^. Ansonsten grammatikalisch einwandfrei, tolle Gefühle, tolle Gedanken, viel Raum für die weitere Handlung. Das reicht für ein positives Fazit;) Mach so weiter und zeig uns mal diese "tollen Dinge", von denen du gesprochen hattest.


    LG Pheno

  • BAM! Ich wette mit einem Kommentar meinerseits, falls du mich überhaupt noch in Erinnerung behalten hast, hättest du sicher nicht gerechnet. Überraschung gelungen?
    Ich denke du kannst verstehen, dass ich mich jetzt nur auf dein letztes Kapitel mit kommentieren beschränke. 20 weitere fände ich dann doch etwas happig. ;D


    53 - Oase der Ruhe?


    Vorneweg: Ich mag Fragen als Überschriften und ich mag es wenn solche im Widerspruch zu den Kapiteln stehen. Damit hast du bei mir also schonmal voll ins Schwarze getroffen.
    Die Atmosphäre die du zu Beginn des Kapitels aufbaust finde ich klasse. Nach einem so aufwühlenden und außergewöhnlichen Erlebnis, kann man die Gedanken daran nicht einfach so aufgeben. Da kommt noch hinzu, dass sich Maj ja noch nicht weit von Mahagonia entfernt hat, weswegen sie zweifellos das Geschehene nochmal Revue passieren lässt und über das alles grübelt. Deswegen ist es hier nur logisch, dass du keinen harten Cut in die Story gebracht hast.
    Im Fortlauf des Kapitels habe ich Maj direkt angemerkt, wie sie sich zunehmends wohler fühlt, während sie sich von der gehassten Stadt entfernt. Erkennbar wurde das an den immer detailierter werdenden Beschreibungen der Umgebung. Und die sind wie immer bei dir niemals eintönig und sehr, sehr realistisch.
    Ich muss sagen, ich finde es dann schon fast schade, dass die Geschichte und auch die ruhige Stimmung, dann so jäh von Team Rocket und deren Halle unterbrochen wird. Damit war aber ja irgendwie zu rechnen. Die sind eben halt mal überall in Johto. Überrascht war ich aber wirklich von der Reaktion und dem Verhalten das Maj daraufhin zeigt. Natürlich spielt da die nahe Vergangenheit mit den G-Man, mit ihrer Bestimmung und vor allem ihrem Selbstwertgefühl eine große Rolle, aber ich hätte Maj doch einen größeren Sturschädel zugesprochen. Zumindest als sie erfahren hat, dass sie eine Stunde lang ausharren muss, nur damit ihr dann ihr Bruder die selben Pläne wie immer unterbreitet. Sehr überraschend und doch berechenbar. Das mag ich!
    Das zieht sich auch stark durch die komplette Storyline, lässt aber die nahe Zukunft nie vorhersagen. Selbst in den Arenakämpfen ist seit Bianca alles offen und ich zweifelte gegen Irina kurz an Maj als Trainerin. :D
    Und als eingefleischter Sara-Fan -weißt du das überhaupt noch? - muss ich jetzt doch nochmal eine Beschwerde loswerden. Du hast es doch tatsächliche geschafft kein einziges Wort über den Ausgang des Wettbewerbs in Teak City zu erwähnen. Selbst Maj, die sich für Veranstaltungen dieser Art nicht interessiert, hätte an Saras Gefühlslage erkennen können wie es gelaufen ist!


    Jetzt bin ich nur noch gespannt wie es am See des Zorns ausgeht und vor allem, was passiert wenn sie endlich Ebenholz erreichen, das solltenämlich auch nicht mehr allzu lange dauern.
    LG FF, dein treuer Leser, der nach dem Abi- und Umzugsstress seine Liebe zu dieser FS endlich wieder durch einen Kommentar ausdrücken kann :love:

    _.~°~._
    Manchmal im Leben, passieren Dinge, die man später bereut, doch führen sie alle früher oder später
    zu der Erkenntnis, dass wir nur die Marionetten des Schicksals sind.

    °~._.~°
    -~°Kinder des Olymp°~-

  • [tabmenu][tab=Anfang]Hallöle. ^^
    Wow, ist eine Weile her, seit ich hier was geschrieben hab … Schande über mich! *Und über meine Familie und meine nichtvorhandene Kuh!* Aber gut, jetzt bekommst du den Kommentar, den du verdient hast, wird eine schöne WoT werden, weil sich meine Wenigkeit halt nicht kurz fassen kann. *Ob ich das auch noch lernen sollte?*
    Egal, genug des Geschwafels. ;D
    [tab=Kapitel][subtab=49]

    Ich muss gestehen, ich hab aus irgendeinem kühlen Grund, keine Ahnung, was ich zu diesem Kapitel großartig schreiben soll, weswegen es wohl auch so lange gedauert hat, bis dieser Kommentar überhaupt mal angefangen wurde. Aber ich versuch’s trotzdem - kann ja nicht einfach ein Kapitel auslassen, nur weil mir nichts einfällt. Fangen wir einfach mal am Anfang an, der Rest kommt dann hoffentlich von alleine. ^^
    Reue - schöner Titel, starkes Gefühl und für dieses Kapitel ziemlich passend, wie man im Laufe recht gut mitbekommt. Gerade gegen Ende tritt die Reue von Maj stark in den Vordergrund, auch wenn man eigentlich die ganze Zeit nur Siegfried zustimmen kann, dass sie tatsächlich eine merkwürdige Vorstellung davon hat. Aber gut, ganz ohne charakterliche Schwächen wäre Maj furchtbar langweilig, also ist ihr starker Perfektionismus und die Tatsache, dass sie sämtliche Schuld auf sich nimmt, zwar eine der Eigenschaften, wo man als Leser - oder eher ich - einen anderen Charakter in diesem Fall Siegfried - nur zustimmen möchte und ja, auch in Rage geraten kann. Immerhin, wenn man immer alles nur auf seine Schultern nimmt, geht man irgendwann dran kaputt, besonders, wenn man eigentlich gar nicht Schuld ist. (Aber hier spielte auch ein komisches Ehrgefühl eine Rolle, wo ich spontan an Klingonen denken muss o.ô Wohl zu viel Star Trek, aber bei denen ist dieses Ehrgefühl auch in besonders ausgeprägtem Maße vorhanden. Und wie ausgeprägt, manchmal zum an den Kopf fassen!)
    Das Kapitel schließt nahtlos an das 48. an, was ich aufgrund meiner längeren Abwesenheit hier, erstmal kurz nachlesen musste, weil es mich verwundert hat, dass Maj von Siegfried ablässt. Ich mag diesen Einstieg, es war sehr bildlich in meinem Kopf vorhanden und auch wenn ich Majs Gefühle jetzt nicht so nachvollziehen konnte - was aber wohl auch daran lag, dass ich nicht mehr ganz in der Story drin bin - waren sie sehr lebendig beschrieben. Solnizas Aufmunterung prallte also komplett ab, schade eigentlich, die Sonnenkatze hatte bestimmt nicht vor leere Worte zu sprechen, aber viel mehr hat sie auch nicht gesagt. Allgemein kommt es mir so vor, dass in diesem Kapitel viele Dinge unausgesprochen blieben. Ob das jetzt gut ist, kann ich nicht sagen, das ein oder andere Mal hätte es sicherlich geholfen eine Sache besser zu verstehen, wenn man darüber gesprochen hätte, ist aber im echten Leben nicht anders. Manchmal denkt man halt mehr, als man eigentlich sagt.
    Und in dieser absolut unpassenden Situation taucht wie aus dem Nichts eine Tafel auf. Die Welt ist voller Überraschungen und komischer Ereignisse -, aber wie du selbst so schön sagst „Es gibt keine Zufälle.” Also wird auch das Auftauchen der Tafel keiner gewesen sein, selbst wenn uns die Erklärung verwehrt bleibt, ebenso, wie die Tatsache, zu welchem Legendären die Tafel nun gehört. (Ich neugieriges Wesen hätte das ja am liebsten gleich gewusst. Wo wir gerade dabei sind, habe ich überlesen, das Maj die Tafel später in ihre Tasche steckt? Weil soweit ich das mitbekommen habe, hält sie diese ja später nicht mehr in der Hand …) Auch wurde einmal mehr bestätigt, wessen Aufgabe das Suchen und Finden der Tafeln ist, nachdem Siegfried da ja gar nichts ausrichten konnte. *Nicht mal nach ihr greifen, was mich doch verwundert hat*
    Anmerkung am Rande: Ich mag deine Vierzeiler sehr. (:
    Oh, ja, das Gefühl, jetzt einfach nur noch zu verschwinden, konnte ich sehr gut nachvollziehen, der Korridor musste ja geradezu mit unheilvoller Luft erfüllt sein - kein Wunder, wenn auf einmal Darkrai vor einem steht und danach auch noch eine Tafel auftaucht. Und irgendwann sollten sie ohnehin mal raus kommen.
    Der Boden ist vielleicht gar kein PVC? Hat mich überrascht, ich dachte, wir bleiben bei TR erstmal bei PVC als Bodenbelag, aber das ist auch mal interessant, gerade die Überlegung danach mit dem chemischen Experiment, hat was - und man merkt deutlich, dass du dich damit auskennst. Dass Maj auf solche Gedanken kommt, hat mich allerdings wenig gewundert, manchmal denkt man komisches Zeug, nach einem recht einschneidenden Erlebnis. Hat vielleicht ein Stück weit was mit Verdrängung zu tun.
    Eine Tür! Aber irgendwie habe ich da keine Euphorie gelesen. Gut, liegt wohl an meiner eigenen Naivität, dass ich aus so einer Tatsache Hoffnung schöpfe, anstatt natürlich an den GAU zu denken, nämlich, dass diese Tür genauso gut immer tiefer in ein Labyrinth führen könnte. Die Vorsicht war wohl angebracht, wenn man nicht weiß, was sich dahinter verbirgt. Komisch, ich fand die Art wie sich Siegfried hier gegeben hat, aus irgendeinem Grund unlogisch und unpassend, aber hey, muss wohl auch mal sein. ^^ Wo sind sie rausgekommen? In einem Schlafsaal, die Beschreibung von Waisenhaus war ziemlich gelungen, auch wenn ich persönlich irgendwie eher an Militärkasernen denken musste. (Ich war noch nie in einer, aber irgendwie … kam mir als erstes in den Sinn, als du mit der Beschreibung anfingst.) Knappes Budget, tatsächlich, ich meine, diese Art der Unterbringung ist doch menschenunwürdig, da kommt man sich eher vor wie im Gefängnis, als an seiner Arbeitsstelle, obwohl, da dann wieder die Frage ist, inwieweit man als TR-Mitglied das Ganze als Arbeit oder als etwas anderes ansieht. Okay, lassen wir’s ist zu ausschweifend.
    Was? Sie kamen aus einer Geheimtür? Okay, was hätte man denn verstecken wollen? In dem Korridor, wo sie herkamen, gab es doch nichts, außer ihre eigene Zelle und die war nun wirklich nicht besonders speziell oder ähnliches. Kann Majs Verwunderung also durchaus nachvollziehen.
    Ob du das so wolltest oder nicht die Sache mit der Toilette, war zu köstlich! Ah, ich steh auf derartig eingestreuten Humor, gerade Siegfried, ihm hätte ich das irgendwie nicht so zugetraut. War toll, allgemein bin ich ziemlich beeindruckt von der Tatsache, wie gut du diese Toilette beschrieben hast. *Und warum erinnerte mich das krass an eher ungepflegte Raststättentoiletten? Obwohl, die Toiletten am Hauptbahnhof in München sollen ja auch unter aller Sau sein, bis auf diese speziellen, deren Name ich vergessen habe. Sieht von Außen fast wie ein Waschsalon aus, ist aber eine Art eigenes Gewerbe mit sauberen Toiletten. Kostet afaik ne Euro oder so. Dafür, dass saubere Toiletten auf der gesamten Stammstrecke - wage ich einfach mal zu behaupten - so gut wie nicht vorhanden sind, war das mehr als nötig. Wow, Toilettengespräche, hatte ich bisher auch noch nie in einem Kommi xD*
    Also wird gleich mal alles auf den Kopf gestellt, arme Solniza um die Inspektion der Betten hätte ich mich ja nicht gestritten, war bestimmt eklig für ihre empfindliche Nase. *Und hey, Schimmel! … Okay, FaMI-Insider, muss man nicht verstehen … ^^”*
    Maj fand also ihre Umhängetasche, sehr gut, hatte fast schon Angst, dass sie die gar nicht mehr finden würde, wäre natürlich denkbar schlecht, denn wie sollte sie ohne Pokémon weiterreisen - von Solniza mal abgesehen - und die Tasche zu suchen, wäre ein aufwendiges Unterfangen gewesen. Bei den Müsliriegeln wurde ich hungrig, hätte auch gerne einen abgehabt.
    Nach dieser Szene kommt dann auch die im Titel erwähnte Reue ins Spiel, weil sie Dragonir einfach zurücklässt. *Könnte ich ja nie, um ehrlich zu sein, einfach so ein Pokémon zurücklassen …* Natürlich bemerkt das Siegfried und spricht sie darauf an, was zu einer recht unangenehmen Situation für Maj führt, weil sie die Karten auf den Tisch legen muss, sich allerdings nicht lange damit aufhält, weil sie ja doch endlich hier raus will. Das das aber nicht das Ende der Geschichte war - allein schon deshalb, weil das Kapitel noch weitergeht - kann man sich fast denken, aber zurzeit ist der Weg nach draußen wohl für alle Beteiligten ein bisschen wichtiger.
    Als einem dann wie Maj klar wird, dass das Versteck aufgeflogen ist und dass sie, wenn Solniza nicht gekommen wäre, noch immer da unten sitzen würden, bekommt man schon ein mulmiges Gefühl. Die Vorstellung da unten tatsächlich an Hunger zu sterben ist … wirklich unschön, allerdings war der Seitenhieb mit den Archäologen wahrscheinlich unverhofft lustig. Also ich fand’s als Gedankengang amüsant, mit der Opferstätte, hab schon fast die Schlagzeilen vor mir gesehen. ^^”
    Aussprache! Meine Begeisterung können wohl nur wenige nachvollziehen, aber ja, ich mag es in Büchern und Filmen allgemein sehr, wenn man als Zuschauer/Leser alles genau verstehen und nachvollziehen kann. *Ich hab’s einfach nicht so mit diesen Andeutungen, die fallen mir a) meist gar nicht und b) wenn überhaupt, viel zu spät auf …* Der nachfolgende Dialog ist dir wirklich gelungen, sehr lebendig und man kann die Gefühle des jeweils anderen gut verstehen. Siegfrieds Antrieb ist mir allerdings nicht so ganz bewusst, macht er das nur, weil er nicht will, dass Maj Dragonir zurücklässt, weil er nicht will, dass sie ihr Dasein als Drachentrainerin leugnet oder - ist die Antwort so simpel wie genial -, weil er ihr Bruder ist? Was es auch sein mag, er hat jedenfalls damit Erfolg, wenn auch, wie man am Ende feststellt, nicht unbedingt einen nachhaltigen. Maj wird sich sicherlich nicht so schnell ändern, aber dafür sind solche Geschichten ja doch da, dass man eine Charakterentwicklung feststellt, zuerst lernt man den Chara kennen, so wie er ist und danach seine Entwicklung während der Ereignisse um ihn herum. Vielleicht wird Maj es nie ablegen, vielleicht lernt sie wenigstens damit umzugehen. Wer weiß das schon so genau? Fakt ist, dass sie hoffentlich Solniza jetzt des Öfteren daran erinnern wird, wenn Siegfried weg ist.
    Ich mag dieses Kapitel vom Aufbau her, das Pacing ist dir jedenfalls ziemlich gelungen, allgemein kenne ich nur wenige Stories, wo das innerhalb der Kapitel der Fall ist, ohne, dass die Perspektive gewechselt wird oder ein Teil ausgelassen. Beschreibungsmäßig kann man natürlich auch nicht meckern, obwohl mir irgendwie die Farben gefehlt haben, gerade vom Bodenbelag oder den Wänden, beim Rest wurden sie immer erwähnt, aber da hatte ich so meine Probleme. Ich hab mir den Bodenbelag mal eintönig grau und die Wände schmutzig vorgestellt, kann auch gut sein, dass du das erwähnt hast und ich das gerade während ich hier den Kommi tippe vergessen habe. Sei’s drum, tolles Kapitel in dem man nicht nur erfahren hat, wie’s weitergeht, sondern auch mehr über Maj herausfinden durfte. So was mag ich immer sehr. ^^


    [subtab=50]
    Sind wir schon soweit? Wahnsinn, du hast die fünfzig geknackt, Gratulation. (: Ist wirklich eine stattliche Zahl und es geht immer noch weiter, wie toll!
    Kommen wir aber mal zu dem Kapitel, mit dem interessanten Titel: Regenwetter. Passt auf den ersten Abschnitt wirklich sehr gut, denn es schüttet ja tatsächlich wie aus Kübeln! Ich muss gestehen, ich hatte anfangs ein paar Probleme zu wissen, wo sie jetzt sind, obwohl eigentlich eher, wo sie hin wollen. Bin halt etwas versteift, wenn es um den Weg geht, den man durch Johto geht und so muss ich mich daran, dass Maj nicht dem durch den Spiel gegebenen Verlauf folgt, noch gewöhnen. Die Reise durch den Einheitstunnel an sich, hast du geschnitten, schade eigentlich, aber es gibt ja noch mehr Höhlen und es würde mich interessieren, wie du das gestalten würdest. Regen … ich mag ihn am liebsten, wenn ich im Warmen sitze und ihn beobachten kann, ohne einen Fuß vor die Tür setzen zu müssen. Ich kann Majs Abscheu da rauszugehen, deshalb nur zu gut verstehen, würde ich auch nicht wollen - besonders nicht, nach dem Erlebnis vor circa einem oder zwei Monaten, wo ich vollständig durchnässt, trotz Regenjacke(!) in der U-Bahn stand und den Boden volltropfte … -.-
    Maj ist wenigstens vorbereitet, was man von Sara nicht sagen kann, verwunderlich, dass es sie so gar nicht stört, hatte sie sich nicht letztes Mal noch Sorgen um ihre Frisur gemacht oder irre ich? Und jetzt steht sie offensichtlich im Wolkenbruch des Jahres, ohne irgendeinen Schutz. Ob die Verbindung zu Sui sie da irgendwie abgehärtet hat? Wenn ja, ist das ein dummer Nebeneffekt, mal ganz ehrlich, wenn sie sich keine Erkältung holt, kann sie froh sein. Oh, wenn man von der Raubkatze spricht, ist sie auch gleich zur Stelle. Ich hab mich auch gefragt, ob der Regen nicht ihr Werk ist und kann Majs Abneigung mehr und mehr nachvollziehen. Ist ja echt lächerlich, dass sie den Regen nicht abmildern kann … Rayquaza teilt also ihre Bedenken, wer auch immer der Repräsentant Johtos sein mag und wer auch immer wirklich in dem Rat jetzt sitzt, aber Vorsicht ist immer noch die Muter der Porzellankiste. Aber jetzt scheint das Pokémoncenter und damit ein Dach über den Kopf wichtiger zu sein.


    Sie haben das Pokémoncenter also gefunden und wohl auch eine recht angenehme Nacht gehabt. Wettermäßig hat sich nicht viel getan, jetzt haben wir Sprühregen, der ist nicht unbedingt viel besser, denn nach einer Weile ist man genauso nass, als stünde man zwei Minuten in einem starken Schauer. Es geht nur schleichender. Die Frage, ob Sui da etwas ändern könnte, ist berechtigt, deshalb wohl besser froh zu sein, dass es nicht schlimmer ist und zufrieden mit der Lage. Ansonsten kommt die Raubkatze doch noch dazu, einen Regentanz aufzuführen. Aber die Umgebung muss toll sein, so viel Grün! ^.^ Wäre im Sonnenschein natürlich besser anzusehen, als im Nieselregen, aber so wie du es beschrieben hast, stell ich mir das herrlich vor. Wenigstens weiß man dank Asphalt wo der Weg ist, der wäre nämlich tatsächlich schon lange verschwunden, bei dem Pflanzenwuchs. Oh ja, diese Regenhäute sind manchmal wirklich billig, deshalb kann ich die auch nicht leiden. Von der Tatsache abgesehen, dass ich mir in den Dingern doof vorkomme. Bei der Lähmung in der Hand musste ich überlegen, war wohl eines der Kapitel, die ich nicht gelesen habe. *Sollte ich beizeiten mal nachholen … diese Wissenslücken fangen an mich zu nerven xD* Warum wird die Hand denn gelähmt, wenn sie sie in die Tasche steckt? Wurde bis dato noch nicht erwähnt, deshalb hat’s mich auch gewundert.
    Das Maj auf besseres Wetter in Teak hofft, kann ich gut nachvollziehen, hoffentlich scheint wenigstens da die Sonne.
    Und wieder sind wir in Teak. Wenn ich so an meine Zeit in Johto aus der Silbernen Edition zurückdenke, muss ich doch sagen, dass ich fast mehr Zeit in Dukatia, als in Teak verbracht habe, dabei ist Teak eigentlich viel schöner. Sara ist zufrieden gestellt - ich möchte fast sagen, ein Problem weniger, was wohl auch so gut wie zutrifft, weil Maj wirklich andere Probleme hat, als die Sorge darum, ob Sara zu ihrem Wettbewerb kommt. Wow, die direkte Frage an Solniza, was in der Zeit bei den Raubkatzen passiert ist, hat mich irgendwie verwundert, schade, dass keine direkte Antwort darauf folgt. *Noch mehr Unausgesprochenes …* Solniza kann wirklich nicht gut lügen, leider bringt sie diese Tatsache nicht dazu, dass sie mit der Sprache rausrückt, sehr zum Leidwesen … von mir als Leserin, aber das nur am Rande.
    Maj würde ihre Gefühle nicht verstehen? Da wäre ich fast dazu hingerissen zu sagen: „Versuch’s doch einfach.” Aber gut, darauf lässt sich Solniza bestimmt nicht ein, auch wenn ich unglaublich neugierig bin, was sie bitte im Zinnturm will. Interessant, wie die Psycho-Pokémon bei dir wohl allgemein eher … Vulkaniern gleichen. (Ich glaube, heute ist der Tag der Star Trek Fachbegriffe xD Damit das auch „Nicht-Trekkies” verstehen, entweder Wiki - die haben da einen schicken Artikel - oder ich schmeiße einfach mal den Namen des berühmtesten Vulkaniers in den Raum: Spock.) Wenig Emotionen, ansonsten kühl und logisch. Fast ein krasser Gegensatz zu meiner Darstellung, wenn ich so darüber nachdenke, sind die zwei Psycho-Pokémon die in EgA vorkommen eigentlich ziemlich emotional. Sunlight sowieso, wie du weißt, aber auch der andere ist emotionaler als er zeigt. Aber gut, die Gefühle versteckt er mehr aus Selbstschutz, aber das nur am Rande. Gefällt mir aber, Psycho-Pokémon haben eigentlich allgemein diese Aura, konzentriert, überlegt, kühl, wenig Emotionen. Warum ich meine nur so voller Gefühle mache, weiß ich gar nicht. ^^”
    Irgendwie mach ich mir Sorgen um Maj … Sie hat doch nicht ernsthaft vor Dragonir irgendwie auszusetzen oder doch? Das mit dem „Entledigen” hat bei mir jedenfalls eine Alarmglocke läuten lassen, ebenso die Tatsache, dass Maj wohl nicht wirklich vorhat zu trainieren. Super, jeder verheimlicht jedem was …
    Auch wenn mir das nicht gefällt, der Spannungsbogen bleibt erhalten, was einen natürlich gleich zum Weiterlesen anregt und obwohl mich ein Stück weit der Wettbewerb von Sara doch interessieren würde, so sind die Ereignisse bei Solniza und Maj doch dezent spannender und interessanter. Aber gut, wer sagt, dass nicht in einem der folgenden Kapitel auch auf den Wettbewerb eingegangen wird? Außerdem kann man nicht alles haben, so gern ich das in diesem Fall auch hätte.
    Ja, man merkte, dass es nur ein Filler war, der sich nicht durch viel Handlung auszeichnet und besonders nass war, aber das stört eigentlich kaum. Es muss ja auch mal ruhige Abschnitte in einer Geschichte geben und so ein bisschen Nebensächliches tut ab und an auch mal gut, da kann man als Leser auch mal durchatmen.
    Ich hoffe, das nächste Kapitel ist trockener. ^^


    [subtab=51]

    Gefühlskälte, wirkt das nur auf mich unheilvoll? Uah, irgendwie gruselig, steigert aber auch meine Neugierde auf was du dich hier beziehen könntest. Wer wird Gefühlskalt handeln?
    Irgendwie hat sich mein Verdacht mit dem ersten längeren Abschnitt dieses Kapitels so ein bisschen bestätigt. Aber gut, erstmal muss Sara gehen, aber sie hat ja ohnehin etwas anderes zu tun. Ich kann mir irgendwie recht gut vorstellen, wie Maj ihr die Sache mit dem Training erklärt hat und wie sie auf die Wichtigkeit des nächsten Ordens eingegangen ist, dazu noch ein kleiner Abstecher zur Geschichte. Ob Sara überhaupt etwas behalten hat? Ist in dem Moment aber auch unwichtig, wie gesagt, sie hat ohnehin wohl nur den Wettbewerb im Kopf. Maj verlässt das Center also ebenfalls und geht scheinbar ziellos durch die Stadt. Scheinbar, aber sie hat ihr Ziel ja schon im Auge und diese Tatsache, gibt ihr genug Zeit, sich Gedanken zu machen. Eigentlich ein ziemlich krasser Schritt, den sie da vor hat einfach mal so die ganze Familie hinter sich zu lassen. Sicherlich, mag in dem Moment wirklich einfacher erscheinen, als sich weiter zu quälen, aber ich bin trotzdem unschlüssig, ob das für sie der richtige Weg ist mit der Sache umzugehen. Was aber vielleicht daran liegt, dass ich das selbst gar nicht könnte.
    Aufgrund der letzten Ereignisse in der Turmruine, interessiert mich natürlich stark, was dieses Mal dort passieren wird und das Schweigen von Rayquaza lässt mich auch nur noch gespannter werden. Der hat doch nicht ernsthaft vor, da einfach zuzusehen … oder doch?


    Die Turmruine, ein wirklich passender Ort, ich weiß nicht, der Ort ist eigentlich trostlos aufgrund der Tatsache, dass es eine Ruine ist, hat aber doch für mich auch immer einen bedeutungsvollen Anschein gemacht. Und ja, ich kann mir gut vorstellen, dass hier einige negative Dinge, wie eben auch das Freilassen von Pokémon passieren könnte. Sehr schön dargestellt fand ich die Tatsache, dass Maj sich nicht einfach mal so nebenbei von Smeja trennt. War ja schon ganz überrascht, dass sie ihr Dragonir im Versteck von Team Rocket einfach zurückgelassen hätte, so war ich ziemlich erleichtert zu sehen, dass Maj nicht so kalt ist. Und trotzdem war sie kalt genug, dass sie diese Entscheidung tatsächlich getroffen hatte und bereit war es auszuführen. Die plötzlich auftauchende Stimme war wirklich … gut gesetzt, zwar hatte ich - im Gegensatz zu Maj - nicht die Ahnung, dass es ihre eigene Stimme war, ich hatte gleich Rayquaza oder jemand anderen in Verdacht.
    Sombra? Oh … sie hatte ich irgendwie nicht erwartet, aber so ein Wiedersehen hat auch etwas für sich, denke ich. Ich mag sie ja - wie eigentlich die meisten Absol, lol - und war deshalb eigentlich recht glücklich, dass sie kam um Maj umzustimmen. Sie hat so eine ganz eigene Art, als Schattengängerin ist sie ja doch mit einer eigenen Fähigkeit ausgestattet, die ihr bestimmt viele Möglichkeiten bietet, wie eben auch hier, unbemerkt zuzusehen. Wahrscheinlich wirkt sie deshalb so … weise? Zumindest auf mich. Klar ist Maj aufgebracht, dass sich jemand einmischt, wenn sie schon nicht gleich den Mut dazu hat, Smeja einfach freizulassen, schmeckt es ihr natürlich nicht, dass Sombra ihr es auch noch unter die Nase reibt. (Btw. Ich liebe Sombras Beschreibung, auch wenn mir das „gerade” Horn abging … sie hat doch ein gerades oder hab ich das falsch in Erinnerung? ^^”)
    Sombra ist also auf Befehl/Wunsch von Rayquaza hier, der … was in aller Welt, er kann erkennen was Maj denkt?! Na danke, also ich würde das ja nicht wollen und konnte deshalb Majs Wut ziemlich gut nachvollziehen. Immerhin sind Gedanken etwas sehr persönliches, oftmals wundern wir uns selbst darüber, was so durch unseren Kopf zieht und wenn man dann herausfindet, dass das jemand tatsächlich mitbekommen kann. Oh mann … ich glaube ich hätte danach echt Angst gehabt, irgendetwas zu denken. Okay, nur unter bestimmten Bedingungen, aber war ja klar, dass die wieder Mal nur Rayquaza selbst kennt. Interessant, jetzt kommt etwas über den Drachen ans Tageslicht, auch die Verbindung, die er mit Maj teilt.
    Aber ja, Maj hat das erkannt, was mir auch auffiel: Warum sagt Rayquaza es nicht selbst, warum schickt er Sombra? Die Aussicht, dass er Besitz von Maj ergreift um das abzuwenden ist allerdings wirklich alles andere als beruhigend, ich meine, da kommt man sich ja wie eine Marionette vor, wie ein Spielzeug …
    Die Frage, ob Maj in die Fußstapfen der ersten Maja treten musste, war in Anbetracht der Tatsache, wie sie die letzte Zeit handelte tatsächlich gerechtfertigt.
    Und dann kippt ein Schalter bei Sombra um und sie ist vollkommen in Rage. Wow, das ging ziemlich schnell, so impulsiv hatte ich sie gar nicht eingeschätzt, aber die nachfolgenden Worte und dieser Zorn von dem du schreibst, zeigen es ziemlich deutlich. Ihre Verachtung und ja, es gibt bestimmt einige Menschen, die so sind, aber ich hätte Maj nicht in diese Kategorie eingeordnet. Immerhin hat sie ja doch Respekt für die Pokémon und würde sich sonst wohl auch nicht von einem Drachen was sagen lassen, obwohl diese Verbindung wohl nicht ganz mit ihrer Zustimmung zustande kam, war es ja eher ihre Bestimmung.
    Auf die Idee Smeja (toller Name, gefällt mir von der Aussprache her sehr gut.) zu fragen, war selbst ich nicht gekommen, aber ja, Sombra hat recht, warum nicht das Pokémon entscheiden lassen? Sie wird es ja wohl wissen, sie ist ein Drache, sie weiß um die Ehre und wird ja selbst entscheiden können, wen sie anerkennt und wen nicht. Falls nicht, wäre es ohnehin sinnlos Smeja zu behalten, immerhin wäre sie in sämtlichen Kämpfen nicht zu gebrauchen und auch sonst könnte man auf ihre Hilfe nicht mehr zählen. Aber Maj will die Entscheidung nicht aus der Hand geben, was verständlicherweise Sombra nur noch mehr erzürnt. Da kann ich sie gut verstehen, das ist schon ziemlich dreist, einfach so zu entscheiden, obwohl es in diesem Fall zwei sind, die es trifft. Sicherlich, Maj als Mensch und Trainerin hat natürlich in gewisser Weise Gewalt über Smeja, aber das heißt ja nicht, dass die zu einer Puppe geworden ist, die nicht mehr selbst denken kann.
    Sombra lässt sich ganz schön hinreißen, ich hätte nicht gedacht, dass man sie so leicht an den Rand eines Wutausbruches treiben könnte, sie scheint ihren Zorn auch nur mäßig zurückhalten zu können, wenn sie soweit geht, Maj ernsthaft zu bedrohen! Ich glaub mir wäre das Herz stehen geblieben, ich hätte mich wohl gar nicht mehr rühren können.
    Den Höhepunkt bildet hier eindeutig die Frage an Smeja. Und die lässt sich in Anbetracht der Tatsache, dass ihre Trainerin gerade eben noch von einem Absol bedroht wurde und sie danach mit so einer Frage - die irgendwie für sie aus dem Zusammenhang gerissen vorkommen muss - konfrontiert. Verständlicherweise lässt sich Smeja Zeit, zeigt aber schließlich mit einer besonderen Geste, dass sie Maj nicht ablehnt. Eine schöne Idee mit dieser Geste, hat mir sehr gefallen ich konnte mir das auch sehr gut vorstellen, bildete so den besonderen Moment in diesem Kapitel.
    Sombra ist danach wieder ein Kätzchen, möchte man fast sagen, nachdem sie vorher fast eine Furie darstellte, sagt sie jetzt, dass sie nie vorhatte Maj zu töten, aber die Aufrüttelung musste wohl sein, weil sämtliche Worte nichts mehr gebracht hätten, Maj hätte einfach abgeschalten und nicht zugehört. Da war das wohl bitter nötig und ich muss sagen, dass ich sehr froh bin, dass Maj Smeja nicht freigelassen hat. Und auch, dass ihre leicht depressive Phase wohl vorbei zu sein scheint, auch wenn man am Ende merkt, dass sie nicht gelernt hat, weniger Schuld auf sich zu laden, sondern nur, dass sie versucht weniger Fehler zu machen. Da muss ich dann fast seufzen, aber gut, sie lernt es noch oder auch nicht, ist deine Geschichte, du wirst schon wissen, wo du sie haben möchtest nach dieser Reise, die ja noch länger sein wird. ^^
    Ein weiteres gutes Kapitel, was mir durch die detaillierten Beschreibungen mit der Szene mit Sombra sehr gut gefallen hat.


    [subtab=52]

    Gelebte Tradition … kann man jetzt sehen wie man möchte, eigentlich klingt es recht friedlich und … alt. Nicht alt im Sinne von langweilig, sondern alt im Sinne von bedeutungsschwer. Aber gut, Traditionen können auch negativ sein und da ich gesehen habe, dass da Mahagonia steht, könnte ich mir denken, dass in der Stadt des Eises wohl eher negative Traditionen gerade in Verbindung mit Drachen zu finden sind. Aber schauen wir mal, was sich hinter dem Titel verbirgt.
    Also ich kann Maj mit ihrer Wasserangst so gut verstehen, ich würde mich auf einem Boot auch nicht so wohlfühlen. Ich bin noch nie mit einem gefahren, aber ich bin ja schon hart misstrauisch bei Holzbrücken die über breite Flüsse führen. Von tiefen Wasserbecken ganz zu schweigen, aber ich kann sie gut verstehen. Keine Ahnung, wie ich so etwas überleben würde, wahrscheinlich würde ich mich irgendwo festklammern und versuchen nicht ins Wasser zu schauen. Aufgrund der Tatsache, dass es die Stadt des Eises ist, ist es klar, dass Maj nicht länger als nötig hier verbringen möchte. Die Situation war wohl unbeabsichtigt komisch, jedenfalls konnte ich Solnizas Lacher durchaus nachvollziehen, wenn man bedenkt, wie naiv, Sara einfach über den Befehl von Maj hinweggegangen ist. Irgendwie schon lustig, wenn es die Sache auch nicht besser macht, aber gut, Sara ist erst zehn, was erwartet man?
    Die Beschreibung der Stadt hat mir gut gefallen, zwar hab ich zumindest bei den Städten von Johto immer recht gut die Karten aus den Spielen im Kopf, aber mir gefällt es, wenn du die ausweitest und das ist dir hier erneut recht gut gelungen. Mahagonia ist wirklich nicht unbedingt eine einladende Stadt, ich weiß nicht, bereits in der zweiten Gen kam sie mir unheimlich vor, was sich dann später ja auch bestätigt hat und in HG/SS hat sich an dieser Atmosphäre nur wenig geändert.
    Es gibt ein Drachenfest? Hey, das hört sich wirklich sehr interessant an, ob Maj dieses miterleben möchte? Jedenfalls eine nett eingestreute Info, die mich sehr neugierig darauf macht.
    Ah … die Ehre in allen Ehren, aber bei Drache gegen Eis bin ich immer skeptisch. Klar, Drachen können über das Eis triumphieren, wenn sie sich mit Attacken gegen ihre eisigen Gegner wehren, die ihnen gefährlich werden können, sprich Feuer, Gestein und Stahl. Aber soweit ich weiß, sind Drachenattacken nicht sehr effektiv gegen Eis-Pokémon. Aber gut, schauen wir mal, wie der Kampf letztendlich ausgehen wird. Irgendwie bin ich schon gespannt darauf, wie du Norbert darstellen wirst, diesen alten Griesgram.
    Die Arena gleicht einer Baracke? Aufgrund der Tatsache, dass wir hier die Sache aus der Sicht von Maj hören, bin ich da etwas skeptisch, ob es wirklich so schlimm ist oder ob das nur ein Ausspruch ist, weil sie die Stadt und die Arena nicht leiden kann. Aber andererseits, es ist Norbert, der ist jetzt nicht unbedingt jemand, der viel wert auf Ästhetik legt, also kann ich mir gut vorstellen, dass die Arena eher … unscheinbar ist.
    Kahles Kampffeld in einer Baracke! Köstlich, ach ich mag Maj, besonders, weil es so passend scheint, lol.
    Was?! Kein Norbert?! Oh mann, ich hatte mich schon auf den alten Mann gefreut, auch wenn er unsympathisch ist, aus irgendeinem Grund mag ich ihn. Aber gut, Irina ist auch nicht schlecht, aber mit vierzehn schon Arenaleiterin? Ich weiß ja nicht, kommt mir komisch vor, andererseits, war Kai afaik auch nicht viel älter, insofern, wird das schon seine Richtigkeit haben. Irgendwie. Ach, arme Maj, kann sie die Stadt eh schon nicht leiden, wird sie auch noch attackiert, wenn wohl auch unabsichtlich, aber trotzdem.
    Oh mann … diese Feindseligkeit zwischen den beiden Städten scheint echt tief zu sein und ich weiß noch nicht genau, was ich davon halten soll. Aber gut, in dem Punkt sind beide gleich, sie beide sind Stolz auf ihre Heimat und das zeigt sich auch gleich.
    LOL, tut mir leid, ich finde es einfach nur genial, wie die sich gegenseitig ankeifen. Keine Ahnung, ob das humoristisch gemeint ist, aber ich mag so was. *Bin wohl komisch, lol* Die Sache mit der fehlenden Urlaubsvertretung ist auch nett, ich meine, ich dachte so etwas wäre Pflicht? Also hätte ich jedenfalls gedacht, aber wohl gelten in Mahagonia andere Regeln.
    Nun jut, die Sache mit Shnebedeck ist wirklich recht lustig, ich hätte eigentlich gedacht, dass es Irina gehorchen musste, andererseits gehorchten Pokémon ja auch mit Orden, wenn sie also keine hatte. Obwohl man sich jetzt natürlich fragen konnte, was die Orden eigentlich für einen Wert für ein Pokémon haben, dass es seinem Trainer dann mehr gehorcht … Egal, gibt dem Ganzen eine interessante Würze, dass sie mit Shnebedeck wohl eher nicht das Ass gezogen hat, was sie dachte zu ziehen. *Obwohl ich die Tanne jetzt nicht unbedingt in mein Herz geschlossen habe, so müsste man nicht derartig darüber herziehen. Andererseits, erwartet man von Maj in dieser Situation auch nichts anderes.*
    Ich finde es immer noch köstlich, wie sie sich gegenseitig ankeifen, jeder der beiden den eigenen Stolz hertragend und so siegessicher. Das gibt dem Ganzen wirklich eine interessante Spannung. Allerdings frage ich mich, ob Shnebedeck jetzt offiziell aus dem Rennen ist oder ob Irina es noch mal einsetzen wird …
    Oh, oh … mist, mit Sniebel hatte ich nicht gerechnet und Maj wohl auch nicht! So erstarrt kann sie nun wirklich nicht kämpfen, diese Angst in ihr ist tiefverwurzelt, fast noch tiefer als die vor dem Wasser. Nicht gut, sie will vor Irina natürlich nicht die Fassung verlieren, ist aber bereits kurz davor. Arme Smeja, die durfte das in dem Fall zu spüren bekommen, was nicht gerade Majs Selbstbewusstsein aufbauen würde. Na super … da ist sie erst aus einem Tief raus, haut sie schon das nächste von den Füßen.
    Die Tatsache, dass Poshara jetzt alleine kämpfen soll bzw muss, muss ich gestehen, finde ich gar nicht mal so verkehrt. Mag sich komisch anhören, aber ich hab mir schon vor Jahren vorgestellt, wie es wohl wäre, wenn die Pokémon ihre Kämpfe eigenständig austragen, obwohl sie einem Trainer gehören. Bin gespannt, wie Poshara das anstellen wird.
    Sie scheint nicht wirklich Probleme zu haben eigenständig zu handeln, aber wie bereits am Rande angemerkt wurde, war das wohl nicht ganz das, was die Regeln vorschrieben, wenn ich richtig verstanden habe, dass Irina den Kampf aus diesem Grund hätte für nichtig erklären können. Falls es was anderes war, dann hab ich’s wohl falsch verstanden. Aber auch Sniebel scheint von der Eigenmächtigkeit mitgezogen zu werden, immerhin war der Sternschauer nicht befohlen worden und doch setzte es ihn ein, um Poshara auf der Verfolgungsjagd zu treffen. Tja, bloß doof, dass die Feuerkatze jedem ausgewichen ist. ;D Als Sniebel dann durch die Finte verschwindet, findet Maj zur ihrer Fassung, wenn auch halbwegs, zurück und kann eine Attacke befehlen. Sehr gelungen finde ich, wie sie merkt, dass ihre Pokémon sich durchaus selbstständig verteidigen können. Ich glaube, Poshara hat das sogar irgendwie gefallen. ^^
    Großes Lob an der Stelle für die Beschreibung von Poshara, das ist wirklich unglaublich gelungen! Besonders der entscheidende Moment mit dem Feuerzahn war perfekt. Einfach toll.
    Ja, der Kampf geht für Maj aus - sehr heißer Kampf, dank Poshara -, aber natürlich kann dem Irina keinen Respekt zollen. Typisch, lol, aber gut, was will man machen? Grundsätzlich benimmt sich keine der beiden richtig, also ist es wohl nur recht, wenn sie sich gegenseitig ankeifen. Wenn es mir auch lieber wäre, wenn wenigstens eine der beiden höflich sein würde. Ehre hin oder her, aber das ist leicht lächerlich in meinen Augen. Sei’s drum, Maj hat den Orden, wenn auch mit einem bitteren Nachgeschmack, weil Smeja so einfach besiegt wurde, aber ich hoffe, dass nimmt sie nicht zu stark mit.
    Was? Am Ende erfährt man das Sara dabei war? Wo war die denn? ^^”
    *Im Gegensatz zu Maj, finde ich Sniebel ziemlich genial, nicht umsonst hab ich ein Snibunna in EgA. :3 Aber ja, bei der Feindschaft die den Leuten anscheinend schon von Geburt an gegeben wird, kein Wunder, dass die Mahagonier die Ebenholzer nicht mögen und vice versa*
    Maj braucht also etwas Abstand, verständlich, also macht sie sich auf zum See des Zorns. Gute Wahl, ruhig, abgelegen, groß - und soweit ich weiß eigentlich friedlich, wenn einem nicht gerade ein wildgewordenes rotes Garados über den Weg läuft. Aber schauen wir mal, was sie dort erwartet. Sie geht ohne Pokémon? Nun, nicht ganz ohne, Solniza ist ja noch dabei, aber trotzdem. Irgendwie gewagt.
    Bin ja gespannt, was sich am See des Zorns ereignen wird.
    [subtab=53]

    Oase der Ruhe … am See des Zorns? Klingt wie ein Paradoxon, war aber wohl bewusst gewählt, es strahlt jedenfalls ein wenig Frieden aus, den Maj die meiste Zeit ja nicht hatte. Und Abstand braucht man manchmal einfach, auch die Drachenmeisterin.
    Ja, das sieht doch schon mal gut aus, überall Wald, es ist friedlich und Maj kann etwas durchatmen. Den Wald hast du wirklich gut beschrieben, ich persönlich gehe da ja immer noch unnötig ins Detail - lol, ich weiß auch nicht, warum ich so drauf stehe -, aber so wie du es gemacht hast, gefällt es mir auch. Man kann sich die Umgebung ziemlich gut vorstellen. Einen Ausflug in den Wald wird es aber wohl nicht geben, wenn man sich so leicht da verlaufen kann, wie Maj es einschätzt und ohne Smeja wird das wirklich nicht so einfach, da wieder rauszukommen, also doch den Pfad nehmen. Auch die Beschreibung des Sees hat mir gefallen, der muss in dem Abendlicht wirklich sehr schön ausgesehen haben. Aber Moment, wo sind die Leute? Und was macht das Gebäude da?
    Ich hatte es fast vermutet, Ruhe ist ein Fremdwort in Majs Leben. Von einem Abenteuer ins nächste, so viel zu der Oase der Ruhe. Ob der Titel ironisch gemeint war?
    Also geht irgendwas vor am See des Zorns, wie hätte es auch anders sein können und Maj wird dem Ganzen auf den Grund gehen, was sollte sie auch sonst tun? Sie ist nicht der Mensch, der einfach umkehrt, als wäre nichts gewesen, das passt nicht zu ihr.
    Ach, immer dieses billige Zeug von TR! Wellblech, ich meine, geht's noch? Aber wenigstens waren sie schlau genug, da ein Boot zu tarnen, hätte ihnen ja fast zugetraut, es leuchtend rot anzustreichen, aber gut, so dumm sind 'se dann doch nicht. Das da was im Schilde geführt wird, war eigentlich fast abzusehen, ich meine der See des Zorns ist ja für eines der Großereignisse in den Spielen, wenn es um TR geht bekannt. Vom Radioturm mal abgesehen. ^^
    Wenn man von ihnen gerade spricht, kommen natürlich gleich mal ein paar von dem Schiff herunter. Man kann also nicht wirklich verbergen, dass dort etwas vor sich geht. War von Maj wahrscheinlich die beste Idee eine Meldung zu machen - wahrscheinlich ist mir das deshalb so neu, weil sie es bisher nicht so oft gemacht hat, ich war nämlich ehrlich gesagt doch recht erstaunt -, damit auch der Rest informiert ist, falls es Ärger geben sollte. LOL? An was für eine ist Maj denn da geraten? Oh mann, ich mag die Leute in diesen Callcenters nicht und selbst wenn es keines war, so hatte wohl die denkbar schlechteste Person gerade Telefondienst, aber gut, da muss man auch durch. *ich telefonier ja allgemein so was von überhaupt nicht gerne, auch wenn ich das in der Arbeit jetzt öfter machen muss, weil ich in der Zweigstelle eingesetzt bin. Wenn man da mal vom Haupthaus was will, bringt die Buschtrommel halt wenig, lol* Bloß doof, dass Siegfried kommt, der Maj ja erst vor kurzem ihren Drachen wiedergegeben hat und jetzt wird er sie ohne Drache antreffen. Ob sie sich da etwas anhören darf? Zurückgehen geht wirklich nicht mehr und ja, wenn sie schon G-Man ist, sollte sie wirklich etwas vorweisen können an Beobachtungen, wenn ihr Bruder auftaucht. Ich seh schon, Maj ist ständig in irgendwelchen Zwiespalten drin, aber gut, so ist leider das Leben. ._. Auch wenn ich es ihr nicht wünsche, dass sie das oft erleben muss.
    Aber gut, Maj wäre nicht Maj, wenn sie sich der Sache nicht annehmen würde und so wundert es mich auch eigentlich nicht wirklich, dass sie sich einen Überblick verschaffen möchte und erstmal auf einen Baum klettert. Inwieweit die Szene der Wirklichkeit entspricht kann ich nicht sagen, ich klettere nicht auf Bäume, hab ich nie und ... ich denke auch nicht, dass ich es jemals tun würde. Aber ich vertrau dir da und es klingt ja auch soweit sehr logisch, dass sie diesen kleineren Baum als Trampolin verwendet. ^^ Gute Idee an dieser Stelle, dass sie sich der Tasche entledigt, die wäre wirklich nur ein Hindernis. Das Gespräch mit Solniza hat mir gefallen, das wirkt sehr vertraut zwischen den beiden, obwohl sie ja doch eine Zeit lang getrennt waren, haben sie gleich zu ihrer Bindung zuvor zurückgefunden, okay, es war ein Zeitsprung dazwischen, das darf ich nicht ausklammern, aber trotzdem. Gefällt mir, dass sie wieder so gut zusammen arbeiten, wie eh und je. Aber wäre auch komisch, wenn dem nicht so wäre, obwohl Solniza immer noch die Sache mit den Raubkatzen mit sich herumschleppt. Ob wir das auch noch erfahren werden?
    Ich kann Maj irgendwie gut verstehen, dass sie gerne die Leitung übernommen hätte. Ich meine, es ist ja ihre Entdeckung, warum bekommt dann Siegfried die Aufgabe das ganze zu leiten? Aber gut ... muss man sich wohl beugen.
    Mit einer Verspätung taucht Siegfried auch noch auf, ich dachte, er wäre pünktlich, aber gut, wenn er noch einem Kampf beiwohnen musste, erklärt sich das. Würde mich ja interessieren, wie derjenige die ersten beiden der Top Vier schlagen konnte und dann an Koga scheiterte. Warte mal kurz ... Koga ist das zweite Mitglied der Top Vier in Johto! Davor ist Willi und danach kommt Bruno, zumindest nach der Liste in Pokewiki, aber vielleicht hast du das umgedreht oder so.
    Ach ja, mir ist ein kleiner Logikfehler aufgefallen:

    Zitat

    Nur mit Mühe gelang es mir, das Gleichgewicht zu halten und erkannte gerade noch, wie mein Bruder, der vielleicht zwanzig Meter vom Waldrand entfernt gelandet war, sein Dragoran zurück in dessen Pokéball rief.

    Hier ruft er sein Dragoran zurück, als er endlich angekommen ist. Später im Gespräch schreibst du dann das:

    Zitat

    Flugs trat er zu seinem Dragoran, das brav neben ihm kauerte, da es ansonsten an den tiefen Zweigen der Bäume gestreift hätte, griff nach etwas, das auf dem Rücken des Drachen befestigt war – und hielt es in die Höhe.

    Ich denke mal, er muss danach Dragoran gerufen haben, er ist mit zwei Dragoran gekommen oder er hat Dragoran am Anfang gar nicht wieder in den Pokéball gerufen. ^^
    Siegfrieds Idee mit dem Einschleichen ist echt riskant, aber gut, es hat schon ein paar Mal geklappt, deshalb kann ich verstehen, dass er da nach Schema F vorgehen möchte. Das Problem was Maj anspricht, stimmt aber auch wieder, irgendwann wird TR misstrauisch und wenn es schon Akten gibt, steht da bestimmt auch drin, dass Siegfried schon des Öfteren unter ihnen aufgetaucht ist, als einer von ihnen getarnt. Die Situation scheint ziemlich ausweglos, obwohl ich recht froh bin, dass Maj sich durchsetzen konnte, weil sonst wären sie wieder geschnappt worden, wie in Azalea, wäre schlecht gewesen ... Da heißt es wohl wirklich nur abwarten und Tee trinken, oder eher, eine Nacht drüber schlafen. Den beiden kommt bestimmt eine gute Idee, da bin ich ziemlich überzeugt davon, ich meine, wenn den beiden nichts einfällt, dann niemandem. ;D
    Jedenfalls endet das Kapitel für den Leser jetzt erstmal unbefriedigend, weil man ja doch wissen möchte, a) was plant TR in diesem komischen Lagerhaus und b) welche Idee wird den beiden kommen. Oder eher, man wartet darauf, dass ihnen eine Idee kommt und hofft, dass es über Nacht passieren wird. Sogesehen also ein weiteres Ende, was den Spannungsbogen aufrecht erhält, weil mal wieder TR im Spiel ist. Ich bin ja gespannt, wie sie das im nächsten Kapitel lösen werden und ob Siegfried noch mitbekommt, dass Maj gar keinen Drachen dabei hat.
    Auch hier wieder Mal ein gelungenes Kapitel und ich merke, dass ich es echt vermisst habe, die Story zu verfolgen, gut, dass ich das heute geändert habe. (:


    [tab=Ende]Also, das … war’s, so für’s erste. Wow, ist wirklich ziemlich lang geworden. So viel zu meiner Intention mit dem kurz fassen. Egal.
    Freu mich auf das nächste Kapitel. ^__^
    ~ Squeek-san Feurigel[/tabmenu]

  • Yo, Fledermaus :3
    Wie mir grad aufgefallen ist, dass ich noch gar nicht kommentiert habe, lol. Schnell wird das nun nachgeholt!
    Und auf geht's~


    @ deine Frage vom letzten Mal: Ich meinte das Gespräch ganz am Anfang; also das erste zwischen ihr und Rayquaza, wo es um ihre Bestimmung geht. Und lediglich der Kapiteltitel hat mich daran erinnert. ^^'
    Keine Ahnung warum, war einfach so.


    »Kapitel 53«
    Oase der Ruhe
    Wenn man das Kapitel gelesen hat, wirkt der Titel fast schon sarkastisch. Geällt mir übrigens. Erst denkt man sich, dass es wirklich einmal "ruhig" ist bzw. Maj zur Ruhe kommen kann aber dann wird man am Ende sozusagen ins kalte Wasser geschmissen und merkt irgendwie, dass man halb veralbert wurde, lol. Na ja, du weißt sicher, was ich meine. Ich mag dieses "vorher - nachher" - Gefühl bei solchen Kapiteln.
    An sich ist ja nicht wirklich viel passiert. Im Nachhinein ist Maj ja eigentlich nur zum See, ist Team Rocket indirekt begegnet und hat dann auf Siegfried gewartet. Allerdings erfährt man doch eine Menge interessanter Dinge. Beispielsweise greifst du wieder die kleine Eigenart von Siegfried auf, dass er sich verkleidet als TR-Mitglied einschleusen will und dementsprechend auch Maj's Reaktion, die nicht sonderlich angetan von dieser Idee war. Ich liebe es einfach, wenn man über die Beiden so lesen kann; das macht das Ganze irgendwie immer lustig-interessant. Außerdem bemerkt man auch, dass du dir womöglich Gedanken darüber gemacht hast, dass das Ganze realistisch betrachtet wird: Es wäre seltsam wenn das mit dem Einschleusen wirklich jedes Mal klappen würde. Und genau das hat ja Maj auch sagen wollen.
    Ich finde es auch interessant (ghad, wieso fällt mir heute kein Synonym ein für das Wort), dass man Maj anscheinend nicht die Leitung eines Auftrages überreichen will. Hat das was mit ihrem Hang zum voreiligen Ausführen von Plänen zu tun oder das sie gern ihre eigene Art hat, etwas zu erledigen? Irgendwie komisch, wenn man mal bedenkt, dass sie trotz all dem dennoch sogut wie immer eine recht gute Lösung des Problems findet. Nun ja, ich kann sie nur zu gut verstehen, dass es sie ein wenig aufregt, das Siegfried nun die Leitung übernehmen darf, obwohl sie diese Entdeckung gemacht hat. Aber was soll sie schon großartig dagegen machen können? Nichts. Life is hard...
    Ich frage mich ehrlich gesagt auch schon, wie es weiter gehen wird. Also ob den beiden nun eine andere Möglichkeit einfallen wird, TR zu begutachten (lol) bzw. Informationen darüber zu erhaschen, was genau sie vorhaben. Wenn nicht, dann handeln sie ja wie Siegfried es immer macht - fraglich, ob das klappen wird. Vlt. tun sie es ja und es fliegt auf? Spannend wäre es sicherlich und darüber hinaus würde das ein wenig Schwung in die Sache bringen. Aber ich lasse mich einfach mal überraschen, was du uns so präsentieren wirst *zwinker*
    Der kleine Logikfehler ist mir auch aufgefallen, allerdings wurdest du ja schon darauf hingewiesen also ist das sicher auch schon korrigiert wurden, nehm ich an? ^^


    Nun denn, dann war das mal mein kleiner Kommi zu deinem Kapy (mein nächster kommt schneller, lol) & ich verabschiede mich dann auch an der Stelle :3
    Viel Spaß beim Schreiben und wir lesen uns im nächsten Kapy!


    ~ Rabenwächterin.

  • [align=justify]Yay, faule lahme Fledermaus überwindet sich endlich, Kommis zu beantworten! Keine Ahnung, was mich so lange davon abgehalten hat, es zu tun, wohl die Masse (danke an alle <3) und die Länge (danke vor allem an Cynda, weil das ist ein aberwitzig langer Kommi, ehrlich - wie kriegt man sowas hin? <3).
    Aufgrund dieser Unmenge an Text (für die ich euch einfach nur liebe!) kann es sein, dass die Kommikommentare weniger textlastig ausfallen, beschwert euch bei Cynda! xD
    [tabmenu][tab=Pheno]Danke für dein ganzes Lob - auf die einzelnen Punkte dieses will ich jetzt nicht genauer eingehen, ich sag mal nur zu den tatsächlichen Kritikpunkten was.
    Also, die Sache mit dem Baumklettern war eigentlich nicht irgendwie nostaligisch oder so gedacht, sondern einfach zweckmäßig. Bäume sind praktisch, wenn es derer viele gibt, vor allem, wenn man seine Charas drauf rumklettern lassen kann. Und Wiederverwerten von Dingen hin oder her (mal abgesehen davon, dass mir das nicht einmal bewusst war): Wozu soll ein Chara ein Verhalten ändern, das sich immer wieder als nützlich erweist? Insbesondere, wenn die alte Stelle fast fünfzig Kapitel und keine Ahnung, wie viele Tausend Wörter (inzwischen hat die Datei ja schon über 220k Wörter) zurückliegt. Ich seh da das allgemeine Problem nicht, wenn ich ehrlich bin. Klar, wenn etwas alle paar Kapitel vorkommt und es eigentlich auch x andere Möglichkeiten gäbe, schön und gut - aber ich bin mir in dieser Hinsicht eigentlich keiner Schuld bewusst.
    Ganz ehrlich: Was würdest du in einer solchen Situation tun? xD Wenn keine sinnvolle Idee gegeben ist, bringt es nichts, sich die Nacht um die Ohren zu schlagen, weil übermüdet fällt einem noch weniger ein und man macht leichter Fehler (wie ich, wenn ich nachts rumtippsle ...). Da mag es noch so dumm sein, nachts direkt bei dem Lager zu campieren, aber stolze Drachentrainer können nicht in eine verfluchte Eisstadt, andere Städte sind zu weit weg und man kann davon ausgehen, dass die Bäume vor allem im Finsteren Sichtschutz bieten. Charas sind auch nur Menschen und so ist dem Leser immerhin Spannung gegeben. Ich red mich raus, ich weiß ... aber mir fällt einfach nichts Besseres ein. ^^'
    Danke für den Hinweis auf den Logikfehler, da war ich wohl zu voreilig damit, den Drachen verschwinden zu lassen. xD Darf Siegfried halt vorerst nur einmal absteigen, bevor er was anderes macht.
    [tab=Fukano]Ja, wie schon direkt nach dem Kommi gesagt: Omg, dich gibts noch? *o*
    Freut mich, dass dir der Einstieg in das Kapitel gefällt. Ja, die Ruhe bleibt nicht lange, aber Ruhe hat sich auch nicht verdient, beschrieben zu werden, weil die halt langweilig zu lesen ist. Zum Leidwesen meiner Charaktere, aber sie sollen halt auch was tun, dafür, dass ich sie mir ausgedacht hab. Ja, ich bin gemein.
    Das Dilemma, in dem sich Maj befindet und das früher schon einmal angeschnitten wurde: Wenn sie noch einmal etwas falsch macht, hat sie ein Disziplinarverfahren am Hals. Bevor sie sich mit dem herumschlägt - und vielleicht gefeuert wird, was einen Bruch mit der Familientradition und folglich einer Ächtung des Clans bzw. der ganzen Stadt mit sich bringen würde - schluckt sie dann doch lieber ihren Stolz hinunter und tut, was ihr gesagt wird, Sturschädel hin oder her. Wenn sie eh schon daran zweifelte, den Drachen gerecht zu sein, kann sie sich nicht noch mehr Fehltritte erlauben.
    Ich muss zugeben, selbst weiß ich auch nicht, was die Story noch so bringen wird. Ich habe eine Version des Epilogs geschrieben, der wurde aber verworfen, weil die Storyline vollkommen umgedreht wurde, dann wurde die Epilog-Handlung im Kopf neu formuliert und inzwischen sieht schon wieder alles anders aus ... von daher kein Wunder, dass der Leser keine Möglichkeiten hat, vorauszuahnen, was kommen soll, wenn nicht mal die Autorin weiß, was ihre Charaktere so machen.
    Was Sara angeht - ein Wort zu ihrem Wettbewerb wäre fehl am Platz gewesen, sobald sich die beiden in Mahagonia befunden haben. Majs Hass gegenüber der Stadt des Eises ist einfach zu tief verwurzelt, da hat sie nicht die geringste Lust, sich noch mit Dingen, die ihr eigentlich derartig auf den Keks gehen, zu beschäftigen - wenn ich dazu also etwas gesagt hätte, hätte es eher gezwungen gewirkt, da ist es besser ohne Erwähnung. Mal abgesehen davon, dass der Ausgang des Wettbewerbs eigentlich derartig egal ist ... aber mehr sag ich dazu nicht, sonst verplappere ich mich noch, was äußerst ungünstig wäre. Jetzt bietet sich so schnell auch keine wirkliche Gelegenheit, dazu irgendetwas einzubauen, weil halt was weitaus Wichtigeres auf dem Plan steht (sowohl für die Storyline als auch für Maj). Wobei ich aber auch zugeben muss, dass mir das nicht einmal aufgefallen ist. ^^'
    [tab=Cynda][subtab=x]Allgemein: Bei dir mach ichs wohl wirklich kurz, weil omg. Sonst sitz ich noch am Montag da. ^^' Für Lesen brauchte ich ja auch ne gute Dreiviertelstunde. xD[subtab=49](Du weißt nicht, was du schreiben sollst zu dem Kapitel und dann so ne WoT? Das nennt man Cynda-Qualität!)
    Fu dämlicher Fehler. >.<
    Danke für das ganze Lob in dem Teil - diese Masse an Text müsste man zwar eigentlich entsprechend würdigen, aber irgendwie ist es schwer, zu Lob was zu sagen, weshalb ich mich an die einzelnen Kritikpunkte halte.
    Das PVC bzw. der überlegte Nachweis lag einfach daran, dass ich ein wenig versuchte, Komik einzubauen. Schade, dass das allgemein eher nicht so gut angekommen scheint, ich fand den Gedanken da so drin eigentlich ganz nett.
    Siegfried will nicht, dass Maj Dragonir zurücklässt, weil er ihr Bruder ist - und selbst eingefleischter Drachentrainer. Ohne Drachen wäre Maj keine Drachentrainerin mehr, womit sie die Traditionen brechen würde und die Konsequenzen zu erdulden hätte. Sie ist es aber, die dafür sorgen muss, dass der Clan in die nächste Generation kommt - und als ihr Bruder will er sie einfach vor ihren eigenen, seltsamen Schuldgefühlen schützen, weil er einfach fürchtet, dass sie daran zugrundegehen könnte (zu Recht).
    [subtab=50]Wuhu, keine Fehler!
    Sara ist einfach nur begeistert, sie will zu ihrem Wettbewerb. Inzwischen ist die Kleine ja zu einer richtigen Fanatikerin geworden, da lässt sie sich auch von Regen nicht abhalten, egal, was ihr Styling macht. Beim Wettbewerb würde sie sich natürlich nicht so zu erscheinen trauen. Und hier ist sie auch nicht so übersättigt mit dem Regen wie in dem Kapitel, in dem Suicune das erste Mal aufgetaucht ist. Da haben die Haare noch nichts abgekriegt. xD
    Dass du von der Hand nichts mitgekriegt hast, überrascht mich - die wird schließlich immer wieder thematisiert, weil sie lahm wird, sobald Druck auf die Narbe, die ihr damals das Sniebel zugefügt hat, ausgeübt wird. Zweites Spezialkapitel ist die die ganze Hintergrundgeschichte, die Lähmung kommt immer wieder eingeflochten vor. Vor allem, wenn es um Handschuhe geht. Und mit der Tasche ist ja ähnlich, wenn da Stoff über der Narbe ist, ist Druck drauf und zackbumm. Wie red ich? ó0 Es ist spät ...
    Solniza hat eben so ihre Geheimnisse, das ist wahr. Ich halte es eben für eher unwahrscheinlich, dass eine Beziehung zwischen zwei vollkommen unterschiedlichen Lebewesen mit vollkommenem Verständnis ablaufen kann. Solniza zeigt auch nicht alles, zumindest nicht gegenüber Menschen - bei deinen Charas ists ja so, dass sie mit anderen Pokémon interagieren, das ist eine vollkommen andere Sache. Würde ich aus der Sicht von Solniza schreiben, wäre die Sache wohl auch eine vollkommen andere - aber Maj kann eben Solniza nicht so einfach verstehen, weil da eine Grenze, eine Schwelle gegeben ist, die schwer zu erreichen ist. So lange bleibt Solniza eben noch kühl, unnahbar, ruhig und mysteriös.
    Ja, zur Dragonirsache sag ich nichts, die hast du ja gelesen.
    [subtab=51]So viele stockdeppate Fehler, ich mein - Wortwiederholungen! Wie war ich drauf beim Korrekturlesen? >.< Übrigens, "trog" ist tatsächlich das Präteritum von "trügen", ich hab extra nachgesehen. "Das Gefühl trog" ist dort sogar eines der Beispiele. Und das "sie" im Quote danach bezog sich auf die davorstehende "Hand", daher stimmt das schon so. Ich hab zeitweise solche seltsamen Anwandlungen beim Schreiben ... Freak, ich.
    Und ja, Sombra hat ein gerades Horn. Jedoch sollte der geneigte Leser sich gewisse Punkte merken (zumindest hofft der Autor, Dinge gut genug rübergebracht zu haben, damit er sich nicht x-mal wiederholen muss), weshalb ich es da ein wenig ... unter den Tisch hab fallen lassen.
    Rayquaza ist Majs Meister, der nicht so wie die Raubkatzen von "Partnern" spricht. Da darf er sich auch solche Eigenheiten herausnehmen, auch wenn sie Maj missfallen. Er ist der Chef, er könnte kommen und sie abmurksen ... oder das von Sombra erledigen lassen, wenn ihm danach ist. Ist wohl unauffälliger und effizienter. Nicht so viel Dreck dann, keine zerfetzten Körperteile, nur ein Stich - fast kinderfreundlich!
    Ob sies lernt, was Fehler angeht, oder nicht ... bekommt sie bald viiieeel Zeit zum Nachdenken. Mehehehe.
    Jedenfalls schön, dass dir auch dieses Kapitel gefallen hat. ^^
    [subtab=52]Hm, so wie du deine Meinung zur Hinleitung zum Kampf formulierst, muss dir das ja wirklich sehr gefallen haben. Ich muss sagen, ich habe diesen Teil mit verdammt viel Spaß geschrieben, mich so mitreißen lassen, dass ich schon befürchtete, dass es nicht so gut ankommt, weil eben übertrieben wurde. Aber schön, dass dem nicht so ist, ich meine, warum auch bei ernsten Themen immer ernst bleiben? Der Leser (und der Autor *hust*) soll ruhig seinen Spaß haben, wenn ihn schon der Chara nicht haben darf.
    Hm, irgendwie bist du die Einzige, die zum Kampf keine wirkliche Kritik á la "Smeja ist zu schnell weg" dagelassen hat. Ich meine, von der allgemeinen Meinung her (und auch meiner) ist es einfach zu glatt, aber meine Motivation für Kämpfe ist halt zeitweise unterirdisch, besonders bei langen Kämpfen. Ich schmeiß mich da lieber auf andere Szenen, sind viel besser.
    Sara kam übrigens natürlich mit. Ich meine, was soll sie sonst machen als Maj nachrennen? Selbst, wenn die vor lauter Eis keine Lust hat, sich mit ihrer Reisebegleitung rumzuschlagen ... ich denke, eine verständliche Situation.
    [subtab=53]Ah, endlich da ... und fu euch verdammte Fehler, ehrlich! Diese "aus" sind irgendwie überhaupt peinlich ... Ich korrigier nie wieder zu irgendwelchen exotischen Zeiten! Sie sprachs und vergaß's. Übrigens heißt bei dem einen Zitat das entsprechende Verb "einschlechen", von daher ist meine Konstruktion schon richtig so. Wobei es natürlich "(hin/her)einschleichen" auch gibt, was mir aber persönlich nicht so zusagt. Weil ohne Präfix kann mans drinnen und draußen sagen, da braucht man nicht nachdenken. xD
    Was den Titel angeht, hielt ich eigentlich das Fragezeichen als aussagekräftig genug, um die Ironie - wenn man sie so bezeichnen mag, ich bevorzuge eher die Bezeichnung einer aufgeworfenen Frage - zum Ausdruck zu bringen.
    Das Weib - sry für die Bezeichnung - am Telefon war eigentlich nur da, um ein wenig Witz hineinzubringen und ein wenig meinen Chara zu nerven. Die Nicht-Leitung hat da schon namhaftere Gründe: Man kann Maj, wenn sie normalerweise alles auf eigene Faust macht, nicht vertrauen. Deshalb wird sie ein wenig unter Beobachtung gesetzt, bevor man überlegen kann, sie wieder wichtigere Aufgaben übernehmen zu lassen. Wäre ja unpraktisch, wenn was schiefgehen würde.
    Was die Top Vier angeht: Fixe Reihenfolge ist langweilig. Und in meinen Augen war Bruno immer schon schwächer als Koga, was aber auch mit meinem Faible für PokéSpe zusammenhängen kann.
    Und nochmal fu @ Fehler, weil wenn ich nicht vorher zu faul *hust* gewesen wäre, den auszubessern, hättest du nicht drüber mäkeln können.
    Allgemein freut es mich natürlich, dass ich dich wieder als Leserin zurückgewonnen habe, wenn man das so sagen kann (und davor Fukano als Vergleich hernimmt xD) und ich hoffe, dass du nun wieder regelmäßiger kommentieren wirst. Weil das zu rekommentieren schlaucht ziemlich und schreckt ab, ein neues Kapitel zu posten. xD Wie dem auch sei, ein besonders großes aka fünfmal so großes Danke als sonst!
    [tab=Liz]Endlich beim letzten Kommi. *einpenn*
    Was den alten Kapiteltitel angeht: Aha. Wie gibts das? MIr fällt da eigentlich keine Ähnlichkeit auf.
    Liegts an meiner Müdigkeit oder daran, dass dein Kommi praktisch nur aus Lob besteht, dass mir nichts Nützliches einfällt, das ich hier schreiben kann? Wie schon bei den anderen Rekommis gesagt, wird Maj dank ihrer Alleingänge einfach nicht genug vertraut, als dass sie selbst eine Sache leiten dürfte.
    Logikfehler zum Dritten: Bin zu faul, sonst wär er schon längst ausgebessert gewesen, war dann aber doch nicht so.
    Danke jedenfalls für das ganze (interessante xD) Lob. ^^
    [/tabmenu][font='Optima, Tahoma, Arial, Helvetica, sans-serif']So, Kapitel kommt dann noch heute, jetzt noch nicht, da ich ihm noch den letzten Schliff geben muss (was ich jetzt nicht nachts mache, geht nur zu viel schief xD). Ich geh jetzt mal schlafen, gute Nacht.


    ~ Maj