Wie denkt ihr über psychische Krankheiten?

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  • Aber du weißt schon, was eine manische Depression / bipolare Störung ist? Die Leute können in den manischen Phasen noch weniger Hilfe suchen, als in depressiven Phasen. In depressiven Phasen sehen sie wenigstens ein, dass sie ein Problem haben.

    I know, aber sorry jedesmal wenn ich das höre denke ich mir "ja diese Leute kann man dann schon mehr oder weniger abschreiben?".

    Wie ich in meinem Text schon gesagt habe, ist es verdammt schwer den Hintern hoch zu bekommen und dagegen anzugehen, gegen ALLE psychischen Probleme.

    Mein Problem mit den psychisch kranken Leute habe ich ja geschildert und ich beziehe mich auch lediglich nur auf diese, dass Leute auch mehrere Anläufe brauchen kann ich ebenfalls verstehen, war bei mir nicht anders, aber den von dir angesprochenen Arschtritt kannste bei manchen Leuten ebenfalls vergessen, wenn wir das verbildlichen wollen müsste ich beispielsweise meine Oma tod treten und es würde immer noch nichts passieren.

    Am besten sollte man und das kann ich aus eigener Erfahrung sagen, die Phasen nutzen, wo es einem noch am besten geht.


    Leid tuen mir Leute besonders dann wenn Sie die von dir angesprochenen Erkrankungen haben und keine Hilfe haben, sehe ich selbstverständlich auch als sehr förderlich an.

    Meine Vergangenheit hat das bspw. nicht beinhaltet, ne Familie oder nen Umfeld, die sich für einen interessiert haben, die Interesse bestand nur dann, wenn man was wollte.

    Dass das nicht jeder kann ist mir klar und wenn ich heute so drüber nachdenke, bin ich froh, dass ich es überhaupt gepackt habe soweit zu kommen ohne dass ich ne stützende Hand hatte, ganz im Gegenteil, ich war immer das Arschloch das augenutzt wurde und klein gehalten wurde, "halt die Fresse und mach das was wir wollen, zu mehr bist du nicht zu gebrauchen", dass diese Missgestalten das nicht zu mir gesagt haben wundert mich, deshalb heute noch, wenn man bedenkt wie gut Sie mir gegen meine Probleme geholfen haben.


    Deshalb will ich Leuten ja auch helfen, aber mein Problem sind und bleiben solche Leute wie meine Oma und mein Bruder, da kannst du dir noch so viel einen Ast abbrechen, die Leben in Ihrer eigenen Welt, wenn alles schön und gut ist, verhält man sich wie ein Arschloch, wenn es einem schlecht geht heult man rum, wenn man eine, helfen will nickt er/sie und macht trotzdem nichts und dann heißt es "warum hilft mir keiner", "warum wirst du laut, willst du, dass es mir wieder schlechter geht?" und lauter so Dinger, sorry wenn man das übe Jahre mitmacht kann ich dann auch nur sagen, wenn man keinen Willen hat, pech gehabt.

    Es gibt in meinen Augen auch nur ne bestimmte Grenze wo man solchen Personen helfen kann und wenn das über Jahre nichts bringt, muss man es im schlimmsten Fall so hinnehmen.

    Letztendlich machste dich damit dann auch mehr kaputt als die Person der du helfen willst.


    Und nochmal ich will die Erkrankungen nicht ins lächerliche ziehen, aber von nichts kommt nichts, wenn man sogar ne Hand voll Leute hat, die hinter einem stehen um so besser, ich persönlich hätte mir gewünscht, dass es bei mir so gewesen wäre, aber nun gut, ist halt so.

    Es bezieht sich wie gesagt auf die Leute, die wie ich beschrieben habe, so drauf sind, natürlich gibt es auch genau diese, die sich nicht so verhalten, aber trotzdem nicht weiter kommen, denen versucht man halt einen groben Schubser (natürlich einen leichten harten^^) zu geben und zwar in die richtige Richtung, das erfordert aber etwas feingefühl.

  • Das ist schon klar. ^^"

    Meine Mom ist auch so. Sie ist einfach sehr neurotisch und andere Dinge eben, da kann ich halt auch nichts mehr tun. Da kommt auch in manchen Phasen "es sind eh ALLE so böse" und diese Leute sehen das tatsächlich durch diese Brille.


    Ich wollte es nur kurz erklärt haben, dass diese Hochphasen für Betroffene in Wahrheit keine sind und sie sich da oft erst recht nicht besssern können.

  • Ich bin natürlich immer ein ehrlicher Mensch, aber in meinem Umfeld wissen es nur meine besten Freunde und meine Familie, dass ich Burn-Out habe. Für mich ist das auch nicht etwas womit ich prahle oder mir Mitleid holen will. Im Gegenteil... sobald ich mit meinem Freund (mit diesem rede ich nun mal am meisten darüber da wir ja zusammen wohnen) spüre ich - obwohl er mich so akzeptiert wie ich bin - immer eine gewisse Scham dabei da ich weiß wie schwer es mit einer psychischen Erkrankung umzugehen. Für mich war das auch nie wirklich einfach da man mir quasi von Anfang angesagt hat ich "verweichlicht" wenn ich geweint habe. Leider hat auch dort mein Stiefvater sehr viel Schaden angerichtet. Er ist an sich kein schlechter Mensch, aber er ist sehr ruppig und war generell nie ein Mensch der gut mit Gefühlen und Sensibilität umgegangen ist.


    Es stimmt leider, dass es genug gibt die ihre psychische Krankheit dazu ausnutzen Scheiße zu bauen. Und das finde ich auch nicht okay. Ich weiß wozu ich fähig bin wenn ich richtig aggressiv und wütend bin. Da staut sich in mir Wut auf die dort gar nicht sein sollte. Manchmal auch gegen Menschen die ich liebe, aber ich habe gelernt damit umzugehen und ich weiß, dass es nicht der richtige Weg ist diesen Weg zu gehen auch wenn er oftmals der Einfachere ist da man ja quasi "frei" sein kann um seiner Wut Luft zu machen.


    Kann es sein, dass du durch das Asperger mehr unter Druck gesetzt fühlst, weil du deine Umwelt vielleicht immer ein Stück anders wahrnimmst als andere Menschen und dich dem anpassen musst? Vielleicht hast du deshalb das Gefühl, du müsstest dich immer etwas mehr bemühen als andere.

    Zudem herrscht viel Unwissen. Die Leute haben kein Verständnis dafür, weil sie nichts drüber wissen.

    Ja, das glaub ich auch. Die meisten wissen meistens nicht mal was mit dem Wort Asperger etwas anzufangen. Und wenn ich dann versuche es zu erklären bekomme ich meist nur die gängigen Vorurteile zu hören. Generell herrschen so viele Vorurteile.


    Und es macht mich schon irgendwo wütend wenn man mir sagt: "Ach, so wenig verdienst du? Dann arbeitest du ja gar nicht richtig." Diese Bemerkung musste ich schon des Öfteren hören. Generell ist es hier im Dorf manchmal echt schwer da die Leute in vielen Dingen noch 10 Jahre in der Vergangenheit leben. *sfz*


    Ja, anpassen muss ich mich ohnehin sehr oft. Ich suche meinen Frieden meist darin, dass ich das Umfeld habe was mich so nimmt wie ich bin, aber ganz prallt das alles nicht an mir ab. Ich bin jemand - wenn ich etwas erlebe/höre/fühle/usw. - der sich die Dinge sehr einprägt. Ein gutes Beispiel ist ein einprägsames Geräusch. Z.B. eine Gabel die am Teller kratzt. Ich kann dieses Geräusch sofort in meinem Kopf aufrufen. Ähnlich ist es mit unangenehmen Situationen. Vielleicht kommen sie mir deswegen intensiver vor da sie mir länger im Kopf bleiben.


    Oftmals fühle ich mich auch so hilflos wenn ich im direkten Kontakt (also jetzt nicht über Schreiben) versuche meinen Mitmenschen zu erklären wieso ich so bin, was ich habe und wie es in mir vor geht (wobei ich selber schon manchmal Schwierigkeiten haben immer meine eigenen Handlungen nachvollziehbar zu erklären...).


    Es fällt mir auch jetzt sehr schwer darüber zu schreiben.


    Ich habe einfach Angst zu zeigen, dass ich Angst habe. In meiner Arbeit bin ich immer fröhlich egal wie be*** es mir innerlich geht. Ich schalte das auch aus. Mein Burn-Out blendet das aus. Bis zum Schluss. Es muss nicht mal sein, dass ich das Zuhause ausschalte. Auch dort versuche ich zu funktionieren. Das klingt blöd und als ob ich nicht in der Lage wäre mal über Gefühle zu sprechen, aber genau das ist manchmal mein Problem (mein Freund weiß das natürlich). Ich schaue und zocke mit ihm ja sehr gerne und auch dort lasse ich meist nicht meine "wahren Gefühle" durchleuchten.


    Heute hatte ich ein richtiges Ausbrennen... ich hab mich zugedeckt, den Raum abgedunkelt und war so schlapp... ich glaube ich hätte nicht mal ein Tuch heben können so kraftlos war ich. Und das ist das Problem: Im Normalfall weiß ich mittlerweile meine Grenzen einzuschätzen, aber ich "peitsche" mich oft sehr gnadenlos in diesen Zustand. Ich mache weiter obwohl mein Akku leer ist. Allerdings bin ich froh, dass ich dieses Ausbrennen dieses Jahr erst 3x hatte. Klingt erst mal viel, aber letztes Jahr war ich eine Woche in diesem Zustand und das fast permanent. Deswegen bin ich froh, dass ich diesen Zustand "nur" ein paar Stunden hatte.


    Uff... schwere Kost, aber ich hoffe ich konnte alles verständlich rüber bringen.


    Mein Burn-Out sagt mir einfach immer, dass ich für alles und jeden funktionieren muss... außer für mich selbst.

  • Ermittelt ihr diese Krankheiten wie Asberger selber oder seid/wart ihr bei einem Psychologen? Wenn ich bspw. Asberger im Internet suche finde ich Sachen wie "Ein Lachen, Zornesfalten oder Tränen der Trauer: All dies können Betroffene mit Asperger-Syndrom nicht richtig interpretieren." Von diesem Problem lese ich hier aber gar nichts.


    Ich bin mir sicher, dass das eine oder andere bei mir auch nicht so funktioniert wie bei anderen oder nicht mehr so wie früher bei mir. Es heisst immer man sollte dann zum Psychologen. Sehe ich aber nicht ein, was soll mir das bringen, wenn ich über meine Probleme rede. Ich kenne meine Probleme selbst :yeah:


    Die grösste Bitch unter den Krankheiten mit denen ich es bisher zu tun hatte ist "Borderline". Hab Jahre mit diesem Menschen verbracht und ich dachte ich könnte dieser Person helfen, wusste aber während dieser Zeit nichts von dieser Krankheit (nur dass halt etwas nicht so ist wie bei anderen). Am Ende habe ich den Menschen aber verloren, bzw. dieser Mensch wollte nicht mehr leben und so geschah es auch. Na gut, ich habe auch Scheisse gebaut, aber das spielt jetzt auch keine Rolle mehr.

    Die Eltern dieses Menschen haben mich dann im Nachhinein informiert, was das Problem war - bisschen spät, aber joa :ugly:


    Man sagte mir dann, dass ich aufpassen muss, weil mir diese Person sehr wichtig war und diese "Störung" auf mich über gehen könnte und ich sollte zu einem Psychologen darüber reden. Hielt ich aber für Schwachsinn. Sehe nicht ein, wie es mir helfen soll über all die Todesfälle die ich schon erlebt habe zu reden, wenn mir sowieso immer alle Leute nur sagen "Dein Leben geht weiter!". Ja danke, das hilft mir sehr :assi: Möchte gar nicht wissen was für einen Mist mir ein Psychologe für 100 Euro die knappe Stunde erzählt. Nach der Stunde kann ich ja sowieso wieder alleine mit dem Scheiss auskommen. Spätestens nachts im Bett liegend holen einem all diese Gedanken wieder ein und niemand kann einem davor bewahren. Also Geld für die Tonne :hmmmm::thumbdown:


    Das einzige Problem was ich nun habe ist, dass mir Leute nicht mehr besonders am Herzen liegen. Ein Psychologe wird mir nun wohl sagen, dass ich das im Unterbewusstsein als Schutz mache, damit ich nicht mehr traurig sein muss, wenn der Nächste stirbt - und wieder hab ich Geld gespart :haha:


    Am Ende muss man halt lernen damit zu leben.

  • Also mein Burn-Out hab ich von einem Psychologen feststellen lassen. Dazu hab ich sogar ein Schreiben. Mein Asperger hab ich im Internet ermittelt und das auf einer Ärzteseite. Da kam raus, dass ich zu 90% Asperger habe. Jedoch ist das auch immer schwierig. Natürlich kann jeder sagen "Ey du, ich hab ne psychische Macke." Allerdings gehöre ich echt nicht zu der Sorte Mensch die aus Aufmerksamkeitsgründen (siehe meinen anderen Beitrag) sich irgendwas ranhängt (wie nennt man das im Englischen? Diese Schildchen? xD Ich weiß es gerade nicht mehr... ich glaube labeln nennt man das).


    Jedenfalls hab ich bisher gute wie schlechte Erfahrung beim Psychologen gemacht. Das eine Mal war ich für einen Monat in so einem Therapiezentrum. Zum Glück konnte ich abends immer nach Hause fahren. Ich hatte da so eine Therapheutin die meinte "Wenns dir bei mir nicht passt kannst du wechseln." Und was war als ich wechseln wollte? "Warum willst du denn wechseln? Bin ich nicht gut genug?" Oi :patsch: Der eine Kindertherapheut hat mir sehr zugesagt, aber der war so beliebt, dass er leider besetzt war. Und die eine war ... na ja... nur in meinem Klinikaufenthalt hatte ich mal eine Therapheutin (für eine Stunde) und die hatte mir echt geholfen.


    Am Ende hat mir aber viel mehr meine Selbstfindung geholfen. Was ich will, was ich brauche, dass ich an Reizüberflutung leide (Stadt ist für mich ein No Go!) und irgendwie hab ich es geschafft mich größtenteils rauszuhangeln. Ihr müsst wissen, dass ich vor dieser Zeit in Niedersachsen (ist jetzt auch schon über 6 Jahre her) oft Suizidversuche hinter mir hatte. Mir gings richtig dreckig. Gebe zu, dass ich auch zu den Leuten gehöre die teils auch abgestürzt sind. Kein schöner Teil aus meinem Leben, aber er hat mich irgendwo auch zu dem geformt was ich jetzt bin.


    Einen guten Psychologen zu finden ist echt wie eine Nadel im Heuhaufen. Da kann ich dir leider nur zustimmen IcEDoG :wacko: Hatte in diesem Punkt schon genug Erfahrung gemacht.


    Mit Borderline hatte ich auch schon Erfahrung. Das ist heftig und man sollte da auch auf sich aufpassen. Es gibt leider psychische Krankheiten die dem Umfeld auch sehr schaden können. Man sollte sich niemals gezwungen fühlen jemanden zu therapieren. Mein Freund hat das freiwillig auf sich genommen und es auch geschafft, dass es mir besser geht, aber das muss nicht auf jeden zutreffen.

  • Natürlich sollte sich nicht jeder einfach selbst labeln, weil dann aus jedem "ohje, ich bin so schüchtern" ein Aspergersyndrom wird. ^^"

    Aber manchmal naja, merken es davon Betroffene (tut mir leid, ich weiß nicht, wie ich das sagen soll, da erkrankt noch viel falscher ist) nunmal schon, nehm ich an, besonders wenn sie etwas selbstreflektierter sind.

    Trotzdem kann man nicht auf eine ärztliche Diagnose verzichten, denke ich.


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    Okay, nun wirklich mal zu mir und meiner Erfahrung mit Therapien, auch wenn's irgendwie jetzt doch unangenehm ist (bin am Handy, daher vll. ein paar Fehlerchen :upsidedown:) und an manches hab ich auch nicht mehr so gute und genaue, scharfe Erinnerungen. Sorry für WoT lol ...


    - sorry gelöscht, ist mir doch zu privat -

  • Bastet

    Ich wurde zwar nie von meinen Eltern missbraucht, auch wenn das Jugendamt es bei mir behauptet hat und ich drei (!) Mal darauf getestet wurde, weil die bescheuert sind. Also Vorzeigeeltern waren meine echt nicht, aber sowas schlimmes haben die mir nicht angetan.

    So kann ich deine Sachen insgesamt sehr, sehr gut nachvollziehen, weil die ganzen Therapeuten bei mir eben ähnliches Zeug abgezogen habe. Ich habe allgemein das Gefühl, solange man ein kleines Kind ist, nehmen die einen und seine Probleme einfach nicht ernst. Wie viel die auch teilweise gelogen habe, was ich nie gesagt habe und dann behauptet hätten ICH hätte doch gesagt, dass mir so viele schlimme Dinge widerfahren sind, oder wie sie interpretiert haben und mir die Worte im Mund verdreht haben.

    Auch wie unfassbar oft ich irgendwelche IQ oder Intelligenztests machen musste, weil ich ja immer irgendwelche Störungen gehabt haben soll und es gab nie positive Ergebnisse, nicht mal annähernd. Ich hatte nur eine Aufmerksamkeitsstörung, bzw habe die immer noch, aber als Kind war das halt ausgeprägter.

    Und das waren halt alles ausgebildete (Kinder)Therapeuten, die sich für den Schutz von Kindern einsetzen. Das ich nicht lache. Kinder werden nicht ernst genommen und wenn man dann noch ein Mädchen ist bzw eine Frau, sowieso noch weniger. Aber ja, wenn dein Vater dich missbraucht, ist es natürlich komplett deine Schuld :thumbsup:. Wahrscheinlich hast du ihn mit deinen acht Jahren oder was noch bewusst sexualisiert. *Ironie off*


    Was ich halt sagen will ist, auch wenn es dich nicht tröstet und man es auch nicht mehr ändern kann. Du bist nicht alleine. Viele Therapeuten sehen sich irgendwie als etwas besseres von oben herab. Besonders bei Kindern und Frauen. Es ist einfach eine traurige Welt .,.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß.   «

  • Was ich halt sagen will ist, auch wenn es dich nicht tröstet und man es auch nicht mehr ändern kann. Du bist nicht alleine. Viele Therapeuten sehen sich irgendwie als etwas besseres von oben herab. Besonders bei Kindern und Frauen. Es ist einfach eine traurige Welt .,.

    Ist leider sehr wahr, hatte (fun thing) nur Therapeutinnen gehabt und der eine Sozialarbeiter, der mich damals ernstgenommen und mit dem ich mich verstanden habe, war ein Mann. Der wurde aber dann bald durch eben jene Therapeutin ersetzt, weil "Frauen dich besser verstehen". Klar, in der Theorie sollte man aus logischer Sicht annehmen können, dass es so wäre, aber eeh... oft liegt das, was sein sollte und wie es dann wirklich ist, meilenwert entfernt.


    Und du konntest dich nichtmal wirklich zur Wehr setzen, wenn das Jugendamt Lügen über dich und deine Aussagen verbreitet. Du wirst sicherlich als unglaubwürdiger angesehen und dann brauchst du viel Glück, um doch noch an jemanden zu kommen, der dir glaubt anstatt den Kollegen.

    Mich wundert es nicht, wenn viele Sozialarbeiter als überhebliche Menschen mit null common sense angesehen werden. Wenn dir dann diese Leute einreden wollen, was für ein armer und eigentlich netter Kerl der Täter ist. :rolleyes:


    Dann fühlt man sich aber wiederrum nicht wohl dabei über solche Institutionen zu schimpfen, weil man irgendwie eingetrichtert bekommt, dass man für das österreichische Sozialsystem und so viel "Güte" dankbar sein muss. Wäre man ja, wenn nicht die Menschen, die da drinnensitzen, es zerstören würden.


    Btw Eine ehemalige Soziologielehrerin an der Schule von mir, hatte auch eine Praxis gehabt und davon abgesehen, dass es eben jene war, die in ihrem wissenschaftlichen Stand noch in den 80ern lebte oder so und damit fachlich einfach nur falsch war, hatte sie ein absolut unmögliches, herablassendes Menschenbild. Aber gleichzeitig mit diesem gönnerhaften "Mitgefühl" von oben herab vermischt.

    "Ja, der arme X (Junge aus einer anderen Klasse) tut mir ja sooo leid. Er ist nicht der Intelligenteste, das merkt man ja."

    Junge: *hat solche Angst vor ein paar Lehrern, daher ab und zu gestottert und war eigentlich vollkommen normal*

    Oder: "Mein Nachbar, das ist ein Mensch mit einem sehr simplen Verstand. Heute Morgen hat er zu mir gesagt, ich solle die Ausgangstür schließen, um niemanden zum Einbruch zu verführen."

    Wir: *machen darauf aufmerksam, dass man sich sogar mitschuldig macht, wenn man bei einem Diebstahl zb die Handtasche oder das Auto offen stehen lässt und gefragt, ob sie ihre Türe einfach offen lassen würden*

    Sie: ... Es gibt viele sehr simple Menschen, wie ich an euch sehe. :smile:

    Dafuq!?


    Und so ist es leider mit mehreren Leuten in sozialen Berufen. Die sehen ihr Klientel als armes Würstchen an, mit dem man irgendwie Mitgefühl hat (nur leider kenn ich von denen kein Echtes). Man selbst sei so unglaublich gütig, aka gönnerhafft, dabei sich für Schwache einzusetzen.

    Ich hab es, als ich noch ein Kind war und dann später bei manchen Leuten auf der Arbeit erlebt, wie sich viele Erwachsene einfach zu gut sind Kindern zuzuhören und zumindest mal zu fragen, was sie wollen.

  • Mein Asperger hab ich im Internet ermittelt und das auf einer Ärzteseite. Da kam raus, dass ich zu 90% Asperger habe. Jedoch ist das auch immer schwierig. Natürlich kann jeder sagen "Ey du, ich hab ne psychische Macke." Allerdings gehöre ich echt nicht zu der Sorte Mensch die aus Aufmerksamkeitsgründen (siehe meinen anderen Beitrag) sich irgendwas ranhängt (wie nennt man das im Englischen? Diese Schildchen? xD Ich weiß es gerade nicht mehr... ich glaube labeln nennt man das).

    Sorry das jetzt so direkt zu sagen - aber bitte lass diesen Verdacht von einem Arzt bestätigen. Das Internet ist momentan teilweise so gepullt, dass alle Leute, die einfach "weird" sind, ja irgendeine Form von Autismus haben müssen. Klar denke ich schon, dass du dich selbst kennst, aber lass es bitte auf jeden Fall nachprüfen, solche Verdachtsdiagnosen sind absoluter Mist, zumal man sich dann häufig ganz automatisch in eine Schublade steckt und sich mit dieser Scheindiagnose mehr identifiziert, als unbedingt nötig.

    Mit Borderline hatte ich auch schon Erfahrung. Das ist heftig und man sollte da auch auf sich aufpassen. Es gibt leider psychische Krankheiten die dem Umfeld auch sehr schaden können. Man sollte sich niemals gezwungen fühlen jemanden zu therapieren. Mein Freund hat das freiwillig auf sich genommen und es auch geschafft, dass es mir besser geht, aber das muss nicht auf jeden zutreffen.

    Borderline so das schwierigste, dem ich bislang begegnet bin, und Leute, die diese Tendenzen haben und jegliche Behandlung ablehnen, vermeide ich meistens auch. Warum? Weil ich n fucking Gutmensch bin und mich diesen Leuten emotional mehr verschreibe, als mir gut tut, und gerade bei Borderline ist es meiner Erfahrung nach schon so, dass das Umfeld extrem leidet, besonders unter den starken Impulsen. Meine Mutter ist selbst erkrankt und sie ist so ziemlich die einzige, mit dieser starken Ausprägung mit der ich noch regelmäßig Kontakt habe. Bei schwerwiegenden Geschichten finde ich immer, dass sich auch Angehörige vielleicht Beratung oder Hilfe suchen sollten, einfach um jemanden zum Reden zu haben.

    Und so ist es leider mit mehreren Leuten in sozialen Berufen. Die sehen ihr Klientel als armes Würstchen an, mit dem man irgendwie Mitgefühl hat (nur leider kenn ich von denen kein Echtes). Man selbst sei so unglaublich gütig, aka gönnerhafft, dabei sich für Schwache einzusetzen.

    Uff ja, es gibt durchaus Leute, die diese Positionen einnehmen, um "ein guter Mensch zu sein". Meine Psychologin, die mich nie von oben herab behandelt, mich oft zum Lachen bringt und sich meinen Problemen wirklich annimmt - richtige Perle die Frau, ich bin so froh nach so vielen Jahren wen kompetenten zu haben! - ist zum Beispiel wahnsinnig empathisch und lenkt das Gespräch mit mir oft in eine sehr produktive Richtung, ohne sich aufzuzwingen oder so zu wirken, als wäre ich arm. Sie drückt auch nie Mitleid aus. Das will ich auch nicht. Sie gratuliert mir aber für meine Erfolge und sagt, dass sie mich für meine Stärke bewundert. SOWAS!!! braucht man.

    Und so ist es leider mit mehreren Leuten in sozialen Berufen. Die sehen ihr Klientel als armes Würstchen an, mit dem man irgendwie Mitgefühl hat (nur leider kenn ich von denen kein Echtes). Man selbst sei so unglaublich gütig, aka gönnerhafft, dabei sich für Schwache einzusetzen.

    Ich hab es, als ich noch ein Kind war und dann später bei manchen Leuten auf der Arbeit erlebt, wie sich viele Erwachsene einfach zu gut sind Kindern zuzuhören und zumindest mal zu fragen, was sie wollen.

    Siehe weiter oben, es ist halt einfach so, dass man Leute finden muss, die wissen, was sie tun, und nicht so sehr darauf bedacht sind, wie ein guter Mensch zu wirken. Denn das ist imo der falsche Ansatz. Klar will man Menschen helfen als Psychologe etc, aber es ist halt schon ein Unterschied, wie man Hilfe anbietet. Meistens grätscht einem da die eigene Persönlichkeit imo irgendwie rein, wenn ihr versteht, was ich meine? Man denkt sich vielleicht weniger "wie hab ich im Studium und der Ausbildung gelernt zu handeln" sondern eher "wie würde ich als Mensch handeln".


    Ansonsten - ich bin mit Rezidivierender depressiver Störung mittelschweren Ausmaßes diagnostiziert, weiterhin habe ich eine Psychosomatische Erkrankung. Ich bin jetzt seit gut einem Jahr in Therapie und es hat mir sehr geholfen, meine Probleme selbst zu realisieren und mir Strategien zu entwickeln, die mich bei Rückfällen auffangen können. Ich sehe meine Psychologin einmal die Woche und lasse Termine auch nur für schulische Geschichten ausfallen, weils mir einfach am Herzen liegt und ich ungerne in ein Muster reinfallen will, in dem ich mir sage "hmm nächste Woche".

  • Feliciá


    Mir ist schon bewusst, dass es solche Leute auch gibt, aber ich kannte die eben nicht und dann auch keine Energie mehr, um irgendwann einen zu finden. Da ging / geht es mir eben ohne besser.


    Die eigentliche Frage ist, wieso diese Leute therapieren dürfen. Da sind ähnlich gepolte Leute, die sich einander und ihre Methoden ganz toll finden, weshalb da nichts getan wird.


    Es freut mich wirklich, dass du eine solche Therapeutin gefunden hast, bloß haben andere ganz gegensätzliche Erfahrungen gemacht.^^"

  • Bastet

    Ich denke, deine Geschichte ist weitaus wilder als meine (na gut, lassen wir die Vergleiche) und ich hab das Gefühl, einiges von dir jetzt besser zu verstehen. Aber ich glaub, ich kann hier auch noch was beitragen.

    Ich will hier nicht alles komplett wieder aufrollen, weil ich da schlicht Hemmungen habe. Wer meine Beiträge schon länger liest, weiß vielleicht mehr, aber das alte WuT-Topic ist ja nicht mehr da. Tl;dr jedenfalls, schwieriger Haushalt mit kontrollsüchtiger Mutter und dem verdammten gewalttätigen Nazi, den sie geheiratet hat, beide natürlich in extremen Ausmaß homophob, ich musste kämpfen, um da rauszukommen.

    Dass meine Tante bei der Volksanwaltschaft arbeitet, war wohl mein Glück, denn das Jugendamt war so gar keine Hilfe. Die Dame dort hat mir ständig das Gefühl gegeben, dass ich nur rumheule, weil es gibt ja viel ärmere Kinder, die geschlagen und missbraucht werden und denen man schnellstmöglich einen Platz im Heim verschaffen muss, während ich ja "nur" zur Tante will und außerdem schon wochentags im Schülerheim untergebracht war.

    Mein sturer Charakter war mir bei der ganzen Sache wohl die größte Hilfe. Ich kann aber nicht sagen, ob ich eine richtige Störung davongetragen habe, denn ich habe mich die ganze Zeit über selbst "therapiert", indem ich mir Dinge eingeredet habe. So Dinge wie "sie haben unrecht", "aufgeben ist physisch gar nicht möglich", etc. Genauso habe ich im Nachhinein meine emotionalen Probleme mit Willenskraft überwunden(?). Ich war einmal bei einer Therapeutin und die war auch wirklich nett, aber ich hatte nie das Gefühl, dass sowas überhaupt für mich funktioniert. Die Frage ist nur, ob die Probleme wirklich weg sind oder nur beiseite geschoben, denn sehr selten kocht schon was in mir hoch, Wut oder Panik in Form von Flashbacks. Und wenn ich gestresst bin, behandle ich Leute manchmal unfair und schnauze sie an, obwohl ich es besser weiß.


    Der Kontakt zu meinen kleinen Brüdern (10, fast 12) wird auch streng unterbunden. Das heißt, bis vor wenigen Tagen gab es absolut keine Möglichkeit. Aber momentan bin ich bei meinen Großeltern und der Jüngste und sein grauenhafter Vater haben mal wegen irgendwas vorbeigeschaut. Meine Großmutter sagte mir, ich soll mich verkriechen, aber ich hab an der Zimmertür gelauscht. Als ich dann nur noch sie und meinen Bruder hörte, bin ich einfach yolo rausgegangen. Er hat sich so gefreut, mich wiederzusehen. Und weil er mittlerweile ein Handy hat, konnten wir Nummern austauschen. Er ist genauso ein Rebell wie ich und hält das alles vor seinen Eltern (bewusst so ausgedrückt) geheim. Allerdings musste ich dafür lange auf ihn einreden, denn zuerst hat er mich wirklich ständig angerufen und das gerne 10x hintereinander, wenn ich nicht dranging. Wenn er erwischt wird, ist es damit aber schneller wieder vorbei, als es angefangen hat und er wird eine unverhältnismäßige Strafe bekommen. Diese Leute kennen nur Bestrafung, Entzug und Verbot als Erziehungsmethode. Irgendwann werde ich ihn wohl rausholen müssen, so wie es mit mir auch war.

    (Was ist mit dem anderen Bruder? Der darf ebensowenig etwas davon erfahren, denn er ist brav und gehorsam und würde sofort petzen. Ihn kann ich momentan gar nicht einschätzen.)

  • Mir ist schon bewusst, dass es solche Leute auch gibt, aber ich kannte die eben nicht und dann auch keine Energie mehr, um irgendwann einen zu finden. Da ging / geht es mir eben ohne besser.


    Die eigentliche Frage ist, wieso diese Leute therapieren dürfen. Da sind ähnlich gepolte Leute, die sich einander und ihre Methoden ganz toll finden, weshalb da nichts getan wird.


    Es freut mich wirklich, dass du eine solche Therapeutin gefunden hast, bloß haben andere ganz gegensätzliche Erfahrungen gemacht.^^"

    Mir ist natürlich klar, dass nicht jeder solche Erfahrungen gemacht hat, mein Problem mit "selbsttherapierten" Leuten ist einfach, dass viele die Ausmaße ihrer Erkrankung und ihres Traumas unterschätzen, und öfter entweder ihre Erkrankung für literally alles als Entschuldigung nehmen ("Hallo, ich darf ein Arschloch sein weil meine Mama mich nie geliebt hat heul") - zumal viele ja auch keine wirkliche Diagnose haben, und sich selbst mit einer Persönlichkeitsstörung zu diagnostizieren ist schon problematisch - oder eben stur sind und meinen, sie brauchen bei bestimmten Geschichten keine Therapie. Es mag freilich Leute geben, die auch ohne Unterstützung wirklich durchdringen können und ihre Probleme und deren Wurzeln erkennen, aber das ist bei weitem nicht bei allen so. Oftmals ist es schwer selbstkritisch zu sein, und wenn du dich wirklich gut fühlst - good for you girl, you do you. Aber wenn mir jemand ankommt, der sagt, dass er schwerwiegende psychische Störungen hat, aber sich doch alleine diagnostizieren und therapieren kann? uff nein.

    Ich war einmal bei einer Therapeutin und die war auch wirklich nett, aber ich hatte nie das Gefühl, dass sowas überhaupt für mich funktioniert.

    Ich will dir nicht nahe treten und mir kein Urteil über dich anmaßen - aber man muss schon mehr als einmal zu einem Therapeuten gehen, um zu sehen, ob es wirklich was bringt.

    Die Frage ist nur, ob die Probleme wirklich weg sind oder nur beiseite geschoben, denn sehr selten kocht schon was in mir hoch, Wut oder Panik in Form von Flashbacks. Und wenn ich gestresst bin, behandle ich Leute manchmal unfair und schnauze sie an, obwohl ich es besser weiß.

    Und eben das ist das Problem was ich Bastet weiter oben schon geschildert habe. Trauma - von denen ich auch ein paar noch immer verarbeiten muss - brauchen viel Arbeit, und ganz ehrlich, ich glaube die aller, allerwenigsten wissen überhaupt, wie man so ein Thema am besten angeht. Deswegen kann ich dir nur ans Herz legen, dich vielleicht, wenn du keinen Therapeuten möchtest, nach einer Art Selbsthilfegruppe umzusehen, wenn du das Gefühl bekommst, dass es schlimmer und schwerwiegender in deinem Leben wird.

  • Ich will dir nicht nahe treten und mir kein Urteil über dich anmaßen - aber man muss schon mehr als einmal zu einem Therapeuten gehen, um zu sehen, ob es wirklich was bringt.

    Ganz genau und das kann ich nur jedem sagen, der die Meinung vertritt Therapeuten sind Schwachsinn.

    Es benötigt manchmal mehrere Anläufe, bis man DEN Therapeuten hat, der zu einem passt.

    Dass es natürlich auch unfähige gibt, das will ich nicht ausschließen (mein Vater durfte damals selbst mit einem Bekanntschaft machen und ich auch, weil ich mit dabei war...).

    Nur zu sagen, weil einer scheiße ist oder es mal nichts gebracht hat, dass generell Therapeuten nichts bringen, ist stark übertrieben.

    (Allemvoran wenn man der Meinung ist, der Therapeut ist die treibende Kraft, die die eigenen Probleme wieder gutmachen soll...)

  • Ganz genau und das kann ich nur jedem sagen, der die Meinung vertritt Therapeuten sind Schwachsinn.

    Es benötigt manchmal mehrere Anläufe, bis man DEN Therapeuten hat, der zu einem passt.

    Dass es natürlich auch unfähige gibt, das will ich nicht ausschließen (mein Vater durfte damals selbst mit einem Bekanntschaft machen und ich auch, weil ich mit dabei war...).

    Nur zu sagen, weil einer scheiße ist oder es mal nichts gebracht hat, dass generell Therapeuten nichts bringen, ist stark übertrieben.

    (Allemvoran wenn man der Meinung ist, der Therapeut ist die treibende Kraft, die die eigenen Probleme wieder gutmachen soll...)

    Das ist momentan auch so n Ding, was meine jüngere Schwester - Depression und Anorexia Nervosa, beides übrigens diagnostiziert leider - immer wieder treibt. Sie hatte ein Gespräch bei einer Therapeutin und hat die ganze Behandlung direkt nach dem ersten Gespräch abgebrochen, mit der Begründung "die hat mir nur gesagt, dass alles gut wird und wir das schon wieder hinkriegen!", wo ich mir dann nur denke "Mädel, soll die dir sagen, dass eh alles scheiße ist und du dir am besten gleich die Kugel gibst????????" Und das ist leider auch nicht das erste Mal.


    Viele vergessen leider imo, dass es verschiedene Arten von "Psychologischen Doktoren" gibt (Neurologe, Psychologe, Psychiater etc.), und es auch ganz unterschiedliche Behandlungsarten gibt: Gruppentherapie, Gesprächstherapie, Verhaltenstherapie etc. Man muss sich einfach umschauen. Selbst eine Selbsthilfegruppe kann da manchmal schon viel reißen.

  • Ich will dir nicht nahe treten und mir kein Urteil über dich anmaßen - aber man muss schon mehr als einmal zu einem Therapeuten gehen, um zu sehen, ob es wirklich was bringt.

    Aber man kann doch merken, dass eine Behandlungsmethode einfach nichts für einen ist? Warum würde man sich mit dem Mindset, dass man ja eigentlich gar keinen Therapeuten braucht oder solche Termine als unnötig ansehen würde und man auch so gut klar kommt etc. zu einer Therapie zwingen wollen? Da nimmt man am Ende nur jemandem den Therapieplatz weg, der ihn dringender braucht.

    Ich finds auch etwas ... nennen wir es befremdlich, jemandem, den man persönlich nicht näher kennt und dessen genaue Umstände einem nicht bekannt sind, sinngemäß zu sagen: "Du musst X machen, weil bei mir war das auch so und entsprechend weiß ich besser als du, was richtig für dich ist!" Es gibt vor allem bei diesem Thema keine "one method fits all"-Lösung und man kann ja wohl beurteilen, ob etwas überhaupt nicht zu einem passt.

    Und ganz davon abgesehen, dass man jetzt im Moment der Meinung ist, dass eine solche Therapie nichts bringen würde, heißt ja auch nicht, dass man es danach nie wieder in Betracht ziehen wird, wenn die Situation tatsächlich so schlimm ist, dass man sie nicht mehr ohne Hilfe bewältigen kann.

  • Aber man kann doch merken, dass eine Behandlungsmethode einfach nichts für einen ist? Warum würde man sich mit dem Mindset, dass man ja eigentlich gar keinen Therapeuten braucht oder solche Termine als unnötig ansehen würde und man auch so gut klar kommt etc. zu einer Therapie zwingen wollen? Da nimmt man am Ende nur jemandem den Therapieplatz weg, der ihn dringender braucht.

    Ich glaube du hast den Punkt meiner Aussage verfehlt - ein Erstgespräch beim Therapeuten hat eigentlich nie etwas behandelndes an sich und bietet normalerweise noch keinerlei Einblick in die tatsächliche Behandlung. Ich hab selbst genug Erstgespräche hinter mir, um zu wissen, dass es schon einen Unterschied macht, ob man von der sechsten, siebten, hundersten Sitzung redet, oder ob man das übliche "ich bin x, mir ist y passiert und ich fühle mich z" mit einem komplett fremden Menschen durchkaut.

    Mir ist schon klar, dass nicht für jeden eine Therapie ratsam ist, das war auch gar nicht das, worauf ich hinaus will. Worauf ich hinaus will ist, dass Leute, die teilweise keinen Plan haben, wie eine vernünftige Sitzung beim Psychologen/Psychiater/etc. abläuft meinen, dass es doch sowieso nichts für einen ist.

  • Ich wollte das einfach mal so aussprechen. ^^"


    Ich denke, da sind wir beide ähnlich und an sich bin ich sonst im Alltag sogar zurückhaltend, bis es mir wirklich mal reicht und mich jemand herablassend behandelt oder das Gefühl gibt über meinen Kopf hinwegzuentscheiden.

    Und manche Menschen halten einfach weniger aus und unterscheiden sich eben grundlegend voneinander. Stell dir vor, wie erst viel sensiblere und nicht so sture Kids bei sowas untergehen.


    Wenn dein anderer Bruder Angst hat sich Probleme zu machen... vielleicht klappt es ja mal später. :/

    Aber es freut mich, dass wenigstens einer deiner Brüder den Kontakt halten möchte.


    Das Problem ist eher, egal wie viel Wissen man hat, dass man sich selbst nie objektiv betrachten kann. Dabei kennt man sich selbst am besten, was dann zwar paradox ist, dennoch... man merkt, was für einen etwas ist. Wenn man nun nicht mit einem Fremden reden will, muss man das meist akzeptieren, es sei denn, es geht nicht mehr anders.

  • Zitat

    Dabei kennt man sich selbst am besten, was dann zwar paradox ist, dennoch...

    Das würde ich nicht so unbedingt sagen. Klar, die eigenen Gefühle und Gedanken kann einem keiner nehmen, aber viele Dinge und Verhaltensmuster passieren oftmals im Autopilotmodus, ohne dass wir das wahrnehmen. Und da sind es eben andere, die, wenn wir von gewissen Reaktionen oder so erzählen, diese Muster erkennen und uns darauf aufmerksam machen.



    Zitat

    Wenn man nun nicht mit einem Fremden reden will, muss man das meist akzeptieren, es sei denn, es geht nicht mehr anders.

    Wenn man sich trotzdem innerlich sträubt, kann man es einfach vergessen. Ohne dass man eine Therapie machen will, kann sie nicht erfolgreich sein, weil das eben auch eine Menge - dauerhafte, auch über die Therapie hinaus - Arbeit bedeutet.


    Ich habe im Übrigen nicht soo schlechte Erfahrungen mit Psychologen gemacht; eben nur, dass ich mit einigen nicht so gut zurecht kam und mir dann eben einen anderen gesucht habe. Meine letzte Therapie war eine Verhaltentherapie mit Schwerpunkt auf Akzeptanz, die davor war eher Vermeidung. So ziemlich entgegen gesetzt, aber die mit der Akzeptanz hat mir wesentlich mehr geholfen als die, die nur darauf abgezielt hat, gewisse Reaktionen zu verdrängen, sich davon abzulenken etc, um es eben nicht zu tun. Habe ich auch erst im Nachhinein gemerkt, dass das nicht ganz so mein Fall war.


    Außerdem, und das finde ich auch enorm wichtig, wird ein guter Psychologe mit einem zu Beginn der Therapie genau reflektieren, was genau überhaupt Therapiert werden soll. Nicht mit den Eltern oder sonst wem, sondern nur mit dem Behandelten selbst. Meine letzte Verhaltentherapie habe ich angefangen, um besser mit meinen Emotionen und teils sehr Überwältigenden Gedanken zurecht zu kommen, meiner Trauer und wegen meines gestörten Selbstbewusstseins und Selbst-Bewusstseins. Mein SVV hingegen, wonach andere vermutlich wieder sofort gekräht hätten, hab ich da außen vor gelassen, weil ich das so ganz gut im Griff habe.


    Man sollte Psychologen definitiv nicht verteufeln, nur, weil man selbst etwas schlechtere Erfahrungen damit gemacht hat. Es braucht eben seine Zeit, bis man den passenden und auch die passende Therapie für sich selbst findet.

  • - sorry ist mir doch zu privat, gelöscht -

  • Sorry das jetzt so direkt zu sagen - aber bitte lass diesen Verdacht von einem Arzt bestätigen. Das Internet ist momentan teilweise so gepullt, dass alle Leute, die einfach "weird" sind, ja irgendeine Form von Autismus haben müssen. Klar denke ich schon, dass du dich selbst kennst, aber lass es bitte auf jeden Fall nachprüfen, solche Verdachtsdiagnosen sind absoluter Mist, zumal man sich dann häufig ganz automatisch in eine Schublade steckt und sich mit dieser Scheindiagnose mehr identifiziert, als unbedingt nötig.


    Eigentlich hatte ich das bisher nicht vor. Zumal dieser Test wie gesagt nicht "irgendein Random-Internet-Test" war. Und ich finde aber einen gewissen Grad sollte man für sich selbst einschätzen ob man darauf einen "Stempel" (in unserer Bürokratie ein Schreiben oder mehrere tausend Papiere) darauf haben will. Und ganz ehrlich. Ich brauch das nicht. Wirklich. Jeder der mich kennt weiß wie ich ticke. Außerdem hätte ich grade keine große Lust irgendwo nach Therapheuten zu suchen und mir da was geben zu lassen. Am Ende bringt es mir mehr Nachteile als Vorteile da ich ansonsten zufrieden bin mit meinem Leben. Es würde sich nichts ändern. Außer, dass ich vielleicht ein Papier mehr in meinem Ordner hätte.


    Und ich hatte ja schon immer in meinen Beiträgen gesagt:


    Ich label mich nicht damit. Den meisten erkläre ich einfach meine Macken und gut is. Aber ich stecke mich damit nicht in eine Schublade. Deswegen kann ich auf so einen Nachweis auch verzichten. Ich hab einen für mein Burn-Out (was ja auch deutlich Einschneidender in meinem Leben ist) und das reicht mir. :thumbup:


    Ob du das jetzt verstehst oder nicht, aber mir wäre es persönlich sehr unangenehm mich da jetzt durch zu telefonieren und da mich testen zu lassen. So was sollte man aus freien Stücken tun und nicht damit man für sich irgendetwas "bestätigt". In erster Linie kommt es mir sowieso darauf an, dass ich mit den Menschen aus meinem Umfeld / Internetbekanntschaften gut klar komme. Und da momentan nichts für diese Diagnose spricht werde ich das wohl auch erst mal nicht machen.


    Mal schauen wie es in 10 Jahren aussieht. Bisher ist das Bedürfnis nach einer weiteren Diagnose jedenfalls nicht da.