Sinnoh - Nothing happens by chance

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

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    Halli hallo!
    Also ich hab mir viele Fanstories hier durchgelesen und dachte mir ich schreib mal ne eigene!
    'Die Idee dazu hatte ich eigentlich schon länger, richtig angefangen zu schreiben habe ich aber erst vor Kurzem. :)
    Hier im BB hab ich mir so viele (auch wirklich gute) Fanstories durchgelesen, dass ich mich irgendwann einfach mal hingesetzt hab und meine eigene Geschichte geschrieben hab. Da ich ein großer Fan von Shippings bin, wird sich meine Geschichte auch darum drehen. Aber die genauen Details werde ich natürlich nicht verraten! ;)
    Die Schriftfarbe variiert, da ich auch aus der Sicht einzelner Charaktere schreiben werde.
    Das is meine erste Fanstory, also werd ich wahrscheinlich noch vieles falsch machen.


    Kritik und Kommentare erwünscht! :) Es sieht hier ein wenig leer aus...
    Viel Spaß beim Lesen!
    Pn-Benachrichtigungen oder Gästebuch-Einträge gebe ich gern, wenn ein weites Kapitel fertig ist! Einfach vorher bei mir kurz melden!



    Benachrichtigung:
    black_girly
    Julia=)
    Sonnenherz <333
    maylovesdrew_x3
    *Roselia*
    LoveIkarishipping
    Shaymin

    Raichu
    LuciagirlYxD
    Fulipurba3




    Kapitelübersicht (bis jetzt):
    - Ein Abschied, ein neues Abenteuer
    - Ein neuer Partner
    - Ankunft in Zweiblattdorf
    - Wege enden, neue beginnen...
    - (K)ein perfekter Tag...?
    - Ash's Traum
    - Stürmischer Sender
    - Auf nach Erzelingen!
    - Verdienter Sieg
    - Mühe lohnt sich
    - Aufruhr in Flori
    - Aller Anfang ist schwer
    - Die Zeit heilt alle Wunden
    - Wettbewerbsfieber (Teil 1 + Teil 2)
    - Maike's Triumph
    - Lucia's Ausflug
    - Nicht nur EINE Niederlage
    - Zukünftige Rivalen
    - Kleinstadteskapaden
    - Zweifel sind nicht erlaubt!
    - Rettung in letzter Sekunde
    - Unverhofft kommt oft
    - Neuer Orden, neues Ziel
    - Spezial: Endlich in Herzhofen (Teil 1 - 6)
    - Abschied von Herzhofen
    - Weideburg und Hindernisse
    - Der Regen fällt
    - Gefährliches Spiel
    - Nichts währt ewig
    - Eingeschränkte Erfolge
    - Finale: Showdown in Schleiede (Teil 1 bis 4)



    ]Hauptcharaktere:

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    Name: Ash
    Alter: 16
    Kommt aus: Alabastia
    Pokemon-Team besteht aus: Pikachu, Staralili, Bamelin (andere folgen noch)
    Charakter: Ash ist ehrgeizig, selbstbewusst und stets hilfsbereit. Braucht ein Freund seine Hilfe, ist er sofort zur Stelle und tut, was er kann. Seine Pokemon trainiert er mit sehr viel Hingabe, er ist immer für einen kleinen Kampf zu haben. Fremde Personen kann er mit seinem Selbstbewusstsein und seiner netten Art meist schon nach kurzer Zeit für sich gewinnen, ebenso frisch gefangene Pokemon. Der junge Trainer ist bereit, alles für seine Pokemon zu tun und sie auch für ihn.
    Leider ist er etwas schwer von Begriff, was ihn öfter in unschöne Situationen bringt. Mit falschem Humor, unangebrachten Kommentaren und einer zu ehrlichen Antwort auf manche Fragen macht er sich bei gewissen Personen sehr unbeliebt. Insgesamt ist er jedoch ein zuverlässiger Freund und ein guter Trainer.


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    Name: Lucia
    Alter: 14
    Kommt aus: Zweiblattdorf
    Pokemon-Team besteht aus: Plinfa, Driftlon (andere folgen noch)
    Charakter: Die angehende Koordinatorin achtet sehr auf ihr äußeres Erscheinungsbild. Eine Haarsträhne, die nicht richtig sitzt, löst bei ihr schon eine Panik aus. Sie ist höflich, hilfsbereit und lernt schnell aus ihren Fehlern.
    Jedoch ist sie leicht zu verletzen und oft sehr weinerlich aufgelegt. Ihre Gefühle kann sie nur in Ausnahmesituationen verbergen, weswegen man sie häufig unterschätzt. Aber hat sie sich erstmal in einer Sache festgebissen, zieht sie sie gnadenlos bis zum Ende durch, egal, wie hoch der Preis dafür ist...



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    Name: Maike
    Alter: 15
    Kommt aus: Wurzelheim (in meiner Fs kommt sie mal nicht aus Blütenburg City ^^)
    Pokemon-Team besteht aus: Lohgock, Sonnflora, Dragonir
    Charakter: Maike ist genau wie Ash zuverlässig und hilfsbereit. Allerdings lässt sie sich sehr leicht aus der Ruhe bringen und ist leicht verunsichert. Ihre Naivität lässt sie oft nur das Gute in den Menschen sehen, daher wurde sie schon diverse Male verletzt. Inzwischen ist sie aber härter im Nehmen geworden, auch selbstbewusster. Ihre Schwächen überdeckt sie gekonnt mit Optimismus und Freundlichkeit.
    Die 15jährige ist mittlerweile eine bemerkenswerte Koordinatorin geworden und eine starke Trainerin.



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    Name: Drew
    Alter: 15
    Kommt aus: LaRousse City
    Pokemon-Team besteht aus: Roselia, Libelldra, Smettbo, Vulnona
    Charakter: Der grün-haarige Drew ist sehr beliebt bei Mädchen und scheint dies auch sehr zu genießen. Er hat schon oft bei Pokemon-Wettbewerben gewonnen, was ihm eine gewisse Arroganz verliehen hat. Es bereitet ihm große Freude, Maike zu demütigen oder zu nerven. Im Laufe der Zeit jedoch ändert sich sein Benehmen ihr gegenüber sehr zum Positiven. Sie weckt in ihm ein unergründliches Interesse und der junge Koordinator wagt sich in bisher unbekannte Gewässer...



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    Name: Paul
    Alter: 15
    Kommt aus: Schleiede
    Pokemon-Team besteht aus: Panflam, Kramurx (andere folgen noch)

    Charakter: Paul ist dickköpfig, selbstbewusst und genauso ehrgeizig wie Ash. Obwohl sich die beiden vom Wesen her ähneln, ist schon bei der ersten Begegnung klar, dass sie gewisse Differenzen haben. Er hat für seine Pokemon nur wenig Verständnis. Sind sie zu schwach, werden sie wieder freigelassen. Für Paul sind Werte wie Hingabe und Freundlichkeit ein Zeichen für Schwäche. Daher trainiert er seine Pokemon bis aufs Äußerste. Doch manchmal offenbart sich bei ihm eine ganz andere Verhaltensweise...




    Nebencharaktere:
    Rocko, diverse Arenaleiter, Team Rocket, Team Galaktik, Barry, Prof Eibe, Prof Eich, Ash's Mutter Delilah


    Prolog:
    Ash hat seine Reise durch die Hoenn-Region vor längerer Zeit beendet und wohnt nun bei seiner Mutter in Alabastia. Doch seit Kurzem verfolgt ihn ein immer wiederkehrender Traum.

    "Hallo?", fragte er in die Dunkelheit. Niemand antwortete. Langsam schritt er voran, blickte in alle Richtungen.
    Auf einmal erschienen rings um ihn Pokemon. Vor ihm lag ein unheimlicher, finsterer Wald. Kahle Bäume und trockene Äste knirschten im Wind, den Ash nicht spürte. Keine Sonne schien, keine modernden Blätter verströmten ihren sonst üblichen Geruch.
    Vor ihm lag ein kleiner, dicht bewachsener Weg, kaum breiter, als er selbst. Die Pokemon bedrängten ihn, zwangen ihn, tiefer in den Wald zu gehen. Ihre gröhlenden Stimmen waren laut. Zu laut, um dagegen zu protestieren. Doch was Ash Angst machte, war nicht die Tatsache, dass sich unter ihnen auch neue, ihm unbekannte Arten befanden. Es waren ihre Gesichter. Sie waren leer. Dort, wo sich eigentlich ihre Gesichter hätten befinden müssen, war nichts.
    Leicht panisch rannte er tiefer in den Wald hinein. Ständig schaute er zurück, wollte sichergehen, dass die Pokemon auf Distanz blieben. Nach einer Weile hatte er sie abgehängt. Ihre lauten Rufe verblassten immer mehr. Dafür hörte er etwas anderes, eine ihm wohlbekannte Stimme. Sie rief ihn, drang in seine Gedanken ein, verbannte jede andere Fantasie.
    Plötzlich erschien sie vor ihm. Anmutig schwebte sie einige Zentimeter über dem kahlen Waldboden und rief immer wieder seinen Namen, ihre himmlische Stimme beherrschte sein Denken.
    "Warte! Bitte, bleib hier!", rief Ash verzweifelt. Nichtmal ein ganzer Meter trennte ihn von ihr. Er streckte seinen Arm aus, um sie festzuhalten. Seine Beine weigerten sich, schneller zu laufen und bald fingen auch seine Füße an, zu streiken. Sein Mund schien meilenweit von seinem Gehirn entfernt zu sein. Vergeblich wollte er ihren Namen rufen. Ash sah, wie ihre blauen Augen ihn fixierten. Ihn und niemand anderen. Sie strahlten eine unglaubliche Wärme aus, zusammen mit endloser Güte. In Gedanken flehte er sie an, hierzubleiben. Er realisierte, welch großen Fehler er begangen hatte. Er hatte sie verlassen. Nach ihrer langen, gemeinsamen Zeit hatte er sie einfach verlassen, egoistisch nur seine Ziele verfolgt. Wie sehr hatte es ihm wehgetan, sich von ihr zu verabschieden und trotzdem hatte er es getan. Der Trainer erinnerte sich, wie eine Träne langsam ihre Wange hinabgekullert war, wie ihre Augen gefleht hatten, nicht zu gehen. Genauso mussten seine Augen jetzt für sie aussehen.
    "Es tut mir Leid! Vergib mir!" Er rannte und rannte, an den kahlen Bäumen vorbei, kämpfte sich durch's Dickicht. Ihre Gestalt wurde schwächer und immer durchsichtiger, bis sie schließlich ganz verschwand. Ash verlangsamte seine Schritte. Traurig starrte er dorthin, wo sie bis vorhin noch gewesen war. Damals hatte er seine Gefühle zurückhalten können, jetzt holten sie ihn ein und zerrütteten ihn. Innerlich fühlte er sich so leer wie nie zuvor. Immer wieder fragte er sich, wieso er nicht anders gehandelt hatte.
    Die Bäume vor ihm verschwanden, der Weg vor und hinter ihm bröckelte. Alles fiel in eine unaufhörliche Leere. Nur er schwebte in der Finsternis dieser verrückten Welt...




    Ein Abschied, ein neues Abenteuer

    Der Wecker klingelte. Schweißgebadet wachte er auf. Es war gerade halb 9, als Ash unsanft aus seinem Traum gerissen wurde. Er setzte sich auf und schaltete seinen Wecker aus. An seinen Traum erinnerte er sich nur wage.
    "Pikachu...?", fragte er leise in sein Zimmer hinein. Draußen war es bereits helllichter Tag. Die Gardinen vor seinem Fenster waren zugezogen, dennoch herrschte durch die hereinfallenden Sonnenstrahlen eine angenehme Helligkeit in seinem Zimmer.
    "Pikachu!", rief Ash nun etwas lauter. Er konnte erkennen, dass seine Zimmertür einen Spalt offen stand.
    Langsam stand er auf und zog sich an, ehe er die Vorhänge öffnete. Die Flut an Sonnenstrahlen ließ ihn einen Moment erblinden. Durch sein Fenster konnte er seine Mutter sehen, wie sie mit Strohhut und Schaufel im Garten arbeitete. Pikachu half ihr dabei.
    'Die gute alte Mom...', dachte Ash und ging hinunter in die Küche. Das Pantimos, das vor langer Zeit beschlossen hatte, bei Ash's Mutter zu bleiben, erledigte munter den Abwasch.
    "Morgen...", murmelte Ash verschlafen und ging an Pantimos vorbei zum Kühlschrank.
    "Panti! Pantimos!", gab Pantimos fröhlich zurück und widmete sich weiter seiner Arbeit. Als Ash den Kühlschrank öffnete, wurde er rege enttäuscht. Dort befanden sich nämlich nur eine Flasche Orangensaft, etwas Gemüse und ein Joghurt.
    Er beschloss, den Joghurt zu essen, denn auf rohes Gemüse hatte der junge Trainer morgens noch wirklich keine Lust. Mit dem Joghurt in der
    einen und einem Löffel in der anderen Hand schlurfte er träge hinaus auf die Terasse zu seiner Mutter und seinem Pokemon. Als es Ash bemerkte, kam es sofort auf ihn zugesprungen.
    "Oh, guten Morgen Ash!", sagte Delilah und wischte sich mit dem Ärmel den Schweiß von der Stirn. Einzelne Partien ihrer braunen Haare fielen ihr immer wieder ins Gesicht. "Dein Pikachu ist wirklich sehr hilfsbereit."
    "Hmm...", murmelte Ash immer noch schlaftrunken. Er aß langsam sein Frühstück.
    "Wie hast du geschlafen?", fragte seine Mutter und setzte sich neben ihn.
    "Gut, danke...", antwortete Ash nun etwas geistesgegenwärtiger.
    "Ach ja, übrigens: Prof Eich hat angerufen. Er wollte irgendetwas mit dir besprechen und du sollst so bald wie möglich zu ihm kommen."
    Der 16jährige sprang auf und keifte seine Mutter an:
    "Und das sagst du mit jetzt erst?" Er rannte blitzschnell ins Badezimmer, wusch sich einmal durchs Gesicht und kämmte sich die Haare. Anschließend hastete er nach oben in sein Zimmer, griff nach seinem Rucksack und seinem Kappi, stürmte wieder hinunter und rief nach seinem Pokemon.
    "Ich bin bei Prof Eich, falls du mich brauchst!", schrie er, sobald Pikachu auf seiner Schulter saß. Noch bevor seine Mutter etwas erwidern konnte, hatte ihr Sohn schon die Haustür hinter sich zugeknallt.


    Prof Eich's Labor lag nicht weit entfernt von Ash's Zuhause. Es stand auf einem kleinen Hügel, keine 5 Minuten entfernt.
    "Was der Professor wohl von uns will? Bestimmt hat er eine gefährliche Aufgabe für uns!" Pikachu blickte ihn nur mitleidig an und stieß einen langen Seufzer aus. Als Ash nach wenigen Minuten beim Labor ankam, klopfte er laut gegen die Haustür. Er konnte es kaum erwarten, was der Professor ihm wohl mitteilen würde. Eich öffnete die Tür mit dem freundlichen Grinsen, das er fast immer im Gesicht trug. Höflich bat er
    Ash herein und führte ihn bis in sein Labor.
    Hinter all seinen Erfindungen kramte er seine Karte hervor und breitete sie auf dem Metalltisch in der Mitte des Raumes aus.
    "Das ist eine Karte mit sämtlichen Regionen, die es in näherer Umgebung gibt.", erklärte der Pokemon-Forscher. Ash hörte ausnahmsweise geduldig zu und sah sich die Karte an. "Dies sind die Regionen Kanto und Jotho, das hier ist Hoenn.", erläuterte er weiter.
    "Welche Region ist diese hier?", fragte der junge Trainer neugierig. Er deutete mit dem Finger auf eine Gegend, die viel weiter von Alabastia entfernt war als alle anderen Regionen.
    "Darüber wollte ich mit dir reden, Ash. Diese Region heißt Sinnoh. Ich wollte dich bitten, in dieses Gebiet zu reisen und Daten über Pokemon und Umgebung zu sammeln." Ash's Augen begannen zu leuchten. Endlich gab es eine neue Region, die er bereisen konnte! Es bedeutete zwar, dass er seine Mutter wieder verlassen musste, aber die Pokemon und das Abenteuer waren es wert.
    "Hier.", sagte Prof Eich und riss den 16jährigen aus seinen Gedanken. "Das ist ein neuer Pokedex, zusammen mit einigen Pokebällen. Du wirst sie brauchen." Kaum hatte Ash die Geschenke sicher verstaut, machte er auf dem Absatz kehrt und eilte nach Hause.
    "Ich werde Sie nicht enttäuschen, Professor!", rief er über die Schulter. Danach war er bereits verschwunden.


    Bei dem Tempo, das Ash vorlegte, hatte Pikachu ziemliche Mühe, sich auf seiner Schulter zu halten. Der 16jährige rannte direkt durch den Garten zur Terassentür, ins Haus hinein. Quer durch die von Pantimos frisch gewischte Küche hastete er nach oben in sein Zimmer und pfefferte seinen Rucksack aufs Bett.
    Sein Pokemon sprang vorsichtshalber ab. Es landete weich neben dem Rucksack. Erstaunt sah es seinem Trainer zu, wie der sämtliche Schränke nach brauchbaren Klamotten durchwühlte.
    "Gehst du wieder auf eine Reise?" Seine Mutter Delilah stand in der Tür. An ihrer Wange kullerte eine Träne hinab. Ash stellte sein hektisches Gekrame ein und sah sie einige Sekunden lang an. Er wusste, für eine Mutter war es das Schönste, Zeit mit ihrem Kind zu verbringen. Aber er konnte kein einfaches Leben führen, zu Hause rumsitzen und im Alltag leben. Er musste einfach reisen, so sehr es ihm auch weh tat, seine Mutter so zu sehen.
    "Ja. Prof Eich hat mit eine neue Region gezeigt, Sinnoh.", antwortete Ash schließlich.
    "Oh... kann ich noch irgendetwas für dich tun? ", fragte Delilah mit unendlich sanfter, aber zitternder Stimme.
    "Nein, ich habe alles...", entgegnete Ash. Er packte sein letztes T-Shirt in den Rucksack und setzte ihn auf. Pikachu lief neben ihm her.
    "Auf Wiedersehen, Mom.", raunte er und nahm seine Mutter in dem Arm.
    "Wiedersehen, mein Sohn... Und gute Reise.", flüsterte Delilah und drückte ihn noch einmal ganz fest, bevor sie ihn losließ. Langsam schob sich Ash an ihr vorbei und ging die Treppe hinunter.
    "Pika? Pika Pi!", piepste sein gelber Freund hinter ihm.
    "Bist du bereit?", fragte der junge Trainer sein Pokemon.
    "Pikaa!", antwortete dieses entschlossen und die beiden machten sich, unwissend, was vor ihnen lag, auf zu einem neuen Abenteuer...






















    [font='Comic Sans MS, sans-serif']

    [font='Comic Sans MS, sans-serif']

    "僕の命令は絶対."
    "My orders are absolute."

    赤司・征十郎 ~

    36 Mal editiert, zuletzt von Wielie ()

  • Halo^^
    Ich bin die erste die dir ein KOmie gibt *freu*
    ALSo dan fang ich mal an^^


    Starpost:
    Dein startpost ist etwas markaber es fehlen eine menge dinge wie zum Beispiel :
    Farbe, da es alles so grau in grau ist, Pn benarichtigung, Kapitelübersicht.
    Auch könntest du deine charas etwas genuer beschreiben^^
    Ihnen ein paar macken den sei haben ja ihr guten und schlechten eigenschaften. Und ide solltest du heraus heben^^
    Stell deine Bilder nicht alls Dateianhänge ein such deine Fotos aus mach sie auf grafikanzeigen kopiere den URL und
    Klick auf den button mit dem sonnenuntergang und setz den Url ein ^^


    KApite/Prolog:
    Du solltes das nicht ein kapitel nehnen sonderen eine Prolog eine einleitendes Kapitel für deine Story^^
    Dein schreibstil find ich schön du bringst die gesichter gut zur gelt aber ich würd dir für deine erste fs entfellen
    NUr in ich-form zu schreiben so kannst du viel besser auf die gefühle eingehen und die situationen viel besser Bescheiben^^
    Was mir etwas fehlt ist die umgebung aber die ist auch nicht leicht zu beschreiben kenn ich von mir^^


    Rechtschreibung:
    Deine Rechtschreibung ist gut manschmal hast du keine Wortdreher drin .


    Tipp: Lies dir deine fs noch eine zweimal
    durch und das was merkwürdig klingt verbesserst du^^


    Ich würde mich freuen wenn du mir bescheid gibst sobald es weiter geht^^ DA mich deine story interesiert^^

  • Ein neuer Partner


    "Pikaa...Pikachu....", jammerte Pikachu und marschierte tapfer neben Ash her. Seit Stunden waren er und sein Partner nun schon unterwegs - ohne Pause. Der Pokemon-Trainer war so versessen darauf, die neue Region zu sehen, dass er sein Pokemon völlig vergessen hatte.
    Sie kamen in einen dicht bewachsenen Wald. Ein leichter Wind wehte ihnen entgegen und ließ die Blätter an Bäumen und Büschen angenehm rascheln. Einige Safcon hingen an einem langen, seidenen Faden von einem Baum herab. Er überragte nahezu alles andere.
    Ash blickte nach oben. Über dem Wald kreiste ein Schwarm Schwalbini. In weniger Entfernung grasten ein paar Damhirplex. Pikachu's Aufmerksamkeit jedoch galt einem Busch mit blauen, runden Beeren. Hastig begab sich das gelbe Maus-Pokemon zu dem Busch, pflückte sich eine der Beeren und aß sie auf. Es war ein Strauch voller Sinelbeeren.
    Die Eigenschaft dieser Frucht war, dass sie dem Pokemon Kraft gab, welches sie isst. So erging es auch Pikachu. Nach nur wenigen Bissen war seine Müdigkeit wie weggeblasen und es hüpfte wieder fröhlich neben seinem Trainer her.
    Plötzlich vernahm Ash ein besonders lautes Geräusch und sah sich um. Zunächst konnte er nichts entdecken, doch dann tauchte wie aus dem Nichts ein wildes Pokemon vor ihm auf. Er holte seinen Pokedex hervor und richtete ihn auf das unbekannte Pokemon.
    "Staralili, das Flug-Pokemon. Der Schwarm eines Staralili ist sehr groß. Obwohl es kleine Pokemon sind, schwingen sie ihre Flügel mit enormer Kraft.", surrte dieser.
    "Oh wow! Ein neues Pokemon! Das heißt, ich bin in Sinnoh!", jubelte Ash. Sein Pikachu seufzte erleichtert. "Also los, Pikachu! Diese Chance lassen wir uns nicht entgehen!" Das kleine, gelbe Pokemon stellte sich kampfbereit in geringer Entfernung vor Staralili auf. Voller Euphorie gab Ash seinen ersten Befehl:
    "Los, Ruckzuckhieb!" Sein Pokemon gehorchte und stürmte mit einer irren Geschwindigkeit auf Staralili zu.
    Der kleine Vogel versuchte, nach oben auszuweichen, doch Pikachu reagierte schnell und traf es mit voller Wucht. Staralili landete hart auf dem feuchten Waldboden, wo es regungslos liegen blieb. Sogleich warf Ash strahlend einen Pokeball auf das besiegte Pokemon. Gleich beim ersten Versuch blieb es drin. Er hatte ein Staralili gefangen!
    "Pikachu!", jauchzte auch Pikachu und sprang seinem überglücklichen Trainer in die Arme. Er war leicht zu begeistern, das war schon immer so gewesen.
    Der weitere Marsch durch den Wald verlief ruhig und ohne weitere Vorfälle. Hier und da sahen die beiden Freunde einige Papinella und weitere Käfer-Pokemon. Schon bald verließen sie den Wald. Vor Pikachu und seinem Trainer zeigte sich die erste Stadt der Sinnoh-Region, Zweiblattdorf. Lachend sahen sich Ash und sein Pokemon an, dann wanderten die beiden mit neuer Zuversicht in Richtung der kleinen Stadt.






    so, das war das zweite kapitel! hoffe es hat euch bis jetzt einigermaßen gefallen :smalleyes: wie vorher schon erwähnt, passiert hier erstmal noch nicht so viel, das entwickelt sich im lauf der geschichte noch. da wird es auch etwas emotionaler ;)

  • Ankunft in Zweiblattdorf


    Lucia wachte schlagartig auf. In ihren Träumen war sie schon oft durch die Sinnoh-Region gereist. Doch nun war es endlich soweit! Heute sollte die 14jährige ihr erstes Pokemon überreicht bekommen! Seit Wochen freute sie sich auf diesen Tag, zählte voller Euphorie die Stunden. Hellwach sprang sie aus ihrem Himmelbett und zog sich ihr Outfit an, das sie sich schon vor Wochen zurecht gelegt hatte. Es bestand aus einem schwarz-rosafarbenen Minikleid mit passenden Stiefeln, dazu eine weiße Mütze und ein langer, pinker Schal. Ihren gelben Beutel hatte sie schon vor langer Zeit gepackt. Er beinhaltete einige Beeren und Tränke, diverse Pokebälle und Aufkleber für diese. Die angehende Trainerin wollte sich nicht auf Kämpfe spezialisieren. Vielmehr wollte sie eine berühmte Pokemon-Koordinatorin werden, wie ihre Mutter. Nachdem sie sich fertig gemacht hatte, verließ sie ihr vollgestopftes Zimmer, um zu frühstücken. Ihr Zimmer war gefüllt mit Stofftieren, Postern und Klamotten. Ihr Schrank quoll schon lange über, daher musste sie einen Großteil ihrer besten Kleider und Schuhe irgendwo in einer leeren Ecke ihres Zimmers unterbringen, was sich nach gewisser Zeit als ziemlich schwierig erwies. Bett, Schminktisch und der sich daneben befindende Schrank waren natürlich genau wie ihre Tapeten pink.
    Eilig hastete sie in die Küche. Wie immer stand dort alles an seinem Platz.
    "Mom?", rief Lucia. Niemand antwortete. Als sie sich genauer umsah, entdeckte sie einen Zettel auf dem Küchentisch in der Mitte des Raumes. Sie las:




    "Hallo Lucia. Es tut mir Leid, aber ich musste kurzfristig verreisen, einige Leute brauchen dringend meine Hilfe. Frühstück steht im Kühlschrank. Ich weiß nicht wann genau ich wieder da sein werde. Viel Spaß mit deinem Pokemon!
    Hab dich lieb!
    Mom



    Eine Träne lief an Lucia's Wange hinab, während sie den Brief las. Sie konnte es einfach nicht fassen. 'Nicht mal heute... Ich habe sie um einen Tag gebeten. Einen Tag, an dem sie zu Hause bleibt und...', dachte sie und schluchzte. Die 14jährige schlenderte traurig zum Kühlschrank, um ihr Frühstück zu holen. Ihre Mutter hatte ihr ein Brot mit Käse und ein Glas Milch zurechtgelegt.
    In Gedanken versunken schlang Lucia ihr Frühstück herunter. Danach beschloss sie, sich endlich ihr erstes Pokemon abzuholen. Immer noch wütend auf ihre Mutter knallte sie die Haustür zu und hatte gerade einige Schritte gemacht, da krachte sie mit einem blonden Jungen zusammen. Mit einem ordentlichen Ruck landete sie auf den Boden. Sie erkannte den Jungen sofort.
    "Barry! Kannst du nicht aufpassen?", zickte Lucia. Sie und Barry waren schon seit frühen Kindertagen befreundet. Zusammen hatten sie so viel erlebt, so viel entdeckt, daher hatten sie beschlossen, gemeinsam die Reise durch die Sinnoh-Region zu anzutreten. Beide waren in Zweiblattdorf aufgewachsen. Es war ein kleines, überschaubares Dorf mit wenigen Häusern und viel Wiesen und Weiden. Blumen zierten den Eingang von Lucia's Haus. Daneben befand sich eine große, eingezäunte Rasenfläche. Hier trainierte die Mutter die 14jährigen oft für die Wettbewerbe.
    "Tut mir Leid, du kennst mich doch! Ich bin nur so aufgeregt, wir bekommen heute unser erstes Pokemon!", jubelte Barry und half seiner Freundin auf.
    "Wenn du jeden Menschen, dem du heute noch begegnest, umläufst, könnte das noch eine Weile dauern...", frotzelte Lucia und beide mussten lachen. Sie wollten sich gerade auf den Weg machen, als sie lautes Geschrei hinter sich hörten.
    "Hey! Hey, ihr da!", gröhlte Ash und lief auf Lucia und Barry zu. Nach Luft ringend kamen er und sein Partner Pikachu bei ihnen an.
    "Ganz ruhig!", beschwichtigte Barry und klopfte dem Neuankömmling auf die Schulter.
    "Wird das denn heute mit unseren Pokemon nochmal was? Ich habe mittlerweile lange genug gewartet!", meckerte Lucia. Sie funkelte Ash genervt an.
    "Ich...", begann der 16jährige keuchend. Nach einigen Sekunden fuhr er ruhiger fort: "...bin Ash aus Alabastia. Könnt ihr mir vielleicht sagen, wo der nächste Ort mit einem Pokemon-Center oder einer Arena ist? Oder beidem?"
    'Oh, Mann...Was für ein Idiot...'., dachte Lucia. Sie stapfte unruhig hin und her, den Blick stur auf Ash gerichtet. Dennoch antwortete sie ihm:
    "Das nächste Pokemon-Center ist in Sandgemme. Da wollen Barry und ich auch hin. Die nächste Arena ist in Erzelingen."
    "Da hast du noch einen weiten Weg vor dir!", ergänzte Barry grinsend.
    "Können wir jetzt endlich gehen?", drängelte die angehende Koordinatorin. Sie hatte diese ewigen Verzögerungen allmählich satt.
    "Keine Panik...", versuchte Barry seine beste Freundin zu besänftigen. "Ash, warum begleitest du uns nicht?"
    "Ja, gerne! Danke schön!", stimmte Ash begeistert zu und auch Pikachu schien der Entscheidung nicht abgeneigt zu sein. Nach einem weiteren bösen Blick von Lucia machten sich die 3 Teenager auf den Weg nach Sandgemme.

    "僕の命令は絶対."
    "My orders are absolute."

    赤司・征十郎 ~

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  • Wege enden, neue beginnen...


    (Lucia)
    "Ach ja, wir haben uns noch nicht vorgestellt! Ich bin Barry und das ist Lucia!", sagte Barry fröhlich. So kannte ich meinen besten Freund: durch Überraschungen nicht zu irritieren, immer gut drauf. Das war es, was ich an ihm schätzte. Sandgemme war nicht weit von Zweiblattdorf entfernt, daher eignete sich der Weg gut für kleine Konversationen.
    "Hi, Barry. Nett dich kennen zu lernen!", entgegnete Ash. "Und dich natürlich auch, Lucia!" Ich sah nur verdrossen zur Seite. Warum musste dieser Junge ausgerechnet am wichtigsten Tag meines Lebens auftauchen? Zum Glück wandte er sich wieder Barry zu.
    "Warum seid ihr überhaupt auf dem Weg nach Sandgemme?"
    "Wir bekommen heute unser erstes Pokemon!", erklärte mein blonder bester Freund strahlend.
    "Ja, ich wette ihr könnt es kaum erwarten, euren ersten Partner zu erhalten!", vermutete der 16jährige. Wie konnte er nur sowas sagen? Er war es doch, der die ganze Sache so verzögert hatte!
    "Und es wäre auch wesentlich schneller gegangen, wenn unser tollpatschiger neuer Freund sich etwas besser über Sinnoh informiert hätte, bevor er hierher kommt!", flachste ich Ash mit bösem Blick an.
    "Oh, entschuldigung, dass ich überhaupt lebe!", gab er genervt zurück. Ich wusste, ich hatte einen wunden Punkt bei ihm getroffen: sein Ego. Zwar war dies mehr oder weniger unbeabsichtigt geschehen, es hatte jedoch seine Wirkung. Wir waren stehengeblieben und stritten uns weiter. Barry und Ash's Pokemon Pikachu standen nur hilflos daneben und versuchten, den Streit zu schlichten.
    "Leute, beruhigt euch...", begann Barry, aber Ash und ich raunzten ihn nur an: "Halt du dich da raus!"
    "Du...du...", brüllte der Junge aus Alabastia. "Was hab ich dir überhaupt getan?"
    "Das fragst du noch! Mein Tag war schon schlecht, bevor du aufgetaucht bist, aber du hast dem Ganzen noch einen draufgesetzt!", krakeelte ich. Wütend machte ich einen Stampfer in seine Richtung und setzte an, ihn noch weiter anzuschreien. Auf eimal knickte mein Fuß weg und ich fiel vornüber. Ich bereitete mich darauf vor, auf den trockenen, staubigen Boden zu fallen, als ich plötzlich spührte, wie ein starker Arm sich um meinen Bauch schlang. Er bewahrte mich davor, schmerzhaften Kontakt mit dem Boden herzustellen. Als ich aufsah, bemerkte ich, dass Ash derjenige war, der mich aufgefangen hatte und errötete leicht.
    "Hast du dir wehgetan?", fragte der Junge aus Alabastia sanft.
    "Nein...", stammelte ich. Eilig versuchte ich, wieder auf die Beine zu kommen. Ich hätte vor Scham sterben können! "Danke...", flüsterte ich und sah zu Boden. Barry hatte das ganze Szenario aus sicherer Entfernung beobachtet und schaute uns schief an.
    Nach weiteren geschätzten 10 Minuten kamen wir in Sandgemme an. Vor uns erstreckte sich eine ruhige, kleine Stadt. Hier befanden sich fast nur alte Bauernhäuser mit kleinen Ackerbauflächen dahinter. Natürlich gab es auch ein Pokemon-Center und einen Supermarkt. Doch das wichtigste war das Pokemon-Labor von Professor Eibe!
    Die ganze Stadt wurde von einem kleinen Wald eingegrenzt. Auf einem Weg jedoch, das wusste ich, kam man zum Strand und schließlich zum Meer. Diese Tatsache hatte wohl der Stadt auch ihren Namen gegeben.
    "Endlich, ein Pokemon-Center!", bemerkte Ash und brach damit das Schweigen. Seit dem Streit hatte den restlichen Weg nach Sandgemme niemand auch nur ein Wort geäußert.
    "Und das Labor!", jubelte Barry. "Jetzt bekommen wir unser erstes Pokemon!" Auch ich war erleichtert, endlich hier zu sein. Ich hatte das Gefühl, als wäre ich meiner Koordinatoren-Karriere einen entscheidenden Schritt näher gekommen.
    "Kommst du Lucia?", fragte mein blonder Freund. "Und du, Ash? Kommst du auch noch mit?"
    "Ok, warum nicht?", überlegte der schwarz-haarige Trainer. Nachdem er zugestimmt hatte, gingen wir zusammen ins Labor von Professor Eibe.


    "Ah, da seid ihr ja endlich!", begrüßte uns der Professor. "Ich bin Prof Eibe. Ihr seid bestimmt Lucia und Barry, habe ich Recht? Aber wer ist denn der dritte?"
    "Ich bin Ash aus Alabastia. Ich habe mein Start-Pokemon schon vor langer Zeit bekommen!", erklärte Ash. Eibe führte uns in sein Labor. Es war ein riesiger Raum mit zahlreichen technischen Erfindungen und Geräten. Einige Bücherregale grenzten bestimmte Bereiche ab, der Professor jedoch führte uns an diesen Abschnitten vorbei in seinen Hauptarbeitsbereich. Auf einem kleinen Metalltisch lagen 3 Pokebälle.
    Vor Aufregung brachte ich kein Wort heraus, Barry ging es genauso. Erwartungsvoll sah ich den Professor an. Er ging zu dem kleinen Tisch und ließ die Pokemon einfach frei! Wahrscheinlich wollte er sie uns bloß zeigen, trotzdem fand ich das sehr merkwürdig.
    Einen Moment lang blieben die 3 Kreaturen auf ihrem Platz stehen und begutachteten ihre Umgebung. Das eine Pokemon hieß Panflam. Es war ein kleiner Feueraffe, knapp einen halben Meter groß. Das zweite Pokemon, das zur Auswahl stand, war ein Chelast. Dieses Wesen gehörte der Elementklasse Pflanze an und ähnelte einem kleinen Dinosaurier. Das dritte Pokemon war ein kleine, pinguinähnliche Kreatur namens Plinfa. Es gehörte zur Elementklasse Wasser.
    Die 3 Pokemon schauten sich im Labor um, dann stürmte jedes in eine andere Richtung. Schützend hielt ich mir meine Hände über den Kopf, da Panflam direkt über mich auf eines der Bücherregale hüpfte. Als ich es sah, trat es gerade einen Globus genau in meine Richtung. Ich schrie,
    schaffte es aber vor Schreck nicht, mich von der Stelle zu rühren. Wieder hielt ich mir meine Hände vor mein Gesicht, machte mich bereit, den mehrere Kilo schweren Gegenstand abzuwehren. Ruckartig wurde umfasst und zur Seite gerissen und landete hart auf dem Boden.
    Erschöpft blickte ich auf und plötzlich war Ash's Gesicht ganz nah vor meinem! Ich traute mich nicht, mich auch nur einen Zentimeter zu bewegen, schaute ihm einfach nur in die Augen. Er hatte mich schon zum zweiten Mal gerettet heute! Ich wusste weder, was ich sagen sollte, noch, was zu tun war, daher stotterte ich einfach nur:
    "Ähm, wollen wir nicht wieder... aufstehen?"
    "Oh, aber klar! Natürlich....", sagte er ebenso verlegen und wurde rot. Langsam rappelten wir beide uns wieder auf und sahen uns um. In dem ganzen Chaos sah ich nur Barry und den Professor, die versuchten, sich etwas zu orientieren.
    "Oh nein...", hustete Eibe. "Die...Pokemon sind mal... wieder entflohen... Würdet ihr mir helfen, sie wieder... einzufangen?"
    "Klar! Sonst bekommen wir unsere Pokemon ja nie!", scherzte ich. Die anderen sahen mich nur etwas entnervt an.
    "Ich mache euch einen Vorschlag, meine jungen Freunde. Das Pokemon, welches ihr fangt, wird euer neuer Partner!", schlug der Professor vor und drückte Barry und mir leere Pokebälle in die Hand.
    "Ja, endlich etwas Action!", rief Barry und stürmte schon aus dem Labor. Ich folgte ihm, so schnell ich konnte.


    Sobald ich das Labor verlassen hatte, wurde ich durch das Licht der restlichen Sonnenstrahlen für einen kurzen Moment blind. Ich überlegte, wo ein Pokemon sich wohl verstecken würde. Da Plinfa das Pokemon war, das ich haben wollte, beschloss ich, zum Strand zu gehen.
    Als ich dort ankam, bot sich mir ein unglaublicher Anblick. Die Dämmerung färbte das Licht leuchtend rot, das Meer glitzerte im letzten Schein der untergehenden Sonne. Sanftes Wellenrauschen und ein leichter Wind beruhigten meine Nerven. Ich schloss für einen Moment meine Augen, um diesen Augenblick der völligen Ruhe zu genießen. Ich öffnete sie wieder und erblickte das Plinfa, das ich fangen wollte. Es stritt sich gerade mit Panflam.
    Langsam schlich ich mich weiter an die beiden heran, der weiche Sand knirschte leicht unter meinen Stiefeln. Schließlich warf ich mit vollen Schwung meinen Pokeball auf Plinfa. Der Ball öffnete sich und der kleine Pinguin verschwand darin. Panflam jedoch war durch meine Aktion so erschrocken, dass es panisch an mir vorbeistürzte. Es wirbelte eine Menge Sand auf, er brannte in meinen Augen.
    Der Pokeball bewegte sich einige bange Sekunden hin und her, dann blieb er liegen. Ich konnte es nicht glauben! Ich hatte mein Pokemon!! Glücklich hob ich den Ball auf und starrte ihn einige Sekunden lang an. Triumphierend drehte ich mich um, verließ den Strand und ging zurück zum Pokemon-Labor.


    Ash und Barry warteten bereits zusammen mit Prof Eibe.
    "Warst du erfolgreich?", platzte es sofort aus Barry heraus. "Ich habe mir das Chelast geschnappt!"
    "Super! Ich habe Plinfa gefangen! Aber Panflam ist weggelaufen...", erklärte ich.
    "Das ist schade, in der Tat. Aber ändern kann man es nicht.", entgegnete Eibe. "Kopf hoch! Außerdem habe ich noch etwas für euch!"
    Mein ebenfalls 14jähriger bester Freund und ich nahmen je einen kleinen, ausklappbaren Apparat entgegen.
    "Das ist euer Pokedex.", erläuterte der Professor. "Er erfasst Daten von allen Pokemon, denen ihr begegnet."
    Schweigend bestaunten wir die technischen Geräte, ehe wir sie wegsteckten.
    "Danke, Prof Eibe!", sagten Barry und ich zum Abschied und wir verließen zusammen mit Ash und seinem Pokemon das Labor. Allerdings war mir aufgefallen, dass Barry etwas zu ruhig für seine Verhältnisse war.
    "Barry, hast du irgendwas?", fragte ich, als wir das Labor verlassen hatten. Er antwortete nicht sofort, daher machte ich mir noch mehr Sorgen. Ein etwas stärkerer Wind wehte durch das kleine Dorf, Blumen und Blätter wiegten sich in ihm.
    "Genau. Wir wollten doch noch ins Pokemon-Center...?", bemerkte Ash verwundert.
    "Ich...komme nicht mit...", wisperte Barry und senkte den Kopf.
    "Wie? Du kommst nicht mit?", staunte ich. "Was meinst du?"
    "Ich werde allein durch Sinnoh reisen. Ich hab mich bisher nicht getraut, es dir zu sagen.... Wir sind beste Freunde, ich weiß, aber... mein Entschluss steht fest!", erklärte er. Nun schaute er mir direkt in die Augen. Für mich brach eine Welt zusammen.
    "Wir hatten uns doch vorgenommen...", stotterte ich. Die erste Träne lief meine Wange hinab. Ich versuchte verzweifelt, weitere Tränen zurückzuhalten, aber es gelang mir nicht. So stand ich da, schaute ihn einfach nur an. Ich wollte nicht, dass mein bester Freund mich so sieht, so verletzbar. Ich wollte etwas erwidern, doch ich konnte nicht.
    "Du kannst ihn nicht umstimmen. So Leid es mir tut, du kannst ihn nicht umstimmen.", flüsterte Ash und legte mir seine Hand auf meine Schulter.
    "Auf Wiedersehen...", murmelte ich. Der Wind hatte abgeflaut. Der Sonnenuntergang ließ mich eine einzelne Träne auf Barry's Gesicht erkennen.
    "Auf Wiedersehen.", verabschiedete sich und verließ langsamen Schrittes die Stadt Sandgemme. Wehmütig blickte ich ihm nach. Ich konnte es immer noch nicht glauben, dass er mich einfach so verließ. ich war nicht verliebt in ihn, nein. Er war nur mein bester Freund. Schon immer gewesen. Immer noch weinend drehte ich mich zu Ash um. Ausnahmsweise schien er sofort zu verstehen. Er nahm mich in den Arm.
    Ich schluchzte noch ein weiteres Mal, wischte mir die Tränen aus dem Gesicht.
    "Lass uns im Pokemon-Center übernachten.", schlug er vor. Im schwachen Lichtschein glänzten die Augen des jungen Trainers verständnisvoll. Zusammen schlenderten wir zum Pokemon-Center.

  • (K)ein perfekter Tag...?


    (Ash)

    "Hallo, Schwester Joy. Könnten sie sich bitte um meine Pokemon kümmern?", bat ich und legte den Pokeball von Staralili auf den Tresen. Pikachu sprang daneben. Gerade hatten meine neue Begleiterin Lucia und ihr bester Freund Barry ihr erstes Pokemon erhalten. Barry hatte beschlossen, alleine weiterzureisen. Lucia gegenüber fand ich das schon ziemlich hart, auch wenn ich die Stärke ihrer Freundschaft nicht genau kannte. Plötzlich kam mir etwas Schreckliches in den Sinn. War er etwa wegen mir gegangen? Weil ich Lucia beschützt hatte? Vielleicht war es für ihn schon mehr als Freundschaft... Schnell versuchte ich, diesen Gedanken aus meinem Kopf zu verbannen, doch er brannte sich mir ein. Er schien mir plausibel, es passte zu seinem Verhalten.
    Trotzdem hätte er Lucia etwas besser behandeln können, fand ich. Dann wandte ich mich wieder der Wirklichkeit zu.
    "Aber natürlich, Ash.", antwortete Schwester Joy freundlich. Ein Heiteira kam mit einer Bahre, auf die Joy Pikachu und den Pokeball legte. Das Pokemon brachte die beiden in einen anderen Raum.
    "Falls ihr die Nacht hier verbringen möchtet, müsst ihr euch leider mit einem Sofa und einigen Decken und Kissen begnügen. Unsere Zimmer für Gäste befinden sich noch im Bau...", erklärte die Schwester entschuldigend. "Wenn ich irgendetwas für euch tun kann, sagt Bescheid. Ich schalte das Licht normalerweise so um 11 Uhr aus."
    "Danke sehr!", bedankte ich mich und ließ mich auf die Couch im Warte-Bereich fallen. Lucia blickte mich nur verdutzt an.
    "Woher kennst du denn die Schwester?", fragte sie verblüfft.
    "Sie und ihre Schwestern und Cousinen arbeiten in jedem Pokemon-Center in jeder Region, die es gibt.", erläuterte ich ruhig. Vor langer Zeit hatte ich auch so viele neue Dinge so schnell zu lernen, ich wollte der 14jährigen etwas behilflich sein.
    "Aha...", erwiderte sie nur und sah sich etwas um. Das Pokemon-Center war ein einziger, großer, hoher Raum. In der Mitte dieses Raumes befand sich ein Tresen, hinter dem Schwester Joy normalerweise stand. Rechts und links daneben befanden sich 2 Türen. Auf der einen klebte ein Schild mit der Aufschrift "Notfälle", die andere führte laut ihrem Aufkleber zu einem Raum für "Normalfälle".
    Neben der Eingangstür lag der Wartebereich. Er umfasste einen rechteckigen Glastisch, sowie diverse Sofas und Sessel. Direkt gegenüber standen einige Bildtelefone, wie sie in allen Regionen üblich waren. Insgesamt war alles sehr gemütlich eingerichtet. Nach einer Weile setzte sich Lucia neben mich auf die Couch. Ihre Gegenwart gab mir ein angenehmes Gefühl der Sicherheit.
    Auf einmal fiel mir ein, was ich eigentlich hier wollte. Aufgeregt sprang ich auf.
    "Das hatte ich ja ganz vergessen!", rief ich aus und hastete zu den Bildtelefonen. Eilig wählte ich eine bestimmte Nummer und hielt mir den Hörer ans Ohr.
    "Wen willst du denn jetzt noch anrufen?", hörte ich Lucia im Hintergrund fragen. Aus den Augenwinkeln sah ich, dass sie neben mir stand, starrte jedoch weiter auf den Bildschirm. 'Ich hoffe, das ist okay für dich...", dachte ich innerlich. Da erschien ein braunhaariger Junge auf dem Bildschirm.
    "Hey, Rocko! Wie gehts dir?", sagte ich begeistert.
    "Ash, mit dir hätte ich echt nicht gerechnet! Gut gehts mir, und selbst? Wer ist denn das süße Mädchen neben dir? Deine Freundin? Das hättest du mir doch erzählen können!", entgegnete Rocko entrüstet. Ich brachte vor Verlegenheit kein Wort heraus. Die angehende Koordinatorin stand so dicht neben mir, dass sie jedes Wort verstehen konnte. Wütend riss sie mir den Hörer aus der Hand und brüllte:
    "Ich bin nicht seine Freundin!" So aufbrausend war sie seit unserem Streit nicht mehr gewesen. Ein wenig beeindruckte sie mich schon, so selbstbewusst und andererseits so freundlich.
    "Das war doch nur ein Scherz!", entgegnete Rocko am anderen Ende der Leitung schnell. "Aber wer bist du denn überhaupt?"
    "Mein Name ist Lucia!", lächelte diese. Nun war sie wieder die sympatische Person, die ich kannte.
    "Nett dich kennen zu lernen, Lucia! Ich bin Ash's bester Freund, Rocko!", stellte sich der Arenaleiter vor.
    "Kann ich bitte den Hörer wieder haben? Ich hab da noch eine Frage an ihn.", bat ich Lucia. Die 14jährige gab ihn mir wieder, blieb jedoch nahe bei mir, um dem Gespräch weiter zu folgen.
    "Ich wollte dich fragen, ob du nicht Lust hast, mit mir und Lucia durch Sinnoh zu reisen."
    "Aber sehr gerne, Ash! Das trifft sich gut, ich verbringe demnächst einige Tage bei meinem Cousin Veit, dem Arenaleiter von Erzelingen. Ich werde euch dort erwarten!", bestätigte mein Freund strahlend. Lucia neben mir war auf einmal merkwürdig still geworden. Ich verabschiedete mich rasch von dem jungen Arenaleiter und fragte sie:
    "Ich hoffe, das ist in Ordnung für dich, wenn er mitkommt...?" Leicht lächelnd sah sie mich an.
    "Ja, es ist...toll.." Richtig glücklich wirkte Lucia aber nicht. Wenn ich sie ansah, bekam ich ein schlechtes Gewissen.
    Müde schlenderte ich zum Sofa und nahm mir eine Decke und ein Kissen. Meine Begleiterin kuschelte sich neben mir ebenfalls ein und wandte sich von mir ab. Wir lagen schon eine ganze Weile auf der Couch, als Schwester Joy das Licht ausschaltete. Einschlafen konnte ich deshalb aber noch lange nicht. Ich war noch viel zu aufgedreht von dem, was ich heute erlebt hatte. Überraschend hörte ich ein leises Schluchzen neben mir.
    "Lucia?", fragte ich leise. "Alles ok?" Zuerst bekam ich keine Antwort, dann drehte Lucia sich zu mir um und flüsterte:
    "Heute sollte mein perfekter Tag werden, Ash. Einmal in meinem Leben sollte alles perfekt laufen. "
    "Ich weiß, das mit Barry geht dir sehr nahe. Aber du hast ihn doch nicht für immer verloren! Auch auf größerer Distanz kann man befreundet bleiben.", versuchte ich sie zu trösten. Da kam mir wieder dieser eine Gedanke in den Sinn. Ich hütete mich davor, ihn vor ihr zu äußern. Das hätte sie wahrscheinlich nur noch trauriger gemacht.
    Die Dunkelheit erlaubte es mir nicht, ihr Gesicht zu sehen. Ihre Augen mussten förmlich vor Schmerz und Trauer schreien, so hörte es sich an, als sie schluchzend fortfuhr:
    "Das ist noch nicht alles. Meine Mutter....sie...ist für jeden Menschen immer da, wenn er Hilfe braucht. Nur ich stand immer im Hintergrund. Sie war nie für mich da, wenn ich sie gebraucht hätte. Als ich ihr Barry vorstellen wollte, war sie 2 Wochen lang weg. Sie hatte eine Nachbarin gebeten, für mich zu sorgen. Und heute, als ich mein erstes Pokemon erhalten hab, war sie wieder nicht da. Ich habe mich eigentlich schon daran gewöhnt, allein zurechtzukommen. Trotzdem schmerzt es immer wieder."
    "Aber du bist nicht allein.", wisperte ich sanft. "Du hast dein Pokemon. Und du hast mich. Bald auch Rocko.", fügte ich schnell hinzu und errötete. Zum Glück war es so dunkel, dass man dies nicht sehen konnte.
    "Danke, Ash...", hauchte Lucia und ließ ihren Kopf auf meine Schulter sinken. Ich wagte es nicht mehr, mich auch nur einen Zentimeter zu bewegen. Dieser Augenblick war zu schön. Sie schlief schon fest, als schließlich auch ich in sanfte Träume entschwebte.

  • Ash's Traum


    Ash hatte einmal mehr einen dieser merkwürdigen Träume. Er befand sich wieder im Wald. Doch diesmal war etwas anders. Normalerweise gröhlten und johlten die Pokemon am Rande des Weges. Sie taten es nicht. Sie standen nur da, wie Pappkulissen in einem Theaterstück, beobachteten ihn mit ihren leeren, unheimlichen Augen. Der junge Trainer verlangsamte seine Schritte. Er vernahm ein leises Rufen. Ihm war klar, wem die Stimme gehörte, wusste, er würde sie finden.
    Ash ging weiter. Er zwang sich, nicht auf die Pokemon zu achten. Denn wenn er sie beachtete, fühlte es sich an, als würden abertausende eiskalte Nadeln seinen Körper durchbohren. Das einzige, was für ihn wichtig war, was er verfolgte, war die Quelle dieser wohlklingenden, zarten Stimme zu finden. Sie rief ihn.
    Plötzlich erstreckte sich vor dem 16jährigen eine riesige Lichtung. Außerhalb dieses von Bäumen abgegrenzten Ortes herrschte völlige Dunkelheit. Im Gegensatz zum Rest des Waldes war es hier angenehm warm, ein leichter Wind wehte. Er ließ die Blätter an Bäumen und Büschen schwach rascheln. Düfte von verschiedenen Blumen stiegen Ash in die Nase. Waren es Lilien? Rosen vielleicht? Er wusste es nicht. Ehrlich gesagt, war es ihm auch ziemlich egal. Seine Aufmerksamkeit galt der Person, die in der Mitte der Lichtung auf einem Baumstumpf ruhte. Sie war es, die ihn mit dieser himmlischen Stimme rief. Ihre hell-blauen Augen strahlten in Sonnenlicht, das einfach da zu sein schien. Es existierte keine Sonne oder ähnliches, es war einfach nur da.
    Das Mädchen sah nach unten. Ihre braunen, mittellangen Haare fielen ihr ins Gesicht, verdeckten ihre Augen. Als Ash näher kam, konnte er sehen, wie eine einzelne Träne an ihrem Gesicht hinunterkullerte. Im Sonnenschein glitzerte sie schwach. Der Junge aus Alabastia wollte ihr noch näher kommen, als auf einmal alles vor ihm verschwand. Die Bäume um ihn herum, das Sonnenlicht, die Pokemon hinter ihm...und zuletzt sie. Er schwebte hilflos und allein in der vollkommenen Finsternis....




    Endlich wachte Ash auf. Diesen Traum hatte er immer wieder, schon seit langer Zeit. Seine Begleiterin Lucia schlief immer noch auf seiner Schulter. Ihr Atem war angenehm war, ihre Brust senkte und hob sich in regelmäßigen Abständen. Ash versuchte, seinen Arm zu bewegen, da bemerkte er, dass Lucia sich im Schlaf fest an ihn geklammert hatte.
    Er würde warten, bis sie aufwachte und seinen Arm von ganz allein losließ. Verschlafen rieb sich der Trainer die Augen mit der Hand, die noch frei war. Einige Sonnenstrahlen erleuchteten den Raum. Man konnte sich keinen besseren Tag zum reisen vorstellen.
    Kurze Zeit später wachte Lucia ebenfalls auf. Sie bewegte sich sacht und öffnete ihre blauen Augen.
    "Guten Morgen...", flüsterte Ash leise. Da ihr Kopf immer noch auf seiner Schulter lag, waren ihre Gesichter nicht weit voneinander entfernt. Als sie ihn ansah, fiel ihr plötzlich wieder ein, was sie getan, was sie ihm unter Tränen erzählt hatte. Erschrocken fuhr sie hoch und rückte einige Zentimeter von Ash weg. Der blickte sie nur verwirrt an, war aber froh, seinen Arm endlich wieder bewegen zu können.
    "Ah, ihr seid schon wach!", begrüßte Schwester Joy die beiden. "Ash, deine Pokemon sind wieder fit!"
    "Oh, super!", rief der schwarzhaarige Trainer aus und sprang auf. Seine Begleiterin brauchte etwas länger, um wach zu werden. Sie musste erst ihre Gedanken sortieren. ' Hab ich etwa so geschlafen? Mit meinem Kopf an seiner...? ', überlegte sie. ' Wie peinlich! ' Leicht errötend gesellte sie sich zu Ash und seinen Pokemon.
    "Wollen wir weiter?", fragte der 16jährige, sobald Pikachu auf seiner Schulter saß. Dieses sah ihn verblüfft an. So kannte es seinen Trainer gar nicht, einfach ohne Frühstück weiterreisen.
    "Du willst nicht frühstücken?", wollte Lucia ebenfalls erstaunt wissen.
    "Mir ist irgendwie der Appetit vergangen...", war die Antwort. Die beiden verabschiedeten sich noch von Schwester Joy, ehe sie sich auf den Weg nach Jubelstadt machten.


    "Sieh doch, sind sie nicht niedlich?", bemerkte Lucia plötzlich lautstark und holte ihren Pokedex heraus. Die Route zwischen Sandgemme und Jubelstadt war nicht sehr lang, aber sehr natürlich erhalten. Die kleinen Pokemon spielten an einem kleinen Teich, er glänzte im stärker werdenden Sonnenschein.
    "Sheinux, das Lux-Pokemon. Seine elastischen Muskeln erzeugen Elektrizität. In einer Notsituation leuchtet sein Fell blendend hell.", surrte die kleine Maschine. "Kleine Elektro-Pokemon! Wie süß!"
    "Hm, ja...", bestätigte Ash gedankenverloren. Er dachte die ganze Zeit über seinen Traum nach. Ausnahmsweise konnte er sich genau erinnern, was er geträumt hatte. ' Wieso träume ich so oft von diesem Mädchen? ', fragte er sich. ' Ich kenne sie...'
    Die kleinen Sheinux spielten munter im hohen Gras. Die Luft hier war sehr stickig, da sich nicht das kleinste Lüftchen regte.
    "Schau Ash! Da vorne ist Jubelstadt!", unterbrach Lucia seine Gedankengänge und deutete auf ein Gebiet bebaut mit Hochhäusern. Eigentlich bestand die ganze Stadt nur aus Wolkenkratzern.
    Umgeben von Blocks verschiedenster Farben schlenderten Ash und Lucia durch die Straßen. Überraschend viele Leute waren unterwegs, immerhin war es gerade erst halb 10. Auch Pikachu blickte sich neugierig um.
    "Was ist das denn für ein Gebäude?", wollte Lucia wissen. Ihr Interesse wurde auf ein Haus gezogen, das viele Leucht- und Werbetafeln an seiner Fassade hielt.
    "Hier steht: Jubelstadt Tv - dein Portal zur Welt.", las Ash vor.
    "Wow, ein Fernsehsender! Da will ich rein! Ich muss mich fertig machen...", jubelte die 14jährige und holte eilig Bürste und Parfum aus ihrem Beutel
    "Du...du hast Parfum in deinem Beutel?", staunte Ash. "Ist das nicht etwas übertrieben?"
    Lucia bürstete ihre langen, blauen Haare und sprühte sich übermaßig mit dem Parfum ein. Der Trainer aus Alabastia keuchte und hustete.
    "Lucia, die Leute vor dem Fernseher können dich nur sehen und hören, nicht riechen!", bemerkte Ash neckisch und beide mussten lachen. Anschließend gingen sie in das Gebäude von Jubelstadt Tv.

  • HI
    endlich komm ich wieder dazu dir ein kommi zusreiben^^


    Also dan fang ich mal an...
    Dein schreibstill wird von Kapitel zu Kaapitel immer besser und deine ungebung ist echt gut in diesem KApi war sie anfangs s´ziemlich super und
    zu schluss ist sie etwas ausgelaufen was aber nicht schlimm ist^^
    Deine story wird immer intersanter!!!
    Hoffentlich kommmen Lucia und BArry zusammen!!!! (ich liebe Twinleafshipping!!!)
    DEine rachteschreibunge ist auch sehr gut :thumbup:
    An was du vieleicht noch arbeiten müsstest wäre die Düfte in der luft^^


    Mich persönlich habt mich das Kapi in ich form noch besser angesprochen als dieses war aber drotzdem super


    Freu mich schon aus nächste kapitel^^
    MVLG sunnshinegirl 14

  • Stürmischer Sender


    (Lucia)
    Im Inneren des Fernsehsenders war wirklich eine Menge los. Zahllose Reporter und Reporterinnen wuselten mit ihren Kameramännern durcheinander. Der große Empfangsraum war erfüllt von verschiedensten Parfums und After-Shaves, da fiel meines kaum auf.
    Ich sah, wie Ash neben mir die Nase rümpfte. Recht begeistert schien er nicht zu sein. Trotzdem sah er irgendwie süß aus, so wie er da stand und erstaunt die Masse beäugte.
    Auch ich beobachtete weiterhin den Trubel um uns herum. Im hinteren Teil des Raumes entdeckte ich einige Türen. Sie führten wohl in den Sende-Bereich und war den Touristen nicht zugänglich.
    Plötzlich kam ein eifriges Reporterpaar auf uns zugestürmt. Ein blau-haariger Kameramann und eine aufgestylte, rot-haarige Reporterin standen nun, zu einem Interview bereit, vor Ash und mir. Die Frau trug einen langen grauen Rock zu einem gleichfarbigen Blazer. Der Mann mit der Kamera hingegen war eher schlicht gekleidet, bequem und lässig. Er hatte sichtliche Mühe, die Kamera auf seiner Schulter zu halten. Hinter den beiden lugte ein kleines Mauzi hervor.
    "Hallo, ihr jungen Trainer!", begrüßte und die Frau. "Ihr seid doch sicher einverstanden, wenn ich euch einige Fragen stelle, nicht wahr?"
    Ein wenig skeptisch war ich zu Anfang schon. Professionell sah dieses Team nicht gerade aus. Außerdem konnte ich mir nicht vorstellen, dass einfach eine Reporterin auf mich zukommt und mich interviewen will. Letztlich siegte jedoch meine aufmerksamkeitsfanatische Seite und ich stimmte nichtsahnend zu.
    Der Mann richtete seine Kamera auf Ash und mich, während die Frau anfing zu reden.
    "Hallo, liebe Zuschauer. Mein Name ist Jessica und ich berichte live aus Jubelstadt TV. Neben mir befinden sich 2 junge Trainer. Mal sehen, was sie uns zu erzählen haben!" Jessica hielt mir ihr Mikro unter die Nase. "Wen haben wir denn hier?"
    "Ähm, ich heiße Lucia.", antwortete ich knapp. Jetzt wandte sich die Reporterin Ash zu.
    "Und wer ist dein süßer Begleiter?"
    "I-ich bin Ash aus Alabastia.", stammelte der nur.
    "Wieso habt ihr euch denn entschlossen, zusammen zu reisen? Und welche Pokemon habt ihr schon gefangen?" Auf die erste Frage war ich wirklich nicht gefasst. Warum wollte die nur so viel über unser Privatleben wissen? Das heißt, wenn man davon ausging, dass während unserer gemeinsamen Reise ein Privatleben überhaupt existierte. Panisch überlegte ich, was ich denn antworten sollte. Ich mochte Ash wirklich, wie sehr, wusste ich jedoch nicht. Aber ihm das gerade im Fernsehen zu sagen, käme nicht gut. Schließlich erwiderte ich:
    "Ich habe bis jetzt nur mein Start-Pokemon Plinfa. Und was unsere Reise angeht..." Ash blickte mich unsicher an. "...das hat sich einfach so ergeben..." Nervös lächelte ich in die Kamera. Ich betete, flehte, dass dies keine wirkliche Live-Übertragung war. Denn wenn sie es war, würden bei meinem Pech sicher alle meine Verwandten und Freunde genau jetzt gebannt vor der Glotze hocken und beobachten, wie ich mich lächerlich machte.
    "Komm schon, Süße. Ich bin nicht auf den Kopf gefallen. Man sieht eindeutig, dass du deinen schnuckeligen Begleiter magst... Ist es nicht so?", zischte Jessica mir unüberhörbar zu. Auch Ash bekam es mit. Fragend sah er mich an. Glaubte er dieser Reporter-Tussi wirklich?
    "Was erlauben Sie sich eigentlich? Mischen Sie sich nicht in Sachen ein, die Sie nichts angehen!", zickte ich sie an. Wütend packte ich meinen Begleiter am Arm und zerrte ihn an Jessica und ihrem Kameramann vorbei.
    "Stehenbleiben! Wir sind noch nicht fertig!", hörte ich eine Stimme hinter mir schreien. Genervt drehte ich mich um und wollte gerade zurück schreien, da sah ich, wie eine lange, metallene Hand aus der Kamera kam und sich Ash's Pikachu schnappte. Das Reporterpaar entledigte sich schwungvoll seiner Verkleidung und abwechselnd hörte ich von den beiden:
    "Wir wollen über die Erde regieren!"
    "Und unseren eigenen Staat kreieren!"
    "Liebe und Wahrheit verurteilen wir!"
    "Mehr und mehr Macht, das wollen wir!"
    "Jessie!"
    "Und James."
    "Wir sind Team Rocket und so schnell wie das Licht!"
    "Gebt lieber auf und bekämpft uns nicht!"
    "Miauz, genau!" Verwundert schaute ich das Trio an. Ich hatte noch nie ein sprechendes Pokemon gesehen. Die beiden Bösewichte trugen weiße Uniformen, auf denen ein großes, rotes ' R ' abgebildet war. Inzwischen hatten sich die aderen Reporter um uns herum etwas beruhigt. Sie verfolgten gespannt das Geschehen, einige Kameras waren auf uns gerichtet.
    Das erste Mal in meinem Leben war mir diese Tatsache jedoch völlig egal. Das einzige, was im Moment zählte, war Ash's Pokemon zu befreien. Schnell versuchte ich mich an Plinfa's Attacken zu erinnern. So wie ich die Situation einschätzte, würde es auf einen Kampf hinauslaufen.
    "Gib es auf Knirps! Diesmal wird es uns nicht entkommen!", brüllte Jessie triumphierend.
    "Gebt mir sofort mein Pikachu zurück! Warum gebt ihr es nicht einfach auf? Ihr habt es bis jetzt nicht geschafft, euch mein Pikachu zu schnappen und ihr werdet es auch nicht schaffen?", gröhlte Ash neben mir. Ich traute meinen Ohren nicht!
    "Ash, du kennst diese Typen?", wollte ich sofort wissen.
    "Ja. Sie versuchen schon seit Ewigkeiten, mein Pikachu zu stehlen!", erklärte der Trainer, bevor er sich wieder Team Rocket zuwandte. "Ihr habt es nicht anders gewollt! Los, Staralili!" Mit einem lauten Ruf betrat das Vogel-Pokemon die Kampf-Bühne.
    "Das ist deine Chance! Plinfa, auf in den Kampf!", rief ich und warf den Pokeball hoch in die Luft. "Plinfa!", sagte der kleine Pinguin und stellte sich kampfbereit auf.
    "Könnt ihr gerne haben! Vipitis, Giftschweif!", schrie Jessie. Ein großes, schwarzes Schlangen-Pokemon erschien und stürzte mit leuchtendem Schweif auf Staralili zu. Es konnte gerade noch dem Angriff ausweichen.
    "Veniflibis, zeig was du kannst!", befahl James und ließ sein Pflanzen-Pokemon aus seinem Ball. Anstatt jedoch uns zu attackieren, klammerte es sich zuerst eng an seinen Trainer. Kichernd holte ich meinen Pokedex hervor. Als ich die Einträge der Pokemon gesammelt hatte, mischte ich mich ebenfalls in den Kampf ein.
    "Plinfa, Schnabel!", ordnete ich an. Mein Plinfa gehorchte und attackierte mit dem Schnabel voran das Vipitis von Jessie.
    "Staralili, hilf Plinfa mit Flügelschlag!", hörte ich Ash neben mir rufen. Sein Pokemon schoss mit weit gespreizten Flügeln ebenfalls auf die Giftschlange zu. Mit voller Wucht wurde es zurück zu seiner Trainerin geworfen.
    "Plinfa, befreie Pikachu mit deiner Aquaknarre!", befahl ich. Plinfa tat wie ihm geheißen und seine Attacke zerschmetterte den Metallarm, der Pikachu festhielt.
    "Ok, jetzt das Finale! Pikachu, Donnerblitz!", schrie der Trainer aus Alabastia. Helle Elektroblitze trafen Team Rocket. Mit einer gewaltigen Explosion wurden sie aus dem Gebäude geschleudert.
    "Pika Pika!", jubelte Pikachu und sprang seinem Trainer in die Arme. Auch ich und mein Plinfa freuten uns wahnsinnig. Wir hatten gerade unseren erstes Kampf gewonnen!
    Kurze Zeit später begann auch die Menge zu applaudieren. Ash und ich erröteten und winkten, nervös lächelnd, den Reportern zu. Unheimlicherweise kamen diese immer näher.
    "Ash..? Könnten wir bitte verschwinden? Ich will mich nicht noch mehr blamieren...!", zischte ich nachdrücklich.
    "Wenn du unbedingt willst...Dann LAUF!!!", antwortete Ash energisch. Wir drehten uns schlagartig um und stürmten schreiend aus dem Gebäude. Hunderte sensationssüchtige Menschen rannten hinter uns her, um uns zu interviewen.
    "Wieso immer ich?", schrie ich panisch. Mein Begleiter sah mich nur planlos an. Wir rannten bestimmt durch die halbe Stadt, bis wir alle abgehängt hatten. Nach Luft schnappend setzten wir uns in eine Seitenstraße.
    "Ich mag diese Stadt nicht, Ash.", bemerkte ich keuchend. "Ganz und gar nicht!"
    "Mit dir erlebt man echt eine ganze Menge.", äußerte der schwarzhaarige keuchend. "So viel Trubel hatte ich ja noch nie auf einer Reise." Der Trainer errötete leicht. Er blickte mich nicht an, ich ihn dafür umso länger. Ich hätte am liebsten etwas genauso Nettes erwidert, fand aber nicht die richtigen Worte. Verbissen rügte ich mich innerlich selbst, immerhin bekommt man solche tollen Vorlagen nicht jeden Tag!
    "Was macht ihr denn hier?" Ein Junge mit kurzen, voiletten Haaren stand auf einmal vor und. Abwertend sah er auf uns herab. Sein Tonfall gefiel mir überhaupt nicht. Als ob er was Besseres wäre, nur weil er steht!
    "Uns ausruhen, siehst du doch!", keifte ich ihn an. "Was willst du überhaupt?"
    "Ich bin Ash aus Alabastia! Ich will an der Sinnoh-Liga teilnehmen!", warf Ash zuversichtlich dazwischen.
    "Und wie viele Orden hast du schon?", fragte der Unbekannte. Er schien zu wissen, wo er Ash am besten treffen konnte. Angriffslustig funkelte ich ihn an, als er sich zu mir drehte.
    "Was hast du bloß für diesen Typ übrig?", fragte er verächtlich. "Er scheint ein Versager zu sein."
    "Er hat zwar noch keinen Orden, aber du musst dich ja nicht mit uns abgeben! Beleidigen kann ich mich auch selbst!", krakeelte ich und stand auf. Das würde ich mir garantiert nicht gefallen lassen! Schon gar nicht von einem Jungen in meinem Alter! "Wer bist du überhaupt! Und die wichtigere Frage: Was glaubst du, kannst du dir erlauben? Ash hat dir nichts getan und du machst ihn hier einfach so dumm an!"
    "Ich bin Paul. Und dich wollte ich auch nicht beleidigen...", erwiderte er nur. Dann ging er weiter, ohne uns eines weiteren Blickes zu würdigen. Immer noch wütend blickte ich ihm nach.Das ich so aus der Haut fahren konnte, war mir wirklich neu. Ash schien es ebenfalls zu verwirren. Als Paul außer Hörweite war, sagte ich:
    "Die Pokemon dieses Trainers tun mir jetzt schon Leid. Wenn er mit ihnen genauso unfreundlich umspringt wie mit uns..."
    "Vielleicht lernt er es ja noch...", versuchte Ash mich aufzuheitern. "Warum reisen wir nicht weiter nach Erzelingen, um auf andere Gedanken zu kommen? Rocko wartet bestimmt mit einem Festmahl auf uns! Außerdem will ich den Arenaleiter der Stadt kennen lernen!"
    "Was? Wir haben noch nicht einmal gefrühstückt! Und du willst schon wieder weiter?" Mein Magen protestierte lautstark dagegen, aber Ash hatte sich bereits wieder auf den Weg gemacht. Der ließ mich da echt einfach stehen! Doch Rocko hatte ich total vergessen! Warum musste Ash auch seinen besten Freund hierherbestellen! Es lief doch alles gut, so wie es war. Oder nicht?
    Immer noch in Gedanken hastete ich ihm hinterher. Wir machten einen großen Bogen um den den Sender Jubelstadt Tv und kamen schließlich auf die Route, die Jubelstadt und Erzelingen verband.

    "僕の命令は絶対."
    "My orders are absolute."

    赤司・征十郎 ~

    2 Mal editiert, zuletzt von Wielie ()

  • Auf nach Erzelingen!



    Zwischen Jubelstadt und Erzelingen lag nur eine kurze Route und das Erzelingen Tor, ein kleiner Höhlendurchgang. Hier gab es nur stellenweise hohes Gras, sonst war alles flach und eben. Pikachu trabte langsam hinter Lucia und seinem Trainer her. Es war müde und hungrig, schließlich hatte Ash das Frühstück ja ausfallen lassen.
    "Pikaaa...Pi...", jammerte es. Sein Trainer ließ sich davon jedoch nicht beirren.
    "Es ist nicht mehr weit bis zur nächsten Stadt, Pikachu. Wir sind bald da." Er ließ das kleine Elektro-Pokemon auf seine Schulter hüpfen.
    Seine Fürsorge wurde jäh unterbrochen, als ihn ein kalter Wasserstrahl mitten im Gesicht traf. Lucia versuchte, ihr Lachen zurückzuhalten.
    "Ash, du bist da etwas nass...", witzelte sie und krümmte sich schließlich vor lachen.
    "Schön, dass es dir so große Freude bereitet, dich über mich lustig zu machen!", gab er leicht ärgerlich zurück. Immer noch irritiert schaute er sich um. Sein Blick blieb an einem otterähnlichen Pokemon haften. Rasch holte Ash seinen Pokedex hervor.
    "Bamelin, das Meereswiesel-Pokemon. Es hat eine Art Rettungsring um den Hals. Wenn es schwimmt, gerät sein Kopf niemals unter Wasser."
    "Ein Wasser-Pokemon...", überlegte der junge Trainer laut. Er erinnerte sich an seiner frühere Begleiterin Misty. ' Sie hat Wasser-Pokemon über alles geliebt...' , dachte er und beschloss, Bamelin zu fangen. "Staralili, Ruckzuckhieb!", rief Ash. Der Pokeball öffnete sich und gab das Flug-Pokemon frei. Sofort raste es auf Bamelin zu. Dieses wich dem Angriff geschickt aus und konterte mit Blubber. Staralili wurde getroffen und sank anmutig zu Boden. Aufgeben würde es jedoch längst nicht. Tapfer richtete es sich wieder auf und fixierte seinen Gegner.
    "Ok, Staralili. Nochmal Ruckzuckhieb und anschließend Flügelschlag!", wies der Junge aus Alabastia sein Pokemon an. Es gehorchte. Die erste Attacke verfehlte ihr Ziel, dafür wurde Bamelin von Flügelschlag umso härter getroffen. Es brach erschöpft zusammen. Als es versuchte, wieder aufzustehen, warf Ash den Pokeball. Er öffnete sich und das Pokemon verschwand darin.
    Lucia hatte den Kampf aufgeregt verfolgt und war noch gespannter, als der Ball sich einige weitere Augenblicke hin und her bewegte.
    Schließlich blieb er liegen.
    "Super, Ash! Du hast dein 2. Pokemon in Sinnoh gefangen!", jubelte die 14jährige. Stolz rief Ash sein Staralili zurück und hob den Pokeball von Bamelin auf. Gut gelaunt setzten die beiden Trainer ihren Weg fort.



    "Bist du sicher, dass wir da durch müssen?" Lucia war durch die Dunkelheit, die in der Höhle herrschte, etwas verunsichert. Auch Ash hatte bei diesem Weg seine Bedenken, doch er wusste, dass es der einzige direkte Weg war. Die Finsternis erinnerte ihn wieder an seinen Traum. Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken. Es erschien ihm wie eine Art Vision. Verzweifelt versuchte er, diesen Gedanken so schnell wie möglich wieder beiseite zu schieben. Vor Lucia wollte er keine Angst zeigen.
    "Lass es uns hinter uns bringen.", schlug er vor und die Beiden betraten die Höhle. Sie wurden von der Dunkelheit quasi verschlungen, man konnte kaum die Hand vor Augen sehen. Ash hatte eine zündende Idee. "Pikachu, setz Blitz ein!" Sein Partner gehorchte und schon bald erhellten Lichtblitze die vorher so finstere Höhle.
    "Toller Einfall!", lobte Lucia ihn. Vorsichtig beschritten sie den plattgetretenen, staubigen Weg. Schon nach kurzer Zeit verließen sie die Höhle wieder. Vor sich sahen die 2 Freunde die Stadt Erzelingen.
    Die Luft in der Stadt war staubig und stickig, da hier sehr viel Kohle abgebaut wurde. Die Grenzen des Ortes wurden von Felsen und Berggestein definiert, das auch weit außerhalb von Erzelingen nicht zu enden schien.
    Am Rande der Kleinstadt befand sich ein frisch renoviertes Bergbaumuseum, in der Mitte lag, zu Ash's Freude, die Arena.
    "Endlich sind wir da...", stöhnte Lucia. "Jetzt lass uns schnell deinen Freund suchen, bevor ich noch umkomme vor Hunger!"
    "Ganz ruhig! Lass uns erstmal das Haus von Veit, dem Arenaleiter finden.", erwägte Ash. "Das kann ja nicht so schwer sein, hier wohnen schließlich nicht so viele Leute."
    Tatsächlich lebten in Erzelingen knapp 40 Menschen, wesentlich mehr als in Sandgemme, aber längst nicht so viele wie in Jubelstadt. Die Häuser dieser Stadt waren natürlich auch aus Stein. Sie waren nicht in Straßen oder Ähnlichem angeordnet, sie wurden dort gebaut, wo man gerade Lust hatte.
    Gärten besaßen nur sehr wenige Leute. Der Boden war viel zu trocken und steinig für Pflanzen. Es roch nur nach Kohle.
    Auch Pikachu gefiel es hier nicht besonders. Es war viel zu kalt und trist für das warmherzige Elektro-Pokemon.
    "Ah, da seid ihr ja endlich!" Ein dunkelbraun-haariger Trainer kam gut gelaunt auf Lucia und Ash zu.
    "Rocko, schön dich zu sehen!", begrüßte Ash seinen besten Freund. "Von Lucia hab ich dir ja schon erzählt..."
    Das Mädchen hatte sich bis jetzt eher im Hintergrund gehalten. Rocko schritt direkt auf sie zu und schüttelte ihr freundlich die Hand.
    "Hallo, ich bin Rocko. Wir haben uns ja schon am Telefon kennengelernt."
    Lucia errötete leicht. Damals hatte sie ihn angeschrien, weil Rocko geglaubt hatte, sie und Ash wären zusammen.
    "Tut mir Leid, dass ich dich damals so angezickt habe....", sagte sie kleinlaut.
    "Ach, das ist doch schon vergessen!", erwiderte Rocko. "Wollen wir nicht erstmal zu Veit nach Hause gehen? Dort könnt ihr und eure Pokemon euch ausruhen!"
    "Oh ja, das wäre echt nett!" Die angehende Koordinatorin wünschte sich im Moment nichts sehnlicher, als ein warmes Essen und ein kuscheliges Bett. Der Arenaleiter führte sie alle zu Veit's Haus.



    "Und du arbeitest wirklich selbst in der Miene?", wollte Lucia wissen. Sie, Ash, Rocko und Veit saßen zusammen am Esstisch mit einer warmen Suppe. Ihre Pokemon hatten sie aus ihren Pokebällen gelassen, sie aßen ihr Futter in einer anderen Ecke des Esszimmers. Auch Veit's Pokemon waren dabei. Er besaß ein Koknodon und ein Kleinstein. Rocko's Team gesellte sich ebefalls dazu. Es bestand aus einem Moorabbel und einem Iksbat.
    Sein Haus war wirklich gemütlich eingerichtet. Ein großer Ofen nahm etwa die Hälfte der einen Wohnzimmerwand ein. An der angrenzenden Wand stand der Fernseher, in geringer Entfernung davor Sessel und Sofa.
    Die Küche war klein und gemütlich, ein Herd, eine Spüle, ein Kühlschrank und eine kleine Arbeitsfläche, die mit Marmor ausgekleidet war. In Veit's Schlafzimmer befand sich ein integriertes Bad, in den Gästezimmern ebenso. Die Räume hatten eine angenehme Größe. Kleine Kommoden und Schränke sorgten für die richtige Ordnung.
    "Ja, unter der Erde war schon immer mein Zuhause. Mein Vater ist auch so ein Kohle-Freak. Er ist Arenaleiter in Fleetburg. Für mich stand schon immer fest, Gestein-Pokemon zu trainieren und mit ihnen zu arbeiten.", erklärte Veit. Er trug einen grauen Bergarbeiteranzug und einen gelben Helm.
    "Wow, dein Vater ist auch Arenaleiter?", staunte Ash. "Dann kämpfe ich ja gegen 2 Generationen!"
    "Morgen können wir den Kampf schon austragen, wenn du möchtest.", schlug der Arenaleiter von Erzelingen vor. "Ich bin jederzeit bereit!"
    "Klasse! Dann werd ich es dir zeigen!", trotzte Ash. "Aber jetzt....lege ich mich erstmal schlafen. Gute Nacht zusammen!"
    "Gute Nacht.", sagten die anderen wie aus einem Munde. Auch sie legten sich bereits früh schlafen, schließlich wollten alle für den morgigen Arenakampf fit sein.

    Lucia bekam ein Einzelzimmer, denn sie war ja das einzige Mädchen der Gruppe. Sie legte sich in ihr Bett, versuchte einzuschlafen, doch es gelang ihr nicht. Sie musste über das nachdenken, was sie heute alles erlebt hatte. ' Dieser Paul kann einen ja echt aufregen! Das nächste Mal, wenn der mir über den Weg läuft, bekommt der was von mir zu hören! ', dachte sie. ' Man merkt sofort, wie unfreundlich dieser Typ ist! Und wieso hat der eigentlich nur Ash so blöde angemacht? ' Mit diesem Gedanken entfloh sie letztlich der realen Welt und begab sich in ihre eigene.
    Ash hingegen hatte keine Probleme, sofort einzuschlafen. Der Tag hatte ihn wirklich geschafft, im positiven, sowie auch im negativen Sinn. Er hatte ein neues Pokemon gefangen und er war dieser Herde von Reportern entkommen, die hinter ihm und Lucia herwaren. Ein ganz gelungener Abschnitt auf seiner langen Reise durch Sinnoh.

  • Verdienter Sieg



    (Ash)
    Am nächsten Morgen war ich bereits früh auf den Beinen. Ich wollte für meinen großen Arenakampf noch etwas trainieren. Rocko, Veit und Lucia schliefen noch tief und fest. Ich schlich mich leise aus dem Haus, um sie nach Möglichkeit nicht zu wecken. Leider existiert da immer ein gewisser Effekt bei mir: Wenn ich versuche, besonders leise zu sein, fällt mir unter Garantie etwas runter. Oder ich verursache auf irgendeine andere Weise ein lautes Geräusch. So war es auch diesmal.
    Rocko und Veit schliefen mit mir in einem Zimmer. Ich schaffte es, den Raum zu verlassen, ohne ein lautes Geräusch hervorzubringen. Auf leisen Sohlen pirschte ich mich weiter durch den Flur. Dummerweise übersah ich die Glastür, die an Lucia's Zimmer vorbei zur Haustür führte. Unüberhörbar knallte ich dagegen. Die Schmerzen, die meine Nase durchfuhren, waren mein kleinstes Problem. Ich betete, dass Lucia nicht aufgewacht war. Einen bangen Moment verharrte ich auf meiner Position. Pikachu neben mir gab ebenfalls keinen Laut von sich. Nichts deutete darauf hin, dass jemand mich bemerkt hatte. Ich schob leise die Glastür beiseite und stahl mich nach draußen.
    Erleichtert atmete ich auf. Jetzt realisierte ich auch, wie früh es wirklich war. Die Sonne ging gerade auf, teilweise wurde die Stadt in güldenes Licht getaucht. Innerlich ärgerte ich mich ein wenig über mich selbst. Diese Nacht hatte ich ausnahmsweise nicht diesen Traum, indem ich hilflos in der Finsternis festsaß und nun stand ich schon in aller Herrgottsfrühe auf! Eigentlich amüsierte es mich sogar... welch Ironie!
    Die Luft hier draußen war erstaunlich frisch. Ich nahm an, dass das Kohlebergwerk um diese Uhrzeit noch nicht in Betrieb war. Noch ein bisschen verschlafen schlenderte ich durch Erzelingen. Die Straßen (ob man es tatsächlich "Straßen" nennen konnte, erschien mir fragwürdig) waren menschenleer. Eine gewisse Unruhe machte sich in mir bemerkbar. Ich war allein. Genau wie in meinem immer wieder kehrenden Traum war ich allein. Zwar beruhigte Pikachu neben mir mich ein klein wenig, dennoch behagte mir diese Leere ganz und gar nicht. Immer wieder erschaudernd suchte ich mir einen kleinen, abgelegenen Platz und ließ Bamelin und Staralili aus ihren Pokebällen. Ein kleiner Trainingskampf am Morgen konnte nicht schaden, lenkte mich ab. Pikachu allerdings sollte sich für den späteren Kampf seine Kräfte sparen.
    "Staralili, Ruckzuckhieb!", befahl ich und der Kampf begann. Gleichzeitig wartete Bamelin ebenfalls auf meine Anweisung. Ich hatte diese Trainingsmethode schon mit früheren Begleitern durchgeführt, ich war also etwas darin geübt, 2 Pokemon zu kontrollieren.
    "Weich aus, Bamelin, dann Aquaknarre!" Das Wasser-Pokemon entkam knapp Staralili's Angriff unf konterte mit Aquaknarre. "Staralili, weich aus und setz Schnabel ein! Bamelin, spring ihm direkt entgegen und dann Ultraschall!", ordnete ich an. Mein Ziel war es, den beiden die Grundstrategie in einem Kampf beizubringen, das Ausweichen und anschließendes Kontern.
    Bamelin und Staralili prallten mit ihren Attacken frontal zusammen. Dabei wurde eine Menge Staub aufgewirbelt, er raubte mir für einen Augenblick die Sicht. Als er verflog, sah ich zu meiner Zufriedenheit, dass beide Pokemon wohlbehalten auf dem Boden gelandet waren und auf ihren nächsten Befehl warteten.
    "Staralili Flügelschlag! Spring an der Felswand hoch über deinen Gegner, Bamelin!", wies ich die beiden an. Nach einer geschätzten Stunde beherrschten sowohl Bamelin als auch Staralili das Ausweichen und Angreifen perfekt. Sie wichen jeder Attacke des Gegenübers geschickt aus und waren sofort in der Lage, eine eigene einzusetzen.
    "Das habt ihr gut gemacht! Ruht euch jetzt aus!" Zufrieden holte ich meine Pokemon zurück in ihre Bälle. Allmählich bekam ich Hunger. Mit mehr Selbstvertrauen in meine neuen Partner machte ich mich auf den Rückweg zu Veit's Haus, um endlich zu frühstücken.


    "Ash, wo warst du? Ich habe mir schon Sorgen gemacht!", bekam ich von Lucia vorwurfsvoll zu hören, als ich das Esszimmer betrat. Rocko und Veit sahen sie fragend an. "Ähm, ich meinte... WIR haben uns Sorgen gemacht..."
    "Ich war nur trainieren! Ich bin auf jeden Fall bereit für unseren Kampf, Veit!", berichtete ich stolz.
    "Pi, Pikachu!", bestätigte Pikachu gut gelaunt.
    "Jetzt solltest du dir und deinen Pokemon erst einmal etwas Gutes tun und etwas essen!", schlug Rocko vor. Ich ließ Bamelin und Staralili wieder aus ihren Bällen und stellte ihnen eine Schüssel voll Futter hin. Sie gesellten sich zu den anderen Pokemon. Veit hatte mir inzwischen einen kleinen Teller und ein Glas Milch hingestellt. Hungrig setzte ich mich und aß genüsslich einen Toast.


    Bereits kurz nach Mittag befanden meine Freunde und ich uns in der Arena von Erzelingen. Wie in Marmoria City bestand das Kampffeld aus Gestein und felsigem Boden. Mein bester Freund Rocko hatte sich, wie schon oft, als Schiedsrichter angeboten.
    "Der Arenaleiter sowie der Herausforderer Ash dürfen je 2 Pokemon einsetzen. Die Pokemon zu tauschen, ist beiden erlaubt. Verloren hat derjenige, der kein kampffähiges Pokemon mehr besitzt.", verkündete Rocko. Er hatte bereits seinen üblichen Platz, am Rande und in der Mitte des Kampfplatzes, eingenommen.
    Ich versuchte, meine Nervosität zu zügeln. Ich ermahnte mich, seine Pokemon nicht zu unterschätzen und nicht unüberlegt zu handeln. Dies war mein erster Kampf in einer Arena von Sinnoh, die Spannung, die mich befallen hatte, übertrug sich anscheinend auch auf meine Partner.
    "Kleinstein, los!", schrie Veit und schickte sein Gestein-Pokemon in den Kampf. Es ging also los.
    "Ich zähl auf dich Bamelin!" Das otterähnliche Pokemon betrat ebenfalls den Kampfplatz. Selbstbewusst stellte es sich Kleinstein in den Weg.
    "Bamelin vorwärts! Aquaknarre!", befahl ich. Es schickte einen gewaltigen Wasserstrahl in Kleinstein's Richtung. Zuversichtlich blickte ich zu Veit. Zu meiner Verwirrung lächelte er.
    "Kleinstein, Schaufler-Attacke!", orderte er. Bamelin's Attacke ging ins Leere, von seinem Gegner fehlte jede Spur. Ein tiefes Loch war alles, was es hinterlassen hatte.
    Ein leichter Anflug von Panik machte sich in meinen Gedanken breit. Ich durfte nicht verlieren, was würden meine Pokemon von mir denken? Sie würden wahrscheinlich denken, dass ihr Trainer ein Versager ist, der nichtmal den ersten Arenaleiter Sinnoh's besiegen kann.
    Meine Selbstbeherrschung kehrte zurück, als Bamelin es gerade noch schaffte, Kleinstein's Angriff auszuweichen. Schnell versuchte ich, eine Lösung zu finden.
    "Gut gemacht! Setz nochmal Schaufler ein!", hörte ich Veit rufen. Das Gestein-Pokemon grub sich ein weiteres Mal in den trockenen Boden.
    Ich musste eine Lösung finden, bevor es Bamelin traf. Hartnäckig betrachtete ich die Löcher, die Kleinstein hinterlassen hatte. Ich wusste, es gab einen Weg es zu besiegen. Plötzlich hatte ich eine Idee!
    "Schnell Bamelin! Spring hoch und setze mit deiner Aquaknarre Kleinstein's Tunnel unter Wasser!", rief ich. Sofort hüpfte Bamelin hoch in die Luft. Die Wassermassen drängten in das Loch des Gestein-Pokemons. Es dauerte nicht lange, bis das Wasser aus dem Loch der ersten Schaufler-Attacke sprudelte. Mit gewaltigem Druck wurde Kleinstein hinausgespült und landete auf dem kalten harten Boden. Es stand nicht wieder auf.
    "Kleinstein kann nicht mehr weiterkämpfen! Bamelin hat gewonnen!", stellte Rocko fest.
    "Super Bamelin!", freute ich mich. "Du hast dir eine Pause verdient." Ich holte es in seinen Ball zurück. Eines von zwei Pokemon hatte ich besiegt, doch ich war sicher, Veit war nicht umsonst Arenaleiter dieser Stadt geworden.
    Als ich mich kurz umblickte, sah ich, wie Lucia und ihr Plinfa mich anfeuerten. Sie erfüllten mich mit neuer Zuversicht.
    "Du kämpfst gut Ash." So ein Lob hätte ich von Veit nicht erwartet. Obwohl er dieses Match verloren hatte, schien er keinesfalls verunsichert zu sein. Im Gegenteil. Anscheinend hatte er noch ein Ass im Ärmel. Ein wenig bewunderte ich ihn. Für seine Hingabe, seine Leidenschaft, aber vor allem für sein Vetrauen in eine Partner.
    "Koknodon, verhilf mir zum Sieg!" Ein grau-blaues Pokemon erschien. Es sah aus wie ein kleiner Dinosaurier. Ich zückte meinen Pokedex. "Vor über 100 Millionen Jahren lebte es im Dschungel. Sein Schädel ist hart wie Eisen."
    "Hm... Pikachu, bist du bereit?", fragte ich meinen kleinen, gelben Freund. Ich wusste, Staralili hätte gegen ein Gestein-Pokemon nicht die geringste Chance und auch wenn Pikachu vom Typ her im Nachteil war, so traute ich ihm doch eine Menge zu.
    "Pikachu!", bestätigte es und lief kampfbereit auf Koknodon zu. Rocko läutete die nächste Runde ein.
    "Runde 2 - Pikachu gegen Koknodon!"
    "Ein Elektro-Pokemon in einer Felsarena? Ich dachte, du wärst kein Anfänger mehr?", neckte Veit.
    "Du solltest uns nicht unterschätzen!", riet ich ihm. "Pikachu, beginne mit Ruckzuckhieb!"
    Mein Pokemon raste auf Veit's Koknodon zu. Es bewegte sich keinen Zentimeter. Ich ahnte Schlimmes, unterließ es jedoch, den Angriff abzubrechen.
    "Jetzt!", rief Veit plötzlich. Sein Koknodon schoss mit einem Satz nach oben, entkam Pikachu's rasantem Angriff. "Kopfnuss!"
    Ehe ich mich versah, wurde mein Elektro-Pokemon von Koknodon's stahlhartem Schädel überrascht und quer über das Kampffeld geschleudert. "Pikachu, alles in Ordnung?" Ich vertraute meinem Freund, ohne Zweifel, aber dieser Schlag hatte gesessen.
    "Pii...", stöhnte es, rappelte sich aber wieder auf.
    "Koknodon, beende es mit Bodycheck!", befahl der Arenaleiter, Sein Pokemon lief auf mein ohnehin schon geschwächtes Pikachu zu, scheinbar ohne Rücksicht auf Verluste. Viel Zeit hatte ich nicht, das war mir bewusst. Fieberhaft dachte ich nach. ' Ich muss an seinem Kopf vorbei, einen direkten Treffer kann ich vergessen. ' , überlegte ich. Plötzlich fiel mir wieder der Kampf gegen das Raichu von Major Bob ein.
    "Ok, Pikachu, hör mir genau zu. Vertrau auf deine Schnelligkeit. Benutze Agilität, bezieh auch die Felsen hier mit ein. Streife Koknodon ab und zu, halte dich sonst aber auf Distanz!", befahl ich ihm. Kurz bevor Koknodon mein Pokemon rammte, wich es aus und sprang an den Felsen hin und her.
    "Versuch, es mit Kopfnuss zu treffen!", rief Veit. Sein Partner gehorchte und rammte seinen harten Schädel gegen die Stellen, wo Pikachu einen Augenblick kurz vorher noch gewesen war. Es hinterließ tiefe Abdrücke im Gestein, kleine Steinchen bröckelten ab. Verzweifelt versuchte Koknodon, Pikachu zu erwischen, doch es war einfach zu schnell. Meine Strategie schien aufzugehen!
    "Jetzt Pikachu! Eisenschweif!" Es stützte sich von einem Felsen ab und traf Koknodon mit seinem leuchtenden Schweif direkt von der Seite. Das Pokemon taumelte, hielt sich mit Mühe auf den Beinen. "Setz Volttackle ein!", wies ich es weiter an. Pikachu gehorchte und landete erneut einen Volltreffer.
    Veit's Pokemon versuchte, wieder aufzustehen, brach dann jedoch bewusstlos zusammen.
    "Koknodon kann nicht mehr weiterkämpfen! Pikachu hat gewonnen! Der Herausforderer Ash Ketchum hat gewonnen!", verkündete Rocko. Ein breites Grinsen erschien auf meinem Gesicht. Ich hatte meinen ersten Arenaorden gewonnen! Erschöpft aber glücklich sprang Pikachu mir in die Arme. Es freute sich genauso sehr wie ich.
    Veit rief sein besiegtes Pokemon zurück und kam zu mir auf die andere Seite der Arena.
    "Herzlichen Glückwunsch. Das war ein guter Kampf. So einen starken Herausforderer hatte ich schon lange nicht mehr.", gratulierte er mir. "Hier ist dein wohlverdienter Kohle-Orden."
    Er reichte mir den kleinen Anstecker. Zufrieden betrachtete ich ihn eine Weile. Auch Lucia und Rocko hatten sich mittlerweile zu uns gesellt und beglückwünschten mich. Ich war meinem Ziel, an der Sinnoh-Liga teilzunehmen, ein kleines Stück näher gekommen.


    Am Abend saßen wir alle zusammen im Pokemon-Center von Erzelingen. Eine angenehme Kühle herrschte in dem Raum. Veit hatte seine Pokemon hier abgegeben und war in sein Haus zurückgekehrt, Rocko, Lucia und ich warteten hier auf meine Partner.
    "Toll Ash! Du hast deinen ersten Orden gewonnen! Du kannst stolz auf dich sein!", sagte Lucia fröhlich.
    "Ja, und du kannst dich eine Weile erholen!", ergänzte Rocko.
    "Nichts da! Es warten noch 7 Orden darauf, gewonnen zu werden!", widersprach ich den beiden. "Ich hab noch eine Menge zu trainieren!"
    "Ganz ruhig!" Die 14jährige legte ihre Hand auf meine Schulter. Rocko legte ein verräterisches Lächeln auf. Ich versuchte, mir nicht anmerken zu lassen, wie sehr ich ihre Nähe genoss.
    "Wollen wir hier übernachten oder meinst du, Veit lässt uns noch eine Nacht bei ihm bleiben?", fragte ich, wollte ein anderes Thema anschneiden.
    "Ich denke, eine Nacht können wir noch bei ihm schlafen. Dann müssen wir aber weiter.", antwortete Rocko. Mit diesem Entschluss verließen wir das Pokemon-Center und gingen zurück zu Veit's Haus. Es war eine sternenklare Nacht. Sie rundete meinen Sieg perfekt ab, ließ den Tag vorbildlich enden.
    Erschöpft fiel ich in das Gästebett und schon nach wenigen Augenblicken überkam mich eine endlose Müdigkeit, die mich schnell einschlafen ließ. Ich hoffte, trotz gewisser Furcht, meinen fast üblichen Traum zu haben.

  • Mühe lohnt sich



    Die Zeit des Abschieds war gekommen. Ash hatte zusammen mit Lucia, Rocko und Veit seine Pokemon aus dem Pokemon-Center abgeholt. Der Arenaleiter begleitete die 3 Freunde bis zu einem der 2 Stadtausgänge. Die Sonne war schon aufgegangen, in Erzelingen herrschte geschäftiges Treiben. Das Kohlebergwerk war bereits in Betrieb, daher begann sich ein staubiger Schleier über die Stadt zu senken.
    "Es kommt darauf an, welche Stadt ihr als nächstes bereisen wollt.", erklärte Veit. Seine Brille war sehr verstaubt, ein Wunder, dass er überhaupt etwas sah. "Wenn ihr nach Norden geht, müsst ihr ein ganzes Stück bergauf radeln, um nach Ewigenau zu gelangen. Lucia, ich würde dir jedoch empfehlen, nach Flori zu reisen. Dort findet in Kürze ein Wettbewerb statt."
    "Müssen wir da nicht durch Jubelstadt?", hakte die 14jährige nach. Sie erinnerte sich, wenn auch nur ungern, an das letzte Mal, als sie mit Ash zusammen dort gewesen ist. Auf eine weitere Aktion dieser Art konnte sie gut verzichten. Unsicher blickte Lucia rüber zu dem Jungen aus Alabastia. Er schien sich ebenfalls an den Vorfall nur zu gut zu erinnern. "Danke für den Tipp, Veit. Also Jungs, heißt unser nächstes Ziel Flori?"
    "Gibt es dort eine Arena?", fragte Ash sofort.
    "Ash, halt dich mal zurück. Du hast gerade deinen ersten Orden gewonnen, für die nächste Arena musst du noch viel trainieren!", wies Rocko ihn zurecht. "Und Lucia kann sich dort an ihrem ersten Wettbewerb versuchen!"
    "Ja schon gut... " In Wahrheit hatte der junge Trainer bloß keine Lust durch Jubelstadt zu reisen, weil er befürchtete, dass sein bester Freund etwas von diesem speziellen Zwischenfall erfuhr. Er würde dann nämlich höchstwahrscheinlich sein Ich-habs-doch-gewusst-dass-da-was-läuft-Grinsen aufsetzen und den größten Stuss von sich geben, den man von einem eigentlich reifen Pokemon-Züchter nur erwarten konnte.
    "Super, dann auf nach Flori!", verkündete Lucia voller Optimismus und Vorfreude.
    "Dann viel Glück bei deinem Wettbewerb, Lucia. Und du Ash solltest fleißig für deinen nächsten Arenakampf trainieren!" Mit diesen Worten verabschiedete sich der junge Arenaleiter von Erzelingen von den 3 Freunden.


    "Also Lucia, wie hast du vor, den Wettbewerb zu bestreiten? Hast du dir schon eine Kombination überlegt?", wollte Rocko wissen. Sie hatten gerade das Erzelingen-Tor passiert, wieder einmal hatte Pikachu mit Blitz für eine klare Sicht gesorgt. Nun wehte ihnen der Duft frischen Grases entgegen. Die Sonne schien verheißungsvoll über Sinnoh, verlieh der Region eine milde Wärme.
    "Nein, habe ich noch nicht. Ich hätte nicht gedacht, dass mein erster Wettbewerb schon so bald - " Ein durchdringender Befehl schnitt Lucia das Wort ab. Die 14jährige schaute sich verwirrt um. Sie kannte diese Stimme von irgendwoher. Sie lief einige Meter weiter, blickte suchend in alle Richtungen. Kurz vor dem Eingang zu Jubelstadt entdeckte die die Person, die sie unterbrochen hatte.
    "Nicht du schon wieder!", sagte Lucia in einem abweisenden Tonfall. Der lila-haarige Trainer drehte sich um und sah sie überrascht an.


    "Das ist ja eine nette Begrüßung. Und wo ist überhaupt dein nichtsnutziger Freund?", spottete er. Schon wieder hatte Paul es geschafft, Lucia nach so kurzer Zeit in Rage zu versetzen.
    "Erstens: Er ist nicht mein richtiger Freund, wir reisen nur zusammen!", keifte die angehende Koordinatorin. "Und zweitens:..." Ash und Rocko waren inzwischen bei den beiden Streithähnen angekommen. Genauer genommen war es ein sehr einseitiger Streit. "...Ist er kein Nichtsnutz! Er hat schon seinen ersten Orden gewonnen! Da meine Augen dich in Erzelingen zum Glück nicht ertragen mussten, nehme ich an, du hast noch keinen einzigen Orden!"
    "Wie freundlich du doch bist. Nein ich war noch nicht in Erzelingen. Ich gehe nicht nach der Reihenfolge." Paul kramte in seiner Tache und zeigte Lucia einen kleinen Anstecker. "Die Arenaleiterin von Ewigenau ist schwach. Gegen mein Kramurx hatte sie keine Chance." Er steckte den Orden wieder weg.
    "Du... du hast bereits den Orden von Ewigenau?", stotterte Ash. Seine ganze Zuversicht war dahin. Mit viel Mühe hatte er sich seinen ersten Orden erkämpft und dieser dahergelaufene Trainer hielt es nicht einmal für nötig, die Arenen der Reihe nach abzuklappern!
    "Zurück, Panflam.", sagte der unfreundliche Junge. Das Pokemon verschwand in seinem Ball. "Wenn ihr mich jetzt entschuldigen würdet..." Er wollte gerade Richtung Erzelingen verschwinden, als Lucia ihm nachrief:
    "Wo hast du dein Panflam gefangen?" Auch bei Ash fiel nun der Groschen. Als sie in Sandgemme die 3 Start-Pokemon gesucht hatten, war Panflam weggelaufen.Möglicherweise hatte Paul dieses Panflam gefangen.
    Der Lilahaarige überlegte kurz. Was sollte er ihr sagen? Dass er Ash nur beleidigte, weil er sich lieber mit ihr unterhalten wollte?
    "Geht dich nichts an!", antwortete er schließlich. Mit den Händen in den Hosentaschen schlenderte er weiter.
    "Lucia, lass gut sein. Eine vernünftige Antwort kannst du von ihm anscheinend nicht erwarten.", versuchte Rocko sie zu beruhigen. Der Gestein-Pokemon-Trainer hatte den Jungen nur während eines (wenn auch einseitigen) Gesprächs durchschaut, seine Persönlichkeit erfasst.
    Hmpf." Beleidigt drehte sich die Blauhaarige um und stapfte weiter Richtung Jubelstadt. Ash und Rocko folgten ihr ohne ein Wort.
    Paul hatte, trotz der Entfernung, ihren Namen noch mitbekommen. ' Lucia...' , dachte er. Diesen Namen, beschloss er, würde er sich merken.


    In Jubelstadt war wie immer viel los. Beschäftigte Menschen in Anzug und Krawatte hasteten durch die Straßen, Frauen mit Kaffeebecher und einer Überdosis Parfum zogen im Laufschritt an den 3 Teenagern vorbei. Ohne Stress schien in dieser Stadt nicht viel zu funktionieren.
    "Der Sender Jubelstadt Tv soll das interessanteste Gebäude hier sein. Warum besichtigen wir es nicht?", schlug Rocko auf einmal vor.
    Ash, der gerade etwas Wasser aus seiner Flasche trank, prustete es vor Schreck wieder aus und verschluckte sich derbe. Helfend klopfte Lucia ihm auf den Rücken und sah Rocko vorwurfsvoll an. Dann fiel ihr ein, dass er ja gar nicht von dem Vorfall hier wusste und wandte sich wieder Ash zu.
    "Ich glaube, wir sollten diese Stadt ein andermal unter die Lupe nehmen...", äußerte Rocko nun.
    "Ja das ist glaube ich besser.", bestätigte die 14jährige. Sie, Rocko und Ash wanderten am Sender vorbei (Ash hatte sich inzwischen von seinem Hustanfall erholt) weiter Richtung Flori.


    "Oh nein, was ist das denn für ein Weg?", ächzte Lucia. Es war nicht Hunger oder Müdigkeit, was sie plagte. Es war lediglich die Tatsache, dass die Route, die nach Flori führte, ein einziges Chaos war. Der Geruch wilder Pflanzen und fremder Blumen stieg ihr in die Nase, überall wo sie hinschaute, wuchs hohes Gras. Meterhohe Bäume ragten in den kaum sichtbaren Himmel und Wasseransammlungen bildeten kleine Teiche. Die Luft war stickig und schwül, keinem Windhauch gelang es, die hier vorhandene Wildnis zu durchdringen.
    Nur ein schmaler, plattgetretener Pfad war vorgegeben, der durch das zudem auch noch felsige Wirrwarr führte.
    "Na los, Lucia. Führe und zu deinem ersten Wettbewerb!", frotzelte Ash.
    "Wer wollte den sofort zur nächsten Arena, Mister Ich-schlage-alles-und-jeden?", gab die 14jährige leicht gereizt zurück. "Das war ja wohl nicht ich!"
    "Leute, seht mal!", unterbrach Rocko den anbrechenden Streit. Vor den Dreien war ein schwebendes, ballonartiges Pokemon aufgetaucht und beobachtete interessiert das Geschehen. Lucia holte ihren Pokedex heraus. "Driftlon, das Ballon-Pokemon. Ein Wesen, entstanden aus Gefühlen von Menschen und Pokemon. Es mag feuchte Jahreszeiten."
    "Wow, ein Driftlon! Das schnapp ich mir!", beschloss Lucia. "Plinfa, Blubber!" Der Pinguin erschien und feuerte sofort Blasen auf Driftlon. Das Geist-Pokemon wurde von der Attacke gegen einen Baum geschleudert. Viel Kraft schien es nicht mehr zu besitzen. Plinfa's Trainerin warf rasch einen Pokeball. Driftlon verschwand darin und nach wenigen, bangen Momenten blieb er regungslos liegen.
    "Hurra, ich habe es gefangen!", jubelte Lucia voller Freude.
    "Plinfa Plinfa!" Das kleine Pokemon hatte seinen Teil beigetragen und wollte dies auch nicht in Vergessenheit geraten lassen.
    "Jetzt können wir einen 2-gegen-2 Kampf austragen!" Ash dachte mal wieder nur an Kämpfe. "Das ist ein gutes Training für mein Team!"
    "Ich konzentriere mich erst auf den Wettbewerb von Flori, danach können wir uns nochmal darüber unterhalten.", erklärte die angehende Koordinatorin neckisch lächelnd.
    "Lasst es uns endlich hinter uns bringen...", seufzte Rocko. Der 19jährige hatte genauso wenig Lust wie seine Freunde, sich durch dieses Gestrüpp zu kämpfen. Doch sie hatten keine Wahl. Widerwillig machten sich er, Lucia und sein bester Freund Ash daran, die Wildnis zu durchqueren, die vor ihnen lag.


    "Aua!", schrie Lucia. Ein herabhängender Ast hatte sich in ihren blauen, langen Haaren verfangen. "Warum passiert mir das immer?"
    "Wenn du eine Frisur wie ich hättest, würde die sowas nicht passieren.", lachte Ash. Er nutzte im Moment wirklich fast jede Gelegenheit, die 14jährige zu ärgern.
    "Solche ollen Zotteln? Nein, da ertrag ich lieber das Geziehe!"
    "Ich hab keine Zotteln!", meckerte der Junge aus Alabastia. "Ich - "
    Auf einmal erstreckte sich vor den 3 Teenagern eine weite, von Blumen erfüllte Wiese. Pflanzen und Gräser in allen Formen und Farben blühten rings um die wenigen Häuser, die die kleine Stadt Flori bildeten. Hier brauchten die Leute keine Gärten mehr, sie wohnten quasi in einem riesigen Blumenbeet.
    "Wie gut das hier riecht...", schwärmte Lucia und schnupperte die frische, von Düften bereicherte Luft. Diese Stadt war das genaue Gegenteil von der Route, die hierher führte. Kleine Häuser aus Holz und Stein und von Ranken bewachsen standen, ohne eine wirkliche Ordnung, in dem gewaltigen Blumenmeer. Etwas weiter im Norden der Stadt befand sich ein größeres Gebäude, bunt und verziert mit speziellen Accessoires.
    "Das ist bestimmt die Wettbewerbshalle!", stellte Lucia voller Vorfreude fest. In diesen Gemäuern würde sie ihren ersten Wettbewerb bestreiten.
    Plötzlich ertönte ein lauter, markerschütternder, schriller Schrei. Er zerriss die Stille und den Frieden, den die Stadt ausstrahlte.

  • Aufruhr in Flori


    (Maike)
    Ich schrie. Mehr konnte ich nicht mehr tun. So hilflos wie in diesem Moment hatte ich mich in meinem ganzen Leben noch nie gefühlt.
    "Nimm ihr die Pokebälle weg!", hatte einer der Männer gerufen. Der andere hatte meine Hände gepackt und mir die Arme auf den Rücken gedreht. Herrgott, diese Schmerzen!
    "Komm mit zu uns, Kleine! Da wirds kleinen Mädchen wie dir gefallen! Du könntest Teil von etwas ganz Großem werden, das die Welt für immer verändern wird!" Dieser Rüpel wagte es, mich für die elenden Machenschaften seiner Bosse anzuwerben! Wer die Männer waren, wusste ich nicht. Aber wenn sie Mädchen wie mich einfach so überfielen, waren sie sicher keine einfachen Diebe. So weit konnte sogar ich kombinieren.
    "Niemals!", protestierte ich. "Gebt mir sofort meine Pokemon zurück! Hilfe! Hilfe!" Die Männer lachten.
    "Du hälst dich wohl für ganz toll, was?", höhnte der, der mich festhielt. Er zog mich ganz nah zu sich ran, ich konnte seinen Atem spüren. Dann flüsterte er:
    "Dir kann niemand mehr helfen. Du bist ganz allein." Diese Worte drohten, meinen Willen zu brechen. Denn die abscheuliche Wahrheit war: Er hatte Recht. Er hatte verdammt nochmal Recht. Wie dumm ich doch gewesen war. Ich reiste ganz allein in eine fremde Region und legte mich mit Typen an, die von ihrer Art und von ihren Plänen ebenso schlimm zu sein schienen wie Team Aqua oder Team Magma. Nur bösartiger.
    Schweigend hörte ich auf, mich gegen seinen harten Griff zu wehren. Diese Männer in türkisen Uniformen und mit gleichfarbigen Haaren hatten gewonnen. Ich hasste mich. Ich hasste mich für meine Dummheit; hasste mich für meine Schwäche; hasste mich für meine Naivität. Warme, salzige Tränen quollen aus meinen Augen.
    Als hätten sie es nicht geahnt, lachten die beiden Typen. Ihr höhnisches, verächtliches Gelächter ließ mich meine Existenz noch mehr missbilligen. Wer war ich schon?
    Ein 15jähriges, junges Ding, das es geschafft hatte, einige Bänder in Hoenn zu gewinnen und sich nun einbildete, dies auch in Sinnoh zu schaffen? Ein Mädchen, das damals seine besten Freunde und seine Eltern verlassen hat, um seine koordinatorischen Fähigkeiten auszutesten? Jämmerlich. Das Wort, welches mich am besten beschrieb, war ' jämmerlich ' .
    "Komm, Süße. Dich und deine Pokemon erwartet ein schöner Aufenthalt im Hauptquartier in Ewigenau." Die Stimme des Mannes, der meine Pokebälle geklaut hatte, sie nun in seinen elenden Fingern hielt. Der andere zerrte mich weiter, als plötzlich jemand rief:
    "Lasst sie sofort gehen, oder ihr werdet es bereuen!" Ich wusste wem diese Stimme gehörte, konnte aber nicht glauben, dass es wirklich passierte. Erstaunt drehte ich mich um (ich versuchte es halbwegs, der Griff des Rüpels war sehr fest) und stellte noch überraschter fest, dass es kein Traum war. 3 Teenager kamen auf uns zugerannt, ein kleines, gelbes Pokemon allen voran. Neue Zuversicht und helle Freunde flammten in mir auf, ein Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus.
    "Ash, Rocko! Was macht ihr denn hier? Ich bin so froh, euch zu sehen!", rief ich erleichtert. Ein Gesicht allerdings war mir neu. Ein blau-haariges Mädchen rannte mit den beiden alten Freunden, dich mich durch Hoenn begleitet hatten.
    "Maike, alles in Ordnung?", gröhlte Ash und kam endlich zum stehen. Typisch.
    "Hm, mal sehen. Ich werde hier von 2 fiesen Typen gefangen gehalten, die außerdem noch meine Pokemon geklaut haben. Alles bestens, ja!", schrie ich leicht gereizt. Auf so eine dumme Frage konnte wirklich nur Ash kommen. "Jetzt hol mich endlich hier weg!"
    "Halloo, ich bin auch noch da!", beschwerte sich die Kleine. Da hatte er sich vielleicht eine angelacht.
    "Ach ja? Was wollt ihr Kinder denn gegen uns ausrichten?", spottete der Mann mit meinen Pokemon. Ich sah, wie er sie hinter sich auf den Boden legte. Dann holte er einen seiner eigenen Pokebälle hervor und warf ihn hoch. "Skunkapuh, du bist dran!" Ein kleines, lila-farbenes Pokemon erschien. Das Mädchen neben Ash richtete seinen Pokedex (ich vermutete zumindest, dass es sich um einen Pokedex handelte) auf das Skunkapuh. Ich vernahm trotz der größeren Distanz die metallene Stimme der Maschine. "Skunkapuh, das Stinktier-Pokemon. Um sich zu schützen, versprüht es eine Substanz aus seinem Hinterleib, die 24 Stunden stinkt."
    Der Rüpel, der mich festhielt, wies seinen Kollegen an, auch ein Pokemon von ihm in den Kampf zu schicken. Er gehorchte und neben Skunapuh tauchte eine blaue Katze mit langem, geringeltem Schweif auf. Der Pokedex des Mädchens surrte: "Charmian, das Katzen-Pokemon. Durch seinen scharfen Blick fallen seine Gegner in leichte Hypnose. Es ist sehr launenhaft."
    Ash schien unterdessen zu überlegen, welches Pokemon er einsetzen solle, die Blauhaarige ebenso. Rocko beobachtete das Ganze mit kritischem Blick.
    Ash setzte schließlich so sein Otter-Pokemon ein. Ich glaube, es hieß Bamelin und war ein Wasser-Pokemon. Das Mädchen (ich kannte ihren Namen immer noch nicht) ließ ein Driftlon für sich kämpfen.
    Entschlossen standen sich die 4 Pokemon gegenüber. Der Mann neben mir gab den ersten Befehl ab, sein Freund ( er hatte seinen Griff inzwischen leider verstärkt) folgte ihm.
    "Skunkapuh, Giftwolke!"
    "Charmian, Kratzfurie!" Das kleine Stinktier atmete eine giftige, schwarze Wolke aus, die mich ebenfalls zum Husten brachte. Charmian stürzte mit scharfen Krallen währenddessen direkt auf Bamelin zu.
    "Driftlon, schnell! Wehre es mit Windstoß ab!" Driftlon pustete eine kräftige Böe in Charmian's Richtung. Es versuchte, auszuweichen, doch die Attacke traf es an der Flanke und schleuderte es einige Meter zurück.
    "Das hätte ich auch allein geschafft!", meckerte der Trainer aus Alabastia. Genau wie früher. Er ließ sich weder helfen noch etwas vorschlagen. Empört sah er sie an. "Ok, Bamelin. Wasserdüse! Ziele auf Skunkapuh!" Bamelin lief in einem schnellen Zickzack-Kurs auf das Gift-Pokemon zu. Wasser schoss mit enormem Druck aus seinem Mund. Skunkapuh wollte zur Seite springen, wurde dann jedoch vom Wasserstrahl erfasst und durch die Luft gewirbelt. Hinter mir und meinen Peinigern ging es zu Boden. Es stand nicht mehr auf. Wütend rief sein Trainer es zurück und verfolgte den weiteren Kampfverlauf. Charmian war, im Gegensatz zu Skunkapuh, nicht so einfach zu besiegen. Mutig stellte es sich Bamelin und Driftlon in den Weg. Es fauchte angriffslustig.
    Ash sagte irgendetwas zu Rocko, aber es war zu leise, alsdass ich es hätte auch nur ansatzweise verstehen können. Rocko warf rasch einen Pokeball in die Luft, ein Moorabbel erschien. Dann rief er:
    "Moorabbel, Schaufler!" Zunächst starrte ich ihn nur verwirrt an. Er erwiderte meinen Blick. Es lag etwas vertrauenerweckendes darin. Was denn eigentlich auch sonst, sagte ich mir, er war ja einer meiner besten Freunde. Erst als ich hinter mir ein Geräusch hörte, begriff ich, was er vorhatte. Ich drehte meinen Kopf etwas zur Seite, dann verstand ich seinen Plan entgültig.
    Dort, wo eben noch meine gestohlenen Pokemon lagen, klaffte ein tiefes Loch. Die beiden Männer in türkis schienen es nichtmal annähernd zu bemerken, so sehr konzentrierten sie sich auf den Kampf, der, meiner Meinung nach, für sie schon längst verloren war.
    "Bamelin, zurück." Ash holte sein Pokemon zurück. Entschieden blickte er zu dem Mädchen, das ich nicht kannte. Sie schien sofort zu verstehen, nickte stumm.
    "Driftlon, Windstoß! Blas es zurück zu seinem Trainer!", befahl sie.
    "Charmian, Finte!" Der Rüpel schien nervös zu werden. In seiner Stimme erkannte ich einen unsicheren Unterton. Die Katze sprintete auf seinen Gegner zu, doch Driftlon war schneller. Es hatte sich bereits zu fast doppelter Größe aufgebläht und nun ließ es die Luft mit einem Mal entweichen.
    Charmian wurde hoch durch die Luft geschleudert. Sein Trainer würde es auffangen müssen, es kam direkt auf ihn und mich zu. Er ließ mich zum Glück endlich los, um sein Pokemon zu erwischen. Schnell hechtete ich zur Seite. Ich war frei! Da war es mir sogar ziemlich egal, dass ich auf den Boden landete, die Blumen und das Gras hatten mich abgefedert.
    "Verdammt!", fluchten die Männder fast gleichzeitig. Nun bemerkten sie auch, dass meine Pokemon nicht mehr in ihrem Besitz waren. Immer noch auf dem Boden liegend beäugte ich das Geschehen.
    "Ok, wer seid ihr?", fragte Ash zornig. So aufgebracht hatte ich ihn nur selten erlebt.
    "Genau! Und was wollt ihr überhaupt von mir?", fügte ich hinzu. Bei meiner Frage lag die Betonung auf 'mir', denn ich konnte mir nichts vorstellen (außer meinen Pokemon), was sie von mir hätten wollen können.

    "僕の命令は絶対."
    "My orders are absolute."

    赤司・征十郎 ~

    Einmal editiert, zuletzt von Wielie ()

  • Jetzt muss ich auch endlich nochmal einkommi da lassen!!!
    (Hat keine zeit sory!)


    Also eigentlich kan man nicht mehr viel zu deiner FS sagen auser das sie sehr sehr gut geworden ist deine beschreibeungen der gefühle und austrücke sind wirklich super. Aber manschmal fehlt mir einfach die um gebung auch wenn du die nur mal in einem oder zwei sätzschen erwähnen würdest, aber das ist nicht schlimm. Beim letzten Kapi w ar ich etwas verwirrt da Ash plötzlich ein moorabel besaß oder war es von rocko??
    NA egal^^
    Was fielicht auch nicht schlecht wäre wenn du deinen startpost nocheinmal grundlegend über arbeites hab ich auch vor zwei tagen gemacht. Ist zwar eine heidenarbeit -.- Aber es lohnt sich.^^
    Und du könntest dich mal auf eine farbe einigen in der du deine Fs schreibst so viele fraben verwirren mich immer :brainslug:


    sonst super :thumbup:
    MVLG sunnshinegirl 14

  • Hallo :)
    ich lass dir auch ein commie da (2. versuch ;) )
    Also:


    ich finde deine story richtig gut und deine art zu schreiben find ich super
    du schreibst sehr spannend und verständlich
    mir gefällt auch wie du die verschiedenen orte/städte beschreibst ..man kann sich richtig vorstellen wie es dort aussieht
    ash´s kampf um seinen ersten orden in der arena von erzelingen war super spannend ..du hast es wirklich gut beschrieben (ich fands nur ein bisschen schade dass veit nur 2 pokis hatte _ aber das war ja erst die 1. arena : ) )


    es macht richtig viel spaß deine FS zu lesen :D
    ich freue mich schon auf das nächste kapi ...
    und auf die folgenden arena kämpfe und die wettbewerbe (ich hoffe du beschreibst sie weiterhin so toll :D )


    glg.

  • Hey!
    Ich komm mal sofort zur Story, sei bitte nicht böse aber sie ist mir nicht aufgefallen, denn die Überschrieft bringt mich nicht wirklich dazu sie zu lesen.(Bin nur draufgekommen weil mir langweilig war.)
    Jetzt kommt ein dickes festesaber als ich dann nur den Traum den du wirklcih toll beschrieben hast gelesen hab, fand ich es super. Ich finde deine Art zu schreiben echt toll, du kannst sachen richtig gut beschreiben(nicht so wie ich xD). Und du machst sie so richtig spannend. Ich freu mich schon aufs nächste Kapi.


    Lg maylovesdrew_x3

  • Aller Anfang ist schwer



    (Lucia)
    Wer ist dieses braunhaarige Mädchen bloß? Ash hat sich ja richtig ins Zeug gelegt, um sie von diesen Typen zu befreien... Und mich hat er mal wieder nur blöde angemacht und dann völlig vergessen.
    Wir befanden uns auf einer großen Lichtung. Der Wind wurde stärker. Das Gras und die Blumen wiegten sich in ihm. Meine langen Haare wehten mir in mein Gesicht, während ich sie immer wieder beiseite strich. Auf keinen Fall wollte ich die nächsten Szenen verpassen, die sich hier abspielen würden.
    "Wer wir sind?", wiederholter der Rüpel Ash's Frage. Seine türkise Uniform stach aus den sanften Farbtönen hervor. "Das wirst du noch früh genug erfahren!" Mit dieser Antwort drehten sich die beiden Männer um und flüchteten. Ich blickte ihnen nachdenklich hinterher, Ash eilte sofort zu der Brünetten. Hilfsbereit half er ihr wieder auf die Beine. Rocko und ich gesellten uns schließlich zu den beiden.
    "Wow, du bist ja ein richtiger Gentleman geworden! Das hättest du früher nicht gemacht!", neckte die Unbekannte ihren Helfer. Fragend sah er sie eine Weile an. "Ach komm her!"
    Lachend fiel sie ihm um den Hals. Was fiel dieser... dieser Person bloß ein? Was denkt sie denn, wer sie ist? Zunehmende Wut stieg in mir auf. Gleichzeitig aber auch Verwirrung. Warum interessierte es mich überhaupt, was die beiden machten? Konnte mir doch egal sein, mit wem Ash seine Zeit verbrachte! Als ich wieder zu dem jungen Trainer blickte, sah ich, dass er inzwischen rot wie eine Tomate geworden war. Schnell versuchte ich, meine Gefühle in den Griff zu bekommen. Am liebsten wäre ich auf der Stelle in Tränen ausgebrochen, aber ich durfte keine Schwäche zeigen. Schon gar nicht vor ihr. Ich zwang mich, zu lächeln und stellte mich vor.
    "Hallo, ich bin Lucia. Ich komme aus Zweiblattdorf und möchte eine berühmte Koordinatorin werden." Meine Stimme klang unsicher und zittrig, so piepsig wie die eines Mäuschens.
    "Na das ist ja ein Zufall! Maike möchte ebenfalls Pokemon-Koordinatorin werden!", erklärte Ash freudestrahlend. "Aber was machst du eigentlich hier in Sinnoh?"
    "Naja, in Hoenn habe ich, nachdem wir uns getrennt hatten, noch weiter an Wettbewerben teilgenommen. Irgendwann wurde es langweilig und da hab ich gedacht, ich reise nach Sinnoh!" Nun wandte sie sich mir zu. "Hallo, ich bin Maike. Nett, dich kennen zu lernen! Du willst also auch Koordinatorin werden? Ich hoffe, du nimmst auch am Wettbewerb von Flori teil!" Auf diese Aussage war ich nicht gefasst. Sie war in Hoenn schon berühmt und kam hierhin. Warum ist sie nicht da geblieben, wo sie herkommt? Voller Eifer erzählte diese Maike von ihren Erfolgen, wie sollte ich da mithalten. Ash widmete sich auch nur noch ihr, da blieb mir keine Chance.
    "Ja, das hatte ich vor. Ich habe mich aber noch nicht angemeldet.", antwortete ich schließlich kleinlaut.
    "Dann solltest du dich aber beeilen. Denk dran, der Wettbewerb ist schon morgen.", erinnerte mich Rocko.
    "Das werden wir 2 jetzt erledigen! Komm, Lucia!" Maike packte mich am Arm und zerrte mich zur Wettbewerbshalle. Die Nachmittagssonne brannte über Flori. Der Wind hatte wieder abgeflaut, es herrschte eine fast unerträgliche Hitze in der kleinen, bunten Stadt. Alle Blumen standen kerzengerade und reckten ihre Blüten zum Himmel empor.
    Die große Wettbewerbshalle befand sich etwas abseits der anderen wenigen Häuser. Sie war sogar von außen hübsch dekoriert, mit Blüten und Rankenpflanzen. Während die Brünette mich zu dem Gebäude hinzerrte, sah ich, dass sich vor dem städttischen Pokemon-Center eine Menschenansammlung tummelte. Schwester Joy versuchte verzweifelt, die große Menge an Trainern zu beruhigen. Was genau sie jedoch sagte, konnte ich nicht verstehen, wir waren zu weit weg.
    Als wir die Empfangshalle betraten, überkam mich ein plötzliches Schwindelgefühl. Die Luft hier drin war so viel kühler als draußen, dass mein Kreislauf etwas durcheinander kam. Taumelnd hielt ich mich an Maike fest, die immer noch meinen Arm gepackt hielt.
    "Was ist denn, Lucia?", fragte sie besorgt. "Alles ok?"
    "Jaja, mir ist nur etwas komisch... Geht gleich wieder."
    "Sicher? Soll ich nicht vielleicht Schwester Joy holen?"
    "Nein, nein.", versicherte ich. Inzwischen ging es mir wieder besser. Noch etwas unsicher ging ich zum Tresen, hinter dem die Empfangsdame saß. "Ich möchte mich für den Wettbewerb morgen anmelden."
    "Ich auch!" Maike stand nun wieder neben mir. Ich bin Maike und das ist Lucia." Empört sah ich sie an. Glaubte sie, ich könne mich nicht selbst anmelden?
    "Ich kann mich auch alleine registrieren!", fuhr ich sie an. Verwundert und etwas verletzt schaute sie zu mir.
    "Tut mir Leid, ich wollt nur... nett sein..." Plötzlich bekam ich Gewissensbisse. Sie hatte mir ja eigentlich nur helfen wollen. Warum war ich bloß immer so gemein? Sie konnte ja nichts dafür, dass ich... ' Ja, dass ich was? ' , überlegte ich. Die Antwort kannte ich natürlich, wollte es mir jedoch nicht eingestehen.
    Die Braunhaarige hatte sich schon wieder umgedreht und schlenderte geknickt zum Ausgang.
    "Warte mal, Maike! Ich hab es nicht so gemeint!" Ich vergaß die Anmeldung und eilte ihr hinterher. "Ich wollte dich nicht so anzicken, es ist nur..."
    "Was ist?", fragte sie. Ihre blauen Augen durchbohrten mich förmlich.
    "Erzähl ich dir vielleicht ein andermal...", nuschelte ich verlegen. "Aber bitte sei nicht mehr böse auf mich!" Flehend blickte ich sie an. Ich konnte es partout nicht leiden, wenn jemand sauer auf mich war.
    "Schon ok. Melde dich an. Ich gehe wieder zurück zu Ash und Rocko." Schon war sie wieder draußen verschwunden.
    "Einen Moment, Lucia. Deine Anmeldung läuft noch." Die Dame vom Empfang hatte ich total vergessen. Gedankenverloren sah ich mich in der Empfangshalle um. Es war ein hoher Raum mit einer großen Tafel. Dort wurden wahrscheinlich die Teilnehmer angezeigt. An den Wänden hingen viele Bilder von Pokemon und ihren Trainern. Darunter befanden sich viele rote Sessel. Einige Trainer saßen dort und beschäftigten sich mit ihren Pokemon. Rechts hinter dem Tresen entdeckte ich eine große Tür. Sie führte wohl zum Platz, wo die Wettbewerbe stattfanden.
    "So. Du bist nun angemeldet.", sagte die nette Dame schließlich. "Der Wettbewerb beginnt morgen um 13 Uhr. Die Teilnehmer treffen sich hier im Eingangsbereich."
    "Danke. Bis morgen!" Ash, Rocko und Maike warteten schon vor der Tür. Der Trainer aus Alabastia unterhielt sich angeregt mit Maike. Ein kalter Stich durchfuhr mich, wieder loderte sie auf, die Flamme der Eifersucht. Ich ließ mir nichts anmerken und fragte:
    "Warum ist denn da beim Pokemon-Center so ein Aufruhr?"
    "Der Andrang ist zu groß, die Zimmer des Pokemon-Centers sind total überfüllt.", erklärte Rocko. "Wir müssen wohl hier draußen übernachten"
    "In all den Blumen? Wie schön!", schwärmte Maike. Verträumt schaute die Koordinatorin in den Himmel. Die Sonne stand noch hoch am Himmel, bis zum Abend würde es also noch etwas dauern.
    "Ich gehe mich auf den Wettbewerb vorbereiten." Ich wollte mir meine schlechte Laune nicht anmerken lassen, daher versuchte ich so wenig wie möglich zu sagen.
    "Ok Lucia. Maike, gehst du auch trainieren?", erwiderte Ash. Natürlich drehte sich mal wieder alles um seine Freundin Maike. Schmollend verzog ich mich in einen einsamen, verlassenen Teil der Stadt. Hier wuchs das Gras nicht so dicht und die Blumen waren kleiner und zierlicher. Ich musste mir unbedingt eine gute Kombination überlegen. Vor allem, wenn ich gegen Maike überhaupt eine Chance haben wollte. "Driftlon, Plinfa! Kommt heraus!" Mit einem hellen Lichtblitz erschienen der kleine Pinguin und der schwebende Ballon vor mir. "Ok, wir müssen für den Wettbewerb morgen trainieren." Ich wollte mit meiner Erklärung fortfahren, doch unglücklicherweise fiel mir nichts mehr ein. Wie konnte ich die Attacken der beiden bloß am besten kombinieren? "Ok, Plinfa beherrscht Blubber, Schnabel und Aquaknarre...", murmelte ich vor mich hin. "...und Driftlon kann Windstoß und Erstauner..." Ich musste eine ganze Weile überlegen, bis mir schließlich etwas einigermaßen Akzeptables einfiel.
    "Ok", befahl ich. Meinen Pokemon hatte ich bereits erklärt, wie sie die Attacken einsetzen sollten. "Wir üben das Ganze noch einmal, dann reicht es für heute!" Die Nachmittagssonne stand schon am Himmel. Die wenigen Blumen verblassten im leuchtenden, orangen Licht. Plinfa und Driftlon beherrschten ihre Vorführung mittlerweile fast perfekt. Jetzt fühlte ich mich besser. Meine schlechte Laune war verflogen und ich konnte den Wettbewerb am nächsten Tag kaum erwarten. Sicher, gegen Maike anzutreten würde schwer werden, aber ich war überraschend zuversichtlich, was das anging.
    "Plinfa, Plinfa!", freute sich mein erstes Pokemon über das gelungene Training.
    "Driftlon!", stimmte das Ballon-Pokemon mit ein.
    "Ihr wart echt super, Freunde. Ruht euch aus." Nachdem ich meine Pokemon zurückgerufen hatte, machte ich mich auf die Suche nach Ash und den anderen.


    "Ah, Lucia! Da bist du ja endlich!" Rocko bemerkte als erster meine Ankunft und hörte für einen Moment auf, sich mit seinem Essen zu beschäftigen. Er hatte für uns alle etwas Leckeres gekocht, man konnte es schon von weitem riechen. Das Feuer unter dem Kochtopf verbreitete einen angenehmen Lichtschein.
    "Wie war dein Training?", wollte Maike wissen. Freudestrahlend empfing sie mich und reichte mir einen Teller. "Du wirst Rocko's Kochkünste lieben!"
    "Wann ist denn das Essen endlich fertig? Ich habe Hunger!" Ash konnte es mal wieder nicht abwarten. Schmunzelnd sah ich zu ihm herüber und fühlte mich gleich noch viel besser. Maike bemerkte dies zum Glück nicht. Ich befürchtete jedoch, dass es nur eine Frage der Zeit war, so, wie ich mich im Augenblick benahm. Warum manövrierte immer nur ich mich in peinliche Situationen? Rocko riss mich aus meinen Gedanken.
    "Essen ist fertig!" Den Pokemon hatte er ihr Futter bereits hingestellt und auch für meine Pokemon standen 2 Schüsseln bereit. Bevor ich mir selbst etwas zu Essen nahm, ließ ich Plinfa und Driftlon aus ihren Bällen.
    "Du hast echt süße Pokemon!", bemerkte Maike. "Driftlon ist so niedlich!"
    "Findest du? Das bedeutet mir sehr viel, dass eine echte Koordinatorin wie du meine Pokemon lobt..." Es kostete mich einige Kraft, diesen Satz auszusprechen. Ich unterwarf mich also wirklich diesem Mädchen, dessen Visage Ash's ganze Aufmerksamkeit aufsog. Schweigend nahm ich mir etwas von Rocko's Selbstgekochtem (es sah aus wie eine gute Gulaschsuppe) und setzte mich etwas abseits von Ash ins weiche Gras. Die Luft hatte sich im Laufe des Abends etwas abgekühlt.
    "Warum sitzt du hier so alleine?" Maike setzte sich mit ihrem Teller in der Hand neben mich. Irgendwie konnte ich es ihr nicht übel nehmen, sie versuchte nur, freundlich zu sein.
    "Ich... dachte einfach, du und Ash wolltt euch über frühere Zeiten unterhalten. Da bin ich doch total fehl am Platz..." Innerlich ohrfeigte ich mich selbst. Ich hatte es schon wieder getan! Mich ihr unterworfen und meine schwache Seite gezeigt!
    "Du musst dich doch nicht ausgeschlossen fühlen! Aber ich würde trotzdem gerne wissen, ob du...naja...sauer auf mich bist oder so. Du benimmst dich schon die ganze Zeit so komisch, seit ich da bin..." Ihre blauen Augen glänzten im schwachen Schein des Feuers. Sie tat mir Leid. Immerhin gab sie sich wirklich alle Mühe, sich mit mir anzufreunden. Ich überlegte, was ich ihr antworten sollte. Natürlich hätte ich ihr am liebsten gesagt, sie solle sich von Ash fernhalten, aber das käme zu prüde. Schließlich erwiderte ich:
    "Naja, ich war auch etwas... böse auf dich aber ich glaube, das lag einfach an mir. Es tut mir Leid, wenn ich dich verletzt habe, Maike. Du bist wirklich ein nettes Mädchen und..." In Gedanken beendete ich den Satz: ' ... eine viel bessere Koordinatorin als ich es je sein werde. Ash hat so eine wie mich nicht verdient. '
    Die Braunhaarige sah mich an, dann blickte sie zu Ash.
    "Er ist wirklich ein netter Kerl, was?" Diese Frage brachte mich total aus dem Konzept. Sie wusste es. Nur wie hat sie es erraten? "Es hat damals wirklich sehr wehgetan, ihn zu verlassen. Ich hatte das Gefühl, ich bedeutete ihm gar nichts..." Ihr Blick senkte sich. Nachdenklich aß sie ihr Gulasch. "Lucia, mach nicht denselben Fehler wie ich."
    "Was? Ich weiß nicht, was du meinst..." Sich unwissend zu stellen, erschien mir im Moment noch die beste Lösung.
    "Du weißt es sehr wohl. Ich hab es doch gemerkt. Die Blicke, deine Reaktion auf mich... Du musst nicht eifersüchtig sein. Ich hege zu ihm nur eine freundschaftliche Beziehung und daran wird sich nie etwas ändern." Mein Essen blieb mir fast im Hals stecken. Erschrocken hustete ich, bevor ich wieder Luft bekam. Maike blickte mich leicht amüsiert an. Weder Rocko noch Ash schienen unser Gespräch mitzubekommen. Es hatte keinen Sinn mehr. Nun konnte ich genauso gut die Karten auf den Tisch legen.
    "Welchen Fehler soll ich nicht machen?" Dann fügte ich hinzu: "Du hast ihn sehr gemocht, richtig?"
    Eine Weile schwieg sie, dann antwortete sie:
    "Ja. Ja ich habe ihn damals mehr gemocht, als eigentlich gut für mich war. Ich habe mich nie getraut, es ihm zu sagen. Als der Tag des Abschieds gekommen war, brach es mir das Herz, ihn einfach so gehen zu lassen. Und der Fehler, den ich gemacht habe... Ich habe auf ihn gewartet. Jeden Tag habe ich gehofft, er würde mich anrufen oder ich würde einen Brief von ihm erhalten. So lange habe ich mich gequält. Zu der Zeit war ich erst 12..." Ich hatte bis jetzt immer gedacht, Maike wäre eine lebensfrohe, optimistische Persönlichkeit. Dass sie in Wirklichkeit so zerbrechlich war, verblüffte mich. Fast weinend fuhr sie fort: " 2 weitere Jahre habe ich mir Hoffnungen gemacht. Als schließlich immer noch nichts kam, habe ich aufgegeben. Und siehe da, es geht mir besser. Lucia, lass nicht zu, dass es dir genauso ergeht wie mir!"
    "Du bist sicher, dass du nichts mehr für ihn empfindest?", hakte ich nach. So, wie sie über ihre gemeinsame Vergangenheit sprach, so verletzt...
    "Es sind nur Erinnerungen. Ich blicke nach vorn." Plötzlich schien sie wieder ihr altes Selbst zu sein. Stark und selbstbewusst.
    "Was soll ich tun?" Am liebsten hätte ich mir diese hilflose Frage erspart, aber sie ließ sich nunmal nicht von allein beantworten. Mein Essen hatte ich inzwischen verspeist und der Teller stand neben mir auf dem grasigen Boden.
    "Lass nicht zu, dass er einfach so geht. Kämpfe um ihn. Wenn er vernünftig ist, sieht er es ein... Wenn nicht, hat er dich gar nicht verdient!" Maike und ich lachten. Wir lachten so laut, dass Ash und Rocko uns ansahen, als wären wir von einem anderen Planeten. Dadurch mussten wir noch mehr lachen. Dieses Gespräch hatte alles geklärt. Maike und ich waren Freundinnen. Und so schnell würde sich daran auch nichts ändern.
    Nachdem wir weitesgehend alles abgespült und wieder in unseren Taschen verstaut hatten, was wir nicht mehr brauchten, legten Maike und ich uns nebeneinander auf unsere Decken. Unsere Pokemon schliefen bereits in einigen Abstand. Träumerisch starrte ich in den Himmel. Die Luft war wunderbar kühl und frisch und das endlose Sternenzelt erschien mir so beruhigend, wie sonst nichts auf der Welt. Ash und Rocko legten sich in einiger Entfernung zum schlafen. Der Junge aus Alabastia schlief sofort ein, während Rocko mit Hilfe einer Taschenlampe noch ein Buch las. Welches genau es war, konnte ich nicht erkennen. Die braunhaarige Koordinatorin drehte sich zu mir.
    "Ich bin froh, dich getroffen zu haben.", wisperte sie. "Gute Nacht."
    "Gute Nacht.", gab ich leise zurück. Ich war total aufregegt wegen meines ersten Wettbewerbs, trotzdem überfiel mich eine gewaltige Müdigkeit. Schon kurze Zeit später war auch ich eingeschlafen.

  • Die Zeit heilt alle Wunden

    (Drew)
    "Roselia, Blättertanz!", befahl ich. Mein Pflanzen-Pokemon erhob sich in die Lüfte, während ein tosender Wirbel von Blättern in allen Farben anmutig um es tanzte. Die Rosen an den Händen meines Pokemon's glänzten so schön wie nie zuvor. Es schien sich wirklich Mühe zu geben, meinen Anforderungen mehr als gerecht zu werden.
    Ich befand mich am Fuße des Kraterbergs, direkt vor den Toren von Herzhofen. In einigen Wochen würde hier ein großer Wettbewerb stattfinden. Es war mein 3. Wettbewerb in Sinnoh und wenn ich das Herzhofen-Abzeichen gewann, hätte ich bereits mein 3. Band. Um am Großen Festival teilnehmen zu dürfen, benötigte ich 5 Bänder. Warum ich allerdings schon jetzt hier campierte, wo der Wettbewerb erst in ein paar Wochen war, erschien mir plötzlich etwas dämlich. Schmunzelnd beobachtete ich Roselia bei seiner Attacke.
    Das Areal, in dem ich trainierte, beinhaltete viele verschiedene Gegebenheiten der Natur. Neben mir ragte der furchteinflößende Kraterberg gen Himmel. Milchige Nebelschwaden hingen an besonders hohen Felsvorsprüngen. Selbst hier unten spürte ich die unheimliche Kälte, die von diesem Berg ausging.
    Direkt vor mir erstreckte sich ein kleiner See. Seine friedliche Oberfläche schimmerte im schwachen Schein der Sonne. Einige Wolken zogen vorbei in Richtung Herzhofen, östlich dieses ruhigen Ortes.
    Hinter mir befand sich nur etwas hohes Gras und eine kleine Wiese. Dort hatte ich bereits mein Nachtlager aufgeschlagen. Ein blaues Zelt wartete nur darauf, von mir bewohnt zu werden und davor hatte ich eine kleine Feuerstelle eingerichtet, um mich zu wärmen.
    "Libelldra, Silberhauch!" Mit seinen mächtigen Flügeln wirbelte mein Drachen-Pokemon glitzernden Silberstaub in Roselia's Richtung. Der Blättertanz und Libelldra's Silberhauch vereinten sich zu einem einzigen gewaltigen Strudel, in dessen Mitte Roselia verweilte.
    "Libelldra, Ultraschall!", ordnete ich an. "Liebreiz, Roselia!" Eine fast unsichtbare Welle traf den schillernden Wirbel und zerschnitt ihn. Überall schwebten bunte Blätter und kleine Silberstückchen um mich herum im Wind. Roselia glitt elegant durch die Luft, bis Libelldra es auf seinem Rücken auffing. Gemeinsam landeten sie wieder auf dem sicheren Boden.
    "Das habt ihr wirklich gut gemacht! Für heute recht es mit dem Training." Lobe waren für mich ein fester Bestandteil bei der Erziehung meiner Pokemon. So bekamen sie mehr Vertrauen in ihre Fähigkeiten. Meine anderen Pokemon Vulnona und Smettbo hatten uns beim Training beobachtet. Nun forderten sie Libelldra und Roselia zum Spielen auf. Fragend sahen die beiden mich an. "Ihr seid fertig für heute. Geht schon spielen!", sagte ich gut gelaunt.
    "Libelldra!", rief mein Pokemon vor Stolz, bevor es Roselia wieder auf seinen Rücken nahm und zu den anderen flog. Eine Weile sah ich ihnen beim Spielen zu. Sie tobten und sprangen unerschöpflich durch das hohe Gras rund um mein Zelt.
    Plötzlich fing ich an, nachdenklicher zu werden. Ich setzte mich ans Ufer des kleinen Sees, das kräftig gewachsene Gras kitzelte an meinen Händen. Die Stimmen meiner Partner wurden immer leiser, bis ich sie kaum noch vernahm. Mittlerweile hatten sich die Wolken verzogen und die Sonne strahlte in vollem Glanz auf mich und diesen See. Er schimmerte blau im Sonnenschein, das leichte Plätschern des Wassers beruhigte mich auf eine ganz besondere Art. Es erinnerte mich an frühere Zeiten, an mein Zuhause und an Hoenn.
    Die vielen Wettbewerbe hatten mich und meine Pokemon zweifelsohne zu einem eingespielten Team werden lassen, sie waren meine besten Freunde. Genauer gesagt auch meine einzigen. Schon als kleines Kind hatte ich nicht viele Freunde gehabt. Mein ganzes Interesse galt der Anmut und Grazie der Pokemon, während die anderen Jungs sich nur für Kämpfe interessierten. Als ich mein Roselia geschenkt bekam, war ich der glücklichste Mensch auf der Welt. Endlich hatte ich einen Freund, der mich mochte, so, wie ich bin. Schließlich brach ich auf, um ein Pokemon-Koordinator zu werden.
    War ich zu Beginn meiner Reise noch ein blutiger Anfänger gewesen, so musste ich zugeben: Ich hatte mich sehr verbessert. Irgendwann werde ich sogar über die Erniedrigungen und Demütigungen meiner Kindheit hinwegkommen. Irgendwann.
    In Hoenn hatte ich mich gegen fast jeden Konkurrenten durchgesetzt... Schlagartig fiel mir das Gesicht meiner größten Konkurrentin wieder ein. Ich hatte schon lange nicht mehr an sie gedacht, warum, wusste ich nicht. Der See erinnerte mich an ihre saphir-blauen Augen, die jedesmal angriffslustig funkelten, wenn wir uns begegneten und doch immer so dankbar gestrahlt hatten, sobald ich ihr eine Rose schenkte. Die anderen Mädchen wären vor Eifersucht fast durchgedreht!
    Ein herrliche Wärme überkam mich und ich schloss meine Augen, um sie in vollen Zügen zu genießen.
    Rücklings ließ ich mich in das weiche Gras fallen und der frische Geruch entfachte weitere Erinnerungen in mir. Stets hatte dieses Mädchen darauf hingearbeitet, besser als ich zu sein. Ich war also quasi ein Ansporn für sie. Träumend fragte ich mich, was wohl aus ihr geworden war, nach all der Zeit...
    Die Abendsonne senkte sich dem Horizont hinter dem Kraterberg entgegen, als mein Vulnona mich sanft weckte. Bettelnd sah es mich an. Ich hatte das Abendbrot verschlafen! Schnell stand ich auf und ging zu meinem Zelt. Im Inneren befand sich unter Anderem meine Provianttasche. Bald würde ich einkaufen gehen müssen, stellte ich fest. Sorgfältig bereitete ich das Futter für meine Pokemon zu, ehe ich es wagte, auch nur an mein Abendessen zu denken.
    Ich kroch wieder aus meinem Zelt heraus und stellte Smettbo, Vulnona, Libelldra und Roselia je eine Schüssel voll mit Pokemon-Futter hin. Hastig begannen sie, es herunterzuschlingen.
    Mit knurrendem Magen betrachtete ich mein spärliches Mahl. Es bestand aus ein wenig Brot, kleingehackten Früchten und Wasser.
    Als ich aufgegessen hatte, war die Sonne bereits untergegangen und die ersten Sterne begannen, am Firmament zu leuchten. Die Luft war ziemlich kühl geworden und ich beschloss ein Feuer zu machen, um mich zu wärmen.
    "Vulnona, zünde mit deinem Flammenwurf ein Feuer an.", bat ich das Feuer-Pokemon. Mit einem dünnen Feuerstrahl entflammte es die von mir und Smettbo gesammelten Äste. Es musste ziemlich armselig aussehen, wie ich hier mit meinen Pokemon zeltete, aber ich hatte keine Wahl. Wegen des baldigen Wettbebwerbs war das Pokemon-Center zu meiner Verwunderung schon ausgebucht und die Hotels der Stadt waren einfach zu teuer.
    Hier in Sinnoh hatte ich lernen müssen, für mich selbst zu sorgen. Meine Eltern hatten keinerlei Verständnis für meine Reiselust. Ich hatte sie ja schon anflehen müssen, mich auf meiner Reise durch Hoenn zu unterstützen. Jetzt war ich auf mich allein gestellt. Doch irgendwie würde ich es schon schaffen, da war ich mir sicher.
    Die Sterne strahlten hell, der Vollmond spiegelte sich im See und verlieh ihm einen unbeschreiblichen Glanz. Nachdenklich ging ich zum Wasser und wusch die Futterschüsseln meiner Pokemon aus. Anschließend packte ich sie wieder in meine Tasche und kroch in mein Zelt.
    Ich war zwar müde, würde aber noch lange nicht schlafen können. Während ich halb zugedeckt im Zelt lag (meine Pokemon waren noch draußen) starrte ich an die Decke. Sacht ließ ich mich von Gedanken und Erinnerungen an frühere Zeit forttragen. Nach Hoenn, wo ich Wettbewerbe gewann und meiner größten Konkurrentin jedes Mal, nachdem wir uns gesehen hatten, eine Rose schenkte. Ja, die Rose war wirklich eine schöne Blume. Sie passte eigentlich nicht zu Abschieden... Ich bemerkte es nicht mehr, als meine Partner zu mir ins Zelt gekrochen kamen.

  • Wettbewerbsfieber (Teil 1)

    (Ash)

    "Juhuu!" Ein lauter, greller Schrei ließ mich schlagartig hochfahren. Kerzengerade saß ich in meinem Schlafsack und blickte mich verwirrt um. Neben mir wurde Rocko ebenfalls langsam wach. Er war wohl mit dem Buch in der Hand eingeschlafen, es lag offen auf seinem Bauch.
    "Was ist los...?", stöhnte er. Träge setzte er sich auf und rieb sich die Augen. Ich sah zu Maike und Lucia. Sie waren bereits aufgestanden und hatten sich fertig gemacht. Angeregt unterhielten sie sich und kümmerten sich um ihre Pokemon. Jetzt fiel es mir wieder ein: Heute war der Wettbewerb!
    "Pikaa...?" Mein kleiner Partner meldete sich zu Wort. "Pika Pikachu Pi Pika..." Es schien nicht glücklich darüber, schon so früh geweckt worden zu sein.
    "Na, seid ihr auch schon wach?", fragte Maike in einem frechen Tonfall. Sie lächelte mir amüsiert zu. Schon fast aus Reflex lächelte ich ebenfalls. Wenn sie nur wüsste, was ich ihr alles mit diesem Gesichtsausdruck hätte sagen wollen.
    "Mit welchen Pokemon trittst du heute an, Maike?", fragte ich nun etwas ruhiger. Ich glaube, es war Lucia, die mich mit ihrem Freudenschrei geweckt hatte, sicher war ich mir aber nicht. Maike antwortete:
    "Ich habe mich für Dragonir und Lohgock entschieden."
    "Du hast ein Lohgock und ein Dragonir?", wollte Rocko wissen. Sein Erstaunen war nicht zu überhören. "Als wir uns trennten, hattest du doch noch ganz andere Pokemon?"
    "Ich habe eben viel trainiert und bin weiter gezogen. Ich bin nämlich noch ein weiteres Mal durch Hoenn gereist, um an Wettbewerben teilzunehmen."
    "Sonn, Sonnflora!" Das Pflanzen-Pokemon hatte für die anderen Pokemon schon das Frühstück vorbereitet. Es schlenderte gut gelaunt zu ihnen, um sie zu wecken.
    "Wie spät ist es überhaupt?" Diese simple Frage stellte ich mir normalerweise jeden Morgen zuerst, nur heute interessierte ich mich für fast alles andere mehr als für das. Rocko sah auf seine Uhr und antwortete:
    "Es ist gleich 11 Uhr."
    "Da seit ihr ja früh aufgestanden!", witzelte Lucia. Sie und Maike kicherten. Als ich die beiden so sah, huschte auch mir ein Lächeln übers Gesicht. Dann wandten sie sich wieder ihren Partnern zu.
    "Ich werde mich mal um unser Frühstück kümmern. Oder besser um unser Mittagessen.", sagte Rocko und stand auf. Seine fürsorgliche und liebevolle Art beeindruckte mich immer wieder. Wenn er sich nicht um alles kümmerte, wären wir wahrscheinlich schon alle verhungert. Unsere Pokemon aßen bereits das von Sonnflora bereitgestellte Futter. Mein Magen fing an zu knurren und ich beschloss, mich ein wenig in Flori um zu sehen, bis Rocko das Essen gekocht hatte. Ich setzte mein Kappi auf und ging Richtung Innenstadt. Naja, Innenstadt war übertrieben.
    In etwa der Mitte von Flori befand sich ein sandiger Platz, kaum größer als das Fundament eines kleinen Zwei-Familienhauses. Auf diesem Platz waren schon mehrere Leute damit beschäftigt, Stände für Essen, Souvenirs und Blumen aufzubauen.
    Ich bemerkte, dass mein Pikachu neben mir stand. Interessiert beobachtete es die Leute bei der Arbeit.
    "Komm, Pikachu. Lass uns weitergehen."
    "Pikachu, Pi Pikachu." Nach kurzer Zeit kamen wir in ein kaum besiedeltes Gebiet. Es schien trotzdem das einzige Wohngebiet der Stadt zu sein. 7, vielleicht 8 Häuser befanden sich hier. Jedes von ihnen war von Blumen umgeben und bewachsen oder hatte wenigstens einen kleinen Garten, wo Beeren oder Pflanzen wuchsen. Die Dächer der Häuser hatten rote oder auch schwarze Ziegel, ihre Mauern waren weiß und manchmal sogar orange oder in sanftem Lilaton gestrichen.
    Einige Anwohner kümmerten sich fleißig um ihre Pflanzen, schnitten sie zurecht oder gossen sie. Ich sprach eine ältere Dame an:
    "Warum arbeiten sie denn so eifrig?"
    "Ach, junger Mann, der Wettbewerb findet doch heute statt. So viele Leute kommen nach Flori und sehen unsere Stadt. Da gibt man sich schon Mühe, alles in Ordnung zu halten."
    "Ok, ähm danke. Dann mal noch... viel Spaß."
    "Pika Pi!" Pikachu blickte mich hungrig an. Mein Magen hing mir ebenfalls schon in den Kniekehlen, daher schlenderten wir wieder zurück zu den anderen. Unterwegs sahen wir einige Trainer, die, wie wir, im Freien schliefen. Wahrscheinlich wollten sie alle am Wettbewerb teilnehmen, hatten aber im Pokemon-Center kein Zimmer mehr bekommen.
    "Was gibt's zu Essen?", war meine erste Frage, sobald ich Rocko sah.
    "Du hast Glück, es ist sofort fertig."
    "Und was ist ES?"
    "Pilzcremesuppe. Sie wird dir schmecken!", antwortete er. "Ich habe mich fast selbst übertroffen!"
    Bamelin und Staralili lagen zusammen mit Maike's Sonnflora und Rocko's Pokemon Iksbat, Moorabbel und Zwirrlicht im Schatten eines Baumes. Mir fiel auf, dass der ehemalige Arenaleiter gar keine Gestein-Pokemon mehr besaß, wie es früher für ihn üblich war. Ein leichter Wind durchfuhr meine Haare. Die Sonne stand hoch am azur-blauen Himmel, es würde ein wunderschöner Tag werden.
    "Findet ihr nicht, dass es hier nach Rosen duftet?", fragte Maike unvermittelt. Die 15jährige hatte sich zu mir und Rocko gesellt, während Lucia immer noch mit ihrem Plinfa und ihrem Driftlon redete. Vermutlich erklärte sie ihnen noch ein weiteres Mal, wie sie ihre Attacken gebrauchen sollten. Was mich aber mehr beschäftigte, war Maike's Bemerkung. Wie konnte sie so genau wissen, wie Rosen rochen? Und wie konnte sie genau diesen einen bestimmten Duft unter all diesen anderen Blumen riechen?
    "Ich rieche nur Rocko's lecker aussehende Suppe!", entgegnete ich auf ihre Frage. Empört, fast deprimiert blickte sie mich an, dann schaute sie in die Ferne. Ich fragte mich, was sie wohl dachte. Wie kam sie ausgerechnet jetzt auf Rosen?
    "Hier Maike." Rocko hielt ihr eine Schüssel mit Essen hin, doch sie schien ihn nicht einmal annähernd wahrzunehmen. "Maike?" Immer noch keine Reaktion. "Maike!" Rocko und ich brüllten sie gleichzeitig an.
    "Hm? Was ist?" Was war so wichtig, dass sie deswegen ihre Freunde ignorierte?
    "Dein Essen. Und nimm das für Lucia auch mit." Mit 2 Schüsseln kehrte sie zu Lucia zurück. Die 14jährige aß hastig und erzählte gleichzeitig munter weiter, aber Maike schien völlig abwesend zu sein. Rocko gab mir eine Schüssel voll mit Suppe und nahm sich zum Schluss selbst etwas.
    "Warum ist Maike heute so verträumt?", fragte ich meinen besten Freund. Wir hatten uns etwas abseits der Mädchen gemütlich ins Gras gesetzt.
    "Ich weiß es nicht. Aber bis zum Wettbewerb sollte sich das besser ändern." Er sah mich nicht an. Mehr wollte er mir scheinbar nicht mitteilen. Ich kannte ihn so gut, um zu erkennen, dass er mir etwas verschwieg. Ich beschloss jedoch, es vorerst auf dieser Aussage beruhen zu lassen.
    Voller Appetit holte ich mir eine 2. Schüssel von Rocko's leckerem Selbstgekochtem, sagte aber kein Wort mehr. Schweigend saßen wir nebeneinander, wie Fremde. Keiner von uns wagte es, die Stille zu brechen.
    Nachdenklich betrachtete ich Maike. Ihr braunes Haar wehte leicht im Wind. Sie und Lucia waren schon lange mit dem Essen fertig. Lucia hielt ihr Plinfa im Arm und schenkte ihm ihre ganze Aufmerksamkeit.
    Die Brünette hingegen hatte ihre Beine angezogen und ihre Arme darum geschlungen. Wie ein kleines Kind starrte sie mit traurigem, abwesendem Blick auf eine kleine Blume vor ihr.
    Was würde ich darum geben zu erfahren, was sie dachte. Bedauernd machte ich mir klar, dass das unmöglich war.
    "Rocko, wie spät ist es?", fragte Lucia plötzlich.
    "Gleich halb 1. Der Wettbewerb fängt in einer knappen halben Stunde an.", war die Antwort.
    "Danke. Komm Maike! Lass uns zur Wettbewerbshalle gehen! Wir müssen uns noch umziehen!" Die Blauhaarige stand auf und rief ihre Pokemon in ihre Pokebälle zurück. Sie war voller Elan und wohl bereit, alles zu geben. Maike, die üblicherweise geborene Optimistin, war das genaue Gegenteil von Lucia. Heute zumindest.
    Widerwillig raffte sie sich auf und holte ebenfalls ihre Pokemon zurück. Rocko und ich taten es ihr gleich.
    "Kommt ihr endlich?", drängelte Lucia aufgeregt. "Ich muss mich noch fertigmachen!"
    "Warum nimmst du nicht so wie du bist am Wettbewerb teil?", fragte ich unwissend. Das "Oh Ash..." von Lucia ließ mich noch ahnungsloser erscheinen. "Du wirst es sehen. Ich habe mir mein Wettbewerbsoutfit hierherschicken lassen."
    "Dann lasst uns besser gehen.", meldete sich Rocko. "Mädchen brauchen immer sehr lange, um sich umzuziehen."

    "僕の命令は絶対."
    "My orders are absolute."

    赤司・征十郎 ~

    Einmal editiert, zuletzt von Wielie ()

  • Wettbewerbsfieber (Teil 2)


    Rocko und ich befanden uns in einem Zuschauerblock einer riesigen, stadiongleichen Halle. Rund um die Bühne in der Mitte der Halle saßen nicht wenige Menschen, die gespannt darauf warteten, dass der Wettbewerb anfing.
    Unterhalb der Zuschauertribünen befand sich die erhöhte, rechteckige Bühne. Ein längerer Steg führte zu einer großen Tür, durch die die Koordinatoren die Bühne betraten.
    "Worauf kommt es bei diesen Wettbewerben überhaupt an?", fragte ich meinen besten Freund. Mit konzentriertem Blick beäugte er die Bühne. Wir beide hatten Maike und Lucia bis zu den Umkleide-Räumen begleitet und hatten dann nach längerem Suchen endlich die Zuschauer-Tribüne gefunden. Wir hatten Plätze in der ersten Reihe ergattert, Bamelin, Staralili und Pikachu saßen vor mir auf der Abgrenzung zur Bühne. So einen Wettbewerb zu sehen, konnte ihnen nicht schaden. Außerdem könnten sie dann auch Maike und Lucia anfeuern.
    Die Halle war wirklich vortrefflich geschmückt. Überall hingen Ranken und Blumen und die Wände waren in einem zarten rosa angestrichen.
    "Naja, es geht darum, die Schönheit und Raffinesse von sich und seinen Pokemon zu zeigen.", erklärte Rocko. Auch meine Pokemon hörtem ihm interessiert zu. "Die Juroren" , er deutete auf 3 Personen am Rand der Bühne, "bewerten das Auftreten und die Attacken. Der zweite Teil des Wettstreits besteht aus einem Kampf. Auch hier sind Attacken und Erscheinung wichtig. Der Kampf dauert 5 Minuten. Es gibt Punktabzüge, wenn deine Pokemon nicht gehorchen oder von Attacken des Gegners getroffen werden. Wer am Ende mehr Punkte hat, kommt eine Runde weiter."
    "Da muss man ja auf fast alles achten...", bemerkte ich. "Da darf man sich -"
    "Keine Fehler erlauben.", beendete Rocko meinen Satz. Angespannt blickte ich zum Eingang zur Bühne. Auf der Tafel im Empfangsbereich hatten wir gesehen, dass Maike als erstes auftrat und Lucia leider erst als letztes. Ich hoffte, dass Maike sich wieder gefasst hatte.
    Plötzlich schwang die große Tür auf und eine große, hübsche Frau betrat die Bühne mit einem Mikro in der Hand. Ihre braunen Haare waren sehr voluminös und sie trug eine weiße Hose zu einer modischen Hose, die nach unten hin weiter ausfiel.
    "Herzlich willkommen beim Wettbewerb von Flori! Ich bin ihre Moderatorin Ariane und werde sie, wie so oft, durch den heutigen Wettbewerb führen!" Die Zuschauer klatschten Beifall und jubelten ihr zu, einige waren sogar aufgestanden. "Ohne große Umschweife wird der Wettbewerb gleich beginnen. Aber zuerst einen heftigen Applaus für unsere Juroren! Ganz links haben wir die allseits bekannte Schwester Joy!" Die Menge applaudierte kurz. Von Rocko hätte ich eigentlich erwartet, dass er sofort hinunterstürmt und ihr seine Liebe gesteht. Getäuscht. Er verfolgte ruhig und gelassen das Geschehen. So kannte ich ihn gar nicht, er hatte sich wirklich verändert.
    "In der Mitte sitzt die Besitzerin unseres beliebten Blumen- und Beerenladens Miss Rosebud! Und ganz rechts haben wir den Hauptjuror, Mister Josephson!" Die Zuschauer klatschten ein weiteres Mal nur kurz.
    Schwester Joy sah genauso aus wie immer, in ihrer Schwesterntracht. Miss Rosebud hingegen trug einen offenen, himmelblauen Blazer, darunter eine weiße Bluse, wie die von Ariane. Mister Josephson präsentierte sich in schwarzem Hemd und rotem Jackett. Auf ihre Beinbekleidung hatte ich keine Sicht, da jeder von ihnen hinter einem gelben Pult saß. ' Insgesamt ein recht farbenfrohes Trio..' , dachte ich bei mir.
    "Ich freue mich, ihnen unsere erste Koordinatorin vorstellen zu dürfen! Begrüßen sie mit mir: Maike aus Wurzelheim!" Erneut schwang die Bühnentür auf. Maike kam lächelnd mit 2 Pokebällen in der Hand herausgelaufen.
    "Oh...mein...Gott!", stotterte ich. Ausnahmsweise wurde ihr braunes Haar nicht von einem roten Kopftuch verdeckt. Stattdessen wurde es von einem glitzernden Diadem geschmückt. Ein dunkel-grünes, kurzes Oberteil bedeckte ihren Oberkörper. Vorne war es zugeschnürt, bot jedoch trotzdem sehr viel Spielraum für Bewegungen. Die langen Ärmel liefen weit aus, wie bei einem Mönch, dessen Ärmel seiner Kluft von seinen ausgestreckten Armen herabhingen. Dazu trug sie einen kurzen, faltigen Minirock.
    Ihre langen, graziösen Beine wurden etwa ab dem Schienbein von ebenfalls grünen Bändern verziert. Über Kreuz gebunden verliefen sie zu ihren Füßen und gingen schließlich in ihre Schuhe über. Mein Herz tat einen großen Sprung, als ich sie so sah. Sie war so wunderschön. Mit offenem Mund gaffte ich sie an. Ihre blauen Augen glänzten im Licht der Scheinwerfer.
    "Lohgock! Dragonir! Ihr seid dran!", rief sie fröhlich. Ihre träumerisches Verhalten schien verflogen zu sein. Im Moment jedenfalls. Die beiden Pokemon erschienen von hellem Licht begleitet.
    "Lohgock, Sturzflug! Dragonir, Nassschweif!" Der rote Greifvogel sprang hoch, während sich in dünnen und auch dickeren Strahlen ein Strudel um Dragonir's langen Schweif bildete. Die einzelnen Wasserringe berührten sich nicht. Lohgock sauste nun drehend und Funken versprühend in diesen Wasserstrudel.
    Rocko bemerkte meinen schockierten Blick und beruhigte mich:
    "Ganz ruhig, Ash. Sie weiß, was sie tut." Hart schluckend wandte ich mich wieder der Aufführung zu. Und sie wusste es tatsächlich.
    Lohgock drehte sich in mitten des Wasserstrudels in der Luft, ohne sich weiter zu bewegen oder dem Wasser zu nahe zu kommen. Ein lautes "Oooohh!" ging durch die Menge und auch ich konnte kaum meine Beherrschung wiederfinden. Sie hatte wirklich viel trainiert seit unserer letzten Begegnung.
    "Jetzt, Lohgock! Feuerfeger! Dragonir, Wasserdüse!", orderte Maike. Lohgock schloss eine loderne Flamme um seinen Körper. Das Drachen-Pokemon hingegen umgab sich mit Wasser. Spiralförmig schossen sie empor, umkreisten sich, ohne sich zu berühren. Ihre Attacken ergänzten sich zu einem unfassbaren Anblick. In diesem Zustand glitten sie einmal quer durch die Wettbewerbshalle, ehe sie sich wieder trennten und rechts und links neben ihrer hübschen Trainerin landeten.
    Die Menge flippte fast aus und jubelte den Dreien zu, Rocko und ich ebenso. Meine Pokemon sprangen vor Begeisterung auf und ab.
    Die Braunhaarige verbeugte sich kurz, dann verließ sie die Bühne. Ich kriegte mich vor Begeisterung kaum ein. Auf einmal stellte sich mir wieder die Frage, wie ich mich nur von ihr trennen konnte. Mein alter Traum (den ich seltsamerweise in den letzten Nächten nicht mehr hatte) kam mir wieder in den Sinn, endlich fiel der Groschen. Sie war es, die ich gehört und gesehen hatte!
    Nur warum hatte ich ausgerechnet von ihr geträumt? Und dann immer wieder?
    Nach Maike folgten nur noch mir unbekannte Teilnehmer (sie waren lange nicht so gut wie sie). Ein Trainer setzte ein Goldini und ein Muschas ein, doch seine Attacken misslangen. Er steckte seine Pokemon mit seiner Nervosität an, denke ich.
    Eine andere Koordintaorin war ziemlich gut, sie besaß ein Flamara und ein Schwalboss. Die anderen registrierte ich nicht wirklich, da Lucia bald dran war.
    "Und nun zu unserer letzten Teilnehmerin! Aus Zweiblattdorf hierher gekommen ist für uns: Lucia!", verkündete Ariane mit fröhlicher Stimme. Die 14jährige kam strahlend auf die Bühne.
    "Plinfa! Driftlon! Zeigt was ihr könnt!", schrie sie und warf die beiden Pokebälle hoch in die Luft. Plinfa und Driftlon erschienen fast gleichzeitig.
    Lucia sah in ihrem Outfit auch irgendwie hübsch aus. Sie hatte ihre langen blauen Haare zu einem Zopf nach hinten gebunden. Dazu trug sie ein langes, pink-weißes Oberteil. Es war in verschiedene Schichten aufgeteilt, abwechselnd pink und weiß. Darunter trug sie eine schwarze Strumpfhose (oder so).
    "Plinfa, los! Blubber! Und du Driftlon, setz Windstoß ein!" Der kleine Pinguin schoss seine Blasen direkt in den Windstoß von Driftlon. Ein Wirbel aus Blasen entstand. "Plinfa, mach weiter mit deiner Attacke und spring! Verstärke deinen Windstoß, Driftlon!", befahl Lucia. Plinfa steigerte seine Blasenproduktion enorm und sprang, verfehlte jedoch die Windböe, die es eigentlich hätte erfassen sollen. Ungeschickt landete es auf Driftlon und beide gingen zu Boden. Der Wind hörte auf, die Blasen zerplatzten.
    Lucia starrte die beiden Pokemon an. In ihrem Blick lag keine Wut oder Enttäuschung. Es war einfach blankes Entsetzen. Wortlos holte sie Plinfa und Driftlon in ihre Bälle zurück und verließ mit gesenktem Kopf die Bühne. Kein Zuschauer hatte auch nur ein Wort von sich gegeben. Ich sah viele Leute, die ihr einfach nur voller Mitleid hinterhersahen.
    "Oh Mann..." Mehr brachte ich nicht hervor.
    "Das war sicher hart für sie...", ergänzte Rocko meinen Satz.
    "Und nun machen wir eine kleine Pause. Sobald diese beendet ist, werden die Juroren die 8 glücklichen Teilnehmer bekannt geben, die in die nächste Runde kommen!" Ariane's Stimme. Schwester Joy, Miss Rosebud und Mister Josephson unterhielten sich bereits.
    "Bamelin, Staralili, kommt zurück.", sagte ich tonlos.
    "Pika Pi?", fragte mein kleiner Partner Pikachu.
    "Genau. Wir gehen jetzt zu Lucia und Maike! Rocko, kommst du auch mit?"
    "Nein, danke. Ich bleibe hier und halte deinen Platz frei. Moorabbel, komm raus!" Das Wasser-Pokemon besetzte meinen Platz. Ich machte mich zusammen mit Pikachu auf den Weg zum Aufenthaltsraum der Koordinatoren.