Final Fantasy RPG: Tränen der Erde - Spieltopic

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  • Maiwyan verdrehte nur leicht die Augen und folgte Senshi, der mal wieder seinen Weg mit Leichen pflasterte. „Wie kann man nur so verschwenderisch mit Leben umgehen?“, wunderte sich der Ritter abfällig im Stillen. Mit diesem Söldner würde er wohl nie warm werden. Er hoffte inständig, ihre Wege würden sich nach dem geglückten Ausbruch trennen.


    Wenig später erreichten sie eine Weggabelung, auf der sie auf andere ehemalige Insassen der Sammelzelle stießen. Darunter Valeria, Mao, ein recht unscheinbarer Kerl und die beiden Anführer. Maiwyan stellte fest, dass die Gruppe, der er selbst angehörte, bei weitem die Größte war. Inständig hoffte er, dass die Übrigen es ebenfalls geschafft hatten, den Wachen Parole zu bieten. Denn diese kleine Gruppe, die nun vor der Türe zur Waffenkammer stand, war angesichts der übervollen Zelle, aus der sie geflohen waren, erschreckend kümmerlich. Sky sprengte kurzerhand die schwere Tür auf und wies alle an, sich ihre Waffe zu schnappen. Ein erwartungsvolles Leuchten trat in die Augen des Maskierten, als er die Waffenkammer betrat. Er wandte sich erst gar nicht den Regalen zu, auf denen die stärkeren und wie es schien auch wertvolleren Schwerter untergebracht waren, sondern steuerte auf einen Haufen mit rostigen und verkommenen Schwertern zu. Wie er es sich gedacht hatte, fand er dort recht schnell die zerschlissene, armselige Scheide, aus der ein heller Knauf ragte. Es schien, als hätten sich die Soldaten von dem schmuddeligen Äußerem seiner Waffe nur zu leicht täuschen lassen und sie als wertlosen Müll eingestuft.


    Mit einem leisen Lächeln befestigte er die Scheide an seinem Gürtel. „Schön dich wieder zu haben, meine Schöne.“, murmelte er leise. Er wollte gerade die Kammer wieder verlassen, als ihm die Aufforderung Skys, alles was nützen könnte mitzunehmen, einfiel. So hob er sein Ersatzschwert, welches er zuvor abgelegt hatte, wieder auf, steckte es in eine passende Scheide und griff sich zwei Weitere aus einem Regal, die er sich an der rechten Seite an den Gürtel hängte. Eventuell würden sie noch jemandem hilfreich sein. So ausgerüstet verließ der Maskierte die Kammer wieder und wartete mit den anderen, bis auch der General fluchend den Raum verließ und verkündete, dass seine Waffe nicht auffindbar sei. Im Gegensatz zu Sky, der ihn dafür hänselte, konnte Maiwyan sehr gut nachempfinden, wie der Schwarzhaarige sich fühlen musste. Auch für den Tagelöhner war seine Waffe sein ein und alles.


    Ein tiefes Knurren deutete die Ankunft neues Ärgers an. In Erwartung eines weiteren Feindes wandte der Maskierte sich um und erblickte ein ganzes Rudel gepanzerter Höllenhunde. Mao erledigte ohne große umschweife eine der Bestien und verschwand in einem Gang. Kurz darauf folgten auch Senshi, die beiden blonden Mädchen und der Junge, der ebenfalls in der Gruppe des Ritters gewesen war, ihrem Beispiel. Maiwyan hätte es ihnen wohl gleich getan, aber Flaimes Flammenshow lenkte ihn doch ziemlich ab. Mit Sorge betrachtete er, wie sie mit ihrer brennenden Magie eine der Bestien umschloss und ihr so jegliche Fluchtmöglichkeit nahm. Mit dem Tod des Hundes, der dieser Aktion unweigerlich folgte, erloschen die Flammen zum Glück wieder. Allerdings stand die Rothaarige im Nächsten Augenblick schon einem weiteren Höllenhund gegenüber, der ihr das Schwert aus der Hand riss. Das wütende Tier schlug permanent mit den Krallen nach der jungen Frau und ließ ihr nicht die Möglichkeit anzugreifen.


    Da sie nicht den Eindruck machte, als würde sie gleich noch ein Ass aus dem Ärmel ziehen, beschloss der Ritter ihr zur Hand zu gehen. Geduckt rannte er auf den Hund von der Seite zu und schlug dabei mit seinen Höllenklingen auf den Boden. Das typische, rasselnde Geräusch, das seine Schweife für gewöhnlich verursachten, war nichts gegen das Scheppern, das dies zur Folge hatte. Allarmiert fuhr der Kopf des Hundes herum, um nach der Ursache des ungewöhnlichen, bedrohlichen Lautes zu suchen. Sein böser Blick fand den Maskierten und er zog die Lefzen nach oben, sich voll auf den neuen Gegner konzentrierend. Erleichtert erkannte Maiwyan, dass es ihm gelungen war, die Bestie für einen Moment von Flaime abzulenken. Der Hund stellte seiner Meinung aber dennoch eine ausreichende Gefahr dar, um ihn auszuschalten. Ohne sein Tempo auch nur geringfügig zu verringern, stürmte er weiter auf den Köter zu und wich nur einmal kurz der schnappenden Schnauze eines weiteren Kläffers aus. Diesen Angriff erwiderte er nebenher mit einem peitschenden Schlag eines seiner Schweife, der den Hund an der empfindlichen Nase traf und ihm ein erschrockenes Winseln entlockte, sonst aber keinen weiteren Schaden verursachte.


    Kurz vor seinem Zielobjekt, wich er zur Seite aus und nahm mit der linken Hand die Überraschte Feuermagierin erneut auf die Arme. Kaum hatte er sie auf gelesen, drückte er sich kraftvoll ab und sprang in die Luft. Das Mädchen bereitete ihm hierbei keine Probleme, ihr Gewicht nahm er kaum wahr. Der Hund versuchte geifernd nach ihm zu schnappen. Scheinbar wollte er auf keinen Fall zulassen, dass seine Beute sich aus dem Staub machte, doch der Maskierte hatte ohnehin etwas Anderes im Sinn. Noch während er sich in der Luft befand, schlang er seine langen Höllenklingen um die Schnauze des Hundes und zwang ihn so diese zu schließen. Leichtfüßig landete er auf dem Kopf des Tieres, welches diesen hin und her warf, um den scharfkantigen Maulkorb loszuwerden. Mit einem kräftigen Ruck seiner Klingenschwänze riss der Ritter die Schnauze des Tieres nach oben, worauf dieser ein erschrockenes Winseln ausstieß. Die Augen des Maskierten hatten einen harten Ausdruck angenommen und mit der freien, rechten Hand zog er Lirrethyl aus der Scheide. Einen Augenblick hielt er die kostbare Waffe nur in der Hand, bevor er sie mit aller Kraft dem Hund in den Nasenrücken zwischen den Augen, der durch den Helm nicht mehr bedeckt war, rammte. Das schlanke Schwert versank beinahe bis zum Schaft im Kopf der Bestie, bevor sein Träger es beinahe in der gleichen Bewegung wieder herausriss.


    Das große Tier taumelte und sackte in sich zusammen. Der Maskierte sprang leichtfüßig von dem toten Tier ab, ehe dies den Boden berührte und landete federnd auf dem festen Boden. Nur knapp hinter ihm schlug der Kopf des Höllenhundes auf dem Boden auf, doch der Ritter beachtete ihn nicht weiter, sondern schüttelte mit einem Schlag in die Luft das Blut von seiner weißen Klinge, schob diese wieder in die Scheide und stellte mit beiden Händen Flaime wieder auf den Boden.


    Komm mit, die anderen schaffen den Rest bestimmt alleine.“, meinte er mit einem verschmitzten Lächeln in den Augen, „Wir sollten uns auch auf den Weg nach draußen machen. Und vielleicht können wir sogar verhindern, dass unser mordlüsterner Söldner ein allzu großes Blutbad anrichtet.“ Mit diesen Worten reichte er dem Mädchen die Hand und versetzte ihrem Schwert, das in etwas entfernt lag, einen Stoß mit einer seiner Höllenklingen, der es ihr vor die Füße rutschen ließ.

    Öffne die Pforte, durchschreite das Tor und betritt eine Welt, wie du sie dir in deinen kühnsten Träumen vorgestellt hast. Eine Welt, in der Wunder Wirklichkeit und Kinder nie erwachsen werden.
    Doch ohne Hilfe werden die Traumlande schon bald vom Albtraum regiert, den die bösartigen Nachtmahre sind mächtiger als je zuvor.


    Das Abenteuer und der Kampf um die Welt der Träume hat begonnen!
    The endless Night of Dreams

  • Flaime fluchte innerlich. Kaum hatte sie den ersten besiegt, kam der nächste, und dass auch noch von hinten, sodass sie keine Chance gehabt hatte, auszuweichen, selbst zu attakieren oder entsprechend zu reagieren. Ihr Schwert lag hinter dem Ungetüm, insgeheim schloss sie schon mit dem Leben ab, als sie die Wand hinter sich erblickte. Wenn sie die erreichte, war es zu Ende. Keine Ausweichmöglichkeiten, keine Waffe, kein Gar nichts. Vielleicht konnte sie mit Feuermagie noch etwas retten, aber daran zweifelte sie. Letztlich stolperte sie, völlig in Gedanken versunken, auch noch über ihre eigenen Füße, fiel hin und rappelte sich schnell wieder auf, während keinen Zentimeter vor ihrem Gesicht die gewaltige Pranke des Hundes vorbeisauste. Flaimes Mundwinkel verzogen sich nach unten, doch ehe sie sich versah schwebte sie plötzlich in der Luft. Etwas hatte sie gepackt, der ehemalige Leutnant rechnete schon damit, dass es ein weiterer Gegner war, aber, oh Glück, es war Maiwyan, der den Hund sowohl mit seinen Schwänzen, als auch mit einem Schwert, dass er in der Hand trug, die Flaime nicht beanspruchte, bekämpfte.
    Erst legte er ihm einen Maulkorb an, danach stieß er zu. Das warme Blut floß auf den Boden, Flaime verzog angewidert das Gesicht. Die armen Soldaten, die das Chaos aus Hunde, Menschen und undefiniebaren Leichen wieder säubern mussten...
    Mai setzte die Rothaarige ab, seine Augen ließen darauf, schließlich, dass er lächelte.


    Komm mit, die anderen schaffen den Rest bestimmt alleine.“,sagte er. Flaime schluckte ihren Frsut darüber herunter, dass mansie schon wieder hatte retten müssen. Sie nickte lächelnd, ballte aber die Hände zu Fäusten, sodass sich ihre Fingernägel in die Hand bohrten. „Wir sollten uns auch auf den Weg nach draußen machen. Und vielleicht können wir sogar verhindern, dass unser mordlüsterner Söldner ein allzu großes Blutbad anrichtet.“ Bei dem Gedanken verdrehte Flaime die Augen. " Ich glaube kaum, dass er sich von uns aufhalten lässt. Nicht nachdem, was eben passiert ist. " Sie beugte sich zu ihrem Breitschwert herunter, hob es auf und nickte Maiwyan zu. Für Entschuldigungen und Dank war später auch noch Zeit.


    Flaime nahm mit Absicht einen anderen Weg als die, die der Rest gewählt hatte. Es gab dort mit sicherheit keine Gegner mehr, Gefangene ebenfalls nicht. Sie schlich sich um die Ecke, sorgfältig darauf bedacht, nicht allzuviel Krach zu machen und stellte zufrieden fest, dass es in diesem Gang, zumindest vorerst, keine Soldaten gab, die sie attakierten. Sie schaute durch die Gitter und wurde sogleich mit Freudenschreien begrüßt.


    " Leutnant Flaime! Dem Himmel sei Dank!" Flaime schüttelte den Kopf, seufzte und meinte dann:" Wir müssen fliehen. Sobald ich diese Tür öffne, lauft so schnell ihr könnt, der König ist tot und unsere Einheit am Ende. Befinden sich Rebellen unter euch?" Gemurmel erhob sich, einige Augen öffneten sich weit. " Gut, nehmt sie mit. Wir müssen zusammenhalten, ihr könnt euch auch später noch gegenseitig umbringen." Flaime hob ihr Breitschwert, steckte es zwischen zwei Stäbe und benutzte es als Hebel. Das Schloss wehrte sich knacksend, gab aber schließlich nach, und mit erfreuten Mienen liefen die Gefangenen aus ihrem Kerker heraus. "Kannst du bitte auf der anderen Seite schauen? Hier sind viele, viele Gefängnisse, und ein paar mehr Vebrecher schaden diesem Städtchen auch nicht." Ein böses Lächeln schlich sich auf Flaimes Gesicht, bei dem Gedanken, dem Verschwörer möglichst viele Unanehmlichkeiten bereiten zu können. Sie warte nicht auf seine Antwort, sonder machte sich bereits auf den Weg zr zweiten Zelle.

  • Victor sass in seiner Zelle, zusammen mit einem bunten Haufen von verbündeten Soldaten und Rebellen. Rebellen, deren Kameraden er vor nicht allzu langer Zeit noch bekämpft und abgeschlachtet hatte. Der junge Soldat sass da und hielt seinen Helm vor sich in den Händen. Er konnte nicht glauben, dass die 12. Armee so hinterhältig von ihrer eigenen Regierung verraten worden war. Nicht nur die Lindblum war verraten worden, auch das Volk. Victor wurde mit einem Mal unglaublich zorning und drückte mit aller Kraft auf seinen goldenen Helm, der glücklicherweise standhielt. Einige Sekunden konnte er vor lauter Enttäuschung nicht klar denken, doch seine Wut flaute schnell wieder ab.


    War es wirklich der Kaiser gewesen, der das alles veranlasst hatte?
    Nein, zu so etwas war der Kaiser nicht fähig, es mussten die Minister gewesen sein, diese gierigen Bastarde. Hoffentlich ist der General noch am Leben. So lange es ihm gut geht, wird die Lindblum nicht zerfallen. Wenigstens er musste unversehrt sein. Nachdem Victor mit angesehen hatte, wie seine verletzten Untergebenen in den Lazaretten hingerichtet wurden, hatte er gehofft, dass wenigstens Issac von Renvall nichts passiert war und dass noch so viele Soldaten der 12. Armee übrig waren, um eine Chance auf den Ausbruch zu haben. Es musste einfach eine Möglichkeit geben, zu entkommen, auch wenn es sich um das beste Hochsicherheitsgefängnis weit und breit handelte. Dieser Gedanke liess den purpurroten Zeloten nicht locker. Er musste diese Zelle verlassen, um das Verbrechen angemessen bestrafen zu können. Ein genauer Plan kam ihm jedoch nicht in den Sinn. Wenn wir doch nur unsere Waffen hätten. Mit Damokles wäre es eine Leichtigkeit, aus diesem Loch zu kommen.


    Lange hockte er da, genauso wie die übrigen Gefangenen unfähig, etwas zu unternehmen. Je mehr Zeit verstrich, desto mehr begann Victor einzusehen, dass die Wahrscheinlichkeit, in diesem Kerker bis zur Hinrichtung zu rotten, grösser war als die, dass in nächster Zeit Rettung auftauchte. Langsam liess er seinen Helm sinken. "So kann es nicht vorbei gehen, so kann eine Armee wie die Lindblum einfach nicht enden", flüsterte er leise. Wenn ich Leandra noch einmal sehen könnte...


    Plötzlich drang ein Höllenlärm von ausserhalb der Zelle in die Ohren des Zeloten. Er wollte es gerade als kurze Unruhe abtun, als er das Geräusch identifizierte. Seine Augen weiteten sich, er kannte diesen Ton nur zu gut. Es war eindeutig ein Kettenschwert, welches sich durch Fleisch und Metall frass. Wenn er sich nicht allzu sehr täuschte, handelte es sich bei der Waffe sogar um Damokles. Die Tonlage war passend und ausserdem hatte Victor noch nie einen anderen Offizier mit einem solchen Gerät gesehen.
    Der Krach verstummte mit einem Mal und eine Frau, die äusserst knapp bekleidet war, trat vor das Gitter und brach das Schloss auf. "Der König ist tot, deswegen sind wir alle hier mehr oder weniger gelandet. Schnappt euch was ihr kriegen könnt, und dann nichts wie raus hier." Die Worte versetzten Victor einen leichten Stich. Der König war also tot, was bedeutete, dass wirklich die Minister für den Verrat verantwortlich waren.
    Die Gefangenen verliessen unter kontinuierlichem Gemurmel die Zelle. Irgendwo hörte man jemanden "Die...die schwarze Witwe!" rufen. Der Schwarzhaarige wollte sich gerade auf den Weg machen, als ihm auffiel, was für eine Waffe die geflügelte Frau bei sich trug. "Hey, schwarze Witwe, das ist mein Schwert, das du da trägst!", schrie er ihr hinterher. Die Schwarzhaarige drehte sich um und blieb einen Moment stocksteif stehen. Dabei fiel Victor auf, wie aufreizend sie wirklich gekleidet war. Eine Rebellin. Anstand war von ihr sowieso nicht zu erwarten. "Kaleos!?!", kam es von der überraschten Schwarzhaarigen. Victor stutzte. "Woher weisst du, wie ich heisse, schwarze Witwe? Du bist nicht in der Armee, der einzige Name, der dir geläufig sein sollte, ist "purpurroter Zelot"." Daraufhin deutete er mit der Hand auf das Kettenschwert. "Das ist meins. Wärst du so freundlich, es mir wieder zu geben?"


    OT: Alles klar, Victor ist jetzt mit dabei!

  • Die Schönheit musterte Victor von oben nach unten und grinste. "Du siehst einem Mann ähnlich, dem ich vor längerer Zeit einmal begegnet bin. Kennst du einen konstantin Kaleos?" Sollte sich bewahrheiten, dass er das Schwert von ihm hatte, konnte sie es ohne Probleme aushändigen.
    "Konstantin Kaleos war mein Vater", kam die Antwort des Schwarzhaarigen. "Mein Name ist Victor Kaleos." Seine Miene verfinsterte sich leicht. Ihm gefiel nicht, dass die geflügelte Frau seinem Vater anscheinend schon einmal begegnet war. Langsam streckte er seine Hand aus, um deutlich zu machen, dass er jetzt seine Waffe zurück wollte.
    "Langsam, Hübscher." Valeria grinste, als sie den abschätzigen Blick des anderen bemerkte. "Mein Name ist Valeria und bevor ich dir dieses Spielzeug wieder aushändige, will ich erst sicher stellen, dass du nicht damit auf mich los gehst."
    Victor hielt in seiner Bewegung inne und sah sein Gegenüber mit fragendem Blick an. "Sicher stellen? Was soll das heissen? Denkst du ein Soldat der 12. Armee hat so wenig Ehre, dass er seinen Retter bei der erstbesten Gelegenheit tötet?"
    "Oho, ich falle sogar schon unter "Retter"". Sie händigte ihm grinsend sein Schwert aus und strich ihm langsam über den Arm. "Ich erinnere mich sehr gut an deinen Vater, wie wäre es, wenn du es ihm gleich tust und mir ein bisschen was bietest für die "Rettung" anstatt so grimmig zu gucken."
    Victor zog mit einem angewiderten Gesichtsausdruck seinen Arm zurück. "Was hast du grade gesagt?", fragte er mit leiser Stimme. Ein bedrohlicher Unterton schwang in ihr mit. Valerias Worte hatten ihm wohl gar nicht gefallen."Es meinem Vater gleichtun?" Der Zelot sah der schwarzhaarigen Schönheit in die Augen. Es war klar, was sie damit meinte. "Wenn du es noch einmal wagst, meine Ehre oder die meines Vaters so zu beleidigen, schwöre ich dir..." Victor brach den Satz mit einem Kopfschütteln ab. "Entschuldige meine schlechte Beherrschung. Ich stehe in deiner Schuld, aber solche Dienste, wie du sie verlangt hast, kann ich dir nicht anbieten. Ich bin verlobt."
    "Und ich war einmal stolze Besitzerin eines Rassepferdes. Was soll der Unsinn mit deiner Verlobung? Das ist ein Grund, aber kein Hindernis, mein Süßer." Sie schaltete ein wenig ihren Glamour an und konnte sehen, wie Victor darauf reagierte. Berühren würde sie ihn aber erst nicht noch einmal, sie spürte, dass er schnell handgreiflich werden könnte.
    Auch wenn Victor sich mit aller Macht dagegen wehrte, er konnte nicht leugnen, dass Valeria eine anziehende Wirkung hatte. Irgendetwas an ihr erweckte in ihm ein leises Verlangen. Mit aller Kraft presste er den Griff seines Kettenschwertes zusammen, um wieder klar zu werden. Ein Soldat wie er hatte Ehre, er würde niemals diesem Trieb nachgeben, vor allem nicht, nachdem die Geflügelte ihn doch wirklich dazu überreden wollte, seine Verlobte zu betrügen. "Vergiss es! Ich weiss nicht, wie es bei euch Rebellen läuft, aber in der Lindblum kämpfen Männer und Frauen, die ihren Anstand wahren können. Meine Gegenleistung wird ganz sicher nicht so aussehen, wie du es dir vorstellst."
    Die Succubus hob die Augenbraue und lächelte gemein: "Willst du mich etwa beleidigen? Gefalle ich dir nicht?"
    Victor schluckte leicht. Er mochte es nicht zu lügen, jedoch war es in dieser Situation mehr als angebracht. "Nein, du bist nicht mein Typ. Es mag sein, dass du die meisten Männer um den Finger wickeln kannst mit deinem Aussehen, aber ich muss leider passen."
    Diese Aussage brachte Valeria nur schallend zum Lachen. Anzüglich strich sie sich über die Schlüsselbeine und antwortete: "Mich kannst du belügen, so viel du willst, Großer, aber pass auf, dass du es nicht bei dir selbst auch tust." Dann hauchte sie ihm schneller als er reaieren konnte, einen Kuss auf die Wange, packte ihn am Arm und zerrte ihn weiter in Richtung Ausgang. "Du bist also Konstantins Sohn? Wie geht es ihm?"
    Während sie liefen, befreite sich der Schwarzhaarige von Valerias Griff. Das Problem war nicht, dass ihm die Berührung unangenehm war, sondern dass er es im Gegenteil sogar mochte. Auf ihre Frage antwortete er ohne zu zögern: "Er ist während dem Löwenkrieg gefallen-", er warf der Schönheit einen kurzen Seitenblick zu, "- und ich bin mir sicher, dass er seine Ehre bis zum Ende behalten hat."
    Die Schönheit lächelte bloß wissend und zwinkerte ihrem Begleiter zu: "Ja, er hat sich alle Ehre gemacht. Ich hoffe mal die Begabung hat er weiter gegeben." Sie hörte Stimmen und packte ihre Lanze fester. Um die Ecke vor ihnen bogen zwei Soldaten. Beide waren mit Schwertern bewaffnet. Sie griff blitzschnell in ihren Mantel und schleuderte den Gegner Paralysenadeln entgegen. Den ersten traf sie in den Hals und er begann zu keuchen, da seine Luftröhre gelähmt wurde. Der andere ließ nur seinen Schwertarm hängen, wechselte aber mit der Waffe in die andere Hand. "Jetzt du, Vicky."
    Valeria erntete einen vernichtenden Blick von Victor. Sie hielt an der Behauptung fest, dass sein Vater seine Frau betrogen haben sollte, was den jungen Mann unheimlich in Rage versetzte. Er kam jedoch nicht dazu, sie zurechtzuweisen, da er sich um den zweiten Soldaten kümmern musste.
    Der arme Kerl hatte keine Chance gegen den aufgebrachten Zeloten. Damokles zerfetzte die Klinge, welche der Wächter schützend vor sich hielt, mit einem furchtbaren kreischenden Geräusch und bahnte sich seinen Weg weiter nach vorne, direkt in den Brustkorb des Mannes. Schwer blutend sackte dieser zu Boden und Victor drehte sich zu Valeria um. "Ich empfehle dir, keine weiteren Bemerkungen über Konstantin zu machen." Ohne eine Antwort abzuwarten lief er weiter durch den Gang.



    OT: Teamwork =)

  • Nachdem sie sich durch verschiedene Gänge gekämpft hatten, trafen die geflügelte Rebellin, das Katzenmädchen und der Raum-Eis-Magier schließlich auf zwei andere Gruppen, die sich aus den ausgebrochenen Mitgliedern der Rebellen und der 12. Armee gebildeten. Zusammen liefen sie weiter, und schon bald darauf erreichten sie die Waffenkammer. Der ehemalige Rebellenführer sprengte kurzerhand die Tür auf, und dann betraten die versammelten Kameraden die Kammer und holten ihre Waffen heraus.
    Gustav brauchte dort zwar streng genommen nichts zu suchen, denn er besaß keine richtige Waffe, aber er schaute trotzdem einmal nach, ob jemand vielleicht seine Wohnung ausgeräumt und seine Habseligkeiten hier hin gebracht hatte. Schnell konnte er jedoch sehen, dass hier außer den Gegenständen der Rebellen nur Waffen gelagert wurden, und so wollte er schon gehen, als er hörte, wie irgend jemand vorschlug, dass man besser die eine oder die andere Waffe zu viel mitnahm. Also griff er kurz entschlossen zu einem Schwert, welches in einer kunstvoll verzierten Scheide steckte. Ohne das Schwert aus der Scheide zu ziehen und es sich genauer anzusehen, hängte er es sich an seinen Gürtel und verließ die Waffenkammer.


    Draußen vor dem Gang schlug Sky vor, dass man sich aufteilen und auf dem Weg nach draußen weitere Gefangene befreien sollte. Aber bevor die Gruppe das in die Tat umsetzen konnte, tauchte auf einmal ein Rudel sehr großer Höllenhunde auf. Soweit sich Gustav erinnern konnte, hatten seine Vorfahren eigentlich fast in jeder Generation einmal einen Hund gehabt, und auch er selbst war mit den Hunden aus der Nachbarschaft immer recht gut ausgekommen. Diese Bestien sahen jedoch nicht so aus, als ob sie sich irgendwie beruhigen ließen. Ganz im Gegenteil: Die Tiere waren von ihren Haltern zu regelrechten Kampfmaschinen gezüchtet worden, die nichts anderes im Sinn hatten, als die Ausbrecher zu töten. Weil dies für den Nachfahren der Fürsten von Zauberbrück also eine völlig ungewohnte Situation war, musste er sich zuerst einmal überwinden, um gegen eine der Bestien anzutreten. Seine Kameraden bewiesen ihm jedoch, dass es sehr wohl möglich war, gegen diese Raubtiere in einem Kampf zu gewinnen.
    Schließlich entschied der blonde Magier, dass es nichts brachte, weiter abzuwarten. Von seinem Wissen über Hunde erwartete er, dass sein Gegner vor einem Angriff erst einmal mit Knurren und anderen Drohgebärden versuchen würde, ihn einzuschüchtern. Dementsprechend trat Gustav einige Schritte auf den Vierbeiner zu, beobachtete diesen aber sehr genau, um im Notfall sofort stehen bleiben zu können.
    Leider hatten die Besitzer der Höllenhunde wohl nichts davon gehalten, dass ihre Tiere vor einem Angriff ihre Gegner warnten und die Kampfhunde daher durch entsprechende Erziehung dazu gebracht, diese Drohgebärden komplett auszulassen. Dementsprechend setzte das Tiere auch ohne eine Warnung zu einem Sprung an und wollte Gustav in ein Bein beißen. Glücklicherweise konnte der Magier noch schnell genug reagieren und etwas zur Seite auszuweichen. Um den Hund entscheidend zu schwächen, sorgte der Magier als nächstes dafür, dass auf dem Fußboden unter dem Tier Glatteis entstand. Zuerst schien dies das Tier erfolgreich außer Gefecht zu setzen, denn die Beine des Vierbeiners rutschten in alle vier Richtungen weg. Nach wenigen Momenten bemerkte der Kampfhund jedoch, was jetzt auf einmal los war und versteifte die Beine. Auf diese Weise kam er deutlich besser mit dem Glatteis klar als normale Soldaten.
    Gustav war in dieser kurzen Zeit jedoch nicht untätig gewesen, sondern hatte das Schwert von seinem Gürtel genommen. Weil die Zeit zu knapp war, um das Schwert aus der Scheide zu ziehen, hielt der Magier die Waffe vor sich und drohte so, dass er den Hund aufspießen würde, wenn es versuchen würde, ihn erneut zu beißen. Ihm war klar, dass er damit das Raubtier nicht lange abhalten konnte, und so machte er sich bereit, im passenden Moment seine Magie anzuwenden, um einen Käfig zu erschaffen.
    Der Hund ließ sich durch das Schwert wirklich nicht lange beeindrucken und machte schon bald einen neuen Satz auf den Magier zu und biss direkt in das Schwert hinein. Wie sich dabei heraus stellte, hatte Gustav in der Waffenkammer ein einfaches Holzschwert erwischt, welches der Kraft des Hundes nicht stand halten konnte und bei dem Zubeißen völlig zersplitterte. Der Magier bemerkte dies jedoch erst, nachdem er den mit Raummagie verstärkten Eiskäfig erschaffen hatte.


    Da der Hund nun keine Gefahr mehr darstellte, machte sich Gustav nun auf den Weg zu einer weiteren Gefängniszelle. Dort angekommen, fiel ihm auf, dass er sich noch gar nicht überlegt hatte, wie er diese überhaupt öffnen sollte. Zuerst berichtete er den Insassen kurz, was in dem Gefängnis los war und fragte dann, ob jemand von ihnen eine Idee hatte, wie man die Tür ohne den passenden Schlüssel öffnen könnte. Einer der Insassen schlug vor, es mit einem Stemmeisen zu probieren. „Das ist eine gute Idee“, murmelte Gustav, „Warum bin ich nicht selbst darauf gekommen?“ Anschließend erschuf er mit seiner Raum- und Eismagie ein Brecheisen und setzte dieses an der Tür an. Tatsächlich schaffte er es schon nach wenigen Versuchen, die Tür damit zu öffnen.

  • Nachdem sie die ersten Gefangenen befreit hatte, bog sie in einen weiteren Gang hinein und war erstmal erleichtert, dass sie dort keine Eingeweide vorfand. Stattdessen drängten sich an beiden Seiten Gefängnisszellen, in denen wie eine ängstliche Schafherde zusammengedrängt, die Gefangen standen. Was auch verständlich war, denn der Lärm musste sie sehr verunsichert haben. Mit einem leisen Lächeln, erhob sie dann ihre Stimme und verkündete:" Hört mir zu. Der König ist tot und nun ja ich werde euch befreien, damit ihr eine 2. Chance bekommt." Eine Stimme fragte schneidend:" Wieso sollten wir dir glauben? Es könnte eine Falle sein." Samea winkte ab und erwiderte:" Es ist mir egal, was du denkst. Ich könnte euch auch in eurer Zelle verrotten lassen, währen ich die anderen befreie." Dann schwie sie, konzentrierte sich und sendete einen elekrischen Impuls an die das Zellenschloss. Wie das vorherige gab es seinen Geist auf und die Tür schwang leise auf. Die Gefangenen starrten ängstlich darauf, doch die Magierin ignorierte dies und sandte andere Impulse an die anderen Schlösser.


    "Stop, Rebellin. Wie kannst du es wagen die Gefangenen zu befreien und wie zum Teufel konnntest du aus deiner Zelle entkommen?" Ein paar Wachen stürzten sich auf sie, doch sie lächelte erneut und streckte ihre Hand aus. Samea dachte an elektrische Schnüre, die sich um die zwei Wachen wanden und sie materialisierten tatsächlich. Dies erstaunte die Magierin doch noch. Das war das erste Mal, dass sie so was probierte. Die Wachen wolllten die Schnüre abschütteln, deren Spannung noch niedrig war, doch sie schafften es nicht. Sie verhedderterten sich immer mehr. Samea erhöhte in Gedanken die Spannung auf ein tödliches Maß und sagte laut:" Auf Nimmer Wiedersehen." Die Wachen schrien auf, als der Strom sie durchfloß und ihr Körper erschlaffte, denn die Elektrizität war zuviel für sie. Kurz darauf starben sie und die Schnüre verschwanden. Sam wischte sich den Schweiß von der Stirn, das war doch anstrengender als gedacht.


    Sie sah sich und sah, dass sie Gefangenen alle geflohen waren. Daraufhin ging sie weiter und plötzlich nahm ihre Sinne die magischen Signaturen von Flaime wahr. Sie freute sich darauf, sie wiederzusehen. Doch dann stutzte sie, denn die Feuermagierin schien nicht alleine zu sein. Eine weitere magische weitaus schwächere Spur nahm sie wahr. Darauf konnte sie sich noch keinen Reim machen und ging vorsichtig in die angebene Richtung. Nebenbei knackte sie noch zwei, drei Schlösser. Mit jedem Schritt wurden die magischen Auren stärker. Vorsichtig sah sie um die Ecke und entdeckte Flaime und den Ritter Maiwyan. Sonst war niemand zu sehen. Sie überprüfte die Auren erneut und war immer noch verwirrt. Das war wirklich ungewöhnlich.


    Sich nichts anmerken lassen, ging sie auf die beiden zu und begrüßte sie lächelnd:" Hallo, schön euch zu sehen."

  • Ein leises Lächeln schlich sich auf Maiwyans Gesicht und spiegelte sich in seinen Augen, während er Flaime hinterher blickte, als sie auf einen der Gänge zuhielt. Scheinbar konnte sie es nicht so wirklich gebrauchen, wenn sie Hilfe benötigte, was ihr der Maskierte keineswegs verübelte. Er würde in Zukunft mehr darauf achten, sie nicht mehr in Situationen zu bringen, wo sie hinterher auf sich selbst wütend war. Da sie aber nichts gegen seine Gesellschaft eingewandt hatte, folgte er ihr mit einigen Schritten Abstand.


    Die Soldatin befreite schon nach kurzer Zeit einige Gefangene und bat den Gesichtslosen sich um die andere Seite des Ganges zu kümmern. Noch immer schmunzelnd folgte er ihrer Aufforderung und trat zu einer Zelle. Die Gefangenen darin schienen bereits von ihm gehört zu haben, denn sie begannen zu tuscheln, was er aber gekonnt ignorierte. Es nervte ihn nur ein wenig, dass die Leute unerklärlicher Weise immer das Bedürfnis hatten, über ein gesichtsloses Phantom immer tratschen zu müssen und ihm alle möglichen Sachen anzudichten. Mit beiden Händen packte er das Schloss an der Zellentüre und zog es auseinander. Knirschend gab das Metall nach und der maskierte ließ es achtlos zu Boden fallen. „Ihr solltet nun gehen, bevor die Wachen zurückkommen.“, meinte er höflich und bedeutete den Gefangenen mit einer Handbewegung die Zelle zu verlassen. Während er zurücktrat, löste er die drei zusätzlichen Schwerter von seinem Gürtel und warf sie den Leuten zu, die nun die Zelle verließen. Dabei vergaß er aber leider mal wieder, wie grottenschlecht er im Werfen war. Eines der Drei Schwerter, traf einen Mann mit dem Knauf hart an der Stirn, worauf dieser zusammenbrach. Leicht beschämt kratzte sich Maiwyan am Kopf, während einige der Gefangenen sich zu dem Bewusstlosen beugten. „Tut mir leid.“, murmelte der Maskiere nur und beeilte sich schleunigst zu Flaime aufzuschließen. „Wann lern ich endlich, dass ich das lassen sollte? Eher geht die Welt unter, als dass ich das Werfen lerne.“, sinnierte er in Gedanken.


    Die beiden waren noch nicht weit gekommen, als eines der beiden blonden Mädchen, die sich auch zuvor schon ihrer Gruppe angeschlossen hatte, um die Ecke bog und auf sie beide zukam. „Hallo, schön euch zu sehen.“, grüßte diese lächelnd. Der Gesichtslose, der bereits sein ‚Missgeschick‘ wieder verdrängt hatte, erwiderte dieses Lächeln. Allerdings musste er sich beinahe sofort wieder einer kleinen Gruppe Wachen zuwenden, die auf sie zustürmten. Dieses Mal hielt er sich allerdings zurück und ließ die beiden Frauen sich austoben. Er selbst knockte nur zwei Gardisten durch einen Schlag mit Lirrethyls flacher Seite auf den Kopf aus.


    Nur kurze Zeit darauf vernahmen sie erneut Kampflärm. Ganz in der Nähe schien sich jemand mit einigen Wachen angelegt zu haben. Der Maskierte beschleunigte seine Schritte. Der Lärm verstummte, als er hastig um eine Ecke bog. Nur dank seinen guten Reflexen entging er einem Zusammenstoß mit Senshi, der hinter der Biegung stand und soeben sein Schwert aus dem Körper einer Wache zog. Weitere, zum Teil sehr übel zugerichtete Leichen bedeckten den Boden um ihn herum, was Maiwyan ein nicht sonderlich angetanes „Uh!“ entlockte. „Nicht DER schon wieder!“, seufzte er in Gedanken und betrachtete angeekelt die Sauerei, die der Söldner schon wieder angerichtet hatte.

    Öffne die Pforte, durchschreite das Tor und betritt eine Welt, wie du sie dir in deinen kühnsten Träumen vorgestellt hast. Eine Welt, in der Wunder Wirklichkeit und Kinder nie erwachsen werden.
    Doch ohne Hilfe werden die Traumlande schon bald vom Albtraum regiert, den die bösartigen Nachtmahre sind mächtiger als je zuvor.


    Das Abenteuer und der Kampf um die Welt der Träume hat begonnen!
    The endless Night of Dreams

  • "Ich sag es nochmal Leute, ihr solltet mir aus dem Weg gehen ", meinte Senshi grinsend zu der Meute Soldaten, die ihn umzingelt hatten. Zu seinen Füßen lag der Leib eines Tollkühnen, dessen Kopf nur noch von einem dünnen Hautlappen am Körper hang und in einem kleinen See seines eigenen Blutes lag. Kage Chisio lag locker in der Hand des Schwertkämpfers und hang mit der Spitz in den Blutteich. Nachdem er ein paar Gänge Ruhe gehabt hatte und bloß ein paar weitere Zellen aufgebrochen hatte, war dem Weißhaarigen eine große Anzahl an Wächtern aus verschiedenen Gängen entgegen gekommen und sie hatten ihn eingekreist. Siegessicher und seine Kameraden ignorierend, war einer von ihnen mit erhobener Klinge vorgestürmt und hatte sich sofort Kage Chisio in der Kehle eingefangen. Danach war der Leib blutig zusammengebrochen und nun zögerten die restlichen Soldaten.


    Der Söldner seufzte. "Ok, wenn ihr weder weichen noch mich angreifen wollt, dann fange eben ich an ", meinte er gleichgültig und wechselte seine Klinge in einen Rückwärtsgriff. Viele der Wachen zuckten, was bei Senshi nur ein müdes Lächeln hervorruf. "So erbärmlich.....Weißer Sturm." Den letzten Teil rufend, entfachte der Weißhaarige den weißen Wirbelsturm, der sich durch einen guten Anteil der Wachen fraß und sie entweder zeriss oder schwer verletzt zurückließ. Nachdem der Angriff und der Rauch sich wieder gelegt hatten, wandte der Söldner sein Schwert wieder in eine aufrechte Position und sprang auf den nächsten Soldaten zu, der die blaue Klinge von Kage Chisio gerade noch so mit dem Griff seiner Naginata blockieren konnte. Doch lange hielt der hölzerne Stab dem Gewicht und der Wucht nicht stand und zerbrach und das Schwert schlug kurz unter dem Brustkorb des Mannes auf, der beinahe zweigeteil wurde. Senshi zog Kage Chisio zurück und beendete sein Werk, indem er ihn köpfte. Unsicher blickten sich die restlichen Soldaten untereinander ein, allerdings ließ ihnen der Söldner keine Zeit, zu bedauern, da er sofort zwischen sie sprang und das Leben der Meisten mit einem Rundumhieb. Nur einen einziger Soldat hatte das Glück/Pech an den Beinen erwischt zu werden, sodass er umkippte. Mit einem um Gnade flehenden Blick sah er Senshi in die Augen, der nur müde zurücksah und dem Soldaten Kage Chisio ins Herz rammte, welches Vergnügt brummte.


    Im nächsten Moment waren hastige Schritte zu hören und der Söldner zog sein Schwert gerade aus dem Leichnam, als plötzlich der Maskierte um eine Ecke kam. Beinahe hätte er den Weißhaarigen gerammt, doch konnte er gerade noch anhalten, was gesünder war, da Kage Chisio vor Senshis Brust genau so positioniert war, dass er sich auf der Schneide aufgeschlitzt hätte. Nun fing der Schwertkämpfer an zu grinsen, alle negativen Gefühle vergessen, besonders als der Ritter anfing, mit angeekelter Miene das Werk des Söldners betrachtete. "Wen haben wir denn da? Gegensätze ziehen sich wohl wirklich an, wie? ", meinte er, während er Kage Chisio auf seiner Schulter postierte und sich ebenfalls umsah. "Schön nicht wahr? Soviel Blut lässt das Herz vor Aufregung und Erregung höher schlagen, nicht?"

    Warum hassen die Tageswanderer die Kinder der Nacht?
    Balance ist doch alles was zählt!

    Einmal editiert, zuletzt von drsnake ()

  • Wen haben wir denn da? Gegensätze ziehen sich wohl wirklich an, wie?“, begrüßte Senshi grinsend Maiwyan und die Mädchen, wobei der Maskierte allerdings davon ausging, dass er mit ‚Gegensatz‘ gemeint war und schultere sein Schwert, „Schön nicht wahr? Soviel Blut lässt das Herz vor Aufregung und Erregung höher schlagen, nicht?“ Der Gesichtslose antwortet nicht sofort, sondern schloss kurz die Augen. Als er sie gleich darauf wieder öffnete, war der angeekelte Ausdruck in ihnen verschwunden. Er wollte nciht zeigen, wie wenig er diesen Kerl inzwischen leiden konnte. „Ich würde mal stark behaupten, dass dies Ansichtssache ist.“, erwiderte er höflich, „Ich für meinen Teil finde das Blut schöner, wenn es im Körper seines Besitzers bleibt.“ Seine Stimme war ruhig, aber die leicht unruhig wirkenden Bewegungen seiner Schweife, die er ausnahmsweise nicht eingezogen hatte, ließen doch erkennen, dass es ihm schwer fiel ruhig zu bleiben. Er bemerkte es jedoch und ließ die beiden Klingen wieder unter seinem Umhang verschwinden. Ein weiteres Mal ließ er seinen Blick schweifen. „Ich glaube ich will gar nicht wissen, was du mit diesen Männern konkret gemacht hast, sie sehen ja aus, als hättest du sie in einen Mixer gepackt.“, murmelte der Maskierte halblaut, wobei seine Augen einen seltsam distanzierten Ausdruck annahmen. Dann trat er einen Schritt von dem Söldner, dessen Kleidung während seines Massakers nicht gerade sauber geblieben war, fort und wandte sich halb um. „Vielleicht sollten wir dann aber wieder weitergehen. Nicht, dass die anderen den Ausgang noch vor uns finden und warten müssen.

    Öffne die Pforte, durchschreite das Tor und betritt eine Welt, wie du sie dir in deinen kühnsten Träumen vorgestellt hast. Eine Welt, in der Wunder Wirklichkeit und Kinder nie erwachsen werden.
    Doch ohne Hilfe werden die Traumlande schon bald vom Albtraum regiert, den die bösartigen Nachtmahre sind mächtiger als je zuvor.


    Das Abenteuer und der Kampf um die Welt der Träume hat begonnen!
    The endless Night of Dreams

  • Nach ihrer Begrüßung, lächelten der Maskierte und Flaime ihr zu.


    Allerdings musste er sich beinahe sofort wieder einer kleinen Gruppe Wachen zuwenden, die auf sie zustürmten. Sue wandte sich ein wenig lustlos an die heranstümenden Soldaten und murmelte:" Langsam wirds echt langweilig." Die Magierin warf einen Blick auf Flaime zu, die ihr Breitschwert zog und ebenfalls auf die Wachen wartete. Die Offizierin erledigte ihren Teil der Soldaten recht rasch, denn auch sie wollte so schnell wie nur möglich aus dem Gefängnis raus. Sam wandte sich an ihren Teil zu und lächelte kurz:" Macht euch bereit zu sterben."
    Im nächsten Augenblick materialiserte sich um die Soldaten eine art elektrisch aufgeladener Ring, der sich sich immer stärker um sie zu zog. Diese versuchten sich mit allen Mitteln zu befreien, wobei sie die kleinen Elektroschocks in kauf nahmen.Diese waren stärker als gewöhnlich, da ihre Metallrüstungen diese noch mehr anzogen als normalerweise. Samea sah dem kaum zu und schnippte mit den Fingern, während sie die Spannung gleichzeitig in Gedanken auf ein tödliches Maß anhob. Das war zuviel für die geschwächten Körper der Soldaten. Sie brachen schmorend zusammen und der ring löste sich auch auf.


    Maiwyan war schon mal um die Ecke gebogen und die beiden Magierinnen folgten dem Ritter sogleich. Dann starrten sie auf ein Blutbad und den inmitten darin stehenden Senshi der die drei grinsend begrüßte:" Wen haben wir denn da? Gegensätze ziehen sich wohl wirklich an, wie?" Er fuhr fort:" Schön nicht wahr? Soviel Blut lässt das Herz vor Aufregung und Erregung höher schlagen, nicht?" Sam war insgeheim wirklich angwidert, aber sie ließ sich nichts anmerken. Maiwyan dagegen bemerkte, dass er nichts davon hält und deshalb schlage er vor, dass sie schnell weiter gehen sollen. Es kann ja sein, dass sie anderen schneller waren, als sie.


    Samea und Flaime stimmten sofort zu und durchquerten den blutüberströmten Gang. Sie passten auf, dass sie nicht weniger Blut abbekamen, als unbedingt notwendig war. Dann draußen sagte die Blitzmagierin zu Maiwyan gewandt zu:" Ach übrigens, wir haben uns noch gar nicht vorgestellt. Mein Name lautet Samea."

  • Senshi schnaufte nur amüsiert. Der Maskierte konnte versuchen seinen Unmut zu verbergen, aber es war klar ersichtlich, dass es unter der Oberfläche brodelte. "Meinetwegen ", erwiderte er schulterzuckend. "Je früher wir hier rauskommen, desto früher kann ich mich ernsten Gegnern zuwenden." Auf Senshis Aussage reagierte der Ritter nciht, sondern folgte nur still den beiden Mädchen, die sich ihren Weg durch die Sauerrei des Söldners bahnten. Kaum hatten sie wieder festen Boden unter den Füßen, wandte sich die Blonde zu dem Maskierten um. "Ach übrigens, wir haben uns noch gar nicht vorgestellt. Mein Name lautet Samea.", stellte sie sich vor. In Maiwyans Augen erschien ein warmes Lächeln. "Freut mich dich kennen zu lernen, Samea.", antwortete er höflich und deutete eine leichte Verbeugung an, ohne allerdings ihr seinen Namen zu nennen. Der Söldner trat lieblos durch das Leichenfeld, welches er angerichtet hatte, wobei er nicht darauf achtete, wenn er durch Blut watete, oder einer Leiche den Schädel zerquetschte. Er legte die Stirn in Falten, als ihm etwas auffiel. "Sag, ist mein Gedächtnis schlecht, oder hab deinen Namen noch nicht mitgekriegt?", fragte er an den Maskierten gewandt. Dieser wandte sich langsam um und blickte dem anderen in die Augen. "Nein, du hast ncihts verpasst, ich habe ihn tatsächlich noch nciht genannt." Der Weißhaarige neigte den Kopf zur Seite und setzte einen gespielt irritierten Blick auf. "Ho? Ist es etwa zu viel gefragt, ihn zu nennen ?", fragte Senshi. "Sowas ist schließlich Höflichkeit." "Ich bin nicht umsonst als ein Phantom bekannt.", antwortete der Ritter schlicht, "Und einen Namen, wie du, hab ich in dem Sinne nicht." "Hat deine Mutter etwa vergessen, dir einen zu geben ?", stocherte der Schwertkämpfer grinsend. "Und mein Name ist mir übrigens gegeben, weil es gleichzeitig mein Schicksal ist: "Tod auf dem Schlachtfeld"." "Ah, man merkt, wie sehr du diesen Namen liebst.", kommentierte der Maskierte trocken, "Und nebenbei an meine Mutter hab ich gerade mal grobe Erinnerungen, ich könnte dir nicht sagen, wie sie ist." "Keine Mutter ?", hackte der Söldner nach. "Also scheinst du auch nicht gerade so aufgewachsen zu, wie jeder andere. Kann man von mir auch nicht wirklich sagen." "Ich würde allgemein nicht von mir behaupten, dass ich wie andere bin.", gab der Maskierte zurück, "Und nebenbei, das Wort 'Erzeuger' trifft auf meine Eltern besser zu." "Ho? Die Aussage habe ich schon öfter gehört, aber gelernt, dass gerade die, die sie äußern genauso sind wie andere. Na ja, jedenfalls auf die Kampffähigkeiten bezogen ", erwiderte Senshi schulterzuckend. "Du hast also ein ziemliche dreckiges Verhältnis zu deinen Eltern. Was haben sie dir angetan? Kennst du sie überhaupt?" "Ich meinte diese Aussage auch nicht auf meine Kampffähigkeiten bezogen.", meinte der Ritter nur, "Ich habe meine Eltern seit über 15 Jahren nicht gesehen und was sie mir angetan haben, sie wollten mich einfach nicht." "Tja, was soll ich sagen? Ich wurde von meinen Eltern seit ich fünf Jahre alt war, zu einem Assassinen ausgebildet ", meinte der Schwertkämpfer ungerührt. "Du scheinst mir noch ganz in Ordnung im Kopf dafür, ohne Eltern aufgewachsen zu sein. Die meisten andern die ich kennengelernt habe, die in deiner Situation waren, wurden schlimmer als ich." "Ich fass das jetzt einfach als Kompliment auf.", bemerkte der Gesichtslose mit höflicher Distanz in der Stimme, "Mein Verhältnis zu meinen Eltern liegt auch mehr an meinem Aussehen, wie an meinem Wesen." "Fass es auf, wie du willst ", erwiderte der Assassine. "Wesen und Aussehen, beides kommt von meinen Eltern und liegt in der Familie. Der Blutschatten-Clan ist eine Familie von Assassinen. Jeder von uns wird nur dazu geboren, unseren Aufträgen zu folgen und das Blut unserer Gegner auf dem Boden zu verteilen, obwohl meine Wenigkeit es bevorzugt, offen vor den Gegner zu treten, anstatt als Attentäter aus den Schatten zu agieren." "Ich folge weder einem Herren noch einem Auftrag.", kam es schlicht von dem Maskierten. "Heh, ich eigentlich auch nicht. Brauche nur das Geld, um eben das Nötigste zu kaufen ", kam es von dem Weißhaarigen. "Ich folge nur meinen Wunsch, immer wieder in den Kampf zu treten, diesem Verlangen mich mit anderen zu messen, meiner Gier nach Blut." Auf diese Aussage hin, konnte Maiwyan nicht anders, als die Augen zu verdrehen. "Dann pass auf, dass deine Blutgier nicht irgendwann dein Untergang ist. Menschen, die ihre Angehörigen verlieren können sehr nachtragend sein." "Umso besser, Hass kann ein Indikator für einen guten Kampf sein ", erwiderte Senshi grinsend. "Außerdem werden nur die stärker, die einen unendlichen Willen zum Kampf haben." "Dann bist du bei mir an der falschen Adresse. Ich kämpfe, wie ich es muss und nicht weil ich es will.", stellte der Maskierte klar. "Dann kennst du dich selbst schlechter, als ich dachte ", meinte der Schwertkämpfer. "Wir streben danach uns anderen entgegen zu stellen, sie zu zerschlitzen, zerreißen, zu metzeln. Bist du wirklich so taub, dass du die Stimme in deinem Herzen nicht hören kannst, die genau das flüstert? Es ist der älteste aller Instinkte. Wir all sehnen uns nach Kraft, nach Macht, zu welchem Grund auch immer, aber um sie zu erhalten müssen wir eben unseren Gegner niederstrecken.""Ich kenne den Instinkt, der Menschen zu Bestien macht.", meinte der Gesichtslose nur, "Wie ihr mich im übrigen nennt, ist mir egal, solange ich weiß, das ich gemeint bin, wenn ihr mich ruft." "Menschen sind die größten Bestien, außerdem sind wir die besten in Selbstverleugnung ", meinte der Söldner und gähnte. "Dann bleib ich eben bei Maskenmann. Puh, wann kommt endlich jemand, der auch einen ordentlichen Kampf hinlegt?."


    OT: In Kooperation mit Sheewa

    Warum hassen die Tageswanderer die Kinder der Nacht?
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  • Nachdem sich Samea vorgetellt hatte, erschien in Maiwyans Augen ein warmes Lächeln. "Freut mich dich kennen zu lernen, Samea.", antwortete er höflich und deutete eine leichte Verbeugung an, ohne allerdings ihr seinen Namen zu nennen. Sie hob schon ihre linke Augenbraue, nicht gerade erfreut, dass der Ritter ihr seinen richtigen Namen nicht nennt. Das währe er ihr zumindest ein wenig schuldig, dachte sie.


    Gerade als sie ihm nach seinem Namen fragen wollte, mischte sich Senshi ein und fragte danach. Daraus folgte ein langes Gepräch, dass sich um die Eltern der beiden, um veranlagung und erziehung dreht. Sie hörte gebannt zu, denn vieles davon war sehr interessant. Es schadet nie die anderen Kampfkameraden besser kennenzulernen. "Wie ihr mich im übrigen nennt, ist mir egal, solange ich weiß, das ich gemeint bin, wenn ihr mich ruft." fügte der Ritter zum Schluss noch hinzu. Senshi seinerseits murmelte vor sich hin:" "Dann bleib ich eben bei Maskenmann. Puh, wann kommt endlich jemand, der auch einen ordentlichen Kampf hinlegt?" Aufgrund dieser Bemerkung musste sie leicht lächeln. Anschließend wandte sie sich erneut an den Ritter und sagte:" Es fällt mir nicht leicht, aber ich akzeptiere deine Entscheidung. Dann bleibe ich bei Ritter. Kurz und bündig. Aber nur damit du es weißt, irgendwann will ich dann doch die Wahrheit wissen." Sie zwinkerte ihm zu und ging weiter.


    Nach ein paar Metern, bog sie in einen weiteren Gang ein und starrte sinnlos seufzend auf mehrere Gefängniszellen. Sie fragte sich, ob alle Gänge gleich aussahen. Dann räusperte sie sich und rief:" Aufgepasst. Der König wurde ermordet und ich bin hier um euch zu befreien. Mir persönlich ist es egal, ob ihr mir glaubt oder nicht." Sie konzentrierte sich und hinterließ pro Schloss einem elektrischen Impuls. Wie erwartet gaben sie ihren Geist auf. Dann sagte sie:" Raus und verschwindet so schnell wie ihr laufen könnt. Das ist kein Scherz." Verunsichert, taten die Gefangen das was sie sagten. Sie sah ihnen hinterher. Selbst wenn sie jetzt sterben sollten, dann starben sie wenigstens in Freiheit.


    Die Magerin kehrte um zu ihrer Gruppe, die sich nur langsam weiter bewegt hatte. Was würden sie wohl noch erwarten?

  • Geschwind schritt Zera einer der vielen steinernen Treppen empor und hatte nur ein einziges Ziel vor Augen: Das Erdgeschoss.
    Schließlich würde es alle dorthin verschlagen, oder nicht? Das Gejammer wurde immer durchdringender und lauter. Zera festigte den Griff um ihre Waffe. Wenn ihr irgendwelche Gefängniswärter entgegen kamen, dann würde sie diese sofort niederstrecken.
    Sie sollten sich jetzt erst Recht nicht mit mir anlegen“, begann sie zu drohen, „Nun habe ich meine Waffe wieder und werde nicht zögern, sie gegen diese Schwachköpfe einzusetzen.“
    In der Ferne erkannte sie, wie der zuvor monoton wirkende Gang sich änderte; sie war in einem anderen Zellengeschoss gelandet. Das Gejammer war nur noch einige Meter entfernt; und es war in der Tat kein klagendes Geschrei, sondern eher ein freudiger Aufschrei. Hatte da jemand Spaß am Töten?
    Zera presste sich an einer der naheliegenden Wände und blickte über ihre Schulter, um sich ein genaueres Bild vom Schlachtfeld zu machen. Überall lagern Kadaver mit blutbespritzten Metallrüstungen; hier hatte tatsächlich jemand seine Wut ausgelassen. Inmitten all diesem standen drei Jünglinge, deren Schwerter blutgetränkt waren. Während die zwei eher großgewachsenen Männer ein Langschwert und ein dazugehöriges Turmschild trugen, führte der eher kleine, doch muskulöse Mann zwei Dolche oder Kurzklingen. Scheinbar spürte er Zeras Blick auf sich, wandte sich um und winkte ihr erfreut. Es war der ehemalige Rebelle, der ihr zuvor in der Zelle unheimlich auf die Pelle gerückt war.
    „Na los, komm’ schon Zera! Wir wollen weiter!“, schrie er ihr zu. Zera blickte ihn verwirrt an. Hatte sie ihm seinen Namen verraten? Sie konnte sich nicht mehr daran erinnern, aber dies war in jenem Augenblick gleichgültig. Schnell schritt sie zu den dreien und nickte dem Jüngling, der offensichtlich der Anführer des Dreiergespanns war, zu.
    „Bist wohl nach wie vor schüchtern, was?“, sagte er scherzhaft und ging gleichzeitig los. Zera schritt ihm nach und beschleunigte ihren Schritt zugleich, um mit ihm auf eine Ebene zu sein.
    „…Woher kennst du meinen Namen?“, fragte sie, obwohl sie es eigentlich nicht wissen wollte. Irgendetwas verriet ihr, dass er ihr etwas verheimlichte. Sie sah, wie er sich versuchte ein Grinsen zu verkneifen.
    „Nun, sagen wir mal so. Ich kenne dich dadurch, dass ich jemand anderen sehr gut kannte.“
    Aha, und wer wäre das?“
    Der Jüngling presste sie unwillkürlich gegen eine Wand, hielt dabei ihren Mund bedeckt und schaute in einen weiteren Gang, welcher von der Wand an der Zera sich befand und einer weiteren umrahmt wurden. Die zwei anderen Jugendlichen standen auf der anderen Seite und warteten auf das Zeichen ihres Chefs. Der nickte ihnen entgegen, ließ langsam von Zera ab und leitete seine Hand gen Schwert, das nach wie vor in der Scheide lag und darauf wartete, weiteres Blut vergießen zu dürfen.
    Was sollte –!“, wollte Zera ihn mit lauter Stimme fragen, jedoch wurde sie zugleich unterbrochen und mittels einer Fingergeste dazu gemahnt, leise zu sprechen.
    „Wir müssen vorsichtig sein.“, sprach der Jüngling schließlich und blickte Zera dabei an. Scheinbar war ihm die vorige Situation nicht völlig egal, sein Blick verriet etwas Entschuldigendes. Jedoch wollte er es nicht direkt ansprechen. Sie klopfte ihm auf die Schulter.
    Mach’ dir keine Sorgen, ist halb so wild.“, bemerkte sie und sah, dass er ihr mit einem kurzen Nicken zustimmte.
    „Laut der Karte“, begann einer der anderen Rebellen, „müssten wir bald eine Treppe erblicken, die uns hinauf in das dritte Untergeschoss führt.“
    „Gut.“, antwortete der Anführer und lockerte seinen Handgriff um die Schwertscheide. Schweigsam schritten sie in Pärchen den Gang entlang, stets wachsam für weitere Angriffe. Doch zur ihrer Überraschung schien es keine weiteren Wächter zu geben.
    „Wahrscheinlich sind sie damit beschäftigt, die restlichen Rebellen auszuschalten, doch Erfolg werden sie nicht haben. Es gibt zu viele bewaffnete Rebellen, die die Kaiserlichen mit ihren eigenen Waffen erschlagen.“
    Du scheinst sehr zuversichtlich zu sein, Kerl.“, stellte Zera fest und versuchte dabei, seinen Namen zu entlocken.
    Der Schwertkämpfer lachte kurz auf. „Schon gut, schon gut…mein Name ist Marcus. Sehr erfreut.“, stellte er sich vor und reichte dabei Zera scherzhaft die Hand, welche sie belustigt in die ihrige nahm.
    War das jetzt so schwer?“, fragte sie während sie sich ihm zuwandte und dabei weiterdachte: „Marcus…irgendetwas sagt mir dieser Name…nur was.“


    Nach einiger Zeit waren sie in einem großen Portal angekommen in welcher sich auch die vorhin erwähnte Treppe befand. Bis auf einige wenige entflammte Fackeln war der Raum in einziger Dunkelheit umfüllt. Zera wurde leicht schwindlig. Er erinnerte sie ungemein an den vorigen Raum, den sie mit ihren Rebellenfreunden durchschritten war. Der Raum, in dem Flaime die Gefängniswärter selbstständig ausgeschalten hatte.
    Dieses Mal werden wir keine Feuermagie haben.“, dachte Zera und stärkte ihre Halterung am Dark Screamer. Gleichzeitig griff sie bereits in ihren Köcher Bolzen, stets bereit, die erste Munition zu verschießen um einen tötlichen Angriff zu starten.
    „Alles in Ordnung bei dir? Hast du etwa Angst in der Dunkelheit?“, fragte Marcus neugierig. Er hatte ihre Anspannung bemerkt und war sich unsicher, wie er ihr begegnen sollte.
    Ich habe lediglich schlechte Erfahrungen mit dunklen Räumen. Das ist –“, sprach sie während ein Pfeil an ihrem Ohr vorbei pfiff und gegen eine Mauer hinter ihr abprallte.
    Wie ich es vermutet hatte.“, dachte sie während sie hinter einer niedrigen Mauer Deckung suchte, ihren Blaster Edge auf der steinernen Fläche ablegte und den ersten Bolzen lud. Marcus und die anderen Zwei gesellten sich zu ihr. Auf ihren Augen war Angst zu erkennen.
    Wer hat jetzt Angst im Dunkeln?“, dachte sie scherzhaft, blieb aber konzentriert und vermied das Zwinkern. Sie musste jede Bewegung wahrnehmen, wenn sie einen erfolgreichen Schuss erreichen wollte. Stille war im Raum eingebrochen; niemand wagte es auch nur einen einzigen Laut von sich zu geben. Zera schloss ihre Augen in der Hoffnung, dass sich dadurch ihre Hörfähigkeit verbesserte und sie einen der in der Dunkelheit stehenden Wärter wahrnehmen und anschließend töten konnte. Und tatsächlich: Nach nur einem kleinen Moment hörte sie, wie Schritte langsam nach vorne glitten. Die Wache trug keine schwere Kleidung, ansonsten wären ihre Füße wesentlich lauter und das Geräusch durchdringender.
    Leichte Rüstung sollten meine Bolzen durchdringen können.“, dachte sie und lud ihren Bolzen auf. Gleichzeitig fluchte sie innerlich: Wäre sie alleine, so hätte sie ihre Spezialtechnik, ihren „Last Whisper“, anwenden können. Die so abgeschossenen Giftbolzen hätten mit Sicherheit die Anzahl der Wärter auf die Hälfte dezimiert. Sie schüttelte den Kopf. Es gab keine Zeit über „Was wäre wenn…“-Situationen nachzudenken; und ohne einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden, schoss sie den Bolzen in Richtung Gefängniswärter ab. Ein Stöhnen ertönte, auf welches der stumpfe Aufprall eines Gewichtes folgte. Leichtes Murmeln brach in den Reihen der Wächter aus; Marcus und die anderen Rebellen blickten Zera erstaunt aber auch gleichzeitig froh an. Vielleicht gab es doch noch eine Chance lebendig aus diesem Drecksloch herauszukommen.


    „Das reicht!“, schrie die Stimme erneut und plötzlich wurden die an den Wänden befestigten Fackeln wie durch Zauberhand erleuchtet. Langsam öffnete Zera ihre leicht sensiblen Augen und erkannte, dass ihnen ein Magier entgegen stand, welcher von drei weiteren Schwertkämpfern begleitet wurde. Zera hatte mehr Wachen erwartet, doch scheinbar war es nur eine kleine Patrouille.
    „Ein Feuermagier also.“, dachte sie und stand auf. Durch das von ihm verursachte Licht war es nun nahezu unmöglich sich zu verstecken. Die anderen Rebellen taten es ihr nach, Marcus zückte sein Schwert und hielt es dem Pyromanen entgegen.
    „Wir werden und sicher nicht ergeben.“, sagte er entschlossen und stärkte den Griff um sein Schwert. Der Magier grinste. „Dann kämpft.“, sagte er, streckte seine Arme jeweils nach links und rechts. Rötlich leuchtende Flammenkugeln flackerten bedrohlich in seinen Handflächen. Die verbliebenen drei Wachen schritten nach vorne und hielten ihre Schilde vor sich.
    Lebendige Schutzschilde für den Magier…auch das noch.“, dachte Zera und blickte um sich herum. Wenn jemand diesen Magier ausschalten sollte, dann war es sowieso sie. Die anderen drei würden, auch wenn sie unheimlich begabte Schwertkämpfer waren, niemals in die Nähe des Magiers kommen.
    „Und wenn sie ihm zu nahe treten, dann würde er sie bei lebendigen Leibe verbrennen.“, beendete sie ihren Gedanken und kniete hinter der von ihr zuvor verwendeten niedrigen Steinwall. Marcus hingegen lief entschlossen gegen die Schildwachen, gefolgt von seinen zwei Freunden, die ebenfalls ihre Waffen gezückt hatten und einen Kampfesschrei von sich gaben.


    Zera blickte Dark Screamer an. Die rote Essenz zitterte unruhig. Sie schluckte.
    Bist du dir sicher?“, fragte sie ihre Waffe innerlich und streichelte sanft über diese.
    „Aaaargh!“, schrie Marcus auf einmal auf und ließ Zera dabei hochfahren. Erstaunt erkannte sie, dass die zwei Rebellen alle drei Schildwachen beschäftigt hielten, während sich Marcus ein kleines Scharmützel mit dem Magier lieferte. Doch vergebens: Wie Zera bereits vorausgeahnt hatte, hatte Marcus keinerlei Chance den Magier im Nahkampf zu verletzen. Sein Schwert war geschmolzen; die Hände des Feuermagiers standen in Flammen und hatten die Waffe samt Schwertgriff zerstört. Zähneknirschend stand Marcus neben dem Zauberer. Von seinen Händen stach der Geruch verbrannter Haut empor.
    Marcus! Verschwinde von ihm!“, schrie Zera und blickte ihn flehend an. Er wandte sich zu ihr um.
    „Na los! Worauf wartest du eigentlich noch?!“, schnaufte er zurück, packte den Magier an beiden Handgelenken. Schmerzenstränen waren in seinen Augen zu erkennen.
    Ich kann das nicht tun! Ich würde dich mit ver-
    „Scheiß drauf!“


    Sie sank ihren Kopf und biss sich auf die Lippe. „Er hat Recht.“, dachte sie und hörte, wie seine Schmerzensschreie immer lauter und durchdringender in ihrem Kopf wahrgenommen wurden. Schnell legte sie ihre freie, linke Hand auf Dark Screamer’s Körper und schloss ihre Augen. Energie übertrug sich von ihrem Körper auf die Waffe. Die roten Essenzen flackerten immer schneller und bedrohlicher. Zera öffnete ihre Augen.
    „Last Whisper!“, schrie sie, ließ vom Blaster Edge ab und schoss die magischen Giftstachel aus ihrer Halterung. Zehn waren es, die nun blind durch die Gegend flogen und nach Zielen Ausschau hielten.
    Einige prallten mit einem leicht knirschenden Geräusch auf den steinernen Boden. Andere trafen die im Raum verteilten Körper. Ächzen war zu vernehmen. Zeras Atem beruhigte sich zunehmend. Sie schritt in den Mittelpunkt des Raumes. Sechs Leichen lagen auf dem Boden, die Augen starr und von verschiedenen Emotionen geprägt.
    Was habe ich getan?!“, schrie Zera verzweifelt, fasste sich mit beiden Händen an den Kopf und sank auf ihre Knie, direkt neben Marcus. Marcus sah zufrieden aus. Zera presste ihre Lippen und schloss die Augen. Warme Tränen flossen über ihre Wangen.
    Warum hast du das für mich getan…du kennst mich doch gar nicht.“, murmelte sie und glitt über seine Augen, um diese zu schließen. Langsam glitt sie zu der Stelle, an der ihre Waffe ihn tödlich verwundet hatte. Sie hatte seine Brust, wahrscheinlich gar sein Herz, durchdringt. Zögerlich griff sie nach der Munition und wollte diese mit möglichst wenig Kraftaufwand entnehmen, doch es gelang ihr nicht. Irgendetwas war an ihr befestigt. Mühsam und mit leichten Hemmungen öffnete sie sein Hemd. Ihre Augen weiteten sich. An ihrem Bolzen war ein Foto befestigt. Es war eine Schwarz-Weiß-Kopie, geschossen in Timber City. Es war in Zeras Lieblingskneipe. Sie, Seth, Marcus und eine ihr vertrauten weiblichen Person, deren Name sie jedoch nicht kannte, waren dort zu sehen. Alle hatten die Arme umeinander geschlungen…eine Gruppenumarmung.
    Warum kann ich mich an nichts erinnern?“, fragte sie sich bestürzt und griff das Foto fester. „Was ist aus mir geworden…bin ich wirklich so kalt geworden? Mein Leben…was ist nur aus mir geworden?“


    Weitere Tränen flossen über ihr Gesicht und landeten auf dem steinernen Boden. Kraftlos ließ sie ihre Hände auf den Boden fallen und berührte die kalte Gehfläche.
    Was soll ich nur tun?“, fragte sie sich erneut und wusch sich die Tränen aus ihrem Gesicht.
    „Nicht weinen.“ Zera wandte sich schlagartig um. Schock war in ihrem Blick zu erkennen.
    Seth?!“, schoss es aus ihr heraus während sie schnell einige Schritte Abstand von ihm nahm. Sie erinnerte sich nur zu gut, was in ihrem letzten Traum passiert war.
    „Dies ist kein Traum. Dies ist lediglich eine Vorstellung deines Geistes.“, sagte er seelenruhig und gestikulierte währenddessen mit seiner Hand.
    „Hör zu. Du musst deine Freunde wiederfinden. Es war von vornherein keine gute Idee, alleine durch das Gefängnis zu streifen. Du siehst selbst, was geschehen ist.“, erklärte er, während er panisch umherschaute. Scheinbar erwartete etwas.
    „Du musst schnell weitergehen. Der Ausgang ist beinahe erreicht, zumindest wenn du dieser Karte hier glauben schenken kannst.“


    Richtig. Die Karte. Schnell hob Zera sie auf ohne dabei den leicht verschwommenen Körper Seths aus den Augen zu verlieren. Er wirkte tatsächlich wie eine Fata Morgana, die man in einer Wüste durch das Sonnenlicht und die Trockenheit wahrnehmen würde. Tatsächlich war der Ausgang nicht mehr weit; noch einige Etagen und sie würde im Erdgeschoss landen. Seths Lächeln wurde ernst. Schritte waren im Gang hinter ihm zu vernehmen.
    „Du musst gehen, ehe es zu spät ist. Finde die anderen und bleibe bei ihnen.“
    Kannst du nicht bei mir bleiben? Immer verschwindest du und –“
    „Wir haben keine Zeit, doch eins sei gesagt: Ich bin am Leben…und jetzt beeil dich!“, fauchte er sie an und zeigte auf die Metalltür, die vor Zera lag. Sie nickte ihm zu, wandte sich um, öffnete die Tür und schritt in einen weiteren Treppenkorridor.
    Schnell!“, dachte sie und sprintete die leicht niedrigen Stufen der Wendeltreppe empor, während sie die Karte studierte. Sie hörte, wie ihre Verfolger sie anfluchten und dazu aufforderten, stehen zu bleiben. Zera blickte nicht zurück, auch wenn sie noch gerne einen letzten Blick auf Marcus geworfen hätte. Scheinbar stand er ihr Nahe.
    Verdammt, ich hätte Seth fragen sollen!“, warf sich sie sich wütend vor, während sie eine Metalltür öffnete und sich in einem Gang befand, der lediglich in eine Richtung führte. Leicht atemlos eilte sie den Korridor entlang, welcher sich nun in zwei Wege teilte. Ein kurzer Blick auf der Karte verriet ihr, dass sie nach rechts musste. Dann kam ihr eine Idee, wie sie ihre Verfolger abschütteln konnte. Geschwind suchte sie Deckung in einer Furche innerhalb der Mauer, lud ihren Blaster Edge und schoss zwei Bolzen blitzschnell ab, um die Fackeln im linken Gang umzuwerfen. Das sollte ihre Aufmerksamkeit erregen und auf eine falsche Fährte locken. Innerhalb weniger Sekunden waren die trägen Wachen auch schließlich an der Gabelung angekommen.
    „Verdammtes Weib, sie ist unheimlich schnell aber nicht sehr gut im Verstecken ihrer Spur. Los, sie ist im linken Gang!“
    „Jawoll!“, schrien die Wärter und folgten ihrem Patrouillenanführer. Zera grinste.
    Von wegen nicht gut im Verstecken meiner Spur…Dummchen“, murmelte sie lautlos, glitt langsam und lautlos aus der Furche und preschte den rechten Gang entlang. Sie musste die anderen Ex-Rebellen finden…Samea, Senshi, Flaime…irgendwo waren diese drei, gemeinsam mit den anderen Kämpfern. Sie musste sie finden.



    OT: So, ich melde mich mal frisch erholt aus dem Urlaub zurück. ;)

  • Samea spürte immer mehr, dass sie das Gebäude mit jedem Schritt mehr hasste. Es gab nirgendwo ein Ende. Alle Gänge sahen gleich aus und überall gab es Kerker. Sie konnte auch die Kuhäugigen Gefangenen nicht mehr sehen und würde sie am liebsten darin verrotten lassen. Aber nein, sie mussten weiter machen und sie befreien. Die Wachen waren dabei auch nur eine minimale Abwechslung. Senshi mähte sie dabei sofort wieder, sobald sie sich zeigten. Aber auch er fand absolut ermüdend. Das konnte jeder von ihnen verstehen.


    Nach einiger Zeit, kamen ihnen immer weniger Wachen entgegen und auch die Kerkeranzahl verringerten sich. Das verhieß Hoffnung. Jeder wollte einfach raus hier. Dennoch wurden sie nicht nachlässig. Wer weiß was für Fallen es in dem Gebäude gab? Dann Flaime schlich diesmal vorraus und steckte ihren Kopf um die Ecke. Sie erstarrte sofort. Misstrauisch geworden folgten ihr die anderen, verwundert warum Flaime sich nicht bewegte. Vor ihnen gab es wieder die obligatorischen Kerker, doch die beachteten die Freunde nicht. Auf dem Gang lagen mehrere Höllenhunde. Sie schienen zu schlafen.
    Mai machte einen Schritt vorwärts, besser gesagt war noch in der Bewegung drin, als das klirren seiner Schwänze, die Hunde aufweckten. Sie öffneten ihre Augen, spitzen die Ohren und standen sofort auf. Ihre feinen Sinnen nahmen die Freunde sofort wahr und kamen rasch auf sie zu. Eilig hatten sie es nicht, denn sie beobachteten die Eindringlinge genau. Zwei beonders große Exemplare suchten sich Senshi aus, der ihnen erfreut entgegensah. Mai, Flaime und Sam hatten dabei jeweils nur einen Gegner, aber das genügte vollkommen.


    Samea konzentrierte sich auf ihre Magie und wollte wie vorhin einen elektrischen Energieball in das nach fauligem Eingeweide stinkenden Maul des Hundes werfen, doch der schien das ahnen und schlich um sie herum. Er schien sie dabei auszulachen. Diese Tatsache nervte die Magiern und sie musste sich rasch was anderen überlegen. Dann hatte sie es und legte eine Hand auf den kalten Boden, nachdem sie einige Zeitlang dem schnappenden Hundeviech ausgewichen war. Sie beschwor eine Blitzschlange und diese sauste auf den ungeschützen Bauch des Hundes zu. Sie paralysierte ihn mit einer elektrischen Ladung. Prompt danach kam ein Ball auf den Hund zu und diesmal schlug sie richtig zu. Er wurde förmlich gegrillt. Die Magierin ging zur Seite und sie musste sich hinsetzen, denn sie spürte, dass sie langsam schwächer wurde und das war nicht so gut.


    OT: Ich habe den Text mit Erlaubnis von Karasu geschrieben. Ich hoffe ihr könnt damit was anfangen ^^

  • OT: Nach einigen Story-Problemen (die mache ja (noch) nicht ich), geht es jetzt endlich weiter. Begrüßt bitte Raven bei uns =)


    Valeria grinste vor sich hin. Dieses "Spiel" mit Victor war ganz nach ihrem Geschmack. Sie musste ihn nur immer weiter verunsichern und irgendwann würde er nicht mehr widerstehen können. Das hier, war nicht das freundschaftlich-frustrierende Geplänkel, das sie sich mit Sky lieferte. Der junge, recht leicht bekleidete Kettenschwertkämpfer war längst nicht so negativ und nihilistisch wie der rotäugige Anführer der Rebellen. Sein Vater hat mich offenbar nie erwähnt. Umso besser, dann kann ich mein Spielchen weiter treiben. Konstantins Feuer liegt auch ihm im Blut, mal sehen ob er auch seine moralische und sooooo langweilige Standfestigkeit besitzt. Ich hätte nichts dagegen, wenn er ihm nicht in allem nacheifert.
    Das ziemlich ungleiche Duo schlug sich weiter durch die Gänge, als sie plötzlich auf eine weitere Gittertür trafen. Dahinter waren nicht nur Rebellen und Soldaten eingesperrt, sondern auch ein paar gänzlich unbekannte Gesichter. Ria zögerte einen Moment. "Wer weiß, was wir da noch für Schwerverbrecher rauslassen. Sind dir das deine Soldaten und Kameraden wert?" Als Antwort bekam sie kein Wort sondern nur das Geräusch von Victors Schwert, das sich durch das Schloss des Kerkers fraß. Sofort stürmten alle Gefangenen ins Freie, nur wenige hatten die Zeit sich zu bedanken. Der einzige, der sich wirklich für seine Freilassung erkenntlich zeigte, war ein junger und aufgeschlossener Mann, der mit einem freundlichen Lächeln "Danke" sagte, und sich als "Fergis" vorstellte. Neben dem sehr muskulösen Victor wirkte der Kerl ein wenig schmächtig, doch der schwarzhaarigen Schönheit fielen seine verhältnismäßig starken Arme auf. "Du bist Bogenschütze, oder? Deine Waffe habe ich leider nicht bei der Hand, aber ich denke du wirst die Waffenkammer finden, wenn du diesem Gang zurück folgst. Wenn du dich dazu entscheidest uns zu begleiten, kannst du dir bestimmt auch unterwegs einen Bogen von unseren Gegnern schnappen."
    Man setzte seinen Weg fort und sprach nicht allzu viel, immer wieder begegneten allen Wachen und Soldaten, die bekämpft und besiegt werden mussten. Schlussendlich trafen sich mehr oder weniger alle Rebellen und Soldaten der 12. Armee in einem großen Saal im ersten Stock. Isaac, Sky, Mao, Gustav, Zera, Samea, Andreas, Senshi, Flaime und der Ritter ohne Gesicht stolperten mehr oder weniger blutbefleckt aus allen Richtungen zusammen. Nun standen sie aber aller mehr oder weniger vor einem Problem: Auch wenn der Ausgang nicht mehr weit entfernt war, waren sie nun umzingelt. Inzwischen hatte das Gefängnis alle verfügbaren Truppen mobilisiert und auch die Hilferufe nach außen waren angekommen.Immer mehr feindlich gesinnte Soldaten und Kämpfer strömten nun ein und brachten die schlecht bewaffneten Gefangenen in Bedrängnis. Sky sah das Schlimmste kommen. Sollte ihre Flucht nun plötzlich scheitern? Es war der General, der nun alle vor die - eigentlich schon offensichtliche - Wahl stellte:
    "Entscheidet euch, Männer und Frauen, wollt ihr aufgeben? Euer Leben vielleicht retten und euch mit der Bronzemedallie des Verlierens abfinden? Oder wollt ihr versuchen zu verhandeln? Silberzungen haben schon einiges geschafft und schließlich sind einige von uns treue Diener des Königs gewesen? Oder kämpfen wir? Kämpfen wir bis zum letzten und geben uns mit nichts als Sieg oder Tod zufrieden?"


    OT: Eine reichlich aussichtslose Lage, wie entscheiden sich eure Charas? Bitte antwortet und reagiert auf Isaacs Frage =)

  • Fergis war außerordentlich dankbar für seine Rettung. Jedoch war er viel überraschter über seine Befreier. Die Frau sah sehr attraktiv aus, dennoch bemerkte Fergis dies nur nebensächlich. Ihr männlicher Begleiter war ein muskulöser Mann, jedoch schien er leicht verunsichert. Er wusste nicht, was zuvor vorgefallen war, daher blieb für Fergis nur ein großes Fragezeichen.
    Dann sprach die Frau ihn an: "Du bist Bogenschütze, oder? Deine Waffe habe ich leider nicht bei der Hand, aber ich denke du wirst die Waffenkammer finden, wenn du diesem Gang zurück folgst. Wenn du dich dazu entscheidest uns zu begleiten, kannst du dir bestimmt auch
    unterwegs einen Bogen von unseren Gegnern schnappen."
    Sie ist eine gute Beobachterin, dachte Fergis und nickte lächelnd. "Danke, aber der Bogen ist mir zu wertvoll. Es hängen Erinnerungen daran, daher werde ich der Waffenkammer wohl einen Besuch abstatten." Fergis warf einen Blick in die Richtung der Waffenkammer und sein künstliches Auge sah nach ein wenig Heranzoomen den Eingang. "Ich bin recht schnell, daher werde ich euch bald wieder eingeholt haben. Bis gleich." Mit diesen Worten rannte Fergis los. Stärke ist nicht alles, dachte Fergis, als er nochmal über seinen männlichen Begleiter nachdachte.
    Der Gang war nicht besonders hell, dennoch konnte Fergis ausreichend sehen. Ab und an entdeckte er leblose Körper, die auf dem Boden liegen. Jedoch war jetzt nicht die Zeit, um zu trauern. Er musste so schnell wie möglich zu den beiden zurück, denn alleine würde seine Überlebenschance auf null sinken.
    Endlich erreichte Fergis die Kammer. Sein schwarzer Bogen hatte auffällige weiße Verzierungen und so hoffte er den Bogen schnell zu entdecken. Tatsächlich fand er ihn recht schnell in einem Regal liegen. Von seinem Pfeilköcher fehlte jedoch jede Spur. Ohne Pfeile brauch ich hier gar nicht weg, überlegte Fergis und suchte nach einem anderen Köcher. Er fand keinen Köcher, jedoch lagen verstreut Pfeile herum, und er fand auch zwei seiner Pfeile. Daher suchte er nach einem kleinen Behälter für die Pfeile und bediente sich eines zylinderartigen Behälter, in dem vorher Trinkwasser gelagert war. Er riss eins der Enden ab, sodass er eine Öffnung hatte, in die er die Pfeile steckte. Mit dem Bogen in der einen und dem Behälter in der anderen rannte er los.
    Nach einem weiteren Lauf durch den dunklen Gang mit seinen Toten erreichte er seine ehemalige Zelle und wenig später auch seine Befreier. Mit einem Grinsen sagte er: "Ich hab mich vorgestellt, jedoch kenne ich eure Namen nicht. Und euch einfach als meine "glorreichen Befreier" zu bezeichnen oder als "Die Schöne und der Kräftige" find ich auf Dauer recht anstrengend." Die Frau lächelte und stelle sich als Valeria vor und Fergis erfuhr im Anschluss daran den Namen des Mannes, welcher Victor lautete. Fergis nickte und prägte sich die Namen ein.
    Bald erreichten sie einen großen Saal. Wo er sich im Gesamtgebäude befand, wusste Fergis nicht, jedoch befanden sich in diesem Saal ein paar Kämpfer. Er hatte nicht die geringste Ahnung, wie es weiter gehen würde, jedoch würde man sicherlich auf Widerstand treffen. Dann begann ein Mann zu sprechen, den Fergis spontan für den Anführer hielt. Wenigstens hatte er die Ausstrahlung, die er von einem guten Anführer erwartete. "Entscheidet euch, Männer und Frauen, wollt ihr aufgeben? Euer Leben vielleicht retten und euch mit der Bronzemedallie des Verlierens abfinden? Oder wollt ihr versuchen zu verhandeln? Silberzungen haben schon einiges geschafft und schließlich sind einige von uns treue Diener des Königs gewesen? Oder kämpfen wir? Kämpfen wir bis zum letzten und geben uns mit nichts als Sieg oder Tod zufrieden?"
    Einige Zeit sprach niemand etwas, was Fergis recht wunderte. Scheinbar erwartete der Mann eine Antwort. Daher sprach Fergis einfach. "Pardon, auch wenn ich hier niemanden kenne und mich vermutlich auch keiner kennt, wage ich hier den Anfang zu machen. Jedoch hat man mir in meiner Ausblidung etwas wichtiges beigebracht: Für einen Kämpfer ist Aufgeben keine Option. Es gibt nichts schöneres als den Sieg in einer schwierigen Schlacht wie unserer, die jedoch keineswegs aussichtslos ist. Aber genauso schön ist es für einen Krieger, auf dem Schlachtfeld zu sterben. Und das bedeutet, dass wir nur gewinnen können. Und egal wieviele von euch kämpfen werden, ich werde es tun!" Damit beendete Fergis seine kurze Rede und schaute in die Gesichter der einzelnen anwesenden Personen. Er wusste, dass man eine solche Situation, in der er sich jetzt befand, durchaus als aussichtslos bezeichnen konnte. Dennoch wollte Fergis durch seine Antwort Hoffnung vermitteln. Er war nicht der Typ, der rational feststellte, dass ein Kampf aussichtslos war.

  • Victor war sehr froh darüber, dass Valeria darauf verzichtete, ihm auf ihrem weiteren Weg durch die Gänge anzügliche Bemerkungen hinterher zu werfen. Obwohl sich der Zelot die ganze Zeit über einredete, dass er niemals den Reizen einer anderen Frau erliegen konnte, als seiner Verlobten Leandra, wagte er es nicht, sich zu ihr umzudrehen. Eins war klar, sobald der Ausbruch vorbei war, würde er schnellstens Abstand zu der Rebellin aufbauen.
    Nachdem sich der Soldat und seine hübsche Begleiterin durch einige Gänge gekämpft hatten, gelangten sie zu einer Zelle, die vollgestopft war mit Gefangenen. "Wer weiß, was wir da noch für Schwerverbrecher rauslassen. Sind dir das deine Soldaten und Kameraden wert?" Diese Frage war Victors Meinung nach unnötig. "Natürlich sind meine Männer es wert. Auch wenn in dieser Zelle hundert Verbrecher und ein Soldat stecken, lohnt es sich." Er sprach diese Worte nicht aus, stattdessen umfasste er Damokles mit festem Griff und zerteilte das Schloss. Die Gefangenen rannten ohne zu zögern hinaus, die wenigsten hielten kurz an um sich zu bedanken. Zu seinem Verdruss stellte der Zelot fest, dass keiner seiner Kameraden unter den Männern gewesen war, jedoch stellte sich einer der Freigelassenen als "Fergis" vor und Victor meinte, diesen Mann schon einmal in der Armee gesehen zu haben. Das war immerhin ein kleiner Trost.
    Victor verzichtete auch die folgende Zeit darauf, einen grösseren Wortwechsel mit Valeria anzufangen. "Wenn sie spricht, kommt so ein seltsames Gefühl in mir hoch..." Er warf der leicht bekleideten Frau einen kurzen Blick zu. "Sie verlässt sich auf tierische Triebe, so wie die meisten dieser Rebellen."
    Im ersten Stock trafen die zwei schliesslich auf eine Reihe anderer, ausnahmsweise nicht feindlich gesinnter Krieger. Zu seiner Erleichertung entdeckte er unter den Leuten die Offiziere Mao und Flaime, von denen er wusste, dass sie zur "Lindblum" gehörten. Er nickte den beiden Frauen zur Begrüssung zu und liess seinen Blick über die restlichen Kämpfer schweifen. Die meisten Gesichter waren ihm neu, doch zwei erkannte er sofort. Zuerst fiel ihm der Anführer der Rebellen ins Auge und Victors Magen verdrehte sich. Auf diesen Kerl hätte er zu gern verzichtet. Direkt neben dem Mann mit dem riesigen Schwert stand jedoch eine Person, die das Herz des Zeloten höher schlagen liess. Isaac von Renvall, der General der 12. Armee, war auch ausgebrochen und stand nun fast direkt vor ihm. Victor musste den Drang unterdrücken, sich vor seinem Kommandanten zu verbeugen. Ein erleichtertes "Gottseidank", konnte er aber nicht zurückhalten.
    Die Freude währte nicht lange, denn die Gruppe wurde innerhalb von wenigen Sekunden vollständig umzingelt. Wie von einem General zu erwarten war, sprach Isaac zu den Kämpfern: "Entscheidet euch, Männer und Frauen, wollt ihr aufgeben? Euer Leben vielleicht retten und euch mit der Bronzemedallie des Verlierens abfinden? Oder wollt ihr versuchen zu verhandeln? Silberzungen haben schon einiges geschafft und schließlich sind einige von uns treue Diener des Königs gewesen? Oder kämpfen wir? Kämpfen wir bis zum letzten und geben uns mit nichts als Sieg oder Tod zufrieden?" Als erstes meldete sich der Bogenschütze, den Victor und Valeria aus seiner Gefängniszelle befreit hatten. Dieser entschied sich für den Kampf und der Zelot tat es ihm gleich. "Als Offizier der 12. Armee kann ich mich mit nichts anderem als dem Sieg zufrieden geben. Es wäre mir eine Ehre, an der Seite von Lindblum-Soldaten zu kämpfen und wenn es sein muss, zu sterben." Seine Augen strahlten Entschlossenheit aus. Er war bereit, bis zum Ende zu gehen.

  • Nicht schon wieder eine Treppe…“, dachte Zera genervt und schritt schnellen Ganges eine weitere Wendeltreppe empor. An der letzten Stufe lehnte sie sich gegen die Steinwall und verschnaufte kurz. Sie musste sich neu sortieren. Die Wachen hatte sie vor langer Zeit bereits ausgetrickst. Sie war in Sicherheit, zumindest für diesen kurzen Augenblick.


    Seth ist am Leben…“, schoss es ihr plötzlich in den Kopf und nahm unterbewusst die Kette und den damit verbundenen Ehering in ihre rechte Hand. Schweiß ließ ihn einwenig in ihrer Handfläche umherrutschen. Erschöpft wusch sich die Schützin mit ihrem freien Handrücken den Schweiß von der Stirn. Sie wusste nicht genau, wie lange sie die Korridore durchgescheucht war. Eigentlich fühlten sich die bereits vergangenen Ereignisse noch relativ gegenwartsnah an; Marcus’ Tod, Seths Auftauchen, die Verfolgungsjagd der Wärterpatrouille. Zera atmete erleichtert auf und erfreute sich an der sie umarmenden Stille.
    Scheinbar bin ich in ein etwas abgelegenes Viertel des Gefängnisses gekommen…“, dachte sie während sie eine weitere hölzerne Tür öffnete und sich so Zugang zu einem weiteren Gang verschaffte. Vorsichtig blickte sie nach links. Der Gang schien leer und unversehrt zu sein. Als sie jedoch nach rechts blickte, erstarrte sie. Leichenberge und gewaltige Blutpfützen zierten den grauweißen Steinboden. Sie schluckte. Sie wusste genau, wessen Werk das sein musste.
    Senshi.“, dachte sie, hielt sich die Nase mit einer Hand zu und schritt langsam an den bereits von Fliegen angegriffenen Kadavern vorbei.
    Sie waren hier.“, dachte sie weiter und beschleunigte ihren Gang. Ein kurzer Blick auf der Karte verriet ihr, dass die Rebellengruppe den richtigen Weg eingeschlagen hatte. Oder zumindest diejenigen, die gemeinsam mit Senshi unterwegs waren.
    Wen ich wohl wieder auftreffen werde?“, fragte Zera sich, während sie nervös in jeden Seitengang blickte, an dem sie vorbeikam. Jetzt musste sie lediglich Ausschau nach weiteren Leichen und Blutlachen halten. Diese würden sie zumindest zu ihrem ehemaligen Zeltkameraden führen.


    Leere und geöffnete Gefängniszellen verrieten Zera, dass sie auf der richtigen Spur war. Dennoch kam es ihr seltsam vor, dass sie keine entflohenen Gefangenen getroffen hatte. „Sind die etwa alle ihren Rettern gefolgt? Schwer vorstellbar, wenn man bedenkt, dass hier der ein oder andere Extremist oder Meuchelmörder saß.“, murmelte sie und bemerkte, wie ihre Hände anfingen zu zittern. Musste sie sich vor diesen Menschen fürchten, oder waren sie in der derzeitigen Situation eher als Freunde anzusehen?
    Ich weiß nicht…ich denke, ich bleibe besser misstrauisch.“, beschloss das Mädchen und streichelte zart über ihren Dark Screamer, der auf ihrem Rücken an einem Gurt befestigt lag.
    Du wirst mich beschützen.“, dachte sie glücklich und konnte sich kaum vorstellen von ihrer Waffe jemals erneut getrennt zu werden.


    Einige Minuten später befand sich Zera an einer mittelgroßen, hölzernen Tür, die weit offen stand. Zera schluckte. Der sich ihr eröffnete Raum war erneut sehr dunkel gehalten.
    Und wir wissen ja mittlerweile, was in solch finstern Räumen abläuft…“, dachte sie entnervt, legte ihre Armbrust an ihre Brust und war bereit, einen Bolzen zu greifen, laden und abzuschießen. Bewaffnet und mit gepressten, trockenen Lippen glitt sie nahezu lautlos in den großen Saal, blickte wild umher und sah, dass der Raum einige Fackeln bot, die ihn wenigstens zum Teil erhellten. Plötzlich sah sie, wie mehrere kleine Gruppen aus anderen Gängen in den Saal und dessen Mitte traten. Zunächst dachte Zera, es seien erneut Patrouillen, doch ihre Laune erhellte sich schlagartig: Es waren ihre Freunde. Erfreut rief sie ihnen zu und winkte mit ihrer Hand während sich ihre rechte Hand und damit der Griff an Dark Screamer entspannte.
    „Endlich finde ich euch! Ich habe schon gedacht, dass-“, begann sie, doch stockte abruptartig als sie sah, wie eine unzählbare Zahl Soldaten ebenfalls in den Saal einmarschierten und die ehemaligen Gefangenen umzingelten. Angst und Wut war auf den Gesichtern ihrer Freunde zu erkennen. Auch Zeras Gesichtsausdruck war angespannte und sie biss sich auf die Lippen. Es waren zu viele. Instinktiv griff sie nach ihrem Talisman und küsste ihn, während sie hörte, wie ihr ehemaliger Anführer sich zu Wort meldete: "Entscheidet euch, Männer und Frauen, wollt ihr aufgeben? Euer Leben vielleicht retten und euch mit der Bronzemedallie des Verlierens abfinden? Oder wollt ihr versuchen zu verhandeln? Silberzungen haben schon einiges geschafft und schließlich sind einige von uns treue Diener des Königs gewesen? Oder kämpfen wir? Kämpfen wir bis zum letzten und geben uns mit nichts als Sieg oder Tod zufrieden?"


    Zera wusste nicht, wie sie sich entscheiden würde und vor allem wie sich die anderen Kämpfer und Kämpferinnen entscheiden würden.
    „Gib’ nicht auf.“, hörte sie es plötzlich in ihrem Kopf. „Seth…“, dachte sie und sank ihren Kopf. Ja, sie durfte nicht aufgeben. Immerhin hatte er gesagt, dass er am Leben war. Eine ihr unbekannte Stimme weckte sie aus ihrem Tagestraum. Sie wandte sich um. Es handelte sich bei dem Sprechenden um einen sehr jungen und schlanken Mann. Blitzartig fokussierte sie die Augen des Neulings; irgendetwas schien mit ihnen nicht zu stimmen. Sein rechtes Auge erweckte Zeras Interesse.
    Was es wohl damit auf sich hat?“, fragte Zera sich, während sie ihn weiter musterte und den letzten Worte seines kleinen Vortrags zuhörte.
    „…Aber genauso schön ist es für einen Krieger, auf dem Schlachtfeld zu sterben. Und das bedeutet, dass wir nur gewinnen können. Und egal wieviele von euch kämpfen werden, ich werde es tun!", sprach er mit lauter Stimme und blickte die ihn Umgebenden mit einem leichten Grinsen und glänzenden Augen an.


    Zera nickte ihm zu, schritt langsam einwenig zu den anderen und begann: „Er hat Recht. Wir dürfen nicht aufgeben. Zuviel haben wir bereits erlebt und jedes Mal war unser Leben auf dem Spiel. Warum sollen wir es nun nicht riskieren? Haben wir es nicht schon damals auf dem Schlachtfeld riskiert?“ Sie pausierte, atmete tief ein und führte ihre kleine Rede fort: „Ich weiß nicht wie es mit euch allen steht, doch ich möchte kämpfen. Lieber riskiere ich mein Leben, als dass ich erneut in Gefangenschaft gerate und in diesem Drecksloch sterbe!

  • Noch taten die Wachen und Soldaten nichts, denn sie wollten keinen Kampf, wenn die Rebellen vielleicht aufgeben würden. Ihnen durch das Umzingeln ihre Unterlegenheit zu demonstrieren, sollte genügen.
    Valeria schüttelte missbilligend den Kopf. Wie dumm sie alle waren mit ihrem Heldentum. Dann wandte sie sich direkt an Isaac und Sky: "Ich muss euch enttäuschen, Herr General. Ich bin hier, weil ich Sky etwas schulde, nicht, weil ich mich mit einem Sieg schmücken will. Wenn Sky nicht sagt, dass ich muss, schütze ich mein Leben um jeden Preis. Ich bin inzwischen so alt, dass auch fünfzig Jahre Gefangenschaft mich nicht stören..." Sie legte ihre Lanze zu Boden.
    Victor sah mit einem herablassenden Blick auf die Rebellin zu seiner Seite, die gerade ihre Waffe hinlegte, hinab. "Wie zu erwarten. Du kennst keinen Anstand und Ehre anscheinend auch nicht", sagte er leise, so dass die Umstehenden es nicht hören konnten.
    Ria fuhr mit blitzenden Augen herum, doch sie verlor ihr dämonisches Lächeln nicht: "Deine verlobte scheint dir ja nicht sonderlich wichtig zu sein." War ihre höhnische Antwort.
    Der Zelot verzog seinerseits wütend das Gesicht. "Leandra bedeutet mir alles. Meine beste Chance, wieder zu ihr zu kommen besteht darin, zu kämpfen und möglicherweise zu siegen. Falls ich sterbe, wird sie genau wissen, dass meine letzten Gedanken ihr galten." Er hatte seine Stimme nicht laut werden lassen, schliesslich wollte er vor dem General keinen lautstarken Streit anfangen. "Ich kämpfe für die Dinge, die mir wertvoll sind. Bei dir scheint es ja eher so zu sein, dass du kurz deinen Trieben nachgehst und dann alles liegen lässt, um deine eigene Haut zu retten. Dein Anführer wäre sicher besser dran ohne dich.
    Valeria trat einen Schritt auf Victor zu und strich ihm mit der Hand über den Oberkörper. Sie wusste, dass ihn dass provozieren würde. "Du bist dumm, wenn du glaubst, dass wir hier ohne Hilfe raus kommen. Alles was du hier erreichen kannst, ist der Tod. Und von deinen letzten Gedanken, kann deine Leandra bestimmt nicht leben. Sie muss sich jemand neues suchen, um zu überleben. Mit einem anderen Mann Kinder haben. Eine Familie gründen ohne dich. Und irgendwann wirst du vergessen sein. Der, der ruhmreich gestorben ist. Super, aber das Leben ist nun einmal nichts für die Toten." Sie machte eine Pause und blickte dem Zelot direkt in die Augen: "Sky kennt mich besser als du, lass das seine Entscheidung sein. Doch ich stimme dir zu, ich bin kaum eine Bereicherung für ihn. Trotzdem lässt er mich bei sich bleiben. Das reicht mir, um ihn zu schätzen."
    Victor schlug ihre Hand unsanft weg. Er wusste zwar, dass sie genau das erreichen wollte, aber der Soldat konnte es nicht zulassen, dass sie in Anwesenheit eines Generals und Offizieren der 12. Armee auf diese Wiese berührte. Was sie nicht wusste war, dass die Wut auch der Tatsache entsprang, dass sie ohne Hilfe wirklich zum Tode verurteilt waren. Selbst der purpurrote Zelot musste das einsehen. "Es spielt gar keine Rolle, was nach meinem Tod passiert." Diese Worte waren eine glatte Lüge, den der Gedanke an Leandra, die einen anderen heiratete, versetzte ihm einen Stich. "Vergessen werden die Ruhmreichen nie, irgendwo wird sich irgendjemand an uns erinnern, sollten wir es nicht schaffen." Ähnlich wie die Rebellin machte Victor eine kurze Pause, bevor er fortfuhr: "Und wenn du Sky zu schätzen weisst, warum willst du dich dann aus dem Staub machen? Würde es sich nicht lohnen hier zu bleiben? Wirst du ins Gefängnis gehen und jemand anderen finden, den du schätzen kannst. Das ist lächerlich. Ersatz für Leute, die man schätzt, bekommt man nicht einfach so."
    Valeria grinste immer breiter, als sie Victors Erwiderungen hörte. Sie wusste, dass sie gewonnen hatte und er nur noch nach Ausflüchten suchte. "Mach dir nichts vor, Victor. Dein Vater hat sein Leben wenigstens genossen, bevor er gestorben sind. Du wirst mit deinem moralischen Stock im Hintern am Ende nur erreichen, dass Leandra froh ist, dich los zu sein." Sie grinste weiter, als sie die Wut in seinen Augen sah. "Ja, ich würde Sky verlassen, wenn ich die Wahl hätte. Aber ich schulde ihm mein Leben und so würde ich bleiben, wenn er es von mir verlangt. Meine Zuneigung nützt ihm nichts, wenn ich tot bin und umgekehrt gilt das Gleiche. Ich würde vielleicht nie wieder jemand gleichwertigen finden, aber mein Leben ginge weiter und ich könnte beweisen, dass ich schätze, was er mir geschenkt hat. DU willst die Gabe deiner Eltern einfach wegwerfen.
    Victor holte schon zu einer schallenden Ohrfeige aus, hielt sich aber gerade noch zurück. Er selbst wusste, dass sein Vater sich nie auf eine Frau wie sie eingelassen hätte und das zählte. Es hatte keinen Sinn sie zu schlagen, schlussendlich würde es nichts bringen. Ruckartig drehte er sich um, damit er der Rebellin nicht mehr in die Augen schauen musste. "Hör auf, die Ehre meines Vaters in den Dreck zu ziehen. Es leben noch genug Veteranen, die bestätigen können, dass er meiner Mutter immer treu war." Eine kurze Stille folgte, denn nun wusste er nicht, was er auf den Rest antworten sollte. So schwer es ihm fiel, Victor musste zugeben, dass sie nicht Unrecht hatte. "Die Gabe meiner Eltern also. Die grösste Gabe, die ich von meinen Eltern habe, ist die Gabe zu kämpfen. Ich werfe sie nicht weg, ich benutze sie so gut es geht." Ein Trost blieb Victor. Wenn er sterben würde, wäre wenigstens die Gefahr gebannt, dass er gegenüber Valeria nachgab.
    Als Victor die Hand gehoben hatte, war plötzliche Leben in Sky geraten. Während Isaac sich über das Drama um ihn herum freute und nach geigneten Worten suchte, um ihre Gegner zu verunsichern, hatte der Rebellenführer nichts getan. Ria allein wusste, dass er garanntiert alles gehört hatte. Nun, nachdem Victor sich weggedreht hatte, stand er neben Ria und legte ihr die Hand auf die Schulter. Das war ein stummes "Alles in Ordnung, ich passe auf dich auf." doch dem Succubus genügte das nicht. Sie wollte die Sache auf die Spitze treiben. Sie packte den Offizier und drehte ihn um: "Weißt du, wann Männer beginnen Frauen zu schlagen? Wenn sie sich unterlegen fühlen. Wenn du im Recht wärst, würdest du dich von mir gar nicht so beleidigen lassen. Ich sag dir mal was: Dein Mut, deine Muskeln und deine Moral, das sind alles Schutzmauern. Dahinter bist du feiger, als jeder andere hier, ohne soziale Regeln und Normen wärst du aufgeschmissen. Wenn dir niemand gesagt hätte, wie ein Mann sein muss - treu, stark und mutig - wärst du ein Nichts, weil du nicht in der Lage bist, dir eine eigene Meinung zu bilden. Für dich bin ich ein billiges Mädchen. Aber wenigstens weiß ich, was ich will und verstecke mich nicht hinter dem heroischen Bild eines toten Vaters, dass du nie erreichen kannst, weil es nicht der Wahrheit entspricht."
    Victor stand einen Moment steif da, ohne etwas zu sagen. Ihre Worte hatten ihn wie eine Faust getroffen. Nicht, weil sie eine besonders schlimme Beleidung enthielten, sondern weil in ihnen eine gewisse Wahrheit lag. Die Schande für den Zeloten war unerträglich, er hatte auf ganzer Linie verloren und konnte nichts erwidern. Auch seine Muskeln waren in dieser Situation nutzlos. Langsam ging der Zelot zwei Schritte rückwärts. "Es mag sein, dass du meinen Vater gekannt hast. Möglicherweise hast du ihn besser gekannt, als ich weiss, auch wenn ich es nicht glaube. Aber mich kennst du nicht. Mein Mut ist echt, niemand hat mir gesagt, dass ich mich für andere einsetzen soll. Das ist mein Mut." Er drehte sich erneut um und entfernte sich von Sky und Valeria. Wenigstens auf seine Werte musste er sich stützen können, nach einer solchen Niederlage.
    Ria schnaubte stolz und drehte sich dann zu Sky um, um ihn kurz zu umarmen. Das überraschte den Hexenmeister zwar ein wenig, aber es entlockte ihm fast ein Grinsen. Dann wandte sie sich an alle Anwesenden: "Nun gut, Victor, Fergis und Zera wollen auf jeden Fall kämpfen. Und wenn es euch genau so geht, bin ich geneigt, euch zu unterstützen." Sie lächelte, packte ihre Lanze wieder, schraubte ihren Glamour hoch und machte sich bereit. Und dann, als sei es ganz nebensächlich, rief sie Victor noch etwas zu: "Lass mich dir beweisen, dass ich auch mutig sein kann, Hübscher. Auch ich habe meine Qualitäten, auch wenn du sie nicht sehen willst. Ich mag dich, egal wohinter du dich versteckst, also gib mir die gleiche Chance."
    Victor drehte den Kopf etwas in ihre Richtung und nach einer kleinen Pause nickte er leicht. Valeria mochte wenig Anstand haben und Ehre war ihr wohl weniger wichtig als ihm, aber sie war schlau und sie hatte ihn etwas aus seinen versteiften Vorstellungen gelöst. Vollkommen schlecht war sie vielleicht doch nicht.
    Der Zelot umschloss den Griff seines Kettenschwertes mit der rechten Hand und machte sich bereit. Jetzt blieb nur noch eines übrig.


    OT: Wieder zusammen entstanden. Ihr dürft das auch gerne - leise - gehört haben ;)

  • Senshi langweilte sich schon wieder zu Tode. Für kurze Zeit war seine Kampffreude wieder aufgeglüht, als Kage Chisio wieder in seiner Hand lag, allerdings waren die Wachen einfach keinen Gegner. Deshalb ruhte die blaue KLinge auch mittlerweile wieder in seiner Scheide auf seinem Rücken, während er die Angreifer einfach erwürgte oder ihnen das Genick brach. Von seinem Schwert konnte man ein klagendes Geräusch hören und leichte Zuckungen der Scheide vernehmen, wobei der Söldner genervt über die Schulter blickte. "Ja, ja, mir geht es doch genauso wie dir, mir ist auch total langweilig ", erwiderte er gereizt. Wieder wurde ein Soldat von ihm mit der Faust niedergeschlagen und mit einem Tritt in die Kehle erledigt, worauf er an ein weiteres Schloss trat und es aufbrach.


    Jedoch versprach es Besserung, als Flaime, welche ein paar Schritte vorraus gegangen war, um um eine Ecke zu spähen, erstarrte. Neugierig geworden trat der Schwertkämpfer zusammen mit dem Rest an ihre Seite und musste grinsen, als vor ihnen eine weitere Horde der Höllenhunde sichtbar wurde, allerdings schlafend. Leider wollten die anderen sich an ihnen vorbeischleichen, was Senshi natürlich nur unter stillen Protesten annahm. Glückerweise wurden die Viecher von den raschelnden Schwänzen des Maskierten geweckt, wofür ihm der Weißhaarige ihm gedanklich dankte. Er ist doch zu etwas gut ging es ihm durch den Kopf, als er der riesigen Pranke von einem der beiden Hunde, welche sich ihm in den Weg gestellt hatten, auswich.


    Der Schwertkämpfer landete sicher in der Hocke und griff nach Kage Chisio, wessen nörgelndes Gekreische in erwartungsvolles Brummen übergegangen war. Mit einem kraftvollen Abstoß rauschte Senshi unter dem zweiten Hund drunter her, als dieser nach ihm schnappte und verpasste ihm ein lange aber nicht tiefe Wunde am Bauch. Nachdem er unter dem jaulenden Hund wieder auftauchte, wartete bereits die andere Bestie auf ihn und traf ihn mit einem Prankenhieb, den der Weißhaarige zwar mit mit Kage Chisio blockte, aber der trotzdem noch so viel Wucht hatte, dass er an die Wand geworfen wurde. Nachdem er durch den Aufprall einmal kurz Blut gehustet hatte, stahl sich wieder ein Grinsen auf sein Gesicht. "Gut so, so komm ich erst richtig in Fahrt ", rief er in einem auffordernen Tonfall und mit einem schnellen, sauberen Hieb schlug er einem der Hunde die Pfote ab, worauf dieser jaulend einknickte.


    Gerade wollte Senshi mit einem Kampfschrei dem Biest das Leben aushauchen, als ihn etwas Schweres im Rücken traf und er nach vorne flog. Er rollte einige Meter über den Boden, bevor er mit Schwung wieder auf die Beine kam, genauso wie vor seiner Nase nun auch das "Geschoss" aufstand. Der Ritter war wohl von dem Hund, gegen den er antrat, nach dem Schwertkämpfer geschleudert worden. "Du musst mir auch immer in die Quere komment, oder? ", fragte der Södner in einem säuerlichen Tonfall. "Dieses Kompliment kann ich wärmsten zurückgeben.", erwiderte der Maskierte und deutete eine leichte Verbeugung an, während seine Augen schalkhaft aufblitzten. "Außerdem besitzt du die einzigartige Gabe, mich tierisch auf die Palme zu bringen, mein Freund ", knurrte Senshi, während sich sein Griff um Kage Chisio stark ballte. Leider war für weitere freundliche Worte keine Zeit, da der Schwertkämpferaus den Augenwinkeln große Schatten wahrnahm. Da lächelte er bösartig und griff plötzlich nach dem Arm des Ritters, dem keine Zeit blieb zu protestieren. "Lass mich mich bei dir bedanken. Guten Flug ", kündigte er an und warf er den Maskierten in die Richtung eines der Hunde. Zu spät merkte er allerdigs, dass es der war, den er bereits am Bauch verletzt hatte. Schulterzuckend wandte er sich dem Dreibeinigen und dem übrig Gebliebenem zu. Mit schäumendem Maul warf sich eines der Biester nach vorne, wobei Senshi mit einem Seitenschritt auswich und seine Klinge im Auge des Hundes versenkte und schnell wieder herauszog, als er den Kopf heulend zurückwarf. Währendessen riss der Dreibeinige die Klappe weit auf und torkelte auf den Schwertkämpfer zu. Dieser beendete den jämmerlichen Angriff mit einem Hieb in den Rachen des Höllenhundes, worauf er gurgelnd zu Boden ging. Mit einem "weißen Sturm" riss er schließlich ein riesiges Loch in den verbliebenen Gegner. Nachdem alle der monsterhaften Hund zu Boden gegegangen waren, schüttelte Senshi das meiste Blut von Kage Chisio und leckte die letzten Reste ab, bevor er die blaue Klinge wieder in die Scheibe schob und mit dem Rest ihrer kleinen Gruppe weiterging.


    Daraufhin gelangten sie in eine etwas größere Halle, wo nach und nach auch der Rest der Gruppe aus Rebellen und Soldaten eintrudelte. Das waren allerdings nicht alle, die ankamen. Denn nach kurzer Zeit kam eine so große Masse an Wachen und Verstärkung in den Raum, sodass man sich fragen konnte, ob noch irgendwo anders im Gebäude welche waren. Während nun einige der Anwesend ängstlich auf die Masse an Gegnern blickte, erhob der ehemalige General seine Stimme: "Entscheidet euch, Männer und Frauen, wollt ihr aufgeben? Euer Leben vielleicht retten und euch mit der Bronzemedallie des Verlierens abfinden? Oder wollt ihr versuchen zu verhandeln? Silberzungen haben schon einiges geschafft und schließlich sind einige von uns treue Diener des Königs gewesen? Oder kämpfen wir? Kämpfen wir bis zum letzten und geben uns mit nichts als Sieg oder Tod zufrieden?" Als Antwort meldeten sich zwei Unbekannte, sowie Zera, die meinten kämpfen zu wollen. Nur Valeria meinte, sie würde aufgeben, worauf sie in einen leisen Streit mit einem der unbekannten Gesichter kam. Aber all dies nahm Senshi nicht wahr, der nur zitternd und grinsend dastand.


    Mit einem plötzlichen aber kräftigen Ruck durchstieß er seinen Brustpanzer und seine Brust mit Kage Chisio, direkt durch den Kreis seiner Male. Keine Sekunde später schmolz das blaue Schwert dahin und verschwand in dem Körper des Schwertkämpfers. Dann riss Senshi die Ärmel seiner Kleidung ab und legte seine Arme frei, auf denen sich langsam ein Muster abbildete, bevor sie von hellgrünen Schuppen überzogen waren, welche sich bis zu seinen Handrücken hochzogen. Aus seinem Rücken sprossen zwei große lederne Flügel und ihm wuchs ein muskulöser Schwanz, bevor sich in seiner Hand ein langes bläuliches Katana materialisierte, welches den gleichen Stein als Stichblatt hatte, wie Kage Chisio in seiner Mitte trug. Es schien dabei ein kleines Wunder, dass seine Kleidung nicht in Fetzen gerissen wurde. Er lachte laut auf und entblößte damit zwei lange Zähne, von denen eine klare Flüssigkeit tropfte, die zischend auf dem Boden landete und eine lange, dicke Zunge, die an ihrem Ende gespalten war.


    "Wie herrlich, mein Blut isssst in Wallung ", rief Senshi mit einer Stimme, die merkwürdig schallte. Sie klang, als würden zwei Personen auf einmal sprechen. "Was sssoll das ganze Geschwätz? Anssstatt hier um den Brei herum zu reden, lasssst uns endlich zur Sssache kommen. Ich brenne schon die ganze Zeit darauf, meine volle Kraft einzusssetzen und nur im Angessssicht des nahenden Todesss macht es erst richtig Ssspaß. Kommt, lasst uns doch einfach alles vergessssen. Moral, Ethik, Sssieg, Niederlage, Bedenken, Zweifel...lassssst uns einfach ALLES in den Hintergrund drängen und uns ssselbst im Kampf verlieren." Seine letzten Worte hatte der Weißhaarige beinahe herausgeschrien, während sich Kage Chisio langsam mit einer giftgrünen Schicht umhüllte. Seine zitternden Flügel und sein zuckender Schwanz zeugten davon, dass er sich kaum zurückhalten konnte.

    Warum hassen die Tageswanderer die Kinder der Nacht?
    Balance ist doch alles was zählt!

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