Die Jugend von Heute

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  • Finde es schon arg heftig, dass hier Egoismus und Trotz rechtfertigen, Ältere so zu behandeln. So habe ich es in meiner Erziehung nicht gelehrt bekommen und ich habe mich auch schon mit anstrengenderen Älteren abgeben müssen. Naja, bestätigt ja eigentlich nur, was ich sage: dass der Respekt abgenommen hat.

    Ich persönlich hab zwar auch anerzogen bekommen, dass man Alte Leute mit Respekt behandeln soll, aber seitdem ich vom Land nach Nürnberg reingezogen bin, hab ich da meine Meinung größtenteils geändert

    Viele Alte Leute wissen, dass ihre Nachfolgegeneration (also die Generation "Ihrer" Kinder) Respekt gegenüber Alten Menschen anerzieht. Dadurch entsteht eine gewisse "Altersarroganz", die ich vor allem hier in der Stadt sehr oft gesehen habe. Wenn Alte Menschen gegenüber Jüngeren unabdingbaren Respekt bzw sogar Gehorsam einfordern. Die Alten Menschen gehen dann in den Bus/Bahn/whatever und zetern im Moment des Betretens nur rum, dass niemand ihnen auf roten Teppich einen Platz anbietet. Ich hab sogar mal eine alte Frau erlebt, die mich angefahren hab, weil ich auf ihren "Stammplatz" saß

    Respekt ist keine Einbahnstraße

  • Was ich nicht so ganz verstehe, Kinder sind ja häufig rücksichtsloser zu Anderen. Schreien gerne rum, Schlagen gerne mal..machen halt oft Unsinn. Das habe ich als Kind auch getan. Das ist nunmal die Kindheit. Aber wenn Schüler Schulschluss haben, warum müssen dann gerade die jüngeren Schüler mit den anderen Menschen wie Rentner, Arbeiter, Hartzer usw.. Bus und Bahn fahren? Ich habe schon Dinge erlebt, da werden einfach Schüler in der Bahn gemobbt, indem sie zum Beispiel nicht in die Bahn gelassen werden. Oder es wird mit Wasser gespritzt und so einen Kram..gerade für diese Schüler in diesem Alter sollte man lieber Schulbusse ordern und zwar nur für die Schüler. Ich habe ja auch ein Recht darauf, friedlich und besonnen mitzufahren, ohne dass man genervt wird. Aber es ist jedes Jahr das Selbe und nichts passiert.

    Niemand macht sowas in der Stadt, weil du dich gestört fühlst. ^^"

    Wie immer: Wenn dir etwas nicht passt, dann sag etwas. Wenn dir Mobbing auffällt, dann sag halt etwas.


    Dann kannst du dich offensichtlich nicht mehr dran erinnern. Jedes gesunde Kind macht die sogenannte Autonomiephase durch, früher auch Trotzphase genannt. Passenderweise zeigt die Umbenennung deutlich, wie sich die Wahrnehmung dieser Phase verändert hat. Früher haben Eltern und Erziehungsratgeber eben "Trotz" des Kindes wahrgenommen, sie interpretierten, die Kinder würden gegen die Eltern agieren und bewusst Dinge tun, um die Eltern zu ärgern.

    Sieh, ich schau Kinder mit einem Wutanfall an und denk: Ich war auch son Arschloch. ¯\_(ツ)_/¯

    Wie hier schon oftmals gesagt wurde, man kann sich einfach nicht wirklich daran erinnern, weil es für einen selbst als Jugendlicher normal war, sich so und so zu verhalten.

    Owaia, ihr kennt mich wohl besser als ich selbst und mein Umfeld. :rolleyes: Nein, ich war nicht "trotzig" und nein, ich habe keine "Phasen" durchgemacht, mein ganzes Umfeld kann dies bestätigen und ich selbst weiß, dass ich mich von anderen Kinder unterschieden habe. Ob ihr das nun glauben wollt, ist eure Sache.

    Eben. Von den anderen Kindern. Zu deiner damaligen Zeit. Natürlich gibt es ruhigere und bravere Kinder, aber die sind auch nicht "besser" als die, die eben andere Phasen durchleben und ein anderes Temperament haben als man selbst.


    Finde es schon arg heftig, dass hier Egoismus und Trotz rechtfertigen, Ältere so zu behandeln. So habe ich es in meiner Erziehung nicht gelehrt bekommen und ich habe mich auch schon mit anstrengenderen Älteren abgeben müssen. Naja, bestätigt ja eigentlich nur, was ich sage: dass der Respekt abgenommen hat.

    Das kommt dann daher, wenn man die Erziehung, die man erhält, selbst reflektiert.

    Du scheinst nicht zu verstehen, was andere unter Respekt verstehen. Was du darunter verstehst, scheint eher Unterwürfigkeit und das Einhalten von Erziehungsregeln, die man irgendwann mal eingetrichtert bekommen hat, zu sein.

    Weshalb ich die These aufgestellt hat: Der Respekt anderen gegenüber nimmt im Allgemeinen zu.

    Ich weiß auch nicht, was du unter Egoismus und Trotz verstehst. Sobald man diesen Menschen klarmacht, dass man selbst / andere auch einen gewissen Stolz und Selbstwertgefühl haben, ist das also Egoismus und "Trotz"?


    Wenn ich laute und kichernde Jugendliche im Bus oder Zug sehe, bin ich natürlich auch erstmal genervt, aber der zweite Gedanke ist dann eben "Oh, vor zehn Jahren war ich das und andere waren vermutlich auch genervt" . Aber in diesem Alter stört man sich nicht an anderen Fahrgästen in Bus oder Bahn, wenn man auf dem Heimweg oder auf Klassenfahrt ist, weil man meistens diesen Weitblick noch gar nicht besitzt.

    Die andere Frage ist: Wieso stört das Leute überhaupt? Sobald sie jemanden sehen, der nicht mit einem Gesicht von zehn Tage Regenwetter in der Bahn sitzt, fühlen sie sich von der Fröhlichkeit anderer belästigt.

    Solange die nicht quer durch die Bahn schreien, ist das doch egal. ^^"

  • Sorry, aber ich steh da einfach drüber. Wenn mich jemand ankeift oder Gehorsam von mir verlangen würde, werde ich mich natürlich auch nicht einfach fügen. Aber in gewissen Situationen sollte man als junger Mensch einfach mal darüber hinwegsehen und Platz machen. Ich würde es nicht wollen, dass diese Person hinfällt, nur weil ich stur war. Ich würde es auch nicht wollen, wenn mir Beleidigungen an den Kopf geschmissen werden würden. Aber ich würde nicht hingehen und sagen: "Ey, du alter Sack, sag das nochmal und du kriegst 'n paar auf's Maul!"

    Du scheinst nicht zu verstehen, was andere unter Respekt verstehen. Was du darunter verstehst, scheint eher Unterwürfigkeit und das Einhalten von Erziehungsregeln, die man irgendwann mal eingetrichtert bekommen hat, zu sein.

    Ähm, natürlich wendest du die Erziehungsregeln an, die du "eingetrichtert bekommen" hast?

    Natürlich gibt es ruhigere und bravere Kinder, aber die sind auch nicht "besser" als die, die eben andere Phasen durchleben und ein anderes Temperament haben als man selbst.

    Die braven Kinder machen nicht so einen Aufstand, deswegen sind sie ja brav. Und was meinst du mit "besser", bei ihnen scheint das Argument "Autonomiephase" dann wohl nicht zu ziehen?

  • Sorry, aber ich steh da einfach drüber. Wenn mich jemand ankeift oder Gehorsam von mir verlangen würde, werde ich mich natürlich auch nicht einfach fügen. Aber in gewissen Situationen sollte man als junger Mensch einfach mal darüber hinwegsehen und Platz machen. Ich würde es nicht wollen, dass diese Person hinfällt, nur weil ich stur war. Ich würde es auch nicht wollen, wenn mir Beleidigungen an den Kopf geschmissen werden würden. Aber ich würde nicht hingehen und sagen: "Ey, du alter Sack, sag das nochmal und du kriegst 'n paar auf's Maul!"

    Genau so lief das ab. Wenn man nicht weiter weiß, stellt man Leute, die Widerspruch einlegen, als trotzig und egoistisch dar und gibt ihnen noch einen proletarischen Slang. ôo

    Und wie oft hörst du das tatsächlich?


    Wieso sollen überhaupt alle anderen schuld sein? Wieso wäre es demnach nicht seine eigene Schuld? Der Mann war noch nichtmal debil, der war einfach nur bösartig.


    Du scheinst nicht zu verstehen, was andere unter Respekt verstehen. Was du darunter verstehst, scheint eher Unterwürfigkeit und das Einhalten von Erziehungsregeln, die man irgendwann mal eingetrichtert bekommen hat, zu sein.

    Ähm, natürlich wendest du die Erziehungsregeln an, die du "eingetrichtert bekommen" hast?

    Du hast dir also nie gedacht, dass manche unsinnig oder sogar schädlich sind und dir deshalb deine eigene Meinung dazu gebildet?


    Natürlich gibt es ruhigere und bravere Kinder, aber die sind auch nicht "besser" als die, die eben andere Phasen durchleben und ein anderes Temperament haben als man selbst.

    Die braven Kinder machen nicht so einen Aufstand, deswegen sind sie ja brav. Und was meinst du mit "besser", bei ihnen scheint das Argument "Autonomiephase" dann wohl nicht zu ziehen?

    Wie QueFueMejor bereits erwähnt hat, sind Leute, die sich so sichtlich an schreienden Kleinkindern / Kindern stören und omg, früher waren sogar Kleinkinder braver, Mitschuld, wenn diese dann alles bekommen, was sie wollen. Den Eltern ist das Starren der Leute unangemehm und diese Leute bilden sich ein, dass Kinder dauernd herzige, süße Dinger sein und funktionieren sollen.

    Solche Phasen sind vollkommen normal und Kinder entwickeln dadurch ihr Ich und ihren Willen. Inwiefern soll das heute überhaupt noch jemanden interessieren, wie intensiv deine Trotzphasen gewesen sein sollen? Macht das einen Unterschied, dass es bei Kindern normal ist, nur weil du meinst jedes müsste sich genauso "vorbildlich" verhalten?

    Mir machen eher solche Sorgen, die nie ihren Willen und Persönlichkeit von derer ihrer Eltern abzugrenzen können. Gibt es durchaus auch, ist um einiges schlimmer, imo.

  • Genau so lief das ab. Wenn man nicht weiter weiß, stellt man Leute, die Widerspruch einlegen, als trotzig und egoistisch dar und gibt ihnen noch einen proletarischen Slang. ôo

    Und wie oft hörst du das tatsächlich?

    Nein, ich frage mich dann einfach nur, ob die Leute überhaupt noch so weit denken, dass es passieren könnte, dass diese älteren Menschen hinfallen und sich wehtun. Aber wie es wohl wahrscheinlicher wäre, würden sie sich innerlich noch freuen, dass dieser "alte Sack" sowas abgekriegt hat.

    Ich höre deutlich öfter von Jugendlichen, die randalieren und sich prügeln als von alten Menschen, die die Jüngeren angiften.

    Du hast dir also nie gedacht, dass manche unsinnig oder sogar schädlich sind und dir deshalb deine eigene Meinung dazu gebildet?

    Erstmal: Inwieweit machst du dir als kleines Kind Gedanken darüber, was böswillig ist und was nicht? Zum anderen machst du dir als Kind wohl auch keine Gedanken darüber, dass deine Eltern dir böswillige Sachen beibringen wollen.


    Wie QueFueMejorbereits erwähnt hat, sind Leute, die sich so sichtlich an schreienden Kleinkindern / Kindern stören und omg, früher waren sogar Kleinkinder braver, Mitschuld, wenn diese dann alles bekommen, was sie wollen. Den Eltern ist das Starren der Leute unangemehm und diese Leute bilden sich ein, dass Kinder dauernd herzige, süße Dinger sein und funktionieren sollen.

    Solche Phasen sind vollkommen normal und Kinder entwickeln dadurch ihr Ich und ihren Willen.

    Dazu kann ich nur sagen, dass Kinder vermehrt nach Aufmerksamkeit schreien, weil sie in der heutigen Zeit weniger davon bekommen. Da liegt der Fehler natürlich in der Erziehung.

    Und wenn es daran liegt, ist es nur logisch, dass sie, wenn sie groß sind, diese Eigenschaften auch weiterführen (wenn sie nicht klug genug sind, das zu hinterfragen).

    Viele Leute, die sich früher wie richtige Arschlöcher verhalten haben, sind heute die nettesten Menschen. Genauso umgekehrt. Aber man muss sich als Teenager auch nicht alles rausnehmen und der Pubertät die Schuld geben.

    Inwiefern soll das heute überhaupt noch jemanden interessieren, wie intensiv deine Trotzphasen gewesen sein sollen? Macht das einen Unterschied, dass es bei Kindern normal ist, nur weil du meinst jedes müsste sich genauso "vorbildlich" verhalten?

    Ihr habt behauptet, ich wäre als kleines Kind trotzig gewesen, dem musste ich widersprechen. :P

  • Ein anderes Beispiel, das aufzeigt, wie sich diese Dinge verändern werden und schon haben, sind kleine Kinder, die sofort anfangen zu flennen, wenn sie nicht bekommen, was sie wollen. Heute ist es schlimmer als früher, da bin ich einfach der Meinung, Eltern sind zu nachgiebig und schieben ihren Kindern regelrecht alles in den Arsch. Und wenn sie einmal ihren Willen nicht kriegen, randalieren sie.

    Als ich das gelesen habe, musste ich unweigerlich an meinen Schwipp-Neffen denken, der mittlerweile über acht Jahre alt ist und tatsächlich restlos alles bekommt, was er möchte. Und ja, er veranstaltet auch regelmäßig ein riesiges Theater, wenn die Dinge einmal nicht so laufen, wie er möchte. Aber das kann man ihm nicht vorwerfen, weil dieses Verhalten normal und menschlich ist. Für mich tragen hierbei einzig und allein die Eltern die Verantwortung: Gerade in der Zeit, in der Kinder ihre Grenzen ausloten, sollten die Eltern ihrerseits darauf achten, dass sie eingehalten werden. In dem von mir erwähnten Fall wurde dem Kind während eines Ausflugs ungeplant ein Tablet im Wert von knapp 500 € gekauft, damit es endlich mal still sitzen bleibt. Wenn die Eltern mit ihrem Sohn essen gehen, bestellt er sich eine Fanta, nur um eine halbe Minute später zu erwähnen, dass er doch lieber eine Cola trinken möchte. Solche Situationen enden meistens damit, dass er am Ende drei volle Gläser vor sich stehen hat und kein einziges davon anrührt. Aber wie gesagt, dem Kind kann man hierbei keinen Vorwurf machen. Vielmehr sind seine Eltern der Weichspüler unter den Erziehungsberechtigten.


    Ich sehe meinen Schwipp-Neffen sehr selten, aber natürlich hat er solche Dinge bei mir auch schon versucht. Da er es gewohnt ist, dass alle springen, wenn er pfeift, hat er sich in den letzten drei Jahren einen ziemlich heftigen Befehlston angeeignet, und so bekam ich schon des Öfteren folgenden Satz von ihm zu hören: "Geh in die Küche, hol mir ein Getränk, und schütte es mir ein." - Wenn man sich darauf gar nicht erst einlässt und das Kind aus seiner Reserve lockt, wie ich es damals getan habe, erledigt sich die ganze Sache wie von selbst. (Ich habe ihn damals mit einer Mischung aus Belustigung, Verwunderung und Provokation gefragt, ob er zu schwach ist, um das selbst zu tun. In gewisser Hinsicht ist es mein Glück, dass ich Sozialarbeiter bin: Mein jüngster Klient war sechs Monate alt, mein ältester 102 Jahre.)


    Ich könnte jetzt sehr viele vergleichbare Beispiele nennen, die ich allein im Jahr 2019 mitbekommen habe. Wenn man eine halbe Stunde an einem im Kiosk befindlichen Postschalter warten muss, um eine Bestellung abzuholen, kriegt man schließlich einiges mit. Aber diesen Aspekt würde ich nie im Leben den Kindern ankreiden. Für sie ist es mehr oder weniger normal, dass sie solche Verhaltensweisen an den Tag legen. Meiner Meinung nach tragen hierbei einzig und allein die Eltern die Verantwortung. Du hast es schließlich selber geschrieben: Die Eltern sind zu nachgiebig. Aber dafür können deren Kinder nichts.

  • Genau so lief das ab. Wenn man nicht weiter weiß, stellt man Leute, die Widerspruch einlegen, als trotzig und egoistisch dar und gibt ihnen noch einen proletarischen Slang. ôo

    Und wie oft hörst du das tatsächlich?

    Nein, ich frage mich dann einfach nur, ob die Leute überhaupt noch so weit denken, dass es passieren könnte, dass diese älteren Menschen hinfallen und sich wehtun. Aber wie es wohl wahrscheinlicher wäre, würden sie sich innerlich noch freuen, dass dieser "alte Sack" sowas abgekriegt hat.

    Ich höre deutlich öfter von Jugendlichen, die randalieren und sich prügeln als von alten Menschen, die die Jüngeren angiften.

    Doch sicherlich, aber dann ist es doch zu großen Teilen seine eigene Schuld?


    Genauso wie es diese vorgefertigten Klischeebilder von Kindern und der Kindheit zB. gibt, gibt es dieses Bild der lieben, gutmütigen Oma oder des herzigen, alten Opas, die vielleicht schon ab und an beginnen senil über irgendeine Sache zu lachen, aber in Wahrheit schon so viel mitgemacht haben und eine bestimmte Weisheit besitzen. Ist halt alles sehr sentimental.


    Das stimmt halt nicht immer, oder nicht so oft, wie man es gerne hätte. Wenn du manchen dann wirklich zuhörst, ist nunmal gar nichts liebenswürdig an denen. Sanitäter, die ich kenne, haben da einige schlechte Erfahrungen, unter anderem auch son altes, gutmütig aussehenden Mütterchen, das dem Sanitäter in etwa sagt: "Der Adi hätt di gmocht! Und ich bin froh, dass mi ned wieder son dreckiges Gsindel ins Krankenhaus bringt" (oder ähnlicher Worlaut), und dann herzlich gelacht hat, ältere Leite, die noch nicht unter Demenz leiden und "halt senil" wären, aber stolz verkünden, dass sie aktiv die NSDAP unterstützt haben, bishin zu solchen, die ohne rassistische Hintergedanken einfach jeden der Pfleger fertigmachen.

    Natürlich gibt es da auch eine Reihe anderer, ist aber halt auffällig und bloß, weil sich die Art zu sprechen und zu pöbeln von der jüngerer Menschen unterscheidet und im Großen und Ganzen eventuell angenehmer klingt, heißt es nicht, dass es deshalb weniger schlimm ist.


    Ansonsten: Stimmt es nun wirklich, dass sich Jugendliche heutzutage öfter prügeln als früher, oder ist es das Bild, das durch die Medien verbreitet wird, weil es angenehmer und nutzbringender ist, wenn die Gesellschaft ein negatives Bild von ihrer Jugend bekommt?

    Ich meine, dann muss man ihre Belange auch nicht ernstnehmen, wenn der Großteil als verkommen dargestellt wird? Hat man an den Friday for Future-Demo und der Demo gegen Einschränkung der Internetfreiheit gesehen: Jugendliche um die 15-17 werden als Kinder bezeichnet, ihnen wird ins Gesicht gelacht und sie werden wie Trotteln behandelt, auf seriöse, wissenschaftliche und logische Argumente, die von der Wissenschaft gestützt werden, geht man nicht ein, sondern sagt "geh doch erstmal arbeiten und zahl Steuern". Ist es nicht eher so, dass die Jugend und junge Erwachsene zuletzt im den 70ern so politik- und gesellschaftsinteressiert waren und die momentane, konservative Regierung in Deutschland der Jugend auch kein Wahlrecht ab 16 einräumen möchte, weil die große Anzahl an politikinteressierten Jugendlichen ihnen Angst bereitet?

    Wie passt es damit zusammen, dass angeblich so viele Prozent mehr einfach nur rumpöbeln und gewalttätig seien?


    Zitat von Nachtgestalt

    Erstmal: Inwieweit machst du dir als kleines Kind Gedanken darüber, was böswillig ist und was nicht? Zum anderen machst du dir als Kind wohl auch keine Gedanken darüber, dass deine Eltern dir böswillige Sachen beibringen wollen.

    Zitat von Nachtgestalt

    Dazu kann ich nur sagen, dass Kinder vermehrt nach Aufmerksamkeit schreien, weil sie in der heutigen Zeit weniger davon bekommen. Da liegt der Fehler natürlich in der Erziehung.

    Und wenn es daran liegt, ist es nur logisch, dass sie, wenn sie groß sind, diese Eigenschaften auch weiterführen (wenn sie nicht klug genug sind, das zu hinterfragen).

    Viele Leute, die sich früher wie richtige Arschlöcher verhalten haben, sind heute die nettesten Menschen. Genauso umgekehrt. Aber man muss sich als Teenager auch nicht alles rausnehmen und der Pubertät die Schuld geben.

    Inwiefern denkst du, dass sie heute immer weniger Aufmerksamkeit bekommen? Bei zwei in Vollzeit arbeitenden Eltern mag das stimmen, die gab es früher aber auch schon.


    Es geht aber nicht um Kleinkinder, sondern um Jugendliche und erwachsene Menschen, die ihre Eltern in Frage stellen und sich deshalb Werte immerzu ändern. Keiner hat von "sich alles rausnehmen" gesprochen.

    Btw Profs von mir, die in den Studentenbewegungen der 70er etwas sehr wild drauf waren, sind sogar gegenteiliger Meinung. Der hatte die Polizei mit Buttersäurebomben beworfen und seine Kleinstadt in Schrecken versetzt... durch pinke Schaumblasen im Stadtbrunnen, weshalb das Militär vor Ort angerückt war (okay, das war ... sicherlich schon ein guter Prank, also damals xD). Auf unsere entsetzten Blicke und Einwürfe wie "Hey Prof[Name], das kannst du doch nicht machen, der arme Polizist!", hat er sich beschwert, dass Schüler und Studenten heutzutage auf den Demos "Wappler" seien. lol

  • Doch sicherlich, aber dann ist es doch zu großen Teilen seine eigene Schuld?

    Das rechtfertigt aber nicht, wenn er hinterher im Krankenhaus landet.


    Natürlich gibt es da auch eine Reihe anderer, ist aber halt auffällig und bloß, weil sich die Art zu sprechen und zu pöbeln von der jüngerer Menschen unterscheidet und im Großen und Ganzen eventuell angenehmer klingt, heißt es nicht, dass es deshalb weniger schlimm ist.

    Und da gehen unsere Meinungen wohl auseinander: man sucht halt nach immer derberen Wörtern, die NOCH beleidigender klingen als die aus früheren Zeiten. Gerade um sich wichtig zu machen und zu zeigen "ey, ich bin der Boss und wenn ihr nicht auf mich hört, gibt's halt Stress!".

    Inwiefern denkst du, dass sie heute immer weniger Aufmerksamkeit bekommen? Bei zwei in Vollzeit arbeitenden Eltern mag das stimmen, die gab es früher aber auch schon.

    Du wirst es langsam leid sein, das von mir zu hören, aber es liegt am Medienkonsum. Kinder, die nicht still sind, kriegen das Tablet vor die Nase gesetzt (und auch da könnte ich dir einige Beispiele nennen). Da die Eltern es ihnen vorleben, wird sich kein Buch mehr genommen und gemeinsam gelesen, nein, die Kinder sollen einfach nur still sein. Deswegen fallen die Leistungen bereits in der Grundschule ab. Deswegen wird sofort von ADHS gesprochen. Und deswegen nehmen sich die nachlässigen Eltern raus, die Lehrer "kümmern sich nicht drum" und wären "nicht richtig ausgebildet". Weil sie der Meinung sind, dass andere diese Probleme zu regeln haben. Da Kinder aber lieber spielen und sich draußen aufhalten wollen, geht es irgendwo gegen ihre Natur, wenn sie mit solchen Dingen abgefertigt werden. Von daher werden sie auch schneller ungeduldig, wenn sie keine Beschäftigung haben. Und das endet dann eben in Jammern und Schreien und "ich will aber".

    Umso trauriger ist es eigentlich, dass Eltern das bisschen Zeit, das sie haben, für sich nutzen. Was total verständlich ist. Aber in solchen Fällen stelle ich mir immer wieder die Frage, warum man Kinder in die Welt setzt, wenn man keine Zeit mehr hat, sich mit ihnen zu beschäftigen.

  • Doch sicherlich, aber dann ist es doch zu großen Teilen seine eigene Schuld?

    Das rechtfertigt aber nicht, wenn er hinterher im Krankenhaus landet.

    Karma is a bitch.

    Ne du, das muss er dann selbst rechtfertigen, wenn man einen schwarzen Jugendlichen sichtlich abwertend Neger nennt und dann regelrecht wegscheuchen möchte.


    Und da gehen unsere Meinungen wohl auseinander: man sucht halt nach immer derberen Wörtern, die NOCH beleidigender klingen als die aus früheren Zeiten. Gerade um sich wichtig zu machen und zu zeigen "ey, ich bin der Boss und wenn ihr nicht auf mich hört, gibt's halt Stress!".

    Schimpfworte haben immer schon existiert und wurden von allen Bevölkerungsschichten verwendet. Wie krass diese werden, liegt am Milieu und der eigenen Persönlichkeit, nicht daran, dass Jugendliche immer schlimmer werden.

    Zumal die schlimmste Gruppe, die ich bisher und am öftesten erlebt habe, proletarische Männer von 30+ bis so mittleren Alters waren. Da können diese rotzfrechen Teenies noch was lernen lol

    Jugendliche, die laut sind, machen mir auch für gewöhnlich gar keine Angst oder bereiten mir kein Unbehagen. 30-50-60jährige, va österreichische Männer, die unter Umständen betrunken sind, und sich auf tiefstem Niveau bewegen, hingegen sehr.


    Zudem finde ich es nochmal eine Nummer schlimmer, wenn ältere Leute alles sagen dürfen, wenn sie danach nur herzlich lachen, es in angenehmen Tonfall sagen oder typische Floskeln in entsprechend nicht aggressiver Tonlage wie "zu meiner Zeit ..." oder "das gehört doch nicht in diese Welt..." und anderes hinterhersetzen.

    Da find ich es schlimm, dass man sich so täuschen lässt und nur das ankreidet, was offensichtlich beleidigend ist.


    Zitat von Nachtgestalt

    Du wirst es langsam leid sein, das von mir zu hören, aber es liegt am Medienkonsum. Kinder, die nicht still sind, kriegen das Tablet vor die Nase gesetzt (und auch da könnte ich dir einige Beispiele nennen). Da die Eltern es ihnen vorleben, wird sich kein Buch mehr genommen und gemeinsam gelesen, nein, die Kinder sollen einfach nur still sein. Deswegen fallen die Leistungen bereits in der Grundschule ab. Deswegen wird sofort von ADHS gesprochen. Und deswegen nehmen sich die nachlässigen Eltern raus, die Lehrer "kümmern sich nicht drum" und wären "nicht richtig ausgebildet". Weil sie der Meinung sind, dass andere diese Probleme zu regeln haben. Da Kinder aber lieber spielen und sich draußen aufhalten wollen, geht es irgendwo gegen ihre Natur, wenn sie mit solchen Dingen abgefertigt werden. Von daher werden sie auch schneller ungeduldig, wenn sie keine Beschäftigung haben. Und das endet dann eben in Jammern und Schreien und "ich will aber".

    Umso trauriger ist es eigentlich, dass Eltern das bisschen Zeit, das sie haben, für sich nutzen. Was total verständlich ist. Aber in solchen Fällen stelle ich mir immer wieder die Frage, warum man Kinder in die Welt setzt, wenn man keine Zeit mehr hat, sich mit ihnen zu beschäftigen.

    Beweise dafür, dass die Leistungen in der Grundschule absinken und dies im Zusammenhang damit steht?

  • Eben. Die ältere Generation ist es von jeher gewohnt, dass die Jüngeren ihnen einen Platz anbieten, weil es früher selbstverständlich war.

    Naja, früher war es auch selbstverständlich, seine Kinder im Zuge von "Erziehung" zu schlagen, es war üblich, sich auf eine bestimmte Weise zu kleiden, es war üblich, sonntags im feinsten Anzug in die Kirche zu gehen... aber nur, weil etwas früher selbstverständlich war, muss es das heute noch lange nicht sein. Und darüber bin ich ehrlich gesagt teilweise wirklich froh.

    Aber ist es denn wirklich positiv, dass im Zuge einer sinnvollen Entwicklung, also dass Kinder heute nicht mehr geschlagen werden sollten usw. auch automatisch auf selbstverständliche Höflichkeiten verzichtet wird? Es wäre doch geradezu absurd, wenn man sich in einigen Punkten weiterentwickelt, bei anderen hingegen die Entwicklung zurürck geht.


    Die Alten Menschen gehen dann in den Bus/Bahn/whatever und zetern im Moment des Betretens nur rum

    Ist jetzt nicht auf dich bezogen, das Zitat ist nur ein Beispiel.

    Dass es verbitterte, zeternde alte Menschen gibt, ist wohl mittlerweile jeden klar geworden. Was mir hingegen noch nicht so ganz klar ist, ob diese hier eigentlich als Ausrede dafür herhalten sollen, dass man sich als junger Mensch auch unmöglich benehmen darf. Man kanns doch besser machen bzw. so, wie man es von seinem Gegenüber erwartet.

    Abgesehen davon ist das Thema ja sowieso nicht "Die Alten von heute"...

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!

  • Wollte gestern noch etwas zu dem Thema beitragen aber habe es zeitlich nicht mehr geschafft.

    es liegt am Medienkonsum. Kinder, die nicht still sind, kriegen das Tablet vor die Nase gesetzt (und auch da könnte ich dir einige Beispiele nennen). Da die Eltern es ihnen vorleben, wird sich kein Buch mehr genommen und gemeinsam gelesen, nein, die Kinder sollen einfach nur still sein. Deswegen fallen die Leistungen bereits in der Grundschule ab. Deswegen wird sofort von ADHS gesprochen. Und deswegen nehmen sich die nachlässigen Eltern raus, die Lehrer "kümmern sich nicht drum" und wären "nicht richtig ausgebildet". Weil sie der Meinung sind, dass andere diese Probleme zu regeln haben. Da Kinder aber lieber spielen und sich draußen aufhalten wollen, geht es irgendwo gegen ihre Natur, wenn sie mit solchen Dingen abgefertigt werden. Von daher werden sie auch schneller ungeduldig, wenn sie keine Beschäftigung haben. Und das endet dann eben in Jammern und Schreien und "ich will aber".

    Umso trauriger ist es eigentlich, dass Eltern das bisschen Zeit, das sie haben, für sich nutzen. Was total verständlich ist. Aber in solchen Fällen stelle ich mir immer wieder die Frage, warum man Kinder in die Welt setzt, wenn man keine Zeit mehr hat, sich mit ihnen zu beschäftigen.

    Dem kann ich nur vollends zustimmen. Welche Gedanken mir dabei noch gekommen sind, sind die, dass ich das Gefühl nicht los werde, dass „damals“ die Familienkonstellation gemischter, enger und leitender war. Da gab es in der Familie mit Kind eben noch Oma, Opa, Tanten, Onkels und andere Verwandte/Bekannte, wo sich die Aufgabe der „Erziehung“ geteilt wurde. Natürlich liegt es im Kern bei Mama und Papa, dem Kind die Richtung zu weisen aber die Eltern fühlten sich bei weitem nicht so alleingelassen wie in der heutigen Zeit. So viele Mütter (und mittlerweile auch Väter!) sind allein erziehend und wenn sie nicht gerade in der Stadt wohnen und von sozialtätigen Programmen schöpfen können, dann haben sie eben ihren „störrischen Tyrann“ allein im Nacken. Ich habe zwar selber keine Kinder, bin auf dem Land sehr behütet und großfamiliär aufgewachsen aber ich habe hier in Berlin bereits beim SOS Kinderdorf und beim JRK mitgeholfen, insbesondere als Familienhelfer. Und dabei kriegt man die heutige Erschöpfung der Eltern mit, alles stemmen zu wollen und das alleine: Erziehung, Haushalt, Beruf, Ehe – das ist doch alles nicht mehr unter den Hut zu bekommen mit den Ansprüchen.

    Es ist schade, dass die Art Großfamilie nicht mehr so existiert. Gerade die Großeltern spinnen Fäden in das Leben eines Kindes, die ungeheuer wichtig sind und das fängt nicht nur mit Respekt vorm Alter an, sondern damit, dem Kind zu zeigen, wie es mit sich und der Natur umgeht, was man tun kann, wenn mal das Fahrrad kaputt ist oder wie es sich anfühlt, mit dem Hammer etwas zusammenzubauen (nur einige, kleine Beispiele von extrem vielen!)


    Vor ein paar Wochen hörte ich im Radio, dass die Rentner von Heute aufgerufen werden, genau diesen Part wieder zu übernehmen: Die Kinder brauchen sie! Und ich fand das mehr als treffend formuliert, denn nich nur die Kinder brauchen eine erfahrende, ältere Hand, sondern auch die Älteren sind es, die sich so oft in ihrem Rentnerdasein alleine fühlen.

    Kein Wunder, dass manche anfangen, über die Jugend zu schimpfen aber setzt man mal Jung und Alt in einen Raum, ich wette, Beide Seiten würden mehr als nur von dem anderen gewinnen als sich gegenseitig eins auf die Schnauze zu hauen.

  • Und das Ärzteblatt ist nicht für Ärzte, sondern für die Leute mittleren Alters plus, die das zu lesen bekommen, was sie wollen. Nichts daran lässt einen klaren Zusammenhang erkennen, zwischendrinnen steht einfach so "Horror macht vergesslich", ohne klaren Beweise, und am Ende ist noch ganz theatralisch und unwissenschaftlich ein Zitat von Goethe. So sieht wissenschaftliche Objektivität aus. lol


    Das Einzige, was man seinem Kind aufzeigt ist, wie primitiv man ist, erst recht, wenn Gewalt öfter geschieht. So what? Wenn man dadurch nicht bereits ein vollkommen verschrobenes Weltbild erhält, lernt dadurch höchstens, wer keine Respektperson ist, sondern eine Witzfigur.


    Zudem wurde hier nirgends gesagt, dass automatisch auf selbstverständliche Höflichkeiten werden soll, sondern darauf verzichtet wird, wenn derjenige selbst keine Höflichkeit und keinen Respekt zeigt. Das interpretierst du hinein, um es in dein Weltbild hineinschustern zu können.


    Demnach ist beides eine sinnvolle Entwicklung.

  • Habe mir jetzt nicht die ganze Diskussion durchgelesen, weil vieles davon schon gut "richtig gestellt" wurde, nur das ist mir in den Beiträgen ständig ins Auge gefallen:

    und auch so sind die Teenies generell aggressiver geworden. Da kann man froh sein, wenn es nur bei einer Beleidigung bleibt.

    Und komm mir jetzt nicht mit "Einzelfall", es ist kein Geheimnis, dass solche Fälle zunehmen (und oftmals nicht nur bei verbalen Attacken bleiben).

    Genau, die "Jugend von heute" verprügelt dann halt einfach mal jemanden, weil es die "Jugend ja so macht".


    Keine Ahnung, woran du das genau festmachst oder mit der "Jugend von heute" verbindest, aber gefühlt jede Statistik, die man zur Entwicklung der Jugendkriminalität findet, zeigt in den letzten Jahren/Jahrzehnten eine (stark) rückläufige Tendenz und das nicht nur in unseren Breitengraden, sondern weltweit. Hast du für diese Aussagen auch irgendwelche Belege, die über gefühlte Wahrheiten und "meiner Meinung nach" hinausgehen?

  • Dass es verbitterte, zeternde alte Menschen gibt, ist wohl mittlerweile jeden klar geworden. Was mir hingegen noch nicht so ganz klar ist, ob diese hier eigentlich als Ausrede dafür herhalten sollen, dass man sich als junger Mensch auch unmöglich benehmen darf. Man kanns doch besser machen bzw. so, wie man es von seinem Gegenüber erwartet.

    Abgesehen davon ist das Thema ja sowieso nicht "Die Alten von heute"...

    Nein, war es nicht, ich wollte damit nur lediglich das "Fazit" ziehen, dass Respekt keine Einbahnstraße ist

    Denn wenn verbitterte, alte Menschen keine anderen (speziell junge) Menschen nicht auch mit "normalen Respekt" gegenüber treten, warum sollte ich das auch tun?
    Ist natürlich keine Ausrede dafür, unhöflich gegenüber alten Leuten zu sein, aber wenn es ein paar spezielle Exemplare gibt, die das ausnutzen und zu mir respektlos sind, dann hab ich denen gegenüber auch keinen Respekt

  • Da bin ich voll bei dir, dass die Erziehung der Eltern das A und O ist, wie sich das Kind entwickelt. Auch Faktoren wie Medienkonsum und soziale Umgebung können da bis zu einem gewissen Alter und auch zu einem gewissen Grad beeinflusst werden.
    Kann da auch ein gutes Beispiel nennen:
    Ich arbeite als Physiotherapeut in einer Praxis. Seit einem guten Jahr kommt regelmäßig ein 6 Jähriger Junge zu mir, der Probleme beim Laufen hat. Die Mutter ist selbstverständlich immer mit dabei, wenn er behandelt wird, weil er sich alleine sonst gar nicht traut (Liegt wohl an meiner einschüchternden Art ;P ). Ich bin jedes Mal wieder entsetzt, was für eine Klappe der Junge hat. Er beleidigt seine Mutter, es ist jedes Mal ein riesen Act, bis es mal zur Behandlung kommt, weil er es genau so haben möchte, wie es ihm in den Kram passt, ich da aber knallhart dagegen bin! Ich kann es verstehen, dass ein 7 Jähriger besseres zu tun hat als ständig zur Behandlung zu kommen und auch die Tragweite noch nicht verstehen kann, wieso das behandelt werden sollte, weil er sonst arge Probleme im Erwachsenenalter bekommt. Dass es ihn nervt, kann ich voll verstehen, darum geht es mir auch gar nicht. Es geht um den Umgangston mit mir und der Mutter. Hab mir auch schon einiges von ihm anhören müssen, im Dabeisein der Mutter!!! Ich würde mich als Elternteil schämen, wenn mein Kind so mit einer "fremden" Person redet... wenn es überhaupt mit irgendwem so redet. Sie bleibt aber still und schaut ins Handy O.o Ich dachte ich spinne ^^ Bin da zum Glück sehr gelassen und so was prallt an mir einfach nur ab. Mit mir kann der das schon machen, weil ich mich dadurch absolut nicht angegriffen fühle, aber lass so was mal an den falschen hinkommen. Junge, Junge, da brennt dann die Hütte ^^ Allgemein hat die Mutter ihren Sohn absolut nicht im Griff, lässt sich schlagen und verbal angreifen. Im nächsten Moment albern die zwei wieder rum, kumpelmäßig O.o Ich möchte mich da definitiv nicht einmischen und auch den Jungen nicht belehren (schon gar nicht, wenn die Mutter dabei ist), weil das nicht meine Aufgabe ist und nur dazuführt, dass am Schluss ich der Buh-Mann bin. Der Mutter ist es auch soooo egal, dass er seine Übungen zu Hause durchführt und zeigt auch kein Interesse an der Behandlung. Hab sie schonmal darauf hingewiesen, dass es notwendig ist, dass er zu Hause auch seine Übungen macht, da ansonsten der Erfolg bei 2x20 Minuten in der Woche definitiv auf der Strecke bleibt... Ich hab nicht das Gefühl, dass es sie interessiert.

    Der Junge kommt dieses Jahr in die Schule und ich hoffe für ihn, dass er andere Vorbilder entdeckt und Freunde findet, die ihm auch noch andere Werte vermitteln... ach ja, die Mutter ist Erzieherin. Damit ist die Ironie perfekt ^^

    Ich denke, dass die Eltern die Erziehung immer mehr in fremde Hände geben, da beide Elternteile arbeiten oder zu beschäftigt sind. Gibt ja mittlerweile Handys und Fernsehsendungen ohne Ende, die das wirklich klasse übernehmen können... *hust* Die Youtuber, die nicht ganz begreifen, dass viele Views auch mit einer gewissen Verantwortung in Verbindung stehen, tut mir in der Seele weh. Die Eltern, die es zulassen, dass sich das eigene Kind so einen Rotz anschaut, tut mir noch mehr weh.
    Ich habe noch einen anderen 6 Jährigen in Behandlung. Der ist das genaue Gegenteil. Die Mutter gibt sich Mühe aufzupassen, was ich mache und fragt nach, wie sie es zu Hause machen kann. Der Junge geht für sein Alter mit viel Respekt und Vorsicht an die ganze Sache und an mich heran und taut momentan mehr und mehr auf. Ich fand's einfach nett, dass es eben auch anders geht.

  • Das ist ja alles sehr schön, bloß kann ich mich erinnern, dass ich beim Zahnarzt auch immer geweint und mich aufgeführt hab. Da war ich auch etwa 8, 9. Zuerst, weil ich Angst hatte und dann, weil ich Angst hatte UND ich immer seltene Pokemonkarten bekommen habe, wenn ich aufgehört habe. War von der Zahnärztin auch nicht die beste Idee die Karten bloß jenen Kindern zu schenken, die zum Weinen aufhören und nicht an jene, die gar nicht erst damit anfangen. xD


    Jedenfalls gab es immer schon Kinder, die beim Arzt bockig waren und Angst hatten und selbst, wenn er mit seiner Mutter in der Öffentlichkeit höflich umgehen würde, will ich nicht wissen, wie sie daheim zu ihren Eltern sind. Ich habe meine Mutter jedenfalls schon einige Male unschöne Sachen genannt und ihr Dinge an den Kopf geworfen, und das teilweise nicht zu Unrecht, und spreche privat eben rasch das aus, was ich denke. Das machen daheim wohl die meisten / viele.

    Und nicht zuletzt ist das auch eine Kultursache. Vor allem die türkischen und serbischen Kolleginnen, die ich hatte, haben vieles, was sie ihren Eltern an den Kopf werfen wollten, hinuntergeschluckt.

    Bloß müssen manche Kinder erst lernen, dass das jemand Fremdes nichts angeht.


    Find ich dann doch immer albern, wenn man ein Kind, dazu noch in diesem Alter ansieht und behauptet, es sei verzogen und würde einen Teil der heutigen, oftmals verzogenen Kinder und Jugendlichen widerspiegeln. Stürzen später bestimmt alle ab und man kann ihnen nicht mehr helfen.

    Zumindest, wenn dich sein Umgangston MIT DIR stört, kannst du dennoch etwas sagen. Das ist schließlich auf dich bezogen und nicht auf die Mutter, womit du auch ein gutes Recht hast ihm deine persönlichen Grenzen aufzuzeigen. Es ist halt einfacher sich im Internet zu beklagen. ^^"


    Die kriegen wir nicht und wenn, sind die nicht besonders seriös. Ich täte gerne mal etwas seriös Aufgezogenes sehen.

    Wenn wir schon bei "heutzutage" sind: Dadurch, dass man allgemein kein Fachwissen über eine Sache zu verfügen braucht, sondern sich unseriöse Seiten und Facebookgruppen von Laien und "was die anderen sagen" sehr rasch heranziehen kann, verbreitet sich jeder Irrglaube und jeder Schmu noch schneller.

    Und es ist nunmal oft so, dass du dann als Argument "schau dich doch nurmal um" und "geh mit offenen Augen durch die Welt!" sowie eine Reihe anderer Parolen an den Kopf geworfen bekommst. Da kann man eigentlich schon aufgeben.

  • Die kriegen wir nicht und wenn, sind die nicht besonders seriös. Ich täte gerne mal etwas seriös Aufgezogenes sehen.

    https://www.psychologytoday.co…sive-behavior-in-children


    Ist es so unwahrscheinlich für dich, dass Kinder nachahmen, was sie sehen? Eine rhethorische Frage, ich kenne die Antwort schon. Und wenn sich Jugendliche im Internet irgendwelche Prolls zum Vorbild nehmen, kann man sich den Rest zusammenreimen.

    Wenn wir schon bei "heutzutage" sind: Dadurch, dass man allgemein kein Fachwissen über eine Sache zu verfügen braucht, sondern sich unseriöse Seiten und Facebookgruppen von Laien und "was die anderen sagen" sehr rasch heranziehen kann, verbreitet sich jeder Irrglaube und jeder Schmu noch schneller.

    Genau. Ich sehe mir natürlich nur unseriöse Sachen an und werfe die Dinge einfach so in den Raum. Das kam jetzt schon ein paar Mal von dir. Nein, das tue ich nicht. Von daher brauchst du auch nicht so herabwürdigend reden.

  • Da geb ich dir natürlich Recht. Wie das Kind zu Hause ist, bzw. in der Freizeit, in der Schule, etc. kann ich nicht beurteilen. Vielleicht ist er ja da ganz anders. Schließlich ist das auch eine Situation in der Praxis, die ungewohnt und befremdlich ist und wenig Spaß macht. Da gibt es wohl welche, die das akzeptieren und das über sich ergehen lassen und eher impulsivere, die ihren Unmut dann auch kund tun. Ist beides ja okay. Das Beispiel von mir bezog sich nur mehr auf die Erziehung der Mutter. Ich kann doch ein Kind nicht so mit anderen Leuten reden lassen und schon gar nicht mit mir selber. Ich hab mal als Kleinkind beim Autofahren einen überholenden Fahrer die Zunge rausgestreckt und wurde gleich richtig mies angemacht von meiner Mum, dass ich das gefälligst bleiben lassen soll und es sonst ordentlich kracht ^^ Hab das nie wieder getan. Meiner Meinung nach kann ein guter und angemessener Umgang mit anderen Leuten auch schon in diesem Alter erlernt werden, besonders gegenüber Erwachsenen. Dass Kinder untereinander mal ein wenig ruppiger zur Sache gehen, kann ich ja noch verstehen (heiße ich aber trotzdem nicht gut)...
    Also entweder muss ich an meinen Auftreten arbeiten, dass ich mehr Autorität ausstrahle oder das Kind lernen ein bisschen mehr Respekt an den Tag zu legen. Aber da kann das Kind wenig dafür. @Dartiri hat das so schön beschrieben, dass da die Erziehung der Eltern einfach auch viel ausmacht. Ich erwarte von einem impulsiveren Kind nicht, dass es still dasitzt und Däumchen dreht, sondern klare Grenzen vorgeschrieben bekommt, was noch okay ist und wo der Spaß einfach aufhört. Rumzualbern während der Therapie ist okay! Da bin ich auch voll der Typ für :) Aber Beleidigungen und sogar körperliche Auseinandersetzungen mit der Mutter sind halt nicht okay und da erwarte ich vom Elternteil, dass da mal klipp und klar gesagt wird, was Sache ist. Ansonsten wird das soziale Erziehungsmodell der Eltern etwas überflüssig und die Kinder können tun und machen auf was sie eben Lust haben :)
    Und ja, im Internet drüber zu schreiben, anstelle mit dem Kind selber zu reden ist natürlich einfach ^^ Ich wollte da wirklich nur ein Beispiel nennen und das Kind nicht als Satan persönlich darstellen :) Ich hoffe nicht, dass dieses Kind abstürzt oder dergleichen. Glaube sogar ganz im Gegenteil, dass der sich irgendwann gut einfügt in das ganze System und auch ein netter Junge ist, wenn er will ;P Aber in dem Alter probiert man ja auch viel aus, was geht und was nicht geht (man weiß es ja auch noch nicht, woher auch). Da gehört es halt auch dazu, dass die Eltern dem ganzen auch die Riegel vorschieben und ihn ein wenig an die Hand nehmen, was in Ordnung ist und was einfach gar nicht geht

    ach ja, ich hab mich mit meinen Eltern auch oft gestritten und da flogen auch böse Worte. Das hatte aber Konsequenzen und ich hab daraus gelernt, dass egal was ich mache und sage, es immer Konsequenzen hat. Warum hätte ich damit aufhören sollen, wenn mein Dad da nix gemacht hätte?

  • Da geb ich dir natürlich Recht. Wie das Kind zu Hause ist, bzw. in der Freizeit, in der Schule, etc. kann ich nicht beurteilen. Vielleicht ist er ja da ganz anders. Schließlich ist das auch eine Situation in der Praxis, die ungewohnt und befremdlich ist und wenig Spaß macht. Da gibt es wohl welche, die das akzeptieren und das über sich ergehen lassen und eher impulsivere, die ihren Unmut dann auch kund tun. Ist beides ja okay. Das Beispiel von mir bezog sich nur mehr auf die Erziehung der Mutter. Ich kann doch ein Kind nicht so mit anderen Leuten reden lassen und schon gar nicht mit mir selber. Ich hab mal als Kleinkind beim Autofahren einen überholenden Fahrer die Zunge rausgestreckt und wurde gleich richtig mies angemacht von meiner Mum, dass ich das gefälligst bleiben lassen soll und es sonst ordentlich kracht ^^ Hab das nie wieder getan. Meiner Meinung nach kann ein guter und angemessener Umgang mit anderen Leuten auch schon in diesem Alter erlernt werden, besonders gegenüber Erwachsenen. Dass Kinder untereinander mal ein wenig ruppiger zur Sache gehen, kann ich ja noch verstehen (heiße ich aber trotzdem nicht gut)...
    Also entweder muss ich an meinen Auftreten arbeiten, dass ich mehr Autorität ausstrahle oder das Kind lernen ein bisschen mehr Respekt an den Tag zu legen. Aber da kann das Kind wenig dafür. @Dartiri hat das so schön beschrieben, dass da die Erziehung der Eltern einfach auch viel ausmacht. Ich erwarte von einem impulsiveren Kind nicht, dass es still dasitzt und Däumchen dreht, sondern klare Grenzen vorgeschrieben bekommt, was noch okay ist und wo der Spaß einfach aufhört. Rumzualbern während der Therapie ist okay! Da bin ich auch voll der Typ für :) Aber Beleidigungen und sogar körperliche Auseinandersetzungen mit der Mutter sind halt nicht okay und da erwarte ich vom Elternteil, dass da mal klipp und klar gesagt wird, was Sache ist. Ansonsten wird das soziale Erziehungsmodell der Eltern etwas überflüssig und die Kinder können tun und machen auf was sie eben Lust haben :)
    Und ja, im Internet drüber zu schreiben, anstelle mit dem Kind selber zu reden ist natürlich einfach ^^ Ich wollte da wirklich nur ein Beispiel nennen und das Kind nicht als Satan persönlich darstellen :) Ich hoffe nicht, dass dieses Kind abstürzt oder dergleichen. Glaube sogar ganz im Gegenteil, dass der sich irgendwann gut einfügt in das ganze System und auch ein netter Junge ist, wenn er will ;P Aber in dem Alter probiert man ja auch viel aus, was geht und was nicht geht (man weiß es ja auch noch nicht, woher auch). Da gehört es halt auch dazu, dass die Eltern dem ganzen auch die Riegel vorschieben und ihn ein wenig an die Hand nehmen, was in Ordnung ist und was einfach gar nicht geht

    ach ja, ich hab mich mit meinen Eltern auch oft gestritten und da flogen auch böse Worte. Das hatte aber Konsequenzen und ich hab daraus gelernt, dass egal was ich mache und sage, es immer Konsequenzen hat. Warum hätte ich damit aufhören sollen, wenn mein Dad da nix gemacht hätte?

    "Sonst kracht es gleich" ist ja wohl auch nicht richtig und das Ding ist: Du weißt ja nicht, wie oft ein anderes Kind bereits ermahnt wurde. Es lässt nicht jeder es nach dem ersten Versuch und der ersten Androhung bleiben. Manche wollen es dann schon einige Male ganz genau wissen.

    Dann solltest du eben mal mit der Mutter selbst reden, wenn du das Verhalten dir gegenüber nicht okay findet (oder ihr, kA, aber solange es nicht allzu sehr ausartet, halt ich mich da auch immer raus. xD)



    Wenn wir schon bei "heutzutage" sind: Dadurch, dass man allgemein kein Fachwissen über eine Sache zu verfügen braucht, sondern sich unseriöse Seiten und Facebookgruppen von Laien und "was die anderen sagen" sehr rasch heranziehen kann, verbreitet sich jeder Irrglaube und jeder Schmu noch schneller.

    Genau. Ich sehe mir natürlich nur unseriöse Sachen an und werfe die Dinge einfach so in den Raum. Das kam jetzt schon ein paar Mal von dir. Nein, das tue ich nicht. Von daher brauchst du auch nicht so herabwürdigend reden.

    So unwahr ist das nunmal nicht, auch wenn du das nicht gerne hörst.


    Psychology Today hatte schone einige sehr fragwürdige Artikel und auch einfach populärwissenschaftliche Listen wie "X things to lead a happy life" und oh "5 mistakes men make in bed", sehe ich auch gerade. Und die Sachen, die bisher nach meinem Wissen gestimmt haben sind recht ... "dumbed down".

    Und solche lustigen Dinge: https://www.psychologytoday.co…t-men-are-sexier-woke-men und https://www.psychologytoday.co…the-sexiness-the-bad-boys oder https://www.psychologytoday.co…-childs-brain-video-games

    Auch wenn das Blogs sind (und du auch einen Blog verlinkt hast), ein seriöses Journal dürfte sich so viel dumme Küchentischpsychologie und auch noch sowas wie Sexismus und co. in ihrer Küchentischpsychologie nicht erlauben.


    Solche Studien, wie du sie finden willst, sind meist von sehr konservativen, wenn nicht sogar manchmal kirchlichen, Institutionen in Auftrag gegeben und wenn der Konsens aller anderen dagegen spricht, dann ist da wohl etwas dran. Viele andere, Neutralere, werden kein so klares Ergebnis finden, wenn dann eher ein Zwiegespaltenes oder sogar das Gegenteil beweisen. Aber so kann man es besser verkaufen, als das, was die Leute lesen wollen und etwas, das nicht über den Alltagsverstand / eher einfachem Bild der menschlichen Psyche hinausgeht. Gerade, wenn es um Gewalt in Medien geht, widerspricht ein großer Teil dem vollkommen.