Depth Pearl-auch Wasser schlägt zurück

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  • So, da bin ich mal wieder. Ich muss euch leider ein wenig vertrösten, das neue kapitel ist ein bisschen unfamgreicher als die letzten, und darum bin ich noch nicht fertig geworden... danke für eure kommentare, ich werde mal versuchen, eure fragen ausreichend zu beantworten.
    @Pay:
    Du hast nur eine Frage, und zwar Phione betreffend. Warum es nicht mehr Wolke spielen will, weiß ich nicht, denn es könnte ja eine Regenwolke sein :o vielleicht ist ihm das Dasein von einfachen Wolken zu wenig amüsant.
    @ Mizu:
    1. Mit dem Phantom wars wirklich---aber auch wirklich nur vorerst. Yussuf hat vielleicht einiges in petto, was wir bisher nicht wissen :)
    2. Also, beim ersten Mal wurde Maria ja von den anderen Simsala teleportiert, diesmal jedoch hat sie selbst Einfluss auf ihre Kräfte, die ihr die Perle verleiht. Und sie kann sie auch immer besser einsetzen, was sicher noch von Vorteil ist.
    3. Also, ich hab bei Phione nie wirklich über das Geschlecht nachgedacht... aber irgendwie kommt es schon rüber wie so ein kleines Mädchen, oder? Obwohl die ja eigentlich in den Spielen immer neutral sind... ich tendiere tatsächlich auch eher zu mädchen...
    4. Ja, ich weiß was du meinst :P Im Moment sieht es allerdings nach einer unterwasserauseinandersetzung aus, ob lee ihr da wohl helfen kann? :o wir werden sehen :)
    @liko:
    Okay, hier haben wir auch einige fragen.
    1. LeBelle ist urplötzlich aufgetaucht, ich selbst weiß zwar, wieso, doch wirklich verraten habe ich es noch nicht. möchte ich auch noch nicht, es gehört dazu, war also absicht :o kleiner tipp: aus einem satz von maria könnte man schließen, woher lebelle kam.
    2. das karpador spielt in kapitel 51 eine große rolle, wenn du noch nicht weißt, was das ist, verrate ich es auch noch nicht, sonst ist ja die ganze spannung weg.
    3. ja, manche personen tauchen nicht mehr auf, doch es ist nicht so, dass sie sterben oder anderweitig des lebens enthoben werden. loreen und jette zum beispiel werden in kapitel 50, dem bonuskapitel, das letzte mal auftauchen, denn dass die story noch einmal aufs festland führt, ist unwahrscheinlich.
    4. nein, keine sorge, pikachu ist ashs bester freund :) aber wie würdest du dich denn verhalten, wenn du auf einmal 3 neue personen um dich herum hast, von denen du das meiste nicht einmal weißt, außer, dass lucia ihnen vertraut. zu maria hat er ja mittlerweile einen relativ guten draht, doch die möglichkeit, dass lucia in ihn verliebt sein könnte, erschien ihm einfach viel zu unrealistisch, dass er lieber jemanden fragen wollte. er hatte davor sicher nicht mal daran gedacht, dass sie in ihn verliebt sein könnte, und auf einmal sagt maria ihm das... ich würde da auch erst einmal misstrauisch werden.
    naja, schlussendlich noch einmal danke für eure kommentare, und ich streng mich an, dass ich das kapitel in den nächsten tagen fertig habe :)
    mfg
    DoD

  • Ihr habt lange genug gewartet. Ich habe mir gedacht, das Kapitel Nummer 50 wird mein nächstes Bonuskapitel. Das Thema: Wie reagieren und agieren die Charaktere aus Depth Pearl, wenn sie einen Test, ähnlich denen in der Schule, schreiben müssen? Lernen sie? Tun sie es nicht? Hier ist die Antwort: jeder verhält sich anders. Zum Glück durfte ich Maria ein bisschen über die Schulter gucken, und die anderen haben ihre Geschichten zu erzählen. Bekannte Gesichter werden auftauchen, neue Facetten der Personen werden offenbart. Teilweise zu kurz gekommene Charaktere werden auch beleuchtet... Viel Spaß!


    Kapitel B3 (50)
    Ehrlichkeit währt am längsten


    Huch, ich dachte, hier kommt ein Datum hin
    „Liebes Tagebuch, bald ist es soweit: die Trainer Sinnohs müssen sich einem Wissenstest stellen. Eigentlich wollte ich lernen, und… ach, der Reihe nach.“


    Noch 4 Tage
    Maria, 10:04
    Es war warm. Ich merkte es, schon bevor ich wach war. Langsam öffnete ich den Mund und gestattete mir ein ausgiebiges Gähnen. Dann fiel es mir wieder ein. Der Test! Geschockt riss ich die Augen auf und sah auf den Kalender, der über meinem Bett hing. Nur noch 4 Tage bis zu der Prüfung! Wie vom Blitz getroffen ließ ich mich wieder aufs Bett fallen. „Kann mich bitte wer umlegen oder so…“ stöhnte ich, lernen war noch nie meine Stärke gewesen, und bisher hatte ich jeden Gedanken daran im Keim erstickt. Es war nicht so, dass ich irgendwie doof war, doch andere Dinge lenkten mich schnell ab. Gestern war es echt ein bisschen zu spät geworden. Von draußen schien die Sonne herein, ich ahnte, dass es nicht leicht werden würde, mich an den Schreibtisch zu setzen anstatt mich draußen bräunen zu lassen. Doch zuerst brauchte ich was im Magen.
    Ich stellte mich unter die Dusche, drehte das Wasser, kurz bevor ich sie verlassen wollte, bis zum Anschlag auf kalt, wie es so meine Angewohnheit war. Anschließend suchte ich mehrere Kleidungsstücke zusammen, die ich anziehen wollte: da es, wie gesagt, draußen warm war, entschied ich mich für das blaue Top und meine Trainingshose. Die war halt am bequemsten für solche Tage… ich würde sowieso kaum vor die Tür kommen. Während einige Eier und eine Banane in der Pfanne brutzelten, trat ich von der Küche wieder in mein Schlafzimmer, suchte den Mp3-Player, und stellte die Musik an. Musik ist eine meiner Leidenschaften, sobald ich etwas höre, ändert sich meine Stimmung, das war schon immer so. „That´s what they really want, some fun…“ summte ich, musste wegen des Songs erneut an diese Prüfung denken. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen… Chikusho. Ärgerlich biss ich die Zähne zusammen. Heute würde ich bestimmt lernen!
    Denn ich bin Maria Jou, Musikfanatikerin, der schwarze Mond und schließlich nicht doof. Das wird schon.
    //
    Danny, 12:00
    „Hört zu, Leute.“ Der silberhaarige Trainer stand an einem Tisch mitten in seinem Hotelzimmer, seine Freunde saßen an verschiedenen Sesseln und Stühlen. Das Hotelzimmer war geschmackvoll möbliert, große Fenster ermöglichten den Blick auf das geschäftige Treiben weit unter ihnen, in der Einkaufspassage Jubelstadts. Dannys Blick wanderte kurz zu einer der Topfpflanzen, einer Schwertlilie. Ein Zeichen? Darüber machte er sich keine Gedanken, er hatte einen Plan auszuführen. „Die Testergebnisse werden von Officer Rocky um Punkt 13:00 in zwei Tagen von Jubelstadt nach Herzhofen gebracht. Dort wird die Prüfung stattfinden, und mein Terminplan ist leider etwas voll, darum kam ich nicht zum lernen. Geht euch auch so, oder?“ – „Jep.“ Der, der geantwortet hatte, war Dannys bester Freund, ein unternehmungslustiger Typ mit ordentlich gekämmtem, kurzem Haar, einem weißen Poloshirt und Bluejeans. Ein Loturzel saß vor ihm auf einem Beistelltisch und sah etwas verängstigt ob der ganzen Menschen aus. „Darum habe ich vor, mir die Ergebnisse zu holen.“ Schweigen im Walde. Keiner der Anwesenden erhob die Stimme, woraufhin Danny sich eine Banane nahm, er verspürte leichten Hunger. „Also, wie immer: zuerst die Ideen. Wie machen wir das? Sollen wir Rocky auf dem Weg aufhalten und den Transporter in Gewahrsam nehmen?“ dieser Vorschlag traf, wie er es erwartet hatte, auf Ablehnung. „Dann können wir uns beim Test gar nicht erst sehen lassen!“ – „Genau, Lizzie, das geht nicht.“ Sein amüsierter Ton nervte sie nicht mehr, von Danny war man das gewohnt. Er schien alles auf die leichte Schulter zu nehmen. „Wieso holen wir uns den nicht jetzt schon?“ wollte Blue wissen, er war braun gebrannt, muskulös und trug immer ein Stirnband mit der Aufschrift „Kraft“. „Unmöglich.“, seufzte jemand anders, sofort mischte sich Lizzie wieder ein. „Er hat Recht, momentan sind die Lösungen viel zu gut gesichert. Immerhin geht es um einen Wissenstest, den alle Trainer des Landes machen, sozusagen eine parallel geschaltete Überprüfung des gesamten Wissens der Trainerschaft Sinnohs. Mit anderen Worten…“ – „Wir haben nur diese Chance: die Lösungen entweder austauschen, wenn sie gerade in den Transporter geladen werden, oder, wenn sie in Herzhofen angekommen sind.“, fiel ihr Blue ins Wort, Lizzie hatte die Angewohnheit, einfache Tatsachen in mehrfacher Ausführung zu umschreiben, obwohl jeder schon wusste, was sie meinte. Danny klatschte in die Hände. „Gut, dann steht das fest: die Ergebnisse gehören uns, sobald sie ihren Tresor verlassen. Weiter im Text.“ Dannys bester Freund stupste sein Loturzel an, es schloss die Augen. Ein anderer Trainer hob die Hand. „Was ist?“, wollte der Silberhaarige wissen, die Antwort kam postwendend. „Ich glaube, ich hab da eine Idee.“
    //
    Lucia, 12:15
    „Ich brauch ne Pause!“ stöhnte das Mädchen, ihre rechte Hand war fast so blau wie ihr Pinguinpokémon. Die ganze Nacht hatte sie durchgeschrieben, gelernt, und dabei kaum ein Auge zugetan. Nun jedoch legte sie ihren Füller weg. „Ich versteh echt nicht, wie du so lange lernen kannst!“ tönte die Stimme ihrer Mutter von nebenan, Lucia lächelte. „Weil ich allen beweisen will, dass ich nicht nur Wettbewerbe machen kann. Und darum muss ich in dieser Prüfung die Beste sein! Plinfa, damit werden wir den Gipfel des Erfolgs erklimmen!“ – „Plinfa!“, stimmte ihr Partner zu, als ihre Zimmertür leise weiter aufgeschoben wurde, blickte sie über die Schulter. „Da ist jemand für dich am Telefon, Liebling!“ – „Danke, Mum.“ Schnell stand Lucia auf, trat in ihren Hausschuhen zur Tür, wo sie den Hörer in die Hand gedrückt bekam. „Hey, Lucia!“ – „Ash! Das ist ja eine schöne Überraschung. Wie geht’s dir?“ – „Ach, ich hab mich hier so gut es geht eingelebt. Viele Trainer sind schon in der Stadt, in wenigen Tagen ist es soweit. Und, geht’s dir auch gut?“ – „Stimmt, ich hab die letzten Tage schon quasi durch gelernt! Wenn ich damit nicht die Beste werde, weiß ich auch nicht mehr weiter. Bin etwas müde, aber den Preis zahl ich gern. Kommst du voran?“ ein kurzes Schweigen folgte, Ash zögerte mit der Antwort. Die beiden unterhielten sich länger als sonst, da Lucia aufgrund einer Krankheit längere Zeit zuhause gewesen war, hatten sie ihre Reise zusammen fürs Erste unterbrechen müssen. Nun allerdings ging es ihr wieder gut, und in wenigen Tagen, das hatte sie beschlossen, würde sie ihre Freunde beim großen Wissenstest treffen. „Du lernst doch, oder?“ hakte Lucia streng nach, Ash lachte kurz. „Sicher! Alles bestens. Hör mal, wann kommst du denn nach Herzhofen? Du hast nicht mehr viel Zeit!“ – „Ach, das passt! Ich werde übermorgen um 15 Uhr den Zug nehmen. Am Hauptbahnhof von Herzhofen steige ich aus, und wehe, mich erwartet niemand!“scherzte sie, was Ash diesmal ehrlich zum Lachen brachte. „Super, ich sags Rocko. Er kommt auch erst morgen, irgendwie hab ich hier außer dem Training nicht viel zu tun.“ – „Doch, lernen!“ – „Äh, genau. Naja, war schön, mal wieder deine Stimme zu hören! Überanstreng dich nicht, wir sehen uns!“ – „Alles klar, bis dann, Ash!“ lachte das Mädchen, nahm den Hörer vom Ohr und drückte auf den roten Telefonknopf. Amüsiert schüttelte sie den Kopf, es war klar, dass Ash wahrscheinlich mehr trainierte als lernte. „Aber genau darum ist er mir ja so wichtig…“ murmelte sie. „Plinfaplinfa!“ – „Du hast Recht, das hält mich nicht davon ab, einen besseren Test abzuliefern, als er!“ die Koordinatorin ballte die Faust und reckte sie in die Luft. „Weiter geht’s!“ als ihr Bauch lautstark seinen Protest kundtat, errötete sie. „Aber zuerst wird gegessen.“, schloss sie etwas kleinlaut.
    //
    Lee, Lilith, 15:43
    „Danke.“ Die Schuhe der Angestellten erzeugten auf dem Holzbretterboden ein klickendes Geräusch, welches Lee anfangs störte, doch nach wenigen Momenten gewöhnte er sich daran. Der Gang führte ihn in den Fitnessraum, welcher nur mit einem an der Hotelrezeption erhältlichen Schlüssel zugänglich war, und darum hatte er die freundliche Bedienung um ein kleines Kontingent ihrer Zeit erleichtern müssen. Er hielt nichts davon, für den Test zu lernen, oder sich in mentaler Hinsicht vorzubereiten, er war davon überzeugt, dass er alles wusste, was gefragt sein könnte. Professor Eibes Hinweise waren deutlich genug gewesen, als Lee die Ansprache der Wissenskoryphäe am Fernseher verfolgt hatte, war ihm klar geworden, dass der Schwerpunkt auf den Punkten „Allgemeinwissen“, „Mathematik“ und „Pokémonzucht“ liegen würde. Nun wollte er in Form bleiben, denn mit Sicherheit würde ihm sein umfangreiches Wissen nur nützen, wenn er körperlich fit war und ergo nicht durch Aufregung oder Nervosität ein Blackout erlitt. Kurz gesagt: er schloss den Faktor des Stresses aus. Die junge Frau schloss den Raum auf, Lee lächelte ihr dankbar zu, registrierte, dass sie außergewöhnlich schöne Augen hatte, und schob sie gedanklich in seinen „irrelevant“-Ordner. Für ihn konnte sich niemand mit Maria messen. Als er sich jedoch aufwärmen wollte, merkte er, dass schon jemand im Raum war.
    „Wie bist du hier reingekommen? Die Tür war verschlossen.“
    Lilith erhob sich, sie hatte eben ihre Dehnübungen abgeschlossen. „Ach, war sie das?“ fragte sie mit honigsüßer Stimme, der Blonde ließ sich nicht beeindrucken. „Ja, eigentlich schon. Was tust du hier?“ zu seinem Erstaunen begann das Mädchen, sich langsam im Kreis zu drehen, dabei summte sie ein Lied, welches er nicht einordnen konnte. Dann zuckte er die Schultern und trat zur Gewichtbank. Kaum hatte er sich hingelegt, stand Lilith wieder neben ihm. „Was ist los? Wenn du hier bist, wirst du auch trainieren wollen, oder nicht? Stör mich nicht.“ – „Du bist ja so unfreundlich… ich wollte auf die Bank.“ – „Als ob du diese Gewichte stemmen könntest. Gut, hier.“ Lee stand wieder auf, machte eine einladende Geste der Schwarzhaarigen gegenüber. Sie sah ihn an. „Lass uns tanzen.“ – „Was?!“ – „Ich will ein Bananeneis…“ hauchte sie, tänzelte ein paar Schritte rückwärts, dann setzte sie sich auf den Boden. Lee hob die Brauen, entschied, dass er sie nicht ernst zu nehmen brauchte, und legte sich wieder unter die Gewichte.
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    Loreen, 18:00
    Die Uhr zeigte ihr an, dass es Zeit war, in die Wanne zu steigen. Der Tag war zwar nicht so anstrengend gewesen wie viele zuvor, doch mentale Belastung dieser Art hatte sie viel zu lange nicht mehr durchgemacht. Stundenlang hatte sie gelernt, die Totems, die sie aufgestellt hatte, waren sicherlich eine gute Hilfe. Ihre Vorfahren hatten im Einklang mit der Natur gelebt, und aus diesem Erbe wollte sie das Beste herausholen. Kurze Zeit später lag sie in der Wanne und schloss die Augen. Es gab, laut Veranstalter, 5 große Städte, in welchen man diesen Test absolvieren konnte: Jubelstadt, Herzhofen, Sonnewik, Hidaia und Luketo City. Sie selbst, Loreen, hatte sich für Hidaia entschieden, ihre Freundin Jette und sie selbst waren dort zufällig in der Nähe gewesen. Die Stadt lag zwischen dem Kraterberg und den Sümpfen im Süden, man konnte sie leicht erreichen.
    Jette. Ihre beste Freundin hatte ebenfalls versprochen zu lernen, doch sie schlief immer ein, wenn sie auch nur ein Buch sah. Leise musste Loreen lachen, als sie sich vorstellte, was die Blonde wohl jetzt gerade tat. Produktiv, da war sie sich sicher, konnte es kaum sein. Nachdenklich sah die Indianerin an die Decke, Wasserdampf vom heißen Wasser waberte durch das Bad. Bisher war sie gut voran gekommen, Mathematik hatte sie bereits in der Grundschule gelernt. Pokémonzucht war eines ihrer Hobbies, sie war zuversichtlich, dass sie Fragen dazu gut beantworten konnte. Was das Allgemeinwissen anging, da konnte es kritisch werden, doch um unschönen Überraschungen dahingehend vorzubeugen, sah sie jeden Tag die Nachrichten und hoffte das Beste. Nach einer halben Stunde erhob sie sich, stieg aus der Wanne und trat vor den Spiegel. An ihrem Körper störte sie nur die Narbe, die sich einmal um ihre Hüfte zog, doch sie hatte nie erfahren, woher die überhaupt kam. Kopfschüttelnd kleidete sie sich an, ein bisschen konnte sie noch lernen, bevor sie das Essen machte.
    „Jette? Los, aufstehen!“ lachte sie, als sie in den Hauptraum der Wohnung trat, ein beigefarbener Teppich bedeckte den Boden, Jette lag hatte die Arme auf einen flachen, schwarzen Tisch gelegt, den Kopf darauf gebettet und war in Träumen versunken. Nun jedoch fuhr sie hoch. „Was? Ich hab eine Pause gemacht!“ – „Ja, seit 3 Tagen.“ – „Hehehehe!“ die Indianerin legte den Kopf schief und lächelte kurz, dann sah sie still aus dem Fenster. Die Sonne ging langsam unter und tauchte die Stadt in orangefarbenes Licht.
    Noch 3 Tage
    Der Chief, 7:00
    „Nein, Mann.“ Ablehnend senkte der Junge den Kopf. „Aber Chief, dieser Test ist enorm wichtig für jeden Trainer! Er zeigt, wie viel man über Pokémon weiß!“, redete ein hochgewachsenes Mädchen auf ihn ein, doch der Chief wickelte sich in seine Decke und sah auf den Boden. Er saß an einem Baumstamm vor dem Pokémoncenter von Sonnewik, und in diesem Moment versuchte seine Freundin, ihn zum Lernen zu überreden. Sie war einen Kopf größer als er, hatte kurzes, blondes Haar und trug am liebsten eine langärmlige Lederjacke, dazu einen schwarzen Rock. Sie versuchte schon seit Tagen, ihn zu überreden und nun hatte sie es fast geschafft. Seine Proteste waren immer schwächer geworden, sie hakte noch einmal nach. Wenn sie doch nur aus dieser Kälte rauskäme! Es war immer noch dunkel, kaum zu fassen, wie Chief hier draußen pennen konnte. „Komm schon, wir müssen nicht mal hier weg, weil hier ebenfalls ein Testgebäude steht. Es stimmt zwar, dass die Tests alle in Herzhofen ausgewertet werden, doch schreiben können wir ihn hier!“ – „Mann, diese Lernerei klingt aber nach nem Haufen Arbeit…“ – „Ja, und? Was willst du sonst machen?“ – „Ha, was schon, Mann? Ballern…“ – „Was denn ballern, da gibt’s nichts zu ballern!“ – „Doch, mein Wissen, Mann, das wird alles rausgeballert! Damit kann ich nicht verlieren.“ Sie hielt erstaunt inne und sah auf ihn herab. „Was?“ – „Richtig gehört, du hast es mal wieder geschafft, Kate. Ich mach mit.“ – „Yeah! Warum nicht gleich so.“ – „Werd bloß nicht zu übermütig.“, schwerfällig erhob sich der junge Trainer, als wäre er tatsächlich ein alter Indianerhäuptling. Sogar seine Freundin hatte angefangen, ihn Chief zu nennen, weil er, trotz seiner etwas arbeitsscheuen Art über ein umfangreiches Wissen verfügte, es nur nicht allzu oft preisgab. Seine Decke fiel auf den Boden, darunter wurde eine Jacke aus braunem Leder sichtbar, der Chief richtete seinen Federschmuck zu Recht. „Alles klar? Dann mal los.“ Kate nahm die Decke ihres Freundes, freute sich innerlich über ein weiteres gelungenes Überredungsmanöver und folgte ihm, als er durch die sich automatisch öffnenden Türen des Pokémoncenters begab. Drinnen nickte Chief kurz der schon früh arbeitenden Schwester Joy zu, bog nach links ab, ging die Treppe hinauf. Die dritte Tür von rechts führte zu dem Zimmer der beiden, Chief seufzte genervt. „Nur, weil du es bist.“ – „Klaro!“, vergnügt betrat Kate den Raum und hörte ihren Freund noch irgendwas mit „Ballern“ in sich hinein grummeln. Den Bücherberg sah er noch früh genug, dachte sie, darauf musste sie ihn nicht vorbereiten.
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    Stella, 9:51
    „Guten Morgen, Schwesterchen!“ – „Morgen…“ murmelte Stella, nachdem sie den Hörer abgenommen hatte, auf dem Monitor vor ihr erschien das Bild ihrer großen Schwester Erika. „Schüchtern wie immer, was? Und das, obwohl wir verwandt sind. Naja, manches ändert sich nie! Wie geht’s denn so?“ – „Ach, wie immer. Gut soweit, ich weiß nur nicht, ob ich diesen Test in 3 Tagen schaffe.“ – „Kopf hoch.“ Erika sah belustigt aus, dann fuhr sie fort. „Ich hab sowas damals nicht gemacht, als ich gerade angefangen habe, aber ich glaube, die Erfahrung wird unbezahlbar für dich. Mach einfach mit, du bist nicht dumm.“ – „Weiß ich doch… trotzdem, es gibt sicher jemanden, der besser ist als ich. Gelernt habe ich aber schon!“ – „Gut. Probier es einfach, dabei sein ist alles! Ich wünsche dir viel Glück.“ – „Danke! Ich dir auch, die Arena ist so gut besucht wie immer, oder?“
    Nachdem Erika noch einige Geschichten aus der Blütenstadt erzählt hatte, legten die beiden Schwestern auf. Die Grünhaarige lehnte sich an die weiß gestrichene Wand neben dem Viso-Com, stieß einen Seufzer aus. „Hoffentlich hat sie Recht!“ murmelte sie dann und stieß sich ab. Ihr langer, grüner Rock raschelte leise, als sie das Gebäude verließ, und sich auf einer großen Wiese wiederfand. Heute hatte sie das Windkraftwerk von Jubelstadt besucht, schon früh am Morgen, weil angeblich mit dem Sonnenaufgang die Blumen auf der Wiese am schönsten leuchteten. Tatsächlich war der Anblick der sonnenbeschienenen Blumen so schön gewesen, dass sie sich gar nicht davon hatte loseisen können, doch ein Anruf hatte sie aus ihren Beobachtungen gerissen. Irgendwie wusste Erika immer, was sie gerade tat, sei es weibliche Intuition oder irgendeine Art hellseherischer Fertigkeit. Langsam ging sie über die Wiese, im Gegensatz zu vielen anderen Menschen war sie zwar extrem schüchtern, hatte aber einen eisernen Willen. Und dieser Wille befahl ihr nun, diesen Test zu bestehen. Als ein Windstoß aufkam, sah sie sich um; eine Driftlon-Kolonie wurde von den Bergen her ins Tal geweht. „Wunderschön…“ dachte sie und setzte ihren Weg fort. Sie achtete darauf, nie auf dem befestigten Weg zu laufen, sondern auf dem Grasstreifen links daneben. Nicht umsonst nannte man sie „Green-Stella“.
    //
    Pay, 13:50
    „Berechnen Sie die Wahrscheinlichkeit… Formel…“ murmelte er. Sollten wir Zeugen eines nie dagewesenen Ereignisses werden, der Besserung und Lernbegeisterung Pays?
    „Hähä. Man muss genau wissen, wie man an so einen Test heran tritt. Mir geht es ums Gewinnen.“ Der Trainer saß an einem Schreibtisch, direkt davor befand sich ein Fenster, welches Sonnenlicht hereinließ. Er schrieb schon seit Stunden, viele kleine Zettel lagen auf dem Tisch herum. Kleinere, dann wieder Größere, aber sie alle waren voll beschrieben. Es stimmte, dass das menschliche Gehirn Informationen besser verarbeiten konnte, wenn man diese Dinge aufschrieb, doch DIN A- 4 Seiten hätten es doch auch getan. Ein Klingeln lenkte ihn ab, er trat zu seinem Laptop hinüber und drückte mehrmals auf der Maus herum. Ein kleines Fenster ging auf, aus welchem ihm ein braunhaariges Mädchen aus blauen Augen entgegensah. Ihre Haare waren zu einem Pferdeschwanz gebunden, nur zwei Strähnen fielen ihr links und rechts am Gesicht vorbei. Langsam setzte sich Pay in den Korbsessel, der vor seinem Tisch stand, und schob sich einen Schokoriegel in den Mund. „Maria, was gibt’s?“ sie sah ihn nervös an, schaute kurz zur Seite, dann wieder zu ihm. „Ach, wollte nur mal fragen, wie es so läuft, ich meine, du lernst doch sicher auch für diesen Test.“ – „Joa, kann nich klagen. Denke, ich werd soweit fertig. Wasn los? Du siehst irgendwie nervös aus!“ auf seine Worte hin legte sie den Kopf schief, antwortete aber nicht sofort. Dann schien ihr etwas einzufallen. „Doch, sicher, ich lerne auch. Ach, ich bin einfach aufgeregt… das ist das erste Mal, dass ich so etwas tue.“ – „Son Test? Ach, in der Schule früher hat man doch auch Tests geschrieben!“ – „Ich war nie in der Schule.“ – „Im Kindergarten?“ – „Auch nicht! Aber das spielt keine Rolle, ich wollte nur mal mit jemandem reden, und da ich deine Adresse bei diesem komischen Programm habe, dachte ich…“ sie redete weiter, doch Pay war stark am Nachdenken. Zweierlei interessierte ihn: erstens die Tatsache, dass Maria offenbar nicht in öffentlichen Einrichtungen zum Zwecke der Wissensmehrung gewesen war, zweitens der Umstand, dass sie sich trotz ihres eigenen Laptops wohl nicht besonders gut mit Kommunikationsprogrammen auskannte.
    „Pay, hörst du mir überhaupt zu?“ – „Klaro. War nur grad abgeschweift wegen diesem genialen Schokoriegel.“ – „Schokoriegel verfügen über keinerlei kognitive Fähigkeiten, es ist unmöglich, dass der genial ist!“ – „Was?“ – „Wie bitte?“ der Rothaarige lachte. „Was war das mit dem kognitiven Gedöns?“ – „Oh, gomene. Ich hab nur gedacht…“, Pay fing sich wieder. Die Attitüde von Maria war urkomisch, manchmal fing sie an, hochwissenschaftliches Zeugs zu reden, und später kam heraus, dass sie es nur hatte denken wollen. „Gome-was?“ – „Das ist sowas wie „Entschuldige“ auf Japanisch. Wahrscheinlich habe ich dich jetzt lang genug genervt, ich war nur ein wenig durch den Wind.“ – „Macht nix. Man sieht sich beim Test!“ – „Ach, du kommst auch nach Herzhofen?“ – „Sicher, ich bin sogar schon da!“ – „Ich bin noch in Schleiede, ich komme aber übermorgen auch dort hin.“ – „Alles klar, dann lern ma fleißig weiter. Bis denn.“ – „Ja, du auch. Sayonara!“ nach diesen Worten lächelte sie ihm kurz zu, dann wurde das Fenster wieder schwarz. Der Trainer aus Bad Lavastadt erhob sich, sah auf seine Notizen und grinste. „Lernen? Hähä, das übernehmen die anderen Streber für mich.“
    Scheinbar nicht.
    //
    Eva, 16:12
    „Störe er uns nicht weiter.“
    Die Stimme des Mädchens tönte klar und voll durch den Raum, der Satz war an einen etwas älteren Diener gerichtet gewesen, welcher ihr soeben ihren Kaffee gebracht hatte. „Wie Ihr wünscht.“, mit einer Verbeugung ging er rückwärts aus dem Raum. Man drehte Eva nicht den Rücken zu. Sie trug heute ein langes, weißes Kleid, farblich passende Sandalen, ihr Haar fiel ihr offen über die Schultern und den Rücken herunter. Was sie allerdings dazu bewog, sich den ganzen Tag mit Riley und Anderson zu befassen, war kein Geheimnis: der große Wissenstest stand bevor, und wie es sich für eine Prinzessin gehört, wollte sie die Beste sein. Also hatte sie ihren Leibwächtern aufgetragen, zu lernen, und baute auf ihre spezielle Fähigkeit, die ihr erlauben würde, den Prüfer zu manipulieren. ‚Er soll unsere Leibwächter für uns schreiben lassen, wir fühlen uns nicht wohl. ‘, diese Worte kamen ihr in den Sinn. Genau das würde sie dem Mann sagen, wer auch immer dort das Sagen haben würde. „Weiter. Anderson, was genau tut er, wenn ein Magnetilo…“ – „Mei, Madame, des is a bissl hoart für so ei Burschn wia mich, wissen Se…“ – „Antworten Sie besser, Mister Anderson.“ – „Riley, woast, i war nie besondas guad in der Schu…“ – „Gut, dann eben Riley. Riley, was tut Er, wenn ein Magnetilo ohne Kontrolle weiße Blitze ausstößt und was könnte der Grund dafür sein?“ – „Ich würde es freilassen und ein Magnezone besorgen, Madame. Ein unkontrolliertes Magnetilo ist nicht Teil des Plans.“ – „Falsch, Riley, man muss es putzen, damit die überschüssige Spannung entladen wird.“ Die Blonde sah vom ihrem Buch auf. „Das wird noch hart mit den Beiden, glauben wir.“ – „Mei, Madame, wieso schroabn Sie denn nich selbst, ich mein, Sie wissen so unheimlich viel…“ – „Weil Wir die Beste sein müssen, ohne zu schreiben. Das geziemt sich nicht für eine so hochrangige Adlige wie Uns. Hat Er das verstanden?“ – „Sichoa, Madame.“. Eva seufzte und blätterte um.
    //
    Tommy, 19:30
    Eine Tischlampe beleuchtete den kleinen Schreibtisch aus dunklem Holz. Der Rest des Raumes lag eigentlich schon im Dunklen, Tommy wollte gleich ins Bett. Man sah weder die aufgehängten Papierflieger, die von der Decke baumelten, noch die vielen Plüschtiere, die in seinem Bett lagen, deutlich. Er zermarterte sich soeben den Kopf über ein Problem, welches auch seine Mama nicht hatte lösen können, was ihm nicht verständlich war, weil seine Mama eigentlich alles wusste. ‚Ich hätte James fragen sollen!‘, und mit diesem Gedanken kämpfte er auch schon eine Weile. James war sein bester Freund, sie hatten früher oft zusammen gespielt, dann jedoch war James 10 geworden und hatte sein Pokémon bekommen. Wie immer, wenn er etwas anfing, so reüssierte James auch in diesem Gebiet, gewann häufig und wurde bald als Wunderkind bekannt. Leider hatte er schon früh seine Eltern verloren, wuchs darum bei seiner Tante auf, die nicht besonders freundlich war, also hatten Tommy und seine Mama sich entschieden, James beim Ewigenau-Turnier anzufeuern.
    Beim Gedanken an das Ewigenau- Turnier hob Tommy die Brauen. Er war absolut sicher, dass er dort eine Meerjungfrau gesehen hatte, doch nicht mal seine Mama hatte ihm geglaubt. Später hatte er ein Mädchen bemerkt, dass dasselbe Gesicht gehabt hatte, allerdings war sie sicher ein Mensch gewesen. „Sie kann zaubern!“ flüsterte er; und er war sich dessen völlig sicher. Er klappte das Heftchen zu, in welchem er geschrieben hatte, und stand leise auf. Seine Mama durfte nicht merken, dass er noch wach war. Sie würde ihn ausschimpfen und sagen, er sei noch nicht alt genug für diesen Test. Aber er würde seiner Mama beweisen, wie klug er schon war!
    //
    Noch 2 Tage
    Maria, 8:00
    Heute war ich schon um 7 aufgestanden, ich wollte absolut fit sein, wenn es in die heiße Phase ging. Ich hatte geduscht, gegessen, mir einen Spezialshake gemacht, der angeblich die Konzentration steigern sollte. Als ich den Becher dann in der Hand hatte, und es aussah, als wäre pürierter Brokkoli darin, hatte ich meinen gesamten Mut zusammengesammelt und das Zeug runter bekommen. Vielleicht war es nur ein Placebo, vielleicht half es wirklich, doch heute war ich guter Dinge. Die letzten 2 Tage hatte ich tatsächlich schon gelernt, heute und morgen war nochmal Wiederholung dran. Wenn ich dann kein gutes Ergebnis ablieferte, wusste ich auch nicht mehr weiter. Sogar Pay hatte mehr gelernt als ich! Verdammt, das konnte hart werden. Nachdenklich ging ich ins Nebenzimmer, setzte mich auf einen meiner schwarzen Ledersessel. Dann stand ich auf, ich würde ein wenig rausgehen und laufen. Frische Luft half mir immer beim Nachdenken, danach würde ich weiterlernen. Eilig tauschte ich das schöne, blaue Top gegen ein T-Shirt aus, prüfte, ob meine Frisur noch saß, ging in den Flur. Die Schlüssel lagen da, wo ich sie immer ablegte: auf einer weißen Kommode rechts vom Kücheneingang. Dazu nahm ich mein kleines Musikabspielgerät mit und steckte mir die Hörer in die Ohren.
    Nachdem die Tür hinter mir zugefallen war und ich sie abgeschlossen hatte, versank ich wieder in Gedanken, kam jedoch zu mir, als ich, ein paar Straßen weiter, am Park angekommen war. Er war riesengroß, ungewöhnlich für die sonst kahle und felsige Umgebung Schleiedes. Es war früh, also waren noch nicht viele Menschen unterwegs, was hatte ich aber auch schon vom Samstagmorgen erwartet. Ich fiel in einen für meine Verhältnisse relativ langsamen Laufschritt, es reichte jedoch, um einen anderen Jogger zu überholen. Kaum war ich vorübergezogen, hörte ich angestrengtes Schnaufen, blickte über die Schulter. Der Kerl war ziemlich muskulös, gut gebaut, und wollte es offenbar auf ein Wettrennen ankommen lassen. Er holte auf, lief schließlich neben mir. Ich hob die Brauen, sah wieder nach vorn und lief einfach so weiter. Wie war das noch mit der Pflege von Gestein-Typen gewesen? Kein Wasser, das mochten sie nicht. Man sollte sie trocken abputzen, damit sie sich wohlfühlten. Erde und kleine Steinchen machten ihnen nichts aus, eine Art Peeling war die beste Lösung. Ich war zufrieden, nach mehreren Stichproben meines Wissens blickte ich erneut nach links. Meine Turnschuhe waren aufs Laufen ausgelegt, sie rollten geschmeidig ab, wenn ein Schritt vollendet war. „Huch!“ entfuhr es mir, der Typ neben mir war schweißgebadet und hechelte stark. Sein hochroter Kopf war stur nach vorn gerichtet, er wollte wohl um keinen Preis nachgeben und von einem Mädchen besiegt werden. „Was machst du da?“, fragte ich interessiert, stellte die Musik ab, doch ich erhielt keine Antwort. Er hätte mich von vornherein vorlassen sollen, dann hätte er wenigstens sein Gesicht nicht verloren, doch er schien ein ausgeprägtes Ehrgefühl zu besitzen. Ich war schon dran, meine Geschwindigkeit zu verdoppeln, schaltete die Musik wieder an, da kam mir etwas in den Sinn. „So spricht mein Denken: Das Wasser nimmt nicht mehr Platz ein, als es wirklich bedarf. So gleicht es der Mäßigung.“. Leicht öffnete ich den Mund, atmete tief aus, und schloss die Augen. Dann ließ ich mich immer weiter zurückfallen, der Jogger überholte mich. Ich würde auch nicht wollen, von jemandem, der offensichtlich schneller wäre als ich, so vorgeführt zu werden, also ließ ich den anderen diese Runde gewinnen. „Spürst du die Kraft in dir, die dich weitertreibt, durch diese fremde Welt?“, dieses Lied liebte ich. Ob ich Kraft in mir spürte? Sicher, und zwar viel zu viel davon. Langsam ging ich zu einem Baum herüber, der am Wegesrand stand, setzte mich auf die Wiese und ließ den Blick schweifen. Der Weg führte in verschlungenen Bahnen durch den Park, dazwischen befanden sich Grasanlagen, Pflanzen wie Bäume und Blumen waren darauf verstreut. Schnell prüfte ich die Schnürsenkel meiner Schuhe, zog das Shirt straff und lehnte mich zurück.
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    Danny, 11:00
    Seine Anführerposition wurde nie infrage gestellt, Danny hatte immer die besten Ideen, die stärksten Partner, und darum sahen die anderen zu ihm auf. Nun saßen er, Lizzie und Blue in einem Gebüsch gegenüber einem großen Hochhaus, in zwei Stunden würde Officer Rocky mit ein paar Polizisten aus der Tiefgarage dieses Gebäudes kommen. Die Aufstellung war dem Silberhaarigen bekannt: Rocky würde auf ihrem Motorrad vorausfahren, dahinter fuhr ein unscheinbares Auto mit den Lösungen des großen Tests, und dahinter würden mehrere Officer in Streifenwagen fahren. Wieso der Sicherheitsaufwand so groß war, konnte Dannys Crew nicht genau sagen, vielleicht war im letzten Jahr ein Problem aufgetaucht, man wusste es nicht. „Mensch, Danny, sie kommt erst in zwei Stunden!“ beschwerte sich Lizzie, sie hatte keine Ahnung, wieso ihr Chef schon so früh hierherkommen wollte. „Das weiß ich, doch wir beobachten die Umgebung besser, außerdem schöpfen Menschen, die uns eventuell hier sitzen sehen, dann keinen Verdacht.“ – „Achso.“ – „Blue, schnelle Rekapitulation des Plans, bitte.“ Sagte Danny gelassen, sein Kumpel sah hoch. Er beschäftigte sich mit einigen Iksbat und einem Mikrofon, doch nun öffnete er den Mund. „Um 13 Uhr kommt Rocky da raus, wir fahren ihr mit einem Wagen hinterher, der dem Transportfahrzeug stark ähnelt, verfolgen sie bis zu der Brücke in einem Kilometer Entfernung, ungefähr beim Jubelstadt-TV-Sender.“ – „Völlig richtig. Und dann?“ hakte Danny nach, Blue seufzte. „Das hatten wir doch schon so oft! Dann werden meine Iksbat im Tunnel eine Rauchbombe zünden, wir ersetzen das Transportfahrzeug, gleichzeitig lenken Jackie und Tailor den richtigen Wagen mit einer Fake-Rocky in eine Nebenstraße. Dort fotografieren wir die Ergebnisse ab, um sie am Tag des Tests in unsere… rein zufällig schwarz getönten Sonnenbrillen projizieren können.“ – „Exakt.“, zufrieden lächelte Danny in sich hinein, was Lizzie ein verärgertes Schnauben entlockte. Verwundert hob er die Brauen. „Was ist?“ – „Ach, nichts. Du spielst nur mal wieder Oberlehrer.“ – „Tut mir leid.“, innerlich arbeitend, sah er in den Himmel. Danach würden sie das Auto wieder umtauschen, und niemand würde etwas merken.
    Die Projektionsbrillen hatte Dannys bester Kumpel besorgt, er kannte in dieser Stadt alles und jeden, scheinbar gehörten auch einige Technikfreaks dazu. Die Technik war eigentlich ganz simpel: über einen Computer, sei er nun tragbar oder nicht, konnten Fotos oder Dokumente an die Brillen gesendet werden, und die Brillen projizierten das Bild auf die Netzhaut des Nutzers. Die Testergebnisse würden Danny und seine Crew dann nur noch ablesen müssen. Absolut idiotensicher.
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    Siri, 13:57
    Ungeduldig strich sie eine ihrer blonden Strähnen hinter ihr Ohr, diese Angewohnheit hatte sie schon seit Jahren. Auch, wenn ihre Frisur perfekt saß, konnte sie es nicht lassen, ab und zu eine Strähne zu verschieben. Sie wusste, dass ein Wissenstest anstand, und ihre Trainerinnenehre ließ es nicht zu, dass sie den in den Sand setzte, doch ihr Aussehen war ihr momentan wichtiger. Schließlich wollte sie einmal das beste Model der Welt werden, sie und ihr Schlapor waren bisher in jedem Wettbewerb siegreich gewesen. Mit diesem Schlapor an ihrer Seite bummelte sie durch die Einkaufsstraße Jubelstadts, sah sich die verschiedenen Schaufenster der Modeläden an. Das Ewigenau-Turnier war für sie eigentlich nur eine weitere von vielen Bühnen gewesen, ganz klar hatte sie am besten ausgesehen. Nicht mal die spätere Siegerin kam in ihren Augen an das Aussehen Siris heran, doch gutes Aussehen allein ließ sie den Test nicht bestehen. Als sie vor einem Laden für Schmuck und Juwelierskunst Halt machte, fiel ihr ein, dass sie sich ja zumindest zwei Tage auf den Test konzentrieren konnte, ihre Modelkarriere würde kaum darunter leiden. „Ach, Schlapor… sowas mache ich eigentlich nicht. Was hältst du von diesem Test?“, wie sie erwartet hatte, rümpfte Schlapor die Nase. „Ja, ich kann sowas auch nicht ab. So viele Menschen ohne Schönheit strapazieren meine Geduld. Aber…“, Siri unterbrach sich und seufzte. Mit Schlapor kam sie hervorragend aus, auch wenn es kein Elektropokémon war. Ohne zur Ruhe zu kommen, lief sie weiter, bemerkte weiter vorn auf der Hauptstraße einen Polizeikonvoi. „Huch? Was geht denn da ab?“, wunderte sie sich. Ein junger Mann, der gerade an ihr vorbeilief, klärte sie auf. „Ach, das sind die Testergebnisse für den großen Test am Montag. Die werden gerade nach Herzhofen gebracht.“ – „Achso, danke.“, meinte sie, sah ihn kurz an, und ging weiter.
    Dann stockte sie. „Kenn ich den Typen nicht?“, doch als sie sich umwandte, war der Silberschopf schon verschwunden. „Pf. Na gut, dann wollen wir mal ein bisschen lernen. Aber zuerst die Maniküre!“
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    Lucia, Ash, Rocko, 15:30
    Nun bin ich also wieder in Herzhofen, dachte die Blauhaarige. Sie stand noch im Zug, der in diesem Moment in den Bahnhof einfuhr, eine Hand hatte sie um eine der Haltestangen gelegt, mit der anderen hielt sie ihren Rucksack fest. Lucia verrenkte sich schon fast den Hals, um zu sehen, ob Ash und Rocko schon da waren, dann hielt der Zug an. Schnell drehte sie den roten Hebel an der Tür, schob sie auf, und sprang auf den Bahnsteig. Um sie herum stiegen die anderen Fahrgäste aus; viele davon sahen aus, als würden sie die Strecke täglich fahren. Andere stiegen ein, Aktentaschenträger, Mütter mit kleinen Kindern, junge Pärchen, einfach alle möglichen Arten von Menschen. In dem dichten Gedränge auf dem Bahnsteig suchte sie vergeblich nach ihren Freunden, also beschloss sie, zum Ausgang zu gehen, vielleicht warteten sie ja lieber dort, als sich in dem Gedränge zu verirren. „Hey, Lucia! Lucia!“, als sie die Stimme von Ash hörte, drehte sie sich erfreut um. Er und Rocko kamen von einem Imbissstand aus auf sie zu, scheinbar entrüstet stemmte sie die Hände in die Hüften. „Seid ihr hier um mich abzuholen, oder um zu essen?“, aber sie wussten alle drei, dass es nur ein Spaß war. „Danke, dass ihr gekommen seid.“ Sagte sie dann, ihre Stimme klang ernst. „Klar doch. Wie geht es dir eigentlich? Hast du deine Krankheit überstanden?“ – „Ja, hat zwar länger gedauert, als ich dachte, doch es geht mir wieder gut, Ash. So, wie weit seid ihr?“, auf ihre Frage hin begann Ash, zu husten, und Rocko sah ihn erstaunt an. „Hast du dich angesteckt?“ – „Nein, schon gut. Äh, also, ich hab viel gemacht, und trainiert natürlich auch. Stimmt´s, Kumpel?“, und als Pikachu nichts erwiderte, sondern nur die Augen schloss und seufzte, wusste Lucia, dass sie noch Hilfsarbeit zu leisten hatte.
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    Kanonji, 21:10
    „Es ist Zeit… ins Bett zu gehen.“ – „Aber Kanonji, du musst…“ – „No! Es riecht geradezu nach bösen Geistern, ich könnte nicht mehr lernen, selbst, wenn ich wollte.“, mit diesem Satz verriet sich der Geister-Trainer, es wurde klar, dass er auf Lernen keine Lust mehr hatte. „Du mit deinen Geistern. Die einzigen bösen Geister, die es gibt, befinden sich in deinen Pokébällen.“, Kanonji rückte seine schwarze, runde Brille zurecht und brachte das Gesicht nah vor das seiner kleinen Schwester. Die beiden saßen in der Eingangshalle des Luketo-Pokémoncenters und besprachen die letzten Details. In wenigen Stunden würde der letzte Tag vor dem Test anbrechen, und der Wissensstand der beiden hätte im Grunde um einiges besser sein können. „Da könntest du sogar Recht haben. Böse Geister sind überall!“ – „Bitte lasst diesen Kelch vorübergehen.“, stöhnte die Jüngere, legte ein Mathematikbuch auf den Glastisch, vor dem die beiden saßen. Immer versuchte ihr Bruder, durch ominöse Geistererscheinungen, die praktischerweise nur er sehen konnte, den Lernprozess zu unterbrechen. Schließlich hatte sie es aufgegeben. „Es ist dein Testergebnis, ich kümmere mich um das Meine.“, und mit diesen Worten erhob sie sich und verließ das Pokémoncenter. Kanonji blieb noch eine Weile sitzen und dachte nach. „Ich werde den Prüfern ein Autogramm geben, das reicht, um mich den Test bestehen zu lassen. Great! Genau so mach ich das. Und nun wird sich ausgeruht!“
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    Noch 1 Tag
    Saja, 9:13
    Das Schicksal ist unausweichlich. Entweder sie bestand den Test, oder sie bestand ihn nicht. Welche Fragen drankommen würden, welche Themen abgefragt werden könnten, das interessierte Saja nicht. Soeben war sie aufgewacht, trug einen schwarzen Pyjama, weil ihrer Meinung nach Schwarz die beste Farbe von allen war. Normalerweise trug sie eine Kapuze, weil sie es hasste, wenn man ihr Gesicht sehen konnte. Alles an ihr erschien ihr falsch, die Nase zu groß, der Mund nicht geschwungen genug, die Haare zu lang, und so weiter, und so weiter. Darum hatte sie sich angewöhnt, das Schicksal verantwortlich zu machen, immer, wenn ihr etwas nicht passte. Warum sollte sie lernen? Es stand bereits fest, ob sie bestehen würde, oder nicht. Das Schicksal ist unausweichlich. Saja stand mittlerweile vor dem Badezimmerspiegel ihres Elternhauses, immer, wenn sie einen neuen Orden hatte, kehrte sie für einige Tage heim. Das Haus war groß und hell, stand am Stadtrand von Sonnewik. Wenige Meter vor der Haustür befand sich eine Treppe, die zu den höher gelegenen Lichtstraßen führte, die sich durch die ganze Stadt zogen.
    Sie hasste diese Stadt. Zu hell, zu bunt, die Bewohner waren immer in Hektik. Sinnohs Technikstadt. Wütend putzte Saja sich die Zähne, vermied dabei den Blick in den Spiegel. Sie würde sowieso dasselbe sehen wie jeden Tag. Wieso konnte sie nicht blond sein? Oder braunhaarig? Schwarz war nicht hübsch, schwarz war in ihren Augen eine starke Farbe. Keine Farbe für Mädchen. Doch genau darum liebte sie es normalerweise so. Sie dachte an dieses Mädchen beim Ewigenau-Turnier, Maria. Sie kannte die gleichen Gefühle wie sie, wie Saja. Das hatte sie beim ersten Mal bemerkt, als sie einen ihrer Kämpfe gesehen hatte. Doch irgendwie hatte sich das Verhalten dieses Mädchens verändert. Die Schwarzhaarige verharrte, die Zahnbürste steckte schon fast wieder im Glas. War es möglich, dass man sich öffnen konnte? ‚Ich werde gleich die Karten legen, dann entscheide ich, ob ich zum Test gehe.‘, dachte sie, dann verließ sie das Bad.
    Denn das Schicksal ist unausweichlich.


    Pay, Lee, Maria, 13:38
    In Schleiede hatte ich den Zug genommen, der mich nach Herzhofen bringen sollte. Gestern war ich früh zu Bett gegangen, um heute fit zu sein, um 7 war ich aufgewacht. Nun stand ich vor der Einkaufshalle von Herzhofen, weil mich Pay hier abholen wollte. Der Bahnhof lag zum Glück direkt daneben, ich hatte nicht weit laufen müssen. Menschen strömten heraus, andere gingen herein, obwohl Sonntag war. Hatten die Läden heute einen verkaufsoffenen Tag? Es schien fast so. Meine Blicke suchten den Platz vor der Mall ab, ich konnte Pay allerdings bisher nicht ausmachen. „Baka, wo bleibt der denn?!“, entfuhr es mir, bestimmt hatte ich schon eine halbe Stunde gewartet. Mir fiel auf, dass auf dem gesamten Platz in regelmäßigen Abständen Bänke standen, ich schritt zügig zu einer davon herüber, setzte mich genau in die Mitte, legte die Arme links und rechts neben mir auf die Lehne und schlug die Beine übereinander. So, wo blieb der jetzt?
    Viel zu spät fiel mir eine Gruppe junger Männer auf, im Gegenzug allerdings schienen sie mich relativ früh bemerkt zu haben. Der größte der Kerle trat auf mich zu und setzte sich neben mich. „Hey, Süße, ich will ja nicht unhöflich sein, aber das ist unsere Bank.“, sagte er, worauf ich ihn ansah. Dann scannten meine Augen den Boden vor der Bank, jedenfalls den Teil, der momentan nicht von den Schuhen der anderen Typen verdeckt wurde. Ein weiterer sprach mich an, diesmal weniger höflich. „Ey, was guckste da aufm Boden rum?“ – „Ich suche nach einem Hinweisschild.“ – „Wat?“ – „Naja, sowas wie „Eigentum von…“, ihr wisst schon.“, auf meine Worte hin grinste der neben mir. „Oh, das Kätzchen hat Krallen.“, wenn ich doch nur die Kette noch hätte… dann hätte er damit sogar Recht. Aber ‚wenn‘ und ‚aber‘ halfen mir nicht weiter. „Also, warum tust du uns nicht den Gefallen und lässt meine Freunde hier sitzen. Wir sitzen immer hier, weißt du.“, ich hätte einfach aufstehen und gehen sollen, doch irgendwas sagte mir, dass der Kerl log und mich nur provozieren wollte. Gelassen blieb ich sitzen. „So spricht mein Denken: Wer Geist hat, hat sicher auch das richtige Wort, doch wer Worte hat, hat darum noch nicht notwendigerweise Geist. Dies ist ein öffentlicher Platz, die Bänke gehören höchstens der Stadt, könnte ich mir vorstellen.“, nachdem ich das gesagt hatte, trat einer der Stehenden einen Schritt zurück. „Lass abhauen, Mann, die is irgenwie komisch.“, dann zuckte ich zusammen und riss erstaunt die Augen auf, als eine Stimme direkt hinter mir ertönte. „Lasst die Kleine in Ruhe und geht in Frieden, solange ihr noch könnt. Mit meiner Geduld ist es heute nicht eben zum Besten bestellt.“, dann musste ich lächeln. Sah so aus, als ob Lee und Pay endlich aufgekreuzt waren.
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    Danny, 17:44
    „Irgendwie hätte das…“ – „Jep.“ – „Das heißt, ich muss…“ – „Genau.“ – „Hm.“, Danny und sein bester Kumpel saßen zusammen auf einem Sofa, sahen fern. Der Plan gestern ging so schief, wie nur irgendwas schief gehen konnte, Rocky hatte irgendwie gepeilt, dass der Transportwagen ausgetauscht worden war, Blue war aufgeflogen und sie hatte ihn mitgenommen. Die beiden bliesen ziemliches Trübsal, hatten sie sich doch so schön ausgemalt, wie sie den Test mit Bravour bestehen würden. „Machen wir jetzt überhaupt noch mit?“ – „Sicher, Steve. Aber es wird lange nicht so gut laufen, wie ich dachte.“ – „Verdammt. Wieso wusste sie das?“ – „Die Frage habe ich mir oft gestellt, seit gestern. Wo ist Lizzie?“ – „Sie holt Blue da raus, Crow und Zane sind mit ihr gegangen.“ – „Und Tailor?“ – „Sie wollte ja die Fake-Rocky spielen, zum Glück ist sie rechtzeitig abgebogen. Denke, sie kommt morgen auch zum Test. Danny nahm einen Schluck aus einer blauen Flasche, stellte sie neben sich auf den Tisch. Der Fernseher flimmerte. „Oh, Mann.“ – „Das kannst du laut sagen.“, die beiden saßen wieder still nebeneinander. Es hätte so gut laufen können!



    Weiter gehts im nächsten Post, ich habe die maximale Zeichenanzahl gesprengt O.o aber es hat so viel Spaß gemacht, dass ich nicht mehr aufhören konnte!

  • Alle, 20:00
    Mal sehen, was sie in Sonnewik so treiben.
    „Chief, komm endlich rein.“, Kate stand erneut vor dem Baum, welchen ihr Freund wohl ziemlich lieb gewonnen hatte, und fror. Es war schon dunkel, doch dem Typen vor ihr schien das nichts auszumachen. „Warum denn?“ – „Weil wir uns ausruhen müssen, morgen ist doch der Test!“ – „Es ist noch nicht zu spät, Kate. Aber wie du willst, ich werde eh mehr Punkte machen als du.“ – „Ach ja, und warum?“, sie blitzte ihn grimmig an. Wenn sie etwas hasste, dann Machogehabe. „Weil ich mein absolut gesamtes Wissen raus ballere, darum.“ – „Achso, na klar.“, lächelte sie.
    Mehrere hundert Meter weiter ging ebenfalls jemand zu Bett, und zwar Saja. Sie hatte aus ihren Tarotkarten ein relativ günstiges Ergebnis vorhergesehen, es war zwar irre schwer, sich selbst die Karten zu legen, weil man natürlich immer das Beste wollte, und nie objektiv blieb. Doch sie sagte sich immer, dass sie auch bei anderen nie objektiv blieb, weil sie denen immer das Schlechteste wollte. Keine Tarotkarte war nur schlecht oder nur gut, es kam auf die Kombination an. „Morgen werde ich also mein Wissen testen.“ Sagte sie zu ihrem Spiegelbild, wurde erneut wütend, und rammte die Faust gegen die reflektierende Oberfläche. „Beruhig dich, Saja. Morgen brauchst du deine Konzentration.“. Sie ging in ihr Zimmer zurück und endzündete 13 Kerzen, die sie um ihr Bett herum aufstellte. Das Schicksal ist unausweichlich.
    Auch in Hidaia sind die letzten Vorbereitungen in Gang…
    „Jette? Aufwachen, es gibt Abendessen!“
    „Oh, sorry, hab Pause gemacht!“, Loreen seufzte einmal mehr. Es war nicht zu schaffen, Jette zum Lernen zu bringen. Sie bewies eine ausgeprägte Standhaftigkeit beim Malen oder Schlafen, doch mentale Anstrengung brachte sie sofort zum Einschlafen. „Hier, Coq au vin. Das hat mir mein Onkel beigebracht. Dachte, vielleicht schmeckt es dir.“, die Indianerin stellte zwei Teller auf den flachen Tisch, auf dem Jette eben wieder, den Kopf auf den Armen gebettet, geschlafen hatte. „Kokowei?“ – „Nein, in unserer Sprache wäre das… ‚Hahn in Wein‘, glaube ich.“ – „Aber das klingt gar nicht indianisch!“ – „Ich weiß, er ist auch nur mein Adoptivonkel, sozusagen. Lassen wir das. Guten Appetit!“ – „Danke, ebenso!“
    Loreen sah aus dem Fenster, der Himmel war fast schwarz. Nur ein kleiner Streifen blau war noch zu sehen.


    Doch mehrere Stockwerke unter den beiden, in einem entfernten Hotel am anderen Ende der Stadt, regte sich jemand gehörig auf.
    „Nein, sagen Wir! Es ist nicht möglich, dass Wir in diesem… Kabuff nächtigen!“ – „Mei, Lady, des is a 4- Stern Hoatel, i mein…“ – „Er soll nicht ‚meinen‘, er soll parieren! Ausführen von Unseren Befehlen! Wir erwarten das Beste vom Besten!“, die Blonde hatte zickig die Arme verschränkt und wandte sich brüsk ab. Der Bedienstete, der sofort von ihrer Fähigkeit erwischt wurde, rieb sich die Hände und verneigte sich. „Madame Eva, natürlich werdet Ihr die beste Suite des Hauses bekommen. Folgen Sie mir…“, sie nickte herrisch, innerlich jedoch krümmte sie sich zusammen. Es war so langweilig, alles zu bekommen, was man wollte. Und sie war so verdammt einsam. Doch es ließ sich aushalten… solange das Ambiente stimmte.

    Weit weg, in Luketo, denkt man jedoch nur an eines:

    „Bad spirit!“ – „Ja, Kanonji. Ist ja gut. Hast du deine Pillen genommen?“, die Antwort seiner Schwester war wie gewohnt bissig und kalt, sie konnte es einfach nicht mehr ab, dass er seine Medium-Nummer überall abzog, wo sie auch nur langgingen. Kleine Kinder fanden ihren Bruder cool, weil er gegen Monster kämpfte, die sie nicht sehen konnten, doch mittlerweile sollte er aus dem Alter rausgekommen sein. Die Geschwister saßen, wie jeden Abend, in der Eingangshalle des Pokémoncenters, nun jedoch wollten sie ins Bett gehen, weil morgen der Test anstand. „Los, Schlafenszeit.“, mit diesen Worten stand das Mädchen auf. Kanonji sah ihr schweigend nach. ‚Sie weiß gar nicht, was sie verpasst. In diesem Moment schweben mehrere Geister um sie herum, und machen urkomisches Zeug. Wenn sie doch nur… wenn sie doch nur SEHEN könnte!‘
    Draußen vor dem Pokémoncenter stand das grünhaarige Mädchen und beobachtete Kanonji. Stella hatte ihn auf dem Turnier gesehen, und nun wusste sie, dass er wohl auch am Test morgen teilnehmen würde. „Der ist doch so viel besser als ich… ich habe keine Chance.“, murmelte sie. Dann dachte sie an ihre Schwester und straffte die Schultern. „Doch, ich schaffe das! Ich habe gelernt, ich bin nicht unklug, und ich werde mich gut ausschlafen. Ja, das mache ich. Dann trinke ich morgen meinen Tee, und es kann nichts schief gehen! Stella, du packst das.“. Sie machte sich selbst Mut, drehte sich um und lief auf dem Gras entlang, welches den Weg säumte.

    Bisher sind also alle guter Dinge, auch, wenn sich Eva ein bisschen wenig Gedanken über den Test macht. Wie läuft es wohl in Jubelstadt?


    James sah an die Decke. Er hatte Tommy und dessen Mutter besucht, auch, um sich für alles zu bedanken, was sie schon für ihn getan hatten. Tommys Mutter, eine freundliche, hoch gewachsene Frau, hatte Plätzchen gebacken und die beiden so ein wenig über James´ Reise befragt, dann hatte sie Tommy ins Bett geschickt, als es spät geworden war. Über seinen besten Freund wusste James, dass er auch am Test teilnehmen wollte, auch wenn er ein Jahr zu jung war. „Also, ich werde dann mal wieder gehen. Morgen sollten alle, die den Test mitschreiben, ausgeruht sein.“ – „Ja. Weißt du schon, wo du schläfst? Ansonsten kannst du das Gästezimmer haben.“ – „Vielen Dank, aber ich bin schon im Pokémoncenter untergebracht. Bis morgen also!“ – „Bis morgen.“, in Gedanken machte er sich Sorgen darum, wie er Tommy in den Test schleusen sollte. Es war allerdings nicht unmöglich, soviel war ihm klar.
    In einem Apartmentblock in der Innenstadt legte sich Siri gerade ins Bett, sie hatte einen seidenen Pyjama an, ihre Eltern waren zusammen Essen. Darum hatte sie sich noch ein wenig um ihr äußeres Erscheinungsbild gekümmert, ein bisschen gelernt und war dann in die weichen Kissen ihres Betts gesunken. Es war nicht so, dass sie dort wohnten, weil nicht genug Geld für ein richtiges Haus da war, vielmehr war der Beruf ihres Vaters schuld: er musste oft umziehen, und Siri sowie ihre Mutter zogen halt mit. Ihre Pokébälle lagen fein säuberlich aufgereiht neben ihr auf der Kommode, auf welcher sich auf eine Digitaluhr befand. ‚Morgen um Punkt 7 Uhr werde ich davon geweckt. Der Test beginnt um Punkt 10 Uhr, darum habe ich genug Zeit, um zu essen, mich frisch zu machen, und meine Erscheinung zu perfektionieren.‘ , dachte sie, und schloss die Augen.
    Ebenso ging es Danny und seiner Crew, sie hatten ihren Plan leider nicht ausführen können, nun lag ein Großteil dieser Trainergruppe schon über Jubelstadt verstreut im Bett. Danny selbst saß auf dem Dach eines Wolkenkratzers und sah hinunter, beobachtete die dunklen Straßen, die Geschäftigkeit des Treibens unten hatte mit Einbrechen der Dämmerung rapide nachgelassen. Die Läden schlossen nach und nach, die Stadt legte sich zur Ruhe. „Ich hoffe, wenigstens Plan B klappt.“, murmelte er, in seinem Kopf nahm erneut eine Idee Gestalt an. Ruckartig stand er auf und ging über das kahle Dach, hinüber zu einem kleinen Häuschen aus Metall, in welches eine Tür eingelassen war. Dieser Kasten führte zum Treppenschacht, den er nun hinunterstieg. Es durfte morgen nichts schief gehen.


    Soweit, so gut. Die Gruppe um Ash und Lucia befindet sich in Herzhofen, und auch Maria, Lee und Pay wollen die Wissensprüfung hier absolvieren.


    Ich lehnte mich zurück. Wir waren vom Marktplatz aus in das Hotel gegangen, in welchem Lee sich einquartiert hatte, ich hatte mir ebenfalls ein Zimmer genommen. Es befand sich zwar ein paar Etagen über Lees Zimmer, doch immerhin hatte ich eines. Wo Pay übernachtete, beziehungsweise, wo er wohnte, hatte er nicht verraten, vielleicht bekam ich es ja noch raus. Auf jeden Fall musste er Internetanschluss haben, sonst hätte ich ihn nicht kontaktieren können. Wie dem auch sei, Pay, Lee und ich saßen in einem Restaurant im Süden der Stadt, in der Nähe der Kathedrale, und warteten auf Lucia, Ash und Rocko. „Ach, ich habe diese Verrückte da getroffen, letztens beim Training.“, meinte Lee. Ich blickte auf. „Verrückte?“ – „Ja, die Schwarzhaarige, die einem die Kraft entziehen kann. Irgendwie hat die aber nichts Brauchbares rausgebracht.“ – „Wo genau? Im Hotel?“ – „Ja, genau.“ – „Lilith ist nicht verrückt… nur denkt sie anders als die meisten anderen Menschen.“ – „Dennoch, ihre Art ist sehr merkwürdig.“, ich musste an unseren Kuss denken. „Ja, da hast du Recht.“. Wie gut, dass sie mir nicht über den Weg gelaufen war. Ich konnte nicht voraussagen, wie ich reagieren würde. „Wo bleiben die drei denn?“, wollte Pay wissen, ungeduldig sah er die Speisekarte an, die genau vor mir auf dem Tisch stand. Mir war die Karte an sich eigentlich egal, ich hatte die drei schon lange nicht gesehen und freute mich darauf. Das Restaurant war ziemlich… ja, fein, ohne ein Abendkleid traute ich mich nie in sowas rein. Glücklicherweise hatte ich ein Abendkleid, und zwar ein nachtschwarzes, ohne Ärmel und bis zu den Schienbeinen reichend. Für so einen Anlass war es doch angebracht, oder? Jedenfalls saß ich nun direkt am Fenster, der Tisch war für 6 Personen ausgelegt. Neben mir saß Pay, mir gegenüber Lee. Lucia, Ash und Rocko ließen ein bisschen auf sich warten, doch ich war sicher, dass sie gleich hier ankommen würden. Der Rothaarige hatte sein rotes Hemd gegen ein weißes Poloshirt getauscht, dazu trug er eine Jeans, offenbar das Eleganteste, was er zustande brachte. Mein Gegenüber hatte zwar wieder ein schwarzes Hemd an, doch ich hatte den Verdacht, dass es nicht aus normalem Stoff bestand. Er achtete viel mehr darauf als er es sonst tat.
    Bevor ich weiter in Gedanken versinken konnte, öffnete sich die Tür. Ich saß so, dass ich direkten Blick darauf hatte, auch wenn eine große Pflanze im Weg stand. Diese Stimmen kamen mir so bekannt vor! Sofort waren die Erinnerungen wieder da. Schritte näherten sich, neben mir hatte Pay seinen Kopf in die Hände gestützt. „Na endlich, essen!“ – „Typisch Pay.“, meinte Lucia dazu, als sie sich vor unserem Tisch positioniert hatte. „Siehst du, die drei haben sich auch schick angezogen.“, tadelte ich ihn, doch Pay hatte sich sofort in die Karte vertieft. Mein Blick wanderte zu der Koordinatorin, sie strahlte mich an. „Lange nicht gesehen!“



    Der Test
    Maria, 9:45
    Ich gebe zu, ich war nervös. Früher hätte mich die Gegenwart all dieser Menschen gestört, doch ich war viel selbstsicherer geworden. Ich war früh aufgestanden, der gestrige Abend war einfach nur super gewesen. Wir hatten uns eine Menge erzählt, Lucia hatte ihre Krankheit gut überstanden. Lee hatte sogar seine Augen von mir lösen können, jedenfalls ab und zu. Naja. Als wir später zurück ins Hotel gegangen waren, hatten wir uns noch versprochen, dass wir beim Test nebeneinander sitzen würden. Um halb 8 war ich aufgewacht, und nun stand ich hier vor einem großen Gebäude inmitten von Herzhofen, eine Menge anderer Trainer stand ebenfalls herum. Lucia neben mir seufzte hörbar. „Mann, wie viele sind denn das?“ – „Weiß nicht. Aber angeblich soll man auch in 4 anderen Städten diese Prüfung ablegen können, darum ist hier noch lange nicht so viel los wie damals in Ewigenau.“, ich hatte mich heute für die Jeanshotpants und ein schwarzes Top entschieden, ich würde lange sitzen, es würde warm da drin werden, darum tat ich alles, um nicht zu heiß zu werden. Liebes Tagebuch, du weißt genau, wie das gemeint ist. „Hey, wir können rein!“, rief Lucia.


    Der Prüfer, 10:00
    Er war der Prüfer. Nichts entging ihm, nichts konnte sich vor ihm verbergen. Seine Augen waren hinter einer stark getönten Brille verborgen, weil schon einige bei ihrem Anblick den Verstand verloren hatten. Nicht mal ein Staraptor hatte schärfere Augen als er. Um die Prüfer der 5 Städte kenntlich zu machen, hatten die anderen 4 das mit der Brille von ihm abgeguckt. Nun hatte er die Trainer ihren Plätzen zugewiesen, behielt sie im Blick. Schnell teilte er die Prüfungsfragen aus und erhob die Stimme. „Ihr habt exakt 4 Stunden Zeit. Habt ihr das verstanden? Dieser Test hilft euch nicht, sofort in die Liga einzusteigen, er wird euch keine Orden ersetzen, er dient nur dazu, eure Wissensgrenzen auszuloten. Die Ergebnisse sind in einem gesicherten Raum hinter mir.“, er wandte sich kurz um. Der Raum war riesig, weißes Laminat bedeckte den Boden. Es sah aus wie in einem Hörsaal, die Trainer saßen auf einer Art Stufensystem aus geschwungenen Sitzreihen. „Es wird nicht geschummelt, gespickt, was weiß ich. Ich sehe alles.“, er legte die Hand auf eine kleine Uhr. „Und los.“. Man nannte ihn den Scanner… die Uhr tickte.


    Stella, 10:15
    Stella hatte sich getraut, zum Test zu gehen, wäre aber fast im Angesicht der ganzen anderen Trainer wieder nach Hause gegangen. Doch das Bild ihrer Schwester war vor ihrem inneren Auge erschienen, sie wäre sicher enttäuscht gewesen. Also saß Stella nun auf Platz 7 in Reihe 3, relativ weit vorn, und beobachtete die anderen. Einige Fragen hatte sie schon beantwortet, neben ihr saß ein rothaariger Trainer, den sie schon mal gesehen hatte, so wie sie glaubte. Er aß schon den dritten Schokoriegel, sie wunderte sich, wie er bei den Essgewohnheiten noch so schlank sein konnte. ‚Wahrscheinlich trainiert er Kampfpokémon… so, wie er aussieht. ‘, dachte sie. Noch wahrscheinlicher war allerdings, dass er mit ihnen trainierte. Stella gab sich einen Ruck, zwang ihre Gedanken zurück auf das Papier vor ihr. ‚Ich darf mich nicht ablenken lassen…‘, die nächste Frage war sogar ziemlich leicht.


    Alle Trainer, die ihr in diesem Kapitel gesehen habt, versuchen sich momentan an der Prüfung. Die Zeit vergeht, Pay Schokoladenvorrat schrumpft, und auf Marias Tisch stehen am Ende 3 leere Spriteflaschen. Dann lasst uns mal sehen…


    Maria
    Erleichterung. Mehr verspürte ich nicht, als ich mich endlich erhob und die Blätter abgab. Vor zwei Stunden gab es zwar eine Pause, doch ich war es dennoch nicht gewohnt, so lange still zu sitzen…jedenfalls nicht, wenn der Wasserfall fehlte, der auf meine Schultern einprasselte. Zum Glück hatte ich am Vortag noch Sprite eingekauft, ich wüsste nicht, wie ich das sonst hätte überleben sollen. Wie dem auch sei, ich hatte, glaube ich, alle Fragen soweit richtig beantwortet. Meine Füße trugen mich wieder an die frische Luft, wo auch schon andere Trainer warteten, die vor mir fertig gewesen waren. Es war mir, als hätte ich Lilith in der Menge gesehen, doch ich konnte mich irren. Auf ein Treffen mit ihr war ich noch immer nicht sonderlich scharf. Langsam streckte ich die Arme zu den Seiten aus, dann legte ich die Hände zusammen und versuchte, mit durchgedrückten Knien meine Füße zu berühren. Früher hatte ich das nicht geschafft, aber heute ging es, und diese Übung entspannte mich irgendwie. Danach sah ich mich um, Ash und Pay waren eigentlich schon vor mir fertig gewesen. Wo sie wohl waren?
    „Hey.“, als ich mich umwandte, kam Lucia auf mich zu. „Was glaubst du, wie wir abgeschnitten haben?“


    [tabmenu]
    [tab='Ergebnisse-Jubelstadt']
    [subtab='Tommy'] Tommy, 30/400
    Sein Kopf fühlte sich an, als würde er qualmen. So viel hatte er schon geschrieben, und diese Zettel wurden einfach nicht weniger! So hatte er sich das wirklich nicht vorgestellt. Seine Mama wusste nicht, dass er hier war, er hatte gesagt, er würde mit James und den Pokémon spielen. James saß genau neben ihm, ein Paar Reihen weiter hatte er ein komisches Mädchen gesehen, das an den Kabeln in ihrem Tisch herumgespielt hatte. Tommy zuckte die Schultern, erschrak, als die Lichter ausgingen, und schrieb danach weiter, als das Murren sich gelegt hatte. So viele Fragen!
    Daraus schließen wir: bevor ihr zur Schule geht, genießt die Zeit zuhause. Der Ernst des Lebens geht noch früh genug los!


    [subtab='Dannys Crew']Danny: 310/400, Blue: 219:400, Lizzie: 310/400, Steve: 120/400, …
    „Das ist hervorragend.“, flüsterte der Silberhaarige. Rocky hatte sich in Sicherheit gewusst, doch woher hätte sie auch wissen sollen, dass er, Danny, den wahren Transportweg der Ergebnisse kannte? Neben dem Konvoi war ein einzelner, unauffälliger Officer mit einem alten Rucksack vom Hotel aus losgelaufen, niemand wäre darauf gekommen, dass er dermaßen wichtige Dokumente im Gewahrsam hatte. Im Zug von Jubelstadt nach Herzhofen hatten Danny und seine Leute eine Schlägerei vorgetäuscht, sodass sie den Rucksack austauschen konnten, Steve hatte die Ergebnisse alle fotografiert und an seinen Laptop gesendet. An der Haltestelle trafen Lizzie und der Transportofficer erneut zusammen, die Testergebnisse konnten in der folgenden, zweiten Schlägerei wieder in den Ursprungsrucksack gelegt werden. Danny, Blue, Lizzie und die anderen saßen also in der Prüfung, mit ihren Sonnenbrillen, und schrieben einfach ab. Wieso sie darum so wenig Punkte haben? Lest selbst. Daraus schließen wir: kann man auch mit dermaßen ausgeklügeltem Betrug gute Ergebnisse einfahren?


    [subtab='Lilith']Lilith, 110/400
    Die Schwarzhaarige saß schräg hinter Siri, doch sie kannte das Mädchen nicht. Ein paar Antworten hatte sie schon gewusst, doch diese Prüfung begann, ihre Geduld aufzuzehren. An ihrem Tisch befanden sich ein Headset und einige Knöpfe, vermutlich war dieser Saal eigentlich für Vorlesungen gedacht, und Studenten benutzten diese Dinger. Neugierig fummelte Lilith ein bisschen an den Knöpfen herum, dann fasste sie den Entschluss, sich das Innere des Tischs anzusehen. Als sie also das Headset abmontierte und einige Kabel zum Vorschein kamen, riss sie sie unachtsam heraus, ein Kurzschluss erfolgte. Kurz wurde es finster im Saal, dann wieder hell. Hinter ihr fluchte jemand, als Lilith sich umdrehte, sah sie einen silberhaarigen Trainer, der eine schwarze Brille trug. Er nahm sie ab und warf sie in eine Tragetasche, die an seinem linken Bein stand. „Was ist?“, fragte sie ihn, als er ins Grübeln zu verfallen schien, und zog damit die Aufmerksamkeit des Prüfers auf sich. „Hey, es wird nicht geredet! Gib deinen Test ab.“. Also stand Lilith auf, drückte dem Mann ihre Papiere in die Hand und flüsterte: „Dein Test könnte sogar von Kindergartenkindern gelöst werden. Ich habe so etwas nicht nötig.“, mit diesen Worten verließ sie den Saal. Daraus schließen wir: seid während einer Prüfung niemals lauter, als es erlaubt ist, es könnte euch die Punktzahl kosten!


    [subtab='Siri']Siri, 150/400
    Das zukünftige Model war damit beschäftigt, sich die Nägel zu machen. Die Maniküre von gestern war nicht zu ihrer Zufriedenheit beendet worden, darum legte sie nun selbst Hand an. Ab und zu schrieb sie etwas, dann jedoch gewann ihr Perfektionismus die Überhand. Alles an ihr musste perfekt sein! Sie hatte zwar gelernt, aber zwei Tage waren bei Weitem nicht genug, um solch einen Test zu bestehen. „Die Zufriedenheit eines Nasgnet gründet auf…“, las sie, und antwortete schnell. „Auf einem Gepflegten und glänzenden Körper, natürlich. Oh, ich glaube, das stimmt so nicht…“
    Daraus schließen wir: Übertragt nicht eure eigenen Bedürfnisse auf den vor euch liegenden Test, wartet mit sowas, bis ihr fertig seid. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.
    [/tabmenu]



    [tabmenu]
    [tab='Ergebnisse-Hidaia']
    [subtab='Loreen'] Loreen, 380/400
    „Einatmen…ausatmen. Sei eins mit dem Papier. Früher war es ein Baum. Du verstehst die Natur. Und los!“, die Indianerin schlug die Augen auf. Dann begann sie, zu lächeln. „Das pack ich.“. Gelassen begann sie, zu schreiben. Bei einigen Fragen war sie sich unsicher, leider waren das auch diejenigen, die ihr später die 20 Punkte raubten. Daraus schließen wir: Entspannt und ruhig in eine Prüfung gehen ist zwar noch keine absolute Vollpunktzahlstrategie, doch ein Großteil ist damit richtig!


    [subtab='Jette']Jette, 10/400
    Du brauchst grün, Jette!, sagte ihre innere Stimme. Ihre innere Stimme hatte meistens Recht! Also nahm sich Jette einen grünen Buntstift und starrte das Papier an. Das konnte doch kein echter Test sein, echte Tests sahen doch ganz anders ausi-aus. Ausi-aus, lustiges Wort, Hehehe! Ausi-aus… aus die Maus. Was frisst denn Mäuse? Krokodile, sicher. Krokodile fressen Mäuse. Ich brauche ein Krokodil!, dachte die Blonde, und begann, alle Bögen grün anzumalen. In ihrem Kopf nahm ihr Meisterwerk Gestalt an. „Kroko! Kroko!“, lachte sie. Daraus schließen wir: Ein Test ist nur dann ein Test, wenn ihr ihn auch dementsprechend behandelt. Bastelarbeiten bringen keine… oder zumindest wenige Punkte!


    [subtab='Eva']Eva, 290/400
    „Guten Tag. Dürften unsere Leibwächter anstatt Uns den Test schreiben? Wir fühlen uns nicht gut.“, Eva hatte mit allem gerechnet. Nicht jedoch damit, dass sie, als der Prüfer sich umwandte, eine getönte und verspiegelte Sonnenbrille vor sich hatte. Sie schluckte. „Nein, tut mir Leid, du ruhst dich dann am besten zuhause aus.“ – „Ich möchte Ihre Augen sehen, könnten Sie…?“ – „Tut mir ebenfalls Leid, das geht nicht. Ruh dich aus oder setz dich, okay?“, auf diese Worte hin kochte Eva vor Wut. Wie konnte diese Kreatur es wagen! Andererseits fühlte sie sich auch eigentümlich befreit, endlich mal jemand, der aus freien Stücken handelte. Und zwar, ohne dass sie dagegen etwas tun konnte. „Gut… es sieht so aus, als müssten Wir das regeln. Riley, Anderson, wartet draußen.“. Daraus schließen wir: verlasst euch nicht auf eure Hoffnungen, es kann immer etwas schiefgehen. Lernt selbst, anstatt andere das für euch tun zu lassen.
    [/tabmenu]



    [tabmenu]
    [tab='Ergebnisse-Luketo']
    [subtab='Kanonji'] Kanonji, 319/400
    „Great!“, flüsterte Kanonji begeistert, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Er konnte tatsächlich Geister sehen, und drei davon schwebten in diesem Raum herum. Er konnte sie sehen, und sie wussten es. Darum machte sich der Geist eines jungen Mädchens einen Spaß daraus, ihm die Ergebnisse zuzuflüstern, die die Trainer um ihn herum angegeben hatten, wie rasend war Kanonji am schreiben. Am Ende stellte sich jedoch heraus, dass viele der Antworten falsch waren, und er musste mit seinem eigenen Wissen ergänzen. Zwar interessierte ihn der Test nicht so wirklich, doch er hatte schon Interesse daran, seiner Schwester zu zeigen, dass er nicht nur ein Kindskopf war. Daraus schließen wir: schreibt nicht ab, auch wenn euch Geister die Lösungen zuflüstern. Alles, was ein anderer schreibt, kann auch falsch sein!


    [subtab='Amanda'] Amanda, 371/400
    Mein Bruder hat kaum gelernt, fuhr es ihr durch den Kopf. Oder, vielleicht hatte er es doch, aber die war mit Sicherheit besser las er. Nur Geister schwirrten in seinem Kopf umher, hoffentlich konnte er sie zumindest während dieses Tests ignorieren. Ihre Antworten auf seine Attitüden waren immer kaltherzig, doch im Grunde beneidete sie ihn. Ja, es bestand kein zweifel daran, dass er nicht log, sie glaubte ihm, und wollte auch etwas Außergewöhnliches können. Doch zuerst: der Test. "Wo hab ich meinen Füller..."
    Daraus schließen wir: seid hilfsbereit, wenn eure Geschwister Hilfe beim Lernen brauchen, Doch wenn sie keine Anstalten machen, ernst an die Sache heranzugehen, zieht euer eigenes Ding durch!
    [/tabmenu]


    [tabmenu]
    [tab='Ergebnisse-Sonnewik']
    [subtab='Saja'] Saja, 99/400
    Genau 99 Punkte. Das Schicksal ist unausweichlich. Saja hatte nicht gelernt, sie hatte blind auf das Schicksal vertraut. Sie war auch zum Test erschienen, einige Fragen konnte sie beantworten, es war vorgegeben, dass sie nicht alles wusste. Vorgegeben von einer höheren Macht, daran glaubte sie ganz fest. Als sie den Test abgab, waren viele Fragen unbeantwortet, doch sie hatte ein gutes Gefühl, als sie es tat.
    Daraus schließen wir: gebt nicht von vornherein auf. Es kann sein, dass ein Schicksal vorgegeben ist, doch es ist an euch, es zu ändern. Lernt lieber und nehmt es selbst in die Hand!


    [subtab='Der Chief']Chief: 200/400
    „Ballern. Ballern. Ballern! Mann, mein ganzes Wissen. Dieser Test ist so leicht wie Skalpsammeln…“, der Chief wurde in seinem Gedankengang unterbrochen. „So, zwei Stunden sind rum. Ihr habt nun eine halbe Stunde Pause, ich werde die Uhr solange anhalten.“, schallte die Stimme des Prüfers durch den Raum. Er drückte auf die kleine Digitaluhr neben ihm, das Ticken hörte auf. „Mann, wenn der digital ist, was ticktn da?“, wollte der Chief wissen, dann ging er hinter Kate her, die frische Luft schnappen wollte.
    Der Chief hat nicht viel gelernt, doch er verfügt über ein großes Wissen. Nach der Pause allerdings hatte er keine einzige Frage mehr beantwortet, weil er eingeschlafen war und Kate ihn aufgrund der Schweigepflicht beim Test nicht wecken konnte. Die Pause hatte ihn zu sehr entspannt. Daraus schließen wir: am Vorabend zeitig zu Bett gehen!


    [subtab='Kate'] Kate: 342/400
    „Verdammt! Und dabei habe ich so viel getan.“, flüsterte sie. Diese Frage war schwer! Sollte Chief am Ende Recht behalten und sie mit seinem Wissen abziehen? Ein Blick zur Seite verriet ihr das Gegenteil: er schlief tief und fest. „Chief!“, zischte sie, spähte zum Prüfer herüber. „Chief!“, im weiteren Verlauf versuchte sie noch oft, ihn zu wecken, war aber nicht laut genug. Ihre Konzentration litt, sie wollte unbedingt, dass auch ihr Freund wenigstens zu Ende schreiben konnte. Daraus schließen wir: Lasst euch in Prüfungen nicht ablenken, auch wenn eure Freunde es tun!
    [/tabmenu]



    [tabmenu]
    [tab='Ergebnisse-Herzhofen']
    [subtab='Ash'] Ash: 198/400
    „Mann, Pikachu… was sind denn das für Fragen? Ich muss nicht wissen, mit welcher Wahrscheinlichkeit von 20 Kugeln in einem Topf ich die eine weiße bekomme! Kein guter Trainer braucht sowas.“, unglücklich sah Ash das Blatt an. „Mann, hätte ich das gewusst…“, die gelbe Blitzmaus sah nun ebenfalls das Blatt an und kniff die Augen zu. „Du hast Recht, wir nehmen die coolen Fragen. Die über Pokémonzucht!“. Der Ton des Trainers klang nicht eben überzeugend.
    Ash hat tatsächlich mehr trainiert als gelernt, auch Lucias Hilfe hat ihm nicht mehr geholfen. Daraus schließen wir: erst die Arbeit, dann das Vergnügen!


    [subtab='Lucia']Lucia, 400/400
    „Natürlich nicht. Pflanzen hassen Feuer!“, erstaunt schrieb die Koordinatorin Antwort um Antwort. Ihre Krankheit hatte sie ans Bett gefesselt, die Zeit hatte sie jedoch gut genutzt und gelernt. Gelernt und gelernt, und noch mehr gelernt… und nun wusste sie enorm viel. Der Test ging ihr leicht von der Hand, als die Pause angekündigt wurde, war sie überrascht, dass schon 2 Stunden vorüber waren. Später erfuhr sie, dass sie die volle Punktzahl erreicht hatte. Daraus schließen wir: je mehr man lernt, und je früher man anfängt, umso mehr bleibt im Kopf!


    [subtab='Lee']Lee, 333/400
    Wieso? Wieso musste er genau hinter Maria sitzen? Sicher, ein anderer Platz hätte ihm nicht diesen Ausblick verschafft, doch nun saß er hier, konnte jede ihrer Bewegungen fast schon spüren, und seine Konzentration richtete sich immer weniger auf die Prüfungsbögen. Momentan hatte sie den Stift beiseitegelegt und trank aus einer ihrer Spriteflaschen. Gestern Abend hatte sie einfach umwerfend ausgesehen, aber wann war sie das denn nicht. Ihre braunen Haare schimmerten leicht im aus den großen Fenstern einfallenden Sonnenlicht, Lee betrachtete das Spiel ihrer Muskeln, als sie sich gerade hinsetzte. Wo hatte sie diese Körperbeherrschung gelernt? Alles an ihr schien sowohl für den Kampf als auch für elegante und filigrane Arbeiten geschaffen zu sein. Der Blonde kniff die Augen zusammen. Der Test!
    Daraus schließen wir: lasst die Augen auf dem Blatt, und setzt euch niemals so, dass ihr leicht abgelenkt werdet, auch, wenn euch dadurch Blicke auf euren Schwarm gewährt werden.


    [subtab='Maria']Maria, 373/400
    Irgendwie fühlte ich mich hier nicht besonders wohl, mein Wissen wurde getestet, ohne dass ich sofort sagen konnte, dass alles richtig war. Es stimmte, ich konnte schnell lernen, wenn ich es tat, doch ich konnte mich nie so recht dazu aufraffen. Allerdings hatte ich ein gutes Gesamtwissen, auf meinen Reisen hatte ich allerhand gesehen und erlebt. Darum fielen mir die Pokémonfragen nicht schwer, Mathematik war eigentlich nur logisch, und die anderen Themen konnte ich so lala. Bei der nächsten Frage runzelte ich die Stirn. Konnte das womöglich eine Falle sein? Nein, so gemein war der Tester nicht. Ich kreuzte ‚Ja‘ an und fuhr fort. Meine Hand schloss sich einmal mehr um die Spriteflasche neben mir. So spricht mein Denken: Nur der Ehrliche stellt ehrliche Fragen.
    Daraus schließen wir: es ist egal, wann du etwas gelernt hast, Hauptsache ist, es bleibt im Gedächtnis. Allerdings sollte man nie zu naiv an einen Test herangehen! Fallen sind keine Seltenheit, also Achtung.


    [subtab='Pay']Pay, 213/400
    „Hähähä.“, langsam hob der Rothaarige den Arm und fummelte einen schmalen Papierstreifen aus seinem Ärmel hervor. Schnell huschten seine Augen darüber, dann schrieb er weiter, schob das Papier wieder zurück. Er hatte Tagelang haufenweise Spickzettel vorbereitet, die nun überall in seiner Kleidung versteckt waren. „Mathe? Kein Problem. Genau so wenig wie der ganze Rest!“, er schrieb eine ganze Menge, vor der Pause hatte er bereits die Hälfte der Prüfungsfragen beantwortet. Doch dann geschah es. Als er hastig einen Zettel aus seinem Schuh zog, merkte der Scanner, wie er sich runter beugte. Wie der geölte Blitz stand er neben Pay und half ihm, sich aufzurichten. „Was war denn los?“ – „Äh, Schnürsenkel offen.“ – „Achso.“, der Scanner glaubte ihm kein Wort und blieb fortan neben ihm stehen. „Verdammt!“
    Daraus schließen wir: Lernen ist nicht gleich Spickzettel vorbereiten, doch Spickzettel vorbereiten kann helfen, besser zu lernen. Lasst sie jedoch in der Prüfung zuhause, Prüfer und Lehrer wissen genau, wie man sich verdächtig macht.


    [subtab='Rocko']Rocko, 364/400
    „Laut Formel beträgt die Wahrscheinlichkeit also genau 0,53. Das macht 50%, oder nicht?“, auch Rocko hatte gute Chancen auf ein gutes Ergebnis. Es gab nicht viele bessere Züchter als ihn, die Zuchtfragen hatte er samt und sonders korrekt beantwortet. Leider waren einige Fragen falsch, obwohl er Profi genug war, die Mädchen um ihn herum weitestgehend zu ignorieren. Dummerweise hatte sein Vater vor einigen Tagen angerufen, er hatte viel in der Arena helfen müssen, das Lernen war ein bisschen zu kurz gekommen. Rocko legte den Kopf kurz zurück und dachte nach.
    Daraus schließen wir: Es gibt viele Faktoren, die das Ergebnis eines Tests beeinflussen. Auch solche, für die ihr nichts könnt, sind manchmal dabei. Natürlich werden EURE Eltern Verständnis haben, wenn ihr, statt zu helfen, lieber lernen wollt.
    [/tabmenu]


    Na, war das eine gelungene Abwechslung? Ich hoffe doch... wenn nicht, Kritik, Anregungen, Beschwerden sind hier immer gern gesehen :)
    mfg
    DoD

  • Jipiiieeehhh!!!! Endlich!!! Ich fang gleich mal an...


    xDDD Maximale Zeichenanzahl gesprengt xDDD Das ist mal wieder typisch... ;)

    Während einige Eier und eine Banane in der Pfanne brutzelten,


    Öhm, sie brät Bananen????? Hab ich ja noch nie gehört... xDDD


    Is Danny ´n Gangster oda was???


    Wenn ich damit nicht die Beste werden,


    Das 'n' bei werden muss weg.


    Oh, Lee begegnet Lilith... Die Stelle mit Maria... :love: Jaaa, ich weiß, aber ich bin ein Mädchen, ich darf das! (tolle Ausrede, nicht wahr?)


    „Jette? Los, aufstehen!“ lachte sie, als sie in den Hauptraum der Wohnung trat, ein beigefarbener Teppich bedeckte den Boden, Jette lag hatte die Arme auf einen flachen, schwarzen Tisch gelegt, den Kopf darauf gebettet und war in Träumen versunken. Nun jedoch fuhr sie hoch. „Was? Ich hab eine Pause gemacht!“ – „Ja, seit 3 Tagen.“


    Die Stelle kannte ich schon ;)


    Der Chief hat ne Freundin? Gut zu wissen...


    Sollten wir Zeugen eines nie dagewesenen Ereignisses werden, der Besserung und Lernbegeisterung Pays?


    Herrlich!!!


    Marias und Pays Gespräch war ja klasse! Jaja, Frauen und Technik oda was??? xD


    Tommy!!! Der is i-wie knuffig ;) Aha, er hat was mit James zu tun...


    Aha, danny trifft auf Siri, aber sie erkennt ihn nicht... Das sie Model wird, hätt ich fast gedacht ;)


    Ah, Maria Pay und Lee treffen aufeinander...


    Post 2:


    So, ich müsste (wie auch im ersten Teil) alles Zitieren, wenn ich die Stellen zitieren wöllte, die mir besonders gut gefallen hat...


    Auswertung des Tests: Oh, ein Tabmenü ( ;) )


    Es kam nicht viele bessere Züchter als ihn,


    gab, oder???


    So, mehr Fehler hab ich nicht gefunden. Tolle Abwechslung, das war echt ne tolle Idee... Und noch dazu supergut umgesetzt... Wirklich: :thumbsup::thumbsup::thumbsup: Ich find deine Fazits klasse! Supergut beschrieben, der Lee-teil bei den Ergebnissen war klasse! (Mein persönlicher Lieblingsteil, du weiß, warum, stimmts?)
    Tja, wenn mir noch was einfällt, entweder per PN oder es wird editiert (ersteres ist wahrscheinlicher...)


    So, fertig!!! Das Warten auf´s Kapi hat sich echt gelohnt und ich freu mich schon wieder auf´s nächste!


    LG´s
    ~Mizu~

  • So, hey leute. ich werde, wie immer, zuerst auf die gestellten fragen und so zurückkommen :) aber: bevor ich das tue, entschuldige ich mich für die verspätung. hatte ein bisschen was vor in letzter zeit, doch schreiben konnte ich dennoch. viel spaß!
    Mizu, zu deinem kommi:
    1. Naja, Maria kann ein paar Rezepte wirklich gut, doch sonst sind ihre Fähigkeiten, was kulinarisches angeht, eher schwach ausgeprägt. darum tut sie einfach alles zusammen, was ihr gut schmeckt, und hofft, dass daraus etwas schönes wird.
    2. Danny ist ein wirklich guter denker und ausgezeichneter dieb, doch vorrangig ist er selbstverständlich trainer. seine gruppe hilft ihm bei allem, mehr als einen orden hat er seinen brillanten plänen zu verdanken.
    3. danke, ist editiert :)
    4. jap, zum glück wird sie nicht von ihm "squaw" genannt. wäre ihr ein wenig zu viel des guten :D kate und er kommen aber super klar.
    5. es GAB nicht viele... stimmt, auch editiert. danke :o
    6. und, ja, ich weiß, wieso lees teil der beste war. mein favorit... ist jeder teil, ich habe das schreiben dieses kapitels echt geliebt.
    danke für das ganze lob, ich werde mich bemühen, dem auch in zukunft gerecht zu werden :D es war zugleich herausforderung und anregung, die charaktere mal alle in derselben situation anders handeln zu lassen. natürlich kann es sein, dass ihr mit einer von den genannten möglichkeiten besser abschneidet, doch ich spreche bei den meisten fazits aus erfahrung :D
    nun aber zum kapitel.


    Kapitel 51
    Aufgeben? Nicht mit mir.


    26.3.2008


    „Na warte.“
    Ich besah mir die Maschine und überlegte, wie ich denjenigen, wer auch immer darin saß, am schnellsten loswerden konnte. Dank der Perle konnte ich auf massenhaft Fähigkeiten zurückgreifen. Egal, ob ich das Karpador einfror, verbrannte, in die Luft jagte, was auch immer, es würde eine gefahrlose Weiterfahrt gewährleisten. „Phione, wie werden wir die los?“, doch bevor das kleine Pokémon antworten konnte, wurden wir bemerkt. Das Karpador tauchte weiter ab, scheinbar hatten sie ein Periskop oder sowas benutzt, denn ich hatte niemanden herausgucken sehen. Ich lächelte siegessicher. „Mal sehen, wie tief ich nun tauchen kann.“, und schwamm der Maschine hinterher. Es ging tief runter, aber das Schmerzen der Ohren, welches ich sonst im tiefen Wasser bekam, blieb aus. Mein Körper schien sich an den Druck extrem schnell gewöhnen zu können, doch als es noch tiefer ging, sah ich nichts mehr und hing in der Schwärze, weit über mir leuchtete die Wasseroberfläche. „Na gut, dann müssen wir wohl wieder nach oben.“, schlug ich vor, und schlug schneller mit den Beinen. Diese Dunkelheit passte mir gar nicht, es gab viel zu viele Möglichkeiten für einen Hinterhalt. Beim Auftauchen sah ich ziemlich wenig von den Wasserpokémon, sie schienen vor dem Metallkarpador geflohen zu sein. Das war merkwürdig, weil zumindest Garados äußerst bedacht auf ihr Territorium sind, und das Tauchboot hätten angreifen müssen.
    Unter mir sah ich das Ding wieder auftauchen. „Wollen die mich auf den Arm nehmen? Sie tauchen ab, um mich zum Aufgeben zu bringen, und dann wieder auf, um uns zu verfolgen. Dann eben auf die harte Tour.“. Hochkonzentriert schloss ich die Augen, beschwor ein Bild von Jugong vor dem inneren Auge. „Und Eisstrahl.“, ich richtete die linke Handfläche auf das Unterseeboot unter mir, ein weißes Leuchten schoss aus ihr hervor. Leider hatte ich Attacken nicht drauf, das Eis verflüchtigte sich mehrere Meter vor der Metallpanzerung. „Verdammt, ich bin eben kein Pokémon! Phione, willst du mal?“ – „Aber Psychokinese hat doch auch geklappt!“ – „Weiß auch nicht, ich schätze, ich brauch einfach mehr Übung. Hm, lass uns beide Blubbstrahl einsetzen.“ – „Ist gut.“, diesmal konzentrierte ich mich auf das Boot, richtete beide Handflächen darauf. „Und los!“, Phione öffnete den Mund, natürlich sah die Attacke wesentlich besser aus als meine, denn als aus meinen Händen hunderte von Blasen schossen, kamen nur wenige davon wirklich bei dem Tauchboot an. Zum Glück konnte Phione das besser… das Tauchboot wurde getroffen und driftete nach links ab. Kurz stellte ich mir vor, wie Lee oben im Kontrollraum stand und sich wunderte, wo das neue Objekt nun herkam, und Lucia würde ihn aufklären. Wie dem auch sei, im nächsten Moment schossen zwei Greifarme aus den Seitenflossen der Maschine. Phione glitt flink zur Seite, doch ich war ein bisschen zu langsam… mein rechtes Bein wurde erwischt. Der Arm zog sich zurück, ich wurde mitgerissen und verlor kurz die Orientierung. „Maria!“, rief das Wasserwesen, nach mehrmaligem Blinzeln konnte ich Augenkontakt herstellen. Der Arm war nun angewinkelt, ich hing knapp neben dem Tauchboot im Wasser. „Mir geht’s gut… schwimm nach oben, deine Wasserattacken wirken hier nicht so gut wie sonst! Ich versuche, sie aufzuhalten.“ – „Nein. Ich bleibe bei dir!“, und tatsächlich schwamm es zu mir, wich dabei dem anderen Arm aus. Sekunde mal… zwei Roboterarme? Hatte ich nicht genau so einen Gegner schon einmal ausgetrickst? Richtig, damals auf der Fahrt mit Lizabeth… Team Rocket schien ein Faible für Technik zu haben. Doch ihre Technik ließ sich immer irgendwie übertölpeln. „Rein in die Kleider, raus aus den Kleidern! Verdammt.“, fluchte ich, ahnte schon, wie ich mich befreien konnte. Halt mal, ich musste mich gar nicht unsichtbar machen. Eine andere Idee nahm in meinem Kopf Gestalt an, mental versuchte ich, die Tiefseeperle zu erreichen. Als ich es schaffte, war ich zuerst erstaunt, wie viel Kraft sie wieder zu haben schien, vor nicht allzu langer Zeit hatte sie noch ausgelaugt und schwach gewirkt. „Du störst ja schon wieder…“ – „Tut mir leid, ich brauch Hilfe.“ – „Schon klar. Bitte!“
    Meine Gedanken lenkten die Kraft der Perle, auf einmal fühlte ich, dass ich das, was ich wollte, erreicht hatte. Schnell schloss ich die Augen, nahm Phione in die Arme, und dachte daran, ins Innere des Tauchboots zu gelangen. Mein ganzer Körper begann, zu kribbeln, und als ich einen Tonnenschweren Druck von mir schwinden spürte, wusste ich: ich hatte es geschafft. Ich hatte uns in das Karpador teleportiert. „Na, wen haben wir denn da.“, murmelte ich leise, doch hörbar genug, dass die drei Gestalten, die vor mir saßen, herumfuhren. Team Rocket; Jessie, Mauzi, und Justin. „Wag es nicht, mich Justin zu nennen! Frechheit!“, ereiferte er sich, ballte eine Faust. Wie mir auffiel, trugen er und seine Partnerin schwarze Handschuhe, aber wozu, das erschloss sich mir nicht. „Wie kommst du hier rein?“, wollte Jessie hingegen wissen, ich hob arrogant die Brauen. Psychoterror würde sie weicher machen als durchdachte Antworten. „Ja, wie komme ich wohl hier rein? Denkt mal genau nach.“ – „Mein Venuflibis wird dir zeigen, wie man mit vorlauten Gören umgeht!“, Jamie zückte einen Pokéball. „James heißt das!“, ups. Auf einen Kampf in so einem engen Tauchboot wollte ich es nicht ankommen lassen, darum hob ich eine Hand.
    „Stopp. Wenn ich wollte, könnte ich euer schönes Boot hier auf der Stelle in die Luft jagen, also sagt mir ruhig und ehrlich, was ihr wollt. Danach sehen wir weiter! Warum verfolgt ihr uns?“ – „Wir werden uns dein Phione holen, darum.“ – „Und warum schickt ihr dann so einen Aushilfspiraten vor? Gebt es zu, ihr habt ihn als Köder benutzt, um in unserem Schatten fahren zu können.“, ich spannte die Muskeln, es konnte sein, dass ich hier jederzeit abhauen musste. Jessie lehnte sich zurück und sah an die Decke des Karpadors. „Du hast dich eben selbst reingeritten. Aber um auf deine Fragen zu antworten: der Aushilfspirat, wie du ihn nennst, ist kein geringerer als das gefürchtete Phantom, und momentan arbeitet er für ein Zweckbündnis aus zwei Teams, die in Sinnoh und Kanto operieren.“ – „So weit geht eure Partnerschaft wohl nicht, dass ihr ihn rettet, nehme ich an?“ – „Ihn retten? Wie denn? Indem wir auftauchen und den Polizisten und deinen kleinen Freunden da in die Arme rennen? Wo denkst du hin?“, antwortete Mauzi, ich hatte dieses Pokémon noch nie gemocht.
    „Wenn ihr wisst, dass ihr uns nicht besiegen könnt, wozu das alles?“, als ich merkte, wie der Kerl mit den violetten Haaren in seine Hosentasche griff, warnte ich ihn. „Lass das besser sein. Beantwortet meine Fragen und euch passiert nichts!“ – „Wir verfolgen dich, weil der Boss es so will, ganz einfach.“, sagte Jessie, im nächsten Moment hörte ich ein leises Surren links hinter mir. Als ich herumfuhr, merkte ich, wie dumm das gewesen war, die Rockets duckten sich, und auf einmal war alles voller Rauch. Ich spürte irgendwas an meine Schenkel klatschen, dann fühlten sich meine Beine total kalt an. Als sich der Rauch verzog, und durch eine Art Lüftungssystem gesaugt wurde, sah ich, was das Geräusch ausgelöst hatte: zwei dünne Rohre waren hinter mir ausgefahren, offenbar hatte eines den Rauch freigesetzt, und das andere…
    „So, nun wirst du uns wohl oder übel begleiten.“, triumphierte das Katzenpokémon. Meine Beine waren bedeckt von demselben Zeug, womit sie mich schon einmal erwischt hatten: eine klebrige Masse, die ziemlich merkwürdig roch und hellblau war. Ich klebte am metallenen Boden des Karpadors fest, und ich hatte Phione dabei. Schöner Schlamassel… wie konnte ich mich am elegantesten hier raus winden? Mit purer Muskelkraft war das nicht möglich, das Zeug gab nach und dehnte sich, wenn ich mich bewegen wollte. Ich konnte vielleicht eine Psychoattacke darauf anwenden, nebenher bemühte ich mich, mich daran zu erinnern, womit ich das Zeug beim letzten Mal entfernt hatte. „Wieso habt ihr in eurem eigenen Boot solche Fallen?“ – „Tja, wir bauen gern vor.“
    Dann kam mir eine Idee. Das Glibberzeug konnte nur an meiner Haut haften, weil sie mikroskopisch kleine Erhebungen und Widerstände aufwies, auch, wenn sie sonst glatt aussah. Menschliche Zellen sind an sich zwar wirklich nicht zu greifen, doch im großen Verbund war es ausgeschlossen, dass die Oberfläche überall genau gleich flach war. Wenn ich es nun schaffte, diese Erhebungen zu eliminieren, soll heißen: die natürliche Reibung meiner Haut zu verringern, dann konnte ich das Zeug wahrscheinlich einfach abwischen. Gut, welches Pokémon hatte denn keinerlei Reibung auf der Haut? In diesem Moment fiel mein Blick auf Phione. Naja, Phione war permanent mit einer dünnen Wasserschicht bedeckt, aber glatt war es dennoch. Einen Versuch konnte ich sicher im Geheimen ausführen, ohne dass mich die Rockets beachteten.
    Das alles spielte sich in wenigen Sekunden in meinem Kopf ab, ich musste die drei hinhalten. „Was bringt euch denn das? Wenn ihr Phione wollt, kommt her und holt es euch!“ – „Nein, erst bringen wir dich zum Treffpunkt, danach sehen wir weiter.“, schnell dachte ich nach. Entweder ich ließ mich entführen, dann konnte ich den ganzen Verein auf einmal hopsnehmen… andererseits musste ich die anderen vor Lilith beschützen, und darum musste ich, so schnell es ging, aufs Schiff zurück. „Hey, Leute, sie hat unser Intro noch gar nicht gehört!“, fuhr James auf. Mauzi stöhnte. „Na und? Wir haben sie endlich mal da, wo wir sie haben wollen! Wenn wir Glück haben, passiert nichts Schlimmes mehr, und wir liefern sie wie geplant ab.“ – „Ein Übel, so alt wie die Galaxie, macht dich gleich fertig, wie noch nie!“, fing der Kerl an, Jessie hielt seinen Mund zu. „Lass das!“, dann fing sie auch noch an. „Ist das die Stimme einer festgeklebten Göre, die ich da hören kann?“ – „Ja, jämmerlich und klar dringt sie zu mir!“ – „Das Beste aus Nachbars Garten zu stehlen finden wir nett…“ – „Und…“, an dieser Stelle wurde es mir zu viel. Ich unterbrach die Tirade der drei. „Und wenn ich entwische, ist mein Werk komplett.“ – „Wage es nicht, unseren Spruch zu karikieren!“ – „Das Böse und Verderbte verurteilen wir, mehr und mehr Freundschaft, das wollen wir!“, fügte ich hinzu, dachte an Phiones Haut, und konzentrierte mich darauf, die Kraft der Perle in meine Beine zu lenken. Kurz schloss ich die Augen, dann erhob ich mich und wischte das Klebezeugs ab, zum Glück klappte es!
    „Das klingt dermaßen naiv! Du solltest das Dichten uns überlassen.“, die Rothaarige ließ ihr Yanmega aus dem Ball. Brummend schwebte es im engen U-Boot, ihr Partner schickte ein Pantimimi in den Kampf. Mit der rechten Hand hielt ich Phione fest, mit der anderen strich ich Reste der Gummimasse von meinen Beinen, dabei fühlte ich, das sie wirklich so glatt waren wie die Haut des Wasserpokémons. „Wie konntest du dich aus der Gummifalle befreien?“, Mauzi war offensichtlich geschockt. „Die war teuer!“ – „Dann solltet ihr auf eure Ersparnisse achten, diese Zeug ist absolut wertlos gegen mich.“, gab ich zurück. Mauzi zögerte, drückte dann einen Knopf hinter ihm. Das Rohr verschob sich, schoss ein weiteres Mal, diesmal auf James. Die Masse traf seinen Kopf, seitlich klebte er an der linken Bordwand fest. „Mauzi, was soll das?!“ – „Komisch, das klappt doch…“, stutzte das Katzenpokémon, ich musste mich zusammenreißen, um nicht zu lachen. Bevor Jessie angreifen konnte, griff ich auf eine weitere Fähigkeit zurück, die ich nun besitzen sollte. Meine Gedanken fokussierten ein imaginäres Eneco, dabei dachte ich nur an seine Anziehung-Attacke. „Entschuldigt.“, ich achtete darauf, möglichst unschuldig zu klingen, das menschliche Gehirn ist so eingestellt, dass Mädchen, die mit einer vergleichsweise hohen Stimme sprachen, Schutz brauchen, darum wirken sie sympathischer als andere.
    Wie das bei Mauzi lief, wusste ich leider nicht, aber ich machte mit der Technik weiter. Wenn Anziehung griff, sollten mir Jamie und Mauzi gleich zu Füßen liegen. Nur Jessie musste ich dann noch außer Gefecht setzen, doch da hatte ich auch schon eine Idee. Ich trat dicht an den Rocket heran, fuhr mir mit einer Hand durchs Haar, und beugte mich dann zu Mauzi herunter. „Könntest du vielleicht nochmal auf diesen süßen kleinen Knopf da drücken? Ich würde zu gern sehen, welchen Effekt das bei deiner Freundin da hat.“, und, wie ich es mir gedacht hatte, schaltete das Pokémon den Kopf aus. Bingo! „Sie ist nicht meine Freundin…“, stammelte es, spätestens jetzt hätte Jessie reagieren müssen. Sie tat es nicht, und das war ihr Fehler. „Och bitteeee!“ – „Natürlich! Da, schau mal!“, mit der Pfote drückte es den Knopf, drehte an einem Hebel, und das Rohr nahm Jessie ins Visier. „Was machst du da? Mauzi!“, zeterte sie, doch Mauzi schien sie nicht zu hören. Die Klebemasse traf Jessie und Yanmega, bevor das Agrionpokémon auch nur eine Attacke abgefeuert hatte, war es schon bewegungsunfähig. Ich legte eine Hand vor den Mund und tat erstaunt. „Wow! Das ist ja toll. Aber es ist hier irgendwie so trocken drin, das kann meine Haut nicht ab…“, fuhr ich fort, sah dabei James an. „Deine Haut…“ – „Kein Problem, ich lass ein wenig Wasser rein!“ – „Aber ertrinkt ihr dann nicht?“ – „Für dich würde ich auch das in Kauf nehmen! James, die Luke!“, entgegnete Mauzi, ich lächelte es an. „Danke. Ihr seid so süß! Wie kann ich euch denn dafür danken?“, nach diesem Satz zögerte ich kurz, als wüsste ich genau, wie ich das konnte, doch ich wandte mich um. Ich hatte genug Zeit hier verschwendet. „Mauzi? James!“ – „Lass gut sein, die hören nicht mehr auf dich.“, Jessie konnte scheinbar nicht glauben, was hier abging. Ich zog den Badeanzug straff und sah zu, wie der Typ mit den lilafarbenen Haaren die Luke öffnete. Wasser drang herein. „Was hast du getan?“ – „Ach, die beiden sind in mich verliebt, mehr nicht. Kennst du dieses Gefühl nicht?“ – „Das geht nicht. Wie kannst du so schnell…“, Jessies Schrei verebbte, als ihr Blick auf die Perle fiel. Verständnis blitzte in ihren Augen auf, mich interessierte es nicht weiter. Sollte sie mein Geheimnis mit ins Grab nehmen. „Ja, du weißt es, nicht wahr?“ – „Und darum lässt du uns hier sterben?“, ihre Stimme klang nun flehend. „So spricht mein Denken: Wer auf Rache aus ist, der grabe zwei Gräber: eines für sein Opfer, das andere für sich selbst.“. Doch ich erinnerte mich daran, wie sie mich auf der Brücke hatten umbringen wollen, und nun büßten sie dafür. Solch ein Schicksal ließ mich absolut kalt. Jessie versuchte verzweifelt, sich zu bewegen, doch die Masse hielt. „Nein. Weil die Welt keine Verbrecher braucht.“, entgegnete ich und drückte Phione an mich. Zeit, zu verschwinden. „Damit bist du nicht besser als Bon Voyage! Mörderin!“, schrie sie mir hinterher, mein Körper kribbelte erneut, als ich Psychokräfte durch mich hindurch jagte. Dann schloss ich die Augen, spürte auf einmal Wind um mich herum. Ich wusste, dass wir wieder an Deck waren, eine einzelne Träne rann meine Wange hinab. Trotz allem waren sie Lebewesen gewesen, und ich hasste mein Verhalten, doch wenn sie zwischen mir und dem Tempel standen, waren sie ein Hindernis, welches ich beseitigen musste. Eine Stimme riss mich aus meinen Gedanken. „Maria!“, es war Pay. Ich unterdrückte die Schuldgefühle und zwang mich, zu lächeln. „Na?“ – „Wo warste? Lucia meinte, du hättest was gesehen, direkt danach bist hier runter gerannt und gesprungen! Was war da los?“ – „Ich habe einige Verfolger… von unserer Spur abgebracht.“ – „Wen?“ – „Team Rocket, drei kleine Gauner ohne besondere Fähigkeiten. Dennoch ein störendes Problem, wenn sie ihre Ziele hätten erreichen können.“, nun traten Ash, Rocko und Lucia hinzu, die ein wenig abseits gestanden hatten. „Du machst vielleicht Sachen!“, grinste der Trainer aus Alabastia, Lucia jedoch merkte sofort, dass etwas nicht stimmte.
    „Was ist passiert?“ – „Wie gesagt, ich sorge dafür, dass wir ungestört reisen können.“, und meine Freundin war taktvoll genug, mich nicht weiter zu fragen.
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    Östlicher Ozean, Team-Rocket-Tauchboot
    „James! JAMES! Mach die Luke zu!“, Jessies Stimme war mittlerweile erschöpft, doch ihr Partner hörte noch immer nicht. ‚Womit habe ich das verdient? Ich wollte immer Krankenschwester werden…‘, dachte die Rothaarige, das Wasser reichte ihr mittlerweile bis zur Taille. Ihr Karpador war schon im Sinkvorgang, es konnte nicht mehr lange dauern, bis ihr Tod gewiss war. ‚So kann es doch nicht enden! So oft haben wir versucht, Pikachu zu schnappen! Wir haben immer den schweren Weg gewählt, und das ist der Lohn dafür?‘. Resigniert schloss sie die Augen, es war besser, ruhig auf das Ende zu warten. Sie dachte an ihre Zeit in der Krankenschwesternschule, die beste Zeit ihres Lebens. Ob es ihren Eltern gut ging? Ihr Verstand weigerte sich, das zu akzeptieren, doch solange James und Mauzi sich so verhielten, war nichts zu machen. Irgendwie hatte diese Maria es geschafft, den beiden in wenigen Sekunden den Kopf zu verdrehen, und zwar mithilfe der Kette, die sie um den Hals trug, da war sich Jessie nun sicher. Die Jagd nach Phione war von Anfang an sinnlos gewesen, wahrscheinlich eine raffinierte Täuschung der Braunhaarigen. Beide Teams und das Phantom waren in die Irre geführt worden, und nun waren die Knirpse ihrem Ziel dicht auf den Fersen. Während sie, Jessie, auf den Meeresgrund sank und elendig ertrinken würde. Sie hätte im Leben nicht gedacht, dass dieses Mädchen so gefühlskalt sein konnte, beim Gedanken an diese blauen und unbarmherzigen Augen wurde ihr ganz anders. „Das wars dann wohl. James, Mauzi, ich weiß nicht…“, bevor sie zu Ende sprechen konnte, verlor sie das Bewusstsein. Der Schock war zu viel gewesen.
    Als sie die Augen aufschlug, lag sie, die Klebemasse war verschwunden. Sie lag in einem Bett, oder eher: auf einer Liege mit weißen Decken. Der Raum, in dem sie sich befand, war aus Metall, ähnlich einer Schiffskajüte. Allerdings gab es keine Fenster, sondern ein Bullauge, durch welches sie nur Wasser sah. In der Liege neben ihr lag James, und weiter hinten im Raum konnte sie Mauzi ausmachen. „Was ist hier los…“ – „Jessie.“, eine bekannte Stimme drang an ihr Ohr, als sie den Kopf wandte, sah sie einen Monitor, auf dem Giovannis Gesicht zu sehen war. Er sah sie grimmig an, scheinbar hatte jemand mit ihm Kontakt aufgenommen und dann gewartet, bis sie kommunikationsfähig war. „Ja? Boss! Ich meine…stehe zu Diensten.“, erschöpft fuhr sie sich mit der Hand über das Gesicht, sie war gerettet worden. „Wie erklärst du euer Versagen?“, doch statt ihr antwortete James, der scheinbar doch nicht schlief. „Es tut mir Leid. Dieses Mädchen stand vor mir, und auf einmal dachte ich nur noch daran, wie schön sie doch ist, und wollte jeden ihrer Wünsche erfüllen. Ich weiß, das klingt dämlich, aber sie stand da und wirkte so verletzlich…“ – „Nein, das klingt nicht dämlich. Ihr hattet scheinbar von Anfang an keine Chance gegen sie, und jetzt wissen wir endlich, wieso. Euer Job ist jetzt, sie festzusetzen! Sorgt dafür, dass Yussuf ihrer habhaft wird. Sie darf unter keinen Umständen… ach, das ist nicht eure Sorge.“ – „Yussuf, Boss?“ – „Der Mann, der euch gerettet hat, obwohl euer Tod vom Schicksal bereits besiegelt war. Er hat euer Schiff gefunden und euch da rausgeholt. Andernfalls wer das euer Ende gewesen.“ – „Boss?“, begann Jessie. „Was ist?“, fragte er grob. „Ich kann nicht mehr. Hätten Sie das gesehen… das Mädchen ist unbesiegbar. Das packen wir nicht. Geben Sie uns einen anderen Auftrag!“ – „Damit hatte ich gerechnet. Ein Vorstand wird euch helfen. Er ist bereits auf dem Weg. Ich dulde kein Versagen!“ – „Boss!“, doch er hatte aufgelegt, der Bildschirm wurde schwarz. Jessie schloss die Augen. „James, was meinst du?“ – „Abhauen. Das ist eine Nummer zu groß für uns!“, in diesem Moment erwachte Mauzi. „Spinnt ihr? Einfach aufgeben? Wir sind immer noch Team Rocket! Mann, ich bin so wütend, hat die uns einfach mit der Anziehung geködert!“ – „Wie meinst du das? Das ist doch eine Attacke.“ – „Ja, aber glaubt mir, ich weiß, wie sich das anfühlt. Ich weiß jedoch nicht, wieso, aber sie kann Pokémonattacken einsetzen!“ – „Das muss diese Kette sein.“, sagte die Rothaarige. James sah sie an. „Warum?“ – „Weil sie uns, als sie die noch nicht hatte, nur mit ihren Pokémon besiegt hat. Wisst ihr noch? Damals hat ihr Trasla uns ausgetrickst. Vorhin war kein Psychopokémon dabei, und sie konnte dennoch Teleport einsetzen.“ – „Und den Kleber hat sie auch abbekommen!“, ergänzte Mauzi. Es redete sich in Rage. „Ich habe danach gesehen, wie Wassertropfen einfach an ihren Beinen abgeperlt sind, die müssen extrem glatt gewesen sein! Sie kann irgendwas mit sich anstellen. Nur darum war der Kleber wirkungslos!“ – „Gut, dann ist sie also wegen der Kette im Vorteil, oder?“ – „Genau.“ – „Dann warten wir, bis sie die nicht mehr hat.“, sagte James. „Woher willst du wissen, dass sie die irgendwann ablegen wird?“ – „Ganz leicht: weil sie, seit sie diese Kette hat, scheinbar ein bestimmtes Ziel verfolgt. Giovanni wird wissen, warum er uns diese Anordnungen gibt.“ – „Dann los!“ – „Ja, Team Rocket ist wieder im Rennen!“, optimistisch merkte Jessie, wie ihr Körper aufhörte, zu zittern. Es gab eine Möglichkeit, zu siegen.
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    Östlicher Ozean, M. S. Mizu (!?)
    Ich stand wieder im Steuerraum, wo ich Lee angetroffen hatte. Er hatte mir auch angesehen, dass ich stark mitgenommen war, doch er war schweigend gegangen. Während meines kleinen Tauchgangs hatte er das Steuer übernommen, war vorsichtshalber auf Kurs geblieben. Still stand ich am Steuer, sah auf die sich gleichmäßig bewegenden Wellen vor dem Bug, genoss die Schwermut, die von ihnen auszugehen schien. Meine Stimmung war mal wieder im Keller, dieses Gefühl hatte ich lange nicht mehr gehabt. Es würde vergehen, das wusste ich jetzt schon, doch die drei waren nur kleine Zahnräder gewesen, die einem Großen gehorchen mussten und es antrieben. Mir war nicht mehr nach Schwimmen, daher hatte ich mich erneut umgezogen, vor allem, weil mein Badeanzug schon wieder nass war. Ich trug auch nicht die Jeanshotpants, weil sie mich an das Turnier erinnerte, und ich ihrer momentan nicht würdig war. Genau wie das blaue Top, welches ich mit Lucia zusammen besorgt hatte. Eine Trainingshose und mein T-Shirt waren schlicht genug. Die Koordinatorin aber schien reden zu wollen.
    „Was ist nur los mit dir?“, ihre Stimme klang traurig, ich antwortete nicht, starrte nur weiter geradeaus. Phione schlief nun wieder, Galagladi lehnte an der Wand links hinter mir und beobachtete mich. „Maria?“ – „Es ist nichts.“, nun wandte ich mich doch um und lächelte sie an. Ihre Augen fesselten mich, es war, als könne sie direkt in meine Seele blicken und dort erkunden, was nie ein Mensch je zu Gesicht sehen dürfte. Schnell sah ich schräg runter, doch sie entspannte sich. Dann breitete sie die Arme aus. „Komm schon, du guckst, als würde selbst der traurigste Mensch der Welt neben dir wie eine Spaßtomate wirken. Sag schon, das befreit. Du hast mir doch selbst gesagt, dass innere Ruhe unsagbar wichtig ist! Friss das nicht in dich hinein, was auch immer da passiert ist.“ – „Es ist nichts passiert. Ich habe getan, was ich tun musste.“, eine Zeit lang standen wir uns schweigend gegenüber, sie nahm ihre Arme nicht runter. Schließlich gab etwas in mir nach, es war, als ob Wasser, erst gefangen hinter einem Wall aus Eis, sich Bahn brechen würde. Zum zweiten Mal in viel zu kurzer Zeit fiel ich ihr um den Hals, unterdrückte die Tränen jedoch. „Danke.“, flüsterte ich, dann erzählte ich ihr, was unter Wasser passiert war. Wenn sie schockiert war, so ließ sie sich nichts anmerken. Schließlich legte sie eine Hand auf meinen Kopf, hielt mich immer noch. „Du hast sie nicht umgebracht, das glaube ich nicht. Glaub mir, ich kenne diese drei, die finden einen Weg.“ – „Auf keinen Fall, Mauzi und Justin waren total hinüber, und Jessie hab ich festkleben lassen.“ – „Doch, mit Sicherheit! Es gibt niemanden, der so widerstandsfähig ist wie diese Typen. Die sehen wir wieder. Und jetzt hör auf, dich selbst zu hassen, ich weiß genau, dass du keine Killerin bist.“ – „Wirklich?“, ich wollte es glauben. Ich wollte es wirklich. Doch das wäre in meinen Augen zu leicht, es würde die Schuld von mir nehmen. Aber würde Lucia mich anlügen? Andererseits konnte sie unmöglich wissen, dass sie Recht hatte. Aber auf jeden Fall wäre es besser, ihr zu glauben, als weiter Trübsal zu blasen. Ich löste mich von ihr, trat ein paar Schritte zurück. „Ich weiß auch nicht, was manchmal mit mir passiert. Nur kurz musste ich an den Vorfall auf der Brücke denken, und ich wurde so wütend… es war mir egal, was mit ihnen passiert. So bin ich eigentlich nicht!“ – „Das war die Perle, glaube ich. Hast du nicht mal gesagt, sie würde deine Gefühle verstärken?“, ich erinnerte mich, dass sie ein paar Mal geblitzt hatte, als ich dort unten gewesen war. Doch der Effekt war im Laufe der letzten Woche abgeklungen, meine Trauer gerade eben war zwar stark, doch nicht unermesslich gewesen. Die Perle passte sich meinen Emotionen an. Lucia stellte sich neben mich und sah auf das Meer, ich drehte mich um, sodass wir parallel standen. „Du bist die Beste. Danke.“, murmelte ich erneut, sie zwinkerte mir zu. „Dafür sind Freunde da, Maria!“
    Die Sonne schien genau auf dem Ozean zu stehen, tauchte ihn in ein orangefarbenes Licht. Bald würde es dunkel sein, ein äußerst aufregender Tag lag hinter uns. Mein inneres Gleichgewicht kehrte allmählich zurück. Wie viele Fehler ich heute begangen hatte, wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht. Aber ich würde niemals aufgeben. „Lucia?“ – „Ja?“ – „Was zum Geier ist eine Spaßtomate?“
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    Saffronia City, Team Rocket-HQ
    „So. Was haben wir?“
    Die Frage hing im Raum wie ein zu groß geratenes Insekt, doch niemand schien es für nötig zu befinden, sie zu beantworten. Der Boss seufzte und drehte sich in seinem Lehnsessel um. An seinen Schreibtisch waren 2 weitere Tische gestellt worden, sodass nun genug Platz für ungefähr zwei Dutzend weitere Personen im geräumigen Zimmer war. Sie saßen um die Tischgruppe herum, einige hatten Mappen vor sich liegen, andere nur eine Flasche Wasser. Auf der linken Seite saßen Männer und Frauen mit silbernen Anzügen, die ein gelbes G auf der Brust aufgedruckt hatten, auf der anderen Seite waren schwarze Uniformen zu sehen, nur war hier ein rotes R zu sehen. Jemand räusperte sich. „Verluste, Boss. Bon Voyage ist, seit er Lilith befreit hat, nicht mehr gesehen worden, außerdem scheint eine Art Kampfmeister sich in unseren Gebäuden in Schleiede herumgetrieben zu haben. Mehrere Galaktik-Mitglieder sind verletzt aufgefunden worden, einer der Wächter fehlt. Simon haben wir an Eva Touretto verloren, ein anderer Vorstand ersetzt ihn auf Ihr Geheiß, Boss. Das Phantom ist überraschend von der internationalen Polizei geschnappt worden, sein erster Offizier ist jedoch entkommen. Desweiteren fehlen uns ein paar Spione, sie waren in der Nähe von Sonnewik platziert, weitere sind um Jubelstadt herum stationiert gewesen, von allen fehlt jede Spur.“, der Mann wurde unterbrochen, eine Frau von Team Galaktik ergriff das Wort. „Giovanni, Zyrus wünscht, dass Sie alle Informationen, die wichtig sein sollten, mit unserem Team teilen. Es stimmt zwar, dass wir nur ein Zweckbündnis sind, doch es kann einfach nicht sein, dass uns durch so viele Fehler und Ungereimtheiten immer wieder dieses Phione durch die Lappen geht! Mira Coli sollte dafür sorgen, dass wir den Schlüssel kriegen, doch er hat versagt. Die Kraft des Schlüssels ruht nun in dem Mädchen, und darum müssen wir sie schnappen!“, um ihre Worte zu unterstreichen, schlug sie mit der flachen Hand auf den Tisch. Ihre Wasserflasche wackelte bedenklich. Giovanni schnaubte verärgert, sah jedoch ein, dass es nur von Vorteil sein konnte. Schließlich war das Ziel in greifbarer Nähe: unermessliche Macht über alle Pokémon der Welt. In der Hand eines Mädchens, welches diese Macht nicht einmal erkannte. „Gut. Wir spielen mit offenen Karten. Der Schatz, hinter dem wir her sind, ist näher, als wir glauben. Es ist möglich, nein, sogar sicher, dass sie den Schatz am Körper trägt.“, seinen Worten folgte ungläubiges Schweigen. „Das heißt… wir hätten den Pokal gar nicht austauschen brauchen? Wir hätten direkt nur sie kidnappen müssen?“, fragte ein Mann auf der linken Seite, der im Schatten saß. „Richtig und falsch. Ich weiß nicht, wie sie uns so lange täuschen konnte, doch es ist so. Drei meiner Leute wurden von ihr quasi mit Leichtigkeit besiegt, sie hat die Kraft der Perle, das steht fest. Kein normaler Mensch kann sich das Präparat R-3C2 einfach vom Körper wischen, oder jemanden dazu bringen, sich von einer Sekunde auf die andere in sie zu verlieben. Und genau das ist laut Zeugenaussage vor nicht einmal 1 Stunde passiert.“ – „Aber Eva Touretto…“ – „…kann das auch, stimmt, aber sie ist ein Sonderfall. Desweiteren scheint Maria Jou unendlich lange unter Wasser bleiben zu können, ich habe eine Menge Informationen gesammelt.
    Nun lautet der Plan: wir lassen sie ihr Ziel erreichen. Solange sie die Kette trägt, können wir sowieso nichts ausrichten. Wir warten, bis sie die Kette im Tempel abgeliefert hat, danach schnappen wir uns alles: Phione, das Mädchen und den Schatz.“ – „Verzeihen Sie…“, ein Mitglied von Team Galaktik hüstelte kurz. „Aber ist das Ihr Ernst? Die beiden erfolgreichsten Teams aus zwei Regionen kommen nicht gegen ein Mädchen an? Das können Sie mir nicht erzählen.“, Giovanni sah den Sprecher ruhig an. Dann zeichnete er auf einem Sitzplan, der vor ihm lag, ein rotes Kreuz auf den betreffenden Platz, begann, zu reden. „Wisst ihr, wie schlau dieses Mädchen ist? Nein, das wissen nur die Vorstände beider Teams, und davon sind nur wenige hier. Der Rest von euch weiß extrem wenig. Maria Jou ist dafür bekannt, schneller zu denken, als es den meisten anderen Menschen möglich ist. In ihren Kämpfen analysiert sie die Technik des Gegners, baut darauf mindestens 5 verschiedene Strategien auf, und stampft sie in Grund und Boden. Mira Coli ist einer unserer besten Kämpfer, wir haben ihn gewählt, sie zu besiegen, weil er der Einzige gewesen wäre, der eine Chance gehabt hätte. Leider war unser Fehler, ihm Leihpokémon zu geben, mit denen er kaum trainieren konnte, aber das ist Schnee von gestern. Wenn sie nun die volle Kraft der Perle ausnutzt, und damit meine ich: KOMPLETT ausnutzt, dann ist sie eine unbesiegbare Gegnerin. Meine Leute berichten, dass sie sich unsichtbar machen kann, und dass sie Teleportation beherrscht. Jemand, der das kann, ist in der Lage fast gleichzeitig von mehreren Positionen aus anzugreifen. Und wer jetzt wissen will, mit was genau sie denn angreifen könnte, den frage ich: warst du dabei, als vor einigen Jahren mein Mewtu geflohen ist? Hat einer von euch schon mal eine Explosionsattacke von Geowaz erlebt? Oder die Geschwindigkeit von Kicklees Tritten? Genau das müsst ihr euch vor Augen führen, nur dass sie dabei unsichtbar bleiben kann. Glaubt mir.“, der Boss lehnte sich ein Stück vor. „Das schafft niemand.“, er dachte kurz nach. „Allerdings ist sie im Nahkampf geschult, wie mir Bon Voyage mitteilte, diese Information hat mir vor einer Woche noch gefehlt. Auch ohne die Perle solltet ihr euch nicht zu sorglos an sie heranwagen. Also an alle: wir verfolgen ihre Route, der Sender, den Yussuf am Schiff anbringen konnte, wird uns dabei helfen. Sobald sie die Kette nicht mehr hat…“, er lächelte grimmig und senkte die Stimme. „…dann ist sie MEIN.“
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    Östlicher Ozean, Achterdeck
    Ich hatte mich zurückgelehnt, saß auf einer Plastikliege, die ich in einem kleinen Abstellraum gefunden hatte. Eben hatten wir zu Abend gegessen, nun sah ich in die Sterne und dachte nach. Es war relativ warm, man merkte, dass es auf den Frühling zuging. Die unendlichen Weiten über mir schienen mir mitteilen zu wollen, dass ich unwichtig war, in gewisser Weise tröstete mich das, denn es würde bedeuten, dass ich nicht so viel Verantwortung hätte. Doch dann bewegte sich Phione ein bisschen, welches auf meinem Bauch schlief, und ich wurde daran erinnert, dass meine Aufgabe sehr wohl wichtig war. Als sich jemand näherte, sah ich auf. „Hey, Lee.“ – „Bist du wieder die alte? Hat Lucia dich hingekriegt?“ – „Was meinst du?“, auf meine Frage hin schüttelte er leicht den Kopf. „Sie hat uns erzählt, dass etwas nicht stimmt. Was genau es ist, weiß ich nicht, das wollte auch sie mir nicht sagen. Aber ich gehe davon aus, dass ich mit einigen Vermutungen richtig liege, und wollte dir beistehen.“ – „Es geht mir wieder gut. Danke der Nachfrage.“. Er sah zur Seite und schien enttäuscht zu sein. Ich stützte mich mit den Händen auf der Liege ab und richtete mich auf. „Tut mir leid, ich wollte nicht abweisend sein. Wenn du willst… setz dich.“, sagte ich, rückte ein wenig zur Seite und hielt Phione fest. Lee nahm auf der Kante Platz und sah mich an. „Wir kriegen das hin. Diese Gangster haben keine Chance gegen uns, wenn wir zusammenhalten.“ – „Das glaube ich auch. Andererseits sind sie in der Überzahl.“ – „Macht nichts, dich besiegen sie nicht.“ – „Nur, weil du in mich verliebt bist, macht mich das noch nicht zu einer Art Göttin, Lee.“, gab ich zu bedenken und suchte seinen Blick. Er dachte nach, ich sah es ihm an. „Doch, eigentlich schon, zumindest für mich.“, ich wurde rot und legte eine Hand auf seinen Mund. „Lass das, ich kann Komplimente nicht ab.“, was machst du denn da, Maria, du ermutigst ihn noch. Doch Lee sah nun in den Himmel, genau so, wie ich es eben getan hatte, und schien in Gedanken zu versinken. Woran er wohl dachte? „Es war also Team Rocket, ja?“ – „Ja.“ – „Warum schickt man sie uns hinterher, obwohl sie keine Chance hatten?“, auf seine Frage hin wurde ich unruhig. Er hatte eine weitere Vermutung, das spürte ich. „Ich weiß nicht. Sie dachten ja, ich würde sie nicht bemerken, was ja auch im Grunde ein Zufall war.“ – „Dennoch… dennoch muss man ihr Versagen mit einberechnen, wenn man einen Plan hegt. Und wenn sie als Spione ausfallen, wer macht dann weiter?“ – „Lilith.“ – „Ja, entweder sie…“, Lee nahm meine Hand, die ich langsam gesenkt hatte, und legte sie neben mich auf die Liege, sodass ich mein Gewicht wieder auf beide Hände verteilen konnte. „Oder etwas anderes, was unsere Position an ominöse Gestalten weitergibt.“
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    Östlicher Ozean, Zwischendeck
    Lucia wollte soeben ins Bett gehen, nun wollte sie sich noch schnell einen Kakao von Pay erfragen, irgendwie war ihr danach. Pay war der Einzige, der in der Küche herum werkte. Als sie an Ashs Kabine vorbei kam, hörte sie, dass Rocko dem Trainer wohl eine Frage hatte stellen wollen, unwillkürlich hielt die Blauhaarige inne. „…Lucia…?“, hörte sie, dem Atem anhaltend schlich sie näher ran. Dann schüttelte sie den Kopf. „Ich werde nicht lauschen, auch, wenn sie über mich reden.“, und sie machte sich auf die Suche nach Pay.
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    Östlicher Ozean, Kabine von Ash
    „Was meinst du, die beiden passen doch super zusammen, oder?“ – „Man könnte meinen, sie wären Schwestern. Allerdings meinte Lucia, dass Maria extrem introvertiert wäre, doch davon merke ich eigentlich nichts.“, meinte der Züchter, Ash nickte nachdenklich. „Naja, wenn sie mit uns zusammen ist, passiert meist irgendetwas, wovor sie uns beschützen muss. Sie ist stark, aber auch irre nett, wenn man mal ins Gespräch mit ihr kommt.“ – „Lee scheint ziemlich auf sie abzufahren.“ – „Da ist er nicht der Einzige, Rocko!“ – „Ach, die Frauenwelt ist wohl nicht bereit für mich.“, seufzte Rocko theatralisch, insgeheim dachte Ash: Nein, andersrum, du bist nicht bereit!, doch er wusste, dass der Züchter ein Profi seines Fachs war, irgendwann würde er sicherlich mal Glück haben. „Glaubst du, Maria und Lee empfinden was füreinander?“, wollte Rocko dann plötzlich wissen. „Wieso?“
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    Östlicher Ozean, Zwischendeck
    „Danke, Pay!“, strahlte Lucia, als sie wieder die Treppe hochstieg. Der Rothaarige zuckte die Schultern. „Es kommt halt aufs Mischverhältnis an, nicht zu viel Pulver, weißte? Is bei Schwarzpulver das gleiche. Na, schlaf ma gut.“ – „Danke, du auch!“, sagte die Koordinatorin, und kam wieder an der Kabine von Ash vorbei. Sie hörte irgendwas mit „füreinander“, und blieb wider Willen stehen. Dann hörte sie Ashs Stimme. „Nie im Leben, sie ist nicht der Typ für sowas.“, Rockos Antwort war etwas undeutlich, aber sie meinte, ihren Namen zu hören. „Vergiss es, vorher wird Team Rocket ein Wohlfahrtsverein!“, nach diesen Worten lief sie mit Tränen in den Augen in ihre Kabine.
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    Östlicher Ozean, Kabine von Ash
    Durch die angelehnte Tür hörte Rocko etwas, konnte aber nicht genau einordnen, was es war. „Wieso nicht? Dass sie auch ab und zu ihre Gefühle zeigen kann, wissen wir nun.“ – „Ich weiß…“, Ash schien immer noch skeptisch. „Aber sowas ist ihr irgendwie nicht zuzutrauen. Ich kann es nicht genau sagen, aber sie scheint zu… zu abgehoben für sowas.“, nur das Erscheinen von Rockos Glibunkel hinderte den Züchter am Schwärmen, doch Ash interessierte sich vorrangig für seine Kämpfe. „Wie dem auch sei, wir sollten uns ausruhen. Bis morgen! Glibunkel, zurück.“ – „Nacht, Rocko.“
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    Östlicher Ozean, Achterdeck
    Gerade erhob ich mich, Lee tat es mir gleich. „Du gehst ins Bett?“ – „Ja, bin ziemlich müde.“, antwortete ich auf seine Frage. Verständnisvoll blickte er mich an. „Kein Wunder, bei den ganzen Dingen, die du durchmachst.“ – „Ach, ich hatte schon schwerere Zeiten, das geht schon. Danke, dass du dir Sorgen machst.“, fügte ich, etwas leiser, hinzu. Er schien es wirklich ernst zu meinen, auch, was unsere Freundschaft anging. Ich nahm Phione auf den Arm, strich mir müde über das Gesicht. Er schien noch etwas sagen zu wollen, doch dann wandte er sich ab und ging auf den Niedergang zu. Schnell folgte ich ihm, kam ins Stocken, als er auf einmal stehen blieb. „Alles in Ordnung?“ – „Sicher. Ladies first.“, und er machte einen Schritt zur Seite. Nach einer Millisekunde des Zögerns ging ich ins Innere, konnte jedoch die Stufen nur schlecht erkennen. Da passierte es: als ich die zweite Stufe betreten wollte, schien sie zu fehlen! Blitzartig suchte ich im Dunklen nach dieser verdammten Stufe, konnte das Gleichgewicht nicht halten. Ich bereitete mich darauf vor, mich abzurollen, doch das war nicht nötig. Lee reagierte sehr schnell, schlang mir einen Arm um die Taille, fing mich sozusagen auf. „Das hätte ich auch so geschafft.“, meinte ich, er ließ mich los. „Klar.“. Nach diesem Kommentar konnte ich mir das Lächeln nicht mehr verkneifen, irgendwie war es so… so typisch für ihn, mir zuzustimmen, obwohl ich das Gefühl hatte, er wäre mindestens so reaktionsschnell wie ich. Was verbarg er? Nicht nur, dass er es problemlos mit Eva aufnahm, nein, er erinnerte mich extrem an…
    „Ich glaube, ich sollte dir eine gute Nacht wünschen. Wir sehen uns morgen.“, Lees Stimme war klar und deutlich zu hören, auch wenn mir nach meinem beinahe-Sturz eben das Blut in den Ohren rauschte. „Gute Nacht, Lee.“, wir standen uns eine Weile gegenüber, dann drehte er sich um und ging den Gang hinunter. „Hättest du das wirklich allein geschafft, Maria?“ – „Sicher. Warum nicht? Dich hab ich auch festhalten können.“ – „Oder wolltest du, dass er dich auffängt?“ – „Gute Nacht, Phione.“
    In der Kabine von Lucia und mir sah ich, dass die Koordinatorin wohl schon schlief, also hängte ich die Hängematte wieder ein und schloss unsere Kabinentür. Dann tauschte ich meine Kleider gegen die Sachen aus, die ich in der Nacht tragen würde, und legte mich hin. Die Tiefseeperle leuchtete kurz auf, auf einmal verspürte ich unerklärlicherweise Freude.


    so, das war kapitel 51, ihr seht, es geht langsam auf das große finale zu. keine sorge, für die, die gern mehr geschichten von maria lesen wollen, werde ich eine weitere story schreiben, mit der braunhaarigen als protagonistin, doch dazu kommts, wenn es soweit ist. anregungen, beschwerden, oder auch verbesserungen sind gern gesehen :)
    mfg
    DoD

  • soooo wir haben ja shcon über das bonus kapitel geredet, der hammer wie du einfach mal viel zu viel schreibst! :D:D
    seeehr gut, die einzelnen charakter sind genial bezeichnet, keiner kam zu kurz und ich kann mich überall gut reinversetzen


    bsp:
    saja vor dem spiegel XDDD man kann die Wut förmlich greifen
    danny und seine planungen, auch wenns aussichtslos erschien, am ende ging der plan fast super auf!
    außerdem lee und maria, schicke stelle muss man sagen :D


    kommen wir aber ohne umschweife zum letzten kapitel, da war ich ja fast schon geschockt wie kalt maria sein kann O__O
    krass, wie diesmal die bösen DRAN sind, aber der yussuf scheint schnell geschaltet zu haben
    mir gefiel hierbei auch der einblick in das leben von team rocket, die haben auch probleme O:
    alles in allem wiedermal sehr sehr gut gelungen und perfekt geschmackvoll ausklingen gelassen - nur arme lucia, sie hört immer nur die falschen stücke XDDDD


    soviel von mir, bis demnächst 8-)

    "I said: Ryan, Jedi don´t give up. Then again, I´m thinking oldschool. This is a new generation."

  • Hi
    :achtung: hab ich es doch gesagt du willst jemanden rausstreichen erst Pay, dann Lucia und jetzt Team Rocket.


    Naja spaß beisseite zum Kapitel:


    Das Team Rocket in dem Uboot ist hab ich mir schon gedacht. Von Maria hätte ich ja einiges erwartet aber nicht das sie so handelt. Sie einfach zu Versenken oh man da lief es mir Eisalt den Rücken runter. Hätte es nicht gereicht die drei woanders hin zu teleportieren?!


    Fürchte nur das Maria diese Aktion jetzt zum Verhängniss wird. Denn die Teams sind jetzt vorgewarnt über die Kräfte der Kette. Da hat Maria wohl nicht dran gedacht das sie mit dieser Aktion Team Rocket eine menge Infos gibt.


    Dann komme ich mal zu unseren Verliebten. Mir scheint es ja langsam so als würde sich Maria entscheiden können wie sie zu Lee steht :love: .


    Hätte Lucia mal lieber auf ihren gute Vorsatz gehört und nicht gelauscht. Hoffe ja nicht es das im nächsten Kapitel zum Streit zwischen Lucia und Maria kommt. Schließlich weiß Ash es nur weil Maria geplaudert hat.


    Ach ja eins noch. Lilith arbeitet sie für eines der Teams oder zieht sie ihr eigenes Ding durch? Weil mich verwirrt dieses Mädchen ganz schön. Ich weis sie kam im Kapitel persönlich nicht vor aber trozdem lässt die mir keine Ruhe. Will sie für irgenwas Rache?


    Also weiterso. Nur eine bitte helf mal gewissen leuten in Sachen liebe mit Elevolteks Fähigkeit weiter.


    Bis dann

  • Happy halloween! habe irgendwie lust, ein halloween-special zu schreiben, aber dann würde die hauptstory zu kurz kommen. vielleicht mach ich das nebenbei mal... wenn es erwünscht ist. zunächst jedoch beantworte ich eure kommis, vielen dank schonmal dafür.
    @pay:
    ja, wie gesagt, es hat so viel spaß gemacht... kann ich nix für :)
    hast du richtig erkannt, saja ist relativ... instabil, was ihren gemütszustand angeht. ich hoffe, die einzelnen charaktere kamen gut raus, hat echt arbeit gemacht :D
    und was yussuf angeht, er hat zwar keine tragende, aber dennoch wichtige rolle, vor allem, weil unsere drei lieblingsgangster nun auf seinem schiff sind... hoffe, ich mach keine fehler, wenn ich die weiter einbringe. zu maria: ihre vergangenheit war nicht immer rosig, das ist mittlerweile bekannt, und hier wollte ich eine kleine ahnung dessen vermitteln, was lilith damals passiert sein könnte. der analytische verstand marias arbeitet in solchen momenten einfach nicht mehr menschlich, sondern danach, was getan werden muss, um den plan durchzuziehen.


    @liko:
    najaa, rausstreichen ist vielleicht etwas zu fies, aber manchmal sollten schon stellen auftreten, wo der leser sich echt fragen muss, was mit denen nun passiert. aber du hast recht, die teams wissen bescheid, doch damit, dass yussuf die rockets rettet, hatte sie nicht gerechnet. das mit der teleportation wäre zwar eine möglichkeit gewesen, doch maria hätte sie auch einfach mit irgendeiner attacke an ort und stelle fesseln können, es gibt einfach zu viele möglichkeiten, irgendwann muss ich mich entscheiden. und da ich den aspekt mit lilith von damals einbringen wollte, dachte ich, das wäre die beste lösung :)
    das mit dem streit hast du aber gut herausgestellt, ich hatte das ursprünglich gar nicht vor, doch dann fand ich die idee so gut, dass ich es eungebaut habe. ich meine, ein dermaßen verliebtes mädchen wird stark auf so ein gespräch reagieren, auch, wenn sie das komplett falsch mitbekommen hat. naja, ihr sehts gleich.
    lilith sollte befreit werden, um team galaktik und rocket zu helfen, doch sie ist zu unberechenbar und macht am liebsten das, was sie will. team rocket und galaktik sind also ebenso in gefahr wie die gruppe um lucia und ash. rache ist tatsächlich ihr hauptantrieb, doch warum, ist bisher nicht herausgekommen. ich habe aber schon so eine idee, wie ich das anstelle.
    das mit dem elevoltek war interessant, musste erst mal gucken was der so kann. starthilfe :P keine sorge, es gibt ein happy end, doch allzu leicht darf es ja nicht werden :D
    nun aber genug geplaudert, danke nochmal für eure kommentare, viel spaß mit...


    Kapitel 52
    Steine im Fluss


    27.3.2008


    Ist es nicht komisch, dass ich kein einziges Mal aus der Hängematte gefallen bin? Genau das dachte ich, als ich am nächsten Morgen aufwachte. Wir schreiben den 27. März 2008, ich wusste, dass wir Frühling hatten. Es war relativ warm, sogar heute, wo es doch noch früh am Morgen war. Doch aus irgendeinem Grund war ich wach geworden, nachdenklich blieb ich liegen und sah aus dem Bullauge auf eine graue See. Phione schlief immer noch, das erriet ich, nachdem ich es auf meinem Bauch hatte schnarchen hören. Meine Frisur war bestimmt schon wieder total verwüstet, das war sie leider immer, wenn ich gerade aufstand. Langsam rappelte ich mich hoch, achtete darauf, dass mein kleines Wasserpokémon nicht runterfiel. Dann lief ich auf Zehenspitzen aus dem Raum, öffnete die Tür, und fand mich wenige Augenblicke später in der Kapitänskajüte wieder. Ein innerer Drang trieb mich dazu, den Kurs zu ändern, ich hatte das Gefühl, zu wissen, wohin ich uns bringen musste. Langsam startete ich die Motoren, bald darauf brummte es gleichmäßig, aber zum Glück nicht zu laut. Danach setzte ich mich auf das kleine Pult, an welchem das Steuerrad befestigt war, und sah aufs Meer. Erneut leuchtete die Perle auf, und für den Bruchteil einer Sekunde erstrahlten blaue Linien auf meinem Körper. „Was zum…“, schnell scannte ich mich selbst mit den Augen, doch die Linien waren bereits weg. Unwillkürlich tastete ich nach der Kette…
    „Verdammt!“, entfuhr es mir. Sämtliche Edelsteine waren nicht mehr zu spüren, nur noch die beiden tropfenförmigen Anhänger vorne an meinem Schlüsselbein ertasteten meine Finger. Der Rest schien verschwunden zu sein. Lief mir wirklich die Zeit davon? Unruhig sprang ich auf, lief einige Runden durch die Kapitänskajüte. Dann ermahnte ich mich selbst, es war unklug, erneut die Fassung zu verlieren. Ich musste klar bleiben... also setzte ich mich wieder hin. Meine Gedanken schweiften ab, während ich so da saß, ich dachte an das Turnier. War ich stolz auf mich? Ich glaube schon, denn ich hatte an frühere Erfolge angeknüpft, ohne in meine alten Gewohnheiten zu verfallen. Außerdem hatte ich viele starke Gegner getroffen, wer weiß, vielleicht sah ich die Einen oder Anderen ja mal wieder. Nun jedoch musste ich mich auf unser Hauptziel fixieren, zum Tempel konnte es nicht mehr allzu weit sein. Wie lange waren wir nun schon auf dem Wasser? Mir fiel ein, dass Lilith sich seit dem Kussmund an meiner Taille nicht mehr bemerkbar gemacht hatte, vielleicht war sie ja schon lange von Bord gegangen. Wenn ich mich auf einem feindlichen Schiff verstecken würde, dann würde ich auch zumindest ab und zu mal Unruhe stiften, aber da ich kein Lebenszeichen von ihr erhielt, konnte man anscheinend davon ausgehen, dass sie nicht mehr anwesend war. Ein kurzer Schmerz schoss durch meinen Kopf, ich kniff die Augen zusammen, sah kurze Zeit wieder den Ozean vor mir, genau wie in der Vision damals. Doch diesmal befand sich eine Insel auf dem Wasser, genau dort, wo ich in der letzten Vision den Strudel gesehen hatte. Keuchend kam ich wieder zu mir, schüttelte unwillig den Kopf. Also war der Tempel nun an die Oberfläche gekommen, oder wie?
    ‚Warum solltest du die Perle dorthin bringen?‘, fragte mich eine kleine, böse Stimme in meinem Hinterkopf. „Weil sich die See ihren Schatz sonst auf die brutale Art zurückholt!“ – ‚Mit deinen Kräften könntest du das Schlimmste verhindern. Und was machen schon die paar Leben, wenn du dafür zur Göttin werden kannst? Überleg doch mal! Sämtliche Techniken aller Pokémon gehören dir!‘, es war, als wäre ich in einem schlechten Traum gelandet. Als ich mich umwandte, stand ein Ebenbild meiner selbst vor mir, direkt hinter dem Steuerrad. Nur trug es nicht, wie ich, ein T-Shirt und eine kurze Stoffshorts, sondern die Jeans, die ich früher getragen hatte, die rote Sportjacke und eine schwarze Maske in Form eines Sichelmonds. „Was geht hier vor?“, wollte ich wissen. Es war nicht normal, dass man einem Abbild der eigenen Vergangenheit begegnete. Hatte ich mich irgendwie selbst her teleportiert, aus der Zeit, als ich damals…
    „Das weißt du nicht? Ich bin hier, um dir endlich mal Verstand einzubläuen!“, fuhr sie mich an. Fuhr ich mich an… ich war verwirrt. Genau dasselbe Gefühl hatte ich bei meiner Zeitreise gehabt. „Wie meinst du das?“ – „Du bist ja noch dämlicher, als ich gedacht hatte. Du hast den mächtigsten Schatz der Welt, und wirfst ihn fort, als wäre er wertlos! Überleg doch mal, was du damit anstellen könntest! Jeder, der dich wegen deiner Schüchternheit auslacht, kann vernichtet werden! Niemand ist dir gewachsen! Enecos Anziehung ersetzt die Spezialfähigkeit von Eva, und mit Bisaflors Egelsamen kannst du Lilith kopieren! Feuersturm, Donnerblitz, Blizzard, Hydropumpe, Wuchtschlag! Denk mal nach, Maria, chikusho!“, sie redete immer lauter, stand schließlich genau vor mir. Ich konnte die linke Hälfte ihres Gesichts erkennen, die blauen Augen, den Mund, die Nase. Rechts allerdings wurde alles von dieser Maske verdeckt… dieser Maske, die so viele Trainer damals gehasst haben. Oh ja, ich war arrogant gewesen, und auf der Suche nach immer neuer Stärke hatte ich Grenzen überschritten, die ich nie hätte auch nur kennen dürfen. Sie nahm meine Hand und legte sie aufs Steuerrad. „Und nun drehst du um und kehrst an Land zurück. Du musst dich nicht schämen, es ist nur natürlich, stark sein zu wollen.“, raunte sie. „Wieso willst du unbedingt zu den Guten gehören? Freundschaft und… Liebe sind nur Steine im Fluss der Macht! Wähle die richtige Seite. Lass deine Wünsche auch mal heraus…“, es war mir, als ob ihre Worte wie kleine Schlangen durch meinen Verstand krochen. Das Wort „Liebe“ hatte sie extrem verächtlich betont. Langsam drehte ich das Steuerrad.
    Dann musste ich aus irgendeinem Grund an Lucia denken. „Nein.“ – „Was hast du gesagt?“, die andere Maria legte eine Hand an ihr Ohr, schob damit, so wie ich oft, eine braune Strähne zurück. Ich drehte das Rad wieder an seine richtige Position. „Hau ab.“, sie lächelte mich mitleidig an, drehte sich um, und verließ den Raum. „Ich komme wieder.“, schwer atmend lehnte ich mich an das Pult, merkte nicht, dass jemand den Raum betrat. Erst, als ich direkt neben mir Schritte hörte, öffnete ich die Augen wieder. Die Koordinatorin stand neben mir. „Mit wem redest du?“, während sie die Frage aussprach, registrierte ich, dass ihre Augen etwas verweint aussahen. „Mit… nicht so wichtig. Ist… ist dir jemand entgegengekommen?“, brachte ich stockend heraus, und hoffte, dass ich mich getäuscht hatte. Lucia schüttelte den Kopf. „Nein.“, verdammt, das war nicht gut. Wäre die andere Maria real gewesen, hätte ich sie nur in ihre Zeit zurückteleportieren müssen, doch scheinbar hatte ich sie mir eingebildet. „Geht es dir gut, Schwesterchen?“, mit dieser Anrede wollte ich die Koordinatorin daran erinnern, wie nah wir uns mittlerweile standen, und hoffte, dass sie davon wieder aufgemuntert werden würde. Doch stattdessen brach sie hemmungslos in Tränen aus, ich wusste nicht, was ich tun sollte. „Du hast ihm erzählt, dass… dass ich in ihn verliebt bin… aber gestern Abend hab ich gehört, wie er sagte, nicht mal wenn Team Rocket ei-ne Wohltätigkeits…“, mehr verstand ich nicht, weil sie zu stark schluchzte. „Was hat er gesagt? Geht es um Ash?“ – „J-Ja!“ – „Was hat er gesagt? Hol tief Luft, denk dran…“, ich wartete ein bisschen, bis sie sich einigermaßen beruhigt hatte, und schloss dann schnell die Tür hinter ihr. Besser, die anderen bekamen hiervon nichts mit. Mir selbst kam das komisch vor, scheinbar hatte Lucia etwas gehört, was über sie gesagt worden war, und was auch immer das war, es hatte sie schwer mitgenommen.
    Einige Momente später saß sie auf dem Steuerpult, und damit wir besser kommunizieren konnten, stand ich vor ihr. „Okay, geht’s soweit?“, wollte ich wissen, sie schüttelte den Kopf. „Ich habe gestern Abend… gehört, wie Ash und Rocko sich unterhalten haben. Ich schwöre, ich wollte nicht lauschen! Aber dann fiel mein Name, und…“, sie stockte, was mich dazu bewog, ihr eine Hand auf die Schulter zu legen. „Und dann meinte Ash, wir würden nicht mal zusammen kommen, wenn Team Rocket ein Wohltätigkeitsverein wird!“ – „Das hat er gesagt? Bist du sicher?“, was ich da hörte, konnte ich nicht glauben. So hatte ich Ash eigentlich nicht eingeschätzt. Sie hob den Blick. „Ich habe es doch gehört. Oh Gott, wie dumm ich bin. Wie konnte ich auch nur daran denken, ein so starker Trainer könnte auch nur im Entferntesten etwas für mich empfinden? Lächerlich.“, ein bitteres Lächeln ihrerseits verstärkte mein ungutes Gefühl. „Hör mal, wie redest du denn da über dich selbst? Du bist eine Super-Koordinatorin, du bist nett, witzig…“ – „Da hast du ja leicht reden. Deine Schüchternheit dient doch nur der Stärkung deines Egos. Sieh dich mal an, du brauchst dir um Liebe keine Gedanken zu machen, wo du jedem, der dich sieht, den Kopf verdrehst. Schön, stark, absolut furchtlos… da kann ich eben nicht mithalten. Wahrscheinlich steht er sowieso schon auf dich. Tut mir leid, ich brauche ein wenig Zeit.“, ich war sprachlos. Lucia schob meine Hand weg, wandte sich um und wollte den Raum verlassen, in meinem Kopf erklang die böse Stimme wieder. ‚Da hast du es. Macht oder Freunde? Ich sage es dir: Nimm…‘ , ich unterdrückte sie und wollte Lucia folgen, doch da war sie schon aus dem Raum getreten. Wahrscheinlich sollte ich sie erst mal in Ruhe lassen, doch womit hatte ich das verdient? Für mein Aussehen konnte ich nichts, und ich wusste, dass Ash nicht in mich verknallt war. Das war ja eigentlich nur Lee, mehr wusste ich darüber nicht. Frustriert ließ ich mich gegen das Pult sinken, es konnte nicht sein, dass unsere Freundschaft nun darunter leiden sollte. Ich würde Ash danach fragen.
    Plötzlich sah ich auf. Irgendwas fehlte. Es war bis vor einer Sekunde noch da gewesen… und ich konnte nicht sagen, was. Gedankenverloren tastete ich nach der Kette, fand jedoch nichts, und sah auf meine Brust. Stimmt, nur die beiden Anhänger waren noch zu sehen. Mir fiel es schlagartig ein: die Perle hatte geglüht und gerade eben damit aufgehört! Sie leuchtete aber eigentlich nur, wenn sie Kraft freisetzte. Komisch. Ich schweifte erneut ab, dachte an Lucia. Ich mochte sie wirklich gern, sie war die Erste, die mir so viel Vertrauen entgegenbrachte. Doch wieso war sie eben hergekommen, nur um mir zu sagen, dass sie Zeit für sich bräuchte? Ganz einfach: ihre Gefühle hatten sich verändert, während sie mit mir im Raum gewesen war. Die Perle konnte offenbar auch die Emotionen von anderen verstärken, das musste heißen, sie hatte schon einen Teil Wut in sich getragen, als sie eingetreten war. Und diese Wut hatte ich unwillentlich verstärkt, oder… oder ich hatte einige von MEINEN Emotionen auf sie übertragen, das war auch eine Möglichkeit. Nach der Begegnung mit der anderen Maria hatten in mir verschiedene Gefühle getobt, Wut war auch dabei gewesen. Wut, weil sich dieses kleine Miststück angemaßt hatte, mich manipulieren zu wollen. Ich schloss die Augen und atmete tief ein; es war spürbar, dass ich mich noch nicht beruhigt hatte. Das war nicht gut. Chikusho.
    „Hier bist du!“, ich sah auf. Ich war einfach nur fertig, hatte die Knie angezogen und den Kopf darauf gestützt, um besser nachdenken zu können. Pay war in den Raum getreten und sah auf mich runter. „Na komm, gibt Frühstück!“ – „Fangt ohne mich an. Ich habe keinen Hunger.“ – „Hä? Du bist ohnehin schon viel zu dünn, wenn du so weitermachst,…“ – „Ich sagte, ich habe keinen Hunger!“, nachdem ich ihn angefaucht hatte, bereute ich es auch schon. „Tut mir leid, Pay. Ich wollte dich nicht anschreien.“ – „Stimmt was nicht? Du wirkst so blass, ich dachte, vielleicht tut Essen ja ganz gut!“ – „Danke, es geht.“, dankbar für die Sorge um mich lächelte ich ihn an. Der Rothaarige schüttelte den Kopf. „Im einen Moment sind sie böse, im nächsten nett. Weibchen.“, mit diesen Worten verließ er die Kabine, ich erhob mich. Irgendwie konnte man nicht so wirklich ernst bleiben, wenn Pay in mit einem redete, er sprach immer etwas aus, womit man nicht rechnete. Ich ging in meine Kabine zurück, merkte, dass Lucia im Gegensatz zu Phione nicht anwesend war, und seufzte. „Maria, Lucia ist ganz komisch gewesen vorhin!“, sagte das kleine Pokémon, während ich mich entkleidete und neue Sachen heraussuchte. „Ja, ich muss sie unbedingt wieder hinkriegen.“ – „Gestern Abend war sie auch schon so, aber da hat sie geschlafen.“ – „Was meinst du damit?“, ich war verwundert; konnte Phione spüren, wie sich ein Mensch fühlte? „Naja, das Licht um sie herum war so trübe.“ – „Ah, verstehe. Du kannst die Energie noch sehen, stimmt´s?“ – „Jap!“, okay, das erklärte einiges. Auf dem Ewigenau-Turnier war ich in einen Zustand geraten, der mir erlaubt hatte, Energieströme visuell wahrzunehmen, doch nachdem ich gewonnen hatte, war diese Fähigkeit verschwunden. Es schien fast so, als hätte die Bindung zwischen Phione und mir das bewirkt, und das kleine Wasserpokémon besaß das Talent noch immer. Wer weiß, vielleicht konnte uns das noch nützlich werden. „Bist du eigentlich hübsch?“, fragte mich Phione dann. Das Thema konnte ich eigentlich gerade nicht vertragen, vor allem, weil Lucia es eben angesprochen hatte, doch scheinbar konnte Phione aus meinen Energieströmen irgendwie herauslesen, dass mich das beschäftigte.
    „Weiß nicht.“ – „Musst du doch wissen!“ – „Kann sein, gehen wir essen?“ – „Du bist komisch! Na gut, also ich finde dich nicht hübsch. Deine Haut ist viel zu blass. Außerdem kannst du nur kurz unter Wasser bleiben wenn du nicht schummelst. Man ist nur hübsch, wenn man lange unter Wasser bleiben kann! Außerdem…“, hier, fand ich, war es besser, Phione zu unterbrechen. Natürlich fand es nur andere Phiones hübsch, ich passte einfach nicht in sein Schema. Amüsiert zog ich mein Top über und sah das kleine Wesen an. „Aber ich habe bei dir doch sowieso keine Chancen, weil du so schön blau bist, ich nicht. Uns trennt zu viel, dennoch empfinde ich etwas für dich, und darum werde ich dir bis zum Ende helfen.“, nach diesen Worten hätte ich mich selbst ohrfeigen können, ich hatte mich selbst daran erinnert, dass unsere gemeinsame Zeit nicht ewig währen würde. Zu meiner Laune trug das keineswegs positiv bei. „Du empfindest etwas für mich?“ – „Ja, wir sind doch Freunde, oder?“ – „Ja!“, strahlte mich das kleine Pokémon an, woraufhin ich es auf den Arm nahm. „Gut, ab zum Frühstück…“
    Die Stimmung als eisig zu bezeichnen, wäre übertrieben gewesen. Tiefgekühlt traf es besser. Lucia schwieg sich aus, Ash und Rocko hatten keine Ahnung, was los war, und unterhielten sich normal, was die Laune der Koordinatorin keineswegs besserte. Ich dachte daran, Ash nach dem Gespräch zu fragen, doch das würde die sie wahrscheinlich nicht überzeugen. Also musste ich sie selbst darauf kommen lassen, was wirklich passiert war, denn was sie da erzählt hatte, klang keineswegs nach dem Trainer, wie wir ihn kannten. Lee und Pay wussten auch von nichts, darum begrüßten sie mich, nachdem ich mich gesetzt hatte. Rocko hatte mal wieder sein Talent für kulinarische Balance unter Beweis gestellt, neben Brötchen, Kaffee und Saft hatte er mit Pays Hilfe auch noch Rührei aufgetrieben, ich fühlte mich wesentlich besser, nachdem ich etwas im Magen hatte. Galagladi, Rotom, Phione und mein Plinfa saßen neben mir, ich hatte es vorgezogen, sie in meiner Nähe zu haben. Panzerschrank und Bollterus ruhten sich momentan noch aus, Panzerschrank würde ich vom Wasser aus was zum Beißen geben. Ich sah von den anderen Pokémon nur Pachirisu und Panpyro, sie schienen Fangen zu spielen. Pikachu und Lucias Plinfa natürlich ausgenommen, doch die beiden waren sowieso immer dabei. Galagladi verhielt sich immer mehr wie… wie ein alter Bekannter von mir, es war ruhig und besonnen geworden. Nichts erinnerte mehr an das störrische Trasla, welches ich noch vor kurzer Zeit im Team gehabt hatte. Seine Schwertkunst verfeinerte sich auch von Tag zu Tag, denn auch, wenn ich es nicht immer explizit aufschrieb, trainierten wir ab und zu. Liebes Tagebuch, das tut mir leid, aber ich führe nach aufregenden Tagen eben nicht mehr alles aus, wie ich es sollte. Lee schien nach kurzer Zeit zu merken, dass etwas nicht stimmte, und er stand auf. „So, ich dachte mir, ich zeige euch, wieso Cynthia dieses Schiff so gern hat. Folgt mir.“, überrascht leistete ich dem folge. Pay schien auch nicht recht zu wissen, was hier abging, doch genau wie die anderen erhob er sich, um Lee zu folgen. „Ihr wartet kurz, okay?“, sagte ich zu Galagladi, ich wusste, dass der Schwertkämpfer gut auf die anderen aufpassen würde. „Gal.“ – „Plinfa!“ – „Gut, du kannst mitkommen, wenn du unbedingt willst.“, also nahm ich Plinfa auf den Arm, während Phione auf meinem Kopf saß. Rotom verstand sich besser mit Zorro als mit den anderen, die beiden hatten einen ähnlichen Charakter.
    Als ich sah, dass Lee sein Handy vergessen hatte, zögerte ich, wartete, bis die anderen im Inneren waren. Dann nahm ich es hastig und schob es in mein Top, ein besseres Versteck fiel mir auf die Schnelle nicht ein. ‚Was tust du da?‘, fragte ich mich, ich hätte aus Lucias Verhalten eine Lehre ziehen sollen. Spionage tut niemals gut, doch ich wollte nur mal wissen, mit wem Lee so Kontakt hatte. Den Schritten der anderen folgend, betrat ich das Unterdeck, mir war schleierhaft, wieso sich Lee über seine eigene Regel hinwegsetzte, die lautete, diesen Teil des Schiffs nicht zu betreten. „Da wären wir.“, Lee stand vor einer schwarz gestrichenen Tür, ich sah mich um. Der Gang sah genau so aus, wie der über uns, doch statt der Tür zur Kapitänskajüte gab es diese Schwarze. „Dahinter wartet eine unglaubliche Aussicht, also bevor ihr in Ehrfurcht erstarrt oder so, sagt mir lieber, wenn ihr so etwas nicht abkönnt.“ – „Hast du nicht gesagt, dass wir nicht ins Unterdeck sollen?“, wollte ich wissen, Lee zuckte die Schultern. „Tja, Ausnahmen bestätigen die Regel. Ich glaube, ein wenig Entspannung schadet nicht, vor allem, da ich viel negative Energie wahrnehme.“, ich glaube, er meinte das scherzhaft, doch ich wurde das Gefühl nicht los, dass er mit diesem Satz irgendetwas bezweckt hatte. Dann öffnete er die Tür, ein komplett schwarzer Raum wurde sichtbar. Er führte uns hinein, schloss die Tür, es wurde stockfinster. Ich fürchte mich nicht im Dunkeln, doch dieser Raum hatte etwas merkwürdig Angsteinjagendes. Ein Schauer rieselte mir den Rücken herab, und als hätte ich darum gebeten, umfasste eine Hand die Meine. Diese Geste bedeutete, dass ich nicht allein war, also entspannte ich mich. Die Hand ließ los, als sich unter mir etwas bewegte.
    „Was ist das?“
    Es war, als würde sich der Boden auflösen. Ein Spalt wurde sichtbar, er vergrößerte sich schnell, ich versuchte, nach links auszuweichen, doch bevor ich zum Sprung ansetzen konnte, merkte ich, was das war: eine gläserne Kuppel war unten an Cynthias Schiff angebracht, scheinbar war sie von außen durch eine Art Schott gesichert. Und dieses Schott ging gerade auf. Gebannt sah ich mir das an, der Blick auf das Meer unter uns offenbarte sich. Mehrere Garados schwammen unter dem Schiff hinweg, in schätzungsweise nicht mal 5 Metern Entfernung sah ich einen Schwarm Karnivanha vorbeiziehen. Da der Raum komplett finster war, konnte man weit in den Ozean hereinblicken, ich vergaß sogar sekundenlang, zu atmen. Als ich tief Luft holte, merkte ich, dass Phione und Plinfa ebenso gebannt waren wie ich, den anderen ging es genauso. Das einfallende Sonnenlicht sorgte dafür, dass das Meer relativ gut beleuchtet war, wenn ich das so sagen kann, liebes Tagebuch, und die Pokémon der Tiefe merkten nicht einmal, dass wir hier waren. Nach einem Seitenblick sah ich, dass ich zwischen Lucia und Pay stand, aber die Koordinatorin achtete nur auf das Meer. Ich fragte mich, wann sie wohl wieder mit mir reden würde, meine Stimmung sank wieder ein bisschen. Doch als ich die beiden Garados bei einem kompliziert aussehenden Tanz beobachtete, vergaß ich meine Sorgen. Sowas bekamen sicher nur wenige Menschen je zu Gesicht, Dankbarkeit strömte durch meinen Verstand. Sekunde, hatte Pay meine Hand genommen? Das traute ich eigentlich nur Lee zu, doch er stand ganz rechts. In dem Moment, als ich zu ihm sah, blickte er mich an. Aus irgendeinem mir nicht bekannten Grund verschoben sich größere Mengen geladene Energieteilchen von meinem Magen in den Kopf; mir wurde heiß. Wie bekam ich dieses Brennen weg? Der Blonde lächelte kurz und nickte dann mit dem Kopf in Richtung eines Schalters, der neben ihm angebracht war. Ich hätte ihn nie gesehen, wenn er nicht durch einen leuchtenden Kreis markiert gewesen wäre. Das Licht, das gespenstisch glimmend aus dem Meer kam, beleuchtete Lees Gesicht nur schwach, aber so viel hatte ich mitbekommen: er wollte auf diesen Schalter drücken. Doch was bewirkte er? Ich erfuhr es wenige Augenblicke später.
    Nachdem Lee den Schalter betätigt hatte, erbebte der Raum. Lucia stieß einen kurzen Schrei aus, fing sich wieder, dann schien es, als würden wir ins Meer hinab sinken. Ich registrierte, dass wir in einer gläsernen Kugel saßen, die sich aus dem Schiffsrumpf gelöst hatte, oberhalb von uns war sie an einer Hebelvorrichtung angebracht. Scheinbar konnte eine Art Aussichtskapsel einige Meter hinuntergelassen werden, und wir saßen mittendrin. Atemlos sah ich mich um, es war, als würden wir im Wasser schweben. Naja, zumindest, wenn man die Senkvorrichtung vergaß, die sich schräg hinter mir befand. Schwärme von Wasserpokémon zogen vorbei, je länger wir dort standen, umso mehr wollte ich selbst ins kühle Nass eintauchen. Ich hatte noch nie so viele unter Wasser lebende Pokémon gesehen, die nicht sofort Reißaus nahmen, wenn sich Menschen näherten, es war, als würden sie uns nicht einmal wahrnehmen. Ich weiß nicht genau, wie lange wir so standen und die Pokémon unter uns beobachteten, doch als Lee schließlich erneut auf den Knopf drückte, erschien es mir, als würde ich aus einem Traum erwachen. Kurz bevor die Kugel sich wieder in den Schiffsrumpf einfügte, drehte ich mich ein letztes Mal um, und sah ein Mantax, welches neugierig in unsere Kapsel sah. Schnell ging ich in die Hocke und legte eine Hand auf das Glas, dann schüttelte ich lächelnd den Kopf. Es war nicht möglich, dass ich es durch das dicke Glas berühren konnte.
    „Das war unglaublich!“
    Wir standen vor der schwarzen Tür, ich hatte gemerkt, dass die Farbe nur den massiven Stahl kaschieren sollte, aus welchem sie gemacht war. Sicher war es eine kleine Schleuse, die den Wassereinfluss regulieren sollte. Rocko konnte gar nicht in Worte fassen, was er da gesehen hatte, mit so einer Kugel ließen sich Wasserpokémon viel besser beobachten als mit Schwimmflossen, weil ein Garados zum Beispiel keine kleinen, schwimmenden Geschöpfe in seinem Revier duldete. „Cynthia kommt gerne her, um in Ruhe nachzudenken. Das ist sozusagen ihr Kontemplationsraum, sie meint, schwirrt ihr zu viel durch den Kopf, muss sie abschalten.“, sagte Lee. Er kannte sie wirklich gut, dachte ich bei mir. „Ich würd hier auch herkommen, ohne dass mein Kopf platzt!“, Ash war nicht ganz so wählerisch, doch die Aussicht hatte auch ihn beeindruckt. Der blonde Trainer nickte freundlich, dann entschuldigte er sich. „Ich muss zugeben, ich hatte zu wenig Schlaf letzte Nacht, darum leg ich mich eine Weile hin… Maria, das mit dem Steuer schaffst du ja auch ohne mich.“ – „Klar.“, ich ging also zuerst auf das Deck zurück, hinter mir diskutierte Ash mit Pay, inwiefern so eine Kuppel noch nützlich sein konnte. Pay schien der festen Überzeugung zu sein, dass man sich damit auch gut Essen angeln könnte, doch der Schwarzhaarige wollte davon nichts wissen. Nachdem ich mein Team wieder in seinen Bällen verstaut hatte, wandte ich mich um. Zufällig stand Rocko neben mir. „Rocko, kommst du bitte kurz mit?“, fragte ich den Züchter, und ging voraus. „Sicher, worum geht’s?“. Ich schloss die Tür der Kapitänskajüte, sah ihm in die Augen. Er schaffte es, meinem Blick stand zu halten, dann fing ich an. „Also, du hast doch viele kleine Geschwister, hat Lucia mir mal erzählt.“ – „Stimmt!“ – „Und du hast lange für sie gesorgt.“ – „Jap.“ – „Also kennst du dich mit… Krankheiten aus?“, hier wurde er nervös. „Wieso, bist du krank?“ – „Weiß ich nicht. Könnte eine Allergie sein oder so. Vorhin in diesem dunklen Raum war mir auf einmal so heiß.“, ich erinnerte mich, wie es sich angefühlt hatte, doch danach, bei diesem wunderschönen Ausblick, war es wieder verschwunden. „Heiß?“ – „Ja, das war komisch. Normalerweise geht es mir immer gut, aber da kam so eine Hitze von hier…“, ich wies auf meine Brust, führte die Hand zum Kopf hoch. „Bis da. Was könnte das sein?“ – „Hmm.“, er sah mich an und legte mir eine Hand auf die Stirn. „Also, Fieber hast du nicht. Hattest du in letzter Zeit irgendwelche Auffälligkeiten an dir bemerkt? Kein Appetit, Schwindel, irgendwas?“, ich dachte an die Perle, doch dass die ganzen Steine fehlten, die sonst um meinen Hals gelegen hatten, sah jeder. Dann dachte ich an Lucia, schüttelte den Kopf. „Nichts davon.“ – „Merkwürdig… ist das das erste Mal, dass dir sowas passiert ist?“ – „Soweit schon, wie gesagt, mir geht es sonst immer gut.“ – „Hm, fürs Erste kann ich dir leider nicht helfen, aber sobald du sowas erneut an dir bemerkst, sag es mir, okay?“ – „Ja. Danke, Rocko.“ – „Gerne doch! Und, äh, du hast hier alles im Griff, nehme ich an?“, er wollte noch ein wenig mit mir reden, und ich hatte nichts dagegen. Er war halt sehr nett, hilfsbereit, und es kam für mich nicht infrage, ihm die kalte Schulter zu zeigen. Doch wirklich konzentrieren konnte ich mich nicht auf das Gespräch, weil ich dauernd an Lucias Problem denken musste. Wie konnte ich es schaffen, dass…
    „Du wirkst abgelenkt, stimmt was nicht?“ – „Ach, tut mir leid. Ich denke an alles Mögliche…“, Ash hatte explizit gefragt, ob die Koordinatorin in ihn verliebt war, und da ich nicht log, war es herausgekommen. Doch ob ich Rocko auch einweihen durfte, bezweifelte ich, nachher wäre Lucia womöglich noch schlechter drauf. Was ich allerdings versuchen konnte, war, auszuhorchen, wie Rocko die Situation zwischen Ash und Lucia beurteilte. Wenn sie sich darüber gestern unterhalten hatten, sollte er dazu ja eine Meinung haben. „Hm, wie ist denn eure Reise sonst so verlaufen? Kommt ihr gut miteinander klar?“, ich biss mir auf die Lippe. Das klang dermaßen nach schlechter Detektivin, dass er mit Sicherheit erriet, was ich wollte. „Sicher, ich meine, ab und zu gibt es einen kleinen Streit, doch das gehört dazu. Weißt du, ich bin kein Einzelgänger, es ist einfach viel spaßiger, noch Freunde dabei zu haben.“ – „Streit? So kommt mir das aber nicht vor. Warum streitet ihr euch?“, der Züchter lachte kurz. „Ach, meist nur so Junge-Mädchen-Kram. Lucia achtet sehr auf ihr Äußeres, und manchmal will sie Ash dazu bringen, das auch zu tun, doch er will davon nichts wissen.“ – „Ach, und du darfst dann schlichten?“ – „Ja, fast immer.“ – „Aber sonst kommen die Beiden klar?“ – „Ja, sehr gut sogar. Sie haben beide einen starken Charakter, da bleibt es nicht aus, dass sie dann und wann aufeinander treffen, wenn es um unterschiedliche Meinungen geht.“ – „Aber sie sind nur Freunde?“, an dieser Stelle dachte Rocko eine Weile nach. Ich war angespannt, hatte er erraten, worauf ich hinauswollte?
    „Ja, ich denke schon. Manchmal denke ich, dass sie ein beeindruckendes Paar wären, so oft jedoch kommt einem das gar nicht in den Sinn. Sie wirken halt wie gute Freunde, weißt du?“, das verriet mir, dass es das NICHT war, worüber sie gestern Abend geredet hatten. Also hatte Lucia sich entweder verhört, oder einen wichtigen Teil des Gesprächs nicht mitbekommen. Soweit, so gut…ich atmete hörbar aus, worauf mich der Züchter erneut kritisch ansah. „Sicher, dass es dir gutgeht?“ – „Nein… aber danke für deine Hilfe, ich werde es dir sagen, wenn ich mich schlecht fühle.“ – „Ist gut. Ich werde mich mal um meine Pokémon kümmern, ich glaube, Mogelbaum mag das Meer nicht so gern.“ – „Okay, bis später.“
    Nun waren Plinfa, Phione und ich wieder für uns, ich sah zu, wie die beiden umher tollten, als es ihnen in der Kabine zu eng wurde, öffnete ich ein Fenster. „Aber seid vorsichtig, ja?“ – „Ja, Mama!“, wegen dieses Satzes lachte ich kurz und ging dann auf Phiones Spaß ein. „Mach keinen Unsinn, Liebling!“ – „Was muss ich tun, damit du mich so nennst?“, ich drehte mich überrascht um, Lee stand in der Tür. „Ach, du bist es. Weiß ich nicht, schlag was vor.“, antwortete ich, er seufzte und lächelte dann. „War nur ein Witz, ich respektiere deine Meinung. Wie geht’s voran?“ – „Laut Phiones Intuition sind wir auf dem richtigen Weg. Ich schätze, spätestens heute Abend sollten wir den Tempel erreicht haben. Bist du wieder fit?“ – „Ja, danke der Nachfrage. Musste nur ein bisschen Schlaf nachholen.“. Im nächsten Moment wurde ich hochrot, das Blut schoss mir in den Kopf. Aus meinem Top kam eine mir gut bekannte Melodie. „It´s the eye of the tiger, it´s the thrill of the fight…“, dudelte es, Lee sah sich erstaunt um, dann blieb sein Blick an mir haften, wanderte zu meiner Brust. Ich senkte den Kopf und nahm das Handy heraus, wagte nicht, ihn wieder zu heben, es war mir zu peinlich. Wortlos gab ich Lee sein Handy, ich hatte es vollkommen vergessen. Dabei wollte ich doch noch nachschauen, welche Namen er so im Adressbuch hatte… „Danke.“, sagte er nur und drückte den Anruf weg. Langsam sah ich hoch. „Das wars?“ – „Was hast du erwartet? Eine Predigt oder einen Wutanfall?“, lachte er. Erleichtert atmete ich aus. „Tja, sieht so aus, als würdest du mir noch immer nicht vertrauen.“ – „Doch, tue ich!“, beeilte ich mich, zu sagen. „Es ist nur… ich wollte wissen, was für Kontakte du pflegst.“, die Wahrheit währt immer noch am längsten, so hielt ich es immer. „Keine halb so interessanten, wie ich es gern hätte, wenn ich das so sagen kann.“, er stellte sich ans Fenster und sah hinaus. Ich stellte mich neben ihn, behielt dabei Phione und Plinfa im Auge, sie blieben zum Glück an Deck. Würden sie ins Wasser springen, so würde ich ihnen folgen müssen. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich es schaffen würde, dich zum Erröten zu bringen. Wie kam das?“, fuhr er fort, verwundert sah ich ihn an. „Achso. Naja, was ich gemacht habe, war nicht ehrenhaft, und auch nicht klug, darum war mir das peinlich.“ – „Du wirkst sogar noch schöner, wenn man dir Gefühle ansieht. Erstaunlich!“ – „Ist das dein Ernst?“ – „Jap.“, ich musste zugeben, witzig war er ja. Das „erstaunlich“ klang dermaßen nach einem Lehrer, der etwas Neues entdeckt, wovon er selber überrascht war, dass ich lachen musste. Mit verstellter Stimme wiederholte ich: „Erstaunlich!“, Lee hob die Brauen. „War das echt so lustig?“ – „Ja… ein bisschen.“, reiß dich zusammen, Maria, albern kannst du sein, wenn du dein Versprechen eingelöst hast. Konzentration! Der Blonde schien zu merken, dass ich drauf und dran war, mich wieder zu verschließen, er schüttelte den Kopf. „In der Ruhe liegt die Kraft, denk dran. Ein bisschen Spaß schadet nicht.“ – „Ist gut. Gomene.“, wir standen eine Weile nebeneinander, ich hatte so das Gefühl, dass er, egal was ich tat, den Grund verstehen würde. Doch wieso…
    „Maria?“ – „Mhm.“ – „Ich glaube, wir sind da.“ – „Erstaunlich!“
    //
    Östlicher Ozean, Achterdeck
    „Hey, Lucia!“, Ash und Rocko hatten sich an die Reling gestellt, während Rocko auf die See hinaussah, behielt Ash Pikachu, Chelcarain und Mogelbaum im Auge, welche sich eigentlich ausruhen wollten, doch man konnte ja nie vorsichtig genug sein. Vom Vorderdeck aus konnte er die Stimmen von Plinfa und Phione hören, es schien, als würden sie auch eine Menge Spaß haben. Soeben war die Koordinatorin auf das Deck getreten, sie hatte sich den ganzen Tag schon komisch verhalten. Auch jetzt sah sie ihn nur kurz an, trat jedoch zu ihnen an die Reling. „Hi.“ – „Maria scheint es nicht gut zu gehen.“, meinte Rocko, ein Thema aufgreifend, welches er und Ash vor wenigen Momenten besprochen hatten. „Wieso? Wie kommst du darauf?“, fragte der schwarzhaarige Trainer, worauf Rocko ihn von der Seite ansah. „Sie meinte, sie hätte ein merkwürdiges Gefühl gehabt, als wir im schwarzen Raum waren. Normalerweise verliert sie kein Wort über etwas, was nicht wichtig ist, also sollten wir uns vielleicht um sie sorgen.“ – „Ach, sie schafft das.“, Pikachus Trainer zuckte die Schultern. „Gibt eh nichts, was sie nicht schaffen würde, oder?“ – „Ach, da wär ich mir nicht so sicher.“, während Rocko antwortete, schwieg Lucia die ganze Zeit. „Erinnerst du dich daran, was ich gestern Abend gesagt habe?“ – „Dass sie und Lee…?“ – „Genau.“, Ash lachte. „Rocko, du bildest dir das ein. Ich glaube nicht daran.“, hier schaltete sich die Koordinatorin ein. „Wieso, was habt ihr gestern Abend besprochen?“ – „Ach, Rocko meint, dass Lee und Maria irgendwie ein Paar werden könnten, aber ich sagte ihm schon: nicht mal, wenn Team Rocket ein Wohltätigkeitsverein wird, kommen die zusammen! Maria ist viel zu schüchtern, und sie kennt Lee ja kaum. Und er ist irgendwie zu… zu cool für sowas, ich kann es nicht ausdrücken.“, die Trauer, die sich auf dem Gesicht der Koordinatorin den ganzen Tag über abgezeichnet hatte, verschwand augenblicklich. „Lucia? Was ist?“, wollte Ash wissen, als sie total geschockt auf das Wasser starrte. „Ich war ja so dumm! Entschuldigt mich!“, mit diesen Worten rannte sie davon. Ash zeigte in die Richtung, in die die Blauhaarige verschwand. „Was geht denn mit der ab?“ – „Wer versteht schon die geheimnisvolle Welt der Frauen…“, sinnierte der Züchter. „Wer auch immer…“, Ash sah Pikachu an, welches den Kopf schieflegte. „…ich nicht.“
    //
    Östlicher Ozean, der Wassertempel
    Ich stand mit Lee zusammen in der Kapitänskajüte, diesen Tag sollte ich nie vergessen. Vor uns auf dem Vorderdeck tobten Phione und Plinfa, und direkt vor dem Schiff erhob sich eine Insel. Das tiefblaue Wasser wurde von der Mittagssonne beschienen, glitzerte wie tausende nebeneinander aufgereihte Juwelen erster Klasse. Sie war bis vor kurzem nicht dagewesen, ich hatte sie nicht registriert, was zweierlei Gründe haben konnte: 1. Die Insel konnte sich, so wie ich, unsichtbar machen, und 2. Sie war abgetaucht. „Das ist mal eine echt beeindruckende Insel!“, entfuhr es dem Blonden. Klar, was er meinte: ich sah einen Strand, große Wälder, steinige Klippen. Einfach…wunderschön. „Alles klar, sag den anderen Bescheid. Wir gehen an Land.“, sagte ich. Als ich mich umdrehte, um die letzte Kurskorrigierung durchzuführen, kam Lucia durch die Tür gerannt. „Lucia, gut, dass du da bist. Wir…“ – „Maria, ich muss dir was sagen!“


    fehler, anmerkungen, anregungen, oder sogar beschwerden sind gern gesehen, das wisst ihr ja. aber bitte nicht köpfen >.< :D
    mfg
    DoD

  • Hey, DoD!
    Ersteee!!! Dann will ich mal nen Kommi zum neuen Kapi dalassen ;)


    Oha, es wird knapp mit der Zeit. Die Kette verschmilzt wie damals bei Tyra mit Maria. Aber zum Glück haben sie den Tempel jetzt gefunden.
    Aber das war echt ´ne tolle Idee, Marias Vergangenheit nochmal ein bisschen einzubringen. Zum Glück hat sie sich dagegen gewehrt, nicht auszudenken, was sonst passiert wäre. Maria scheint ja echt megaarrogant und egoistisch gewesen zu sein, damals...


    Oha, arme Lucia... echt immer genau die falschen Stellen gehört. Sie kann einem ja echt leid tun. Oh, da ist sie aber gleich ziemlich ausgetickt, Ash in Maria verknallt??? Neee... Aber zum Glück ist das ja jetzt geklärt.


    Okaaay, sie bezeichnet sich als Miststück... Wobei sie wahrscheinlich eher ihr früheres ich meint... Sie hat sich schon krass ins positive (viel negativer gings wahrscheinlich auch gar nicht) geändert...
    Tsss, dieses Wort immer, Pay *kopfschüttel* Männchen! *Zungeraussteck* xD Aha, Phione kann die Energie also noch sehen... Das ist interessant...
    Also Maria!!! Handyspionage... schlimm,schlimm... Boah, ich hab schon gedacht, Lee flippt aus, als das Handy gebimmelt hat... Obwohl, kann er Maria überhaupt böse sein? Ich wage zu bezweifeln ;)


    Aaargh, diese Stelle!!! :love: :love: :love:
    Maria ist verknallt!!!!!!!!! <33333 Sie hat´s bloß noch nicht gecheckt...
    Ich erinnere an:

    Zitat

    „Lee und Mari-a sit-zen auf nem Baum, k-ü-s-…“

    xDDD
    Das mit der Kuppel ist ja sooo schön!!!! Wie gern wäre ich da dabei gewesen...
    Aber wessen Hand war das? Hm, woll´n wir hoffen, das du uns das noch offenbarst *hundeblickbettelsmiley*


    Der Absatz mit Maria und Lee war ja mal wieder so süüüüß... dieser eine Satz:

    wir standen eine Weile nebeneinander, ich hatte so das Gefühl, dass er, egal was ich tat, den Grund verstehen würde.

    So sweet :love: :love: :love: Ich weiß, (mehr oder weniger) langsam fang ich an zu nerven, aber damit KANN ich einfach nicht aufhören...


    So, also sind sie jetzt fast am Ende ihrer Reise, und ich bin jetzt fast am Ende meines Kommis (dumme Überleitung). Dann hoffe ich mal, das das nächste Kapi schnell kommt, ich freu mich schon ;) Ach ja: Fehler hab ich keine gefunden. :thumbup:



    LG´s
    ~Mizu~


    P.S.: Danke Liko, dass du ihn dazu gebracht hast, das mit dem Happy End zu erwähnen!!! *keks zur belohnung schenk* xD

  • ich hoffe, ihr hattet eine angenehme woche :) wie immer kommen zuerst die kommis dran, oder im singular: der kommentar von mizu.
    ja, die idee kam mir spontan, als ich so am schreiben war. jeder von uns hat eine dunkle seite, nur kommt sie meistens nicht zum ausbruch. bei maria war das vor einiger zeit andersherum, da hatte ihre gute seite nicht so viel auslauf, wie sie gerne gehabt hätte, und darum kam dieses verhalten zustande.
    der nächste punkt ist mir aufgefallen, als ich bei kapitel 3 war, glaube ich, es gibt kein leben, in dem alles einfach glattläuft. darum musste ich zumindest einen kleinen streit einbauen, aber der hat ja nicht lange gedauert ;)
    ja, keine sorge, sie meint ihr früheres ich :D
    und so langsam kommen wir auch bei den beiden in die heiße phase, doch wird marias kühles und manchmal zu analytisches denken sie sich auf diese liebe einlassen lassen? vielleicht erfahren wir es ja bald...
    das erste zitat sehen wir vielleicht in näherer zukunft mal wieder.
    okay, mit dem zweiten zitat meinte ich eigentlich, dass lee ähnlich denkt wie maria, was mehr auf intelligenz als auf... wobei, irgendwie hast du recht. hm, auf jeden fall: danke für den kommi, war ja mehr lob als fragen dabei, die ich hätte beantworten können ;)
    und keine sorge, ich weiß, wie schwer es ist, bei manchem stellen entspannt zu bleiben und nur kalt weiterzulesen. die überleitung stimmt aber leider, muss mir langsam mal die fortsetzung ausdenken :O
    jetzt aber wünsche ich euch viel spaß mit dem nächsten kapitel, ihr habt lang genug gewartet.


    Kapitel 53
    Viel Wasser + [Erde + Bäume] = Insel


    27.3.2008


    „Maria, ich muss dir was sagen!“
    Ich sah ihr in die Augen, Lucia keuchte, sie schien gerannt zu sein. „Hör mal, was ich gesagt habe… ich meinte es nicht so, ich…“, mitten in ihrem Ausbruch unterbrach ich sie. „So spricht mein Denken: vergiss Verletzungen, vergiss jedoch nie Nettigkeiten. Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, ich hätte dasselbe getan.“ – „Nein, du bleibst immer ruhig. Das würde ich auch gern können.“ – „Es wäre langweilig, wenn alle Menschen gleich wären. Du bist, wie du bist, und das finde ich gut so. Und jetzt schau mal raus, wir sind fast da!“, ich wies aus dem Fenster, die Koordinatorin stellte sich neben mich. „Wow!“, entfuhr es ihr, zustimmend nickte ich. ‚Wow‘ traf es ziemlich gut.
    Schnell drückte ich auf den Lautsprecherknopf, brachte meinen Mund ans Mikro. Zeit für ein wenig Spaß. „Sehr geehrte Dame und Herren, in Kürze werden wir den Seetempel erreichen, oder eher: die Insel, auf der er wahrscheinlich steht. Links von uns tauchen soeben drei Wailmer auf, um Luft zu holen, …“, ich stockte kurz, weil die Wasserfontänen, die die Wailmer ausstießen, kleine Regenbögen erzeugten, mich damit ablenkten, und fuhr fort. „…, und ich muss Sie bitten, nicht von Bord zu springen, während wir auf Kurs bleiben. In schätzungsweise einer Viertelstunde sind wir da, halten Sie sich bereit. Es war eine angenehme Fahrt, ihre Kapitänin der M.S.Mizu!“, Lee schüttelte lächelnd den Kopf, und Lucia sah auf das Meer hinaus. „Du bist einmalig, Maria.“ – „Erstaunlich!“, den Kommentar konnte ich mir nicht verkneifen. Zur Überraschung der Koordinatorin lachten Lee und ich los, und sie stimmte wenig später mit ein.
    Während wir immer näher an die Insel herankamen, merkte ich, dass auch am Strand Klippen standen, so einfach kam man wohl nicht an Land. Ein kleines Stück Strand war sogar komplett umringt von Klippen, auf dessen Spitzen Bäume wuchsen. Wie war es möglich, dass man ins Inselinnere gelangte? Vielleicht unter Wasser, aber dazu müsste einer von uns herausfinden, wo. Und das ging am besten, indem ich mit Phione tauchte. „Phione! Wir schwimmen!“, rief ich aus dem Fenster, in weniger als einer Millisekunde saß es vor mir auf dem Fensterrahmen. „Wie hast du…“ – „Schwimmen!“ – „Ja, ich zieh mich nur eben um, warte.“, dann war es Zeit, den anderen Bescheid zu sagen. „Also, man kommt nicht so leicht auf die Insel, wie ich dachte.“, die Blauhaarige hob die Brauen. „Klar, am Strand!“ – „Leider nicht, er ist von Klippen eingeschlossen. Wir müssen unter Wasser nachsehen, währenddessen umschifft ihr einmal die Insel, ob es noch andere Strände gibt, okay? Ich komme nach.“ – „Verstanden.“, antwortete Lee. Ich nickte. „Okay, dann bis nachher!“ – „Pass auf dich auf!“, fügte Lucia hinzu. „Klar doch!“
    „There is something in the water, something in the water…“, summte ich vor mich hin, während ich in meine Kabine ging und den Badeanzug suchte. Dieses Lied war immer noch einer meiner Favoriten. Schnell zog ich mich um, legte meine Kleider zusammen, sortierte sie auf Lucias Bett. Sie würde sicher nichts dagegen haben, außerdem lagen sie ja nicht lange dort. Voller Tatendrang rannte ich dann aus dem Gang, aufs Deck, band ein Haargummi in meine Frisur, damit sie mich unter Wasser nicht behinderte. Vorsicht war immer noch am besten. Ash und Rocko standen an der Reling, sahen mich fragend an. „Hey, Leute. Wir kommen bald an, Phione und ich schauen, ob man unter Wasser ins Innere der Insel kommt.“ – „Heißt das, die Strände sind unzugänglich?“, fragte Ash, schulterzuckend sah ich ihn an. „Weiß ich leider nicht, darum umschifft ihr die Insel einmal. Wir treffen uns später! Plinfa, willst du nicht mit?“, mein kleiner Partner hatte sich neben Ash auf die Reling gesetzt, und schüttelte den Kopf. „Gut, dann pass auf die anderen auf, ja?“ – „Plinfaplinfa!“.
    Okay, damit war alles geklärt. Im kühlen Wind leicht schaudernd, drehte ich mich in Richtung Vorderdeck um, nahm Anlauf. „Phione, kein Bauchklatscher, verstanden?“ – „Manno! Wer kürzer springt ist eine lahme Ente!“ – „Warum das denn?“ – „Aus Spaß.“ – „Gut. Auf drei.“, hier mischte sich Rocko kurz ein. „Sicher, dass das klargeht? Was, wenn Team Galaktik unten wartet?“ – „Ach, die haben keine Chance. Man sieht sich!“ – „Gut, bis gleich.“. Nun rannte ich über das Deck, spannte die Beinmuskeln an, sprang über die Frontreling. Ich wusste, dass ich mit viel Schwung abgesprungen war, flog durch die Luft. Das Wasser schien mich geradezu zu empfangen, ich streckte die Arme nach vorn, legte die Handflächen übereinander und tauchte ein. Kurz vor mir sah ich Phione, es zog eine Spur aus Blasen mit sich, die durch das Eintauchen entstanden war. Kaum fühlte ich das kühle Wasser auf der Haut, schien es mir, als würden sich Energiereserven in mir mobilisieren. Immer schneller schwammen wir durch die Fluten, ich spürte einerseits Freude, dass mir dieser Moment vergönnt war, andererseits schon wieder Trauer, weil ich mich schon bald von Phione trennen musste. „Na, macht das Spaß, oder was?“, jubelte das kleine Wasserpokémon, woraufhin ich lächelte und dann zur Seite sah. Die Wailmer schwammen nun genau neben uns her, verließen uns aber kurze Zeit später… dann waren wir allein. „Das war gemein, du hast nicht gezählt!“, beschwerte sich Phione. „Du bist trotzdem weiter gesprungen als ich, oder?“ – „Jaha!“ – „Gut, dann wollen wir uns mal umsehen.“.
    Wenig später sah ich, wie sich ein dunkler Umriss vor uns im tiefblauen Wasser abhob, wir näherten uns der Insel. Die anderen waren sicher schon auf dem Weg außen rum, es lag an uns, eventuelle unterirdische Eingänge zu finden. Als wir noch näher kamen, riss ich erstaunt die Augen auf. Anstatt dass hier der Meeresboden langsam in festes Land überging schien vor uns ein riesiger Fels im Wasser zu schwimmen. Er hätte eigentlich sofort sinken müssen, tat es aber nicht. „Also los.“, entschlossen schwamm ich los. Einmal umrundeten wir die Insel, Phione sagte währenddessen kein Wort. Ich allerdings konnte die Augen nicht von dem Stein abwenden. Mir war, als würde ich hierhergehören, als wäre ich endlich zuhause. Dieses Gefühl war mir neu, und mir war schleierhaft, wo es herkam. Bestimmt war es ein Gefühl der Perle, welches sich auf meinen Verstand übertragen hatte. Nach einer Stunde hatten wir einen großen Kreis um diesen Fels gedreht, Eingänge gab es jedoch keine. Ich genoss den Aufenthalt im kühlen Wasser, längst hatte es die Luft aus meinen Lungen verdrängt. Als wir wieder an derselben Stelle angekommen waren, an der wir gestartet waren, blickte ich nach oben. „Lass uns zu den anderen zurück, hier gibt es nichts.“, das Schiff sah von hier unten aus wie ein im Wasser treibendes Stückchen Holz. Wir waren wahrscheinlich ein bisschen zu tief getaucht. Auf einmal fiel mein Blick auf einen Riss im Gestein. „Das ist keine Insel…“, flüsterte ich, schwamm näher heran. Schlammige Erde löste sich vom Stein, als ich mit der flachen Hand drüber wischte, darunter kamen mehrere Reliefs zum Vorschein. Cynthia hätte hier ihre wahre Freude gehabt, dachte ich bei mir, als mir auffiel, dass man sicher am gesamten Felsen solche Muster sehen können würde, wenn diese Stein- und Erdschicht nicht wäre. „Interessant…“, murmelte ich, dann gab ich mir einen Ruck. „Wir tauchen wieder auf, ja?“ – „Okay!“.
    Oben angekommen sah ich, dass die anderen schon an Deck saßen und warteten. Lucia, Ash und Rocko saßen nebeneinander, Pay aß irgendetwas, und Lee… Lee fehlte. Ich kletterte die Leiter hoch, fing Phione auf, welches aus dem Wasser gesprungen war. „Was ist das?“, fragte Pay, ich musste nicht lange gucken, um herauszufinden, was er meinte: auf meinem Körper waren wieder diese blauen Linien aufgetaucht. „Ich glaube, ich hab nicht mehr viel Zeit…“, meinte ich, Lucia und Ash hatten diese Linien ja schon einmal gesehen, damals, als wir mit Cynthia unterwegs gewesen waren. Sie sahen aus wie blaue Wellen, die auf mir leuchteten. Als sie verschwunden waren, atmete ich auf. Dann fing ich an: „Also, die Insel ist ein gigantischer Felsen, der im Wasser schwimmt. Unter Wasser gibt es leider keine Eingänge oder Ähnliches, das heißt, wir müssen diese Klippen rauf.“ – „Oh, Mann!“, stöhnte der Rothaarige. „Das wird hart, ich weiß… aber ich kann uns mit Galagladi ein wenig Hilfe verschaffen.“ – „Hm, gut, dann wollen wir mal!“, Ash und Pikachu waren wieder voll motiviert, Lucia jedoch hatte Bedenken. „Hoffentlich sind wir die Ersten…“ – „Mach dir keine Sorgen.“, ahmte ich sie nach, woraufhin wir beide lachen mussten.
    Lee fand ich auf dem Achterdeck. Er hatte sein schwarzes Hemd ausgezogen und machte seltsame Bewegungen, als würde er mit unsichtbaren Gegnern kämpfen, und zwar in einem sehr langsamen Tempo. Wenn ich ihn ansprechen würde, so dachte, würde er nichts mitkriegen… es sah aus, als wäre er in perfekter Balance mit seiner Umwelt. Im Gegensatz zu Pay, dem man die Muskeln sogar durch seine roten Kleider ansah, war Lee gebaut wie ein Athlet, kraftvoll und doch extrem schnell. Ich räusperte mich kurz, erneut stieg mir diese Hitze ins Gesicht. Er öffnete die Augen und verharrte bewegungslos. „Hi. Unter Wasser…“ – „Gibt es keine Eingänge. Okay, dann wollen wir mal.“, er unterbrach diese Übungen, zog sein Hemd wieder an. Im Anschluss daran brachte er das Boot noch ein wenig näher an den Strand heran, dann war es an der Zeit, von Bord zu gehen. Verdammt, ich hatte nicht mal irgendwas Unbekanntes gegessen, und trotzdem war es passiert. Ich hatte keinen Plan, was mit mir los war. Schnell ging ich mein Gedächtnis durch, plötzlich auftretende Hitze und flacher Atem waren sicher Symptome irgendeiner... oh nein. Das konnte nicht sein.
    „Nehmt eure Rucksäcke mit, wenn ihr wollt, aber ich denke, wir sind relativ schnell wieder zurück. Wir gehen rein, Maria bringt die Perle und Phione an ihren Bestimmungsort, wir gehen raus, alle sind glücklich. Klar soweit?“, der Blonde hatte leicht reden… „alle“ waren sicher nicht glücklich. Wie dem auch sei, ich hielt es für besser, den Rucksack mitzunehmen, allein schon, weil mein gesamtes Team und meine Spriteflaschen darin waren. „Plinfa, wir gehen an Land… willst du in deinen Ball?“ – „Es hat ja gesagt!“, übersetzte Phione, also rief ich den kleinen Pinguin zurück. Außerdem zog ich mein Top über den Badeanzug, die Jeanshotpants genauso. Ich wollte zumindest bis zum Tauchgang gut aussehen. Wieder an Deck angekommen, sah ich, dass auch Lucia und Rocko ihre Rucksäcke dabei hatten, Pay trug außer einer kleinen Tasche nichts mit sich herum, und Lee hatte ein Kicklee aus dem Ball gelassen und beließ es dabei. Ob ein Kicklee genug war, wenn es zu einem Kampf kam? Ich verwarf den Gedanken; der Trainer wusste, was er tat. Ash hatte ebenfalls nichts dabei, aber ich wusste, dass er seine Pokébälle am Gürtel trug. Schnell sah ich zum Strand rüber. „Los, Galagladi. Teleport Li-Ruhm! Haltet euch an mir oder Zorro fest.“, während ich den Arm des Schwertkämpfers packte, ergriff Lee meine freie Hand, Ash und Pay wollten sich beide am anderen Arm von Galagladi festhalten, der Rothaarige blickte auf. Dann wies er auf Galagladis Arm. „Pack den an.“, verdutzt leistete Ash dem Folge. Als alle irgendwie untergebracht waren, schloss ich die Augen, es kribbelte mal wieder überall, doch daran hatte ich mich nach all den Teleportationen langsam gewöhnt.
    Nicht mal eine Sekunde später standen wir alle am Strand, auf der Fahrt um die Insel, so hatte ich von Lee erfahren, waren ebenfalls keine Zugänge sichtbar gewesen. Der Strand war nicht sonderlich groß, in nicht einmal 200 Metern Entfernung ragten die Klippen vor uns auf. „Wieso teleportierst du uns nicht sofort da rauf?“, wollte Pay wissen, ich legte den Kopf in den Nacken. „Weil Galagladi nicht weiß, wie es da oben aussieht. Es wäre möglich, dass die Steine nur wenige Fuß breit sind, und wenn der Teleport danebengeht, wars das.“ – „Oh, stimmt.“. Zügig setzte ich mich in Bewegung, achtete genau darauf, wo ich hinlief. Muschelschalen und kleine Steine stachen in meine nackten Fußsohlen, aber an Stränden war das ja normal. Dennoch schmerzte es.
    „Das sieht steil aus.“ – „Nicht so steil, dass wir uns davon aufhalten lassen müssten.“, wir waren an der Felswand angekommen, probeweise dehnte ich meine Beine ein wenig. Ich würde meine gesamte Kraft brauchen, vor allem, weil die anderen sicher Hilfe brauchten. Zu meinem Erstaunen ging Ash jedoch zuerst, prüfte einige der Felskanten, indem er mit den Händen daran ruckelte. „Wäre doch gelacht, wenn wir das nicht schaffen würden. Nicht wahr, Pikachu?“ – „Pika!“, ich hatte ganz vergessen, welch unglaublichen Kampfgeist die beiden hatten… für die würde es sicher kein Problem werden. Die Felswand war allerdings auch ziemlich hoch, Ausdauer war genauso wichtig. „Seht ihr den Felsvorsprung da, rechts von dieser komischen Ranke? Da machen wir eine Pause, okay?“, Lee hatte sofort einen Punkt entdeckt, an dem wir die Kletterei unterbrechen konnten. Mit „komische Ranke“ meinte er eine Wurzel, die senkrecht aus dem Stein herausragte. Wahrscheinlich hatte sie einst einem Baum gehört, der schon lange nicht mehr stand. Als Ash einige Meter über uns war, trat ich an die Wand. „Lucia, du als nächstes. Wenn du abrutschst, fange ich dich.“, mir schoss ein Bild dieses Szenarios durch den Kopf, aber es stimmte. Ich konnte besser reagieren, wenn sie über mir war, im Fall würde ich sie fangen, den Aufprall würde ich schon überstehen. Notfalls konnte ich Verletzungen mithilfe der Perle heilen. „Okay!“, sie griff nach denselben Steinen, die Ash geprüft hatte, und kletterte ihm hinterher. Ihre Stiefel hatte sie an diesem Tag durch leichte Turnschuhe ersetzt, was schlau war, denn mit Stiefeln ließ es sich extrem schwer klettern. Des Weiteren trug sie eine eng anliegende Jeans und ihr übliches dunkelblaues Oberteil, die Jeans würde viel aushalten. Ich wusste, dass Jeans vor langer Zeit extra für Goldgräber erfunden wurden, es gab keine Art von Hose, die mehr aushielt. Im Gesamteindruck wirkte sie sportlich, aber auch hübsch, sie hatte mal wieder bewiesen, dass sie aus allem einen guten Anblick machen konnte. Ich wünschte in dem Moment, ich hätte auch Jeans angezogen, doch Verletzungen an meinen Knien würde ich auch durch den Stoff erleiden, wenn sie auftraten, und… es war eh zu spät, sich deswegen zu ärgern.
    Unter mir kletterte Lee, dann Rocko, und Pay bildete das Schlusslicht. Bei den dreien machte ich mir keine Sorgen, doch auch meine Bedenken wegen Lucia waren im Nachhinein unnötig, sie meisterte das Stück bis zum Felsvorsprung ohne Weiteres. Ein weiteres Lied kam mir in den Sinn, dasselbe, was ich während des Finales im Ohr gehabt hatte. „Wir werden Sieger sein…“, während der Kletterei versank ich in meinem eigenen Rhythmus, schließlich zog ich mich zu Ash und Lucia auf diesen Felsen, und atmete tief ein. „Geschafft.“, kurz nach mir saßen auch die anderen 3 neben mir. Kurz warf ich einen Blick in die Tiefe, das Boot schaukelte vor der Küste friedlich vor sich hin. Irgendetwas in mir entspannte sich, ich merkte, dass ich die letzten Tage total verkrampft gewesen war, wahrscheinlich aus Angst vor Lilith… die machte mich fertig. Wo sie wohl gerade war? Nun, da wir vom Schiff runter waren, wurde mir leichter ums Herz. Lächelnd betrachtete ich das blaue Meer, die Vogelpokémon, die weit über uns vorüberzogen, den Strand, den Sonnenschein auf dem Wasser. „Maria?“, ich wandte mich um, sah Phione vor mir sitzen. Es hatte auf meinem Kopf gesessen, als ich geklettert war, nun schien es reden zu wollen. „Ja?“ – „Ach…nichts.“, das brachte mich auf einen weiteren Gedanken. „Lee, woher kannst du das, was du auf dem Schiff gemacht hast?“, ich kannte diese Bewegungen genau, früher hatte ich sie relativ oft gesehen. Doch dass der Blonde sie auch draufhatte, beeindruckte mich. „Hat mit früher jemand beigebracht, bei dem ich eine Zeit lang war. Seitdem mache ich sie fast jeden Tag, es hilft wunderbar, ruhig zu bleiben.“, das kam mir bekannt vor. Eventuell bestätigte sich meine Vermutung.
    „Oh-oh.“, machte Ash, fragend sah ich ihn an. Als ich seinem Blick folgte, wurde mir kalt ums Herz, draußen am Horizont sah man die Umrisse von mehreren Schiffen, die in diese Richtung kamen. „Wie zum Teufel sind die so schnell…“, begann Rocko, ich unterbrach ihn. „Chikusho! Weiter, wir müssen uns beeilen!“, ich weiß nicht, wieso, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass das Feinde waren, und sie nur besiegt werden konnten, wenn die Perle an ihrem angestammten Platz war. Allerdings mahnte ich mich selbst zur Ruhe, es war falsch, zu überhastet weiterzumachen. Pay hatte von Rocko mehrere Reisbällchen bekommen, uns während Lucia und Ash schon weiterkletterten, vertilgte er die mit einem Irrsinstempo. Schließlich hing auch ich wieder an der Wand, achtete darauf, Phione sicher nach oben zu bringen. Immer wieder sah ich mich um, doch die Schiffe waren nicht besonders schnell… oder sie legten keinen Wert darauf, uns einzuholen. Allerdings wusste ich nicht, wieso sie uns zum Ziel kommen lassen wollten, es war doch alles vorbei, wenn ich es schaffte. Oder?
    Es kam mir vor, als wären wir mindestens eine Stunde lang geklettert, doch so lang war das letzte Stück gar nicht mehr gewesen. Als ich endlich meine Hände an die letze Kante legte, nahm Ash meine Handgelenke, und half mir, sodass ich dann neben den beiden im Gras kniete. Scheinbar war der Strand nur entstanden, weil ein Stück herausgebrochen war, denn hier oben war es relativ eben. Ein dichter Wald erstreckte sich vor uns, ich wurde von Phione erneut abgelenkt. „Puuuh! Endlich oben!“ – „Was meinst du, DU bist nicht geklettert!“ – „Oh!“ – „Ach, komm her.“, ich nahm es in die Arme. Hinter mir kletterten Lee, Rocko und Pay nacheinander über die Kante, der Rothaarige grinste Lee an. „Wenn du ihr weiter auf den A…“ – „So, lasst uns weitergehen.“, entschied der Angesprochene, er erhob sich. Mit fragendem Blick sah ich zu Pay, doch er schien zu beschäftigt damit zu sein, ein weiteres Reisbällchen zu essen, sodass er mir keine Erklärung liefern konnte. „Mann, ey! Hör auf damit!“ – „Oh, tschuldigung.“. Hatte wohl wieder zu viel gedacht… oder zu wenig. Ich stand nun auch auf, sah in den Wald hinein. „Phione?“ – „Jap! Einfach geradeaus!“ – „Alles klar? Dann ma lous!“, Pay stapfte voran, sein Panferno lief neben ihm her.
    „Rocko?“ – „Ja?“, ich hatte mich neben ihm „eingefädelt“, sodass unsere Gruppierung nun wie folgt aussah: Vorne liefen Panferno, Pay und Lee, die beiden beredeten irgendwas. Danach Lucia und Ash, Rocko und ich bildeten das Schlusslicht. „Es ist wieder passiert. Das mit der komischen Hitze. Werde ich jetzt krank? Zerstört die Perle irgendwelche meiner Zellen, weil wir zu langsam sind?“ – „Das fragst du sie am besten selber, du hast ja mal erzählt, du könntest mit ihr kommunizieren.“, auf den Boden sehend, antwortete ich. „Hm...sie schläft die meiste Zeit.“ – „Wann ist es denn passiert? Erinnerst du dich?“ – „Naja, als ich auf dem Achterdeck war und Lee Bescheid gesagt habe.“ – „Ah. Sonst nichts?“ – „Nein, er hat Tai-Chi-Übungen gemacht.“ – „Dann…“, er sog geräuschvoll die Luft ein, ich hielt sie an. „Was? Sag schon!“ – „Dann glaube ich, dass du Gefühle für ihn hegst.“, verwundert blickte ich ihm in die Augen. „Wie bitte?!“, genau davor hatte ich immer Angst gehabt. Aber das war absolut unmöglich. Ich hatte Lee erklärt, was ich fühlte, und genau so war es... Er war nett, witzig, intelligent, aber mehr auch nicht. Es war unmöglich, dass ICH so etwas wie Liebe empfinden könnte. Liebe war so gänzlich irrational, man konnte sie nicht berechnen, sie in keine Pläne einbauen. Darum war es mir zur Angewohnheit geworden, meine eigenen Gefühle zurückzustellen. Bei Lucia war das etwas anderes, sie hatte mir bewiesen, dass ich etwas wert war, was Freundschaft bedeutete. Darum bewunderte ich sie, und eine Art der Liebe war das ja auch. Doch den blonden Trainer kannte ich nicht einmal richtig, wie konnte sowas sein?
    „Lass mich das erläutern.“, begann Rocko. „Diese Hitze, oder Wärme, die du fühlst, wird mit Sicherheit nicht durch Krankheit oder Allergien ausgelöst, wahrscheinlich hatte Lee beim ersten Mal auch etwas damit zu tun.“, er hatte die Stimme gesenkt, ich sah kurz nach vorn. Lee und Pay unterhielten sich, bekamen nichts mit. Hinter uns schwiegen Ash und Lucia zwar, doch sie achteten mehr auf die Umwelt, vermutete ich. „Echt?“, flüsterte ich zurück, erinnerte mich an den Moment im schwarzen Raum. Jetzt, wo ich darüber nachdachte… ich hatte Lee angesehen, als das passiert war. Merkwürdig. „Es ist vergleichbar mit Lampenfieber oder den berüchtigten Schmetterlingen im Bauch, und…“, der Züchter redete weiter, und ich dachte nach. Insekten im Körper zu haben war keine schöne Erfahrung, das wusste ich leider, doch das Gefühl, welches Rocko beschrieb, war eine Mischung aus Angst und Freude. Irgendwie kein allzu schlimmes Empfinden, aber man konnte nie wissen, wie lange so etwas anhielt. Ich beschloss, es zu genießen, solange es währte, doch zuerst wollte ich sicher sein, was genau sich da mit mir abspielte. „…außerdem finde ich, dass ihr relativ gut zusammenpasst.“ – „Danke, Rocko. Ich glaube, ich muss das erst mal verdauen…“ – „In Ordnung.“, über mir, auf meinem Kopf, begann Phione, zu singen. „Lee und Ma-ri-a sit-zen auf nem Baum, K-Ü-S…“ – „Sei bloß still!“ – „Hehehe!“, ich musste lächeln. Immer noch war es unmöglich, bei Phiones Einwürfen ernst zu bleiben.
    Als wir durch den Wald liefen, fiel mir auf, dass es keinerlei Pokémon zu geben schien. Die Pelipper, die ich vorhin gesehen hatte, nisteten wahrscheinlich an den steilen Klippen, dieser Wald war gespenstisch ruhig. Den anderen wurde es ebenfalls mulmig, ich merkte es daran, wie still auch sie geworden waren. „Unheimlich…“, murmelte die Koordinatorin, Ash stimmte ihr zu. „Was ist hier los? Ist ja irgendwie eine Art Geisterwald hier.“ – „Es gibt keinen Laut, außer uns scheint hier gar nichts zu sein.“, ich trat in eine Pfütze, die vor uns auf dem Boden lag. Dann schien es mir, als würde ich den Boden unter den Füßen verlieren, ich sank ruckartig ein. „Wa…“, rutschte es mir heraus, dann steckte ich bis zur Hüfte in der Pfütze drin. „Hä? Maria!“, Lee hatte sich nach meinem Ruf umgedreht, nun beugte er sich herunter. Ich hatte die Arme auf den Boden gestützt, um nicht voll ständig unter zu gehen, panisch versuchte ich, mit den Füßen irgendwie auf festen Boden zu kommen, doch da gab es nur Wasser unter mir. Das kleine Wasserpokémon auf meinem Kopf klammerte sich ängstlich an mir fest, mit Lees Hilfe gelang es mir, aus dem Loch zu kommen. „Wasn das für ne Verarschung?“, trotz Pays etwas derber Ausdrucksweise wusste ich, was er meinte. Wieso war eine kleine Pfütze dermaßen tief? „Na super, meine Sachen sind nass!“, beschwerte ich mich und zog die Hotpants aus. Jetzt machte sich die Vorsicht bezahlt: ich hatte den Badeanzug drunter. Ash beugte sich neugierig über die Pfütze, scheinbar wollte er irgendwas sehen. „Das kann doch gar nicht sein!“, meinte er dann, doch ich hatte einen Entschluss gefasst. „Ich geh da runter und schau nach, wieso die so tief ist. Wartet kurz!“, ich zog auch das Top aus, gab es zusammen mit meinem Rucksack und der Hose Lee, dann atmete ich tief ein. „Phione, bereit?“ – „Immer!“. Erneut trat ich in die Pfütze, ging sofort unter, als ich keine Anstalten machte, mich festzuhalten.
    Zuerst sah ich nichts, es war zu dunkel. Dann leuchtete blaues Licht auf, und ich sah, dass ich in einer Art senkrechtem Tunnel tauchte, welcher ungefähr 10 Meter tief war. Schnell überwand ich diese Distanz, doch was mich darunter erwartete, hätte ich nie erwartet. Mir blieb der Atem weg. Es sah aus, als ob der Waldboden eine Decke über mir war, darunter war eine riesige Höhle. So riesig, dass ich die Wände nicht mehr sehen konnte… und so riesig, dass ich auch den Boden nicht erkannte. „Das ist absolut krass!“, entfuhr es mir, Phione lachte. „Zuhause!“ – „Zuhause? Ist das hier der Tempel?“ – „Noch nicht ganz, müssen wieder hoch.“ – „Okay. Das muss ich den anderen sagen!“
    Gesagt, getan. Als ich wieder bei meinen Freunden angekommen war, merkte ich zuerst, dass das blaue Licht von mir kam, die Linien waren wieder aufgetaucht, als ich ins Wasser gesprungen war. Nun glommen sie schwach vor sich hin, ich riss mich zusammen. „Klingt interessant.“, meinte Lee, Ash und Pay fanden das anscheinend nicht, als ich geendet hatte. „Hä, nochmal: das hier…“ – „Ist eine Decke!“, unterbrach ich den Rothaarigen. „Stellt euch eine große Schüssel aus Stein vor. Phione und ich sind einmal drum rum geschwommen, doch Eingänge gab es keine. Nun sind wir sozusagen in der Öffnung, doch nicht am Boden, wie ich eigentlich dachte. Die Schüssel ist mit Wasser gefüllt, und auf diesem Wasser schwimmt eine Schicht Erde mit den ganzen Bäumen und so.“ – „Klingt komisch.“ – „Ist es auch, aber darum ist es auch logisch, wenn hier keine Pokémon sind! Die können ihre Höhlen nicht bauen, weil sie irgendwann am Wasser angelangt wären, und ertrinken würden. Die Bäume hier scheinen ihre Wurzeln allerdings irgendwie an so viel Wasser angepasst zu haben, oder irgend sowas in der Richtung.“ – „Ah, gecheckt!“, meinte Ash, als ich das mit der Schüssel erwähnt hatte. „Dann sollten wir umso besser aufpassen, nicht jeder hier kommt mit Wasser so gut zurecht wie du!“, befand der Feuertrainer, ich ahnte, wen er meinte. „Ist gut.“. Bevor wir weiterliefen, reichte Lee mir meine Kleider, ich verstaute sie im Rucksack. Dabei bemerkte ich jene Male auf der Haut.
    Eine der Linien zog sich spiralförmig um mein linkes Bein, auf meinen Händen waren Wirbelspuren zu sehen. Meine Arme waren auch betroffen, wahrscheinlich sah es an meinem ganzen Körper so aus, ich hatte leider noch immer keine Ahnung, wie viel Zeit mir blieb. Verdammt, das war nicht gut. „Hier.“, als Lee mich ansprach, schreckte ich hoch. „Was?“ – „Hier, nimm. Du bist klatschnass. Nicht, dass du dir eine Erkältung holst!“, er reichte mir ein Handtuch. „Danke.“, wir setzten unseren Weg fort, ich trocknete mich, so gut es ging, ab. Der Blonde wusste zwar nicht, was ich alles aushalten konnte, doch eine Erkältung war kein Problem, das sollte er inzwischen mitbekommen haben. Darum war diese Aktion wohl mehr ein Beweis seiner Zuneigung als eine reine Vorsichtsmaßnahme. Scheinbar meinte er es wirklich ernst… Doch ich konnte mich damit erst später befassen, zuerst mussten Phione und die Perle an ihren Platz zurück. „Ist es noch weit, Phione?“ – „Nö, glaub nicht!“ – „Du glaubst?“ – „Naja, der Wald ist irgendwie unübersichtlich.“, da hatte mein kleines Pokémon Recht, man sah nicht viel. Es gab keine Wege, wir liefen querfeldein durchs Unterholz. Fast der ganze Boden war mit Moos bewachsen, es fühlte sich kühl und irgendwie gut an, so darüber zu laufen.
    Nach ungefähr einer halben Stunde lichteten sich die Reihen der Bäume, ein riesiger See erstreckte sich vor uns, am gegenüberliegenden Ufer sah ich, dass der Wald auch dort präsent war. Eine Lichtung inmitten der Baumriesen. „Wir sind da.“, sagte Phione leise. „Wir sind da, sagt Phione.“, die Linien auf mir leuchteten einmal grell, dann waren sie wieder verschwunden. „Sieht so aus, als müssten wir tauchen. Wollt ihr mitkommen?“, zu meinem Erstaunen trugen alle noch Badesachen unter ihren normalen Kleidern, sie würden mich nicht im Stich lassen. Nur Pay blieb, wie er war. „Ich mach mir nix aus Tauchgängen, sollte ich hier Gesellschaft bekommen, wird sie es bereuen. Bis gleich!“ – „Ist gut… pass auf dich auf.“, ich machte mir Sorgen um ihn, allein gegen Team Galaktik wollte ich ihn nicht kämpfen lassen. Langsam wandte ich mich zu dem See um, friedlich und still lag das Gewässer vor uns. Was hatte ich erwartet? Tausend geifernde Gauner, die mir an den Hals wollten? Es war halt der Ort, an dem ich Phione und die Kette zurücklassen musste. Ich trat in den See, merkte, dass das Wasser vergleichsweise warm war, und holte tief Luft. Dann ging ich immer tiefer rein, die anderen folgten mir. Als das Wasser zu tief wurde, um laufen zu können, tauchte ich unter. Unter Wasser fiel mir etwas ein, schnell drehte ich mich zu Ash um, und deutete auf die Wasseroberfläche. Prustend tauchte er kurz nach mir wieder auf. „Was ist?“, die Haare klebten mir nass am Kopf, Phione trieb neben mir. „Wie lange könnt ihr die Luft anhalten?“, fragte ich, als alle wieder oben waren. Der Schwarzhaarige legte den Kopf schief. „Hm. Eine Minute schätze ich. Es dürfte reichen, wenn das hier nicht zu tief ist.“ – „Naja… sicher ist das nicht. Was machen wir denn nun?“, die Koordinatorin sah unglücklich aus. „Aber ich will dich nicht alleine da runter gehen lassen!“. Es gab mehrere Möglichkeiten: entweder benutzte ich Psychokräfte, um das Wasser von uns fern zu halten, ich konnte es auch einfach alles einfrieren und eine Art Weg freilassen, aber das wäre alles viel zu energieaufwändig. Es war Lee, der uns aus diesem Schlamassel befreite. „Also, ich kann zwar lange genug die Luft anhalten, aber ich hab mir schon gedacht, dass das vielleicht ein Problem wird. Schaut!“, nun erfuhr ich, wozu Pay diese Tasche mit hatte. Sie war aus Gummi, wasserfest, und der Blonde hatte sie sich vorhin geben lassen. Nun beförderte er einige merkwürdig aussehende Geräte zutage, sie sahen aus, als hätte jemand an eine metallene Kugel links und rechts kleine Röhren dran montiert, auf der Kugel befand sich eine Art Mundstück. „Hier drückt ihr drauf.“, Lee wies auf einen Knopf gegenüber des Mundstücks, auf der anderen Seite der Kugel. Sofort gab das Ding, welches er zum Vorzeigen benutzte, ein Zischen von sich. „Das Stück hier nehmt ihr in den Mund, da kommt dann, immer wenn ihr atmet, Sauerstoff heraus. 10 Minuten lang hält jedes davon, also geht nicht zu großzügig damit um. Er hatte bestimmt noch mehr von den Dingern, doch 5 reichten für uns aus. 4, wenn man mich abzog, ich kam ohne klar. Dann 3, wenn ich Lees Worten Glauben schenkte, doch auch er nahm sich eines, offenbar wollte er kein Risiko eingehen. „Meins kann Pikachu haben.“, meinte ich. „Seid ihr bereit?“, fragte ich dann, Lucia reckte einen Daumen. „Na klar!“, las ich daraus... Kurz nickte ich, atmete tief ein und tauchte wieder unter.
    Die Linien und Muster auf meinem Körper glommen nun ohne Unterbrechung, es schien am Wasser zu liegen. Oder aber die Perle spürte, dass wir nah am Ziel dran waren. Ich und Lucia schwammen voraus, die anderen hinterher, auf dem Weg fragte ich Phione, was denn genau zu tun sei, wenn wir da wären. „Gar nichts, wenn es soweit ist, wirst du spüren, was du tun musst.“, seine Stimme war leise, das kleine Pokémon schien mit den Tränen zu kämpfen. Kurz erinnerte ich mich daran, wie es uns begegnet war, es steckte mich mit seinen Gefühlen an. Das Glimmen der Linien wurde schwächer. Neben mir hörte ich auf einmal ein lautes Blubbern, drehte mich halb um. Aus Lucias Atemgerät traten viele große Blasen aus, es schien kaputt zu sein. Ich sah, wie die Koordinatorin die Augen aufriss und das Teil losließ, dann schwamm sie, so schnell es ging, nach oben. Wir waren schon relativ tief gekommen, waren aber wegen der unterschiedlichen Druckverhältnisse langsamer geschwommen, als ich konnte. Mir machte der Druck nichts mehr aus, doch den anderen schon … schnelles Handeln war gefragt. Ich packte ihr linkes Fußgelenk, und hielt sie fest, sah mich nach Ash um. Er war noch einige Meter entfernt, also zog ich Lucia wieder ein Stück runter, prüfte, ob ich mittlerweile eingeatmet hatte, und als ich diesen Test negativ beantworten konnte, tat ich das Einzige, was helfen konnte. Mit Handzeichen, damit ich nicht ausatmen musste, bedeutete ich ihr, ruhig und damit unten zu bleiben, sie aber trat nach mir und wollte nach oben. Mit eisernem Griff hielt ich sie fest, zog sie auf Augenhöhe, legte dann meine Lippen auf die Ihren und atmete aus. Sie entspannte sich, doch ich winkte Ash herüber. „Gib ihr kurz dein Atemgerät, ihres ist kaputt!“, sagte ich, atmete nun wieder Wasser ein. Die Luft, die ich angehalten hatte, würde aufgrund des Kohlenstoffdioxidgehalts nicht für Lucia ausreichen, darum war es wichtig, dass sie wieder normalen Sauerstoff in die Lungen bekam. Ash nickte, unter meiner Anleitung wechselten sie sich ab, wann immer der jeweils Andere unter Luftknappheit litt. Ich sah an mir runter; leuchteten diese Muster immer dann, wenn ich mich aufregte?
    Kurz sah ich runter, wenn die Methode von Lucia und Ash über einen längeren Zeitraum benutzt werden musste, konnte ich nicht sicher sagen, wie lange das gut gehen konnte. Im Grunde aber hatte sich am 10-Minuten-Limit nichts geändert. Ich sagte mir, dass ich die letzten Stunden oder Minuten mit Phione genießen sollte, doch ich konnte nur immer wieder denken, dass ich es nicht verlieren wollte. Nach ungefähr 4 Minuten schwammen wir immer noch im diffusen Gewässer, es wurde Zeit, dass die anderen umkehrten. Darum drehte ich mich um… „Leute, wenn ihr weiterschwimmt, reicht die Luft nicht, um wieder aufzutauchen. Bitte, kehrt um, ich will nicht, dass euch was passiert.“, ich sah, wie Lee und Ash zu Protest ansetzten, doch ich schnitt ihnen das Wort ab. „Nein, es reicht einfach nicht. Wir sind schon 5 Minuten unterwegs, wenn ihr…“, weiter kam ich nicht, der Blonde deutete auf seine Tasche. Genau, er hatte noch mehr von den Dingern! Wieso kam ich da erst jetzt drauf? „Oh, das meinst du!“, entfuhr es mir. Schnell konzentrierte ich mich auf Simsala, als ich fühlte, wie mich Psychokräfte durchströmten, lenkte ich sie auf einen kleinen Bereich um die Tasche herum. Das Wasser wurde verdrängt, eine Luftblase entstand, ähnlich denen, die man sieht, wenn man im Schwimmbad untertaucht… nur größer. Lee öffnete den Verschluss, nahm 5 weitere von den Dingern heraus, verteilte sie an die anderen. Nachdem die wasserdichte Tasche wieder sorgfältig verschlossen war, ließ ich die Kräfte los, fühlte mich ein wenig schwächer danach.
    So konnten wir zu fünft weitertauchen, wenn man Pikachu dazu zählte, zu sechst. Endlich kamen wir am Grund an, ich nahm an, dass wir weit unter der Meeresoberfläche sein mussten. Eine einzelne Steinplatte lag auf schlammigem Boden, die Brauen hebend, sah ich Phione an. „Das ist der Tempel?“ – „Nö! Das ist eine Steinplatte!“. Ich wollte mich gerade den anderen zuwenden, da geschah etwas mit mir. Das Leuchten der Linien verstärkte sich stark, ich kniff die Augen zusammen, als sie anfingen, zu schmerzen. Ich legte eine Hand auf die Steinplatte, legte den Kopf zurück… sogar durch meine geschlossenen Lider konnte ich das Leuchten sehen, es musste meterweit zu sehen sein, sogar in diesem Zwielicht. Kraft strömte aus mir heraus, meine Knie begannen, zu zittern. Doch ich wusste, es musste so sein, was ich tat. Schließlich hörte es auf, schnell wandte ich mich um, die Linien leuchteten zwar wieder schwächer, doch das Licht war immer noch gut zu sehen. „Wir müssen hier raus, aber nicht zu schnell… denkt an die Dekompression. Ich kann nicht mehr.“, die anderen gaben mir zu verstehen, dass sie dem Folge leisten würden, also schwammen wir wieder nach oben. Lee schlang seine Arme um meinen Oberkörper, schwamm rückwärts den anderen hinterher. Er schien genau zu wissen, wie man jemanden aus dem Wasser rettet, auch wenn es lediglich eine Hilfestellung war. Bewusstlose „Opfer“ würden durch diesen Griff daran gehindert, mit dem Gesicht im Wasser zu liegen, wenn man sie retten wollte. Ich bekam vom restlichen Weg nicht so viel mit, spürte nur Lees Arme und das kleine Wasserpokémon, welches mich manchmal anstupste und sonst neben mir schwamm.
    Nach einer gefühlten Stunde durchbrachen wir wieder die Wasseroberfläche, ich bekam einen kleinen Hustenanfall, bei dem ich das Wasser in meinen Lungen loswurde. „Zum Rand…“, stieß ich hervor, kam wieder langsam zu mir. Dennoch half mir der Blonde, dort hin zu kommen, Ash saß am Ufer und ließ die Beine im Wasser baumeln. Lucia und Rocko trockneten sich ab, die Koordinatorin sah mich fragend an. „Was ist nun, die Perle hast du immer noch! Ach ja…“, sie druckste ein wenig herum. „Ich hab Panik gekriegt. Ich wollte…“ – „Macht nichts.“, unterbrach ich sie, lächelte sie an. Dann ging ich auf die Geschehnisse unten ein. „Aber ich weiß auch nicht, ich hatte dieses komische Gefühl, und…“, weiter kam ich nicht, mein Blick fiel auf eine hochgewachsene Gestalt neben Pay. Sie lächelte mich spöttisch an. „…und du hast mal wieder keine Ahnung von irgendwas. Da freut man sich, dass ihr es endlich geschafft habt, herzukommen, und wird mal wieder maßlos durch die dir offenbar anhaftende Unfähigkeit enttäuscht! Muss ich denn alles selber machen?“


    da eine bestimmte person sogar schon die axt geschliffen hat, um armen autoren damit zuleibe zu rücken, hoffe ich, dass dieses kapitel ähnlich gut war wie vorangegangene, anregungen, ideen, fehler oder gar beschwerden: alles an mich, ja? bis zum nächsten mal ;)
    mfg
    DoD

  • So, tut mir leid, musste kurz off, meinen Drucker neu einrichten und da konnt ich kein Kommi schreiben, aber dafür jetzt ;)

    Viel Wasser + [Erde + Bäume] = Insel


    Herrlich xD
    Okay, Maria und Lucia vertragen sich wieder... Zum Glück, Streit wäre extrem hinderlich gewesen...

    „Phione! Wir schwimmen!“, rief ich aus dem Fenster, in weniger als einer Millisekunde saß es vor mir auf dem Fensterrahmen. „Wie hast du…“ – „Schwimmen!“


    Ts, wie um Himmels Willen war es so schnell? :)
    Hm, das mit der Insel ist ja wie beim Seetempel ;)

    Lee fand ich auf dem Achterdeck. Er hatte sein schwarzes Hemd ausgezogen und machte seltsame Bewegungen, als würde er mit unsichtbaren Gegnern kämpfen, und zwar in einem sehr langsamen Tempo. Wenn ich ihn ansprechen würde, so dachte, würde er nichts mitkriegen… es sah aus, als wäre er in perfekter Balance mit seiner Umwelt. Im Gegensatz zu Pay, dem man die Muskeln sogar durch seine roten Kleider ansah, war Lee gebaut wie ein Athlet, kraftvoll und doch extrem schnell. Ich räusperte mich kurz, erneut stieg mir diese Hitze ins Gesicht. Er öffnete die Augen und verharrte bewegungslos. „Hi. Unter Wasser…“ – „Gibt es keine Eingänge. Okay, dann wollen wir mal.“, er unterbrach diese Übungen, zog sein Hemd wieder an.


    Also die Leserin hast du VORERST!!! soweit zufriedengestellt, das sie zumindest zu diesem Kapi keine Axt in die Hand nehmen muss ;)
    Okay, eine Kletterpartie. Oha, Feinde!!! Also sollten sie sich beeilen.

    Hinter mir kletterten Lee, Rocko und Pay nacheinander über die Kante, der Rothaarige grinste Lee an. „Wenn du ihr weiter auf den A…“ – „So, lasst uns weitergehen.“


    xDDD Klasse!

    „Was? Sag schon!“ – „Dann glaube ich, dass du Gefühle für ihn hegst.“, verwundert blickte ich ihm in die Augen. „Wie bitte?!“


    Na, wenigstens einer hat´s gecheckt *Axt wegsteck* Und Maria weiß es jetzt auch... :):love::love::love:
    Ah, mein Lieblinngszitat *freufreu* (du weißt schon: "Lee und Maria ...") /edit: Im satz vorher hast du geschrieben: begann Phione, zu singen. Da muss das Komma weg [/edit]
    Okay, das Ding ist also hohl... interessant! Aber sie sind da. Das heißt, wir müssen bald Abschied nehmen :( Ja, du musst dir ganz schnell ne Fortsetzung ausdenken!
    Noch eins: Danke!!!! Du hast so viele Stellen da drin, die mir verdammt gut gefallen, also musste ich doch mal Danke sagen... Die Axt bist du jedenfalls für´s erste los! ;)
    Hätte mich auch gewundert, wenn Pay mitgekommen wäre...
    Na zum Glück hat Lee vorgesort... Aber: Wo um Himmels Willen hat er die her? Ich meine, zur Standartausrüstung gehören die ja nun nicht gerade, oder???

    schnelles Handeln war gefragt. Ich packte ihr linkes Fußgelenk, und hielt sie fest, sah mich nach Ash um. Er war noch einige Meter entfernt, also zog ich Lucia wieder ein Stücke runter,


    Ich glaub. das muss Stück heißen, oder?
    Uff, arme Maria, bald muss sie sich von Phione trennen :(
    Moment mal, ich dachte, sie tauchen... Wieso können sie dann miteinander sprechen???
    Aaaargh, ich liiieeebe diese Stelle (du weiß welche, stimmts???) Und außgerechnet in der schönsten Stelle überhaupt (bisher) ist ein Fehler *Hand zur Tasche mit Axt drin nehm* das heißt nur und nicht mur!!!!!!!
    Merlin???? Das ist Merlin, oder???
    Ja, war es, die Axt musste ich zum Glück nicht verwenden :) Ich freu mich jetzt schon auf´s nächste Kapi!
    LG´s
    Mizu :)


    edit: So, ich hab dir ja versprochen, dass ich das nich reineditiere. Also: Warum tauschen sie die Sauerstofflaschen schon nach 5 min statt erst nach 10min aus? So, war mir noch aufgefallen ;)

  • Hi dann will ich auch dran an den Speck :essen:


    So so 2 Kapitel in einer Woche. Sollte doch mal öfters reinschauen.


    Gut der Tempel wäre erreicht. Dann ist der rest ja einfach Kette ablegen Phione good bye sagen und fertig.


    Wären da wohl nicht diese Schiffe. (Grumel ... versenk die doch einfach...Grumel)


    Wie will Maria sich eigentlich von der Kette trennen? Schließlich ist sie mit ihr Verschmolzen oder so. ( Ohne Artzt wir das nichts)


    Dann heißt es bald auf wiedersehen phione. Ja ich weiß Phione gehört in den Tempel aber Phione soll bei Maria bleiben. Bitte warn mich vor wenn das Kapitel mit dem Abschied von Phione kommt das lese ich dann nicht. Das würde bei deinem Schreibstil einem zu nahe gehen. Dann bin ja noch trauriger als sonst schon der fall wäre. Wie ich Abschiede hasse.


    Hmm was noch?


    Ach ja


    Lee und Ma-ri-a sit-zen auf nem Baum, K-Ü-S…“



    Schon merkwürdig ausgerechnet sie kommt nicht dahinter das sie verknallt ist. Sonst kommt sie doch durch denken meistens auf die Antwort nur hier brauch es mal hilfe von "Doktor" Rocko.( Tja Rocko wieder ein Mäschen wo du keine Chance hast)


    Pay hat ja eine Vorliebe für Feuer, da mag man Wasser nicht unbedingt, aber ist er sowas wie Wasser scheu oder warum will der nicht mit.


    Wenn es die Person ist die ich denke das sie es ist, die zum schluss bei Pay ist. Sollte man ihm vieleicht mal mit hilfe von Flambirex einheizen. Immer gibt er nur spärliche Infos (finde ich jeden falls) bestimmt hat er welche vorenthalten.


    Das wärs dann von meiner Seite. Hätte das Kapitel vom Montag bestimmt schon längst gelesen wenn ich nicht die Schwarze bekommen hätte.


    Das hier einige Leserinnen schon mit der Axt auf Autoren los gehen wollen ist interessant. Vielleicht sollte man sich da mal überlegen sich anzuschließen :hmmmm:.


    Ansonsten mach weiter so. Halt eine Beschwerde noch. Es ist echt grausam von dir jetzt wo der Tempel erreicht ist das Kapitel enden zu lassen.


    Das nächste Kapitel wird jetzt schon sehnsüchtig erwartet. Aber bis dahin trainiere ich Flambirex noch ein wenig.


    Bis Dann

  • ah, danke euch beiden für die kommentare :) und... hi erstmal.
    zuerst kommen wir zu mizu, hoffe dein drucker hat auch angst vor der axt und arbeitet richtig... ;)
    und, was soll ich sagen, es ist ja fast nur lob dabei. das gemüse bekommt gesellschaft. kleiner spaß, also, es hat mir viel spaß gemacht, dieses kapitel zu beenden, daher sind mehrere lustige bzw amüsante parts drin, wie zum beispiel phiones viel zu schneller auftritt. das mit dem komma werde ich editieren, keine sorge. (das mit dem "stücke" ist auch schon weg :o )
    lees standartausrüstung sieht sicherlich keine handlichen tauchgeräte vor, aber was das zu bedeuten hat, seht ihr noch ;) will nicht zu viel preisgeben, auch wenn einige das gern sähen, aber es würde die spannung verderben. das "mur" ist auch weg, und am ende hast du recht, niemand außer merlin würde sich trauen, so mit maria zu reden :P oder eher: niemand sonst hat die angewohnheit, dauerhaft sein umfeld zu verspotten. nochmal danke frü dein kommi :)
    und liko:
    ja, hab mich mit dem schreiben ein bisschen beeilt, weil ich irgendwo n fehler in der datumsberechnung hatte... aber wenns euch gefällt, machts ja nix :D
    jaa, kette ablegen und fertig wäre aber zu leicht, viel zu leicht. muss ich ja ausschmücken, oder? wird schon spaß machen, keine sorge^^ die schiffe könnten eventuell versenkt werden, doch ich weiß erstens nicht, ob yussuf wieder mit seinem boot auf ertrinkende wartet, die er retten kann, oder ob diese schiffe vielleicht "unsinkbar" sind. lasst euch überraschen :D
    hm, okay, wenn du so willst, sage ich bescheid :o aber der titel des betreffenden kapitels wird aussagekräftig genug sein. aber danke, dass du mir zutraust, die stimmung korrekt wiederzugeben, ich geb mir mühe.
    ja, darauf hat mich payfire auch schon angesprochen: wie ist es möglich, dass maria als so große denkerin nicht hinter ihre eigenen gefühle kommt? da muss ich zugeben, dass ich es im kapitel scheinbar nicht besonders gut angestellt habe, ihre gedankenwelt wiederzugeben. also, sie war ja lange zeit allein, früher war sie sogar arrogant und unausstehlich. in ihrem kopf hat sich also festgesetzt, dass sie einzelgängerin ist, und ihre probleme allein löst. des weiteren gilt ihre aufmerksamkeit ihrem plan, und alles, was ihn stören könnte, wird von ihr erst einmal als bedrohung angesehen... selbst ihree eigenen gefühle. ich werde das kapitel dahingehend umschreiben, dass diese denkweise besser herauskommt, oder eine zwischenlösung finden, denn, du hast vollkommen recht, so kann es nicht bleiben.
    und, nein, schließ dich der axtleserin lieber nicht an, ich lebe sonst beständig in angst ;(
    das ende ist der berüchtigte cliffhanger, nun wollt ihr alle wissen, wie es weitergeht, und genau das wollte ich auch :D
    naja, danke nochmal, viel erfolg bei deinem flambirex, und bis zum nächsten mal :)
    mfg
    DoD

  • und wieder ist ein wenig zeit ins land gegangen. immer mehr nähern wir uns dem grande finale, viel spaß mit ...


    Kapitel 54
    Das Dreigestirn


    27.3.2008


    „Muss ich denn alles selber machen?“
    „Merlin!“, entfuhr es mir, er sah mich lächelnd an. Die Lachfältchen an seinem Gesicht täuschten kaum über den unverhohlenen Spott hinweg, mit dem er mich und seine Umwelt dauerhaft bedachte. Dann wandte ich mich Pay zu. „Hast du nicht gesagt, du passt auf?“ – „Naja, ich fand den irgendwie witzig. Kam hier rüber, als ihr abgetaucht wart.“, er warf einen Blick auf meine Brust, während ich wieder zu Atem kam. Ihm schien etwas aufzufallen. „Du hast die Perle ja noch, was is los?“ – „Ach, unten war eine Steinplatte, ähnlich der, die wir am Strand gesehen hatten… und ich…“, Merlin unterbrach mich. „Du hast sie aktiviert. Nein, sag nichts! Hast du wirklich, der Tempel ist das alles…“, hier machte er eine ausholende Bewegung mit den Armen, mit der er auf die die Bäume rings um uns wies. „…um uns herum, und er wird nur sichtbar, wenn er merkt, dass es notwendig ist. Du hast die Perle, darum konntest du seine Kraft freisetzen.“, ich fragte mich, wie er dann damals hineingekommen war, doch dem alten Mann traute ich langsam alles zu. „So, und nun werden wir ein wenig warten.“ – „Worauf?“, wollte ich wissen, aber irgendwie wusste ich, was er meinte. In meinem Verstand schien eine Uhr zu ticken.
    Meine Frage war überflüssig, hinter mir geriet der See in Wallung. Schmerz durchzuckte meine Brust, so heftig, dass ich unwillkürlich zusammenzuckte. Bald wäre es vorbei… ich hätte mein Versprechen eingehalten. Wieso fühlte es sich so dermaßen schrecklich an? Ach, ich wusste es doch genau. Ich unterdrückte die Tränen nicht länger, ich wusste, dass auch ich menschliche Gefühle hatte, auch, wenn ich sie jahrelang nicht zugelassen hatte. Als Phione zur mir hochsah, lächelte ich, und war froh, dass ich noch nass war… die Tränen waren getarnt. Wir standen alle nebeneinander, sahen zu, wie sich in der Mitte des Sees etwas erhob. Ich konnte etwas Schwarzes sehen… „Die Steinplatte!“, entfuhr es mir. Ungeduldig wischte ich mir über die Augen, wegen den Tränen hatte ich für kurze Zeit durch einen Schleier gesehen. Doch es hörte nicht auf, nachdem die Platte sichtbar geworden war, es schien, als wäre unter der Platte etwas viel Größeres… immer weiter erhob sich ein gewaltiges Monument aus dem See, vom nassen, schwarzen Stein tropfte das Wasser, als es immer höher aufragte. Vier steinerne Säulen waren als Eckpfeiler zu erkennen, dazwischen waren schwarze Wände. Oben auf dem Dach, wusste ich, befand sich die kleine Platte, die man von hier aus allerdings nicht mehr sah. Merlin und Pay gingen ein Stück zurück, als das von diesem Bau verdrängte Wasser über das Ufer schwappte und mir gegen die Knöchel floss. Liebes Tagebuch, lass mich eben beschreiben, was sich da vor uns auftat: als das Wasser endlich stillstand, war direkt vor mir eine lange, ebenfalls schwarze Treppe erschienen, die hoch führte, zu einem kleinen, quadratischen Aufbau, in welchem ein verschlossenes Tor eingelassen war. Als ich mir die Seiten dieses tempelartigen Gebäudes ansah, bemerkte ich, dass es in allen 4 Himmelsrichtungen eine Treppe gab… doch nur 1 Tor. Ähnlich einer Pyramide erhob sich Phiones Heimatstätte aus dem Wasser, nur nicht so glatt...sondern mit groben Stufen anstatt einer sanften Schräge. Und, wie gesagt, war keine wirkliche Spitze vorhanden, sondern ein kleiner, kastenförmiger Aufbau, in welchem das Tor eingelassen war.
    „Das…“, die Koordinatorin staunte so sehr, dass ihr die Worte fehlten. „Das, meine kleinen, nichtsahnenden Freunde, ist der Eingang zum Tiefseetempel.“. Merlin schien außerordentlich stolz auf sich selbst zu sein, ohne, dass sich mir erschloss, warum. Auf den Wänden waren ähnliche Zeichen zu sehen, wie sie mir unter Wasser aufgefallen waren. „So, dann müssen wir nur noch auf Vollmond warten.“, sagte Merlin. Ich glaubte, mich verhört zu haben. „Was?!“ – „Vollmond. Großes rundes Ding am Nachthimmel. Äußerst schön zu beobachten und perfekt für Menschenopfer.“ – „Ich weiß, was ein Vollmond ist. Wieso müssen wir warten?“ – „Siehst du dieses Tor da?“, er zeigte hinauf, dorthin, wo die Treppe aufhörte und das Tor in die Wand eingelassen war. „Logo.“ – „Hast du schon einmal versucht, mit deinem Dickschädel eine massive Wand einzurennen?“ – „Nein. Merlin…“ – „Dann schlage ich vor, wir warten.“, genüsslich ging er zu einer trockenen Stelle hinüber, ließ sich ins Gras sinken und lehnte sich zurück. „Wann ist denn Vollmond?“ – „Ach, in einigen Stunden.“, Lee erinnerte mich an die Schiffe, die wir gesehen hatten. „Uns ist jemand gefolgt, wir können nicht warten!“, meinte er dann. „Oh, euch ist jemand gefolgt. Na, dann haltet sie auf. Zu irgendwas müsst ihr ja gut sein. Auf dem Tor sind Reliefs zu sehen, die ich entdeckt habe, als ich schon einmal hier war.", ich lief ein kleines Stück auf den Tempel zu, er hatte Recht: auf dem Tor befanden sich merkwürdige Zeichnungen, ähnlich denen, die überall im schwarzen Stein zu sehen waren. Nur waren die, die ich dort oben sah, aus blauem Stein gefertigt, während die anderen einfach in den schwarzen Fels gehauen worden waren. "Aus diesen uralten Zeichen geht hervor, dass sich der Tempel ausschließlich bei Vollmond öffnet. Hat mit dem Lichteinfall im See zu tun.“, grummelte der Mann und schloss die Augen. Als er sie wenige Sekunden später wieder öffnete, sah er mich grimmig an. „Na los! Dass du hübsch bist heißt nicht, dass du nur zu Dekorationszwecken da bist. Los, hop hop!“, ungeduldig wedelte er mit den Händen, ich stemmte die Hände in die Hüften. „Finden Sie nicht, dass Sie uns ein paar Antworten schulden?“ – „Nö. Wieso?“, ich holte tief Luft, was erlaubte sich dieser Kerl? „Zum ersten: wie sind Sie in den Tempel gekommen, obwohl sie die Perle nicht hatten? Wie sind sie hier raufgekommen? Und wo zur Hölle kommen Sie eigentlich gerade her?“ – „Herrje, was für eine ungehobelte junge Dame. Ich habe euch einige Feinde vom Hals geschafft, die eventuell gefährlich geworden wären. Das Mondlicht hat eine ganz besondere Wirkung auf den schwarzen Stein, vor allem, wenn das Licht durch das Wasser gefiltert wird. In mehreren Metern Tiefe kommt nur noch die höchste Wellenlänge durch, ähnlich wie bei UV-Licht. Reicht das als Info? Und…“, hier hatte ich das Gefühl, dass er das erste Mal ernst wurde. „Und jemand anders kümmert sich ebenfalls um einige Probleme… jemand, der die Berge eigentlich nie verlassen wollte.“. Ich schwieg, das war wirklich ungewöhnlich, wenn nicht sogar beunruhigend. Natürlich begriff ich, wen er meinte. „Um auf deine anderen Fragen zurück zu kommen: ich war nie weit weg, allein hättest du nicht so lange durchgehalten, das kannst du mir glauben. War nicht leicht, ich merke, ich werde alt.“ – „Was…“, ich unterbrach mich und schüttelte den Kopf. Wenn er nicht rausrücken wollte, würde ich ihm auch nichts entlocken können. Dann wandte ich mich zu den anderen um. „Gut, sieht so aus, als müssten wir uns wirklich bis zum Abend irgendwie durchschlagen. Wer auch immer uns da verfolgt hat, war sicher kein Freund, also macht euch auf alles gefasst.“ - „Oh Mann, das Schiff!“, stöhnte Pay. „Mein ganzes Essen! Die Kerle sind da bestimmt schon voll hässlich am Fressen…“ – „Nein, sind sie nicht. Die Unterdecks sind komplett zu, da kommt keiner rein, ohne ein erhebliches Maß an Gewalt anzuwenden.“, meinte Lee. Ich ahnte, wo der Rest seines Teams geblieben war. „Pay, du hast die Tasche nicht irgendwo verloren, oder?“, wollte der Blonde dann wissen, Pay jedoch schüttelte den Kopf, lief zu einem nahegelegenen Baum und pflückte die Tasche aus einigen tiefer hängenden Ästen. „Sicher is sicher, nä?“.
    Ich bekam davon nicht allzu viel mit, es war klar, dass unsere Gegner den Tempel nicht betreten durften. Wenn ich die Perle abgegeben hatte, war ich nicht mehr so… unbesiegbar, wie ich es jetzt war, bestimmt würde Team Rocket uns dann erst Recht angreifen. „Es läuft alles nach Plan.“, mir gingen außerdem Simons Worte nicht aus dem Kopf. Verdammt, was sollte ich tun? „Okay, Leute.“, begann ich. Schritt 1: verhindern, dass die Gangster zum Tempel kamen. „Jeder hier hat seine Pokémon dabei, das heißt, wir können verhindern, dass die Kerle hier reinkommen. Allerdings ist nicht sicher, dass sie es diese eine Klippe da hinauf schaffen…“, den Gedanken, sie dort abzufangen, verwarf ich wieder. Wir hatten zu viel Zeit verloren, unsere Gegner waren sicher schon am Strand, wenn nicht sogar schon auf der Insel.
    „Vergesst es. Also, wir bleiben alle hier…“ – „Wieso vergessen?“, warf Ash ein. „Es ist noch nicht sicher, dass die hier auf der Insel sind. Ich werde nachsehen, und wenn möglich, dort aufhalten. Mein Team dürstet nach einem neuen Kampf!“, in seinen Augen loderte genau das Feuer, was ihm beim Ewigenau-Turnier einen Finalplatz beschafft hatte, ich zweifelte nicht daran, dass er einzeln jeden der Rockets besiegen würde. Doch es war unwahrscheinlich, dass sie immer schön der Reihe nach ankamen um sich besiegen zu lassen. „Ash, dein Kampfgeist in allen Ehren, doch diese Kerle halten nichts von fairen Kämpfen, das wissen wir alle.“, warf Rocko ein. „Aber nachsehen wäre keine schlechte Idee, hier ist alles voll mit Bäumen… wenn sie dir zu nah kommen, versteck dich einfach irgendwo. Mit Chelcarains Hilfe kannst du außerdem der Natur ein wenig nachhelfen, wenn du ein gutes Versteck brauchst.“, vor meinem inneren Auge baute Chelcarain mittels Rankenhieb und Rasierblatt einen kleinen Unterschlupf, ich musste lächeln. „Ich komme mit!“, entschied Lucia. „Haspiror und Pachirisu können sie auch aufhalten.“, wahrscheinlich war das nicht ihr Hauptantrieb, doch falls Ash irgendwie zu sehr auf einen Kampf erpicht war, konnte Lucia ihn zurückhalten. „Okay, aber passt auf euch auf, ja? Ich könnte es nicht…“, die Koordinatorin zwinkerte mir zu. „Mach dir keine Sorgen, wir sind schneller zurück, als du Piep sagen kannst, sollten uns die Gangster bemerken.“, mit diesen Worten hob sie ihre Kleider auf, nahm ihren Rucksack in die Hand und lief neben Ash her, der seine Sachen ebenfalls dabei hatte. Wahrscheinlich zogen sich die beiden noch um, in Badesachen konnte es zuweilen etwas kalt werden. Rocko, Lee, Pay und ich blieben zurück. „Kommt mir bloß wieder zurück…“, murmelte ich. „Schritt 2!“, etwas lauter und an die anderen gewandt, fuhr ich fort. „Ash und Lucia können zwar Ausschau halten, doch nicht verhindern, dass die hier herkommen, wenn es zu viele sind. Schritt zwei ist also, irgendwie zu verhindern, dass Team Galaktik und Team Rocket herkommen. Sie haben Phione nicht, also wissen sie nicht, wo sie hinmüssen. Das hier ist ein riesiger Wald, vielleicht können wir falsche Fährten legen oder sowas. Vielleicht auch Fallen aufstellen, ich weiß es nicht. Irgendwie müssen wir dafür sorgen, dass sie es möglichst schwer haben, uns zu finden. Wir wissen, dass hier überall Wasser unter der Erde ist, und die nicht.“, mir kam eine Idee. Ich konnte unter Wasser schauen, wo die Erde dünner war, und dementsprechend „Fake-Pfützen“ auslösen, indem ich die Erde noch ein wenig lockerer machte. Dank der Perle dürfte das kein Problem werden. Gut, dass ich mich noch nicht umgezogen hatte, ich musste dafür wieder in den See. „Okay, ich werde wieder runtergehen. Die Typen werden die Wasserlöcher auch nur für Pfützen halten, vielleicht fallen da ja einige herein.“ – „Du machst noch mehr davon, oder?“, wollte Rocko wissen, ich lächelte erneut. „Ja.“ – „Gut, ich werde mal sehen, ob ich das auch schaffe. Du musst mir nur anzeigen, wo Mogelbaum und Glibunkel angreifen müssen.“, entschied der Züchter, ich nickte. „Gut, dann komm mit.“, meine Kleider ließ ich von Merlin bewachen, Rocko allerdings verschwand kurz zwischen den Bäumen, kam eine Minute später wieder hervor. Er trug seine Jeans, ein braunes T-Shirt und eine Weste darüber, sah also aus wie immer. Dann blieb nur noch Schritt 3. „Lee und Pay, wenn wir keinen Erfolg haben, kommen wir wieder her. Es darf unter keinen Umständen einer von denen in den Tempel, hört ihr?“, Pay lachte leise in sich hinein. „Wir lassen keinen durch, oder, Lee?“ – „Stimmt. Sieht so aus, als müssten wir doch wieder zusammen kämpfen.“ – „Ouh Mann, die armen Gangsterchen.“, Lee sah mich noch einmal ernst an, wollte etwas sagen, lächelte mir noch einmal zu. „Passt auch auf euch auf.“, sagte ich und meinte es so. Ich wollte nicht, dass ihnen etwas geschah, bevor ich herausgefunden hatte, wie ich am besten mit meinen neuentdeckten Gefühlen umging. Eines stand fest: ich durfte mich vorerst nicht ablenken lassen. Als der Züchter und ich fast die Baumgrenze erreicht hatten, drehte ich mich kurz um. Lee sah uns hinterher, er stand auf der Seite, in die das Tor wies. Pay hatte sich gegenüber postiert, erriet ich. „Wir geben unser Bestes.“, meinte Rocko. „Hoffen wir, dass es reicht…“, antwortete ich und schulterte meinen Rucksack.
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    Östlicher Ozean, Insel des Seetempels
    An Bord eines der Schiffe stand eine Reihe aus 15 Team Rocket- Mitgliedern, auf den beiden anderen Schiffen war Team Galaktik angereist. Johnny hatte ganze Arbeit geleistet, nicht nur, dass er herausgefunden hatte, wohin das Schiff des Champs verschwunden war, nein, er hatte auch die Route weiterberechnet, woraufhin die beiden Teams hier angelangt waren. Die drei Boote trieben vor der Küste, unweit vom der verfolgten Yacht. Die 15 Rockets warteten auf Johnny, und damit auf weitere Anweisungen. „Hey, was glaubst du, worum geht es hier?“, fragte einer der Rockets seinen Nebenmann. Der Nebenmann hatte die schwarze Mütze mit dem roten R tief ins Gesicht gezogen, nur einige silberne Strähnen waren zu sehen. „Weiß nicht. Ich tue das, was man mir sagt, in die Geheimnisse werden eh nur die Vorstände eingeweiht.“ – „Aber du musst doch eine Vermutung haben.“ – „Naja, man hört Gemunkel über einen sagenhaften Schatz, der von Meerjungfrauen und Seeungeheuern bewacht wird.“ – „Heftig!“, die beiden verstummten, als Johnny an Deck kam. „Hergehört und stillgestanden! Team Galaktik ist soweit, sie schicken den ersten Trupp an Land. Kletterausrüstung hat jeder von euch, wir fahren so nah an diese Insel ran, wie wir können, dann müssen wir die Klippen überwinden! Jeder sichert seinen Vordermann…“, eine Frau unterbrach ihn kurz. „Oder Vorderfrau!“ – „Oder Vorderfrau! Seid auf alles gefasst, der Feind ist listig, schnell und äußerst gefährlich!“, seine Stimme schallte durch die klare Abendluft. „Ich habe gehört, der „Feind“ ist ein Mädchen, Sir.“, eine spöttische Stimme durchbrach die auf Johnnys Rede folgende Stille. „Wer hat das gesagt? Welcher Komiker war das? Wie heißt dieser Hobbyspeichellecker der eben sein Todesurteil unterschrieben hat?“, als es danach jedoch still war, wandte sich der Vorstand in Richtung der Insel. „Es ist wahr, ein Mädchen steht zwischen uns und ewigem Ruhm. Doch lasst euch von ihrem Äußeren nicht täuschen! Sie hat mehr Tricks auf Lager als ihr alle zusammen, gebt alles! UND LOS!“, er hatte gesehen, dass der Trupp von Team Galaktik am Strand soeben angefangen hatte, zu klettern, und nun war seine Mannschaft an der Reihe.
    Der, der wegen des Schatzes angesprochen wurde, warf einen verstohlenen Blick zu der Frau herüber, die ihren emanzipationsgesteuerten Denkapparat zum Formulieren des Zwischenrufs gebraucht hatte. Typisch Lizzie. „Oder Vorderfrau, hm?“, wiederholte der Silberhaarige leise und amüsiert.
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    Östlicher Ozean, Insel des Seetempels
    Die Galaktiker hatten sich sogar schon am Strand versammelt, einer der Männer sah zum Schiff der Rockets rüber, welches sich gerade in Bewegung setzte. „Wo wollen die hin?“ – „Die fahren noch näher an die Klippen, damit sie da raufkommen.“ – „Achso. Nebenbei…“, der Erste beugte sich zu seinem Vordermann. „Was glaubst du, ich meine, wir arbeiten mit diesen Knalltüten zusammen, aber lassen wir sie auch am großen Gewinn teilhaben?“. Der Vordermann, ein dunkelhäutiger, ruhiger Typ, zuckte die Schultern. „Der Boss ist gerecht, daran besteht kein Zweifel. Doch nach dem, was ich bisher so gehört habe, ist das keine Beute, die sich teilen lässt.“ – „Hm, dachte ich mir.“, die beiden wurden von einem der Commander unterbrochen. „Ruhe dahinten, klettern!“ – „Zu Befehl, Commander Mars!“. Mars wiederum war sich nicht sicher, wieso Johnny von Team Rocket hier nicht allein klarkam. Immer brauchte das andere Team Unterstützung, wobei es klar war, dass Team Galaktik die eigenen Leute dringend brauchte. In Schleiede waren viele Mitglieder einfach verschwunden, niemand wusste, wohin. Den Kopf schüttelnd, blickte sie die Klippen hinauf. Endlich lag das Ziel in Reichweite!
    „Au! Verdammt! Hey!“, erst, als die Schreie ertönten, war die Aufmerksamkeit von Mars wieder auf die kletternden Galaktiker gerichtet. Von oben hagelte es kleine Steine und Felsbrocken, die irgendjemand offenbar losgetreten hatte. „Was ist da los?“ – „Jemand schmeißt mit Steinen!“, begann einer der Kletterer, um danach von einem Donnerblitz getroffen zu werden. „Und Strom!“, brachte er noch heraus, dann fiel er herunter. Zwei andere, die noch unten standen, konnten ihn gerade so auffangen. „Was?!“, ihre Wut, in diesen Tagen immer kurz unter dem Siedepunkt, kochte hoch. „Los, Iksbat! Zeig denen da oben, was mit denen geschieht, die sich uns in den Weg stellen!“, doch auch ihr Iksbat wurde erwischt, diesmal von einem Eisstrahl, der über die Kante des Felsens schoss. Wer auch immer da oben war, sie sah ihn nicht, und das verschaffte ihm einen Vorteil. „Haltet euch nah an der Felswand, schnell!“, schrie sie, und jene, die noch an der Wand hingen, taten genau dies. Doch einige hatten sich auf einen Felsvorsprung gesetzt, der eine Art natürliches Plateau bildete, um zu verschnaufen, und diese „Glückspilze“ wurden weiterhin bombardiert. „Verdammt. Hätte nicht mit solch starken Gegnern gerechnet!“, zischte Mars, zog ein Funkgerät aus der Tasche. Zeit für Verstärkung.
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    Östlicher Ozean, Insel des Seetempels (Oben auf den Klippen)
    „Das macht mehr Spaß, als ich dachte.“, meinte Ash. Lucia war soeben zurückgekommen, für kurze Zeit hatte sie entlang der Klippen beobachtet, was die Besatzungen der anderen Schiffe so trieben. „Ein paar von denen sind weiter südlich und klettern direkt vom Schiff aus!“, berichtete sie, dann sah sie ein Iksbat, welches Pikachu angreifen wollte. „Haspiror, Eisstrahl!“ – „Haspirooo…“, machte das kleine Hasenpokémon, feuerte einen weißen Blitz ab, der Iksbat sofort besiegte. „Danke, Lucia.“, sagte der Trainer erleichtert. Er hatte sich zu Lucia umgedreht und Iksbat nicht kommen sehen. „Naja, ich würde sagen, die kommen hier so schnell nicht rauf!“ – „Ganz sicher nicht.“, der Schwarzhaarige setzte sich an einen der Bäume, Pikachu spähte über den Rand der Klippe. „Was tust du? Wir müssen aufpassen!“, rief Lucia. Ash allerdings grinste nur. „Nö, erst haben die sich an die Klippe gedrückt, um nichts abzubekommen, doch dann haben sie sich weiter zurückgezogen. Schätze, die warten auf mehr Leute oder so.“, die Koordinatorin wirkte beeindruckt. „Dann haben wir hier Erfolg gehabt?“ – „Genau. Zumindest für den Augenblick.“. Lucia setzte sich neben Ash und sah in die Wolken. „Glück gehabt, was?“ – „Kann man so sagen.“
    Als Ash eine Weile geschwiegen hatte, beschloss Lucia, sich die Umgebung besser anzusehen. ‚Maria würde sagen, dass in einem Kampf alles wichtig sein kann. Also auch die Wirkung des Terrains!‘, dachte sie bei sich. Aufmerksam sah sie sich um, sie und Ash saßen auf der Wiese, am ersten Baum, den man von den Klippen aus erreichen konnte. Hinter ihnen begann der Wald, vor ihnen war die halbkreisförmige Aussparung in den Klippen, früher muss die Insel einmal komplett rund gewesen sein, überlegte die Blauhaarige. Andererseits hätte sie dann auslaufen müssen, als dieses große Stück, welches nun Platz für den Strand ließ, abgebrochen war. Also fiel das flach… doch wofür war diese Lücke dann gut?
    „Woran denkst du?“, Ashs Stimme riss sie aus ihren Gedanken. „Äh… wofür diese mega-Lücke dort ist. Ich meine, wenn sie von Anfang an zur Insel gehört hat, ist es logisch, dass das ganze Wasser noch drin ist. Aber…“ – „Weißt du, ich glaube nicht, dass das hier überhaupt eine richtige Insel ist.“, überlegte er. „Warum?“ – „Naja, als wir getaucht sind, ist dir da nichts aufgefallen?“ – „Hm…“, doch so sehr sie auch überlegte, ihr fiel nichts ein. „Hatte mehr Panik, weil mein Sauerstoff auf einmal weg war.“ – „Das war Salzwasser. Diese ganze Insel hier kann tauchen, glaube ich. Genau wie Manaphys Tempel damals.“. Lucia horchte auf; Ash erzählte selten etwas aus seiner Vergangenheit. „Aber die Bäume…“ – „Die Bäume kommen auch irgendwoher. Ich weiß! Ach, war nur eine Vermutung. Es muss einen Grund haben, wieso der Tempel so schwer zu finden ist.“, kurz dachte Lucia an ihre neue Freundin. „Maria kann ihren Körper unsichtbar machen, indem sie das Wasser in ihren Zellen manipuliert. Ob diese Insel das genauso macht?“, Ash sah ihr verwundert in die Augen. „Ja, wäre eine Möglichkeit.“
    „HAB ICH EUCH!“, mit lautem Gebrüll sprang einer der Galaktiker über die Kante, erschrocken zuckte Ash zusammen. In weniger als einer Sekunde huschten extrem viele Bilder vor Lucias innerem Auge vorbei. Maria, sie sah sie an, sagte: ‚Vielleicht musst du ihm beweisen, dass du schön UND stark sein kannst…‘, Ash im Finalkampf, Haspiror bei seinem ersten Wettbewerb, ihr Abenteuer in Alamos Town. In Alamos hatten sie UND Ash geholfen, die Raum-Zeit-Krise zu beenden, diesmal würde sie ihm zeigen, dass sie auch alleine stark war. Dann fasste sie einen Entschluss. Schnell stand sie auf, stellte sich dem Galaktiker in den Weg. Hinter dem Kerl schoben sich weitere über die Kante, die Koordinatorin fragte sich, wie sie dermaßen lautlos geklettert waren. „Haut bloß ab! Haspiror, Irrschlag!“, rief sie, Haspiror sprang auf den ersten zu, der gerade nach seiner Tasche griff, in welcher sich wohl Pokébälle befanden. Die extrem starken Ohren des kleinen Wesens trafen ihn in den Magen und ins Gesicht, aufgrund der schnellen Schlagfrequenz blieb ihm nichts übrig, als sich, so gut es ging, mit den Armen zu schützen, dabei taumelte er zurück…einen Schritt zu viel… trat über die Kante und ins Leere. Den Schrei, den er ausstieß, vergaß Lucia eine ganze Zeit lang nicht mehr. Doch in diesem Moment hatte sie nur im Sinn, dass sie und Ash nicht von den Typen erreicht werden durften. „Weiter! Angriff!“, sie deutete auf die zwei Kerle, die schon halb über die Kante gekrochen waren, und Haspiror setzte die Angriffsserie fort. Ein hastig zu Hilfe gerufenes Magnayen wurde von Pikachus Donnerblitz getroffen, da war es auch schon vorbei. Schwer atmend, die Hände zu Fäusten geballt, sah Lucia die Klippen an, rannte nach vorn und spähte vorsichtig in die Tiefe. Eine ganze Reihe von Galaktikern kletterte gerade im Wahnsinnstempo wieder nach unten, am Strand hatte sich ein kleines Grüppchen zusammengefunden und beugte sich über eine reglose Gestalt. Total weiß im Gesicht wandte sich Lucia zu Ash um. „Tut mir Leid, er war total überraschend hier, und…“, der Trainer wollte sich entschuldigen, dafür, dass er nicht reagiert hatte. Lucia glaubte, ein bewunderndes Funkeln in seinen Augen zu sehen, danach ging sie zum Baum zurück, an dem sie gesessen hatten, und lehnte sich dagegen. Ihre Beine fühlten sich an wie Pudding, sie glaubte, wenn sie jetzt zu Boden sank, sich nie mehr aufrichten zu können.
    „Macht nichts.“, sie hauchte mehr, als dass sie sprach. Haspiror saß vor ihr auf dem Boden und sah sie besorgt an. Wieso machte sie das so fertig? Es war ein Verbrecher gewesen, der ihnen zuleibe rücken wollte, und sie hatte das Schlimmste verhindert. „Ich habe… ich…“, stammelte sie. Ash ging neben ihr in die Hocke und legte der Koordinatorin einen Arm um die Schultern, nachdem er einen Moment gezögert hatte. „Das war unglaublich. Ich dachte, du wärst genau so gelähmt wie ich, doch dann… Mann! Pikachu, davon können sogar wir uns noch eine Scheibe abschneiden.“ – „Danke.“, murmelte die Blauhaarige, dann richtete sie den Blick wieder auf die Klippe und passte auf. Sie bemerkte nicht, dass Ash offenbar vergaß, den Arm wegzunehmen.
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    Östlicher Ozean, Wald vor dem Tiefseetempel
    Ich saß an einem der Wasserlöcher, meine Beine baumelten schon im kühlen Nass. Die Linien verschwanden einfach nicht, ich ertappte mich dabei, wie ich einen Wirbel auf meinem linken Oberschenkel gedankenverloren mit einem Finger nachzog, während Rocko Glibunkel aus seinem Ball rief. Dann schreckte ich hoch. „Also, ich geh da gleich runter und versuche, so viele von diesen Löchern zu erweitern, wie es geht. Da der Boden an manchen Stellen nicht so stabil ist, sollte das ja funktionieren.“, plapperte ich los, wie um meine geistige Abwesenheit zu vertuschen. „Okay, und ich mache dasselbe, nur von oben aus. Du kannst ja eine Aquaknarre oder sowas als Zeichen nehmen, damit ich weiß, wo du gerade bist.“ – „Gut, so machen wir das. Und los!“, mit diesen Worten stieß ich mich vom Boden ab, ließ mich ins Wasser gleiten. Neben mir tauchte Phione ebenfalls ab, grinste mir unter Wasser schelmisch zu. Ich konzentrierte mich darauf, die Male auf meiner Haut verschwinden zu lassen, doch es klappte nicht. Die Beinbewegungen im Wasser hatte ich fast perfektioniert, mittlerweile war ich beinahe so schnell unterwegs wie das kleine Wesen an meiner Seite. Als wir durch eines der Löcher in den mit Wasser gefüllten Raum abtauchten, sah ich, dass sich unter der „Decke“ aus Waldboden einiges verändert hatte. Wo vorher eine unendlich große Höhle mit Wasser gewesen war, wurde uns jetzt der Weg durch Ausläufer des Tempels versperrt. Scheinbar nahm er einen Großteil des Platzes ein, der vorher nur dem Wasser vorbehalten war. Ich sah schwarze Wände mit kryptischen Symbolen darauf, Säulen, die Teile des Gebäudes stützten, doch keine weiteren Eingänge.
    Ich ließ jedoch den unterirdischen Teil des Tempels außer Acht, konzentrierte mich auf die Schicht aus Wurzeln, Erde, Schlamm und Gestein über mir. Immer, wenn ich eine Stelle sah, durch die das Licht schimmerte, wusste ich, dass der Boden hier dünner war als sonst. Entweder schoss dann Phione einen Blubbstrahl auf die betreffende Stelle ab, oder ich richtete selbst meine Hände darauf und benutzte eine der tausend Attacken, die ich beherrschte. Ich fühlte mich wahrlich wie ein Göttin… es wurde immer schwieriger, die dunkle Seite zurückzuhalten. Rocko half von oben mit, sobald er merkte, dass eine Stelle am Boden durchweicht oder sumpfig aussah. Nach einer halben Stunde hatten wir so schon um die 30 Fallen gestellt, in die hoffentlich die Gangster reinfielen. Als ich einmal mehr durch eines der selbst erschaffenen Löcher auftauchte und die Arme auf dem Erdboden abstützte, kamen Ash und Lucia vorbei. Sie waren außer Atem, als wären sie gerannt… ich bekam ein ungutes Gefühl. Es verstärkte sich, als die Koordinatorin begann, zu reden. „Wir konnten die Typen eine Weile lang aufhalten, doch an anderen Stellen sind bestimmt welche raufgekommen. Ich hatte nur einen relativ kleinen Bereich der Klippen im Blick, irgendwann kamen bei uns keine mehr, und ich dachte, die versuchen es bestimmt weiter südlich oder so. Sollen wir zum Tempel zurück?“, ich überlegte schnell. Rocko und ich waren kreisförmig vorgegangen, hatten uns auf ein kleines Areal rings um den See beschränkt. Das heißt, egal, aus welcher Richtung die Gangster kamen, sie waren im Nachteil. „Ja. Schnell!“ – „Okay.“. Mein Blick wanderte zum Himmel: die Abendröte färbte schon die ersten Wolken rosé und violett. „Gut, wir müssen eh nicht mehr lange warten. Geht schon mal vor, wir sind hier fertig.“ – „Ist gut!“, wenig später stand ich wieder auf festem Boden, trocknete mich mit einem Handtuch ab, welches Rocko mitgenommen hatte. Doch in der nächsten Sekunde schien mein Blut zu Eis zu gefrieren. Dieses Gefühl konnte bei mir kaum jemand auslösen, diesmal war es allerdings zu überraschend für mich.
    „Oh, welch Augenweide… in einem engen Badeanzug läufst du hier durch die Wälder…“ – „Rocko?“, ich versuchte, äußerlich ruhig zu bleiben. Der Züchter blickte zu einer Lücke zwischen einigen Bäumen, und sah nach, ob es möglich war, die Sprechende zu erkennen. „Lauf.“ – „Was…“ – „Keine Zeit für Erklärungen! Geh zu den anderen, ich halte sie auf!“, er fragte nicht weiter, sah mich nur ernst an. Dann nickte er, schien verstanden zu haben, dass diese Gegnerin uns überall hin folgen würde, wenn ich mit ihm ging. Also rief er Glibunkel zurück, welches ebenfalls etwas unbehaglich dreinsah, und rannte in die Richtung davon, in welche Lucia und Ash eben gegangen waren. Ich wandte mich um. „Komm raus, Lilith.“ – „Aber gerne doch, wie Eure Hoheit es wünschen!“, ihre Stimme klang wie die eines kleinen Mädchens, das mit seinen Freundinnen Prinzessin spielt. Ich ballte die Fäuste. „Ich bin nicht Eva, und das weißt du genau! Was willst du? Warum hast du auf dem Schiff nicht angegriffen?“, plötzlich erinnerte ich mich an den Kussmund an meiner Taille; Zorn wallte in mir auf. Dafür sollte sie büßen. „Ich war nicht mal einen Tag auf eurem kleinen Schiff, wie sollte ich da etwas tun?“ – „Also hast du mich nur reingelegt, indem du mich hast glauben lassen, du wärst dort.“ – „Nein, ich mochte die Farbe der Türen nicht. Darum bin ich wieder gegangen.“, nun endlich trat sie mir gegenüber, sie war komplett verändert. Ihr schwarzes Haar war zwar immer noch viel länger als meins, glänzte im einfallenden Sonnenlicht. Doch statt der Sachen, die sie beim letzten Mal getragen hatte, betonte nun eine schneeweiße Bluse ihre Figur, der schwarze, knöchellange Rock bildete einen farblichen Kontrast dazu. Allerdings trug sie wieder keine Schuhe, ich fragte mich jedoch nicht, wieso, denn bei ihr war es eh sinnlos, nach dem Grund für irgendetwas zu fragen. Langsam ließ ich den Rucksack von meinen Schultern gleiten. Wachsam fragte ich: „Was willst du diesmal, Lilith?“ – „Mich ein wenig mit dir unterhalten. Tun Freundinnen doch manchmal, oder?“ – „Hör mal, was damals passiert ist, kann ich nicht ändern. Aber für den Moment würde ich gern wissen, auf wessen Seite du stehst.“ – „Seite?“, sie lachte gekünstelt und setzte sich in Bewegung. Sie kam immer näher, ich ließ mich nicht aus meiner vorgetäuschten Ruhe bringen. „Ich stehe auf keiner Seite, denn niemand ist auf meiner Seite. Die Typen, die mich befreit haben, wollten zwar, dass ich ihnen einen Gefallen tue, doch danach war mir irgendwie nicht… doch als ich dann hörte, um wen es geht…“, die Schwarzhaarige blickte mich von der Seite an, hatte sich halb von mir weggedreht. „…da wurden soooo viele Erinnerungen wieder wach!“ – „Ich werde mich für nichts entschuldigen, das, was passiert ist, ist allein deine Schuld!“, ich dachte erneut an den Kussmund. „Und was fällt dir ein, mir in der Nacht so einen Besuch abzustatten?“, daraufhin kicherte sie bloß, was meine Wut weiter anfachte. Zusätzlich dazu begann die Perle, dieses Gefühl zu verstärken, bis ich dieses Mädchen, welches mich so gedemütigt hatte, nur noch bluten sehen wollte. Geladen wie ein Voltobal bei Gewitter ging ich auf sie zu und holte aus.
    „So spricht mein Denken: In der Ruhe liegt die Kraft.“, tönte es durch meinen Kopf, entsetzt schloss ich die Augen. So war ich nicht. Ich ließ mich nicht von Wut und Hass leiten. Die linke Faust erhoben, verharrte ich eine Sekunde und verschränkte dann die Arme vor der Brust. „Oh, wolltest du mich schlagen?“, fragte die Andere unschuldig. „Ja. Was sollte das auf dem Schiff?“, ich wiederholte meine Frage. Doch Lilith drehte sich einmal um die eigene Achse, sah dann in die Baumkronen hinauf. „Ich liebe Licht. Weißt du noch, damals im Sommer haben wir zu dritt unter einem Baum gelegen und in die Sonne geguckt…“, Lilith schwieg kurz. „Doch die ganze Zeit hast du uns angelogen.“ – „Ich lüge nicht, ich hatte nur gedacht, dass du nicht…“ – „Nicht WAS?“, das zweite Wort schrie sie in die kühle Abendluft hinaus, dann verlor sie die Beherrschung und wandte sich mir zu. „Ich hatte das erste Mal in meinem Leben so etwas wie Freundinnen! Jahrelang hieß es immer, ich sei nicht bereit für solche Beziehungen, ich könnte nicht fühlen! Als ich Eva und dich getroffen habe, war es, als wäre ich neu geboren worden! UND DANN HAST DU ALLES KAPUTTGEMACHT!“, während sie sich in Rage geredet hatte, war sie mir immer näher gekommen. Viel zu spät fiel mir auf, dass ich keinerlei Lebenszeichen von ihr empfing, keinen Herzschlag, nichts. Als ich die Arme hob, um mich zu verteidigen, hatte sie mich schon erreicht; ihre rechte Hand traf meine Brust. Geschockt sah ich runter, musste feststellen, dass sie es geschafft hatte, so viel Schwung zu holen, dass ihre Hand nun in meinem Brustkorb steckte. Doch wo blieb der Schmerz?
    Dann bemerkte ich, dass ich nicht einmal Blut verlor. „Das bist nicht du… Wo bist du!?“, ich fuhr mit dem Arm einmal durch das, wovon ich bis vor einer Sekunde noch geglaubt hatte, es sei Lilith. Ihre Gestalt flimmerte, als mein Arm sie traf, löste sich dann auf. Das war Liliths typischer Angriff: sie konnte so geschickt mit Wasser und Luftfeuchtigkeit umgehen, dass sie eine Fata Morgana herstellen konnte, die genau das tat, was sie tat, nur konnte sie sich halt mehrere Kilometer weiter weg verstecken. Ich glaubte, mich zu erinnern, dass sie ein Machomei benutzte, welches eine besondere Kombination aus Eis- und Feuerschlägen einsetzte.
    Zum Glück registrierte ich eine Veränderung in der Geräuschkulisse hinter mir, fuhr, so schnell ich konnte, herum, und sah die echte Lilith genau vor mir. „Verdammt…“, ächzte ich, da hatte sie ihre Hand schon auf meinen Bauch gelegt. Es fühlte sich an, als würde meine Kraft durch einen brennenden Fluss aus mir herausfließen, zitternd gaben meine Knie nach. Meine eigene Schuld… ich hätte mit einberechnen sollen, dass sie ihr bestes Pokémon wieder hatte. Die Schwarzhaarige kniete sich vor mich, ich war auf dem Waldboden zusammengesunken. Langsam nahm sie die Hand weg, flüsterte mir ins Ohr: „Ich könnte dir noch mehr Kraft nehmen, doch ich weiß, was du dann machst. Unfair finde ich das, du bist die Einzige, bei der ich nicht 100% geben kann. Aber so dürftest du fürs Erste geschwächt genug sein, darum ist es leicht, dich zu vernichten.“ – „Ist… ist es das, was du willst?“, ich brachte auch nicht mehr raus, als ein Flüstern, weil mir zum laut sprechen einfach die Kraft fehlte. Ich spürte zwar, wie sie langsam wiederkam, aber so viel, wie Lilith mir geraubt hatte, konnte ich bestimmt nicht in weniger als 10 Minuten regenerieren. Sie sah mich lächelnd an. „Ja, ich glaube schon.“ – „Phione…“ – „Ach, dein kleines Pokémon sitzt neben dir, ihm tue ich auch nichts, weil es so süß ist. Du zwar auch, keine Sorge, aber ich vergesse nichts…“, weiter kam sie nicht, ein kleines Team aus Galaktikern entdeckte uns. „Hey! Du da! Gib uns das Phione!“, rief der Chef der Typen, zeigte auf Lilith. Ich sah, wie sich ein Schatten auf ihr hübsches Gesicht legte. Wenn es eines gab, was sie hasste, dann waren das Befehle. „Entschuldige mich kurz.“, flüsterte sie und gab mir einen Kuss auf die Wange. Wollte sie damit demonstrieren, wie überlegen sie mir war? Erneut musste ich meine Wut unterdrücken. „Wer seid ihr?“, rief sie dann den Galaktikern entgegen. Eine Frau mit langen, roten Haaren antwortete: „Wir sind von Team Galaktik. Geh uns aus dem Weg.“, und sie zog einen Pokéball hervor.
    Mir fiel ein, dass unsere Gegner nicht ausreichend informiert sein konnten. Sie kannten mich, ohne Frage, Ash sicher auch, weil er in Ewigenau dabei war. Lucia, Rocko, Lee und Pay hingegen konnten sie gar nicht kennen, darum dachten sie wohl, Lilith wäre Lucia. Damit machten sie allerdings einen Mordsfehler. Lilith begann, leise zu singen. „Hey! Wirst du wohl Phione rüber reichen oder muss ich es mir holen?“, wollte der Anführer des Grüppchens wissen. Die Schwarzhaarige unterbrach sich und sah ihn an. „Du wagst es, mich herumkommandieren zu wollen?“ – „Team Galaktik wird über das Universum herrschen, du bist nur ein Staubkorn, das…“, damit hatte er den Bogen wohl überspannt. Lilith überwand die Distanz zwischen sich und dem Kerl in weniger als einer Sekunde, packte sein rechtes Handgelenk. Sofort brach der Kerl zusammen, regte sich nicht mehr. Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken… scheinbar hatte sie mittlerweile die Fähigkeit, so viel Energie abzuzapfen, dass man ohnmächtig wurde… wenn nicht sogar schlimmeres. „Chef!“, rief einer der Galaktiker, wollte ihm zu Hilfe kommen. Die Frau hielt ihn zurück. „Vergiss es. Sie würde mit dir dasselbe machen.“. Scheinbar hatte sie damit Recht, Lilith wandte ihr ruckartig den Kopf zu. Wie sie es schaffte, selbst mit so einem Rock so schnell zu sein, war eine Meisterleistung. Ich war nicht sicher, ob ich das ebenfalls schaffen würde.
    Zum Glück achtete sie nicht auf mich, ich konnte meine Energiereserven erneuern, während sie nach und nach das kleine Team seiner Kraft beraubte. Bald lagen die 7 oder 8 Galaktiker alle reglos am Boden, und sie drehte sich um. So schnell es mir möglich war, stieß ich mich vom Boden ab, kam kurz vor ihr auf, stützte die Hände auf den Boden. Das linke Bein hielt ich parallel zur Erde, beschrieb damit einen Halbkreis, schlug ihr so ihre Beine weg. Bevor sie aufprallte, packte ich ihre Schultern, drehte sie mit einer kurzen, aber kraftzehrenden Bewegung herum, setzte das eine Knie auf ihre Schulterblätter, das andere auf ihre Taille. Keuchend sah ich auf Lilith herunter, ihre Arme hielt ich beide mit den Händen auf dem Rücken fest. „Du…bist so gemein…“, murmelte sie, zu meinem größten Erstaunen sah ich Tränen in ihren Augen schimmern, den Kopf hatte sie zur Seite gedreht, um mich noch ansehen zu können. „Wa…“, begann ich, sie redete jedoch weiter. „Ich wollte doch nur mit dir… mit euch zusammen sein! Wir waren F…Freundinnen, oder nicht? Und wieso bist du noch immer stärker als ich?“, ich wusste genau, was sie fühlte, doch sie hatte sich gut im Griff. War es möglich, dass sie normale Gefühle hatte? Nein, undenkbar. Ich hatte damals genau gesehen, wozu sie fähig war. Ich verstärkte den Druck meiner Hände. „Soll das heißen, du bist nicht nur auf der Suche nach Rache?“, halt, rief eine innere Stimme. Das konnte nicht sein! Lilith war das manifestierte Böse, sie wollte mich mit Sicherheit hereinlegen. „Ich war glücklich! Glücklich, diesen einen Sommer lang. Und dann…“ – „Still!“, zischte ich und richtete meine Aufmerksamkeit auf eine Lücke zwischen einigen Bäumen vor mir. Irgendwas hatte da doch gerade geraschelt, oder? Meine Befürchtungen wurden wenige Momente später bestätigt.
    „Was haben die mit Team C gemacht? Schaut mal!“, aufgeregte Stimmen ertönten von allen Seiten. Dann trat ein junger Mann auf die Lichtung, auf der ich Lilith festgenagelt hatte. „Guten Tag. Ich bin scheinbar genau richtig. Teams A, B und D, umzingelt die Gören.“, die ersten Worte waren an mich gerichtet gewesen. Scheinbar hatten sie durch irgendeinen Trick herausbekommen, wo ich war. Wahrscheinlich hatten sie viele kleine Teams losgeschickt, welche alle regelmäßig Meldung machen sollten… kam von einem Team die Meldung mal nicht, wurden die anderen benachrichtigt. So zumindest hätte ich das gemacht, wenn es meine Aufgabe wäre, eine so große Insel zu durchsuchen. Formalitäten schien der Typ nicht besonders zu mögen, nach der kurzen Begrüßung achtete er darauf, dass sich die 20 Galaktiker, die nun aus allen Richtungen auf die Lichtung kamen, richtig verteilten. Langsam sah ich mich um. „Verdammt.“ – „Ja, verdammt ist das richtige Wort dafür, finden wir. Vielleicht erlauben uns die Gentlemen da einen kleinen Plausch zwischen Freundinnen? Wir sind nicht umsonst das ganze Stück hergekommen, wisse Er.“ – „Mei, wer, Madame?“ – „Na, Er!“
    Mir fielen fast die Augen aus dem Kopf, als eine weitere Person zwischen den Bäumen hervorkam. War ja klar, dass mich jeder fand, wo ich doch mitten in einem riesigen Wald steckte. Wie machten die das bloß? Unter mir drehte Lilith den Kopf unter großer Anstrengung herum. „Eva!“


    die ruhe vor dem sturm? oder vielleicht schon ein bisschen vom sturm selbst? naja, anregungen, kommentare, verbesserungen oder beschwerden wie immer an mich. freu mich drauf :)
    mfg
    DoD

  • Ah, ein neues Kapi!!! Muss ich doch gleich mal ´nen Kommi dalassen.
    Pays Begründung, Merlin nicht wegzuschicken xDD klasse! Ah, sie hat also doch alles richtig gemacht. Glück gehabt. Man stelle sich vor, sie hätten das alles noch mal machen müssen... Ich schätze, sie hätten ein Problem, was den Sauerstoffflaschenvorrat angeht und außerdem einiges an Zeit verschwendet...
    Na bitte, es geht doch, Maria ;) Jeder hat Gefühle. Man kann bloß versuchen, sie zu verstecken, was aber nicht immer sooo hilfreich ist...
    Wow, der Tempel ist aufgetaucht! Ne klitzekleine Kritik: Den hättest du noch ein bisschen besser beschreiben können. Merlins Vollmonderklärung ist ja mal wieder typisch für dich. Hätte mich auch gewundert, wenn´s hier nicht wieder einige Stellen gegeben hätte, an denen ich mich halb krank gelacht habe xD Ich mag Merlins ausdrucksweise :) Maria und nur zu Dekorationszwecken? Na klaaaro xD Hm, welche Feinde? Bin mal gespannt... Team Rocket & Galaktik warn´s nicht, Lilith und Eva ebenfalls nicht... Wer sonst? Okay, das wirst du uns doch hoffentlich noch offenbaren, oder? Ts, das war klar, das Pay wieder nur an´s Essen denkt xD Und ich hab nen Fehler gefunden! Seltenheit! Du hast geschrieben "und pflückte die Tasche aus einige tiefer hängenden Ästen" das muss einigen heißen. Hm, Team Rockets Plan hat Maria erraten :) Das mit den Fake-Pfützen ist ´ne coole Idee...
    "ouh Mann, die armen Gangsterchen" xDDDD Typisch ;) Oh, ja, das will ich auch hoffen, das ihnen nichts passiert xD Sonst kommt das ungeliebte Werkzeug zum Einsatz xD
    Hm, die Teams sind also auch da. Zum Glück werden sie (vorerst) abgehalten.
    Marias Methode was Lucias Verhalten angeht hat, wie sollte es auch anders sein, funktioniert :D Ah, über die Stelle wird ~Ka~ sich freuen :) Muss ich gleich mal Bericht erstatten :) Hm, zum Glück schafft es Maria bis jetzt, das zurückzuhalten. Nicht auszudenken, wenn... du weißt schon.
    Ähm wird rosé nicht nur mit einem e geschrieben?
    Hm, jetzt erklärt sich so langsam der Totel vom Kapi... damit hast du doch Maria, Eva und Lilith gemeint, oder irre ich mich da? Oh-Oh... Da lässt sich Maria ja fast von ihrer Wut beherrschen... Und in der Kraft-Entzieh-Situation konnte sie ja regelrecht froh sein, dass Team Galaktik aufgetaucht ist. Und noch ein Fehlerchen, kurz vor Team Galaktiks Auftauchen. "dass sie ihr bestes Pokémon wieder hatet" Das muss hatte heißen, Tippfehler ;) Irgendwie leidet sie unter Kusssucht, was? xD Hm, mit dem Trick hat sie schon mal Evas Leibwächter überwältigt, stimmts? Aber irgendwie ist das komisch... Eva und Lilith sind entweder verdammt gute Schauspielerinnen, oder sie sind echt traurig... Moment mal, normalerweise ist Commander Jupiter ´ne Frau... War das Absicht? Weil der Mann war Commander Saturn, wenn ich mich nicht irre... Hm, Maria hat echt Pech... Allein gegen alle auf einmal... das kann ja was werden... Es sei denn, es kommt wer und hilft ihr (ich weiß auch schon, wer :whistling: ) Ausgerechnet jetzt muss auch noch Eva auftauchen... Aber, was mir grade einfällt: Ich dachte, die Galaktiker haben auch ´ne Akte über Lilith? Dann sollten sie sie doch eig. kennen, oder? Aber gut, ich bin gespannt, wie´s weitergeht...
    LG´s
    ~Mizu~


    P.S.: Wenn ich noch was vergessen hab, editier ich´s, okay?

  • Hi


    zuerst einmal finde ich ja den Titel des Kapitels schon sehr interessant. Ich persönlich finde den ... vergiss es vielleicht nächstes mal.





    Zusätzlich dazu begann die Perle, dieses Gefühl zu verstärken, bis ich dieses Mädchen, welches mit so gedemütigt hatte, nur noch bluten sehen wollte





    Ich weis mit Rechtschreibung hab ich es nicht so aber heißt es nicht .... welches mich so gedemütigt hatte....


    54 Kapitel braucht es um bei Ash mal Reaktionen in bezug auf Lucia auszulösen. :sekt: Na endlich. Er hat ja sogar gezögert bei dem Arm um die Schulter legen. In bezug auf Ash ist das ja schon mal ein riesen Fortschritt nicht?




    Okay also doch die Person die ich gedachte hatte :( . Man Merlin ist so was von schräg drauf. Und wieder nur spärliche Infos X( . Hoffentlich hat der was nützliches bei zu steuern . Ansonsten solle Mizu den mit ihrer Axt bea..... ne das wäre dann doch zu grausam.


    Also sieht Maria doch endlich ein das sie gefühle zeigen kann. Ja gut das sie sich momentan nicht ablenken lassen will ist klar. Wehe danach wird das dann aber nichts mit ihr und lee.


    Ah Lilith ist wieder da.... mal ne frage war die auch mal "normal"? Oder ist die schon immer so?


    Gut Maria hat dieses "aus meiner Sicht nicht normale Mädchen" immer hin zu Boden gekriegt. Dann kommt Team Galaktik. Die kommen auch mal wieder unpassend. Aber wann passt einem schon ein "Galaktischer" besuch?


    Zum schluss kommt dann auch noch Eva wird ja immer bunter die Runde. Fehlt nur noch Team Rocket. Könnte vielleicht die Chance bestehen, das wir Zeugen eines Ereignisses werden das nur alle Tausend auftritt? Nämlich das Eva und Lilith sich doch noch auf die Seite von Maria schlagen. Wenn Eva reden will muss sie auf jeden fall helfen die Handlanger von Zyrus beiseite zu Räumen. Sollte ihr mit ihrer fähigkeit ja leicht fallen.




    So, ach ja der Axtleserin werde ich mich nicht anschließen. ;D Das Kapitel hat mich dieses mal so seinen Bann gezogen das ich nicht mal mit bekam das es Essen gab.


    Also Auf Wiedersehen oder so änhlich

  • So, mal wieder zwei Kommis, die ich beantworten mag :D zunächst jedoch: danke dafür. und mit mizu fang ich an:
    ja, das mit den beschreibungen fällt mir leider etwas schwer, weil ich die ganzen bilder immer im kopf hab und darum nicht dran denke, dass es euch nicht so geht :( ich werd aber editieren, was geht, und hoffentlich wirds dann etwas aufschlussreicher. meinst du das aussehen des tempels im allgemeinen oder mehr die frage, warum man jetzt noch nicht reinkann? da hab ich nämlich auch schon eine idee, wie merlin das besser ausführen könnte.
    so, die rechtschreibfehler (2 stück oh mann >.<) werd ich gleich ebenfalls korrigieren, danach gehts mir besser. tja, pay hat sein eeigene ausdrucksweise, also auch, was seine feinde angeht :D aber denkst du, 2 trainer können es mit 2 teams aufnehmen? dachte eigentlich, lee und pay hier aus der story zu nehmen. (nur spaß, nur spaß! die bleiben!), keine sorge, das nächste kapitel wirds in sich haben :) find ich übrigens toll, dass die einzelnen parts, die lustig sein sollen, auch wirklich so rüberkommen. hab mir schon sorgen gemacht...
    was diese dunkle seite, die wut, in maria angeht: ich dachte mir, dass jeder mensch ja eine nicht ganz so tolle seite hat, und es ist meiner meinung nach nur realistisch, wenn maria ab und zu damit zu kämpfen hat, jetzt, wo es um alles oder nichts geht. im nächsten kapitel, ich will nicht zu viel verraten, wird das auch nochmal deutlich.
    rosé... kann sein, ich hab zu lang in belgien gelebt :P im französischen ists ja so, dass ab und zu noch ein e hinten dran kommt. wird editiert. oh mann, lilith ist doch keine haterin xD darum muss ich auch das editieren... aber ganz lustiger anglizismus.
    lilith ist zwar nicht so wirklich kusssüchtig, aber ich hab es ganz spannend gefunden, eine art hassliebe in die story einzubauen. die beiden wissen genau, wodran sie bei der jeweils anderen sind, und lilith macht sich halt eine art merkwürdigen spaß daraus, auf diese weise zu zeigen, dass maria sie nicht einschüchtert. andererseits könnte es auch sein, dass sie maria respektiert, und dieses gefühl durch respektlosigkeit zu übertuschen versucht.
    so, der commander: ich dachte eigentlich, dass mars die frau wäre, das ist ja die mit den roten haaren. dann gibts saturn, und noch einen, den man im spiel sieht. aber nicht jupite, den, so dachte ich, hätte ich mir ausgedacht, und das ist nochn mann halt >.< aber scheinbar gibts die schon, son mist xD muss ich ebenfalls editieren.
    und, ja, ne akte haben die, nur ohne bild, darum könnten sie denken, es hier mit lucia zu tun zu haben. wie lilith aussieht, wusste ja nur der, der sie befreit hat, der bon voyage. wenn das unklar ist, muss ich das auch ändern ._. :P
    jetzt aber zu liko:
    und noch ein fehler... du hast recht, muss ich ändern. doofes word ändert kleine worte immer falsch :o
    du persönlich findest was? komm, sag schon, ich bin so neugierig ...
    naja, schon, aber wie es in seinem kopf aussieht weiß ja keiner. vielleicht war es wie bei einem kochtopf, es kocht zwar die ganze zeit, aber man muss etwas reintun, damit ein fertiges gericht draus wird. und dieses etwas war lucias neu gewonnene stärke, die sie unter beweis gestellt hat. ich weiß, ash kommt in dieser story irgendwie wie so ein total kampfbesessener typ rüber, und vielleicht ist er das nicht, aber ich hab das halt so wiedergegeben, wie ich es für richtig hielt.
    ja, mizu und ihre axt :P hab da auch shcon angst vor. merlins rolle ist bisher nur verschwommen klar, er hat maria ja die perle gegeben und ist früher irgendwie in den tempel eingebrochen. was er noch so kann erfahrt ihr bald :D
    hm, lilith ist eigentlich normal. zumindest von einem seeeehr speziellen blickwinkel aus. ich meine, für sie gelten, wie maria schon sagte, komplett andere regeln, doch an diese regeln hält sie sich. für manche kommt sie zwar komplett verrückt rüber, doch im grunde sucht sie nur zuneigung, die sie noch nie zuvor bekommen hat. man könnte sagen, sie und maria sind sich ähnlicher, als es den anschein hat, nur ist es bei maria so, dass sie sich auf ihren verstand verlässt, und alles zu analysieren versucht, um nicht ebenfalls abzurutschen, während lilith daas rationale denken über bord geworfen hat. aber eins ist sicher: das pure böse ist sie nicht... noch nicht. ob sie es wird, steht in den sternen :o
    zu dem einwand, ob die drei zusammen kämpfen, will ich mal nicht zu viel sagen. fakt ist, dass eva von anfang an eher neutral maria gegenüber war, nur wie lilith sich verhält, ist unklar. lasst euch überraschen :D
    so, nochmal danke für die kommis, nun mache ich mich ans editieren. bis dann :)
    mfg
    DoD

  • so, ihr könnt euch bei einer person bedanken, die eine für mich nicht verständliche vorliebe für gefährliche eisenwaren hat, dass ich so schnell fertig geworden bin. hätte sonst erst morgen gepostet, aber lassen wir das. viel spaß mit dem folgenden kapitel ;)


    Kapitel 55
    Vom Mond enthüllt (Showdown bei Mitternacht, Teil 1)


    27.3.-28.3.2008


    „Liebes Tagebuch, es war soweit. Wir hatten den Tempel erreicht, doch ich sollte merken, dass ein Kampf, den ich so schnell nicht vergessen würde, zwischen mir und meinem Ziel stand…“


    „Eva!“
    Gemessenen Schrittes überquerte Eva die Lichtung, ließ sich nicht von den Galaktikern und Rockets stören, welche uns umstellt hatten. Dann ließ sie ihre Leibwächter zurück, stellte sich vor mich uns sah auf mich herunter. Ich kam langsam ins Schwitzen, mit ihr UND Lilith konnte ich es nicht aufnehmen. Höchstens, wenn…
    „Lass gut sein.“, begann sie. Stimmte ja, ich war die Einzige, bei der sie die normale Anrede benutzte. „Wir wissen genau, dass du gerade darüber nachdenkst, wie du uns und Lilith plattmachen kannst. Keine Chance, denn wir wissen auch, dass du den Gegnern in die Augen sehen musst, um herauszufinden, was sie vorhaben. Und wenn du uns in die Augen siehst, wars das.“ – „Eva…“ – „Nein, wir sind nicht hier, um gegen dich und Lilith zu kämpfen. Diese Gestalten da…“, sie wies auf die Gangster ringsum. „Die sind die wahren Enemies, wie Anderson sagen würde. Also schlage ich vor, wir halten unsere Fragen erst einmal zurück, und warten bis wir sie alle besiegt haben.“, mir war nicht entgangen, dass auch sie relativ nervös wirkte, obwohl sie es zu überspielen versuchte. Wie würde ich reagieren, fragte sie sich sicher. Doch es war von vornherein klar gewesen… schon Lilith allein war eine Gegnerin, die ich mir eigentlich nicht wünschte. Eva sprach weiter, richtete dabei ihren Designerschal zu Recht. „Lilith, was meint Sie?“ – „Aua.“ – „Oh, gomene…“, sagte ich, erhob mich widerwillig. Die Blonde schien zufrieden, sah mich an. Scheu blickte ich ihr in die Augen, hatte beschlossen, ihr fürs Erste zu vertrauen. Fürs Erste. Ich merkte, dass sie Simon und seine Leute mitgebracht hatte. Diese wandten sich sofort den umstehenden Rockets zu, welche unsicher zu sein schienen. „Boss…?“ – „Die gehören nicht mehr zu uns. Los, vernichtet sie alle!“, brüllte der Anführer, Lilith sprang auf und stellte sich Team A gegenüber. Eva wandte sich ebenfalls um, vor ihr befand sich nun Team B, wenn ich das richtig in Erinnerung behielt... Die ganze Zeit, als Eva mit mir geredet hatte, war einer der Galaktiker dabei gewesen, in ein Mikrofon zu sprechen, nun erkannte ich, wieso: er hatte noch mehr Verstärkung geholt. Anderson, Riley und Simon sowie seine Leute traten den neuen Gegnern entgegen. Eva, Lilith und ich traten näher zusammen, ich spürte Liliths rechte und Evas linke Schulter an meinen. Die beiden waren zwar ein wenig kleiner als ich, doch nicht allzu sehr. „Wie in alten Zeiten, was?“, wollte Eva wissen. Lilith ging nicht darauf ein, stattdessen summte sie wieder irgendwas. „Sieht so aus…“, stimmte ich hingegen zu. Welch Ironie… ich hatte so viele Jahre nichts von den beiden gehört, und nun auf einmal, auf dieser Insel mitten im Ostmeer, traf ich sie beide auf einmal wieder. Der Kerl, der scheinbar bei den Galaktikern das Sagen hatte, war, seiner Uniform nach zu urteilen, keiner der Commander oder Vorstände, darum dürfte er auch nicht sämtliche Informationen besitzen, schätzte ich.
    „Phione, bleib hinter mir.“, raunte ich, griff in meinen Rucksack. „Du redest mit Pokémon?“, Eva klang ungläubig, ich nickte. Dann merkte ich, dass sie das ja nicht sehen konnte, und fügte hinzu: „Ja, lange Geschichte.“ – „Merkwürdig!“, gab Lilith ihren Senf dazu, sie holte ebenfalls einen Pokéball heraus. „Los, Halloween!“, rief ich, Eva und Lilith wählten ihre Partner ebenfalls. In meinem Kopf ging erneut Musik an. „This is Halloween, this is Halloween…“, ich sah, dass Lilith und Eva dieselben Partner hatten wie damals. Die Schwarzhaarige hatte ihr Machomei gewählt, und vor Eva stand ein Simsala. Die beiden kannte ich.
    „TOMTOMTOMTOM…“, dröhnte es über unseren Köpfen. Ich sah hoch, und was ich da sah, behagte mir ganz und gar nicht. 3 Helikopter flogen über uns hinweg, in Richtung Tempel. Mist! „Sicher keine Freunde von dir, oder?“ – „Nein…“ – „Dann schlagen wir vor, dass wir uns dieser Cretins dort schnell entledigen.“, sie wies auf die Rockets und Galaktiker ringsum. „Bin dabei.“, meinte ich, wurde erneut unruhig. Wir drei gegen eine Übermacht? In der Vergangenheit war sowas keine Seltenheit gewesen, doch unser Teamwork hatte gelitten. Während ich die Gruppe beobachtete, die mir gegenüber stand, achtete ich auch genau auf Geräusche, die von Lilith und Eva kamen. Eva war mir von Anfang an neutral gegenüber getreten, sie hatte auch ihre Gabe nicht benutzt, als ich ihr in die Augen gesehen hatte. Bei ihr hatte ich kein allzu schlechtes Gefühl… Lilith hingegen war unberechenbar. Vielleicht stellte sie ihre feindliche Haltung mir gegenüber wirklich ein, doch es war besser, auf alles vorbereitet zu sein. Die Schwarzhaarige schien den Kampf schnell beenden zu wollen, ihr Machomei sprang in die Luft. „Los, Feuerschlag!“, rief sie, Machomeis Fäuste begannen, zu glühen. Doch es befand sich weit über dem Erdboden, als ich kurz den Kopf wandte, sah ich, dass keine Gegner in Reichweite seiner Arme waren. Um uns herum wurden alle möglichen Pokémon aus den Bällen geholt.
    Ich sah einige Iksbat, Golbat, Magnayen, sogar zwei Garados, Arbok und Rettan, Smogmog, Geowaz, es waren so viele verschiedene Arten vertreten… und wir mussten sie alle besiegen. Als Lilith eine zweite Attacke befahl, wusste ich, dass sie ihren Spezialangriff vorbereitete. „Und Kreuzhieb! Rote Sonne!“. Hinsehen musste ich nicht, konzentrierte mich lieber auf meine Gegner. Aber die Technik kannte ich zu gut. Das Kampfpokémon würde alle vier Fäuste vor der Brust zusammenballen, vier Mal Feuerschlag traf aufeinander. Dazu der Kreuzhieb… es war, als würde eine rote Sonne auf den Gegner treffen. So war Lilith zu ihrem Spitznamen gekommen. Es gab niemanden, der einen Kampf gegen sie gewonnen hatte, in welchem sie diese Technik benutzte. Eine Erschütterung fuhr durch den Boden, ich balancierte mich schnell aus. Den erschrockenen Ausrufen der Galaktiker entnahm ich, dass eine große Zahl ihrer Pokémon stark angeschlagen war. Zeitgleich legte auch die Blonde los.
    „Simsala, Lichtschild, bitte.“ – „Sal…“, in meinem Kopf sprang eine weitere Erinnerung an: Simsala würde die Löffel überkreuzen, danach einen Kreis mit ihnen beschreiben. Das Lichtschild schloss uns drei ein, und danach…meine Gedanken wurden unterbrochen. „Hyperstrahl!“ – „Flammenwurf!“ – „Biss!“, diese und viele andere Attacken wurden ausgerufen, ich bereitete mich auf das Schlimmste vor. „Schutzschild...“. Das war der zweite Teil von Evas Angriff. Eine weiß glänzende Kuppel erschien über mir, Eva, Lilith und ich standen mitten drin. Sämtliche Attacken prallten ab… dieses Simsala war nicht zu unterschätzen. „Zum Abschluss Psychokinese. Wir sind stolz auf Ihn.“, meinte die Blonde, woraufhin Simsala die Löffel in beide Richtungen ausstreckte und eine gigantische Psychokinese abfeuerte. Der goldene Stern richtete ebenfalls großen Schaden an, ich beschloss, ebenfalls alles zu geben. „Halloween?“, in meinem Kopf ging das Lied weiter. „I am the „who“ in the call „whos there“…“, dann wies ich auf das Team vor mir. „Los, Black Moon!“, anstatt die Schritte zu befehlen, wie es meine alten Freundinnen getan hatten, nahm ich den Begriff, den ich mit Halloween vor so langer Zeit als Codename für unseren besten Angriff ausgearbeitet hatte. Mein Geisterpokémon schwebte ein Stück in die Höhe, richtete beide Hände auf unsere Gegner, und feuerte eine Sichel aus schwarzer Energie ab. Ein Garados wich nach unten aus, und ein Meditalis konnte schnell genug seinen Schutzschild einsetzen, doch viele andere Pokémon reagierten einfach zu langsam. Ein schwarzer Sichelmond traf sie mit rasender Geschwindigkeit, löste sich in viele schwarze Tropfen auf und hinterließ weitere besiegte Gegner. In genau diesem Moment zersplitterte Evas Schutzschild, hinterließ ein Universum an kleinen, weiß leuchtenden Partikeln um uns herum, welche die Dunkelheit ein wenig erhellten.
    Danach griffen wir zu dritt gezielt einzelne Teams an, achteten darauf, dass alle gleichmäßig geschwächt wurden, ich verlor das Zeitgefühl. Es kam mir vor, als hätten wir uns stundenlang durch die nicht enden wollenden Massen gekämpft, doch bestimmt war nur eine Viertelstunde vergangen, als ich mir schließlich vornahm, Lee und Pay zu helfen. Doch es schien kein Ende zu nehmen, immer mehr Pokébälle erschienen in den Händen der Besitzer. „Ihr haltet euch wohl für super stark, was? Wie gefällt euch mein Glurak?“ – „Los, Armaldo.“ – „Sumpex, zeigs ihnen!“.
    „Deine Freunde könnten Hilfe brauchen, glauben Wir.“, merkte Eva dann an, erschrocken blickte ich in Richtung Tempel. Eine riesige Feuersäule stieg dort zwischen den Bäumen auf, welche der Dämmerung im Wald einen unheimlichen, orangefarbenen Anstrich verlieh. Es war mittlerweile schwer, etwas zu erkennen. Schnell ließ ich Halloween einigen Attacken in die Luft ausweichen, wandte mich dann halb um. „Kommt ihr klar?“, wollte ich wissen, Lilith lachte kurz. Klar, die Frage war unnötig gewesen… die beiden hatten nichts verlernt, eher im Gegenteil: wir waren viel besser geworden. „Natürlich. Wir kommen sofort nach, ist das okay?“, wo sie blieb, war mir noch immer im Grunde egal, doch das sagte ich nicht. Ich konnte es nicht genau sagen, doch diese „Freundschaftsnummer“ war für mich etwas unglaubwürdig.
    Ich rief Halloween nicht zurück, es konnte mit mir Schritt halten. So schnell ich konnte, packte ich Phione, lief über die Lichtung, sprang über einen Baumstamm, fing mich mit einer Hand am Boden ab, und hechtete ins Dunkel. „Haltet sie auf! Schnappt euch das Wasserpokémon!“, tönte es hinter mir her, dann sah ich zu meiner Freude eines der Wasserlöcher, merkte im letzten Moment, dass ich ja meinen Rucksack dabeihatte, und rannte weiter. Als ich es hinter mir mehrfach platschen hörte, stahl sich ein Lächeln auf mein Gesicht.
    //
    Insel des Tempels, westlicher Wald
    „Kommt doch und holt mich!“, lachend verhöhnte Lilith die Galaktiker, doch diese machten keinerlei Anstalten, ihrem Ruf Folge zu leisten. Stattdessen rannte ein Teil der Gegner Maria hinterher, natürlich hatten sie schon neue Pokémon an ihrer Seite… und prompt fielen einige von ihnen in eine kleine Pfütze. „Hast du das gesehen?!“, rief Lilith, doch Eva reagierte nicht. „Was haben die nur vor…“, murmelte sie, denn es behagte ihr gar nicht, dass Maria nun allein losgelaufen war. Was ihr ihre Kontaktperson erzählt hatte, war zwar nur ein grober Überblick über Marias Leben seit damals gewesen, doch es hatte gereicht, um Eva davon zu überzeugen, dass die Braunhaarige keine Feindin oder Bedrohung war. „Es gibt nur wenige Menschen, die noch introvertierter sind als sie. Glaub mir, aus ihren Fehlern damals hat sie mehr als genug gelernt.“, diese Worte spukten ihr schon seit Tagen im Kopf herum. Darum hatte sie beschlossen, ihr Privatboot dazu zu benutzen, um Maria Jou zu helfen. Schnell überschlug sie das, was sie über diese Insel wusste. Anscheinend sollte ihre frühere Freundin hier irgendetwas erledigen, und diese Typen da standen ihr dabei im Weg. Eva warf ihr blondes Haar zurück, versuchte, zum Boss Augenkontakt aufzubauen, doch der schaute zwanghaft in eine andere Richtung. „Lilith, sei Sie vorsichtig. Wir glauben, diese Kreaturen kennen uns relativ gut.“, was dann geschah, überraschte die Blonde. „Ja, das tun wir. Nicht wahr, Jungs?“, Simons Stimme schallte über die Lichtung. Kurz warf Eva einen Blick nach oben; die ersten Sterne waren zu sehen. In der Ferne schoss eine gigantische Fontäne in den Himmel, es sah so aus, als wäre da schon jemand mitten im Kampf. „Genau wie Wir.“, ergänzte sie in Gedanken. „Simon, kämpfe Er weiter gegen die Unwürdigen, Wir befehlen es.“, doch auf ihre Worte hin lachte er nur. Mit Erschrecken sah Eva, wie Riley und Anderson zu Boden gingen, als sich Simons Männer, die eben noch an ihrer Seite kämpften, gegen sie wanden. „Was geht hier vor?!“ – „Ach, Madame waren zu selbstsicher. Ich war nie wirklich in deiner Gewalt. Kontaktlinsen mit verzerrten Gläsern lassen deine Kräfte nicht durch!“ – „Wie kann Er es wagen…“ – „Tja, und nun hast du mich direkt zur Insel geführt, deine Leibwächter unbeaufsichtigt gelassen, und noch dazu Maria von ihren Freunden getrennt. Was wünscht man sich mehr?“, seine Stimme war schlangenhaft weich, als würde jedes Wort Gift in ihre Adern pumpen. Eva sah zu Riley und Anderson, mittlerweile hatten Simons Leute ihnen Klebestreifen auf die Münder geklebt und sie gefesselt. Ohne ihre Leibwächter hatte die Blonde schon ewig nicht mehr auskommen müssen… langsam bekam sie es mit der Angst zu tun.
    Eigentlich war sie nahezu unbesiegbar, einzig Lilith und dieser blonde Junge waren immun gegen ihre Gabe. Darum hatte sie als zweite Bastion gegen Angriffe oder dergleichen ihre Leibwächter, doch sobald eine dieser Bastionen wegfiel, war sie verwundbar. Nun schützten sie nur noch ihre Kräfte, und wenn diese Kerle alle Kontaktlinsen trugen oder sie nicht ansahen… sie weigerte sich, den Gedanken fortzusetzen. „Er hat uns benutzt.“ – „Bingo, Süße! Und nun… los, Ariados.“, der Giftmischer rief eines seiner Pokémon aus dem Ball. Lilith lachte erneut, wies dann mit dem Finger auf Simon. „Du glaubst doch nicht echt, dass du gewinnst, nur weil du Eva ausgetrickst hast, oder? Machomei, Wuchtschlag!“, doch die Attacke wurde von Ariados´ Spinnennetz aufgefangen, sofort stürzten sich mehrere umstehende Pokémon auf Liliths Partner. „Eva, tu was!“, fuhr sie ihre frühere Freundin an, und nachdem sie ihren Schock überwunden hatte, kam wieder Leben in ihre Züge. „Spukball.“, da Machomei vom Training her gegen Geister immun war, bekamen nur seine Gegner die volle Ladung ab, doch eines der Garados nahm Simsala selbst aufs Korn. „Simsala, zurück!“, schrie die Blonde, blickte kurz zu ihren Bodyguards herüber, wandte sich um, und rannte Maria hinterher. „Lilith, das sind zu viele!“ – „Was?“, doch auch das Mädchen mit den schwarzen Haaren verstaute ihr Pokémon sicher im Ball, lief Eva hinterher. „Deine Gorillas!“ – „Um die kümmern wir uns später, fürs Erste müssen wir hier weg!“
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    Tiefseetempel, Haupttor
    „So, es ist schon relativ dunkel.“, meinte Lee, woraufhin Pay nur nickte. Die beiden saßen am Ufer des Sees, knapp vor der Treppe, die zum Tempel hinaufführte. „Maria und die anderen müssten gleich wieder da sein.“ – „Hey, warte mal.“, Pays kritischer Blick glitt über ein paar Bäume, etwa 40 Meter hinter dem Baum, an dem Merlin lehnte. „Was ist?“ – „Da war irgendein Licht, glaub ich.“ – „Beruhig dich. Selbst wenn wir Besuch kriegen, kämpfst du am besten, indem du Ruhe bewahrst.“, der Rothaarige verzog das Gesicht. „Klar, du und deine chinesischen Tricks da immer…“ – „Nein, das ist bewiesen. In der Ruhe liegt die Kraft. Hier, wie findest du das?“, Lee zog einen Mp3-Player und Lautsprecher aus der Wasserdichten Tasche, drückte einige Male auf irgendwelche Knöpfe, und ein Lied ertönte. Pay sah auf. „Wasn das?“ – „I´m yours, das beste Lied, was ich kenne.“, er legte sich ins Gras und sah in die Sterne, man hörte die Gitarre einsetzen. Pay grinste kurz. „Träumer.“ – „Genau wie sie…“ – „Pf. Tussi, wenne mich fragst.“, Lee hob die Brauen und sah zur Seite. „Wieso? Was ist an ihr tussihaft? Sie schminkt sich nicht zu krass, ist nicht so vollgeklatscht mit irgendwelchem Zeug wie andere Mädchen. Im alten Rom…“ – „Verschon mich mit deinen Geschichten, ich find sie ja auch witzig, aber mehr auch nicht. Wie gesagt, die is mir zu undurchsichtig.“ – „Ja, sie ist geheimnisvoll.“ – „War klar, dass du das so ausdrückst.“, als Lee nun schwieg, steckte Pay die Hand in die Tragetasche, fand einen Schokoriegel, und begann, zu essen. „…I look into your heart, and you´ll find love…“, tönte es aus den Lautsprechern, doch dann wurde die Atmosphäre gestört. Der Blonde richtete sich auf. „Siehste, da is irgendwas.“ – „Los, Admurai.“, Lee rief sofort sein stärkstes Pokémon, er wusste, wer es so schnell an Maria vorbeigeschafft hatte, musste gut sein. Sorge um sie erfüllte seine Gedanken, doch er riss sich zusammen, er durfte sich nicht ablenken lassen. „Wer ist da?“ – „Team Rocket, wer sonst…“, gähnte Pay, suchte ebenfalls einen Pokéball, kurz darauf flatterte eine gigantische Motte mit brennenden Flügeln neben ihm. „…no more, it can not wait, im yours…“, die Musik schaukelte Lees Kampfgeist hoch. Es war schon immer so gewesen, ein bestimmtes Lied wirkte auf sein Blut wie Rauschmittel oder irgendwelche Drogen. Als schließlich zwei Gruppen aus uniformierten Rockets zwischen den Bäumen hervortraten, hatte ihn der Rhythmus gefangen. „Mach ma Musik aus, kann so nich kämpfen.“, maulte Pay, doch er wusste, dass es keinen Zweck hatte. Kurz drehte er sich um, ohne nachzudenken, warum, doch das war sein Glück: auf der anderen Seite des Tempels tauchten noch mehr Gegner auf. „Wieso sind die so schnell?!“, rief Pay, der Blonde unterbrach ihn. „Macht nix, Maria und Rocko haben sicher keinen Wassergraben gebaut, sondern nur ein paar Fallen gestellt. War klar, dass da welche durchkommen, geh auf die andere Seite!“
    Also rannte Pay los, sein Pokémon folgte ihm. „Na, wollen wir die mal begrüßen. Ramoth, Falterreigen!“, auf den Ruf hin begann es, sich in ausgeklügelten Bahnen zu bewegen, kreisförmig, dann geradlinig, dann nach oben, nach unten. Seine feurigen Flügel sonderten Glut ab, nach nicht mal einer Minute hatte Pay seine Gegner erreicht. „Hitzewelle!“, rief er, und eine Welle aus extrem heißer Luft raste auf die Galaktiker zu. „Silber sind also die Galaktikfritzen, Schwarz die anderen, hä?“, überlegte er laut, dann kam ihm ein Team aus 6 Pokémon entgegen. „6 gegen 1? Wie unfair. Für euch!“
    „Admurai, Schwerttanz.“, sagte Lee, der Rhythmus von I´m yours passte genau zu den Bewegungen des Wasserwesens. „Wer bist du?“, wollte einer der Rockets wissen, er hatte militärisch kurzes Haar und schien der Anführer dieser Gruppe zu sein. Lee hörte Merlin leise seufzen, erriet aber nicht, wieso, er richtete seine Aufmerksamkeit auf den Typen vor ihm. „Ich bin der, der um jeden Preis das braunhaarige Mädchen schützt, hinter welchem ihr so besessen her seid.“ – „Zusammenfassend: Feind wird durch Störfaktor geschützt. Einzig logische Lösung: Störfaktor beseitigen!“ – „Sir, ja, Sir!“, riefen die Männer hinter dem Kerl, als er diese Schlussfolgerung laut geäußert hatte. Lee lächelte und sah kurz zu Admurai rüber. „Sieht schlecht für euch aus. Admurai, setz Kaskade ein!“, aus dem knöchernen Horn auf Admurais Stirn flutete Wasser, wurde durch eine geheimnisvolle Kraft in Richtung der Gegner geleitet. Der Blonde sah kurz in die Sterne, der Kampf würde sich hinziehen. Hinter ihm kämpfte Pay ebenfalls, sie kämpften darum, dass die Tiefsee ihren größten Schatz zurückerhielt. Johnny machte eine kurze Handbewegung in Richtung seiner Untergebenen, sofort erschienen mehrere Pokémon vor Lee, mit denen er sich auseinander setzen musste. „Zuerst das Mogelbaum! Kaskade!“
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    Insel des Tempels, Westlicher Wald (Lichtung)
    „Hey, Ash! Lucia!“, der Züchter entdeckt die beiden ein gutes Stück vor sich, rief ihnen zu. Lucia wandte sich um. „Ah, Rocko! Seid ihr auch schon fertig?“ – „Dieses Mädchen ist bei Maria, wir müssen ihr helfen!“, stieß er hervor, kam schlitternd zum Stehen und schnappte nach Luft, Lucia wurde blass. „Lilith? Die Psychopathin?“ – „Ich hab sie nicht gesehen, aber Maria hat extrem nervös reagiert, sie meinte, ich soll sofort zu euch zurück.“ – „Das ist typisch für sie!“, die Koordinatorin stemmte die Hände in die Hüften, während Rocko sich von seinem Sprint erholte. „Sie weiß genau, dass Lilith sie besiegen kann, wenn sie wollte. Sie will uns in Sicherheit wissen.“ – „Sollen wir?“, als Lucia den Blick zu Ash wandte, sah sie, dass ihn der Kampfgeist erneut gepackt hatte. Doch dann schüttelte sie müde den Kopf. „Lass gut sein. Wenn Maria mit Lilith nicht fertig wird, wie sollen wir es tun?“ – „Das heißt, wir lassen sie zurück?“, Ash schien enttäuscht zu sein, nicht kämpfen zu können, doch die Blauhaarige sah über die Schulter, in Richtung Tempel. „Wir gehen Pay und Lee helfen, es sieht so aus, als ob sie Probleme hätten.“, doch ehe sie sich umdrehen konnte, klatschte eine rosafarbene Masse an ihre Beine und klebte am Boden fest. Sie verlor das Gleichgewicht, wäre sicher gestürzt, wenn Ash sie nicht aufgefangen hätte. Langsam setzte der Trainer sie auf den Boden. „Danke, Ash… was ist das?“ – „Ich hab da ein ganz mieses Gefühl.“, meinte Rocko, dann wurde sein Verdacht bestätigt.
    „Sind das die Stimmen von verklemmten Knirpsen, die wir da hören?“ – „Ja, verklebt und klar dringen sie zu mir.“ – „Das Beste aus Nachbars Garten zu stehlen, finden wir nett…“ – „Genau, und wenn wir es in unseren Klauen halten, ist unsere Arbeit komplett.“, Team Rocket trat zwischen den Bäumen hervor, Jessie, James und Mauzi wirkten siegessicher wie nie zuvor. Lucia nahm ihren Rucksack ab und funkelte die drei grimmig an. „Ihr schon wieder… gebt ihr denn nie auf?“, wollte Ash wissen, Pikachu sprang von seiner Schulter. Blitze zuckten aus den roten Punkten auf seinen Wangen. „Sekunde, hat Maria nicht so schlimme Gewissensbisse gehabt, weil sie dachte, ihr wärt tot?“, warf Lucia ein, Jessies Züge verdüsterten sich, doch sie hatte sich schnell wieder im Griff. „Möglich. Aber wir sind noch am Leben, wie du siehst, doch deiner kleinen Freundin verdanken wir das nicht. Nein, das Phantom hat uns gerettet, oder eher, sein erster Offizier.“ – „Dieser Yussuf…“, überlegte Rocko, woraufhin James ungeduldig wurde. „Genau, und jetzt sind wir hier, um uns Pikachu, alle eure Pokémon und Phione zu schnappen!“.
    Stille.
    „Wo ist Phione?“, fragte Mauzi dann nervös, die Koordinatorin dachte flink nach. „Tja, Maria ist euch wie immer einen Schritt voraus.“ – „Was soll das heißen? Lauert die hier irgendwo?“, der Kumpan von Jessie und Mauzi klang ängstlich. Jessie fuhr in an: „Nein, Idiot! Sie legt dich herein. Sie wussten nicht, dass wir überhaupt noch leben!“ – „Achso. Naja, aber wo ist das kleine Pokémon dann?“ – „Wahrscheinlich haben die anderen sie inzwischen gefunden. Unser Job ist es, Pikachu zu schnappen!“, unterbrach Mauzi seine Teamkollegen und schulterte ein Bazookaähnliches Gerät. „Das hättet ihr wohl gern, was? Habt ihr denn all eure Niederlagen schon vergessen?“, wollte Ash wissen und wies mit dem Zeigefinger auf die drei. „Pikachu, Donnerblitz!“, die Luft begann, zu knistern, als sich Energie aufbaute. Die Spannung war beinahe zu greifen, dann entlud Pikachu die aufgestaute Energie in einem gigantischen Stromschlag. „Pika…“, „Los, Käfig an!“, schrie Jessie. „Chuuuu!“, als das Elektropokémon seine Attacke einsetzte, fiel plötzlich ein metallener Käfig aus der Baumkrone, unter der Team Rocket stand, der Strom wurde in die Erde abgeleitet.
    Dann explodierte der Boden. Ein gleißendes Licht schien durch die Erde zu strahlen, nach nicht mal einer Sekunde verlosch es wieder. „Was war das?“, wollte Mauzi wissen, James legte eine Hand an die Gitterstäbe. „Das ist unser Faraday´scher Käfig! Er schützt uns extrem gut vor Strom!“, die Koordinatorin konnte sehen, wie über ihnen der Ballon der drei hinfort schwebte. „Die haben an alles gedacht…“, murmelte sie, Rocko lächelte nur. Sie schaute ihn irritiert an. „Was ist?“ – „Das gerade eben war der Donnerblitz. Die Kerle wissen nicht, dass unter uns überall Wasser ist!“, flüsterte er ihr zu. „Das heißt, wegen den guten Leiteigenschaften von Wasser werden überall, wo jemand in Marias Fallen reinfällt, die Gauner vom Donnerblitz erwischt.“ – „Oh!“, entfuhr es ihr. „Der Käfig muss auch entsprechend schwer sein, das sieht aus wie Stahl. Weiß nicht, wie lange dieser Boden das aushält.“ – „Egal, wir besiegen sie auch ohne Strom! Los, Chelcarain, Rasierblatt!“ – „Yanmega, Luftschnitt!“, Jessies Hand ragte kurz aus dem Käfig heraus, um das Agrionpokémon heraus zu lassen, brummend hing es nun vor Lucia und den anderen in der Luft. Ein paar ruckartige Bewegungen genügten, um eine Schockwelle in der Luft auszulösen, die extrem hohe Frequenz seiner Flügelschläge war schon eine gefährliche Waffe. Die von Chelcarain freigesetzten Blätter wurden einfach beiseite gefegt, als die Schockwelle das Pflanzenpokémon traf, kniff es vor Schmerz die Augen zusammen. Rocko und Lucia griffen nun ebenfalls ein. „Plinfa, Whirlpool!“ – „Glibunkel, los! Gifthieb!“, Glibunkels Gifthieb erwischte Yanmega viel zu schnell, es hatte kaum Zeit, der Bewegung überhaupt zu folgen. Dennoch schien es nicht sonderlich viel Wirkung zu zeigen, doch dann verschlang der Strudel, den Plinfa abschoss, das Käferwesen mitsamt des Käfigs.
    „Ja! Wasser hält euer Käfig nicht aus, was?“, jubelte Lucia, Plinfa stand vor ihr und sah extrem selbstzufrieden aus. Doch als der Whirlpool sich auflöste, stand ein massiver Kasten aus Stahl vor den dreien.
    „Was…“ – „Ahahaha!“, ertönte es aus dem Innern. Dann sah die Koordinatorin, dass der Kasten aus Stahlstreifen bestand, die sich nun frontal drehten, sodass das Gebilde erneut aussah wie ein Käfig. „Tja, Kleine, damit hast du nicht gerechnet, was?“, höhnte Mauzi. „Unser Käfig hält alle eure Attacken ab! Und unsere… die nicht!“, Yanmega hatte im letzten Moment offenbar im Käfig Schutz gesucht, kam nun wieder heraus und attackierte erneut. Lucia schrak zusammen. „Plinfa, spring! Und dann Rolle!“, der kleine Pinguin drehte sich im Sprung um die eigene Achse, nutzte die dabei entstehenden Luftwirbel, um der gegnerischen Attacke auszuweichen. „Glibunkel, greif den Boden an der rechten Ecke an. Gifthieb!“, befahl Rocko, Ash sah ihn ungläubig an. Dann erhellte sich sein Gesicht. „Verstehe! Chelcarain, mach mit! Rasierblatt!“ – „Was haben die Knirpse vor?“, wollte Jessie in arrogantem Ton wissen, doch als beide Attacken trafen, und Yanmega von Plinfa weiterhin abgelenkt wurde, sank der Käfig ein Stück ein. „Die wollen unseren Käfig umkippen!“, meinte James, auf der Seite, die den Angriffspunkt gegenüberlag, ragte er schon ein wenig in die Luft: eine kleine Lücke wurde sichtbar. „Verdammt! Ich dachte, der Boden hier wäre stabil!“, tobte Jessie, befahl ihrem Pokémon erneut Windschnitt. „Plinfa, jetzt Blubbstrahl!“, rief Lucia, eine wahre Flut aus Blasen rauschte auf Yanmega zu. Der Windschnitt raste mitten durch, dorthin, wo Plinfa eben noch gestanden hatte. Als die Blasen geplatzt waren, war vom kleinen Pinguin jedoch nichts mehr zu sehen. „Was zum…“ – „Los, Bohrschnabel!“, Lucias Stimme klang triumphierend, und bevor Jessie reagieren konnte, war Yanmega von oben getroffen worden. Rocko nickte wissend. „Sie hat die Blasen genutzt, um Plinfa eine günstigere Ausgangsposition zu verschaffen, außerdem sieht das alles wirklich nicht schlecht aus. Raffiniert!“, er bezog sich auf die glitzernden Wassertropfen, die überall in der Luft hingen. Genau wie bei Evas Schutzschild vorhin war auch hier ganz klar zu erkennen, wer in Wettbewerben enormes Potenzial besaß. „Yanmega, zurück.“, Jessie klang zwar enttäuscht, doch nicht besiegt. „Sieht so aus, als müssten wir den Käfig erst ganz umkippen, was meinst du Rocko?“, fragte Ash, der Züchter lächelte nur. „Klar.“
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    Ich nahm langsam Geschwindigkeit auf, hielt Phione, so gut es ging, fest. Es beschwerte sich nicht, warum, wusste ich aus irgendeinem Grund. Sicher spürte es, wie enorm wichtig es war, dass ich mich schnell bewegte, wir waren unserem Ziel so nah! Die Nacht hatte eingesetzt, ich konnte zwar aufgrund des dichten Baumbewuchses den Mond selbst nicht sehen, aber sein Licht, welches auf die Wipfel strahlte, sah ich genau. Um Eva und Lilith machte ich mir ein wenig Sorgen, ohne mich konnte es da hinten schwierig werden. Allerdings war Eva nicht doof, einen aussichtslosen Kampf würde sie nicht führen… daher kamen sie mir bestimmt bald hinterher. Schnell waren die beiden auch, Lilith konnte sogar mit meiner Geschwindigkeit relativ lange mithalten, ich habe nie erfahren, wieso. Naja, spielte auch keine Rolle, ich sprang über einen Baumstamm, der vor mir im Unterholz lag, und rannte weiter. Plötzlich strahlte ein schwaches Licht aus dem Boden, aus einer Pfütze vor mir allerdings brach ein gewaltiger Lichtstrahl hervor. Ich versuchte, nicht hinzusehen, um nicht geblendet zu werden, setzte meinen Weg fort. Eigentlich müsste ich Rocko bald einholen…Mit einem Mal befand sich eine Wand aus Stahl vor mir, ich konnte nicht mehr rechtzeitig anhalten und spannte die Beinmuskeln an. Ich sprang ab, beschrieb einen Bogen über mein Hindernis hinweg, und kam nach einer nicht ganz sauberen Flugrolle wieder auf, stützte mich mit einer Hand am Boden ab, und hielt Phione mit dem anderen Arm fest. In wenigen Sekunden erfasste ich, was hier los war: Ash, Lucia und Rocko waren in einem Kampf, und so, wie sie mich ansahen, war ich mitten zwischen die Fronten geraten. Langsam stand ich auf und drehte mich um. „Ihr!“, was ich sah, überraschte mich wirklich. Eigentlich war ich sicher gewesen, die drei im Meer hatte ertrinken lassen, doch scheinbar hatte sie jemand gerettet. Jemand, der ein Unterseeboot oder ähnliches hatte, und dafür kam ja nur der Kerl infrage, der seinen Kapitän im Stich ließ: Yussuf. Egal, ich würde die drei mit Freuden erneut auseinandernehmen.
    Was dachte ich denn da? Mit Freuden? Beruhig dich, Maria…
    „Hey, da bist du ja endlich!“; Rocko sprach mich erleichtert an. „Ich dachte, die hätte ich…“ – „Lilith? Nein, sie ist für den Moment auf unserer Seite, fragt mich nicht, wieso… lange Geschichte. Eva ist auch hier, wir haben bis eben gegen Galaktiker gekämpft… unglaublich, wie viele von denen hier herum schwirren. Lee und Pay scheinen in Schwierigkeiten zu sein, darum wollte ich zum Tempel zurück.“ – „Gute Idee!“, begann Lucia. „Schaut mal, der Mond steht am Himmel, wir wollten hier draußen sowieso nur dafür sorgen, dass die Gangster mit Verzögerungen am Tempel ankommen. Da das ja scheinbar fehlgeschlagen ist können wir ebenso gut los…“ – „Naja, fehlgeschlagen ist die Aktion nicht.“, berichtigte sie der Züchter, ich ahnte, was er meinte. Team Rocket unterbrach unsere kleine Besprechung. „Hey, ihr! Gebt uns Phione, Pikachu und verzieht euch! Wir tun euch auch nichts!“, doch die Selbstsicherheit, die ich noch in ihren Augen gesehen hatte, als ich eben angekommen war, war verschwunden. Bedächtig wandte ich mich zu Halloween um, welches nun über mir schwebte. „Halloween?“ – „Arrr-Harr-harr!“, dieses Gelächter war so typisch für das Pokémon, dass ich lächeln musste. „Spukball.“
    „Oh, nein! So nicht!“, ich sah, wie sich merkwürdige Metallstreifen in die Schusslinie drehten, der Käfig verwandelte sich in eine Box. „Was ist das?“, fragte ich verwundert, als der Spukball abprallte. „Irgend so ein Fahrerkäfig, damit haben sie Pikachus Donnerblitz abgelenkt.“, beschwerte sich Ash, ich lächelte erneut. Ein Faraday´scher Käfig, ja? Der wirkte gut gegen Strom… ich glaubte zu wissen, dass das irgendwie mit den ganzen Öffnungen zu tun hatte, kleinere Magnetfelder wirkten entgegen der Spannung von Pikachus Attacke. Man war innerhalb komplett sicher vor Strom, im Gegenzug war man allerdings auch außen ungefährdet, sollte innen eine Entladung stattfinden. „Ah, so.“, machte ich, und gab mir Mühe, nachdenklich auszusehen. „Ah so?“, fragte Lucia, ich wandte mich um und zwinkerte ihr kurz zu. Dabei bemerkte ich, dass ihre Beine am Boden festklebten, gefesselt von demselben Zeug, welches Team Rocket mal bei mir eingesetzt hatte. „Kennt ihr mein Geisterpokémon schon?“, fragte ich dann, Team Rocket tauchte wieder auf, als sich die Metallstreifen verschoben. „Das da?“, Mauzi wies auf Halloween. James zog sich in die hintere Ecke des Käfigs zurück. „Ja.“ – „Klar, wie sollten wir den vergessen, nachdem, was du uns auf der Brücke damals…“, ich unterbrach Jessie, wurde wütend. „Was ICH euch angetan habe? Dass ich nicht lache! Halloween, zeig ihnen, warum du diesen Namen hast.“. Auf diese Worte hin rollte Gengar mit den Augen, begann, gruselige Geräusche zu machen, und schwebte langsam auf den Käfig zu. „Äh…“, machte James, doch er entspannte sich, als Halloween scheinbar enttäuscht vor dem Stahlgitter anhielt und sich zu mir umdrehte. Ich winkte ihm aufmunternd zu, worauf sich das übliche fiese Grinsen auf sein Gesicht stahl. Rückwärts schwebte es mitten durch die Gitterstäbe, um sich innen zu seinen drei Opfern umzudrehen. Ich hörte hinter mir etwas klatschen; Rocko hatte sich mit der Hand auf die Stirn geschlagen. „Natürlich! Es ist ein Geist, Stahl kann es nicht aufhalten!“ – „Noch einmal Spukball!“, befahl ich, kurz wurde es im Käfig stockfinster, dann explodierte er. „Das war wohl mal wieder ein Schuss in den Ooooofen…“, hörte ich, dann rief ich Zorro zu Hilfe. „Psychoklinge, befrei Lucia, okay?“, die mentalen Kräfte von Galagladi waren zwar bei weitem nicht so groß wie die eines Guardevoir, doch Psychoattacke blieb Psychoattacke, und so kam Lucia wieder auf die Beine, nachdem das Gummizeug verdampft war.
    „Juhuuuu!“, die Stimme gehörte doch Lilith, dachte ich. Sie kam aus der Richtung, aus der ich auch…
    „WAS IST DAS DENN?“; brüllte ich ihr entgegen, als ich erkannte, was sie und Eva getan hatten. Die beiden rannten auf Lucia, Ash, Rocko und mich zu, Lilith winkte uns fröhlich.
    Und hinter ihnen rannte eine wahre Horde an Galaktikern und Rockets her. „Die wollten sich partout nicht abschüttelt lassen, aber ein paar sind in merkwürdige Pfützen gefallen, scheint es uns!“, schrie Eva zurück, ich seufzte. Dann dachte ich schnell nach… Mit Ash, Lucia und Rocko sollten Eva und Lilith ausreichende Verstärkung haben, also konnte ich Lee und Pay nun doch helfen, ohne mir Gedanken machen zu müssen. „Die mach ich platt!“, Ash drehte den Schirm seiner Cap nach hinten. Lucia ballte die Fäuste und sah den Gegnern entschlossen entgegen, und Rocko kniete neben Glibunkel, welches mal wieder relativ teilnahmslos erschien. „Ich muss zu den anderen beiden, in Ordnung?“, vergewisserte ich mich, die drei nickten. „Mach dir keine Sorgen!“, meinte Lucia, ich lächelte sie an. „Kommt mir heil wieder zum Tempel, ja?“ – „Klaro. Geht schon!“. Lilith und Eva erreichten uns, sahen, dass meine Freunde kampfbereit waren, und stellten sich- Eva links, Lilith rechts- von ihnen hin. Simsala, Machomei, Pikachu, Chelcarain und Glibunkel stellten sich davor, und Plinfa saß in Lucias Armen, sie hatte es umarmt, als der Kampf gegen die Rockets eben vorbei gewesen war, und das Ego des kleinen Wesens durch weiteres Lob wahrscheinlich um mehrere 100 % vergrößert.
    „Bis gleich, Leute.“, murmelte ich, und hoffte, dass diese Worte in Erfüllung gingen. Dann rannte ich erneut los, Halloween im Schlepptau und Phione auf dem Arm.
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    Tiefseetempel, Haupttor
    Bis zum See war es kein weiter Weg mehr, nach nicht einmal 2 Minuten war ich dort. Sah so aus, als ob zu lange Beine der Geschwindigkeit zuträglich waren, aber wozu sagte ich mir das, ich hatte dank Lucia längst begonnen, meine Stärken kennen zu lernen und mich nicht von allem einschüchtern zu lassen. „Geschafft.“ – „Boah! Schau mal!“, ich stockte. Die Linien auf meinem Körper leuchteten so stark wie nie zuvor, in der sonst vorherrschenden Dunkelheit musste ich wie eine Laterne wirken. Und das Interessante: der ganze Tempel sah ähnlich aus! Alle Reliefs, auf dem Tor und auf den Wänden, schimmerten in einem bläulichen Licht, mein Blick wurde wie magisch vom Vollmond angezogen, der prall und weiß am Firmament stand. Doch links von mir war es alles andere als finster: Pay kämpfte mit 6 Typen auf einmal, ein merkwürdig aussehendes Käferpokémon besiegte einen Gegner nach dem anderen. Was für eine Kraft… ich konnte die heißen Wellen, die seine Flügel erzeugten, sogar aus dieser Entfernung deutlich spüren. Als ich den Kopf wandte, konnte ich dennoch einiges erkennen, Pays Feuer erhellte ein großes Areal. Lee hatte ebenfalls einige Gegner, und auch er kämpfte mit einem mir unbekannten Pokémon. Typ Wasser, wie es mir schien. Ich wurde nervös… was wollte ich hier? Ihm helfen, logisch. Aber er war sicher viel stärker als ich… beruhige dich, Maria! Erneut musste ich mich selbst ermahnen. Wozu hatte ich denn mein Selbstbewusstsein so mühsam wieder aufgebaut, wenn ich dann nicht einmal sagen konnte, was ich fühlte…mir fiel ein, dass diese Art von Gefühl mir wirklich neu war. Wie genau es passiert ist, weiß ich nicht. Es fing in dieser dunklen Kugel an, ein einziger Blick von Lee hatte gereicht, um meinen Bauch in eine Art Schmetterlingskäfig zu verwandeln. Aber hatte ich ihm nicht gesagt, dass ich nicht verliebt war? Das war so gänzlich irrational! Ich konnte es einfach nicht erklären… ein neuer Gedanke kam mir. War es überhaupt nötig, dass ich das erklären MUSSTE? Vielleicht war „Liebe“ ja auf einer Ebene des menschlichen Gehirns verankert, die ich nicht nach Belieben kontrollieren konnte. Energisch schüttelte ich den Kopf, setzte mich in Bewegung. Pay hatte keine fliegenden Gegner, konnte sie also geschickt ausmanövrieren. Lee hatte meine Hilfe dringender nötig.
    Wenige Momente später hatte ich ihn erreicht, er allerdings bemerkte mich noch nicht. Das Licht des Feuers überstrahlte das blaue Glimmen, welches die Linien abgaben, darum streckte ich den Arm aus. Kurz vor seiner Schulter hielt ich inne, atmete tief ein und schloss kurz die Augen. Irgendwie fühlte ich mich an das erste Mal erinnert, an dem ich oben am Wasserfall stand… „Komm schon, du musst ihn auf dich aufmerksam machen, wenn ihr kämpfen wollt, oder willst du nur dumm rumstehen!“, fuhr mich eine innere Stimme an, und das gab mir den Anstoß, den ich brauchte. Ich legte die Hand auf Lees Schulter, er drehte sich blitzschnell um, sah mir in die Augen, verharrte. In seinen Augen las ich Verwunderung, Überraschung, Erleichterung, weil ich kein plötzlich auftauchender Feind war, und dann sowas wie Resignation, vermutlich, weil er dachte, er hätte meine endgültige Antwort im Zwischendeck erhalten. Anstatt eine Erklärung zu liefern, die wahrscheinlich ewig gebraucht hätte, stellte ich mich neben ihn, hielt Phione fest, legte meine linke um seine rechte Hand.
    „Ich glaube, die kriegen gleich Verstärkung.“, sagte ich leise, und der Mond schien auf uns herab.


    ich hoffe, ihr hattet spaß beim lesen. anregungen, aufregungen (höhö), verbesserungen oder gar beschwerden: einfach alles zu mir. ferner möchte ich mich bei der leserschaft bedanken, dass ihr mir so lang die treue haltet, ihr wisst halt, was gut ist :D wie sicher einige von euch wissen, knackt Depth Pearl bald die 10.ooo aufrufegrenze, das heißt, eine ganze menge leute kennen jedes einzelne kapitel, und ich bin froh, dass ich euch bisher, wie es mir scheint, nicht enttäuscht habe. danke auch an die kommiposter, vieles habe ich sicher falsch gemacht, doch dank euch konnte ich das meiste korrigieren. will jetzt nicht sentimental werden, darum verabschiede ich mich : bis zum nächsten mal, nächste woche ;)
    mfg
    DoD

  • So, dann mal los!
    Tja, zum Glück noch heute, ich hätte nicht gern morgen ind der Mittagspause vor der ganzen Klasse "süüüüüüß!!!!" gequietscht xD
    Soso, die drei verbünden sich also wieder. Scheinen ja echt ein eingespieltes Team gwesen zu sein, damals... Oha, Simon hat Eva die ganze Zeit was vorgespielt... hat er aber gut gemacht, muss ich sagen... Auch wenn ich den Typ nicht ausstehen kann :) Das ist also ziemlich ungünstig... 3 gegen alle... Hm, Maria hatte wohl Angst um eine gewisse Person, was? ;)
    I´m Yours ist ein absolut megamäßiges Lied! Echt cool, ich hab mir aber schon gedacht, dass Lee das als Lieblingslied hat... Er ist einer gewissen Person in vielerlei Hnsicht doch sehr ähnlich, was? :)

    Sorge um sie erfüllte seine Gedanken


    :love:
    Und: Hatte Lee seine Pokémon nicht auf dem Schiff gelassen? Oder täuscht mich das?

    Ich bin der, der um jeden Preis das braunhaarige Mädchen schützt, hinter welchem ihr so besessen her seid.


    Ebenfalls sweet xD Hätte Pay das gehört xD
    Bei Ash, Lucia und Rocko sieht´s ja nicht so besonders prickelnd aus, was? Aber ich hab doch nen Fehler gefunden :P

    Verstehe! Chelcarain, mach mir!

    Ich glaube eher, dass es mitmachen soll ;)
    Und auf die Idee mit dem Faraday´schen Käfig hätten die Anime-Leutz doch echt auch mal kommen können ;) Musste noch´n Copyrecht für machen ;) Nee, Scherz.
    Okay, dank Maria hat Team Rocket mal wieder in den Ooooofeeeeen geschossen ;) Und die Sache mit Lilith wäre auch für´s Erste geklärt...
    Und jetzt stellen sich die andern fünf den Rockets und Galakikern, und Maria kann zu Lee gehen, um ihm und Pay zu helfen ;)
    Omg, der bisher schönste Absatz der ganzen Story!!!! :love::love::love:
    Stimmt, Maria kann Ramoth ja gar nicht kennen ;) Sie war ja nie in Einall :D
    Na wenigstens gesteht sie´s sich jetzt ein, dass sie in Lee verknallt ist :blush:

    War es überhaupt nötig, dass ich das erklären MUSSTE? Vielleicht war „Liebe“ ja auf einer Ebene des menschlichen Gehirns verankert, die ich nicht nach Belieben kontrollieren konnte.


    Maria, du hast´s kapiert ;)
    Und doch noch ein Fehler:
    das blaue Glimmen, die die Linien -- das die Linien

    Anstatt eine Erklärung zu liefern, die wahrscheinlich ewig gebraucht hätte, stellte ich mich neben ihn, hielt Phione fest, legte meine linke um seine rechte Hand.


    OMG *süüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüß!!!!!!!!!!* So, mehr schreib ich nicht dazu, weil das sonst als ansammlung des folgenden Smileys enden würde: :love: Aber du weißt genau, wie ich diese Stelle liebe, stimmts?
    LG´s
    ~Mizu~


    P.S.: Die 10000 Aufrufe sind überschritten ;)
    P.P.S.: Was mir grade auffällt: Zum schönsten Kapi schreib ich am wenigsten bisher... hab nur leider nicht sooo viel Zeit... Hab glaub ich noch ein paar Rechtschreibfehler vergessen, ich find die nicht mehr... aber wenn ich einen entdecke, editier ich´s rein ;)


    @liko:
    Ich bin ganz deiner Meinung (siehe Spoiler von dir) :D

  • Also hi


    :sekt: erst einmal Glückwunsch die 10.000 Marke ist wie ich sehe eben durchbrochen worden.


    Ha, kämpft das Dreigestirn also doch wieder gemeinsam. Wenn auch Lilith position erst mal nur vorläufig ist.


    Hab gedacht das wärs mit dem Giftmischer. Aber nein er ist noch da super was ich mich freu :( .


    Zieht der eigentlich sein eigenes Ding durch ? Weil in dem einem Kapitel hieß es ja der Kontakt zu ihm wäre abgebrochen oder war das nur um seine Tarnung nicht zu gefährden?




    Gut denn fehler denn Mizu angeschrieben hat ist mir als einzigster auch aufgefallen.


    Was soll eigentlich das höhö hinter beschwerden hmm ;D


    Ich habe nämlich eine. Viel zu viel Spannug. Das ist bisher das spannste Kapitel von allen und ich sehe gerade, dass das erst teil eins ist. Wenn die nächsten teil auch so spannend sind dann......


    Gut die Stelle mit Halloween in dem Käfig von Team Rocket fand ich komisch. Wenigstens die sind wir los. Kann lilith nicht den Gegner alle die Energie entziehen...




    Maria macht sich sorgen um Lee und Lee um Maria. :blush:


    Ach ja zum ende sage ich nur eins


    Das wars dann von meiner Seite und an diese Person mit den vorlieben für gefährliche eisenwaren hast du schon wieder gedroht?


    Ach ja wenn es im nächsten Kapitel dann nicht "knallt" (du weißt was gemeint ist oder?) . Schicke ich dir mal Glurak und Magnezone vorbei die könnten dir behilflich sein.


    Bis dann