Wie denkt ihr über psychische Krankheiten?

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  • Und - schlimmer noch: Wieso denkt man überhaupt, dass das eine glorreiche Sache wär, so krank zu sein?

    Das hat eher mit etwas anderes zu tun: Filter. Menschen neigen meistens dazu, negative Sachen viel stärker Wahrzunehmen. Das ist auch das Problem mit den Selbstdiagnosen.


    Ich muss sagen, dass ich persönlich solche Dinge wie Netdoctor gar nicht doof finde. Ich habe dadurch einige sinnige Diagnosen zustande gebracht - unter anderem etwas, worauf sonst von den Ärzten niemand gekommen ist, weil es selten ist, was sich aber bestätigt hat. Die Sache ist: Es war nicht dramatisches.


    Es kommen nur zwei Sachen zusammen. Zum einen, dass man bei etwaigen Selbstdiagnose-Tools selbst einschätzen muss, wie schlimm etwas ist. Und wer besonders leidig ist, gibt dann schnell "starke Schmerzen" an (bspw.) während die Schmerzen eigentlich höchstens mittelschwer sind, wenn nicht sogar leicht.
    Zum anderen: Wenn man da eine Auflistung liest, wo steht zu 80%iger Wahrscheinlichkeit ist das ein Schnupfen, zu 35% könnte es eine anfängliche Lungenentzündung sein und zu 3% könnten es Anzeichen von Lungenkrebs sein, dann ist es scheißegal, dass da 3% stehen und es weit aus unwahrscheinlicher ist, als die 80% Schnupfenwahrscheinlichkeit. Es ist mit Angst in Verbindung gebracht und deswegen wird es stärker wahrgenommen. Was dann meistens selbstverstärkend ist, wenn man dann, wie es oft leicht ist, auf den Artikel zu der Krankheit klickt und meint, alle Symptome bei sich zu finden.


    Die Tools sind an sich gar nicht so mies. Es ist nur die menschliche Wahrnehmung die sie etwas unnütz macht.


    Die eine Sache bei mir war halt beispielsweise: Ich hatte Ausschlag. Ich hatte denselben Ausschlag jedes Jahr zu bestimmten Jahreszeiten. Immer an den Fingern. Ich wurde von X nach Y geschickt deswegen. Es wurden tausend Sachen ausprobiert. Nichts half. Irgendwann habe ich mich dann mit Google hingesetzt und eine genetische Hautkrankheit gefunden, die recht selten ist, meist sich nicht zeigt, aber durch bestimmte Umstände (äußere Einflüsse und Ernährung) hervorgerufen wird. Ich bin damit zum Arzt gegangen, da ich so auch ein Medikament, was die Symptome unterdrückt (weil Ernährungsumstellung halt braucht, anzuschlagen) gefunde habe, was aber verschreibungspflichtig war.


    Ich zum Arzt: "Ich habe hier diesen Ausschlag und den habe ich immer wieder gehabt. Ich habe mal gegoogelt ..."
    Arzt stöhnt genervt auf.
    Ich: "Und ich bin dazu gekommen, dass es wahrscheinlich diese Krankheit ist, weil ich es als Kind schon hatte."
    Arzt sieht mich an: "Warten Sie. Sie haben nach Ausschlag gegoogelt und glauben jetzt nicht Hautkrebs zu haben?"
    Ich: "Bin ich doof, das passt doch gar nicht zu den Symptomen."
    Arzt: "Sagen Sie das den anderen Leuten, die ständig nach Selbstdiagnose überall Krebs sehen."


    Meh. Es ist halt so. Onlinediagnose kann sinnvoll sein. Und gerade bei so etwas wie Depression, das laut Psychologen zumindest eher unterdiagnostiziert, als überdiagnostiziert ist, weil viele es nicht ernst nehmen ... Meh.

  • Es kann jeden treffen. So auch mich. Und ich finde es ziemlich blöd, dass es Leute gibt, die das runterspielen oder sich drüber lustig machen. Das ist alles andere als lustig.


    Im zarten Alter von 11 Jahren, im Jahr 2004 gab es bei mir einen schweren Schicksalsschlag. Da wurde bei mir auch erstmals generalisierte Angststörung diagnostiziert. Meine Eltern haben mir trotzdem eine schöne Kindheit beschert. Ich habe sogar mein Abitur und meinen Führerschein problemlos geschafft, was meine damaligen Ziele waren.

    Ende 2015 gab es dann den nächsten Knall. Viele Sachen auf einmal, sowohl in der Familie als auch im Freundeskreis (unter anderem bekam mein bester Freund Leukämie, hat es aber zum Glück überlebt!) Dazu Stress, erste Ausbildung, erste eigene alleinige Wohnung, komplette Überforderung, wieder Schicksalsschläge. Von jetzt auf gleich ging nichts mehr. Depression und generalisierte Angststörung diagnostiziert (wobei Verlustangst die größere Rolle spielt). Im Mai 2016 kam ich dann für 9 Wochen in die Klinik, nach einem Selbstmordversuch. Von August 2016 bis Mai 2017 dann auch Reha.

    Aber eben diese Reha hat mir viel geholfen und hatte auch etwas sehr gutes: ich habe dort meinen jetzigen Freund kennengelernt, wir wohnen mittlerweile zusammen. Und ich hab auch danach mein Leben wieder auf die Reihe bekommen. Uni begonnen, Nebenjob bekommen, erstes eigenes Auto gekauft, neue Wohnung (mit meinem Freund).

    Klar, es gibt trotzdem noch Tage an denen ich etwas zurückrudern muss aber ich persönlich finde, wenn man sowas hatte, lernt man das Leben zu schätzen und eben auch diese Kleinigkeiten, die einem sonst vielleicht nicht bewusst werden.

    Und es ist mir auch nicht peinlich das zuzugeben, wenn man bedenkt das es jeden treffen kann, vorallem in der heutigen Zeit, wo man viel unter Druck steht.

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    2 Mal editiert, zuletzt von Blitza_93 ()

  • Zitat von Mitsuru

    Oh ja, diese ganzen Selbstdiagnosen sind auch ein leidiges Thema. Dank all den Kiddies mit ihren Selbstdiagnosen werden Leuten mit dem "real deal" nicht ernst genommen.

    Es ist auch unheimlich anstrengend, wenn Leute ihre SVV Wunden öffentlich im Netz anpreisen, oder damit angeben, auf wie viel kg sie sich schon runter gehungert/gekotzt haben.

    Einerseits muss ich dir Recht geben, andererseits ist mit diesen Leuten garantiert etwas nicht in Ordnung. Kein ausgeglicher Mensch verletzt sich zum Spaß selbst und zeigt diese Wunden im Internet umher, oder hungert sich unter Normalgewicht und "gibt damit an". Das kann von ihnen auch der Wunsch nach Aufmerksamkeit sein, die sie daheim vielleicht nicht bekommen. Andere bekommen daheim eventuell ein normales Maß an Aufmerksmkeit, aber für manche ist es tatsächlich auch einfach nie genug.


    Ich hab das öfter bei "selbstdiagnostizierten Autisten" gesehen, die wohl allesamt wirklich daran glauben, weil ihnen ein Test im Internet gesagt hat, dass man es sein muss, wenn man sozial unbeholfen ist und dazu noch beispielsweise laute Musik nicht mag oä. Außerdem verbinde diese Leute wohl auch etwas Besonderes mit der Diagnose, weil darüber ja über die Zeit hinweg ein bestimmtes Bild geprägt wurde. Ganz nach dem Motto "ich bin zwar sozial unbeholfen oder einfach nur recht introvertiert, aber auch wahnsinnig intelligent etc..."

    Diese gehen vielleicht auch nie zum Arzt, weil der ihr Selbstbild zerstören könnte. Zumindest besteht die Chance, dass er entweder eine andere Diagnose stellt oder auch gar keine.


    Zitat von Mitsuru

    Wenn man "glaubt", man gehöre zu den Leuten, die solch eine Erkrankung haben, was macht es dann so schwer, zu einem Fachkundigen zu gehen und sich beraten zu lassen?

    Also, ich kann von mir sagen, dass ich als Kind vom Familiengericht gezwungen war und nicht freiwillig einen Therapeuten aufgesucht habe und da und auch später habe ich keine unbedingt gute Erfahrung mit Psychologen gemacht.

    Menschen sind auch ganz einfach unterschiedlich und manche reden (vor allem mit Fremden, erst recht, wenn man sie analytisch-kalt oder anders ungut empfindet) nicht gerne über sich und intime Dinge, die einen bewegen etc.


    Zitat von Mitsuru

    Und - schlimmer noch: Wieso denkt man überhaupt, dass das eine glorreiche Sache wär, so krank zu sein?

    Ich denke, weil jeder in Wahrheit gerne als normal wahrgenommen werden würde, also auch als psychisch und geistig gesund. Eine psychische Krankheit ist nunmal außerhalb dessen und ist abseits der normalen Empfindung und Wahrnehmung anderer. Also redet man sich vielleicht das als normal, aka gesund, und gut ein, obwohl es das eben nicht ist.

  • Nun, ich denke, zuerst einmal sollte man auf das Problem der Pathologisierung der heutigen Zeit eingehen.

    Alles, was nicht der sogenannten "Norm" entspricht, wird sofort als eine Krankheit, Störung, oder auch Behinderung benannt - und ja, es gibt einen bedeutenden Unterschied zwischen diesen, worauf ich unten eingehen werde.

    Also muss man einmal unterscheiden, zwischen Menschen, die tatsächlich eine Störung/... haben - ich benutze absichtlich nicht "leiden", da es auch viele Menschen gibt, die zwar "erkrankt" sind, aber dennoch gut damit umgehen können - und Menschen, welche glauben eine zu haben und durch diese unterbewusste Meinung über ihre Psyche, sich dementsprechend verhalten, wodurch sie eine Diagnose bekommen.

    Aber auch Psychologen und Psychiater machen Fehler und stempeln zu schnell Personen als "Erkrankte" ab - Stichwort Fehldiagnosen.

    Hach... Fehldiagnosen - davon will ich erst gar nicht anfangen - da dies immer wieder passiert und für viele den Leidensdruck, wenn einer besteht, nur vergrößert, doch steht dies hier nicht zur Debatte.

    Also weiter im Text.

    Auch gibt es - wobei ich in keiner Weise werten will - die "Modekrankheiten".

    Ich kenne genug Leute, welche wirkliche, ernsthafte Störungen/Krankheiten haben, bei denen dies definitiv nicht der Fall ist und diese auch ernst genommen werden müssen. Genauso gut kenne ich aber auch Leute, welche sich z.B. geritzt haben, da sie einmal wissen wollten, wie sich dies anfühlt, aus Trotz, oder - tatsächlich und traurigerweise - nur, um "cool" zu sein und Aufmerksamkeit zu bekommen von Schatzi und den Eltern.

    Solche Leute kann ich leider nur belächeln, obwohl es mich doch sehr ärgert, da dadurch eben wirkliche Betroffene nicht mehr ernst genommen werden und dies die Toleranz und Akzeptanz in der Gesellschaft behindert.

    Psychische Krankheiten (...) müssen in jedem Fall ernst genommen werden, solange diese natürlich tatsächlich vorhanden sind.

    Ein weiterer wichtiger Aspekt in dieser Frage, wie psychische Krankheiten etc. zu bewerten sind, ist die "Entstehung" von psychischen Krankheiten, Störungen und Behinderungen und deren Therapiemöglichkeiten.

    Psychopathie - eine sehr verpönnte psychische Störung, um genau zu sein, eine Persönlichkeitsstörung, ist angeboren und nicht heilbar, ein genauer Entstehungsgrund ist bis heute nicht bekannt.

    Depressionen, eine Krankheit und/oder Störung kann sowohl heilbar, als auch nicht sein, je nachdem, welcher Ursache sie unterliegt, wobei äußere Faktoren, wie auch andere Faktoren (zB. physische Krankheiten) eine zentrale Rolle spielen.

    Wenn man nun einmal eine klassische Psychopathie mit der Depression - welche durch Mobbing oder ähnliches entstanden ist und eben nicht als eine Komorbidität zur physischen Komponente vorliegt - vergleicht, erkennt man relativ schnell, dass die Personen mit Depressionen deutlich besser dran sind - sie können schließlich geheilt werden.
    Ich sage hierbei nicht, dass es einfach ist und möchte auch auf keinen Fall diese Diagnose schönen oder klein machen, doch es ist schlichtweg möglich.

    Es gibt eine Chance - eine, welche Menschen mit Psychopathie nicht haben.

    Diese ist eine ernst zu nehmende Störung, ohne Heilung, auch, wenn diese Personen meist weniger leiden - im Gegenteil sogar, oder gerade deswegen.

    Daher kommt übrigens auch die Unterscheidung Störung und Krankheit - ist euch dies eigentlich bereits einmal aufgefallen?

    Ausgesprochen interessant, wen es interessiert: Google.

    Meiner Meinung nach, sind psychische Erkrankungen schlimm, doch empfinde ich persönlich eine Störung oder Behinderung als weitaus drastischer, das ist, wie so vieles eben, jedoch reine Geschmackssache.

    Doch in jedem Fall darf man keiner dieser stigmatisieren oder gar verhöhnen: Es ist real und solche Menschen brauchen Unterstützung, nicht noch mehr Hindernisse.

    Dafür eignet sich in erster Linie eines: Aufklärung.
    Gerade in der Schule sollte man anfangen.
    Wenn ein Schüler/Schülerin/Lehrer "erkrankt" ist und dies wünscht, sollte es ein Gespräch in der Klasse und mit den Lehrern geben, um die jeweiligen Parteien zu informieren, Fragen zu klären und vor Verurteilung zu schützen.

    Aus persönlichen Erfahrungen mit einer Freundin weiß ich, dass einige Menschen sogar nicht wissen, dass psychische Störungen und CO. nicht ansteckend sind, dass Menschen mit OCD das Putzen nicht lieben, sondern sich vor den Bakterien/Unordnung/... so fürchten oder ekeln, dass sie keine andere Wahl haben.

    Durch die Aufklärung kann diesen Menschen viel geholfen werden.

    Um einmal Kant zu zitieren: "Aufklärung ist der Weg des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines eigenen Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen".

    Ich denke, wenn bei mir in der Klasse jemand sagen würde, er sei Psychopath, dann würde sich keiner erst einmal informieren, was dies überhaupt ist - Vorurteile wären sofort in den Köpfen der Menschen, daher ist Kants Zitat leider sehr zutreffend: viele Menschen sind unmündig, niemand klärt sich selbst auf, deshalb müssen solchen Personen die Fakten eben erklärt werden.

    Daher kann man leider sagen, dass Aufklärung zwar die ideale Lösung wäre, oder zumindest ein Schritt in die richtige Richtung, doch bis dahin muss es eben die Erklärung tun.

    Ich hoffe, dies war nun einigermaßen verständlich.



    Edit.: Nun, da ich einige Beiträge lese, frage ich mich, da viele Leute hier schreiben, sie haben psychische Krankheiten, ob diese tatsächlich psychologisch abgeklärt wurden und sie eine offizielle Diagnose haben, oder nur Herrn Google Diagnosen.

    Bitte, an alle User: Vergleicht euch nicht mit Leuten, oder stellt euch mit diesen gleich, die tatsächlich eine haben, nur da ihr es schwer hattet, oder es vermutet.
    Bei Vermutungen bitte den Psychologen besuchen.

  • Nun, da ich einige Beiträge lese, frage ich mich, da viele Leute hier schreiben, sie haben psychische Krankheiten, ob diese tatsächlich psychologisch abgeklärt wurden und sie eine offizielle Diagnose haben, oder nur Herrn Google Diagnosen.


    Bitte, an alle User: Vergleicht euch nicht mit Leuten, oder stellt euch mit diesen gleich, die tatsächlich eine haben, nur da ihr es schwer hattet, oder es vermutet.
    Bei Vermutungen bitte den Psychologen besuchen.

    Und genau solche Leute wie du sind Gift für genau diese Leute, die erkrankt sind, Hobbypsychologen, die meinen Sie könnten andere Leute übers Internet aufklären, als Laien.......


    Nein, das überlasse ich dann doch lieber meinem Therapeuten. ^^"

  • Zitat

    Nun, da ich einige Beiträge lese, frage ich mich, da viele Leute hier schreiben, sie haben psychische Krankheiten, ob diese tatsächlich psychologisch abgeklärt wurden und sie eine offizielle Diagnose haben, oder nur Herrn Google Diagnosen.


    Bitte, an alle User: Vergleicht euch nicht mit Leuten, oder stellt euch mit diesen gleich, die tatsächlich eine haben, nur da ihr es schwer hattet, oder es vermutet.

    Bei Vermutungen bitte den Psychologen besuchen.


    @Tsuyoshi

    Ich denke nicht, dass @Cocoa das so beleidigend gemeint hat - vor allem, da es sich rein vom Argument her um genau das handelt, was sie so anprangert -, sie wollte wohl vielmehr darauf aufmerksam machen, dass viele Menschen, wenn sie nach ihren Symptomen googlen, etwas suchen, das genau auf sie zugeschnitten ist und sich fälschlicherweise darüber identifizieren; was Menschen, die wirklich an diesen Krankheiten leiden, diskreditiert. Ich denke nicht, dass das allzu angreifend gemeint war (:

    Was natürlich aber auf der anderen Seite ebenso wenig bedeutet, dass man eine Krankheit nicht hat, selbst wenn es nicht durch einen Facharzt abgeklärt wurde.


  • Edit.: Nun, da ich einige Beiträge lese, frage ich mich, da viele Leute hier schreiben, sie haben psychische Krankheiten, ob diese tatsächlich psychologisch abgeklärt wurden und sie eine offizielle Diagnose haben, oder nur Herrn Google Diagnosen.

    Bitte, an alle User: Vergleicht euch nicht mit Leuten, oder stellt euch mit diesen gleich, die tatsächlich eine haben, nur da ihr es schwer hattet, oder es vermutet.
    Bei Vermutungen bitte den Psychologen besuchen.

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass es Leute gibt, die sich absichtlich verletzten oder gar schlimmeres weil es "Mode" sein könnte oder google es denen gesagt hat.


    Ich persönlich wurde nicht von Google in die Klinik gebracht. Wie gesagt, mit 11 wurde schon die erste Diagnose bei mir gestellt. Da war das noch nicht so, dass ich hätte bei Google nachlesen können. Und mit 22 dann die nächste Diagnose, von mehreren Ärzten und Psychologen bestätigt worden und dann durch Klinik und Reha in Angriff genommen. Hätten die gedacht, "ach die bildet sich das nur ein", weil doof sind die garantiert nicht, hätte man mich dort rausgeschmissen und nicht über ein Jahr therapiert. Selbst jetzt noch muss ich regelmäßig zum Psychologen und ich wünsche das niemandem. Diese ständige Angst oder auch Gedanken, wie, es wäre vermutlich besser wenn man nicht mehr wäre (hab ich jetzt nicht mehr so gravierend aber hatte ich ne zeitlang sehr extrem)

    Vielleicht, wenn es jemandem grad echt mies geht, auch solche Gedanken mal zu haben, OK. Kann gut sein. Aber nicht oft und nicht wegen Kleinigkeiten wie es bei mir der Fall war.

    So gut "Schauspielern" kann man solche Sachen nicht, meiner Meinung nach.


    Und auch mich nervt das extrem wenn man trotz eindeutiger Diagnosen und das man das wirklich hat, von Leuten belächelt wird weil die denken man tue nur so.

    Und wie gesagt, kann mir eben nicht vorstellen, dass es Leute gibt die nur so tun als ob.

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  • Nun, da ich einige Beiträge lese, frage ich mich, da viele Leute hier schreiben, sie haben psychische Krankheiten, ob diese tatsächlich psychologisch abgeklärt wurden und sie eine offizielle Diagnose haben, oder nur Herrn Google Diagnosen.


    Bitte, an alle User: Vergleicht euch nicht mit Leuten, oder stellt euch mit diesen gleich, die tatsächlich eine haben, nur da ihr es schwer hattet, oder es vermutet.
    Bei Vermutungen bitte den Psychologen besuchen.

    Und genau solche Leute wie du sind Gift für genau diese Leute, die erkrankt sind, Hobbypsychologen, die meinen Sie könnten andere Leute übers Internet aufklären, als Laien.......


    Nein, das überlasse ich dann doch lieber meinem Therapeuten. ^^"


    @Tsuyoshi


    wie Namine bereits gesagt hat, habe ich in keinster Weise irgendjemanden diagnostizieren wollen, noch jemandem die Krankheit/Störung absprechen wollen.
    Ich bin kein Psychologe und schon gar kein Hobbypsychologe, das will ich auch gar nicht und dafür habe ich weder die nötige Erfahrung, noch das Wissen, noch das Recht, vor allem nicht über das Internet.

    Ich kenne diese Menschen außerdem nicht, aus einem Beitrag kann man nichts heraus lesen, was wirklich von Belang wäre.

    Zudem habe ich mittlerweile genug von dem Thema der Selbstdiagnose, da ich damit meine eigene Geschichte habe und würde daher niemals auch nur daran denken, jemandem einen psychologischen Rat zu geben.

    Nur habe ich mir Sorgen gemacht, dass einige User, die tatsächlich "erkrankt" sind, sich angegriffen oder verletzt fühlen könnten, wenn eben jene Hobbypsychologen, welche sich selbst diagnostiziert haben, Kommentare schreiben, die vielleicht nicht unbedingt authentisch wirken, womit ich aber niemanden beleidigen oder gar angreifen möchte.

    Diese Leute meinen es nicht böse - im Gegenteil.

    Ich weiß das aus meiner eigenen Geschichte - man sucht einfach verzweifelt eine Erklärung und das ist auch in Ordnung, nur sollte man dafür psychologischen Rat suchen.
    Wenn man also Krankheiten googelt und tatsächlich einen Verdacht bei sich selbst hat, ist daran nichts verkehrt, nur fände ich es in diesem Falle gut, dies tatsächlich abklären zu lassen und den Verdacht nicht als felsenfeste Diagnose zu sehen und darüber zu schreiben - das war mir wichtig zu sagen.

    Mein Ziel war es, den "Erkrankten" zu helfen, durch die Bitte an die "Verdachtskranken", sich psychologisch untersuchen zu lassen, um Gewissheit zu haben und die Krankheit nicht durch ihre vielleicht irrtümliche Interpretation ins falsche Licht zu stellen.
    Ich weiß, wie frustrierend das sein kann, wenn man mit Menschen redet, die "meine" Diagnose "missbrauchen", aber offensichtlich nicht den leisesten Schimmer haben, wovon sie eigentlich reden.

    Sowas ist sehr verletzend.

    Gleichzeitig wollte ich aber auch jenen "Verdachtskranken" mitteilen, dass sie irgendwo Hilfe bekommen, falls sie tatsächlich erkrankt sind und was sie mit manchen unüberlegten Diagnosen anrichten können.

    Entschuldige bitte, falls das in irgendeiner Form beleidigend war, ich tue mich manchmal mit solchen Formulierungen schwer, ich wollte in keinster weise jemanden verletzen.


    Namine

    Natürlich hast du recht, eine Diagnose kann auch falsch sein, das steht außer Frage. :)

    Und natürlich vielen Dank für deine Erklärung!


    Edit:

    Blitza_93

    Wie bereits gesagt, werde und würde ich niemals über eine Diagnose urteilen.

    Leider kenne ich aber mehrere Leute, die tatsächlich gesagt haben "Ich wollte wissen, wie sich das anfühlt", oder "meine Freunde haben das auch gemacht".

    Klingt nicht nur erbärmlich - war es auch.

    Und das traurigste: Es war ihr ernst und da bin ich mir ganz sicher, da es sich unter anderem um eine ehemalige beste Freundin von mir handelt.

    Zudem: Wer eine eindeutige Diagnose hat, hat diese Erkrankung. [Wieder beachten, dass es auch Fehldiagnosen gibt, aber eine eindeutige Diagnose ist dies nicht, wollte ich nur der Vollständigkeit zu Gute erwähnen].

    Ich würde auch nicht wollen, dass jemand an meiner zweifelt, also tue ich das nicht.

    Und zu deiner Aussage, man könne nicht so gut schauspielern: Jein.
    Wenn man ganz fest daran glaubt, dass man Depressionen hat, bekommt man sie auch meistens.

    Das schauspielern ist nicht mutwillig, sondern es passiert unterbewusst: Stichwort Placebo-Effekt.



    - Cocoa

  • Mit hat jemand mal gesagt, dass Personen, die glauben, psychisch krank zu sein, es auch tatsächlich sind. Keine Ahnung ob das so stimmt, ich kann mir aber vorstellen, dass das zutreffen kann.

    Ich habe beispielsweise jahrelang gedacht, dass ich depressiv sein könnte. So wirklich ernstgenommen hat mich niemand, bis dann nach fünf Jahren die Diagnose kam.


    Sowas wie "Modekrankheiten" sind für mich absoluter Schwachsinn, sowas gibt's nicht. Wer sich beispielsweise ritzt, tut das nicht, um cool zu sein, und solche Personen soll man definitiv auch nicht wie Dreck behandeln und denken, sie würden nur Aufmerksamkeit wollen (bitte sagt das ihnen auch nicht, es macht alles nur schlimmer). Das wurde mir schon genug oft unterstellt. Selbst wenn solche Personen Aufmerksamkeit haben wollen, ist das kein Skandal. Wer so dringend nach Aufmerksamkeit sucht und sich deswegen verletzt, kann nicht gesund sein, und dieser Person soll man meiner Meinung nach auch Aufmerksamkeit schenken. Ich bin mir sicher, dass es in vielen Fällen ein Hilferuf ist. Oder der Copycat- bzw Werther-Effekt spielt eine grosse Rolle. Aber ich denke kaum, dass zum Beispiel 13 Reasons Why alleine Schuld für so viele Suizide auf einmal sein wird. Selbst dann identifizieren sich die Personen ja irgendwie mit der Protaginistin, und da wird es bereits Probleme vorher gegeben haben.

    Bei der Pro-Ana Bewegung wird es wohl ähnlich sein. Magersucht ist viel komplizierter, als es die meisten denken. Nicht nur Hungern gehört dazu, da ja Magersucht bereits im Kopf beginnt (man fühlt sich zu dick/schlecht/schwach; man möchte etwas erreichen, was die anderen nicht schaffen; Hungern ist ein Zeichen von Stärke etc). Gesunde Menschen reden sich das nicht einfach so ein, auch das sind Probleme, die aber nur die wenigsten ernst nehmen (bekanntlich sind magersüchtige Personen ja arrogant, lassen sich von Models beeinflussen, fühlen sich soooo viel besser und machen fatshaming etc -.-). Ich frage mich, ob all diese Vorurteile jemals vergehen. Ich würde da auch ganz vorsichtig sein. Ihr kennt die Person nicht, sie kann euch was vormachen. Und wieso ist man sich so sicher, dass sie nicht bereits diagnostiziert worden ist?

    Ernstgenommen werden leider immer noch viel zu wenige. Suiziddrohungen werden nicht beachtet oder man unterstellt der Person, dass sie nur Aufmerksamkeit will. Tja, bis es dann zu spät ist.


    "Online-Diagnosen" sind meiner Meinung nach ein guter Anhaltspunkt, SOLANGE man vernünftig bleibt und die Sorgen seit mehreren Wochen da sind. Ich meine jetzt nicht, dass man von sich sagt, man habe eine emotional-instabile Persönlichkeitsstörung und die Diagnose dazu (das stimmt nämlich nicht), aber mit den Onlinetests findet man heraus, was los sein könnte. Ohne das Internet wär ich nie im Leben draufgekommen, dass ich Depressionen haben könnte. Und wie soll man zum Psychologen gehen, wenn man keine Ahnung hat, was eigentlich los ist? Man kann ihn ja auch darauf ansprechen, dass man diverse Symptome teilt, die zu X gehören, und dann lässt man das abklären.

    Nur soll man nicht alles, was man liest, direkt so interpretieren. Als ich all diese Symptome gelesen habe, hätte ich denken können, ich sei ein schizophrener Soziopath mit diversen Zwangsstörungen; beim Psychologen warens aber Depressionen, Sozialphobie und Verdacht auf BPD.

    Und btw, ich glaube ehrlich gesagt nicht dass man so falsch liegen kann, wenn man seit mehreren Wochen denkt, man sein depressiv. Jede 2-3. Person leidet einmal in ihrem Leben an Depressionen, also so eine wahnsinnige seltene Krankheit ist das nicht mehr. Und auch Burnouts werden immer häufiger.


    Ich habe trotzdem das Gefühl, dass viele Personen ein falsches Bild von psychischen Störungen haben (ein "Psycho", der mit Zwangsweste in einer Gummizelle sitzt...). Dabei sind psychische Krankheiten gar nicht selten, aber halt einfach nicht so schwer (müssen ja nicht direkt Psychosen sein). Würde man eine Person, die panische Angst vor Spinnen hat, als psychisch gestört abstempeln? Wohl kaum, obwohl es eine Angststörung ist (immerhin kann eine kleine, ungiftige Spinnen den Menschen nichts antun). Und Nägelkauen, was in vielen Fällen eine Zwangsstörung (und allenfalls zu SVV zählen kann) ist, wird auch nicht so beachtet. Auch Süchte gehören zu den Verhaltensstörungen. Selbst ein Fetisch ist eine Sexualstörung. Und mit dem Alter kann auch Demenz dazukommen... Ich glaube also kaum, dass die wenigsten Menschen nicht mindestens einmal in ihrem Leben psychisch krank waren.


    Aber, hallelujah, die meisten psychischen Erkrankungen sind behandel- oder sogar heilbar, auch ohne Medikamente :')

    Und was ganz wichtig ist (jetzt vorallem für Betroffene): Psychische Krankheiten machen die Person nicht aus! Eine Person ist so viel mehr als psychisch gestört, sie kann zum Beispiel gut zeichnen, spielt hervorragend Klavier, ist humorvoll, sportlich, hilfsbereit, etwas launisch, schüchtern, kann gut trösten... und ich finde es sehr wichtig, dass man sich das bewusst ist, und nicht denkt, nur weil man zum Beispiel manisch-depressiv ist, dass man dann weniger wertvoll ist oder so, das stimmt nämlich überhaupt nicht!


    (kleiner Edit: depressiv sein und deprimiert sein ist übrigens nicht dasselbe, deprimiert sein bedeutet, man ist traurig oder niedergeschlagen, und depressiv, dass man an Depressionen leidet. Nur so als kleiner Hinweis ^^')

  • Ohne das Internet wär ich nie im Leben draufgekommen, dass ich Depressionen haben könnte. Und wie soll man zum Psychologen gehen, wenn man keine Ahnung hat, was eigentlich los ist? Man kann ihn ja auch darauf ansprechen, dass man diverse Symptome teilt, die zu X gehören, und dann lässt man das abklären.

    In dem man zum Arzt geht und das mit dem klärt, klar kann auch sinnvoller Müll im Internet stehen, das Problem ist, es steht aber meist sinnloser Müll drin, wenn ich sehe wie viele Leute sich schon irgendeinen Mist eingeredet haben, weil man meint das was irgendeine Seite schreibt würde stimmen, das zieht letztendlich nur die runter, die wirklich psychische Probleme haben.

    Weil wir dann mit den Spinnern verglichen werden und es nur heißt "Ihr redet euch da was ein".


    Was meine Gesundheit angeht, gehe ich lieber zum Arzt, dafür gibt es mir im Internet zu viele Hobbyärzte, die meinen Sie könnten Sachen diagnostizieren, vorallem sind besonders die lustig, die einem fast schon anhand diverser Symphtome irgendwas unter die Nase reiben.

    Ein gutes Beispiel dauerhafte Darmbeschwerden, der erstbeste kommt und meint gleich "Oh ich will dich nicht beunruhigen, aber das könnte sehr wahrscheinlich Darmkrebs sein".

    Dabei gibt es für diverse Probleme ZIG Ursachen, die ein Arzt, der sich mit dem Fach auskennt beurteilen, erkennen und behandeln sollte.

  • Ohne das Internet wär ich nie im Leben draufgekommen, dass ich Depressionen haben könnte. Und wie soll man zum Psychologen gehen, wenn man keine Ahnung hat, was eigentlich los ist? Man kann ihn ja auch darauf ansprechen, dass man diverse Symptome teilt, die zu X gehören, und dann lässt man das abklären.

    In dem man zum Arzt geht und das mit dem klärt, klar kann auch sinnvoller Müll im Internet stehen, das Problem ist, es steht aber meist sinnloser Müll drin, wenn ich sehe wie viele Leute sich schon irgendeinen Mist eingeredet haben, weil man meint das was irgendeine Seite schreibt würde stimmen, das zieht letztendlich nur die runter, die wirklich psychische Probleme haben.

    Weil wir dann mit den Spinnern verglichen werden und es nur heißt "Ihr redet euch da was ein".

    Im Internet findet man allerdings Kriterien des ICD-10, an denen sich Therapeuten orientieren, also welche und wieviele Symptome zutreffen müssen, damit man von der Erkrankung betroffen sein kann. Ist also kein sinnloser Müll, wenn sich selbst Fachpersonen daran halten (müssen). Eine Selbstdiagnose macht aber keinen Sinn, wenn man sich mit dem Thema nicht auskennt (vorallem wenn man nicht urteilsfähig ist), und wie gesagt, eine richtige Diagnose kann nur ein Psychologe/Psychiater nach mehreren Wochen oder Monaten feststellen.

  • Eine Selbstdiagnose macht aber keinen Sinn, wenn man sich mit dem Thema nicht auskennt (vorallem wenn man nicht urteilsfähig ist), und wie gesagt, eine richtige Diagnose kann nur ein Psychologe/Psychiater nach mehreren Wochen oder Monaten feststellen.

    Das ist der Punkt, selbst wenn man sich als Beteiligter da ein wenig mit befasst, würde ich mal sagen sind diese Aussagen genauso wenig aussagekräftig, wie ja schon agsprochen wurde kann das lediglich ein Facharzt machen mir ging es hier lediglich um den Punkt, dass man ohne das Internet sowas nicht erkennen könnte, wie gesagt ich bin zu meinem Arzt und habe da nachgefragt, nichts von wegen ich check gerade mal im Internet was auf mich zutreffen könnte, wenn man es genau nehmen könnte hätte ich wahrscheinlich noch gefühlt 10 andere psychische Erkrankungen, die ja alle zutreffen könnten, weil 1 oder 2 Punkte zutreffen, letzendlich ist es aber nicht so.


    Warum also vorher schon in irgendwas reinsteigern, was ggf. nachher viel harmloser aussieht, hierbei ist es zum Beispiel egal ob es sich um psychsiche Erkrankungen handelt oder irgendwelche anderen, wie gesagt viele machen sich letztendlich damit direkt zu Anfang vollkommen verrückt, gucken im Internet, was zu Ihren Sympthomen passen könnte und gehen dann zum Arzt, "ja ich habe das und das Sympthom könnte das ne Herz- Kreislauferkrankung sein?", "könnte das ne manische Depression sein" und was weiß ich.

    Ich weiß wovon ich da rede, ich habe ne Menge Hypochonder in der Familie.^^"

  • Eine Selbstdiagnose macht aber keinen Sinn, wenn man sich mit dem Thema nicht auskennt (vorallem wenn man nicht urteilsfähig ist), und wie gesagt, eine richtige Diagnose kann nur ein Psychologe/Psychiater nach mehreren Wochen oder Monaten feststellen.

    Das ist der Punkt, selbst wenn man sich als Beteiligter da ein wenig mit befasst, würde ich mal sagen sind diese Aussagen genauso wenig aussagekräftig, wie ja schon agsprochen wurde kann das lediglich ein Facharzt machen mir ging es hier lediglich um den Punkt, dass man ohne das Internet sowas nicht erkennen könnte, wie gesagt ich bin zu meinem Arzt und habe da nachgefragt, nichts von wegen ich check gerade mal im Internet was auf mich zutreffen könnte, wenn man es genau nehmen könnte hätte ich wahrscheinlich noch gefühlt 10 andere psychische Erkrankungen, die ja alle zutreffen könnten, weil 1 oder 2 Punkte zutreffen, letzendlich ist es aber nicht so.


    Warum also vorher schon in irgendwas reinsteigern, was ggf. nachher viel harmloser aussieht, hierbei ist es zum Beispiel egal ob es sich um psychsiche Erkrankungen handelt oder irgendwelche anderen, wie gesagt viele machen sich letztendlich damit direkt zu Anfang vollkommen verrückt, gucken im Internet, was zu Ihren Sympthomen passen könnte und gehen dann zum Arzt, "ja ich habe das und das Sympthom könnte das ne Herz- Kreislauferkrankung sein?", "könnte das ne manische Depression sein" und was weiß ich.

    Ich weiß wovon ich da rede, ich habe ne Menge Hypochonder in der Familie.^^"

    Zu Letzterem noch: Man muss sich ja nicht sofort in etwas hineinsteigern, nur, weil man sich informiert. Ich möchte natürlich den Medizinern und Ärzten, die Voruntersuchungen vornehmen - also in der Regel Hausärzte -, nicht ihre Fähigkeiten absprechen, aber letzten Endes sind es auch nur Menschen; und Menschen übersehen manchmal auch Dinge und machen auch Fehler. Man muss nicht sofort mit der Tür ins Haus fallen und auf Google beharren, aber ein Verweis auf "Könnte man nicht vielleicht auch in Richtung Xy überlegen?" kann manchmal auch ein entscheidender Anstoß für eine genauere Diagnose sein.

    Dem sei allerdings auch vorausgesetzt, dass man wirklich mit einem kühlen Kopf recherchiert und sich nicht, wie du schon beschreibst, in die Sache hineinsteigert und sich Symptome einbildet, die man in Wahrheit gar nicht hat. Letztendlich möchte man einfach nicht in der Schwebe sein, sondern genau wissen, was man hat, ich denke, das hilft schon eine ganze Menge, egal bei welcher Krankheit.

  • Warum also vorher schon in irgendwas reinsteigern, was ggf. nachher viel harmloser aussieht, hierbei ist es zum Beispiel egal ob es sich um psychsiche Erkrankungen handelt oder irgendwelche anderen, wie gesagt viele machen sich letztendlich damit direkt zu Anfang vollkommen verrückt, gucken im Internet, was zu Ihren Sympthomen passen könnte und gehen dann zum Arzt, "ja ich habe das und das Sympthom könnte das ne Herz- Kreislauferkrankung sein?", "könnte das ne manische Depression sein" und was weiß ich.

    Ich weiß wovon ich da rede, ich habe ne Menge Hypochonder in der Familie.^^"

    Ich nehme mal an, viele Leute wollen wissen, ob mit ihnen was los ist, ohne direkt zum Dr zu rennen. Und ich gehe auch davon aus, dass nicht jede Person direkt in Panik gerät und denkt "oh scheisse, ich muss wohl ein Psychopath sein!", weil ein, zwei Symptome zutreffen. Die eine Person ist gelassener und bleibt ruhig, während die andere direkt nervös wird. Und, naja, ich kann mir nicht vorstellen, dass sich tatsächlich erwachsene Personen selber diagnostizieren (bisher habe ich sowas nur von Jugendlichen mitbekommen). Normalerweise weiss man dann, dass das Internet einen richtigen Arzt nicht ersetzen kann (und das steht btw auch auf fast jeder Seite); und nicht jede Vermutung muss falsch sein, nur weil man ein Laie ist. Ein Suizidgefährdeter braucht keine ärztliche Diagnose um zu wissen, dass er Probleme hat und womöglich an Depressionen leidet.

    Oh, und Hypochondrie ist ja sowieso auch eine psychische Störung, deswegen reagieren Hypochonder auf solche Online-Diagnosen wohl auch anders als andere.

  • Ohne das Internet wär ich nie im Leben draufgekommen, dass ich Depressionen haben könnte. Und wie soll man zum Psychologen gehen, wenn man keine Ahnung hat, was eigentlich los ist? Man kann ihn ja auch darauf ansprechen, dass man diverse Symptome teilt, die zu X gehören, und dann lässt man das abklären.

    In dem man zum Arzt geht und das mit dem klärt, klar kann auch sinnvoller Müll im Internet stehen, das Problem ist, es steht aber meist sinnloser Müll drin, wenn ich sehe wie viele Leute sich schon irgendeinen Mist eingeredet haben, weil man meint das was irgendeine Seite schreibt würde stimmen, das zieht letztendlich nur die runter, die wirklich psychische Probleme haben.

    Weil wir dann mit den Spinnern verglichen werden und es nur heißt "Ihr redet euch da was ein".

    Im Internet findet man allerdings Kriterien des ICD-10, an denen sich Therapeuten orientieren, also welche und wieviele Symptome zutreffen müssen, damit man von der Erkrankung betroffen sein kann. Ist also kein sinnloser Müll, wenn sich selbst Fachpersonen daran halten (müssen). Eine Selbstdiagnose macht aber keinen Sinn, wenn man sich mit dem Thema nicht auskennt (vorallem wenn man nicht urteilsfähig ist), und wie gesagt, eine richtige Diagnose kann nur ein Psychologe/Psychiater nach mehreren Wochen oder Monaten feststellen.

    Ohne Fachwissen nützt einem das oft wenig und ... mit auch oft nicht.


    Eine Kollegin von mir wurde als Kind mit ADHS diagnostiziert und hat Ritalin bekommen wie andere Zuckerl, nachden sie zehn Minuten lang im Arztzimmer war.

    Am Ende war sie nur ein quirlges Kind, das mit einem Sportverein mehrmals die Woche und einem Konzentrationstraining besser beraten war und nie ADHS hatte.

    Viele Ärzte hauen Ritalin und co so leichtfertig raus. "Ich hab gehört, Ihr Kind ist tatsächlich ein Kind und nichtmal eins der stillen Sorte? Innerhalb zehn Minuten kann ich etwas sehr Komplexes perfekt beurteilen!"


    Natürlich sollte man einer Fachmeinung nicht grundsätzlich misstrauen, aber auch nicht blind vertrauen.

    Wenn man von einer Modekrankheit spricht, heißt das nicht "die Krankheit ist frei erfunden", sondern dass sie rasch und einfach auf jedes "Problem" gelegt wird und wenn das Problem nur heißt, dass das Kind quengelig ist. Diese Eltern gehören ja sicherlich meist bestimmten Mustern an. Solche, die vielleicht vom Job und Kind überfordert sind oder denen es an sich zuwider ist, wenn sich das Kind überhaupt meldet oder sogar mal was anstellt.


    Genauso wie das schöne Wort "psychosomatisch" oft benutzt wird. Manche schreiben lieber psychosomatisch auf anstatt tiefer zu graben und sich dann erst dafür zu entscheiden.

  • Ohne Fachwissen nützt einem das oft wenig und ... mit auch oft nicht.


    Eine Kollegin von mir wurde als Kind mit ADHS diagnostiziert und hat Ritalin bekommen wie andere Zuckerl, nachden sie zehn Minuten lang im Arztzimmer war.

    Am Ende war sie nur ein quirlges Kind, das mit einem Sportverein mehrmals die Woche und einem Konzentrationstraining besser beraten war und nie ADHS hatte.

    Viele Ärzte hauen Ritalin und co so leichtfertig raus. "Ich hab gehört, Ihr Kind ist tatsächlich ein Kind und nichtmal eins der stillen Sorte? Innerhalb zehn Minuten kann ich etwas sehr Komplexes perfekt beurteilen!"

    Dass die Infos des ICD/DSM/whatever einem wenig bringen, wenn man sich in dem Bereich nicht auskennt, ist mir schon bewusst; und es ging ja auch nie darum, selber eine Diagnose aufzustellen. Aber als Anhaltspunkt bzw als Beweggrund, dass man zum Arzt geht, weil es einem psychisch schlecht geht und sich dann auch etwas darüber informiert, ist doch auch nicht verwerflich? Und ich rede ja auch nicht von einem kurzen Zeitraum.

    Fehldiagnosen gibt es nunmal und wird es wohl auch immer geben, auch Ärzte und Psychologen sind nur Menschen und wollen eventuell die Probleme so schnell wie möglich lösen wollen. Und vorallem bei ADHS (was ja keine Seltenheit mehr ist) kann die Diagnose vielleicht überstürzt kommen, weil es "viele Kinder gibt, die das haben, und es deswegen möglich ist". Aber meistens werden Kinder und Jugendliche auch nicht mit (schweren) psychischen Erkrankungen diagnostiziert, weil die Persönlichkeit sich noch nicht vollständig entwickelt hat und die Pubertät sowieso eine Phase für sich ist (wieso man aktiven Kindern mehr Aufmerksamkeit als ruhigen schenkt, weiss ich nicht). Und Diagnosen dürfen (?) auch erst nach längerer Untersuchung bzw mehreren Wochen Therapie gemacht werden. Aber ob sich die Ärzte dann auch daran halten...

    of course it is happening inside your head, but why on earth should that mean that it is not real?

  • tigachu

    "Sind aber auch nur Menschen" ist ber nicht immer die Entschuldigung oder Erklärung für alles. Wer seine Patienten so schnell wie möglich abfertigen will, sollte nicht Arzt sein.

    Es ist ja zu verstehen, wenn eine seltene Krankheit vorliegt, dass die nicht sofort erkannt wird. Fälle wie "Menschen sterben an Blinddarmdurchbruch, weil waren nur Bauchschmerzen lol" und "ich geb dem Kind nach ein paar Minuten Ritalin" sind nicht wirklich entschuldbar.


    Wer keine Zeit für seine Patienten hat, muss einen Patientenstopp einbringen, sofern er eine Praxis besitzt. Aber das wird eher aus Geldgier nicht getan. Wenn nicht privat gezahlt wird, werden Ärzte von der Krankenkasse entschädigt.

    In einem KH kann man das nicht kontrollieren, klar.

  • Heyy 8o


    Interessantes Thema!


    Hab mehrfach schon überlegt hier zu schreiben, aber zögerte, da ich noch neu bin, dennoch möchte ich die Teilnahme nun nicht missen.

    Meh. Es ist halt so. Onlinediagnose kann sinnvoll sein. Und gerade bei so etwas wie Depression, das laut Psychologen zumindest eher unterdiagnostiziert, als überdiagnostiziert ist, weil viele es nicht ernst nehmen ... Meh.

    Ich möchte nicht sagen, dass Online-Diagnosen sinnvoll sind, doch sind online basierte Selbsttests durchaus sinnvoll um einem Laien der sich um seiner Symptome/Beschwerden (Die er wohl spürt, denn sonst würde man sich nicht selbst testen.) einen Anhaltspunkt geben zu können in welche Richtung es denn gehen könnte und ob der Gang zum Psychiater/Psychologen nicht doch besser für ihn wäre.


    Ebenso sinnvoll ist es in diesem Zusammenhang Zugang zu Themen wie Behandlungsmöglichkeiten, Alternativen und Erfahrungsberichten zu kommen, schließlich ist das der einzige Weg wie man sich wirklich effektiv informieren kann, was auch wichtig ist, denn wie mehrfach erwähnt, auch Ärzte können sich irren und man muss nicht von jedem vermeintlichen Fachmann "Alles" für bare Münze nehmen und sich seines Rechtes des freien Arztwahl und dem Einholen einer Zweitmeinung bewusst sein und davon Gebrauch machen.


    Deshalb sehe ich diese Recherchezweig für Privatpersonen als sehr wichtig an, denn er ebnet den Weg seinem Arzt gegenüber selbstsicher aufzutreten und mit ihm zielführend über den besten Weg im individuellen Fall zu diskutieren!


    Zumal man noch bedenken sollte, dass gerade Menschen mit psychischen Beschwerden/Störungen oft auch viele Ängste ausstehen müssen und in vielen Bereichen unsicher sind und wenn zuvor noch keine Diagnose gestellt wurde kann eine solche Vorgehensweise auch die Hemmschwelle senken und den Gang zum Psychiater/Psychologen erst möglich machen.


    Zum Thema das Depressionen eher unterdiagnostiziert sind kann man nur sagen, dass es nach wie vor in der Gesellschaft noch nicht akzeptiert ist und sich viele A schämen und B vielleicht auch einfach einreden, dass es nur eine Phase ist und das sie stark sein müssen und quälen sich dann da durch, weil sie sich selbst eben gar nicht eingestehen wollen/können, dass es sich um eine Krankheit handeln könnte bei der man Hilfe in Anspruch nehmen kann/sollte.


    Es ist zwar mittlerweile schon deutlich besser geworden, aber man merkt noch immer diese durchgehende "Nicht-wahrhaben-wollen-Stimmung" was Depressionen angeht.

    Ich denke, weil jeder in Wahrheit gerne als normal wahrgenommen werden würde, also auch als psychisch und geistig gesund. Eine psychische Krankheit ist nunmal außerhalb dessen und ist abseits der normalen Empfindung und Wahrnehmung anderer. Also redet man sich vielleicht das als normal, aka gesund, und gut ein, obwohl es das eben nicht ist.

    Ich glaube nicht einmal das es das ist.


    Klar, will jeder von uns uneingeschränkt als normal angesehen und somit der Gesellschaft zugehörig sein, (Unterbewusst, auch wenn man bewusst sagt man pfeift auf die Meinung der Gesellschaft.) aber ich denke, dass es wie oben bereits erwähnt es eher der Fall ist, dass man nicht wahrhaben möchte, dass es sich um eine Krankheit, bzw. Störung handelt die einen einschränkt und die oft Hilfe von außen benötigt, oder zumindest bewusst angegangen werden muss um wieder gesund zu werden, oder falls das nicht möglich ist zu lernen es zu akzeptieren wie es ist und wie man damit umgehen und sein Leben möglichst "normal" damit leben kann.


    Ich persönlich denke, wenn die Gesellschaft im Allgemeinen offener und "normaler" damit umgehen würde und jede einzelne Person sich selbst gegenüber fairer eingestellt wäre und sich eben auch eingesteht und quasi "gönnt" krank sein zu dürfen, dann würde die gesamte Thematik insgesamt wahrscheinlich einen deutlich entspannteren Zug annehmen.


    Ich bin mir sicher, wenn dem so wäre, dann würden sich deutlich mehr Menschen helfen lassen und dann wäre das eben wie gesagt längst keine große Sache mehr und ebenfalls nichts anderes wie ein Schnupfen, oder ein Bandscheibenvorfall.

    Alles, was nicht der sogenannten "Norm" entspricht, wird sofort als eine Krankheit, Störung, oder auch Behinderung benannt - und ja, es gibt einen bedeutenden Unterschied zwischen diesen, worauf ich unten eingehen werde.

    Du sagts es, die liebe "Norm".

    Mein Therapeut meinte damals bei meiner Diagnose, dass die Kultur sehr entscheidend ist inwieweit eine Symptomatik auf die Diagnosekriterien des ICD10 zutreffen, oder eben nicht.


    Beispiel:


    Eine Frau mit islamischem Hintergrund in Deutschland ist sehr zurückhaltend und schüchterner Natur. Sie geht alleine in kein Cafe, oder ein Bekleidungsgeschäft, or whatever.
    Sehr wahrscheinlich hat sie in ihrer Kultur gelernt, dass eine Frau sowas alleine nicht macht und geht deshalb mit anderen Frauen, oder ihrem Mann einkaufen, ins Cafe, usw.
    Würde man ihr nun deshalb eine soziale Phobie diagnostizieren? Eher nicht.


    Eine italienische Frau, gleiches Spiel, verhält sich genauso wie die Frau mit islamistischem Hintergrund, doch hat sie in ihrer Kultur wahrscheinlich eher gelernt, dass man offen und kontaktfreudig ist und dürfte dementsprechend wenig Hemmungen mit solchen Situationen haben und doch hat sie diese.

    Würde man ihr nun deshalb eine soziale Phobie diagnostizieren? Eher schon.


    Natürlich ist das jetzt nur ein Beispiel, natürlich kann es bei beiden trotzdem zutreffen, oder auch nicht.

    Entscheiden tut das natürlich der Psychiater/Psychologe, nur verdeutlicht es inwieweit, verständlicherweise auch unsere Kultur mit entscheidet ob etwas eben als Störung, oder nicht Störung angesehen wird, auch unter Fachleuten.

    Aus diesem Grund sind Diagnosekriterien auch immer unter diesen Aspekten zu betrachten um eine ernsthaft, aussagekräftige und zweifelsfreie Diagnose stellen zu können.

    Also muss man einmal unterscheiden, zwischen Menschen, die tatsächlich eine Störung/... haben - ich benutze absichtlich nicht "leiden", da es auch viele Menschen gibt, die zwar "erkrankt" sind, aber dennoch gut damit umgehen können

    Kann ich nur zustimmen.


    Die Oberärztin in einer Klinik in der ich war sagte z.B. dass sie, wenn sie am Bahnhof entlang läuft täglich, hunderte Menschen sieht, denen sie rein optische eine Blickdiagnose gestellt hätte, aber entscheidend ob Jemand eine Krankheit mit Behandlungsbedarf hat ist immer der Leidensdruck den eine Person hat und ob sich die Person Hilfe in Anspruch nimmt, denn wenn Jemand entschließt, dass er durch Alkohol- oder Drogenkonsum mit seiner Symptomatik klarkommt so ist das ansich erst einmal aus ärztlicher Sicht kein Problem.


    Ein Problem würde es ihrer Aussage nach also erst geben, wenn genannte Person sich Hilfe sucht, weil sie ohne den Konsum nicht mehr mit der Symptomatik klarkommt, es aber gerne würde.


    Interessanter Blickwinkel, wenn wir nochmal an die Begriffe "Norm" und "Normalität" denken.

    Solche Leute kann ich leider nur belächeln, obwohl es mich doch sehr ärgert, da dadurch eben wirkliche Betroffene nicht mehr ernst genommen werden und dies die Toleranz und Akzeptanz in der Gesellschaft behindert.

    Psychische Krankheiten (...) müssen in jedem Fall ernst genommen werden, solange diese natürlich tatsächlich vorhanden sind.

    Jede Krankheit muss ernst genommen werden! Nicht nur psychische!


    Was mich persönlich am meisten stört, neben dem, dass psychische Krankheiten nach wie vor nicht so ernst genommen werden wie sie müssten ist, dass mit zunehmender Akzeptanz für diese alle anderen Krankheitssymptome die man Ärzten beschreibt gleich als psychosomatische Beschwerden abgetan und damit nicht ernst genommen werden, besonders wenn man nachweislich eine, oder mehrere psychische Krankheiten diagnostiziert hat.


    Erst recht passiert dass, wenn Ärzte mit ihrem Latein am Ende sind. Anstatt zuzugeben, dass es vielleicht doch eine etwas seltenere Krankheit sein könnte und man etwas genauer untersuchen sollte, so wird man meist erst einmal auf die lange Bank geschoben, von wegen suchen Sie sich einen Psychologen, etc. bspw. bei chornischen Schmerzen, usw.


    Noch beschissener wird es dann, wenn Arzt A zu Arzt B schickt, usw. Arzt A ist jetzt bspw. der Hausarzt, Arzt B der Psychologe. Arzt A schickt zum Psychologen, Abklärung über psychosomatische Ursache. Arzt B schickt an Arzt A zurück und sagt es ist nichts psychisches, es muss physischer Natur sein und bittet um weitere Untersuchung. Arzt A wiederum schickt zu Arzt C, D, E, etc. und alle Ärzte die nichts finden schicken wieder an Arzt A zurück mit der Bitte bei Arzt B eine psychosomatische Ursache der Beschwerden abklären zu lassen. Der Patient wird zum Spielball und wird wortwörtlich von A, nach B, nach C geschickt und da reden wir noch von direkten Wegen und nicht noch von Zweitmeinungen, etc.

    Daher kommt übrigens auch die Unterscheidung Störung und Krankheit - ist euch dies eigentlich bereits einmal aufgefallen?

    Ja, ist es, wie bereits weiter oben beschrieben stimme ich da voll zu!

    Dafür eignet sich in erster Linie eines: Aufklärung.
    Gerade in der Schule sollte man anfangen.
    Wenn ein Schüler/Schülerin/Lehrer "erkrankt" ist und dies wünscht, sollte es ein Gespräch in der Klasse und mit den Lehrern geben, um die jeweiligen Parteien zu informieren, Fragen zu klären und vor Verurteilung zu schützen.

    Aufklärung ist immer gut, egal bei was!

    Besonders in diesem Segment wird davon allerdings noch sehr, sehr viel benötigt.


    Anfangen sollte Aufklärung in diesem Fall, meiner Meinung nach bereits vor der Geburt des Kindes, über Hebammen, Ärzte, Elternschule, etc. Aufgefrischt werden sollte das bei Eltern während der Kindergarten- und später nochmal bei der Grundschulzeit ihres Kindes, damit sie wissen was dazu führen kann psychische Krankheiten zu entwickeln und sie die Möglichkeit bekommen ihr Kind entsprechend achtsam zu beobachten und bei Bedarf rechtzeitig zu intervenieren und vor Allem bereits im Vorfeld an sich selbst und den Umständen Zuhause zu arbeiten.


    Ab der fünften Klasse sollte dann die Aufklärung der Schüler beginnen, sodass sie A lernen, dass es ganz "normale" Krankheiten sind und keine tödliche Epidemie und wo wir gerade beim Word Epidemie sind, eben auch direkt darüber aufklären, dass es nicht ansteckend ist!

    Ebenso sollte ab diesem Schuljahr auch über Mobbing, dessen Folgen und Präventionsstrategien aufgeklärt werden.


    All das könnte dazu führen, dass weniger Menschen erkrankten, dass Erkrankte weniger Hass und Missverständnis widerfährt, Junge Menschen frühzeitig lernen sich selbst zu reflektieren und offen mit ihren Eltern, oder Lehrern zu sprechen.

    Ebenso würden sie dadurch rechtzeitig lernen, falls sie an sich selbst, oder einem Mitschüler vermeintliche Symptome feststellen und/oder sich notfalls auch unabhängig von ihrem Umfeld und ihren Bezugspersonen, selbstständig Hilfe suchen und in Anspruch nehmen zu können, eben beim Hausarzt die Thematik ansprechen, zum Psychologen gehen, etc.


    Das ist zumindest meine Meinung dazu.

    Ich denke, wenn bei mir in der Klasse jemand sagen würde, er sei Psychopath, dann würde sich keiner erst einmal informieren, was dies überhaupt ist - Vorurteile wären sofort in den Köpfen der Menschen

    Ich glaube das Grundproblem liegt nicht darin, dass sich keiner informieren würde, sondern eher darin, dass es keiner tut, weil jeder bereits glaubt es zu wissen..

    Edit.: Nun, da ich einige Beiträge lese, frage ich mich, da viele Leute hier schreiben, sie haben psychische Krankheiten, ob diese tatsächlich psychologisch abgeklärt wurden und sie eine offizielle Diagnose haben, oder nur Herrn Google Diagnosen.

    Ich kann nicht für Andere sprechen, aber für mich selbst.


    Also falls die Frage kommt wieso ich hier so freudig mitrede, ich bin selbst betroffen und auch vom Fachmann mit Prüfsiegel zugelassen! ;)


    Verzeiht falls ich nicht so mit Diagnosen um mich herum werfe. Gerade weil ich noch neu bin möchte ich das ungern so offen posten, auch wenn ich eher offener Natur bin.
    Falls also Jemand von euch etwas von mir wissen möchte, dürft ihr mich gerne persönlich anschreiben.

    Und auch mich nervt das extrem wenn man trotz eindeutiger Diagnosen und das man das wirklich hat, von Leuten belächelt wird weil die denken man tue nur so.

    Und wie gesagt, kann mir eben nicht vorstellen, dass es Leute gibt die nur so tun als ob.

    Ich glaube, dass viele Menschen eher selbst frustriert sind.

    Viele haben Probleme und kämpfen sich Tag für Tag mit sich selbst ab und diejenigen die nicht betroffen sind können sich eben schwer, bis gar nicht vorstellen, dass es so schlimm sein kann und kaufen es Betroffenen deshalb nicht ab, da sie es für eine billige Ausrede halten, von der sie selbst nicht gebrauch machen können und fühlen sich daher unfair behandelt. (Reine Spekulation, anhand eigener Erfahrungen.)


    Mit hat jemand mal gesagt, dass Personen, die glauben, psychisch krank zu sein, es auch tatsächlich sind. Keine Ahnung ob das so stimmt, ich kann mir aber vorstellen, dass das zutreffen kann.

    Ich habe beispielsweise jahrelang gedacht, dass ich depressiv sein könnte. So wirklich ernstgenommen hat mich niemand, bis dann nach fünf Jahren die Diagnose kam.

    Eine Situation zu diesem Thema hatte ich selbst, als ich meinem Therapeuten im Erstgespräch damals mitteilte, dass ich Angst habe, Ängste zu entwickeln, da hat er mich kritisch hinterfragt und meinte zu mir: "Wenn Sie ANGST haben, Ängste zu entwickeln, dann haben Sie doch bereits Angst."


    Ich habe beispielsweise jahrelang gedacht, dass ich depressiv sein könnte. So wirklich ernstgenommen hat mich niemand, bis dann nach fünf Jahren die Diagnose kam.

    Ja, das ist das leidige Thema mit dem ernst nehmen..


    Ich weiß nicht wie es dir nach der Diagnosestellung erging.


    Mir persönlich fiel nach Erhalt meiner Diagnosen erst einmal ein Stein vom Herzen, da ich lustigerweise dadurch die Bestätigung bekam nicht "verrückt" zu sein und mir meine Symptome nicht einbilde.


    Endlich hatte ich schwarz auf weiß, dass ich krank bin und wusste was es ist und konnte dementsprechend Hilfe annehmen und dagegen vorgehen, bzw. lernen es zu akzeptieren und damit umzugehen, anstatt ständig das Gefühl zu haben, dass einfach irgendwas nicht stimmt, aber man nicht weiß was und was man dagegen machen soll und sich ständig nach außen vor Dritten rechtfertigen muss.


    Daher waren meine Diagnosen für mich eher eine Erleichterung, als eine Erschütterung, aber ich denke das ist auch je nach Person und Diagnose unterschiedlich.

    Sowas wie "Modekrankheiten" sind für mich absoluter Schwachsinn, sowas gibt's nicht.

    Eben.

    Der Begriff "Modekrankheit" beschreibt ja nur, dass neuerdings eine Diagnose häufiger gestellt wird.


    Das es die Krankheit an sich aber trotzdem gab, ob man eine Diagnose hat oder nicht ist eben vielen nicht so ganz klar.


    Eine Diagnose gibt dem vermeintlichen "Übel" ja bloß einen Namen und zeigt Wege auf wie man damit umgehen sollte/könnte.


    Wenn demnach also eine Krankheit in "Mode" kommt, so zeigt es nur, dass die Wissenschaft an der Stelle weitergekommen ist und/oder Menschen sich hoffentlich aufgrund einer größer, entwickelten Akzeptanz mehr zum Arzt, bzw. Psychologen trauen um ihre vermeintlichen Symptome abklären zu lassen.


    Demnach sind "Modekrankheiten" eher positiv zu sehen, auch wenn sie leider nach wie vor von Laien eher negativ betrachtet und bezeichnet werden.

    Ernstgenommen werden leider immer noch viel zu wenige. Suiziddrohungen werden nicht beachtet oder man unterstellt der Person, dass sie nur Aufmerksamkeit will. Tja, bis es dann zu spät ist.

    Suiziddrohungen sollten nicht nur ernst genommen werden, sie müssen es sogar!


    Leider gibt es viele Fälle auch, bei denen ein Suizidversuch stattfand um ernst genommen zu werden, um Hilfe zu bekommen.

    Hinter diesem Versuch stand also kein Todeswunsch, sondern der Wunsch nach Hilfe und ernst genommen zu werden.

    Das macht die Tat aber nicht weniger schlimm, denn ein Versuch ist ein Versuch, der hätte im schlimmsten Fall tödlich enden können!


    Das es zu so vielen Fällen kommt zeigt leider eher nochmals deutlich wie überlastet unser Gesundheitssystem mit der Versorgung von psychisch erkrankten Patienten ist und wie dringend in diesem Sektor der Fachkräftemangel ausgeglichen werden muss!


    Es ist also fatal solche Ankündigungen, oder Drohungen nicht ernst zu nehmen!

    Und btw, ich glaube ehrlich gesagt nicht dass man so falsch liegen kann, wenn man seit mehreren Wochen denkt, man sein depressiv. Jede 2-3. Person leidet einmal in ihrem Leben an Depressionen, also so eine wahnsinnige seltene Krankheit ist das nicht mehr. Und auch Burnouts werden immer häufiger.

    Je früher man eine Depression erkennt umso eher kann man Schritte gegen sie einleiten.


    Das Depressionsmodell gliedert sich ja in vier Phasen.


    Phase eins beschreibt eine leichte depressive Episode, die viel mit Gefühlen von Erschöpfung, Kraftlosigkeit, Niedergeschlagenheit und Trägheit einhergehen und oft zu einem Desinteresse an früher gern unternommenen Aktivitäten wie Hobbys führt.


    Phase zwei beschreibt eine mittelgradige depressive Episode, die oben genannte Symptome ebenfalls beinhaltet, aber noch stärker einschränkt, eben, dass man Aktivitäten die man früher gerne machte nicht mehr nur ungerne macht, sondern sie nur noch schwer schafft, oder sogar unterlässt. Je weiter diese Phase fortschreitet umso mehr greift die Symptomatik auch auf den Alltag um. Die Arbeit fällt schwer, wird sogar ebenfalls unterlassen. Haushalt fällt flach, etc. Alles geht nur noch schweren Herzens.


    Phase 3 beschreibt ebenfalls noch die mittelgradige depressive Episode, geht aber schon in die schwere depressive Episode über.

    Die Symptome sind wie oben bereits genannt, nur noch stärker, hinzu kommen Gefühle von Sinnlosigkeit, Selbsthass, etc.

    In der Phase neigt man zunehmend dazu immer weiter in Gedanken abzuschweifen, also stark zu grübeln und das sogenannte Tunneldenken beginnt.


    Phase 4 beschreibt dann zu guter Letzt die letzte und schwerste Phase, die schwere depressive Episode, die alle oben genannten Symptome beinhalten kann, neben den ganzen Gefühlen aber auch zu einem absoluten Gefühl von innerer Leere und Belanglosigkeit führen kann.

    In dieser Phase werden eigentlich so gut wie alle Handlungen des Alltags, auch Körperpflege wie das Waschen, oder die Nahrungsaufnahme unterlassen.

    Der Tag wird eigentlich überwiegend im Bett verbracht und das Tunneldenken wird immer enger, bis am Ende der Suizid den einzigen möglichen Ausweg darstellt den das Gehirn als Lösung anbietet.


    Phase eins und zwei durchleben so gut wie alle Menschen im Leben ein, oder mehrere Male, Phase drei eventuell auch, jedoch wird es ab Phase drei schon sehr schwer, bis unmöglich da alleine aus dieser Abwärtsspirale wieder raus zu kommen, daher nochmals: Je eher eine Depression erkannt wird umso eher und besser kann man etwas dagegen tun und helfen!


    So hat es mir zumindest mein Therapeut erklärt.

    Gerne könnt ihr hier auch noch einmal mehr zu dem Thema lesen, wen es interessiert. (Ich garantiere für keine Richtigkeit meines Schemas! Ich bin zwar selbst betroffen, letzten Endes aber auch nur Laie.)


    http://www.neuro24.de/d7.htm


    https://www.psychologie.uni-fr…psych1/linster/Depression


    Im Internet findet man allerdings Kriterien des ICD-10, an denen sich Therapeuten orientieren, also welche und wieviele Symptome zutreffen müssen, damit man von der Erkrankung betroffen sein kann. Ist also kein sinnloser Müll, wenn sich selbst Fachpersonen daran halten (müssen). Eine Selbstdiagnose macht aber keinen Sinn, wenn man sich mit dem Thema nicht auskennt (vorallem wenn man nicht urteilsfähig ist), und wie gesagt, eine richtige Diagnose kann nur ein Psychologe/Psychiater nach mehreren Wochen oder Monaten feststellen.

    Absolute Zustimmung! :thumbup:


    So, das war es soweit von meiner Meinung zu dem Thema.

    Ich hoffe ich habe Niemanden damit angegriffen, oder bin Irgendwem damit in irgendeiner Art und Weise zu nahe getreten.


    Abschließend kann ich bloß sagen, dass es trotz Allem ein harter Schicksalschlag ist mit einer psychischen Krankheit belastet zu sein, aber ich denke jeder kann lernen damit umzugehen und möglichst beschwerdefrei zu leben, auch wenn es oft Hilfe von außen braucht, ist es dennoch nicht schlimm diese Hilfe in Anspruch zu nehmen, denn wer es zulässt, dem kann man bestimmt auch helfen, davon bin ich überzeugt! :)

  • Modekrankheiten gibt es schon irgendwie oder solche, die so gehandelt werden. Wie viele Leute behaupten von sich unter einer Phobie (= einer Angststörung) zu leiden? Denk grad daran, da ich den anderen Threadtitel hier lese.

    In Wahrheit wird das nur ein Bruchteil sein. Ich flipp bei Spinnen aus und hab trotzdem keine Arachnophobie.

    Phobien sind irgendwie Modekrankheit Nummer 1.

    Da könnte man nun damit argumentieren, dass Phobien keine so schwerwiegende Erkrankungen wie etwa Depressionen oder Essstörungen etc. wären. Aber genau das sind wahre Phobien und nicht "hui, die Wespe hat mir jetzt drei Minuten lang Angst gemacht" oder "Menschenmassen sind schon irgendwie nervig und etwas blöd".

    Ich behaupte jetztmal auch ganz dreist, dass kaum einer diese "moderne" Löcherphobie hat. Das ist nichts außer Ekel. Vor allem auf Oberflächen, wo sie nicht hingehören, aka Haut, sieht es ungesund aus und wir reagieren instinktiv mit Ekel um dem fernzubleiben.


    Es gibt schon etwas den Trend zu schnell mit Wörtern um sich zu werfen, die eine Krankheit bezeichnen sollen, die man gar nicht hat.

    Es sagen auch viele Leute Phrasen wie "das macht mich aber depressiv."