Liebe

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  • Das hat nichts mit "Romantisieren" zu tun, sondern dass man sich nicht die Angelegenheiten anderer so sehr einmischt und diese bevormundet. Man hat mit 16, 17, 18 seinen eigenen Willen und ist für sich selbst verantwortlich und da hat auch keiner dreinzureden, wen man zum Partner nimmt, was man arbeitet oder studiert, was man sich einwirft oder ähnliches, auch wenn es manche obviously nicht gutheißen.

    Opfer von Grooming, Missbrauch und anderen Dingen, die einen Menschen fürs Leben traumatisieren und belasten können, sind dann aber doch ein wenig etwas anderes, als seinen Senf bei Dingen dazuzugeben, die einen wirklich nichts angehen. Ich denke, dass wir uns hier eigentlich nur noch im Kreis drehen werden, weswegen das jetzt fürs erste mein letzter Post dazu bleibt. Mir geht es nicht um deine konkreten Kontakte oder sonst was, und mir ist sehr wohl bewusst, dass es eine Minderheit gibt, bei der das gut funktioniert. Aber bei Altersunterschieden dieser Größenordnung, von der ich sprach, oder bei Schutzbefohlene/Schützling Beziehungen bleibe ich weiterhin absolut kritisch, meines Empfindens nach auch absolut berechtigt.

    Das ist auch okay, wenn du nicht weiter drauf eingehen willst, aber du musst auch verstehen, dass ich es dann doch irgendwo als ziemliche Frechheit empfinde, wenn du quasi über zwei befreundete Paare von mir sagst, dass "was falsch mit denen ist" und dich gleichmal auf Grooming und Missbrauch einschießt, als sei das in Stein gemeißelt oder als käme das ja sonst nie vor. :unsure:

    Daher bleib ich dabei: Nein, es geht niemanden was an, was jemand mit 17 mit seinem Leben anstellt sorry und es ist ziemlich dreist gleich zu sagen, dass was mit denen (oder halt mit deren Partner/in) nicht stimmen würde, nur weil die eine normale Beziehung führen wollen.

    Btw. hätte ich beiden niemals angesehen und auch niemals am Verhalten angemerkt (wenn man jetzt so vom Klischee ausgeht), dass diese 17 waren. Ich hätte selbst beide, als sie 17 waren / ich den anderen kennengelernt habe, als er so 19 war, für circa Mitte zwanzig gehalten.

  • Das ist auch okay, wenn du nicht weiter drauf eingehen willst, aber du musst auch verstehen, dass ich es dann doch irgendwo als ziemliche Frechheit empfinde, wenn du quasi über zwei befreundete Paare von mir sagst, dass "was falsch mit denen ist" und dich gleichmal auf Grooming und Missbrauch einschießt, als sei das in Stein gemeißelt oder als käme das ja sonst nie vor.

    Es ist mir, pardon, relativ egal, ob du persönlich das dreist, frech oder sonst was siehst, ich bin voll okay damit, dass du meine Meinung in dem Punkt nicht verstehst und das erwarte ich auch gar nicht. Ich sage nicht, dass es keine Fälle gibt, die missbrauchsfrei verlaufen, sage aber dass es Großteil nicht tut, gerade weil eben Minderjährige involviert sind. Nur sage ich eben "nein, auf die Allgemeinheit bezogen ist es wirklich enorm bedenklich, wenn ein Mensch im Schüleralter mit einem Menschen im Lehreralter - wir sprechen hier schon von Leuten Ende 20 lol - zusammen ist". Und dabei bleibe ich auch, mir vollkommen wurst, wer sich da auf den Schlips getreten fühlt. Für mich bedeutet "Einwilligung" in eine Beziehung mit so großem Missbrauchspotenzial auch, dass man die Konsequenzen, Risiken und Gefahrenherde wirklich nicht nur kennt, sondern auch erkennen kann, und das kann halt nicht jeder. Das können schon genug Erwachsene teilweise nicht bei Beziehungen mit weniger Potenzial dieser Art und Weise.

  • Das ist auch okay, wenn du nicht weiter drauf eingehen willst, aber du musst auch verstehen, dass ich es dann doch irgendwo als ziemliche Frechheit empfinde, wenn du quasi über zwei befreundete Paare von mir sagst, dass "was falsch mit denen ist" und dich gleichmal auf Grooming und Missbrauch einschießt, als sei das in Stein gemeißelt oder als käme das ja sonst nie vor.

    Es ist mir, pardon, relativ egal, ob du persönlich das dreist, frech oder sonst was siehst, ich bin voll okay damit, dass du meine Meinung in dem Punkt nicht verstehst und das erwarte ich auch gar nicht. Ich sage nicht, dass es keine Fälle gibt, die missbrauchsfrei verlaufen, sage aber dass es Großteil nicht tut, gerade weil eben Minderjährige involviert sind. Nur sage ich eben "nein, auf die Allgemeinheit bezogen ist es wirklich enorm bedenklich, wenn ein Mensch im Schüleralter mit einem Menschen im Lehreralter - wir sprechen hier schon von Leuten Ende 20 lol - zusammen ist". Und dabei bleibe ich auch, mir vollkommen wurst, wer sich da auf den Schlips getreten fühlt.

    Eeh ...
    "Ist dir klar, dass du gerade Freunde von mir mit dieser sehr ... konservativen Einstellung beleidigt hast?"

    - "Mir wurst, loool."

    Ähm kay...?


    Aber ich denke halt, dass manche auch recht gebrainwashed sind, wenn sie zu viel US-Medien konsumieren und zu viel mit Amis Kontakt haben, die oft dieses Mindset vertreten, dass es fast schon eine Straftat ist, wenn die beiden Partner 17 und 23 (oder halt Mitte-Ende 20) sind. Daher bin ich mir nicht sicher, wie viele Leute einfach nur die gängige Meinung der USA wiedergeben tbh ...

  • Maneki-Neko. Ich glaube was Feliciá damit eigentlich sagen will, dass du einfach nicht sicher gehen kannst, dass jeder so reif damit umgeht. Leider ist es eine Tatsache, dass die meisten Missbräuche gerade im Wachstumsalter stattfinden. Und natürlich könnte man jetzt den Menschen da etwas mehr Freiheit in ihrer Handlung geben. Doch alleine die täglichen Übergriffe von älteren Personen auf jüngeren Menschen zeigen halt leider das Gegenteil. Das ist also eher eine Vorsichtsmaßnahme und hat nichts damit zu tun, dass man Menschen in diesem Alter für unfähig hält. Oftmals sind Jugendliche zudem sehr selbst überschätzt und denken oftmals sie wären klüger (obwohl sie es dann meist doch nicht sind). Und diese Selbstüberschätzung die bei vielen Heranwachsenden vorkommt ist wohl ein zweiter Grund wieso das immer noch so gehandhabt wird. Was ich auch vollkommen verstehen kann. Ich glaube man muss da die persönliche Meinung mit der allgemeinen Regelung etwas differenzieren.


    Das hat nichts mit konservativ zu tun sondern entsteht eher aus der Erfahrung die viele in ihrem Umfeld gemacht haben. Ich selbst durfte schon sexuelle Übergriffe bei Sportlehrern erleben und könnte die Besorgnis hinter den jungen Menschen verstehen. Wenn der Partner aber vernünftig genug ist sollte dieser auch warten können bis man das voll endende Alter erreicht hat. Sollte dies kein Problem sein sehe ich darin ehrlich gesagt auch keins, aber eine Jugendliche um Sex zu bitten obwohl sie noch nicht das Erwachsenenalter erreicht hat, während die Lehrkraft 30/40 Jahre alt ist halte ich sehr bedenklich. Da kann ich die Einwände dies bezüglich gut verstehen.


    Und da ich selber zwei Eltern habe die einen starken Altersunterschied habe kenne ich die Kritiken dagegen. Meine Mutter ist auch deutlich älter als mein Stiefvater der ja eher im Alter meines Freundes liegt. Und da gab es anfangs auch einiges an Vorurteilen. Jedoch waren beide schon komplett Erwachsen und standen in keinem geschäftlichen Verhältnis (Schüler/Lehrer). Die Gesetze mögen streng sein, aber manche haben dann doch ihre Berechtigung. :unsure:

  • Mir ist klar, was Feliciá sagen will und ich hab dem schon deutlich widersprochen, weil ich es halt dreist empfinde, wenn man sich ins Leben eines anderen, der genauso schon für sich selbst entscheiden kann, einmischt und mir mit "mit denen stimmt doch deutlich was nicht lool. Mir doch wurst wer sich auf den Schlips getreten fühlt, weil ich anderen unbedingt meine Moral reinwürgen muss" ankommt, wenn ich bereits klar gesagt habe "hey, dir ist klar, dass ich es genauso von zwei befreundeten Paaren kenne und du die beleidigst?"


    Wie gesagt, ich halte es für, von US-Medien und Amikontakten gebrainwashed, wenn man schon Paare bzw. den älteren Part, beleidigen muss, wenn die 17 und 23 sind. Sowas ist schließlich sogar ein ziemlich durchschnittliches Szenario, das man öfter beobachten kannn und das wie jede andere Beziehung entweder funktioniert oder nicht.

    Und sorry, da frag ich mich wirklich, geht es dir wirklich um "Schutz" von anderen, oder darum, um dich auf ein hohes Ross zu setzen? Ich finde solches Verhalten ehrlich gesaht ziemlich icky, wenn man Leute "beschützt", die das weder brauchen noch wollen.


    Weißte, ich hatte auch arschige Meinungen, vor allem gegenüber Polyamorie und offenen Beziehungen, weil ich davor nur Leute kannte, denen es dauernd nur um Sex ging und ich mag solche Leute nicht, Punkt. Aber dann hab ich halt andere kennengelernt, die nicht so sexbesessen waren und einfach zufällig eine nette Dreierbeziehung hatten.

    Man darf seine Meinungen ruhig mal überdenken, speziell wenn man draufkommt, dass man eigentlich nur sie gängige Meinung echot, von denen der Großteil selbst nicht drüber nachdenkt, was der da sagt. ^^"


    Zitat von LadyEndivie08

    Maneki-Neko. Ich glaube was Feliciá damit eigentlich sagen will, dass du einfach nicht sicher gehen kannst, dass jeder so reif damit umgeht. Leider ist es eine Tatsache, dass die meisten Missbräuche gerade im Wachstumsalter stattfinden. Und natürlich könnte man jetzt den Menschen da etwas mehr Freiheit in ihrer Handlung geben. Doch alleine die täglichen Übergriffe von älteren Personen auf jüngeren Menschen zeigen halt leider das Gegenteil. Das ist also eher eine Vorsichtsmaßnahme und hat nichts damit zu tun, dass man Menschen in diesem Alter für unfähig hält. Oftmals sind Jugendliche zudem sehr selbst überschätzt und denken oftmals sie wären klüger (obwohl sie es dann meist doch nicht sind). Und diese Selbstüberschätzung die bei vielen Heranwachsenden vorkommt ist wohl ein zweiter Grund wieso das immer noch so gehandhabt wird. Was ich auch vollkommen verstehen kann. Ich glaube man muss da die persönliche Meinung mit der allgemeinen Regelung etwas differenzieren.

    Wir reden hier aber nicht über Kindesmissbrauch, sondern über junge Erwachsene, die sich für eine Beziehung oder Sex entscheiden wollen, und das macht die Thematik schon lächerlich, wenn man gleich mit Übergriffen ankommt, als wäre das bei solch normalen Altersunterschieden eher an der Tagesordnung als anderswo.


    Zitat von LadyEndivie08

    Wenn der Partner aber vernünftig genug ist sollte dieser auch warten können bis man das voll endende Alter erreicht hat.

    Und das ist das, was von dem Gesetz vorgegeben wird? Das ist btw nicht 18. Das Schutzalter in Österreich 14 und nicht 18. Denn doch, das hätte dann nur mit Konservativismus zu tun, wenn das Schutzalter so viel höher wäre. In dieser Form soll es Jugendliche in erster Linie sogar eher vor der Willkür der Eltern schützen.

    Das ist doch albern, 17jährigenzu raten noch ein Jahr mit Sex zu warten, obwohl die sich in ihrer Beziehung sicher sind.

  • Und ansonsten - hot take, aber wenn du Ende 20 bist und dich eher zu Leuten hingezogen fühlst, die noch nicht mal volljährig sind, läuft gewaltig was falsch.

    Wie gesagt, ich halte es für, von US-Medien und Amikontakten gebrainwashed, wenn man schon Paare bzw. den älteren Part, beleidigen muss, wenn die 17 und 23 sind.

    Also ohne jetzt für Feliciá sprechen zu wollen, klingt "Ende 20" noch mal ein bisschen anders als "17 und 23".


    Ansonsten ist das wohl ein schwieriges Thema, weil das eine moralische Frage ist, auf die es kein "richtig" und kein "falsch" gibt, genau wie ich auch anzweifeln würde, dass das zwangsläufig von US-Medien ausgeht (zumindest habe ich nach ner kurzen Recherche nichts dazu finden).
    Ich kann für mich persönlich auf jeden Fall sagen, dass ich in den letzten drei Jahren von 16 auf 19 Jahre noch einmal einen gewaltigen Schritt in der Entwicklung gemacht habe. Natürlich gibt es Leute, die mit 16 auch schon sehr weit entwickelt sind, aber es gibt manche Erfahrungen, die die meisten erst in einem späteren Alter machen - von zuhause ausziehen, ein regelmäßiges Einkommen haben, und so weiter. Das sind Erfahrungen, die einen auch in der Persönlichkeitsentwicklung enorm weiter bringen und die werden nun mal nicht mit einer fortgeschrittenen Reife "ausgeglichen". Eine Freundin von mir ist auch 17 mit ihrem damals 25-Jährigen Freund zusammengekommen und da hat es super funktioniert, ich habe aber überwiegend Freundinnen, die es bereuen, an so viel ältere Männer geraten zu sein. Das geht von einem einseitigen Abhängigkeitsverhalten bis zum mentalen Druck und bis zum Drängen zu mehr Geschlechtsverkehr als es der Freundin eigentlich lieb wäre. Das ist natürlich immer eine anekdotische Evidenz, die man da liefert (und du siehst ja, wie weit unterschiedlich die anscheinend sein können), aber ich habe es schon öfter erlebt, dass gute Freundinnen sich sicher wären, dass man irgendwie auf Augenhöhe wäre und erst nach Ende der Beziehung haben sie dann gemerkt, wie sehr sie eigentlich ausgenutzt wurden.


    Also: die anekdotische Evidenz ist in solchen Fällen immer unterschiedlich gelagert und die anekdotische Evidenz wird wohl auch mehr zu der eigenen Haltung führen als US-Medien oder amerikanische Kontakte. Das führt gerade bei so einem persönlichen Thema wie Liebe immer zu stark abweichenden Meinungen.


    Deshalb würde ich darum bitten, dass hier auch ein angemessener Ton gewahrt wird, der sich noch im Rahmen der Nutzungsbedingungen hält, auch wenn ich verstehen kann, dass das ein sehr emotionales Thema ist.

  • Und ansonsten - hot take, aber wenn du Ende 20 bist und dich eher zu Leuten hingezogen fühlst, die noch nicht mal volljährig sind, läuft gewaltig was falsch.

    Wie gesagt, ich halte es für, von US-Medien und Amikontakten gebrainwashed, wenn man schon Paare bzw. den älteren Part, beleidigen muss, wenn die 17 und 23 sind.

    Also ohne jetzt für Feliciá sprechen zu wollen, klingt "Ende 20" noch mal ein bisschen anders als "17 und 23"

    Ja, wie gesagt bin ich auch mit solch einem Paar recht gut befreundet, wo einer zumindest vor ein paar Jährchen 17 war, als er mit ihm zamkommen ist, und daraufhin meinte Feliciá immer noch: "Ist mir egal wer sich auf den Schlips getreten fühlt!!" Also sorry, ich sehe echt nicht ein, wenn jemand bezichtigt wird, den man gernhat und dann das, aber okay. *shrug*

  • Bastet es tut mir leid, wenn durch meine Posts bei dir der Eindruck entsteht, dass ich etwas gegen dich oder deine Freunde im speziellen habe. Ich sehe auch absolut ein, dass dieses Paar, das du kennst und magst, nicht von der Problematik, die ich halt zu gut kenne, betroffen ist. Ist doch super. Mein "ist mir egal" Kommentar war eher im Sinne gemeint von "ja, es mag ja sein, dass es Ausnahmen gibt und die sich von meiner Meinung offended fühlen, ist mir aber wurst, weil ich meine Meinung aufgrund meiner eigenen Erfahrungen zum aktuellen Zeitpunkt nicht ändern werde, nur weil sich jemand dadurch vielleicht angegriffen fühlt. " Wenn das nicht so rüber kam - sorry. War obvs nicht so gemeint.

  • Ich les eben, was ich früher geschrieben habe, und dem nun nur umso mehr zustimme.

    Ich hatte noch immer keinen richtigen Liebeskummer. Es ist eher dieses Gefühl von "oh schade, die Beziehung wäre schön geworden / war schön, aber was nicht ist, ist nicht." Entweder man bleibt dann gut befreundet mit oder ohne sexueller Komponente, aber ich kenne es nicht anders, als dass man einfach wieder da anfängt, wo man aufgehört hat.


    Das war für mich noch nie ein Grund in Verzweiflung zu versinken und andere Mütter haben eben auch schöne Töchter... Söhne, Kinder, wie auch immer ihr den Spruch auslegen wollt. xD

    Natürlich nehm ich Beziehungen ernst und bin so ziemlich die Letzte, der es nur um Sex gehen würde, aber nur weil ich keinen wirklichen Liebeskummer hatte, heißt es nicht, dass ich die entsprechende Person deshalb weniger lieb habe.


    Ich sehe Liebeskummer immer noch als etwas ziemlich "Egozentrisches" an, als Trauer darum, dass man eine Person nicht besitzen kann, dass das Leben nicht so läuft, wie man es sich in den Kopf gesetzt hat und vielleicht schwingt auch sehr der gekränkte Stolz mit, weil man von einer Person, die man gerne mag und begehrt, "abgelehnt" wurde.


    Unsere Gesellschaft ist sowieso zu sehr auf dieses "Besitzen" der*ders Partners*Partnerin getrimmt und das, sowie auch die naive Vorstellung, dass es "die große Liebe" gäbe oder man für eine gewisse Person bestimmt wäre, verstärkt Menschen in ihrem Liebeskummer, weil sie denken "DAS hätte es werden soll, ich hab meine Chance auf diese Beziehung verpasst."


    Dabei ist die Person glücklicherweise ja nicht aus der Welt und nicht gestorben, also betrauert man damit in erster Linie, dass es nicht so kommt, wie man sich die Zukunft mit dieser Person vorgestellt hat, oder die Beziehung, die bereits vorhanden war. Und wenn diese Person dann mit jemand anderem zusammen ist, können manche halt auch nicht mit ihrer Eifersucht umgehen.


    Ich denke ebenso, dass so einige Leute, vor allem in längeren Beziehungen, extrem unselbstständig werden. Also haben sie erstmal ein Problem damit überhaupt mal ohne eine*n Partner*in weiterzuleben.

  • Ich sehe Liebeskummer immer noch als etwas ziemlich "Egozentrisches" an, als Trauer darum, dass man eine Person nicht besitzen kann, dass das Leben nicht so läuft, wie man es sich in den Kopf gesetzt hat und vielleicht schwingt auch sehr der gekränkte Stolz mit, weil man von einer Person, die man gerne mag und begehrt, "abgelehnt" wurde.

    Liebeskummer und Trauer um eine Beziehung ist nicht "der Verlust des Besitzens einer Person", sondern der Tod einer Beziehung, literally. Der Trauerprozess ist sogar oft genau derselbe wie in einem Todesfall. Ich verstehe zwar was dabei dein Gedanke ist, aber das stimmt so einfach nicht und das möchte ich so jetzt auch nicht stehen lassen. Natürlich ist man traurig, wenn man eine Person, die man geliebt hat, in die man verliebt war, die Teil des eigenen Lebens, der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft wurde nicht mehr Teil dieses Lebens sein möchte. Beziehungspartner sind ja auch oft mehr als das. Sie sind Lebensgefährten, beste Freundschaften, Teil der eigenen Familie etc. Also Liebeskummer hier als "Temper Tantrum weil man keine Kontrolle mehr hat" hinzustellen ist doch ein wenig befremdlich. Der Schmerz ist real und hat rein gar nichts mit Kontrollwunsch oder sonst was zu tun. Der Mensch stirbt vielleicht nicht, aber das, was man zusammen hat, die Beziehung, die Gemeinsamkeit, die Rituale, Intimität und Nähe stirbt, und das ist genauso betrauernswert wie jeder andere Verlust im Leben auch.

  • Ich sehe Liebeskummer immer noch als etwas ziemlich "Egozentrisches" an, als Trauer darum, dass man eine Person nicht besitzen kann, dass das Leben nicht so läuft, wie man es sich in den Kopf gesetzt hat und vielleicht schwingt auch sehr der gekränkte Stolz mit, weil man von einer Person, die man gerne mag und begehrt, "abgelehnt" wurde.

    Oder aber, man ist sehr traurig darüber, dass eine (womöglich langjährige) Beziehung kaputt geht und damit auch einfach ein Fixpunkt des eigenen Lebens etwas wegbricht? Man teilt mit einer Person, mit der man lange zusammen war, nun mal auch Erinnerungen, Gefühle, man teilt Freundeskreise, womöglich wohnt man zusammen und eine Trennung bedeutet, dass man sich in dieser Hinsicht oftmals total umstellen muss. Eine Trennung kann ein massiver Einschnitt in das persönliche Leben sein, was einen natürlich sehr belasten kann.

    Ansonsten geht es bei Trauer um Liebe wohl weniger darum, dass man eine Person "besitzen" möchte und dies nun nicht mehr kann (v.a. weil das gleichzeitig bedeutet, dass man keinen Liebeskummer haben könnte, wenn man selbst Schluss gemacht hat und die Trennung nur von der eigenen Seite gewollt worden wäre), sondern darum, dass man darüber trauert, dass ein signifikanter Bestandteil des Lebens wegbricht. Wenn man einen solchen Einschnitt in seinem Leben hat, ist es auch okay, deswegen zu trauern.

    Dabei ist die Person glücklicherweise ja nicht aus der Welt und nicht gestorben, also betrauert man damit in erster Linie, dass es nicht so kommt, wie man sich die Zukunft mit dieser Person vorgestellt hat, oder die Beziehung, die bereits vorhanden war.

    Und naja, das trifft auch nicht auf jeden zu. Für mich ist es nach Trennungen so, dass es für mich zwingend notwendig ist, zumindest eine gewisse Distanz zu meinen Ex-Freundinnen aufzubauen, weil ich den Schalter eben nicht so einfach umlegen kann und sagen kann "Okay, das wars jetzt, schade, aber was los". Für mich wäre es nur schwer erträglich, wenn ich meiner Ex-Freundin regelmäßig über den Weg laufen würde, sei es jetzt bei Partys, in der Uni, im Nebenjob oder wo auch immer. Genauso kann ich keinen regelmäßigen Kontakt mit Ex-Partnerinnen pflegen, weil man sich zwangsläufig an schöne Erinnerungen zurückerinnert, die man mit dieser Person nicht mehr haben kann / möchte und für mich persönlich wäre das etwas, was mich sehr belasten würde.

    Generell dealt wohl jeder mit Trennungen anders und ob man dann Liebeskummer hat oder nicht, ist wohl jedem selbst überlassen. Anderen Menschen aber bei der Trauer um die Beziehung Egozentrismus vorzuwerfen, finde ich dann aber doch etwas fraglich um ehrlich zu sein.

  • Dabei ist die Person glücklicherweise ja nicht aus der Welt und nicht gestorben, also betrauert man damit in erster Linie, dass es nicht so kommt, wie man sich die Zukunft mit dieser Person vorgestellt hat, oder die Beziehung, die bereits vorhanden war.

    Und naja, das trifft auch nicht auf jeden zu. Für mich ist es nach Trennungen so, dass es für mich zwingend notwendig ist, zumindest eine gewisse Distanz zu meinen Ex-Freundinnen aufzubauen, weil ich den Schalter eben nicht so einfach umlegen kann und sagen kann "Okay, das wars jetzt, schade, aber was los". Für mich wäre es nur schwer erträglich, wenn ich meiner Ex-Freundin regelmäßig über den Weg laufen würde, sei es jetzt bei Partys, in der Uni, im Nebenjob oder wo auch immer. Genauso kann ich keinen regelmäßigen Kontakt mit Ex-Partnerinnen pflegen, weil man sich zwangsläufig an schöne Erinnerungen zurückerinnert, die man mit dieser Person nicht mehr haben kann / möchte und für mich persönlich wäre das etwas, was mich sehr belasten würde.

    Generell dealt wohl jeder mit Trennungen anders und ob man dann Liebeskummer hat oder nicht, ist wohl jedem selbst überlassen. Anderen Menschen aber bei der Trauer um die Beziehung Egozentrismus vorzuwerfen, finde ich dann aber doch etwas fraglich um ehrlich zu sein.

    Aber bist du dir wirklich sicher, dass du nicht bald den Schalter umlegen und wieder zu einer Freundschaft übergehen kannst, oder hast du es einfach nie gelernt?

    Ich kann mir nicht vorstellen, wie man jemanden tatsächlich lieben kann, aber nicht mehr in seinem Leben haben möchte, weil man aufgrund der Trennung gekränkt ist und um die Beziehung trauert?


    Ich kenn tbh es so eigentlich eher von wirklich sehr unerfahrenen Leuten und manchen Teenagern, dass die nach ihrer Trennung, oder nach einem Korb, nicht über ihre Gefühle drüberstehen können und sich daher auch aufhören zu sehen und zu sprechen. Ich meine, die ersten Wochen... gegeben, aber danach?


    Eine Freundin hat literally gesagt, dass sie ihn nach der Trennung nicht sehen will, wenn sie ihn (OT) "nicht haben kann." Was soll man sonst denken, als dass es in vielen Leuten so tief verwurzelt, weil von klein auf anerzogen, ist, dass man die*n Partner*in / eine Person, die man begehrt, besitzen muss und wenn man das nicht schafft, gekränkt ist, weil das einem nicht gelingt.


    Egozentrismus war hier auch nicht als etwas Böses gemeint btw. Es wird nur zu einer negativen Sache, wenn man ihn nicht überwinden kann.


    Ich sehe Liebeskummer immer noch als etwas ziemlich "Egozentrisches" an, als Trauer darum, dass man eine Person nicht besitzen kann, dass das Leben nicht so läuft, wie man es sich in den Kopf gesetzt hat und vielleicht schwingt auch sehr der gekränkte Stolz mit, weil man von einer Person, die man gerne mag und begehrt, "abgelehnt" wurde.

    Liebeskummer und Trauer um eine Beziehung ist nicht "der Verlust des Besitzens einer Person", sondern der Tod einer Beziehung, literally. Der Trauerprozess ist sogar oft genau derselbe wie in einem Todesfall. Ich verstehe zwar was dabei dein Gedanke ist, aber das stimmt so einfach nicht und das möchte ich so jetzt auch nicht stehen lassen. Natürlich ist man traurig, wenn man eine Person, die man geliebt hat, in die man verliebt war, die Teil des eigenen Lebens, der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft wurde nicht mehr Teil dieses Lebens sein möchte. Beziehungspartner sind ja auch oft mehr als das. Sie sind Lebensgefährten, beste Freundschaften, Teil der eigenen Familie etc. Also Liebeskummer hier als "Temper Tantrum weil man keine Kontrolle mehr hat" hinzustellen ist doch ein wenig befremdlich. Der Schmerz ist real und hat rein gar nichts mit Kontrollwunsch oder sonst was zu tun. Der Mensch stirbt vielleicht nicht, aber das, was man zusammen hat, die Beziehung, die Gemeinsamkeit, die Rituale, Intimität und Nähe stirbt, und das ist genauso betrauernswert wie jeder andere Verlust im Leben auch.

    Ich hab auch nicht gesagt, dass man nicht traurig drum sein soll. Aber für eine überschaubare Zeit enttäuscht oder traurig =/= richtiger Liebeskummer, der einen in ein tiefes Loch stürzt.


    Und weder das Verhältnis als beste Freund*innen oder Teil der Familie muss nicht enden, wenn man sich trennt, noch Gemeinsamkeiten, Nähe, Intimität oder manche Rituale.

    Es endet bloß, wenn beide / alle Beteiligten es eben zulassen, dass es so passiert (und das ist halt meist so, weil wir auch gesellschaftlich furchtbare Methoden und Ansichten über Expartner*innen und Trennungen haben), oder wenn dir die andere Person legit etwas in der Beziehung angetan hat.


    Wenn mir hingegen klargemacht werden würde, dass man den Kontakt nach der Trennung stark reduzieren oder abbrechen würde, ja DANN hätte ich auch "Liebes"kummer (oder allgemein einfach Kummer jemanden verloren zu haben) ... und ich würde mich ehrlich fragen, ob ich der anderen Person je wirklich was bedeutet habe tbh.

  • Ich kann mir nicht vorstellen, wie man jemanden tatsächlich lieben kann, aber nicht mehr in seinem Leben haben möchte, weil man aufgrund der Trennung gekränkt ist und um die Beziehung trauert?

    Ist es denn so schwer, sich vorzustellen, dass es einfach verdammt weh tun kann, einer Person regelmäßig zu begegnen und dabei jedes Mal zwangsweise daran erinnert zu werden, was man mit dem Ende einer Beziehung alles verloren hat?


    Also ich persönlich kann das Gefühl an sich für mich nicht nachvollziehen, da ich mich noch nie in dieser Lage befunden habe und allgemein nicht sehr... Gebunden bin, aber es fällt mir eigentlich trotzdem sehr leicht, mir vorzustellen, dass das einfach nicht immer funktioniert mit dem "Lass uns Freunde bleiben".

    Klar ist es schön, wenn man mit einer Person noch anderweitig guten Kontakt haben kann und die Freundschaft aus einer Beziehung sogar behält, aber spätestens in Situationen wie diese Person mit einem anderen Partner zu sehen, wäre für viele wohl durchaus ein Punkt erreicht, an dem es einfach schwer werden kann, das wegzustecken, weil man dann einfach vor Augen geführt bekommt, dass jemand anders den eigenen Platz eingenommen hat, an den man sich eigentlich zurückwünscht... Man sich ersetzt fühlt und wie ein Fehler vorkommt... Es einem richtig das Gefühl hochkommen lässt, was man alles mit dieser Beziehung verloren hat und sicher viele andere mögliche negative Gedanken.


    Aber auch schon in "harmloseren" Situationen kann das doch sicher schwierig genug sein. Selbst wenn die Trennung sogar von einem selbst ausging, ist in viele Fällen ja auch nicht einfach das Gefühl von heute auf morgen weg, sondern wird nicht selten immer aufs Neue irgendwie entfacht, wenn man mit besagtem Menschen zu tun hat. Und für viele wird so das Loslassen und sich nicht nur faktisch und räumlich, sondern auch emotional trennen, eben sehr schwierig, wenn man immer noch im alltäglichen oder zumindest regelmäßigen Kontakt steht. Das hat ja nicht unbedingt etwas mit gekränkt sein zu tun, sondern vielmehr damit, das Ganze für sich selbst zu verarbeiten und sich auf ein teils komplett neues Leben einlassen zu können, das man nach langer Zeit hinter sich lassen muss, ob man dann will oder nicht.

    Ich finde es auch etwas befremdlich, das auf so eine Eifersuchtsschiene oder das Teeniealter zu reduzieren, obwohl ich es für mich wie gesagt nie erlebt hab. Ich kann mir trotzdem vorstellen, dass das je nach Konstellation und Trennungsgründen nicht immer leicht ist. Man verliert halt nicht einfach irgendeinen Besitzanspruch, sondern nach langjährigen Beziehungen oftmals auch die Lebensziele, auf die man möglicherweise die letzten Jahre hingearbeitet hat.

  • Ich hab nicht gesagt, dass ich es mir nicht vorstellen kann, sondern dass ich es für gesellschaftlich anerzogen halte so zu denken.

    Entweder das oder es liegt eben an wenig (Beziehungs)Erfahrung, aber ich denke von einem erwachsenen Menschen kann man schon erwarten da, zumindest nach den ersten Wochen, drüber zu stehen.


    Ich persönlich wäre erst so richtig verletzt, wenn die Person nichts mehr mit mir zu tun haben wollen würde, weil ich dann daran zweifle, ob ich ihr jemals wichtig war, und wenn man sich nicht über eine neue*n Partner*in freuen kann, der dem*der Ex guttut ... zumindest so nach dem ersten Trennungsschmerz.

    Und das waren dann Leute, an denen meine beiden Expartner/in, oder eventuell potentielle Partnerin, interessiert waren oder sind, da denk ich mir einerseits natürlich iwo, dass es schade ist (zumindest bei einer Freundin), aber andererseits, dass die Leute, an denen sie interessiert waren / sind, halt schon cute sind. :*


    Da darf man schon zweifeln und es irgendwo für eine Lüge halten, dass man der Person je wichtig war, wenn diese nach der Trennung keine Freundschaft fortführen will und ich erwarte schon noch gegenseitigen Support, Loyalität, nenn es wie du willst, nach einer Trennung... auch was Beziehungsfragen betrifft.


    Und ja, wenn man es dann selbst nach dem ersten Trennungsschmerz nicht aushält das neue Paar zu sehen, dann hat das sehrwohl auch viel mit Eifersucht zu tun... und Eifersucht hat viel mit Besitzdenken und eigener Unsicherheit zu tun. ^^"


    Klar muss man dann auch seine Lebensziele überdenken und dementsprechend verändern, aber dass es im Leben halt sehr selten so kommt, wie man es sich vorgestellt hat, ist doch ohnehin meistens / für die allermeisten Leute so. Das wird ja für viele nicht das erste Mal sein, dass sich große Dinge im Leben verändern, oder man vor größeren Hürden steht, und man demnach seine Lebensziele ändern muss. Sowas wird einem öfters passieren.

    Natürlich wirft das Leute zuerst einmal aus der Bahn, aber dann muss man wohl oder übel eben eine well... andere Bahn nehmen. 😅

  • Ich hab nicht gesagt, dass ich es mir nicht vorstellen kann, sondern dass ich es für gesellschaftlich anerzogen halte so zu denken.

    Sicher, dass du es dir vorstellen kannst, wenn du dann von "denken" sprichst? Wenn ich mir so durchlese, was du schreibst, scheinst du eine sehr Hollywood-lastige Vorstellung von Liebeskummer zu haben. Erstmal "denkt" man sich Liebeskummer nicht und man denkt sich auch nicht a und b, woraus dann Liebeskummer zwangsläufig resultiert. Du kannst auch da sitzen und all das denken, was eine Freundschaft möglich macht, was rationalisiert, wieso eine Trennung gut war, was erklärt, wie es problemlos weiter gehen kann, und trotzdem Schmerzen haben. Wie schon dargestellt, handelt es sich nun mal um einen Verlust. Die Situation ändert sich für die meisten - Ausnahme sind natürlich Partnerschaften, wo eventuell tatsächlich kaum bis kein Unterschied zwischen Freundschaft und Partnerschaft besteht. Dann kann ich es mir vorstellen, dass es anders schmerzt. Ansonsten war Liebeskummer, auch wenn ich mit sehr, sehr guten Gründen selber Schluss gemacht habe, immer einfach nur ein teilweise unerwarteter Schmerz, den ich wenig mit Gedanken abschalten konnte. Teilweise kam der Schmerz auch völlig unerwartet, wenn man mit seinem Alltag beschäftigt ist. Ähnlich wie wenn ich wen vermisse. Das tue ich auch nie permanent, sondern es kommt und geht halt. Nur hat vermissen die Komponente "Es wird besser, man sieht sich wieder", während Liebeskummer nun mal auch bedeutet, dass etwas endgültig vorbei ist und der einzige Weg ist durch den Schmerz durch.


    Eine Trennung heißt nun mal einfach, dass man bestimmte Dinge verliert und das hängt nicht mit irgendwelchem "Besitz" zusammen. Meine Partnerschaften unterscheiden sich von Freundschaften (und ich rede hier nicht zwangsläufig von der sexuellen Komponenten), womit es tatsächlich jedes mal weh tut, wenn ich mich daran erinnern muss, dass dieses oder jenes vertrautes Verhalten miteinander nicht mehr angebracht/möglich ist und man sich auch im Alltag, wenn man miteinander abhängt, mehr beherrschen muss. Sind ja auch unterbewusste Gesten oder Worte mit im Verhaltensrepertoire einer Beziehung. Zumindest habe ich weniger Grenzen bzw. erlaube mir mehr Freiheiten als innerhalb einer Freundschaft. Auch muss man sich teilweise neu miteinander definieren, weil eine Freundschaft vor einer Beziehung oft auch anders aussehen kann als danach, da ja auch die gemeinsamen Erfahrungen anders aussehen. Da muss man auch erstmal durch und weil wir nicht alle deckungsgleich fühlen und denken ist auch dieser Weg teils mit Schmerz und Konflikten verbunden. Mal davon abgesehen, dass das auch nicht völlig isoliert abläuft und auch andere Menschen nun mal irgendwie Teil des Ganzen sind/waren.


    Ansonsten bin ich tatsächlich auch jemand, der sofort in eine Freundschaft übergehen kann. Lieber verliere ich die romantische Beziehung, statt den Menschen, den ich auserwählt habe, Teil meines Lebens zu sein. Es macht mich emotional völlig fertig nur daran zu denken, dass man sich fremd wird. Auch würde ich wahrscheinlich gleich am Liebsten selber Kupplerin spielen, wenn ich wen entdecke, der sich für die Person eignet. Die Person im Endeffekt glücklich zu sehen, hat was beruhigendes und zufriedenstellendes für mich. Da bin ich ganz bei dir, nur ändert das nichts am Liebeskummer. Im Übrigen kann man das "Überspringen" von Liebeskummer ebenso egozentrisch deuten. Wer sagt dir, dass deine Einstellung, dass eine Freundschaft danach möglich sein muss, nicht sehr egozentrisch ist? Dass man sich selber als Existenz nicht zu wichtig nimmt und meint, dass der Verlust der romantischen Beziehung nichts zur Sache tut? Ist nicht der Gedanke egozentrisch, wenn man dafür dann die andere Person verurteilt und sich dann fragt "Habe ich denn nie was bedeutet?", weil es zeigt, dass man Probleme hat, die Perspektive des anderen nachzufühlen? Manche Menschen brauchen nun mal, eben weil die Person einem sehr viel bedeutet hat, erst Recht den Abstand, um alles zu ordnen. Nur weil du und ich das anders sehen, können wir uns doch nicht hinstellen und sagen, dass wir selbstloser und rationaler mit der Beziehung umgehen als der andere, der Distanz für immer sucht?


    Dass es Menschen gibt, die da tatsächlich besitzergreifend denken oder einfach nur leiden, weil sie die Beziehung wollten, mehr nicht, das schließe ich nicht aus. Für jedes Gefühl gibt es sicher zig Menschen, die das nur aus oberflächlichen oder egozentrischen Gründen fühlen. Aber genauso wie ich nicht sagen kann, dass jeder, der keinen Liebeskummer verspürt "in Wahrheit nie geliebt hat" (auch solche gibt es), kann ich hier von solchen Menschen nicht allgemein den Schluss ziehen, dass Liebeskummer ein auf Besitz ausgelegtes Gefühl ist.

  • Wenn mir hingegen klargemacht werden würde, dass man den Kontakt nach der Trennung stark reduzieren oder abbrechen würde, ja DANN hätte ich auch "Liebes"kummer (oder allgemein einfach Kummer jemanden verloren zu haben) ... und ich würde mich ehrlich fragen, ob ich der anderen Person je wirklich was bedeutet habe tbh.

    Aber ist dieses darauf bestehen, dass man nach der Beziehung befreundet bleibt nicht auch besitzergreifend, deiner Argumentation nach zu Folge? Denn du könntest ja auch sagen "gut, es ist egoistisch und kontrollsüchtig, weil man sagt ich habe lieber nur diese Beziehung mit dir als gar keine!", was genauso befremdlich wäre. Ich finde es allgemein sehr schwierig darüber urteilen zu wollen, ob die Gefühle anderer Menschen berechtigt und authentisch sind oder nicht. Dass du keinen wirklichen Liebeskummer empfindest ist ja okay und deine Sache, aber deswegen solltest du dir auch kein Urteil/keine Vermutung über Aufrichtigkeit der Gefühle von anderen machen. Wie Cassandra schon gesagt hat mag es sicherlich Leute geben, die nur traurig sind, weil keine Kontrolle mehr da ist. Aber ich würde schon das generelle Statement machen, dass der meiste Herzschmerz NICHT von solchen Situationen kommt und oft wirklich mit Trauer um den Tod einer Beziehung zu tun haben.

    Und weder das Verhältnis als beste Freund*innen oder Teil der Familie muss nicht enden, wenn man sich trennt, noch Gemeinsamkeiten, Nähe, Intimität oder manche Rituale.

    Es endet bloß, wenn beide / alle Beteiligten es eben zulassen, dass es so passiert (und das ist halt meist so, weil wir auch gesellschaftlich furchtbare Methoden und Ansichten über Expartner*innen und Trennungen haben), oder wenn dir die andere Person legit etwas in der Beziehung angetan hat.

    Ich sags mal ganz direkt als jemand, der sich auch nach einer Trennung dagegen entschieden hat, mit dem Ex befreundet zu sein - es ist nicht immer so einfach. Einerseits kommt es obvs darauf an warum man sich getrennt hat (hat man sich auseinandergelebt und möchte, eben weil sich der andere vielleicht enorm verändert hat nicht mehr befreundet und zusammen sein, weil keine Chemie und Kompatibilität mehr da ist? wurde man betrogen und möchte nicht jedes Mal, wenn man dieser Person begegnet, an diesen Vertrauensbruch erinnert werden? etc.) und andererseits ist es vollkommen in Ordnung aufgrund seiner Trauer zu sagen "hey, du tust mir nicht gut, ich muss damit abschließen und das kann ich nicht, wenn ich permanent mit dir konfrontiert werde". Und selbst wenn diese Trauerphase abgeschlossen ist, was durchaus lange dauern kann, merkt man vielleicht, dass man diese Person trotzdem nicht weiterhin im Leben haben möchte. Was in Ordnung ist.


    Ich persönlich empfinde ehemalige Beziehungen einfach so - der Teil in mir, der diese Person geliebt hat, mit dieser Person zusammen war und dem diese Person wichtig war, stirbt nicht einfach mal so, das kann Monate dauern. Ich war schon einige Monate mit meinem aktuellen Partner, zu dem ich eine weitaus gesündere, angenehmere Beziehung führe als mit meinem Partner davor, glücklich zusammen, und trotzdem hat es einfach wehgetan an die Trennung, die Partnerschaft und den Partner vor ihm zu denken. Und das obwohl ich weder in ihn verliebt war, noch zu dem Zeitpunkt irgendeine Art von Gefühl für ihn gehegt habe, positiv wie negativ. Trennungen sind einfach schmerzlich, und rückblickend kann es nach einer Weile natürlich auch einfach nur noch der Schmerz an sich sein, die Einsamkeit, die Leere an die man zurückdenken kann sein, die einen verletzt. Aber bis zu einem gewissen Punkt ist es imo der Verlust der Beziehung, der enorm schmerzhaft sein kann.

  • Cassandra und Feliciá haben hier schon vieles zu gesagt, dem ich im Großen und Ganzen zustimme, aber will trotzdem noch selber antworten, auch wenn sich das vielleicht etwas doppelt.


    Ich hab nicht gesagt, dass ich es mir nicht vorstellen kann, sondern dass ich es für gesellschaftlich anerzogen halte so zu denken.

    Wenn es nur um reine Besitzdenken-Eifersucht geht, womöglich. Da denke ich ebenfalls, dass da viel an den gelernten gesellschaftlichen Strukturen hängt, auch wenn ich eine gewisse Angst, den eigenen Platz im Leben zu verlieren (zum Beispiel eben durch so eine Trennung) - was halt eine geringere Ausprägung bzw. andere Art der Eifersucht wäre - als insgesamt nachvollziehbare, natürliche, rationale Angst einstufen würde, ohne dass es da einen großartigen Input braucht, dieses Denken zu lernen.


    Und ja, wenn man es dann selbst nach dem ersten Trennungsschmerz nicht aushält das neue Paar zu sehen, dann hat das sehrwohl auch viel mit Eifersucht zu tun... und Eifersucht hat viel mit Besitzdenken und eigener Unsicherheit zu tun. ^^"

    Ich finde zwar das Romantisieren von Eifersucht echt ätzend, aber ich finde es auch schädlich, wenn man Eifersucht in die andere Richtung "extremisiert", weil Eifersucht halt auch mehr ist (oder sein kann) als irgendwelche Kerle, die einen Besitzanspruch auf ihre Freundinnen ausüben wollen.


    Ist es denn so abwegig, dass sich ein solches Gefühl eigener Unsicherheit entwickelt, wenn man abserviert wurde? Also selbst wenn man über die Dauer der Beziehung keine Eifersuchtsprobleme hatte, würde ich eigentlich behaupten, dass das Ende einer Beziehung als Moment dafür prädestiniert ist, in Selbstzweifel zu fallen, ohne dass dafür ein großer gesellschaftlicher Einfluss nötig ist. Ich finde es sehr schwierig, sowas jetzt so stark auf einen Besitzanspruch herunterzubrechen, wenn es bei dem Schmerz, die einst und vielleicht immer noch geliebte Person mit einem anderen Menschen zu sehen, um so viele andere Fragen gehen kann, auch abhängig davon, wie das endete. War man nicht gut genug für die Beziehung? Hätte es noch eine Chance gehabt, wenn dies und das anders gekommen wäre? Und wo würde man jetzt stehen, wenn es nicht geendet hätte? Liegen die Fehler im eigenen Verhalten? War man nicht attraktiv genug, oder erfolgreich? Wird man nochmal eine andere Person kennenlernen, mit der man sich genauso gut fühlt? Hat man möglicherweise sogar Angst um die andere Person, dass diese jetzt nicht an die falschen Menschen gerät? Solche und wahrscheinlich tausende andere Fragen können im eigenen Kopf schwirren und schmerzlich werden, wenn man die entsprechende Person sieht. Und keine davon würde ich jetzt stark auf irgendwelche Besitzansprüche schieben.

    Und selbst wenn das ganz simpel typische Eifersucht ist ("Ich wünschte, ich wäre an deren Stelle") würde ich dem Ganzen nicht zwangsweise Besitzdenken zuordnen. Würde jedenfalls sagen, dass wenn ich zum Beispiel auf den tollen Urlaub meiner Bekannten eifersüchtig bin, weil ich an Ort X auch schon so lange wollte und es nie konnte, ist das ebenfalls kein Besitzdenken, sondern eher eine Mischung aus dem Wunsch nach einer besseren Situation gemischt mit eigenen Problemen, die mich daran hindern, in diese Situation zu kommen. Also, keine Ahnung, man könnte ggf. argumentieren, dass man diesen Urlaub auch... besitzen will, aber ich denke, das geht einfach am Kerngedanken vorbei, dass jeder Wunsch zurück in so eine Beziehung bedeutet, Anspruch auf einen Menschen zu erheben.

    Ich würde daher nicht jede Eifersucht so pauschal dem zuordnen, sondern das etwas differenzierter betrachten. Sicher spielt das häufig genug auch mit rein, aber ich finde nicht, dass der Wunsch, immer noch in der vorher schönen Situation zu sein und der Schmerz bei der Konfrontation damit, dass das nicht mehr möglich ist, vom Grundsatz her auf dieses Gedankenmuster zurückzuführen ist.


    Da darf man schon zweifeln und es irgendwo für eine Lüge halten, dass man der Person je wichtig war, wenn diese nach der Trennung keine Freundschaft fortführen will und ich erwarte schon noch gegenseitigen Support, Loyalität, nenn es wie du willst, nach einer Trennung... auch was Beziehungsfragen betrifft.

    Und dem würde ich aber stark widersprechen. Hier würde ich eigentlich grob das zitieren, was Feliciá vorher geschrieben hatte: ich finde eigentlich, dass dieser Gedanke egozentrischer daherkommt, grundsätzlich nach einer Beziehung zu erwarten, dass hinterher noch eine prinzipiell positive Beziehung zueinander bestehen soll.

    Im Optimalfall ist das so, ja, aber die Gründe für eine Trennung können erstens so vielfältig sein, dass das allein deshalb schon keine grundsätzliche Erwartung sein sollte und ich finde zudem es wirkt ziemlich unempathisch, die Loyalität zur eigenen Person über die Trennungsverarbeitung und den Selbstschutz vor den mit einer Trennung verbundenen Schmerz und ggf. Selbstzweifel zu stellen. Manche Menschen können solche Situationen besser verarbeiten, andere schlechter. Manche gehen möglicherweise recht "gesund" an das alles heran, andere sind schon vorbelastet und tun sich da deutlich schwerer, so etwas zu verarbeiten.


    Klar muss man dann auch seine Lebensziele überdenken und dementsprechend verändern, aber dass es im Leben halt sehr selten so kommt, wie man es sich vorgestellt hat, ist doch ohnehin meistens / für die allermeisten Leute so. Das wird ja für viele nicht das erste Mal sein, dass sich große Dinge im Leben verändern, oder man vor größeren Hürden steht, und man demnach seine Lebensziele ändern muss. Sowas wird einem öfters passieren.

    Ja, das stimmt. Und? Nur, weil so etwas Teil des Lebens ist, heißt das doch nicht, dass es einem nicht schwer fallen darf, es einen nicht länger belasten darf, man nicht daran zerbrechen kann. Das gleiche gilt doch für sämtliche Schwierigkeiten des Lebens, ob Jobverlust, Tod eines nahestehenden Menschen oder eben Beziehungsverlust. Bei einem Todesfall würde man doch auch nicht einfach sagen "Jo ist doof, musst du halt einen anderen Weg gehen jetzt", sondern erwartet, dass das vielleicht doch ein bisschen länger dauert wieder in eine stabile Bahn kommen zu können.

    Würde hier eigentlich auch sagen, dass Tod eines Partners und Ende der Beziehung hier gar nicht so anders sind, wenn man es auf die eigene Lebenssituation bezieht. Natürlich ist die andere Person hier gsd noch am Leben lol, aber letzendlich muss man das eigene Leben bzw. die eigene Lebensplanung hier oft auf die gleiche Weise umstellen, als wäre es nicht so - eine gemeinsame Lebensplanung ist dann halt dahin, Lebensziele und sowas wie eine gemeinsame finanzielle Grundlage (geteilte Miete usw.) oft auch. Und man sollte halt auch nicht unterschlagen, dass Beziehungen auch mal im Streit auseinandergehen können und es Leute gibt, die es einem dann zusätzlich noch aktiv schwer machen. So oder so: das kann im schlimmsten Falle dazu führen, das eigene Leben komplett neu angehen zu müssen. Neue Wohnung, neuer Job, neuer Wohnort, neuer Freundeskreis, neuer "Familienkreis", je nachdem wie die Beziehung vorher aussah und unter welchen Umständen es auseinandergeht. Wie bereits durch andere vorher geschrieben: das gemeinsame Leben ist halt gestorben. Das hat mal größere und mal kleinere Auswirkungen, je nachdem wie stark das vorher bereits verzahnt war und wie sehr man selbst emotional investiert ist. Das kann einfach eine verdammt schwierige, riesige Aufgabe sein, die überhaupt nichts mit einer naiven Vorstellung der vorbestimmten großen Liebe zu tun haben muss, sondern einfach eine reelle Herausforderung ist, die viel Schmerz mit sich bringen kann und Kraft erfordert.

  • Ich würde von mir nicht behaupten das ich jemals wirklich Liebeskummer hatte. Ich würde allerdings auch nicht von mir behaupten, dass ich jemals wirklich geliebt habe. Es gab viele Frauen die mein Interesse geweckt haben, und bei denen ich versuchte Ihnen vielleicht etwas näher zu kommen, doch das klappte nie. Als ich meine jetzige Ex kennen lernte, dachte ich zum ersten Mal jemanden getroffen zu haben, den ich wirklich liebe und mit dem ich mein Leben verbringen wollte. Doch ja, das endete jetzt nach einigen Jahren auch wieder im Desaster. Ich dachte das ich super traurig wäre, doch am Ende fühlte ich eigentlich nur Reue. Reue, das ich so viel getan habe ohne jemals etwas zu verlangen, dass ich nicht aufgeben wollte, obwohl es eh nichts gebracht hat. Ich war denk ich mehr wütend als traurig. Manchmal frage ich mich einfach nur wie es jetzt wohl wäre, wenn es von beiden Seiten gekommen wäre und Sie auch daran arbeiten wollen würde (schreibt man das so?) doch letztendlich ist es einfach nicht so und damit muss man sich abfinden. Ich habe jetzt auch gemerkt, dass es mir alleine besser geht, und ich damals nur meine Illusion von einem tollen glücklichen Leben mit Partner, eigener Familie und Wohnung aufrecht erhalten wollte. Doch nun weiß ich das es mir besser geht, wenn ich für mich bin. Wer weiß, vielleicht kommt ja einiges Tages die eine die mir die Augen öffnet, aber vielleicht auch nicht. Ich suche nicht danach, und es ist mir auch egal. Hat das jetzt überhaupt alles mit Liebeskummer zu tun? Ich hoffe es, ich plapper immer so viel :verwirrt:

          117311-apex-ruler-bastion               

    Enemies of the Sanctuary will be vanquished by the sword of the emperor.

  • In gewisser Weise schon, weil deine Art zu reagieren und zu fühlen und dein Mindset unter anderem auch kulturell anerzogen sind. Und dein Mindset und wie du zu Dingen stehst, beeinflusst nunmal stark deine Gefühle und wie du auf diese reagierst.

    Nicht umsonst beeinflusst ein geistiges Reiferwerden auch deine Gefühlslage und deine Fähigkeit diese zu reflektieren und damit wiederrum zu beeinflussen. Und der gesellschaftliche und kulturelle Rahmen kann auch maßgeblich dafür sein, wie man fühlt und denkt, wenn man diesen noch nicht zu Genüge reflektiert hat.


    Und so oft wie ich schon gehört habe, dass man jemanden nur wirklich liebt, wenn man auch richtig eifersüchtig ist oder sogar "lol, Leute, die Freundschaft zu ihrem Ex aufrechterhalten sind Psychopathen... stand in irgendeiner Studie, you know" ... ich sehe das nur so, dass sie das wiedergeben, was eben Standard bei uns ist und so fühlen und denken, weil es ihnen genauso anerzogen wurde.


    Ich hab auch nicht gesagt, dass man jemanden nicht geliebt hat, wenn man dann Liebeskummer verspürt, sondern wenn man sich von der Person länger abkapselt und den Kontakt verweigert, weil man mit seinen eigenen Gefühlen nicht fertigwird.


    Wenn mir hingegen klargemacht werden würde, dass man den Kontakt nach der Trennung stark reduzieren oder abbrechen würde, ja DANN hätte ich auch "Liebes"kummer (oder allgemein einfach Kummer jemanden verloren zu haben) ... und ich würde mich ehrlich fragen, ob ich der anderen Person je wirklich was bedeutet habe tbh.

    Aber ist dieses darauf bestehen, dass man nach der Beziehung befreundet bleibt nicht auch besitzergreifend, deiner Argumentation nach zu Folge? Denn du könntest ja auch sagen "gut, es ist egoistisch und kontrollsüchtig, weil man sagt ich habe lieber nur diese Beziehung mit dir als gar keine!", was genauso befremdlich wäre. Ich finde es allgemein sehr schwierig darüber urteilen zu wollen, ob die Gefühle anderer Menschen berechtigt und authentisch sind oder nicht. Dass du keinen wirklichen Liebeskummer empfindest ist ja okay und deine Sache, aber deswegen solltest du dir auch kein Urteil/keine Vermutung über Aufrichtigkeit der Gefühle von anderen machen. Wie Cassandra schon gesagt hat mag es sicherlich Leute geben, die nur traurig sind, weil keine Kontrolle mehr da ist. Aber ich würde schon das generelle Statement machen, dass der meiste Herzschmerz NICHT von solchen Situationen kommt und oft wirklich mit Trauer um den Tod einer Beziehung zu tun haben.

    Nein, weil ich mich auf so eine Person nicht wirklich einlassen würde. Ich finde es eben bis zu einem gewissen Grad noch etwas unreif und unreflektiert, wenn Leute auf Trennungen oder Körben gar nicht klarkommen und so verletzt sind, oder eben so wenig drauf klarkommen, dass sie für Monate oder Jahre (oder ewig) keinen Kontakt mehr halten. Eine reife Art mit Trennungen oder Körben umzugehen, ist für mich eben ein "okay, es enttäuscht mich, aber ich leb damit und wir machen das Beste draus."


    Wenn man sich von einer Person abwendet, weil man um das Ende der Beziehung trauert, oder dass diese nicht zustandekam ... sagen wir "Nicht wirklich lieben" ist vielleicht falsch formuliert, aber ich finde, dass es eine doch etwas kindliche Art von Liebe und eben auch maßgeblich davon beeinflusst wird, wie wir gesellschaftlich Beziehungen sehen.


    Wenn ich jemanden wirklich liebe (und das imo auch eine reifere Weise), will ich doch vor allem, dass die Person glücklich ist. Ob das mit mir oder anderen als (offiziellen) Partner*in/*innen, ist da in erster Linie nicht maßgeblich, aber wenn man sich einander nichts angetan hat, gibt es eben auch keine wirkliche Erklärung dafür, weshalb man alles über Bord werfen muss ... außer dass man eben seine eigenen Wunden lecken will.


    Für mich ist eine Beziehung mittlerweile ohnehin nichts anderes als eine Freundschaft mit einem Titel und mit Sex (und vielleicht ein paar Abmachungen, die man in einer normalen Freundschaft nicht hat) und ne, sorry, da kann man mir nichts anderes erzählen.


    Zitat von cheesus christ

    Ich finde zwar das Romantisieren von Eifersucht echt ätzend, aber ich finde es auch schädlich, wenn man Eifersucht in die andere Richtung "extremisiert", weil Eifersucht halt auch mehr ist (oder sein kann) als irgendwelche Kerle, die einen Besitzanspruch auf ihre Freundinnen ausüben wollen.

    Ja, und zwar vor allem mit eigenen Unsicherheiten und Selbstzweifeln. Die müssen aber nicht so bleiben und an denen kann man arbeiten.

    Wenn man nunmal selbstsicherer ist, dann freut man sich drüber, dass auch andere an deine*r Partner*in irgendwo interessiert sind und gerne mit der Person Zeit verbringen, und man freut sich im Gegenzug darüber, dass die*r Partner*in auch außerhalb der Beziehung ein gesundes Sozialleben hat.


    PS: Ich hatte keine Geschlechter erwähnt. Du hast es nun darauf zurückgeführt. xD


    Zitat von cheesus christ

    Und dem würde ich aber stark widersprechen. Hier würde ich eigentlich grob das zitieren, was Feliciá vorher geschrieben hatte: ich finde eigentlich, dass dieser Gedanke egozentrischer daherkommt, grundsätzlich nach einer Beziehung zu erwarten, dass hinterher noch eine prinzipiell positive Beziehung zueinander bestehen soll.

    Im Optimalfall ist das so, ja, aber die Gründe für eine Trennung können erstens so vielfältig sein, dass das allein deshalb schon keine grundsätzliche Erwartung sein sollte und ich finde zudem es wirkt ziemlich unempathisch, die Loyalität zur eigenen Person über die Trennungsverarbeitung und den Selbstschutz vor den mit einer Trennung verbundenen Schmerz und ggf. Selbstzweifel zu stellen. Manche Menschen können solche Situationen besser verarbeiten, andere schlechter. Manche gehen möglicherweise recht "gesund" an das alles heran, andere sind schon vorbelastet und tun sich da deutlich schwerer, so etwas zu verarbeiten.

    Wie gesagt würde ich mich auf so jemanden nicht einlassen, weil ich das auch iwo zu "unreif" für mich finde und ich mich gerne auf mein engeres Umfeld verlassen würde.


    Zitat von cheesus christ

    Würde hier eigentlich auch sagen, dass Tod eines Partners und Ende der Beziehung hier gar nicht so anders sind, wenn man es auf die eigene Lebenssituation bezieht.

    Genau das find ich aber auch extrem oberflächlich ... eigentlich sollte man froh sein, dass es nur eine Trennung ist und niemand, der einem wichtig ist, gestorben ist.

  • Genau das find ich aber auch extrem oberflächlich ... eigentlich sollte man froh sein, dass es nur eine Trennung ist und niemand, der einem wichtig ist, gestorben ist.

    "Hör auf über deinen Krebs zu heulen, du bist nur im Frühstadium, andere sterben sogar da dran!". Oder so ähnlich wirkt das zumindest gerade, wenn ich ganz ehrlich mit dir sein darf. Bitte versuch nicht Maß dafür zu finden, welches Leid andere Menschen ertragbar finden sollten und welches nicht. Dass du keinen Liebeskummer kennst ist ja schön und gut für dich, aber bitte hör auf die Gefühle von anderen Leuten invalide zu machen. Das sind sie nämlich ganz und gar nicht. Wenn du jede Art von Leid mit "es könnte schlimmer sein" ertragbarer findest, ist das natürlich deine Art mit Problemen fertig zu werden. So geht es aber bei weitem nicht jedem.

    Für mich ist eine Beziehung mittlerweile ohnehin nichts anderes als eine Freundschaft mit einem Titel und mit Sex (und vielleicht ein paar Abmachungen, die man in einer normalen Freundschaft nicht hat) und ne, sorry, da kann man mir nichts anderes erzählen.

    Ja, für dich, und es ist vollkommen okay wenn andere Leute eine andere Definition von Beziehung haben. Ich würde mit meinen Freunden kein Haus kaufen, Kinder zeugen, oder ihnen sexuelle und romantische Exklusivität zukommen lassen, aber das bin ja nur ich mit meiner Beziehung.