In 80 Tagen um die Welt
Genre: Abenteuer
Länge: 120 Minuten
Regie: Frank Coraci
Produktionsland: England, USA, Deutschland, Irland
Originalsprache: Englisch
Erscheinungsjahr: 2004
FSK: 6
Darsteller:
Jackie Chan
Steve Coogan
Cécile de France
Jim Broadbent
Arnold Schwarzenegger
Rob Schneider
John Cleese
Owen Wilson
Luke Wilson
Kathy Bates
Handlung:
Der Chinese Lau Xing bricht in die Bank von England ein und entwendet einen kostbaren Jadebuddha, der einst aus seinem Heimatdorf Lanzhou gestohlen wurde. Auf der Flucht vor der Polizei begegnet er dem Wissenschaftler Phileas Fogg, dessen größter Traum es ist, eine Maschine zu erfinden, die der Menschheit das Fliegen ermöglicht. Lau Xing gibt vor, ein französischer Kammerdiener namens "Passepartout" zu sein und bewegt Phileas Fogg dazu, eine Wette einzugehen, in der dieser beweisen soll, dass er die Erde in nur 80 Tagen umrunden kann. In Wirklichkeit möchte Lau Xing nur so schnell wie möglich nach China zu kommen, um den Jadebuddha zurückbringen zu können. Doch die Feinde haben die Verfolgung bereits aufgenommen...
Bewertung:
Eine Sache vorweg: Wer eine originalgetreue Verfilmung von Jules Vernes Roman "Reise um die Erde in 80 Tagen" erwartet, wird hier auf jeden Fall enttäuscht. Bei diesem Film handelt es sich um einen freien Klamauk, der sich grob an der Vorlage von 1873 orientiert. Schon in der ersten Filmminute wird deutlich, dass Jackie Chan nicht nur als Schauspieler, sondern auch als Produzent an diesem Film mitgewirkt hat. Der Zuschauer bekommt hier folglich viele Merkmale eines Martial-Arts-Films zu sehen, die dazu führen, dass die Sache um den Jadebuddha, den Lau Xing nach Lanzhou zurückbringen möchte, und die Sache mit den Schwarzen Skorpionen, welche die Herrschaft über dieses Dorf haben wollen, zu stark in den Vordergrund rücken. Die namensgebende Wette ist manchmal fast schon Nebensache.
Außerdem finde ich es schade, dass manche Gebiete der Reise entweder gar nicht gezeigt werden oder viel zu kurz kommen. Da wäre zum Beispiel die Szene in der Wüste, die in diesem Film keine fünf Minuten dauert. Ein weiteres Manko ist ein großer Logikfehler: Lord Calvin fordert Fogg ja bekanntlich zur Wette auf. Zuerst will Fogg gar nicht annehmen, später tut er es nur, um Lord Calvins Posten übernehmen zu können, da dieser diesen abtreten möchte, sollte Fogg diese Wette gewinnen. Wie kommt es dann, dass Lord Calvin und seine Kumpanen annehmen, dass Fogg überstürzt abgereist sei, um flüchten zu können? Aber gut, irgendwie muss man sich dann ja doch noch an der Originalvorlage orientieren, auch wenn diese Maßnahme hier sehr gezwungen und konstruiert wirkt.
Ein weiteres Manko ist, dass der Film dauernd versucht, in praktisch jedem Gespräch einen Gag einzubauen und fast schon krampfhaft versucht, witzig zu sein, was leider nur sehr selten klappt. Allerdings wissen manche Szenen durchaus zu unterhalten. Arnold Schwarzenegger als selbstverliebten Prinz Hapi gilt es hier besonders hervorzuheben, seine Vorstellung ist wirklich mehr als ansehlich. Ebenso die Anspielung auf die Statue "Der Denker", die wirklich von Rodin stammt. Die Liebe zum Detail, die man in der Ausstattung bewiesen hat, hätte man besser auch bei den Animationen an den Tag legen sollen, welche die Übergänge von Ort zu Ort zeigen, denn die sehen größtenteils leider sehr schlecht aus.
Aus diesem Streifen hätte viel mehr werden können. Leider wird durch das manchmal einfach nur dumme Drehbuch viel zu viel Potential verschleudert. Viele Anhaltspunkte werden nicht ausführlich genug behandelt. Außerdem ist es fast unmöglich, einen Film mit einem derartigen Ausmaß in nur zwei Stunden wiederzugeben. Trotz der vielen Schwächen ist dieser Film im Großen und Ganzen aber doch noch ein relativ ordentlicher Streifen für einen gemütlichen Fernsehabend.
Trailer: