Lunartanz

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  • Hi^^
    ich hoffe euch gefällt diese Fanstory =D
    ich habe sie auch als Manga gezeichnet, wenn ich wieder einen scanner und zeit dazu habe, poste ichs hier auch hin^^

    Hauptcharaktere:


    Luna:
    Luna ist ein vierzehnjähriges Mädchen und besucht die neunte Klasse einer weiterführenden Schule. Zusammen mit ihrer Mutter lebt sie in einem kleinen, zweistöckigen Haus; Ihr Vater starb vor ihrer Geburt bei einem Unfall, weswegen ihre Mutter alleinerziehend ist und täglich arbeiten geht.
    Luna ist ein fantasievoller Mensch, besonders Kunst und Musik sind ihre Stärken.
    Außerdem interressiert sie sich sowohl sehr für Sagen und Mythen, als auch für Tiere und Biologie.


    Lucien:
    Lucien ist ein reicher fünfzehnjähriger Junge, der mit seinen Eltern in einer
    schlossartigen Villa mit einer großen Gartenanlage lebt, dort wird er privat unterrichtet. Wie Luna ist er an Musik und Kunst interessiert, besonders an Fotografie, weswegen er oft mit ihr auf Fototouren geht. Eine weitere Gemeinsamkeit der Beiden ist die Verbundenheit zu Tieren, die sich bei Lucien besonders an dem guten Verhältnis zu seinem sonst wilden Araberhengst Shadow zeigt.
    Wer schon etwas von der FS gelesen hat, wird schnell merken, dass Luna und Lucien gute Freunde sind^^


    Cresselia
    Cresselia ist das Pokémon der Mondsichel. Ihre Aufgabe ist es, Lebewesen von Alpträumen zu befreien. Sie hat ein unglaublich freundliches und selbstloses Wesen, was gut zu ihrer Aufgabe passt.


    Darkrai
    Darkrai ist Cresselias Gegenspieler, es verursacht Alpträume, und ist passend zu seiner Rolle das Pokémon des Neumondes. Trotzdem verstehen sich Cresselia und Darkrai recht gut, denn das Schattenpokémon wirkt zwar bösartig und hinterhältig, ist es aber normalerweise nicht, es hat sogar ein gutes Wesen.




    Lunartanz


    Prolog


    Ein drachenartiges Wesen...
    Es sah verletzt und erschöpft, aber dennoch entschlossen aus...
    Dann erhob es seine so sanfte und wunderschöne Stimme:
    ,,Ich werde nicht zulassen, dass du alles in einen ewigen Alptraum stürzt! Ich werde...''
    Doch da schloss sich eine schwarze Faust um den schlanken Hals.
    ,,Wie niedlich!'', höhnte eine furchterregend grausame Stimme.
    ,,Wie willst du mich denn aufhalten? Vielleicht sollte ich dich vernichten, bevor du noch Schaden anrichten kannst!''
    Das Wesen, dem die schwarze Faust gehörte, war nicht mehr als ein dunkler nebelartiger Schatten. Es starrte den schönen Drachen wütend an,
    als dieser einfach nur entschlossen und selbstsicher aufschaute.
    ,,So eingeschränkt'' - Der Schatten blickte auf die schwarzen Fesseln, mit denen er den Drachen fest im Griff hielt, - ,,und doch so selbstsicher?
    Ich bin beeindruckt!'', heuchelte es. In seinen Händen formte es eine pechschwarze Kugel.
    ,,Das ist dein Ende!'', lachte es voller Bosheit und schleuderte sie auf den Drachen...

  • Kapitel 1
    Ein ganz normaler Tag?


    Luna erwachte erschrocken.
    Was war das für ein Traum gewesen?
    Nur ein Alptraum - nichts als ein böser Traum..., redete sie sich ein, schaltete aber doch das Licht ein.
    Sie war - wie sollte es auch anders sein - in ihrem Zimmer. Durch das Fenster konnte sie in die mondlose Finsternis des Nachthimmels blicken.
    Neumond..., dachte Luna unbehaglich und kuschelte sich wieder in ihr Kissen.
    Ich sollte nicht so lange wach bleiben. Morgen ist ein wichtiger Tag!
    Doch auch jetzt ließen die geheimnisvollen Wesen nicht von ihr ab...


    ,,Du... musst... helfen... bitte...
    Deine Welt... unsere Welt... ist in Gefahr...
    Nur... du bist... auserwählt... nur du... kannst ihr Einhalt gebieten... die Welt retten... nur du...'', hörte sie wieder und immer wieder dieselbe
    eindringliche, aber doch so sanfte Stimme in ihrem Traum.


    Urplötzlich ertönte ein grellendes Piepen in ihrem Zimmer. Erschrocken fuhr sie auf. War es etwa schon Zeit zum Aufstehen?
    Luna wälzte sich aus ihrem Bett, duschte und kämmte ihre rotbraunen Locken.
    Wenig später stapfte sie durch den Schnee; es war schon Anfang Februar, und dennoch hatte es wieder geschneit.
    Das Mädchen hatte erst befürchtet, dass der Schultag endlos langsam vergehen würde, aber ihre Lieblingsfächer Biologie und Musik gaben ihr die Ablenkung,
    die die Zeit für sie wie im Flug vergehen ließ. Nur in Kunst fiel ihre Konzentration ein wenig. Sie durften nach ihren eigenen Vorstellungen Bilder malen,
    aber in Gedanken war sie schon am Nachmittag angekommen und malte deshalb nur gedankenverloren auf ihrem Blatt.
    ,,Das sieht aber toll aus, Luna!'', riss sie die Stimme ihrer Lehrerin aus den Gedanken. Das Mädchen schaute erschrocken auf, dann blickte sie auf
    ihren Zettel.
    Sie hatte den Drachen gezeichnet, den sie in ihrem Traum gesehen hatte. Er flog durch eine sternklare Nacht, hinter ihm erstrahlte die Sichel des Mondes,
    aber in der unteren linken Ecke sah man schemenhaft einen dunklen Schatten, der den Drachen zu beobachten schien, und es sah so aus, als warte er nur darauf,
    sich auf den Drachen zu stürzen...
    ,,Ein Fantasy-Bild...'', fuhr die Lehrerin fort, als Luna nicht antwortete. ,,Darf ich es ausstellen? Die Idee gefällt mir sehr gut. Wie bist du
    darauf gekommen?''
    ,,Ich... nun ja... Ich habe von diesem Wesen geträumt... Natürlich dürfen sie es ausstellen, aber dürfte ich das Original behalten? Sie können doch eine
    Kopie anfertigen.''
    ,,Natürlich. Ich bin gleich wieder da.''


    Ein paar Minuten später hüpfte sie fröhlich pfeifend aus der Schule, das Bild sicher in ihrer Tasche verstaut.
    Warum sie dieser Traum sie wohl so sehr verfolgte?
    Egal, jedenfalls würde sie das Bild in ihrem Zimmer aufhängen.

  • Kapitel 2
    Schwarz und Weiß


    Direkt nach dem Mittagessen und den Biologiehausaufgaben machte sie sich auf den Weg zu Luciens Haus. Ob sie ihm von dem Traum erzählen sollte?
    Jedenfalls hatte sie das Bild eingepackt. Schaden konnte es nicht.
    Sie öffnete das gusseiserne Hoftor, lief über den makellosen Kiesweg und drückte den vergoldeten Klingelknopf, der im ebenhölzernen Rahmen der Pforte zur
    Villa eingelassen war.
    Anfangs hatte sie sich nie so recht getraut, die riesigen Gärten mit den vielen kleinen Teichen, den blitzsauberen Marmorfiguren und den farbenfrohen Zier-
    pflanzen zu betreten, aber irgendwann hatte ihr Freund sie einfach mitgezogen, und es hatte ihr Spaß gemacht.
    Als Lucien lächelnd die Tür öffnete, schob sie ihre Gedanken beiseite und begrüßte ihn freundlich.
    ,,Und, wo gehen wir heute zuerst hin? Du hast doch von dieser einen Stelle hier in der Nähe geschwärmt...'', fragte sie.
    ,,Na klar! Komm mit, ich zeige sie dir!'', antwortete er, und kurz darauf ritten sie, bewaffnet mit Lampen und ihren Kameras, in Richtung des Waldes.
    Luciens Mutter hatte natürlich darauf bestanden, dass sie nicht zu Fuß gingen, sondern auf den besten Arabern des Stalls ritten.
    Luna hielt dieses Verhalten für übertrieben, aber wenn Luciens Mutter sie unbedingt wieder auf Stella und Shadow reiten lassen wollte...
    Sie hatte ja wirklich nichts dagegen. Stella war ihr Lieblingspferd, eine fünfjährige Schimmelstute, Shadow dagegen war ein ebenso alter, wenngleich ungleich
    wilderer Rappenhengst. Dennoch verstanden sich die beiden Tiere mindestens genauso gut wie ihre Reiter.
    Einige Stunden und unzählige Fotos später waren die beiden schon beinahe wieder an der Villa angekommen.
    ,,Heute hatten wir wirklich Glück! Sogar Luchse haben sich vor unseren Kameras blicken lassen!'', freute sich Luna. ,,Wobei die See-, Landschafts-
    und Pflanzenaufnahmen auch nicht zu verachten sind'', stimmte Lucien ihr zu.
    ,,Aber das Beste hast du noch nicht gesehen...'', flüsterte er geheimnisvoll und lenkte sein Pferd auf einen schmalen Waldpfad.
    Wenig später erreichten die Beiden eine von Bäumen und Büschen umgebene Lichtung, auf der schon erste Schneeglöckchen aus der sonst unberührten Schneedecke ragten.
    ,,Wie schön!'', rief Luna begeistert aus.
    ,,Siehst du die Höhle dort?'', fragte Lucien und bog einige Äste zur Seite, hinter denen ein kleiner Eingang zum Vorschein kam. Eine Treppe führte in
    den schwach erleuchteten Gang.
    ,,Alleine wollte ich nicht hineingehen, aber wir können sie vielleicht zusammen erkunden.''
    ,,Dann nichts wie rein!'', rief sie und band die Pferde an einen Baum fest. Dann betrat sie vorsichtig die erste Treppenstufe.
    Lucien schaltete seine Lampe ein und folgte ihr Schritt für Schritt.
    Aus den grauen Felswänden sprossen silbrig glänzende Kristalle, von Decke und Boden ragten tropfende Felsspitzen. Im Dunkel der Höhle schienen die Kristalle
    regelrecht zu glimmen.
    Plötzlich flatterte ein Schwarm Fledermäuse zwischen den beiden Kindern hindurch. Luna schrie erschrocken zu.
    ,,Hast du etwa Angst?'', lachte Lucien und erntete einen gespielt bösen Blick von ihr.
    ,,Komm, lass uns weitergehen'', schlug diese vor und zog ihn tiefer in die Höhle.
    Wenig später erreichten sie einen riesigen unterirdischen See.
    Im klaren Wasser sah man bunte Steine glitzern, und in der Mitte schwamm eine kleine Insel mit einer rosaschimmernden Altarkonstruktion.
    Luna hielt diesen Anblick sofort mit ihrer Kamera fest.
    ,,Sieh mal, da schwimmt ein Ruderboot! Wollen wir uns den Altar nicht einmal aus der Nähe ansehen?'', schlug Lucien vor.
    Das Mädchen nickte zustimmend und kletterte vorsichtig in das wacklige Holzboot. Der Junge folgte ihr und ruderte sie zur Insel.
    Als sie die Insel betraten, blieb den beiden die Sprache weg.
    Der Altar begann zu leuchten und füllte die ganze Höhle mit seinem Licht. Ein gelber sichelförmiger Kristall schwebte auf Luna zu und landete in ihren Armen.
    ,,Wow...'', flüsterte sie.
    ,,Ich bin eigentlich nicht abergläubisch, Luna'', fügte Lucien hinzu, ,,aber ich denke, dass der Kristall für dich bestimmt ist.
    Er sieht irgendwie aus wie... eine Mondsichel.''
    Luna nickte.
    In letzter Zeit habe ich viel mit Monden...
    ,,Luna?'', fragte Lucien vorsichtig.
    ,,Was? Oh... Ich war in Gedanken. Ich habe heute Nacht etwas geträumt, was mit dem Mond zusammenhing... Vielleicht, weil Neumond war...?
    Jedenfalls hat mich dieser Kristall daran erinnert.''
    Sie warf einen flüchtigen Blick auf ihre Uhr.
    ,,Es wird schon spät. Wir sollten nach Hause reiten.''
    Als sie aufschaute, bemerkte sie, dass Lucien sie nachdenklich mit seinen smaragdgrünen Augen musterte. Dann verschwand der seltsame Blick jedoch und Lucien
    nickte.


    Am Abend sahen sie sich auf seinem Laptop die Fotos an, die sie geschossen hatten. Luna betrachtete nachdenklich die Aufnahme des Höhlensees.
    Direkt über dem Altar schwebte eine Silhouette, die ihr bekannt vorkam...
    War das nicht der Drache, den sie im Traum gesehen hatte?
    Nein, das konnte wohl nur eine Einbildung sein.
    Als die Beiden schließlich das Zimmer verließen, entdeckte Luna im Augenwinkel einen Stein, der ihrer Mondsichel ähnlich sah. Er war jedoch nicht hell
    leuchtend, sondern schwarz wie die Nacht.
    Doch bevor sie ihn genauer betrachten konnte, hatte Lucien schon die Tür geschlossen und begleitete sie nach unten.
    ,,Pass bitte gut auf dich auf'', bat er sie, als sie durch die Haustür schritt, und Luna hatte das Gefühl, dass er sich irgendwie Sorgen um sie
    machte.
    Zuhause angekommen hatte sie Luciens Sorge aber schon vergessen und schlief mit den Erinnerung an einen schönen wie geheimnisvollen Tag ein.

  • Kapitel 3
    das Lunar-Pokémon


    Ein helles Licht... Plötzlich ertönte jene sanfte Stimme wieder, die sie letzte Nacht gehört hatte... ,,Die.. deine Zeit... ist...gekommen!"
    Dann erlosch das Leuchten und Luna schien in ewige Dunkelheit zu stürzen....
    Luna spürte, dass sie lag, es war komisch, aber sie musste ja wohl auf ihrem Bett liegen. Doch... warum war die Matratze so hart und kalt? Wo war ihr Kissen? Das Mädchen wollte nach ihrer Lampe tasten doch... sie schien keine Arme zu haben... Doch, da war etwas, sie spürte etwas nicht weit entfernt, wie eine schwarze sengende Flamme... Sie schien sich zu nähern, ihren ganzen Körper einnehmen zu wollen... Erschrocken riss Luna die Augen auf.
    Wo war sie? Über ihr sah man den finsteren Nachthimmel, aus dem eine schmale Mondsichel hervorstach, hinter ihr lag eine steile, nackte Felswand...
    Als das Mädchen ihren Blick schließlich nach vorne richtete,sprang sie erschrocken auf. Der Schatten stand an der Kante des Felsvorsprungs, auf dem sie sich befanden, und blickte offensichtlich in das weite dunkle Tal vor ihm.
    Plötzlich drehte er sich um und fixierte sie mit den boshaft triumphierenden Augen. Dieser Ausdruck wich jedoch einem eher überraschten und beinahe schon... angstvollen....
    ,,Wie hast du das gemacht?", fauchte der Schatten schließlich.
    ,,Ich habe dich besiegt, grausam niedergemetzelt, und nun stehst du völlig geheilt da...!" Dann veränderte sich seine Miene wieder in ein boshaftes Lächeln.
    ,,Wie dem auch sei... Dann vernichte ich dich eben ein zweites Mal!"
    Entsetzt starrte Luna das Wesen an. Wie konnte das sein? War das wirklich nur noch ein Traum? Wenn nein, musste sie schnellstens etwas tun....
    Als sie sah, dass der Schatten bereits eine gigantische nachtschwarze Kugel formte, griff sie in ihrer Verzweiflung instinktiv an. Luna holte tief Luft,
    und spie etwas aus... Es war ein Lichtstrahl, der sich weitete und Eiskristalle bildete, die erst die schwarze Kugel abwehrten, dann den Schatten trafen.
    Dieser starrte das Mädchen nur verblüfft an und verschwand zu ihrem Entsetzen einfach im Boden, man konnte seine Bewegungen nur an einem blassen Schatten erkennen, der über den Boden huschte.
    Erleichtert bemerkte Luna, dass das Wesen offensichrlich floh. Doch...
    Warum wachte sie nicht auf? Das Mädchen bewegte sich vorsichtig auf eine Pfütze zu, die von ihrer eisigen Attacke übrig geblieben war.
    Ihr Anblick verschlug ihr die Sprache. Nicht etwa ihr bekanntes Spiegelbild
    sah sie an, sondern.. ein Wesen....
    Es hatte einen gelben, nach vorne hin spitzen Kopf mit einer runden, violetten Perle auf der Stirn und gleichfarbigen Augen rechts und links. Auf dem Kopf saß etwas ebenfalls gelbes, das wie zwei an einem Ende aufeinandergeklebte Mondsicheln aussah, die oben zu einer Einheit zusammenliefen. Darunter begann ein blauer, schlanker Hals, der an der Vorderseite genau so mondgelb wie schon der Kopf war.
    Verwirrt schwebte Luna etwas weiter nach oben.
    Nun konnte sie auch ihren
    fast schon zeppelinartigen blauen Körper betrachten, in den der Hals beinahe
    nahtlos überging, auch er war an der Unterseite gelb. Rechts und links waren waagerecht zwei Sicheln angebracht, die vorne zusammenliefen, noch einmal jeweils ein Obal bildeten und sich schließlich trafen. An ihrem hinteren Ende,
    um den kurzen Schwanzstummel herum, befand sich ebenfalls eine Sichel, jedoch war sie länger, flächiger und nicht nur violett, sondern auch pink und rosa gestreift.
    Luna wurde klar, dass sie genau so aussah wie der Drache,
    von dem sie letzte Nacht geträumt hatte. Doch... wie konnte das sein?
    Plötzlich flackerte neben ihr die Silhouette desselben Drachen auf.
    ,,Ich bin Cresselia", sagte eine klare, sanfte Stimme in ihrem Kopf. Die Stimme des Drachen.
    ,,Warum... wieso bin ich... du??", fragte Luna ihn verwirrt.
    ,,Es tut mir leid, das ich dich nicht früher einweihen konnte....", begann Cresselia,
    unterbrach sich jedoch sogleich, und verschwand einen Moment aus Lunas Gedanken.
    ,,Warte!", rief diese erschrocken, doch da war der Drache schon wieder zurückgekehrt.
    ,,Ich habe nur nachgesehen, ob Darkrai noch in der Nähe ist, was aber zum Glück nicht der Fall ist", entschuldigte er sich.
    Luna war völlig perplex.
    Wer war Darkrai? Was war ein Cresselia? Wo war sie überhaupt?
    Der Drache beantwortete ihre Fragen jedoch sogleich, als könnte er Gedanken lesen.
    ,,Darkrai ist der Schatten, den diese und letzte Nacht in deinem Traum gesehen hast. Er besitzt die Fähigkeit, Lebewesen einzuschläfern und ihnen Alpträume zu bringen, er kann sie sogar schlafwandeln lassen... Früher hat Darkrai seine Fähigkeit nur in Maßen eingesetzt, soweit, dass ich das alles mit meiner eigenen Fähigkeit, der Kunst, Wesen von Alpträumen zu befreien, alles wieder ausbügeln konnte, doch nun will er die ganze Welt beherrschen! Was ist nur in ihn gefahren..."
    ,,Aber, wieso ich?", fragte Luna verzweifelt, allmählich glaubte sie nicht mehr, dass das hier nur ein Traum war...
    ,,Ich habe versucht Darkrai aufzuhalten, doch du hast ja in deinem Traum gesehen was passiert ist. Ich bin gescheitert. Doch dank meiner speziellen Attacke konnte ich ein Ebenbild von mir schaffen und ihm einen Geist geben: dich. Es soll deine Aufgabe sein, Darkrai zu stoppen", erklärte der Drache.
    ,,Das heisst... ich muss deine Rolle übernehmen?", fragte Luna langsam.
    Wie in aller Welt sollte sie das schaffen? Immer wieder fuhr ein einzelnes Wort durch ihre Gedanken.... Warum?
    ,,Genau. Du kannst jederzeit in deine Welt zurückkehren, und dort hast du auch deine normale Gestalt wieder. Aber sobald du dort in der Nähe der Lunargemme einschläfst, wirst du hier als Cresselia aufwachen.
    Solange Darkrai nicht besiegt ist, kann ich nicht in meinen Körper zurückkehren,
    aber Darkrai soll nicht merken, dass du nicht ich bist, deswegen werde ich dich jedes Mal verlassen, wenn es auftaucht."
    ,,Gut... Aber... was ist die Lunargemme? Dieser sichelförmige Stein?
    Und... wo sind wir eigentlich wenn nicht in meiner Welt?!"
    Luna konnte garnicht alle Fragen auf einmal stellen, jede Antwort auf eine alte schien neue aufzuwerfen...
    ,,Genau. Du befindest dich eigentlich in einem Teil deiner Welt.
    Ich, wir, die Wesen die hier leben, sind sogenannte Pokémon. Wir lebten einst an der Seite der Menschen, doch immer mehr hatten wir unter Umweltverschmutzung und Industriealisierung zu leiden... Deswegen flohen wir an diesen Ort und versiegelten ihn, sodass Menschen nur mit unserer Hilfe hierher kommen und sich nicht mehr an unsere Existenz erinnern können", fuhr Cresselia fort.
    Luna nichte erstmal, überwältigt von den vielen Informationen.
    Es war komisch, mit jemandem zu reden, den man nicht sehen konnte...
    ,,Du reist jetzt besser zurück, du musst das alles ja erstmal verarbeiten...",
    schlug der Drache schließlich vor.
    Vor Luna sank eine schillernde, gekrümmte Feder zu Boden.
    ,,Nimm das mit. Damit können wir auch in deiner Welt in Kontakt bleiben. Außerdem schützt dich diese Feder, die Lunarfeder vor Alpträumen",
    erklärte Cresselia. Luna hob die Feder auf und steckte sie ein.
    ,,So viele Monde... da wird man ja wahnsinnig...", murmelte sie noch,
    dann überkam sie eine große Müdigkeit und alles wurde schwarz.
    Der letzte Satz den sie hörte, war:
    ,,Natürlich, ich bin ja Cresselia, das Lunar-Pokémon"

  • Kapitel 4
    Der Alptraum beginnt!


    Als Luna am nächsten Morgen unsanft von einem lauten Klingeln geweckt wurde, war sie todmüde. Verschlafen tastete sie nach ihrem Wecker und stieß dabei auf
    etwas weiches, glattes. Verwundert beendete sie das Geklingel und betrachtete den Gegenstand.
    Es war eine gekrümmte, schillernde Feder.
    Die Lunarfeder, wurde ihr klar und alle Erinnerungen an die vergangene Nacht kehrten zurück.
    Die Menschen hatten die Pokémon vergessen, aber diese hatten ihre Spuren hinterlassen. Kamen daher die zahlreichen Sagen und Mythen, die von Fabelwesen und Drachen berichteten?
    Das war ein schöner, einleuchtender Gedanke, allerdings würde sie ihn wohl mit niemandem teilen können.
    Doch... da war noch etwas anderes, was soe beschäftigte...
    Was hatte Lucien mit alldem zu tun?
    Wieso hatte er so traurig gewirkt, als Luna die Gemme erhalten hatte?
    Warum lag in seinem Zimmer auch eine Gemme, die jedoch nachtschwarz - wie Darkrai - war?
    ,,Luna, wo bleibst du?!", riss sie der Ruf ihrer Mutter aus den Gedanken.
    Schule, dachte sie seufzend, als ob es im Moment nichts wichtigeres als Schule gäbe! Aber sie konnte ja niemandem davon erzählen...
    Gedankenverloren zog sie sich an, band ihre Haare zusammen und steckte die Lunarfeder ein, dann polterte sie die Treppe hinab nach unten.
    ,,Wann bist du gestern ins Bett gegangen? Du kommst noch zu spät!",
    bemerkte ihre Mutter vorwurfsvoll.
    ,,Für das Frühstück ist wohl keine Zeit mehr, also ab mit dir", fügte sie etwas freundlicher hinzu und scheuchte ihre Tochter aus dem Haus.
    Wenig später war Luna gerade noch rechtzeitig in der Schule angekommen.
    Das würde ein harter Tag werden... denn sie konnte sich kein Bisschen konzentrieren.
    Luna versuchte gerade, dem langen, monotonen Vortrag ihres Geschichtslehrers
    zu lauschen, als sie plötzlich draußen einen Schrei hörte...
    Verwirrt blickte sie aus dem Fenster und entdeckte entsetzt einen gigantischen Schatten, der sich vor die Sonne schob...
    Dann erschien - wie aus dem Nichts - ein weiterer Schatten und drang durch das Fenster... Plötzlich erbebte die ganze Schule, und das Wesen packte ihre beste Freundin...
    ,,Nein!", schrie Luna erschrocken, und auf einmal begann die Lunarfeder in ihrer Tasche zu leuchten, das Licht erfüllte erst den Klassenraum, dann drang es heraus und vertrieb die Schatten...
    ,,Luna?", ertönte plötzlich die Stimme ihrer Sitznachbarin.
    Luna öffnete die Augen und stellte verwirrt fest, dass es in der ganzen Klasse völlig normal aussah...
    ,,Luna, sag 1932!", wisperte das Mädchen neben ihr eindringlich.


    ,,Ehm... 1932!", sagte Luna schließlich laut.
    Der Lehrer, der sie eben noch verärgert gemustert hatte, sah sie nun überrascht an und erwiderte:
    ,,Richtig, gut gelernt! Nun, wenden wir uns nun dem neuen Thema zu..."
    Irgendwie überstand Luna auch den restlichen Schultag und machte sich schließlich auf den Heimweg.
    War sie in Geschichte eingeschlafen? Das wäre nicht unwahrscheinlich gewesen...
    Aber konnte ein Traum so realistisch sein?
    Allerdings sprach auch das Leuchten der Lunarfeder für einen Alptraum,
    diese eher unscheinbare Feder hatte ja die Fähigkeit, Alpträume zu vertreiben...
    Vermutlich steckte Darkrai dahinter... klar, sie war ein einfaches Ziel gewesen...
    Aber das Darkrai hier unterwegs war war kein gutes Zeichen...
    Als Luna zu Hause ankam, war ihre Mutter noch bei der Arbeit, also würde sie den Nachmittag für sich haben.
    ,,Luna!", ertönte auf einmal Cresselias Stimme aus der Lunarfeder.
    Luna nahm die Feder aus ihrer Tasche.
    ,,Darkrai hat begonnen, in deiner Welt schreckliche Alpträume zu verbreiten, es war gut dass du die Lunarfeder dabeihattest... Darkrai, es ist in deiner Welt, du musst...", berichtete der Drache, unterbrach sich jedoch erschrocken.
    ,,Darkrai ist HIER!" Dann verschwand die Stimme.
    Luna sah sich entsetzt um, dann lief sie hoch in ihr Zimmer.
    Doch der Schatten war ihr zuvorgekommen.
    ,,Was haben wir denn hier?", fragte es höhnisch und hielt die Lunargemme hoch. ,,Erstaunlich, Cresselia überlässt einem kleinen schwachen Mädchen ihren Körper.... Wie tragisch, wenn ich ihn jetzt zerstöre!", heuchelte es
    und formte eine schwarze Kugel. Hatte Darkrai ihr Geheimnis entdeckt?
    ,,Nein!", rief Luna und schleuderte dem Pokémon ein Buch entgegen, was sie auf dem Tisch entdeckt hatte.
    Der Schatten schlug es jedoch lässig weg und lachte boshaft.
    ,,Du glaubst doch nicht etwa, dass das klappen würde!"
    Plötzlich klappte jedoch das Buch - ein Physikband über Astrologie - auf
    und ein grellweißer Strahl schoss heraus und schleuderte Darkrai zurück.
    ,,Was zum...!", stieß es verärgert aus und verschwand, vermutlich in seine Welt.
    Verdutzt starrte Luna das Buch an, bis sie die Lunarfeder entdeckte, die darinlag. Lachend hob Luna die Feder und die Gemme, die Darkrai hatte fallen lassen, auf. Der Kristall hatte leider Schaden genommen.... schwarze Striemen verunstalteten die Mondsichel.
    Traurig strich Luna mit der Lunarfeder darüber, und zu ihrer Freude verschwanden die Streifen.
    ,,Darkrai, ich werde dich nicht so einfach davonkommen lassen!"


    Luna öffnete die Augen und befand sich, wie erwartet, wieder auf der Klippe in der Pokémonwelt.
    Die strahlende Sonne ließ das grüne, leicht verschneite Tal leuchten und
    die Bäche und Seen glitzern.
    Doch dann schien es auf einmal ein paar Grad kälter zu werden....
    Eine gewaltige Gewitterfront breitete sich über das Land aus, an ihrer Spitze schien jemand zu fliegen, als würde er ihr die Richtung weisen, sie anführen...
    Als sich die dichten schwarzen Wolken vor die Sonne schoben, wurde es schlagartig dunkel, als wäre es Nacht...
    Man hörte vereinzeln die panischen Rufe einiger Pokémon, die jedoch dann dem lauten Donnergrollen und dem Zischen und Krachen der einschlagenden Blitze wichen...
    Luna blickte nach oben. Plötzlich erhellte ein Blitz für einen Bruchteil einer
    Sekunde die Grenze der Wolkenfront und gab den Blick auf das Wesen dort frei...
    Es hatte menschliche Züge, aber auch einen langen Schweif... mehr war nicht zu erkennen.
    Entsetzt bemerkte das Mädchen, dass jeder Blitz einschlug, als wäre das Unwetter nur geschaffen, um Chaos und Leid zu verbreiten....
    Das war kein gewöhnliches Gewitter, da war sich Luna sicher.
    Doch bevor sie das mysteriöse Wesen noch einmal genauer betrachten konnte,
    war es bereits in den Wolken verschwunden. Konnte es Darkrai gewesen sein?
    Als Luna die Feder herausholte, stellte sie erschrocken fest, dass diese dunkel
    und verkohlt war. Dies war in der Tat kein normales Gewitter!
    Nein..., dachte sie nur verzweifelt, dann schwebte sie in das Tal, um die
    panischen Pokémon zu beruhigen und sich um die Verletzten zu kümmern.
    Einige Stunden später - der Sturm wütete immer noch - machte sie sich auf den Rückweg in ihre eigene Welt.
    Dort angekommen erlebte sie einen weiteren Schock.
    Auch hier wütete das Gewitter und vereinzelt waren Schreie zu hören, auch aus Lunas Haus... Erschrocken rannte sie in das Arbeitszimmer und entdeckte ihre Mutter, die mit dem Kopf auf der Tischplatte schlief, sich jedoch panisch hin und herwarf, ein Alptraum!
    ,,Mama! Du musst aufwachen!", rief das Mädchen verzweifelt und schüttelte sie, doch die Frau wachte nicht auf...
    Auch draußen sah es nicht besser aus...
    Panisch rannten die umher, die noch wach waren... Die, wie ihre Mutter in einem Alptraum gefangen waren lagen an allen erdenklichen Orten, an denen ein Mensch normalerweise vorbeikam...
    Luna schrie verzweifelt auf, als ihr einfiel, dass die Lunarfeder nicht mehr helfen konnte, und ihr wurde klar, dass die Zeit zum Kampf gekommen war.

  • Kapitel 5
    Der Kampf beginnt!


    Als das Mädchen diesmal in der Pokémonwelt erschien, sah es auch dort deutlich schlimmer aus als zuvor. Es gewitterte immer noch, aber es regnete nicht, sodass sich der kürzlich entstandene Waldbrand rasend schnell ausbreitete...
    ,,Darkrai!", rief Luna entschlossen. Kaum eine Sekunde später erschien der Schatten vor ihr. ,,Und gefällt es dir? Ist es nicht schön?", höhnte er.
    ,,Beende das sofort!", fauchte Luna in Gedanken an ihre Freunde, ihre Familie und Cresselia.
    ,,Glaubst du wirklich, dass ich das tun würde?", erwiderte Darkrai lachend und formte eine schwarze Kugel.
    Luna bemerkte es und setzte ihren Blizzard ein, der aber diesmal nur die Kugel stoppte.
    ,,Dann eben anders!", rief der Schatten auf sie zu und und hieb immer wieder mit seinen Klauen nach ihr. Luna konnte gut ausweichen, und sogar mit einem Blizzard treffen, musste dafür aber eine lähmende Attacke von Darkrai einstecken.
    Wohl Stunden, oder sogar länger kämpften die beiden. Nur selten trafen Attacken, die dann aber sofort ausgekontert wurden.
    Und um die Kämpfenden tobte weiter der Sturm.


    ,,Wieso tust du das?!", schrie Luna, beinahe schon hysterisch.
    ,,Ich bin Böse!", erwiderte Darkrai ohne Hohn oder Gelächter, sondern todernst.
    ,,Warum?", erwiderte das Mädchen verzweifelt.
    ,,Lenk nicht ab!", schrie das Pokémon jedoch und schleuderte eine weitere Schattenkugel, die Luna nur knapp verfehlte.
    Was wohl mit Darkrai geschehen war? Cresselia - der Gedanke an ihre Freundin erfüllte sie mit Trauer, stärkte sie aber auch - hatte erwähnt, dass sie einmal in einem ewigen Wechsel regelrecht zusammengearbeitet hatten....
    Was hatte Darkrai dazu gebracht, so bösartig zu werden?
    Es hatte doch eigentlich keinen Grund, oder?
    Luna wurde aus ihren Gedanken gerissen, als der Schatten sie mit einem schwarzen Strahl nach hinten schleuderte.
    Doch sie wurde wieder vom Kampf abgelenkt, als sie spürte, dass sie jemand in ihrer eigenen Welt rief... Luna ließ zu, dass in ihren Gedanken das Bild erschien,
    was sich ihr bieten würde, wenn sie zu Hause wäre.
    Sie schloss die Augen und sah undeutlich, wie im Traum... eine Gestalt,
    die panisch an ihrer Haustür hämmerte. ,,Luna? Luna!!", rief die Person wieder und wieder, dann riss sie die Tür auf und stürmte in Lunas Zimmer.
    Die Gestalt kniete sich hin und hobdie verkohlte Lunarfeder auf, die auf dem Boden lag und sah sie verzweifelt an. ,,Luna, wo bist du..."
    ,,Was ist los?", riss sie jedoch dann Darkrais Stimme wieder in die Pokémonwelt. Als Antwort schleuderte Luna ihm genervt eine grün leuchtende
    Energiekugel entgegen. Sie war erschöpft und verletzt, aber verdrängte es,
    zumindest vorläufig.
    Wer konnte diese Person gewesen sein? Sie machte sich jedenfalls unglaubliche Sorgen, kein Wunder bei dem Chaos...
    Diese Person musste echtes Glück haben, noch nicht in einem Alptraum gefangen zu sein!
    Erneut wurde Luna von einem schwarzen Strahl umgerissen, sie rappelte sich nur langsam wieder auf... Dann begann die Perle auf ihrer Stirn zu leuchten und ein kleines Abbild des Mondes schwebte vor ihr empor und begann, sie langsam zu heilen. Als Darkrai das bemerkte, zerschlug es die Attacke jedoch sofort und stieß Luna zurück.
    Wieder und wieder prallten Attacken aufeinander und verpufften wirkungslos, das Gewitter schien immer agressiver zu werden, die Beiden mussten ständig
    den donnernden Blitzen ausweichen, an den Stellen, wo sie einschlugen, entstanden schwarze Löcher...
    Wie lange soll das noch so weitergehen?, dachte Luna besorgt, ihr war klar, dass ihre, aber auch Darkrais Kräfte schwanden.
    Bald würde die Zeit für die finalen Attacken kommen....
    Die Perle auf ihrer Stirn begann wieder zu leuchten, auch Darkrai formte eine neue Attacke, zwischen seinen Klauen bildete sich eine das Licht regelrecht verdrängende Sphäre...
    Gleichzeitig schossen die Attacken aufeinander zu, ein schwarzer Strahl und einer aus Licht...
    Plötzlich teilte sich die Spitze von Darkrais Strahl, er umschloss Lunas Attacke und ließ sie untergehen, dann raste er auf das wehrlose Wesen zu und traf es mit voller Wucht....
    Das Mädchen war am Ende, doch auch Darkrai wirkte erschöpft...
    dann jedoch grinste es hinterhältig und streckte die Arme nach oben.
    Luna, die jede seiner Bewegungen verfolgt hatte, konnte nur ahnen, was er vorhatte....
    Sie schrie auf, als sie sah, dass sich die Blitze am Himmel bündelten und als riesiger Ladungsstoß auf sie zurasten....
    Nach scheinbar endlos langer Zeit hörten die Stromstöße auf, und Luna sank besiegt zu Boden.
    Sie sah, wie Darkra eine tödlich schwarze Kugel formte, und ausholte, um sie mit voller Wucht zu schleudern.... um Cresselia für immer zu vernichten und die ganze Welt zu quälen... das durfte nicht sein...
    Doch sie hatte versagt.


  • Kapitel 6
    Darkrais Herr


    ,,Das ist dein Ende!", schrie Darkrai boshaft und holte noch etwas weiter aus, dann ließ es seine Hände nach vorne schnellen.
    ,,Halt", sagte plötzlich eine fremde Stimme, die Luna jedoch unglaublich bekannt vorkam....
    Doch was interessierte sie das noch? Darkrai würde sie vernichten.
    Als sie nach einigen Sekunden immer noch nicht von der Attacke getroffen wurde, öffnete sie schwach die Augen.
    Darkrai stand da, bereit anzugreifen, aber es hielt inne, als warte es auf etwas...
    ,,Gehorche mir, Darkrai", fuhr die Stimme fort.
    Der Schatten hatte einen Befehlshaber, einen Herrn?
    Tatsächlich ließ Darkrai die Hände sinken, jedoch ohne die Kugel verschwinden zu lassen.
    Dann, wie auf ein geheimes Kommando, riss es die Arme nach oben, sodass die Kugel über seinem Kopf schwebte.
    ,,Mach dich bereit!" , befahl die Stimme gebieterisch, dann trat die bis eben nur schemenhaft erkennbare Gestalt aus dem Schatten.
    Es war ein Junger Mann mit einem weiten, tiefschwarzen Umhang mit rotem Kragen, der ihn fast vampirisch aussehen ließ.
    Seine schwarzglänzenden Haare flatterten im Sturm, als er seinen langen Stab mit dem nachtschwarzen, sichelförmigen Kristall nach vorne richtete.
    Dieser begann, seltsam dunkel zu glühen,dann schoss ein schwarzer Strahl heraus, traf Darkrais Spukball und ließ ihn immer größer werden.
    ,,Das ist dein Ende!", schrie die Gestalt zornig. ,,Beende es, jetzt!"
    Dann erst wandte er sich richtig an Luna.
    Diese starrte einen Moment verstört in die smaragdgrünen Augen, sie stieß ein heiseres und verzweifeltes ,,Nein!" aus, dann sank sie zu Boden.


    Wie konnte das sein? Sie waren immer Freunde gewesen... Wieso hatte er sie verraten? Das... das konnte doch unmöglich sein!
    Oder war das nur ein böser Traum?
    Aber es gab zu viele Indizien dagegen....
    Seine Sorge, als sie die Lunargemme erhalten hatte, Verständlich, wenn er wusste, sie würden Feinde werden...
    Warum war es ausgerechnet er?
    Warum?


    Luna war sich sicher: Diese Gestalt, die da Darkrai Befehle erteilte, war er, niemand anderes, Diese Sicherheit traf Luna noch einmal härter als alle Attacken, die Darkrai eingesetzt hatte.
    Lucien...,dachte sie nur noch traurig, bevor ihre Sinne zu schwinden begannen...


    Dann sah sie, wie im Traum, wie Darkrai die Kugel nochmal wachsen ließ, und schließlich davonschleuderte....
    Doch sie flog nicht etwa in Lunas Richtung sondern in die Wolken...
    Es gab eine Explosion, dann höre man ein Fluchen und eine leuchtend blaue Sphäre raste aus den Wolken und schleuderte Darkrai zu Boden....
    Lucien lief zu ihm und half dem Schatten auf, doch das andere Wesen, das sie angegriffen hatten, war bereits verschwunden...
    ,,Darkrai... es wird Zeit dass du aufwachst...“, sagte der Junge leise und hielt dem Wesen
    die Schattengemme hin.
    Plötzlich begann auch die Lunargemme zu leuchten, sie schwebte zusammen mit der Anderen
    über Darkrai, welches mit einem seltsamen Ausdruck die Augen öffnete.
    Dann stieg aus ihm etwas auf, wie eine schwarze Rauchwolke, die Lunargemme sog es auf und flog zu dem Mädchen zurück.
    Der Schatten richtete sich auf und sah sich etwas verwirrt um, dann schloss er die Augen und schien sich zu konzentrieren...
    ,,Gut gemacht“, lobte Lucien ihn schließlich.
    Konnte das wirklich ein Traum sein? Luna hatte eher das Gefühl, dass es Realität war...
    Aber was hatten die Gemmen mit Darkrai gemacht?
    Wen hatte es angegriffen?
    Welche Rolle spielte das unbekannte Wesen?
    War Lucien wirklich der gleichen Überzeugung wie der Schatten zuvor?
    Luna stöhnte leise, sie konnte sich wirklich nicht mehr auf irgendetwas konzentrieren,
    sie war einfach am Ende...
    Langsam ließ sie ihren Kopf wieder auf den Fels sinken und schlief zumindest ein bisschen beruhigt ein.

  • Kapitel 7
    Mytu


    ,,Cresselia?", sagte jemand eindringlich und schüttelte Luna sanft...
    Es war doch Wochenende, wieso durfte sie nicht ausschlafen...
    Aber das war auch nicht die Stimme ihrer Mutter....
    Erst jetzt wurde ihr klar, dass die Person sie Cresselia und nicht Luna genannt hatte.... also war sie noch in der Pokémonwelt!
    Als Luna die Augen aufschlug, saj sie direkt in Luciens smaragdgrüne Augen.
    ,,Lucien!", rief sie irgendwie erleichtert aus, offensichtlich war er froh, dass sie wach war.
    ,,Cresselia... was ist passiert? Ich verstehe es selber nicht...", fing der Junge unsicher an.
    Luna sah ihn ebenfalls unsicher an. Er konnte ja nicht wissen, dass sie nicht Cresselia war...
    ,,Ich weiß auch nicht mehr als du, aber... wer ist das Pokémon das ihr eben angegriffen habt?", fragte sie schließlich.
    ,,Ah... es nennt sich Mytu oder so ähnlich und ist ziemlich... durchgeknallt,
    aber unglaublich stark... Es ist daran schuld, dass Darkrai so durchgedreht ist und Alpträume verbreitet hat... Zum Glück konnte es seinen Geist noch in die Schattengemme retten", erklärte er und hielt betonend den Stab mit der Gemme hoch.
    ,,Mist... ich hatte gehofft, dass das Problem damit gelöst wird, aber offensichtlich steckt mehr als nur Darkrai dahinter...
    Jetzt ist Darkrai wieder normal, oder?", erwiderte Luna daraufhin.
    ,,Ja, es hat auch sofort die Alpträume in der Menschenwelt beendet...",
    antwortete Lucien mit einem nachdenklichen Gesichtsausdruck.
    ,,Aber es sind keine Menschen verschwunden, oder?", fragte er schließlich.
    Luna verstand sofort, was er dachte.
    ,,Cresselia wurde vernichtet...", begann sie schließlich.
    ,,Sein Geist ist in der Lunarfeder gespeichert... , ein Teil seines Körpers in der Lunargemme...
    Mit seiner speziellen Attacke hat es einen Menschen in diese Welt geholt und ihm ihren Körper gegeben... Ich bin also, wie du, auch nur ein Mensch",
    fuhr sie fort, es war nicht leicht zu erklären...
    ,,Ich habe Cresselia vernichtet?!", meldete sich Darkrai entsetzt zu Wort.
    Luna nickte stumm.
    ,,Man kann sie aber retten... ich denke das wird erst klappen wenn Mytu besiegt oder bekehrt ist... ich hoffe mal dass ihr Geist überlebt hat, die Lunarfeder wurde nämlich schwer beschädigt...."
    Plötzlich leuchtete etwas neben Luna auf, und eine sanfte Stimme sprach:
    ,,Keine Sorge, Luna! Darkrais Alptraum ist beendet, deswegen ist auch die Feder wieder geheilt."
    ,,Luna??!!!", rief Lucien erstaunt aus und starrte den Drachen verwirrt an.
    Dieser nickte.
    ,,Ich habe mir solche Sorgen gemacht, du warst ja nicht zu Hause, aber auch sonst nirgendwo...", erklärte der Junge.
    Luna senkte den Kopf. ,,Ich war hier, um zu kämpfen"
    ,, Auch ein Grund besorgt zu sein... aber du hast dich ziemlich gut geschlagen!
    Jetzt müssen wir nur mit Mytu fertig werden!"
    ,,Mytu ist stark... als es mich besiegt hatte, konnte es problemlos in meinen Geist eindringen und mich zu dem bösen grausamen Wesen machen, was ich bis eben war...", warnte der Schatten.
    ,,Aber wir werden nicht aufgeben!", erwiderte Luna.
    ,,Dann auf in den Kampf!", stimmte Lucien ihr zu.
    ,,Lucien...", begann Luna plötzlich.
    ,,Ich glaube ich werde noch eine Weile brauchen, bis ich wieder kämpfen kann..."
    Die beiden anderen nickten und betrachteten das mit Schrammen, Prellungen und Verbrennungen übersäte Wesen.
    ,,Dann werde ich erstmal nach Hause gehen", beschloss Luna und verschwand mit einem leisen plöppen.
    Darkrai versank in den Boden, Lucien hielt die Schattengemme in die Höhe,
    um ihn entstand ein schwarzer Strudel und er verschwand ebenfalls.


    Zu Hause angekommen bemerkte Luna erleichtert, dass zumindest hier das Gewitter aufgehört hatte, und es war bereits Morgen, auf den Straßen wachten die ersten Menschen auf, sahen sich verwundert um und liefen nach Hause.
    Plötzlich polterte es an ihrer Zimmertür und Lunas Mutter kam herein.
    ,,Luna, was hast du gemacht!", rief diese entsetzt als sie die diversen Verletzungen ihrer Tochter sah.
    ,,Du wirst es nicht verstehen, aber ich habe die Alpträume bekämpft",
    antwortete diese.
    ,,Stimmt, die Alpträume...", antwortete ihre Mutter nachdenklich,
    dann wurde ihre Stimme fester.
    ,,Du musst sofort zum Arzt!"
    Etwa eine Stunde später stand Luna mit Pflastern und Verbänden übersät wieder vor dem Haus.
    Ihre Mutter war zur Arbeit gegangen, und Luna versuchte gerade die Tür aufzuschließen, was wirklich nicht einfach war, sie hatte ja einige Verstauchungen, auch an den Händen.
    ,,Lass mich das lieber machen", sagte plötzlich jemand belustigt hinter ihr,
    nahm ihr vorsichtig den Schlüssel aus der Hand und schloss lässig die Tür auf.
    ,,Lucien!", begrüßte Luna ihren Freund fröhlich und drehte sich um.
    ,,Darkrai hat dich echt übel zugerichtet... aber nach dem, was er erzählt hat,
    hast du es ihm auch richtig gegeben!", bemerkte er.
    ,,Ich brauche erstmal eine Pause, aber komm doch rein!", schlug Luna fröhlich vor.
    ,,Gerne!", antwortete Lucien lachend.
    Luna beschloss, dass sie sich einen schönen Tag machen würde, an dem sie mal nicht an Mytu oder Darkrai oder etwas in der Richtung dachte.
    Sie wollte sich einfach mal ausspannen, nach dem, was sie geleistet hatte.

  • Kapitel 8
    Pokémon für Anfänger


    ,,Nun, was wollen wir denn machen?", fragte Luna etwas skeptisch, sie würde wohl nicht einmal Karten spielen können.
    ,,Keine Sorge", erwiderte Lucien jedoch lachend. ,,Bevor du in die Pokémonwelt gekommen bist, hatte ich keine Ahnung was ich dort tun sollte, also habe ich mich ein bisschen über die Pokémon schlau gemacht.
    Es gibt in unserer Welt viele Tiere, die eine Menge mit Pokémon gemeinsam haben! Weil ich die am faszinierenden fand, habe ich einen Film über im Wasser lebende Tiere ausgesucht... Das geht von Geh... ich meine Wasserläufern bis zu Blauwailen!"
    ,,Wenn das alles überstanden ist, kannst du mich ja mal rumführen!", schlug sie ebenfalls lachend vor. ,,Aber deine Idee ist super!"
    Ein paar Minuten später hockten die Beiden in Lunas Wohnzimmer mit Knabberzeug auf der Couch, und schauten sich den Film an.
    Er hieß ,Wasser : ein Lebensraum für etliche Tierarten!´,
    und fing mit dem Anblick eines kleinen Weihers an.
    ,,Schau dir die vielen Insekten an! Dieser Wasserläufer, stell ihn dir mit vier Beinen vor, und in blau, dann hast du ein Geweiher! Und die Libellen, das könnten Yanma sein!", erklärte der Junge begeistert.
    ,,Lucien... ich fürchte das musst du mir genauer erklären.....", warf Luna vorsichtig ein.
    ,,Okay... also Pokémon sind eigentlich wie Tiere, nur dass sie je nach Typ Attacken einsetzen können, und sich entwickeln... also du hast zum Beispiel am Anfang eine Raupe, dann einen Kokon, und dann einen Schmetterling, wie es bei uns auch ist, nur dass es bei fast jedem Pokémon so ist. Und es gibt noch die Legendären, wie Darkrai und Cresselia, die es nur ein einziges Mal gibt, sie haben besondere Rollen", versuchte er zusammenzufassen.
    ,,Ah... und dieses Gehweiher? Welcher Typ ist es und was kann es da machen?"
    ,,Geweiher ist ein Wasserpokémon, dort lebt es ja, und ein Käferpokémon, weil es ein Insekt ist. Deswegen kann es zum Beispiel Wasserfontänen verschießen oder giftig beißen, soweit ich weiß"
    Zu fast jedem Tier konnte Lucien ein Pokémon nennen, zum Beispiel gab es die Seepferdchen Seeper, Seemon und Seedraking. Oder die Wale Wailmer und Wailord. Oder die Fische Barschwa, wie der Barsch, und Karpador, was eher nach Karpfen klang. Beide entwickelten sich, wie Lucien erklärte, zu Seeschlangen, das eine hässlichere zu einer Schönen, das andere schwache zu einer Starken, Grausamen.
    Bald verlor Luna völlig den Überblick, sie hatte wirklich nicht erwartet dass es so viele Pokémon gab... es kam ihr vor wie hunderte oder gar tausende....
    ,,Okay, das ist ein bisschen viel, aber Milotic musst du dir merken, das ist so cool! Warte, ich versuche dir eins zu zeichnen", bemerkte Lucien und nahm einen Zeichenblock heraus. Wenig später war er mit der Zeichnung fertig - Luna war schon gut im Zeichnen aber war trotzdem meistens etwas neidisch weil er einfach unschlagbar darin war - und reichte sie ihr.
    Begeistert betrachtete das Mädchen die grobe Zeichnung einer hautfarbenen Seeschlange mit edlem Kopf, einem rotblau geschuppten Fischschwanz und langen, roten Haaren, oder waren es Ohren? Das Wesen kringelte sich zu einer liegenden Acht... es sah einfach toll aus.
    ,,Okay, dann lass uns weiterschauen, auch wenn du sowieso nicht mitkommst",
    schlug Lucien lachend vor und nahm die Fernbedienung, um den Fernseher einzuschalten, doch er reagierte nicht.
    Auch als Luna versuchte, das Licht anzuknipsen, blieb es dunkel.
    ,,Stromausfall", stellte der Junge irgendwie besorgt fest.
    Als das sie auf die Straße blickte, bemerte sie, dass auch die Straßenlaternen nicht mehr leuchteten...
    Rasch schaltete sie das zum glück batteriebetriebene Radio ein.
    ,,Achtung, eine Warnmeldung: in großen Gebieten ist aus bisher unerklärlichen Gründen der Strom ausgefallen, auch eine Versorgung durch Notstrom ist nicht möglich. Vermutlich wird es eine Weile dauern, bis die Stromversorgung wieder hergestellt ist, also richten sie sich auf kalte dunkle Nächte ein. Achtung, eine Warnmeldung..."
    Dann gab auch die Batterie ihren Geist auf.
    ,,Aus unerklärlichen Gründen... wird Mytu das Stomnetz anzapfen?", fragte Luna seufzend.
    ,,Schauen wir doch nach!", schlug Lucien vor und lief nach Draußen.
    Wenig später hatten dien Beiden das Problem entdeckt.
    An einem Strommasten hingen etliche rotweiße Kugeln, die ab und zu vor Überladung explodierten.
    ,,D-das sind Pokémon!", rief der Junge verdutzt.
    Luna entdeckte ein flauschiges Schäfchen, das verzweifelt an einem Strommasten herumhüpfte, es war einfach zu klein.
    ,,Warum nehmt ihr unseren Strom?", fragte sie es und kraulte das weiche Fell, woraufhin sie sich einen heftigen Stromschlag einfing.
    Zuerst hörte sie nur Blöken und Brizzeln, dann half ihr Cresselia aus.
    ,,Es sagt, dass ein Pokémon ihnen diese Stelle gezeigt hat... Aber sie überladen sich und wissen nicht was sie mit der ganzen Energie anfangen sollen... Aber es gibt eine Möglichkeit... nimm die Lunargemme und rufe Sseondeo!"
    ,,Okay...", antwirtete Luna und schrie so laut sie konnte: ,,Sseondeoooo!!!"
    Wenig später sank ein vor Leuchten nur schwer erkennbares Wesen aus den Wolken herab, und landete elegant auf dem Boden... Es sah aus wie ein großer Tiger mit violettem Umhang... Das Wesen rief, woraufhin die Elektropokémon aufblickten.
    Es rannte los, und sie folgten ihm, sodass die Stromleitungen wieder pokémonfrei waren.
    ,,Das wäre geschafft..", stellte Luna zufrieden fest und sah den verschiedenen Pokémon, und natürlich dem niedlichen Schäfchen nach.
    ,,Ich glaube, das Wesen eben war das legendäre Pokémon Raikou!
    Es ist wohl sozusagen der Herrscher der Elektropokémon...", überlegte Lucien.
    ,,Komm, wir gehen wieder zurück", entschied das Mädchen erschöpft.


    Die beiden schauten noch den Film zuende, dann legte sich Luna schlafen, die Lunargemme aber so weit weg wie möglich, sodass sie nicht reisen würde.

  • Kapitel 9
    Haveburg


    Am nächsten Morgen klingelte Lucien wieder an Lunas Tür.
    ,,Was ist denn los?", fragte jemand etwas verärgert und ihre Mutter öffnete die Tür. ,,Oh, Lucien! Schön dich zu sehen! Ich glaube Luna schläft noch...", begrüßte sie den Jungen, als sie ihn erkannte.
    ,,Jetzt nicht mehr!", korrigierte das Mädchen sie und trat auch an die Tür.
    ,,Guten Morgen!", erwiderte Lucien lachend, Luna sah einfach total verschlafen aus! ,,Du hast doch bestimmt schon mal von der großen Haveburg-Bibliothek gehört! Wäre es nicht interessant, dort zu stöbern? Vielleicht finden wir ja etwas Außergewöhnliches!", fuhr er mit bedeutungsvollem Unterton fort.
    ,,Gute Idee!", antwortete Luna, die sofort verstanden hatte.
    Kurze Zeit später saßen die Beiden in dem Bus, der zu der Hafenstadt fuhr.
    ,,Musst du nicht zur Schule?", fragte das Mädchen plötzlich.
    ,,,Hast du das noch nicht mitbekommen?", erwiderte Lucien erstaunt.
    ,,Alle Schulen haben aufgrund dieser komischen Ereignisse für die nächsten Tage geschlossen!"
    ,,Gut, dann verpasse ich wenigstens nichts", bemerkte Luna lachend.
    ,,Nächster Halt: Haveburger Hafenanlagen!", unterbrach sie die Busansage.
    ,,Hier steigen wir aus", erklärte Lucien und verließ mit Luna den Bus.
    Die Beiden standen nun an dem kleinen Hafenbecken der Stadt,
    es war nicht sonderlich groß, weil Haveburg nicht direkt am Meer, sondern an einem schmalen Fluss lag, der nicht weit entfernt ind en Ozean mündete.
    Traurig bemerkte Luna, dass das Wasser ziemlich verschmutzt war...
    Plötzlich erbebte die Erde und das Wasser leuchtete auf, es schien fast als wäre seine Höhe etwas gestiegen....
    ,,Was war das?", fragte das Mädchen verwirrt.
    Doch bevor jemand antworten konnte, begann das Wasser ein zweites Mal hell aufzuflackern, es wölbte sich, und gigantische, blaue Wesen stießen daraus hervor...
    ,,D-das sind Pokémon! Wailord!" Sie haben sich wohl eben entwickelt...", vermutete Lucien entsetzt.
    Die Wasserpokémon waren so riesig, dass sie das Hafenbecken komplett einnahmen, und das Wasser aus dem Becken schwappen ließen.
    Sowohl die Pokémon als auch die Menschen an land reagierten panisch.
    Die Wailord zappelten, stießen aneinander und wurden dadurch noch panischer,
    die Seeleute starrten sie einfach nur entsetzt an.
    Luna rannte an den Rand des Beckens und streckte die Lunarfeder nach vorne.
    ,,Beruhigt euch!",rief sie, woraufhin die Lunarfeder aus ihrer Hand schwebte und einen Glitzerregen auf die Pokémon herabrieseln ließ.
    Auß den glitzernden Partikeln entstand eine Silhouette, ähnlich der eines Wolfes...
    Die Wailord beruhigten sich und tauchten eins nach dem anderen ab,
    und schwammen schließlich, angeführt von dem Glitzerwesen, ins Meer, und ließen den Hafen mit dem nun klaren, reinen Wasser zurück.
    ,,Gute Arbeit, Luna!", lobte Lucien.
    Die Menge, die sich mittlerweile an dem Hafen eingefunden hatte, jubelte.
    Luna, der das etwas unangenehm war, schlich sich heraus und betrat mit Lucien die Bibliothek.
    Eine Viertelstunde später hatten sie endlich die Abteilund Sagen-Mythen-Fabelwesen gefunden und stöberten darin.
    ,,Schau mal, ein Zeitungsbericht aus dem Jahr 1909! Verschiedene
    Leute sollen lebende Grasbüschel gesehen haben...
    Und sie alle haben behauptet, ihre Gärten hätten danach richtig aufgeblüht!", berichtete Luna aufgeregt.
    ,,Wahrscheinlich ein Pflanzenpokémon! Aber ich habe auch etwas Gutes gefunden, bei den Sagen! Es ist weit verbreitet, dass beim Anblick einer Sternschnuppe ein Wunsch erfüllt wird. In der Japanischen Mythologie spricht man sogar von einem Wunschwesen, das in Sternschnuppen wohnt.
    Passend dazu gibt es ein Pokémon, das alle tausend Jahre, wenn ein bestimmter Komet zu sehen ist, erwacht und in der Zeit Wünsche erfüllt!", erklärte Lucien ebenfalls voller Begeisterung.
    Sie fanden noch eine Menge anderer Sagen, besonders aus Asien.
    Diese Mythen handelten besonders häufig von Drachen, seien es Himmelswächter, Wüstengeister oder als Menschen getarnte, in Asien wurden Drachen als Glücksbringer verehrt!
    Schließlich, am Abend, saß Luna bei ihrer Mutter zu Hause und berichtete von dem Tag. Dabei ließ sie aber aus, wie sich die Wailord beruhigt hatten.
    ,,Unglaublich, diese Tiere... Aber nun ab ins Bett, es ist schon spät!", bemerkte ihre Mutter lächelnd und scheuchte sie in ihr Zimmer.
    Wo die Wailord wohl hingeschwommen waren?
    Im Meer wären sie jedenfalls gut aufgehoben...
    Mit diesem Gedanken und einer Vorstellung von dem Wunschpokémon schlief Luna ein.

  • Kapitel 10
    Sommerhitze


    Ein paar Tage später - Luna hatte schon gehofft, einmal ihre Ruhe zu haben -
    geschah das nächste Ereignis.
    Eigentlich sollte es langsam Frühling werden, aber als sie an diesem Morgen aufwachte, war es sengend heiß, die Sonne brannte regelrecht.
    Als Luna schließlich in die Küche kam, war ihre Mutter nicht mehr da,
    es lag aber ein Zettel auf dem Tisch.
    ,,Guten Morgen Luna, ich bin schon bei der Arbeit. Bleib lieber drinnen, da ist es kühler... Mutti", las sie leise vor.
    Wo dieser extreme Temperaturwechsel wohl herkam?
    Neugierig trat Luna in Sommerkleidung mit einem Sonnenhut nach draußen.
    Es sah schon verrückt aus... es war mindestens 30° warm, aber am Straßenrand lagen noch Schneereste...
    Belustigt beobachtete das Mädchen ein kleines, orangerotes Küken, das verspielt auf der Straße herumhüpfte.
    Als es dann jedoch einen Flammenstrahl ausstieß, wurde ihr klar, dass es kein gewöhnliches Tier war. Es war ein Feuerpokémon!
    ,,Dann hab ich wohl wieder was zu tun...", stellte sie seufzend fest.
    Aber dieses winzige Küken konnte doch wohl nicht für diese enorme Hitze verantwortlich sein!
    ,,Woher kommt das bloß...", murmelte sie nachdenklich, als das kleien Pokémon sie plötzlich antippte.
    Es führte sie in das Stadtzentrum, und Luna sah wenig später auch warum:
    In der Mitte des Zentrumsplatzes stand ein rotbrauner Löwe, ein Pokémon,
    es schien die Hitze regelrecht auszustoßen...
    Von der aufsteigenden Luft wurde alles in seiner Nähe ganz verschwommen...
    Die Lunargemme schützend vor sich haltend näherte Luna sich ihm.
    ,,Du schadest... es ist zu heiß!", keuchte sie.
    Das Wesen schaute auf.
    ,,Deine Hitze... sie zerstört die Natur!", fuhr sie fort.
    Der Löwe betrachtete nahezu überrascht die zum Großteil schon schwarz verkohlten Bäume. Dann senkte er den Kopf und ließ die quälende Hitze verschwinden.
    Luna bedankte sich rasch und rannte nach Hause, für die eisigen Temperaturen war sie einfach zu dünn angezogen.
    Warum wohl immer mehr Pokémon hierher kamen?
    ,Blitz, Wasser und Feuer...`, überlegte sie.
    Offensichtlich waren diese drei Raubtiere, der Tiger, der Wolf und der Löwe, die Anführer der jeweiligen Typen...
    Aber hatte am Anfang nicht Mytu dahinter gesteckt?
    Vielleicht hatte es die Elektropokémon und die Wailord herteleportiert?
    Die Blitzwesen waren ja in ihre Welt zurückgekehrt...
    Aber die Wailord waren geblieben....
    Vielleicht waren die Pokémon wieder begeistert von ihrer alten Welt?
    Und die Feuerpokémon hatten einfach ein Gebiet ausgemacht und versucht, es anzupassen?
    So viele Vermutungen und Fragen...
    Später rief Luna noch Lucien an und berichtete ihm von ihren Vermutungen.
    ,,Was für ein Tag...", dachte sie schließlich und beobachtete noch etwas das Küken, das immer noch draußen herumhüpfte.
    Es leuchtete im Dunkeln wie eine kleine Kerze.

  • Kapitel 11
    Ist ein Kampf die richtige Lösung?


    Schließlich, ein paar Wochen später, war Luna wieder vollkommen fit.
    Sie hatte ihre Mutter überredet, bei Lucien übernachten zu dürfen.
    Die beiden wollten diesmal gemeinsam in die Pokémonwelt reisen, um Mytu zu suchen.
    Gerade klingelte das Mädchen am Eingangsportal der Villa.
    ,,Hi Luna!", begrüßte Lucien sie, während er sie hereinließ.
    ,,Bereit für den Kampf?", fragte Luna locker, auch wenn sie eigentlich ziemliche Angst davor hatte und sich am Liebsten einfach verstecken würde...
    Aber sie wusste, dass sie optimistisch daran herangehen musste.
    ,,Ich denke schon... aber wir brauchen einen Plan! Eine Strategie!", erwiderte der Junge.
    ,,Stimmt... als Erstes sollten wir aber versuchen, mit Mytu zu reden... und es richtig herausfordern, nicht so von hinten angreifen...
    Unser Ziel soll sein, es von seinem Plan abzubringen, und nicht, es zu töten..."
    überlegte Luna.
    ,,Ich werde nicht richtig mitkämpfen, Darkrai hilft dir", erinnerte Lucien sie.
    ,,Also... nach dem, was ich gehört habe, ist Darkrai im Typenvorteil...
    Dann solltest du eher die Defensive übernehmen... Ich werde dich dabei - wenn
    nötig - unterstützen. Darkrai kümmert sich um die Offensive, mit seinen starken Unlichtattacken sollte es einiges ausrichten können...
    Wir können Mytu nicht einschätzen...
    Wehr oder lenk die Attacken am Besten mit eigenen Attacken ab", erklärte der Junge.
    ,Wie strategisch er denken kann....´, staunte Luna in Gedanken,
    dann fügte sie hinzu:
    ,,Wenn wir glauben, dass Mytu genug geschwächt ist, gehen wir dann alle in den Angriff?", schlug sie vor.
    Lucien nickte. ,,Meine Eltern sind unterwegs und werden erst spät
    zurückkommen... Also können wir unbemerkt reisen, wie wäre es jetzt?"
    ,,Gut... dann ist keine Zeit zu verlieren!", erwiderte Luna und nahm die Lunargemme und -Feder an sich. Auch die Schattengemme lag schon bereit.
    In der Villa blitzte es grell auf, dann waren die Beiden verschwunden.
    ,,Wir können also auch reisen, ohne zu schlafen...", stellte Luna fest, als sie angekommen waren.
    ,,Dann suchen wir Mytu mal!", schlug Lucien vor und betrachtete sie prüfend. ,,Ich glaube ich bin zu schwer, um von dir getragen zu werden... und es wäre irgendwie komisch", sagte er schließlich lachend.
    ,,Und Darkrai werde ich erst später rufen.... Aber ich habe schon eine Idee!", fuhr er fort und stieß einen schrillen Pfiff aus.
    Aus dem Gebirge ertönte ein zustimmender Ruf und eine Sandwolke näherte sich... Dann stieß das Wesen, das sich darin befand, die Flügel auseinander,
    der Sand stob zur Seite und entblößte einen grünroten, libellenartigen Drachen.
    ,,Das ist mein Freund Libelldra", erklärte Lucien und sprang auf den Rücken des Pokémon. ,,Dann mal los!", rief er und flog auf dem Wesen los,
    Luna schwebte hinterher.
    ,,Und wo wollen wir suchen?", fragte sie schließlich.
    ,,Es fliegt meistens in dem Gewitter... wir müssen nur sein Zentrum ausmachen!", erklärte Lucien und spornte seinen Drachen zur Eile an.
    Denn das Gewitter wurde wieder stärker, der Wind drohte mit jedem Stoß die beiden fliegenden Pokémon wegzuschleudern...
    Libelldra war immun gegen die Blitze, was man von Luna nicht behaupten konnte,
    als Lucien es bemerkte flog er über die Wolkenschicht.
    ,,Da... da vorne ist eine Art Wolkenturm... ich glaube da ist es", erklärte Luna und steurte auf den Gewitteramboss zu.
    Die Beiden sahen sich suchend um, doch es war nichts aufzufinden...
    Schließlich wehte Libelldra die Wolken mit einem Windstoß davon, tatsächlich befand sich dort nichts.
    ,,Das kann nicht sein... ich war mir so sicher...", bemerkte Luna erstaunt.
    ,,Und das zu Recht", ertönte eine Stimme hinter ihnen.
    ,,Nach mir sucht ihr doch!"
    Die Beiden drehten sich um... hinter ihnen schwebte ein menschlich wirkendes Pokémon, es war weiß und kräftig, und hatte einen langen, violetten Schweif...
    Mit seinen ebenfalls violetten Augen fixierte es Luna.
    ,,Nun, wie ich höre hast du Darkrai meinem Befehl entzogen?", fragte das Pokémon mit einem Anflug von Hohn.
    Hinter Cresselia und Lucien entstand ein schwarzer Schatten, Lucien hatte Darkrai gerufen.
    ,,Ah, Darkrai... Ich finde es sehr bedauerlich, dass ihr mir nicht folgen wollt....
    Dann bleibt mir wohl nur noch die Möglichkeit, euch zu eliminieren!
    Aber du, Darkrai, willst du wirklich auf ihrer Seite bleiben?"
    ,,Ich werde dir nie wieder gehorchen!", rief der Schatten daraufhin und schoss eine Salve schwarze Strahlen auf Mytu.
    ,,Wie niedlich!", höhnte dieses jedoch nur und fing die Attacke lässig mit einer Hand ab.
    ,,Dann zeige ich euch mal, was ein Angriff ist!", fügte es wahnsinnig lachend hinzu und schleuderte einen Spukball auf Luna.
    Diese versuchte vergeblich, ihn aufzuhalten, sie wurde gegen Libelldra und Lucien geschleudert...
    Der Drache konnte sich gerade noch so in der Luft halten und Lucien hiefte
    Luna, die von der einen Attacke fast besiegt worden war, auf Libelldras Rücken.
    Auch Darkrai hielt nicht viel länger durch.
    ,,Unterschätzt nie meine Macht! Die Macht Mewtus!", rief das wahnsinnige Pokémon.
    ,,Rückzug...", sagte Lucien nur leise und verschwand mit Luna, Darkrai und Libelldra wieder unter der Wolkendecke.
    ,,Das war ein extremer Fehlschlag... Mytu, oder Mewtu, wie auch immer es heißt, ist einfach zu mächtig...", fluchte er leise und landete mit den Pokémon auf einer Klippe.
    ,,Das kannst du laut sagen", stimmte ihm Luna zu, die sich einigermaßen wieder erholt hatte.
    ,,Warte mal!", rief sie auf einmal.
    ,,Mewtu... wo kommt es her? Kein normales Pokémon hat eine Zahl in seinem Namen? Meinst du, dass Mewtu sozusagen die Zweitversion von einem anderen Pokémon ist?"
    ,,Du meinst dieses Pokémon könnte eine Art Klon sein? Wie es in unserer Welt manchmal mit Tieren gemacht wird? Dann hilft es vielleicht, das Original zu finden!", rief Lucien, der es genau verstanden hatte.
    ,,Wenn das Klon Mew-Zwei heißt, sollte das Original Mew heißen... also suchen wir Mew!", beschloss Luna und begann zu überlegen, wo dieses Pokémon sein konnte.
    Da meldete sich Cresselia zu Wort:
    ,,Ich weiß wo Mew ist.... es wird uns sagen was mit Mewtu geschehen ist, also wie es entstanden ist und wie man es aufhalten kann", erklärte sie.
    ,,Gut, dann zeig uns den Weg!"

  • Kapitel 12
    Mewtus Geschichte


    Luna schwebte, geführt von Cresselia durch die Lunarfeder, hinab in den Wald, an einen kleinen Schrein. Lucien auf seinem Libelldra und Darkrai folgten ihr.
    Schließlich landeten sie auf den moosigen Waldboden.
    ,,Ich habe euch bereits erwartet", sprach eine hohe, kindliche Stimme.
    Ein kleines, rosafarbenes und traurig wirkendes Pokémon kam hinter dem Schrein hervorgeschwebt. Es ähnelte einem übergroßen Katzenembryo.
    ,,Ich bin Mew... ich fürchte das ist alles meine Schuld...", stellte es sich niedergeschlagen vor.
    ,,Lucien und ich sind Menschen, Cresselia hat mir ihre Gestalt gegeben, als sie von Darkrai besiegt wurde... ihr Geist ist in der Lunarfeder. Aber...
    Was weißt du über Mewtu?", erklärte Luna und sah das Pokémon an.
    Dieses nickte nachdenklich, senkte den Kopf mit den riesigen, blauen Augen und begann, zu erzählen.
    ,,Vor einigen Jahren, als die Pokémon noch in eurer Welt lebten, erkannte ein verrückter Forscher die Macht der Pokémon... Er fing mich, als das Wesen mit den Genen aller Pokémon, und wollte mich nutzen, um die Welt zu beherrschen... doch ich gehorchte ihm nicht. Daraufhin ließ er mich frei, erstellte jedoch ohne dass ich es wusste, einen Klon von mir, der jedoch um einiges stärker und mächtiger war als ich, und den verrückten Willen hatte, den Wunsch seines Meisters zu erfüllen... Mewtu.
    Einige Zeit später beschlossen die legendären Pokémon, auch in Anbetracht dieses Vorfalls, die Welt der Menschen zu verlassen, sie löschten alle Erinnerungen an uns...
    Aus dem Forscher wurde ein freundlicher, hilfsbereiter und umgänglicher Mensch.
    Er wusste nichts von seinem Projekt, das von da an frei herumlief...
    Nun ist es soweit: Mewtu will den alten Befehl seines Meisters befolgen und die Welt beherrschen..."
    ,,Aber man muss es doch aufhalten können, oder?", fragte Luna nervös.
    Auch Lucien und Darkrai wirkten entsetzt.
    ,,Ich habe eine Idee", ertönte plötzlich Cresselias Stimme.
    ,,Es gibt eine alte Sage...
    ,Vereinen sich Tag und Nacht und stößt der kindliche Urvater dazu, so werden widerstrebende Mächte, Hass und Wahnsinn, in Frieden und Freude aufgehen.´"
    Mew nickte.
    ,,Tag und Nacht, damit sind Cresselia und Darkrai gemeint,
    denn die Vollmondnacht ist fast taghell. Der kindliche Urvater bin ich,
    denn ich werde oft als der Urvater aller Pokémon bezeichnet, bin jedoch eigentlich eher verspielt", erklärte es mit einem Anflug von einem Lächeln.
    Auch Darkrai meldete sich zu Wort:
    ,,Zusammen mit Cresselia, oder in diesem Falle eher Luna, kann ich einen Strahl entfesseln, der Erinnerungen löschen kann, wie wir es bei den Menschen getan haben.
    Mew kann Neues kreieren, einen neuen Charakter.
    Wenn wir das auf Mewtu anwenden, sollte es normal werden!"
    ,,In der Zeit muss es abgelenkt werden, sonst greift es euch an...
    Da könnten wir euch helfen", ertönte eine dunkle Stimme aus dem Wald und der rotbraune Löwe trat, flankiert von dem Wasserwolf und dem Blitztiger auf die Lichtung.
    ,,Ich bin Entei, und das sind Raicou und Suicune", stellte es sich mit einem Nicken in die Richtung der jeweiligen Begleiter vor.
    ,,Wir sind die legendären Raubkatzen und werden euch helfen, wo wir können!"
    Luna sah sie einen Moment erstaunt an, als ihr klarwurde, woher sie sie kannte,
    dann bedankte sie sich:
    ,,,Gerne, es ist mir eine Ehre, mit euch zusammenzuarbeiten!
    Ihr kümmert euch mit Luciens Hilfe darum, dass Mewtu weder flieht noch angreift,
    damit Mew, Darkrai und ich uns um seine Erinnerung", schlug sie vor.
    Schließlich führte Entei die Anderen zu einer großen Lichtung mit hohen Büschen darum.
    Die Raubkatzen und Lucien verteilten sich im Gebüsch, während sich Darkrai und Luna an ein Ende der Lichtung stellten.
    Mew lächelte und flog in weiten Kreisen nach oben.
    ,,Mewtu, du Kopie , wo bist du?
    Willst du nicht mal mich, das Original treffen?", rief es und segelte wieder zu den Mondpokémon herunter.
    ,,Jetzt kommt es sicher", erklärte es und die Drei sahen wartend in die Wolken.

  • Kapitel 13
    Ein neuer Anfang


    Tatsächlich sank Mewtu wenig später aus den Wolken und landete elegant auf der Lichtung.
    ,,Mew, zeig dich!", rief es zornig.
    Plötzlich rasten von jeder Seite der Lichtung Attacken auf es zu:
    Ein eisiger, leuchtender Strahl, ein Donnerschlag, eine Stichflamme und ein schwarzer Strahl aus der Schattengemme.
    Wütend schaute es sich um und entdeckte Mew, Cresselia - also Luna - und Darkrai.
    ,,Ihr!", fauchte es und schleuderte einen Spukball, der jedoch in einem Flammenwurd verpuffte.
    ,,Wer war das?!", schrie es wütend und fuhr herum.
    Im gleichen Moment schossen Luna und Darkrai zwei Attacken ab, die sich zu einem schwarzen, aber doch hell leuchtenden Strahl vereinten; Mew feuerte einen psychischen Strahl ab, der im Gegensatz zu dem anderen keine Erinnerungen löschen, sondern eine neue Person formen würde.
    Mewtu wurde getroffen, erstarrte kurz und schleuderte eine leuchtend blaue Sphäre
    auf die Drei, die jedoch von einem elektrisierten Wasserstrahl abgeblockt wurde.
    Der Klon schrie wütend auf, er ließ die Erde aufbrechen und glühend heiße Lava hervorspritzen.
    Die Raubkatzen wurden mit voller Wucht getroffen, nur Suicune stand nach kurzer Zeit wieder auf.
    Luna, Darkrai und Mew konnten ausweichen und ihr Werk weiter fortführen - es konnte nicht mehr lange dauern...
    ,,Jetzt!", rief Lucien plötzlich, auch Entei und Raikou rappelten sich wieder auf,
    und die Pokémon gaben noch einmal alles.
    Die Kombination aus Blitz, Feuer und Wasser fesselte Mewtu,
    es versuchte sich zu wehren, was jedoch vergeblich war.
    Als Lucien den Klon schließlich mit einem schwarzen Strahl attackierte, brach das Wesen zusammen.
    Die Angriffe verebbten und die Pokémon starrten es schweigend an.
    ,,Wir haben es geschafft...", flüsterte Luna, woraufhin Jubel ausbrach.
    Vorsichtig schwebte sie zu dem besiegten Wesen und schüttelte es.
    Plötzlich durchfuhr sie etwas, sie zuckte leicht zusammen, doch fing sich wieder.
    Luna beschloss, sich keine Gedanken darüber zu machen und wandte sich wieder Mewtu zu.
    ,,W-wo bin ich?", fragte es verwirrt, dann jedoch schien es sich zu erinnern.
    ,,Danke Cresselia... Darkrai... Mew... Ihr habt mich befreit... von diesem aufgezwungenen Willen...
    Ich werde ein neues Leben beginnen, in dem ich meine Kraft für Andere einsetze!",
    rief es erfreut, als ihm klarwurde, was geschehen war, und es erhob sich und flog in den nun wolkenlosen Himmel.
    ,,Ich werde es begleiten, und es lieben lehren", erklärte Mew fröhlich, kreise noch ein paar Mal um die Lichtung, um dann Mewtu hinterherzurasen.
    Lächelnd sah Luna ihnen nach.
    Plötzlich kam dieses Gefühl wieder.... die Lunarfeder begann grell zu leuchten....
    Etwas glitzerndes fuhr aus der Feder, und das Mädchen fühlte sich, als würde es zerrissen....
    Als das gleißende Licht verblasste, stand Luna wieder in ihrer Menschengestalt da,
    in ihren normalen Klamotten, und neben ihr der Drache, das Pokémon der Mondsichel.
    Die Raubkatzen sahen zufrieden zu, dann hob Entei seine Stimme:
    ,,Nun, wie ich sehe waren wir alle erfolgreich."
    Mit diesen Worten verschwand es, gefolgt von Raikou und Suicune im Wald.
    Cresselia, der Drache, sah ihnen einen Moment lang nach, dann wandte es sich an die Menschen.
    ,,Danke Luna, danke Lucien, für alles, was ihr getan habt!
    Ihr habt eure eigene Welt gerettet, und die Welt der Pokémon dazu!
    Ihr habt euch großen Respekt verdient", rief es freudig.
    ,,Und wir haben auch schon eine neue Aufgabe für euch", fügte Darkrai ebenfalls lächelnd hinzu.
    ,,Keine Sorge!", beruhigte Cresselia, als sie den etwas entsetzten Ausdruck in den Gesichtern sah.
    ,,Die Pokémon werden allmählich in eure Welt zurückkehren, ihr habt ihnen gezeigt, dass die Menschen sie wieder mehr achten werden.
    Also, ihr sollt dafür sorgen, dass das in geregelten Bahnen abläuft."
    ,,Als die Pokémon noch in eurer Welt waren, gab es Menschen, die sich um sie kümmerten, die die kranken und verletzten Pokémon gesund pflegten, und ihnen auch in anderen Gebieten halfen, sie waren die Freunde nahezu aller Pokémon.", fügte Darkrai hinzu.
    ,,Sie nannten sich Ranger... und ihr werdet ihre Tradition neu aufleben lassen.
    Ich ernenne euch hiermit zu den ersten, neuen Pokémon-Rangern!", verkündete Cresselia, der Schatten nickte zustimmend.
    ,,Pokémon-Ranger Luna, stets zu Diensten!", rief Luna lachend.
    ,,Und vergesst Ranger Lucien nicht!"

  • Epilog


    Luna stand am Fenster in ihrem Zimmer und blickte gedankenverloren in die helle Vollmondnacht. Ihre neue Freundin - ein Folipurba, hatte es sich auf der Fensterbank gemütlich gemacht und schnurrte zufrieden, als sie es kraulte.
    Lächelnd erinnerte sich das Mädchen an ihren ersten Tag als Ranger.
    Alles war total chaotisch gewesen... sie war froh, Lucien dabei gehabt zu haben!
    Auch er hatte einen neuen Freund gefunden, auch ein Pokémon:
    Ein Hundemon, das er als verlassenen Welpen - also als Hunduster - aufgenommen hatte.
    Ihr Begleiterpokémon hatte sie erhalten, als sie Pokémon aus einem brennenden Wald gerettet hatte.
    Es war schön, an die Abenteuer zu denken, die sie schon erlebt hatte...
    Jedes Mal warteten neue Pokémon auf sie....
    Als Luna wieder zum Mond blickte, segelte ein zeppelinartiges Wesen vorbei.
    Es sah lächelnd zu Luna herunter, ließ seine glitzernden, sichelförmigen Flügel leicht stauben und flog weiter.
    Ihm folgte ein dunkler Schatten.
    Und dann, danach, rasten zwei Jets vorbei, zumindest sah es so aus.
    Vielleicht waren es aber auch neue, unbekannte Pokémon....?



    Ende