Autisten

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Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • In unserer Klasse ist ein Autist,der nur gemobbt wurde.


    Es ging sogar so weit, dass er einen an den haaren gezogen,andere geschlagen,einen von einer große Treppe geschubbst hat.


    Alle haben sich darüber aufgeregt,dass er nie Ärger bekommen hat.


    Bis einmal ein Mann zu uns gekommen ist,der uns über den Autismus aufgeklärt,und uns klar gemacht hat,dass er nichts dafür kann.


    Auf jeden Fall, wird er seitdem weder gemobbt oder geärgert.

    Ein Buch, wenn es so zugeklappt daliegt, ist ein gebundenes, schlafendes, harmloses Tierchen, welches keinem was zuleide tut. Wer es nicht aufweckt, den gähnt es nicht an. Wer ihm die Nase nicht gerade zwischen die Kiefer steckt, den beißt es nicht.
    »Wilhelm Busch«

  • Zitat von Max Cullen

    Also heißt das, dass sie sozusagen in ihrer eigenen Welt leben,

    Volltreffer!
    Ganz genau so ist es.


    Zitat von Max Cullen

    oder wie soll man sich das bitteschön denn genau vorstellen.

    Es ist oft wahnsinnig schwierig zu erläutern. Eben weil für einen Autisten sein Leben durchaus völlig normal ist. Es sind aus seiner Sicht alle anderen die vollkommen bekloppt sind. Und nein, das fällt ihm nicht notwendigerweise auf.


    Grundsätzlich ist Autismus eine Anomalie, eine Veränderung im Gehirn. Ein Autist denkt und fühlt vollkommen anders als ein normaler Mensch. Eine der häufigsten Folgen ist der schon weiter oben beschriebene Overload (der dann zum Schreien und Umsichschlagen des Autisten führt). Aber es gibt noch andere Abnormalitäten, die den Betroffenen meist überhaupt nicht bewußt sind.


    Wie z.B. die Prosopagnosie, im Volksmund "Gesichtsblindheit" genannt. Von der kann ich prima berichten, da ich sie selbst habe und sie relativ (im Vergleich zu "Normalen") häufig in Kombination mit Autismus oder Asperger auftritt. Ich kürze die Prosopagnosie mal als PA ab. "Gesichtsblindheit" passt deswegen nicht, da ich durchaus und meist auch problemlos in der Lage bin zu erkennen, ob das "Ding" vor mir ein Gesicht hat oder nicht und wenn es ein Gesicht hat, ob es männlich oder weiblich ist. Aber dann hört es auch schon so ziemlich auf.
    Bei Normalen verläuft die allgemeine Aufmerksamkeit auf einer eher niedrigen Stufe, wenn sie jedoch ein Gesicht sehen, dann springen die Hirnareale an und leisten Höchstarbeit. Dadurch können Normale selbst winzigste Details im Gesicht des Gegenübers erkennen und zuordnen. Bei PAs funktioniert das so nicht. Die haben allgemein eine deutlich höhere Aufmerksamkeitsspanne, aber bei Gegenüberstellung eines Gesichts ändert sich nichts an dieser Aufmerksamkeitsspanne. D.h. unterm Strich, daß ein PA alles sehr viel aufmerksamer und detaillierter wahrnimmt, als normal üblich, aber wenn es um Gesichter geht, dann entgehen ihm dennoch einige Details, die anderen sofort auffallen (weil bei denen eben das Hirn Überstunden macht).
    Aber das ist nicht das einzige.


    Das Wiedererkennen eines anderen Menschen läuft in drei Stufen ab:
    1. Erkennen, daß da überhaupt ein Gesicht ist und Registrieren der Besonderheiten genau dieses einen Gesichts.
    2. Niemand, niemand merkt sich wirklich das komplette Gesicht seines Gegenübers. Vielmehr kann das Gehirn einige Dutzend Standardgesichter en detail speichern und man merkt sich nur die Unterschiede, die ein gewisses Gesicht zum nächsten Standardgesicht aufweist.
    3. Verknüpfen von Namen, Erinnerungen und sonstigen gespeicherten Informationen mit dem erkannten Gesicht.


    Manche Normale haben bei Punkt 3 ihre Schwäche. Sie erkennen den anderen, aber der Name fällt nicht mehr ein oder wo man ihn getroffen hat etc.
    Bei PAs funktioniert in den meisten Fällen Punkt 2 nicht. Der PA kann zwar erkennen, daß vor ihm ein Mensch steht, er kann auch Männlein und Weiblein unterscheiden - aber er kann nicht die Abweichungen eines besonderen Gesichts von einem Standardgesicht so ohne weiteres erkennen. Damit sehen für ihn ungeheuer viele Menschen regelrecht identisch aus. Wenn ich erst jemanden identifiziert habe oder mir jemand sagt, wer mein Gegenüber ist, dann habe ich auch sämtliche Namen, gemeinsam Erlebtes, alle Erinnerungen parat. Das ist kein Problem. Aber erst muß ich irgendwie optisch erkennen, mit wem ich es überhaupt zu tun habe.


    Meine Frau hat auch versucht, diesen Umstand zu verstehen und ist auf einen prima Vergleich gekommen:


    Wenn ich mal endlich jemanden erkannt habe, dann habe ich auch keinerlei Probleme, eineiige Zwillinge zu unterscheiden und auch asiatische Gesichter sehen für mich dann nicht alle gleich aus. Meine Frau meinte, vielen Europäern würde es sehr schwer fallen, asiatische Gesichter zu unterscheiden (z.B. in japanischen Filmen). Da würden die Leute irgendwie "alle gleich" aussehen. Exakt so ergeht es mir permanent.


    Daher muß ich mir zu Leuten mehr als nur ihr Gesicht merken. PAs verwenden unterschiedliche Erkennungsmuster. Manche merken sich bevorzugte Schuhstile oder Stimmmuster, auffällige Kleidungsmerkmale etc. Ich merke mir die Körperstatur meines Gegenübers. Solange also jemand sitzt (und evtl. noch einen langen Mantel trägt) habe ich fast keine Chance, ihn zu erkennen. Manchmal hilft mir noch die Stimme. Wer das für sich ummünzen will: Stellt euch einfach vor, daß ihr euch zu jeder Person, die ihr euch merken wollt, noch fehlerfrei ein vierzeiliges Gedicht einprägen müsst (das kommt ungefähr dem gleich, was sich ein PA zu einem Menschen merken muß).


    Was soll jetzt dieses großartige Gerede über die Prosopagnosie?
    Ging es im Thread nicht um Austismus?


    Ja, aber die Prosopagnosie taucht eben auch häufig im Zusammenhang mit Autismus auf und beeinflusst das Alltagsleben des Betroffenen teilsweise drastisch. Viele der normalen zwischenmenschlichen Aktionen und Normen sind für Autisten völlig unverständlich. Zum Beispiel kann ein Autist nahezu nicht lügen. Auch nicht als Notlüge! Es erfordert von ihm eine ungeheure Anstrenhung, etwas zu sagen, das nicht so ist, wie es ist. Und eine Lüge bereitet ihm schier körperliches Unbehagen. Wenn sich also jemand von euch irgendeine Punkfrisur zulegt, die ein Autist überhaupt nicht toll findet, dann würde er nie sagen: "Hübsch schaust du aus." Viel wahrscheinlicher sind Aussagen wie: "Deine Frisur gefällt mir nicht." oder "Deine Haare sehen furchtbar aus." Damit meint der Autist nicht "ich kann dich nicht leiden" oder "du bist ein Ar**h" sondern er meint haargenau das, was er sagte: "Deine Frisur gefällt mir nicht." Nicht mehr oder weniger. Aber eben mit so einer direkten Geradlinigkeit können normale Menschen meist nicht umgehen. Im Lauf der Zeit wissen diejenigen, die mit einem Autisten oder Aspie zu tun haben, daß er es keineswegs böse meint, sondern nur seine Meinung ausdrückt.


    Wenn der Autist oder Aspie jetzt jedoch auch noch PA hat - wie soll er dann erkennen, wem gegenüber er sich normal äußern kann?


    Denn völlig blöd sind Autisten meist nicht, auch dann nicht, wenn sie eher eingeschränkte Denkfähigkeiten haben. Sie merken absolut, daß ihre Mitmenschen seltsam und beleidigt reagieren, wenn der Autist einfach seine Meinung sagt. Daher lernen Autisten, daß sie sich nur bestimmten Leuten gegenüber äußern können, die das auch so gewohnt sind. Wenn sich jetzt jedoch das Umfeld des Autisten drastisch ändert, dann ist das für ihn eine soziale Unsicherheit, die er keineswegs als besonders prickelnd empfindet.


    Und jetzt kommen wir mal zu einer (für mich völlig normalen) realen Situation, in der das Benehmen eines Aspies mit PA einem Normalen absolut flegelhaft, pervers und unverschämt erscheint.
    (Ich möchte an dieser Stelle noch einmal wiederholen:
    - Ich unterscheide Menschen nicht allein aufgrund ihrer Gesichter sondern auch aufgrund ihrer Körperstatur.
    - Es fällt mir irrsinnig schwer zu lügen, selbst wenn die Wahrheit für mich sehr unangenehme Folgen hätte.
    - Ich sage, was ich denke. Aber ohne irgendwelche "political correctness")


    Auf einer Vereinssitzung habe ich ein Mädel aus unserem Verein wiedergetroffen, die ich erst 2mal gesehen hatte.
    Ich habe ihr direkt auf die Brust geschaut und gesagt: "Himmel nochmal, bist du ein dürrer Spargel."


    Da sie aber neben mir noch mit anderen Autisten und Aspies zu tun hat, wusste sie genau, wie und was gemeint war und hat sich gefreut. Nämlich darüber, daß ich sie erkannt habe und zum Gespräch bereit war. Von jemand anderem hätte ich wohl sehr großen Ärger bekommen.


    Und jetzt kurz die Erläuterung meines Verhaltens:
    Ich habe ihr nicht stier ins Gesicht geschaut, weil ich da sowieso nur wenig Informationen her bekomme. Aber weibliche Brüste sind für mich sehr gute Unterscheidungsmerkmale. Das Geschlecht ist schon mal fix (weiblich) und in Kombination mit Augenbrauen, Bauch (extrem dünn), Hüfte (sehr schmal) und Oberschenkel (ungefähr so dick wie meine Oberarme) war für mich eine eindeutige Zuordnung möglich. Bei dieser Zuordnung ist mir aber eben aufgefallen, daß sie so dürr ist. Ich war mir recht sicher, daß ich mein Gegenüber richtig identifiziert hatte und war der Meinung, ich könnte ihr gegenüber meine Meinung zum Ausdruck bringen. Und der beherrschende Gedanke war einfach, daß sie unglaublich dürr ist. Die Frau könnte leicht 20 Pfund mehr auf den Rippen vertragen...


    Tja, jetzt kann sich jeder Leser selbst überlegen, wie leicht oder schwer der Schulalltag oder gar das Berufsleben mit solchen Anomalien ist.



    Zitat von Forgotten

    kann ich sagen, dass mir Autisten leid tun

    Das brauchen sie nicht unbedingt. Denn nicht ich bin komisch - alle anderen sind es. :D


    Zitat von Forgotten

    Es muss doch schwer sein, nicht richtig mit anderen Leuten in Kontakt kommen zu koennen,

    Stimmt, das ist es. Normale Parties mit lauter Musik, viel Gelächter und vielen neuen Gesichtern sind für mich eine Art Vorhof zur Hölle. Das macht es nicht wirklich einfacher neue Leute kennenzulernen. Andererseits ist mein Freundeskreis eher klein und damit habe ich keinerlei Probleme. Mir ist es viel lieber, wenn ich nur 2 oder 3 Freunde habe, mit denen ich mich dann richtig unterhalten kann (auch tiefschürfend), anstatt ein Freundeskreis von 20-30 Leuten, in dem dann aber nur oberflächliches Blabla möglich ist.


    Zitat von Forgotten

    zumal solche Leute ja anscheinend oft sehr intelligent sind.

    Unterschiedlich. Meist ja (aber auch nur aufgrund der Testkriterien), bei vollen Autisten können jedoch auch reduzierte Denkfähigkeiten vorhanden sein, eine echte geistige Behinderung also. Daß Autisten und Aspies als hochbegabt gelten, liegt meist daran, daß bei den entsprechenden Tests analytische, kombinatorische, logische und rechnerische Fähigkeiten abgefragt werden. Und die sind eben bei Autisten extrem stark ausgeprägt. Andere Fähigkeiten hingegen, vor allem im zwischenmenschlichen Bereich, sind sehr verkümmert. Zum Beispiel habe ich in meinem Alter immer noch keine Ahnung davon, wie man mit einer Frau flirtet. Wenn mich jemand auffordert "jetzt reissen wir mal ein paar Mädels auf", dann könnte er mich genausogut dazu auffordern mal kurz drei Kreise um den nächsten Hausgiebel zu fliegen. Ich kann beides nicht und weiß nicht einmal, wo ich anfangen sollte.


    Zitat von Forgotten

    Wenn ich einen Autisten kennen würde, würde ich natürlich versuchen, ihm zu helfen.

    Mit etwas Übung ist das gar nicht schwer: Nimm einen Autisten beim Wort. Glasklar und eiskalt. Versuche nicht, irgendetwas in seine Aussagen zu interpretieren. Das ist etwas, was die meisten Menschen schon teils unterbewußt machen, daher braucht es da etwas Übung.
    Und wenn du einen Autisten berühren willst, gib' ihm vorher 2-3 Sekunden Zeit, um dir signalisieren zu können, ob er das mag oder nicht.


    Es sind kleine Dinge, die einem Autisten das Leben einfacher machen würden, die aber im menschlichen Verhalten schon so verankert sind, daß es sehr schwer fällt, diese zu unterlassen.

  • Nur für alle die es interessieren. Der Schüler wurde wegen Körperverletzung angezeigt und ist aus dem Internat geflogen!
    Sowas ist echt krass. Aber alle haben ihn auch gepiesakt und getriezt.
    Fragt mich bitte nicht wieso er geschützt wurde oder so. Ich habe keine Ahnung.
    Ich habe es einfach nur erfahren. Er soll ein Mädchen ins gesicht geschlagen haben.
    Aber sowas macht auch autisten aus. werden sie beleidigt, ticken se total aus.
    sie machen weiter, und er ärgert sich noch mehr. dann kommts, wie es kommen muss...


    Eigentlich schade dass er weg ist, aber dieses mädchen dass geschlagen wurde sollte zumindest
    ne ermahnung bekommen weil ich finde dass sie mitschuld hatte. ich war zwar nicht dabei
    aber sie muss maßgeblich beteiligt sein.
    aber der thread kann gerne offen bleiben

  • Ja, es ist schlimm, dass man Menschen verurteilt, nur weil sie gegen die Norm verstoßen. Ich bin noch nie mit einem Autisten konfrontiert worden, daher wüsste ich nicht, wie ich reagieren oder verhalten würde. Jedoch tut mir der Junge sehr Leid und verstehe auch nicht, warum die Lehrer nicht eingreifen. Immerhin nehmen Autisten alles sehr strikt und ernst und verstehen keine Ironie, etc.
    Das Einzige, was man machen kann, ist in erster Linie sich um den Jungen zu bemühen, ihm das Gefühl geben, dass er nicht unerwünscht ist, und dann mit Lehrern sprechen, die die Schüler bestraft, die den autistischen Jungen bedrängen.


    Autisten leben zwar in einer Art Parallelwelt und denken anders, als 'normale' Menschen es tun, aber ich denke sie sind keinesfalls dümmer. Sie sind wohl eher intelligenter als 'normale' Menschen. Was mich interessiert, wie Autisten denken, um zu lernen mit demjenigen umzugehen. So können Missverständnisse vermieden werden.

  • Zitat von WoelfinAkira

    Was mich interessiert, wie Autisten denken, um zu lernen mit demjenigen umzugehen.

    Genau das ist irrsinnig schwer zu erklären. Versucht habe ich es schon diverse Male, aber das Problem ist das Verstehen des Ganzen. Wenn du es mal üben willst, dann versuche eine eindeutige Aussage zu treffen. Und mit eindeutig meine ich auch eindeutig. Da darf nicht der allergeringste Interpretationrahmen dabei bleiben, egal, wie weit und wild du ruminterpretierst. Das fällt normalen Menschen meist sehr, sehr schwer. Wenn mich jemand grüßt und fragt: "Hi! Wie geht's dir denn so?" dann muß ich normal ganz schön nachdenken, bis ich die passende Antwort habe. So weit ich das bisher verstanden habe, ist das unter Normalen eine einfache Höflichkeitsfloskel und derjenige ist nicht wirklich an meinem geistigen und körperlichen Zustand interessiert, sondern will mir nur signalisieren: "Hi! Ich will ein unverfängliches Gespräch mit dir anfangen." Das muß ich mir aber eben jedes Mal bewußt klar machen, damit ich dann mit einer entsprechenden Floskel ("geht so", "muß gehen" etc.) antworten kann. Mein erster Impuls wäre, eine wahrheitsgetreue und genaue Antwort zu geben.
    Ich habe auch eine ganze Reihe von anderen Aspies gekannt, da sahen Begrüßungen so aus: "Hi!" "Hi!" (Stille). Damit war alles gesagt und man konnte direkt mit den interessanten Themen anfangen. Ein "Wie geht's dir?" wurde nur gefragt, wenn man tatsächlich am Zustand des anderen Interesse hatte oder sich um ihn Sorgen gemacht hat.


    Sei mit einem Autisten einfach "gnandenlos" direkt. Das ist die übliche Denkweise bei denen. Es braucht einfach keinen Small Talk oder mehr als minimale Höflichkeit. Zum Beispiel kann mir jeder meiner Bekannten in's Gesicht sagen, daß ich ein Ars**l**h bin. Das beleidigt mich nicht, sondern weckt meine Neugier: Wie kommt er/sie zu dieser Meinung? Und auch das ist etwas, was einem normalen Menschen äußerst schwer fällt, zu verstehen. Viele behaupten "du kannst mir xyz auch direkt in's Gesicht sagen" aber in Wirklichkeit vertragen sie es dann doch nicht, sondern sind beleidigt, eingeschnappt, fühlen sich zurück gesetzt oder sonst irgendein emotionaler Ballast tritt in Kraft. Wenn ich sage: "Sag's mir in's Gesicht", dann meine ich das auch so und bin mir 100% darüber klar, daß ich dann mit dem Gehörten klar kommen muß, ob es mir nun gefällt oder nicht. Aber wenn ich darum bitte, daß mir etwas direkt gesagt wird, dann kann ich dem anderen gar nicht böse sein, wenn er dieser Bitte nachkommt. Dieses Gefühl "boah, ist das ein Idiot" - das kenne ich schon, aber es stellt sich nicht in so einer Situation ein.


    Egal wie wütend oder betrunken oder aufgeregt ich bin, mit simplen Argumenten und mit Logik kommt man immer bei mir durch und weiter. Da kann ich noch so Rot sehen. Es gab schon Situationen, in denen ich regelrecht ausgerastet bin. Beschwichtigungsversuche blieben alle erfolglos. Emotionale Apelle ebenfalls. Aber diejenigen, die mich wirklich kannten, haben mir dann (während ich tobend da stand) schlicht ins Gesicht gesagt, daß ich mich gerade wie ein Depp aufführe und das zukünftige soziale Miteinander mit mir damit sicher nicht vereinfache. So etwas kann mich dann in Sekundenschnelle (und auch das ist wörtlich gemeint und nicht sinnbildlich) wieder beruhigen. Mir ist direkt gesagt worden: "Was du das machst ist falsch und kontraproduktiv." Ich habe kurz nachgedacht und kam zum Schluß: "Stimmt". Also gab es keinen Grund mehr für mein Verhalten. Daher legte ich es ab.


    Die meisten Menschen "trauen" sich aber keinen solch direkten Umgang mit einem anderen, sondern befürchten, ihr Gegenüber zu beleidigen oder zu kränken. Und unter normalen Menschen wäre das sicher auch so. Wenn du dir einem Autisten gegenüber unsicher bist, dann sage ihm einfach am Anfang, daß du versuchen willst, dich ihm gegenüber offen und direkt zu verhalten und er dir mitteilen soll, wenn du für ihn beleidigend wirst. Ich kenne jetzt keinen Autisten, der dir daraus einen Strick drehen würde, im Gegenteil, die meisten werden sich wohl über dein Bemühen freuen und dich dabei unterstützen, so gut sie können.


    (Und wenn du eine echte Herausforderung suchst: Versuche mal, dir einen siebendimensionalen Punkt vorzustellen. :) Das geht, kein Witz. Aber es ist eine geistige Herausforderung. ;) )

  • Dann meldet sich mal der Topic-Gründer zu Wort :D
    Also erstmal bin ich beeindruckt, wieviele Leute sich respektvoll und interessiert zum Thema hinneigen. Das hätte ich nicht unbedingt erwartet. Zudem bin ich CSNecromancer sehr dankbar dafür, dass er sich selbst als Autist (Du bist autist, stimmts?) zeigt und auch einige Dinge erklärt, zu denen ich was sagen möchte.


    Zum Beispiel kann mir jeder meiner Bekannten in's Gesicht sagen, daß ich ein Ars**l**h bin. Das beleidigt mich nicht, sondern weckt meine Neugier: Wie kommt er/sie zu dieser Meinung? Und auch das ist etwas, was einem normalen Menschen äußerst schwer fällt, zu verstehen.


    Dazu: Also diese Aussage finde ich aus meiner Sicht vollkommen falsch. Ich habe ja, wie ich in meinen bisherigen Beiträgen geschrieben habe, angedeutet dass es in unserem Internat einen Autisten GAB (er ist wegen Körperverletzung angezeigt und geflogen), allerdings wurde er schon am Anfang wegen seinem Verhalten jeden Tag gemobbt bis zum geht nicht mehr. Jeden Tag. Für ihn war es die Hölle. Und nun zu deinem Zitat: Wenn ich einem erfahrenen, gelassenen und "erfahrenen" autisten treffe und ihm meine Meinung sage, dass er so und so ist, könnte er noch gelassen reagieren. Er KANN aber auch ausrasten, muss er aber nicht. Wenn ich jemanden treffe, der ständig mit Fischkopf, Hitler und weiß nicht alles beleidigt wird, kann er sogar handgreiflich werden. Er ist sogar bei jeder noch so kleinsten Berührung förmlich ausgerastet. Das zeichnet einem eigentlichen autisten aus, wie ich finde.


    Es gab schon Situationen, in denen ich regelrecht ausgerastet bin. Beschwichtigungsversuche blieben alle erfolglos. Emotionale Apelle ebenfalls. Aber diejenigen, die mich wirklich kannten, haben mir dann (während ich tobend da stand) schlicht ins Gesicht gesagt, daß ich mich gerade wie ein Depp aufführe und das zukünftige soziale Miteinander mit mir damit sicher nicht vereinfache. So etwas kann mich dann in Sekundenschnelle (und auch das ist wörtlich gemeint und nicht sinnbildlich) wieder beruhigen. Mir ist direkt gesagt worden: "Was du das machst ist falsch und kontraproduktiv." Ich habe kurz nachgedacht und kam zum Schluß: "Stimmt". Also gab es keinen Grund mehr für mein Verhalten. Daher legte ich es ab.


    Das ist schwer zu glauben, auch wenn es sich in einem Fall eines Autisten verhält. Wir haben das schonmal gehabt, wo es fast eine Prügelei zwischen zwei, drei personen und diesem autisten gab, und die lehrer sind nur zwischengegangen und haben gerufen "Hören Sie bitte auf" und sowas. Nach 10 Sekunden legte sich die Sache allerdings mit dem brodelndem Hass. Mit deiner Sache hat es eher wenig zu tun, dennoch: wenn ich es zu einem autisten sage, fühlt es sich doch eher wie eine beleidigung an und der autist kann wieder zu einem wutausbruch kommen.


    Die meisten Menschen "trauen" sich aber keinen solch direkten Umgang mit einem anderen, sondern befürchten, ihr Gegenüber zu beleidigen oder zu kränken. Und unter normalen Menschen wäre das sicher auch so. Wenn du dir einem Autisten gegenüber unsicher bist, dann sage ihm einfach am Anfang, daß du versuchen willst, dich ihm gegenüber offen und direkt zu verhalten und er dir mitteilen soll, wenn du für ihn beleidigend wirst. Ich kenne jetzt keinen Autisten, der dir daraus einen Strick drehen würde, im Gegenteil, die meisten werden sich wohl über dein Bemühen freuen und dich dabei unterstützen, so gut sie können.


    Und zu dem: Vielen Dank dass du das gesagt hast. Ich werde mir das merken und ich hoffe jeder andere auch.

  • Zitat von Engel des Teufels

    dass er sich selbst als Autist (Du bist autist, stimmts?) zeigt

    Ja, allerdings in einer noch "akzeptablen" Ausprägung. Ich habe das Aspergersyndrom, bin aber in der Lage einigermaßen normal zu reden/schreiben, auch wenn ich Wortbedeutungen häufig anders auffasse als normal üblich. ;) Der Sohn meiner Nachbarin hat einen Freund, der ebenfalls Asperger hat, der aber nicht unbetreut zurecht kommt. Wie ich erfahren habe, ich das deutlich häufiger anzutreffen.


    Zitat von Engel des Teufels

    Dazu: Also diese Aussage finde ich aus meiner Sicht vollkommen falsch...
    ...allerdings wurde er schon am Anfang wegen seinem Verhalten jeden Tag gemobbt bis zum geht nicht mehr.

    Und das ist eine gänzlich andere Qualität. Wenn mir jemand sagt, daß er mich für einen Idioten hält, ist das erstmal eine Aussage, an deren Ursprung ich interessiert bin. Wenn derjenige einem anderen gegenüber sagt, ich sei ein Idiot - dann kann ich richtig sauer werden. Wieso sagt es mir der Feigling nicht direkt? So verstehe ich das Mobbing.


    Zitat von Engel des Teufels

    Wenn ich jemanden treffe, der ständig mit Fischkopf, Hitler und weiß nicht alles beleidigt wird, kann er sogar handgreiflich werden.

    Würde ich auch, aber ganz sicher sogar. Denn solche Ausdrücke haben nichts damit zu tun, daß mir jemand mitteilen will, daß er etwas an mir oder meinem Verhalten nicht in Ordnung findet, sondern das sind ganz schlichte und simple Beleidigungen, die darauf abzielen, mich zu verletzen. Wenn die anderen mich verletzen wollen, dann wehre ich mich dagegen. Ja, auch körperlich, wenn einfache Worte keine Abhilfe schaffen.


    Zitat von Engel des Teufels

    Er ist sogar bei jeder noch so kleinsten Berührung förmlich ausgerastet.

    Darüber habe ich schon weiter oben etwas geschrieben. Wenn er ein voller Autist war, dann stelle dir noch zusätzlich vor, daß er sich in einem ihm völlig unbekannten Sozialsystem bewegen musste, das ihm (aufgrund des Mobbings der anderen) als feindselig erschien. Stell dir vor, du wärst im "Feindesland" und plötzlich langt dich jemand an. Ich denke, da würdest du auch einen Mordsschreck kriegen und erstmal sicherheitshalber die Hand wegschlagen.


    Zitat von Engel des Teufels

    Das zeichnet einem eigentlichen autisten aus, wie ich finde.

    Ja, durchaus.


    Zitat von Engel des Teufels

    dennoch: wenn ich es zu einem autisten sage, fühlt es sich doch eher wie eine beleidigung an und der autist kann wieder zu einem wutausbruch kommen.

    Schon klar, natürlich sind Autisten auch erstmal Menschen und nicht jeder ist gleich. Zu Schulzeiten habe ich mich ähnlich verhalten, insofern ist das für mich völlig nachvollziehbar. Ich habe auch sehr lange gebraucht, um das richtige Verhalten zu lernen. Geh' einfach mal davon aus: Für den Autisten seid ihr alle vollkommen bekloppt, regelrecht tollwütig und psychopathisch. Für ihn geht von jedem einzelnen von euch eine echte Gefahr aus. Er wird quasi jeden Tag in die Löwengrube geschubst. Irgendwo klar, daß er da nicht ruhig, gelassen und besonnen reagieren kann. Die Erkenntnis, daß die anderen nicht irre sind, sondern einfach nur anders (das ist ein gravierender Unterschied!) kam bei mir auch relativ spät.
    Wenn ich aber nicht nur täglich sondern ständig damit rechnen muß, angegriffen zu werden (z.B. eben durch Mobbing), dann nennst du es einen Wutausbruch. Ich nenne es Selbstschutz. Aber eben einer der nicht "normal" ist, sondern oftmals sehr drastisch ausfällt.


    Wie sollte sich denn der Autist gegen das Mobbing wehren?
    Mit den Mobbern reden? Ich bitte dich, das wissen wir wohl alle, daß das nichts bringt. Erst wenn das Geheul groß ist, weil sich das Mobbingopfer gewehrt hat ("aber er war doch immer so ruhig...") wird das Mobbing eingestellt.
    Hilfe bei den Lehrern suchen? Wenn die Lehrer vernünftig sind, kann das klappen. Meist jedoch ändert sich nichts am Mobbing.
    Sich mit der Situation abfinden und das Mobbing ertragen? Das geht einfach nicht. Genauso gut könntet ihr von dem Autisten verlangen, sich unsichtbar zu machen. Ein Normaler könnte vielleicht irgendwann sagen: "Leckt mich doch" und alles über sich ergehen lassen. Aber dieses dicke Fell haben Autisten normalerweise nicht. Nicht einmal annähernd.
    Also was sonst sollte er machen?


    Für mich klingt es auch nach einem einfachen Problem und einer einfachen Lösung.
    Problem: Da sind ein paar Deppen, die mich aufziehen und wortresistent sind.
    Lösung: Worte helfen nicht. Also muß ich mit Taten die Situation ändern.
    Ich habe das früher so gehandhabt, hatte aber zum Glück einigermaßen robuste Klassenkameraden und verständnisvolle Lehrer, die mir zusammen klar machten, daß es eben keine passende Lösung ist, den anderen direkt zu Boden zu strecken, nur weil er mich etwas auf den Arm nimmt. Heute tut es mir sogar etwas leid, daß ich damals so heftig reagiert habe, aber ich wusste mir auch nicht anders zu helfen. Immerhin hat es geholfen. Ich habe gelernt, daß ich die Dinge nicht so ernst nehmen darf, wie es für mich üblich ist und die anderen wußten, daß sie es bei mir nicht übertreiben sollten mit dem Spott und dem Veralbern.


    Eurem Autisten wünsche ich viel Glück auf seiner neuen Schule, daß ihm dort etwas ähnliches gelingt.

  • Erstmal danke schön CsaNecromancher für dein "Interview", war echt nett wie sehr du dazu stehst. Aber was ist ein Aspergersyndrom?
    Zumindest ist der Autist wie gesagt weg den wir mal hatten und ich habe keine ahnung was mit ihm passiert ist. ich weiss nur dass er in hamburg wohnt.
    Naja das wars eigentlich. Wie gesagt vielen Dank nochmal und wohl erfülltes Leben.


    E:// Mir ist doch noch was eingefallen. Und zwar hast du gesagt du wärst neugierig wenn dir jemand sagt du seist ein idiot. aber du wärest nicht suaer. wieso bist du nicht sauer? ich wäre eigentlich auch nicht sauer, aber ich würde mich verletzt fühlen. Wieso bist du so ein "gelassener" Typ? Das würde mich interessieren

  • Zitat von Engel des Teufels

    Erstmal danke schön CsaNecromancher für dein "Interview", war echt nett wie sehr du dazu stehst.

    Keine Ursache.


    Zitat von Engel des Teufels

    Aber was ist ein Aspergersyndrom?

    Das Aspergersyndrom ist eine Form des Autismus, wobei sowohl die positiven als auch die negativen Aspekte zwar deutlich aber keineswegs extrem ausgeprägt sind. Generelle Merkmale zwischen Autismus und Apserger sind die gleichen: Extreme Nischenbegabung, abnormale Wahrnehmung, soziales Unvermögen, verschobene Wertvorstellung.
    Ich kann auch etwas in einige der Bereiche reingehen, aber aus meiner Sicht nur das Aspergersyndrom beschreiben. Wie ein voller Autist das Ganze erlebt, kenne ich natürlich nur aus Beobachtung und/oder Erzählung, nicht aus eigener Erfahrung.


    Extreme Nischenbegabung: Hier geht es vor allem um Logik, räumliches Vorstellungsvermögen, Analytik und ähnliches. Ein Autist kann z.B. mathematische Aufgaben lösen, von denen ein Normaler nur träumen kann, einfach weil er ein völlig anderes Verhältnis zu Zahlen hat. Auch als Programmierer sind manche Autisten und die meisten Aspies extrem begabt, da es da um strikte Logik und Strukturen geht. Als Beispiel möchte ich hier mal mein Projekt in der Arbeit heranziehen. Ich habe hier eine Software entwickelt, die derzeit aus 6 verschiedenen Programmen besteht. Jedes dieser Programme wiederum besteht aus 5 - 80(!) Einzeldateien. Und alle greifen ineinander über. Solche Programme und Projekte lassen sich handhaben, kein Thema, aber wie ich mittlerweile erfahren habe, müssten Normale dafür eine extrem strikte Struktur anlegen, um die Übersicht zu behalten. Wenn ich in die Sourcecodes schaue, dann sind das für mich irgendwie weniger Zeichen, Zeilen und Text, den ich lesen und verstehen muß, sondern ich "sehe" (vor meinem geistigen Auge) regelrecht Funktionalitäten, die in den einzelnen Programmteilen liegen, ich "sehe" fadengleich, wo welcher Programmteil in welche anderen Programmteile greift. Ist dieser "Faden" dick, dann fließen da ziemlich viele Daten, ist er dünn, dann gibt es wohl nur eine einfache Parameterübergabe. Ich bin leider künstlerisch nicht begabt genug, um ein Bild davon malen zu können. Aber aus Gesprächen mit Kollegen weiß ich, daß diese Sichtweise auf Programme nicht typisch und üblich ist. Das ist auch eines der Probleme: Ich kann gar nicht richtig beschreiben, wie ich Programme sehe oder fühle, oder daß diese extrem komplexen Muster der Daten und Anweisungen in ihrer Struktur mich regelrecht beruhigen, so als wenn ein Normaler ein hübsches Bild oder Gemälde anschaut.
    Ähnliche Sichtweisen sind dann auch auf andere Bereiche möglich, z.B. menschliches Verhalten. Das kann ich nach ein paar hundert verschiedenen Mustern einordnen, die ich zur Verfügung habe und kann somit mit einer sehr hohen Trefferquote (>90% bisher) vorhersagen, wie sich jemand in einer bestimmten Situation verhalten wird oder ob eine Beziehung in die Brüche geht und ich kann auch recht genaue zeitliceh Abschätzungen dazu geben. Ich "sehe" einfach wieder die Muster und Verflechtungen in Verhalten und Charakteren der Menschen um mich herum und meine Schlußfolgerungen bestätigen sich wieder und wieder. Die klassische Aufforderung "du kannst doch jemanden nicht einfach in eine Schublade stecken" ist für mich insofern unsinnig, als daß es für mich absolut normal ist und mir die Erfahrung immer wieder Recht gegeben hat. Was ich erst lernen musste ist, daß ein normaler Mensch nur einen Bruchteil der möglichen Schubladen hat, um da jemanden gedanklich reinzustecken, die mir zur Verfügung stehen.


    Abnormale Wahrnehmung: Bei der Nischenbegabung habe ich auch schon ein bißchen was dazu erläutert. Aber die abnormale Wahrnehmung zieht sich durch sämtliche Lebensbereiche hindurch. Ist nicht immer ganz einfach. Einem vollen Autisten mag eine einfache Berührung oder ein lautes Geräusch Schmerzen bereiten. Auch das passiert mir manchmal. Andererseits wieder sind "normale" körperliche Schmerzen für mich oftmals eher interessant in ihrer Funktion her (welche Nerven senden welches Signal, Gang des Signals über das Nervensystem, Verarbeitung der ankommenden Signale im Gehirn). So ist es schon passiert, daß ich meinen ersten Schienbeinbruch gar nicht richtig registriert habe, da dieser Schmerz eine neue Qualität hatte, die ich bis dato nicht kannte, und ich den Schmerz interessiert beobachtet habe. Bis dann ein Freund meinte, ich sollte mal lieber nicht so verträumt aus der Wäsche glotzen sondern lieber zum Arzt humpeln.


    Soziales Unvermögen: Dazu wurde ja schon einiges gesagt. Autisten haben auch manchmal das Problem, daß sie sich gar nicht mitteilen können und somit vollkommen in sich selbst isoliert sind. Wenn es denen aber ähnlich geht wie mir, dann stört sie das meist auch nicht so sehr. Anstrengend wird es erst, wenn ein anderer Mensch sich "einmischt". Solange ich in Ruhe gelassen werde, geht's mir richtig gut. Ich kann auch ein paar Stunden da sitzen und einfach nur nachdenken. Das ist für mich herrlichste Entspannung und etwas, was ich im Urlaub gern mache. Nach außen sieht das möglicherweise komisch aus, wenn ich dann einfach nur still da sitze.
    Gesellschaftliche Anlässe (Feiern, Parties etc.) sind mir ein persönliches Greuel. Wenn so etwas nicht vermeidbar ist, dann versuche ich, es so schnell wie möglich hinter mich zu bringen. Ich brauche schon sehr lange, bevor ich mich in der Nähe eines anderen Menschen wohl fühle.



    Zitat von Engel des Teufels

    E:// Mir ist doch noch was eingefallen. Und zwar hast du gesagt du wärst neugierig wenn dir jemand sagt du seist ein idiot. aber du wärest nicht suaer. wieso bist du nicht sauer?

    Wie schon erläutert käme es auf das "wie" an. Wenn mir einfach jemand Schimpfnamen an den Kopf wirft, nur um mich zu beleidigen (so wie es eurem Autisten ergangen ist), dann greift er mich damit an. Auf einen Angriff reagiere ich natürlich entsprechend (und wohl auch wütend), keine Frage. Denn hinter solchen Beleidigungen steckt dann weder Sinn noch Zweck noch sonst etwas. Das ist einfach nur ein "ich würg' dir eins rein" und sonst nichts. Dagegen wehre ich mich natürlich.


    Wenn mir aber jemand in's Gesicht sagt, daß er mich für einen Vollidioten hält, dann sagt er das quasi nicht unmittelbar zu mir. Es ist wieder sehr schwer zu erklären, wie diese Aussage im Endeffekt bei mir ankommt, aber tatsächlich sagt er eigentlich zu mir: "Du hast etwas sagt/getan, mit dem ich überhaupt nicht einverstanden bin und deswegen habe ich jetzt die Meinung, daß du ein Vollidiot bist". Er sagt mir seine Meinung. Wegen einer Meinung kann ich aber gar nicht wütend sein auf jemanden. Ich habe ja auch meine Meinungen und die sind weißgott beileibe alles andere als leicht verdaulich. Ich will nicht, daß mir jemand, nur wegen meiner Meinungen, eine auf's Maul haut. Das sind doch einfach nur meine ganz persönlichen Ansichten und Denkweisen, die erstmal niemand anderen etwas angehen.
    Aber ganz genauso wie ich nicht wegen meiner Meinungen eine auf den Deckel bekommen will, kann ich keinem anderen wegen seiner Meinungen böse sein. Er greift mich ja nicht an. Der andere denkt etwas über mich, ob das nun richtig oder falsch ist, steht erstmal gar nicht zur Debatte. Und er teilt mir mit, daß das, was er über mich denkt, negativ ist. Das ist einfach eine Tatsache. Bringt es was, wenn ich deswegen wütend werde? Nein, nicht wirklich.


    Würde er sagen: "Du bist ein Vollidiot und dafür gibt's auf's Maul" - das wäre wieder etwas anderes. Das wäre keine Meinungsmitteilung sondern ein Angriff, ergo: Bumm.
    Aber wenn mir nur jemand die Meinung sagt, dann interessiert mich höchstens: Wie kommt er zu dieser Meinung? Entweder habe ich was falsch gesagt/gemacht oder er was falsch verstanden. Im ersteren Fall kann ich versuchen, mich selbst zu verbessern, im letzteren Fall kann ich evtl. das Mißverständnis aufklären und für ein besseres Miteinander sorgen.
    Aber für Wut oder Zorn ist da weder Grund noch Sinn noch Platz.



    Zitat von Engel des Teufels

    ich wäre eigentlich auch nicht sauer, aber ich würde mich verletzt fühlen. Wieso bist du so ein "gelassener" Typ?

    Das täuscht. Ich bin alles andere als gelassen. Nur fasse ich Dinge eben oft anders auf, als anscheinend normal ist und reagiere dann auch anders. Dinge, die einen Normalen provozieren oder langsam wütend machen würden, lassen mich entweder völlig kalt oder bringen sofortige drastische Maßnahmen hervor.


    Bestes Beispiel ist das Mobbing eures Autisten. Ich habe früher ähnliches erlebt. Die Mobber haben mich einfach nur genervt. Immer diese Geräuschkulisse mit den Schimpfnamen im Rücken, das war schlicht lästig. Beleidigt war ich deswegen nicht wirklich. Die kannten mich ja gar nicht und von daher waren der ihre Schimpfnamen ohne jeglichen Inhalt. Wieso hätte ich mich da schlecht oder verletzt fühlen sollen?
    Meine erste Ansage an die Mobber war: "Lasst mich bitte in Ruhe." Damit hatte ich klar und höflich mein Anliegen vorgebracht. Das haben sie natürlich ignoriert. Meine zweite Ansage war: "Lasst. Mich. In. Ruhe." Gekicher und Freude bei den Mobbern: "Oh, er regt sich auf. Ist das lustig. Gleich wird er wütend. Ob er sich wohl traut, auch die Faust zu ballen?" Tja, als nächstes war ich beim Rektor, weil ich zwei von den Typen das Gesicht so richtig blutig geschlagen hatte.
    Dem Rektor habe ich dann ruhig erklärt, was los war. Ich hatte denen zweimal unmißverständlich zu verstehen gegeben, daß sie mich in Ruhe lassen sollten und das haben sie ignoriert. Worte hatten also nichts geholfen, weswegen ich dann zur Tat geschritten bin. Im Gespräch wurde ich dann auch gefragt: "Hätten ein paar Ohrfeigen nicht gereicht?" Meine Entgegnung war, daß die Mobber durch Ignorieren meiner beiden Ansagen klar demonstriert hätten, daß sie einfach zu dumm seien, um zu begreifen, daß ein paar Ohrfeigen ihnen zeigen würden, daß ich auch körperlich mit ihnen fertig werden könnte. Im Gegenteil hätten sie das am Ende noch als weitere Herausforderung angesehen. Deswegen habe ich das Ganze eben abgekürzt und ihnen echte Konsequenzen (sprich Schmerzen) für ihr Gemobbe gegeben, so etwas würde selbst das dümmste Tier begreifen (Prinzip von Ursache und Wirkung).


    Ein anderer Fall war ein Bekannter, der mir mal in einem Streitgespräch an den Kopf warf: "Das denkst du doch selber nicht." Nach diesem Satz waren drei Leute notwendig, um mich wieder von ihm zu trennen. Zunächst konnte keiner verstehen, weswegen ich ihn so derb angegangen war. Aber seine Aussage beinhaltet für mich einige Punkte, die ich als extreme Angriffe verstehe: Ich weiß, was ich denke und was ich glaube. Aber er hatte sich angemaßt, besser über meine Gedanken und Meinungen Bescheid zu wissen als ich selbst. Damit hat er mich als völlig minderwertig behandelt, so als müsse er für mich das Denken übernehmen. Aber hallo, da bin ich so richtig sauer geworden, das verstehe ich als direktesten Angriff überhaupt.

  • Und wenn das jetzt jemand nicht versteht soll er in die stille Ecke gehen und nachdenken.^^
    Es scheint mir als seien Autisten/Aspergersyndrombefallene in manchen sozialen Angelegenheiten so wie die Menschen sein sollen und dso wie sie garnicht sein sollen. Beispiel "Wegen einer Meinung kann ich aber gar nicht wütend sein auf jemanden". Das kann kaum ein "normaler" Mensch wenn die Meinung seiner eigenen wiederspricht. Aber bei Angriffen so hart rangehen machen auch nicht viele.
    Gedanke den ich interessant finde und den andere auch interessant finden könnten weshalb ich ihn hier poste:
    Wären alle Autisten hätten wir eine funktionierende Gesellschaft.


    Frage(mal wieder^^): Was machst du wenn dich jemand verbal immer wieder angreift und du nicht körperliche Gewalt anwenden kannst? Zum Beispiel hier im Forum. Wenn dich jemand beleidigt und der Schlichtungsversuch scheitert, gehst dann sofort zu einem Moderator(Rektor) ohne zu versuchen deinen "Feind" zu verprügeln?

  • Zitat

    Wären alle Autisten hätten wir eine funktionierende Gesellschaft.

    Alleine der Gedanke lässt mich schaudern. Ich behaupte, daß eine rein und 100%ig autistische Gesellschaft wohl ziemlich schnell untergehen würde. Einfach aufgrund der fehlenden sozialen Komponenten.


    Zitat

    Was machst du wenn dich jemand verbal immer wieder angreift und du nicht körperliche Gewalt anwenden kannst? Zum Beispiel hier im Forum.

    Sofortigen Kontaktabbruch. Das ist im Prinzip die virtuelle Umsetzung des "aus dem Weg gehen". Wenn einer meint öffentlich (also im Forum selbst, nicht via PM) rumpöbeln zu müssen - nun, dazu gibt es ja schließlich die Mods, oder?


    Zitat

    Wenn dich jemand beleidigt und der Schlichtungsversuch scheitert, gehst dann sofort zu einem Moderator(Rektor) ohne zu versuchen deinen "Feind" zu verprügeln?

    Ja, absolut, wenn diese Möglichkeit gegeben ist. Wenn andere das als "Petzen" auslegen wollen, ist das der ihr Problem. Ich sehe es als eine weitere Warnung an, daß das Fehlverhalten Konsequenzen haben kann. Sicher, in der Wirklichkeit ignorieren die meisten diese Art von Warnung, dennoch wende ich sie an. Dann kann ich mir hinterher nicht vorwerfen, nicht alle friedlichen Möglichkeiten versucht zu haben.


    Kritisch wird es, wenn jemand nicht mit sich reden lässt, sich nicht anderweitig maßregeln läßt (Rektor, Mod) und ich ihm nicht aus dem Weg gehen kann. Dann kann es sehr schnell sehr heftig werden. Denn - wozu Zeit und Energie vergeuden?


    Ich kann gerne beschreiben, wie ich das damalige Mobbing verstanden habe:


    - Die Deppen fingen an, mich zu beleidigen und mir nachzugröhlen.
    -> Ich passte nicht in deren Schema von "Coolness". War mir erstmal egal. Jedem das Seine.


    - Das Beleidigen und Gröhlen ging unvermindert weiter.
    -> Es fing an, mich zu stören und zu nerven (Geräuschpegel). Deswegen bat ich sie, das zu unterlassen.


    - Das Beleidigen und Gröhlen ging unvermindert weiter.
    -> Ich ging zum Klassenlehrer und bat ihn um Hilfe, aber der meinte nur "so schlimm wird's wohl nicht sein". Hilfe gleich Null und ich stand als "Heulsuse" da.


    - Das Beleidigen und Gröhlen ging verstärkt weiter (wg. "Heulsuse").
    -> Ich ließ meine zweite, sehr viel deutlichere Ansage ab.


    - Das Beleidigen und Gröhlen ging nochmals verstärkt weiter.


    Zu diesem Zeitpunkt hatten die Mobber zweimal die Aufforderung erhalten, mich in Ruhe zu lassen und hatten auch mitbekommen, daß ich mich an einen Lehrer gewandt hatte. Die erste Aufforderung können sie vielleicht überhört haben. Aber spätestens die zweite müssen sie bewußt ignoriert haben. Also machte es ihnen offensichtlich Spaß, mich zu belästigen und zu quälen. Aus dem Weg gehen konnte ich ihnen auch nicht, da sie mir dauernd hinterher liefen. Ich wollte und konnte die Situation nicht so hinnehmen, wie sie war, daher musste ich sie ändern.
    Verbal hatte ich es versucht: Fehlanzeige.
    Mit Hilfe eines "Vorgesetzten" hatte ich es auch probiert: Fehlanzeige.
    Auch ein zweiter verbaler Versuch: Fehlanzeige.
    Die Situation meiden: Fehlanzeige.


    Was hätte ich denn noch machen sollen? Einfach hinnehmen? Betteln und weinen? Nein, das waren keine passenden Optionen. Also beschloß ich, den Mobbern klar zu machen, daß ihr Fehlverhalten auch Konsequenzen haben kann. Bislang hatten sie ja keine erlebt und konnten es sich anscheinend auch nicht vorstellen.


    Ich hatte also den Entschluß gefasst, die Sache körperlich zu ändern. Der normale Ablauf einer solchen Sache sieht dann so aus: Erst Rumgebrülle, dann gegenseitiges Schubsen, dann kapieren auch die Mobber, daß es zur Sache geht und schlußendlich fliegen eben doch die Fäuste. Ich hatte aber keine Lust, so viel Zeit und Energie in die Angelegenheit zu stecken.
    Deswegen ließ ich das Rumbrüllen und Schubsen einfach unter den Tisch fallen und ging direkt zum Punkt "fliegende Fäuste" über. Das kam für die vielleicht überraschend, aber ich muß ehrlich sagen: Wer nach drei Aufforderungen immer noch nicht kapiert, daß das Mobbingopfer sich u.U. auch körperlich wehrt, der ist in meinen Augen zu dumm für diese Welt und braucht sich auch nicht wundern, wenn der Hammer fällt.


    (Bei der Sache mit meinem Bekannten war es ähnlich. Auch mit dem war kein normales Reden mehr möglich, ich konnte nicht ausweichen und es gab keine Instanz, die ihn hätte ruhig stellen können. Daher meine direkte Reaktion.)

  • Also wenn es um Autisten geht bin ich sozusagen Fachmann(bin selber einer, merkt man mir aber kaum an, wen man mich so sieht).Und ich empfinde es nicht wirklich als ein Handicap.(Und die Leute die mich kennen dachten wohl beim ersten mal als sie mich trafen auch nicht das ich Autist bin, oder EngeldesTeufels?).Der einzige Haken für mich beim Autismus ist das ich deswegen Probleme habe fremde Leute anzusprechen.

    ,,Kreativität und Sterblichkeit sind die beiden größten Geschenke, die der Menschheit zuteil wurden''-Ryudarkness

  • Hmm ein Thema für mich @_@


    Nun ja, ums so zu sagen, ich habe auch so leichte Züge eines Autisten 8| manchmal, wenn ich schlecht drauf bin, zieh ich mich einwenig zurück und tagträume.. aber das war in meienr Kindheit VIEL extremer als jetzt ~ Außerdem hab ich nich so den Mut fremde Leute anzusprechen.. :blush: wenns sich nicht vermeiden lässt tu ichs aber trotzdem ._.
    Nun ja ich finde man sollte mit Autisten *sie ja zum Teil verstehen kann* nihc zu hart sein nur weil sie halt etwas aus der Norm fallen Oo Sie können ja auch nix dafür so wie sie sind :wacko:

    "You said you have a dream… That dream… Make it come true! Make your wonderful dream a reality, and it will become your truth! If anyone can, it's you! Well, then… Farewell!" ~Natural Harmonia Gropius

  • Mein großer Bruder ist ein Autist.
    Er lebt schon in seiner eigenen Welt.
    Er spricht oftmals mit niemanden und schweigt nur vor sich hin.
    Er ist Busfaher und ist da auch in seinem Element, er weiß einfach alles zu dem Thema Bus.
    Er verkauft die Fahrkaretn, gibt auch Auskunft ob und wo der Bus hält etc, aber oft ist es so, das die Fahrgäste ihn Mehrfach ansprechen müssen, damit er reagiert.


    Ansonsten ist es manchmal so, das er Sachen nach seinem Kopf macht und meint er handelt so richtig oder er denkt nicht wirklcih nach, was aber eher an seiner Lehrnbehinderung ligt.
    Er hat als Autist auch ein Anderes Bild von der welt und nimt sie auch Anderes war.


    Bei unsrer kleinen Schwester kommt er aber toatl aus sich heraus, da ist er ganz anders.

  • Bisher hatte ich mit Autisten eig. nix zutun, obwohl mein Cousin einer ist. Aber bis jetzt habe ich ihn nur einmal vor 2 Jahren "live" gesehen, da er & seine Eltern in England leben. Zu dieser Zeit wusste ich aber auch nicht, dass er ein Autist ist & auch über Autismus allgemein wusste ich nur sehr wenig. Das hat sich bis heute auch nicht wirklich geändert. O_o'
    Mein Cousin ist jetzt 4 Jahre alt, kann aber noch nicht sprechen. Bis auf das Wort "Papa" bzw., so wie er es ausgesprochen hat, "Baba" habe ich auch nix anderes von ihm gehört, außer, wie jemand auf der vorherigen Seite schon genannt hat, noch sowas wie "Nnnnn" u.Ä. & was sein Verhalten angeht/anging (?), benahm er sich meiner Meinung nach für sein Alter (damals 2 Jahre alt) entsprechend. Wobei ich auch nicht wirklich weiß, ob sich ein 2jähriger entsprechend benimmt, wenn er ständig wie verrückt durch's Haus rennt. ^^' (Jaaaa, ich hatte noch nie wirklich etwas mit 2jährigen zutun. ^^') Auf alle Fälle zeigte er, wie wahrscheinlich jedes Kleinkind, Interesse an Kinderserien, von denen ich absolut keine Ahnung habe, immerhin waren die ja auch auf Englisch. & auch als ich mal 'nen Pokémon-Film geguckt habe, hat er Interesse daran gezeigt, aber auch nur, als ich die Spracheinstellung auf Englisch geändert habe. Dann habe ich die Hälfte nicht geblickt & auf Untertitel lesen hatte ich keine Lust. XD
    Na ja, er traute sich auch an Menschen ran. Z.B.: als er, mein Onkel & meine Tante bei uns angekommen sind, war es schon ziemlich spät. Ich lag schon im Bett, da am nächsten Tag Schule war, er hat mich also noch nicht gesehen, & wer hat mich am Morgen dann geweckt? Richtig, mein Cousin. Er ist auf mir "rumgesprungen" & als ich ihn ansah grinste er total frech & hat an meinen Haaren rumgezogen. XD Keine Ahnung ob das normales Verhalten ist, aber Autisten sind doch auch nicht alle gleich, oder? ^^ Meinen Dad mochte er auch gleich am Anfang total gerne. ^^
    Na ja, wie auch immer... ^^'
    Jedenfalls ist er momentan in Therapie & laut meiner Tante (nicht seine Mum, sondern die von meinen Cousinen hier in Deutschland ^^) könnte er doch noch richtig sprechen, wenn es mit den Therapien so weitergeht. Wobei ich selbst nicht weis, ob er da Fortschritte macht. ^^'


    Bloody~

  • Klar ist das von Autist zu Autist anders, du kannst doch nicht sagen, das sich alle gleich verhalten müssen.
    Genaus so ist es mit dem aggresiv werden, mein Bruder war noch nie agressiv, er ist sehr friedlich.
    Auf Menschen zugehen kann er überhaupt nicht, seine Freunde haben ihn angesprochen.
    Es kommt auch immer drauf an wie ausgeprägt der Autismus ist, die einen haben ihn nur sehr leicht, so das man es gar nicht merkt, wieder Andere haben ihn sehr ausgeprägt.


    Es gibt auch die sogenannten Inselbegabten, das sind Autisten mit einer einseiten Begabung, die meistens im künsterlerichen liegt.
    Da gibt es einen, der ist sogar geistig behindert, kann sich nicht mal anzeihen, aber er spielt perfekt Klavir und gibt Konzerte, er hat in seinem Kopf 1000nde von Melodien, er hört einmal ein Lied und vergisst es nicht wieder.
    Ein Andere hat sämtliche Geschichtsdaten im Kopf.
    Es es auch oftmals so das Autisten eine Sache haben, mit der sie sich ausergewöhnlich gut auskennen und hohes Fachwissen haben.


    Bei meinem Bruder ist es auch so, man braucht mit ihm nicht zu diskutieren,wenn eine Sache so für ihn ist, dann ist es auch so.
    Also z.B. Sagt er der Apfel ist blau dann braucht man nicht mit ihm zu diskutieren das er rot, grün oder gelb ist, wenn er sagt blau dan ist es auch so.
    Da kann er richtig dickköpfig sein, also daher sollte man nicht rumdiskutieren, es führt zu nichts.

  • Meines Wissens nach gibt es verschiedene Arten von Autismus. Ich kenne 3 Autisten, und die sind wirklich ganz liebe und tolle Menschen, man muss sich nur richtig auf sie einlassen. Wenn sich etwas mit ihnen befasst kommt man auch mit ihnen klar. Eine von meinen Bekannten hat Asperger Autismus, und mit diesem Mädel kann mich sogar wunderbar unterhalten, sie hat zu dem eine enorme Fantasie, ist total kreativ und entwirft Kleidung. Da ich selbst auch gerne zeichne kann ich mich gerade bei diesem Thema wunderbar mit ihr austauschen. Sie lebt in ihrer eigenen Welt kann man sagen, was aber nicht immer unbedingt etwas schlechtes sein muss.


    Ich kenne die Personen aber nicht so gut, ich sehe sie auch nicht sooft, deswegen kann ich da natürliche nicht sooo viel zu sagen. Ich glaube manche Leute haben ein etwas falsches Bild von Autisten, was ja nicht verwerflich ist wenn man niemanden kennt der Autist ist und sich nie richtig damit befasst hat.

  • Mein Kumpel ist auch Asberger, aber er ist eine totale Quasselstrippe und ein Dickkopf.
    Klar gibt es ganz verschiedene Arten und Formen der Krankheit,nicht jeder ist so, das er mit niemanden spricht.


    Es gibt auch ganz aktuell das Buch Mogli, da geht es um einen Jungen, der auch eine Art des Autismus hat, er spricht nicht, macht nur Geräusche.
    Er ist am liebsten den ganzen tag nur in der Natur und hat eine Vorliebe für Hochsitze, die er sogar im Internet goggelt, das kann er.
    Er geht imer mit einem Jäger in den Wald, in dem er sich auch austobt.


    Seinen Autismus kann er aber auswachsen, das heißt es besteht die Möglochkeit das er wieder sprechen kann.

  • Also ich kenne nur einen AutIsten. Das ist der Sohn einer Freundin meiner Mutter. Ich hatte oft mit ihm zutun als ich junger war, da war er nämlich unser Nachbar. Sei e Mutter hat sich mal ne Kuchenform von uns geliehen und er sollte die abholen. Er hat geklingelt und ich (damals 3 Jahre alt) habe die Tür aufgemacht und er hat mir erklärt das ernleider zu spät sei weil er einen autofahrer darauf aufmerksam machen musste das sein Rücklicht nicht funktionierte.
    Spater ist er nach Hamburg gezogen. Soweit ich weiß entwirft er jetzt Toiletten für Flugzeuge.


    Das ist so das was ich ein wenig paradox finde. Eigentlich ist es so das Autisten alles mitbekommen was umsieherum passiert (ein nicht autist zum Beispiel konzentriert sich auf eine Sache. Das ticken einer Uhr zum Beispiel Odr das singen eines Vogels wird dabei ausgeblendet, ein autist ist dazu nicht in Dr Lage bzw. nicht besondre gut, das kommt aufnden grad der storung an) aber in Sol hen Situationen fallt es einem natürlich schwer das zuglauben.