Sinnoh - Nothing happens by chance

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  • Hii ;D
    Sry , dass ich erst jetzt wieder einen Kommi schreibe , aber ich hatt in den letzten Tagen gar keine Zeit --.--
    Was aber nicht heißt dass ich mir die Geschichte nicht angeschaut habe xD
    Also , als Ikarishipping fan muss ich sagen , dass das eine supaadupaa Geschichte ist , und wie du Pauls Gedanken immer beschreibst x3
    Kyaa <3
    Also , die Kuss Szene hat mir sehr gut gefallen , nur was mir nicht gefallen hat , dass Lucia ihm nicht hinterhergerannt ist . Aber nja . ich hoffe dass sie sich wieder treffen :D
    Und dass Lucia dann sagt dass Ash ihr nix mehr bedeuetet . dass nur er ihr etwas bedeutet :D Das wäre Klassen , aber was sie dann von Barry sagt ?? Keine Ahnung ... Aber Barry mag ich sowieso nicht so sehr ..
    Okee , jetzt mal zu Drew & Maike ...
    Also , ich finde dass du die beiden auch sehr gut beschrieben hast . Und dass Maike sauer wurde , als Lucia ihr gesagt hat dass Drew der 2. Gewinner war kann ich verstehen :) Was ich natürlich gut , finde , da bestimmt jeder der deine Story ließt auch versteh ;)
    Soo , mehr schreib ich jetzt nicht .. Da ich jetzt off muss -,-
    Njaa , ich freu mich auf jedes neue Kapii ;D ( Und natürlich freu ich mich auch auf alles was mit Ikarishipping zu tun hat xD )
    LG , LoveIkarishipping :P

  • meine Überschrift sagt glaube Ich schon alles,*hey paul wo ist denn deine Stärke hin und wo deine Gefühlslosigkeit?*
    ein Paul mit selbstzweifeln ,das hat es bis jetzt noch nicht oft gegeben. Aber das kommt davon wenn man nicht auf sein Herz hört das er eine große schwarze leere fühlt ist klar aber mit der masche *keiner liebt mich* damit kommt er bei mir nicht durch Lucia zählt wohl nicht? X( kann man Paul überhaupt noch ändern? :patsch: langsam bekomme ich selbstzweifel.Paul nimm endlich deine beine in die Hand und sag Lucia das du sie liebst!!! X(denn du würdest es dir nie verzeihen wenn sie dann hinterher mit einem anderen zusammen wäre!!!!!!!!!!!!!!!!ich könnte so auf einen Boxsack einschlagen Paul ist so was von ignorant!
    zu maike und drew :das drew in maike verliebt ist merkt man und das maike in drew ist noch viel doller ;D nur sie selbst merken das nicht :patsch: schön doooooooooof das maike eifersüchtig ist kann ich gut nachvollziehen aber sonst ist der teil der geschicht so das er für sich sprischt :P :P

    Hey! Ich war wirklich lange weg... Nur als entschuldigung
    hier: Mein Computer war kaputt deswegen war ich in den letzten Wochen verhindert!:(

  • Weideburg und Hindernisse




    (Ash)
    "Na los, Staravia! Aero-Ass!" Blitzschnell stürzte das Flug-Pokemon auf Bamelin zu. Bis Weideburg war es noch ein weiter Weg, daher hatten wir beschlossen, eine Pause einzulegen. Maike, Drew, Lucia und Rocko saßen unter einem großen, schattenspendenen Baum und aßen eine Kleinigkeit. Ihre Pokemon tobten, spielten in nicht weiter Entfernung im Gras, während ich mit meinen Partnern einen Trainingskampf veranstaltete. Schließlich sollten sie für den nächsten Arenakampf gerüstet sein. "Bamelin, kontere mit Wasserdüse!" Im Hintergrund hörte ich Maike kichern. Sie saß an den Baum gelehnt, das Gesicht Drew zugewandt und ein leichter Rotschleier zeichnete sich auf ihren Wangen ab. Noch immer hielt sie die Rose, die er ihr geschenkt hatte, fest in der Hand. Dieser widerliche Schnösel! Sah sie denn nicht, dass er sie nur benutzte? Vermutlich, um sich die anderen Fangirls vom Leib zu halten oder nur für einen kleinen Spaß zwischendurch - und sie fiel tatsächlich auf ihn herein. Aber wenn Maike erst die Wahrheit realisierte, würde sie eine Schulter zum ausweinen benötigen und wem könnte diese Schulter eher gehören als mir?
    Meine Pokemon holten mich wieder in die Wirklichkeit zurück. Empörte Rufe und das Warten auf weitere Befehle ließen mich (zumindest kurzfristig) meine Wunschträume vergessen. Ich musste mich unbedingt auf das Training konzentrieren, die Orden flogen einem ja nicht einfach so zu. Naja, nicht allen. Bei Paul oder Barry war ich mir nicht so sicher. Die beiden Jungs legten ein Tempo vor, bei dem es mir schwer fiel, mitzuhalten.
    Eine Weile beobachtete ich Lucia beim träumen. Ihre Haare tänzeltem im leichten Wind, der auch mir angenehm war, während sie unentwegt auf den weiten Horizont starrte. Bestimmt grübelte sie wieder über Paul nach. Was war denn an ihm so toll? Ok, er war sehr stark, aber er behandelte seine Pokemon weder mit Respekt noch mit Freundlichkeit, im Gegensatz zu mir.
    (Bamelin, Aquaknarre! Ruckzuckhieb, Staravia!") Außerdem war er neben Barry mein größter Rivale und Lucia reiste mit MIR! Da war es doch wohl nicht zuviel verlangt, wenn die Blauhaarige MICH dementsprechend unterstützte! ("Ausweichen und Gegenangriff mit Ultraschall, Bamelin!") Und Rocko hatte sich auch irgendwie verändert. Ob zum Besseren oder zum Schlechteren würde ich noch herausfinden müssen. Jeder schien sich geändert zu haben - außer mir. Ich war nach wie vor der kindliche, naive Dummkopf wie zu Anfang meines Abenteuers, der sich einbildete, auch nur eine kleine Chance bei dem Mädchen zu haben, welches er ohne ein liebes Wort verlassen hatte. Aber wenn sie mich schon nicht wollte, sollte sie wenigstens einen besseren Typen abbekommen als Drew, der sie am Ende nach Strich und Faden betrog und hinterging.
    Wieder blieb mein Blick bei der Brünetten hängen ("Staravia, Bodycheck! Bamelin, Ruckzuckhieb!") und meine Aura erkaltete wie an die Oberfläche getretenes Magma. Wie sie lachte, über seine dummen Sprüche, er sie anschaute mit verführerischem Blick, und ich konnte es nicht verhindern. Rocko bereitete, neben Lucia sitzend, für jedes Pokemon eine Schüssel Futter vor. Auch Staravia und Bamelin hatten sich eine Pause verdient. Mit einem kurzen Pfiff signalisierte ich ihnen das Ende des Kampfes. Sogleich sprangen sie zu den anderen Pokemon ins Getümmel. Anschließend setzte ich mich zu meinen Freunden ins warme Gras und lehnte mich an den Baum, so weit entfernt wie nur möglich von Drew und seinem überheblichen Getue. Wann ich mich wohl mit dem Gedanken abfinden konnte, dass Maike mich höchstwahrscheinlich nicht als festen Freund wollte? Es würde eine Ewigkeit dauern, da war ich sicher. Genauso, wie mir die Zeit zwischen Abschied und Wiedersehen mit Maike wie eine Ewigkeit vorgekommen war. Doch dieser Fehler war nicht wieder gut zu machen. Was passiert war, war passiert - und es hätte nicht schlimmer kommen können.




    "Wie soll ich es ihm bloß erklären? Wahrscheinlich weiß er es eh schon. Erst wird Zyrus mir die Hölle heiß machen und dann bekomme ich bestimmt noch abschätzende Kommentare von Saturn und Jupiter. Vor allem von Jupiter..." Commander Mars murmelte vor sich hin, während sie durch einen langen, dunklen Korridor schritt. Angst? Oh ja, die hatte sie. Sie war damit beauftragt gewesen, die Forschungsarbeiten in Ewigenau zu betreuen und sie war von ein paar Teenagern vernichtend geschlagen worden, welch eine Schande! Die Rothaarige verharrte vor einer großen Tür mit der Aufschrift: Zyrus - Für eine neue Welt. Früher hatte sie nie an den Plänen ihres Vorgesetzten gezweifelt, aber er hatte im Laufe der Zeit eine ganz andere Persönlichkeit bekommen. Größenwahn war sein ständiger Begleiter geworden. Noch war Mars ihm treu ergeben, seine Pläne von einem besseren Universum klangen plausibel. Noch.
    "Herein.", rief eine tiefe Männerstimme, schon ehe der weibliche Commander überhaupt angeklopft hatte. Ihr Herz schlug mit einer wahnsinnigen Schnelligkeit, als sie ehrfürchtig das Büro ihres Chefs betrat. Ein großer, mit weißen Platten ausgelegter Raum offenbahrte sich vor ihr mit einer Reihe von Konsolen in der Mitte. Etwas Anderes befand sich hier nicht, nur die Konsolen und dahinter... Zyrus. Seine blauen, gezackten Haare jagten Mars Angst ein, sie trat nur zögerlich auf ihn zu und verbeugte sich zur Begrüßung. "Wie ich höre, hat dein Auftrag in Ewigenau dir gewisse Schwierigkeiten bereitet."
    "E-es war nicht meine Schuld! Diese Kinder - "
    "Keine Ausreden. Nur du warst dafür verantwortlich." Seine Stimme klang fest, unerschütterlich und trotzdem war er die Ruhe selbst. "Naja, dann müssen wir wohl umplanen. Saturn, Jupiter!" Zwei weitere Personen betraten den Raum. "Beeilt euch mit den Forschungsarbeiten. Wir haben Ewigenau als Stützpunkt verloren."
    "Hat Mars es mal wieder vermasselt? Typisch.", höhnte Jupiter. Die lila-haarige Frau warf ihr einen verachtenden Blick zu. Saturn schwieg. Nun stand Zyrus auf und kam Mars bedrohlich nahe.
    "Und du... Versuch doch mal, mit anderen Qualitäten zu glänzen. Hol dir doch eine ansprechendere Uniform, so wie Jupiter.", zischte er ihr zu. Der rot-haarige Commander zuckte bei diesen Worten zusammen. Gedemütigt sah sie zu Boden, als Zyrus und Jupiter den Raum verließen - Saturn blieb. Eine Sekunde länger, dann hätte er die Beherrschung verloren. Wie Zyrus sie behandelte, widerte ihn einfach an. Nachdem keiner von ihnen mehr etwas sagte, verließ auch er Zyrus' Büro und ließ Mars allein zurück. Mit bebendem Körper, Tränen in den Augen folgte sie ihrem Kollegen.
    "Ich werde euch nicht noch einmal enttäuschen.", flüsterte sie. Die junge Frau durchquerte diverse Flure, auf dem Weg zu einem ganz bestimmten Raum.




    (Maike)
    Wir saßen unter einem hohen, blattvermögenden Baum, ruhten uns aus, bevor es weiter zur nächsten Stadt ging. Ich hatte Rocko noch gar nicht gefragt, ob es dort auch einen Wettbewerb geben würde. Das könnte ich auch noch später erledigen. Bildete ich mir das nur ein, oder entdeckte ich bei Drew neuerdings ganz andere Seiten? Er hatte sein arrogantes Ego zurückgeschraubt, war so... nett... zuvorkommend...
    "Nimmst du auch am nächsten Wettbewerb teil?" Seine liebevolle Stimme konnte ich einfach nicht ignorieren.
    "Ehrlich gesagt, wusste ich bis jetzt nicht, dass in Weideburg ein Wettbewerb stattfindet...", gab ich kleinlaut zu. Vielleicht würde er nicht ganz so ausfallend werden.
    "Von einer Koordinatorin wie dir hatte ich auch nichts Anderes erwartet." Tja, geirrt. Da kam wieder die Seite zum Vorschein, die ich so verachtete. Ich wandte mich verdrossen von ihm ab.
    "Ja, und? Man kann nicht alles wissen!"
    "Man sollte aber meinen, dass eine angehende Top-Koordinatorin ihre Termine im Kopf hat." Mit seiner üblichen Handbewegung schnippte er sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und beugte sich vor, um mich ansehen zu können.
    "Wollen wir nicht langsam weiter?", fragte ich und stand auf. Ich klopfte mir den Staub aus der Kleidung, ehe ich meine Pokemon in ihre Bälle zurückrief (sie hatten bereits gegessen) und mich bemühte, Drew nicht mehr zu beachten. Dann hatte ich halt nicht gewusst, dass in Weideburg ein Wettbewerb stattfinden würde, na und? Seit wann interessierte mich überhaupt seine Meinung! Rocko, Lucia und Ash taten es mir gleich, riefen nacheinander ihre Pokemon zurück. Pikachu hockte wie immer auf der Schulter seines Trainers. "Was ist mit dir, Drew?"
    Der Koordinator erhob sich als Letzter von allen, holte seine Partner zu sich zurück und stiefelte zusammen mit Ash und Rocko voran. Lucia hielt mich bestimmend zurück, sodass die Jungs einige Meter Vorsprung bekamen.
    "Ok, jetzt will ich es aber wissen.", sagte meine 14jährige Freundin.
    "Was?" In Wirklichkeit wusste ich genau, was sie hören wollte, aber was gab es da noch groß zu erklären? Inzwischen hatte es vermutlich jeder in unserer Gruppe mitbekommen. Und überhaupt war ich mir selbst nicht darüber im Klaren, was sich zwischen Drew und mir abspielte. Mal war er nett und total sympatisch und kurz danach genauso hochnäsig und abschätzig wie früher. Er verwirrte mich. Ich ertappte mich dabei, wie ich ihn unentwegt anstarrte, während wir nach Weideburg marschierten.
    Wir kamen auf einen schmalen Weg, rechts und links wuchs nur hohes Gras, die Sonne strahlte unbarmherzig ihre enorme Hitze aus. Ab und zu raschelte es im Gras und jedes Mal zuckte ich zusammen.
    "Was läuft da zwischen dir und Drew?" Die Frage, die ich erwartet hatte und endlich war sie laut ausgesprochen. Es machte keinen Sinn mehr, daher gab ich ihr eine ehrliche Antwort.
    "Ich weiß es nicht, Lucia. Ich bin mir nicht sicher, was ich für ihn empfinde, geschweige denn OB da überhaupt etwas ist." Die reine Wahrheit und nichts als die Wahrheit. "Ich kann ihn einfach nicht einschätzen..." Den letzten Teil meines Bekenntnisses flüsterte ich fast, denn es stimmte mich traurig.
    "Also wenn du mich fragst...", begann sie, aber ein wildes Pokemon würgte sie ab. Es sprang direkt vor ihr auf den Weg.
    "Oh, ein Spoink." So ein Pokemon hatte ich ehrlich gesagt in Sinnoh nicht erwartet.
    "Ist das niiiieedlich!", kreischte Lucia und kramte eine kleine Maschine hervor, wohl ein Pokedex. Die Jungs hatten auch angehalten. Sie beäugten das Geschehen mit neugieriger Miene.
    "Spoink, das Sprungfeder-Pokemon.", surrte der Pokedex mit hoher Stimme. "Es hüpft beständig umher, wobei es seinen Schweif als Feder verwendet. Nur so bleibt sein Herz aktiv."
    "Das muss ich haben! Driftlon, du bist dran! Spukball!", rief Lucia und warf einen Pokeball in die Luft. Ihr Ballon-Pokemon gehorchte aufs Wort, sendete einen schwarz-violetten Ball zu Spoink. Das Psycho-Pokemon wurde diverse Meter zurückgedrängt, hüpfte aber weiter auf und ab. "Schick einen Windstoß hinterher!" Eine gigantische Windhose fegte auf Spoink zu und hätte es beinahe erfasst, doch dieses wusste sich zu wehren. Es setzte eine Psycho-Attacke ein (wahrscheinlich Psywelle oder Psystrahl) und ließ den Wirbel zum Absender zurückkehren.
    Darauf war Driftlon nicht gefasst. Es wurde durch die Luft gewirbelt, schlug anschließend auf dem harten Boden auf - aber es gab sich nicht geschlagen. Mühsam rappelte sich Lucia's Pokemon wieder auf und erwartete ihren nächsten Befehl. "Ok, Driftlon. Versuch eine Kombination. Windstoß und dann Spukball!" Mich überraschte es ein wenig, was sie da vorhatte, doch ich hielt mich zurück. Schließlich war es ihr Kampf und ihr Stil, ich wusste nur zu gut, wie es war, wenn einem ständig dazwischen geredet wurde. Fast instinktiv sah ich zu Drew auf der anderen Seite des Kampffeldes. Stahlhart erwiderte er den Augenkontakt eine Weile lang, ohne irgendeine Emotion in seinem Gesicht, bis wir uns wieder Lucia's Kampf widmeten. Ihre Idee mit der Kombination zweier Attacken hatte gefruchtet. In der riesigen Windstoß-Attacke kreiste nebenbei noch Driftlon's Spukball mit einer unfassbaren Geschwindigkeit. Spoink hatte keine Chance. Erst wurde es von Spukball getroffen, danach vom Luftstrom gepackt und weggeschleudert.
    Nun warf meine Freundin einen Pokeball. Er öffnete sich und bewegte sich bange Sekunden lang mit Spoink in ihm, dann blieb er liegen. Zufrieden und stolz hob die Blauhaarige den Pokeball auf. Ash ging bereits nervös auf und ab, er konnte es wohl nicht leiden, wenn er nicht der Mittelpunkt in unser aller Leben war. Ich schaute ihm mit einem Ich-kann-nicht-glauben-dass-du-so-bist-Blick an. Sofort verharrte er an einer Stelle, wippte aber weiterhin mit einem Fuß auf und ab. Drew musste es bemerkt haben, denn er schmunzelte. Sein Gesichtsausdruck wirkte ansteckend auf mich. Lächelnd packte ich Lucia an den Schultern und schob sie vorwärts. Sie begutachtete immer noch ihren neuen Pokeball, fing aber an ihre Beine zu bewegen und weiterzugehen.
    "Also, was wolltest du vorhin sagen?", hakte ich nach. Meine Freunde und ich wanderten weiter in der Hitze, auf dem von hohen Gras umgebenen Weg Richtung Weideburg. Ich musste mich ja noch für den Wettbewerb anmelden und dafür trainieren! Das fiel mir natürlich jetzt ein. Dann war Drew auch mein Gegner - wie früher. Obwohl ich nicht das größte Bedürfnis hatte, Lucia's Vermutung über Drew zu hören, faszinierten mich ihre Gedanken jedoch in gewisser Weise. Möglicherweise hatte ich einfach nur Angst davor, sie könnte ja auch sagen, dass er sein Verhalten nur vortäuschte, ich mir keine Hoffnung machen sollte. Hatte ich tatsächlich Angst davor?
    "Ja.", kam prompt die Antwort aus meinem Inneren. Mein Herz bekam Risse bei dieser schrecklichen Vorstellung, daher versuchte ich sie so schnell wie möglich abzuschütteln. Lucia hatte immer noch nicht geantwortet. Ihr Blick schweifte in der nach nassem Gras duftenden Gegend herum. Ich beschloss, nicht mehr nach zu forschen. Etwas weiter vorn konnte ich Rocko hören, der sich angeregt mit Drew unterhielt. Ash's gelangweiltem Gang zu urteilen (er hatte die Hände in die Hosentaschen gesteckt und ging mit gebücktem Kopf) war er davon nicht sehr begeistert.
    Plötzlich begann die Erde zu beben und vor uns tauchte ein monumentaler Roboter auf, in Gestalt eines Morlord. 2 sich abwechselnde Stimmen ertönten, ein mir leider nur zu gut bekanntes Verbrecherduo erschien auf dem Kopf des Roboters. Die hatten gerade noch gefehlt.
    "Wir wollen über die Erde regieren..."
    "... und unseren eigenen Staat kreieren!"
    "Liebe und - "
    "Jetzt wird es aber langsam langweilig! Habt ihr nicht noch einen anderen Spruch auf Lager?", unterbrach ich die übliche Rede. Neben mir stöhnte auch Lucia.
    "Nicht die schon wieder..."
    "Was? Dir haben sie auch versucht, die Pokemon zu stehlen?", fragte ich verblüfft. "Ich weiß noch einmal, da - "
    "Könntet ihr Knirpse wohl so freundlich sein und euch auf UNS konzentrieren?!", motzte Jessie. Immer noch dieselbe wie früher und ihre rot-pinken Haare hielt ich ja für sowas von retro.
    "Ach, das haben wir gleich!", tönte Ash. "Pikachu, Donnerblitz!" Sein Elektro-Pokemon sprang von der Schulter seines Trainers und setzte seine durchaus mächtige (und bei Team Rocket gewohnheitsmäßige) Attacke ein - nichts passierte. Ein langer Arm mit fetten, gummiüberzogenen Fingern schnellte hervor und schnappte Pikachu.
    "Tja, wir scheuen weder Kosten noch Mühen für unsere Arbeit!" Das war Mauzi's Stimme, die über Lautsprecher zu uns sprach. Nachdem dass Katzen-Pokemon geendet hatte, flog ein Pokeball hoch in die Luft und gab ein Libelldra frei. Drew bemühte sich freiwillig um Ash's Partner? Das hatte ich zwar noch nie erlebt, aber ich beschloss, mich bei dieser Partie zu beteiligen.
    "Lohgock, du bist dran!" Mein Feuer-Pokemon gesellte sich zu Drew's Libelldra. "Setze Feuerfeger ein und befreie Pikachu!" Lohgock umgab sich mit lodernden Flammen und schoss auf den Arm zu, der Ash's Pokemon umklammerte, sodass dieser durchtrennt wurde.
    "Fang Pikachu auf, Libelldra!", befahl Drew. Wir arbeiteten paradoxerweise perfekt zusammen. "Jetzt Feuerodem!"
    "Und du, Lohgock, Hitzekoller!" Diese beiden sehr starken Angriffe gaben Team Rocket den Rest. Es erfolgte eine Explosion und die 3 wurden in hohem Bogen von der Druckwelle Richtung Himmel geschleudert.
    "Das war mal wieder ein Schuss in den Ofen!" Ja, sie waren genau wie früher. Ich rief mein Lohgock in seinen Pokeball zurück, Drew ebenso, und Ash platzierte seinen Partner wieder auf seiner Schulter.
    "Das hätte ich auch allein geschafft...", brummte er nur, bevor er seinen Weg fortsetzte. Rocko eilte ihm hinterher. Sie ließen Drew, Lucia und mich einfach stehen.
    "Mach dir nichts draus, Drew.", entgegnete Lucia leicht genervt. "Bis du von dem ein freundliches "Danke" zu hören bekommst..."
    "Muss erst ein Wunder geschehen!", ergänzte ich ihren Satz und wir beide lachten. "Willst du da Wurzeln schlagen oder kommst du endlich, Drew?"
    Mein grün-haariger Rivale bewegte sich erst auf meine Nachfrage hin vorwärts und er rannte schon fast, um uns einzuholen.

  • Wie kann Ash nur denken, dass Drew widerlich ist?
    Das er sich immer noch hoffnungen macht, aber ich sag dazu nichts mehr -.-
    Mit seinen Vorstellungen ist er aber immer wieder zum brüllen komisch.
    Ach für manche kam es total gut (Drew&Maike :love: )
    Wo Commander Mars jetzt wohl hin will?
    (Ich muss ja sagen, dass ich die Idee total cool finde,
    mit dem Einblick in die "Welt" von TG.
    Drew wird seine Arroganten Merkmale nie ablegen,
    nicht einmal für Maike vermute ich. Aber cool mit dem WB in Weideburg.
    Jetzt will sie doch nicht sozusagen flüchten, oder?
    Das Lucia mit Driftlon kämpft finde ich spannend gewählt.
    Warum bloß schaut Maike Drew an, wenn sie an so was denkt? :)
    Tja, jetzt hat Maike bei dem Wettbewerb zwei starke Rivalen,
    Lucia ist auch gut, (auch wenn ich nicht glaub das sie mit Drew mithalten kann :pflaster: )
    Team Rocket möchte wieder im Mittelpunkt stehen.
    Ash kocht wieder vor Eifersucht, na vielleicht checkt ers ja doch noch?! :geek:
    An was Drew wohl gerade dennkt, als er nicht nachkommt? ;)
    Na, vielleicht erfahren wirs ja doch noch... XD

  • Hallo^^


    Ich finde deine Geschichte echt klasse, habe es aber wegen der kurzen Internetzeit gestern
    einfach nicht geschafft, sie sofort durchzulesen, aber jetzt bin ich endlich soweit^^
    Ich finde es einfach klasse, dass du aus den verschiedenen Sichtweisen schreibst, weil
    es dann noch besser rüberkommt und dein Schreibstil gefällt mir sehr.
    Das letzte Kapitel war übrigens klasse.
    Ash gibt zu, dass er ein kindlicher und naiver Dummkopf ist^^ Haha, das hat gepasst. Und
    dass er Paul als Rivalen ansieht... *kicher* Ich sag nur: Ikarishipping 4eva^^
    Und Lucia hat sich endlich ein neues Pokémon gefangen^^ Ich bin zwar kein großer Fan
    von Spoink, aber ich finde es trotzdem toll.
    Also, ich freue mich auf das nächste Kapitel^^ oder soll ich sagen, auf die nächsten Kapitel?


    LG, LuciagirlYxD


    PS: Kann ich PN-Benachrichtigung haben?

  • ich mach auch wiedermal ein cmnt ;D
    dann fang ich mal an ..alsoo :
    ash bereitet sich also wieder auf seinen nächsten arena-kampf vor : D ....aber kann maike wohl nicht so schnell vergessen
    und drew machts ihm wohl nicht leichter ....
    tja und comander mars hats wohl auch nicht leichter ...naja die "kinder" habens ihr eben gezeigt wie mann richtig kämpft :)
    zum glück.
    und maike ist sich nicht mehr sehr sicher ob sie in drew den richtigen gefunden hat (die story wird ja immer spannender ...wer wird maikes herz gewinnen ...man weiß es nicht ; ) )
    ich finds super toll dass team rocket wiedermal aufgetaucht ist , die drei sind einfach kult :D
    genauso wie ihr abgang ...
    ich freu mich schon richtig auf den wettbewerb und ash´s nächsten arenakampf ..
    ich denke das wird richtig spannend ..und du wirst diese ereignisse wieder seehr gut beschreiben
    glg. :D

  • also vorab möchte ich sagen, dass ich dieses kapitel jemandem widmen werde.


    -> raichu, du hast mir in gewisser weise die idee für einen aspekt dieses kapitels geliefert und ich danke dir dafür! :)




    Der Regen fällt





    (Drew)
    Weideburg erschien mir erstaunlich klein für seinen Namen. Ich hatte es mir sehr viel größer vorgestellt, mit vielen Häusern und allem drum und dran - falsch gedacht. Dieser Moment war einer der durchaus seltenen, in denen sich mein genialer Verstand einen Fehler leistete. Stattdessen ergab sich vor Maike, ihren Freunden und mir ein friedliches kleines Dörfchen, mit weißen, alten Steinhäusern und braunen Dachziegeln, die in gewissen Blickwinkeln das Sonnenlicht reflektierten. An einigen Stellen war der Boden sehr nass und rutschig, an anderen wuchs weiches Gras.
    "Kommt ihr jetzt mit zur Arena oder was?", nörgelte Ash ungeduldig. Dass Maike nichts von ihm wollte war klar, er dachte ja nur an Kämpfe, Orden und die Sinnoh-Liga. Noch vor nicht allzu langer Zeit hatte er mir deswegen sogar Leid getan, dieser arme Trottel. Damals hatte ich geglaubt, er würde nur so kindisch tun, doch das hatte sich ja nun erübrigt. Lucia stemmte die Hände in die Hüften und begann ihm eine gehörige Standpauke zu halten.
    "Ash Ketchum, wie wäre es, wenn du zur Abwechslung mal an deine Pokemon und an deine Freunde denkst! Sie sind bestimmt müde vom Training, ich für meinen Teil auch! Wie kann man nur so besessen von Kämpfen sein?!" Damit hatte sie genau meine Gedanken ausgesprochen. Wenigstens war es nicht nötig, dass ich es ihm sagte. Meine angeborene Intuition für spannende Angelegenheiten versprach mir Unterhaltung vom Feinsten.
    "Ach ja, Miss Neunmalklug?", gab Ash fast brüllend zurück. "Dein neuer Freund Paul ist doch genauso versessen darauf, zu gewinnen, wie ich! Und diesem egoistischen Klotz schreibst du auch nicht vor, was er zu tun oder zu lassen hat!" Das hatte gesessen. Wenn Ash wüsste, welch empfindlichen Punkt er da getroffen hatte. Man könnte förmlich spüren, wie die Wut in der Blauhaarigen aufstieg, vermischt mit tiefer Trauer.
    "Bitte. Ash, Lucia, wir können doch in Ruhe darüber reden...", versuchte Maike, die Beiden zu beruhigen. Sie ignorierten meine Rivalin total, als wäre sie Luft.
    "Das ist ja so typisch! Du redest von Dingen, die dich 1. überhaupt nichts angehen und von denen du 2. keine Ahnung hast!", keifte Lucia erzürnt. Eine kleine Träne schlich sich aus ihrem Auge. "Ich hatte gedacht, du seist anders. Besser. Aber soll ich dir was sagen? Paul und du, ihr habt genau EINE Gemeinsamkeit: Ihr seid rücksichtslose Mistkerle." Mit diesem Satz stapfte sie an Ash vorbei, weiter in die kleine Stadt Weideburg hinein.
    "Warte, Lucia!", rief Maike. Sie wollte ihr nacheilen, jedoch hielt ich sie zurück.
    "Sie braucht jetzt Zeit für sich. Vertrau mir."
    "Aber..." Nur widerwillig blieb sie bei unserer Gruppe. Ash starrte Lucia schweigend hinterher, anstatt ihr zu folgen und sie zu trösten. Mindestens DAS hätte er für sie tun sollen. Tja, er war ein hoffnungsloser Fall.
    "Wollen wir nicht zuerst ins Pokemon-Center gehen? Dort können wir alles Weitere besprechen.", schlug ich vor. Rocko stimmte mir lautstark zu, Maike nickte behutsam. Ein erster Regentropfen landete auf meiner Nasenspitze. Es folgten weitere, immer mehr, bis es letztlich in Strömen goss und der Himmel sich verdunkelt hatte. In schnellem Tempo suchten wir das städtische Pokemon-Center, klitschnass bis auf die Haut. Der Boden vermatschte zunehmend, es fiel immer schwerer, sich schnell fortzubewegen, ohne auszurutschen. An einem kleinen Teich blieben wir stehen, um uns zu orientieren. Meine Haare klebten mir im Gesicht, meine Kleidung troff vor Nässe, dennoch ging es Maike neben mir deutlich schlechter. Ihr Blick war schwach und trüb und sie zitterte am ganzen Körper.
    Ich entledigte mich meiner hell-grünen Jacke, wrang sie aus, so gut es in dem Regen ging und legte sie ihr über die Schultern. Überrascht, aber dankbar sah sie mich an, ihre Augen waren vernebelt und irgendwie abwesend. Wenn sie nicht schnell ins Trockene kam, würde sie vermutlich zusammenbrechen. Auch Ash schien dies erkannt zu haben, denn er wies seinen Freund Rocko an, schneller zu suchen. Zum ersten Mal bekam ich von ihm einen respektvollen Gesichtsausdruck. Er nickte kurz, bevor wir weiterliefen.
    Nach einer sich endlos ziehenden Weile hatten wir das Pokemon-Center endlich gefunden. Das aus dem Fenster fallende Licht war wie der rettende Leuchtturm in stürmischer See. Der Eingangsbereich war lichtdurchflutet, wie üblich befanden sich hier Bildtelefone, ein kleiner Wartebereich mit Sesseln und Zeitschriften und natürlich ein Tresen, hinter dem Schwester Joy hervorkam. Ich brachte Maike zu einem der Sessel, damit sie sich setzen konnte. Ihre Hände waren eiskalt, ihr Gesicht totenblass. Rocko hatte wohl so eine Art Anfall oder sowas. Er fiel vor Schwester Joy auf die Knie und faselte von Liebe und bla, ehe sein Iksbat ihn mit einer Giftzahn-Attacke zum schweigen brachte. Nun kam die Schwester endlich zu uns.
    "Ich werde mich sofort um sie kümmern. Und ihr, Ash, Rocko". Sie deutete auf eine Bahre, die von einem Chaneira hereingerollt wurde. "legt eure Pokebälle schon einmal dorthin. Ich werde sie mir später ansehen."
    "Quatsch... mir gehts gut...", protestierte Maike und erhob sich trotzig. Kaum stand sie, schlossen sich ihre saphir-farbenen Augen und sie fiel bewusstlos in meine Arme.
    "Du heißt doch Drew, oder?", hakte Joy nach.
    "Ja, warum?"
    "Ok, Drew, dann folge mir bitte. Wir bringen Maike in ein warmes Zimmer, dann wird es ihr bald besser gehen und ich kann sie untersuchen." Ich nahm Maike auf den Arm und folgte Schwester Joy an Ash und Rocko vorbei, durch einen langen, steinernen, mit Bildern verhangenen Flur in ein kleines, gemütliches Zimmer. Die Wände hier hatten die Farbe von himmelblau, neben dem üppigen Bett stand ein Nachttisch aus hellem Holz. Der Wandschrank in diesem Raum war aus demselben Holz und besaß dieselbe Maserung. Eine weiße, geschlossene Schirmlampe hing an der von Holzbalken mitgestützten Decke. Ich legte Maike behutsam in das weiche Bett. Sie sah so friedlich aus, wenn sie schlief. Und das Bett war eigentlich groß genug für 2... Ich ermahnte mich sofort, mich auf die Realität zu konzentrieren und biss mir auf die Lippe. Meine Jacke nahm ich ihr wieder ab und hängte sie nahe der Heizung auf, damit sie trocknen konnte. Bei jedem meiner Schritte knirschte der dunkelblaue Teppichboden unter meinen Schuhsohlen.
    "Ich werde sie jetzt untersuchen.", erklärte Joy. "Du kannst deine Pokebälle ebenfalls auf die Bahre legen. Und nimm ihre hier auch mit!" Sie drückte mir die Pokebälle der Brünetten in die Hand. Ich verließ das Krankenzimmer und kehrte zu Ash und Rocko zurück. Der übereifrige Trainer aus Alabastia lief nervös auf und ab, während sein Freund in einem der Polstersessel platzgenommen hatte.
    "Wie geht es ihr?", platzte es sofort aus Ash heraus. Ich legte sämtliche Pokebälle auf die Bahre, mit der Chaneira wieder wegfuhr, ehe ich ihm antwortete.
    "Ich weiß es nicht, Schwester Joy untersucht sie gerade."
    "Was ist überhaupt mit Lucia?", schaltete sich Rocko ein. "Habt ihr auch mal an SIE gedacht?"
    Ich starrte hinaus in den strömenden Regen. Sollte ich losgehen und sie suchen? Andererseits wollte ich hier bei Maike sein, falls sie aufwachte. Mitten in meinen Überlegungen rauschte Ash an mir vorbei in den nicht enden wollenden Niederschlag. Weder Rocko noch ich versuchten, ihn aufzuhalten. Wir wussten ebensogut wie Ash, dass nur er es wieder hinbiegen konnte.



    (Barry)
    Trostu lag schon lang hinter mir. Es goss, in Strömen. Tropfen für Tropfen durchnässte meine Haare, meine Kleidung, einfach alles. Aber ich musste so schnell es ging nach Schleiede. Der nächste Arenaleiter wartete schon. Und ich hatte noch so viel zu tun! Ich musste trainieren, meine Pokemon von Joy durchchecken lassen, den Arenakampf bestreiten... Wo Lucia wohl gerade war?
    Irgendetwas sagte mir, dass es ihr ganz und gar nicht gut ging. Das musste so eine Art Beste-Freunde-Verbindung sein, oder so. Es störte mich zwar, aber es ließ sich im Moment nicht ändern. Was sie wohl schon alles erlebt hatte? Wie viele Bänder hatte sie schon gewonnen? So viele Fragen, keine konnte ich beantworten - meine eigene Schuld. Manchmal hatte ich das Gefühl, das Schicksal arbeitete gegen mich. Und das sollte was heißen, bei einem geborenen Optimisten wie mir. Meine Pokemon hatten diese Eigenschaft bereits von mir übernommen. Neben meinem Chelcarain besaß ich mittlerweile ein Skaraborn und ein Fukano.
    Mein Ziel war die Sinnoh-Liga, also würde ich auf jeden Fall schon einmal Ash als Kontrahenten wissen. Ich durfte ihn keinesfalls unterschätzen. Und wenn es endlich soweit war, würde Lucia sicher auch da sein, um mich anzufeuern. Dieser Gedanke spornte mich zu noch besseren Leistungen an. Ich kam in einen kleinen Wald. Dicke Bäume und ihr ebenso dichtes Blätterdach boten mir etwas Schutz vor dem fallenden Nass. Meine Beine schrien nach einer Pause, doch mein Verstand erlaubte es nicht. Noch nicht. Erst musste ich nach Schleiede kommen, um auch nur an eine Pause denken zu dürfen.
    Wahrscheinlich war ich mit Ash beim Orden sammeln auf gleicher Höhe. Ich musste noch schneller reisen, noch schneller gewinnen, ich MUSSTE ihm schlichtweg einen Schritt voraus sein. In der Pokemon-Liga, die noch so weit entfernt war, würde sich zeigen, wer der bessere Trainer war.
    Vielleicht würde Lucia dann endlich sehen, dass Ash ein Schwächling war und alles würde so werden wie früher.



    (Lucia)
    Es regnete. Die prasselnden Tropfen waren von leisen Tränen in meinem Gesicht nicht mehr zu unterscheiden. Ash war einfach nur ein Egoist, genau wie Paul. Sie nahmen keine Rücksicht auf die Gefühle Anderer. Wenn ich daran dachte, dass diese Jungs mir einst sehr wichtig gewesen waren... Ich gebe zu, bevor ich Paul getroffen hatte, war ich sogar ein wenig in Ash verliebt gewesen. Doch das war jetzt auch egal.
    Gedämmtes Licht strahlte aus den Fenstern der weißen Häuser, erhellten die durch die Regenwolken bedingte Dunkelheit. Ich fror, hatte Hunger und war allein. Bis auf meine Pokemon war niemand bei mir. Es war keiner von ihnen gekommen, um mich zurückzuholen. Meine Stiefel waren mit Matsch besudelt, der Rest meines Körpers von Wasser durchtränkt. In einiger Entfernung ragte das Wettbewerbsgebäude in die Höhe. Ich überlegte kurz, ob ich dorthin gehen sollte, entschied mich jedoch dagegen. Das würde jetzt auch nicht viel nützen.
    Vor mir auf dem Boden entdeckte ich einen spitzen Stein. Ich hob ihn auf, drehte ihn zwischen meinen Fingern und betrachtete ihn genauer. Spitz, sehr spitz - und scharf. Der Regen, der auf mich herabtrommelte, auf meine Mütze und meinen Körper, war nicht mehr wichtig. Dieser Stein könnte die Lösung für all meine Probleme sein und für das größte Problem überhaupt in dieser Region. Mich. Er faszinierte mich, so unscheinbar und doch so wirkungsvoll. Die kleinen Dinge des Lebens überraschten einen immer wieder. Ich befreite ihn vom gröbsten Schmutz. Er schnitt in meine Handfläche, als meine Finger ihn fest umklammerten, Blut sickerte aus meiner Hand. Langsam führte ich den Stein zu meinem linken Arm. Ein letztes Mal atmete ich tief durch und schloss für einen kurzen Moment die Augen, um mich vorzubereiten. Gleich würde alles vorbei sein. Keine Sorgen mehr, kein Stress... kein Paul...
    "Lucia!" Eine Stimme ertönte hinter mir und ich hielt inne. Als ich mich umdrehte sah ich, dass es Ash war. Erschrocken lockerte ich meinen Griff, sodass der Stein in den Matsch fiel und versank. Warmes Blut tropfte immer noch aus meiner Handfläche. "Endlich hab ich dich gefunden." Der Schwarzhaarige kam keuchend vor mir zum stehen.
    "Was willst du denn noch?" Es klang zittriger, als es im Grunde sollte. Weitere Tränen verabschiedeten sich aus meinem Auge.
    "Ich... Es tut mir Leid. Ich weiß, ich bin manchmal ein Scheißkerl, aber wenn du in meiner Lage wärst, dann - "
    "Schon wieder! In DEINER Lage?! Denkst du auch nur ein einziges Mal an MEINE Gefühle? An Maike's, die von Drew oder Rocko?", schnauzte ich ihn an. Es war mir ein Rätsel, wie ich ein so einen Jungen hatte verliebt sein können. Er verstand es einfach nicht. Ich wollte mich gerade umdrehen und abhauen, aber er packte meinen Arm und hielt mich fest.
    "Das tue ich. Lucia, keiner von euch ist mir egal." Er kam mir einen Schritt näher. Der Niederschlag hatte noch nicht aufgehört, er spülte meine Tränen weg. "Ich versuche, mich zu ändern. Verzeihst du mir?" Jedes Mal, wirklich jedes Mal schaffte er es irgendwie, mich umzustimmen. Sein Blick sagte mehr als 1000 Worte. Jedoch sollte er keinen offensichtlichen Sieg davontragen.
    "Mal sehen. Für's Erste lasse ich die Sache auf sich beruhen. Solltest du aber noch einmal zu ausfallend werden..." Jetzt klang meine Stimme, wie sie sollte. Fest, entschlossen und warnend.
    "Danke. Und nun lass uns zu - ", begann der Trainer aus Alabastia, stockte aber mitten im Satz. Er inspizierte meine Handfläche genauer. "Was ist das?"
    "Das, äh... ist nicht so wichtig.", log ich und zog meine Hand zurück. Er blickte mich eine Weile skeptisch und auch ein bisschen enttäuscht an, ehe er mich anwies, ihm zu folgen. Hatte das Schicksal mir nicht jemand Anderen senden können? Fast jeder wäre mir recht gewesen, außer ihm. Während ich hinter ihm herlief, sagte keiner von uns ein Wort. Die Häuser der Stadt verschwammen im Regen, wurden zu Silhouetten.
    Nach endloser Zeit kam das Pokemon-Center in Sicht. Dort würden Maike, Rocko und Drew auf mich warten, mich mit Fragen bombadieren, wo ich gewesen und wie das mit meiner Hand geschehen sei. Mein Leben lief weiter wie eine neu aufgezogene Taschenuhr - und auch mein Leiden. Niemand verstand, wie ich mich fühlte, geschweige denn was in mir vorging. Sie alle zwangen mich, den Schmerz weiter zu ertragen.

  • sooo neues cmnt : D
    ich finde das kapi ist dir gut gelungen ...und war auch sehr emotional .
    naja zuerst streiten ash und lucia
    (ash war ja auch nicht unbedingt nett , und seine eifersucht kam auch wieder hoch )
    er weiß wohl auch nicht mehr für wen er sich entscheiden soll ..
    mit seinem gerede über paul musste er auch noch der armen lucia , die schon sehr tief im gefühlschaos steckte ,
    natürlich noch was reinwürgen (sagt man das so ? )
    doch dass sie so depremiert ist dass sie mit ihrem leben spielt ist schon arg ....
    doch zum glück machte sich ash auf die suche nach ihr (aus ihm hat wohl die stimme der vernunft gesprochen ) und hat sich entschuldigt.
    und maike ist einfach so zusammengebrochen , obwohl sie doch eine sehr starke person ist ...
    zum glück war sie im pokemon center und schwester joy kann sich um sie kümmern ...
    aber es könnte noch viel passieren ...
    drew scheint sich auch sorgen zu machen , aber vlt. spielt er nur mit ihren gefühlen
    (maike war sich ja auch nicht so ganz sicher mit drew)
    ..naja wir werden es schon erfahren :)
    ich bin super gespannt aufs neue kapi (wie immer :D )
    glg.<3

  • Gutes Kap, zum größt teil auch gut beschrieben.
    Ash ist wirklich kindisch durch und durch, das hat auch Drew jetzt verstanden.
    Na, das Lucia abhaut war schon i-wie voraussehbar.
    Angeborene Intuition für spannende Angelegenheiten? :D
    Aber ich bin wirklich voll und ganz Drews Meinung.
    Das Ash dann ausgerechnet wieder mit seiner Eifersucht Lucia anschreit. -.-
    Der weiß wohl auch echt nicht was der will, oder?
    Man kann in diesen fiesen Matsch auch einsinken, und steckenbleiben.
    Das Ash Drew so anblickt ist ja das mindeste, immerhin hat ers bemerkt.
    Woher Joy Drews Namen wohl kennt? (Der Gedanke mit dem Bett :love: )
    Ich hoffe ganz stark, dass Lucia weder mit Ash, noch mit Barry geht.
    Zum Glück hat sie Paul schnell das erste Mal getroffen,
    sonst wäre sie noch mit Ash zusammen gekommen >.<
    Aber echt Lucia, Mord ist keine Lösung, vor allem nicht um wegzulaufen.
    Na, wir hoffen doch mal, das Paul in Weideburg noch auftaucht,
    wenns geht, sie aber nicht wieder so verletzt wie vorher, sonst will sie nichts mehr von ihm :pika:
    Wir werden ja sehen, was auch dem nächsten Kap wird :thumbup:

  • Gefährliches Spiel




    (Maike)
    "W-was ist passiert...?", nuschelte ich. Nur schwer konnte ich meine Augen dazu bewegen, sich zu öffnen. Zunächst war alles glasig und verschwommen, dicke braune Schleier mit blauem Hintergrund. Ich blinzelte ein paar Mal, um besser zu sehen. Nun erkannte ich statt den braunen Schleiern hölzerne Balken und das Blau musste eine Zimmerdecke oder sowas sein. Ich lag in einem warmen, flauschigen Bett. Jeder Teil meines Körpers schmerzte so sehr, ich traute mich kaum, mich zu bewegen. Dennoch setzte ich mich langsam auf. Gleißendes Licht fiel durch ein großes Fenster, vor dem ein mannshoher Schatten zu erkennen war. Ansonsten befand sich in diesem Zimmer nur ein kleiner Nachttisch und ein riesiger Wandschrank aus Holz. Plötzlich erinnerte ich mich an eine Sache, die ich unbedingt erledigen musste. "Ich muss mich für den Wettbewerb anmelden..." Noch etwas benommen griff ich nach meinem roten Kopftuch, das auf dem Nachttisch lag, und setzte mich auf die Bettkante. Schon merkte ich, wie sich alles um mich herum zu drehen begann.
    "Ruh dich aus, Maike. Der Wettbewerb hat noch Zeit.", riet mir eine vetraute, wohlklingende Stimme. Der Schatten war vom Fenster weggetreten und hatte sich neben mich aufs Bett gesetzt. Eine grüne Haarpracht stach mir in die Augen. Mein Kopf beruhigte sich wieder, das Schwindelgefühl ließ allmählich nach. "Du warst bewusstlos." Was sagte er da? Bewusstlos?
    "Und wie bin ich dann hierhergekommen?", forschte ich nach und sah in seine Augen, die seine geheimnisvolle Seele widerspiegelten. Bei dieser Frage bekam Drew's Gesicht einen leichten Rotschleier um die Nase herum. "Hast du mich getragen?"
    "Irgendwer musste es ja tun.", antowortete er spärlich. Hatte Drew, seit Ewigkeiten mein größter Rivale, sich Sorgen um mich gemacht? Um mich, Maike, die er immer verachtete und für total bescheuert gehalten hatte, für eine drittklassige Koordinatorin? Ich verstand die Welt nicht mehr, schmunzelte aber automatisch. Eigentlich eine sehr süße Vorstellung, wie er mich in seinen Armen hält... "Was ist?" Er hatte wohl mein Grinsen bemerkt, denn er blickte mich misstrauisch an.
    "Ach, gar nichts." Dieser Morgen war einer der Schönsten meines Lebens. Oder war es bereits Mittag? Egal. Die Tatsache, dass er bei mir weilte, war aus mir unerklärlichen Gründen das Einzige, was noch für mich zählte. Nach unaufhörlich wortlosen Sekunden gähnte mein Rivale einmal ausgiebig. "Sag mal Drew, wie lange bist du schon hier?" Ich versuchte kläglich, mir mein Kopftuch richtig umzubinden. Meine Koordination der Hände war noch nicht ganz wiederhergestellt.
    "Lange genug.", erwiderte er lächelnd. "Komm, ich mach das, sonst bist du morgen noch nicht fertig." Er band mir mein Kopftuch um, wobei sich unsere Hände kurzzeitig berührten. Schnell sah ich zu Boden, damit er nicht mitbekam, wie ich errötete. Er gähnte erneut. So wie es aussah, hatte er die ganze Nacht an meiner Seite gewacht. Warum tat er das, wenn er mich immer so verhöhnte?
    "Jetzt reicht es aber mit deinem Gegähne!" Ich legte mich wieder hin, rutschte diesmal aber fast bis zur anderen Seite des Bettes. Fragend blickte er mich an, sein Gesicht wurde noch eine Spur röter. Musste ich denn wirklich bei ALLEM nachhelfen? "Leg dich hin! Und keine Sorge, ich beiße nicht!"
    "Wer hat denn das behauptet?", erwiderte er grinsend, doch er tat, wie ihm geheißen. Ich rückte zu ihm hin und kuschelte mich an seine Brust. Wenn das nicht der schönste Tag meines Lebens war, wusste ich auch nicht. Dass er seinen Arm um mich legte und mir ein leises "Träum süß" ins Ohr hauchte, bemerkte ich noch, ehe ich wieder einschlief.
    "Also soll ich von dir träumen?", murmelte ich mehr oder weniger unbewusst. Hatte ich diesen Satz tatsächlich laut ausgesprochen? Um ihn zurückzunehmen, war es jedenfalls zu spät. Die Traumwelt zog mich immer weiter in sich hinein, beruhigte meinen Körper und meine Gedanken. Da Drew in gleichmäßigen Zügen atmete und nicht mehr antwortete, hoffte ich, er hatte es nicht gehört. Wenn er es so wollte, dass ich süß träumte, dann sollte es auch so sein.




    (Ash)
    In dieser Nacht hatte ich fast kein Auge zugetan. Ich machte mir so große Sorgen um Maike, obwohl Schwester Joy mir versichert hatte, dass es ihr besser ging. Pikachu war zusammen mit Rocko relativ schnell eingeschlafen und Lucia... Die Schwester hatte zunächst ihre Hand verarztet, bevor sie ihr ein eigenes Zimmer zugewiesen hatte. Nun saß ich hier im Wartebereich und grübelte vor mich hin, anstatt zu trainieren. Immerhin stand mein nächster Arenakampf schon vor der Tür. Was mir aber immer noch Sorgen machte, war die Tatsache, dass Drew die gesamte Nacht bei Maike verbracht hatte. Wieder hatte ich die Sache verhauen, ich war nichtmal auf die Idee gekommen, bei ihr zu bleiben. Und bei Drew war diese Sorge im Grunde berechtigt. Wenn ich an manche seiner Kommentare, Blicke oder Handlungen dachte... Ich hielt diese Vorstellung nicht eine Sekunde länger aus. Sofort stand ich auf und eilte den langen Flur entlang zu Maike's Zimmer. Gerade wollte ich die Tür aufreißen, da erstarrte ich mitten in der Bewegung. Was war, wenn sie schlief? Oder wenn sie sich gerade umzog? Oder wenn Drew und... Nein, das war schwachsinnig. Trotzdem aber nicht unmöglich. Ich versuchte, diese Vorstellung so schnell wie möglich loszuwerden und mich innerlich auf alles vorzubereiten. Ein tiefer Seufzer, dann klopfte ich an die Holztür. Niemand antwortete. Ich öffnete vorsichtig die knarrende Tür und als ich den Raum betrat, blieb mein Herz einen Augenblick lang stehen.
    Dort auf dem Bett lag Maike, dicht an Drew gekuschelt, mit einem allessagenden Lächeln, das auch auf seinem Gesicht zu erkennen war. Sie hatte ihre Entscheidung also getroffen. Schleichend verließ ich das Krankenzimmer und schlenderte mehr als geknickt durch den Flur. Ich fühlte mich, als hätte mir jemand einen Pfahl durch mein Herz gerammt, stocherte nun in der Wunde herum und streute Salz hinein. So lange hatte ich mir Hoffnungen gemacht, obwohl mir spätestens in Herzhofen hätte klar sein müssen, dass Drew ihr Herz gehörte.
    Meine Umgebung nahm ich so gut wie gar nicht wahr. Aber ich war nicht einmal sauer, weder auf Maike noch auf Drew. Naja, in gewisser Weise vielleicht auf mich selbst, aber das zählte nicht. Es war ihr Leben und ihre Entscheidung, auch wenn ich ihrem Rivalen in dieser Hinsicht immer noch nicht ganz traute. Ich hatte sein Verhalten früher beobachtet, sein Auftreten vor Maike und vor seinen Fangirls - so leicht würde er es bei der Brünetten nicht haben. Auf einmal fand ich mich vor Lucia's Zimmer wieder. Wenigstens konnte ich mir bei der 14jährigen sicher sein, dass sie nicht bei irgendeinem Typen in den Armen lag (es sei denn, Paul wäre durchs Fenster geklettert). Eine durchaus mögliche Vorstellung, aber nicht für Paul. Diese Erkenntnis beruhigte mich vorerst, also klopfte ich 2-mal an die Tür und betrat das Zimmer. Es sah genauso aus wie Maike's, dasselbe Bett, derselbe Nachttisch, derselbe Wandschrank und dasselbe Babyblau als Wandfarbe.
    "Hey, Lucia. Wie geht's dir?", fragte ich und setzte mich auf ihr Bett. Im hereinfallenden Licht betrachtet funkelten ihre Augen wie Kristalle. Meine Begleiterin setzte sich ein Stück weiter auf, dann antwortete sie mir freundlicher Stimme:
    "Besser als gestern auf jeden Fall, was denkst du denn?" Sie lächelte leicht. "Naja, außer dass mein Kopf sich anfühlt, als hätte ein Relaxo drauf gesessen..."
    "Möchtest du noch schlafen? Ich kann auch wieder gehen..." Nach dem Vorfall am Vortag war ich es ihr schuldig, besonders nett und zuvorkommend zu sein.
    "Nein, ein bisschen Gesellschaft ist schön. Wo ist eigentlich Maike? Will sie nicht mehr mit mir reden?"
    "Ihr... ging es ebenfalls nicht so gut. Kurz nachdem wir hier angekommen waren, ist sie zusammengebrochen. Sie liegt einige Zimmer weiter. Drew ist bei ihr." Beim letzten Satz bildete sich ein dicker Kloß in meinem Hals, der sich selbst durch mehrmaliges Schlucken nicht entfernen ließ.
    "Oh, ok." Ihre Antwort klang keinesfalls überrascht, sondern eher... akzeptierend. Sie wusste etwas über Maike und ihre Beziehung zu Drew. Doch wahrscheinlich würde sie mir sowieso nichts verraten, so sehr ich sie auch anflehte.
    "Es tut mir wirklich Leid wegen gestern. Sogar das, was ich über Paul gesagt habe..."
    "Ach, schon ok.", winkte sie ab. Ihre rechte Hand wurde von einem weißen Verband verziert. Lucia's Blick wurde abwesend, wie so häufig in letzter Zeit. Es schmerzte, dass es jemand anderen neben mir in ihrem Leben gab (ja, mein Ego ging mit mir durch), auch wenn ich noch sehr an Maike hing. Im Grunde war alles ok gewesen, bis wir meine ehemalige Begleiterin in Flori wiedergetroffen hatten. Ich war gerade dabei gewesen, sie zu vergessen und dann tauchte sie einfach wieder in meinem Leben auf. Purer Zufall?
    "Ash? Ich würde jetzt gerne schlafen."
    "Hm? Oh, natürlich." Ich stand auf und verließ das Zimmer der Blauhaarigen. Vielleicht hatte Joy meine Pokemon schon untersucht und ich könnte trainieren. Schwermütig schlurfte ich den Korridor entlang zurück zu Rocko und Pikachu in den Empfangsbereich.
    "Wo warst du denn so lange?", begrüßte mich mein bester Freund verschlafen. Pikachu streckte sich einmal, bevor es in meine Arme hopste.
    "So hier und da."
    "Ah, Ash. Deinen Pokemon geht es bestens, du kannst sie schon mitnehmen.", erklärte Joy und gab mir meine Pokebälle.
    "Danke. Also Pikachu, trainieren wir für den nächsten Arenakampf?"
    "Pika Pi!", stimmte mein gelber Partner gut gelaunt zu.
    "Rocko, kommst du auch mit?"
    "Nein, ich denke, ich werde mich hier etwas nützlich machen." Na, wenn er unbedingt bei seiner geliebten Joy bleiben wollte. In meinem Leben gab es wichtigere Dinge. Zusammen mit Pikachu verließ ich das Pokemon-Center auf der Suche nach einem geeigneten Trainingsort. Es war kühl, aber die Sonne schien. Das hatte jedoch nicht zwangsläufig zur Folge, dass der Boden nun trockener war. Nein, größenteils waren die Häuser von Matsch umgeben und zu meinem Erstaunen versanken sie nicht darin. Die Leute, die hier herumliefen, trugen allesamt Gummistiefel.
    "Ok, dann wollen wir mal." Etwas angeekelt stapfte ich durch die matschige Stadt, Pikachu sprang in großen Sätzen neben mir her.




    (Paul)
    "Na, los! Mach schon, Panpyro! Tempohieb! Kontere mit Kopfnuss, Kindwurm!" Ein weiterer Trainingskampf war bereits in vollem Gange. Ausnahmsweise schien sogar die Sonne auf den weißen Strand, an dem ich trainierte. Das Meer hatte eine tief-blaue Farbe angenommen und aufgrund des starken Windes fegte mir öfter ein Schleier salzigen Wassers ins Gesicht, der Wellengang berührte manchmal meine Füße und auch die meiner Pokemon. Sand gab ihnen ein zusätzliches Handicap. Man musste viel mehr Kraft aufbringen, um sich fortzubewegen. Ein lauter Knall beschrieb den frontalen Zusammenstoß meiner kämpfenden Pokemon. Wir trainierten schon den halben Tag, trotzdem dachte keines von ihnen daran, aufzugeben. "Feuerodem, Kindwurm! Greif mit Flammenrad an, Panpyro!" Das Drachen-Pokemon schoss einen Schwall kalten, blauen Feuers auf Panpyro, welches sich mit orange leuchtenden Flammen umgab. Es zerteilte mit seiner Attacke das Feuerodem von Kindwurm und krachte in es hinein.
    "Paaanpyroo!", jaulte mein feuriger Partner. Ein Triumpfschrei, wie sich rausstellte. Kindwurm rappelte sich zwar wieder auf, doch ich gab ihm nur ein Stück Trockenfutter, bevor ich es in seinen Ball zurückholte. Panpyro erhielt einen Supertrank von mir. Für ihn sollte das Training noch weitergehen.
    "Panpyro, komm her!" Ich wusste genau, was seine Schwäche war - und wie ich sie beseitigen konnte. "Stell dich dorthin!" Ängstlich blickte es mich an, denn es hasste Wasser über alles. "Na los!" Nur widerwillig wagte es sich in den feuchten Sand und das kommende und zurückweichende Meerwasser. "Jetzt benutze Geheimpower!" Der Feuer-Affe nahm eine selbstbewusstere Haltung an, schien sich endlich zu konzentrieren. Feuchtes Nass umspülte seine Füße und seine Beine, jedoch rührte es sich nicht von der Stelle. "Bleib gefälligst bei der Sache!"
    Panpyro schloss seine Augen, die Flamme am Ende seines Schweifes loderte auf. Unvermittelt legte sich ein leuchtender Schleier um seinen Körper. Wieder und wieder benässte die See seine Füße, bis es auf einmal einen anderen Weg zu nehmen schien. Mit jeder weiteren Welle schaffte es mein Pokemon, das Wasser besser umzuleiten. "Das kriegst du doch noch besser hin!" Eine besonders große Welle schnellte auf mein Panpyro zu. Jetzt würde sich zeigen, ob es meinem Training würdig war - und das war es. Kurz bevor das Wasser es traf, öffnete das Feuer-Pokemon seine Augen und entfesselte die wahre Macht seines Angriffs. Die Welle zerteilte sich und bildete eine Art Wasserring um Panpyro. Es hatte die Prüfung bestanden.
    Nun war es in der Lage, die Angriffe des Gegners zu parieren und zu lenken, mit einer Normal-Attacke. Zum Schluss schleuderte Panpyro das aufgehaltene Wasser in eine gerade brechende Welle. "Glück gehabt. Jetzt komm zurück." Das Pokemon ließ sich erschöpft vom roten Energiestrahl in seinen Ball zurückbeordern. In ausreichender Entfernung zum Wasser setzte ich mich in den warmen, feinen Sand. Wellenrauschen war in der Tat sehr wohltuend, stellte ich erstaunt fest. Zwischen meinen Fingern zerran der Sand wie mein Leben, meine Träume, meine hinderlichen und doch unbändigen Gefühle für...
    Ich kniff meine Augen zusammen. Keine Emotion der Welt, einfach niemand konnte oder durfte mich von meiner Entscheidung abbringen. Ihr Lächeln spukte in meinem Kopf herum, so sehr ich mich auch bemühte, sie zu vergessen. Doch auch sie würde keinen Einfluss mehr auf mich nehmen. Wie gerne hätte ich ihr gesagt, dass ich sie...
    Hektisches Getrampel schreckte mich auf. Ein Mann mit türkisen Haaren und einer grauen Uniform eilte an mir vorbei, ohne mich auch nur eines Blickes zu würdigen. Team Galaktik? Was hatten ausgerechnet die hier verloren? Ich stand auf und folgte dem Typ unauffällig den Strand entlang, eine felsige Anhöhe hinauf zu einem kleinen Feriengebiet. Hier war eine bepflasterte Straße mit wenigen, dafür aber luxuriös aussehenden Ferienwohnungen. Eine hatte sogar einen Pool mit klarem Wasser und einem Sonnenschirm im Vorgarten. Der Mann schenkte alledem keine Aufmerksamkeit. Den Blick stur geradeaus gerichtet lief er unbeirrt weiter, wir kamen an einem gemütlich wirkenden Restaurant vorbei und an einem Schild, das in Richtung Sonnewik wies. Wir befanden uns also ganz in der Nähe vom See der Kühnheit, der Heimat des legendären Wesens Tobutz. Genau darauf steuerte er zu. Ich verfolgte ihn bis zu einer kleinen Waldpassage, die den Durchgang zum See bildete. Wilde Pokemon aus allen Regionen hockten in Bäumen und Büschen, beäugten ängstlich das Schauspiel.
    Plötzlich ertönten Stimmen hinter mir. Ich versteckte mich schnell hinter einem dicken Baum. Sie durften mich auf keinen Fall sehen.
    "Komm, wir müssen uns beeilen! Sonst wird Jupiter noch sauer!" Eine Frauenstimme, die ich nicht kannte.
    "Dann leg einen Zahn zu!", drängte ihr männlicher Begleiter und die beiden stürmten weiter. Ich kam erst wieder hinter dem Baum hervor, als das Rascheln der Blätter unter ihrem Füßen leiser wurde. Eigentlich gingen mich solche Sachen ja nichts an, doch bei Team Galaktik machte ich eine Ausnahme. Sie waren einfach zu gefährlich, um sie zu ignorieren. Langsamen Schrittes näherte ich mich dem See der Kühnheit, ständig darauf bedacht, kämpfen zu müssen. Ich versuchte, so behutsam es nur ging aufzutreten, damit mich niemand vorzeitig bemerkte. Schon nach kurzer Zeit kam ich auf eine Lichtung, in dessen Mitte der See des legendären Pokemon glänzte. Stimmen brabbelten durcheinander, zahlreiche Türkisköpfe wuselten herum, stellten Vermutungen an, tippten an irgendwelchen Laptops und Maschinen. Über und kreiste ein großer, schwarzer Hubschrauber mit einem verzerrten "G" auf seiner Flanke. Ich huschte in ein Gebüsch, um unerkannt zu bleiben - vorläufig.
    Dann wurden, wenn ich richtig vermutete, die letzten Vorbereitungen getroffen. Ein paar Galaktik-Mitglieder ließen stämmige, spitze Metallpfosten ins Wasser, die an eine große Gerätschaft angeschlossen waren. Des weiteren stellten sich diverse, starke Elektro-Pokemon am Seeufer auf - Elevoltek, Ampharos, und sogar ein Luxtra war dabei.
    "Was haben die vor...", murmelte ich. Die Antwort kam sofort. Eine große, lila-haarige Frau legte einen Hebel um und schon zuckten Blitze über den See, die Elektro-Pokemon stimmten mit ihren stärksten Attacken mit ein. Sie wollten tatsächlich den Hüter des Sees hervorlocken! Das durfte ich nicht zulassen, wer wusste, was sie mit ihm anstellen würden. "Kommt heraus, Panpyro, Kindwurm und Kramshef!" Ich sprang aus dem Gebüsch und legte mich wahrhaftig ganz allein mit einer großem Meute von Galaktik-Rüpeln an. Tja, zu spät für einen Rückzieher. "Panpyro, Flammenwurf! Kramshef, Finsteraura und Kindwurm Feuerodem!", befahl ich. "Zerstört diese Maschine!"
    Das Überraschungsmoment war auf meiner Seite, allerdings nicht sehr lange. Die Attacken meiner Pokemon zerstörten zwar die Maschine, jedoch fuhren die Elektro-Pokemon unbeirrt mit ihrem Programm fort. Alle Blicke waren auf mich gerichtet, schon erstrahlten helle Lichtblitze und meine Pokemon und ich waren von Golbat, Panzaeron und Bronzel umringt. Aber ich würde mich nicht einfach geschlagen geben, nicht ohne einen Kampf.
    "Wen haben wir denn da?", höhnte eine hohe Frauenstimme. Diese eine Lilahaarige kam aus der Menge hervor. "Wie niedlich."
    "Was habt ihr vor?", brüllte ich entschlossen.
    "Das wirst du noch sehen. Macht ihn fertig." Auf ihren Befehl hin hetzten die Rüpel ihre Pokemon auf mich und die meinen. Ich brauchte ihnen nicht einmal Befehle zu erteilen, sie wehrten sich auch einigermaßen erfolgreich ohne meine Hilfe. Panpyro erledigte mit Flammenrad 2 Bronzel und 1 Panzaeron, Kindwurm war mit 3 Golbat beschäftigt und Kramshef beschützte mich vor Gegnern, die mir zu nahe kamen. Eine ganze Weile ging alles gut, doch es waren schlichtweg zu viele. Kaum hatte man einen Gegner besiegt, stürzten sich sofort 2 neue auf meine Pokemon. Als erstes ging Kindwurm zu Boden, die Golbat waren einfach zu stark für es. Kurz darauf folgte Panpyro und schließlich gab sich auch Kramshef geschlagen. Sobald sich meine Pokemon wieder in ihren Bällen befanden, nahmen 2 Männer mich gefangen. "So so, ein kleiner Kämpfer. Sowas hat man nicht jeden Tag."
    "Lassen Sie mich gehen!", protestierte ich, wehrte mich, doch der Griff dieser Rüpel war zu stark.
    "Willst du nicht Zeuge dieses glorreichen Momentes von Team Galaktik werden? Gleich beginnt die Show.", erklärte die Dame. Wer sie war, wusste ich nicht, aber sie hatte wohl einen hohen Rang. Man zerrte mich weiter zum Ufer des Sees und zwang mich, dorthin zu sehen. Plötzlich begann die Wasseroberfläche zu leuchten, wie auf ein Zeichen verstärkten die Elektro-Pokemon die Intensität ihrer Attacken. Das anfängliche Leuchten verwandelte sich in grelles Licht und ich schloss meine Augen. Als ich sie wieder öffnete, schwebte ein blaues, majestätisches Pokemon mit einem roten Stein auf der Stirn über dem See. "Endlich. Tobutz.", hörte ich die lila-haarige Frau sagen, während die anderen Männer und Frauen schwiegen. "Jetzt!"
    3 strahlenförmige Blitze trafen Tobutz, beraubten es seiner Kraft und bildeten eine Art Käfig. Der Wächter des Sees wehrte sich vergebens, johlte vor Schmerz. Fassungslos verfolgte ich das Geschehen. So etwas NIederträchtiges hätte ich selbst von Team Galaktik nicht erwartet. Ich konnte die Qualen, die das Pokemon erlitt, förmlich mitfühlen. Letztlich bildeten die Energiestrahlen eine Kugel, die immer kleiner wurde und dann in die Hände dieses Galaktik-Commanders oder was sie war, fiel. Sie hatten es in einem Ball eingesperrt, der durch und durch lila war, mit einem schwarzen "S" vorne abgebildet. "Das ist ein Seelen-Ball, Kleiner. Mithilfe dieses speziellen, selbstentwickelten Balles ist es uns möglich, die Seelen der sich in ihm befindlichen Pokemon zu versiegeln und ihre Macht zu kontrollieren. Genial, nicht wahr?" Sie lachte. Ein spöttisches Lachen, welches mich ein wenig an mich in früheren Tagen erinnerte.
    "Damit werden Sie nicht durchkommen!", raunzte ich sie an.
    "Ich bin Commander Jupiter, falls du es noch nicht weißt, ich komme mit ALLEM durch! Außerdem: Wer soll dir jetzt noch helfen? Nur weil du deiner kleinen Freundin damals in Ewigenau zu Hilfe eilen konntest, heißt das nicht, dass sie dich auch rettet."
    Woher wusste sie das? Diese Jupiter war doch gar nicht dabei gewesen, bei der Razzia in Ewigenau. Sie bemekte meinen verdatterten Blick und fuhr fort: "Ja, woher weiß ich das nur? Ich habe so meine Beziehungen, Süßer. Aber sollte sie doch kommen, so werden wir sie gebührend empfangen!"
    "Das wagt ihr nicht!" Natürlich würden sie es wagen, jetzt, wo ich das hier gesehen hatte, traute ich ihnen alles zu. Ich musste um jeden Preis verhindern, dass Lucia davon erfuhr. Sie durfte sich nicht wegen mir in Lebensgefahr begeben. Team Galaktik würde vor nichts zurückschrecken, auch nicht vor Mord. "Nehmt mich und lasst Lucia dafür in Ruhe!"
    "Lucia heißt sie also? Sie kann sich glücklich schätzen, so einen Freund wie dich zu haben.", sagte Jupiter abwertend. "Nur leider wird ihr das nicht viel helfen. Sie weiß von unseren Plänen, daher müssen wir sie zum Schweigen bringen."
    "Wenn du ihr auch nur ein Haar krümmst, dann..."
    "Was dann? Du bist unser Gefangener, schon vergessen? Und jetzt halt den Rand. Wir kehren nach Schleiede zurück!" Die Elektro-Pokemon wurden in ihre Pokebälle zurückgerufen, der gigantische Hubschrauber schwebte mittlerweile so tief, dass ein Großteil der Rüpel über eine Strickleiter hineinklettern konnte, wobei der Wind sie keineswegs behinderte. Ich warf noch einen letzten Blick auf den See der Kühnheit, bevor Jupiter und ein kleiner Trupp von Türkisschöpfen mich abführten, wohl nach Schleiede. Irgendwie hatte der See seinen Glanz verloren, trotz des Sonnenlichts wirkte er trüb und matt, lag einfach da. Keine Pokemon waren hier, nichts rührte sich.
    Wie hatte ich mich nur in so ein Dilämmer manövrieren können? Und vor allem Lucia? Kein Wort der Welt hätte beschreiben können, wie ich mich fühlte. Purer Hass stieg in mir auf bei dem Gedanken, dass Jupiter Lucia etwas antat. Einmal hatte ich versucht, das Richtige zu tun - und das war der Preis dafür. Doch ich wusste, dass ich noch einen sehr viel höheren würde zahlen müssen.

  • SO jetzt geb ich dir mal endlich wieder ien kommi^^
    ALso ich hab dir das zwar schon einmal im Privaten gesagt ab ich wieder hol mich gerne
    SO LANGSAM WIRD ES ECHT SCHWER DEIN FS ZU KOMENTIERN!!!
    und das meine ich erlich den dein schreib still ist eig. tadelos ich hab kaum /nie etwas daran
    aus zusetzen ich glaube du bist su ein typisches ansporrn talent du zeigts erst dan was du kannst
    wenn dir jemnad die meinung sagt so hatt man es zB am Anfang gemerkt dein strat post war, ich sag mal makerber abder du
    hast einen einfach mit deinem talent zum schreiben umgehauen^^


    So aber jetzt auch noch was zu Kapi
    Ich fand es sehr gut auch da was du etwwas fade fandest fand ich gut aber PAul war einfach am bessten
    er setzt sich für lucia ein. HAt sie aber gleich zeitig etwas mehr in die scheiße hinein gzogen


    Fazit: MAch weiter so^^


    Ps: ich grübel immer noch^^
    Lg sonnenherz

  • Das Drew sich so um Maike sorgt ist so sweet! :love:
    Dann wird er auch noch bei ihrer Bemerkung, über das tragen rot,
    obwohl sein "irgendwer" es doch wieder ein bisschen arrogant macht.
    Das die Beiden sich in ein Bett legen, und dann war es auch noch ihre Idee! :)
    Drew scheint heute Maikes Rolle mit dem rot werden zu übernehmen.
    Sie findet es süß von ihm zu Träumen :D
    Endlich scheint Ash es verstanden zu haben, auch wenns schwer für ihn ist.
    Müssen schlimme Kopfschmerzen von Lucia sein,
    denn son Relaxo ist verdammt schwer, aber guter Vergleich :)
    "Wo warst du?"- "So hier und da", tolle Antwort und sehr kreativ.
    Warum sitzt Pikachu nicht auf Ashs Schulter? Wär viel leichter.
    Pauls Trainingsmethode ist fies, aber effektiv.
    Die Situation ist extrem und sehr gewagt von Paul,
    dass er Lucia trotzdem noch so schützt ist auch so süß :love:
    Hoffentlich bekommt Lucia ne Eingebung und sie können Paul retten :thumbup:

  • ich mach dir auch wiedermale ein kommie :D
    wo soll icg da anfangen ? ....
    also ich finde das (sehr lange) kapi ist dir super gelungen .
    es ist auch gut dass es maike besser geht ...obwohl es ist schon i-wie komisch dass ihr ewiger rivale
    sich so um sie gekümmert hat . dennoch ist sie wohl schon ein bisschen überzeugter von drew
    und dass ihm etwas an ihr liegt .
    ash scheint diese sache wohl langsam zu verdauen ...
    od. ist er jetz einfach an lucia interessiert ???
    und paul war auch wieder mal an der reihe zum erzählen : D
    seine art seine pokemon zu trainieren (z.b. panferno) ist schon nicht wirklich nett ...
    aber so ist paul er will gewinnen um jeden preis auch wenn er dafür seine pokemon
    (die ja eig. auch seine freunde sein sollten) quälen muss.
    und trotzdem hat er auch ein bisschen sinn für die gerechtigkeit und ist zumindest so mutig
    um sich team galaktik in den weg zu stellen ...
    dieses aufeinandertreffen war echt spannend und gut beschreiben .
    ich bin schon gespannt was mit paul passiert und ob lucia
    auch noch in das ereignis einmischt ...
    oder ob die anderen überhaupt etwas von team galaktiks plan erfahren ;)
    glg.<33

  • So. Nach einer langen Woche in Lettland, in der ich leider nicht on gehen konnte, bin ich nun wieder da uns fange sofort mit einem neuen Kapitel an! Mein Aufenthalt dort war für manche Teile der nachfolgenden Kapitel sehr inspirierend und ich hoffe wie immer, dass sie euch gefallen! :)


    Nichts währt ewig




    (Ash)
    "Pikachu, Eisenschweif! Knilz ausweichen und Kugelsaat!", befahl ich. Wie lange ich wohl schon trainierte? Unwichtig. Ich musste einfach mehr als gut auf den nächsten Arenakampf vorbereitet sein. Weder Paul noch Barry waren in der Zwischenzeit in Weideburg aufgetaucht, daher ging ich davon aus, dass sie den Orden dieser Arena schon hatten. Verdammt, wieso war ich nicht schneller? "Knilz, jetzt Kopfnuss. Streng dich mehr an, Pikachu!, Ruckzuckhieb!" Moment, ich musste mich zusammennehmen. Sonst spränge ich am Ende noch ebenso herzlos mit meinen Pokemon um wie Paul.
    Es hatte schon vor langer Zeit angefangen zu nieseln. Feiner Regen, der alles durchdrang, jede Faser meiner Kleidung, jede meiner Poren erreichte. Der Boden war matschig und nicht gerade unglatt, doch auch damit mussten meine Pokemon zurechtkommen. An diesem Ort, abgelegen von der eigentlichen Stadt und von Bäumen umzingelt, ließen sich kaum Menschen sehen. Ein Burmy hatte vorbeigeschaut und mir beim Training zugesehen, aber es war verschwunden, bevor ich es hatte fangen können. Da ich keine Befehle mehr gab, starrten sich Pikachu und Knilz nur fragend an. Mein neues Pokemon schlug sich recht gut für seine Größe. Ich rief es in seinen Pokeball zurück, ehe ich Pikachu mit einer Handbewegung zeigte, dass es mir folgen sollte.
    Damals, als ich gegen Paul gekämpft hatte, was war schief gelaufen? Hatte ich nicht hart genug trainiert oder war er einfach nur zu stark gewesen? Bis heute hatte ich nicht den Grund für mein Versagen finden können. Und es ging mir nicht in den Kopf. Mein Kampfstil hatte sich doch nicht sonderlich verändert, oder? Erst als ich das Pokemon-Center von Weideburg erreichte, wandte ich mich anderen Dingen zu. Wichtigeren Dingen. Im Wartebereich saß Drew in einem der weichen Sessel und kümmerte sich liebevoll um sein Roselia. Vermutlich bereitete er es auf den Wettbewerb vor, der in 2 Tagen stattfinden würde, für den Maike leider noch nicht hatte trainieren können. Immerhin saß ihr Rivale ausnahmsweise mal hier und lag nicht in ihrem Bett. Rocko konnte ich nirgends entdecken, dafür aber Lucia, die bei den Bildtelefonen stand und gerade den Hörer einhängte. Sie sah nicht sehr glücklich aus.
    Neben mir schüttelte sich Pikachu einmal ordentlich die Nässe aus dem Fell, sodass die 14jährige ruckartig den Kopf in meine Richtung drehte. Drew sagte nichts. Es freute mich, dass es ihr wieder besser ging.
    "Ich gehe dann mal für den Wettbewerb trainieren.", entgegnete die Blauhaarige hastig und eilte an mir vorbei in den Regen. Ich wollte ihr noch hinterherrufen, ob ich ihr nicht helfen könne, doch sie war schon außer Hörweite.
    "Was ist denn mit der los?"
    "Pikachu Pi?", stimmte mein Elektro-Pokemon mit ein.
    "Sag bloß, du hast es immer noch nicht kapiert.", sagte Drew mit einer Spur des Missfallens in seiner Stimme. "Du bist echt dumm wie Brot!"
    "Wenn du mich in deine scheinbar alles umfassenden Gedankengänge einweihen würdest, lieber Drew, wären wir schon einen ganzen Schritt weiter!" Er sah mich nicht einmal an, als er mir antwortete:
    "Pff, wer bin ich denn? Nein Ash, das musst du schon selbst herausfinden." Na, das war ja eine tolle Aktion! Dass Lucia irgendetwas bedrückte, war mir schon lange klar, da war ich auch ohne seine Hilfe drauf gekommen. Halt. Wie lange?
    Ich überlegte kurz, drehte mental die Zeit zurück. Dieses traurige, abweisende Verhalten hatte sie seit... dem Maskenball. Folglich musste dort etwas passiert sein. Ich grübelte weiter. Lucia und ich hatten die ganze Zeit an diesem Tisch gesessen. Nein, nicht die ganze Zeit. Zwischendurch war sie aufgestanden und hatte sogar kurzfristig den Tanzsaal verlassen, warum auch immer. Das war's. Nur was war dort geschehen?
    "Hey, Leute." Das war Maike's Stimme. Es ging ihr wohl wieder besser, wenngleich sie noch immer ziemlich blass war. Ihre Stimme klang leicht zittrig. "Ich muss mich noch für den Wettbewerb registrieren..."
    "Lass mich das für dich machen.", bot Drew an und war schon aufgestanden.
    "Nein, mir geht es gut!", widersprach die Braunhaarige. Sie torkelte auf ihn zu, wobei ihr Gang mich sehr an den Taumeltanz eines Pandir erinnerte. Jetzt schaltete auch ich mich ein.
    "Setz dich erstmal hin und ruh dich aus. Du wirst noch Zeit haben, zu trainieren." Eine Stimme in meinem Kopf meldete sich zu Wort. Damit hatte ich gelogen. Wahrhaftig SIE angelogen. Sie würde garantiert keine vernünftige Vorführung zustande bringen, egal, ob sie jetzt noch trainierte oder nicht, sie war zu geschwächt. Drew ging an mir vorbei. Sein Blick verriet, dass er mit mir einer Meinung war. Er würde gehen, vorgeben sie anzumelden und wieder zurückkehren. Dann würde er sich ohne ein Wort zu ihr wieder seinen Sorgen widmen.
    Und mein Arenakampf stand ja auch noch an! Wartete ich damit bis NACH dem Wettbewerb, hätte ich mehr Zeit für mein Training und die volle, nicht durch den anstehenden Wettbewerb getrübte Aufmerksamkeit meiner Freunde. Andererseits war ich ein sehr ungeduldiger Mensch... Naja, und ob ich Drew wirklich zu meinen "Freunden" zählen konnte? Maike schlurfte indes zurück in ihr Zimmer. Besser für sie, wenn sie sich noch eine Weile ausruhte.
    Ich entschied, meinen Kampf erst nach dem Wettbewerb zur bestreiten. Auch wenn es noch soo lange dauerte, wollte ich wenigstens die Aufführungen von Lucia und Maike bewundern. Falls letztere teilnahm.




    (Lucia)
    Nichtmal das Training meiner Pokemon konnte mich von meinen trübsinnigen Gedanken ablenken. Nie war sie da, wenn ich sie brauchte. Niemals. Wahrscheinlich war sie wieder in weiß Gott welcher Stadt unterwegs, um irgendwelchen Menschen zu helfen. Ich blieb dabei auf der Strecke, immer 2. Platz. Der alles benässende Niederschlag spiegelte exakt meine Stimmung wider, trist und grau wie der verregnete Himmel. Die einzigen Sachen, die mich jetzt noch antrieben, waren der Wettbewerb - und er. Ich hatte doch tatsächlich versucht, ihn zu vergessen, zu verdrängen, meine Gedanken von ihm zu befreien. Erfolglos. Es ging einfach nicht. Sein Gesicht war tief in meiner Seele verankert, seine Augen, der Kuss... Ich war nass bis auf die Haut, aber das war egal. Wie lange ich mir schon einredete, es würde vergehen. Zu lange. Alles hatte einen Anfang und ein Ende. Mein Leben befand sich erst am Anfang, die Zeit mit Paul jedoch am Ende. Er hatte recht, ich würde mich damit abfinden müssen, so weh es auch tat.
    Diese Matschwege fingen an, mich aufzuregen. Wohin man auch trat, die Schuhe wurden dreckig, so oft man sie putzte. Innerlich verfluchte ich die Stadt. Verfluchte mein Leben. Verfluchte ihn. Was sollte ich sagen? Es half. Ich rutschte weiter durch Weideburg, geradewegs auf die Wettbewerbshalle zu. Drew kam mir entgegen.
    "Was machst du denn hier?", fragte ich unberzüglich. Ok, dumme Frage, schließlich war er ein Koordinator, wie ich, und wie es in besagter Branche üblich war, nahm man an Wettbewerben teil.
    "Ich habe mich registriert, Maike allerdings nicht. Sie würde keine gute Platzierung erreichen, denke ich.", antwortete der Grünhaarige.
    "Sie ist stärker, als du denkst, Drew. Sie kann damit leben - zumindest sollte und muss sie das."
    "Ich möchte nur nicht, dass sie verletzt wird. Ich mache mir halt Sorgen um sie." Er zuckte mit den Schultern und schaute mich unsicher an. Anscheinend schien seine eigene Aussage in ihm für Verwirrung zu sorgen. Das brachte mich irgendwie zum schmunzeln. Maike wusste gar nicht, wie viel Glück sie hatte. "Naja, ich geh dann mal wieder zurück ins Pokemon-Center."
    "Glaubst du, Ash ist der Aufgabe nicht gewachsen, allein auf Maike aufzupassen?" Ich grinste nach wie vor, jetzt jedoch mit bohrendem Blick. Drew überlegte kurz, eher er sagte:
    "Nein, ich denke, das ist er in der Tat nicht." Schon war er weitergegangen. Hatte ich ihn wahrhaftig kalt erwischt! Wenngleich nur indirekt, ich hatte ihn durchschaut.
    "Hallo, ich würde mich gern für den Wettbewerb registrieren!", entgegnete ich laut und deutlich, als ich den Eingangsbereich betrat. Die adrett gekleidete Empfangsdame saß an einem Computer unter einem großen, schwarzen Bildschirm. Hier war alles in verschiedenen Blautönen und weiß dekoriert und gestrichen. Kein Wunder, die Stadt hatte ja auch viel mit Wasser zu tun.
    "Aber natürlich. Wenn ich bitte deine bisher gewonnenen Bänder aus Sinnoh und deinen Ausweis sehen dürfte." Ich holte ein kleines Bändermäppchen aus meiner Tasche, zusammen mit meinem Ausweis und legte es auf den weißen Tresen. Die Frau hielt das Band, welches ich in Herzhofen gewonnen hatte, sowie meine Papiere unter einen Scanner. "Lucia aus Zweiblattdorf...Ok, alles erledigt. Du bist für den Wettbewerb in 2 Tagen eingetragen." Ich nahm meine Sachen zurück und wagte mich nach draußen in den Regen. Kaum hatten meine Haare angefangen, einigermaßen zu trocknen, wurden sie erneut nass. An meine morgige Frisur wollte ich gar nicht denken!
    Da ich das Training meiner Pokemon so früh abgebrochen hatte, würden Drew und Ash sich bestimmt über mein Auftauchen wundern. Trotzdem, beschloss ich, würde ich zum Pokemon-Center zurückgehen. Vielleicht ging es Maike ja besser und wir könnten quatschen. Und außerdem hatte ich keine große Lust, noch mehr nass zu werden.
    "Hey, Jungs!", rief ich mit einem gekünstelten Lächeln, als ich das Pokemon-Center betrat. Drew war immer noch mit seinem Roselia beschäftigt, er sah nicht auf, um ein "Hallo" zu murmeln. Ein nachdenklicher Ash saß in einiger Entfernung und starrte unentwegt seine Pokemon in ihren Bällen an, einschließlich Pikachu, welches daneben saß. "Ist Maike schon wach?" Der Trainer aus Alabastia öffnete seinen Mund, um zu antworten, doch Drew war schneller.
    "Sie ist in ihrem Zimmer. Pass auf, was du zu ihr sagst, sie ist... launisch." Ash's Mund schloss sich wieder, als Drew geendet hatte. Scheinbar hatte er nichts mehr zu ergänzen. Frierend ging ich den hübsch dekorierten Flur entlang zu Maike's Zimmer. Ich klopfte, bevor ich das Zimmer betrat. Hier herrschte ein einziges Chaos. Kleidungsstücke waren achtlos über dem Boden sowie dem Bett verteilt, ihre Tasche lag ausgekippt auf diesem. Die Brünette selbst stand wütend und fluchend um Durcheinander.
    "Maike, was ist - ", begann ich, doch sie fiel mir ins Wort.
    "DU hast da gar nichts mitzureden, ok?! Ich suche mein Outfit für den Wettbewerb und kann es nirgends finden!" Ihre Stimme überschlug sich fast vor Zorn.
    "Vielleicht in der Tüte da auf - "
    "Nein, Lucia, ich habe keine Zeit für deine dämlichen Vermutungen! Ich habe Wichtigeres zu tun!"
    "Willst du denn gar nicht wissen, was Drew - "
    "Was!?", fauchte Maike mich an. "Was hat er über mich gesagt?? Raus damit!" Sie stand mir bedrohlich nah gegenüber, ihre Körperhaltung verriet mir, dass sie vermutlich fast alles täte, um herauszufinden, was ich ihr gleich erzählen würde.
    "Er macht sich Sorgen um dich, genau wie ich!" Bitte, beruhige dich. Ich kann dir ja helfen, hier aufzuräumen." Wir setzten uns auf das übergroße Bett, wo Maike sofort in Tränen ausbrach.
    "Lucia, was ist nur los mit mir? Es tut mir so Leid, ich wollte dich nicht anbrüllen...", schluchzte sie mit gesenktem Blick. "Seit diesem Maskenball bekomm ich keinen klaren geschweige denn vernünftigen Gedanken mehr auf die Reihe!" Ihre vergossenen Tränen glitzerten auf ihrem Gesicht im schwachen Lichtschein, der durch die verhangene Wolkendecke zum Fenster hineinfiel. Das alles hier ließ sie so verzweifelt und hilflos erscheinen.
    "Ich glaube, da könnte ein gewisser Rivale besser helfen als ich...", gackerte ich. Es war ein schlechter Zeitpunkt, klar, doch das hate ich mir schlichtweg nicht verkneifen können. Maike blickte mich schief an.
    "Willst du mich auf den Arm nehmen?" Daraufhin musste ich noch mehr kichern.
    "Als ob du das nicht wüsstest!"
    "Na warte!", rief die 15jährige und knallte mir ihr Kopfkissen ins Gesicht. Nun fing auch sie an zu lachen, erst zurückhaltend, dann aus voller Halse. Wir mussten im ganzen Pokemon-Center zu hören sein, so laut, wie wir waren. Ich grabschte mir ebenfalls eines ihrer Kissen und schlug damit auf sie ein, wobei ich vor lachen nicht besonders viele oder harte Treffer landete, sie genausowenig.
    Nach einer Weile hatten wir uns wieder beruhigt. Wir lagen schweigend auf Maike's Bett und starrten an die Zimmerdecke.
    "Maike?", fragte ich schließlich und drehte den Kopf zu meiner Freundin.
    "Ja?" Sie antwortete, ohne mich anzusehen.
    "Ich hatte doch vorhin gar nicht so Unrecht, ich meine, mit Drew, oder?" Ich mochte weder diese Frage noch die aktuell geltende Atmosphäre, doch ich musste es einfach wissen. Solche Angelegenheiten waren alles andere als uninteressant, vor allem für ein Mädchen wie mich.
    "Kann schon sein...", lautete die klägliche Antwort. Maike schloss ihre Augen, atmete ruhig und regelmäßig weiter. "Weißt du was, Lucia? Keine Verleumdung mehr. Ja, mehr als ja, ich gebe zu, dass ich ihn sehr mag. In seiner Nähe fühle ich mich so unbeschreiblich wohl..." Sie begann zu lächeln. "Nur weiß ich nicht, wie er darüber denkt..."
    Ein Problem, welches mir nur zu vertraut war. Im Grunde sprach der Kuss mit Paul ganze Bände - sein Verhalten jedoch machte es mir unmöglich, diese Bände zu lesen. Es verschloss sie, ohne einen Schlüssel zu hinterlassen. Unaufhaltsame Trauer stieg in mir auf. Ich musste hier raus, andererseits würde Maike gleich einen Gefühlsausbruch erster Klasse miterleben. Ich versuchte, mich so ausgeglichen und normal wie immer zu bewegen, stand langsam auf und bahnte mir durch die Unordnung einen Weg zur Tür.
    "Vergiss nicht, aufzuräumen.", scherzte ich mit einem künstlichen Lachen. Meine braun-haarige Freundin antwortete nicht. Sie musste wohl eingeschlafen sein, daher verließ ich leise ihr Zimmer. Kaum hatte ich dir Tür hinter mir geschlossen, drang aus meiner Kehle ein unterdrücktes Schluchzen. Ich schwor mir, wenn ich jetzt auch nur eine einzige Träne vergoss, würde ich mir für jede nachfolgende einen Schnitt in den Arm verpassen. Es funktionierte. Die Leere und Trauer verschwanden keineswegs, aber die Tränen blieben aus. Ich schaute auf die Uhr - viertel nach 5, zu früh, um schlafen zu gehen. Außerdem hatte ich noch nichts zum Abendbrot gegessen. Mit knurrendem Magen beschloss ich, mich zu Drew, Ash und vielleicht sogar Rocko zu gesellen, falls er nicht bei Joy am Rockzipfel hang. Möglicherweise konnten sie mich auf andere Gedanken bringen, wenn ich nur meine Gefühle im Zaum hielt.

    "僕の命令は絶対."
    "My orders are absolute."

    赤司・征十郎 ~

    Einmal editiert, zuletzt von Wielie ()

  • Die Frage warum er nicht schneller ist,
    ist ganz einfach: Er hinkt nicht allein durch die Gegend.
    XD Ein solcher Satz wie "wenigstens liegt er diesmal nicht in ihrem Bett",
    zeigen einfach seine Eifersucht wieder, aber auf was? :pfeil:
    Drews Bemerkung ist geil, obwohl Brot Intelligenz besitzt,
    immer hin wird ihm nach ner Zeit so langweilig, dass es schimmelt.
    Aber immerhin kann sie schon wieder laufen, dass heißt schon was.
    Und immer wieder taucht Drew auf. :) Immerhin hat sie geschmunzelt.
    Das mit dem Chaos ist bei Maike ja nichts Neues.
    Jetzt sind die beiden wirklich wieder guter Laune. :D
    Die Ärmste, Lucias Gefühle werden von Kap zu Kap
    einsamer und trauriger, aber Paul gehts ja genauso.
    Ich fand’s voll süß, wie Drew sich Sorgen um Maike macht.
    Dennoch, dass Lucia es ihr nicht gesagt hat, dass Drew
    in sie nicht zum Wettbewerb angemeldet hat, war naja....
    Vor allem, weil Maikes Zimmer deshalb so schlimm aussieht. :)
    Ein kleiner Rechtschreibfehler zum Schluss:
    (Lucia) Z. 10 haste Schuge statt Schuhe geschrieben :)
    Na dann, mal sehen, wie Maike auf ihre nicht Anmeldung reagiert. :thumbup:

  • Eingeschränkte Erfolge



    (Maike)
    Die nächste Zeit verging wie im Fluge. Nachdem ich wieder mit Lucia klarkam und das Chaos in meinem Zimmer beseitigt war, versuchte ich mich an einer neuen Kombination für den Wettbewerb - vergebens. Noch immer fehlte mir der richtige Kick, der Ansporn, alles zu geben. Mit anderen Worten: Drew fehlte als mein Rivale. Seit er so nett mit mir umging, tobte ein Wirbelsturm in meinem Kopf, der meine bisherigen Wünsche und Ziele in Frage stellte. War Erfolg wirklich alles im Leben? Ich wusste es nicht mehr. Ich wusste nicht mehr, was war, was sein sollte oder könnte - Leere in mir, die mich füllte. Durcheinander, das Ordnung schaffte. Ein Rivale, der mir wichtiger war, als es mir gut tat.
    "Was machst du hier so alleine?" Genau dieser Rivale riss mich schlagartig, aber unwissend, aus meinen Gedanken an ihn. "Du willst doch nicht wieder krank werden." Ich stand draußen, vor dem Pokemon-Center, keine 10 Meter vom Eingang entfernt. Recht hatte er, es war kühl, doch die Sonne schien und flauschige, weiße Wolken zogen bei mäßigem Wind vorbei. Er legte seine wamen Hände von hinten auf meine Oberarme, ich zuckte fast automatisch zusammen. "Habe ich irgendwas falsch gemacht?" Sofort bekam ich Schuldgefühle, denn er hatte tatsächlich nichts verbrochen, außer einer lieben Geste.
    "Nein, ich... hab mich nur erschrocken." Nicht gelogen, das war gut!
    "Worüber hast du nachgedacht?" Ich spürte, wie seine smaragd-grünen Augen mich musterten, dennoch drehte ich mich nicht um.
    "Über alles. Mein Leben, meine Probleme..."
    "Welche Probleme?"
    "Geht dich nichts an!", kicherte ich. Nun ja, eigentlich gingen nur manche meiner Probleme ihn nichts an, wenn er nicht der Verursacher meiner größten Probleme wäre.
    "Ok, wenn das so ist..." Er nahm seine Hände weg und wollte gehen. Die Enttäuschung in seiner Stimme war nicht zu überhören, sie bohrte sich in mich wie ein spitzer Nagel in ein Holzbrett.
    "Nein, so hab ich das nicht gemeint!", rief ich, wollte ihn zurückhalten und erwischte seine Hand. Er blieb unvermittelt stehen, auch ich rührte mich keinen Zentimeter. Alles um uns herum schien in Zeitlupe abzulaufen: Staralili, die vorbeiflogen, Passanten, die uns mit Blicken löcherten. Nebensache. Und das, wo der Wettbewerb am Spätnachmittag stattfand!
    Drew schloss langsam seine Hand um meine und erwiderte meinen Griff. War ich wohl sehr rot? Irrelevant. Dieser Moment war zu schön, um ihn an Kleinigkeiten zu verlieren.
    "Wie hast du es dann gemeint?", raunte er, drehte sich um und machte einen Schritt auf mich zu, ohne meine Hand loszulassen. So nervös war ich in meinem ganzen Leben nicht gewesen. Ok, vielleicht bei meinem ersten Wettbewerb, aber das zählte nicht. Mein Herz schlug rasend schnell, wahrscheinlich stand es kurz davor, zu platzen, meine Atmung verlief stockend. Er schaute direkt in meine weit aufgerissenen Augen, so lange und so überzeugend wie nie zuvor. Ich bewegte mich nach wie vor kein Stück. Mein Sprachzentrum schien irgendwie defekt, ich brachte keinen vernünftigen Ton heraus, obwohl ich etwas sagen MUSSTE.
    "Ich-ich-ich...", brabbelte ich nur. Wie dumm ich ihm vorkommen musste!
    "Genug der vergeblichen Erklärungen." Er lächelte mich liebevoll an. Von ihm ging so eine Geborgenheit aus, die ich bis jetzt nie bemerkt hatte. "Wie es aussieht, werde ich dir wohl eine andere Sprache beibringen müssen..." Mit diesen Worten zog er mich noch ein Stück naher zu sich heran und legte seine weichen Lippen auf meine. Im ersten Moment wäre ich fast von ihm weggesprungen, vor Freude und vor Überraschung, doch nun ließ ich es einfach auf mich wirken. Ich fühlte seinen Atem. Mir wurde heiß, trotzdem kroch eine Gänsehaut über meinen Körper. Er ließ meine Hand los und schlang seine Arme um meine Hüfte, während ich nichts weiter tat als mir mit dieser Aktion den Verstand rauben zu lassen. Ich genoss diesen Augenblick so sehr, dieser Kuss, der vor Feuer und Leidenschaft brannte und erwiderte ihn ohne zu zögern.
    Als er sich wieder von mir löste, lehnte ich meinen Kopf wortlos an seine Schulter. Tränen der Freude bahnten sich den Weg aus meinen Augen, über mein Gesicht, bis sie schließlich seine grüne Jacke benässten. Meine Finger krallten sich in sein Hemd, er hielt mich immer noch fest.
    "Lass mich... nie mehr allein.", schluchzte ich.
    "Da müsste ich doch verrückt sein.", flüsterte er sanft. Ich lag also in den Armen meines (ehemals?) größten Rivalen und nichts in der Welt könnte diesem Moment ein Ende bereiten - außer einer Sache.
    "Oh, nein! Der Wettbewerb!", schrie ich, riss mich von ihm los und stürmte ins Pokemon-Center zurück, wo ich sogleich mit Schwester Joy zusammenstieß. Wir beide landeten etwas unsanft auf dem Boden. Rocko war (wie üblich) sofort zur Stelle, um seiner Angebeteten aufzuhelfen. Ich durfte alleine sehen, wie ich klar kam. Aber war Drew mir nicht gefolgt? Ich schaute mich um, da sah ich ihn, wie er mit Händen in den Hosentaschen ins Pokemon-Center geschlendert kam. Mein Herz begann, ein paar Takte höher zu schlagen, bis ich seinen emotionslosen Gesichtsausdruck registrierte. Dieser Blick löste in mir eine eisige Kälte aus. Lucia und Ash gesellten sich zu unserer kleinen Gruppe.
    "Ah, Maike, nach dir habe ich gesucht.", begann Joy. "Die Wettbewerbsverwaltung hat eben angerufen. Sie müssen den Wettbewerb leider absagen."
    "Was?! Wieso?", platzte es aus Lucia und mir gleichzeitig heraus. In einer anderen Situation hätten wir über diesen dummen Zufall gelacht, aber nicht jetzt.
    "Den letzten Regenfällen hat das alte Gebäude nicht stand gehalten. Die Kellergänge stehen unter Wasser und alles oberhalb davon ist halb durchnässt." Auf das Mitleid in Joy's Augen konnte ich getrost verzichten. Immerhin war es ja nicht sie, die quer durch die Regionen reiste, um die Chance auf ein kleines Band zu haben. Doch was mich am meisten beunruhigte war, dass Drew seit Schwester Joy's Erklärung kein einziges Wort gesagt hatte, und dieser Blick... Hatte ich ihn etwa gekränkt, als ich wegen des Wettbewerbes, der jetzt sowieso ins Wasser fiel, abgehauen war? Ich wollte gerade ansetzen, zu sprechen, da kam Ash mir zuvor.
    "Ok, dann haben wir ja nur noch meinen Arenakampf vor uns! Na los, worauf warten wir?", gröhlte er. Wenn Blicke töten könnten, hätte es ihn in diesem Augenblick erwischt. Diese Seite hatte ich früher nie an ihm bemerkt. Und Drew... sein Blick hätte mich glatt umgebracht, als er ins Pokemon-Center gekommen war.
    "Ash, wie kannst du nur so teilnahmslos sein?!", keifte Lucia den Schwarzhaarigen an. Das sie sich mit ihm anlegte, war klar. Bevor Ash irgendetwas Falsches erwidern konnte, sprach ich für ihn.
    "Nein, Lucia. Er bedauert es zutiefst. Aber dann lasst uns das jetzt hinter uns bringen." Ich schob die beiden Streithähne Richtung Ausgang, Rocko kam auch nach. "Drew, kommst du?" Er schnaubte verächtlich, ehe er uns folgte. Jedes Mal ein kleiner Riss in meinem Herzen, jedes Mal ein kleiner Riss.




    Weideburg's Arenaleiter war Marinus, ein durchtrainierter, bemalter Mann mittleren Alters, dessen Spezialität Wasser-Pokemon waren. Seine Arena glich einer runden Kuppel, die von innen größer wirkte als von außen. Ash hatte sich bereits an einer Seite des Kampffeldes, welches ein Wasserareal mit einzelnen kleinen Moorinseln war, aufgestellt. Auf der anderen Seite befand sich Marinus.
    Lucia, Rocko, Drew und ich saßem am Rand der Arena, dessen Decke von Malereien anmutiger Wasser-Pokemon verziert wurde. Ich saß zwischen Lucia und Drew und jedes Mal, wenn ich versucht hatte, seine Hand zu halten oder sonst irgendwie seine Nähe suchte, rückte er ein Stück von mir weg. Ich verstand die Welt nicht mehr. Das war doch sonst nicht seine Art! Nur schwer konnte ich mich auf den Kampf konzentrieren, der gleich beginnen würde. Ash war nervös, ich merkte es ihm an, obwohl er sich bemühte, es nicht zu zeigen.
    "Ein 3 gegen 3 Kampf. Das Match ist beendet, wenn alle 3 Pokemon einer Seite nicht mehr weiterkämpfen können!", verkündete der Schiedsrichter, der ausnahmsweise nicht Rocko war. "Der Herausforderer darf anfangen!"
    "Ok, dann wollen wir mal. Staravia, du bist dran!", rief Ash und warf den Pokeball seines Flug-Pokemon, das sogleich erschien.
    "Los, Garados.", brummte der Arenaleiter mit tiefer Stimme und ließ sein gewaltiges Pokemon frei. Staravia war ein Witz dagegen. Ash musste dann wohl auf das Tempo seines Partners setzen.
    "Staravia, Bodycheck!", lautete sein erster Befehl. Der braune Vogel gehorchte, stürzte sich mit all seiner Kraft auf den Gegner.
    "Drachenwut, Garados.", konterte Marinus. Hohe Wasserfontänen schossen empor, gemischt mit kaltem Feuer und vereitelten Staravia's Angriff. Das Flug-Pokemon wurde durch die Luft geschleudert, landete unglücklicherweise auf einer der mit Schlamm bedeckten Inseln. Es steckte fest. Seine Versuche, sich zu befreien, scheiterten kläglich. Neben mir gab Lucia einen ängstlichen Laut von sich, Drew verfolgte den Kampf mit neutraler Miene. Ließ ihn das alles denn völlig kalt? Ash und er waren zwar nicht die besten Freunde, aber man könnte doch wenigstens ein bisschen Mitgefühl zeigen.
    Auch Ash wurde zunehmend hibbeliger. Wenn bei ihm etwas nicht auf Anhieb klappte, verhielt er sich immer so. "Jetzt Lake!" Kurz bevor die starke Wasser-Attacke Staravia traf, schaffte es der Vogel, sich zu befreien und entkam im letzten Moment. Sein Trainer fletschte die Zähne. Er überlegte. Ich hoffte für ihn, dass ihm die Idee, mit Staravia's Wendigkeit zu trumpfen, früh genug einfiel. Das tat sie.
    "Staravia, Aero-Ass!", rief er seinem Pokemon zu. Mit spitzem Schnabel und weit gespreitzten Flügeln schnitt es Garados, welches noch zu überrascht war, alsdass es sich hätte wehren können. "Und jetzt Ruckzuckhieb!" Staravia griff immer wieder von allen Seiten an, Garados wurde wütender und wütender - und leicht verwirrt. Es versuchte, seinem flinken Gegner zu folgen, den Blick auf ihn zu richten. "Ok, beende es mit Flügelschlag!"
    Zack! Das war es gewesen. Taumelnd und schwankend fiel Garados ins Wasser. Seine Größe erzeugte einen riesigen Platscher, der sogar meine Freunde und mich erreichte und einen leichten Niederschlag verursachte.
    "Oh nein, meine Haare!", hörte ich Lucia kreischen. Typisch. Ich nahm keine Notiz von ihr, sondern konzentrierte mich weiterhin auf den Kampf, sofern das bei Drew's abweisendem Verhalten mir gegenüber möglich war. Ash und Marinus riefen ihre Pokemon zurück.
    "Sehr gut, du besitzt Ehrgeiz. Das gefällt mir, aber bilde dir nichts darauf ein. Noch hast du mich nicht besiegt!", lachte der Arenaleiter und schickte sein nächstes Pokemon in den Kampf. Morlord. Mit Pikachu konnte Ash da wenig ausrichten, das sollte er eigentlich wissen.
    "Gib dein Bestes, Knilz!" Er ließ wahrhaftig ein kleines Knilz kämpfen? Ok, seine Entscheidung, trotzdem...
    "Ich bin mal gespannt, was Ash da vorhat.", meldete sich Rocko, ohne den Blick vom Geschehen abzuwenden. "Knilz ist zwar vom Typ her im Vorteil, doch in einer Wasser-Arena..." Ich teilte seine Bedenken, Lucia scheinbar ebenfalls. Seit der Kampf begonnen hatte, hatte sie kein Wort mehr von sich gegeben - wie Drew. Nur war ihr Blick längst nicht so gefühllos wie seiner.
    "Morlord, Schlammbombe!", befahl Marinus. Ein aus wässrigem Schlamm bestehender Ball flog auf Knilz zu. Wenn es im Wasser landete, war es veloren.
    "Spring zur nächsten Insel, Knilz!" Mit einem kräftigen Hops wich es der Attacke aus und landete auf der nächsten kleinen Moorfläche. "Jetzt Kugelsaat!" Unzählige Samenkörnchen kamen aus dem Mund des kleinen Pflanzen-Pokemon.
    "Schlag sie mir Rutenschlag zurück, Morlord!" Es klappte. Die Attacke wurde zurückgeschleudert und traf ihren Urheber. Nur knapp konnte es sich auf der kleinen Insel halten. Es hatte sichtlich zu kämpfen und sein eigener Angriff hatte es zusätzlich geschwächt. "Slam-Attacke, los!" Morlord schwamm mit atemberaubender Geschwindigkeit auf Knilz zu, dass sich nur mit Mühe auf den kleinen Beinen halten konnte.
    "Warte auf mein Zeichen!", schrie Ash. Morlord kam immer näher, bis es aus dem kühlen Nass sprang und nun direkt über Knilz war. "Jetzt spring!" Mit letzter Kraft hüpfte Knilz in die Luft, Morlord knallte in den moorigen, weichen Boden und blieb stecken. "Schnell, Megasauger!" Knilz schoss grün leuchtende Ranken auf seinen wehrlosen Gegner. Sie kosteten ihn jede Sekunde Energie. Der Finalschlag. Morlord war besiegt.
    Seufzend rief Ash sein Pflanzen-Pokemon zurück. Auch Lucia und Rocko waren sichtlich erleichtert. Nur Drew schenkte dem Schwarzhaarigen ein verächtliches Schnauben.
    "Mal sehen, ob du mit deinem nächsten Gegner auch so leicht fertig wirst. Bojelin, los!" Ein oranges, otterähnliches Pokemon kam zum Vorschein. Lucia zog ihren Pokedex zu Rate: "Bojelin, das Meereswiesel-Pokemon. Mit aufgeblasenem Schwimmreif kann es Menschen auf em Rücken tragen. Lässt es Luft ab, taucht es unter."
    "Ok, Pikachu, bist du bereit?"
    "Pikaa!", stimmte das Elektro-Pokemon seinem Trainer zu. Elektrische Blitze zuckten an seinen Wangen und zeigten seine Angriffslust. Ein leichtfüßiger Satz reichte aus, damit es sicher auf einer der Moorinseln landete.
    "Pikachu, Donnerblitz!" Kraftvolle Blitze erhellten die Arena, als sie auf Bojelin geschleudert wurden. Marinus reagierte souverän.
    "Bojelin, Sternschauer!" Dutzende, leuchtende Sterne flogen dem Donnerblitz entgegen und hieltem ihm stand. Sowas hatte ich noch nicht erlebt. Eine simple Attacke, die einen von Pikachu's Donnerblitzen aufhielt. Marinus hatte seine Hausaufgaben gemacht. Er nutzte Ash's kurzzeitige Verwirrung. "Setze einen Eiszahn hinterher!" Bojelin tauchte ab, sodass es für Pikachu unmöglich war, seinen Standort zu bestimmen. Schlagartig tauchte es hinter dem Maus-Pokemon wieder auf und rammte seine mit glitzerndem Eis bedeckten Zähne in den Rumpf des hilflosen Pikachu. Es fiepte schmerzerfüllt.
    "Jetzt Pikachu! Noch einmal Donnerblitz!" Bojelin erleidete einen direkten Treffer, dennoch ließ sein Biss nicht locker. Erst bei genauerem Betrachten sah ich, dass das Wasser-Pokemon seinen Schweif in das Moor gebohrt hatte und so den Angriff locker wegsteckte.
    "Schleudere es ins Wasser und dann Lake-Attacke!", befahl Marinus. Sein Partner gehorchte. Es warf Pikachu ins kalte Wasser, verweilte selbst jedoch auf der kleinen Insel, um die nächste Attacke auszuführen. Außer ein paar Luftblasen war von Ash's Pokemon nichts mehr zu erkennen.
    "Falls du mich hören kannst, Pikachu: Benutze Eisenschweif, um an die Oberfläche zu kommen! Eisenschweif!", brüllte Ash aus voller Kehle. Bange Sekunden. Wir alle hielten den Atem an. Plötzlich fing die Wasseroberfläche an zu brodeln. Mehr und mehr, bis sie sich teilte und eine gelbe, sich drehende Kugel zum Vorschein kam. Pikachu!
    "Das hält man ja nervlich nicht aus!", stöhnte Lucia. Sie zupfte schon die ganze Zeit vor Aufregung an ihrem Kleid herum.
    "Pikachu, Volttackle!", orderte Ash. Sein Pokemon hörte auf, sich zu drehen. Stattdessen umgab es sich mit Blitzen und schoss aus der Luft heraus auf Bojelin zu. Zu spät für eine Reaktion. Pikachu traf es mit voller Wucht und schleuderte es ins Wasser. "Donnerblitz, schnell!" Jetzt hatte Marinus' Pokemon keine Chance mehr. Das hell-blaue Wasser wurde von Funken und Blitzen durchzogen, Pikachu's letzter Attacke. Einige Sekunden vergingen. Dann endlich tauchte Bojelin wieder auf. Es trieb bewusstlos an der Wasseroberfläche.
    "Arenaleiter Marinus hat keine kampffähigen Pokemon mehr. Somit ist der Sieger der Herausforderer, Ash aus Alabastia!", bestimmte der Schiedsrichter.
    "Super gemacht, Kumpel!", jubelte dieser, als ihm sein gelber Partner in die Arme sprang. Rocko lächelte stolz und zufrieden, Lucia hörte endlich damit auf, Stoßgebete in den Himmel zu schicken und ich begann zu applaudieren.
    "Ash." Marinus war zu ihm getreten. "Hiermit überreiche ich dir den Fennorden. Das war ein exzellenter Kampf."
    "Danke!", strahlte Ash und nahm das Zeichen für seinen Sieg dankbar an. "Aber du warst auch ein harter Gegner!"
    "Ash, man duzt fremde Leute nicht einfach so! Schon gar nicht Erwachsene!", ermahnte ihn Lucia. Sie stieß ihm leicht ihren Ellbogen in die Seite. Wir verließen die Arena, um uns im Pokemon-Center zu erholen und uns auf die Weiterreise vorzubereiten. Drew ging diverse Meter hinter uns. Er würdigte mich keines Blickes. Seine Augen funkelten im seichten Licht der bereits untergehenden Sonne, als wir nach einem harten Tag durch die verschlammte Stadt wandelten. Ich würde mit ihm reden. Musste. Aber nicht heute. So sehr mich sein Verhalten auch verletzte, so war ich heute einfach zu müde, um mir darüber den Kopf zu zerbrechen.




    soo, endlich ist auch dieses kapitel da. ich persönlich muss sagen, dass ich es nicht so gelungen finde wie manch andere kapis von mir aber naja. dafür hau ich aber gleich den ersten teil des Finales raus ;) ich hoffe der ist mir wenigstens besser gelungen

  • Finale: Showdown in Schleiede (Teil 1)





    (Drew)
    Na super. Ash hatte seinen (wie er mir schon so oft erzählt hatte) 3. Orden gewonnen, der Wettbewerb war ausgefallen und wir befanden uns auf dem Weg nach Schleiede. Ich konnte einfach nicht glauben, dass Maike sich wegen eines blöden Wettbewerbs von mir losgerissen hatte, von mir, der sie stets hatte beschützen wollen, doch es nicht konnte, weil mein Ego es mir bis vor Kurzem noch verwehrt hatte. Bedeutete ihr der Kuss denn gar nichts?
    Die Brünette lief einige Meter voraus, zusammen mit Ash, Lucia und Rocko durch den feinen Sand. Ich ließ meine Pokemon Vulnona, Smettbo, Libelldra und Roselia aus ihren Bällen, um sie an diesem wunderschönen Strand und dem herrlich blauen Meer teilhaben zu lassen. Die anderen taten es mir gleich. So tobten hier etwa 15 Pokemon herum, voller Lebensfreude und ohne Probleme. Ich bemerkte, wie Maike sich ab und zu zu mir umdrehte und mich traurig ansah. Ich ignorierte es. Sie hatte mich zutiefst verletzt. Dieser eine Augenblick war so magisch gewesen, ich hatte ihr quasi all meine Gefühle für sie gestanden - und sie machte alles kaputt wegen eines unwichtigen Wettbewerbs! In diesem Moment hätte sie mich für Geld, Erfolg und Karriere eingetauscht, ohne mit der Wimper zu zucken, das war es, was mich so wütend machte und so enttäuschte.
    "Ok, Drew, ich halte es einfach nicht mehr aus. Was ist dein Problem?" Die Brünette drehte sich zu mir um, blickte mich mit flehenden Augen an. Psychische Tricks funktionierten immer noch am besten bei ihr.
    "Du hast mich da stehen lassen, wegen eines Wettbwerbs! Ich dachte du... wir..."
    "Du dachtest was?" Lucia und Ash beäugten verwundert das Geschehen, während Rocko schon weiterging. Wenigstens einer, der die Privatsphäre anderer Leute noch respektierte. Denn noch ging es sie nichts an, was zwischen Maike und mir vorgefallen war. Noch nicht.
    "Ich dachte, es wäre genug Zeit zwischen uns vergangen, in der rein gar nichts passiert ist. Weißt du, wie lange ich darüber nachgedacht hab? Über dich? Maike, es war die Hölle für mich, dich nicht zu sehen! Ich konnte es zwar eine Zeit lang unterdrücken, aber seit ich hier in Sinnoh bin..." Lucia begann zu grinsen, während Ash anscheinend immer noch nicht verstand. Der Junge würde es nichtmal kapieren, wenn ihm die 3 besonderen Worte direkt ins Gesicht sprüngen.
    "Warum bist du dann überhaupt gegangen?", murmelte Maike leise. Tränen rannen ihr Gesicht entlang. Diese Frage hatte ich mir wieder und wieder gestellt und die Antwort schmerzte jedes Mal.
    "Weil ich dich vergessen wollte. Ich dachte, du würdest meine Fähigkeiten, mein Training beeinträchtigen..." Sie schüttelte langsam den Kopf, vor Entsetzen oder vor Wut, ich wusste es nicht.
    "Ich weiß nicht, was ich glauben soll.", jammerte die Braunhaarige. "Du bist so anders geworden, Drew. So viel besser. Und jetzt kommst du mit sowas. Es tut mir so Leid, ich habe das nicht gewollt, es war nur so eine Art Reflex..." Das war es, was ich hören wollte. Es tat ihr Leid. Und jetzt tat es mir weh, sie so traurig zu sehen.
    "Soll ich dir die Sache von vorhin nochmal zeigen? Wir wollen ja nicht, dass du sie so schnell wieder vergisst.", entgegnete ich mit einem offenen Lächeln. Natürlich konnte sie es nicht von einem Moment auf den anderen vergessen, was ich getan und gesagt hatte, dennoch hoffte ich auf eine schnelle Versöhnung. Ich würde es nicht aushalten, erneut für längere Zeit nicht mit ihr reden zu dürfen.
    "Ich habe eine bessere Idee.", sagte sie nach einer kurzen Pause, in der sie sich die Tränen aus dem Gesicht wischte. "Ich führe es dir vor und du... korrigierst mich gegebenenfalls." Diesmal war sie es, die die Initiative ergriff, ihre Arme um meinen Hals schlang und mich leidenschaftlich küsste - vor den erstaunten Augen ihrer Freunde. War das die Maike, die mir in Hoenn zum ersten Mal begegnet war? Nein. Das war keine verunsicherte, leicht eingeschüchterte Maike mehr, die jedes Wort für bahre Münze nahm. Die jetzige Maike war perfekt, so, wie sie war.



    (Paul)
    Lange, dunkle Korridore, tausende von Türen, eine geheimnisvoller als die vorherige - das war also das Galaktik-Hauptquartier in Schleiede, meiner Heimatstadt. Meine Pokemon hatten sie mir weggenommen und sie in irgendeinen Raum gesperrt, den ich in diesem Irrgarten sowieso nicht wiederfand. Ich wurde von 2 türkis-haarigen Typen festgehalten, sie zerrten mich einen blauen Flur entlang. Andere Rüpel kamen uns ab und zu entgegen, grinsten mich hämisch an wie ein Dieb den Polizisten, dem er gerade entkommen war. Die beiden Männer führten mich in einen großen, mit türkisen Kacheln und einer Spur dunkleren Bodenfliesen ausgelegten Raum, in dem 3 Glasbehälter standen. An ihnen waren unzählige Kabel befestigt.
    Man fesselte mich mit Handschellen an ein über mir verlaufendes Heizungsrohr, von hier aus konnte ich alles überblicken. Gegenüber von mir, auf der anderen Seite des Zimmers, standen mehrere Computer, die durch die zahlreichen Wissenschaftler und Rüpel, mit denen sich dieser Raum nach und nach füllte, bedient wurden. Von Zeit zu Zeit begutachteten mich kleine Grüppchen von ihnen mit regem Interesse, fuhren aber nach wenigen Minuten mit ihrer Arbeit fort.
    Plötzlich sprang die Tür auf und ein junger Mann mit blauen Haaren trat herein, 3 Bälle in den Händen. Violett.
    "Seelenbälle...", murmelte ich vor mich hin. In einem von ihnen befand sich Tobutz, das wusste ich. Sollten die anderen beiden...? Der Blauhaarige schritt auf die 3 Glasbottiche zu, öffnete sie und legte je einen der violetten Bälle hinein, ehe er sie wieder schloss.
    "Kommt heraus.", orderte er tonlos, den Blick starr auf die Maschinen gerichtet. Ich hatte recht. Obwohl kein greller Lichtblitz die Pokemon preisgab, so öffneten sich die Seelenbälle und gaben die 3 Hüter der Seen frei: Vesprit, vom See der Wahrheit. Selfe, vom See der Stärke. Tobutz, vom See der Kühnheit. Sie waren von einer finsteren, gar schwarzen Aura umgeben und ihre Augen sowie der Stein auf ihren Köpfen glühten in einem furcheinflößenden rot. Ich widerstand nur schwer dem Drang, so etwas wie "Lass sie frei!" oder "Was immer du vorhast, hör auf damit!" zu gröhlen, da meine bereits ausweglose Lage schon schlimm genug war. Doch das war auch gar nicht nötig, denn dieser Blaufreak kam von ganz allein auf mich zu. "Hast du Angst?" Ich bemerkte, dass er neben seinen blauen Haaren stechend blaue Augen besaß.
    "Wieso sollte ich Angst vor Team Galaktik haben?", antwortete ich. Mutig, jedoch ebenso sehr gefährlich.
    "Vielleicht, weil wir dich gefangen genommen und diese legendären Wesen geschnappt haben? Du hast ja keine Ahnung, wie mächtig wir sind."
    "Nein, das muss ich auch nicht, weil du es mir sicher gleich erläutern wirst."
    "Vorlauter, kleiner Giftzwerg.", zischte mein Gesprächspartner, ohne den Blick abzuwenden. "Dennoch werde ich leider nicht derjenige sein, der dir unsere Macht demonstriert. Und merk dir eins, Bürschchen: Wir wissen mehr über sich, als du denkst. Mars!" Eine rot-haarige, junge Frau in einem grauen, weiten Minikleid kam herein. Ich schätzte sie in etwa auf dasselbe Alter wie der Blauschopf. "Er gehört dir."
    "Danke, Saturn.", verabschiedete Mars ihren Kollegen. "Wir sind uns doch schon in Ewigenau begegnet, nicht wahr? Du hast diese kleine Göre beschützt, die rumgeschnüffelt hat. Lucia, oder wie sie hieß." Den letzten Teil betonte sie so abschätzig, wie es nur ging. Die Rüpel und Forscher, die unsere Konversation verfolgten, grinsten entweder oder blickten mich teilnahmslos an.
    "Ihr werdet sie in Ruhe lassen!"
    "Jupiter hat dir doch sicher schon erzählt, dass ich dir diesen Wunsch nicht erfüllen kann. Sie weiß zu viel."
    "An ihren Freunden kommt ihr nicht so leicht vorbei. Sie werden alles tun, um sie zu beschützen."
    "Genau wie du?" Sie hatte mich. Es war unbestreitbar, natürlich würde ich alles für Lucia tun, doch ich schwieg lieber, alsdass ich etwas Falsches von mir gab. "Hab ich's mir doch gedacht. Aber keine Sorge, unsere Spione haben sie und ihre kleinen Begleiter am Strand von Weideburg gesichtet."
    "Nein." Ich fiel in ein bodenloses, schwarzes Loch, aus dem es kein Entrinnen gab. Sie war auf dem Weg hierher, nichtsahnend, was Team Galaktik plante. Schutzlos ausgeliefert.
    "Oh doch. Und bald bist du mit ihr auf ewig vereint." Das durfte nicht geschehen. Mein Leben war wertlos im Vergleich zu ihrem. Ich würde sie schützen, selbst wenn es meinen Tod bedeutete. Sie war es wert. "Bis dahin..." Mars holte ein Bronzong aus seinem Pokeball. "Bronzong, Ladestrahl!"






    ok dieses kapitel war jetzt auch nicht unbedingt soo lang, aber man soll ja nichts überstürzen, wie es so schön heißt ;)
    der spanndende teil kommt erst noch! 8-)

  • Dass Maike mal nichts einfällt ist schon ne große Sache,
    aber wenn sie Drew sagt, dass das an ihm liegt,
    wird er sicher wieder Arrogant und Hochnäsig, genau das was sie braucht.
    Aber vielleicht reicht seine Liebe auch?
    Ich finds super, dass er sie geküsst hat! :love: endlich!
    Da hat Weideburg Drew aber einen Gefallen getan,
    Irgendwie erinnert er mich jetzt aber an Paul und zwar sehr.
    Okay, Ashs Reaktion war ja jetzt nicht allzu überraschend. :)
    Lucia und ihre Haare, da darf kein Wasser ran :D
    Ich muss sagen, ich fand den Kampf wirklich gut beschrieben,
    auch die Attacken waren sehr lebhaft.
    Na dann gleich das zweite Kap hinterher: :)
    Ihr Verhalten hat stark an seinem Ego gekratzt, ist aber verständlich.
    Jaja, Rocko ist auch einfach der Beste aus der Gruppe,
    wenn man von seinem Tick für Rocky und Joy absieht.
    Sie ist perfekt, ja da hat er recht, auch wenn manchmal ein wenig naiv.
    Das er immer noch gefangen gehalten wird,
    die scheinen ja doch zu wissen, wer ihre Feinde sind.
    Die legen wirklich ein gutes Verhalten an den Tag,
    ganz Team Galaktik, und das sie seine Schwäche ausnutzen. -.-
    Na, wir werden ja noch sehen, ob TG an Ash& Co vorbeikommt,
    oder ob sies diesmal sind, die Paul befreien. Bis zum nä. Kap :thumbup:

  • Finale: Showdown in Schleiede (Teil 2)




    (Lucia)
    Schleiede war groß. Nicht so groß wie Herzhofen, aber schon recht enorm. Ok, verlaufen konnte man sich glaube ich nicht, dennoch würde ich aufpassen müssen, bei meinem Orientierungssinn...
    Die Sonne strahlte auf die in Fels geschlagene Metropole, wie sie sich selbst bezeichnete, und ließ die Fenster der teils sehr hohen Häuser und Wolkenkratzer blitzen. Eigentlich ein wunderschöner Tag. Zwitschernde und trällernde Staravia, die ihre Nester bauten, schönes Wetter, belebte Straßen. Trotzdem gab es hier etwas, das mir nicht ganz behagte. Seit wir Schleiede betreten hatten (Maike hatte den ganzen Weg hierher fest Drew's Arm umklammert und wie ein Honigkuchenponita gegrinst) hatte sich ein flaues Gefühl in mir breit gemacht, das immer größer wurde mit jedem Schritt, den wir in Richtung der Stadtmitte setzten. Es verdrängte sogar kurzfristig den Schmerz, den ich nach wie vor in mir trug. Mittlerweile war es zwar schon fast normal, mit dieser inneren Leere zu reisen, doch in meinem Herzen würde ich mich nie daran gewöhnen. Wenn ich Drew und Maike so zusammen sah, bildete sich ein Korken in meinem Hals, der mir die Luft nahm. Sie hatten alles, was sie wollten. Sie hatten einander. Und mir wurde es verwehrt, jemanden zu haben, dem ich blind vertraute, der alles für mich war. Jemanden, dem mein Leben galt.
    Meine Freunde schien das alles nicht sonderlich zu kümmern. Ok, ich hatte ihnen nichts von Paul erzählt, aber niemand außer Drew hatte bemerkt, dass es mir schlecht ging und sich um mich gesorgt. Nach dem Kuss von Maike und Drew (und ich ging davon aus, dass es nicht der erste war) hatte Ash leise vor sich hingegrummelt, während Rocko und ich uns über Wettbewerbe und dergleichen unterhalten hatten und unser neustes Liebespaar in einigem Abstand hinter uns hergeschlendert war. Es war für mich von Anfang an klar gewesen, dass Maike mit Drew zusammenkommen würde, auch, als meine Freundin es zunächst geleugnet hatte. Selbst Ash hätte es zumindest erahnen können. Die beiden Verliebten betrachteten neugierig die vielen Gebäude, zeigten sich gegenseitig die Stadt. Ash und Rocko waren sowieso uninteressant für mich. Ich beschäftigte mich zunächst eher mit der eisigen Kälte, die über meinen zitternden Körper kroch. In dieser Stadt geschah etwas, von dem ich wissen sollte, es aber nicht tat und das beunruhigte mich ungemein. Am liebsten hätte ich meine Freunde gepackt und hier weg geschleppt, jedoch hielt mich irgendetwas hier fest - oder irgendjemand. Von überall spürte ich Blicke. Augen, die mich verfolgten. Gnadenlose Augen.
    "Oh, sieh mal Drew! Ein Kaufhaus!", quäkte Maike hinter mir. Ein tiefer Seufzer folgte, aber kein Widerwort. Tja, Drew, dann konntest du jetzt diesen Part übernehmen und ich konnte mich mit meinen Problemen auseinandersetzen. Ash und Rocko nahmen von alldem keine Notiz. Vermutlich suchte Ash schon die nächste Arena und Rocko das nächste Pokemon-Center, wo eine ihn stets abweisende Schwester Joy wartete. Obwohl die Sonne sich langsam dem Horizont näherte, zerrte Maike ihren grün-haarigen Freund an unserer 3er-Gruppe vorbei zum hiesigen Kaufhaus, wobei sie uns zurief, dass wir ihnen doch 2 Betten im Pokemon-Center reservieren sollten. Ich blieb stehen und sah ihnen gedankenverloren nach, während Ash und Rocko einfach weitergingen. In meinen Träumen ersetzte ich Maike durch mich und Drew durch Paul. Wie hatte es nur so weit kommen können, dass dieser eine Junge mich so um den Verstand brachte?
    Plötzlich erwachte ich aus meinem Tagtraum und fand mich in einem dichten, weißen Nebel wieder. Ich sah weder die Hand vor Augen noch irgendeinen meiner Freunde oder gar einen Passanten, den ich um Hilfe hätte bitten können. Selbst die Sonne konnte ich nicht mehr erkennen. Meine Pokemon hatte ich noch, doch sie würden nicht sehr viel nützen, da keines von ihnen eine Attacke besaß, die den Nebel hätte auflösen können.
    "Ash? Rocko? Seid ihr hier irgendwo?", rief ich mit zittriger Stimme. Keine Antwort. Kein Vogelgesang. Nichts. Das Paniktier in meinem Kopf erwachte, tobte und fauchte lauter denn je, als ich mich vorsichtig durch die Nebelbank tastete. Immer noch klebten die beobachteten Blicke auf mir und ich war mir sicher, dass das keine Einbildung war. "H-Hallo? Ist hier jemand?" Schlagartig wurde ich von einer sehr kräftigen Person festgehalten und zu Boden gedrückt. Automatisch riss ich die Augen auf und wollte schreien, doch man hielt mir ein feuchtes Tuch vor Nase und Mund. Ich versuchte verzweifelt, mich zu wehren, wer wusste, was diese Person mit mir vorhatte, aber meine Augen wurden so schwer und mein Denken verlangsamte sich, bis es zum Stillstand kam. Ein schwarzer Schleier bildete sich vor meinem Sichtfeld - ich wurde bewusstlos.


    In der Ferne bemerkte ich Bewegungen an mir. Jemand zerrte oder schleppte meinen kraftlosen Körper, meine Fußspitzen schleiften über den glatten Boden. Wo war ich? Und was war passiert? Ich musste in einem Zustand ähnlich dem Delirium sein. Alles, was ich wahrnahm, geschah gedämpft und weit weg von rationalem Denken und ich sah nichts als unendliche Finsternis. Stimmen ertönten, faselten für mich unverständliche Worte. Nur eine Illusion?
    Meine Augen waren wie Blei, zu schwer, alsdass ich sie hätte öffnen können, um in die Wirklichkeit zurückzukehren, die höchstwahrscheinlich eine schlechte Überraschung für mich parat hielt. Das Letzte, an das ich mich bewusst erinnern konnte, war Nebel. Weißer, stickiger Nebel, in dem ich... Ja, was war dort geschehen? Vor meinen geschlossenen Augenlidern tanzten und spielten verschiedene Formen. Silhouetten, die keinen Sinn ergaben und wieder verschwanden, je mehr man versuchte, sie zu erfassen. Farben, die ich noch nie zuvor gesehen hatte und trotzdem erkannte. Ich hörte ein lautes Knirschen, vermutlich eine Tür oder Ähnliches. Die Silhouetten wichen einem hellen Orange-Ton, der die Finsternis und Benommenheit aus meinem Kopf nahm. Allmählich kehrte mein klarer Verstand zurück, ich schaffte es, meine Augen zu öffnen. Zunächst wandelten nur verschwommene Gestalten durch mein Blickfeld, doch nach mehrmaligem Blinzeln klärte sich mein Sehvermögen.
    Graue Uniformen. Türkise Haare. Ich war vom Regen in die Traufe geraten. Viele von denen wuselten durch den Raum, dessen Licht mich nach wie vor ein wenig blendete. Manche musterten mich kurz, ehe sie vorbeischritten, andere würdigten mich keinen Augenblick. Ich schaute zögerlich an meinen Armen hoch. Sie wurden von 2 Kerlen festgehalten, die etwa die Kraft eines Turtoks zu haben schienen, trotzdem trugen sie dieselbe Kleidung wie der Rest von Team Galaktik.
    "Lasst mich los...", murmelte ich immer noch benommen. Sobald ich begann, mich leicht zu wehren, verfestigte sich der Griff der Rüpel und ich schrie auf vor Schmerz. Irgendetwas Schlimmes würde mit mir geschehen. Diese Erkenntnis war schon in mir gewesen, als ich mehr oder weniger aufgewacht war.
    "Versuch es erst gar nicht.", lachte eine Frauenstimme. "Je mehr du dich wehrst, desto schmerzhafter wird es für dich." Eine lila-haarige Dame stellte sich triumphierend vor mich. Ihr Anzug war teilweise aufgeschnitten, betonte jedoch ihre schlanke Figur.
    "Wer sind Sie und was mache ich hier?", stöhnte ich leise. Es erforderte aus unerklärlichen Gründen ernorm viel Kraft für mich, zu sprechen. Ich versuchte, mich nur auf ihre Stimme zu konzentrieren und das Gemurmel im Hintergrund auszublenden. Sie war diejenige, die mir Antworten geben konnte.
    "Ich bin Commander Jupiter. Du bist einer der wenigen Glücklichen, die das Innere des Team Galaktik Hauptquartiers in Schleiede zu Gesicht bekommen. Fast schade, dass du es niemandem mehr erzählen kannst"
    "Sie wollen mich umbringen?", fragte ich rhetorisch. "Na, da bin ich ja mal gespannt." Ich wusste, ich sollte mich nicht soweit aus dem Fenster lehnen, doch dieser Tussi zollte ich keinerlei Respekt und mich ihr unterwerfen - auf keinen Fall.
    "Das wirst du schon sehen. Doch zuerst lassen wir dich ein bisschen leiden, wie deinen kleinen Freund da drüben." Jupiter deutete mit dem Kopf nach rechts (von mir aus links). Mir stockte der Atem. Dort stand - oder vielmehr hang - der einzige Sinn in meinem Leben, an ein Rohr gefesselt. Sein Brustkorb hob und senkte sich regelmäßig, aber seine Augen waren geschlossen.
    "Paul! Was hast du ihm angetan?!", keifte ich die Lilahaarige an. Ich wehrte mich heftig gegen den Griff der Rüpel. Erst nach einem kurzen Nicken von Jupiter ließen sie mich los. Sofort rannte ich zu dem Jungen, der mir soviel Leid zugefügt hatte und trotzdem schon seit langer Zeit mein Herz besaß. "Bitte wach auf, Paul. Bitte." Sein Kopf bewegte sich, aber nicht viel. Sanft strich ich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Er war verletzt, doch es sah so aus, als würde er friedlich schlafen.
    Mittlerweile lösten sich die ersten Tränen aus meinen flehenden Augen. Er war nicht tot. Das war zwar gut, jedoch wusste ich nicht, wie schwer er verletzt war. "Tu es für mich, Paul.", wimmerte ich. "Trotz allem, was du mir angetan hast, verzeihe ich dir." Ich atmete einmal tief durch, sah ihn liebevoll an. Sogar jetzt, in dieser Situation, zauberte er mir ein kurzes Lächeln auf mein tränenerfülltes Gesicht. Ich wollte ihn nicht verlieren, er war die einzige Person, für die es sich zu leben lohnte. Nichts würde mich wieder von ihm trennen. Ich neigte meinen Kopf leicht zur Seite, kam seinem Gesicht immer näher. In dem Moment, als sich unsere Lippen ein zweites Mal berührten, explodierte in mir ein Feuerwerk der Gefühle. Team Galaktik war egal. Jupiter war egal. Meine Freunde waren egal. Sollten es doch alle wissen. Ich wollte diesen einen Jungen, und zwar nur diesen - mehr nicht. Seine Lippen waren so warm und überraschend weich, mein Verstand schmolz regelrecht dahin.
    Plötzlich bewegte er sich. Sein Kopf, der vorher reglos herabgehangen hatte, richtete sich auf und presste sich stärker gegen meinen. Er erwiderte meinen Kuss, so intensiv, als wären wir schon seit Ewigkeiten zusammen. Ich löste mich (wenn auch nur ungern) von ihm und blickte ihn unsicher an. Auch er öffnete langsam seine dunklen Augen, lächelte leicht. Doch dann verfinsterte sich seine Miene.
    "Wie kommst du hierher?", fragte er forsch. "Du musst von hier verschwinden!"
    "Das kann ich nicht und das werde ich nicht. Nicht ohne dich." Meine Arme schlangen sich um seinen Oberkörper, ich drückte mich an ihn. In seiner Nähe zu sein, machte mich einfach nur glücklich. Er legte sachte seinen Kopf auf meinem ab.
    "Hach, wie rührend.", schlaltete sich Jupiter ein. "Eine junge Liebe, endlich wieder vereint."
    "Lass wenigstens Lucia gehen!", rief Paul. Seine Stimme klang zornig - und flehend.
    "Das hab ich dir doch schon erklärt, Süßer. Das kann ich nicht."