Heiraten?

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  • Ich finde, man sollte den heiraten, den man liebt. Sonst macht das keinen Sinn.
    Man sollte sich fragen "Will ich mit dem oder die das ganze Leben verbringen?"
    Lautet die antwort ja, dann tue es und bei nein, lass es.

    Ja, im Idealfall ist das natürlich so. Aber man kann nicht wissen, wie man in fünf Jahren tickt. Menschen verändern sich. Vielleicht hält man es irgendwann eben doch nicht mehr miteinander aus, obwohl man sich geschworen hat, für immer zusammen zu bleiben.
    Das Gefühl der Verliebtheit ist sowieso an einem Punkt unweigerlich weg. Aber meiner Meinung nach geht es in einer Beziehung, die lang anhält, irgendwann in ein Verhältnis, das auf gegenseitigem Respekt und familiärer Zuneigung basiert, über.

    eine sache verstehe ich nicht, warum sollte man jemanden heiraten, wen man ebenso in einer Partnerschaft sein kann. Was ist der Unterschied dabei?

    Falls du damit die eingetragene Partnerschaft meinst und die Ehe für alle: Es geht schlicht darum, dass niemand diskriminiert wird. Wenn verschiedengeschlechtliche Paare heiraten dürfen und gleichgeschlechtliche lediglich eine Partnerschaft, dann ist das selbst dann Diskriminierung, wenn beide Institutionen die exakt gleichen Rechte, Pflichten und Vorteile bringen. Einfach aus dem Grund, weil unterschieden wird. Das ist dann keine Gleichbehandlung.

  • Ich hätte letztens, also dieses Jahr, auf eine Hochzeit gehen sollen und das wäre einfach nur ein Höflichkeitsbesuch gewesen.

    Das sind Verwandte um like zwei Ecken, mit denen ich bestimmt schon seit fünf, sechs Jahren nicht gesprochen habe ... und naja, ich hab das einige Tage zuvor abgesagt.


    Kann doch nicht die Einzige sein, die es seltsam findet auf Hochzeiten von Leuten zu gehen, die man kaum kennt? Ich kenn die so wenig, ich könnte nichtmal so richtig sagen, was ich von denen halte. 😅


    Würde es echt nicht abkönnen, wenn ich außerhalb von Menschen, die mir wichtig sind, jemand anderen einladen sollte.

  • Uiii ein Thema was bei mir sehr aktuell ist.

    Also ich heirate diesen Sommer "nur" standesamtlich die Liebe meines Lebens. Kirche fanden wir unnötig, da wir nicht gläubig sind. Wir sind beide 22, was in der heutigen Zeit recht jung ist, aber wir sind mittlerweile schon 4 Jahre zusammen, wohnen zusammen und sind uns sicher, dass wir die "große Liebe" des jeweils anderen sind. Wir sind momentan mitten in den Hochzeitsvorbereitungen, da wir mit circa. 40-50 Leuten Leuten feiern werden. Wir organisieren alles selbst, also haben keinen Hochzeitsplaner oder so. Und ich muss sagen, dass das schon einiges abverlangt von einem ^^' Die Location, das Essen, die Torte, Deko, Musik etc. Ich habe schon 2-3 Mal heulen müssen, weil das manchmal alles etwas zu viel war für mich. Günstig ist es auch nicht, aber wir haben zum Glück einiges angespart.


    Und meine Meinung allgemein zum heiraten: Ich wusste schon immer, dass ich irgendwann heiraten will. Ich find eine Hochzeit zelebriert die Liebe von zwei Menschen und das Versprechen für immer zusammen zu bleiben und ich lieb's einfach. Bin aber an sich ein sehr romantischer Mensch weswegen es mich nicht wundert, dass ich Hochzeiten so liebe. Ich gehe auch selber gerne auf andere Hochzeitsfeiern. Eine Hochzeit KANN natürlich stark ins Geld gehen, muss es aber nicht. Ich kenne Leute, die haben über 20.000 Euro für ihre Feier bezahlt und andere unter 5.000 Euro und beide Feiern waren auf ihre Art toll. Ich kann aber auch verstehen, wenn einige Leute nicht viel von klassischen Hochzeiten halten oder generell von der Idee, mit dieser einen Person für immer zusammen zu bleiben und sich mit einer Hochzeit an diese zu binden. I mean, Scheidungen sind auch teuer xD Aber ich bin einfach ein Hochzeitsfan.


    Corni

  • Ich wollte schon immer heiraten. Früher sogar noch sehr klischeehaft, das hat sich mit dem älter werden allerdings auch geändert. Mein Idealbild einer Hochzeit war die letzten Jahre eigentlich immer eine winzige Standesamtstrauung, mit vielleicht den 3-5 engsten Freunden und dann irgendwann später ein größeres Grillfest im Garten, in dem man dann in einem Nebensatz erwähnt, dass man jetzt verheiratet ist und damit alle schockt. Nicht nur, weil das verdammt witzig wäre, sondern auch um sich das ganze Familiendrama zu sparen, wenn dann plötzlich jeder mitreden will und man dann fast schon gezwungen ist, aus Höflichkeit Leute einzuladen, mit denen man irgendwie über 5 Ecken verwandt und verschwägert ist, einfach nur damit man keinen schlechten Eindruck macht.

    Außerdem mag ich den ganzen Hype um Hochzeiten nicht. Ich hatte damals in meiner Familie extrem großen Stress wenn es zu Hochzeiten von Verwandten ging, da ich mit dem typischen Dresscode für Hochzeiten nie klar kam. Ein Mal wurde mir sogar von meinem Onkel gesagt, dass ich entweder in "angemessener Kleidung" oder gar nicht kommen soll. Ich denke insbesondere das hat bei mir die Abneigung dagegen noch verstärkt, da ich nie verstehen werde, warum man Leute auf seiner Hochzeit nur dann sehen möchte, wenn sie "angemessen" gekleidet sind. Entweder mag ich Leute so sehr, dass ich sie so oder so auf meiner Hochzeit sehen will, oder ich lade sie von Anfang an nicht ein. Daher wäre mir auch ein Dresscode auf meiner eigenen Hochzeit komplett egal. Wenn jemand im Kleid oder Anzug kommen möchte, sollen die Leute das tun, wenn jemand in Strandkleidung kommen möchte, sollen die Leute das tun und wenn jemand im Cosplay kommen möchte, all power to you, bestimmt hast du dann keine freie Minute, in der dich nicht jemand darüber ausfragen oder ein Bild mit dir möchte xD

    Ich bin immer noch ein Fan, der Mini-Hochzeit, allerdings hat mein Partner eine sehr große und sich nahestehende Familie, daher wird das einfach nicht realistisch sein. Immerhin müssen wir ja beide damit glücklich sein. Daher werde ich so langsam auch wieder mit dem Gedanken einer größeren Hochzeit warm, allerdings nicht mehr in dem Klischees, wie Klein-Loun es mal war, sondern eher im Stile einer Themenhochzeit. Das gibt einem sehr viele Möglichkeiten, kreativ mit allen Details umzugehen und daraus generell eine eher lustige Themenfeier zu machen, als eine klassische Hochzeit. Den Gedanken, das Ganze aufzuteilen, habe ich auch noch nicht verworfen. Es wäre sicher einfacher, den standesamtlichen Teil klein zu halten und dann die eigentliche Hochzeitsfeier getrennt davon ohne richtigen Hochzeitsteil zu veranstalten. Ich verstehe eh nicht, was so besonders daran ist, den Ehepartnern beim Ja sagen und ein Dokument unterschreiben zuzusehen. Da wäre eine Art "Fake-Zeremonie" im Stil des Party-Themas sicher witziger und spannender, wenn man daraus wie so eine Art Theaterstück mit Freunden aufzieht.


    Der Grund warum ich heiraten möchte, hat sich über die Jahre auch verändert. Früher waren es die romantisierten Bilder der ewigen Verbundenheit, das wurde aber deutlich weniger. Generell finde ich es immer noch sehr romantisch, eines Tages jemandes Ehepartner zu sein und sich einander so wichtig im Leben zu sein, dass man sich ein gewissermaßen rechtlich bindendes Versprechen gibt (Natürlich kann man sich auch wieder scheiden lassen und so wirklich rechtlich bindend ist das dann auch wieder nicht, aber vom Grundgedanken her) und tatsächlich so weit geht zu sagen, dass man sein Leben nicht mehr ohne den anderen führen will. Natürlich kann man das auch ohne Ehe. Natürlich kann man sein Leben auch gemeinsam planen und ausrichten, ohne verheiratet zu sein und so glücklich werden. Für mich persönlich symbolisiert eine Ehe einfach dieses wirklich volle Commitment an die Beziehung und ich wäre wohl in einer langfristigen Beziehung ohne den Status als Ehepartner nicht glücklich.

    Allerdings kam über die Jahre auch noch ein sehr pragmatischer Grund mit dazu, den auch insbesondere Corona wieder bestätigt hat: Der Ehestatus macht vieles leichter. Und dabei rede ich nicht mal von Steuervorteilen oder Adoptionsregeln oder solchen Dingen, sondern davon, dass man zum Beispiel im Krankenhaus immer zu seinem Ehepartner gelassen wird, wenn man unverheiratet ist dann nicht. Es gibt grade im Gesundheitssektor eine ganze Menge an Regeln, die es unverheirateten Paaren sehr viel schwerer und umständlicher machen, sich umeinander zu kümmern und sich nach dem anderen zu erkundigen, als verheirateten Paaren. Je nachdem wie nett die Leute vor Ort sind, wirst du als unverheirateter Lebensgefährte nicht mal als naher/direkter Angehöriger gewertet, für alle Regeln, die besagen, dass eben nur nahe/direkte Angehörige zum Patienten dürfen, wie es während Corona teilweise auch der Fall war. In so eine Situation will ich mit meinem Partner nie kommen, weswegen da einfach der ganz praktische Grund einer Ehe für mich sehr wichtig ist.

  • Was haltet ihr vom Heiraten?

    Ich finde Heiraten schön, aber dazu muss man wirklich den richtigen Partner finden und das ist nicht so leicht.


    Wollt ihr auch einmal heiraten?

    Ich weiß nicht, ich kann es mir momentan nicht vorstellen zu heiraten


    Warum? oder warum nicht?

    Ich kann es mir einfach nicht vorstellen, außerdem müsste man dazu erst Mal den richtigen Partner finden


    Ehevertrag - Ja oder Nein?

    Ja, aber kein gemeinsames Konto, weil das immer zu Streit führt

  • Mipha

    Hat das Label Gesellschaft hinzugefügt.
  • Wäre immer mehr dafür, dass sowohl standesamtliche Hochzeiten wie eingetragene Partnerschaften allgemein der Vergangenheit angehören sollten. Von der finanziellen Seite sollte bloß für vorhandene Kinder staatliche Unterstützung gewährleistet werden und alles andere könnte man auch ohne Ehebund regeln.


    Viel eher sollte man alle zwei, drei Jahre eine Anfrage bekommen, um die Liste an Kontaktpersonen, die im Notfall verständigt werden sollen, zu überarbeiten. Da kann auch egal sein in welchem genauen Verhältnis die Personen zu mir stehen, und wenn du zb. Grund oder Eigentum mit jemanden zusammen kaufen solltest, steht ihr ohnehin beide / alle Beteiligten im Grundbuch.


    Unsere Gesellschaft wird sich auch nie soweit entwickeln, dass Ehen für Polybeziehungen geöffnet werden, sodass man sich bei einer Eheschließung immer für eine Person entscheiden soll und platonische Ehen werden ebenso wenig verstanden. Demnach kann man der klassische Ehe nunmal nur etwas kritisch begegnen. Es ist halt ein Relikt, das ich nicht wirklich zeitgemäß finde.


    Und wer Zeremonien und Feste für eine symbolische Hochzeit abhalten will, kann so etwas eben auch ohne Absegnung vom Standesamt, oder einer religiösen Institution wenn man das nicht möchte, abhalten. Hindert einen niemand daran.

  • Bastet


    Wenn man sich da gerade die Vorstöße der FDP ansieht, sieht man aus der Politik da schon mehr Progression, als du der Gesellschaft im Ganzen zugestehst. Passend dazu aus dem Wahlprogramm der FDP (Ich bin absolut kein Freund der FDP, aber wenn sie was Richtiges sagen oder fordern, verleugne ich das eben nicht, nur weil die Partei generell nicht meine ist):


    Wir Freie Demokraten wollen die Verantwortungsgemeinschaft neben der Ehe gesetzlich verankern. Dabei soll die Ausgestaltung der Rechte und Pflichten innerhalb einer Verantwortungsgemeinschaft stufenweise variiert werden können. Zwei oder mehr volljährige Personen, die sich persönlich nahestehen, aber nicht miteinander verheiratet, verpartnert oder in gerader Linie verwandt sind, sollen eine Verantwortungsgemeinschaft möglichst unbürokratisch gründen können. Die Belange der Kinder und das Namensrecht bleiben davon unberührt. Auch sollen keine Aufenthaltsberechtigungen oder eine Arbeitserlaubnis begründet werden. In einer Zeit, in der traditionelle Familienstrukturen gerade im Alter nicht immer tragen, wächst der Bedarf an neuen Formen gegenseitiger Absicherung. Der Grundgedanke einer solchen Verantwortungsgemeinschaft ist größtmögliche Flexibilität bei maximaler Selbstbestimmung.


    Die wichtigsten Entscheidungen sind oft die persönlichsten. Wen wir lieben, wie wir lieben, wie wir leben, wie wir Kinder erziehen und aufziehen – darin müssen alle frei sein. Für uns ist Familie überall dort, wo Menschen dauerhaft und verbindlich füreinander Verantwortung übernehmen. Wir Freie Demokraten wollen eine moderne Familienpolitik für Deutschland, in der jede Familie ihre Entscheidungen selbst treffen kann. Wir setzen uns für ein modernes Sorge-, Adoptions-, Reproduktions- und Abtreibungsrecht ein.

    Und das ist ja auch, was Ehen (Hochzeit ist ja nur der Tag der Eheschließung und nicht das langfristige rechtliche Konstrukt) und eingetragene Lebenspartnerschaften ausmachen. Klar werden diese Lebensmodelle generell gefördert, weil man damit fördern will, dass mehr Kinder geboren werden. Und auch hat man damit Dinge wie gemeinsames Eigentum einfacher. Aber das auf die zwei Themen Förderung von Kindern und Kauf von Eigentum zu reduzieren, ist extremst verkürzt.


    Das ist noch viel viel mehr. Wenn Menschen füreinander einstehen, dann entlasten sie den Staat. Egal ob es ne klassische heterosexuelle CIS-Ehe ist, eine homosexuelle eingetragene Lebenspartnerschaft, eine Polybeziehung, eine Kommune, eine tiefgehende platonische Freundschaft ohne jegliche romantische, sexuelle oder sonstige Bindung, wo man aber dennoch füreinander wie bei ner Ehe einsteht, oder was auch immer.


    Bei all diesen Modellen stehen Leute für sich ein. Diese gegenseitige Fürsorge und Bindung sorgt dafür, dass die Personen auch ne Absicherung haben, die den Staat finanziell und strukturell entlastet.


    Und diese Entlastung des Staates soll der Staat auch würdigen. In dem man einen Teil der wirtschaftlichen Entlastung an die Personen durch finanzielle Erleichterungen zurückgibt und in dem man in Sachen wie Sorgerecht, Adoption etc., Bevollmächtigungen teilweise extrem Hürden abschafft und Steine, die einem im Weg legen beseitigt und es nicht unnötig schwer macht.


    Ja, die Gesellschaft ist in vielen Vorstellungen noch extrem antiquiert und hat wenig Verständnis und diskriminiert extrem. Aber ich finde es falsch, daraus den Schluss zu ziehen, dass man logische und „verdiente“ Erleichterungen, egal ob finanziell oder auch nur strukturell für alle wegnimmt. Also im Endeffekt lieber allen Steine in den Weg zu werfen und Förderungen, die alle „verdienen“ für alle wegzunehmen, anstatt sich dafür einzusetzen, dass alle die Förderung erhalten sollen, die ihnen zustehen sollte.


    Darüber hinaus verstehe ich deinen Pessimismus an dieser Stelle auch nicht. Wir leben in einer Gesellschaft, in der man auch in der Bundesrepublik Deutschland und nicht nur im Dritten Reich vor Jahrzehnten noch Homosexuelle in den Knast gesteckt hat, es extrem verpönt war, wenn Katholiken und Protestanten heiraten, Vergewaltigung in der Ehe noch bis in die 90ern erlaubt war und man diese Liste noch mit dutzenden, wenn nicht gar Hunderten anderen Beispielen hätte erweitern können.


    Das Modell, das neben der traditionellen Ehe nichts Weiteres existieren darf, noch nichtmal ne heterosexuelle Cis-Partnerschaft von zwei unverheirateten Menschen, das ist ein extrem lange existierendes Konstrukt. Einhergehend mit dem Patriarchat, welches die Frau eigentlich zum Eigentum des Mannes gemacht hat, wo die Ehe auch da Moment war, wo die Frau vom Eigentum des Vaters zum Eigentum des Ehemanns wurde.


    Die progressive Veränderung dieses Gesellschaftsbild hat als Massenphänomen erst mit den 68ern angefangen. Dann kamen die Rechte für Homosexuelle. Und mit dem Erstarken von Themen der Transgender-Community wird ja auch so viel anderes progressiver gestaltet, was nicht direkt damit zusammengehört. Wenn man sich einmal anschaut, wie lange traditionelle Konstrukte unveränderbar schienen und wie viel Änderungen innerhalb von gerade etwas mehr als 50 Jahren geschehen sind, verändert sich so vieles praktisch im Raketentempo in Richtung Progressivität.


    Wenn man sich anschaut, wie schnell sich unsere Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten geändert hat und das in Vergleich dazu bringt, wie starr Gesellschaften vorher waren und wie langsam der Wandel dort vonstattenging, halte ich deine pessimistische Betrachtung über die Unveränderlichkeit der Gesellschaft für unberechtigt. Auch wenn immer noch viel zu viele Missstände an der Tagesordnung sind.


    Von daher kann ich auch deine Meinung nicht teilen, dass man deswegen zwangsläufig zu dem Schluss kommen muss, dass man klassischen Ehen kritisch begegnen muss, wenn man etwas gegen diese Ungleichbehandlung hat. Das macht jeden, der in dieser Ehe lebt, ja automatisch mitschuldig daran, dass andere abweichende Modelle des Zusammenlebens nicht ebenfalls die Förderung erhalten, die sie haben sollte.


    EDIT:

    Außerdem finde ich, dass diese Haltung für ne progressive Änderung auch hinderlich sein kann. Man muss doch deutlich machen, dass die Gleichbehandlung von anderen Modellen des Lebens, Liebens, der Sexualität und des Zusammenlebens den Leuten, die klassische Lebensmodelle führen nichts wegnimmt. Es kommt was positives dazu, weil andere Dinge, die vorher nicht akzeptiert wurden auch ihren Platz in der Gesellschaft bekommen können. Die Angst, dass dadurch was weggenommen wird zu nehmen, ist der beste Weg dafür zu sorgen, dass die Gleichbehandlung auch kommen wird. Den klassischen Modellen eben doch was wegzunehmen, wird nur dafür sorgen, dass noch mehr Gegenwind ensteht.


    EDIT 2 Hier noch ein paar ältere Posts auf die ich noch eingehen möchte:

    gestern wurde im Bundestag beschlossen, dass laut Gesetz nun die Ehe für alle erlaubt wurde. Das heißt, ab sofort darf jeder, ob Heterosexuell, Homosexuell oder was auch immer in Deutschland heiraten, ohne davon Nachteile gegenüber den heterosexuellen Paaren zu haben. Während bisher eine Homosexuelle Hochzeit nur als sog. "Eingetragene Lebenspartnerschaft" anerkannt wurde und nicht die selben Vorteile (steuerlich etc.) hatte wie die heterosexuelle, sind ab sofort beide Ehen komplett gleichgestellt.

    Dass homosexuelle Ehen nun auch Ehen heißen dürfen und komplett gleichgestellt sind finde ich sehr gut und auch war das schon längst überfällig, weil der Vorstand vorher ein Unrecht war.


    Genau deswegen habe ich aber mein Problem damit, wie die neue bessere Situation zustande gekommen ist. Das hätte nicht sein dürfen, in dem die Politiker im Parlament entscheiden dürfen, ob man diesen Partnerschaften gleiche Rechte gibt oder nicht. Die Gleichbehandlung vor dem Gesetz sollte ein Grundrecht sein und nichts worüber mehrheitlich in Parlamenten abgestimmt wird.


    Von daher hätte meines Erachtens das Bundesverfassungsgericht entscheiden sollen, dass homosexuelle eingetragene Partnerschaften in Namen und Rechten komplett gleichgestellt werden, weil alles andere gegen die verfassungsmäßig verankerte Gleichbehandlung verstößt. Ich würde es skandalös finden, wenn Politiker über mein Recht zu heiraten abstimmen dürfen, auch wenn sie dafür stimmen. Jeder sollte das Recht haben den zu Heiraten, den er liebt und Politiker nicht das Recht zu entscheiden, wem man es erlaubt und wem nicht.

    Inwiefern sind verheiratete Paare ein Gewinn bzw. als höherwertiger einzustufen als zwei Personen, die sich nur lieben und dabei den Akt der Heirat nicht vollziehen?

    Weil man durch die Ehe jede Menge Rechte und Pflichten bekommt. Mit der Ehe bindet man sich auch vor dem Gesetz. Diese Bindung vor dem Gesetz geht mit Fürsorgepflichten einher, die unseren Staat und unser Sozialsystem entlasten. Und daher ist es verständlich, dass Beziehungen die diese Bindung eingehen und daher diese Entlastungen durchführen, ne Förderung bekommen, die Beziehungen die das nicht machen eben nicht bekommen.


    Das hat nicht mit Religion, Spiritualität oder dem Grad wie sehr man sich liebt. Das hat den Staat alles nicht zu interessieren. Hier gehts darum, Lebensmodelle zu fördern, von denen auch die Gesellschaft profiziert.

    SO läuft's meistens real ab. Glaub kaum, dass so viele sagen: lol, lass mal schnell für Steuervorteile heiraten. Bei vielen steht da wohl ein ehrlicher Gedanke dahinter. Sonst würde man sich den Stress und die Kosten nicht antun.

    Man muss auch sagen, dass diese Arten von Hochzeit auch nur ein Teil der Hochzeiten sind. Ich kenne genügend verheiratete Paare, deren Hochzeit daraus bestand, dass sie sich schick gemacht haben (ohne neue teurer Kleider zu kaufen), auf dem Standesamt unterschreiben haben und danach mit den Trauzeugen und evtl. noch Eltern und Geschwistern was Essen gegangen sind.

  • Ich denke, ich werde nochmal, nachdem ich fast 1 Jahr verheiratet bin, nachträglich etwas hier runterschreiben ^^


    Also erstmal: Die Hochzeit damals war für das, was ich so gehört habe, recht low-budget gehalten, aber für uns trotzdem teuer. Aber wir hatten das Glück, dass wir das ganze ausgegebene Geld durch Geldgeschenke wieder reinbekommen haben. Haben dadurch wieder ein finanzielles Polster, was ein guter Start in die Ehe ist. Unsere Flitterwochen hatten wir btw am Mittelmeer <3


    Ich muss schon sagen, dass die Steuervorteile nicht so ohne sind. Wir haben wirklich eher aus "romantischen" Gründen geheiratet, so dass wir uns kaum mit dem Steuervorteil informiert haben. Aber mein Mann bekommt da schon etwas mehr (ich bin Student, arbeite noch nicht).


    Die Behördengänge wegen meines neuen Nachnamens waren etwas mühselig, aber machbar. Ich liebe es seinen Namen zu tragen und fühle mich seiner Familie zugehöriger. Mein alter Nachname war eher eine Last für mich, da ich mit der Familie meines Vaters, außer mit meinem Vater selbst, keinen Kontakt mehr habe. Ich muss mich bis heute dran gewöhnen, wenn ich in der Uni mit dem neuen Namen aufgerufen werde haha. Ich habe auch das Gefühl, dass unsere Beziehung ernster genommen wird seitdem wir verheiratet sind besonders von seiner osteuropäischen Familie und das mag ich gerne. Ich liebe es auch, dass er bei anderen jetzt von seiner Frau spricht und ich von meinem Mann. Find's cute!


    Ich kann es btw gar nicht leiden, wenn Menschen sagen: "Die Ehe ist nur ein Stück Papier, was dir besondere Rechte einräumt." Ja, das ist schön für dich, aber für mich bedeutet es halt einfach so viel mehr und ist für mich ab einem bestimmten Punkt der Beziehung wichtig und vielen Menschen auch, auch wenn man überhaupt nicht religiös ist. Bitte respektier' das ^^' Muss auch sagen, dass der Antrag meines Mannes damals für mich das schönste Geschenk war, was mir je ein Mensch gemacht hat, weil es für mich symbolisiert, dass er mich aussucht und mit mir sein Leben verbringen will. Für mich ist das der krasseste Liebesbeweis den ein Mensch erfahren kann. Kann jeder natürlich anders sehen, aber man sollte die Ehe nicht "runterspielen".


    Ich weiß btw nicht, was ich mit meinem Brautkleid machen soll xD Es hängt im Keller. Ich bin so'n nostalgischer Erinnerungsmensch weswegen ich es behalten will, aber es nimmt halt recht viel Platz ein und im Grunde brauche ich es nicht.


    Corni

  • Ich weiß btw nicht, was ich mit meinem Brautkleid machen soll xD Es hängt im Keller. Ich bin so'n nostalgischer Erinnerungsmensch weswegen ich es behalten will, aber es nimmt halt recht viel Platz ein und im Grunde brauche ich es nicht.

    Falls du es wieder anziehen willst: Inzwischen gibt es so einen Trend von Bällen, wo Ehepaare mit ihrer Hochzeitskleidung hinkönnen um ein Event zu haben, wo man diese wieder anziehen kann. Habe ich selbst nicht besucht, weiß aber, dass es das gibt.


    Einfach in den Keller hängen wird wohl weder langfristig besonders gut für das Kleid sein und es kostet viel Platz. Wenn du es platzsparend verpacken willst, solltest du es in eine Box machen. Es gibt extra Brautkleidkisten/-boxen, aber die sind oft unnötig überteuert. Wenn du einen großen Reisekoffer übrig hast, kannst du das Kleid darin falten. Wichtig ist, dass du Seidenpapier dazwischen legst. Also Seidenpapier in den Koffer legen, dann mit der Unterseide anfangen das Kleid in den Koffer zu legen. Dann wieder Seidenpapier und einmal rumfalten. Wieder Seidenpapier und wieder rumfalten. Bis es fertig ist. Zusätzlich kannst du noch ein paar dieser Trockenmittelbeutel in den Koffer reintun.

    Anleitungen dazu findet man zu Hauf im Internet. Wir haben damals bei der Reinigung gefragt, ob sie da Tipps haben. Die haben das mit dem Seidenpapier und dem Trockenmittel erwähnt, also dass das der Standard ist und dass mit dem Koffer als Tipp um sich die unnötig teure Brautkleidksite zu sparen.

  • Ich kann es btw gar nicht leiden, wenn Menschen sagen: "Die Ehe ist nur ein Stück Papier, was dir besondere Rechte einräumt." Ja, das ist schön für dich, aber für mich bedeutet es halt einfach so viel mehr und ist für mich ab einem bestimmten Punkt der Beziehung wichtig und vielen Menschen auch, auch wenn man überhaupt nicht religiös ist. Bitte respektier' das ^^'

    Die Leuten reden aber dann nicht von dir und deiner Ehe, sondern von ihrer eigenen Ansicht zur Ehe und das musst du genauso respektieren. ^^' Es muss nicht jeder einen romantischen Blick auf die Ehe haben bzw. soll man es auch aussprechen können, wenn man es nüchterner sieht.


    Auch wenn ich es respektiere und mich einfach auf den Tag freue, an dem Freunde von mir heiraten, finde ich das Konstrukt ziemlich veraltet, vor allem da für Ehen und eingetragene Partnerschaften ein offizielles Dokument ausgestellt wird und standesamtlich geschlossene Ehen über andere Formen des Zusammenlebens gestellt sind.

    Hätte es gerne aus rein gesetzlicher Sicht, dass Hochzeiten und Ehen bloß Zeremonien sind, die dem Gesetz egal sein sollten. Und anderer solcher Angelegenheiten wie Kontaktpersonen im medizinischen Notfall, Mitversicherungen etc. kann man auch ohne Ehe, die eine rechtliche Gültigkeit hat, regeln.


    Vor allem geht es den Staat imo nichts an wer mit wem zusammenlebt und Steuervorteile ohne Kinder im Spiel, die man versorgen muss, fände ich halt schon auch unfair. Bzw ist das eben auch ein deutsches Problem, da Ehen in Österreich steuerlich keine Rolle spielen, was ich fairer und auch moderner finde. Wenn man mit einer Partner*in, einer Mitbewohner*in oder einem Familienmitglied zusammenlebt, erhält man ja auch keine steuerlichen Vorteile dafür und Ehen können natürlich genauso zu Bruch gehen wie jede andere Art der Beziehung.


    Dennoch, würde mich meine Partnerin mal heiraten wollen, wenn sie sich dadurch abgesicherter fühlt, würde ich eben zusagen und mich einfach auf den Tag freuen. Ich würde aber auch kein kleines Vermögen für einen einzigen Tag ausgeben wollen.



    Ich weiß btw nicht, was ich mit meinem Brautkleid machen soll xD Es hängt im Keller. Ich bin so'n nostalgischer Erinnerungsmensch weswegen ich es behalten will, aber es nimmt halt recht viel Platz ein und im Grunde brauche ich es nicht.

    Falls du es wieder anziehen willst: Inzwischen gibt es so einen Trend von Bällen, wo Ehepaare mit ihrer Hochzeitskleidung hinkönnen um ein Event zu haben, wo man diese wieder anziehen kann. Habe ich selbst nicht besucht, weiß aber, dass es das gibt.


    Einfach in den Keller hängen wird wohl weder langfristig besonders gut für das Kleid sein und es kostet viel Platz. Wenn du es platzsparend verpacken willst, solltest du es in eine Box machen. Es gibt extra Brautkleidkisten/-boxen, aber die sind oft unnötig überteuert. Wenn du einen großen Reisekoffer übrig hast, kannst du das Kleid darin falten. Wichtig ist, dass du Seidenpapier dazwischen legst. Also Seidenpapier in den Koffer legen, dann mit der Unterseide anfangen das Kleid in den Koffer zu legen. Dann wieder Seidenpapier und einmal rumfalten. Wieder Seidenpapier und wieder rumfalten. Bis es fertig ist. Zusätzlich kannst du noch ein paar dieser Trockenmittelbeutel in den Koffer reintun.

    Anleitungen dazu findet man zu Hauf im Internet. Wir haben damals bei der Reinigung gefragt, ob sie da Tipps haben. Die haben das mit dem Seidenpapier und dem Trockenmittel erwähnt, also dass das der Standard ist und dass mit dem Koffer als Tipp um sich die unnötig teure Brautkleidksite zu sparen.

    Ich meine, ich würde mir natürlich schon etwas Schönes für (m)eine Hochzeit zulegen, aber das sollte ein Kleid oder Anzug sein, irgendetwas Nettes, das ich auch zu anderen Anlässen tragen kann. Vielleicht nicht im Alltag, aber zu Bällen und anderen Hochzeiten.

    Ist mir zwar klar, dass dann manche Leute lästern "eww, dey zieht die Hochzeitsgardarobe zu anderen Anlässen an" ... that's not a me-problem then, that's a them-problem. xD


    Also wenn es kein typisch weißes Brautkleid sein sollte und du nichts dagegen hast, kannst du es auch zu anderen Anlässen tragen, imo.


    Ansonsten ja, Anti-Mottenkugeln/beuteln bei Kleidung, die man länger nicht trägt, ist ein Muss, aber das wissen ja viele ohnehin selbst.

  • Bastet


    Mir ist es auch egal, was wer zu seiner Hochzeit trägt und ob und wie die Person das zu anderen Anlässen ebenfalls anzieht.


    Aber de facto gibt es nun einmal dennoch einige Menschen, die Brautkleider haben, die so extravagant sind, dass man sich selbst auch unpassend vorkommen würde, wenn man sie zu anderen Anlässen anzieht. Und auch gibt es Anzüge, die in die Kategorie fallen, wenn auch die meisten Leute die davon betroffen sind, tendenziell eher die sind, die das klassische weiße Brautkleid tragen. Ich selbst kann meinen Anzug meiner Hochzeit auch zu anderen formalen Anlässen anziehen und mache das auch. Und auch finde ich überhaupt kein Problem, wenn Kleider so aussehen, dass sie auch für andere Anlässe funktionieren.

    Aber auch wenn es mich daher nicht so sehr betrifft, fand ich es einfach einen netten Hinweis, dass es eben diese extra Veranstaltungen gibt, wo auch Leute deren Hochzeitskleidung nicht für andere Anlässe unpassend ist, oder die sich einfach nicht wohlfühlen würden, die woanders zu tragen, ebenfalls ne Möglichkeit haben dies zu tun.


    Und Anti-Mottenkugeln ist natürlich ganz gut für Kleider, die man länger nicht trägt. Wenn man aber Kleidung/Stoffe genrell, die einem was bedeuten, langfristig aufbewahren will, ist es eben doch zu wenig. Viel zu wenig.

    Man sollte das auf keinen Fall aufhängen, weil das auf Dauer die Nähte zu sehr belastet. Und auch muss man halt schauen, in was man die Dinge legt. Plastikbehälter, wie beispielsweise diese Vakuumtaschen, die sehr beliebt und für kurz bzw. mittelfristige Aufbewahrung auch sehr gut sind, sind beispeilsweise problematisch. Einfach weil die zu wenig bzw. keine Luft aber dennoch Licht durchlassen. Das sorgt für Feuchtigkeitsbildung und dann auch für Schimmel. Viele Kartons widerum haben säurehaltige Inhaltsstoffe, die über die Jahre irgendwann mal abgegeben werden können und durch chemische Reaktionen kann es dann zu Verfärbungen, Brüchen, Löchern... kommen. Von daher sollt es eben ne Stoffaufbewahrung sein oder ein Karton, der keine solchen Inhaltsstoffe hat. Wenn man nichts hat, ist es daher sinnvoll so einen Brautkleiderkarton zu nehmen (auch für normale Kleidung oder andere Dinge wie Fotos o. ä.). Hat man aber einen Koffer, den man nicht mehr braucht, kann man sich das Geld sehr wohl sparen. Ich bin wieder Schneider noch habe ich ne Sammlung an Cosplay-Kostümen oder sonst irgendwelche Erfahrung bzw. Anwendungszwecke für dieses Wissen im Vorhinein gehabt. Daher war das für mich Wissen, das ich nicht ohnehin selbst wusste und wo ich froh darüber war, dass mir das jemand gesagt hat.

  • Ich kann es btw gar nicht leiden, wenn Menschen sagen: "Die Ehe ist nur ein Stück Papier, was dir besondere Rechte einräumt." Ja, das ist schön für dich, aber für mich bedeutet es halt einfach so viel mehr und ist für mich ab einem bestimmten Punkt der Beziehung wichtig und vielen Menschen auch, auch wenn man überhaupt nicht religiös ist. Bitte respektier' das ^^'

    Die Leuten reden aber dann nicht von dir und deiner Ehe, sondern von ihrer eigenen Ansicht zur Ehe und das musst du genauso respektieren. ^^' Es muss nicht jeder einen romantischen Blick auf die Ehe haben bzw. soll man es auch aussprechen können, wenn man es nüchterner sieht.

    Oh honey, wenn du wüsstest, was ich mir schon anhören musste bzw. auch auf Social Media lesen muss, die einem die Meinung zur Ehe unter die Nase reiben... Zumal ich kaum Leute kenne, die wirklich nur wegen des Papiers heiraten oder Steuervorteilen oder so heiraten, sondern wirklich wegen dem romantischen Aspekt. Laut Statistik ist das nicht mal meine subjektive Sicht, sondern es ist wirklich so.

    Ich kann mich dem Post von Sadgasm aus dem Dezember nur anschließen.

    Die Ungleichheit finde ich kacke, klar, aber deswegen verheirateten Paaren Rechte wegzunehmen ist halt einfach unfair. Da steckt halt viel mehr dahinter, aber dazu hat Sadgasm schon genug geschrieben.


    Corni

  • Oh honey, wenn du wüsstest, was ich mir schon anhören musste bzw. auch auf Social Media lesen muss, die einem die Meinung zur Ehe unter die Nase reiben... Zumal ich kaum Leute kenne, die wirklich nur wegen des Papiers heiraten oder Steuervorteilen oder so heiraten, sondern wirklich wegen dem romantischen Aspekt. Laut Statistik ist das nicht mal meine subjektive Sicht, sondern es ist wirklich so.

    Ich glaube weniger, dass jene Leute, welche die Hochzeit als solches schon nicht romantisiert sehen mögen, auf Social Media viel davon Preis geben im Vergleich zu Menschen, welche die Hochzeit auch positiv mit Liebe usw. verknüpfen.

    Ich meine, ich halte selbst nicht viel von Hochzeit, und würde es nur tun, weil mein Partner es gerne so hätte, allerdings lohnt sich das finanziell bei uns nicht, ich würde es aber auch nicht groß teilen wollen, weil es für mich keinen besonderen Wert hat. Für mich zählt der Zeitpunkt, seitdem wir zusammen sind, da brauche ich keine offizielle Zeremonie.


    Wer es als was schönes empfindet, dem werde ich nicht im Weg stehen. Im Gegenteil, ich finde, man sollte Dinge unternehmen, die einen glücklich machen. Meine Schwester wird demnächst heiraten und für sie freue ich mich, dass sie jemanden gefunden hat, den sie wirklich liebt.

    Nur für mich wäre es halt nichts.

  • Ich kann es btw gar nicht leiden, wenn Menschen sagen: "Die Ehe ist nur ein Stück Papier, was dir besondere Rechte einräumt." Ja, das ist schön für dich, aber für mich bedeutet es halt einfach so viel mehr und ist für mich ab einem bestimmten Punkt der Beziehung wichtig und vielen Menschen auch, auch wenn man überhaupt nicht religiös ist. Bitte respektier' das ^^'

    Die Leuten reden aber dann nicht von dir und deiner Ehe, sondern von ihrer eigenen Ansicht zur Ehe und das musst du genauso respektieren. ^^' Es muss nicht jeder einen romantischen Blick auf die Ehe haben bzw. soll man es auch aussprechen können, wenn man es nüchterner sieht.

    Oh honey, wenn du wüsstest, was ich mir schon anhören musste bzw. auch auf Social Media lesen muss, die einem die Meinung zur Ehe unter die Nase reiben... Zumal ich kaum Leute kenne, die wirklich nur wegen des Papiers heiraten oder Steuervorteilen oder so heiraten, sondern wirklich wegen dem romantischen Aspekt. Laut Statistik ist das nicht mal meine subjektive Sicht, sondern es ist wirklich so.

    Kann ich mir vorstellen, dass es nervig werden kann. Ich denke bloß, dass es bereits recht viele Paare gibt, die gar nicht oder erst viel später in ihrer Beziehung heiraten, weil es für sie nicht sonderlich wichtig ist.

    Es ist halt auch sehr viel Trouble & Money für einen Tag, nicht. Eine Hochzeit im kleineren Sinne wäre ich nichtmal abgeneigt, zumindest bei der ich mich auch nicht drauf konzentrieren muss es zig Gästen rechtzumachen.



    Ich kann mich dem Post von Sadgasm aus dem Dezember nur anschließen.

    Die Ungleichheit finde ich kacke, klar, aber deswegen verheirateten Paaren Rechte wegzunehmen ist halt einfach unfair. Da steckt halt viel mehr dahinter, aber dazu hat Sadgasm schon genug geschrieben.

    Naja, dir würden keine Rechte weggenommen werden, soweit es zb. Mitversicherung betrifft und ähnliches, sie würden bloß allen zugänglich werden, die mit einer Person für eine längere Zeit zusammenleben und steuerliche Vorteile sind halt in anderen Ländern auch keine gegeben. Diese machen eigentlich nur Sinn, wenn Kinder im Spiel sind, imo. Natürlich könnte man sonst auch allen Begünstigungen geben, die bereits länger zusammenleben.



    ...allerdings lohnt sich das finanziell bei uns nicht, ich würde es aber auch nicht groß teilen wollen, weil es für mich keinen besonderen Wert hat. Für mich zählt der Zeitpunkt, seitdem wir zusammen sind, da brauche ich keine offizielle Zeremonie.

    Tbh würde ich es schon teilen. Alleine dadurch, dass es ihr wichtig wäre, wäre es für mich deshalb auch wichtig.

  • Ich sage immer scherzhaft "Heiraten nur, wenn es sich finanziell lohnt!", weil ich mit Kitsch an sich nicht so viel anfangen kann.

    Das ist aber meine persönliche Vorliebe, ich finde auch Valentinstag und irgendwelche süssen Romanzen nur an wenigen Tagen im Jahr interessant.


    Trotzdem würde ich mich nicht gegen eine Heirat sträuben. Wenn es eine Person ist, die man wirklich liebt, kann so ein Tag doch nur schön sein und auch für meine Eltern war es der schönste Tag in ihrem Leben.


    Ich romantisiere Heirat sicherlich nicht, aber wenn sich der eigene Partner gegen alles bindende (inklusive Heirat) sträubt, ist das für mich mittlerweile eine red flag. Dieses "in guten und in schlechten Zeiten" empfinde ich auch so, ich will nicht wen für einen Lebensabschnitt (wenn's grade angenehm ist), sondern fürs Leben.

  • Ehe ist jetzt nicht unbedingt etwas was ich brauche aber ich käme auch nicht auf die Idee die Ehe herunterzuspielen. Leute die stark gegen die Ehe wettern hab ich eher den Eindruck tun das, weil sie eine Realität sehen die sie nicht sehen wollen und daher eher ausblenden aus persönlichen Motiven.

  • Heiraten spricht mich persönlich zurzeit so gut wie gar nicht an. Ich habe es als Kind schon nicht verstehen können, wie andere kleine Kinder (meist Mädchen) diesem Tag so entgegenfiebern, ohne die wirkliche Bedeutung dahinter zu verstehen. Aber das ist wohl wieder so vorgelebtes Idealbild der Gesellschaft, ist ja nicht selten, dass Mädels und Jungs in geschlechtsspezifische Kleidung gesteckt werden und alle Erwachsenen dann mit verzückten Stimmen schreien: ,,Oh was für ein süßes Pärchen, na wenn die mal nicht heiraten!". Zumindest hab ich das in meinem Umfeld immer schon so mitbekommen. Kotz, würg. Lasst die Kinder bitte noch Kinder ohne irgendwelche Sexualisierungen sein. :)


    Zudem empfinde ich so eine Planung als ziemlich stressig und geldraubend sowieso, da gebe ich mein Geld ehrlich gesagt für Etwas anderes aus.

    Die Hochzeiten, die ich bisher erlebt habe waren alle so dröge und meist sind dann Familienkreise beieinander gehockt, die sich sowieso nicht leiden können und jeder war froh, wieder nach Hause zu können.


    Aber das waren wie gesagt nur meine Erfahrungen bei Hochzeiten im Familienkreis und ich weiß von Erzählungen, dass das individuell ganz anders aussehen kann. Ich kann es verstehen, dass vielen Menschen dieser Tag sehr wichtig ist und akzeptiere das auch vollkommen. Ich finde, dass manche Traditionen auch viel Gutes beinhalten können und freue mich für die Menschen, die einen wunderschönen Tag mit den Liebsten erleben dürfen. :thumbsup:

    Manche Paare und/ oder Planer haben auch echt gute und kreative Ideen diesen Tag zu gestalten, es muss auch nix Großes sein und ich find's cool wenn Paare ihr Ding durchziehen, auch am Hochzeitstag.


    Wenn es tatsächlich mal bei mir soweit kommen sollte, dann hab ich schon zu meinem Partner gemeint: "Dann aber jeder mit dem eigenen Motorrad zum Standesamt, ich würde auch im Hochzeitskleid über der Kombi und mit Helm dahin fahren" :cool: Das wäre tatsächlich so meine Vorstellung von einem gelungenen Tag.^^

    Meinte mein Liebster doch tatsächlich zu seiner Mutter letztens (ja, ihr dürft raten was die Liebe sich für uns wünscht :flinch: ) als es um das Thema Heirat ging: ,,Wir stehen jeden Tag freiwillig gemeinsam und zusammen auf, wenn das keine Liebesbeweis ist, weiß ich auch nicht." - Da kann sogar so jemand Kühles wie ich auch mal dahinschmelzen. :blush:


  • Ich sage immer scherzhaft "Heiraten nur, wenn es sich finanziell lohnt!", weil ich mit Kitsch an sich nicht so viel anfangen kann.

    Das ist aber meine persönliche Vorliebe, ich finde auch Valentinstag und irgendwelche süssen Romanzen nur an wenigen Tagen im Jahr interessant.

    Same. Jene Freunde, die gerade in den Hochzeitvorbereitungen sind, haben ein mittelalterliches Theme und eine Burg gemietet (was btw nicht annähernd so teuer war wie erwartet). Außerdem ist die Familie nicht eingeladen. Da kriegt man auch als Gast gleich richtig Lust darauf. xD



    Ich romantisiere Heirat sicherlich nicht, aber wenn sich der eigene Partner gegen alles bindende (inklusive Heirat) sträubt, ist das für mich mittlerweile eine red flag. Dieses "in guten und in schlechten Zeiten" empfinde ich auch so, ich will nicht wen für einen Lebensabschnitt (wenn's grade angenehm ist), sondern fürs Leben.

    Eben das. Selbst wenn einem eine Hochzeit und Ehe persönlich nicht wichtig ist, kann man dennoch auf die*n Partner*in eingehen. Ich sehe eine Beziehung als eine Art verbindlichere Freundschaft und wenn man sich gegen Bindendes inkl. gemeinsamer Wohnung zb., oder auch eine Hochzeit wem es wichtig ist, auch noch nach Jahren sträubt, hab ich keine Lust darauf.

  • Ich sage immer scherzhaft "Heiraten nur, wenn es sich finanziell lohnt!", weil ich mit Kitsch an sich nicht so viel anfangen kann.

    Auch wenn man den ganzen romantischen bzw. generell zeremoniellen Aspekt weglässt und auf das ganze nach rein rationalen Vor- und Nachteilen schaut, gibt es auch abseits vom finanziellen jede Menge Vorteile.


    - Automatische Aufnahme als Erbe

    - Gesetzliche Vertretung: Ehepartner können einander in wichtigen Angelegenheiten vertreten, wenn der andere dazu nicht in der Lage ist. - Das ist etwas, was im Alltag super von großem Vorteil ist, weil es einem extrem viel erleichtert. Das ist was, was enorm wichtig ist.

    - Man kann in die Krankenversicherung des Partners aufgenommen werden

    - Man hat Anspruch auf andere Sozialversicherungsleistungen wie Rente und Witwenrente

    - Wenn man ein Kind bekommt, spart man sich die Anerkennung der Vaterschaft, man hat automatisch das geteilte Sorgerecht und auch hat man bei der Anmeldung vom Kind weitaus weniger bürokratischen Aufwand. BTW: Wenn eine Frau mit Mann A verheiratet ist und aber mit Mann B schwanger ist und auch wenn das allen Beteiligten bekannt ist, dann wird Mann A als der Ehemann automatisch als Vater eingetragen, obwohl er nicht der biologische Vater ist. Finde ich höchst problematisch.


    Diese Privilegien hat man, weil der Staat ja auch was zurückbekommt. Auch, wenn das Paar keine Kinder hat. Nämlich, man ist ja mehr in der Haftung. Das heißt Unterhaltspflicht. Bei Scheidung, aber auch bei Berufsunfähigkeit etc. Generell bei Sozialleistungen, die alle wegfallen, weil erstmal der Partner und dessen Vermögen ran muss. Auch Beerdigung. All das. Das sind enorme Kosten, die der Staat spart. Aber diese Kosten spart der Staat nicht nur bei verheirateten CIS-Paaren mit Kindern. Deswegen habe ich ja in meinem Post vom Dezember die Meinung geäußert, dass andere Lebensmodelle das auch bekommen sollten, wenn es nach mir geht. Egal ob es andere Partnerschaften sind, oder wenn man auf Lebenszeit mit nem platonischen Freund zusammenzieht oder mit dem Cousin 3. Grades, weil man einfach das als Lebensmodell wählt. Auch die Dreierbeziehung oder die Kommune. Denn auch das entlastet den Staat alles enorm. Und daher sollten diese Lebensmodelle die Vorteile meiner Meinung nach auch bekommen.

    Was aber nicht geht, ist das jedes Paar, das direkt bekommt. Das ist ja logisch. Weil man ja auch nicht direkt die Haftung hat und auch nicht will und das ist auch gut so. Die hat man halt erst, wenn man es vor dem Gesetz offiziell macht. Deswegen finde ich das Modell der Verantwortungsgemeinschaft so sinnvoll. Sobald man offiziell erklärt diese zu haben, hat man halt die Verpflichtungen und die Verantwortungen. So wäre es in meinen Augen fair.


    Und da sollte man wie jetzt hier gesagt auch nicht die Wichtigkeit von bürokratischen Erleichterungen nicht unterschätzen. Klar gibt es Vollmachten, Testamente, private Versicherungen. Aber das alles aufzusetzen kostet oft auch Geld und jede Menge Aufwand, weswegen viele das nicht machen. Und weil sie es nicht machen, bringen sie dem Staat die finanzielle Erleichterung, ohne dafür was zurückzubekommen. Und deswegen bin ich dafür, dass es gewisse Erleichterungen auch mit anderen (offiziell beantragten) Lebensmodellen geben sollte.


    Diesen ganzen juristischen und finanziellen Aspekt, das ist etwas, was ich zu 100% von dem zeremoniellen trenne. Wenn jemand sehr gläubig ist und in der Kirche von einem Pfarrer getraut werden will, kann er das gerne machen. Wenn jemand ne riesen Hochzeit mit 1000 Gästen will und dafür Unsummen ausgibt, steht das auch den Leuten frei. Ist ja ihre Privatsache.


    Deswegen ist das Thema Heirat ja eigentlich zwei Themen. Denn einmal die Ehe vor dem Gesetz. Da geht es bei Privilegien und Nachteile und Rechte halt in meinen Augen nur um gleiche Rechte und Pflichten, wenn man füreinander einstehen will und das auch vor dem Gesetz offiziell machen will. Da sollte der Staat auch keine Unterschiede machen und da kommen wir ja immer mehr hin.


    Der Part der Feier und Trauung ist für mich ein davon sehr losgelöstes Thema. Weil man das eine ja auch ohne das andere haben kann.


    Ich würde auch immer noch infrage stellen, ob die große Hochzeit mit Braut in Weiß und Feier, für die man mehrere Tausend Euros ausgibt, so das gängigste Modell ist. Das wird durch Social Media etc. und auch schon früher durch Filme natürlich sehr propagiert. Das auch immer mehr. Aber das betrifft nur Teile der Gesellschaft. Ich selbst hatte so ne Hochzeit (aber mit 25 Gästen, deswegen finanziell und von der Größe dennoch im kleinen Rahmen), aber in meiner Famile bin ich der einzige der das gemacht hat. In der Familie meiner Frau auch. Wir kommen eher aus der Arbeiterklasse. Meine Brüder waren einfach zum Standesamt und haben danach im Garten bzw. im örtlichen Festsaal vom Ortsverein ne Grillfeier gemacht. Mein Schwager ist aufs Standesamt und hat dann die Gäste (3 beste Freunde und ansonsten nur Eltern, Geschwister, Oma, Opas sowie deren Partner und Kinder) zum Essen in ein Restaurant eingeladen. Alle sind mit normalen Anzügen heiraten gegangen, die sie entweder schon hatten oder wieder verwenden können. Die Frauen hatten auch keine weißen Brautkleider, sondern Kleider für andere Anlässe. Auch im erweiterten Familien- und Bekanntenkreis in meiner Heimat war das das gängige Modell.


    Wer auf türkischen Hochzeit war weiß, dass das immer riesengroße Feste in sehr großen Sälen sind. Mit einer Anzahl an Gästen, die Minimum im dreistelligen, gerne aber auch im vierstelligen Bereich ist. Da ist es aber Brauch, dass alle Gäste nur Geld schenken und das üppig. Gleichzeitig wird an vielen Stellen da auf die Kosten geachtet, oft beispielsweise beim Essen. Ich selbst war in meinem Leben auf einer türkischen Hochzeit von Freunden und fand das Essen da echt bemerkenswert belanglos bis fast schon schlecht bzw. billig war. Andere Freunde mit türkischen Wurzeln haben mir dann gesagt, dass das normal ist, dass das Essen nicht so pompös ist. Damit es trotz der vielen Gäste noch bezahlbar ist und dass man nach der Hochzeit durch die Geldgeschenke mit einem Plus herausgeht.

    Früher in Deutschland als man Möbel, Küchenutensilien, Besteck, Geschirr... oft nur einmal fürs Leben gekauft hat, also vor dem Massenkonsum im 20. Jahrhundert, war es üblich, dass die Gäste halt solche Gegenstände für die Einrichtung schenkten. Das war auch eher eine Feier, wo das Paar sich den Einstieg ins Leben finanzieren könnte. Also auch hier wieder, dass es nicht so war, dass man sich für ne Social Media Hochzeit finanziell in Unkosten stürzt. Im Gegenteil das hatte ne gesellschaftliche Funktion, um den Start ins Leben zu vereinfachen. Das heißt selbst diese traditionallen Hochzeiten sind und waren oft kein finanzielles Grab für ein bischen Kitsch und Feier, sondern oft das genaue Gegenteil.


    Dieses Jahr bin ich noch auf ne lesbische Hochzeit eingeladen. Das wird wahrscheinlich ne Grill-Party sein, wo alle im 60s/Rockabilly-Look erscheinen. Auch da ne groß gefeierte Hochzeit, die sicherlich weitaus mehr Gäste haben wird, als meine vermeintlich klassische. Dennoch werden auch das keine Unsummnen sein und dennoch ist auch das ein Beispiel davon, dass die Feier und Zeremonie höchst individuell sein kann und nicht immer dem Klischee entspricht.


    Bei meiner eigenen Hochzeit war es so, dass wir schon 13 Jahre vorher ein Paar waren. Wir sind nicht religiös. Weil unser Jahrestag unserer Beziehung für uns das wichtige Datum ist, haben wir die standesamtliche Hochzeit unbedingt auf unseren Jahrestag legen wollen, weil es uns wichtig war, diesen Tag nicht zu entwerten. Obwohl wir also diese Klischee-Hochzeit hatten, ist das jetzt nicht etwas, was unsere Beziehung oder so definiert.

    Wir wollten sowieso heiraten, weil ja für den standesamtlichen Part nichts dagegenspricht, wenn man ne Familie zusammen gründen und dauerhaft zusammenbleiben will. Aber es spricht halt viel dafür. Und beim zeremoniellen Part wollten wir halt ne Feier mit ner schönen Trauung, traditionell in weiß, mit großer Torte (aber ohne Kirche, da wir beide aus der Kirche ausgetreten und konfessionsfrei sind) etc. Aber am Ende des Tages ist unsere Beziehung nicht durch die Hochzeit mehr wert oder stärker und das wissen wir auch und das verklären wir auch nicht positiv.


    Die Hochzeit in Weiß, für die man sich in Unkosten stürzt, mit ner verzerrten Verklärung und ner Überhöhung der Bedeutung, ist daher in meinen Augen eher ein Modell unter vielen der Hochzeit, welches noch nicht mal unbedingt die Mehrheit darstellen wird. Das wird medial halt auch verzerrt.

  • Diese Privilegien hat man, weil der Staat ja auch was zurückbekommt. Auch, wenn das Paar keine Kinder hat. Nämlich, man ist ja mehr in der Haftung. Das heißt Unterhaltspflicht. Bei Scheidung, aber auch bei Berufsunfähigkeit etc. Generell bei Sozialleistungen, die alle wegfallen, weil erstmal der Partner und dessen Vermögen ran muss. Auch Beerdigung. All das. Das sind enorme Kosten, die der Staat spart.

    Ich belaste doch lieber den Staat als meine Partnerin, wenn es nötig ist? Also an sich nicht, weil man dann wieder in dem Abhängigkeitsverhältnis des Staates ist, aber wäre mir noch immer lieber als mein Umfeld zu belasten. Es sieht auch so aus, als würde es sich der Staat ersparen wollen Menschen Mindestleistungen zukommen zu lassen, die man zum Leben benötigt, weil ja dann ein Partner für aufkommt.



    Die Hochzeit in Weiß, für die man sich in Unkosten stürzt, mit ner verzerrten Verklärung und ner Überhöhung der Bedeutung, ist daher in meinen Augen eher ein Modell unter vielen der Hochzeit, welches noch nicht mal unbedingt die Mehrheit darstellen wird. Das wird medial halt auch verzerrt.

    Das glaube ich nicht, sonst gäbe es nicht massenmeise weißer Hochzeitskleider in Auslagen von speziellen Geschäften und manchen Kaufhäusern mit größerem Angebot. Es dreht sich dabei sehr viel um Social Performance und es müssen genügend Leute auf das Angebot einsteigen, sonst würden sie nicht mehr produziert werden.


    Ich seh grad mit eigenen Augen wieder, dass die Hochzeitsindustrie genau das ist, eine Industrie. Es heiraten bald gute Freunde von mir und sie haben ein cooles Mittelalter-Theme, das sie selbst und andere sehr viel mehr Freude bereitet als eine klischeehafte Hochzeit und einfach alles an einer Hochzeit ist sauteuer, zumindest wenn es zulässt. Hochzeitsfotografen fangen bei 800 + an, also haben sie entschieden, dass wir auch gut genug zum Knipsen sind. xD

    Es wurde auch explizit gesagt, dass Leute miteinander besprechen und announcen können, was sie wollen (es ist halt ohnehin niemand schwanger oä, aber im Allgemeinen) und es am meisten drum geht einen schönen Tag mit dem Brautpaar zu verbringen. Es wurden auch extra keltische Lieder uä. vorbereitet, also freu ich mich schon sehr darauf; und das Ganze auch ohne Familie, also keine unerwarteten Spannungen.


    Ich wäre auch damals von einer Arbeitskollegin eingeladen worden und sie hatte allgemein sehr viele Gäste gehabt bei denen ich zweifle, dass es ihr engster Kreis war. Ist natürlich okay, wenn man auch den erweiterten Kreis einladen möchte, aber wäre für mich halt dann auch etwas sinnlos gewesen dort zu sein...?

    Sonst hätte ich noch ein Kleid in Apricot gehabt, aber das war ihr zu nah an weiß dran? Anzughose und Jacket durfte ich auch nicht anziehen wie ich wollte. Ich wollte nicht für ihr Event extra ein edles Kleid kaufen gehen und Geld für ein Hochzeitgeschenk ausgeben und ich da niemanden sonst kenne, aber wenn man die Wahrheit sagt weshalb man nicht erscheint, dann passt es auch nicht. xD


    Das Ding ist nun, nicht nur das Brautpaar gibt Geld für Kleidung und co aus, du unter Umständen auch eine ganze Stange. Bei meinen besten Freunden war es mir das Wert, außerdem hab ich ohnehin schon seit längerem ein Mittelalterkleid, und sie wollen keine teuren Hochzeitgeschenke, auch weil man bereits in die Bachelorparty, unter Umständen Kleid und die Nacht im Hotel investiert hat und einfach froh sind, wenn die besten Freunde da sind.

    Das ist auch die einzige Hochzeit, auf die ich mich je gefreut habe und tatsächlich gehe lol. Bei meiner Schwester damals gab es familiäre, unausgesprochene Spannungen in jeder Ecke und das war einfach nur unangenehm.

    Ein muslimischer Kumpel von mir war like: Hell no, ich flieg nicht in die Türkei für einen Großcousin, den ich vor sechs Jahren das letzte Mal gesehen habe und zu dem ich meinen gleichgeschlechtlichen Partner nicht bringen kann, und man dazu Flugtickets, Hotel, etc buchen und dir freinehmen musst.


    Finde überhaupt, dass man an Hochzeiten und co nochmal besonders sieht, dass viele Leute zu großen Teilen nach erlernten gesellschaftlichen / sozialen Regeln operieren ohne zu viele eigene Gedanken hineinzustecken.

    Teures, weißes Kleid? Macht man halt so. Sind ja die meisten ja tatsächlich noch Jungfrau, wenn sie in die Ehe gehen. :D

    Viel zu teure Hochzeitstorte? Macht man halt so.

    Irgendwelche unsinnigen Verhaltensweisen, die einen eingetrichtert wurde? Macht man halt so. Besonders dämlich find ich dieses "niemand darf Privatgespräche führen, die nichts mit dem Brautpaar zu tun haben, weil sonst nimmt man Aufmerksamkeit von ihnen weg (inkl. eben Privatgespräche über Beruf, Schwangerschaften etc.)", als würden stundenlang alle auf der Afterparty dastehen und alle nur drauf warten, bis das Brautpaar wieder mit einem interagiert, speziell bei größeren Hochzeitsgesellschaften, und "niemand sonst darf weiß tragen", als würden die Gäste nicht wissen, um wen es geht. Lustigerweise dürfen die anderen Männer aber schwarz tragen ... einfach weil.


    Außerdem hab ich den Eindruck, dass Hochzeiten, vor allem teure Hochzeiten, das Paar guilttrippen sollen, dass die Ehe auch wirklich für die Ewigkeit ist. Schließlich wird dann gesagt "aber ihr so viel Geld ausgegeben und jetzt trennt ihr euch?", speziell noch mehr wenn Familie Geld hinzugegeben hat, obwohl es niemanden etwas angehen sollte ob und wie lange ihr zusammenbleibt oder nicht. Weshalb auch wohl typisch traditionelle Familien und Kulturen gerne große Hochzeiten haben, weil für sie es ohnehin klar ist, dass das Paar zusammenbleiben muss.