Griechenlands Pleite - Hätte Deutschland helfen sollen?

Häschen, wenn du dich da hinsetzt und behauptest die meisten Deutschen sind böse und gierig dann fühle ich mich beleidigt, wie wahrscheinlich jeder Deutsche auch, denn das IST eine Beleidung.

"Menschen wie ich"
Gott, bist du niedlich. Kannst du mir auch sagen was Menschen wie ich genauso sind, bzw. wie wir sind?

Da ich nicht davon ausgehe, dass du weißt wie in Deutschland der Bundeskanzler gewählt wird ( denn genau das zeigt mir deine Aussage ) ist es auch nicht wert darüber jetzt ne Disskusion anzufangen.
Nur so viel:
Ich bin deutsche Staatsbürgerin, sogar in Deutschland geboren, von daher könnte ich theoretisch Bundeskanzlerin werden. Aber keine Sorge, habe da keine Ambitionen zu. Vor allem nicht, weil ich mich dann am laufenden Band mit Menschen wie dir rumärgern müsste.

woawoa chill, ich sagte das ich nur die deutschen sch*ise find, die einfach grundlos iwelche menschen fertig machn. Ich kann mir denken das du das nicht tust also brauchsu dich nich so angesprochen fühlen. wenn ich mich vorher falsch ausgedrückt hab -> tut mir leid

außerdem weiß ich das du bundeskanzlerin werden kannst, bezweifle aber das du das wirst. :)

Deutshland hats schon sehr viele Schulden un dhäte noicht mithelfen sollen, weil sie wü+rden deswegen immernoch mehr schulden haben. Deutschland aht auch keiner geholfen so muss nicht ummbedingt auch noch Griechenland geholfen werden.

An sich hab ich ja nichts gegen diese "freundliche Geste" nichts einzuwenden.
ABER
1. Haben wir selbst schon genug Schulden, andere Länder können auch gerne was dazu beisteuern, wir müssen uns auch einmal um uns selbst kümmern.
Nachher artet es dermaßen aus, dass wir mehr Steuern zahlen müssen, um Griechenlands finenzielle Hilfe zu ermöglichen.
2. Sind die Griechen nicht einmal dafür dankbar, dass wir ihnen Helfen. Alleine deshalb würde ich sie nicht weiter unterstützen.
Sowas geht überhaupt nicht klar, finde ich. wenn sie kein Geld wollen, sollen sie keins bekommen.

Expansion bis zum Kollaps-dann guckt jeder dumm.
Theoretisch war die EU ja ne klasse Idee-überall in Europa (bis auf die Englis) einheitliche Zahlungsmethode und vor allem konnte man Riesen wie Amerika&Indien wirtschaftlich was entgegensetzen. Allein wären die vielen kleinen Länder einfach dümmer dagestanden als zusammen.
Einziger Fehler: sie wollten das Ganze immer größer&größer bauen, haben damit aber nicht die finanzielle Notlage vieler Mitgliedsstaaten berücksichtigt.
Naja, so konnten sie nicht vor und nicht zurück.

Ich hab Angi damals echt nicht um ihren Job beneidet. Hätte sie G hängen gelassen, wär Deutschlands Ansehen und der Zusammenhalt innerhalb der EU stark geschwächt und sie wäre evtl. sogar auseinandergebrochen.
Was passiert ist, als sie ihnen geholfen hat, hat ja jeder mitbekommen-Sozialleistungen,Renten,Gehälter mussten wegen des Sparkurses rapide gekürzt werden und die Griechen waren total sauer-aber nicht auf ihre korrupte Regierung, die ihnen den Scheiß eingebrockt hatte, sondern auf Angi samt Land.

Naja, ich denke, dass das alles eine Situation war, in der man nicht gewinnen KONNTE.
Deshalb hat man sich auf Schadensbegrenzung geeinigt.
Ich war auch nicht dafür, dass wir G helfen, aber diesen ganzen Komplex zu durchblicken fiel wohl jedem schwer und ne bessere Idee hätte ich auch nicht gehabt

SYRIZA: 39,5%
Nea Dimokratia: 27,0%
To Potami: 8%
Goldene Morgenröte: 8%
Kommunistische Partei: 5,7%
PASOK: 5,2%
Anel: 4,5%
Kinima: 3,2%

Da die stärkste Partei in Griechenland 50 zusätzliche Sitze erhält, könnte Syriza sogar die absolute Mehrheit knacken. Das wäre das erste Mal, dass eine Linkspartei in Griechenland die Macht übernimmt.

Quelle ---> https://derstandard.at/Jetzt/L…gebannt-nach-Griechenland

Schön und gut, dass sie den Sparkurs stoppen wollen (kommt beim Volk ja immer gut an), nur was stellen sie sich vor? Ich gehe wirklich nicht davon aus, dass ihnen viele Alternativen bleiben. Sich einen Schuldenerlass zu wünschen und ihn bekommen sind zwei Dinge. Wenn man bei Griechenland wieder nachgibt und alles nicht so schlimm und lass sie doch... dann sehe ich schon die nächsten Kandidaten, die ihrerseits Forderungen stellen werden. Andererseits wenn Syriza garnichts erreicht, wird der Unmut in der Bevölkerung weiter steigen und dann sehe ich da irgendwie auch schwarz für das Land.

Die Griechen haben einfach völlig zu Recht die Nase voll. Von den Milliarden, die wir ihnen geschickt haben, haben die meisten Griechen nicht einen Cent gesehen. Das ging an die Banken und an ihre deutschen und französischen Gläubiger, während griechische Väter ihre Familien mittlerweile mit 200€ im Monat ernähren müssen. Während Mütter ihren Job und ihre Krankenversicherung verloren haben. Während die Kindersterblichkeit und die Selbstmordraten in den letzten Jahren in die Höhe geschossen sind, ebenso wie rassistisch motivierte Gewalttaten. Und EU-Politiker wie Merkel wagen es allen Ernstes zu behaupten, dass Griechenland dank der von ihr forcierten Politik wieder "auf dem Weg der Besserung" sei. In Wahrheit ist Griechenlands Wirtschaft dank der Austeritätspolitik um 25% geschrumpft!

Griechenland wurde bis heute stets von Oligarchen beherrscht, die umfangreiche Steuerprivilegien genießen. Tsipras wird der erste Premierminister sein, der nicht Teil dieses Mafia-Systems ist. Wenn er es schafft, die einflussreichen Steuerbetrüger, die von der konservativen Regierung nichtmal schief angeschaut wurden, zur Rechenschaft zu ziehen, dann hat er schon sehr viel für sein Volk getan. Auch die europäische Wirtschaft würde von solchen Maßnahmen profitieren.

Was den von Syriza geforderten Schuldenschnitt angeht: Jedem, der sein Hirn einschaltet, muss klar sein, dass Griechenland seine enormen Schulden niemals abbezahlen kann. Ich zahle lieber für einen Schuldenschnitt, der der verarmten griechischen Bevölkerung helfen kann, als für eine sogenannnte "Griechenland-Rettung", die in Wirklichkeit nichts anderes war als eine Bankenrettung auf Kosten aller.

Zitat von Vinum

Ich zahle lieber für einen Schuldenschnitt, der der verarmten griechischen Bevölkerung helfen kann,

ja, kann...
Wie gesagt, es wäre wohl ein fatales Signal an alle anderen Länder die mit ihren Schulden nicht klarkommen und sich fragen würden, warum sie so dumm sein sollen, diese weiterhin abzuzahlen.

Zitat von Gucky

ja, kann...
Wie gesagt, es wäre wohl ein fatales Signal an alle anderen Länder die mit ihren Schulden nicht klarkommen und sich fragen würden, warum sie so dumm sein sollen, diese weiterhin abzuzahlen.

Stimmt. Ein gesamteuropäischer Schuldenschnitt wäre vernünftiger als eine Sparpolitik, die nur auf Kosten der Ärmsten geht. Ein Staat muss nunmal Geld investieren, auch damit eben wieder neues Geld in die Kassen fließen kann. Wenn der Staat keinerlei Spielraum für Investitionen hat, dann kann er seine Schulden unmöglich bezahlen. Griechenland ist der Beweis dafür, dass das nicht funktioniert. Die konservative Spar-Ideologie hat versagt. Nun muss man sich Alternativen überlegen.

SYRIZA hat 149 von 300 Sitzen bekommen und somit die absolute Mehrheit um zwei Sitze verpasst. Deswegen gibt es nun eine Koalition mit der rechtspopulistischen Partei Anexartiti Ellines (Unabhängige Griechen), kurz Anel. Im ersten Moment hört sich das ziemlich seltsam an, eine Koalition aus zwei Parteien vom jeweils anderen Ende des politischen Spektrums, aber beide haben als große Gemeinsamkeit die Ablehnung der europäischen Sparpolitik. Ob das wirklich reicht um die Koalition zusammenzuhalten wird sich zeigen müssen.

Ich persönlich bin da eher skeptisch, da es in etwa so ist als würde bei uns DIE LINKE mit der AfD koalieren. Aber ich will auch nicht ausschließen, dass es wider meiner Erwartungen klappt, immerhin sind sie sich, wie bereits erwähnt, bei DEM Thema in Griechenland einig.

Sorry, aber für mich wäre das ein Verrat meiner politischen Überzeugung. Nur, weil man irgendjemanden benötigt, der einfach nur DAGEGEN ist, muss man nicht einen sprichwörtlichen Pakt mit dem Teufel schliessen. Tut mir wirklich leid für Griechenland, aber ich sag mal, selbst Schuld... Jetzt hoffe ich erst recht, dass sie nichts erreichen.

Politische Überzeugungen sind Menschen nur dann wichtig, wenn sie ein Dach über dem Kopf, einen vollen Kühlschrank und ein festes Einkommen haben. Den meisten Griechen dürfte es gerade egal sein, ob sie nun von einer linken oder einer rechten Partei regiert werden, denn was im Moment zählt ist:

1.) Dass die unerträgliche Austeritätspolitik beendet wird.
2.) Dass die korrupten Eliten, die das Land jahrzehntelang ausgebeutet haben, zur Rechenschaft gezogen werden.

Syriza und Anel sind bei so ziemlich allen Fragen unterschiedlicher Meinung, aber bei diesen beiden Punkten sind sich beide Parteien einig. Ich halte das für einen genialen Schachzug von Tsipras, auch wenn ich zugeben muss, dass mir das ebenfalls leichte Bauchschmerzen bereitet hat, als ich heute davon erfahren hatte. Bevor sich die neue Linksregierung mit gesellschafts - und kulturpolitischen Fragen beschäftigen kann (wofür es ja nun eine deutliche linke Mehrheit im Parlament gibt), muss sie erstmal in der Lage sein, ihre Programme zu finanzieren. Hätte sich Syriza wie von fast allen erwartet mit der gemäßigt-linksliberalen To Potami-Partei zusammengetan, könnte Tsipras bei den kommenden Verhandlungen in Brüssel gleich einpacken. Die Rechtspopulisten mögen zwar irre sein, aber sie sind hartnäckig und genau so einen Partner braucht Tsipras im Moment. Die Kommunisten wollen ja nicht. Die betreiben lieber Fundamentalopposition.
Ich bin mir sicher, dass dieses Bündnis schon lange geplant war, für den Fall, dass Syriza die Absolute verfehlt. Auch To Potami war wahrscheinlich eingeweiht, da sich Tsipras trotzdem noch heute mit Vertretern der Partei trifft und ich auch irgendwo gelesen habe, dass Potami keine Fundamentalopposition betreiben will.

Im Übrigen ist es sehr naiv zu denken, dass auch programmatisch entgegengesetzte Parteien keine (inoffiziellen) Bündnisse miteinander schließen, wenn es gerade nötig ist. Linkspartei und AfD werden wohl niemals miteinander in eine Koalition gehen, aber ihr könnt stark davon ausgehen, dass sie über Themen, bei denen es gerade Überschneidungen gibt Kompromisse miteinander aushandeln. Das betrifft natürlich auch alle anderen Parteien und Konstellationen, auch CDU + Linke. Das mag einem gefallen oder nicht, aber so funktioniert Politik nunmal.

Zitat von Vinum

Das mag einem gefallen oder nicht, aber so funktioniert Politik nunmal.

Nun, ich denke, wir werden nicht lange darauf warten müssen um zu sehen, ob es in diesem Fall wirklich so funktioniert. Ich sage mal nein. Wenn ich das richtig mitbekommen habe, reagieren andere Länder eher... verhalten und aus Berlin kommen auch nicht gerade euphorische Töne. Vielleicht wird man im Extremfall Griechenland wirklich fallen lassen. Keine Ahnung, ob die EU sich das leisten kann und was das für Kosequenzen nach sich ziehen würde, für Griechenland wären die Folgen aber wohl ziemlich übel und die momentane Koalition ziemlich schnell zum Teufel gejagt.

spannend wirds ja was da wieder rauskommt. :)

Zitat

Vielleicht wird man im Extremfall Griechenland wirklich fallen lassen.

Griechenland kann nicht von der EU aus ihr rausgeschmissen werden soweit ich weiß - sonst hätte man Griechenland doch schon nach den gefälschten/unterschlagenen Zahlen zu Zeit des EU-beitrittes rausschmissen.

dh die Griechen müssten selbst austreten. ob das auch die Währungsunion betrifft weiß ich allerdings nicht.

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aber ist ja nicht so dass Griechenland der einzige Staat der EU ist, der sich in Nähe des Abgrunds bewegt. mir geistern da 4-5 im Kopf rum ;)

Zitat von premierball2013

aber ist ja nicht so dass Griechenland der einzige Staat der EU ist, der sich in Nähe des Abgrunds bewegt. mir geistern da 4-5 im Kopf rum

Eben. Und die werden sich ganz genau ansehen, was mit Griechenlands Schulden passiert und dann entprechend reagieren.

Mit fallen lassen meine ich ja auch nicht direkt rauswerfen, sondern hart bleiben und nicht auf irgendwelche Forderungen eingehen bzw. Kompromisse, die man womöglich eingegangen wäre, nun nicht mehr einzugehen.

Für die EU wäre das nicht weniger übel. Was glaubst du wird passieren, wenn gerade zu Zeiten, in denen rechtsradikale Parteien in vielen nordeuropäischen Ländern mit ihren Anti-Euro-Parolen Zugewinne feiern, ein Land zum ersten Mal in der Geschichte der EU aus dem Euro "getrieben" wird, weil es sich gegen ein rigides Spardiktat zur Wehr setzt? Wenn dieser Präzedenzfall eintritt, dann wird es den Euro wirklich nicht mehr lange geben. Niemand will einen Euro-Ausstieg Griechenlands, weder das griechische Volk noch deren Regierung und auch nicht die anderen Mitgliedstaaten in der Union.
Ich gehe auch nicht davon aus, dass man Griechenland nun einfach den Großteil seiner Schulden erlassen wird. Man wird sich letztendlich auf einen Kompromiss einigen, mit dem beide Seiten leben können.

Ich weiß, ich habe es schon oft gesagt, aber mich regt es echt auf, dass sich Merkel als Herrscherin Europas aufspielt. Nicht nur, dass sie dem halben Kontinent ihren sinnlosen Sparkurs aufgezwungen hat (selbst ihre Vorgänger Schröder und Kohl meinten, dass Merkel keine Ahnung von Wirtschaft habe), sie gefährdet mit ihren populistischen, indirekten Drohungen ("Ach, ist eigentlich eh nicht so schlimm, wenn Griechenland austritt...") die Zukunft der Europäischen Union. - Bloß um vor dem deutschen Volk gut dazustehen.

@Vinum

Zitat

Nicht nur, dass sie dem halben Kontinent ihren sinnlosen Sparkurs aufgezwungen hat (selbst ihre Vorgänger Schröder und Kohl meinten, dass Merkel keine Ahnung von Wirtschaft habe)

dennoch steht Deutschland wirtschaftlich verdammt gut da. ^^
edit: sie ist schon gut 10 Jahre Kanzlerin +/- 2
[ich bin kein Deutscher^^]

Zitat

gefährdet mit ihren populistischen, indirekten Drohungen ("Ach, ist eigentlich eh nicht so schlimm, wenn Griechenland austritt...") die Zukunft der Europäischen Union.

schlimm war eher, dass die Idee der EU einfach zu unüberlegt umgesetzt wurde.
wenn das ordentlich geprüft geworden wäre und man soetwas wie Beitrittskriterien (klar gab es die offiziell, aber für ein Wirtsschaftsbündnis wurde verflixt wenig wert auf eben diesen Punkt gelegt) festgesetzt hätte sowie desweiteren NICHT einfach mal im schnellverfahren Länder ins Boot geholt hätte - so wäre das System der EU wohl um einiges mächtiger als es nun leider ist. wirkt manchmal wie eine Ruine seinerselbst.

Zitat von premierball2013

dennoch steht Deutschland wirtschaftlich verdammt gut da. ^^

Gut, ich kenne die deutsche Innenpolitik wahrscheinlich nicht so gut wie die Deutschen selbst, aber ist das nicht eher den Vorgängerregierungen zu verdanken? Merkel selbst betreibt, so weit ich das beurteilen kann, eigentlich nur Politik für Banken und Konzerne, während der Niedriglohnsektor inzwischen enorme Maße angenommen hat.
Falls ich mich irre, dann sagt mir bitte, was Merkel in ihrer zehnjährigen Amtszeit alles (positives) zuwege gebracht hat.

Aber vielleicht besser auf meiner Pinnwand, denn hier sollten wir ja nun eigentlich über Griechenland diskutieren. *Hust*

Zitat von Vinum

Gut, ich kenne die deutsche Innenpolitik wahrscheinlich nicht so gut wie die Deutschen selbst, aber ist das nicht eher den Vorgängerregierungen zu verdanken?

Wie du es selbst sagst, sie regiert seit zehn Jahren. Von daher... ;)
Aber es ist nun mal so, wie premierball schrieb: es läuft momentan einfach. Nichtmal der schwache Euro mach jemandem angst, dem niedrigsten Ölpreis seit wann auch immer sei Dank. In solch einer Situation ist eine Regierung nur schwer angreifbar.
Und klar, warum nicht hier darüber reden? Noch sind wir hier in den News und nicht im Griechenland-Topic.