Depth Pearl-auch Wasser schlägt zurück

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • juhu noch mehr kommis :D
    und los gehts:
    @ Mizu:
    So ein mist... hätt warten sollen. naja, hinterher ist man immer schlauer. (die vorstellung allein ist amüsant, muss ich sagen), aber was solls, solang euch das kapitel gefallen hat will ich mal nicht meckern ;)
    also, lee hat ein team aus 6 pokémon, davon sind 4 auf dem schiff, kicklee und admurai sind bei ihm, so dachte ich mir das. ich dachte, ich hätte das nicht so wirklich deutlich gemacht, dass alle 5 anderen auf dem schiff sind, so ein bisschen freiraum wollte ich da behalten... wenn was unklar ist, muss ich das editieren.
    ja, hätte pay das gehört, hätte er direkt einen witzigen kommentar zu abgelassen :P ich hab den nicht ohne grund auf die andere seite des temüels gestellt xD
    chelcarain macht nicht "ihm", sondern mit, stimmt, ist editiert.
    und ich glaube, beim käfig hab ich mindestens einen physikalischen fehler begangen xD stimmt zwar, dass man innerhalb sicher vor strom von außen ist, doch ich glaube, irgendwie hätte ich das mit den öffnungen besser beschreiben sollen. naja, solang hier keine physikprofessoren das lesen, ist es gut :D aber danke fürs lob, ich hab mir mühe gegeben >.<
    dachte ich mir übrigens irgendwie, dass du die stelle toll findest :) naja, wie ihr seht, gibt es menschen, bei denen sowas ein bisschen länger dauert. (54 kapitel *hust*) obwohl sie lee ja nicht direkt am anfang der story getroffen hat.
    so, das mit den linien ist auch editiert... habs nicht geschafft alle rechtschreibfehler von vornherein auszuschließen :( naja, vielleicht beim nächsten kapitel.
    okay, gegen so eine ansammlung hab ich eigentlich nichts, nur reicht ja schon einer, um zu checken, was du meinst xD tja, wie gesagt... sie hats gerafft. wie das nun weitergeht, erfahrt ihr nächste woche :D


    @ liko:
    ja danke, habs gesehen :D kaum zu glauben :o scheint war wirklich gut anzukommen meine story. aber nun zu deinem kommentar.
    den giftmischer wollte ich mir noch aufheben, und nun ist er wieder da... daraus lernt eva hoffentlich, dass sie sich immer vergewissern sollte, ob ihre gabe gewirkt hat. obwohl simon ja ein echt guter schauspieler ist, also hat sie im grunde ja nichts ahnen können.
    und dazu will ich nicht zuviel verraten, aber das ist sicher: niemand wusste, dass er nur gespielt hat.
    ne, das höhö hab ich wegen dem wortspiel "anregungen" und "aufregungen" dahin gesetzt. wollte ein bisschen selbstkritisch sein, darum das höhö :D
    oh, das wollte ich nicht. muss wohl ein bisschen langweiliger schreiben :P nur spaß, ich finds gut.
    was genau fandest du komisch? halloween ist ein geist, darum kann er durch den stahl durchschweben. davor hat er team rocket noch ein bisschen auf den arm genommen, indem er so tat, als könne er das nicht. so ist sein humor eben xD
    stimmt, hast recht :D naja, jetzt stehen sie ja nebeneinander und können sich beschützen. der spoiler... soviel sei verraten: nicht mehr lang :whistling:
    najaa, was heißt "wieder"... das macht sie andauernd. hab schon dauerpanik deswegen. kann nicht mehr schlafen und so... scherz, ich weiß ja, dass sie das nur aus spaß sagt.
    und nun fängst du auch an >.< ne, im ernst, macht euch keine sorgen, maria und lee finden sicher einen weg. oh, da kommen mir sogar mehrere gute ideen. wie dem auch sei, bis zum nächsten mal :)
    mfg
    DoD

  • so. ich habe gestern ultra den schreibflash bekommen, das kapitel MUSSTE ich schreiben, versteht ihr? aber ich habe eine bitte: lest es nicht. nicht, solange ihr eine möglichkeit habt, "bridge of light" von pink zu hören. hab hier einen Musiklink , er führt euch zu youtube, wo das lied hochgeladen wurde. achtet nicht auf das bild, der song ist halt für den film happy feet gemacht worden, doch ich fand den so hammer, dass ich den einbauen musste. natürlich dürft ihr das kapitel lesen, wenn ich keinen yt zugriff habt, doch das wäre nicht dasselbe.... ihr werdet merken, wieso, wenn ihr jetzt lest. viel spaß... mit teil 2 der finalreihe.


    Kapitel 56
    „Mizu“, Jou contre le mal(Showdown bei Mitternacht, Teil 2)


    27.3-28.3.2008


    „Ich glaube, die kriegen gleich Verstärkung.“, sagte ich leise, und der Mond schien auf uns herab.
    „Das scheint das Einzige zu sein, was die überhaupt hinkriegen.“, antwortete Lee, dann sah er auf unsere Hände hinab, ich erwiderte den leichten Druck, den er ausübte. Dann sah Lee mir in die Augen. „Dann legen wir mal los.“, ich nahm hinter uns Musik wahr, scheinbar hatte der Blonde einen Weg gefunden, sich besser zu motivieren. „Gefällt dir der Song?“ – „I´m yours? Ja, sehr gut.“ – „Ich hab auf Endlosschleife gestellt, weil das mein absoluter Favorit ist.“ – „Ah.“ – „Hey, ihr zwei! Habt ihr noch vor, zu kämpfen, oder beachtet ihr uns nicht?“, brüllte der Kerl mit außergewöhnlich kurzen Haaren mich an. Widerwillig wandte ich den Blick von den blauen Augen Lees ab und sah nach vorn. „Wie ihr wollt.“, meinte ich dazu nur, und spürte, wie Halloween langsam an mir vorbeischwebte. „Das ist die mit dem Phione!“, raunte einer der Männer, was dem Rasierschädel jetzt erst aufzufallen schien. „WIE hast du mich genannt?“ – „Sir, Rasierschädel, Sir!“, imitierte ich den strammen Ton seiner Untergebenen, was ihn leider nicht zu amüsieren schien... Lee hingegen lachte leise. Meine Hand ließ er jedoch nicht los, auch nicht, als er mit dem freien Arm nach vorn wies. „Admurai, Kalkklinge!“ – „Halloween, los, Spukball!“ – „Männer, verteidigen!“, auf die Worte des Anführers hin zückten sie alle ihre Pokébälle, und Sekunden später standen uns zwei Bronzong gegenüber. Das eine setzte Lichtschild ein, das andere Reflektor, und unsere Attacken prallten daran ab. Kurz sah ich wieder zu Lee herüber, er schüttelte nur den Kopf. „Ziel tauschen.“ – „Ist gut. Halloween, Spukball auf den da!“ – „Admurai, Kaskade, anderes Ziel.“ – „Bronzong, Gyroball!“ – „Du auch, Bronzong!“, die beiden begannen, sich irre schnell zu drehen, konnten die Attacken jedoch nicht abwehren. Ich hatte gemerkt, dass das eine Bronzong eine bessere physische Verteidigung besaß, während das andere seine spezielle Schwäche durch Lichtschild auszugleichen versuchte. An der Weise, wie sie sich vor Gengar zurückzogen, konnte man ebenfalls allerhand entnehmen… Doch eine Schwäche bleibt eine Schwäche, auch, wenn man sie kaschierte, darum hatten Lee und ich einfach das jeweils andere Bronzong angegriffen und so beide stark geschwächt. Kaskade wirkte zwar nicht sonderlich gut auf Stahltypen, doch Lee hatte die Angriffskraft seines Partners so irre gestärkt, dass sie großen Schaden anrichten konnte.
    „Los, Skorgro.“, der Militärtyp rief nun ebenfalls ein Pokémon in den Kampf, aber Skorgro war doch vom Typ her auch ein Bodenpokémon, wieso schickte er sowas gegen das merkwürdige Wasserwesen von Lee, dieses Admurai? Irgendwas musste da faul sein… Ich suchte Skorgro nach versteckten Gegenständen ab, fand jedoch keine. „Irgendwas stimmt da nicht.“, murmelte ich, der Blonde nickte. „Egal, wir müssen sie ja wohl alle besiegen.“ – „Hast Recht.“ – „Dann weiter. Noch einmal Schwerttanz!“, im Takt zum abgespielten Song steigerte sich Admurais Stärke weiter, langsam wirkte die Musik auch auf mich. Zwischen den Bäumen strömten nun weitere Galaktiker hervor, mir entging nicht, dass sie uns im Halbkreis umzingelten. Lee und ich standen, Hand in Hand, am Ufer des Sees, hinter uns befand sich die Treppe. Und vor uns ein Haufen Gangster. Keine schönen Aussichten, wenn ich das so festhalten darf. Wir saßen in der Falle. Die Bronzongs waren noch immer nicht besiegt, Skorgro war nur ein weiterer Faktor, der unseren Untergang besiegeln sollte, wenn wir es nicht verhindern konnten. „Los, Kalkklinge!“, befahl Lee, Admurai lief auf Skorgro vor, welches keine Anstalten machte, sich zu bewegen. „Verteidigen!“, rief der Galaktiker, welchem das rechte Bronzong gehörte, das, welches Reflektor benutzt hatte. Kalkklinge wurde einfach abgewehrt, ich war überrascht. „Das Ding ist schnell…“ – „Nicht schnell genug. Wir greifen zusammen an.“ – „Genau. Halloween, nochmal Spukball!“, doch diesmal wurde auch das andere Bronzong gedeckt, ich schnaubte genervt. „Sieht aus, als wären das Verteidigungsspezialisten, oder?“, fragte ich, woraufhin Lee die Brauen hob. „Gut, dagegen hab ich auch was. Darf ich Erdbeben einsetzen?“ – „Ja, aber pass auf, der Boden könnte hier sehr leicht brechen.“ – „Ich weiß, darum fragte ich lieber.“ – „Gut, ich bin bereit!“ – „Admurai, Erdbeben!“, als Admurais Kraft bewirkte, dass sich große Erdspalten aus dem Boden erhoben, verstärkte ich den Druck auf Lees Hand, hatte dadurch das Gefühl, sicher zu sein.
    Polternd brach der Boden auf, Wasser stieß in großen Fontänen aus dem Boden hervor. Wir balancierten uns gegenseitig aus, das eine Bronzong schien allerdings zu schweben… das andere wiederum bekam die volle Breitseite ab. „Nummer 1.“, doch er hatte sich zu früh gefreut: als sich das aufspritzende Wasser wieder zwischen den nunmehr ruhig liegenden Erdplatten zurückgezogen hatte, lag ein kleines Schlachtfeld vor uns: die Erdplatten lagen nur grob wieder an ihrem angestammten Platz. Die Gangster um uns waren teilweise umgefallen, andere erschrocken aufgeschrien, wieder andere ließen sich geistesgegenwärtig zu Boden fallen, um größere Schäden zu vermeiden. Einige fielen zwischen den Erdplatten ins Wasser und waren nicht mehr gesehen… zu meinem Erschrecken hatten auch fast alle anderen Galaktiker nach dem Beben ihre Pokémon geholt, Unwillkürlich trat ich einen Schritt zurück, kam mit der Ferse auf Lees Mp3-Player, so glaubte ich zumindest, ich erkannte nicht wirklich viel… doch mein Verdacht wurde bestätigt: I´m yours wurde durch ein neues Lied ersetzt. Die neue Melodie klang relativ traurig, ich wurde ein wenig schwermütig. So viele Pokémon standen uns gegenüber… ich begann, zu zweifeln, ob wir das schaffen würden. Halloween und Admurai gegen mehrere Dutzend Gegner? Unmöglich… Scheinbar merkte der Anführer der Gangster das, und redete auf mich ein. „Gib uns das Phione! Sofort! Du musst einsehen, dass du keine Chance gegen die vereinte Macht zweier Organisationen hast, die hinter dir her sind! Du bist doch eigentlich ein ganz normales Mädchen, du willst keinen Stress, oder? Wir tun dir auch nichts, wenn du das kleine Pokémon rausrückst!“ – „Maria?“, das war Phiones Stimme. Um keinen Preis würde ich Team Rocket diesen Erfolg gönnen… aber es war so verdammt schwer, diesen Kampf zu gewinnen. „Ist schon gut, ich wollte dich nirgends mit reinziehen!“, ich schloss die Augen. Mein innerer Konflikt war schon lange beendet, ich würde niemanden im Stich lassen. Auch, wenn ich zweifelte, konnte ich mich wieder aufrichten. Niemand hier würde mich jemals ein Versprechen brechen sehen. „Halt den Mund.“ – „Wa…“ – „Halt den Mund!“, fuhr ich Phione an, sah auf das kleine Wesen herunter. Als ob ich auch nur im Entferntesten daran denken würde, Team Rocket nachzugeben! „Nie im Leben kriegen die dich, ich hab von Anfang an gewusst, was das für ein Aufwand wird. Seit wir das Phantom damals getroffen haben, erinnerst du dich? Jetzt aufzugeben kannst du vergessen.“ – „Maria…“, in den Augen des kleinen Wesens schimmerte es verräterisch, ich fühlte ebenfalls brennende Tränen, die mir die Wangen herunterliefen. Ich wischte sie schnell weg. „Nicht weinen, Liebes. Wir schaffen das.“, ich versuchte, zuversichtlich zu klingen, was nicht gerade leicht war.
    „When you think
    Hope is lost…“
    Diesen Song hörte ich, doch ich riss mich zusammen: Aufgeben war keine Option, und die Hoffnung erst Recht nicht! Entschlossen straffte ich die Schultern, trat den Massen an Pokémon entgegen. Lee schien zu merken, dass dieses Lied auf mich eine bestimmte Wirkung hatte, er ging einen Schritt nach vorn und stand damit wieder neben mir. „And giving up is all you got…“ – „Hört zu..:“ – „Blue turns black…“ – „Wenn ihr Phione wollt, holt es euch! Halloween, Black Moon!” – “Your confidence is cracked…” – “Das ist die Maria, die ich kenne. Admurai, greif an, los!”, ich weiß noch genau, was an diesem Abend geschah. Das blaue Licht des Tempels erhellte die Umgebung, Pays Feuer ebenso. Lee und ich standen nebeneinander, Phione saß zwischen meinen Füßen, und uns gegenüber standen ungefähr 30 Gangster, die alle ihre Pokémon gerufen hatten. Und die Musik spielte diesen Song… für immer werde ich „Bridge of light“ im Gedächtnis behalten… als meine Rettung. „It seems there is no turning back… from here.“ – „Bronzong, Eisenabwehr!”, viele gerufene Befehle tönten durch die einsetzende Nacht, Skorgro flog mittlerweile hoch über uns, ich wusste, dass es sich durch günstige Winde fortbewegte. Gengar traf Skorgro mit meiner Spezialattacke, es wich jedoch so halb aus, fiel dennoch zu Boden, wo es von mehreren anderen Pokémon gedeckt wurde.
    „Sometimes there isn't an obvious explanation
    While the holiest stars can feel the strongest palpitations.”
    Und genau in diesem Moment spürte ich Kraft. Die Musik, die Verbindung von Lees Hand und meiner, der Mond. Alle diese Faktoren schienen eine Wirkung auf mich zu haben, und dann kam die Perle dazu. Eben erst hatte ich meine Gefühle zugelassen, ohne sie anfangs erkannt zu haben… Nun verstand ich, was sie bedeuteten. Ein Gefühl der Wärme breitete sich über meinen ganzen Körper aus, eben noch war ich verschüchtert und unsicher gewesen, doch nun erschienen mir diese Massen an Gegnern lächerlich gering. Solange ich Lees Hand nicht loslassen würde, konnten wir nicht verlieren. Ich spürte, dass er den Druck seiner Hand ebenfalls verstärkte, als würde ihn diese Kraft auch erfüllen. „Du willst Kraft?“, schallte die Stimme der Perle durch meinen Verstand, ich schüttelte leise lächelnd den Kopf. „Brauche ich nicht mehr.“ – „Dieses Gefühl kenne ich nicht.“ – „Ich kannte es bis vor 5 Minuten auch nicht… doch ich hatte immer schon eine Ahnung, was es war. Wenn du möchtest, behalt es mit meiner Hilfe in Erinnerung, für alle, die dich noch tragen werden.“ – „Sehr gern, es fühlt sich gut an.“. Das Gefühl verstärkte sich durch die Perle, es war mir, als ob der Blonde Trainer neben mir und ich in einer schützenden Kuppel aus weißem Licht stehen würden. So spricht mein Denken: in der Ruhe liegt die Kraft. Ich war so gelassen wie nie zuvor.
    „That's when you can build a bridge of light,
    That's what turns the wrong so right
    That's when you can't give up the fight “
    Die Linien auf meinem Körper leuchteten blau auf, ein einziger, kräftiger Lichtblitz tauchte die Umgebung in hellen Schein. Die Rockets und Galaktiker vor uns waren geblendet, aber nur für einen Moment. „Was war das?“ – „Boss!“ – „Sir, ein Blitz, Sir!“ – „Weiß ich doch, ihr Idioten! Los, Angriff!“, diese Worte verstand ich noch. Danach gab ich mich ganz dem Lied hin, und die ganze Zeit über ließ ich die Hand, die mir Schutz spendete, nicht los. Halloween und Admurai bildeten von einem Moment auf den anderen ein perfektes Team, bewegten sich geschmeidig und in absolut perfekter Harmonie, keine der auf sie losgelassenen Attacken fand ihr Ziel. Aus den Augenwinkeln sah ich anstürmende Gegner, sie hatten sich nur noch dem Ziel verschrieben, Phione zu fangen. Völlig synchron gingen wir in die Hocke, ich streckte das rechte Bein nach rechts, Lee wirkte wie mein Spiegelbild, nachdem ich, wie so viele Male zuvor, das Bein halbkreisförmig und horizontal über dem Boden nach hinten bewegt hatte, fielen mehrere der Typen um… dem Geschrei auf der anderen Seite entnahm ich, dass Lee ebenfalls Erfolg gehabt hatte. Er zog an meiner Hand, ich gab nach, half mit dem anderen Bein nach, der Schwung reichte aus, um mich über seinen Rücken auf die andere Seite zu katapultieren. Wo ich eben noch gehockt hatte, lag nun ein Haufen Rockets, die sich alle auf mich gestürzt hatten. Noch in der Bewegung rollte ich mich nach vorn ab, sprang hoch, Lee drehte sich kurz kam ebenfalls wieder auf die Beine, und wir standen erneut nebeneinander, diesmal mit dem Gesicht zum See. Die herannahende Hand eines Galaktikers hielt ich auf, wandte ihm mein Gesicht zu, nahm wahr, dass hinter ihm seine Kameraden sich wieder hochrappelten. Er zitterte.
    „That's when love turns nighttime into day,
    That's when loneliness goes away…”
    Ich hob meine Hand über den Kopf, drehte mich um 45 Grad nach links, Lee folgte der Bewegung, so standen wir nun Rücken an Rücken. Er war ein kleines Stück größer als ich, dachte ich kurz, rief Halloween einen knappen Befehl zu, und konzentrierte mich erneut. Lee und ich kämpften nicht wirklich, schoss es mir durch den Kopf, wir tanzten. Jede Bewegung floss in die nächste über, jeder Handgriff saß perfekt. Eigentlich konnte ich nicht besonders gut tanzen, doch es war als hätten wir und vor vielen Jahren extra eingespielt…als ob wir jahrelang geübt hätten. Es stimmte, ich war im Nahkampf trainiert worden, doch ich hatte meine Fertigkeiten noch nie gegen so viele Gegner auf einmal einsetzen müssen. Dieser Tanz jedoch war einzigartig, nach und nach fielen Pokémon und Trainer um. Ich fühlte mich einfach nur großartig… unbesiegbar und voller Wärme, Seite an Seite mit Lee.
    „That's when you gotta be strong tonight,
    Only love can build us a bridge of light”
    „Wieso können wir das?“, fragte Lee mich, nachdem wir die Typen schon bestimmt 10 Minuten lang bekämpft hatten. Halloween und Admurai schützten sich gegenseitig, wenn es nötig war, irgendwie hatte sich die Stärke ihrer Trainer auch auf die beiden übertragen. So viel passierte diese Nacht, was ich mir nie erklären könnte… und es wahrscheinlich auch nicht wollte. „Weiß ich nicht… ist das ein Traum?“, fragte ich zurück, als Antwort lachte er nur. „Dann könnten wir von mir aus weiterträumen.“ – „Macht die beiden endlich platt! Ihr seid so NUTZLOS!“, brüllte der Anführer der Bande, doch es war gänzlich egal, was er wollte: er hatte keine Chance. Wir waren unbesiegbar, an diesem mondbeschienenen See hatte Team Rocket von vornherein verloren.
    Das Lied schien uns quasi zu tragen, Lee legte einen Arm um meine Taille, hielt mich, als ich mich rückwärts fallen ließ, um so einem weiteren Rocket zu entkommen. Der Gangster stolperte und fiel vornüber, blieb liegen, nachdem ich die Ferse auf seine Kniescheibe krachen ließ. So blieben wir für eine Sekunde stehen, die mir wie ein ganzes Zeitalter erschien... Nichts anderes ließ mein Gehirn durch, nur die blauen Augen, die Welten zu beherbergen schienen. „Immer noch Endlosschleife?“ – „Ja, nur ein anderes Lied.“, raunte er auf meine geflüsterte Frage.
    „Look at the stars, it's straight up the dark
    You'll find your heart shines like the sun…”
    Das Lied verschwamm, sowie auch alles andere um mich herum, als ich merkte, wie nah wir uns waren. „Zwei Galaktiker rechts hinten, ein Rocket schräg neben Lee. Schlage vor, die beiden Hinteren mit einem gezielten Tritt zu besiegen, den Vorderen erledigt Lee.“, fuhr es mir durch den Kopf, genau so hatte ich unterbewusst die ganze Zeit agiert, doch nun schaltete ich das strategische Denken aus. Im Grunde schaltete sich mein gesamtes Denken von allein aus, als Lees Gesicht nur Zentimeter von meinem entfernt war. Liebes Tagebuch, vor einer Woche noch hätte ich das, was nun folgte, nicht aufgeschrieben, doch die Empfindung möchte ich nie mehr vergessen. Stell dir den Motor eines Rennbootes vor, was für Geräusche der macht… so ungefähr hat mein Herz geklungen, das schwöre ich. Ich sah kurz zur Seite. „Hälst du das für klug?“ – „Muss Liebe denn klug sein?“ – „Lee, ich… also, ich… nein, ich meine, in meinen Verhaltensmustern gibt es gewisse Instabilitäten, ich…“, hier drückte er meine Hand kurz. „Du denkst zu viel, Dummerchen.“, in seinen Augen las ich Einverständnis, Vertrauen, die Bitte, dass meine Antwort auf dem Schiff nicht die Letzte war. Ganz egal, was passieren würde, wir würden das packen. Langsam schloss ich die Augen, und ließ mental los. Ein Sprung ins Eiswasser? Oder in eine strahlende Zukunft, nachdem meine Vergangenheit so finster war? Ich hatte meinen Arm um seine Schultern gelegt, wir verharrten immer noch in der Position von eben, er hielt mich, sodass ich nicht umkippte. Als sich unsere Lippen berührten, explodierte mein Verstand.
    //
    Tiefseetempel, Südseite
    „Ouh, Baby, ich wusste gar nicht, dass es so viel Spaß macht, gegen so Typen wie euch zu kämpfen!“, freute sich Pay. „Unfassbar, dieses Pokémon ist zu stark!“, meinte einer der Galaktiker, die ihm gegenüber standen. „Noch nie n Ramoth gesehen, was? Hitzewelle!“, wieder und wieder waren die gegnerischen Pokémon der extrem heißen Luft ausgesetzt, ein Kokowei ging in die Knie. „Oh nein! Zurück, Kokowei!“ – „Ja! Und das ist nur der Anfang, weiter, Ramoth!“. Das Käferpokémon konnte fliegen, die meisten seiner Gegner nicht. Das bedeutete, sie waren automatisch im Nachteil, zumindest die, die nur Nahkampfattacken beherrschten. Den Rest erledigte Ramoth entweder mit Feuer-, Käfer-, oder Flugattacken. „Ihr seid so dermaßen am verlieren, ihr Loser! Legt euch nie mit Pay an!“, tönte der Trainer, warf dann einen kurzen Blick über die Schulter. Lee war offenbar nicht mehr allein, Maria kämpfte an seiner Seite. „Sach ma, halten die Händchen, oder was?“, murmelte Pay, schüttelte erstaunt den Kopf. „Typisch! Diese Turteltäubchen können hoffentlich noch kämpfen, wenn sie sich nur aufeinander konzentrieren. Mann! Naja, ich lass mich nich ablenken. Ihr da!“, er wandte sich an die ihm am nächsten stehenden Gegner. „Was willst du? Los, Quappo!“, das blaue Wasserpokémon tauchte sofort im See unter. „Verdammt, Wasser!“; dachte Pay, doch dann fiel ihm ein, dass Kampf ebenfalls ein Teil von Quappos Wesen war. Er grinste breit. „Quappo, wisch ihm das selbstgefällige Grinsen aus dem Gesicht! Surfer!“, doch bevor sich eine Welle auch nur auftürmen konnte, stürzte sich Ramoth auf das eben auftauchende Pokémon, setzte es mit Luftschnitt außer Gefecht, und flog wieder in die Luft, als mehrere andere Pokémon angerannt kamen. „Wie viele hab ich schon zerlegt?“, fragte sich der Rothaarige laut. „Sei nicht so vorschnell! Nur, weil du Quappo besiegt hast, bist du nicht unschlagbar.“ – „Hm…“, überlegte Pay, „…doch, ich glaube schon. Ohne Wasser habt ihr keine Chance gegen mich.“, er merkte jedoch früh genug, dass ich drei Rockets schon seit geraumer Zeit unterhielten, während er ihre 3 Kumpanen plattgemacht hatte. „Was machen die denn da fürn Kaffeeklatsch? Zeit für auffn Kopp kriegen! Heiz den Pennern ma ein, klar?“, eine weitere Hitzewelle jedoch wurde von 3 Onix aufgehalten, die mit einem Mal auf dem Feld standen. „Uh, verdammt.“ – „Und wie steht es mit Boden? Kämpfe gegen uns, das Verteidiger-Trio!“, rief ihm einer der drei Typen entgegen, die eben miteinander geredet hatten, doch Pay besann sich. „Vergesst es, nicht gegen mein Ramoth. Los, Knakrack! Ramoth, ruh dich aus!“, nach seinem Ruf steckte der Rothaarige die Hände in die Hosentaschen, sah zu den drei schwarz gekleideten Rockets herüber. Es wurde etwas dunkler, einige Feuerchen brannten zwar noch, aber die Helligkeit, die von Ramoth ausgegangen war, war verschwunden. „Verteidigungstrio, hm? Mal guckn, wie sie mit Knakrack klarkommen.“. Das Drachenpokémon, welches der neue Gegner der Rockets war, brauchte keine Befehle, es sprang einfach zwischen den Gegnern hin und her, verteilte extrem harte Schläge, biss zu, schlug aus, es kämpfte nicht; es wütete. Brutale Kraft, das war Pays größte Stärke. Niemand konnte Panferno, Knakrack und Ramoth standhalten, das hatten auch schon etliche Arenaleiter herausgefunden, nur, dass Knakrack damals noch nicht entwickelt war.
    „Leute, reißt euch zusammen!“, rief der Boss des kleinen Grüppchens, die 6 stellten sich nebeneinander und bildeten eine geschlossene Front. Eines der Onix war besiegt, zu sehr hatten Knakracks Attacken ihm zugesetzt. „Das Vieh braucht keine Befehle! Chef, was…“ – „Ruhe bewahren, würde ich meinen. Los, Taktik 67 B, kapiert?“ – „Ja!“, Pay schaute interessiert zu, wie sich die anderen beiden Felsnattern so zusammenlegten, dass eine steinerne Wand entstand. Dahinter befanden sich die 6 Gangster, und scheinbar riefen sie soeben neue Partner auf den Plan. Das eine Onix bewegte sich ein Stück nach links, kurz erhaschte Pay den Blick auf ein Walraisa, welches eine Frostbeule auf Knakrack abfeuerte. Ohne Probleme wich der Drache aus, jedoch scheiterte seine Drachenklaue an Onix´ Eisenabwehr. „Verdammt, die haben ja doch nicht nur Mist im Hirn. Danach biss Knakrack mit eiskalten Zähnen zu; Eiszahn ließ Onix stark zusammenzucken. Hinter der steinernen Mauer waren Schmerzensschreie zu hören. „Sekunde mal…“, der Trainer überlegte. „Knakrack? Meinst du, oben ist ne Öffnung?“, rief er, und sein Pokémon schien zu verstehen: Die beiden Onix hatten sich so übereinander gelegt, dass eine Art Becher mit dem Boden als Abschluss gebildet wurde, doch oben hatten alle Becher eine Öffnung. Sofort sprang das Wesen brüllend in die Lüfte, krallte sich am Kopf des einen Onix fest, schlug ihm eine Drachenklaue ins Gesicht, und kletterte weiter. Oben ließ es sich einfach in die Öffnung fallen, und das, was Pays Ohren danach erfüllte, hinterließ bei ihm ein Gefühl des Triumphes. „Hähähä.“
    //
    Tiefseetempel, östlicher Wald
    „Mey, Riley, ich glaub foast, die hoam was gegn uns!“ – „Halten Sie den Mund, Mister Anderson.“ – „Woas bist immoa so gnervt, Riley“, Anderson stolperte über einen Ast, fing sich wieder. „Ich meinte damit, dass ich mir das hätte ersparen können, extra die Fesseln loszuwerden, wenn Sie uns jetzt durch zu lautes Geschwätz verraten. Habe ich mich deutlich ausgedrückt, Mister Anderson?“ – „Joa, so versteht moans, Riley.“ – „Exakt.“. Die beiden Leibwächter waren dank Rileys Einfallsreichtums den Galaktikern entkommen, die sie gefesselt hatten, Simon war mit einigen seiner Leute Eva und dem anderen Mädchen gefolgt und hatte sie nicht weiter beachtet. Sie waren ausgebildete Bodyguards, darum hatte Eva sie als ihre persönlichen Beschützer ausgewählt. Nun suchten sie den goldenen Stern, denn er hatte Hilfe nötiger, als es immer schien, schlugen sich einen Weg zwischen den dicht stehenden Bäumen hindurch. Zum Glück hatte Anderson gute Augen, auch, wenn man es ihm nicht auf den ersten Blick ansah: er war Profi. „Scht! Halt, Mister Anderson.“, zischte Riley, als er Stimmen zwischen den Bäumen hörte. Er und Anderson drückten sich an einen Baumstamm, spitzten die Ohren und versuchten, etwas zu hören. Der Schein von Scheinwerfern und Fackeln erhellte eine kleine Lichtung. „…will nicht, dass das Mädchen gewarnt ist! Alle Einheiten sollen sich sofort zurückziehen! Lasst sie erst die Perle abgeben, Herrgott! Hört denn keiner auf die Pläne vom Boss?“, regte sich jemand auf. Anderson warf einen vorsichtigen Blick um den Stamm herum, sah, dass eine Gruppe Rockets sich versammelt hatte, ein Commander mit rotem Haar und ein Rocket- Vorstand unterhielten sich. Der Vorstand war sichtlich genervt, sprach in ein Funkgerät. Dann legte er wutentbrannt auf. „Was zur Hölle ist mit dieser Insel nur los! Wir haben Team A, B und C verloren, nur wegen drei Mädchen und zwei Leibwachen, die jetzt irgendwo hier herumrennen, Teams K, L und O sind am See, und kämpfen mit zwei unbekannten Trainern. Dauernd fallen Leute in irgendwelche Pfützen, die viel zu tief sind, und verschwinden! Und ich höre NICHTS mehr von Team Q, wo sind die? In den Helikoptern war doch die Verstärkung, oder?“, Commander Mars sah ihn spöttisch an. „Ganz ruhig, du kleine Rakete. Im Gegensatz zu euch hat Team Galaktik alles im Griff…“ – „IM GRIFF? Verarsch mich nicht, klar? Von euch sind fast genauso viele am Rand des Versagens, oder muss ich dich dran erinnern, dass Team E, welches am Strand die Insel betreten sollte, fast gänzlich aufgemischt wurde? Von sage und schreibe 2… ja ZWEI! … Kindern, verdammt! Von Kindern!“, er brüllte mittlerweile lauthals durch den Wald, zwei seiner Untergebenen traten auf ihn zu und schienen ihn zu beruhigen. „…habt Recht. Bringt nichts, das Geschrei. Also, an alle noch verfügbaren Teams, sendet die neuen Befehle. Lasst sie die verdammte Kette loswerden, verstanden? Sie soll sich in Sicherheit wiegen. Danach legen wir los.“, Mars war offensichtlich beleidigt, würdigte den Rocket-Vorstand keines Blickes mehr.
    Anderson sah Riley nur stumm an, dieser nickte leicht. Die beiden schlichen weiter durchs Unterholz, als sie weit genug weg waren, machte Riley eine extrem starke Taschenlampe an. Der Lichtkegel huschte über Blätter, Stämme und Büsche. „Riley, woas denkst?“ – „Ich denke, dass diese Maria nicht so doof ist, wie ich bisher dachte. Madame Eva scheint ihr großen Respekt entgegen zu bringen… diese Aktion mit den Pfützen war sicher ihre Idee. Wir müssen Madame Eva und die Andere finden!“
    //
    Insel des Tiefseetempels, eine kleine Lichtung
    „Und Donnerblitz!“ – „Chuuuuuu!“, Pikachu traf ein gegnerisches Schwalboss mitten im Flug, Lilith ließ ihr Machomei mitten unter die herannahenden Feinde springen. Von Simsalas Schutzschild wurde es gedeckt, die pure Nähe des Kampfpokémons verleitete einige Rockets dazu, lieber Machomei als Pikachu anzugreifen, sodass die Blitzmaus einen Donnerblitz den anderen jagen ließ. Neben ihm kämpfte Lucias Haspiror mit einem Driftlon, Glibunkel blieb relativ weit hinten und griff diejenigen an, die Pikachu zu nah kamen, Die perfekte Technik, wenn man so wollte. „Haspiror, Eisstrahl!“, rief die Koordinatorin, als Glibunkel Ziel eines Windschnitts werden sollte. Das dafür verantwortliche Golbat fiel als Eisblock auf die Erde. „Ja! Eingefroren! Wie schmeckt euch das?“; jubelte sie. Lilith und Eva kamen zu zweit ebenfalls relativ gut aus, Machomei zog sich zurück, wann immer Simsala nicht bereit für einen weiteren Schild war, griff erneut an, sobald es geschützt werden konnte. Licht gab es nur, weil einige der Feinde Fackeln dabei hatten, ohne die wäre es stockfinster gewesen. Unheimliche Schatten bewegten sich ruckartig über die umliegenden Bäume. Doch egal, wie oft eines der Pokémon von Team Galaktik und Team Rocket getroffen wurde, immer schienen 2 weitere seinen Platz einzunehmen. Nach wenigen Minuten, als Lucia Haspiror durch Plinfa hatte ersetzen müssen, und auch Glibunkel schlussendlich besiegt war, mussten die Freunde feststellen, dass sie umstellt waren. Ein Kreis aus schwarz und silbern Gekleideten umringte sie… Lucia zog eine Grimasse. „War ja klar, irgendwann werden es zu viele!“ – „Ach was, die packen wir!“, machte Ash ihr Mut, wofür sie ihn scheu anlächelte. Er grinste zurück, fasste mit der linken Hand an seinen Hinterkopf, sah sich aufmerksam um. „Ihr seid gefangen, wenn ich das so sagen darf.“, meinte eine weiche Stimme, in dem Ring aus Feinden öffnete sich eine Lücke, durch die Simon auf die Lichtung trat. „Ihr habt gut gekämpft, das muss man sagen.“, Lucia zuckte zusammen: nicht der schon wieder! „Hat der nicht für dich gearbeitet?“, flüsterte sie dann Eva zu, diese jedoch sah Simon nur finster an. „Er hat uns belogen, und dafür wird er zahlen.“ – „Ja, mit seinem rechten Auge.“, murmelte Lilith, lachte kurz darüber, als wäre es ein guter Scherz gewesen. Simon sah sie angewidert an. „Was für eine Verschwendung. Der Boss hätte dich da verrotten lassen sollen. Naja, egal, ich bringe dich gern nach Hause. Du kennst doch dein zuhause, oder?“, doch er unterbrach sich, als etwas in seiner Jacke klingelte. Er war sicherlich ein Vorstand gewesen, doch unter Evas „Kontrolle“ hatte er ebenfalls einen schwarzen Anzug getragen, wie ihn Riley und Anderson anhatten. Nun jedoch zog er das Jackett aus, ein weißes Hemd kam darunter zum Vorschein. Er suchte irgendwas, fand es, hielt sich ein Funkgerät ans Ohr. „Ja? Team A hier. Nein, ich bin nicht White, ich bin Simon, White ist… unabkömmlich.“, dann drückte er einen Knopf, das gestohlene Gerät ging aus. Er wandte sich Ash und den anderen zu.
    „Sieht so aus, als hätte das Oberkommando die Hosen voll. Zurückziehen soll ich mich…“, er tat so, als müsste er nachdenken. Dann schüttelte er den Kopf. „Aber ich hätte gern noch etwas Spaß, bevor ich mich verabschiede. Männer, auf sie. Sie stecken in der Falle.“, ein Rihorn, welches vor Machomei stand, schnaubte ungeduldig. Als die Männer zögerten, in dem Maße einen Befehl zu verweigern, wandte sich der Giftmischer um. „Was ist? Macht schon.“, dass er einen Riesenfehler begangen hatte, merkte er erst, als er den Kopf wieder nach vorn drehte. Lilith stand genau vor ihm, legte ihm eine Hand auf die Brust, streichelte ihn kurz. „So ein hübscher Mann…“, flüsterte sie, in ihren Augen sah er den Wahnsinn funkeln. „Diese Augen… du bist doch nicht böse auf mich, oder?“, langsam tastete er nach seiner Hosentasche. Wenn er nur an dieses Mittel rankäme… doch jeglicher Gedanken an Flucht verlosch, als sie ihre Kraft einsetzte. Die Energie verließ ihn schlagartig, er sackte auf die Knie. Das Funkgerät fiel zu Boden. Mit letzter Kraft packte er eine kleine Phiole, verschwommen sah er, dass die Nadel in die richtige Richtung zeigte. Schnell stieß er Lilith die Nadel in den linken Oberschenkel, sie schüttelte langsam den Kopf. „Böser kleiner Simon… Lilith wird viel Spaß mit dir haben…“, dann wurde es dunkel um ihn herum. Aber er hatte es geschafft. Erst mal schlafen…
    „Er hat mich gepiekt!“, beschwerte sich die Schwarzhaarige, als Simon regungslos zu ihren Füßen lag, dann sah sie sich um. „Wo sind die alle?“, Ash hob eine liegengelassene Fackel auf. „Die sind abgehauen. Ohne ihren Anführer haben sie wohl nicht den Mut, Befehle zu verweigern. Denke, die wollen warten, bis Maria die Kette nicht mehr hat…“ – „Wo hat er dich gepiekt?“, wollte Lucia hingegen wissen. Lilith winkelte das Bein an, zeigte der Koordinatorin die Stelle. „Warum, findet Sie das wichtig?“, fragte Eva, Lucias drängender Ton hatte sie beunruhigt. „Ja, der Kerl ist Giftmischer. Der hat Maria auch schon zu schaffen gemacht, zum Glück haben wir Schritte eingeleitet, die Marias Vergiftung sozusagen entschärft haben… das Gift hat bewirkt, dass sie allen gehorchen musste, Lilith, wie fühlst du dich?“, für Lucia stand fest, dass Maria Lilith zumindest soweit vertraute, dass sie ihre Freunde nicht angriff, darum würde sie, Lucia, das auch tun. „Ganz normal soweit.“, mit Lilith, so fand die Blauhaarige, wurde es nie langweilig… mal verhielt sie sich komplett verrückt, dann wieder hatte sie Phasen, in welchen sie wie ein ganz normales Mädchen wirkte.
    Auf einmal begann sie, zu schreien. Den Blick hatte sie auf Eva gerichtet, die Augen weit aufgerissen. „Lilith!“, rief Eva, packte sie bei den Schultern. „Was ist?“, doch es kam keine Antwort, stattdessen begann sie, wie wild um sich zu schlagen. Die Blonde sah Lucia an, sie jedoch zuckte nur hilflos die Schultern. „Was auch immer es ist- es jagt ihr furchtbare Angst ein!“ – „WEG VON MIR! Weg! Weg!“, schrie sie, da fasste Eva einen Entschluss. Mit beiden Händen hielt sie Liliths Arme fest, sah ihr in die Augen, man konnte ihr ansehen, dass sie sich konzentrierte. Sofort wich die Anspannung aus dem Körper der Schwarzhaarigen, sie sah Eva an, als wäre sie eine Art Gottheit… seufzend erhob sich das Mädchen. Lilith stand ebenfalls auf, stellte sich nah an Eva heran. „Ich weiß nicht, wie lange diese Art Gift anhält… und wann ich sie wieder loslassen kann. Solange werde ich sie bei mir behalten müssen.“ – „Danke, Eva.“, überrascht sah die Schwarzhaarige Lucia an. „Wofür?“ – „Dass du uns hilfst! Ich dachte zuerst, du wärst auch gegen uns.“ – „Nein, ich habe erfahren, was Maria in den Jahren so durchgemacht hat. Was damals passiert ist, lag nicht an ihr. Jetzt aber los, wir müssen weiter.“, schweigend gingen Ash und Lucia voraus, die Koordinatorin sah im flackernden Licht, dass der Trainer ziemlich ernst geworden war. Hinter ihnen liefen Rocko und Eva, dazwischen Lilith, die inzwischen etwas summte und einen Arm um Rockos Schultern gelegt hatte, den anderen um Evas. Sie schien Halt zu brauchen. Leise fragte Lucia: „Alles in Ordnung?“ – „Klar!“, sofort grinste er wieder, nachdem er kurz zusammengezuckt war. Pikachu schloss die Augen und schüttelte den Kopf, woraufhin Ash dem Mädchen in die Augen sah. Sie sah auf ihre Turnschuhe, merkte, dass ihre Jeans einige Flecken von dem Gummizeug hatte, und dann wieder in Ashs Gesicht. Langsam fanden sich zwei Hände in der Finsternis.
    //
    Tiefseetempel, Nordseite
    Wie lange standen wir so, einander so nah, wie nie zuvor, und von Feinden umzingelt, da am Ufer des Sees? Ich kann es beim besten Willen nicht sagen. Eine Stunde? Eine Sekunde? Eine Ewigkeit? Spielte keine Rolle für mich. Ich versank in einer unzerstörbaren Welt, geschaffen von unserer Umarmung, nichts und niemand kam durch diese Wand aus Gefühlen, die ich aufgebaut hatte. Schwerelosigkeit, Glück, Freude, Hoffnung, das alles und viel mehr riss mich fort, ich konnte beim besten Willen nicht sagen, wann ich die Augen wieder öffnete… aber es fühlte sich an, als hätten wir ewig so gestanden. Es kribbelte an meinem ganzen Körper, als würde statt Blut Champagner durch meine Adern fließen, ich richtete mich langsam wieder auf. Meine Hand lag in der Lees, und ich wusste, Worte waren von nun an absolut überflüssig. Wie durch einen Schleier aus Nebel sah ich die Gegner um uns herum, es gab nichts Leichteres auf der Welt, sie alle zu besiegen. Ich ließ den Blick nicht von Lees blauen Augen, doch ich registrierte schwach, dass nach und nach immer mehr Gegner besiegt wurden, während wir erneut in diesen Tanz verfielen, den wir nie gelernt und doch perfektioniert hatten.
    “Deep breath, take it on the chin
    But don't forget to let the love back in…”
    Ich atmete tief durch, meine Arme und Beine bewegten sich wie von allein. Ich wusste, lange bevor die Galaktiker und Rockets es selbst wussten, wo sie sich hinbewegen würden, Lee und ich kämpften mit Halloween und Admurai Seite an Seite. Schließlich war es soweit: ich streckte das rechte Bein nach vorn, trat einem vor mir stehenden Galaktiker in die Kniekehlen, was ihn sofort fällte, und hob die Hand, die mit Lee verbunden war, über den Kopf. Er stieß einen Rocket in den See, folgte meiner Bewegung und hielt einen Arm waagerecht über den Boden, ich ließ mich einfach in eine weitere Umarmung sinken. Im Anschluss an diese Bewegung nahmen wir gemeinsam die Arme wieder herunter, standen ganz normal nebeneinander. Vor uns lag ein Feld mit aufgeworfenem Boden wegen des Erdbebens, eine Menge stöhnender Gegner, einer hielt sich das Kreuz, ein anderer den Arm, ein weiterer den Bauch, niemand würde uns von denen noch in die Quere kommen. Pokémon sah ich keine mehr, Admurai und Halloween schienen es gepackt zu haben. Ein Teil war geflüchtet, um nicht Part des gefährlichen Tanzes zu werden, der so viele ihrer Kameraden besiegt hatte. Halloween schwebte über mir, sah mich nachdenklich an, ich merkte jetzt erst, dass alle Linien auf mir hell leuchteten, es war wohl der Perle zu verdanken, dass ich so viel Kraft auf Gengar übertragen hatte. „Thats when love can build a bridge of light…“, der Song begleitete uns noch immer. Beschwingt sah ich Lee an, er lächelte mir zu. „Lee?” – „Ja?“, ich wurde nicht einmal rot, denn nie im Leben hatte ich etwas so ernst gemeint. Nachdenken? Wozu? Es war so leicht… „Ich liebe Dich.“


    was auch immer ihr mir dazu sagen möchtet, tut es, okay? anregungen, feedback, fragen, oder gar beschwerden, alles ist gern gesehen. bis zum nöchsten mal ;)
    mfg
    DoD

  • Oh mein Gott... Also ehrlich jetzt: Wahnsinn, nie so was schönes gelesen, N-I-E!!!! Aber jetzt mal los...
    Zuerstmal: Nach fehlern hab ich gar nicht geguckt, war viel zu fasziniert... So klasse... So, Mizu, beruhig dich, du bleibst jetzt ernst und schreibst keinen Kommi voller :love: Smileys.
    Also erstmal: Die Idee mit Bridge of Light finde ich klasse, ich kannte das Lied ja schon und fand es auch schon immer total wahnsinn, aber jetzt... Ist das eins der schönsten Lieder überhaupt.....
    Also nochmal RIESEN Kompliment, das so schön ausgewogen hinzubekommen, den Kampf UND die Szenen mit Lee und Maria... Das mit Ash und Lucia hab ich kaum mitgekriegt, aber nicht, weil´s zu wenig hervorgehoben war oder so, sonder, weil ich an die zwei in dem Moment gar nicht gedacht hatte... Also das mit dem "Tanz" ist ja auch eine absolut geile Idee gewesen, also solche Schreibflashs kannst du gerne öfter haben... Aber als dann das Lied kam, das war auch klasse, ich bring grade Reihenfolgenmäßig alles durcheinander, bin voll durch´n Wind... Musst du mir mal verzeihen, okay? Ich kann jetzt grade auch nicht viel schreiben, an der Stelle drückt glaub ich ein einzelner Smiley einiges mehr aus als das, was ich jetzt hier hin schreiben würde... :love: Und: Die Axt kann sich jetzt mal ganz tief im Schrank verkriechen, so viel steht fest, weil wenn hier jemand Grund hätte, mit der Axt auf wen loszugehen, dann wärst du das, weil ich so wenig schreibe diesmal... aber zurück zum Kapitel... Ich kanns nicht oft genug sagen, mit jedem Wort wird dieses Kapi schöner... und es hatte viiieeele Worte... Also kannst du dir ja vorstellen, wie ich es fand... Wenn ich mich wieder beruhigt hab und nicht mehr komplett meinen Rechtschreibungkontrollierenden Teil meines Hirn ausschalte, sobald ich das Kapi lese, dann guck ich auch mal nach Fehlern, ja? Aber nochmal zu Maria: Komplett sollte dieser analytische Teil auch nicht weg, das gehört nun mal zu ihr, wenn du mich fragst. Und... ich editiere hier garantiert noch was rein, also nicht bös sein, weils so kurz ist, okay?
    LG´s
    ~Mizu~


    P.S.: Endlich! 50 Beiträge *freu* Und das ausgerechnet beim Kommi zu meinem Lieblingskapi... lustig....
    Edit(s):
    Fehler gefunden!!! Was bin ich doch gut...

    Zitat

    was den Rasierschädel jetzt erst aufzufallen schien.


    das muss dem heißen...
    Und noch einer:

    Zitat

    rief der Galaktiker, welche das rechte Bronzong gehörte


    welchem
    Und was ich unbedingt noch loswerden muss: Bin gespannt, was der Rest und vor allem Pay ( ;) ) sagt, wenn er Maria und Lee so sieht ;) Und was Maria so zu Lucy und Ash sagt :whistling:
    @unter mir: Maria leuchtet wie ein Glühwürmchen xDDD Das war geil xDD

  • ich bin ehrlich begeistert :D:D
    super genial, schade dass ich so lange nicht einloggen konnte weil bisafans nicht mitmacht aber jetzt gehts wieder einigermaßen
    zu den vorherigen kapiteln hatte ich dir ja shcon was gesagt, bis auch einige kleinigkeiten die ich schon vergessen hab war das der wahnsinn ! XDD
    kommen wir nun zu Mizu jou contre le mal, der titel hats schon in sich, und führt uns geradewegs in ein gewaltiges scharmützel, das sich über die ganze insel zieht
    der palast is inzwischen aus dem see gekommen, maria leuchtet wie ein glühwürmchen und merlin sitzt unterm baum(immer noch soweit ich das gelesen hab) und ruht sich aus
    perfekt, dass du hier verschiedene schauplätze wählst, die auch noch allesamt gut ausgeleuchtet werden, obwohls ja dort nacht und somit dunkel ist xDDD
    1:
    lucia, ash,rocko, später eva und .. lillith ö.ö
    sehr gut schonmal dass eva sich nun zur gruppe bekannt hat, und damit einen weiteren versätkrneden faktor bildet, der ja auch gegen die massen von gegnern durchaus sehr gelegen kommt, und dazu noch lilliths bedrohliche nähe ein wenig abmildert...ich mein die tickt ja nicht ganz richtig, oder? XDD holy shit bei der sache auf dem schiff da wird einem ja anders.. Oo albträume etc folgen! XD
    gegen ende des kampfes haben wir sogar noch durchaus einen fortschritt von seitens ashs, der hier mal ein wenig aus sich rauskommt, bonuspunkt für den kampf 1 also


    2: pay und lee,später maria bei lee und pay auf der andren seite
    die kampfelemente wirken auf mich rasant und energiegeladen, erst recht da pay (muhaha) die umgebung ziemlich abfackelt, der stellt wie feuer zu wasser, hier einen großen kontrast zu lee und maria her
    während lee anfangs eher kühl bleibt, sind maria und er ZUSAMMEN (in jeder hinsicht) ein super team, was du vor allem in diesem kapitel perfekt herausgearbeitet hast- ich könnte durch deine erzählung quasi das ganze kapitel verfilmen so gut kommt die atmosphäre rüber - ils nont rien mais le feu d´amour, c´etait le plus glamoureux moment de cette histiore que je ne peut pas compaire :D
    heir wird wirklich für jeden was geboten, natürlich findet pay die geschichte zunächst amüsant und fällt dementsprechen gut gelaunt über seine gegner her


    Zitat

    „Was machen die denn da fürn Kaffeeklatsch?


    einfach genial :D:D
    ach, maria und lee sollen auch nicht zu kurz kommen, die beiden süßen muhaha xDD

    Zitat

    Sir, Rasierschädel, Sir!“, imitierte ich den strammen Ton seiner Untergebenen, was ihn leider nicht zu amüsieren schien... Lee hingegen lachte leise.


    hach sind sie nicht putzig.. XDDDD


    hell jeah! das mit der musik war ein guter einfall, aber auch ohne würde ich hier wenn alle andren kapis bisher eine 2+ waren eine fette 1 geben, und das ist noch untertrieben!
    da fehlt es an nichts :D sogar meine beiden lieblingsleibwächter sind mal wieder unterwegs, und verstehen sich so gut wie nie *-* XDDDD
    so, an maria und lee: ihr beide seid glückspilze !
    an meinen namensvetter:weiter so, und bring am besten einem deiner pokemon eruption bei, die attacke macht laune XD
    an ash und lucia: ihr wart richtig gut, nun ab zum tempel (gilt auch für rocko)
    eva: vergiss anderson und riley nicht D:
    lillith: hahaa jetzt hast DU mal angst x:
    und an den autor: ich freu mich auf den nächsten abschnitt :D

    "I said: Ryan, Jedi don´t give up. Then again, I´m thinking oldschool. This is a new generation."

    Einmal editiert, zuletzt von Scorchwood ()

  • ihr seid schnell O.o aber umso besser, dann kann ich gleich auf eure kommis antworten :D
    mizu war am schnellsten, dafür deins zuerst:
    danke noch einmal, so ein großes lob tut sowas von gut... mir persönlich gefällt das kapitel nämlich auch richtig gut, ist bestimmt mein bestes bisher. die fehler hab ich editiert, ein perfektes kapitel seht ihr wohl noch nicht von mir ;) waren aber zum glück nur 2 schreibfehler. mach dir keinen kopf, es macht überhaupt nichts, wenn dir die worte fehlen :D im gegenteil, daran erkenne ich umso mehr, wie gut dieses kapitel war. na, ich hoffe, das nimmt dich noch lange so mit, was? :D aber gegen eine erneute inbetriebnahme des rechtschreibungskontrollierenden teils hab ich natürlich nichts einzuwenden... und, du hast recht, analytisches denken gehört zu ihr, ich habe nur in dieser situation bewusst drauf geachtet, dass sie sich ein wenig gefühlvoller gibt, weil eine wissenschaftliche einlage die atmosphäre ziemlich versaut hatte :x das mt dem motorboot hat meiner meinung nach gereicht, wenn dir das zu wenig ist, editier ich vielleicht nochwas dazu :)
    und du musst nicht viel schreiben, zu machst dir zu viele gedanken :D wie ich schon auf der pinnwand schrieb, es freut mich, wenn meine story ankommt, was sie ja offenkundig tut, und dass es euch freude bereitet, sie zu lesen. passt ;)
    und zu pay:
    das ist so typisch für dich, die arme maria ist doch kein glühwürmchen ;o
    naja, danke für den kommi :D nein, du hasts richtig im kopf, merlin sitzt da noch und schaut lee und maria interessiert zu, denke ich. oder er schläft, weil ihn liebe langweilt. naja, der rest deines kommis ist n großes lob, da werd ich wieder so verlegen bei :blush: aber wie gesagt, ist die leserschaft glücklich, bin ich es auch :D
    nochmal danke für eure kommis, ich bin hochmotiviert für kapitel 57, also... bis dann :)
    mfg
    DoD

  • Also hi


    ehrlich gesagt hatte ich total miese Laune wollte dir eignetlich mal mehr Kritk aufs Auge brummen. Geht nur nicht mehr das Kapitel hat mich umgestimmt.


    Da tanzen die einfach und besiegen einfach nebenbei ihre gegner, genial.


    Sicher das du nur nen schreibflash hattest und nicht gezwungen wurdest von einer gewissen dame mit ihrer Axt?


    Wurde ja auch mal Zeit. Der Kuss genial. Die Taschentücher die ich für das eigentlich traurige Kapitel bereitgestellt hatte sind dabei drauf gegangen.


    Wenn pay von dem kuss wind kriegt oh manno man die Reaktion will ich sehen .


    Hehe der giftmischer darf mal liliths fähigkeit erforschen. Mann jetzt zieht der sein eigenes Ding. Weis der eigentlich von der Perle ?


    Bleiben noch die anderen 5. gut sie sind entkommen dank lilith, und Ash und Lucia halten Händchen 56 Kapitel warten man, das hat sich auf alle fälle gelohnt.


    Gut meine miese Laune ist weg also muss ich mich auch dafür bedanken und für dieses hammer Kapitel. Wie willste das eigentlich toppen das geht doch gar nicht mehr.


    Bis Dann

  • ein weiteres kontingent an zeit ist vorüber gegangen, und nun kommt vorraussichtlich der vorletzte teil des finales. keine sorge, niemand wird weinen (glaube ich), es ist mehr eine art führungskapitel, in welchem noch beschrieben wird, wie die konkurrenten sich verhalten. aber zuerst: likos kommentar.
    punkt 1 : danke für das riesenlob, ich habe mir wirklich viel mühe gegeben :)
    punkt 2: nein, du hast recht, es war kein schreibflash. ich hatte immer panik um mein leben, musste mich tierisch beeilen, damit sie mich nicht doch noch hinrichtet.
    spaß ;) nein, die gewisse dame hat sich so über das kapitel gefreut, dass die axt erstmal verbannt wurde :)
    und: simon weiß zwar von der perle, aber dass maria sie hat, weiß er nicht. nun aber zum...


    Kapitel 57
    Offene Tore (Showdown bei Mitternacht, Teil 3)


    27.3-28.3.2008


    „Ich liebe Dich.“
    Lees Lächeln berauschte mich nur noch mehr, mehr, als Worte es je könnten, und als ich es erwiderte, wusste ich, dass es ihm genau so ging. Nie zuvor hatte ich so etwas Schönes gefühlt! Ich nahm kaum wahr, wie sich Merlin erhob und näherkam, viel zu sehr konzentrierte ich mich auf den Trainer und seine blauen Augen vor mir.
    „Ich will euch zwei Hübschen ja nur ungern unterbrechen, aber was genau denkt ihr euch dabei? Umringt von Feinden herum zu knutschen, als gäbe es diese allumfassende Gefahr nicht! Herrgott, diese Jugend von heute!“, normalerweise wäre ich wütend gewesen, doch nichts konnte diesen Moment verderben. Amüsiert sah ich Merlin an. „Aber wir haben alle besiegt, darauf kommt es an.“ – „Zumindest das habt ihr mal richtig gemacht. Aber die kommen bestimmt wieder.“ – „Und wenn schon, wir würden sie noch einmal besiegen!“, ich war absolut sicher, dass wir zusammen alles schaffen konnten. Wir gingen beide in die Hocke, Lee, um seinen Mp3-Player aufzuheben, und ich, weil ich Phione in den Arm nehmen wollte. Unsere Hände bildeten eine Verbindung, die ich niemals mehr aufgeben wollte, ganz egal, wie sehr Merlin spotten mochte. „Herrje, ein Liebespärchen. Als hätte ich nicht schon genug erlebt…“, seufzte der Mann, sah sich kurz um, wie dann auf den Tiefseetempel hinter uns. Gespenstisches blaues Licht ging von den Linien und Reliefs aus, ähnlich dem schwachen Glimmen der Muster auf meiner Haut. „Das Tor ist offen.“, flüsterte ich, sah auf Phione herunter. „Das war so schön!“, meinte das kleine Pokémon, ich fragte nicht, was es meinte, weil ich es in meinem Inneren wusste. Die Perle hatte meine Gefühle eben auf Phione übertragen, es hatte also dasselbe gespürt wie ich, als ich in Lees Umarmung gelegen hatte. „Es ist soweit.“ – „Ja. Sollen wir auf die anderen warten? Sie sollten dabei sein.“ – „Es kann jede Sekunde vorbei sein!“, mischte sich Merlin ein, verärgert sah er mich an. „Das Zeitlimit kann jeden Moment ablaufen. Was dann passiert, willst du nicht wissen, oder? Diese Zeichen auf deinem Körper sind der beste Beweis!“ – „Lassen Sie Maria in Ruhe, wir schaffen das.“, doch Lees Ton ließ darauf schließen, dass er auch dieses Kribbeln spürte, welches sich meiner Glieder bemächtigt hatte. Mein Entschluss stand fest, Lucia, Ash und die anderen würden das große Finale sicher nicht gern verpassen. Ich spürte zwar Trauer, dass ich bald Phione hier zurücklassen musste, doch ich war nicht länger allein… ich wurde geliebt, und dieses Gefühl war stärker als alle Trauer und aller Schmerz.
    „Die sind wir los!“
    Pay kam hinzu, er und sein Knakrack hatten genau so hart gekämpft wie wir, ich hatte es nach unserem Kampf erst wahrgenommen, dass er sein Pokémon gewechselt hatte. Nun sah er kopfschüttelnd zwischen Lee und mir hin und her, der Blonde hob die Brauen. „Was ist?“ – „Pff. Nix, ihr Herzchen. Haltet ihr da etwa Händchen?!“ – „Was dagegen?“, lächelte ich ihn an. Ich rückte ein Stück näher an Lee heran, spürte die Wärme, die aus seiner Hand in die meine strömte, und sah zum Tempel hinauf. Schien so, als hätte Merlin einmal mehr Recht gehabt… das Mondlicht hatte den See endlich erreicht, strahlte nun von oben auf den Tempel. Ich wusste nicht, welcher Mechanismus dafür verantwortlich war, doch das Tor, welches vorher fest verschlossen war, stand nun sperrangelweit offen. „Zurück, Knakrack.“ – „Wie war dein Kampf?“, wollte Lee wissen, woraufhin Pay die Schultern zuckte. „Nich grad spannend, glaub mir. Hab lieber euch zugesehen und Knakrack ma machen lassen, als ich mich umdrehte, waren die weg, hab nich weiter nachgefragt. Sah gar nich ma so doof aus, wann habtn ihr das gelernt?“, ich lachte kurz. „Das ist ja das Schöne: wir haben das nie einstudiert.“ – „Sie hat Recht, ich weiß nicht, wie das passiert ist.“, ergänzte Lee, Merlin allerdings schien eine Idee zu haben. „Ist doch wohl logisch! Wie könnt ihr so etwas Offensichtliches nicht wissen? Ihr seid so naiv! Schlimm ist das! Jeder Mensch hat einen bestimmten Rhythmus, den er lebt. Scheinbar ist euer Rhythmus genau gleich, nur darum konntet ihr das tun. Ihr wisst quasi immer, was der andere gerade denkt, ihr wisst, wann ihr Hilfe braucht, ihr seid sozusagen im Geiste verbunden. Ich nenne das eine Seelenverbindung.“, ich schwieg, fand diese Idee aber äußerst ansprechend. Es würde immer jemanden geben, der für mich da wäre… und zwar Lee. Kurz drückte ich seine Hand, mein Herz schlug erneut schneller, als er den Druck sanft erwiderte. Mir fiel etwas ein. „Merlin, ich brauche meine Sachen.“, er warf mir die Jeanshotpants, das Top und meine Schuhe zu, die ich ausgezogen hatte, bevor ich auf Tauchgang gegangen war. Widerwillig ließ ich Lees Hand los, tröstete mich damit, dass ich mich doch nur kurz umziehen wollte. Hinter einigen Bäumen tauschte ich mein Outfit also mal wieder aus. Ich hoffte, dass der Tempel nicht unter Wasser gesetzt war, noch einmal wollte ich das nicht tun, vor allem, da der Badeanzug noch nass war.
    Liebes Tagebuch, diese Nacht war die Schönste meines Lebens, und hätte ich vorher gewusst, wie toll es sich anfühlt, nicht verlassen zu sein, hätte ich meinen Gefühlen früher mehr Beachtung geschenkt. Ich wollte um keinen Preis von Lees Seite weichen, endlich konnte ich mich mal selbst auf jemanden verlassen, endlich wurde ich selbst beschützt. Wenn meine Seele vor dieser Nacht irgendwelche Schäden aufgewiesen haben sollte, so schwöre ich, sie wurden geheilt. Und immer noch spielte „Bridge of Light“ in mir. Das und viel mehr dachte ich, als wir zu einem Baum herübergingen, Lee sich hinsetzte, und ich neben ihm Platz nahm. Meinen linken Arm schlang ich um seine Taille, nachdem er seinen linken Arm um meine Schulter gelegt hatte. Ich zog die Beine an, Pay hockte sich vor uns ins Gras und aß den nächsten Schokoriegel. Merlin allerdings stieg die Treppe hinauf, schien dort oben die Reliefs zu untersuchen. „Ich kanns echt nicht glauben!“, begann der Rothaarige. Verdutzt blickte ich auf. „Was denn?“, Lee sah in die Sterne, schien unfähig zu sein, seinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Brauchte er auch gar nicht… ich wusste, er fühlte genau so wie ich. „Dass ihr es gepackt habt, euch die Wahrheit zu sagen.“ – „Die Wahrheit? Wovon redest du, ich war selbst überrascht…“, begann ich, merkte dann aber, dass ich mich selbst belog. Ich hatte es schon in Ewigenau gemerkt. „Dass ihr verknallt seid, hätte sogar n Blinder gesehen. Ich übrigens auch.“ – „Und du hieltest es für besser, mir nichts davon zu sagen?“, warf Lee ein, ich musste lächeln. „Öh, ja, so ungefähr.“ – „Maria, eigentlich dachte ich, du wärst unerreichbar.“, die klare Stimme des Trainers ließ mich an ein Bett in den Sternen denken, ich war immer noch auf Wolke 7. Ob sich dieses Empfinden irgendwie konservieren ließ? Ich hatte Angst, es zu verlieren…
    „Warum?“, wollte ich wissen, sah ihm in die Augen, konnte nicht anders. „Naja, ich bin eben unsicher gewesen, ob du dieselben Gefühle hegen könntest, ich meine, du schienst so weit weg zu sein, unerreichbar …“, was ich hörte, ließ mich erröten. Das klang ja fast, als sei ich ein höheres Wesen… kaum zu fassen, dass Lee derlei Gedanken hatte, ich kannte ihn sonst als jemand, der immer wusste, was zu tun war. Jedenfalls war das mein Eindruck in Ewigenau gewesen damals. Pay stieß lautstark die Luft aus, ich ließ mich gegen Lees Schulter sinken und schloss die Augen. So ein schönes Gefühl… „Pah, Weibchen. Schau sie dir an, als ob sie schlafen würde. Bestimmt denkt sie an irgendwelches rosa Plüschzeug, auf sowas stehen die!“, warf Pay ein, doch Lee erwiderte: „Nein, sie denkt, dass wir am liebsten ewig so sitzen könnten und die Galaktiker und Rockets meinetwegen zum Mond schießen.“ – „Lee hat Recht.“, murmelte ich, der Blonde winkelte den Arm an und strich durch mein Haar. „Nein, du hast Recht.“, erwiderte er.
    //
    Insel des Tempels, Lichtung im westlichen Wald
    „Sir, alle Teams sind tiefer in den Wäldern und warten auf Ihre Befehle, Sir!“, ein Galaktiker stand direkt vor Johnny und erstattete Bericht. „Gut. Ich hätte nicht gedacht, dass diese beiden so gut sind.“, grummelte der neuernannte Vorstand, fuhr sich durch sein Stoppelhaar und stieß einen Seufzer aus. Er musste zugeben, dieser Tanz hatte wirklich gut ausgesehen, nur hatte er den ärgerlichen Nachteil gehabt, dass so viele Teammitglieder besiegt worden waren. Er schüttelte den Kopf. Nicht dran denken, neuen Plan machen!
    „Okay, wir brauchen mehrere Teams im Tempel, nachdem sie die Perle nicht mehr hat, müssen wir sofort zuschlagen und uns diesen Schatz aneignen. Als Trainer sind die alle relativ stark, darum dürfen das keine Schlappschwänze sein, die wir hinschicken!“ – „Sir, nein, Sir!“, Johnny richtete den Blick auf Commander Mars, sie war eben hinzu gekommen und hatte ihren spöttischen Blick nicht von ihm gelassen. „Was ist?“ – „Ach, nichts. Ich finde es bloß amüsant, wie euer Team von einem jungen Mädchen vernichtet wird.“ – „Wir werden nicht vernichtet, Madam. Wir haben einen strategischen Rückzug angeordnet, um die Befehle des Bosses…“ – „Schwachsinn!“, lachte sie, ein Schatten legte sich über Johnnys Gesicht. Warum nur hatte er dieses Gift in Menschengestalt als Gleichrangige? Mars stieß sich von dem Baum ab, an dem sie gelehnt hatte, trat elegant zu einer der Pfützen hinüber, in die so viele andere Teammitglieder gefallen waren, und linste hinein. „Interessant, die haben gewusst, was mit dieser Insel nicht stimmt.“, murmelte sie. Johnny allerdings glaubte das nicht. „Vielleicht ist von denen auch einfach einer reingefallen. Sieh dir diese Ränder an.“, er wies auf den Rand der Pfütze, er sah viel zu glatt aus, um naturbelassen zu sein. „Irgendetwas hat dieses Loch erschaffen, das ist nicht von allein so gewachsen.“ – „Hm…“, Mars warf ihm einen schnellen Blick zu, erhob sich wieder und klopfte sich ein unsichtbares Stäubchen von ihrem weißen Rock. „Gut, dann wollen wir mal besprechen, welche Teams wie vorgehen.“, hier sah sich Johnny kurz um. Mehrere Teams standen herum, doch viele waren nicht mehr ganz auf der Höhe… manche hatten zu den Helikoptern und Schiffen zurückkehren müssen, weil der Zustand ihres Teams aufgrund der Kämpfe nicht mehr ausreichend war.
    Andere hatten mit gegen den Blonden und das Mädchen gekämpft, und hier waren nicht nur die Pokémon mitgenommen worden, auch die Trainer hatten teils schwere Verletzungen erlitten. ‚Rasierschädel‘ hatte das Mädchen ihn genannt. Natürlich im Zuge einer Angewohnheit, er wusste gut über Maria Jou Bescheid, die Akte kannte er quasi auswendig. Dieses Feuer in ihren blauen Augen würde er nie vergessen, er zweifelte jedoch nicht daran, dass der Boss es am Ende ersticken würde, so wie der Boss halt alles hinbekam, und das Team mal wieder zum Sieg führte. Die Tiefseeperle würde ein wahres Objekt des Schreckens darstellen, wenn es in den Händen von Team Rocket wäre.
    „Dieses kleine Biest.“, ächzte einer der Männer und hielt sich die Rippen. „Sie ist im Nahkampf geschult wie kein anderer, aber das habe ich euch erklärt. Warum habt ihr euch auf sowas eingelassen?“, wollte Johnny wissen, er wirkte müde. „Weil wir so viele waren! Wir hätten sie zerlegt, Boss, aber…“ – „Gar nichts hättet ihr. Der blonde Kerl scheint ähnlich drauf zu sein. Gegen Maria Jou hilft nur eines, wenn ihr zu nah an sie herankommt: um Hilfe schreien. Und nun wollen wir die Teams aufteilen.“
    //
    Insel des Tempels, eine kleine Lichtung
    Langsam erhob sich Simon, er sah sich um, dann merkte er, was ihn geweckt hatte. Sein Mikrofon knisterte laut, dann hörte man die Stimme eines Mannes. „An alle Teams. Ich wiederhole, an alle! Es werden sämtliche Teams neu aufgestellt, die Verletzten gehen zurück an Bord der Schiffe oder zu den Helikoptern. Diejenigen, deren Pokémon kampfunfähig sind, gehen ebenfalls! Die Aufstellung sieht aus wie folgt:…“, der Giftmischer schnaubte verächtlich und warf das Gerät weg. Dämliche Amateure! Maria wird wissen, dass sie ohne die Perle verwundbar war. Also musste er sie erst wieder mit seinem Gift erwischen, dachte er. Es war unmöglich, dass sie immun dagegen war, wahrscheinlich hatte sie irgendwie erraten, was das Gift beim letzten Mal auslöste, und irgendwelche Gegenmaßnahmen eingeleitet. Das Mädel war gefährlich schlau, das hatte er erkannt. Und der Plan, Eva und Lilith gegen sie zu benutzen, schien auch irgendwie fehlgeschlagen zu sein, er wusste jedoch nicht genau, warum… vielleicht, weil die zwei ähnlich eigensinnig waren.
    Er dachte daran, wie sie sich damals im Wald verhalten hatte. Nein, sie hatte seine Spezialität nicht gekannt, und nur darum hatte er ihr das Gift injizieren können. Diesmal musste er raffinierter vorgehen. Entschlossen sammelte er einige Fläschchen wieder ein, die bei seinem Sturz aus seinen Taschen gefallen waren, verfluchte seine Unachtsamkeit und Lilith, dann machte er sich auf den Weg. Maria Jou, dachte er, diesmal kriege ich dich, und dann bekommst du eine Kostprobe meines stärksten Gifts, das schwöre ich. Sein Fuß stieß gegen etwas Metallisches, überrascht sah er herunter. Ein merkwürdiges Gerät lag auf dem Boden, als er es aufhob, entwich ein bisschen Sauerstoff. Sein Blick glitt zu einer der merkwürdigen Pfützen vor ihm, dann kam ihm ein Gedanke.
    //
    Tiefseetempel, Nordseite
    „Ouh, Mann. Könnt ihr mal n bisschen was Lustiges machen?“, Pay regte sich auf, doch mir war nicht nach Herumalbern. „Warum denn? Die Situation ist alles andere als witzig. In wenigen Momenten könnten die anderen da sein, und wir müssen höllisch aufpassen, was unsere Gegner machen!“, wies ihn Lee zurecht. Der Rothaarige verdrehte die Augen. „Aber müsst ihr die ganze Zeit so herum seufzen und so verliebt gucken? Da vergeht einem ja alles!“, ich lächelte Lee kurz zu, wie um ihm zu sagen: ‚Lass ihn reden, er weiß halt nichts darüber‘, und ich schwöre, er verstand mich. Pay drehte sich um und guckte lieber zum Tempel. „Siehste? Schon wieder!“, nun musste ich lachen, bewegte den Arm ein wenig, damit Phione nicht herunter fiel. „Lass mich doch, Pay! Irgendwann machst du das auch durch.“ – „Nachher nimmst du die noch mit zum Fußball, Mann! Ich glaub, ich spinne!“ – „Wieso, denkst du, ich könnte kein Fußball spielen?“, warf ich ein, worauf nur ein verächtliches Schnauben folgte. Lee wandte den Kopf und flüsterte: „Er meint, das wäre ein Sport, den man nur beherrscht, wenn man körperlich stark ist, und in seinen Augen sind Mädchen das nicht.“ – „Deswegen diese ‚Pf, Weibchen‘- Attitüde?“, flüsterte ich zurück, wurde mir auf einmal dessen bewusst, dass wir wie ein zärtlich tuschelndes Pärchen wirken mussten. Ach, warum auch nicht? „Genau.“ – „Das ist der schönste Tag meines Lebens.“, fügte ich nach kurzem Schweigen hinzu, wollte um jeden Preis, dass der Trainer es wusste, wie viel ich für ihn empfand. „Ich hatte gerade nach einem Satz gesucht, der das beschreibt, doch es kommt nur viel zu viel Geschwafel heraus…“, scherzte er, erneut versank ich in diesen Augen… es war unglaublich, ich bekam einfach nicht genug.
    Scheinbar hatte Merlin seine Untersuchungen oben beendet, seine hochgewachsene Gestalt kam die Treppe wieder herunter. Ich beobachtete, wie er das kleine Stück Wasser zwischen dem Ufer und dem Treppenabsatz übersprang, dann kam er über die Wiese gelaufen. Sein langer, schwarzer Mantel verstärkte den Eindruck, den er vermutlich vermitteln wollte: dass er ein geheimnisvoller Magier war. Doch Zauberei hatte ich von ihm noch nicht gesehen. „Sind das eure Freunde? Ich glaube, ja, denn die mit der viel zu engen Jeans da kenn ich noch aus Ewigenau.“, sagte er, als er uns erreicht hatte. Erfreut folgte ich seinem Blick: die anderen hatten es unbeschadet zu uns zurück geschafft. Meine Sorgen waren also mal wieder unbegründet gewesen. Lee und ich standen auf, meinen Arm ließ ich aber schön da, wo er war, mit dem anderen hatte ich Phione im Griff. Wärme durchflutete mich, als ich Lees Arm fühlte, er machte es mir nach und umschlang meine Taille. Lucia, Rocko, Ash, Lilith und Eva kamen einen natürlichen Pfad entlang, ich wusste nicht, wie er entstanden war, es war schließlich kein Pokémon auf der Insel, doch wir sahen sie schon von weitem. Wenig später standen sie vor uns, ich sah ein Blitzen in Lucias Augen, als sie sah, wie Lee und ich uns umarmten. Rocko hockte ein wenig abseits, den Kopf hatte er in den Armen gebettet und schien erschüttert zu sein, ich legte den Kopf schief. „Ach Rocko!“, seufzte die Koordinatorin, als sie nachsah, wo ich hinschaute. Dann wandte sie sich um und stemmte die Hände in die Hüften. Sekunde, was war das eben für eine Bewegung gewesen? Hatte sie mit Ash Händchen gehalten? Ich war erstaunt, scheinbar hatte der Trainer menschliche Gefühle, die sich nicht ausschließlich auf den Kampf fixierten. Er bemerkte, wie ich ihn ansah, und grinste verlegen. „Tja, weißt du, irgendwann hat es halt „Klick“ gemacht!“, erklärte er, ich vermutete, dass Lucia auf meinen Ratschlag gehört hatte, sie solle Stärke beweisen.
    „Maria, kommst du kurz mit?“, fragte sie, ich schreckte aus meinen Gedanken. Lilith und Eva hielten sich abseits, irgendwie schien die Schwarzhaarige nicht ganz sie selbst zu sein. „Ja, Moment.“, antwortete ich, musste zu meinem Bedauern schon wieder das Objekt meiner Liebe loslassen und trat zu meinen alten Freundinnen herüber. „Eva, was ist passiert?“ – „Wir schätzen, sie ist vergiftet. Wir haben darum unseren Fluch aktiviert, um…“ – „Vergiftet?“, mir kam ein unguter Gedanke. Simon war der einzige Giftmischer unter unseren Feinden… wie war er Evas Kontrolle entkommen? „Ja, vergiftet. Wir hatten einen Diener, der sich als Schauspieler entpuppt hat, und das Gift in Liliths Körper konnten wir nur durch unseren Fluch unter Verschluss halten…“, in knappen Worten erzählte sie, was passiert war. Scheinbar machte irgendwas Lilith große Angst, und nur durch Evas Gabe ließ sich das eindämmen. Ich legte meine Hände auf Liliths Brust und schloss die Augen. „Lass mich etwas ausprobieren, ja?“, murmelte ich, woraufhin die Blonde ein paar Schritte zurücktrat. Im Geist nahm ich Kontakt zur Perle auf. „Du hast damals das Gift aus meinem Körper entfernt, kannst du Lilith helfen? Es ist nur hinderlich, wenn sie unter Evas Kontrolle steht.“, als hätte die Tiefseeperle einen Beweis gebraucht, legte meine „Patientin“ einen Arm um Eva, zog sie an sich, und versuchte, sie zu küssen. Eva allerdings hatte schon immer vermieden, zu nah an jemanden heran zu kommen, weil es sich „nicht schickte“, und hatte ihre liebe Not damit, auf Abstand zu bleiben, wie ich an den Geräuschen merkte, die sie machte. Die Perle durchflutete meinen Verstand. „Ich helfe dir, weil du mir hilfst.“, ihre Stimme war klar, ich konnte sie dennoch nur schwach verstehen, weil aus irgendeinem Grund Wellenrauschen durch meinen Geist toste. Ich riss mich zusammen… die Zeit wurde knapp. Ich öffnete die Augen und blickte Lilith an. „Sieh mich an. Wo ist die Wunde?“, wollte ich wissen, schnell zeigte die Prinzessin auf Liliths Oberschenkel. Ich ging also in die Hocke, legte eine Hand auf ihr Bein und konzentrierte mich.
    Wasser schien aus meiner Handfläche zu fließen, drang in die Wunde. Nach einigen Momenten richtete ich mich auf, betrachtete die Hand, sie schien fast komplett aus Wasser zu bestehen, in dieser Sekunde verfestigte sie sich jedoch wieder. Ein paar neue Linien zogen sich über meinen Arm. In Liliths Augen erlosch die glühende Leidenschaft, stattdessen blickte die nun irritiert. „Wie…“, endlich konnte ich mich zu Lucia umdrehen, die Schwarzhaarige war geheilt. „Okay, was ist?“ – „Komm mal mit!“ – „Bin gleich wieder da.“, flüsterte ich dem Blonden zu, badete noch einmal in seinem Blick, setzte Phione auf meinen Kopf, lief der Blauhaarigen hinterher. Lee allerdings sprach die anderen an. „Gut. Der nächste Schritt ist…“, in meinem Kopf setzte ich den Satz fort: „…den Tempel zu betreten, und dafür Sorge zu tragen, dass Maria nichts geschieht. Die Gangster sind zwar für den Moment besiegt, doch die kommen mit Sicherheit wieder aus ihren Löchern.“, es war, als könnte ich tatsächlich seine Gedanken lesen, auch, wenn ich ihn nicht mehr hörte. Lucia führte mich hinter eine kleine Baumgruppe, ungefähr 25 Meter entfernt.
    Ich stellte mich mit dem Rücken an einen der Bäume, meine nackten Füße sanken ein wenig in das weiche Moos ein. Sie strahlte mich an, nichts erinnerte mehr an unseren Streit auf dem Boot. „Was ist?“, fragte ich, sie kicherte leise. „Dass du das noch fragen kannst! Ich hab euch doch eben gesehen, euch beide. Wie wars? Habt ihr euch schon geküsst?“, ihre Stimme zitterte vor Begeisterung, ich wurde nun doch endlich rot. Aber nur ein bisschen. „Um ehrlich zu sein… war das das Einzige, was wir gemacht haben.“ – „WAS?“, sie schlug die Hände vor den Mund und fuhr fort: „Maria, lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen! Erzähl!“, ich sah auf meine Beine. „Ähm…“ – „Ähm…?“, drängte sie ungeduldig. Ich lächelte verlegen. „Was soll ich denn sagen? Es war das Schönste, was ich je erlebt habe.“ – „Die haben getanzt und geküsst! Lee- und- Ma-ri-a sit- zen auf nem Baum, K-Ü-S-S…“ – „Ruhe, Phione!“, rügte ich es lachend, sah dann meiner Freundin in die Augen. „Ich hatte so ein Gefühl vorher noch nie, das schwöre ich. Es war…unbeschreiblich. Als könnte mich nichts mehr verletzen, als würde es nur noch uns geben, unseren Tanz, unsere Liebe…“, danach berichtete ich kurz, wie wir all diese Rockets und Galaktiker besiegt hatten, als ich geendet hatte, sah sie mich nur stumm an. „Das…wow.“, brachte sie heraus, sah verträumt in die Wolken. „Das klingt so schön…romantisch…“, flüsterte sie dann. Ich trat ein bisschen näher. „Und bei euch? Jetzt bist du dran.“. Sie holte tief Luft, dann erfuhr ich, wie sie und Ash ihre Klippe verteidigt hatten, wie sie Ash gerettet hatte, und glücklich sie gewesen war, als sie durch den Wald gingen. „Ich hatte auf einmal so ein Gefühl, weißt du, es sagte mir: ‚Streck die Hand aus!‘, und als ich das getan habe, hielt ich seine Hand… als wäre es Schicksal.“, mir fiel es zwar schwer, mir Ash in einer Beziehung vorzustellen, doch wenn er mit jemandem zusammenkam, dann doch wohl mit Lucia. Die beiden hatten schon wahnsinnig viel gemeinsam erlebt. Aus einem Anflug von… ja, was? Schwesternliebe? Umarmte ich die Koordinatorin, sie stutzte erst, erwiderte die Geste dann. „Ich hab dir doch gesagt, es kommt anders, als du denkst!“, raunte ich, sah zu meiner Überraschung Tränen in ihren Augen glitzern. „Tut mir Leid. Aber ich fühle mich gerade so gut…“, flüsterte sie zurück, nickte dann kurz. „Ja, ich weiß, ich hab deinen Rat befolgt. Ash ist ein Kämpfer, und Stärke beeindruckt ihn normalerweise, also musste ich ihm beweisen, dass ich es wert bin.“ – „Das hast du genau richtig gemacht.“, ich legte meine Hände auf ihre Schultern und schob sie ein Stück weg, damit ich ihr ins Gesicht sehen konnte. In den letzten zwei Wochen waren wir wirklich wie Schwestern geworden… sie bedeutete mir so viel.
    Wir wurden plötzlich geblendet, der Tempel blitzte einmal hell. Die Linien auf meiner Haut blieben allerdings so, wie sie waren, mein Blick zuckte kurz zum Tempel herüber, dann wieder zu Lucia. Sie drehte sich halb um, wies in Richtung des riesigen Gebäudes. „Wollen wir?“ – „Okay.“. Wir kehrten zu den anderen zurück, sofort nahm ich Lees Hand erneut. Es war eben so neu, liebes Tagebuch, und ich wollte keinen Moment verpassen, in welchem ich dieses Gefühl haben konnte. In meiner Magengrube breitete sich ein flaues Gefühl aus, Phione schien es ebenfalls zu haben. „Es ist soweit.“, murmelte es traurig, Seite an Seite mit dem blonden Trainer ging ich auf die Treppe zu. Hinter uns liefen Pay und Rocko, Merlin, Ash und Lucia folgten. Lilith und Eva zögerten zuerst, doch als ich mich umwandte und ihnen winkte, sie sollen uns begleiten, kamen auch sie nach. „Ist dieses Gebäude auch wirklich… sicher und hygienisch?“, wollte Eva wissen, ich lächelte. Ich lächelte wirklich oft, seit dem Kuss, fiel mir ein, dann antwortete ich: „Uralte Tempel sind auf jeden Fall sicher, sonst würden sie kaum so lange stehen, oder?“ – „Hm, macht Sinn, müssen wir sagen.“ – „Selbst, wenn es nicht sicher ist, beschützt dich dein treuer Diener, sogar bis ans Ende der W…ARGH!“, Rockos Vortrag wurde mal wieder von Glibunkel unterbrochen, ich sah das, weil ich mich umgedreht hatte, als er begonnen hatte, zu reden. Als das Krötenpokémon seinen Trainer irgendwohin schleppen wollte, bemerkte es meinen Blick und hielt inne. Beinahe beschämt verschwand es wieder in seinem Ball. „Scheinbar hat Rocko Evas Schönheit nicht widerstehen können…“, begann ich, unterbrach mich jedoch, weil Eva bei Rockos Vortrag einen merkwürdigen Gesichtsausdruck bekommen hatte. „Eva?“ – „Er hat Diener gesagt… wo sind… ach, unwichtig. Weiter, sagen wir!“. Binnen Sekunden war sie wieder die Alte, doch mir war nicht entgangen, dass es ihr wohl ein wenig zu schaffen machte, dass ihre Leibwächter verschwunden waren. „Was hatn der für Probleme?“, wollte der Rothaarige wissen, warf sich unseren Züchter kurzerhand über die Schulter, und stellte sich wieder neben Merlin. Lucia lachte kurz. „Typisch Rocko. Immer, wenn er ein Mädchen sieht, macht er das.“ – „Bei dir nich, oder? Au! Mann, typisch Weibchen…“, Pay grummelte etwas in sich hinein, ich musste ein Grinsen unterdrücken. Lucia hatte ihm auf den Fuß getreten.
    „Wenn ich mal eure Konzentration wieder auf die Aufgabe lenken könnte, wäre ich doch sehr dankbar. Wir sind nicht zum Spaß hier.“, Merlin wurde immer ungehaltener. „Los, worauf wartest du? Mit den Beinen wirst du ja wohl keine Ausrede haben, da nicht rüber zu kommen.“ – „Hören Sie mal…“ – „Na los, los!“, er wedelte mit den Händen, als würde er ein kleines Fiffyen aufmuntern wollen, brav das Stöckchen zu holen. Lee drückte meine Hand, sofort schöpfte ich neue Zuversicht, setzte vorsichtig meinen linken Fuß auf die unterste Treppenstufe, sah unter mir das Wasser glitzern, zog den rechten nach. Der Stein, auf den ich trat, fühlte sich irgendwie glatt an, nass, ich hatte dennoch guten Halt. Jede Stufe war ungefähr 2 Meter breit, ich musste die Hand des Blonden nicht einmal loslassen, einen Moment später stand er neben mir. Hand in Hand gingen wir die Treppe hinauf, zu meiner Überraschung war sie höher, als ich zuerst angenommen hatte, aber aus der Distanz wirkt ja bekanntlich alles ein bisschen kleiner, als es wirklich ist. Die anderen folgten uns, ich hörte Pay keuchen. „Na, keine Ausdauer?“, fragte ich mit zuckersüßer Stimme, der Rothaarige schien das nicht so witzig zu finden. „Kraft in den Armen hab ich, Steine zermalmen, kein Problem, Mann, aber diese Treppe is hart! Und n Leichtgewicht is der Kerl hier auch nich!“ – „Och, armer Pay.“, begann Lee, woraufhin Pay nichts mehr sagte, sondern sich nur auf die Treppe konzentrierte. Mich lockerte diese Alberei ein bisschen auf, doch den Gedanken, dass ich gleich Abschied von Phione nehmen musste, verließ mich nicht. Mir fiel aber auch auf, dass die Ornamente und Reliefs nur auf den Wänden zu sehen waren, die Stufen, die ich erklomm, waren nur aus schwarzem Stein gehauen, ohne jede Verzierung. Ganz oben angekommen blickte ich noch einmal hinunter; der See lag friedlich um den Tempel herum, dort, wo Lee und ich gekämpft hatten, war der Boden teilweise zerstört, und auf Pays Kampflatz züngelten noch einige Flämmchen, die nach und nach ausgingen. Das alles war beleuchtet von dem gespenstischen, blauen Licht, welches von den sichtbar gewordenen Linien ausging, doch hinter der Baumgrenze sah man nichts mehr… es war einfach zu dunkel.
    „Sieh dir das an.“, meinte Lee leise, als wir als erste oben ankamen. Er deutete auf eine der Wandverzierungen neben dem offenen Tor, sie stellte Menschen dar, die von einer riesigen Flutwelle verschlungen wurden. In der Flutwelle schien sich eine weitere Person zu befinden… war das die Geschichte von Tyra? Oder eine Warnung an alle, die sich die Perle aneignen wollen? Egal, ich würde diese Bürde gleich los sein, und damit diese ganzen Kräfte, aber ich konnte damit klarkommen. „Ich möchte schwimmen.“, merkte Lilith an, doch Eva hielt sie fest, als sie sich zum Sprung bereit machte. „Jetzt nicht, Lilith!“ – „Ihr seid alle so gemein zur armen Lilith…“ – „Du verstehst den Ernst der Lage nicht, junge Dame.“, rügte Merlin sie, aus irgendeinem Grund ließ sie das verstummen. Entschlossen verstärkte ich den Griff um Lees Hand, holte tief Luft und trat durch das Tor in die dahinter liegende Finsternis.
    //
    Tiefseetempel, Nordseite
    „Sir, sie sind drinnen, Sir!“ – „Ich sehe es selbst!“, der angesprochene Rocket zuckte zurück, als Johnny ihn anfuhr. Der Vorstand und sein Team hatten sich in den Büschen und Bäumen versteckt, wo man sie vom Tempel aus nicht erkennen konnte, und jeden Schritt des Mädchens beobachtet, seit sie hier waren. Um den ganzen Tempel herum befanden sich ebenfalls Teams, auf der Nordseite vorrangig Rockets, im Süden dagegen mehr Galaktiker. Johnny ließ das Funkgerät fallen und sprang auf. „Gut, umzingelt dieses Gebäude!“ – „Sir, ja, Sir!“, dieser Ruf zeigte Johnny, wie viel er schon erreicht hatte. Früher hatte er so seine Vorgesetzten begrüßt, darum erwartete er, dass seine Untergebenen es genau so taten. Diesen Auftrag würde er nicht in den Sand setzen. Nicht schon wieder.
    Auf der Gegenseite bemerkte Mars, dass die Rockets sich auf den Weg machten, drehte sich um, und winkte ihren Leuten, ihr zu folgen. Gemessenen Schrittes ging sie voraus, ihre Schritte machten keinerlei Geräusche, sie sah zwar abgesehen von ihrer Uniform normal aus, doch wenn sie wollte, konnte sie sich bewegen wie eine Attentäterin… leise und gefährlich, für den, der ihr Ziel oder Angriffsfläche bot. Auf der ganzen Südseite lösten sich schattenhafte Gestalten aus den Bäumen, es wimmelte nur so vor Galaktikern. Ihre silbernen Anzüge glitzerten schwach im blauen Glimmerlicht, welches die Reliefs des Tempels ausstrahlten. Die herannahenden Rockets sah man fast gar nicht, nur die roten R auf jeder Uniform verrieten, dass sich dort jemand befand. Schnell überquerte sie die Wiese, umrundete den Tempel, ließ ihren Blick verächtlich daran hochgleiten. ‚Primitiv. Und für sowas kämpft die Kleine?‘, an der Frontseite traf sie Johnny, die beiden nickten sich knapp zu. Mars mochte den Kerl nicht, doch seine Art flößte ihr Respekt ein. Er redete nicht viel, war gehorsam seinem Boss gegenüber, und seine Pläne funktionierten… fast immer. „Wo sind die anderen?“, wollte sie wissen, bezog sich auf die anderen Vorstände, die Johnny begleitet hatten… insgesamt befanden sich 3 auf der Insel. Dazu kamen 2 Galaktik-Commander, doch Merkur befand sich noch irgendwo im Wald und führte ein Reserveteam in Richtung Tempel. Fast gleichzeitig wandten sie sich dem Tempel zu… und verharrten. „Wer ist das?“, wollte Johnny überrascht wissen, hinter ihm griffen fast alle Mitglieder Team Rockets zu ihren Pokémon. Ein einzelner Mann stand auf der untersten Stufe der Steintreppe, er trug eine weite- weiße Jacke, ebenfalls weite Hosen aus blauem Stoff, an den Füßen trug er Sandalen. Sein Alter ließ sich schwer schätzen, er könnte genauso gut Anfang 40 wie auch Ende 60 sein. Seine Haare waren pechschwarz, reichten ihm bis zu den Schultern, und seine Augen verrieten eine japanische Herkunft. Er hatte sie soeben geöffnet, nachdem er zuvor scheinbar meditiert hatte.
    „Ihr könnt mich Masuta nennen. In welcher Absicht seid ihr hier?“, seine Stimme war sanft, als würde er nur einen Tee mit den versammelten Teams trinken wollen. Mars schnaubte leise. „Wir wollen uns den Schatz der Tiefe holen, natürlich. Was machst DU hier?“ – „Was ich will, tut nichts zur Sache. Doch diejenigen, die Liebe und Freundschaft in sich tragen, tragen das Glück der Welt. Ich finde, es darf nicht gestört werden. Geht in Frieden, dieser Ort ist nicht euer Schicksal.“. Johnny beugte sich kurz zu Mars herüber. „Ist das, was der da an der Hüfte hat, ein…“ – „Ja, habs gesehen! Verdammt, was machen wir?“, flüsterte die Rothaarige zurück, das Ninjaschwert war ihr nicht entgangen. Plötzlich zuckte ihr ein Gedanken durch den Kopf. Marias Akte… „…im Nahkampf trainiert, seit sie zehn Jahre…“, hieß es dort. Doch nie hatte der Commander gefragt, von wem dieses Mädchen ausgebildet wurde. Konnte das hier…
    „Worauf wartet ihr? Bitte, geht eures Weges.“, unterbrach sie der Mann. Sie griff zu Skuntanks Ball. „Vergiss es.“, seine Gesichtszüge veränderten sich, er sah nun fast bedauernd aus. „Dann tut es mir leid.“


    so, anregungen, verbesserungen, beschwerden und dergleichen, bitte posten :) ein herzliches dankeschön an mizu, sie hat dieses kapitel als betaleserin vorverbessert, das heißt, rechtschreibfehler findet sie schonmal keine mehr :D bis zum nächsten mal,
    mfg
    DoD

  • so, hallo, ich muss euch leider auf nächste woche (frühestens) vertrösten. hab so viel zu tun in letzter zeit, dass ich selten zum schreiben komme, ich verspreche euch aber, dass ich zumindest die geschichte für den adventskalender, welcher ich erst einmal eine höhere priorität eingeräumt habe, zu posten, da sie wahrscheinlich heute fertig wird. das fertige nächste kapitel allerdings wird noch ein wenig warten müssen, wie gesagt. tut mir sehr leid, ich hoffe, ich werd deswegen jetzt nicht geköpft oder so :o
    mfg
    DoD

  • soo, ich werde mich ab morgen anstregen, pünktlich zu weihnachten die 58 fertig zu stellen... doch als kleine entschädigung kriegt ihr hier meinen beitrag zum BB adventskalender, die frist ist ja heute abgelaufen, darum denke ich, das geht. viel spaß beim lesen :)


    Kalenderstory 2011
    Winter in Sinnoh


    Egal, wo ich meine Augen in den Himmel richte, ich kann die Sterne sehen. Es gibt nicht die geringste Bewölkung oder Nebel, eine sternenklare, wunderschöne Winternacht. Vielleicht ist es gerade darum so kalt: die Erdwärme entweicht in die schwarzen Weiten über uns. Mein Name ist Maria, ich liebe es, in die Sterne zu schauen. Ein kalter Wind fährt in meine schwarze Jacke, ich schlinge den Arm enger um Lee und bleibe stehen. Er sieht zu mir herunter. Ein paar Zentimeter Unterschied… egal. „Was ist?“ – „Nichts. Es ist nur kälter als sonst.“ – „Muss an den fehlenden Wolken liegen.“, meint er, ich lächele. Typisch, er wusste immer genau, an was ich gerade dachte. Ich habe Glück, dass er sich hatte überreden lassen, noch einmal mit zum Weihnachtsmarkt zu kommen… er hat sowas nicht gern. Ich hingegen stöberte mich ganz gern durch die ganzen Buden, die Gemütlichkeit, die von so einem Weihnachtsmarkt ausging, hatte ich lange Zeit nicht mehr verspürt. Lee und ich sind ein Paar, seit nun mehr 3 Jahren, und es steht Weihnachten ins Haus. Er hat blondes, relativ kurzes Haar, trägt eine dunkelblaue Snowboardjacke, dazu passende Handschuhe und eine Wintage-Jeans. Trotz der Jahreszeit trennt er sich nicht von seinen schwarzen Turnschuhen, Kälte macht ihm so gut wie nichts aus… was auch nicht weiter verwunderlich ist, besteht doch das Team, welches in den 6 Pokébällen an seinem Gürtel hängt, zu 80% aus Wasser- und Eispokémon. Ich bin auch Wasserpokémontrainerin, doch ich musste mich in einen Pulli, darunter ein wärmendes Top, darüber eine schwarze Jacke, einen Schal, die weiße Mütze, sowie in dicke Wollsocken und Stiefel einmummen, um nicht zu erfrieren. Früher hätte mir das nichts ausgemacht, doch die Zeiten, zu denen ich stundenlang unter einem Wasserfall sitzen konnte, sind lange vorbei. Abhärtung nennt man das.
    Wir befinden uns in Schleiede, der Felsenstadt, genau vor dem Kaufhaus. Sogar dieses riesige Gebäude ist festlich geschmückt, an den Straßenlampen hängen leuchtende Sterne, in regelmäßigen Abständen stehen Weihnachtsbäume auf den Plätzen der Stadt. Ich hatte erst gestern gesehen, wie zwei Machomei den Riesenbaum genau vor dem Kaufhaus aufgerichtet hatten, anschließend waren mehrere Männer auf Leitern daran hochgeklettert, um ihn zu schmücken. Mittlerweile stehen der blonde Trainer und ich genau davor, ich ziehe meinen Schal ein bisschen enger. „So kalt ist dir doch sonst nicht.“, bemerkt Lee, woraufhin ich meine Füße betrachte. Klar, sie stecken in meinen Stiefeln, doch die Stiefel wiederum stecken im Schnee, der in der letzten Woche massenhaft gefallen war, und nun als weiße Decke über Schleiede liegt. Die Straßen sind zwar relativ frei, doch in der Innenstadt kommen die Schneeräumer nur schwer voran, darum liegt hier noch extrem viel. „Weiß ich, ich hätte vielleicht noch den zweiten Pulli anziehen sollen.“, klappere ich zwischen den Zähnen hervor, spanne dann für einige Sekunden die Bauchmuskeln an.
    Davon wird es ein wenig besser. Gut so. „Denk dran, du wolltest unbedingt noch auf den Markt.“ – „Hast ja Recht, hast ja Recht! Aber dann wärm mich bitte ein wenig.“, er erwidert nichts, verstärkt jedoch seine Umarmung. Ich fühle mich großartig, jeder Tag an seiner Seite ist ein neues Abenteuer… und in dieser zauberhaften Nacht will ich mit niemand anders zu tun haben als mit ihm. Ich sehe mich um, Familien sind auf dem Weihnachtsmarkt genauso vertreten wie Singles, die Straßen sind zwar nicht mehr so voll wie zur Hauptverkehrszeit, dennoch sind viele Menschen unterwegs. Ich sehe auf meine Armbanduhr: es ist kurz vor 7 Uhr abends. Ein Shnebedeck läuft vor mir über die Straße, verschwindet hinter einem Stand, an welchem heiße Getränke angeboten werden. Lees Blick trifft meinen, wenig später stehen wir an besagtem Stand, in meinen Händen dampft ein Becher mit heißer Schokolade. Ein Lied kommt mir in den Sinn. „Shake it up, shake it up…“, und leise singe ich die Melodie mit. „Herrliche Nacht, oder?“, fragt Lee, er ist ein Träumer, genau wie ich. „Kann man wohl sagen.“, pflichte ich ihm bei. „Ich frage mich, ob…“ – „Ob was?“, ich streiche mir eine Strähne meiner langen, braunen Haare aus dem Gesicht und versuche zu ergründen, was er meint. „…naja, vielleicht klappt es. Vertrau mir, das wird super!“, er ist auf einmal begeistert von einer Idee, wir trinken die Getränke aus und machen uns auf den Weg. Wenn er nicht verraten will, worum es geht, dann werde ich mich wohl überraschen lassen müssen. Seufzend kuschele ich mich an Lee, mein Blick streift ein Mädchen vor uns. Sie scheint allein auf dem Weihnachtsmarkt zu sein. Sie bemerkt mich, schaut jedoch schnell in eine andere Richtung.
    Nicht zu schnell, doch auch nicht zu langsam gehen wir durch die verschneiten Straßen Schleiedes. Ich betrachte die Buden um uns herum, die Lichterketten an den Dächern, die fröhlichen Gesichter der Kinder. Manche der Erwachsenen wirken gehetzt, als hätten sie noch dringend Besorgungen zu machen, andere lassen sich von ihren Kindern anstecken und sehen entspannt aus. Lee führt mich zielstrebig durch Schleiede, ich achte nicht so auf den Weg. Es reicht, wenn er das tut. Im Schaufenster eines Juweliers sehe ich eine wunderschöne Kette; ein silbernes Band trägt einen Anhänger, der ebenfalls silbern glitzert und einen Mond darstellt. Ich beiße mir auf die Lippe und schaue weg, ich weiß, dass mein Freund bereits ein Geschenk für mich hat. Meine Stiefel knirschen leise im Schnee, ich überlege, wie diese Schneemassen den Ansturm der ganzen Passanten hier überstehen konnten. „Driftlon, komm zurück!“, ruft eine Kinderstimme vor uns, als ich den Blick hebe, sehe ich eine Familie aus 4 Personen, eines der Kinder versucht, ein widerspenstiges Ballonpokémon einzufangen, doch es lässt sich immer weiter vom Wind in die Luft tragen. „Sieht nicht gut aus.“, meint Lee, ich nicke nur. Noch könnte ich springen. „Es ist Weihnachten…“, gibt er zu bedenken, woraufhin ich ihm einen Kuss auf die Wange drücke. „Ich tu mir schon nichts! Warte kurz.“. Schnell gehe ich vor, sehe mich dabei gut um. Meine Beinmuskeln sind gut trainiert, das Driftlon könnte ich mit einem Sprung erreichen. Dann müsste ich nur diese Schnüre zu fassen bekommen und sicher landen. Hindernisse sind, Gott sei Dank, nicht im Weg, die Straße ist relativ frei, außer der Familie und uns sind nur wenige andere Leute unterwegs, und das auch nur in einiger Entfernung. Zu den Seiten der Straße stehen zwar noch Buden herum, doch die sind teilweise schon zu, die Besitzer bleiben bei der Kälte lieber im Inneren, ich behindere also niemanden. Dummerweise fliegt Driftlon immer schneller nach oben, ich brauche eine kleine Hilfe. Also renne ich auf eine der Buden zu, die noch relativ nah an uns dran steht, springe ab, packe das Dach und ziehe mich daran hinauf. Das immer drängender werdende Schreien des Kindes, die beruhigenden Rufe der Mutter und den besorgten Ladenbesitzer ignoriere ich, so gut es eben geht. Als ich auf dem Dach stehe, fällt mein Blick kurz auf eines der Fenster schräg über mir, es ist die zweite Etage eines Kleidergeschäfts. Ein Mann mit roter Jacke, roter Hose, weißem Vollbart und einer roten Mütze sieht mich an, er ist ein wenig übergewichtig und neben ihm befindet ein Jutesack, der offenbar prall gefüllt ist. Das Geschäft ist beleuchtet, hinter ihm laufen auch noch vereinzelt Leute vorbei, die Einkäufe erledigen. Er zwinkert er mir verschwörerisch zu, dann wendet er sich um und verschwindet. Kann das sein? Ich schüttele ungläubig den Kopf und sehe mich nach Driftlon um. „So, dann wollen wir mal.“, schnell gehe ich in die Hocke, hole tief Luft, hoffe, dass meine Jeans nicht reißt.
    Dann springe ich ab, im Sprung merke ich, dass Driftlon eine Tendenz dazu hat, nach links abzudriften. Meine Hand erwischt das linke Band gerade noch so, mir wird erneut kalt, krampfhaft versuche ich, nicht loszulassen. Das kleine Pokémon ist stark, anstatt zu fallen, schwebe ich durch die Luft. Mit der einen Hand halte ich das Driftlon fest, mit der anderen meine Mütze, sie hält nicht wirklich stabil, ist einem Barett nachempfunden und dient eigentlich nur dazu, gut auszusehen. Leicht wie eine Feder komme ich unten auf, reichte dem kleinen Jungen sein Pokémon. „Danke!“, strahlt er, ich lege den Kopf schief und lächle ihn kurz an. „Pass in Zukunft lieber auf, im Wind sind diese Ballonpokémon extrem schnell weg!“, rate ich ihm, er nickt freudig. Das kleine Pokémon scheint enttäuscht zu sein, aufmunternd streichele ich es. „Beim nächsten Mal spielst du Verstecken mit jemandem, der dich nicht sofort findet.“, flüstere ich ihm zu. Dann läuft der Kleine zu seinen Eltern zurück, die ihn schon erwarten. Das wäre geschafft… in Erwartung, Lee dort zu sehen, drehe ich mich um, doch er ist nicht mehr da, wo ich ihn hatte stehen lassen. „Lee? Lee!“, beim zweiten Mal rufe ich, doch er taucht nicht auf. Wo ist er nur? Ist er schon vorgegangen? Nein, ich weiß nicht, welche Überraschung er für mich hat. Beunruhigt drehe ich mich um, gehe einen Schritt, sehe dabei über die Schulter.
    Dann pralle ich gegen etwas Weiches und schaue blitzschnell nach vorn. Ich erblicke viel schwarz, merke, dass es sich um eine Jacke handelt. Mein Kopf ruckt hoch, ich sehe in Lees Gesicht, Erleichterung durchströmt mich. „Wo warst du?“ – „Ich habe mir die Gestirne angesehen.“, meint er, diese Formulierung klingt irgendwie merkwürdig. Wieso sagt er nicht „Sterne“? Ich störe mich jedoch nicht weiter darum, lege meinen Arm um seine Taille, fühle seine Umarmung, wir gehen weiter. Ich will noch einen letzten Blick auf die Kette im Schaufenster hinter uns werfen, drehe mich halb um, doch der kleine Sockel ist leer. Schade… mein Blick wandert zu Lee, mir kommt ein Gedanke. Würde er…? Nein, unmöglich. Er hatte gesagt, er hätte bereits ein Geschenk, und wenn er jetzt ein zweites hätte, würde er mich in Verlegenheit bringen.
    In fast allen Schaufenstern hängen Werbeplakate, die Top-Preise im Inneren anbieten, die letzten Einkäufe vor Weihnachten werden getätigt. Lee biegt ab, führt mich durch den verschneiten Park. Das Einkaufsviertel liegt nun hinter uns, ich frage mich immer öfter, was er wohl vorhat. Einige Minuten vergehen, in denen ich nur vereinzelt entfernte Stimmen, meinen Herzschlag und das Knirschen unserer Stiefel im Schnee hören kann. Es ist fast komplett dunkel, nur das diffuse Leuchten des Schnees kann ich erkennen. Mein Atem steht in weißen Wölkchen in der Luft. Schließlich bleibt Lee stehen, ich schaue hoch. „Schleiede-Eisbahn“, steht auf einem weißen Schild geschrieben, was über dem Eingang eines großen Gebäudes hängt…es steht mitten im Park, zwischen Bäumen und Büschen. Die Tür geht auf, dennoch ist es im Inneren dunkel, wo sind wohl die Betreiber hin? Wir treten in das dunkle Gebäude, ich sehe einen Empfangstresen vor uns, dahinter hängt eine Tafel mit den Öffnungszeiten. Schnell reibe ich meine Hände aneinander, mir wird wieder etwas wärmer. „Merkwürdig.“ – „Finde ich auch.“ – „Ich hab da was gehört, wollen wir nachsehen?“, schlägt Lee vor, ich nicke nur. Die Dunkelheit macht mir nichts aus, aber so ein verlassenes Gebäude jagt mir auch schon mal einen Schauer über den Rücken. Vorsichtshalber prüfe ich, ob meine Pokébälle noch da sind, man kann ja nie wissen. Erleichtert entspanne ich mich, als ich sie in meiner Jackentasche spüre, ich verlasse mich nur ungern allein auf Lee, er soll wissen, dass ich seine Liebe wert bin, und das kann ich erreichen, wenn ich mir selbst helfe. Gemeinsam laufen wir über den grauen Teppichboden, der im Vorraum ausgelegt ist, mehrere Glasdoppeltüren führen in angrenzende Räume. Eine ist nur angelehnt, als Lee die Hand auf den Griff legt, sehe ich mich schnell um. Hoffentlich störten wir niemanden. Leise stößt er die Tür auf, wir huschen hindurch. Bevor sie zufällt, stelle ich mein Bein in den Türspalt, es schmerzt kurz, doch zumindest macht sie so keinen Krach.
    Als ich nach vorne sehe, merke ich, dass wir in eine Art langläufigen Umkleideraum gelangt sind. Ich nehme Lees Hand, deute mit der anderen auf ein Schild, welches stilisiert eine weibliche Comicfigur abbildet. „Tja, Freundchen, Mädchenumkleide.“, flüstere ich, woraufhin er mir zuzwinkert und weitergeht. Die eine Hälfte des Raums ist von der anderen durch eine lange Theke abgetrennt, links davon stehen Bänke, wie man sie aus der Schulsporthalle kennt, zwei Bänke stehen mit der Rückseite zueinander, dazwischen sind Haken für Kleider oder Jacken angebracht. Der rechte Bereich ist vollgestellt mit Regalen, in welchen hunderte von Schlittschuhen lagern. Normalerweise bekommen die Mädchen wohl hier ihre Schlittschuhe… mein Blick fällt auf die Tür am Ende des Raums, Licht fällt hindurch. Als wir nähertreten, erkenne ich eine riesige Halle…
    „Verdammt, das kann doch nicht wahr sein!“, ich und Lee stehen knapp hinter der Tür, in der Halle befinden sich mehrere Männer, die scheinbar Arbeiten verrichten. Doch statt Eis befindet sich nur Wasser dort, wo man später Schlittschuhlaufen sollte! Deckenleuchten machen zumindest eine relativ gute Sicht möglich, ihr Licht fällt auf die Szenerie vor uns. „Was ist mit dieser Maschine los?“, wettert derselbe Mann, er ist ziemlich groß und trägt einen blauen Overall sowie einen gelben Arbeiterhelm. Scheinbar ist den Männern kalt, fast alle tragen Handschuhe und einen Schal. Ich überlege schnell, das Problem für die Inaktivität der Halle lag also im Maschinenraum, wenn ich nicht allzu sehr irre. Dummerweise kenne ich mich nicht in Eishallen aus, wie genau werden die kalt gehalten? „Wissen wir nicht. Irgendwas scheint nicht zu stimmen.“, ein zweiter Mann antwortet, er klingt leise und bestimmt. Der Große lässt sich nicht beruhigen. „Findet das verdammte Problem, wir müssen morgen früh die Tore öffnen!“ – „Wir sind doch dabei.“. Lee greift in seine Jackentasche, ich muss nicht lange überlegen, was er vorhat. Scheinbar haben die Arbeiter keine Eispokémon, das Wasser soll künstlich zum erkalten gebracht werden. Ich taste nach Rotoms Ball, während Lee sicherlich zu seinem neuen Sterndu greift. „Um… Gomenasai, Sie sehen aus, als ob sie Hilfe bräuchten.“, ich trete in die Halle, meine Angewohnheit ist es, oft japanische Ausdrücke zu verwenden, wenn sie nicht allzu lang sind. Scheinbar ist der Augenblick für Fremdsprachenkenntnisse ungünstig. „Wir haben geschlossen!“, fährt er mich an, der Typ, der eben als Zweiter geredet hatte, legt ihm eine Hand auf den Arm. „Nicht so grob, die beiden wollen sicher hier Schlittschuhlaufen. Entschuldigen Sie, wir haben diverse technische Probleme…“, mit dem zweiten Teil spricht er mich an. Verwirrt lege ich den Kopf schief, wende mich an Lee. „Hat er mich gerade gesiezt?“ – „Ja, hat er.“ – „Oh…“, ich mag es nicht, gesiezt zu werden, ich fühle mich dann so alt… „…, von denen wir leider nicht wissen, welcher Art sie sind. Bitte geduldet euch bis morgen früh, ja?“, endet er, scheinbar hat er mitgehört.
    „Wo ist die Maschine, die das regelt?“, will ich wissen, doch offenbar habe ich wieder die falsche Frage gestellt. „Das ist kein Kinderspielplatz, dort wird gearbeitet! Wir müssen…“ – „Hören Sie mal.“, Lees Stimme ist ruhig, wie immer. Doch er kann es nicht ausstehen, wenn mich jemand blöd anmacht, schließlich wollen wir nur helfen. „Wir sind vielleicht in der Lage, dafür zu sorgen, dass Sie ihren Termin einhalten können, also schreien Sie das Mädchen nicht an. Und nun zu den Fakten, die Halle hier war doch schon eröffnet, oder nicht? Daher nehme ich einfach mal an, dass irgendwas passiert ist, was die Maschine außer Kraft gesetzt hat.“ – „Nein.“, antwortet der Ruhige, geht weiter auf Lee ein. „Die arbeitet, darum wissen wir ja nicht, was los ist. Sie arbeitet normal, die Messwerte stimmen alle. Und doch wird es hier einfach nicht kalt genug!“ – „Gut, wir sehen uns das an. Maria?“ – „Allzeit bereit. Los, Rotom!“ – „Sterndu, los!“, prompt steht ein orange-blauer Kühlschrank vor mir, Sterndu macht es sich zu Lees Füßen bequem. Ich ziehe die Handschuhe aus und hauche meine Hände an, wortlos nimmt mein Freund sie und wärmt sie mit den seinen. Dankbar lächele ich ihm zu, dann drehen wir uns erneut zu den Arbeitern um. „Glaubt ihr, ihr schafft das?“ – „Klar!“, versichert Lee, zufrieden sieht der Große nicht aus. „Als wären wir nicht schon selbst auf die Idee gekommen! Aber wenn ihr das Eis einmal einfriert, taut es auch wieder auf. Wir müssten jede halbe Stunde alle Leute vom Eis holen, damit ein Eispokémon es neu festigt!“ – „Darum habe ich mein Rotom dabei. Es kann in eure Maschine schlüpfen und nachsehen, was damit nicht stimmt!“, weise ich ihn zurecht, er sieht mich an, schweigt jedoch. Ich gehe in die Hocke, muss dafür Lees Hand loslassen. „Rotom, komm mal mit. Wir haben da einen Spielplatz für dich, okay?“ – „Tomtomtom!“, macht es, klingt wie ein alter Flugzeugmotor. Der ruhige Arbeiter tritt auf mich zu, weist auf eine Metalltür auf der anderen Hallenseite. Das, was später das Eisfeld sein sollte, ist von einer 1 Meter hohen Wand aus Holz abgetrennt, in regelmäßigen Abständen sind kleine Türen eingebaut, durch die man dann mit den Schlittschuhen aufs Eis kann. Um zur Tür zu kommen, müssten wir über das Wasser… „Lee, fang an, okay?“.
    „Sterndu, Eisstrahl!“ – „Ha!“, das Sternpokémon macht wie immer ein Geräusch, als würde es ruckartig ein Gewicht heben, aus der fünften Spitze schießt weißes Licht hervor, trifft das still liegende Wasser. Langsam geht Lee mit seinem Partner über den gefrorenen Teil, der Arbeiter und ich gehen hinterher. Auf dem Weg passe ich höllisch auf, setze vorsichtig einen Fuß vor den anderen. Meine Stiefel haben leider kaum Profil, darum ist es leicht möglich, dass ich…
    „Uh!“, entfährt es mir, als mir tatsächlich der linke Fuß wegrutscht, ich gleite aus und falle hin. Unwillkürlich reiße ich die Arme nach hinten, um den Sturz abzufangen, doch zwei Arme umfassen meine Taille, halten mich fest, ziehen mich wieder auf die Beine. Kaum hatte der Schreck eingesetzt, war er wieder vorbei, Lee verharrt, seine Hände ruhen auf meinen Hüften, dann lässt er los und zwinkert mir schelmisch zu. „Aufpassen, Maria!“ – „Klar doch. War nur ein Test.“, scherze ich und gehe weiter. Systematisch friert Sterndu das ganze Wasser ein, doch der Arbeiter und ich sehen nicht zu, wie es fertig wird, auf der anderen Seite öffnet er die kleine Tür, wir treten hindurch. Ich wende mich kurz um, die anderen Männer diskutieren weiter, offenbar glauben sie nicht daran, dass ich helfen kann. Schulterzuckend betrete ich einen weiteren Raum, und mir stockt der Atem. Es riecht nach Öl, Wasserdampf hängt in der Luft. „So, hier sind alle Maschinen aufgebaut, die für unsere Halle wichtig sind. Kühlung, Licht, sogar die Heizung für das Restaurant über uns, das alles wird von hier aus geregelt. Wie du siehst, läuft alles normal… mir sind die Ideen ausgegangen.“ – „Danke. Rotom, dann mal los.“, das Geisterwesen schwebt an das metallene Gehäuse heran, summt einmal kurz und taucht dann ein. Das Metall wellt sich leicht, als wäre es aus Wasser, ich nehme wahr, dass es im Raum einmal flackert. „Rotom sieht sich genau in der Maschine um, wenn es jemanden gibt, der euch helfen kann, dann ist Rotom das.“, sage ich, woraufhin der Mann nickt, sich dann um einige andere Maschinen kümmert. „Ich verstehe, sag mir bitte Bescheid, wenn es fertig ist, ich muss dafür sorgen, dass hier nichts ausfällt!“, ruft er über die Schulter. „Ist gut.“, meinte Stimme schallt durch den sonst leeren Maschinenraum. Rotom bleibt relativ lange in der Maschine, etwa 10 Minuten vergehen, ein wenig unruhig gehe ich hin und her. Schließlich lege ich beide Hände an die metallene Hülle, fühle mit einem Mal einen Schock durch meinen gesamten Körper jagen, werde zurückgeschleudert und falle auf den Rücken. Ich beiße die Zähne zusammen; was war denn das bitte schön?
    Funken tanzen über die Maschine, ein paar davon springen auf mich über, verglühen jedoch, ohne mir wehzutun. So schnell ich kann, rappele ich mich hoch und sehe an mir herunter; allerdings scheint nicht mal meine Kleidung etwas abbekommen zu haben. Komisch. Was ging in dieser Maschine vor? Vorsichtig gehe ich näher heran, bereit, beim kleinsten Zeichen von Gefahr wegzulaufen. Es rauscht in meinen Ohren, die Maschine vor mir summt leise, auf einmal wellt sich das Metall vor mir. Rotom kommt wieder heraus, doch es hat seine Kühlschrankform nicht mehr, ich frage mich kurz, warum. Dann wird mir klar, dass Rotom irgendwie angeschlagen aussieht, strecke die Arme nach ihm aus. „Rotom! Alles klar bei dir?“, rufe ich, will es in den Arm nehmen, da merke ich, was für einen Fehler ich gerade begehe. Das ist nicht mein Rotom! Seine Präsenz fühlt sich anders an, und Rotom gibt seine momentane Form nicht so leicht auf. Als sich das Gehäuse der Maschine abermals kräuselt, und ein weiteres Rotom herauskommt, weiche ich zurück. Es brummt bedrohlich, diesmal ist es allerdings meins! „Was…“, stammele ich, unterbreche mich jedoch. Logisch! Ein zweites Rotom hatte die Maschine manipuliert, die beiden hatten eben gekämpft, darum war ich getroffen worden. Das alles schießt in wenigen Sekunden durch meinen Kopf, mein Pokémon scheint in einer besseren Verfassung zu sein als der Fremdling. „Rotom, los, Donnerblitz!“, rufe ich, woraufhin das andere Elektropokémon einmal durch meine Brust rast und aus meinem Rücken wieder hervortritt. Ich sehe runter, mein Körper wellt sich, genau wie das Metall eben. ‚Es ist auch ein Geist, Maria!‘, ruft mir eine innere Stimme zu, es gelingt mir, mich zusammen zu reißen. Mit statischem Brausen versucht der Eindringling auszuweichen, doch mein Partner ist viel zu schnell. Rotom verfolgt seinen Gegner, trifft einige Male, und als ich Spukball befehle, ist der Kampf gelaufen.
    „Alles okay?“, der Arbeiter hat den Krach gehört, kommt beunruhigt herüber. „Ach, es war nur ein zweites Rotom, es hat die Maschine wahrscheinlich anders laufen lassen, als sie sollte.“, kläre ich ihn auf. Er sieht mich ungläubig an. „Ein Rotom? Hätte ich nicht gedacht… wie kommt es hier rein?“ – „Weiß ich nicht. Aber ich glaube, die Maschine dürfte nun wieder normal funktionieren.“ – „Vielen Dank, Kleine!“, er wirkt erleichtert, sieht auf seine Uhr. Mich drängt es, zurück zu Lee zu kommen, darum mache ich mich auf den Weg. Der Mann hinter mir prüft noch einige Anzeigen, scheint zufrieden zu sein, denn er folgt mir relativ schnell. Als wir in die Halle treten, sehe ich weißen Nebel, der die Eisfläche bedeckt, gestatte mir ein Lächeln über meinen Erfolg, dann streichele ich mein Rotom über die Kühlschranktür. Naja, so sieht es halt aus, und ich bin stolz darauf, wie stark es ist. „Das hast du gut gemacht, Rotom.“ – „Tomtom!“, es brummt mich fröhlich an, ich rufe es in seinen Ball zurück. „Ruh dich aus, das war super.“, flüstere ich, schaue nach vorn. Lee wartet an der kleinen Holzbalustrade. „Fertig?“, will er wissen, als Antwort recke ich meinen behandschuhten Daumen in die Höhe. „Gut!“, lacht er, deutet hinter sich. „Ich nämlich auch. Lust auf eine Generalprobe?“
    Wenig später ist die Halle wieder stärker erleuchtet, ich habe mein Plinfa aus seinem Ball gelassen, weil es das Eis liebt. Es wäre unfair, ihm diese Möglichkeit, Eis unter den Füßen zu haben, entgehen zu lassen. Die Arbeiter haben sich anderen Dingen zugewandt, die noch erledigt werden müssen, merkwürdigerweise hat die Halle noch einige andere Besucher angelockt. Ich sehe ein älteres Ehepaar, das Mädchen von vorhin, eine Gruppe Teenager. Die Gruppe besteht aus 4 Jungs und 3 Mädchen, sie scheinen trotz der fortgeschrittenen Uhrzeit noch Spaß haben zu wollen und rasen über das Eis. Lee und ich sitzen auf einer der Bänke außerhalb des Feldes, ich ziehe meine Stiefel aus. Meine Füße sind durchgefroren, ich hoffe, dass die Bewegung Reibungswärme erzeugt und ich mich danach besser fühle. Langsam ziehe ich weiße Schlittschuhe an, die ich mir ausgeliehen hatte, stehe zuerst etwas wacklig, werde jedoch sicherer, als Lee mich stützt. Hand in Hand betreten wir das Eis, ich bin lange nicht mehr Schlittschuh gelaufen… doch nach wenigen Sekunden sind alle Bewegungen wieder präsent, ich weiß, wie ich das Gewicht verlagern muss, um schneller zu werden. Dass mein Freund mich hält, verleiht mir zusätzlich Sicherheit, entspannt laufen wir eine Bahn. An der Rückseite wird die Wand hochgefahren, der Sternenhimmel wird sichtbar, sowie die umliegenden Bäume des Parks. Ich bremse, komme neben Lee zum stehen, halte mich an der Balustrade fest, sehe nach oben. „Das sieht so schön aus.“, raune ich, möchte die zauberhafte Atmosphäre nicht durch zu lautes Sprechen zerstören. Alle anderen Besucher habe ich quasi ausgeblendet, wollte so viel wie möglich von diesem Moment aufnehmen. Plinfa stößt sanft gegen meine Beine, es hat uns begleitet, sein Tempo ist beeindruckend. Kurz bücke ich mich, um es aufzuheben, und auf den Arm zu nehmen. Damit habe ich wieder eine Hand frei, die andere stützt das kleine Pinguinpokémon. „Es ist Vollmond.“, ergänzt Lee, ich stelle mich auf die Zehenspitzen, küsse ihn auf die Wange.
    „Hey, ihr!“, ich drehe mich um, balanciere mich aus. Eines der Mädchen steht vor uns, sie hat rotes Haar und scheint nervös zu sein. Verlegen sieht sie uns an, als hätte sie bei etwas Hochheiligem gestört. Naja… gewissermaßen stimmt das sogar. „Ja?“, fragt Lee, sie schluckt und hält beide Hände gefaltet vor der Brust. „Habt ihr… habt ihr vielleicht Lust auf ein Wettrennen?“, ihre grünen Augen blitzen freudig, als ich mich an den Blonden wende. „Was meinst du?“ – „Klingt nach Spaß. Aber nur, wenn du auch willst.“, lächelnd drehe ich mich zu dem Mädchen um, sie scheint etwas jünger zu sein als ich, ihre Freunde drücken sich ein bisschen im Hintergrund herum. Naja, bis auf einen Jungen, er ist noch weiter hinten in der Halle und befragt das Mädchen, welches mir auf dem Weihnachtsmarkt aufgefallen war. Ich stoße mich von der Balustrade ab, setze Plinfa aufs Eis, folge der Rothaarigen. Kurze Zeit später sind auch der andere Junge und das Mädchen bei uns, ich frage sie nach ihrem Namen. „Sandra…“, murmelt sie, sieht mir dabei nur kurz in die Augen. „Schöner Name!“, aufmunternd lächele ich ihr zu, ein wenig erinnert sie mich an mich selbst, als ich jünger war. „Die Regeln!“, beginnt der Typ neben mir, Lee sieht ihn amüsiert an. „Wir machen eine Art Short-Track, das heißt, wir fahren 6 Runden. Jeder muss ein Pokémon als Partner haben, ihr müsst euch an den Händen halten. Und wer loslässt, verliert. Kapiert?“ – „Kapiert!“, echoe ich brav, rufe Plinfa zurück. Den Pinguin kann ich nicht über 6 Runden an seiner kleinen Flosse halten, ich müsste tief gebückt laufen. „Los, Zorro!“, rufe ich Galagladi aufs Feld. „Gal!“ – „Zwei Beine wären wirklich von Vorteil. Los, Kicklee!“, Lee nimmt meinen Gedanken wie so oft auf, und wählt ebenfalls einen Kampf-Typ.
    „Auf los geht es los.“, flüstert der zweite Junge, ich ducke mich ein wenig, um von vornherein mehr Schwung zu haben. Galagladis Hand liegt in meiner Rechten, wo ich keinen Handschuh trage. Ich habe ihn vorhin ausgezogen, um Lees Hand zu spüren, und ich glaube, der Handschuh ist in der Umkleide. „3.“, ruft die Rothaarige, „2“, fahre ich fort, Spannung baut sich in meinen Beinmuskeln auf. „1“, Lees sanfte Stimme. „Und los…!“, presst der erste Junge zwischen den Zähnen hervor. Mit dem rechten Bein stoße ich mich, so fest ich kann, ab, die Kufen des Schlittschuhs schneiden eine kleine Furche in das Eis, ich schieße mit Galagladi an meiner Seite nach vorn. Der Schwertkämpfer kann mithalten, neben mir sehe ich meinen Freund mit seinem Kicklee, auf der anderen Seite strengt sich das Mädchen an, welches uns gefragt hat, ob wir mitmachen wollten. „Wie heißt du eigentlich?“, frage ich sie zwischen den Atemzügen, als wir eine halbe Bahn gelaufen sind. Sie hat ein Lohgock dabei, welches ebenfalls schnell auf dem Eis ist. Ich vermute, es schmilzt eine dünne Eisschicht, um auf dem Entstehenden Wasser zu gleiten… oder auf dem Wasserdampf, je nachdem, wie heiß es momentan ist. „Cassy ist mein Name. Und wie heißt du?“ – „Maria. Und das ist Lee.“, stelle ich den Blonden vor, ich habe genug Puste dafür. Der Rhythmus ist wieder da, ich höre „Shake up Christmas“ bei jedem neuen Anschwung… und werde immer schneller dadurch. Musik hat eine merkwürdige Wirkung auf mich, ich kann es nicht beschreiben… als würde Champagner durch meine Adern fließen, und kein Blut. Natürlich ist das unmöglich, aber ich beschreibe nur, was ich fühle. Galagladi und ich sind beinahe synchron in unseren Bewegungen, immer, wenn ich auf dem linken Bein Schwung hole, tut es Zorro, so lautet sein Spitzname, es mir nach. Nach 2 Runden liege ich vorn, Lee ein wenig hinter mir, dahinter das Mädchen vom Weihnachtsmarkt, und noch weiter hinten die anderen. Cassy hat in einer Kurve ihr Lohgock verloren, es war zu schnell und ist nach vorn ausgebrochen, nun schaut sie von der Mitte des Eisfelds aus zu. Dann, in einer weiteren Kurve, passiert es: ich passe nur kurz nicht auf, drehe mich herum, um zu schauen, wo der Rest bleibt. Ich habe das ältere Ehepaar vergessen, welches ebenfalls auf der Eisfläche ist, als ich wieder nach vorn schaue, sind sie, wie aus dem Boden gewachsen, genau vor mir. Mir bleiben nicht allzu viele Möglichkeiten: geschockt lasse ich Zorros Hand los, verfluche meine Dummheit im nächsten Moment, springe ab, segle über die Köpfe der beiden hinweg, meine Haltung entspricht der einer Bockspringerin… und die Landung auf dem Eis ist nicht eben sacht. Unsicher lande ich auf beiden Füßen zugleich, versuche verzweifelt, das Gleichgewicht zu halten. Da meine Geschwindigkeit noch zu hoch ist, rase ich weiter geradeaus, kann nicht mehr steuern, wohin es geht, die Balustrade kommt mit alarmierendem Tempo auf mich zu. Auf einmal ist Lee vor mir, wie er das geschafft hat, weiß ich nicht, aber er ist da, streckt seine Arme nach mir aus, ich pralle gegen seinen Körper und bleibe abrupt stehen. „Damit sind wir wohl disqualifiziert, was?“, frage ich leise, er lacht nur. „Na und? Ich hatte noch nie einen so hübschen Unfall.“ – „Ich bin ein Unfall?“ – „Verdreh mir nicht die Worte im Mund, meine Schöne!“, meint er mit einer gewissen Theatralik, die typisch für ihn ist. Ich muss nun auch lachen, das hat er eben an sich, und dafür liebe ich ihn. Man kann in seiner Gegenwart nie lange in düsterer Stimmung sein. Galagladi kommt neben mir zum stehen, Kicklee auf der anderen Seite. Nun drehe ich mich um, sehe die Gruppe vor mir, erfasse zugleich den Schnee, der durch die geöffnete Rückwand hereinweht, das geheimnisvolle Licht, welches auf uns herab strahlt. Es ist Weihnachten… gleich würde ich mit Lee nach Hause gehen, wo noch einige Freunde auf uns warten, im Moment wollte ich diesen Moment festhalten. „Ich habs geschafft!“, jubelt das eine Mädchen, und zwar jenes, welches ich auf dem Markt vorhin gesehen hatte. „Glückwunsch!“, lächele ich ihr zu, gehe auf sie zu „Glückwunsch, Sandra. Ich habe eine Frage an dich: Hast du Lust, mit auf unsere Weihnachtsfeier zu kommen?“, meine Frage überrascht sie, ich sehe es in ihren Augen. „Äh… gern…klar, danke!“, meint sie, woraufhin ich sie fröhlich anlächle. „Aber zuerst: eine heiße Schokolade für alle!“, rufe ich, heute gingen aber auch die Gedanken mit mir durch! In dieser Eishalle, in die der Schnee fiel, will ich den anderen etwas Gutes tun. Wenig später ersetze ich die Schlittschuhe durch meine Stiefel, das weiche Material wärmt mir die Füße. Ich sitze auf der Bank hinter der Balustrade, hier kann man sich im Normalfall bestimmt super ausruhen. Vor mir steht Lee, und die anderen kommen auch nach und nach vom Eis. Wir gehen gemeinsam aus der Halle, in der Mädchenumkleide hebe ich meinen Handschuh auf und streife ihn über, Galagladi, Cassy, Sandra und 2 weitere Mädchen folgen mir.
    Kurz darauf fühlt sich mein Bauch angenehm warm an, das ist schon der zweite heiße Kakao an diesem Abend. Wir verlassen das Gebäude, finden uns im Freien wieder. „Wow!“, ruft eines der Mädchen, ich kann ihr gut nachfühlen: es schneit, in dichten Flocken fällt Schnee auf die Erde. Ich sehe in den Himmel, die Sterne sind nicht mehr zu sehen, dafür tobt ein wahres Schneegestöber in der Luft um uns herum. „Ihr wolltet also gar nicht so lang bleiben?“, nehme ich den Faden des Gesprächs auf, was wir in Inneren begonnen hatten. Das Mädchen schüttelt den Kopf. „Nein, wir waren nur zufällig da, und haben gesehen, dass die Halle doch schon wieder offen ist. Darum…“ – „Verstehe.“ – „Aber nun müssen wir los, frohe Weihnachten wünschen wir euch!“, ruft Cassy, wir winken ihr und ihren Freunden zum Abschied.
    „Hast du das vorhin ernst gemeint? Das mit der Feier.“, will Sandra wissen, wir entfernen uns immer weiter von der Eishalle, laufen durch den Park. Ich habe Galagladi zurückgerufen und Plinfa herausgeholt, es fühlt sich auch im Schnee wohl. Der Blonde geht links von mir, Sandra rechts. Übermütig lege ich ihnen meine Arme um die Schultern, lasse mich ein wenig stützen. „Klaro! Niemand sollte Weihnachten allein verbringen, und du sahst nicht gerade fröhlich aus.“ – „Ich will keine Umstände machen.“ – „Tust du schon nicht, keine Sorge.“. Meine Füße werden wieder kalt, aber es macht mir nichts mehr. Ich sehe runter, schaue eine Weile zu, wie ich Spuren im Schnee hinterlasse. Meine Beine bewegen sich wie von selbst, gleich würden wir im warmen Haus sitzen. „Konfuzius sagt: Es ist egal, wie lang ein Weg ist, solange man ihn mit Freunden geht.“, merkt Lee an, ich wende den Kopf. „Stimmt. Also, Sandra, wieso beschreitest du diesen Weg nicht mit uns?“ – „Vielen Dank, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll…“, stammelt sie, ich drücke die Beiden an mich und kann mit dem Lächeln nicht mehr aufhören. Weihnachten ist einfach wunderschön… vor allem im Schnee. Langsam lege ich den Kopf zurück und schließe die Augen.


    wie gesagt, es war nur zum spaß eine teilnahme... hoffe ich gewinne was xD falls es nicht auffällt: ich habe mich bemüht, pokémon vorkommen zu lassen, die man "an den christbaum hängen" könnte. (z.B.:driftlon=christbaumkugel/ sterndu=stern halt) aber das nur am rande. verbesserungen brächten leider nichts, da die frist weg ist, doch kommis sind gern gesehen :) bis zum nächsten mal...
    mfg
    DoD

  • so, sumimasen, ich lasse euch erneut warten. pünktlich zum jahreswechsel kommt vorraussichtlich das letzte kapitel von depth pearl, jedenfalls sieht es bisher so aus, als wäre es das letzte... wer es nicht lesen will, weil er den trennungsschmerz nicht verkraftet, das kann ich verstehen, schließlich ist es auch für mich nicht gerade leicht. doch ich muss euch bitten, noch geduld bis samstag zu haben, ich habe bisher 7 seiten, doch das kapitel wird länger als alle vorangegangenen, darum brauche ich noch ein wenig. aber samstag wird es gepostet, keine sorge. bis dann also,
    mfg
    DoD

  • Liebe Leserinnen und Leser.
    Es ist soweit: das letzte offizielle Kapitel von Depth Pearl wird nun gepostet... allerdings kommt morgen oder sogar noch heute abend ein Epilog hinzu, der darf ja nicht fehlen. Das füge ich nur schonmal hinzu, damit niemand das Topic closed bevor der Epilog da ist. Danach wird die Story allerdings nicht mehr im Shippingbereich zu lesen sein, sondern unter "Abgeschlossene Fanstories", befürchte ich fast. Viele haben diese Story aufgerufen, viele haben Kommies dagelassen... bei euch allen wollte ich mich noch einmal bedanken. Vor allem bei Payfire, der sogar einen Gastcharakter in der Story bekam, und bei Julika (Mizu), welche das Amt der Betaleserin in der nächsten Story innehaben wird- nachdem sie bei DP schon etliche Fehler berichtigt hat. Danke, ihr beiden! Morgen beginnt das Jahr 2012, und seid versichert, dass ich eine Fortsetzungsstory schreiben werde, ich kann gar nicht aufhören, nachdem ich gemerkt hbe, wie viel Spaß es macht, zu Schreiben. Maria wird noch viel erleben, und vielleicht seid ihr dabei! Jetzt aber viel Spaß, einen guten Rutsch ins neue Jahr, und ich melde mich mit dem Epilog wieder! Auf Kommentare, Verbesserungen und all sowas freue ich mich, wie immer. Ich werde einige Links in das Kapitel einfügen, welche die musikalische Stimmung widerspiegeln sollen, in der ich mich befand... nur, damit ihr besser nachfühlen könnt.
    mfg
    DawnOfDarkrai


    -Anstelle eines Eintrags ist im Tagebuch eine ganze Seite von einem eingeklebten Foto bedeckt, welches Maria, Phione und Lucia zeigt, die fröhlich in die Kamera winken. Im Hintergrund sieht man die elektronische Anzeigetafel des Ewigenau-Turniers. -


    Kapitel 58
    Nicht weinen, Liebes. (Showdown bei Mitternacht, Teil 4)


    27.3.-28.3.2008


    „Dann tut es mir leid.“
    Masuta legte eine Hand an den Schwertgriff, beugte sich leicht vor, seine andere Hand wanderte zu einer kleinen Hängetasche, die er seitlich trug. „Los, Skuntank, Rauchbombe!“, schrie Mars, Johnny rief sein Skorgro erneut. Er wusste, dass es noch angeschlagen war, aber für diesen Kerl sollte es reichen. Zeitgleich drehte er sich halb um. „Männer, los!“ – „Sir, ja, Sir!“, doch als er sich wieder umwandte, wünschte er, er hätte es nicht getan.
    //
    Ich schritt langsam voran, sah das schwache Glimmen der blauen Linien, ich war sozusagen die einzige Lichtquelle. Wir hätten daran denken sollen, Taschenlampen einzupacken… „Verdammt.“, murmelte Lee, ich wusste, was er meinte. „Wo ist denn deine Tasche?“ – „Muss ich verloren haben… Pay, du hast nicht zufällig eine Lampe oder so dabei?“ – „Doch, kla, direkt neben der Kettnsäge.“, kam die Antwort, ich hob die Brauen. Dann merkte ich, dass es nichts brachte, man sah ja nichts. „Scherz, Mann, los, Panferno!“, er rief sein Feuerpokémon… klar! Wieso war ich da nicht selbst drauf gekommen? Sein Schweif warf ein flackerndes Licht auf den Gang ringsum, er war aus denselben schwarzen Steinen gemacht, aus welchen der Tempel selbst bestand. „Es ist Uns zu dunkel. Schaffe er ein größeres Panferno heran.“, befahl Eva, doch Pay antwortete nicht. „Eva, ich glaube, mehr dürfen wir nicht riskieren. Denk dran, wir sind schon einige Minuten herumgelaufen, wenn uns jemand folgt, könnte er den stärkeren Schein sehen.“, entgegnete ich, doch die Blonde schwieg. „Wir glauben, du hast Recht.“, antwortete sie dann. Ich nickte knapp, blickte auf einer Kreuzung in alle Gänge, um sicherzugehen, dass wir richtig waren. Phione führte uns, bisher hatten wir uns aber immer geradeaus gehalten. Plötzlich rumorte es unter meinen Füßen, der ganze Tempel bebte! „Was…“, keuchte ich, Lilith schrie kurz auf, um direkt danach in Gelächter auszubrechen. „Lilith?“ – „Der Tempel tanzt!“, schrie sie, begann, sich im Kreis zu drehen. Schnell warf ich einen Blick zu Lee, er zuckte die Schultern. „Lilith, beruhige Sie sich.“; herrschte Eva sie an und nahm den Arm der Schwarzhaarigen. Merlin schien ungeduldig zu werden, dann sah er mit merkwürdigem Blick über die Schulter. Das Rumoren hörte auf. „Kann es sein…“, murmelte er, dann drehte er sich um. Seine hochgewachsene Gestalt versperrte den Gang. „Merlin?“, fragte ich, er schien mich nicht zu hören. „Kleines Fräulein, ich glaube, das braucht jemand unsere Hilfe.“, wandte er sich an Eva, ich war überrascht. Was hatte er vor? Noch erstaunter war ich, als Eva, ohne sich dagegen zu wenden, zustimmte, und ihm folgte. Sie gingen den Weg zurück, den wir gekommen waren.
    „Was ist das für ein Gefühl?“, Lee schien sich ebenfalls nicht wohl zu fühlen, doch ich wusste nun, was er meinte. Vor dem Tempel schien eine gewaltige Kraft ausgebrochen zu sein. „Macht ohne uns weiter, das sollte ja selbst für euch nicht zu schwer sein, oder?“, kurz hörte ich wieder den für Merlin typischen Spott heraus, nickte jedoch nur. „Wir zählen auf sie, wissen sie.“, ergänzte Eva, sie trat auf mich zu, umarmte mich. „Wenn das vorbei ist, erzählst du mir deine Version, ja?“, hauchte sie in mein Ohr. Ich redete zwar nicht gern über meine Vergangenheit, aber Eva hatte das Recht, zu erfahren, wieso ich sie damals im Stich gelassen hatte. „Sicher.“, sagte ich, legte meine Arme um sie. Dabei fiel mir ein, dass sie schon immer die Kleinste von uns gewesen war… doch das tat nichts zur Sache. Sie sah ernst aus, als sie sich zu Merlin umwandte und ihm folgte. Erneut nahm ich Lees Hand, fühlte eine Welle der Wärme durch meinen Körper fluten. Nur die bloße Berührung des Trainers gab mir Kraft… unglaublich. „Gut, dann sollten wir weiter.“ – „Du hast Recht, Lucia. Also los!“, stimmte ich der Koordinatorin zu, und wir setzten unseren Weg fort. Ich sah hinter uns ein lilafarbenes Licht, welches sich entfernte… Eva hatte sich wohl ebenfalls eines Pokémons bedient, um den Weg zu erhellen. Die Reliefs erweckten oft meine Neugier, so sehr ich auch versuchte, mich auf Phiones Wegweisungen zu konzentrieren. Es war, als ob sie meine Augen magisch anzogen… ich ertappte mich immer wieder dabei, sie bewundernd anzusehen. „Die sind uralt… wenn Cynthia bloß hier wäre.“, flüsterte ich, Lee sah sich um. „Ja, ihr würde es einen Heidenspaß machen, das alles zu untersuchen, aber leider haben wir keine Zeit, uns ausgiebig umzusehen.“ – „Merlin würde darauf sicher eine äußerst amüsante Erwiderung haben.“, sagte ich, machte mir schon Sorgen um den alten Mann und Eva, doch die beiden würden das hinkriegen. Wir schritten immer weiter in den Tiefseetempel hinein, der Stein unter meinen Fußsohlen war überraschenderweise angenehm kühl. Es gab ein riesiges Netzwerk aus Tunneln, Eingängen und Abbiegungen, doch wir gingen meiner inneren Karte nach immer weiter in Richtung Zentrum. Kraft strömte durch meine Brust, als ich hinuntersah, versanken auch die beiden tropfenförmigen Anhänger in meiner Haut. Wo sie gewesen waren, erschienen zwei Flecken, genau so geformt, der eine schwarz, der andere blau. Sie berührten sich nicht, waren jedoch endlich so angeordnet, dass sie zusammen zu gehören schienen. Ich biss mir auf die Unterlippe und beschleunigte meine Schritte, doch die Kraft blieb. Ich wusste, dass es nötig war, was ich tat, und ich wusste, dass ich Phione vermutlich nie wieder sehen würde- aber wir waren innerlich gewachsen, beide, und hatten eine schöne Zeit miteinander verbracht. Zu meiner Überraschung jedoch schien sich mein Unterbewusstsein damit noch nicht abgefunden zu haben, Tränen rannen mir über die Wangen, im selben Moment schaute Phione zur mir hoch. Da das kleine Pokémon immer nass war, hatte ich erst Schwierigkeiten, zu erkennen, was ich sah; doch es weinte ebenfalls. „Warum weinst du denn, Liebes?“, flüsterte ich, doch die Frage war überflüssig. Trotz meiner Eingeständnisse, von wegen: wir hätten doch eine schöne Zeit gehabt, waren nur vorgeschoben gewesen… wir würden uns trennen, das war klar. „Mir ist was ins Auge geflogen.“, antwortete es scherzhaft, sah wieder nach vorn. „Hier rechts!“. Ich folgte der Anweisung, die anderen kamen hinterher, Lee wich nicht von meiner Seite. Gefühle, Empfindungen, sogar Liebe hatte mir dieses Abenteuer bereitet, entschlossen straffte ich die Schultern, ließ den Tränen freien Lauf. Ich durfte meine Gefühle zeigen, das hatte ich dank meiner Freunde gelernt. Und doch musste ich mich selbst immer wieder darauf hinweisen.
    Nicht nur Lucia, auch Ash, Rocko, besonders Lee und sogar Pay hatten mir unvorstellbar schöne Stunden geschenkt.
    //
    Tiefseetempel, Haupteingang
    „Ich hoffe, du siehst ein, wie gnadenlos du dich überschätzt hast!“, schleuderte Johnny Masuta entgegen, der schwer atmend auf ein Knie gesunken war. Die Galaktiker und Rockets hatten sich noch immer nicht besonders weit vorgetraut, aber das war kein Wunder, hatte dieser merkwürdige Mann doch etliche von ihnen besiegt. Teilweise mit seinem Ninja - Schwert, teilweise waren auch einfach Pokémon der beiden Teams besiegt worden. Neben Masuta stand ebenfalls ein Pokémon, doch weder Mars noch Johnny kannten es. „Karadonis, Nahkampf!“, mit Gebrüll stürzte sich das Wesen erneut auf Skuntank, Mars biss die Zähne zusammen. Aufgeben war keine Option. Sie stand Schulter an Schulter mit Johnny, doch der Kampf war aus irgendeinem ihr nicht bekannten Grund aussichtslos. Dieser Kerl schien übermächtig zu sein. „Mars, was…“, begann Johnny, als sie ihren Kopf senkte und den Finger auf Masuta richtete. „Skuntank, Giftschweif!“, schrie sie, ging nicht auf die Frage ein. Karadonis besiegte das Skuntank schlussendlich, der Kampf hatte einige Minuten angedauert. Mars sackte zusammen, die Galaktiker hinter ihr zuckten zurück. Ihr Commander hatte noch nie den Kopf hängen lassen, immer war ihr eine rettende Idee gekommen! Es konnte nicht sein, dass dieser…Samurai-Kerl ihnen einfach so einen Strich durch die Rechnung machte. Das war nicht fair! „Ich bin nicht hier, um euch Schaden zuzufügen. Ihr könnt in Frieden gehen, wenn ihr nur wollt.“, fuhr der Mann fort, Johnny streckte Mars die Hand hin. Wortlos nahm sie sie, stand auf, sah sich um. Diese Mitglieder zählten auf ihre Qualitäten, sie war die ranghöchste Galaktikerin hier. Masuta und Karadonis standen nebeneinander, es war das vierte Pokémon, welches er einsetzte.
    Doch dabei sollte es auch bleiben. „Ihr seid also wirklich hier.“, eine ernste Stimme schallte aus der schwarzen Öffnung des Tempels, woraufhin sich Masuta langsam umwandte, Merlin erkannte, der die Treppe hinunter schritt, und die Augen schloss. „Ruht Euch aus, die werden hier nicht vorbeikommen.“ – „Bleib dort oben, es gibt 4 Treppen!“, wies Masuta ihn zurecht, doch sein Gegenüber zuckte die Schultern. Sofort stürzten zwei Dutzend Galaktiker und Rockets los, um auf den anderen Treppen ihr Glück zu versuchen. „BLEIBT HIER!“; brüllte Mars. „Was ist?“, wollte einer der Galaktiker erschrocken wissen. „Es ist unsere Chance!“, beschwor sie ein anderer, doch die Commanderin schüttelte den Kopf. „Da oben wartet noch jemand auf euch. Wahrscheinlich das Mädchen selbst. Wenn ihr geht…“, sie ließ Johnnys Arm los, auf den sie sich gestützt hatte, rannte dann los. „Dann gehe ich als eure Commanderin voran!“, mit lautem Jubel folgten ihr fast alle Galaktiker und einige Rockets, der Rest blieb bei dem Team-Rocket-Vorstand. Kurz darauf wimmelten die beiden seitlichen Treppen vor silbernen Uniformen, Merlin sah sich gelassen um. Oben würde Eva sie alle erwischen und sich in sie verlieben lassen.
    Als sie oben angekommen waren, trat Eva mitsamt ihrem Simsala aus dem Schatten, der sich unmittelbar im Eingang einstellte, und verschränkte die Arme vor der Brust. Im nächsten Moment schien es, als würde sie sich auf die Zehenspitzen stellen und den Bauch nach vorn strecken, aber viel zu weit, so weit, dass sie von der kleinen Plattform zu fallen drohte… ihre Füße verloren den Halt. Triumphierend stürmten Mars und die Galaktiker weiter, nachdem sie zuerst unschlüssig stehen geblieben waren, als sie eben Eva erkannten. Merlin fuhr zusammen. „Was zum…“, murmelte er, Evas regloser Körper fiel an ihm vorbei in die Tiefe, schlug auf der Wasseroberfläche auf und trieb in den flachen Wellen. Blitzartig verschwand ihr Simsala, tauchte im Wasser auf, schlang ihr einen Arm um die Hüfte und verschwand erneut. Es teleportierte sich genau auf die Stufe über Merlin, er wandte sich erschrocken um. „Eva?!“, scheinbar konnte er nicht fassen, was er sah. Die Blonde sah ihn an, ihre Augen waren weit aufgerissen, ihre Lippen waren leicht geöffnet. „Eva! Was ist mit dir?“, wollte der Magier wissen, hockte sich hin und legte ihr eine Hand auf die Stirn. Ihre Augen fixierten ihn, und er hörte sie atmen, doch sie schien sich kein bisschen bewegen zu können. Ab und zu zuckte ein Muskel in ihrem Bein oder in der Hand, doch egal, was sie versuchte, nicht einmal ihr Mund schien ihr zu gehorchen. Einem Impuls folgend, drehte Merlin das Mädchen um, und auf ihrem Rücken fand er, was er suchte. Knapp unter den Schulterblättern befand sich ein kleiner Einstich, wie von einer Nadel… oder einer Kanüle. Oben stürmten die Galaktiker in den Tempel, doch er, Merlin, hatte genug damit zu tun, die Rockets aufzuhalten. Also legte er Eva wieder ab, stellte sich neben Masuta. „Der Giftmischer ist hier.“, im Plauderton sprach er diesen Fakt aus, Masuta schwieg. „Er hat sie geschubst, ohne darauf zu achten, ob sie wirklich im Wasser landet. Dieses Verhalten kann ich nicht tolerieren.“, sagte er dann. „Dann sollten wir dafür sorgen, dass sich Marias Sorgen nicht noch verschlimmern.“ – „Ich fürchte, ich habe mich zu lang vor der Welt versteckt. Dann wollen wir mal sehen, was ich noch kann.“ – „Nein, werden Sie nicht. Sie haben. Schon viel getan. Wir machen das. Wir schaffen. Es.“, woher auch immer diese Worte kamen, sie ertönten in Masutas Kopf. „Was…“, ihr Metrum war komplett falsch, als würde jemand, der zwar die Grammatik beherrschte, nicht wirklich verstehen, was er sagte. Doch die Stimme war die eines Mädchens… hastig drehte er sich um. Eva kam die Treppe herunter, sah ihn jedoch nicht an, ihr Blick war auf die Rockets gerichtet. „Ruhen Sie sich. Aus, dafür bin ich stark. Genug!“. Masuta fragte nicht, wieso sie Telepathie beherrschte, er fragte auch nicht, wieso sie so merkwürdig lief, er fragte nicht mal, warum sie wollte, dass er sich ausruhte. Fakt war, dass er nicht mehr der Jüngste war, und eine kleine Pause hatte er schon nötig, nach all den Pokémon und Gegnern, die er eben schon besiegt hatte. Als sein Blick jedoch auf das Simsala fiel, welches beide Löffel auf die Blonde gerichtet hatte, wurde ihm schlagartig klar, wie sie sich auf den Beinen hielt. „Das ist doch unmöglich.“, er versperrte ihr den Weg mit seinem Arm, wollte sie aufhalten. „In dem Zustand lasse ich dich nicht kämpfen.“ – „Wieso. Zustand? Ich wurde von einem. Hinterhältigen. Giftmischer überrascht, das. Hindert mich nicht!“, Merlin hörte die Stimme auch, die Rockets aber scheinbar nicht, denn sie griffen nach wie vor nicht an, starrten nur das unheimliche Mädchen an, welches eigentlich keinen Schritt mehr tun durfte.
    Masuta merkte, dass die Sätze immer flüssiger ankamen, als würde sich Simsala an die Gedanken gewöhnen, die es von Eva empfing und weiterleitete. Schließlich gab er nach. Maria und ihre Freunde hatten das ganze Abenteuer ohne ihn gemeistert, wieso sollte das jetzt anders sein? Die Jugend übertraf die „alte“ Generation ja doch irgendwann. Er hatte das Mädchen quasi aufwachsen sehen, doch die Dunkelheit, die in ihr wohnte, nie besiegen können. Das hatte sie ganz allein geschafft. Seufzend drehte er sich um, das alles war ihm in weniger als einer Sekunde durch den Kopf geschossen. Dann schritt er die Treppe hinauf, um Maria einzuholen. Eva wandte ihr Gesicht den unter ihr stehenden Feinden zu, öffnete den Mund. „So, dann wollen wir mal sehen. Was habt ihr so drauf?“, ihre Hand bewegte sich- vielleicht eine Spur langsamer als sonst- zu ihrem Gürtel, wo noch 5 weitere Bälle warteten. Merlin hob den schwarzen Stab, den er dabeihatte, stieß ihn mit Wucht auf die Stufe, auf der er stand. Nebel strömte aus der Stufe, einige der Rockets wichen zurück. Der Nebel umwaberte Evas und Merlins Füße, strömte dann langsam die Stufen hinab. „Los, Schlapor. Wir wollen diesen ungehobelten Unterprivilegierten eine kleine Abreibung verpassen.“, sagte Eva, ihre Stimmbänder funktionierten wieder. Sie und Merlin tauschten einen Blick, nickten sich zu, der Kampf begann. Johnny hoffte, dass sie sein Skorgro noch nicht bemerkt hatten, welches weit oben im Nachthimmel, verborgen in der Dunkelheit, kreiste. Das blaue Glimmerlicht des Tempels reichte kaum weiter als 50 Meter. Die Blonde machte seine Hoffnungen zunichte… und ihr Schlapor ebenfalls. „Eisstrahl, Schlapor.“, zum Entsetzen der Rockets raste der Strahl in den Himmel, traf etwas, ein skorgroförmiger Eisblock stürzte in den See. Johnny trat einen Schritt vor, bemerkte im letzten Moment eine der Erdspalten, die aus dem Kampf gegen Lee und Maria übrig waren, bleckte die Zähne. „Oh, ihr wollt also einen Kampf.“, und wie aus einem Mund antworteten seine Rockets: „Sir, ja, Sir!“
    //
    Tiefseetempel
    Es wurde immer trockener im Inneren, vor einer Viertelstunde noch hatten meine Füße ein patschendes Geräusch auf dem Stein gemacht, doch nun hörte man davon nichts mehr. Meine Schuhe hatte ich in meinen Rucksack gepackt, für den Fall, dass ich jederzeit wieder schwimmen musste. Mittlerweile kamen wir auch öfter durch große Kammern, die von kleineren Gängen verbunden waren. Wir sprachen wenig, es schien, als würde meine Traurigkeit auf die anderen abfärben… doch dieses Gefühl hielt nicht lange, als ich mir bewusst wurde, dass ich keinesfalls allein bleiben würde. Ich hatte Lucia, Ash, Rocko… ich hatte Freunde… und ich hatte Lee. Solange er bei mir war, würde ich alles schaffen. Wieso fiel mir das erst jetzt ein, fragte ich mich erneut… es hing wohl damit zusammen, dass mir die Trennung von Phione viel mehr zusetzte, als ich dachte. So durfte ich nicht denken, es war ja nicht so, dass das kleine Pokémon verschwand oder so. Wir würden immer Freunde bleiben. Als würde der Tempel auf meine Gefühle reagieren, wurde das Licht ein wenig heller, man konnte besser sehen und dadurch mehr erkennen. Als wir durch eine weitere Kammer hindurchgingen, blieb Lilith allerdings stehen „Wir müssen da vorn die Treppe runter.“, flüsterte ich, hielt ebenfalls an, als die Geräusche von Pays Schritten verstummten. „Wasn los?“, hörte ich ihn fragen und wandte mich um. „Ich will tanzen…“, hauchte die Schwarzhaarige, ich bekam ein mulmiges Gefühl in der Magengrube. Warum, konnte ich nicht sagen… doch ich erfuhr es Augenblicke später. Pay legte Rocko ab, als er merkte, dass ihn Lilith anstarrte. „Was willste? Wir müssn weiter.“, meinte er, im Rückblick tat er das einzig Richtige, wie ich merkte. Er griff zu seinen Pokébällen, die er an seinem Gürtel trug. Irgendwie hatte er viel früher als einer von uns anderen bemerkt, dass Lilith eine Art Rückfall erlitt.
    Dann überraschte mich meine ehemalige Freundin, indem sie auf Pay zusprang, ihm die Finger ins Gesicht legte und mit der Faust nach seinem Bauch schlug. Kurz darauf ließ sie ihn los, sprang rückwärts, betrachtete die Wände. „Wunderschön…“, flüsterte sie, Ash und Lucia, die sich neben Rocko gekniet hatten, um sich nach seinem Befinden zu erkundigen, wollten aufspringen. Pay lachte leise. „Geht schon. Ich komm klar.“, sagte er dann. „Lilith, was…“, fuhr ich auf, wurde von Lee unterbrochen. Er zog mich mit sich. „Pay weiß, was er tut.“, raunte er, ich errötete, als ich in seine Augen sah. Dann nickte ich. Die beiden kannten sich gut, auch wenn es mir unverständlich schien, was mit Lilith los war, so konnten wir uns nicht daran aufhalten. Die Perle war vollständig mit meinem Körper verschmolzen, die Zeit lief uns davon. Zögernd lief ich voraus, Lee half Rocko hoch, der wieder zu sich kam, und folgte mir einige Sekunden später, Ash und Lucia im Schlepptau. „Lilith…“, flüsterte ich, wandte mich dann um und rannte los. Wir mussten uns beeilen!
    //
    Die Schritte von den anderen verklangen in dem an den Raum angrenzenden Gang. Sichtlich gelangweilt sah Pay die Schwarzhaarige an, welche wiederum die Reliefs an den Wänden irre interessant zu finden schien. „So, dann wolln wir ma, was?“ – „So ein hübscher Junge…“ – „Wer, ich? Danke, find ich auch. Panferno, zeig ihr, wie ungehalten ich momentan bin, weil sie mir ins Face gepackt hat!“ – „Machomei…los.“, auf einmal veränderte sich Liliths Ton, sie kam auf Pay zu, er hielt inne. Panferno funkelte Machomei an, welches kampflustig die Fäuste ballte. „Vergeudung…“, flüsterte sie, legte ihre Hand auf Pays Wange, er grinste nur noch breiter. „N Kampf willste? Ich brenn schon drauf!“, doch die Züge der Schwarzhaarigen wurden mit einem Mal konzentriert. Der Feuertrainer blinzelte. „Was machste da? Hau ab, so kämpft man nich!“ – „Was…“, Lilith schien erschrocken, als Pay ausholte und versuchte, sie mit der Faust zu treffen. Blitzartig zuckte sie zurück und starrte ihre Hand an. „Ich habe doch… das ist unmöglich.“ – „Was haste? Ich merk nur, dass du dich vorm Kampf drücken willst! Panferno, rauf da!“, befahl er, wies mit dem Finger auf Machomei. Es gab eine Art Druckwelle, die Lilith und Pay das Haar zauste, als die Fäuste der Kampfpokémon aufeinander trafen. Im nächsten Moment stand Lilith direkt hinter Pay, legte ihm beide Hände auf die Schultern und konzentrierte sich. „Hau ab, Mann!“, fuhr er sie an, keuchte nun jedoch schwer, als wäre er eine Weile gesprintet. Das Mädchen sackte auf die Knie. „Das kann nicht sein! Was bist du?!“ – „Gibst du auf?“, stellte Pay die Gegenfrage. Liliths Kopf sank ihr auf die Brust, ihr Gesicht wurde mit Schatten bedeckt. Daraus schallte ein leises Kichern hervor. „Der Erste, den ich berühren kann, ohne, dass ihm was passiert… wie interessant.“, hauchte sie dann und sah ihn an. „Überrascht?“ – „Nein… aufgeregt.“ – „Was?“ – „Lass uns tanzen…“ – „Kannste vergessn, Panferno, ramm das Machomei weg!“, Pay wollte den Kampf nicht vergessen, endlich konnte er sich mal gegen dieses komische Mädchen behaupten, dachte er. „Machomei, Kreuzhieb!“, befahl Lilith und kam wieder auf die Beine. „Eben warst du doch noch auf unserer Seite, was solln das? Naja, mich kümmerts nicht, solang ich dir ordentlich einheizen kann!“ – „Dinge kommen… Dinge gehen…mit Zweckbündnissen geht das genauso.“, sagte die Schwarzhaarige kalt, doch Pay erinnerte sich daran, dass sie sich erst komisch benommen hatte, nachdem Eva verschwunden war. Eventuell wirkte sie beruhigend auf Lilith… irgendwie. Machomei und Panferno tauschten harte Schläge aus, und immer wieder versuchte Lilith, Pay seine Kraft zu rauben, doch es schien keine Wirkung auf den Trainer zu haben, wie oft sie auch ihre Gabe einsetzte. Im Gegenzug schaffte er es, sie gegen eine Wand zu stoßen, ging danach erneut auf Abstand.
    10 Minuten waren vergangen, doch keiner von beiden wollte nachgeben. „Ich dachte, du wärst viel stärker als ich, gegen Maria hattest du doch noch gute Chancen?“, spottete Lilith, ließ ihren Blick an Pay herabgleiten und schien irgendwie gedanklich weit weg zu sein. „Chancen? Mein Ramoth kann die Sonne ersetzen, wenn ich will, aber wenn ich Vollgas geb wird’s langweilig!“, gab er zurück, wies auf Lilith. „Los, Panferno, wir beenden die Sache mal. Flammenfaust!“ – „Rote Sonne, Machomei, wir müssen gewinnen!“, schrie Lilith, schien langsam die Beherrschung zu verlieren. Die einzige Reaktion des Rothaarigen war ein Grinsen. „Ouh, Feuer gegen Pay? Unklug! WAHAHAHA!“
    //
    Ich spürte die Erschütterung mehr, als dass ich sie sah. Die Temperaturen im Gang stiegen rapide an, dabei waren wir mittlerweile mindestens eine Etage tiefer gekommen, eben hatte uns Phione zwei kleine Treppen, die links in den Gang eingelassen waren, herunter geführt. Nun stand ich vor einer steinernen Tür, die wirklich schöne Verzierungen aufwies… sie erinnerten mich an Wellen, die von unten nach oben stiegen. Die Hitze kam näher. „Oh, nein.“, meinte Lee, ließ meine Hand los, griff nach seinen Pokébällen. Ich sah nach oben, rotes Licht kam bedrohlich schnell näher. „Phione, Blubb…“, weiter kam ich nicht, Lee hatte sein Admurai gerufen. „Los, Hydropumpe, so stark wie du kannst!“, rief er, das Pokémon senkte den Kopf, konzentrierte sich kurz, und ließ dann einen extrem starken Wasserstrahl in die Richtung des roten Lichts schießen. Ash, Lucia und Rocko erschraken, als eine Flammenwand den Gang entlang auf uns zugerast kam, gegen die Hydropumpe traf, und mit einem schrecklichen Zischen verdampfte. Es wurde unerträglich heiß, als wäre ich in der Sauna gelandet. Wenige Momente später klebten uns alle die Kleider am Leib, ich wischte mir über die Stirn. „Was war das?“ – „Pay hat es übertrieben. Scheinbar ist diese Lilith kein einfacher Gegner… und, so wie es aussieht, ist dieser Tempel eine Art Resonator für Wasserattacken. Sonst hätte das nämlich nicht ausgereicht.“ – „Be---beängstigend!“, keuchte die Koordinatorin, in dem Aufruhr hatte sie „zufällig“ die Hand von Ash gegriffen, und ihn schien das nicht zu stören. Ich lächelte sie schelmisch an, als sie meinem Blick folgte und dabei ihre verschlungenen Hände sah, wurde sie rot und streckte mir dann die Zunge raus. ‚Ich habs dir doch gesagt!‘, formte ich mit den Lippen, aber Lucia war viel zu glücklich, um weiter Faxen mit mir zu machen.
    „Argh! Meine Frisur! Unmöglich!“, beschwerte sie sich dann, das Dampfbad eben hatte ihre Haare stark durchnässt. Meine auch, aber da ich sowieso an diesem Tag andauernd im Wasser gewesen war, machte mir das nichts aus. „Ach, komm, nachher kannst du dich umziehen und alles!“, warf Ash ein, sie schien sich damit abzufinden. Doch ehe wir weiter gehen konnten, trat eine Gestalt auf uns zu, sie kam die Treppe hinunter. Ich zuckte zusammen. Es war Simon, der Giftmischer. „Wie bist du an Eva…“, ich hielt inne. Das war nicht möglich, waren sie alle schon besiegt? Das konnte nicht sein. „Nein, er muss Glück gehabt haben.“, raunte Lee, er schien meine Gedanken aufgefangen zu haben. „Pay und Lilith kämpfen noch, niemand sonst kann so ein Flammenmeer ausbrechen lassen.“ – „Du hast Recht. Was willst du? Deine Gifte wirken bei mir nicht. Und diesmal sind meine Freunde mit dabei!“, ich sprach ihn laut an. Doch er lachte nur leise. „Ich weiß, dass du gegen Gift immun bist. Aber…“, an dieser Stelle brach der Züchter beinahe lautlos zusammen. Wann war er ihm so nahe gekommen, dass er Rocko eine Injektion hatte geben können? Was ging hier vor?! „…aber sind deine sogenannten Freunde das auch?“, beendete er seinen Satz. Ich biss die Zähne zusammen und trat vor. Ash und Lucia stellten sich mir in den Weg. „Leute…“, begann ich, doch die Blauhaarige sah entschlossen nach vorn. „Maria, du und Lee, ihr geht weiter! Du musst dein Versprechen einlösen. Wir erledigen das hier.“ – „Ja, dem werden wir zeigen, was mit denen passiert, die sich mit uns anlegen! Stimmt´s, Pikachu?“ – „Pika!“, erneut wurde ich Zeugin des starken Kampfgeists, der Ash zu Eigen war. Die Luft knisterte förmlich, als er Simion ins Visier nahm. Später sollte ich feststellen, dass dieser Kampfgeist wirklich Berge versetzen konnte, doch das gehört nicht hierher. Mir traten Tränen in die Augen. War ich es wert, dass man sich so starken Feinden in den Weg stellte? Diese Freundschaftsbezeugungen hatte ich dank den anderen in letzter Zeit öfter erlebt, doch es war immer wieder ein Geschenk.
    „Arigato!“, sagte ich, drehte mich dann um, und sah über die Schulter und stieß die steinerne Tür auf. „Geht schon!“, rief Ash, die Blitzmaus sprang von seiner Schulter. Ash drehte seine Cap nach hinten. „Los, Pachirisu!“, Lucia rief ebenfalls ein Elektro-Pokémon, ich registrierte, dass ihre Jeans viel dunkler war als vorher, bestimmt wegen des ganzen Dampfes eben. Mit Lees Hand in der meinen rannte ich weiter, mein Freund… ich stockte gedanklich. Doch, das war er… es unbeschreiblich schönes Gefühl. Ich musste mich auf meine Freunde verlassen, doch die Zeiten, in denen ich einzig mir vertraute, waren vorbei. Sie schaffen das, sagte ich mir. Hinter der Tür bog der Gang nach links und rechts ab, er war geschwungen… sicherlich bildete er eine Art Rotunde, die irgendwas umschloss. Ein kreisförmiger Gang in einem Tempel, wozu war sowas gut? Wir wandten uns erst nach links, liefen weiter. Je weiter wir liefen, umso feuchter wurde der Boden, meine Fußsohlen machten patschende Geräusche, wann immer ich in eine kleine Pfütze trat. Kurz musste ich an den Wald denken, in dem ich Lucia damals kennen gelernt hatte. Sekunde… damals? Es kam mir vor, als wäre das ein Jahr her… dabei waren wir nun kaum mehr als 2 Wochen zusammen unterwegs. Ich hätte mir nie träumen lassen, dass ich auf diesem Abenteuer so viel erleben würde… ich hatte mich in eine Meerjungfrau verwandelt, ein riesengroßes Turnier gewonnen, viele neue Leute kennen gelernt… Freunde und Liebe gefunden. Wir waren wirklich innerlich gewachsen. Ich dachte an Lizabeth, den Chief, an Jette, Loreen. Sie alle hatten mir geholfen, mich weiter zu entwickeln. Meine Gedanken wurden unterbrochen, als wir an einem großen Fenster rechts von uns, also in Richtung Zentrum des Tempels, vorbeikamen. „Wow.“, entfuhr es Lee, ich warf einen Blick hindurch, nachdem ich angehalten war. „Du sagst es.“, flüsterte ich, vergaß einen Moment lang alles um mich herum. Das war gigantisch. Ein riesenhafter Raum erstreckte sich mitten im Tempelkern, ich sah, dass mehrere Treppen an seinen Wänden ins Innere führten. Eine davon lag neben einem uns gegenüber liegenden Fenster, diese Treppen endeten auf einer Art steinernem Ufer, welches sich einmal rund um den See zog, welcher den Raum beherrschte. Es gab in diesem See nur eine kleine Insel, welche bestimmt nicht einmal 3 Meter im Quadrat maß. Auf dieser Insel befand sich ein Wasserbecken, erkannte ich, und ich spürte, dass das das Ende meiner Reise war. Dieses Wasserbecken war der Ursprung, der Quell der Perle. „Das ist es.“, ich erschrak, als die Stimme eines fremden Mädchens über meine Lippen kam. „Sicher?“ – „Ja.“, erleichtert atmete ich auf, meine Stimme war wieder normal. Der ganze Raum wurde von blau glimmendem Licht erhellt, welches vom See auszugehen schien. Sonst war es relativ düster darin.
    Ich riss mich von der Aussicht los, wir suchten eine der Treppen, die in regelmäßigen Abständen in der Wand eingelassen waren, fanden wenige Minuten später eine. Widerstrebend ließ ich Lees Hand los und ging voran. „Phione… gleich ist es geschafft.“ – „Ja.“
    //
    Tiefseetempel, Tor zur letzten Kammer
    Law Theme„Könnt ihr überhaupt kämpfen, ihr Turteltäubchen?“, einer Schlange gleich zischte Simons Stimme durch den Gang. „Finds heraus, Kumpel!“, gab Ash zurück, Pikachu lud seine Wangen statisch auf; Blitze zuckten um das kleine Pokémon herum. „Pachi?!“, während Lucias Partner sich scheinbar fragte, was er hier verloren hatte. Sein Kopf ruckte vogelartig in alle möglichen Richtungen, 2 Sekunden später hatte Pachirisu die gesamte Umgebung gescannt, und blieb schließlich an Simon hängen. „Okay, ihr wolltet es so. Ich möchte euch nicht bekämpfen, aber ich sehe es als Herausforderung, wo ihr doch schon eure Pokémon gerufen habt.“, meinte der Giftmischer und zückte 2 Pokébälle. „Los, Sleimok und Cerapendra.“, mit einem klatschenden Geräusch landete Sleimok auf dem Boden des Gangs, neben ihm erschien eine Art riesenhafter Tausendfüßer. „Was ist das?!“, Lucia zückte ihren Pokédex und richtete ihn auf das unbekannte Wesen. „Cerapendra. Rammt Gegner mit den Zacken auf seinem Kopf und injiziert Gift. Typkombination Käfer und Gift.“. „Unheimlich.“, Lucia schlang die Arme um ihren Körper, riss sich jedoch zusammen. „Okay, dann wollen wir mal. Pachirisu, Superzahn!“ – „Pikachu, Donnerblitz auf Sleimok!“, Simons Gesicht lag im Schatten, doch seinen Gesichtsausdruck brauchte man bei seinem nun folgenden Gelächter auch nicht. „Ihr habt euch mit dem Falschen angelegt, Kinderchen. Los, Giftwolke, Sleimok. Cerapendra, Giftschock!“ – „Verdammt, Lucia! Halt dir den Mund zu!“, rief Ash, als eine lilafarbene Wolke auf die Beiden zu schwebte, und zog den Ausschnitt seines T-Shirts ein Stück hoch, sodass er das Gift nicht einatmete. Pikachu hielt die Luft an, sein Donnerblitz ging jedoch ins Leere, als sich sein Gegner duckte und ihm so entging. Superzahn traf jedoch sein Ziel, Cerapendra wurde stark in Mitleidenschaft gezogen. Dafür konnte das kleine Pokémon allerdings nicht mehr schnell genug die Luft anhalten, und bekam Giftschock sowie die Giftwolke gleichzeitig ab. „Nein! Pachi…“, Lucia wollte laut rufen, legte sich dann die Hand auf den Mund. „Pachi…“, wortlos, aber mit traurigem Gesichtsausdruck rief Lucia ihr Pokémon zurück, dann funkelte sie den Giftmischer wütend an. „Was hast du denn? Ihr habt mich zuerst angegriffen. Bedauerlich…“, seufzte er, mit jedem Wort, so kam es der Koordinatorin vor, träufelte er Gift in ihren Geist. Jedes einzelne Wort war eine Lüge.
    Sie zückte den zweiten Ball, wartete, bis sich die Wolke verzogen hatte, und atmete dann gierig ein. „Gift…“, murmelte sie. „Wenn doch bloß Maria hier wäre…“ – „Sie kommt klar. Und wir auch! Pikachu, wir schaffen das! Ruckzuckhieb, dann nochmal Donnerblitz!“, rief er, die Blitzmaus raste durch den Gang, war blitzschnell hinter Sleimok, schoss ihm mehrere millionen Volt in den Rücken. „Oh, es ist schnell.“, meinte Simon, nachdem Sleimok auf diese Weise stark geschwächt wurde. „Mok…“ – „Los, Plinfa!“, befahl die Koordinatorin, der Giftmischer lachte leise. „Ein Pinguin, nein, wie niedlich. Cerapendra, Risikotackle!“ – „Plinfa, Blubbstrahl!“, sie nahm, ohne es zu merken, Ashs Hand, musste jedoch kurz an Lee denken. ‚Dieser Tempel scheint eine Art Resonator für Wasserattacken zu sein.‘, hatte er gesagt. Ob diese Verstärkung ausreichen würde? „Los, Plinfa!“, schrie sie, als Cerapendra immer näher kam. „Pliiiiin…“, machte ihr Partner, sprang in die Luft, drehte sich dabei um die eigene Achse. Es wich dem Tausendfüßerpokémon mühelos aus, schoss dabei unzählige Blasen ab, die entweder seinen Gegner oder die Wände des Gangs trafen. Besiegt krachte das Käferwesen zu Boden, blieb einige Meter weiter reglos liegen.
    „Ja, das wären dann zwei! Was sagst du nun, hä? Lucia, wir schaffen e…“, weiter kam Ash nicht, er spürte ein Ziehen in seinem Kopf. Alarmiert drehte er sich zu der Koordinatorin um, die ihm mehr bedeutete, als er in den letzten Monaten je geahnt hätte. Und die jetzt angsterfüllt nach unten starrte. „Was ist?“ – „Ich… i…“, flüsterte sie, und als der Schwarzhaarige ihrem Blick folgte, sah er, dass eines der Hörner von Cerapendra in ihrem rechten Bein steckte. „Verdammt! War das Absicht? Zu verlieren, nur um…“, fuhr Ash Simon an, und hielt dann inne. Ja, um was genau zu tun? War Lucia jetzt… seine Gedanken wurden unterbrochen, der Giftmischer lachte erneut. „Wer sich mit mir anlegt sollte auf sowas vorbereitet sein. Cerapendra, zurück. Los, Tentoxa.“ – „Na, warte, du… Lucia, alles in Ordnung? Halt still…“, Ash wandte sich von Simon ab, und zwang sich zur inneren Ruhe. Behutsam half er der Koordinatorin, das Bein zurückzuziehen, der Stachel glitt langsam aus dem Körper des Mädchens, doch um die Wunde herum hatte sich ihre Haut leicht grünlich verfärbt. „Nein!“ – „Ash… es ist… gut. Du schaffst das. Ich glaube an dich.“ – „Das Gift ist äußerst schnell, muss ich feststellen. Naja, gut, du bist der nächste. Los, Toxiquak.“.
    Sollte das etwa Gerechtigkeit sein, fragte sich der Trainer. Nach so vielen Monaten hatte er sich eingestanden, dass er in Lucia verknallt war, und nun, so kurz, nachdem sie sich so nahe gekommen waren, sollte das alles enden? Nein, das konnte er nicht zulassen. Ihre Stimme klang schwach, sie war zu Boden gesunken, es schien, als wäre ihr schlecht. Ein Schatten legte sich über das Gesicht des Trainers, Wellen des Zorns schienen von ihm auszugehen. „Dafür wirst du büßen. Los, Pikachu, Donnerblitz!“, die Gefühle des Trainer schienen abzufärben, die Blitzmaus sah auf einmal viel wütender aus, als eben. Der erste Blitz traf Tentoxa so schnell, dass Simon nicht einmal reagieren konnte. „Was war das?“, wollte dieser interessiert wissen, doch Ash war nicht nach Plaudern zumute. Lucia brauchte Hilfe, und dieser Kerl da wollte ihn daran hindern, ihr zu helfen! Er biss die Zähne zusammen und fixierte den Giftmischer. „Donnerblitz!“ – „Piiikaaaa….“ – „Toxiquak, Schutzschild!“, rief Simon erschrocken, zum ersten Mal zeigte sich Furcht auf seinem sonst von Selbstsicherheit geprägten Gesicht. „Das kann doch nicht sein, nur durch Gefühle werdet ihr stärker? Das ist lächerlich!“ – „Donnerblitz! Weiter, nochmal Donnerblitz!“, die erste Attacke prallte am Schild des Giftfroschs ab, der zweite krachte in die Wand hinter Simon und hinterließ einen Brandfleck von der Größe eines Schreibtischs, der dritte raste nur haarscharf am Giftmischer selbst vorbei. Es knallte ununterbrochen, als sich wieder und wieder die Elektrizität in Pikachus Wangen entlud. Simon stand im Gang, umringt von flackernden Lichtern und Blitzen, er konnte kaum reagieren. Seit er Vorstand von Team Rocket geworden war, hatte er gegen starke und teilweise echt harte Gegner gekämpft, doch er hatte immer gewonnen. „Schutzschild…“, stammelte er, war unfähig, zu planen oder zu denken. Die Rufe von Ash aus Alabastia verschmolzen mit dem Knallen der Blitze, er bildete sich ein, „Donnerphönix“ zu hören. Pikachu sprang ab, befand sich auf Augenhöhe mit ihm. Acht Blitze zuckten fast gleichzeitig aus seinen Wangen in alle möglichen Richtungen, es sah aus, als hätte das kleine Wesen Flügel aus Donner und Blitz. Er musste den Trainer vergiften! Das Gift aus seiner Tasche fand wie von selbst in seine Hand, er trat einige Schritte vor. Doch etwas klammerte sich an sein Fußgelenk, als er runter schaute, bemerkte er Rocko, dessen Rechte seinen Knöchel wie eine Klammer festhielt. In Simons Kopf gab es keinen klaren Gedanken mehr, nur noch eine Masse an unausgeführten Plänen. Wut auf den Züchter, der ihm die letzte Rettung verweigerte, Hilflosigkeit im Angesicht all dieser Blitze, und vieles mehr… „Schutz…!“- „Quak...“, machte sein Pokémon, der vierte Schutzschild in Folge wurde nicht mehr richtig eingesetzt, es hatte sein Limit erreicht. Auf einmal war überall nur noch Licht, Simons Kopf war leer. „Unmöglich.“, stieß er hervor, die Kanüle, mit der er Ash infizieren wollte, fiel ihm- nunmehr nutzlos- aus der Hand. Das war zu viel.
    //
    Tiefseetempel, Haupttor
    „Sprungfeder, bitte.“, Eva konnte wieder aus eigener Kraft sprechen, doch ihre Muskeln waren noch immer nicht einsatzfähig. Simsala hielt sie mit seinen Psychokräften aufrecht, konnte jedoch darum nicht aktiv kämpfen. Schlapor war jedoch ausreichend, viel zu schnell sprang es unter seinen Gegnern umher, besiegte Pokémon nach Pokémon. Flugtypen fielen seinem Eisstrahl zum Opfer, Normal- Stahl- und Steintypen hielten selten mehr als zwei Sprungkicks aus. Merlin war zuerst von Rockets umzingelt gewesen, doch irgendwie hatten sie Angst vor ihm bekommen und waren wieder in ihre Gruppe geflüchtet. Nun stand er ein paar Stufen über Eva auf der Treppe, streckte den Arm mit seinem Stab nach vorn, wies über die Köpfe der Rockets nach Norden. „GEHT!“, donnerte er, seine Stimme schallte über den See. „UND KOMMT NIE WIEDER! DAS IST EURE LETZTE CHANCE!“, Nebel umwaberte seine Beine, er trug einen weiten, schwarzen Mantel, sah aus wie ein uralter Zauberer, der gekommen war, um seine Feinde zu vernichten. Ein Blitz zuckte aus heiterem Himmel, schlug in seinen Stab ein, welcher nun begann, in einem unheimlichen, weißen Licht zu glühen. „Wie macht er das? Der hat ihn doch getroffen!“, rief eine panische Stimme aus der Masse der Rockets. Johnny sah verunsichert aus, zückte jedoch einen weiteren Pokéball. „Los, Golgantes!“ – „Was?“, machte Eva, sie kannte das Pokémon nicht. „Schlapor, Sprungkick!“, rief sie, ihre Häsin rauschte mit ausgestrecktem Bein durch den Golem hindurch. „Hm. Also ein Geist, was?“, überlegte sie laut. „Dann Eisstrahl, bitte. Wir müssen schnell gewinnen.“ – „HINFORT!“, Merlin beschrieb einen Kreis in der Luft, einer der verbliebenen Galaktiker griff sich an den Hals und kippte um, er hatte relativ weit hinten gestanden, doch die Angst schlug große Wellen unter den Gegnern. „Kann der Magie benutzen?“, schrie einer, doch der Vorstand ließ sich nicht beirren. „Nein, der kann NICHT zaubern! Idioten! Wuchtschlag!“ – „Aye - - - Sir“, die Stimme von Golgantes klang monoton, als würde ein Computer sprechen. Schlapor schoss seinen Eisstrahl ab, doch die riesenhafte Faust von Golgantes wehrte ihn mühelos ab. „Eine Kampf-Attacke. Interessant. Doch Wuchtschlag trifft oft nicht, wisse Er.“, meinte Eva, doch diesmal war sie es, die überrascht wurde. Schlapor ging nach nur einem Treffer K.O. „Schlapor!“
    „Weiter, Golgantes, wir schaffen das! MÄNNER, AUF SIE!“, brüllte der Vorstand, nach diesem Sieg schwand die Unsicherheit, die Merlin ausgelöst hatte. Doch als sie losstürmten, spürte der erste von ihnen einen Schlag in den Rücken, der zweite meinte, am Knie getroffen zu werden. Von was, konnte er nicht sagen. Als die zwei sich aufrappelten, standen zwei Männer am Fuß der Treppe, sie hatten schwarze Anzüge an, darunter blütenweiße Hemden und schwarze Krawatten. Beide hatten außerdem verspiegelte Sonnenbrillen auf, verschränkten die Arme vor der Brust, bildeten einen Schutzwall, der Eva abschirmte. Johnny sah sich um, seine Truppe war erheblich geschwächt. Erst dieser Masuta, dann hatte Mars die Hälfte der Verbliebenen mitgenommen, und nun hatten Merlin und Eva ihren Tribut gefordert. Die Verletzten lagen am Rande der Lichtung, wurden von einigen noch kampffähigen Leuten bewacht. Und wer stellte sich ihnen nun in den Weg?
    „Mei, Lady, Sie können doch net oahne uns kämpfn!“ – „Seien Sie still, Mister Anderson. Mylady kann tun und lassen, was sie will. Doch es wäre natürlich besser, wenn wir dabei wären, um sie zu schützen.“ – „Mei, Riley, woaß i, aba i find…“ – „Finden? Das Finden oder Denken überlassen Sie den Menschen, die dafür geschaffen sind, Mister Anderson. Und jetzt sollten wir dafür sorgen, dass dieses Pack Mylady nicht zu nah kommt.“ – „Mei, hoast Recht.“, danach verstummte der größere der beiden Leibwächter, beide griffen jedoch in ihre Jackettaschen, holten zwei rot-weiß gefärbte Bälle hervor. Johnny wappnete sich, ein Luftzug strich über seinen Stoppelhaarschnitt, brachte ihn zum frösteln. Irgendwas an diesem Tempel war ihm nicht geheuer, und nun war Mars da drin. Mit einem Haufen merkwürdiger Kinder und diesem Masuta. „Rocket-Formation 1.82, LOS!“ – „Sir, ja, Sir!“, auf diese Worte hin holte jeder der Rockets ein weiteres Pokémon zu Hilfe, Eva schien vom Auftauchen ihrer Wächter überrascht zu sein. „Riley… Anderson!“, dann räusperte sie sich. „Ähm. Wir sind froh, dass sie es endlich geschafft haben, wissen sie.“ – „Klar, Mylady.“ – „Mei, worauf woartn wir noch? In den Koampf, Oarkani!“ – „Mister Anderson, Sie sollten einen Sprachkurs nehmen. Los, Quappo.“ – „ANGRIFF! Und denkt dran, seht ihr nicht in die Augen!“, unterbrach die Stimme des Vorstands die nächtliche Stille. „Sir, ja, Sir!“. Eva warf ihre langen, blonden Haare zurück, merkte, dass ihre Beweglichkeit immer weiter wiederhergestellt wurde, und lächelte. Nun konnte sie nicht mehr verlieren.
    //
    Tiefseetempel, Ostflügel
    FT Fight music
    „FEUER! WHAHAHAHA!“, Pays Gelächter durchdrang die Stille, die sich um die beiden Kontrahenten gelegt hatte. Lilith hatte es immer wieder geschafft, ihm nahe genug zu kommen, um ihre Fähigkeit zu benutzen, doch dem Rothaarigen schien das nichts auszumachen. Im Gegenteil, er wurde immer stärker, je mehr Feuer freigesetzt wurde. „Du bist ein Monster…“, hauchte Lilith, als sie mal wieder direkt neben ihm stand, und legte ihm ihre Hand auf die Wange. „Ich steh auf Monster…“ – „PAH! Rumsäuseln können sie, die Weibchen, ich will n Kampf! Kapiert? N Kampf! Panferno, Durchbruch!“. Die Schwarzhaarige sprang von ihm weg, als er erneut ausholte, hob ihre Hand vors Gesicht und leckte sie ab. „Ein Monster…“, blitzartig veränderte sich ihr Gesichtsausdruck, eben noch hatte sie beinahe verklärt gewirkt, doch nun sprühte Zorn aus ihren Augen. Den Feuertrainer störte das nicht weiter, im Laufe des Kampfes hatte er das bei ihr schon öfter erlebt. „Machomei, Kreuzhieb.“, erneut prallten die beiden Giganten aufeinander, die Druckwelle schien Pays Kampfgeist nur weiter anzustacheln. „Panferno, Feuerfaust!“ – „Wuchtschlag, los!“ – „Weiter! Nahkampf!“ – „Ausweichen, Steinkante!“, so ging es mehrere Minuten lang, keiner der beiden gab nach. Der Tempel bebte unter den Erschütterungen, die ihre Schläge auslösten, doch die beiden Kontrahenten schienen das nicht mal zu spüren. Dann geschah es; Machomei landete einen direkten Treffer, Panferno wurde durch die Halle geschleudert und prallte gegen die Wand… dann regte es sich nicht mehr. „Ich glaube, das wars für dich.“, meinte Lilith, doch als sie Pay ansah, hielt sie inne. Er rief sein Panferno zurück, durch Nahkampf hatte es zu viel Verteidigung eingebüßt. Dann sah er hoch, grinste sie an. „Was…“, begann sie verunsichert, doch er schüttelte den Kopf. „Das wars für mich? Nein, das war es sicher nicht. Jetzt geht’s erst los, auf diesen Kampf bin ich so heiß wie nie zuvor! Hier kann ich endlich alle Limits loslassen. Keine Zurückhaltung mehr. Los, Ramoth!“ – „Oh, er kämpft mit Käferchen…“ – „Käferchen? Hä, dieses Baby hier hat noch nie mit voller Kraft gekämpft. Wenn ich wollte, könnte ich die Sonne ablösen! Ramoth, Falterreigen!“, erneut begann das Pokémon seinen kompliziert aussehenden Tanz, bewegte sich zu unhörbaren Tönen. „Yeah, endlich. ENDLICH! Jetzt geht’s los.“, wiederholte Pay, dann ballte er beide Fäuste und stampfte auf den Boden, schien enorme Mengen an Energie zu mobilisieren. Als Ramoth fertig war, sah er zu Lilith rüber, sie hatte zeitgleich begonnen, zu tanzen, als würde sie Ramoths Partnerin sein. Nun hörte sie auf, strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. „Wunderschön.“, meinte sie, der Rothaarige lachte laut. „Und LOS! ANGRIFF!“, als er rechts von sich eine Bewegung registrierte, hielt er inne. Aus dem Gang, aus dem sie vorhin gekommen waren, näherten sich Schritte von mindestens 15 Personen. Allen voran schlitterte Mars in den Raum, sah sich kurz um. Lilith, Machomei, Ramoth und Pay hielten inne, wandten sich langsam den Neuankömmlingen zu. „Ouh. Ganz schlechtes Timing.“, sagte der Feuertrainer mit einem Grinsen. Lilith stellte sich neben ihn. „Verschieben wir das?“, fragte sie mit unschuldig klingender Stimme, woraufhin Pay nur nickte. „Hähä. Denen zeigen wirs. Ramoth, Hitzewelle!“ – „Skuntank, Schutzschild!“, schrie Mars, konnte jedoch nur sich selbst und ihr Pokémon schützen. Die Galaktiker gingen hinter dem Eingang in Deckung, warteten ab. „Ich muss dem Mädchen folgen! Schafft ihr das hier?“ – „Ja, Commander Mars.“, antwortete eine junge Galaktikerin, ihr Blick verriet Entschlossenheit. Bemerkenswert, dachte Mars, vor allem, vor allem, wenn man bedachte, was sie alles in dieser Nacht schon gesehen hatte. Oder besser: hatte ansehen müssen. Sie wartete einen Moment ab, rannte dann, so schnell sie konnte, mit ihrem Pokémon an Lilith und Pay vorbei. Die Schwarzhaarige streckte zwar noch den Arm nach ihr aus, war aber ein bisschen zu langsam. Pay zuckte sie Schultern. „Gut, sie ist nur grad am Kampf ihres Lebens vorbeigerannt. Mir völlig unverständlich. Egal, so, ihr Galaktikerchen, wollt ihr wissen, wer der Stärkste in diesem Tempel ist? Hähä.“
    //
    Tiefseetempel, Tor zur letzten Kammer
    „Lucia, halt durch!“, Ashs Stimme klag unruhig, er hatte in seinem Rucksack nur wenige Medikamente gefunden, Pikachu hockte mit traurigem Gesichtsausdruck neben ihm. Rocko hatte sich ebenfalls wieder hochgerappelt, wegen Glibunkels Attacken machte Gift ihm nicht so viel aus wie anderen. Eine Art Immunität hatte sich eingestellt. Dank dieser Immunität hatte er verhindert, dass Ash vergiftet worden war, wodurch Simon geschlagen wurde. Lucias Wangen waren mittlerweile fiebrig gerötet, doch noch immer fand der Trainer kein Gegengift. Dann fiel ihm ein, dass Maria Lilith geheilt hatte, als sie vergiftet gewesen war. ‚Ich muss zu Maria, bevor sie die Perle nicht mehr hat!‘, schoss ihm durch den Kopf. „Ash.“ – „Lucia? Ich krieg das hin, komm, ich trag dich! Wir müssen zu Maria!“, doch sie schüttelte schwach den Kopf. „Nein… ich bin so glücklich…dass ich… dich…“ – „Nicht sprechen! Spar deine Kraft. Los! Rocko, hilf mir mal!“, der Züchter sagte nichts, half jedoch mit, nachdem er die Wunde mit Gegengift eingesprüht hatte. „Das ist für Pokémon gedacht, ich weiß nicht, ob es hilft.“, meinte er dazu. Die Koordinatorin lächelte, ihr fielen die Augen zu. Ihre Arme lagen auf Ashs Schultern, er hatte ihre Beine so angewinkelt, dass er seine Arme darunter klemmen konnte, es war unmöglich, dass die Blauhaarige herunterfiel. „So...glücklich…“, flüsterte sie, doch Ash rannte bereits los. Pikachu und Plinfa liefen neben ihm her, Rocko lehnte sich an die Wand. „Ihr schafft es!“, raunte er.
    //
    Tiefseetempel, die letzte Kammer
    Langsam gingen wir die steinerne Brücke entlang, die die kleine Insel mit dem „Ufer“ verband. Mit jedem Schritt fühlte sich mein Körper immer wärmer an, die Linien auf meiner Haut leuchteten wieder stärker. „Das ist es…“, wiederholte ich, Phione sah zu mir hoch. Genau so hatte es unzählige Male zu mir hochgeguckt… beim Turnier, auf unserer Reise, im Pokémoncenter, auf dem Kraterberg… ich hatte so viele schöne Erinnerungen, dank dieses kleinen Pokémons. Das Wasser leuchtete nun in einem stärkeren Blau, Lee sah sich um. „Interessant, was glaubst du, wie viele Menschen das hier schon sehen durften?“ – „Weiß ich nicht, aber besonders viele dürften das kaum gewesen sein…“ – „Denke ich auch.“ – „Dann bringen wir es hinter uns.“, ich sah ihn dankbar an, er hatte begriffen, wie schwer der Abschied für mich sein würde. „Phione, bist du soweit?“ – „Ja! Maria…“ – „Phione.“ – „Danke für alles! Dafür, dass du so eine tolle Freundin bist, dafür, dass du mir geholfen hast, dafür, dass…“, weiter kam das kleine Pokémon nicht, ich brach in Tränen aus und drückte es an mich. „Du brauchst dich f-für gar nichts zu bedanken.“, ich schluckte einmal kräftig und blickte an die Decke, spürte, wie die Tränen mir die Wangen hinunterliefen. „Ich müsste mich genauso bei dir bedanken. E-Es war so eine schöne Z-Zeit mit dir, ich weiß g-gar nicht, was ich sagen soll! Alles Liebe f-für deinen Lebensweg! Wir sehen uns i-irgendwann bestimmt w-w-…“, danach konnte auch ich nicht mehr sprechen, meine Worte wurden zu Schluchzern. Normalerweise war ich nicht besonders nah am Wasser gebaut, doch dieser Moment ging mir echt ins Herz. Wir standen bestimmt 5 Minuten weinend vor dem Wasserbecken auf der Insel, dann beruhigten wir uns ein wenig. „Gib auf dich Acht, ja? Versprich e-es mir!“, verlangte ich, Phione nickte traurig lächelnd. Ich ließ Lees Hand los, er trat ein paar Schritte zurück. Mir war, als würde ich mir selbst einen Finger abschneiden oder so. Unwillkürlich musste ich lächeln, derart dumme Dinge zu denken, das passte wirklich nicht zu mir.
    Fairy Tail Celtic
    Das Wasserbecken hatte einen etwas erhöhten Rand, es war jedoch leicht, darauf zu kommen. Langsam atmete ich ein… Phione tat es mir gleich. Ich drückte es ein wenig stärker an mich. Als meine Füße die Wasseroberfläche berührten, strahlten die Linien auf mir einmal irre hell, danach sah ich nichts mehr, alles wurde schwarz.
    „Willkommen.“, ich schlug die Augen auf. Wo war ich? Jedenfalls nicht in der Höhle mit dem See… als ich an mir runter sah, merkte ich, dass ich keine Kleider am Leib trug. Phione… wo war Phione?! Und die Linien auf meiner Haut waren auch verschwunden… was ging hier vor? „Du bist also Maria…“, die Stimme eines Mädchens riss mich aus meinen Gedanken. „Tyra!“, entfuhr es mir. Aber das konnte nicht sein, sie war… „Tot?“, fragte sie, ich sagte nichts. Was war das hier? Ich befand mich ganz klar nicht mehr im Tiefseetempel, stattdessen schien ich in einer Säule aus Licht zu schweben, unter meinen Füßen erkannte ich eine Wiese, auf der 3 Gestalten standen. Eine von ihnen war Tyra, ich erkannte das weiße Kleid, die pechschwarzen Haare und die stolze Haltung sofort wieder. Das Mädchen, welches wegen mir… „Nein, nicht wegen dir. Wundere dich nicht, wir hören deine Gedanken.“, unterbrach sie mich, lächelte mich an. „Es war letztendlich meine Entscheidung.“. Es begann, aus grauen Wolken am Himmel, zu regnen. „Wir sind die Vorbesitzer der Perle.“, sagte ein Junge, welcher neben ihr stand. Er hatte mich eben willkommen geheißen. „Mein Name ist Rua-Li, Tyra kennst du bereits. Zu meiner Linken siehst du Cleo, sie war die Erste, die die Perle je gefunden hat.“, Cleo nickte mir ernst zu, ich suchte nach irgendwas, was ich anziehen könnte, denn als Einzige nichts anzuhaben stieß mir doch ein wenig übel auf. Lua-Ri trug ein weißes Gewand, was ihn wie einen Mönch aussehen ließ, seine Züge waren mit Sicherheit asiatischer Natur. Cleos Outfit war schon wesentlich einfacher zu identifizieren, sie ähnelte einer ägyptischen Sklavin. Ihr braunes Haar war zu vielen Zöpfen geflochten, welche ihr über den Rücken fielen. „Und du brauchst dich nicht zu schämen, außer Cleo hat das hier jeder mitgemacht.“ – „Was…“ – „Ich war die erste Besitzerin der Perle.“, die Stimme der Braunhaarigen hatte einen melodischen Klang, ich mochte es, ihr zuzuhören. „Immer, wenn ein Besitzer kurz davor steht, sie zu verlieren, kommen wir, um dir dabei zu helfen. Dir ist klar, dass du sämtliche Fähigkeiten verlieren wirst, wenn du sie nun hier lässt?“ – „Klar.“ – „Du hast Glück, das Limit ist noch nicht abgelaufen. Dir bleiben noch 19 Minuten. Lass mich dir erklären, warum wir noch da sind. Naja, eigentlich sind wir nicht mehr hier, sondern schon seit vielen Jahrhunderten nicht mehr lebendig, doch jeder von uns hat der Perle eine unschätzbar wertvolle Erfahrung vermacht. Ich war mein Leben lang Sklavin, bis ich die Perle fand. Ich wohnte in einem fernen Land, und ich weiß nicht, wo sie herkam, aber ich habe Dankbarkeit gelernt… und das war meine Erfahrung für die Perle.“, damit hüllte sie sich in Schweigen, Rua-Li fuhr fort. „Mein Leben bestand aus Meditation, als ich diesen Schatz fand, und erfuhr, wo ich hinmusste, ging ich auf Reisen. Ich begegnete vielen Menschen, habe ihnen geholfen, wo ich konnte. Doch die Macht hat mich geblendet, ich wurde egoistisch und selbstverliebt. Meine Erfahrung für die Perle war Machtgier, es ist nicht schön, ich weiß, aber es ist wichtig, dass sie dieses Gefühl kennen lernte und ihm entgegenwirken kann.
    „Meine Fehler kennst du ja.“, nun erzählte Tyra mir, wie sie in den Besitz der Perle kam, wie sie 13 Jahre lang als Adlige gelebt hatte. „Ich bin nicht stolz darauf, aber es ging nicht anders. Die Perle kannte keine Überheblichkeit, nicht mal von Rua-Li, der ja „nur“ egoistisch war. Aber ich war so arrogant, wie wohl nie mehr ein Mensch sein kann, und darum hat die Perle das als mein Vermächtnis angenommen. Nun bist du an der Reihe!“, sie sah mir in die Augen. Ich gab es auf, meine Beine nach dem Boden strecken zu wollen, auch, wenn mir dieses Schwerelosigkeitsgefühl nicht behagte, und erwiderte ihren Blick. „Du selbst hattest auf deiner Reise auch schwache Momente, du wolltest jedoch nie nachgeben und ihre Macht für dich selbst nutzen. Deine Erfahrung war die Liebe, und darum sollst du nicht mit leeren Händen ausgehen…“, sie schwieg, und Cleo vollendete ihren Satz. „Darum erhältst du die Kraft des Wassers. An sich ist die Perle der Schatz der Tiefsee, solange du in der Nähe des Wassers mit ihr warst, war ihre Macht stärker als an Land. Du wirst gleich wieder im Tempel sein, nach mir bist du die Zweite, die die Perle vor Ablauf der Frist wieder zurückbringt. Lass dir gesagt sein: wo immer du in Zukunft Wasser zur Verfügung hast, kannst du es kontrollieren, die Menschen heilen. Du kannst nahezu jedes Gebrechen und jede Verletzung vom Menschen nehmen, nur die Toten wirst du nicht erwecken können. Das ist die Macht, die dir nun zuteilwird: dafür, dass du dem Meer seinen wichtigsten Schatz zurückgebracht und ihm eines der elementaren Gefühle verliehen hast. Danke, Maria Jou. Irgendwann werden wir uns wiedersehen.“ – „Wartet!“, rief ich, als das Licht stärker wurde, und ich die drei nicht mehr deutlich sehen konnte. Wasser kam von oben herab, lief über meine Haare, meinen Körper, meine Beine. „Ich habe noch Fragen! Wie…“, doch ich vergaß aus irgendeinem Grund, was ich sagen wollte, und verlor das Bewusstsein.
    Als ich wieder zu mir kam, stand ich wieder auf dem Rand des kleinen Wasserbeckens im Tempel. Hinter mir stand Lee, er sagte jedoch nichts. „Was…“, murmelte ich, zwang mich zur Ruhe. Phione sah mich an, scheinbar ahnte es, dass irgendetwas passiert war. Plötzlich fühlte ich neben mir eine starke Präsenz, wandte mich nach rechts… und erschrak. Erneut stand ich mir selbst gegenüber, doch die andere Maria hatte diese Maske auf, die Maske des Sichelmonds… wie viele Trainer hatten sie früher gehasst? Ich konnte es nicht sagen. Sie lächelte mich spöttisch an. „Die Kraft des Wassers? Menschen heilen? Ich glaub, ich spinne. Im Vergleich zu der Macht, die dir die Perle verleiht, ist das nichts! Ich warne dich, komm bloß nicht auf die Idee, dich von diesem Schatz zu trennen. Überleg doch mal! Reichtum, weil du allen deinen Willen aufzwingen kannst. Du kannst überall sein, zugleich, wenn du willst, mit Teleport und Doppelteam ist niemand vor dir sicher! Verdammt, komm zur Vernunft! DU BIST EINE GÖTTIN!“, schrie sie, packte meine Hand, zog mich vom Wasserbecken weg. „Was kümmern dich die Menschen, die in 19 Minuten leiden müssen? Du kannst dem Wasser entkommen, wann immer du willst. Und jetzt lass diese dumme „Welt-Rettungs-Attitüde“ sein und such dir einen Thron, wie es sich für ein Wesen wie dich gehört!“. Nach diesem Vortrag schwieg sie, zog mich weiter fort, an Lee vorbei. Lee… würde ich ihn auch retten können? Ich sah, dass er mir in die Augen schaute, er schien traurig zu sein… Liebes Tagebuch, ich schwöre, ich war kurz davor. Ein Leben als Göttin… aber das war nicht mein Schicksal, ich hatte es schon seit Wochen gespürt. Dann geschah etwas, womit ich nie im Leben gerechnet hätte.
    Ich riss mich los, legte der anderen Maria eine Hand auf die Schulter, und sah, dass Lee es mir nachtat: er legte seine Linke auf die andere Schulter meines Ebenbilds. „Du…siehst sie?“, beim sprechen spürte ich die getrockneten Tränen in meinem Gesicht, der Blonde nickte nur leicht. „So spricht mein Denken: Eine Seele in zwei Körpern, das ist wahre Freundschaft. Doch zwei Seelen in einem Körper ist gegen die Natur, und ich habe mir geschworen, dich nie mehr leiden zu sehen. Darum kann ich der zweiten Seele nicht erlauben, zu leben.“, sagte er, die kleinere Maria sah ihn nur stumm an. Dann holte sie aus und schlug ihm ins Gesicht. Er lächelte jedoch nur, verstärkte den Griff seiner Hand, ich machte es ihm nach. „Verschwinde, Miststück.“, flüsterte ich, stieß sie von mir. „Das wirst du büßen…“, raunte sie, löste sich dann in schwarzen Nebel auf. „Danke, Lee.“ – „Ich halte, was ich geschworen habe!“, gab er zurück, lächelnd trat ich wieder ans Wasserbecken. Trennung würde es nicht geben. Ich war für immer eins mit Phione, wozu brauchte ich denn schon unbegrenzte Macht durch die Perle? Menschen heilen zu können war für mich göttlich genug. Sia war die beste Ärztin ihrer Zeit gewesen, nun konnte ich in ihre Fußspuren treten. „Bereit, Phione?“, fragte ich, noch immer lächelnd, und dieses Gefühl, sich immer aufeinander verlassen zu können, schien auf das kleine Pokémon übergesprungen zu sein. Aus dem Augenwinkel sah ich, dass jemand die Kammer betrat: auf der einen Seite Ash, er trug Lucia auf dem Rücken. Links von mir Mars, welche ein Skuntank dabei hatte. Alles kein Problem mehr… Ich setzte gelassen einen Fuß vor den anderen, tauchte erneut in das Becken ein.
    Und schien auf dem Wasser stehen zu können. Die Linien auf meinem Körper verschwanden, ein Wasserstahl schoss hoch und umschloss mich. Ash rief irgendwas, ich verstand ihn nicht. Phione löste sich aus meinen Armen, nahm telepathisch Kontakt zu mir auf. „Wir sehen uns wieder. Danke für alles… Maria Jou, ich werde dich nie vergessen.“ – „Ich dich auch nicht. Die Welt ist klein, und wir sind dafür geschaffen, Großes zu leisten, wenn wir nur wollen! Ich verspreche dir, niemand wird diesen Tempel je entweihen oder dich fangen. Ich verspreche es!“. Es war, als würde ich nach Millionen von Jahren meinen besten Freund verabschieden, doch meine Worte waren nicht nur so daher gesagt. Ich hatte wirklich das Gefühl, dass wir uns noch einmal begegnen würden. Ich hatte so viel erlebt, es war einfach die schönste Zeit meines Lebens gewesen. Nun musste ich nur noch dafür sorgen, dass die Gangster aus dem Tempel verschwanden. Undeutlich sah ich, wie Lee den Kampf gegen Mars aufnahm, doch es war nicht nötig… als hätte tief in mir eine mir unbekannte Kraft gewartet, zu erwachen, ging in meinem Geist ein Tor auf. Ich sah meine Kleider vor mir durch die Wassersäule treiben, dann fielen sie heraus, flatterten zu Boden. Meine Arme und Beine spürte ich nicht mehr, ich hatte mich komplett in Wasser verwandelt. Nun wusste ich, wie die Perle damals von Tyra losgekommen war… sie waren eins geworden. Ein blaues Blitzen erschien vor meinen Augen, die Perle schwebte direkt vor mir, sie sank immer tiefer. Eine Stimme in meinem Kopf ertönte… ein letztes Mal noch. „Du bist anders. Vielen Dank… setze deine Kraft weise ein.“, wie ein Wasserfall rauschten diese Worte durch meinen Kopf. Dann verstärkte sich der Wasserstrahl, immer mehr Wasser schien aus den Tiefen des Tempels hervorzuquellen. Doch ich hatte das Gefühl, es sei alles ein Teil von mir. Ich konnte die entfesselten Ströme lenken… wie ich sonst meine Glieder bewegen konnte. Ich war Eins mit dem Wasser geworden, welches nun durch die Kammer flutete, einen Bogen um Lee beschrieb, mit voller Wucht Mars und ihr Pokémon traf. Ash und Lucia wurden ebenfalls getroffen, jedoch nicht mitgerissen, ihnen erging es nicht so wie der Commanderin. Stattdessen schien etwas von dem Wasser an Lucias Bein hängen zu bleiben, ein Gefühl sagte mir, dass sie vergiftet war. Ich ließ der Energie, die durch meinen Körper toste, freien Lauf, unendlich viel Wasser strömte aus diesem Brunnen zu meinen Füßen. Ich sah, wie ich… das Wasser… ich…. Ach, was solls, wie ich durch den Gang rauschte, durch den wir gekommen waren, sah Rocko, Simon, zog an ihnen vorbei, riss Simon mit mir… eine hochgewachsene Gestalt lief gerade an Pay und Lilith vorbei, welche etliche Galaktiker besiegt hatten, die nun vor ihnen lagen und sich nun… umarmten, die Galaktiker wurden ebenfalls von meinen Wellen verschluckt, dann war ich aus dem Tempel heraus, sah Eva, Merlin und die Leibwächter gegen eine Übermacht kämpfen. Im Nachhinein dachte ich darüber nach, was sie wohl gesehen hatten, sicherlich eine Menge Wasser, klar, und in diesem Wasser waren ihre Kameraden mitgerissen worden… ich machte einen Bogen um Merlin, Eva und die beiden Gorillas, nahm jedoch die Reste der Galaktiker mit, die dort kämpften, und raste danach durch den Wald. Immer wieder sah ich verschreckte Galaktiker oder Rockets vor mir, sie alle landeten in den entfesselten Fluten.
    Am Ende des Waldes erblickte ich die Klippen, sandte noch mehr Energie ins Wasser, spülte sämtliche Feinde, die sich in mir befanden, einfach darüber hinweg. Sie fielen schreiend ins Meer, wo eine Flotte von kleinen Booten wartete… die internationale Polizei? Ich zog mich wieder zurück, sorgte dafür, dass eine gigantische Welle sich kreisförmig über die Insel ausbreitete. Irritierenderweise sah ich mehrere Perspektiven gleichzeitig, an mehreren Stellen zugleich wurden weitere Gauner überall auf der Insel von mir fortgespült. Von oben aus gesehen erinnerte dieses Schauspiel sicher an die Wellen, die ausgelöst wurden, wenn man einen Stein ins Wasser warf. Die Musik, die ich dabei im Kopf hatte, erinnerte mich ein wenig an die keltischen Lieder, von denen mir Pay mal erzählt hatte… dabei kannte ich keine davon. Ich schloss die Augen, ließ meinen Fluten freien Lauf… und fand mich erneut in der letzten Kammer wieder, mein Körper hatte sich wieder verfestigt. Die ganze Kammer war nass, Lee streckte mir eine Hand hin, die ich dankbar nahm und aus dem Becken stieg. Ich zitterte vor Erschöpfung. „Komm, zieh das an, das ist trocken.“, sagte Lee, zog sein Hemd aus und reichte es mir. Lächelnd zog ich es an, es reichte mir bis zur Hälfte der Oberschenkel. Dennoch sammelte ich meine Kleider ein, sie waren – wie die Kammer- klatschnass. „Wie hast du das gemacht?“, fragte er dann, nur um im Anschluss den Kopf zu schütteln. „Nein, sag nichts, ich mag Geheimnisse.“ Wir gingen zu Ash und Lucia rüber, die Koordinatorin schien sich erholt zu haben…und gab mir meine Cap zurück. „Die trag ich schon ewig mit mir herum!“, scherzte sie, wurde jedoch sofort wieder ernst. „Jetzt ist sie wohl wieder allein auf deinem Kopf…“ – „Ja.“, nickte ich, sah mich um. Im See, der in dieser Höhle lag, sah ich noch ein letztes Mal Phiones Gesicht… es lächelte mir zu. Ich versuchte, alle Gefühle, die ich für das kleine Wesen empfand, in mein Lächeln zu legen, dann holte ich tief Luft. „PHIONE!“, schrie ich, hob die Mütze hoch in die Luft. Es sollte signalisieren, dass es immer bei mir willkommen war, dass ich mich so sehr daran gewöhnt hatte, es auf meinem Kopf zu haben, dass ich die Mütze wahrscheinlich nicht so schnell wieder tragen würde, und vieles mehr…als Antwort schossen drei Wasserstrahlen aus dem See, bildeten ein Dreieck, Milliarden Tröpfchen blieben in der Luft hängen. Ein Regenbogen zog sich quer über den See. Phiones Abschied…ein Wunsch. Danke, Phione.
    Dann wandte ich mich ab, wollte nicht mehr weinen. Hand in Hand mit Lee lief ich hinter Ash und Lucia her, die ebenfalls Händchen hielten. Die Kraft des Wassers… ich legte meine freie Hand auf die Brust. Ich hatte es geschafft. Ich hatte es tatsächlich geschafft! Meine Reise war zu Ende… ein komisches Gefühl. Nachdem ich das gedacht hatte, merkte ich schon, wie falsch ich lag. Mein Versprechen hatte ich gehalten, mein Blick fiel auf Lee. Das echte Abenteuer wartete noch auf mich… das Abenteuer namens Liebe. Gemeinsam trafen wir auf Rocko, er berichtete ebenfalls von einer gigantischen Welle. Den Rückweg fand ich wie im Schlaf. Pay und Lilith warteten schon auf uns, der Rothaarige grinste Lee breit an. „Mann, wie wir die plattgemacht ham! Genau wie…“ – „…den mit der Kralle, ich weiß. Du scheinst gut mit Lilith klarzukommen.“ – „Ja, die hats drauf! Und kämpfen kann se auch, weißt du?“ – „Man kann sagen, wir sind Freunde…“, murmelte Lilith, sah mich fast scheu an. Ich war ihr dennoch eine Erklärung schuldig. Aber erst mussten wir ins Freie.
    „Da sind Sie ja alle wieder!“, rief Eva erleichtert, als wir aus dem Tempel traten. Ich hatte die ganze Zeit über nachgedacht, was wohl nun passieren würde… und mir war klar geworden, dass ich das noch gar nicht so genau wissen wollte. Das Leben ist einfach der Wahnsinn, und wenn man Freunde- oder gar Liebste- hat, mit denen man es genießen kann, dann erlebt man Wunder am laufenden Band. „Hey, Eva.“, sagte ich, schaffte sogar, ihr zuzulächeln. Merlin sagte nichts, allerdings hatte ich eine Frage an ihn. „Ich habe im Tempel jemanden gesehen, der mir bekannt vorkam. Aber auf dem Rückweg kam er uns nicht mehr entgegen, wissen Sie, wer das gewesen sein könnte?“ – „Natürlich nicht! Wieso fragt eigentlich jeder, der keine Ahnung hat, den armen, alten Merlin, damit er ihm aus der Patsche hilft? Diese Jugend!“ – „Schon gut.“, wenn dieser Jemand nicht entdeckt werden wollte, würde ich ihm den Wunsch erfüllen. Ich war aber sicher, seine Energie gespürt zu haben. Ich trug Lees Hemd am Leib, vom Horizont aus strahlten die ersten Sonnenstrahlen des neuen Tages auf uns herab. Ich fröstelte ein wenig, Lee spürte das, umarmte mich zärtlich. Auf der Stufe unter mir standen Ash und Lucia, Pay und Lilith gingen gerade die Treppe hinunter. Der Feuertrainer wandte sich um, grinste breit. „Sie mmmmögen sich!“, woraufhin ich nur lächelte und Lee in die Augen sah. Langsam fanden unsere Lippen zu einem Kuss… und ich fieberte neuen Abenteuern entgegen, die mit diesem, neu anbrechenden Tag beginnen konnten.


    ich hoffe, ihr hattet eine Menge Spaß beim Lesen meiner ersten FS im bisaboard. Momentan bin ich noch im Praktikum, im neuen Jahr werde ich aber auf jeden Fall mit der neuen Story anfangen. Wie gesagt, ich füge heute oder morgen noch den Epilog ein, danach widme ich mich neuen Dingen. Vielleicht fühlt sich jemand von dieser Story inspiriert, es würde mich freuen, auch mal was lesen zu können!

  • jaaaa darauf hab ich mich schon gefreut muhaha xDD
    nachdem wir ja bereits die vorherigen kapitel auf der insel besprochen hatten, wie auch die kalenderstory, fass ich trotzdem nochmal einiges zusammen!
    deine erzählweise hat sich in den letzten kapiteln nochmal verbessert, die ganze insel kann ich mir lebhaft vorstellen, ebenso das eintreffen und schließlich den kampf gegen team rocket und team galaktik. viele viele unterschiedliche charakter waren hier zu begutachten und jeden hast du eindrucksvoll beleuchtet
    beispiel jetzt commander mars und der kampf gegen masuta--> hier sehen wir endlich den geheimen meister in aktion! ich wartete da schon länger drauf, doch der scheint sich schon mit gedanken an den abtritt zu tragen? gibt sozusagen die staffel weiter an maria und die andren:D
    nun,gerade in diesem letzten, erfreulich langen kapitel sehen wir noch manch interessanten kampfschauplatz, wie zum beispiel ash und lucia im duo gegen simon den ollen vergifter und pay vs lillith! ein wahnsinnskampf der extraklasse (ramoth hätte lillith natürlich total aufgemischt) O: xDDDDD
    schick, keiner ist besiegt worden, stattdessen dürfen sich die galaktis gegen eine große feuerwalze behaupten! gefiel mir ausnehmen gut
    was hier natürlich extrem wirkungsvoll ist: der abschied von phione
    nach dieser reise sich von dem kleinen kerl zu trennen muss hart sein aber die stelle ist qualitativ so hochwertig dass ich nichts weiter kritisieren kann O_O
    dass maria sich mit der uralten kraft auf hrer seite gleich mal an den hausputz macht fand ich ne gute idee, nicht dass da i wo noch einer vergessen wird nä :D
    einige stellen sind natürlich immernoch im unklaren geblieben, sehr spannend: wo ist der meister auf einmal hin?
    was ist damals mit lillith, eva und maria passiert?
    was wird team rocket nun tun, nachdem sie versagt haben die perle zu stehlen? kA werden die warten bis maria und co weg sind und dann munter wieder reingehen und das teil klauen?
    wird lillith sich auch mal zusammenreißen können? die scheint ja so einige erkenntnisse gehabt zu haben im letzten kampf OO
    und wer zur hölle ist eigentlich bon voyage D:
    ich bin wirklich begeistert von diesem fulminanten abschluss, das beste daran: maria hat noch nicht fertig :D:D
    zum schluss noch einige meiner lieblingsstellen :D

    Zitat

    „Lilith?“ – „Der Tempel tanzt!“, schrie sie


    Zitat

    ich war sozusagen die einzige Lichtquelle

    <- glühwürmchen *-*


    Zitat

    „Ouh, Feuer gegen Pay? Unklug! WAHAHAHA!“

    <- hell JEAH! lasst es krachen :D:D


    Zitat

    „Du bist ein Monster…“, hauchte Lilith, als sie mal wieder direkt neben ihm stand, und legte ihm ihre Hand auf die Wange. „Ich steh auf Monster…“

    ICH WUSSTE ES! fsk 21: lillith ist das mädchen... ö.ö


    achja und die leibwächter von eva sind so cool XDD


    nun wünsch ich allen einen guten rutsch :D was machen wir also? BALLERN!
    lee und maria? SIE MMMMMMMMÖGEN SICH! :D


    mfg Pay

    "I said: Ryan, Jedi don´t give up. Then again, I´m thinking oldschool. This is a new generation."

    Einmal editiert, zuletzt von Scorchwood ()

  • So, wie versprochen ist hier der Epilog... es ist wirklich ein merkwürdiges Gefühl, kann ich euch sagebn. Pay, danke für den Kommentar, ich werde gleich darauf eingehen :)
    Wo Masuta auf einmal war, wird in der Story nicht mehr aufgelöst, aber ich sage euch, in der nächsten vielleicht... ;)
    genau wie die geschichte um das dreigestirn, ich will euch ja nicht komplett im unklaren lassen.
    nein, keine sorge, der tempel wird so schnell nicht von gaunern besicht...auflösung erfolgt im epilog.
    lilith braucht einfach nur einen beruhigenden faktor, und meist ist eva das bei ihr... aber nicht immer bleibt dieser faktor wirkungsvoll.
    bon voyage war einer der auftraggeber team rockets :o


    während der story war ich extrem von musik beeinflusst, wie ihr vielleicht an den zeilen erkennt, die maria zwischendurch gesungen oder gesummt hat. in den letzten kapiteln ging das so weit, dass ich euch daran teilhaben lassen wollte, darum die links im text. manche anregungen habe ich aus animes, die ich gesehen habe, wer in mein profil sieht, wird wissen, welche. aber der großteil meiner inspiration ist einem mädchen zu verdanken, mehr will ich dazu nicht sagen, aber vergesst eins nie, wenn ihr selbst eine story schreibt oder für irgendwas inspiration braucht: liebe ist keine mathematische variable, nicht, was sich berechnen ließe. es ist eine unsagbar starke kraft, die einem bei allem, was man erreichen will, helfen kann... das ist einer der aspekte, die ich in Depth Pearl ausdrücken wollte. jetzt kommt mein epilog, ich freue mich auf eure kommis... ich hoffe, dass die story noch nicht so schnell in den "vollendete storys" bereich abgelegt wird, damit hier noch ordentlich kommis reinkommen, ich weiß ja nicht, ob man dann immer noch kommentieren kann. ich verabschiede mich fürs erste, freut euch auf... die neue story. ich fange sobald es geht an. jetzt aber viel spaß...


    Epilog


    13.7.2008


    „Maria! Komm schon!“, schallt die Stimme meiner besten Freundin durch die klare Sommerluft. Heute habe ich Geburtstag, und es sind wirklich viele Leute gekommen… Leute, die ich vor Monaten kennen gelernt habe. Der Chief, Loreen und Jette, Stella, James, sogar Cynthia ist gekommen! Wir befinden uns in Schleiede, wo ich wohne. Ich habe sie alle eingeladen… und zu meiner großen Freude sind sie fast alle gekommen. Pay und Lilith haben ihre Reise unterbrochen, die beiden wollen die besten Feuerpokémontrainer der Welt werden, und sie sind auf einem guten Weg dorthin. Lilith ist einigermaßen stabil, aber selbst, wenn sie manchmal ausflippt, hält Pay sie aus. Lee und ich sind zusammengeblieben, er hat mich auch nach Alamos Town begleitet, wo ich meinen Freund aus dem roten Ball zurücklassen musste. Alice und Tonio geht es großartig, und nun hat die Stadt auch ihren Beschützer wieder. Die beiden müssten eigentlich auch jeden Moment kommen, die Einladung habe ich ihnen gegeben, als ich dort war.
    Oft denke ich an mein bisher größtes Abenteuer zurück, das Abenteuer der Tiefseeperle… leider habe ich mein Phione bisher noch nicht wiedergesehen, aber ich bin sicher, wir werden uns eines Tages treffen. Damals sind wir der internationalen Polizei in die Arme gelaufen, nachdem wir den Tempel verlassen hatten, und die hatten uns tagelang immer wieder ausgefragt. Klar, eine Verbrecherbande, die einem quasi ins Boot gespült wird, verlangt Rede und Antwort. Ich habe getan, was ich konnte… und dank unserer Hilfe konnten einige hochrangige Mitglieder festgesetzt werden. Die Bosse allerdings haben für alles ein Alibi, ihnen hat man nichts beweisen können. Von Merlin habe ich erfahren, dass mein ehemaliger Lehrmeister wirklich an jenem Tag dort war, wieso er mich jedoch nicht hatte sehen wollen, wusste auch er nicht. Naja… er wird seine Gründe gehabt haben. Liebes Tagebuch, die Perle ist mit dem Tempel zusammen wieder im Meer versunken… sie ist zu mächtig für uns einfache Menschen, ich hoffe, sie bleibt an ihrem Bestimmungsort. Kaum zu glauben, dass schon vier Monate seitdem vergangen sind… es erscheint mir alles noch so real. Ich bin fast wieder ein normales Mädchen, meine Geisttransfer-Fähigkeit habe ich durch die Perle verloren. Vielleicht hat aber auch der Stress bisher einfach nicht mehr ausgereicht, um sie zu aktivieren, ich weiß es nicht. So erpicht bin ich darauf aber auch nicht. Ich lehne mich zurück, lege meinen Füller zur Seite, sehe das Wasserglas an, das vor mir auf dem Schreibtisch steht. Dann hebe ich die Hand, richte sie auf die Flüssigkeit, welche augenblicklich zu Eis erstarrt. Ja, dafür habe ich die Kraft des Wassers von der Perle erhalten, und die ist wirklich nützlich! „Ich komme sofort!“, rufe ich aus dem Fenster, sehe mich in meinem Zimmer um. Die Torten habe ich alle fertig, sie stehen bereits auf der Terrasse, wo ich auch gleich hingehen werde. Die Getränke habe ich ebenfalls besorgt, meinen Spritevorrat natürlich ausgenommen. Der ist nur für mich. Ich stehe auf, drücke die Beine durch, versuche, mit den Händen meine Zehenspitzen zu berühren. Es klappt, doch in meinen Kniekehlen zieht es unangenehm. Schnell richte ich mich wieder auf, zupfe mein blaues Top ein wenig zu Recht und prüfe, ob die Jeanshotpants noch ordentlich sitzen. Vor den Gästen will ich tip-top aussehen. Zufrieden gehe ich auf die Zimmertür zu, im Vorbeigehen werfe ich einen Blick in den Spiegel. Meine Augen sind nach meinem Abenteuer damals etwas dunkler geworden, sind nun tiefblau. Gebändigt durch ein Haarband fällt mir mein hellbrauner Pferdeschwanz in den Nacken, probeweise lächle ich mein Spiegelbild an.
    Gut, dann mal los!
    Ich reiße die Tür auf, im Flur stoße ich fast mit Lizabeth zusammen. „Wow!“, macht sie, begutachtet mich von oben bis unten. „Da ist jemand reifer geworden, was? Alles Gute zum Geburtstag!“, lacht sie und fällt mir um den Hals. „Nicht nur jemand, du doch auch! Wie geht’s der Familie? Oh je, ich freu mich, dass du da bist!“, plaudernd begleite ich sie in die Küche, sie fragt mir Löcher in den Bauch, die unser Abenteuer betreffen. Natürlich lasse ich einige unwichtige oder zu schmerzhafte Details aus, doch sie bekommt einen Überblick. „Okay, dann wollen wir mal raus zu den anderen!“, schlage ich vor, lade mir noch einige Tabletts mit Kuchen auf und folge ihrer schlanken Gestalt. „Immer mit der Ruhe, Maria!“, ich trete ins Freie, blinzele kurz, will ich von der Sonne geblendet werde. Lucia steht vor mir und nimmt mir zwei der Tabletts ab. „Danke, Lucia.“ – „Ich fass es nicht, sogar der Champ ist da! Unglaublich!“. Vor mir stehen zwei lange Tische, an denen meine Freunde und Bekannten sitzen und angeregt miteinander reden. Am linken Kopfende sitzt der Chief, er scheint- wie immer- zu schlafen. Zum Glück ist neben Lee ein Platz frei, ich stelle das Tablett ab und stelle mich hinter ihn, bevor ich mich setze, will ich meine kleine Rede halten. Pays brüllendes Gelächter dringt an meine Ohren, Eva sitzt neben Loreen und unterhält sich mit ihr, während Jette am anderen Ende des Tischs Witzchen reißt, denen Conway lauscht und mit spiegelnden Brillengläsern unheimlich grinst. Mein Blick fällt auf die Zeitung, die Lee aufgeschlagen hat. „Internationale Polizei erteilt Danny O. und seinem Dunstkreis Absolution-die Gruppe lieferte Hinweise zu…“, dann hebe ich den Blick, lege meine Hände auf Lees Schultern. Er schaut hoch, lächelt mir zu, mir wird warm ums Herz. „Äh-Ähm.“ – „Immer noch so schüchtern?“, ruft Ash herüber, die Koordinatorin sitzt errötend neben ihm. „Lass das, das hat sie nicht verdient!“ – „War doch nur Spaß…“ - „Danke, Ash, es geht. Zuerst einmal: vielen Dank, dass ihr alle hier seid!“, die Sonne scheint auf mein Gesicht, lächelnd schaue ich in den Himmel. Aber nur kurz, meine Freunde lasse ich nur ungern warten. „Ich weiß, ich habe euch ewig und drei Tage nicht mehr gesehen, aber ihr alle habt einen Platz in meinem Herzen, wenn ich das so sagen kann. Einige von euch werden sich bestimmt fragen, was im März passiert ist, ihr habt mich ja lediglich während des Turniers gesehen…und ihr habt sicher in der Zeitung damals gelesen, dass eine große Anzahl von Team Rockets Leuten gefasst worden ist. Meine Rolle bei der Sache will ich nicht weiter ausführen, es reicht mir, euch zu versichern, wie dankbar ich euch für eure ganze Hilfe damals bin… ach, ich weiß, ich habe mich schon tausendmal bedankt, aber ich tue es gern noch einmal. Ein weiteres Danke an Lilith und Eva, ich habe nie damit gerechnet, dass ihr mir mein Verhalten je verzeihen würdet…“, ich verstumme kurz, sehe auf meine Füße. Dann straffe ich die Schultern. „… und ich verspreche, dass ich euch nicht noch einmal so enttäuschen werde. Außerdem möchte ich mich bei unserem Champ Cynthia bedanken, ich weiß gar nicht, womit ich das verdient habe…“ – „Die Antwort darauf habe ich dir damals beim Eis-Essen gegeben, sie hat sich nicht geändert!“, gibt sie lachend zurück, sie hat sich zwischen Rocko und Karin gesetzt. Dankbar sehe ich ihr in die Augen, bevor ich fortfahre. „… ja, du hast Recht. Was soll ich sagen? Ich bin keine geborene Rednerin, es fällt mir schwer, auszudrücken, wie viel es mir bedeutet, dass ihr alle hier seid.“ – „Dann lass anfangen mitm Essn, Mann!“, ruft Pay mir zu, ich lege den Kopf schief und sehe ihn an. Dann lächele ich ihm zu, warum auch nicht? „Tja, ihr habt ihn gehört. Torte und Getränke für alle!“, die freudige Atmosphäre, all diese Leute, die nur für mich hergekommen waren, sowie Lees Berührung werde ich nie vergessen. Mir fällt etwas ein; ich hatte bisher vergessen, was es war… ich setze mich neben ihn. „In Cynthias Unterwasserkugel damals, da habe ich gedacht, jemand hat meine Hand gehalten, als ich erschrocken bin.“, er sieht mich an, ich bade in dem Blick seiner blauen Augen, die meinen so sehr ähneln. „Ja, das war ich.“
    So spricht mein Denken: es ist egal, welchen Weg du gehst, wenn du weißt, mit dem du ihn gehst.


    Ende von Depth Pearl


    mit freundlichen Grüßen
    DawnOfDarkrai

  • [font='Georgia, Times New Roman, Times, serif']Oh mann... Das nennt sich wohl mal megamäßiger Schluss, du.
    Das war´s also mit Depth Pearl, schon komisch i-wie, was? Aber da haben wir ja auch schon ausführlich drüber gesprochen, wie auch über das Kapitel und den Epilog. Aber da das der Abschluss war, will ich es mir nicht nehmen lassen, hier einen Kommi dazulassen ^^
    Also, dann mal los.
    Zum Abschlusskapitel zunächst mal: Kawaiiii. Ich glaub, das dürfte´s in etwa ausdrücken.
    Der Kampf Ash + Lucia gegen Simon, der hat mir gut gefallen, fand ich total supi, wie Ash dann dadurch, dass es Lucy so besch*** ging, so stark geworden ist. (Erinnert mich an Natsu ^^ Und ich schätze mal, da hast du´s her :'D)
    Und die Sache mit den Musiklinks, die fand ich auch ganz gut, weil das i-wie echt immer gepasst hat oO
    Zu Pay´s & Liliths Kampf gibt´s nur eins zu sagen: PaLi-Shipping xD Find ich klasse, erst gegeneinander, dann miteinander und zu schluss ne umarmung und auch noch eine gemeinsame Reise... Was will man denn als begeisterte Shipperin mehr? ^^ Ne, mal im Ernst jetzt, der Kampf der 2 hat mir gut gefallen und dass sie dann noch gegen die Galaktiker kämpfen und das (trotz geschwächter Pokis oO) Noch gewinnen... hut ab xD
    Und der Meister kommt ^^ Schön, dass wir den auch mal "kennenlernen" ^^ Ja, gut, er ist bereits einige male vorher erwähnt worden, aber hier erlebt man den mal so richtig ;)
    Wie du beschrieben hast, wie Maria dann die Perle und Phione zurück gelassen hat, das fand ich sehr schön, hat mir echt gut gefallen. Und schön, dass man die Vorbesitzer der PErle mal kennenlernt, gibt auch noch mal einen schönen einblick. Aber die Idee, die mir da am besten gefällt ist die, dass Maria nicht ganz leer ausgeht, sondern so eine wahnsinnige Kraft bekommt.

    dass maria sich mit der uralten kraft auf hrer seite gleich mal an den hausputz macht fand ich ne gute idee, nicht dass da i wo noch einer vergessen wird nä :D


    Das war genial ^^
    So, alles in allem sind die Gegner zwar für´s erste erledigt, aber die Bosse halt noch nicht oO Aber für´s erste ist ruhe im Karton ^^
    Und an dieser Stelle erneut: Ich freu mich mega auf die Fortsetzung und bin verdammt froh, dass ich die neue Story, und die letzten Kapis auch schon, Betalesen darf :)


    ICH WUSSTE ES! fsk 21: lillith ist das mädchen... ö.ö


    Ebenfalls genial ^^
    Und diese "sie mmmmögen sich" sache... Wo hast du DAS bloß her? xD Sag nichts, ich weiß es ja genau ^^
    Okay, Fazit zum Finalkapitel: Wahnsinnig guter Abschluss, wie ich´s mir gedacht hab, hab mich ja bei dem Kapitel einfach mal überraschen lassen und nur Absätze schon vorher gelesen ^^
    Und nun noch zum Epilog...
    Über den haben wir ja auch schon gesprochen, wie gesagt gefällt mir auch der sehr gut. Und: Nix, du kannst keine Reden schreiben. Und selbst wenn, dann hättest du das hiermit perfekt vertuscht ;) Pay hat wieder hunger, ash labert (mehr oder weniger) sinnvolles zeug ^^ Und alle mann sind da :D Schön, dass man wirklich die anderen nochmal kurz gesehen hat, find ich eine gute idee. und Marias B-Day eignet sich ja perfekt dazu. Also: Das war´s dann wohl mit DP... Und ich hab einen Grund mehr, mich auf ende Januar zu freuen ;)
    Fehler hab ich, außer denen, die ich dir schon gesagt hab, keine gefunden, auch in dem Punkt hast du dich stark verbessert.
    Im großen und ganzen also: Hut ab für so eine Megaleistung, war echt eine super Story und das hab ich dir auch schon mindestens zehn mal gesagt xD
    Das war´s dann mit meinem letzten Kommi zu dieser Story hier...
    GLG´s
    ~Mizu~