[ZadSu] Zeitalter des Sonnenuntergangs - Spieltopic

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

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  • Die Nacht war herein gebrochen und hatte eine, für diese Jahreszeit unübliche, Kälte mit sich gebracht. Es war Vollmond, aber trotz des Mondlichtes konnte man in diesem Wald nur bei genauerem Hinsehen höchstens Schatten erkennen. Der Himmel war klar, doch nirgendwo waren Sterne auf seinem Saum zu entdecken. Durch die Kälte hatte man sich im Hause oder in einer Schenke verkrochen, wo einem die Wärme einlullte.
    So sah niemand den einsamen Reiter der sich zielstrebig seinen Weg durch das Gehölz bahnte. Hatte er vielleicht auf die erste Kälte gewartet? Warum war er noch unterwegs? Gab es einen Grund für seine dunkle Kleidung und sein verhülltes Gesicht? Was verbarg er vor der Welt und dem Kaiser? War er ein gesuchter Krimineller?
    Er ritt auf seinem nachtschwarzen Pferd mitten in den Wald hinein. Strich hier und da ein paar Äste aus dem Weg und sah sich regelmäßig nach hinten um, ob ihm jemand folgte. Irgendwann erreichte er eine große, von Tannen geschützte Lichtung. Am Rande dieser Lichtung stand ein großes ehemaliges Kommandozelt aus dem eine feine silbrige Rauchschwade emporstieg und in der Mitte der Lichtung war ein kleiner verkrüppelter Pflock in die Erde gedroschen worden. An diesem Pflock war ein schneeweißes Pferd angebunden und im Zelt hielt sich auch jemand auf.
    Was hatte der Schatten mit dem Rappen hier zu suchen? Freund oder Feind? Man konnte es nicht erkennen.
    Er zügelte sein Pferd und stieg mit einer eleganten Bewegung herab. Dann band er es am Pflock fest und der schwarze Hengst begrüßte seinen Freund den Schimmel. Der unbekannte Reiter tätschelte sein treues Tier und ging zum Zelt herüber. Umständlich öffnete er den Zelteingang, trat hindurch und schloss ihn hinter sich. In der Mitte brannte ein prächtig loderndes Feuer, an welchem ein weiterer Mann saß und den Eingetretenen grüßte. Dieser neigte den Kopf und warf einen Blick auf das Buch- und Papierchaos, das sich, mit einem gehörigen Abstand zum Feuer, auftürmte.
    „War die Kälte dein Werk?“, fragte der Eingetretene neugierig.
    „So konntest du nicht der Gefahr ausgesetzt werden jemandem zu begegnen.“, entgegnete der Zeltbesitzer.
    „Ich bin fast erfroren.“, seufzte der Reiter.
    „Papperlapapp. Ein bisschen Abhärtung tut dir gut!", war die unbarmherzige Antwort, worauf die Frage folgte: „Was gibt es neues aus dem Land?“
    “Gute oder schlechte Nachrichten?“
    „Fang mit den guten Nachrichten an. Denn ich denke mal davon gibt es weniger.“
    Der Reiter nickte stumm und begann: „Es sind Spuren von den Kristallen der göttlichen Sonne gefunden worden, was unsere Vermutungen bestärkt, dass jemand dem König sein Lieblingsspielzeug zerstört hat. Manche behaupten es sei ein Berater gewesen, andere munkeln es sei einer der königlichen Magier, die ermordet worden sind, gewesen.“
    Der Sprecher wurde unterbrochen: „Was weiß man über die jetzigen Verstecke der Kristalle?“
    „Jemand sagte mir am Beylischen Ozean sei ein Splitter des Kristalles gesichtet worden. Er wusste zwar nicht wo genau, aber immerhin.“
    „Noch mehr Informationen?“
    „Der Kaiser hat alle eingeschüchtert, sodass nur die wenigsten noch mit Fremden oder gar über die Kristalle reden. Außerdem hat Goscior eine Truppe zusammengestellt die nach den Einzelteilen suchen soll. Das wird sich allerdings als ziemlich schwierig erweisen, denn es hat sich herausgestellt, dass man ihre Energie nicht mit Gosciors Radar erfassen kann. Und wenn doch, muss man leider feststellen, dass sie sich bewegen.“
    Unverständnis trat auf das Gesicht des Zuhörers: „Sie bewegen sich? Aber wie ist das möglich?“
    „Ich weiß es nicht sicher, aber es sieht so aus als hätten die edlen Steine von Lebewesen Besitz ergriffen. Das ist aber noch nicht das Beste, jetzt kommt eigentlich erst die schlechte Nachricht: Die Leute glauben aus irgendeinem Grund, wir seien daran schuld.“


    Der Zeltbesitzer empörte sich: „Unsere Organisation mag hinter der Macht dieser Steine her sein, aber wir würden nie Unschuldige in Gefahr bringen! Das ist bestimmt das Werk des Kaisers... Meine Recherchen in den alten Schriften haben ärgerlicherweise auch nicht viel gebracht. Es fehlen wichtige Teile der Schriften und der Großteil sind nur Abschriften. Also müssen wir wohl oder übel zum Beylischen Ozean reisen. Wenigstens können wir die Reise nutzen um Mitglieder für Sternenhimmel zu rekrutieren.“
    Der Reiter nickte und sah Gedankenverloren in die Flammen. Würden sie es schaffen der sternlosen Nacht ihre Pracht wieder zu geben und den Völkern Salces wieder ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen?


    OT: Freut mich, dass es endlich los gehen kann, ich hoffe es geht euch ebenso. Die Bedingungen für eure Posts, sowie alles weiter findet ihr im Informationstopic
    Die Mitspieler sind im ersten Post des Anmeldetopics aufgelistet, und wer Fragen hat, die die ganze Gruppe betreffen, möge diese im Diskussionstopic loswerden.
    OT²: In den folgenden Posts solltet ihr euch vornehmlich darum kümmern die Situation eures Charas zu beschreiben. Er darf sich irgendwo auf Mondea, Kuusiam oder Uatiam befinden, nicht auf Sonnenland oder einer Insel.
    OT³: Der Text stammt übrigens von Magic, ich habe ihn nur gepostet, weil ich Leiterin bin. Dankeschön an dieser Stelle

  • Die Wüstensonne brannte erbarmungslos auf den hellbeigen Sand herab, machte es schier unmöglich diesen ohne angemessenes Schuhwerk zu betreten. Nur eine einzige Person schien verrückt genug zu sein um mittags , der Stunde , in der die Hitze tödliche Ausmaße erreichte. Wie ein roter Farbfleck in der bleichen, gelblich braunen Einöde musste der junge Mann, mit dem rubinfarbenen Haar wirken, eine wandelnde Stichflamme.


    Scheinbar mühelos trat er auf dem vom Sonnenlicht erhitzten Sand, die dicke gelbliche, Hornhaut seiner vogelartigen unteren Beinpartien schien geradezu unberührt, obwohl man auf dem Wüstenboden sein Mittagsmahl hätte braten können. Als genieße er die brütende Mittagshitze , setzte der Rothaarige seinen Weg fort, seine Augen, deren Iris aus flüssigem Magma zu sein schien, waren starr auf einen entfernten, blauen Flecken in der Ferne gerichtet.


    "Na da haben wir's ja! Eine Oase! Soll noch einer behaupten ich hätte keinen Schimmer von Orientierung, ha!"flötete Fintan in Gedanken, als das Wasserloch immer näher kam; alleine der Gedanke daran ließ seine Kehle noch trockener werden, als der Sand , der unter seinen Vogelpranken leise knirschte. Allein bei dem Gedanken daran, seinen trockenen Hals wieder mit frischem Wasser benetzen zu können, ließ den jungen Ignatier schneller und schneller gehen, bis hin zu einem fast schon manischen Sprint.


    Kaum am Rande des kristallklaren Wassers angekommen, ließ Fintan sich mit einem lauten Plumpsen auf die Knie fallen und begann das kühle Nass mit seinen Händen in Richtung seines Mundes zu führen. Sein Spiegelbild sah ihm entgegen, als er sich über den Rand des Wasserlochs beugte : ein junger Mann, mit herzförmigem Gesicht, und unordentlichem, blutrotem Haar war auf der glatten Oberfläche zu erkennen, wie er immer wieder mit seinen Händen Wasser aus der Oase schöpfte.


    Am liebsten hätte er vor Erleichterung aufgejauchzt, als das unerträgliche Kratzen aus seinem Hals wich. Kaum hatte Fintan seinen eben noch verzehrenden Durst gestillt, rieb er sich schnell seine mit langen, vogeklauenhaften Fingernägeln besetzten, Hände aneinander,bis seine leicht rötliche Haut wieder trocken war. So gut es auch tat seit langer Zeit endlich wieder getrunken zu haben, der Gedanke zu lange mit dem kalten Element in Kontakt zu bleiben, behagt ihm dann doch nicht.


    Mit einem lauten, ungehemmten Gähner erhob er sich schließlich, nur um sich mit dem Rücken zu einer nahen Palme hinzusetzen. Als er eine halbwegs bequeme Sitzposition gefunden hatte, nahm er sich seine abgenutzte Tasche von den Schultern und begann darin zu kramen : ein zerschlissenes Stück Pergament und eine kugelförmige Kakteenfrucht , von der die Nadeln bereits entfernt worden waren, fischte er aus dem heillosen Durcheinander. Mit einer Hand griff er nach dem grünen Obst, und nahm einen kräftigen Bissen von dem süß-säuerlichen Fruchtfleisch, mit der anderen hob er das abgenutzte Papier, welches sich als Landkarte des Kontinents Mondea herausstellte, vor Augen.


    Sein Blick wanderte einige wenige Minuten über das von der Sonne gebleichte Pergament, bis sich ein zufriedenes Grinsen auf seine Züge schlich "Na wer sagt's denn!"dachte sich der Ignatier "Wenn das so weitergeht bin ich noch am Abend in Maa't!"entspannt und zufrieden , lehnte sich Fintan weiter gegen die Palme, verschränkte die Arme hinter seinem Kopf. Er würde noch etwas ruhen müssen, bis er die letzte Etappe zu seinem Ziel antrat. Er freute sich fast schon wie ein kleines Kind darauf, am bevorstehenden Abend das Gasthaus der Wüstenstadt aufzusuchen, endlich würde er wieder in einem richtigen Bett schlafen...wie lange war das schon her? Fast augenblicklich schoss ihm die Errinerung an sein Zuhause, ein kleines Haus, eingelassen in eine harte Basaltwand. Es war inzwischen eine ansehbare Zeit vergangen, seit er losgezogen war, seine Mutter und seine kleine Schwester in dem Ignatierdorf zurückgelassen hatte "Mutter, Shula...hoffentlich geht es ihnen gut" war Fintans letzter Gedanke bevor er in einen leichten, traumlosen Mittagsschlaf fiel.


    OT: So, hier wäre mein Einstiegspost; ich hoffe dass ich alles soweit richtig gemacht habe und dass die Länge stimmt.
    Na dann, auf gute Zusammenarbeit! :yeah:

  • Sshar schlich durch das Unterholz. Der Herok blickte sich um und gab seinem Kammeraden ein Zeichen, dieser winkte wiederrum einem kleinen Wagen zu, der sich sogleich in Bewegung setzte. Der Räder des Karrens knirschten auf dem groben Kies des Weges, der von der Hauptstadt Korock weg führte. Die Ladung war mit einer Plane bedeckt, allerdings schaute an einer Ecke die Klinge eines Kurzschwertes heraus. Die geladenen Waffen waren für den Rebellentrupp der Herok, die sich gegen den Sonnenkaiser stellten. Vor drei Stunden hatte Sshar den Auftrag zur Eskortierung der Lieferung angenommen. Ein guter Lohn sprang für ihn heraus, was ihm die Arbeit viel schmackhafter gemacht hatte und als er hörte, dass es auch noch zum Bekämpfung des Sonnenkaisers diente, schlug er entgültig ein.
    Sein Kollege war Kors, ein Herok mit einem dunkelbraunen Fell und einem schwarzen Unterkörper, aus dem sechs Beine wuchsen. Sshar hatte ihn erst vor kurzem kennen gelernt, doch der Herok war ihm von Anfang an sympathisch gewesen. Er war zwölf Jahre alt, also etwas älter als Sshar und arbeitete schon seit seinem neunten Lebensjahr für die Rebellen. Er trug einige Wurfspeere auf seinem Rücken, mit denen er, so hatte er es jedenfalls gesagt, sehr gut umgehen konnte.
    Sshar schaute auf seinen Bogen, der von seiner mit schwarzen Fell überzogenen, kräftigen Hand gehalten wurde. Auf seinem Rücken war ein Köcher mit zwölf, aus gehärteter Spinnenseide bestehende, Pfeilen befestigt der ihm über die rechte Schulter ragte, sowie sein Breitschwert, dessen Griff auf der anderen Seite des Halses hervorschaute. Sein mit einer zehn Zentimeter langen Narbe gezierter Brustkorb war mit einer eisernen Platte versehen. Der schwarze Unterleib des Herok musste durch den Chitin-Panzer nicht geschützt werden, allerdings waren Sshars acht Beine gut gepanzert.
    Der junge Herok passte sich der Geschwindigkeit des Wagens an, der langsam vor sich hin rollte. Die beiden sollten sich mal beeilen, wenn wir nicht aufgespürt werden wollen, dachte Sshar und warf einen Blick auf die beiden Karrenzieher. Sie waren schon ältere Herok, die den Großteil ihres Lebens hinter sich hatten. Zu einem anderen Zeitpunkt hätte man jüngere, frischere Rebellen genommen, doch derzeit waren Mitstreiter Mangelware und die, die noch unter den Lebenden weilten, waren mit dem Planen und Ausführen von Attentaten beschäftigt.
    Nun gut, dachte sich Sshar, es ist Nachmittag. Die meisten Soldaten schliefen gerade. Doch es waren rund um die Uhr kleinere Gruppen der kaisertreuen Krieger unterwegs, die die Wälder rund um Korock nach Aufständischen absuchten.
    Nach cirka einer Stunde gefiel Sshar die Mission schon um einiges weniger. Die Sonne brannte auf ihn herab, und obwohl Sshar sich im Schatten hielt, hatte er den Mund weit geöffnet und seine Zunge herausgestreckt. Durch ihr Fell konnte Herok nicht schwitzen, deswegen brachten sie sich durch das Verdunsten ihres Speichels etwas Kühlung.
    Sshars Sichtfeld verwomm ein wenig, deswegen fuhr er sich mit der freien rechten Hand zu den Augen und rieb sie leicht. Jahrelang trug er die Narbe, die ihm ins Gesicht gebrannt war, nun schon, doch immer noch war es ihm unangenehm, als seine Finger über das schwarz bemalte Fleisch fuhren. Sshar hatte seine rechte Gesichtshälfte schwarz geschminkt, damit sich das rote Fleisch nicht vom restlichen Körper abhob und er dadurch womöglich von Feinden gesehen werden würde.
    Plötzlich hörte Sshar etwas: Ein Rascheln, dann ganz leise, das Geräusch, wenn Schwerter aus ihren Scheiden gezogen werden. Blitzschnell zog Sshar einen Pfeil aus seinem Köcher und legte ihn an die mit Spinnenseide gefertigte Sehne seines Bogens an, während er sich umdrehte und in die Richtung spähte, aus der die Geräusche kamen. Er zog seinen Oberkörper bis zum Brustkorb in den Unterleib ein, und suchte sich eine geeignete Position, bei der er die Karawane sowie die Straße hinter dieser im Blick hatte.
    Kors hatte das Rascheln auch vernommen und wandte sich auch um. Einen seiner Speere fest in der Hand, ging er langsam rückwärts, während seine Augen hin und her huschten, auf der Suche nach den Feinden. Eine Zeit lang war es still, dann ging alles sehr schnell: Sechs in schwarz gekleidete Soldaten sprangen aus dem Unterholz und feuerten ihre Armbrustbolzen auf Kors ab. Drei trafen der braunen Herok, der sogleich zu Boden ging und regungslos liegen blieb.
    Sshar biss sich auf die Unterlippe, als sein Blick von der Leiche Kors' zu den Soldaten wanderte. So sehr es ihm missfiel, er musste fliehen. Die Gegner waren stark in der Überzahl und bis jetzt hatten sie ihn noch nicht gesehen, er musste seine Chance nutzen.
    Hinter ihm hörte er die Schreie der Karrenzieher, als er tiefer in den Wald hinein floh. Er blickte nicht zurück und blieb auch nicht stehen. Der Auftrag war fehlgeschlagen. Sshar sprang auf einen Baum und kletterte auf die höheren Äste, wo er, gut von Blicken geschützt, seine Situation überdachte. Zwei Stunden hockte er dort oben und hielt Ausschau nach den Soldaten; sie waren ihm wohl nicht gefolgt.
    Er seufzte, dann entspannte er sich ein wenig und suchte sich eine gemütlichere Position. Mit dem Tod war er schon oft konfrontiert worden, deswegen war er nicht sonderlich schockiert über Kors' Ableben. Was ihn viel mehr beunruhigte, war die Tatsache, dass sie so leicht in einen Hinterhalt geraten waren. Das nächste Mal muss ich besser aufpassen, sagte er sich, dann schloss er seine Augen, um den verpassten Schlaf des Tages nachzuholen.


    OT: So, mein Einführungspost ^^ Hoffe das passt so. Auf gute Zusammenarbeit und ein tolles RPG ^^

  • Nebel hatte sich über das kleine Wäldchen gelegt. Stille herrschte im Hain, kein Vogel sang, nicht einmal ein leises Pfeifen war zu hören. Die Nacht war ruhig, dunkel und voller Trübungen, durch die das Licht der hellen Mondsichel kaum zu brechen vermochte. Doch etwas unterbrach das Schweigen der Dunkelheit. Ein Rascheln im Gebüsch gefolgt von mehreren, schweren Schritten. Durch den Nebel erkannte man nun dunkle Umrisse, bis man die Quelle des Lärmes schließlich visuell wahrnehmen konnte. Mehrere große, muskulöse, dunkelhäute Menschen trugen eine große weiße Sänfte, die durch den Nebel so gut wie unsichtbar wirkte, angeführt von einem weiterem Mann. Dieser Mann war weitaus kleiner und schmächtiger als die vier anderen, tatsächlich wirkte er gegen sie fast noch wie ein Kind. Er hatte weißblondes Haar und einen gepflegt aussehenden weißblonden Bart, der, so geschniegelt wie er war, fast schon unecht aussah. Und noch etwas unterschied den Hellen von den Dunklen. Er war in feine, gegen die Kälte schützende Gewänder gekleidet, während die Dunkelhäutigen nur grobe, unedle Stoffe trugen.
    Stopp!“, rief der Hellhäutige mit einem fast schon cholerischen Unterton. „Hier können wir eine kurze Rast einlegen!“ Die Sklaven, welche augenscheinlich die dunkelhäutigen Menschen waren, seufzten erleichtert auf und stellten sanft die Sänfte ab. Während sie von dem Hellhäutigem an einen Baum gebunden wurden, hörten sie ihn sagen: „…Könnt froh über meine Güte sein! ...Andere hätten sowas nicht geduldet!“ Nachdem er sich vergewissert hatte, dass die Sklaven so gut wie bewegungsunfähig waren, schlich er mit bedächtigen Schritten zu der großen Sänfte. Langsam schob er einen Vorhang beiseite. In ihr lag ein junger Platiner ausgestreckt auf einer Polsterung und starrte leicht trübsinnig in einen Spiegel. Ein leichtes Zischen war zu vernehmen und die große, weiße Schlange des Jungen, von ihrem Halter Mephisto getauft, hob den Kopf und taxierte den Diener mit einem hypnotisch-stechendem Blick „Ähm…Milord?“, fragte der Bärtige zögernd, die Augen eingeschüchtert auf die Schlange gerichtet.
    Der platinblonde Junge seufzte genervt und fragte mit einer Stimme, die in jeder Silbe, die sie aussprach, Arroganz aufzeigte: „Was gibt es Pedisequus?“ Pedisequus räusperte sich kurz. Wie sooft war ihm in der Gegenwart seines Meisters und dessen Haustieres unwohl zu Mute. Die kalte, herablassende Überheblichkeit, die von dem Jungen ausging, verunsicherte ihn. „Sie…ähm… sie werden sich bemerkt haben, dass wir eine kurze Rast einlegen mussten…
    Natürlich habe ich das!“, unterbrach ihn sein Herr gelangweilt, doch trotz des gleichbleibend desinteressierten Tonfalls erkannte Pedisequus, dass er etwas Falsches gesagt hatte. Die weiße Schlange hob den Kopf nun noch höher und begann langsam ihn zu wiegen, während sie den Diener weiterhin taxierte. Sie stieß ein kurzes, angriffslustiges Zischen aus. Pedisequus schluckte. Die Launen seines jungen Herrn, Platinex mit Namen, der vor ihm sein Spiegelbild betrachtete, waren so unberechenbar wie die seiner Schlange. „Denken sie etwa, ich würde nicht erkennen, wann meine Sänfte steht oder sich bewegt, wenn ich mich in ihr befinde?“, fragte dieser nun kalt und schneidend.
    N-nein…natürlich nicht, wo denken sie hin…“, stotterte Pedisequus schockiert.
    Das war ihrem bemitleidenswertem Gestammle aber zu entnehmen…“, meinte Platinex und leichte Belustigung schwang in seiner Stimme mit. „Doch lassen wir das. Warum rasten wir?
    Es war notwendig, Herr…“, abermals schnitt Platinex seinem Diener das Wort ab.
    Ist es tatsächlich so notwendig, dass es uns hindert, den Beylischen Ozean rechtzeitig zu erreichen? Hatte ich ihnen nicht lange genug klar gemacht, dass das Gelingen dieser Mission für die Platiner höchste Priorität hat?
    Die Sklaven können nicht mehr, Herr“, sagte der Diener schnell, um dem kommenden Ansturm von Beschimpfungen zu entgehen, die Platinex‘ gelangweilter Geist sicher schon Stunden vorher für seine Lakaien ersonnen hatte.
    Der Junge schnaubte verächtlich. „Menschen…“, spottete er herablassend, „…unnützer als der Dreck unter meinen Schuhen! Diese dumme Rasse gehört ausgerottet. Nutzlose Art…
    Diese Schimpftirade fasste Pedisequus als Erlaubnis auf, sich zu entfernen und so schritt er weg von der Sänfte, um die Sklaven zu beobachten.
    Währenddessen hatte Platinex sich wieder beruhigt und betrachtete sich abermals teilnahmslos im Silberspiegel, während er Mephisto streichelte. Aber auch wenn nun wieder Stille eingekehrt war, hatte Platinex immer noch dunklen Groll im Herzen. Warum hatte ihn der Rat auf diese Mission geschickt? Lord Asinus hätte es zwar nicht genauso gut tun können, aber wenigstens hätte er es tun können. Aber nein, Platinex musste geschickt werden. Jetzt sollte er durch den gottverdammten halben Kontinent wandern und musste auch noch alle größeren Städte meiden, nur weil es zu viel Aufsehen erregen würde, wenn ein so hoher Platiner in einer Stadt rasten würde. Es bestand dann außerdem die Chance, dass Beamte des Kaisers Verdacht gegen ihn hegen könnten. Es war mehr als nur ungewöhnlich, dass ein Platiner seine Hauptstadt verließ. Und genau aus diesen Gründen musste der junge Platiner jetzt querfeldein, durch Haine, Sümpfe und sonstiges reisen, nur um das Bündnis der Platiner zur Sternenhimmel-Organisation aufrecht zu erhalten.
    Nun, vermutlich wollten sie einfach sichergehen, dass die Mission erfüllt wird. Dafür nehmen sie natürlich den Besten, nämlich mich!
    Langsam überkam ihn Müdigkeit. Er gähnte herzhaft und schloss die Augen. Seine letzten Gedanken drehten sich noch einmal um ihn, den großartigen Lord Platinex, der es schaffen würde, die Herrschaft des Sonnenkaisers zu brechen und an dessen statt zu regieren. Er hörte das leise, beruhigende Zischeln von Mephisto, dann schlief er ein.


    OT: Ich hoffe es ist in Ordnung, dass ich mit Pedisequus einen kleinen, unwichtigen NPC kreiirt habe, wenn nicht kann ich das auch gerne wieder umändern... :D

  • Es war kurz nach der Mittagstunde, in diesem beschaulichen Dorf, in der Nähe der Stadt Uriel, in dem jeder Einheimische den anderen kannte. Die meisten Menschen hatten erst gerade gegessen und hielten nun ihre Siesta, die durch schöne Gitarrenlaute begleitet wurde. Leicht abseits sass der Musikant, an einem kleinen Weiher, im Schatten der Bäume. Er hatte sich auf einen Stein gehockt und seine kleine Gitarre ausgepackt und spielte Melodien, die den Menschen so vorkamen, als könnten sie nicht wohlgeformter klingen, als wären sie nicht aus menschlicher Hand entstanden.
    Nun, genau genommen waren sie das auch nicht, den das Wesen, das seinem Instrument diese Laute zu entlocken vermochte, hatte Bocksbeine und zwei gedrehte Hörner auf dem Haupt. Es war ein Faun, was doch etwas verwunderlich erschien, da diese sich normalerweise nicht allzu weit aus dem Wald hervorwagten. Sie waren eigentlich ein Volk, das nur unter sich verkehrte, aber dieser Faun schien nicht so wie die anderen zu sein. An seinem Gürtel hing ein Schwert, das ihn als Landstreicher enttarnte. Schliesslich musste man sich gegen die Gefahren der Natur oder der Wegelagerer verteidigen können und der junge Mann machte den Eindruck, als wäre das für ihn kein Problem. Sein Gesicht hatte während er spielte einen geistesabwesenden Ausdruck angenommen, offenbar dachte er gerade nach.


    Palres liess den ganzen Monat, den er jetzt schon von zu Hause weg war, Revue passieren. Er hatte sich dort nie ganz so wohl gefühlt, wie es ihm lieb gewesen wäre, das hatten die anderen durch ihren Hohn vereiteln können, aber der Wald war trotzdem seine Heimat gewesen und er vermisste ihn.
    "Ach, ich sollte nicht andauernd daran denken, ich muss mich vorwärts orientieren", gab sich der fünfundzwanzig Jahre junge Faun einen Ruck, und dachte über seine jetzige Situation nach. Er mochte dank seiner magischen Fähigkeiten keine Probleme haben, sich zu ernähren, was die Reste einiger Früchte zu seiner Linken bezeugten, aber diese Welt hatte ihn doch böse mit ihrer Geldgier überrascht. Wenn sein geliebtes Schwert beispielsweise von einem Kampf heftige Schrammen davontrug, würde er es wahrscheinlich nicht mehr selbst pflegen können und müsste es einem Schmied anvertrauen, doch ein solcher arbeitete hier zu Lande nur für Geld. Unter dem Strich war es also wahrscheinlich von Nöten, dass er sich eine Möglichkeit zurechtlegte, Geld zu verdienen. Er hatte sich natürlich zuerst an seine Fähigkeiten, mit der Gitarre umzugehen erinnert, aber der Beruf Musikant schien bei den Menschen ziemlich brotlos zu sein, denn auch wenn sie gerne zuhörten, bezahlten sie nur selten. Auf lange Sicht konnte das also nicht die Lösung sein. "Es müsste doch irgendwo eine Organisation geben, bei der man mich gebrauchen könnte, aber wo soll ich bloss anfangen. Hier im Dorf sicher nicht, das sind nur eine Hand voll Bauern und Handwerker, etwas Vernünftiges zu Tun gibt es für mich hier nicht. Ich sollte in die Stadt Uriel gehen, andererseits könnte ich dort auch an Kriminelle geraten und ich mag den Trubel doch nicht... Nun, das Risiko muss ich eingehen, ich habe ja schon bewiesen, dass ich mich wehren kann, wenn ich an die vier Wegelagerer zurück denke und an dieses metallene Unding..." So ging es noch eine Weile weiter hin und her, bis sich der Faun endlich entschieden hatte: "Nun, so sei es, ich gehe nach Uriel. Der Weg ist nicht weit und in der Stadt habe ich sicher bessere Perspektiven."


    Er spielte noch einen oder zwei Akkorde, und packte die doch überraschend kleine Gitarre dann in seinen Beutel, wo auch die anderen nützlichen Utensilien für die Reise verstaut waren. Diesen band er wieder an seinem Gürtel fest und er erhob sich, den Blick gen Westen gerichtet, weg vom Dorf. Schliesslich marschierte er los, sich schon auf die Überquerung des Flusses freuend, den er auf einer seiner Karten gesehen hatte, während sich noch der eine oder andere Dorfbewohner fragte, warum die Musik so abrupt verstummt sei.



    OT: Schön, dass es jetzt angefangen hat.^^ Wie lange wird es eigentlich etwa dauern, bis unsere Charas zusammenfinden? Ich nehme mal an, nicht allzu lange, oder?

  • Wie ein Pfeil, der soeben von der Sehne geschnellt war, flog ein rotgrüner Blitz durch die Gebirge südöstlich von Uerika.
    Verdammt, Cyrill, du dummes Ding! Als ob ich es nicht hätte wissen sollen... Das letzte Mal, als ich auf einen Magier getroffen bin, ist genauso gelaufen. Und seit der Kaiser nach uns Harpyien sucht, ist Aufmerksamkeit erregen das Letzte, was man tun sollte...
    Die Fledermausfrau hätte sich die Haare raufen können, wenn diese nicht so widerstandsfähig und fest gewesen wären. Wieder einmal war sie auf der Flucht vor einer wilden Meute, die ihr an den Kragen wollte. Dass sie sich aber auch nicht hatte beherrschen können. Wie von Sinnen, war sie durch die Gaststube gefegt und hatte alles und jeden abgeschlachtet, der nicht so schlau gewesen war, schon bei ihrem Eintritt den Raum zu verlassen. Alles nur weil ihr „Ziehvater“, wie sie ihn nur mit einem ironischen Unterton in der Stimme, nannte, eine glorreiche Entdeckung gemacht hatte und nun ganz Salce begeistert seinen Namen nannte.
    Balduvir hier, Balduvir da... und da soll man nicht ausrasten? Was hat er denn schon großartiges getan? Er hat herausgefunden, dass magische Wesen unter Stress überschüssige Energie absondern, die man – vorausgesetzt natürlich man wüsste wie – auffangen und benutzen könnte. Pah!
    Die Harpyie schnaubte verächtlich. Um zu dieser Erkenntnis zu gelangen, hatte der Magier, dem man diese Entdeckung verdankte, über ein Dutzend magische Wesen jahrelang geknechtet, als Versuchsobjekte missbraucht und am Ende getötet oder in die Wildnis geworfen. Davon wusste nur niemand, da alle seiner Wesen jämmerlich gestorben waren.
    Alle, bis auf eines, dachte Cyrill mit einem bösen Lächeln. Ich lebe noch, mich hat die Wildnis nicht getötet, sie hat mich stärker gemacht! Und eines Tages wirst du diese Stärke zu spüren bekommen, Balduvir! Verlass dich drauf!
    Ihre Rachegedanken wurden rüde unterbrochen, als ein Geräusch sie im Flug aufschreckte. Es war nicht mehr das leiser werdende Gejohle der Leute, die nach dem „Monster“ gejagt hatten, sondern das Weinen einer hellen Stimme. Cyrill mochte keine Tränen. Sie konnte sie partout nicht ausstehen, weil sie das einzige waren, das ihr Fledermausherz zusammenziehen konnte. Wenn sie irgendjemanden weinen sah, fühlte sie sich entweder an die grausame Zeit bei Balduvir erinnert, in der sie selbst oft genug geheult hatte, oder aber sie fühlte sich schuldig, weil sie in einem ihrer Anfälle irgendjemand unschuldigen getötet hatte, der nun beweint wurde. Ob sie nachsehen sollte? Vielleicht war dies einer der wenigen Momente, in denen sie nicht der Auslöser oder die leidtragende der salzigen Augensturzbäche war. Sie könnte wagen, die Tränen zu stoppen.
    Ein weiteres Schluchzen festigte ihren Entschluss. Sie würde nachsehen. Ihre Verfolger hatte sie bestimmt längst abgehängt. Und langsam flog Cyrill um die Bergwand herum um den Verursacher der traurigen Geräusche zu suchen...
    OT: Eure Posts sind toll! Meine Hochachtung an dieser Stelle, auf das es noch mehr werden
    @TheSnob: Dein NPC ist kein Problem, das kannst du ruhig so lassen, er greift ja nicht ungeplant in den Spielverlauf ein
    @Dragorantrainer: Wir möchten allen Teilnehmern die Möglichkeit geben einen ersten Post zu machen, bevor die ersten Charas rekrutiert werden.
    Es ist übrigens nicht verboten, wenn jetzt schon Charas aufeinandertreffen, solange sie das nicht wegen Sternenhimmel tun

  • Das Wasser des riesigen Sees glitzerte in der Sonne. Endlich hatte Vayu ihn erreicht. Die glatte Oberfläche spiegelte die Umgebung. Voller Vorfreude hielt der Greif auf das Wasser zu. Es würde nur noch wenige Minuten dauern, bis er sich etwas erfrischen könnte.
    Die Sonne brannte heute besonders heiß auf Salce. Vayu flog schon ziemlich lange. Eigentlich wollte er nach Karestirac, hatte sich dann aber entschieden einen kleinen Abstecher zu dem gigantischen See zu machen. Er war wirklich so groß wie man es sagte. Das andere Ufer lag weit entfernt am Horizont. Schon wurde die Vegetation üppiger und grüner. Der Wald dichtete sich und verschloss die Sicht auf den Waldboden. Die beiden Inseln im See kamen einem vor, wie kleine Sandhügel mit ein paar Büschen darauf. Das Wasser deckte so eine weitläufige Fläche, das es so manch einer schon fast als Meer bezeichnet hätte.
    Langsam ließ sich der Greif in die Tiefe fallen. Gemächlich gleitete er die letzten Meter ans Wasser. Als der Boden unter seinen Füßen schon fast in Reichweite war fing er an kräftig mit den Flügeln gegen die Flugrichtung zu schlagen. Er bremste ab und landete lautlos am Ufer. Das Gras raschelte ein wenig als er die eine Tatze vor die andere setzte. Gut gelaunt sah er sich das Wasser an. Sein Spiegelbild schwankte hin und her. Genüsslich senkte er seinen Hals und tunkte den Kopf kruz ins Wasser. "Schön kühl, es muss schon lange her sein, dass ich an so einem großen See war." Langsam floss das kühle Wasser durch den Hals. Nach ein paar Schlücken spürte Vayu ein volles Gefühl in seinem Bauch. Er setzte ans Wasser und sonnte sich eine Weile. Es dauerte nicht lange, das war das Fell schon wieder so heiß, das es unerträglich wurde, in der Sonne liegen zu bleiben. Nachdem sich der Greif kurz gestreckt hatte, tapste er in den Schatten der Bäume. Es kam eine sanfte Brise auf. Das Gras raschelte hier und da. Vayu schloss die Augen und gähnte versonnen. Es war zwar mitten am Tag, doch die Reise setzte das Fabelwesen immer schon früh in der Nacht fort. So machte er oft eine Mittagspause und schlief noch ein bischen. Eine alte Weißheit besagte, dass es nie gut sei, lange an einer Stelle zu verweilen. So fände einen der Feind viel schneller. So setzten Greife, die auf der Durchreise waren, sich nie länger als ein paar Stunden zur Ruhe, auch wenn sie nichts zu befürchten hatten.
    Auch Vayu hielt sich daran und stand nach eine knappen Stunde wieder auf. Schläfrig machte er einen Buckel, dehnte die Flügel und lief ein kleines Stück. Nachdem er ein wenig getrunken hatte, machte er sich auf zu anderen Seite des Sees. Drei kräftige Sätze zum Anlauf und schon erhob sich das Tier in die Luft. Mit kräftigen Flügelschlägen schwang es sich in die Höhe, bis die Luftströme den nötigen Antrieb gaben. Das Wasser schimmerte immernoch, hier und da sah man ein paar Fische. Mittlerweile war es vergleichsweise windig. Mit leichtigkeit schob der Wind den Greif. Mal schneller mal langsamer. Am Horizont tauchten schon die ersten Wolken auf. So flog Vayu lange über den See. Die Inseln hatte er schon hinter sich gelassen, es würde nicht mehr allzulang dauern. Schon konnte man klar Karestirac sehen. Es lag hinter einer großen Graslandschaft. Nach einiger Zeit konnte Vayu landen. Es sah hier ganz anders aus, als auf der gegenüberliegenden Seite. Die Vegetation war nicht halb so üppig und die Sträucher und Gräser wiesen nicht mehr so ein ausdrucksstarkes Grün auf. Vayu entschloss sich, ein Stück zu laufen. Da hier kein dichter Wald vorhanden war und eher Sträucher die Landschaft schmückten, konnte die Sonne ungehindert auf den Boden dringen. Nur vereinzelt standen Bäume in der Gegend. Der Greif lief nach seiner Landung sofort weiter. Ungehindert in Richtung Stadt.


    OT: Auf ein schönes RPG. =)


  • Durch glitschigen Matsch watend folgte Khadira dem Lauf des Baches neben ihm. Das Wasser des braunen Bandes war undurchsichtig und von Schlamm getränkt. Hier und da tanzten helle Flecken auf dem Strom, dort wo die Sonne durch das dichte Blätterdach am Himmel brach. Dem Murcant hatten die Füße geschmerzt von der langen Reise, doch der kühle Schlamm, in dem die Klauen leicht einsanken, verschaffte ihnen eine angenehme Linderung.
    Khadira befand sich nahe eines kleinen Baches südlich von Karestirac. Zu selbiger Stadt war er nun auch unterwegs. Er wusste nicht mehr, wie lange sein Aufbruch von der Westküste Kuusiams nun schon her war, aber es mussten mehrere Wochen gewesen sein. Nachdem er Söldner geworden war, musste der Murcant bald feststellen, dass es so weit abgelegen nur wenig für einen Berufskämpfer zu tun gab. Notdürftig hatte er sich durchgeschlagen, doch es war klar gewesen, dass er früher oder später einen größeren Ort ins Visier zu nehmen hatte.
    Alles in Khadira drängte ihn zu rasten, doch er zwang sich zum Weitergehen. Ich muss Karestirac schließlich heute Abend, spätestens Morgen erreichen. Meine Vorräte gehen zur Neige… dachte er mit einem Blick in die Tasche, die sich der Murcant vor seine Brust geschnallt hatte. Nur noch vier Stück Fischfleisch waren darin, sowie die zusammengerollte Karte. Selbige nahm er nun heraus und studierte sie kurz. Bald würde er den Hauptfluss erreichen in den der Bach mündete. Von dort aus musste er nur noch nach Norden und er würde vor den Pforten Kuusiams Hauptstadt stehen. Khadiras gelbe Augen stierten in die ferne zu einem Ende des Weges, das noch nicht in Sichtweite war. Er malte sich aus, wie weit er wohl noch laufen musste, während die Baumriesen langsam an ihm vorbei zogen. Khadira hatte während seines Weges eine neue Abneigung gewonnen: Bäume. Die Giganten aus Holz überall gaben ihm das Gefühl, winzig und unbedeuend zu sein, wütend schienen die Astlöcher den Söldner anzustarren, weil er ihr Territorium betreten hatte. Es mochte daran liegen, dass er ein Wesen des Wassers war, Khadira wusste es nicht. Mit dem Bach neben sich war es dem Murcant noch ganz erträglich im Wald, trotzdem mied er diesen wann immer es ging.
    Plötzlich verharkte sich seine linke Klaue in irgendetwas und Khadira geriet ins stolpern, konnte sich aber auf den Beinen halten. Bei dem Ding, dass nun von seinem Fuß baumelte, handelte es sich um eine Armschiene aus Leder. Das Rüstungsteil war am oberen Teil stark beschädigt und blutbefleckt, sah aber noch funktionstüchtig aus, zumindest in Khadiras Augen. Man weiß nie, wann man so was mal gebrauchen kann, dachte er, während er das lädierte Stück in seine Tasche gleiten ließ. Ob des Fundes erfreut, setzte er seinen Marsch mit neuem Mut fort.


    Nach einigen Stunden gestattete sich der Murcant doch eine Ruhepause. Schon vor einiger Zeit war das Bett des Baches mit jedem Meter ein wenig breiter geworden, schließlich war aus dem schlammigen Bach ein reißender Strom geworden. Dieser Teil des Gewässer war auch auf der Karte von Salce verzeichnet.
    An einen massiven Baumstamm gelehnt blickte Khadira auf das wilde Gewässer. Es kann nicht mehr weit sein, bald bist du da sagte ihm sein Verstand, aber seine Füße wollten ihm nicht so recht glauben. Auf der anderen Seite teilte sich der Strom in zwei Arme, am nördlichen von beiden war Khadira entlang gewandert. Er musste also nun nach Norden.
    Nachdem er zwei der verbleibenden Fische im Ganzen verschlungen hatte, raffte sich Khadira auf und ging weiter seines Weges. Und er hatte es eilig, denn langsam hatte der Murcant wahrlich genug vom Wald.


    OT: Yay, toll das es jetzt anfängt =) Auf ein episches RPG^^

  • Vic atmete tief ein, als er die Gerüche seiner Heimatstadt wahrnahm. Endlich war er zurück und konnte sich das Leben, die Geschäftigkeit, die Arbeit, die vielen Wesen und selbstverständlich auch die Freiheit um die Nase wehen lassen. Die lange Schifffahrt von Lavatras nach Krevna über das Heliosmeer hatte fast einen Monat gedauert, doch Vic war sie wie ein Tag vorgekommen. Nachdem er fünfzehn Jahre in Gefangenschaft verbracht hatte, war ihm dieser Monat nur als ein Bruchteil seiner Lebenszeit vorgekommen. Mit zweiundzwanzig, in der Blüte seines Lebens, war er inhaftiert worden. Nun war er siebenunddreißig. Die Hälfte seiner Lebenszeit war nach Menschlichen Maßstäben bereits vorbei. Hatte er überhaupt noch eine Chance in dieser Welt Fuß zu fassen?

    Als die erste Kätzin – er wunderte sich, was sie außerhalb deren natürlichem Lebensraum tat, aber in einer Großstadt musste man auf alles gefasst sein – einen anerkennenden Blick über seinen Körper gleiten ließ, quittierte er dies mit seinem charmantesten Lächeln. Zurück bekam er ein anzügliches Zwinkern und war sich sogleich sicher, dass er keine Probleme damit haben würde, sich wieder einzuleben.

    Soll ich es wagen und bei meinem Vater vorbeischauen? Es würde mich interessieren, wie es ihm geht und ob die Schmiede gut läuft. Andererseits... Er wird mich wohl kaum mit offenen Armen empfangen. So hörig, wie er diesem verdammten Kaiser ist, würde er mich lieber zu Tode prügeln, als mir ein Bett anzubieten. Da suche ich mir lieber eine Dame, die heute Abend noch Gesellschaft braucht. Für ein weiches Bett, würde ich sogar eine Tremorouge nehmen.
    „Ha, der war gut!“ Lachte der überhebliche Frauenheldüber seinen eigenen Scherz. „Als ob ich das nötig hätte.“

    Langsam strich er sich die langen braunen Haare aus dem Gesicht und suchte nach einer Frau, die nach seinem Geschmack war. Eine Gemüsehändlerin war die erste die er ansprach. Während er mit dem jungen Mädchen flirtete, griff er wie selbstverständlich in die Kiste mit den Äpfeln und ließ ein paar in seine Tasche gleiten. Das arme Ding war viel zu nervös um darauf zu achten, ob der „nette Herr“ auch bezahlte. Mit einem Apfel in der Hand ging er weiter. Hier und da blieb er stehen, lächelte einer Frau zu und suchte nach einer Möglichkeit wieder einmal Profit für sich oder einen kleinen Kampf auszutragen.
    OT: Damit sind die beiden Figuren, die ich manage ins Spiel eingeführt. Wer mag, darf ihnen gerne begegnen.

  • Das Laub raschelte leise, als Diana mit nackten Füßen darauf trat. Sie kümmerte sich nicht besonders darum, ob sie jemand hören könnte, denn hier würde sie garantiert niemandem begegnen. Schließlich befand sie sich mitten in der Wildnis, irgendwo zwischen Krevna und Kafon, wo genau wusste sie nicht. Es war ihr auch schlicht egal. Die nördlichen Wälder Kuusiams hatte sie schon lange verlassen. Sie bewegte sich jetzt konstant in südlicher Richtung, entfernte sich immer weiter von ihrer Heimat. Heimat, Familie. Die einzigen Dinge, die ihr etwas bedeutet hatten. Verloren, dachte sie erbittert.
    Diana hatte ein gutes Leben geführt - für eine Dyrade versteht sich. Sie hatte ein riesiges Waldstück ganz für sich allein besessen, nun ja, an den Rändern lagen die Reviere vom Rest ihrer Sippe, aber das hatte sie nicht weiter gestört. Bis diese Metallmenschen gekommen waren. Resistent gegen jedes Gift hatten sie ihren Wald in Besitz genommen und sich nicht wieder daraus vertreiben lassen. Sie, die Dyraden der nördlichen Wälder, wären sogar so weit gegangen, ein benachbartes Volk, das dem Element Feuer zugehörte, um Hilfe gegen die Metallmenschen zu bitten, aber das wäre gegen das Gesetz gewesen. Der Kaiser schätzte keinen Krieg zwischen den Stämmen, beschönigend ausgedrückt. Und um Krieg zwischen den Dyraden und diesem Metallvolk zu vermeiden, mussten die Dyraden gehen, aus dem einfachen Grund, dass die anderen zahlenmäßig weit mehr waren, und die Dyraden so wenige, und dennoch ein riesiges Gebiet für sich beanspruchten. Das andere Volk dagegem vermehrte sich schnell und brauchte den Platz dringend. Pah, dringend! Warum sind sie nicht in ihren verdammten Bergen geblieben? Diana wusste genau, dass eben jene Berge vulkanisch aktiv waren und ein Metallvolk die Hitze meist nicht ertragen konnte, doch das war ihr egal. Sie hegte nur einen gewaltigen Zorn gegen die Irona und wünschte ihnen Tod und Verderben. Dank ihnen hatten sie alle ihre Heimat verloren! Und ihr Volk, das sowieso nur noch wenige zählte, würde wohl bald entgültig dem Untergang geweiht sein. Als sie die große Ebene durchquert hatten waren sie in ein schlimmes Unwetter geraten, das sie weit auseinandergetrieben hatte. Diana war von ihrer Flüchtlingsgruppe getrennt worden und alleine weitergezogen. Das musste jetzt schon eine ganze Woche her sein. Egal! Sie durfte sich nicht an die Vergangenheit klammern. Ihre Familie hatte geplant, in den Süden zu ziehen - sehr weit in den Süden, vielleicht bis an den Beylischen Ozean. Es hieß, dass es an der Südküste Kuusiams noch weite, dichte Wälder gab, Wälder, in denen andere von ihnen lebten. Sie würde versuchen, dorthin zu gelangen und zu Familie und Artgenossen zurückzugelangen...

    Veränderte Lichtverhältnisse ließen die Dyrade aufblicken. Es war deutlich heller geworden, sie hatte die Waldgrenze erreicht. Unbewusst tastete sie mit einer Hand nach dem Anhänger um ihren Hals, der die Form eines Eichblatts besaß. Mit der anderen Hand umfasste sie ihren Bogen, eine leichte und feingearbeitete Waffe, mit zugehörigen Pfeilen, deren Spitzen in tödlichem Gift getränkt waren. Unsicher und zögerlich blickte sie auf die Ebene vor ihr. Sie war nicht so breit wie das waldfreie Gebiet, in dem sie getrennt worden waren, aber dennoch beachtlich. Trotzdem konnte sie am gegenüberliegenden Ende einen dunkelgrünen Streifen ausmachen. Der Anblick des sicheren Walds machte ihr Mut. Und, dort hinten, war das nicht Kafon? Ein Lächeln erhellte ihr Gesicht. Sie hatte die Hälfte des Weges also schon hinter sich! Sie verlagerte das Gewicht des kleinen Beutels auf ihrer Schulter, in dem sich ihre Habseligkeiten befanden, ein wenig, dann trat sie vorsichtig auf die Grasfläche hinaus, alle Sinne in höchster Wachsamkeit geschärft.


    OT: Ich hoffe, das passt so. Auf ein tolles RPG!^^

  • Der Tag neigte sich dem Ende. Wieder mal, die Strassen des kleinen Dorfes waren leergefegt. Bis eine junge Dame die Strasse betrat, sie schmieg sich an ihr dünne, schwarze Jacke. Denn es war wirklich kalt, wie lange nicht mehr. Sie fing an zu hauchen, es entstand eine kleine sichtbare Kältedunst. Doch nach wenigen Sekunden war dieses Spektakel vorbei. Sie wollte an den Strand, sie befand sich in einem kleinen Dorf in der Nähe von Maluea, seit einigen Jahren behauste sie dieses schon. Sie erreichte den Hafen, die gebürtige Venta lief bis ans Ende des langen Steges dieser reichte direkt in das Meer. Beatrice setzte sich hin.


    "Was soll nur aus mir werden?", dachte sie nach. Sie arbeitete immerhin nun schon seit um die 10 Jahre in einem kleinem Hafenrestaurant nicht weit weg von hier. Doch dies konnte nicht ihre Zukunft sein, dies wollte sie nicht ihr ganzes Lebenlang machen.
    Sie erhob sich und ging zum Strand. Die Hexe lief der Küste entlang, ihre Boots hielt sie schon lange in den Händen und fühlte den Sand zwischen ihren Füssen. Es tat ihr gut, richtig gut. Sie erblickte einen Fischer er sass auf einem Boot am Strand. Beatrice näherte sich ihm und setzte sich neben ihn. Er blickte kurz zu ihr, musterte sie, wandte sich dann aber wieder dem Angeln zu.
    "Wie heisst du denn, mein Hübsche?",fing er an zu reden, immer noch konzentriert auf seine Angelroute.
    "Mein Name ist.... Beatrice." "Ein schöner Name", fing er an zu lachen.
    "Und dürfte ich fragen.. was du bist?" Beatrice wurde kalt, noch kälter als sonst. Doch sie musste sich beherrschen.
    "Ein Wesen.. mit einer besonderen Fähigkeit", antwortete sie mit einem freundlichen Tonfall.
    Der Mann wies direkt auf ein anderes Thema hin: "Du hast schöne Augen, sie sind so schön wie das Meer. So stark wie die Ozeane. So blau wie die See. Ich muss nun gehen, ich wünsche dir viel Glück in deinem weiteren Leben. Wir werden uns sicherlich wieder sehen."
    Der Fischer verschwand gemeinsam mit dem Tag, die Nacht brach an. Beatrice sass aber immer noch auf dem Boot.
    "Danke", sagte sie und berührte ihr leicht gerötetes Gesicht.
    Sie lief weiter und erreichte eine Bucht. Die Dame erinnerte sich an ihre Vergangenheit kurz nachdem sie die Ventas verlies lebte sie auch in einer solch ähnlichen. Doch nun geht es ihr besser sie hat eine kleine Wohnung, eine Arbeit und sieht gut aus - wie es andere behaupten.
    Sie kehrte zurück in die Stadt und verschwand in ihrer Wohnung. Sie ging hinaus, sie besass einen kleinen Balkon und bereitete Tee und Gebäck vor. Von hier aus konnte man perfekt über das Dorf sehen und die Sterne erblicken.
    "Früchtetee."
    Sie nahm einen Schluck und bediente sich an den verschiedensten Süßwaren und musterte das Nachtleben.


    OT
    Habe auch einen NPC erschaffen ^.~
    Auf ein gutes RPG, ich freue mich schon. :)
    Ich habe jetzt nicht auf die anderen Posts geachtet, da es ja der Anfangspost ist.

  • Der Himmel zog sich zu und es begann wie aus Eimern zu regnen.
    Schwere große Regeentropfen vielen auf das Kornfeld.
    Die Körper der vier Sohldaten regten sich nicht mehr, die beiden Asura hatten sie getötet,
    doch zu welchem Preis. Takuya versuchte die schwere Wunde seines Kameraden zu verbinden,
    doch es war zu spät und beide wussten das. „Mein Gebieter .... .. .. ich ...... ich kann ....
    euch wohl nicht mehr .... begleiten
    “ röchelte Nita.
    „Schweig spare deine Kräfte ich werde nicht zulassen das du hier so Stirbst.“
    Verzweifelung und Panik kam in Takuya auf. Der Regen vermischte sich mit dem Blut und Nitas Atem züge wurden flacher. Takuya hatte viel eingebüßt in der letzten zeit.
    Zuerst seine drei jüngeren Brüder dann der Vater und seine Mutter,
    aber das Schlimmste war das seine geleibte Frau getötet und seine Tochter entführt wurde.
    Nun musste er auch noch mit ansehen wie Nita, einer seiner treusten Gefolgsleute starb.
    Es war zu viel, es war einfach viel u viel. Das blut ließ sich nicht stoppen,
    die wunde war einfach zu tief. „Herr“ begann Nita „Ich sterbe mit ehre.
    Ich sterbe im Kampf so wie es einem Krieger gebührt. Seid ....... nicht ........traurig“

    Nita schloss seine Augen und ging von dieser Welt. Takuya stand auf, seine Kleidung war voll mit Blut „Wie oft muss ich den Sonnenkaiser noch verfluchen?
    Wie oft muss ich ihn noch den Krieg erklären ? Ich werde ihn finden und ihn zur
    Rechenschaft ziehen koste es was es wolle.“
    Takuyas Gedanken überschlugen sich.
    Er berührte seine Augen klappe, noch ein Opfer was er bringen musste und er schwor
    sich nicht eher zu ruhen bis er Tot war.
    Takuya begann damit ein grab auszuheben denn Nita musste unter die Erde.
    Was aus den anderen wurde war ihm aber egal. Und während er grub machten sich die Geier an den Körpern der Soldaten zu schaffen.
    Nachdem er Nita begraben hatte ging er weiter denn irgend wo in diesen teil Slace musste es eine Stadt geben. Dort wird er weiter suchen nach seiner Tochter und einem Weg den Sonnenkaiser zu zerschmettern.

  • /OT: hi, ich bins, Topaz, nur muss dieses Benutzerkonto meines Bruders verwenden da meins momentan verhindert ist (s. Fragen an das Team-Posts etc.) Ich freu mich jedenfalls dass es anfängt und hier mein Einleitungspost.
    /OT²: Hope: Du solltest trotzdem allein aus Respekt die Posts der anderen lesen, ob Einleitungspost oder nich, ich überlies deinen ja auch nich :/, ignorier das aber, wenn mit "geachtet" nicht "überlesen" gemeint ist.


    Der weiche Boden in der Umgebung leicht westlich von Karestirac bebte unter den mächtigen Füßen des gigantischen Steinwesens Jupiter. Der Tremorouge torkelte desorientiert mit kräftigem schritt durch die grüne, von Pflanzen und Bäumen überwucherte Umgebung. Ohne direktem Ziel vor Augen trieben ihn seine Sinne an und signalisiertem ihm eine große Fläche Gestein im Osten, höchstwahrscheinlich die Stadt Karestirac, der er sich unaufhaltsam näherte. Währenddessen unterhielten ihn die hiesigen Kleintiere der Bäume, sogenannte Nussschweinchen, niedliche und auch sehr populäre Haustiere die aussehen wie eine Kreuzung aus Meerschweinchen und Eichhörnchen. Sie krabbelten vergnügt über den unebenen Leib des Hünen aus Adamant, Obsidian, Granit und anderem Erz, ließen sich von ihm transportieren bis sie absprangen.


    Jupiter machte stets große Bögen um die verzweigten Flüsse der Gegend. Er fürchtete die azurblaue, flüssige Substanz und musste deshalb permanent umständliche Umwege durch das Dickicht machen. An besonders prächtigen Bäumen blieb der Tremorouge jedoch stehen und labte sich an deren Energie, die sein Kristall der rechten Hand freudig absorbierte. Diesen Vorgang wiederholte er, im Gegensatz zu anderen Angehörigen dieser Rasse, bis zu zehn Mal am Tag, da er normalerweise immer nur ein wenig Energie seiner „Nahrung“ zu sich nahm um ihr genug zurückzulassen um weiter leben zu können.


    Mittlerweile teilten sich die Wege, um einen See herum, nach links und rechts. Der linke Weg schien ihn nicht zum Ziel zu führen, obgleich die Energie der Stadt aus seiner Richtung kam, weswegen er den bewucherten rechten Weg einschlug, der sich für andere Rassen wohl als Höllenritt herausgestellt hätte:
    Es war ein lebloser, dunkler Tunnel aus dornigen Ranken und riesigen Felsen, die selbst Jupiter das Leben schwer machen. Zu große Felsen pulverisierte der Gigant mit seinem leuchtenden Hammer, weniger zyklopische Exemplare schob er im Handumdrehen zur Seite. Stetig schlugen ihn die rotlilafarbenen Peitschen mit Dornen auf seinen Leib, zudem musste er geduckt durch den Dornentunnel gehen was an seiner Energie nagte. Jedoch wollte er nicht eine weitere Energieverdauungspause einlegen, sparte sich also folglich jegliche Absorption.


    Plötzlich legte sich die Trostlosigkeit der Umgebung jedoch. Schwaches Licht am Ende des Tunnels erfreute Jupiter und signalisierte ihm baldige Ankunft. Sein Blick fiel nach Verlassen des Gestrüpps auf ein großes Moor und eine riesige Fläche hässlichen Matsches, der sich überall hin erstreckte und Bäume nur so verschlang. Bei dem Gedanken, dass Matsch ziemlich viel Wasser enthielt, wurde dem Tremorouge etwas mulmig. Trotzallerdem setzte er seine Reise, diesmal durch die braune, feuchte Substanz fort und erreichte, nach einigen Eskapaden, das Ende des Moors und den Anfang eines weiteren Waldes.


    Des Nachts war es übrigens unheimlich still, selbst in Dickicht wie diesem. Einzig allein Eulengreife hüpften, nachtaktiv wie sie sind, durch den Forst und gaben währenddessen das typische „Uhu“-Geräusch von sich.
    Jupiter würde bald Karestirac erreichen und stapfte weiterhin unaufhaltsam durch die Waldwege, bis blitzartig ein Schatten im Mondlicht und ein Rascheln die Eintönigkeit der Reise unterbrach. Der Tremorouge konnte eine schleimige Haut auf der knapp einen Meter großen Gestalt ausmachen, die eine schäbige Rüstung zierte. Außer einem länglichen Kopf konnte der Steinhüne jedoch im Schatten der Nacht nichts Weiteres erkennen und blieb stehen, da er davon ausging, dass das Wesen nicht taub war und ihn so längst bemerkt haben müsste.


    ,,Guten Abend“, krachten die Wörter förmlich aus Jupiters Mund heraus wie mächtiger Donner. Seine Stimme war unheimlich dunkel, fast verzerrt und untermalte damit nur sein kräftiges Aussehen. Diesen Satz formte jedoch eher seine Sorglosigkeit, schließlich kannte er die Kreatur vor ihm nicht, gang aber davon aus, dass sie intelligenter war, als die Kleintiere des Waldes, die keine Worte bilden konnten.
    Das schimmernde Wesen antwortete jedoch nicht, sondern zog sich blitzschnell eine Art Harpune vom rücken und befestigte deren Strick an seinem Handgelenk. Heißblütig fuhr er auf seinen flossenartigen Füßen herum und richtete sie auf Jupiter, ehe sich seine Amphibienaugen weiteten und er, beeindruckt von der Größe des Riesen, erstarrte und den Angriff abbrach, sowie zurückhüpfte, als der schwarzgrüne Tremorouge seinen Waffenklumpen in eine eindrucksvolle Klinge verwandelte.
    Nicht von Jupiters Schwäche wissend, gab sich das Wesen folglich geschlagen und packte seine Harpune ein, entschuldigte sich schluckend. ,,Ich bitte um Verzeihung, ich habe sie verwechselt.“
    Die Ausrede war billig, doch Jupiter nahm sie ihm, leichtgläubig wie er ist, ab.
    ,,Haha, es kommt äußerst selten vor, dass man MICH mit jemandem verwechselt“, lachte der Steingigant ein wenig überrascht, während er friedfertig seine Waffe zurückverwandelte und ablegte ,,…und genauso selten kommt es vor, hier jemanden anzutreffen. Ich nehme an sie sind auf Reisen. Dürfte ich erfahren, wie sich ihre Rasse nennt und wie sie heißen?“
    Das Wesen runzelte zunächst die Stirn und beäugte Jupiter, misstrauisch und etwas genervt wegen der Fragen. Trotzdem brachte er sich dazu, zu antworten und sich vielleicht den Gigant zum Freund zu machen, um Hinterhalte der Soldaten des Sonnenkaisers zu vermeiden, um einen Schutz und eine lebende Transportmöglichkeit zu haben.
    ,,Mein Name ist Khadira, meines Zeichens ein Murcant-Söldner, der durch diese Wälder streift und auf dem Weg nach Karestirac ist. So würde ich sie gern dazu überreden oder überzeugen können, mich auf meinem Weg zu begleiten? Es steht ihnen frei, ob sie mir die Informationen preisgeben, die ich ihnen preisgegeben habe. Nur lassen sie mich ihnen eine Frage stellen – sind sie dem Kaiser treu?“
    Jupiter freute sich über die Offenheit seines Gesprächspartners, trotz der unglücklichen Begegnung. Er nickte kurz und ging auf die Rede des Murcants ein: ,,Kaiser? Ich lebe nun schon einige Jahre in Salce und habe schon viel von diesem sogenannten Kaiser und seinen Untergebenen gehört und gesehen, mehr als ein paar Fakten bezüglich ihrer Einstellung weiß ich jedoch nicht und es interessiert mich auch nur mäßig. Folglich gehöre ich nicht irgendeiner Organisation oder Gruppe an, ich bin ein freier Tremorouge, der auf dem Weg zur nächsten Stadt ist, deren Namen ich soeben von ihnen erfuhr, Khadira. Übrigens ist mein Name Jupiter, sehr erfreut.“
    Man merkte dem vier Meter großen Geschöpf an, dass er sich schwer daran tat, Höflichkeitsformen zu verwenden. Die Hand reichte er dem Murcant jedoch, was ziemlich ulkig aus sah, da diese so groß war wie Khadira selbst. Danach folgte ein Gespräch über den Zustand beider Wesen und Angebote, zum Beispiel, dass beide sich gegenseitig nun duzen dürften und Khadira sich auf die Schulter des praktisch unermüdlichen Tremorouges setzen durfte, um seine Beine ausruhen zu können. Alles lief nach dem Plan des gerissenen Wasserwesens und es war immer noch misstrauisch gegenüber Jupiter, welcher es jedoch längst als Freund ins Herz geschlossen hatte und ihm vertraute.


    Nun schritten beide zusammen Richtung Nord-Osten gegen den Mondschein und würden bald in der Stadt ankommen.


    /OT³: Etwas holprig geschrieben, sollte aber eigentlich gehen. Die Rolle des auktorialen Erzählers durfte ich nach Erlaubniss von Kan.Gamer einnehmen undso auch kurz in die Gedanken seines Charakters hineinschauen, ich hoffe das passt.

  • Nachdem Johann Friedrich Gustav von Unterberg mit dem Schneiden der Hecke fertig war, fegte er den heruntergefallenen Heckenschnitt mit einem Laubbesen zusammen und brachte ihn dann auf den Komposthaufen. Danach packte er das Werkzeug weg und ging ins Haus, um für seinen Herrn das Abendessen vorzubereiten. Aber in der Küche traf er wider Erwarten auf Karl, einem der beiden anderen Diener seines Herrn, der mit dem Kochen schon angefangen hatte und damit auch schon fast fertig war. Als dieser den Niugnip erblickte, sagte er: „Der Herr hat andeutet, dass er heute eher essen will, weil er danach noch mit der Kutsche wegfahren will. Ein Ziel für die Reise oder auch einen Grund dafür hat er aber nicht genannt. Außerdem will er vor dem Essen noch einmal mit dir reden.“


    Ist in Ordnung“, erwiderte Jan. Es war zwar üblich, dass der Herr seine Anweisungen zuerst ihm gab, aber von Zeit zu Zeit überging der Herr schon einmal die übliche Rangordnung und wandte sich direkt an Karl oder Linda (die normalerweise Jan unterstellt waren). Offensichtlich hatte er auch dieses Mal eine Ausnahme von der Regel gemacht, weil Jan heute den ganzen Nachmittag mit dem Schneiden der Hecke beschäftigt gewesen war.


    Jedenfalls ging der Vogelmensch die Treppe hinauf und klopfte an die Tür des Lesezimmers, in dem der Herr um diese Zeit normalerweise seiner Lektüre nachging. „Ja, bitte?“, erklang von innen die Stimme des Herrn von Unterberg. Mit den Worten „Karl hat angedeutet, dass du mit mir reden möchtest“ betrat Jan den Raum.


    „Das will ich auch. Komm her und setz‘ dich.“


    Jan folgte dieser Aufforderung. Normalerweise siezte sich der Herr Johann von Unterberg mit seinen Dienern, aber bei dem Niugnip machte er eine Ausnahme. Schließlich war Jan nicht nur der zurzeit dienstälteste Diener im Haus und hatte unter den Dienern den höchsten Rang, sondern seine Eltern hatten ihn sogar nach dem Gnilblach und seinen Vorfahren benannt. Und nach dem Tod von Jans Eltern und Geschwistern hatte der Gnilblach ihn zeitweise fast wie einen Sohn behandelt und ihn von Zeit zu Zeit auch zu den Gesellschaftsabenden mitgenommen, bei denen normale Diener sonst keinen Zugang hatten.


    „Ich habe heute Nachmittag einen Brief von meiner Cousine bekommen“, erzählte der Hausherr. „Sie hat geschrieben, dass sie morgen Abend einen Gesellschaftsabend veranstalten will, und sie lädt uns beide ein, mit ihr zusammen den Tag davor in Usilien zu verbringen.“


    Das ist aber reichlich kurzfristig.


    „Nun ja, der Brief war deutlich länger unterwegs als sonst üblich. Wir werden heute Abend früh essen, und nach der Mahlzeit machen wir uns sofort auf den Weg. Linda kümmert sich bereits darum, dass die Kutsche reisefertig ist. Sie wird die Kutsche dann auch über Nacht lenken. Ich hoffe, du kannst unterwegs gut schlafen?“


    Es wird schon irgendwie gehen“, antwortete der Niugnip.


    Die Cousine des Johann von Unterberg wohnte (wie in ihrer Einladung schon angedeutet) in Usilien. Von dem Dorf Unterberg (in dem der Gnilblach und seine Angestellten wohnten) war das mit der Kutsche etwa sechs Stunden entfernt. Wenn man über Nacht allerdings nicht ganz so schnell fahren wollte (was wegen dem schlecht ausgebauten Weg ratsam war), konnte man aber auch deutlich länger unterwegs sein. Neben der Cousine wohnte übrigens auch noch der Bruder des Hausherrn in Usilien, und mit Sicherheit war auch der zu dem morgigen Empfang eingeladen.


    Jedenfalls stiegen der Niugnip und sein Herr nach dem Abendessen in die Kutsche, und Linda ergriff darauf die Zügel, um die beiden nach Usilien zu bringen.


    Off topic:
    Damit ihr mit den Namen nicht durcheinander kommt, möchte ich einmal erwähnen, dass ich meinen Niugnip entweder kurz „Jan“ nenne oder mit vollem Namen ausschreibe (also „Johann Friedrich Gustav von Unterberg“, vielleicht auch mal nur „Johann Friedrich Gustav“). Mit den Namen „Johann von Unterberg“, „Herr von Unterberg“ oder vielleicht auch mal nur „Johann“ meine ich den Herrn (der der Rasse der Gnilblachs angehört).

  • Dämmerung. Ein leichter Nieselregen und warme Luft. Der Himmel leuchtete rot über den Dächern. Ein idyllischer Anblick, auf den Dächern gingen Katzen entlang. Drei an der Zahl. Eine graugetigerte mit einem breiten Kreuz und einem dicken Kopf, eine schwarzweisse welche langgezogen schien und trotzdem nicht fett wirkte, und eine Bunte, mit einem grazilen sehr katzigem Körper. Jede von ihnen trug ein Halskettchen. 'KilleKille', 'Schabing' und 'Dreieck' standen darauf. Alle drei liessen sich wie auf Kommando nieder und blickten in eine Richtung. Mit erfürchtigen Blicken sahen sie gen sonnenuntergang, während der Regen immer stärker wurde. Nachdem die Graugetigerte mit dem Namen KilleKille miaute und die Nase verzog sprangen alle drei die Hauswand hinunter und verschwanden. Wenige Sekunden später kamen zwei grosse Männer, der eine war mindestens 20 Zentmieter länger und eine schlanke Frau um die Ecke. Alle drei trugen tiefblaue Baskenmützen, welche ihnen ins Gesicht hingen und jeweils das linke Auge bdeckten, Stiefel welche enggeschnürt bis unter das Knie reichten, eine rotgrünkarierte Hose welche in diesen steckte und schwarze Handschuhe. Die beiden Männer welche Soldaten zu sein schienen, hatten weisse und offene Hemden an. Die Bluse der Frau, welche ebenfalls sehr militärisch aussah, war zugeknöpft- zum Bedauern der Männerschaft. Sie und der grösste von ihnen hatten grosse Metallscheiben auf dem Rücken, welche in einem seltsamen blau schimmerten. Der Andere welcher anscheinend der Führer des Dreiergespanns war (man konnte dies erahnen weil er vor den beiden Anderen ging) hatte eine Säule auf dem Rücken welche aussah als wäre sie aus Marmor gefertigt.


    "+Argentum?+" fragte die Frau und strich ihre langen braunen Locken über ihre Schulter. Sie fuhr fort, "+Meinst du nicht es wäre von Vorteil wenn wir ersteinmal einen trinken gehen? Ich hatte lange keinen gutaussehenden Mann mehr...+" Der Angesprochende drehte sich zu den anderen Beiden um und hatte ein Schmunzeln im Gesicht. "Colonel, du wirst ihren Anforderungen einfach nicht gerecht." Der Zweimetermann lächelte nun ebenfalls. "#Wenn Corda so grosse Ansprüche hat kann ich da auch nichts dran ändern.#" Es herrschte kurze Stille und dann mussten alle drei laut lachen.


    Sie betraten ein Lokal und flanierten sich gleich in eine der Sofaecken, welche mit vielen Kissen bestückt, welche eine blutroten Farbton hatten. Ihre Waffen (ein Bruttonormalverbraucher hätte die Gegenstände die sich auf den Rücken der besagten Personen befanden nicht als solche identifiziert, ein professioneller Türsteher allerdings schon) hatten sie am Eingang abgeben müssen und konnte sie wieder abholen wenn sie wieder gingen. Zuerst bestellten sie sich Bier, ein ganzes Fass sollte es sein. Nach einer Flasche Rum gesellten sich einige andere Leute dazu, nach eniegen stunden und einigen Litern Alkohol hatte sich die gesamte Geselschaft zu Tisch 14 gesellt und man lachte, trank und machte noch ganz andere Dinge. Die drei zahlten in der Nacht ihre Rechnung und nahmen sich jeweils ein Zimmer, keiner jedoch alleine.


    Am nächsten Morgen wachte Argentum auf, neben ihm lag eine Frau im Bett, welche bereits wach war, sie griff zum Nachttisch und hatte eine Verpackung in der Hand. "Bitte sag mir das da ein Bonbon drin war. "


    Die Soldaten mit den Namen Argentum, Colonel und Corda saßen an einem Tisch in der Taverne, ihr Anführer hatte gerade eine Umschweifende Erzählung der Nacht beendet und die anderen beiden sagten nur Sachen wie 'bei mir dreimal' und lachten die ganze Zeit. Sie waren Freunde obwohl sie eigentlich Untergebene und Vorgesetzte waren. Allerdings gab es keinen Grund das sie keine Freunde sein könnten. Das war die weltanschauung der Katzen, destsomehr Freunde man hat destsomehr Geschenke bekommt man auch am Tag der heiligen Sapientia. Argentum war der Sohn von Bellum und Filia, welche hohe Tiere in der Armee waren, deswegen hat auch ihr Sohn eine kämpferische Ader und einen überdurchschnittlichen Abschluss an der Akademie. Colonel war ein normaler Bürger, seine Eltern waren normale Generäle, wie es für Katzen ihres Alters üblich war. Corda war die Tochter einer Blumenfrau und eines arkanen Professors. Zu dritt wurden sie auf diese Mission geschickt und erwarteten ihren nächsten Auftrag. In ihrem Letzten hatten sie einige interessante Dinge erfahren, zum Beispiel wofür die Kanonen aus dem Wald genutzt wurden. Es war ein Kinderspiel die Exekutionsanlage zu zerstören, inklusive der 50 Wachen, lag vielleicht daran das es dumme Tölpel waren, aber wohl eher daran das Colonel die Kriegsmaschinen mit entwickelt hatte.


    "Nun Leute, es wird Zeit, wir müssen weiter. Es ist wichtig das wir unseren nächsten Auftrag entgegen nehmen. Also frisch ans Werk!" Der Katarna sprang mit einer Portion Lebensfreude (und zwei Kannen Kaffe intus) auf und wollte gerade losstolzieren als er noch an etwas erinnert wurde. "#Aber vorher wollte wir noch in Sockengeschäft#" Alle drei lachten wieder und betraten bevor sie aufbrachen einen Laden namens Wollis


    OD: Nun denn, wie schon gesagt habe ich noch zwei Mitstreiter von Argentum auf die Reise geschickt. Mal sehen ob ich sie behalten werde^^ Wenn Argentum redtet ist das ganz normal 9999ff, bei Corda steht der Text zwischen zwei + und bei Colonel zwischen zwei #.
    Nun das von meiner Seite, auf nen Ort habe ich mich ersteinmal nciht festgelegt, weil ich später etwas mehr offen haben will.

  • “War ja irgendwie klar, dass ich diese Aufgabe bekomme... „Wenigstens können wir die Reise nutzen um Mitglieder für Sternenhimmel zu rekrutieren“ hat er gesagt, „wir“ hat er gesagt. Von wegen! Er reist gemütlich per Schiff und kann sich in aller Ruhe in die Hängematte an Bord legen, während ich mich durch diesen verdammten Wald hier schlagen muss um einen hochnäsigen Platinersohn zu empfangen“, meckerte Cion, der Andromeda-Reiter vor sich hin. Wie alle höheren Mitglieder der Organisation trug er den Titel eines Sternenbildes. Er war in den Wäldern süd-west-westlich von Krevna unterwegs und sollte den Gesandten der Platiner abfangen bevor dieser das Meer erreichte. Zwar war abgemacht gewesen, dass man sich in einer kleinen Hafenstadt am Beylischen Ozean traf, doch da nun bekannt war, dass sich dort eine „Sternschnuppe“ – wie man Wirte der magischen Edelsteine inzwischen nannte – herumtrieb wollte man lieber auf Nummer Sicher gehen. Die Platiner waren zwar mit der Organisation verbündet, aber man durfte sich nie zu sicher sein, ob sie für die magischen Kristalle keinen Verrat begehen würden, um sie für sich selbst zu verwenden. Jedenfalls sollte Cion den Botschafter abfangen und ihn davon überzeugenanderweitig für „Sternenhimmel“ zu arbeiten. Hauptsache er fand die Sternschnuppe nicht vor ihnen.

    „Was grummelt ihr da eigentlich die ganze Zeit, werter Freund?“


    Die Stimme seines Begleiters lies Cion aufschrecken. Den Kaabalisten gab es ja auch noch. Jareth hieß er und war ihm ebenfalls wegen eines Bündnisses mit dessen Volk an die Seite gestellt worden. Sonderlich hilfreich war er ihm bisher aber noch nicht gewesen. Er hatte den Reite höchstens aufgehalten, weil er dauernd beten wollte. Cion verdrehte die Augen, bevor er sich umdrehte und mit einem honigsüßen Lächeln antwortete:
    „Nichts junger Mann, nichts. Macht euch keine Gedanken, wir werden unseren Verbündeten bald gefunden haben. Ich habe nur in Gedanken den Auftrag noch einmal wiederholt und muss dabei laut gesprochen haben.“
    Dieser weißäugige Magier ist mir unheimlich. Selbst beim Reiten hängt er über seinen Bücher. Er kann froh sein, dass sein Pferd dem meinen folgt, sonst wäre er längst vom Weg abgekommen dachte der Krieger bei sich.

    So ein Schleimer. Der hat doch keine Ahnung von meiner Aufgabe. Ich bin schließlich nicht bei ihm um zuzusehen, wie er mit Verbündeten verhandelt, sondern soll, laut „Haar der Berenice“ – ein anderer Sternenhimmel-Kommandant – nach fähigen Mitgliedern Ausschau halten um eine Truppe auf die Beine zu stellen, die es mit der Gruppe des Kaisers im Kampf um die Edelsteine aufnehmen kann. Mich würde ja interessieren, ob dieser Platiner dazu bereit wäre oder ob er vor lauter Arroganz nicht mehr weiß, wann es sich geziemt zu kooperieren...


    Eine Weile ritten die ungleichen Gefährten vor sich hin. Jareth über ein Buch, dass auf seinem Sattelknauf lag gebeugt, Cion immer noch unzufrieden in Gedanken versunken. Plötzlich vernahmen sie Stimmen von einer Lichtung vor ihnen.

    „Warum rasten wir?“

    „Es war notwendig, Herr…“
    „Ist es tatsächlich so notwendig, dass es uns hindert, den Beylischen Ozean rechtzeitig zu erreichen? Hatte ich ihnen nicht lange genug klar gemacht, dass das Gelingen dieser Mission für die Platiner höchste Priorität hat?“
    „Die Sklaven können nicht mehr, Herr“
    „Menschen, unnützer als der Dreck unter meinen Schuhen! Diese dumme Rasse gehört ausgerottet. Nutzlose Art…“
    Sowohl für den Menschen als auch für den Kaabalisten war in diesem Augenblick klar, dass sie die Reisetruppe gefunden hatten, die sie suchten. Niemand sprach so abfällig mit Dienern und über Menschen, wie ein gehobener Platiner. Die Beauftragen der Organisation beschleunigten den Schritt ihrer Pferde und traten auf die Lichtung, wo sich Cion mit der geheimen Großformel zu erkennen gab: „Seid gegrüßt, Reisende, sagt mir, wie spät ist es, ich kann die Sonne nicht sehen.“
    Wenn dieses arrogante Kindergesicht jetzt anständig mit „Mir scheint die Zeit des Sonnenuntergangs ist gekommen“, antwortet, habe ich zwar den richtigen Mann gefunden, aber dann muss ich mir leider die Freude ersparen ihm eine reinzuhauen...



    OT: Wie ihr seht beginnt jetzt die Rekrutierung. Zwar fehlen die beiden Donner-Charas noch, aber ich denke weder Neptun noch Anbica sollten Probleme haben, wenn ich jetzt weiter mache.

    @TheSnob: Für dich gilt es jetzt das Gespräch mit Cion und Jareth zu gestalten. Ziel deines Post soll es sein, dass Platinex sich den beiden anschließt und nicht an den Beylischen Ozean weiterreist.
    @alle anderen: Ihr seid noch nicht auf die Organisation getroffen. Damit euch trotzdem nicht langweilig wird hier eine kleine Aufgabe: Diejenigen, die in einer Stadt unterwegs sind, mögen sich mit einem/ mehreren Soldaten anlegen. Wer sich außerhalb einer Siedlung kämpft soll gegen ein wildes Tier - ruhig auch „Monster“ – kämpfen. Beschreibt den Kampf. Ob ihr gewinnt oder verliert ist euch überlassen. Trotzdem sollten eure Charas nicht in eine allzu ungünstige Situation , wie in Haft, geraten. Ich möchte dabei sehen, wie ihr an eure Kämpfe rangeht, damit ich, falls nötig, das Kampfsystem überarbeiten kann.
    ( Feuerdrache: Du könntest auf der Reise nach Usilien einen Kampf mit einem wilden Tier beschreiben, wenn du dich nicht mit einem Soldaten anlegen möchtest.)
    Achtung: Eure Gegner sollen keine Sternschnuppen sein!

  • Palres, der inzwischen schon ein gutes Stück des Weges zurück gelegt hatte, spazierte gerade durch einen kleinen Wald. Eigentlich bestand die Landschaft zwischen dem kleinen Dorf und Uriel überwiegend aus Gras, doch ab und zu tummelten sich auch noch einige, im Verhältnis zu den Riesen, die er gewohnt war, eher kleine Bäume zu einem Wäldchen zusammen.
    Laut seiner Karte war der Faun jetzt an der Stelle, an der ein Nebenarm des Flusses, den er noch überqueren werden müsste, einen Knick dem Landesinneren entgegen machte. Dieser Fluss befand sich auch ganz in seiner Nähe, doch der Faun, der nie zu schwimmen gelernt hatte, zog es vor, einen unnötig grossen Abstand zu wahren und mitten durch den Wald zu schreiten.


    Als er nun durch das weiche Moos am Waldboden schritt, vernahm er mit seinem guten Gehör ein Geräusch, das seiner Ansicht nach keinen natürlichen Ursprung hatte. Vielleicht lag es an der Paranoia des Fauns, doch er war sich sicher, dass da
    jemand unterdrückt geniest hatte. In Erwartung eines Überfalls huschte der Faun behände durch das Dickicht und verformte einen Baum so, dass er rasch hinauf klettern konnte, was sich dank seiner Hufe normalerweise als Problem darstellte. Oben angekommen bildete er mehrere Äste, die ihn mit ihren Blättern vom Waldboden her unsichtbar machten, dann wartete er.


    Wider Erwarten eines Menschen, der nicht übertrieben pessimistisch oder paranoid war, kamen fünf Menschen hinter einigen Bäumen in Sicht, mit gezückten Säbeln. "Doch nicht schon wieder solches Gesindel", dachte der Faun von seinem erhöhten Sitz aus und lauschte ihren Stimmten.
    "Da hast du's",ertönte eine raue Stimmte, die dem bärtigen Mann in der Mitte der Gruppe gehörte,"weil du dich nicht beherrschen konntest, ist er uns durch die Lappen gegangen. So eine Gelegenheit bekommt man nur selten, das war immerhin ein Faun, wenn so einer aus seinen Wäldern hervorkommt, hat er sicher triftige Gründe, und diese könnten durchaus mit wertvollen Dingen zusammenhängen."
    "Hmpf, der hat ja keine Ahnung. Unser Volk kennt keine Währung und dementsprechend sind wir mausarm."
    "Es tut mir ja leid, aber ich konnte es einfach nicht verhindern", meinte die zweite Stimme der Person neben ihm daraufhin kleinlaut.
    Während der augenscheinliche Boss der Bande noch eine Weile auf den anderen nieder wetterte, überlegt sich Palres schon, wie er ihnen die Gemeinheit, einen Überfall an ihm vollziehen zu wollen, vergelten sollte. Es waren nur eine Hand voll Menschen, die ein bisschen mit ihren Waffen rumfuchtelten, um Reisenden ihre Habe abzunehmen, aber er wollte trotzdem kein Risiko eingehen, also warf er sorgfältig ein paar Samen auf den Waldboden, auf dem der Anführer und seine Truppe standen, den Anführer würde er sich in einem Zweikampf vorknöpfen und die anderen würden währenddessen von den Ranken gefangen sein, so lautete der Plan.
    Keiner hatte die Zeit, zu reagieren, als der Plan Wirklichkeit wurde. Alle waren vom zeternden Anführer abgelenkt gewesen und die Ranken, die mit einem leisen Knirschen aus dem Boden hervorbrachen, hatten ihre Füsse schnell umschlungen und sie zu Fall gebracht, so dass auch die Arme und Beine innerhalb von wenigen Sekunden gefesselt waren und die Räuber stöhnend am Boden lagen, sich wie Schlangen windend, um den starken Pflanzen zu entkommen. Die Augen des Anführers weiteten sich vor Entsetzen, als Palres schliesslich vom Baum sprang, einigermassen elegant auf dem Erdboden aufkam und ihn mit diesen Worten begrüsste: "Guten Tag, der Herr. Kann ich etwas für denjenigen tun, der mich ausrauben wollte?"
    Eine Erwiderung blieb aus, stattdessen kam der Mann auf den Faun zugestürmt, der das Schwert schon gezückt hatte. Der Bärtige schwang seinen Säbel auf den Kopf Palres' zu, der diesen mühelos auffing, ihn abprallen liess und zu einem einhändigen Gegenangriff in die Seite des Gegners ansetzte. Der Mann konnte den Hieb mit Müh und Not parieren, indem er das Schwert nach unten abgleiten liess, rechnete aber nicht mit dem Tritt des Fauns, der sich ihm mit seinem harten Huf in die Magengegend grub. Nach diesem doch sehr kurzen Kampf, brach der Bärtige zusammen, die Hände vor dem Bauch verschränkt, offenbar auf den Gnadenstoss wartend, doch dieser blieb aus. Palres tötete nun Mal nicht gerne, wenn nicht unbedingt nötig, also überlegte er zuerst und nach einigem hin und her in seinen Gedanken donnerte er dem schwachen Gegner die flache Seite des Schwertes auf den Schädel, so dass dieser bewusstlos umkippte. Solchermassen befriedigt, wandte er sich an die Genossen des Mannes, die schon bleich geworden waren. "Keine Angst, ich seh' noch mal darüber hinweg. Allerdings solltet ihr mir versprechen, dass ihr euer Dasein als Räuber aufgebt, wenn ich euch in Ruhe ziehen lasse", sagte der Faun nur und wartete dann auf eine Antwort.
    Als er das Versprechen jedem Einzelnen abgenommen hatte, liess er sie stehen und darauf warten, dass sie von ihrem Anführer befreit würden, denn ganz so vertrauensvoll, dass er ihnen die Fesseln abgenommen hätte, war er ihnen gegenüber nicht. Schliesslich marschierte er weiter, ein fröhliches Pfeifen, der bestandenen Herausforderung wegen, auf den Lippen.

  • Die Dunkelheit dieser Nacht verschluckte, dass kleine dunkelblaue Boot. Es sauste an der Küste von Kuusiam vorbei. In ihm saß Samantha, die mit den Rudern wohl einen Geschwindigkeitsrekord brechen wollte.Immer schneller trieb sie die Ruder durch das Wasser. Doch so zielstrebig wie der Kurs des Bootes aussah, war er nicht. Sam hatte sich verirrt und suchte nun nach der Mündung des Flusses, der sie direkt an Kaiestirac vorbei in das Herz des Landes führen würde. Sie musste zu Ulixes. Vielleicht hatte er eine Idee zu ihren verlorengegangenen magischen Kräften und sie brauchte dringend seine Hilfe, um zum im Belyrischen Meer gelegenen Tempel Kuravanium zu kommen. Sie dachte über gestern Nacht nach: Es war schon komisch als die Soldaten des Königs am Strand vor unserem Versteck angelandet waren. Es war eine bleibende Erinnerung, dass man nirgendwo sicher war. Doch ihre Anwesenheit gestern beunruhigte mich weniger als das sie davon gesprochen hatten zum Belyrischen Meer aufzubrechen. Einer hatte gegrölt sie sollten im Tempel suchen. Was auch immer sie suchten mit dem Tempel konnte nur Kuravanium, der Tempel der Auquanis gemeint sein. Ich musste für egal welchen Preis vor ihnen da sein.


    Ein paar Wellen, die auf der rechten Seite gegen das Boot schlugen, zeigten ihr, dass sie endlich die Mündung gefunden hatte. Sie nahm das linke Ruder hoch und bremste mit dem rechtem, damit sich das Boot rechtsrum dreht. Das Wasser auf der rechten Seite blubberte zu Wellen auf. Dann ruderte sie mit beiden Rudern eilig weiter. Auch wenn sie am frühen Abend losgefahren war, würde es nahe zu unschaffbar sein das Ende des Flusses zu erreichen bevor der Morgen anbricht. Es ärgerte Sam maßlos, dass sie so stark rudern konnte wie sie wollte und es nur wenig schneller vorwärts ging. Rechts und links vom Fluss war nun dichter Wald aus dem ab und zu ein paar gelbe, rote und blaue Augenpaare hervorstachen. Bald würde Kaiestaric in Sicht kommen, aber die Stadt interessierte sie weniger. Wie mochte es wohl ihrem Schutzgeist Xirivanda gehen? Xirivanda war schon vor ihr nach Kuusiam aufgebrochen. Sam und sie wollten sich bei Ulixes treffen.


    Dem Sonnenaufgang näher hatte Samantha tatsächlich das richtige Ende des Flusses erreicht. Es war immer noch dunkel. Sie schob leicht erschöpft das Boot die kleine Böschung hinauf, damit sie im Notfall noch fliehen konnte. Aber alles schien ruhig zu bleiben. Sie leget die Ruder vorne ins Boot und legte sich ihren kleinen Beutel mit Habseligkeiten um. Plötzlich hörte sie ein knackendes Geräusch schräg hinter sich. Es war zu laut um von einem kleinen Tier zu kommen. Etwas Größeres und gefährlicheres musste es sein. Hoffentlich würde ein einfacher Wasserabwehrzauber genügen. So sammelte Samantha Kraft und stieß einen Wasserball im umdrehen von sich. Dort stand tatsächlich jemand, aber nur ein einfacher Mensch. Wegen der Dunkelheit sah man weniger, aber die anderen Sinne eines Tairisen waren mehr als scharf. Der Mensch schien von Sams Zauber wenig beeindruckt. Hatte ich so daneben gezielt? Das konnte eigentlich nicht sein. Aber er roch wie ein Mensch und hatte keinerlei Anzeichen keiner zu sein! Xirivanda bitte helfe mir. Der Mensch zog sein Schwert und die silberne blutgetränkte Klinge leuchtete auf. Ihr jedoch fehlte nun endgültig die Kraft um einen Kampf durch zu stehen. Xirivanda schien wohl außer Reichweite um ihre Gedanken gehört zu haben. Samantha griff nach den Rudern hinter sich und packte sie kurz oberhalb der Blätter. Der Mensch schwang nun sein Schwert und versuchte sie am Kopf zu treffen. Doch sie parierte den Schlag mit dem oberen Ende der Ruder, die der Hieb dabei kürzte. Worauf hin Sam die Ruder drehte und die dünne Seite der Ruderblätter in seine Rippen fahren ließ. Eigentlich ein sehr schmerzlicher Angriff, doch dieser war ebenso wirkungslos wie der Zauber. Erschöpft zog sie ihr einfaches am Becken befestigtes Schwert. Der Mensch schlug abermals nach ihr. Zum Glück konnte sie die meisten Schläge parieren, aber der Mensch war ihr mehr als ebenbürtig und ließ ihr keine Chance zum angreifen. Was war los? Menschen hatten sonst nicht mal annähernd diese Kraft! Er drängte sie weiter zurück. Sam stolperte und verlor ihr Gleichgewicht gleichzeitig mit dem Schwert. „Stirb, du Monster!“, brüllte er. Erst in meinem letzten Moment verstehe ich die Welt nicht mehr! Wer hätte das gedacht. Sein Schwert senkte sich auf sie herab und er schien den letzten Moment genüsslich auszukosten. Zu lange. Samantha vernahm, dass durch die Luft wirbeln eines Schwertes. Aber es war nicht das ihres Henkers. Das Schwert schlug ihm den Kopf ab und er fiel in einem gleißenden Licht zusammen.


    Geschockt versuchte sie sich auf zu rappeln. „Alles in Ordnung mit dir Sam?“ Es war die fragende Stimme von Samanthas Waffenbruder Jury. Noch nie war sie glücklicher ihn zu sehen als jetzt. Er nahm ihre Hand und zog sie auf ihre Füße. „Woher wusstest du, dass ich hier bin?“, war ihre erstaunte Frage. „Xirivanda teilte meinem Schutzgeist mit, dass du Hilfe brauchst.“ Mehr als gut, dass Geister uneingeschränkt mit einander kommunizieren können, dachte Samantha. „Wieso warst du so schnell in der Nähe?“, begehrte sie zu wissen. „Ich jage dieses wahnsinnige Wesen schon seit einiger Zeit. Ich habe es bisher immer verpasst, nachdem es irgendwen erledigt hatte.“ Er beugte sich zu der kopflosen Leiche hinab. Er schaute sie sich an und zog nach einiger Zeit etwas heraus. Wie konnte er bloß immer so unappetitlich sein? Hier, ich gebe dir diesen Splitter. Keiner wird damit rechnen, dass du ein so komisches Ding bei dir hast.“ Diesen Satz kannte sie nur zu gut und hatte damals die Dinge, die er ihr gegeben hatte, im Tempel versteckt. Und jetzt muss sie die Dinge schnellstens möglich aus dem Tempel holen. Damals waren es überwiegend Schriftrollen. Samantha nahm den merkwürdigen Splitter und steckte sie in ihren Beutel. „Aber was anderes: Was machst du hier?“, fragte er, wie ein sorgenvoller Vater. „Ulixes aufsuchen und dann weiter nach Kuravanium reisen.“, antwortete Sam und schluckte die Bemerkung zu seinem fragenden Ton herunter. Es schien ihm dazu nichts Besonderes einzufallen und er verabschiedete sich nach ein paar weiteren kurzen Sätzen.


    Um sich von ihrer Erschöpfung auszuruhen, kletterte sie auf einen Ast und schlief ein.


    OT: Auch verspätet: Auf ein gutes RPG!

  • Nicht mehr lange und er würde sein Tagesziel erreicht haben, die Stadt Maat war nun nur noch mehr einen Katzensprung entfernt.In freudiger Erwartung beschleunigte Fintan seinen Schritt etwas. Wie er sich doch darauf freute , endlich etwas anderes als immer nur getrocknete Kakteenfrüchte zu sich zu nehmen. Völlig unachtsam stapfte der junge Ignatier mit seinen kräftigen Vogelpranken über den immer noch glutheißen Wüstensand, der die Mittagshitze immer noch gespeichert hielt.


    Fast bemerkte der arglose Ignatier nicht die Gestalt die aus dem Wüstensand auf ihn zuschnellte; mit einem beherzten Hechtsprung konnte er sich gerade so vor dem unbekannten Angreifer retten. "Was zur Hölle?!" entwich es Fintan , als er sich ruckartig in Richtung des Angriffs umdrehte : aus dem beigen Sandmeer ragte ein Schlangenartiges Reptil mit kurzen Vorderbeinen...das gut einen halben Meter größer als er war.


    Zumindest der Teil des Reptilienkörpers der für ihn sichtbar war, war mit einer dicken Schicht bersteinfarbener Schuppen bedeckt, die eher an die eines Fisches anmuteten. Da die Bestie ihr Maul nach dem gescheiterten Überraschungsangriff leicht geöffnet hatte, konnte Fintan , zwei Reihen dünner, spitzer Zähne darin erkennen. Gierig beäugte die Bestie ihre potentielle Beute, als sei sie gerade auf einen besonderen Leckerbissen gestoßen.


    "Warum passiert so ein Mist eigentlich immer mir?" murrte Fintan, bevor er seine linke Faust in Flammen hüllte, und auf das bernsteinfarbene Reptil zustürmte. Jedoch kam er nicht dazu seinen Angriff zu vollenden, da plötzlich der mit dicker Hornhaut bedeckter Schweif der Monsterechse, wie ein Speer aus dem Wüstenboden geschossen kam, und eine kleine Schnittwunde an seiner linken Wange hinterließ, aus der sogleich hellrotes Blut tröpfelte. Fintan stieß einen leisen Fluch aus, als er sich den Lebenssaft aus dem Gesicht wischte ; natürlich hatte er mal wieder kein Glück.


    Erneut ließ darauf das Reptil, welches nun seine Gelegenheit zum erneuten Angriff sah, seinen schuppenbesetzten Kopf nach vorne schnellen und schnappte nach dem Ignatier; welcher sich mit einem flinken Seitwärtsschritt zu helfen wusste. Schnell schlug er den keulenartigen Schweif des Monsters aus seinem Weg, um mit beiden Fäusten auf dessen Schädel einzuschlagen.


    Kurz bevor seine entflammten Fäuste jedoch auf den Kopf des Reptils trafen, machte dessen zur tödlichen Waffe zweckentfremdeter Schweif ihm erneut einen Strich durch die Rechnung. Wie ein Pfeil ließ das Monster diesen hervorschnellen, um Fintan eine schmerzhafte, wenn auch nur oberflächliche, Schnittverletzung an der Hüfte zuzusetzen. Dieser war gezwungen, ob des stechendes Schmerzes aufzuschreien und sich an seine blutende Hüfte zu halten.


    Mit einem fast schon freudigen Schrei stürzte das Ungetüm sich nun auf ihn, um ihm den Gnadenstoß zu versetzen. Gerade noch konnte er das monströse Reptil mit beiden Händen zurückhalten, mit aller Kraft stämmte er sich gegen das weit geöffnete , sabbernde Maul. "Vergiss es, Freunchen!" knurrte er in einem mehr als nur verärgerten Ton"Du hast dir den Falschen als Mittagssnack ausgesucht!" erneut ließ Fintan seine Fäuste Feuer fangen, diesmal so, dass die knisternden Flammen auf seinen tierischen Gegner übersprangen.


    Nach kurzer Zeit stieß der widerliche Geruch von verbrannten Fleisch auf, und das Ungetüm verschwand mit einem schmerzerfüllten, verstörten Fiepen wieder unter dem Boden. Erneut würde es wohl nicht versuchen ,sich mit dem Rothaarigen anzulegen. Mehr vor Überraschung als vor Müdigkeit sank Fintan auf seine Knie "Also, wenn das so weitergeht" keuchte der Junge zwischen zwei Atemzügen "dann werd ich wohl nich' mehr in einem Stück nach Maa't kommen!". Sich seiner momentan recht misslichen Haltung bewusst, sammelte der Junge erneut seine Kräfte um sich wieder von dem erhitzten Sand zu erheben. Er hatte noch ein Stück vor sich...und auf eine weitere Begegnung mit einem dieser Monster konnte er getrost verzichten.

  • Etwa eine Stunde nachdem sie das Dorf Unterberg verlassen hatten, ließ Linda auf einmal die Kutsche anhalten. „Warum halten wir?“, fragte Johann von Unterberg. Linda antwortete: „Da liegt ein Drache auf der Straße.“


    Es war in diesem Teil Uatiams nicht ungewöhnlich, dass Drachen irgendwo herum lagen und schliefen. Normalerweise war es am besten, einen respektvollen Abstand zu wahren und den Drachen einfach weiter schlafen zu lassen. Aber die zwei Gnilblachs und der Niugnip wollten am nächsten Morgen in Usilien ankommen, und jeder andere Weg hätte viel zu lange gedauert. Also blieb den reisenden nichts anderes übrig als den Drachen zu wecken und ihn zu bitten, den Weg frei zu machen.


    Da dabei jedoch die Gefahr bestand, dass man gegen den Drachen kämpfen musste, fiel diese Aufgabe dem Niugnip zu. (Die beiden Gnilblachs kämpften nicht gerne.) Also stieg Jan aus und lief die verbleibenden hundert Meter zum Drachen (Linda hatte die Kutsche tatsächlich in einem respektvollen Abstand gestoppt). Als er das Tier erreicht hatte, sagte er: „Entschuldigen Sie bitte, aber könnten sie sich vielleicht einige Meter nach links oder rechts begeben?


    Der Drache öffnete die Augen, sah seinen Gegner und sagte: „Ach was, ein Xinöph! Was machen Sie denn so weit außerhalb ihrer Wüste?“


    Ich bin kein Xinöph, sondern ein Niugnip


    „Niugnip? Was soll denn das sein?“


    Das jetzt zu erklären würde zu lange dauern. Können Sie mir bitte den Weg frei machen?


    Diese letzte Aussage war ein Fehler, und Jan wusste das auch. Normalerweise durfte man einen Drachen nicht zu einer überstürzten Handlung auffordern, und ihm zu sagen, dass er einem im Wege liegt, konnte fatal enden. Aber da der Drache ihn als Xinöph bezeichnet hatte, hatte er einen Moment lang nicht auf seine Wortwahl aufgepasst. Jedenfalls erhob sich der Drache jetzt zu seiner vollen Größe und blies etwas Feuer in Richtung seines Gegners.


    Oha, ein Feuerdrache!, dachte der Niugnip. Er wusste, dass Wasserwesen gegenüber Feuerwesen leicht im Vorteil waren, aber in diesem Fall waren die Verhältnisse nicht so klar verteilt. Der Drache war mit seinen vier Metern Größe zwar für seine Rasse eher klein, aber er war trotzdem vier mal so groß wie der Niugnip. Hinzu kam, dass Drachen normalerweise über eine extrem hohe Magie verfügten. Jan dagegen hatte bis jetzt nur die absoluten Grundlagen der Wassermagie erlernt und verließ sich in Kämpfen lieber auf sein Schwert. Der einzige Vorteil des kleineren Kämpfers war, dass der Drache seinen Gegner bezüglich des Elements offensichtlich falsch einschätzte. Es war zwar nicht besonders ehrenvoll, seinem Gegner in diesem Punkt im Ungewissen zu lassen, aber im Kampf gegen einen Drachen durfte man darauf keine Rücksicht nehmen.


    Als der Drache noch einen zweiten Feuerstoß los lies, rannte der Niugnip los, um sein Schwert in eines der beiden Beine des Drachens zu rammen. Aber der Drache bemerkte diese Attacke und machte einen Schritt zur Seite. Als nächstes versuchte Jan, die Haut des Drachens auf zu schlitzen, aber das hätte er sich auch sparen können, denn die Haut des Gegners war komplett mit steinharten Schuppen geschützt, gegen die ein Schwert nichts ausrichten konnte. Jedenfalls hatte der Niugnip damit geschafft, was er bezwecken wollte: Der Drache war jetzt fixiert auf ihn und achtete nicht mehr auf die Kutsche.


    Jetzt verließ der Vogelmensch den Weg und lief so schnell er konnte über die Felder. Eigentlich gehörte eine Flucht nicht zu den Kampftechniken eines Niugnips, aber Jan wollte den Drachen vom Weg herunter locken. Und der Drache folgte ihm tatsächlich. Nach nur hundertfünfzig Metern hatte er seinen Gegner schon eingeholt. Das Untier ergriff den Flüchtenden mit seinen Klauen, hob ihn hoch und sagte: „Ich will jetzt eine Antwort haben. Was ist ein Niugnip?“
    Es war klar, dass der Drache seinen Gegnern bei einer falschen Antwort einfach zerquetschen würde. Also antwortete Jan: „Niugnips sind eine Rasse, die den Xinöphen zwar ähnlich sieht, aber einem anderen Element angehört.


    „Und welchem Element gehören sie an?“


    Wasser.


    Voller Schrecken ließ der Drache los. Aber bevor sich Jan aus der Reichweite des Gegners begeben konnte, packte er erneut zu. Offensichtlich hatte der Drache entschieden, dass der Vogelmensch ihm eine Lüge erzählt haben musste. Das Untier sagte: „Dann will ich mal kosten, wie ein Niugnip schmeckt“, und führte seine Beute zu seinem Mund. Jan war jedoch so geistesgegenwärtig, dass er mit seinem Schwert die Zunge des Drachens aufschlitzte. Tatsächlich ist die Zunge eines von nur wenigen Weichteilen eines Drachen, und sie sind bei diesem Organ auch besonders empfindlich. Jedenfalls schrie der Drache auf und ließ den Vogelmensch erneut fallen. Dieses Mal schaffte es der Niugnip, die Reichweite des Drachen zu verlassen und zur Kutsche zu laufen.


    Nachdem er Platz genommen hatte, ließ Linda die Kutsche weiter fahren. Um sich nicht erneut mit dem Drachen anlegen zu müssen fuhren sie einige Kilometer so schnell, wie sie es dem Fahrzeug zumuten konnten.