Last saviour

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  • Ja, ich habe mal so die Geschichte gelesen und möchte auch noch etwas dazu kommentieren:
    Es ist schonmal eine ganz andere Fs, als wie man sie sonst so gewöhnt ist. Mord, Totschlag, Abenteuer, besondere Kräfte und was weiß ich noch was es da noch gibt. Die Aufgaben die die jeweiligen Charakter haben, ist ja schon mal "rießig". Aber ich fang lieber mal beim Anfang an: Die Vergangenheit der Charakter (außer White) ist ja nicht gerde die beste. Jeder hat,meiner Meinug nach, eher nur schlechtes erlebt. Kein Wunder das dann alle auf Reisen oder besser gesagt,, weg von zu Hause sein wollten. Der Zwischenfall bei Professor Araragri war ja unvorhergesehen. Das das mit einer Kette zu tun haben soll, ist schon recht unglaubwürdig. Und dann in Johto, die Informationen von Professor Lind waren noch mehr spektakulär. Und das sie sich dann auf eine Reise vorbereiten auf... Ja auf was eigentlich? Die Welt wieder in Ordnung zu bringen? Das wäre erstrebenswert.
    Ich finde du kannst außergewöhnlich die Gefühle der Personen beschreiben. Es ist genau das, was man lesen möchte. Es zwingt direkt einen das zu lesen. Es rieht einen richtig in den Bann. Eine sehr gute Story die ich hier gelesen habe. Ich hoffe es geht genau so gut weiter .

  • Danke für eure lieben Kommis! Habe mich natürlich wie immer sehr gefreut. Ich wünsche euch nun viel Spaß mit dem nächsten Kapitel. Die Überschrift bezieht sich dabei eher auf den zweiten Teil ;)



    Stille Wasser sind tief




    (Black)
    Aus dem angenehm temperierten Labor hinaus in die brüllende Hitze. Nicht gerade der gelungenste Wechsel, den ich mir vorstellen konnte, jedoch unvermeidbar. Um diese Zeit wandelten selbst für Neuborkia recht wenige Leute auf den Straßen - nein, Wegen dieses Dorfes. Ich hatte eigentlich mit ein wenig mehr 'Andrang' gerechnet, von der Hitze mal abgesehen war es ein schöner Tag. Die Sonne erzeugte zwar eine erdrückende Schwüle, aber im Schatten ließ es sich aushalten. Natürlich konnte ich die Uhrzeit lediglich grob einschätzen, da ich weder Cheren noch sonst einen meiner ohnehin schon genervten Begleiter damit belästigen wollte. War es nicht etwas unhöflich gewesen, nicht einmal ein Wort des Abschiedes oder des Dankes zu äußern? Immerhin hatte Professor Lind uns sehr geholfen, auch wenn ihn die Nachricht über Araragi's Tod schwer mitnahm. Ihm sowie uns blieb sogar die Identität des Mörders verborgen, was die Sache keinesfalls einfacher machte. Trotzdem hatte er versucht, seine Gefühle in den Hintergrund zu schieben. Und dabei trug er für keines der Ereignisse die Schuld. Wie sollte er denn auch? Ich hatte sie.
    Ich war das Problem - ich und meine Handlungen. Es fing bei der fixen Idee an, von zu Hause zu fliehen. Töricht. Was hatte ich mir bloß gedacht? Ich würde durch die Welt reisen, ein paar Kämpfe bestreiten und mein altes Leben vergessen? Wohl kaum wäre das eingetreten. Aber hätte ich einfach weiterhin stumm mein Leiden ertragen, wäre ich Belle wahrscheinlich nie begegnet. Wir wären niemals nebeneinander eingeschlafen. White hätte sich nicht prinzipiell grundlos aufregen müssen und ich wäre erst recht nicht in den Besitz dieser seltsamen Kette gekommen, die sich aus mir schleierhaften Gründen nicht abnehmen ließ. Sie wollte mich wohl auf keinen Fall verlassen.
    Bereits seit wir Neuborkia den Rücken gekehrt hatten (wir erklommen mittlerweile den davor befindlichen Hügel), hielt ich das Kruzifix daran in meiner Hand. Mit meinen Fingerspitzen glitt ich sacht über die silberne Oberfläche. Sie war so eben, gleich einem weißen, unbeschriebenen Blatt Papier.
    Als wir am höchsten Punkt der bewachsenen Erhebung ankamen, hielt ich kurz inne. Wir alle hatten also eine Aufgabe bekommen. Laut Lind hing der Inhalt des Auftrages von den stärksten Charaktereigenschaften ab. Cleverness, Willensstärke, Emotionalität - was zeichnete mich aus? Dazu hatte der Forscher keine Auskunft gegeben. Mich ließ er scheinbar lieber im Dunkeln tappen. Da war es wieder, das grausame Monstrum Ungewissheit. Unbekannte Region, fremde Städte, ungeahnte Möglichkeiten, sowohl im positiven als auch im negativen Sinne. Ich spürte, wie schwarze, unheilvolle Schatten sich über mich legten. Sie streuten in meinem Kopf die Frage, die sicherlich jeder von uns dachte, sich aber keiner traute, auszusprechen: Was nun? Sollten wir tatsächlich durch Jotho reisen und diese Pokemon fangen? Für einen kurzen Moment schienen die Schatten stärker zu werden, wie sie an meinem Nervenkostüm zehrten. Doch dann wurde ihre Macht schwächer und schwächer, sie ließen von mir ab, als wenn sie einem stummen Ruf folgten.
    Langsam setzte ich mich wieder in Bewegung, die Anderen waren soeben an mir vorbeigezogen. Ich verlagerte mein Gewicht leicht nach hinten, damit der recht steile Abstieg einigermaßen unfallfrei von Statten ging. Dieses Mal hatte Belle nicht ohne zu zögern meine Hand ergriffen und mich hinunter gezerrt. Zum Glück. Ich war mir nämlich nicht sicher, ob meine Beine diese Hektik nochmal überstanden hätten, ohne sich ineinander zu verfangen. Es war nicht böse gemeint gewesen, klar, aber eine kleine Vorwarnung hätte sie mir ruhig geben können. Plötzlich, und mir war wirklich unklar wieso, kam mir das kleine Mädchen von damals in den Sinn. Sie war zu mir gekommen, hatte frei mit mir gesprochen, obwohl sie wusste, was die Konsequenzen waren. Ihre wütende Mutter, Ausgrenzung von ihren Freunden... Es hatte sie nicht interessiert. Sie hatte mich zumindest in Ansätzen über meinen Makel aufklären wollen, völlig irrelevant, was ihre Freunde von ihr dachten. Selbst nach der heftigen Ohrfeige ihrer Mutter hatte sie zu mir zurückgeblickt. In ihren saphirblauen Augen hatten Tränen gelegen, doch auch etwas Anderes. Etwas Undefinierbares. Ihre Augen würden für immer in meiner Erinnerung bleiben. Mir kam es heute noch so vor, als könnte nichts die kräftige Farbe trüben, die darin gelegen hatte.
    Unterdessen hatte Cheren die Führung unserer Gruppe übernommen, zusammen mit Belle. White stapfte verdrossen hinter den Beiden her, den Blick starr auf das hohe Gras vor ihr gerichtet. Bei jedem Schritt, den sie machte, schwenkte ihr langes braunes Haar, zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden, hin und her. Unwillkürlich schoss mir die Frage durch den Kopf, wie sie wohl mit offenen Haaren aussah.
    Wir marschierten denselben Weg zurück, auf dem wir nach Neuborkia gekommen waren. Da Cheren uns 'anführte' und er der mehr oder weniger Schlauste von uns war, ging ich davon aus, dass er die Route bis zum nächsten Ort kannte. Hoffentlich. Im Prinzip, so stellte ich fest, machte mich die Tatsache ungewöhnlich froh, Belle da vorne mit Cheren laufen zu sehen. Auch wenn sie mir wiederholt Blicke über die Schulter hinweg zuwarf und ich bemühte mich fieserweise nach bestem Wissen und Gewissen nicht darauf zu achten, sie ging nicht neben mir. Gut so. Jedenfalls besser als anders. Nicht, dass ich sie nicht mochte, keineswegs, doch... nicht so. Glaubte ich zumindest. Immerhin war sie die erste Person überhaupt, die mir offene Zuneigung entgegen brachte. Ich konnte das Gefühl nicht einschätzen, welches mich in ihrer Nähe überkam. Eben, im Labor des Professors, jene Situation - es hatte mir ein wenig geschmeichelt, dass sie Kontakt zu mir suchte und ich hatte es ja nicht in irgendeiner Weise abgelehnt, doch andererseits hatte es mich in meinem Verhalten ihr gegenüber stark verunsichert. Sie schien mich mehr zu mögen, als gut für sie war. Oder für mich. Denn sie würde mich wohl oder übel vor eine Entscheidung stellen: Ja oder nein?
    Ich erinnerte mich an die Frage, die ich ihr bezüglich ihrer Fähigkeit hatte stellen wollen. Sie konnte ja angeblich die Aura eines Pokemon sehen, quasi seine Seele. Gelang ihr das ebenfalls bei Menschen? Ich wollte wissen, was sie erkannte, wenn sie mich ansah; ob mich der weiße Nebel von damals noch immer umgab. Mein Verstand sagte 'nein', meine Fantasie 'Warum nicht?' und mein Herz meinte, es wäre egal. Wenn eine Person mich mochte, dann aufgrund meines Charakters und nicht wegen dem äußeren Erscheinungsbild. Aber wie sollte mich jemand besser kennen lernen wollen, wenn ich ihm von vornherein Angst einjagte?
    Wir ließen die weite Wiese mit vereinzelten Bäumen hinter uns und kamen nun an der Höhle vorbei, in der auch ich das Bewusstsein wieder gefunden hatte. Im Inneren konnte ich einige Zubat und Iksbat erkennen, sie flatterten und kreischten wild durcheinander. Meine rechte Seite (wir waren vor dem Höhleneingang links abgebogen) wurde von einer steilen, holprigen Felswand flankiert, an der diverse Georok hingen. In nicht allzu großer Entfernung vor mir gesellte sich ein kleiner Wald zu meiner Linken dazu. Hier wanderten wir in ständigem Schatten, da der Berg (ich schätzte die Wand als einen Teil davon ein) die Sonne hinter seiner monumentalen Statur verdeckte. Ein dezenter kühler Wind wehte uns entgegen, er ließ Belle's angehauchte Locken ein wenig erzittern, ebenso wie feinste Strähnchen der kraftvollen Haarpracht von White.
    "Sag mal, Cheren,", begann sie, "ist die nächste kleine Stadt nach Neuborkia nicht Rosalstadt?"
    "Ja, warum?", erwiderte der Schwarzhaarige beinahe irritiert.
    "Ich höre keine Wellen." Damit hatte sie allerdings Recht. Rosalstadt lag am Meer, ohne Zweifel, also wo war der salzige Geruch nach Gischt? Wo kreischten die Wingull und all die anderen Flug-Pokemon? Je weiter wir kamen, desto stärker vernahm ich den Duft von altem, modrigen Holz und immergrünen Bäumen. Und diese Felswand... "Hat unser allwissender Technikus uns etwa in die Irre geführt?" Unglaublich, wie schnell Belle White Glauben schenkte, was sie ihr alles abkaufte.
    "Cheren, ich dachte, du wüsstest, wo es langgeht!", warf die Blondine ihm vor. Eine Spur Verzweiflung legte sich in ihre Stimme.
    "Das tue ich!", verteidigte sich der Beschuldigte. "Mein PokeNav zeigt keinerlei Aktivität in Richtung von Rosalstadt. Also habe ich mir überlegt, wir reisen direkt nach Viola City."
    "Und du glaubst, dort auf so ein Pokemon zu treffen?", erkundigte sich White.
    "Ich glaube es nicht, ich weiß es. Meine Karte zeigt in der Stadt eine eindeutige Präsenz an." Nur schwer konnte ich mir ein Schmunzeln verkneifen. 'Präsenz', das klang für mich wie die Anwesenheit von Geistern. Daran glaubte ich nicht. Doch nicht allein dieser Aspekt war widersprüchlich in meinen Gedanken. Wie war das noch mit dem Glauben? Ich bezweifelte die Existenz eines allmächtigen Gottes, dennoch stellte ich keinesfalls die seiner himmlischen Diener, den Engeln, in Frage. Ich stellte sie mir als durchaus menschliche Gestalten vor, nicht unbedingt mit langen Gewanden, dafür aber mit großen, weichen Flügeln. Leuchtend in einem gleißenden Licht, welches aus unbekannten Gründen nicht in den Augen wehtat, wenn man es ansah.






    Ich wunderte mich ein wenig, warum wir so lange für den Weg hierher gebraucht hatten. Als wir die weinroten Dächer von Viola City endlich aus der Nähe betrachten durften, neigte sich der glühende Feuerball mit Namen Sonne bereits dem mit Baumkronen besetzten Horizont entgegen. Dennoch versuchten letzte Lichtstrahlen, sich der kommenden Dunkelheit zu widersetzen. Sie breitete sich mehr und mehr in der kleinen Stadt aus, unaufhaltsam, wie der Rauch eines Feuers. Im Zuge dessen erhellten statt den Strahlen des brennenden Planeten nun künstlich betriebene Laternen die mit verschieden großen Steinen gepflasterten Straßen. Ihr Schein wirkte auf eine unerklärliche Art und Weise kalt, um nicht zu sagen trist oder kahl. Sogar das Gras der Gärten, die an die aus braunem Stein gebauten Häuser grenzten, schien sich am Abend seine Lebhaftigkeit nehmen zu lassen. Fahl und schwach lag es da, es klebte förmlich am Boden.
    "Haben wir uns tatsächlich so lange bei Lind aufgehalten?", fragte White ungläubig. Damit sprach sie genau meine Gedanken aus. Immerhin musste es so um die Mittagszeit gewesen sein, als wir in Neuborkia angekommen waren, wenn ich korrekt schätzte. Und das war eigentlich eine meiner Stärken, nicht nur, wenn es um Zeiten ging. Fremde Personen konnten ein offenes Buch sein, man musste bloß ihr Verhalten, ihre Gestik und Mimik zu deuten wissen. Es gab keine Ausnahmen. "Mich beschleicht so ein leiser Verdacht, dass Cheren doch nicht so genau wusste, wie man auf dem schnellsten Weg hierher kommt." Sie stemmte ihre Hände in die Hüften und beäugte ihn misstrauisch. Selbst in der bereits eingetretenen Finsternis erkannte ich ihre neckenden Augen, sie waren so tiefblau wie das sternenbesetzte Firmament über uns. Cheren schenkte ihren Worten keinerlei Beachtung. War er dermaßen eingeschüchtert oder versuchte er sie zu ignorieren, um von ihr loszukommen? Es würde ihm sowieso nicht gelingen. Irgendwie tat er mir Leid. Er machte auf mich einen netten Eindruck, freundlicher, als manch andere Person. Sie würde nie ihm gehören, ihm würde es nicht gelingen, ihren Freiheitsdrang zu zähmen. Dazu war er viel zu zurückhaltend und lange nicht beharrlich genug. Aufgrund dessen hatte ja auch sie den Auftrag erhalten, die verwendeten Pinns in Form der Karten aufzubewahren und nicht Cheren, allein wegen ihrer Willenskraft. White war eine kleine Rebellin, die wusste, was sie wollte.
    "Können wir bitte zum Pokemon-Center gehen? Meine Füße...", jammerte Belle. Die Blondine zeigte zur Unterstützung ihrer Bitte oder vielmehr ihres Flehens auf das einzige, wirklich einigermaßen beleuchtete Gebäude von Viola City. Erst jetzt fiel mir auf, dass im Grunde aus keinem anderen Haus hier Licht nach draußen flutete. Man sah zwar vereinzelte Lichtfetzen, doch es unterschied sich in seiner Intensität wesentlich vom Center. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass alle, wahrhaftig alle Einwohner dieser Stadt so früh schlafen gingen, die Wahrscheinlichkeit war zu gering. Innerlich ermahnte ich mich, nicht ganz so mathematisch wie Cheren zu argumentieren. Denn ich wollte ganz sicher keine Kopie von ihm werden.
    "Sei nicht so eine Memme!", stichelte White. Sie wollte es sich wahrscheinlich selbst nicht eingestehen, aber man merkte, dass sie ebenfalls ziemlich erschöpft war oder zumindest einigermaßen müde. Es konnte natürlich auch an den Predigten von Belle liegen, was sie sich den gesamten Fußmarsch über hatte anhören müssen. Sinnlose Modetipps von Belle, diese vier Worte fassten es wohl am besten zusammen. Sie hatte der Braunhaarigen nahe gelegt (sie eher krampfhaft davon überzeugen wollen) , doch einmal eine neue Frisur aus zu probieren, wenigstens den bequemen Zopf wegzulassen. Von dort aus war sie anschließend zu Schminke übergegangen. Belle hatte darüber philosophiert, welcher Lidschatten und folglich welcher Lippenstift am ehesten zu White's Gesicht passte und welche Ohrringe in Frage kämen. Als sie jenen Punkt mehr oder weniger zufrieden stellend abgearbeitet hatte, kam sie schlussendlich zu den Klamotten. Ich hatte mich schon gefragt, wann es denn so weit sein würde. Etwas mehr Farbe wäre angeblich von Nöten, ein kräftiges Erdbeerrot zum Beispiel oder Korallblau.
    Cheren hatte sich während dieser Vorträge dezent und erfolgreich im Hintergrund gehalten. Bevor Belle angefangen hatte, nicht nur White's Aussehen sondern auch ihren ihrer Meinung nach viel zu unmädchenhaften Charakter ändern zu wollen, hatte die Blondine eine nahezu einseitige Konversation mit Cheren über die Wunder der Technik geführt. Sie dachte scheinbar, sich einen anderen Fokus suchen zu müssen und den hatte sie in White gefunden - glücklicherweise nicht in meiner Wenigkeit.
    "Hey, seht auch das an!" Ich hatte gar nicht gemerkt, dass Cheren sich von unserer kleinen Gruppe entfernt hatte und zu einem der dunklen Gebäude geschlendert war. Es verfügte über ein, so weit ich es erkennen konnte, blaues Dach, also war das wohl der städtische Supermarkt. Im Schaufenster waren mehrere Artikel, teilweise mit bunten Rabattschildern versehen, ausgestellt. Auch Belle und White stellten sich zu Cheren, ich stieß als Letzter dazu. "Laut dem Plakat hier feiert die Stadt heute auf den Tag genau fünfundzwanzigjähriges Bestehen."
    "Das kann unmöglich stimmen.", widersprach White. "Solche Jubiläen werden immer groß gefeiert, die Stadt müsste vor Menschenmassen platzen."
    "Und wo sind sie?", hakte ich nach. Jeder von uns schaute sich eine schweigsame Weile lang um. Meine Augen überflogen die um uns herrschende Dunkelheit. Nichts. Es war totenstill und menschenleer. Kein einziger Feststand war aufgebaut, es roch nicht nach Essen oder Süßigkeiten, keine Musik dröhnte aus überlasteten Lautsprechern. Nicht einmal ein Pokemon heulte. Ich registrierte White's entschlossenen, gar übermütigen Blick - und ahnte Schlimmes. Lind hatte uns die Angst und die Besorgnis der Menschen in Jotho versucht zu schildern. Begriff sie nicht, was das bedeutete, oder wollte sie lediglich ihren Dickkopf durchsetzen? Aus wachsener Panik der Masse entstand Vorsicht, bis sich daraus etwas wesentlich Gefährlicheres entwickelte: Paranoia. Dies wiederrum rief Beschützerinstinkte der äußersten Art hervor. Zu hohes Risiko, das durfte sie nicht tun. Ich wollte sie am Handgelenk festhalten, sie davon abhalten, was auch immer sie beabsichtigte, aber es war zu spät. Sie stapfte bereits zu einem schwach beleuchteten Haus und hämmerte unentwegt an die Tür.
    "Kommen Sie, ich will Sie lediglich etwas fragen! Machen Sie die Tür auf!"
    "Psst, jetzt schrei doch nicht so laut!", zischte ihr Belle von Weitem zu. Sie versuchte wirklich in jeder Situation, mochte sie noch so seltsam sein, höflich zu bleiben. Naja, sie würde lernen müssen, dass das nicht immer funktionierte. Cheren musterte White, stumm, dennoch mit einer gewissen Skepsis. Was ging gerade in seinem Hirn vor? Etwas stimmte hier ganz und gar nicht. Und die Tatsache, dass ich nicht wusste, was genau das war, machte es nicht unbedingt besser. Seine Angebetete verweilte schon ungefähr eine Minute vor dem Haus, ohne irgendeine Reaktion des Eigentümers auf ihr Geschrei. Ihre Stimme war unmöglich zu überhören gewesen. In mir verteilte sich flächendeckend Unbehagen, weitaus mehr als pure Angst. Belle und Cheren näherten sich ihr gemächlich, während ich mit etwas schnelleren Schritten zu ihr hastete.
    "White, du weißt nicht, was du da tust.", wollte ich ihr erklären. "Du - "
    "Was sollte mir denn bitte schön passieren?" Kaum hatte sie geendet, öffnete sich nach langem Warten die Tür. Mir war nicht vollkommen klar, wieso, doch ich wusste einfach, dass ihre einzige Chance eine blitzschnelle Reaktion war.

    "僕の命令は絶対."
    "My orders are absolute."

    赤司・征十郎 ~

    Einmal editiert, zuletzt von Wielie ()

  • Lol zum zweitenmal Erster 8-).


    Ok da kommt mein Kommi^^.


    Also als erstes muss ich sagen du schreibst echt gut das man wirklich sagen muss, so viel gefühle hervorrufende Sätze echt super :thumbsup:.


    Also die stelle mit dem wo Black sich wieder so einsam füllt und die Schatten in wieder umkreisen echt düster, kruselig wirklich wow da kamen mir schon echt fasst die Tränen^^".


    Die stelle wo du beschreibst das die Sonne sich wiederspennstig gegen die Dunkelheit wert ist wirklich erstaunlich wie du das beschreibst das fande ich wirklich toll einfach nur Wonderful :thumbup:.


    ja wie die White ausschaut ohne Zopf ich glaube das würde jeden Interesieren^^.


    Ich fans lustig wo einmal Belle schreit das sie einfach vollkommen fertig ist und White darauf du Memme und dabei ist sie selber müde xD.


    naja mir tut der Cheren nur ein bischen leid aber nicht wirklich er müsste selber wissen das er bei White keine chancen hat, da sage ich nur versuch es bei Belle :P.


    So jedenfalls ein bischen verwunderlich war es schon das die Stadt vollkommen leer war, das ist schon sehr myteriös aber cool 8-).


    so zum Schluss ist die große Frage was genau los ist das werden wir nächten Kapitel sicher erfahren^^.


    Ok mein Fazit einfach nur am anfang berühren echt super und der Schluss einfach nur gut ich höffe das wird so bleiben 5 Sterne :thumbup:.


    Also bis zum nächten Kapitel ;).


    Mfg. Speedlight the Darkness^^.

  • Ich ich stell mir gerade White mit offenen Haaren vor... aww *~*


    xD egal, zum wesentlichen :P
    Hm, der Titel hat mich interessiert c:
    Mir kam es die ganze Zeit bekannt vor dieser Spruch, doch, ehrlich gesagt, wusste ich nicht, was er direkt bedeutet ^^
    Ich dachte tatsächlich, es ginge um Wasser... :>
    Tja, irgendso eine nette Seite hat mir dann folgendes geliefert:

    Zitat

    Sprichwort; sagt man, wenn jemand etwas getan hat, was man von ihm nicht erwartet hatte


    Hm, oke? o0
    Ich schätze das war in diesem Kapitel aber nicht auf irgendwen, sondern... öhm, keine Ahnung, diese 'verlassene' Stadt bezogen? xD hö?
    Also soll ja ein Jubiläum da sein aber es ist keiner da - man er wartet es nicht?
    Hm, ich weiß es nicht, musst du mir helfen <:


    Den Inhalt fand ich dieses mal wieder sehr nice ^_^
    Besonders zu Beginn hat mich diese Aert "Rückblick" sehr angetan von Black. Wie er noch einmal beschreibt, wie alles begann und was das alles für ein großer 'Zufall' war.
    Außerdem denkt er viel nach - aber nicht irgendein trauriges oder sehr emotionales nachdenken, sondern ein interessantes Nachdenken. Für den Leser intereressant.
    So geht es ihm im Hauptteil stark noch einmal um Professor Lind - fand ich seeehr schön ;) hat mir richtig gut gefallen und du hast es auch wunderbar geschrieben.


    Allgemein war das ganze Kapitel wunderbar geschrieben. Es war wieder alles richtig gut verständlich und sehr packend. Es muss keine Action sein - es kann auch unterhaltsam sein. (Und lustig im zweiten Teil des Kapitels xD)


    Sprachlich gesehen war dieses mal wieder alles recht passend; nur im ersten Absatz sind mir gleich ein paar Kommafehler und Groß- und Kleinschreibungsfehler aufgefallen, das sich dann aber im Laufe es Kapitels gelegt hat... Prima :3


    Wirklich, mir gefiel das Kapitel wieder gut <3 und ich freue mich darauf, wie es weitergeht x3
    Und bin mal gespannt auf den neuen Pokemon-Kampf! ^_^ In Viola City soll ja laut Cheren so eine "Präsenz" sein (übrigens: Auch das mit dem Wort 'Präsenz' war eine wirklich gelungene Idee). Amazing xP
    Rosalstadt haben sie übersprungen, schade u_u
    Aber mir fällt auf... das ganze spielt ja in Johto xD
    ich glaube, das hattest du auch im Startpost geschrieben, nech? Freut mich nur... ^^ yay, Johto <3


    lG,


    Riako


    P.S.: Bitte das nächste mal nicht unbedingt PN- und GB-Benachrichtigung xD

  • So Süße, ich kann endlich wieder kommentieren. Erstmal danke für Benachrichtigung, werde mich jetzt auf beide Kapitel beziehen.


    Wichtige Charakterzüge
    Die Aufgabenzuteilung ist gelungen, jeder trägt sein Teil zu einem großen Puzzle dazu. Cheren tat mir ja an einigen Stellen fast etws leid, da er nicht wirklich seine 'Aufgabe' bekommen hat. Aber genau so ist er einzuschätzen, der Computer-Freak, der alles weiß.
    Soo, was mir noch gefällt ist die Eifersucht von Belle. Sie sieht die kleinen Dinge zwischen Black & White, & das macht es aus. So ist es in einigen anderen Storys zwar auch, aber hier sind die Gefühle viel besser beschrieben, man kann sozusagen aus der Seele des Charakters lesen.


    Stille Wasser sind tief
    Wieder ein sehr tolles Kapitel. Deine Umgebungsbeschreibungen sind sehr anspruchsvoll, ich verweise auf die Höhle, Neuborkia & die Hitze... Der kleine Flashback auf das Treffen mit Belle ist dir gelungen, ebenso wie Black über seine 'Beziehung' zu ihr denkt.
    So, ein minimaler Fehler noch,

    Zitat

    White stapfte verdrussen hinter den Beiden her, den Blick starr auf das hohe Gras vor ihr gerichtet.


    Das Wort heißt 'verdrossen'^^
    Das Ende macht neugierig auf das, was als nächstes kommt, die Spannung ist gut aufgebaut. Ich auf jeden Fall freu mich schon aufs nächste Kapitel.


    Hab dich sehr lieb <33

  • Ich bin wieder spät dran. So was blödes. Egal. Hier kommt mein Kommentar dazu:
    Die ganze Zeit durch wildes Gestrüpp zu laufen, würde mich nicht erfreuen. Vor allem ohne einen richtigen Wegweiser. Na ja.
    Das was du mit den Gedanken der Charaker machst erstaunt mich wirklich. Es so konkret zu beschreiben, so das es wie echt wirkt, ist wirklich unglaublich. Vor allem kommen da Sachen dran. die man sonst gar nicht erwartet.
    Die kurze Erinnerung von Black, wie er das Mädchen kennengelernt hat, zeigt, das diese Person anders ist. Ich denke mal, das es White ist. Die Beschreibung könnte passen.
    Die Stadt Viola City wirkte ja richtig düster. Kein Mesch auf den Straßen zu sehen. Das sich die Nachricht mit den aggresiven Pokémon so schnell verbreitet hat ist wirklich beängstigend. Und der Markt, mit dem Jubiläum. Keiner geht hin. Aber wie ein Irrer hätte ich trotzdem nicht geklopft. Und wer öfnnet da die Tür? Immer alles so spannend machen.
    Ja, gute Kapitel, wobei mir nicht einleuchtet wie die Überschrift mit dem Text zusammen passt. Aber ansonsten war es gut. Weiter so.

  • Ich melde mich dann auch mal und schreib zu beiden Kaps was.
    (Sry, wegen Käse und Schach, ich weiß wies richtig ist, ich kriegts nur nicht auf die Reihe :D)
    Also ich muss schon sagen, dafür das Belle ja nicht gerade die Klügste ist,
    hat sie das mit dem Plan ja noch halbwegs schnell herausbekommen.
    Das Lind von den Gaben der Vier wusste … naja, war wahrscheinlich auch Araragi.
    Nette Vorstellung: Eine Kette die einen nicht loslassen will. 
    Belle hat keine Ausrüstung bekommen, Black keine Charaktereigenschaft.
    Jetzt könnte man wieder denken, dass sich Belle da wieder was zusammen reimt. ^^
    Black fasst ja die Gefühle von Belle ganz gut zusammen,
    was dann wohl heißt, dass das für alle so ofensichtlich ist.
    Die Vorstellung des Glaubens ist ja mal was, irgendwie klingt er da total nicht nach Black. 
    Und Cheren hätte den anderen ja wenigstens Bescheid sagen können,
    dann wäre ihm erspart geblieben, wie alle an seiner Intelligenz zweifeln.
    Alle scheinen die Gesellschaft von Belle geradezu zu lieben. :D
    Pur Begeisterung aber wenn ich mir Stunden lang Tipps anhören müsste,
    wäre meine Laune jetzt auch nicht so gut. Außerdem ist sie nicht besonders wortkarg.
    Jaja, da hat sich White wieder was eingehandelt.
    Paranoia kann extrem gefährlich sein, jetzt ist wirklich vorsicht geboten.
    Ich freue mich schon darauf zu erfahren, wie White reagiert :thumbsup:
    (P.S. Ich ändere den „Käse“ mal )

  • Dann kommt hier mal wieder mein Kommi^^


    Stille Wasser sind tief:
    Wieder ein Kapitel aus Blacks Sicht, darauf hatte ich mich wieder gefreut^^ Naja, das hat vielleicht auch daran gelegen, dass ich mal wieder wissen wollte, was er über White denkt...
    Aber wieso gibt sich Black den die Schuld an dem Ganzen? Da sind doch viel größere Mächte am Werk, da hat er doch nichts mit zu tun, zumindest meiner Meinung nach. Er denkt zuviel über sowas nach, auch wenn es für uns Leser sehr informativ ist. Hmm, als Black das kleine Mädchen wieder in den Sinn gekommen ist, hatte ich plötzlich eine Vermutung, wer sie sein könnte, aber ich schreib sie nicht in meinen Kommi^^ Übrigens frage ich mich gerade auch, wie White mit offenen Haaren aussieht, bestimmt genauso hübsch... Naja, ich frage mich schon, was in Viola passiert... hoffentlich passiert White nichts, weil sie einfach die Tür zu dem Haus aufgemacht hat o= Überhaupt ist die ganze Situation in Viola merkwürdig, kein Mensch auf den Straßen, obwohl ein Jubiläum ist... Ich frage mich, was für ein Pokemon dort sein Unwesen treibt...


    Also mir hat das Kapi richtig gut gefallen, aber i-wie ist mein Kommi ein wenig kurz geraten...
    Vielleicht wird er beim nächsten Kapi wieder länger^^ Ich freu mich schon aufs neue :D

  • Ich hatte dir ja gestern schon angedroht einen Kommentar zu schreiben :assi:




    Als erstes ganz wichtig....Du schreibst so hammermäßig. Ich liebe deinen Schreibstil und auch die Gefühle hast du perfekt beschrieben.So wie immer.Bell mag Black zu sehr.Ich will nicht das sich die Gruppe später trennt, weil White ihn auch gern hat.Black macht sich Sorgen um White und schwärmt auch ein wenig von ihr.Toll :blush: Das sie immer so übermütig ist.Sie bräuchte mal ein paar Beruhigungstropfen :D Wie sieht sie wohl mit offenen Haaren aus? Frage aller Fragen. Antwort: Genauso wunderschön.
    Ein wenig Gänsehaut hatte ich zuvor, als sich um Black die Schatten versammelt hatten und ihm alte Erinnerrungen eingeflößt hatte.Super beschrieben. Alle denken sie wandern nach Rosalstadt und Cheren führt sie Richtung Viola City.Dann sind sie angekommen es ist dunkel und die Stadt hat ihr Jubiläum. Keine Person ist auf der Straße.White fällt natürlich nichts besseres ein als die Leute aus dem Haus zu schreien. Was da nur los ist das niemand freiwillig draußen ist?


    Lg Vul

  • Tja, und jetzt platz ich mal wieder mitten in eine Story, Wielie.
    Das ist sehr `ungezogen` würde Belle jetzt vermutlicherweise sagen, oder?
    Wie auch in anderen Komentaren von mir zu deiner (leider abgeschlossenen)
    Story 'Nothing happens by Chance' muss ich darüber staunen wie gut du die
    Gefühle der einzelnen Personen so rüberbringen kannst, dass man denkt,
    man würde bei der Story selber mitspielen. Darauf bin ich fast ein bisschen neidisch.
    Ich bin jetzt mal schreibfaul, da ich jetzt mal meine Stellungsnahme zu den anderen
    Kapiteln so einfach überspringe. Obwohl ich sagen muss das die alle echt gut geworden sind.


    Jetzt zu 'Stille Wasser sind tief'
    Ich musste mir die gleiche Frage stellen wie alle hier:
    "Wie sieht White wohl mit offenen Haaren aus?"
    Und bin zu dem Schluss gekommen, wie -ebenfalls- die meisten hier: WUNDERSCHÖN!
    Außerdem finde ich es Klasse, das Black ein bisschen von ihr schwärmt. Ist i-wie total süß!
    Außerdem zermatere ich mir noch immer den Kopf darüber WER wohl das kleine,
    braunhaarige Mädchen ist das du im ersten Kapitel angesprochen hast. Obwohl ich ja die
    Vermutung habe das das eine gewisse recht stürmische Person war. Kann natürlich auch
    nur wieder eins meiner Hirngespinste sein. Das Cheren sie direkt nach Viola City eführt hat,
    ohne auch nur die kleinste Andeutung zu machen. Cheren mag ich in dieser Story sehr gerne,
    aber irgendwie tut er mir leid. Er scheint -nein er HAT- sich wohl ziehmlich in White verguckt,
    was sie aber garnicht richtig zu emerken scheint. Ähnlich geht es auch unserer lieben kleinen
    Miss-Wohlerzogen-und-kann-sich-doch-nicht-aus-ihrer-Traumwelt-befreien. Sie empfindet
    anscheinend etwas für Black, aber er ist sich nicht sicher was er fühlen soll (da muss ich wieder
    auf deine Art hinweisen, Gefühle und Empfindungen rüberzubringen). Ein Chaos, wenn man mich
    fragt. Über Whites Sicht erfährt man nicht sehr viel, was ich auch gut finde.
    Schließlich brauch man immer was zum Rätseln, oder?
    Was man bei dir allerdings sowieso zur genüge hat. Meiner Meinung nach.
    Du weist ganz genau wieviel du verraten kannst, um nicht zuviel Preiszugeben, nur soviel wie man
    braucht um die ganze Handlung zu verstehen. Bei Black stellt sich ja - wie in der Geschichte auch -
    die frage warum er die Aufgabe bekommen hat, die 'bösen Kräfte' der Pokemon zu 'bannen'
    - ein anderes Wort fällt mir spontan dazu nicht ein.
    Tja, jetzt hab ich wohl doch nicht nur zu dem einen Kapitel geschrieben sondern zu allem was mir gerade spontan einfiel.


    Also Fazit (aus meiner Sicht): Deine story hat Klasse und ist keine typische Lovestory/Shippingstory,
    sondern vorraussichtlich auch auf jeden Fall eine mit ganzschön viel Action.


    Das wars jetzt mal von mir.
    Ciao
    Shaymin


    Ps. Was wohl die bltzschnelle Reaktion sein wird?

    Hey! Ich war wirklich lange weg... Nur als entschuldigung
    hier: Mein Computer war kaputt deswegen war ich in den letzten Wochen verhindert!:(

  • Glück im Unglück?





    (White)
    Wie aus dem Nichts umschloss etwas Kraftvolles mein dünnes Handgelenk. Hätte ich früher auf meine Mutter gehört und ein wenig mehr gegessen, würde ich diesen Griff jetzt sicherlich nicht so fest spüren. Doch auch, wenn es bei Fernsehabenden und Verabredungen nie so ausgesehen hatte, ich achtete durchaus auf meine Figur. Mit Erfolg, wie man dazu sagen musste. Jenes Etwas, von dem eine unbeschreibliche Wärme ausging, zog meinen vor Schreck gelähmten Körper mit Schwung zur Seite und drückte mich gegen die kalte, harte Wand. Es erschreckte die Rückenpartie unter meinem weißen Sommertop und ließ sie zunehmend abkühlen. Gleichzeitig vernahm ich von der Seite ein kontinuierliches Geräusch, eine Mischung aus Zischen und Rauschen. Von ihm ging eine enorme Hitze aus, sie brannte fast mehr als nur ein wenig auf der Haut. Vorsichtig riskierte ich einen Blick - und traute meinen Augen kaum. Dort, wo ich eben vor ein paar Sekunden noch gestanden und auf den Eigentümer des Hauses gewartet hatte, um ihm eine oder zwei harmlose Fragen zu stellen, züngelte eine violett leuchtende Flamme. Sie kam eindeutig aus der Tür oder eher aus der Wohnung.
    In der Ferne hörte ich einen schrillen Schrei. Vermutlich Belle, diese Hysterikerin. Ich nahm sie eigentlich gar nicht bewusst wahr. Sie hatte bloß tatenlos zugesehen, sie war nicht gerade knapp dem sicheren Tode entronnen und sie war, wie ich eingestehen musste, lange nicht so unvorsichtig gewesen. Immerhin war ich um eine Erfahrung reicher, das einzig Gute an einem Fehler. Man lernte daraus.
    "Alles klar?", erkundigte sich eine fürsorgliche Stimme. Ich erwachte aus meinem tranceartigen Zustand und schaute in die Augen meines Retters. Sie waren, ebenso wie meine, weit aufgerissen. Mit den Händen stützte er sich rechts und links von mir an der Wand ab, ich konnte der Situation nicht entfliehen. Allerdings musste ich zugeben, dass ich das im Augenblick auch nicht wollte. Er hatte mich mit seinem Körper vor schlimmeren Schäden bewahrt, Querschlägern der Flamme oder nachfolgenden Hitzewellen. Er hätte sämtliches Leiden in Kauf genommen, damit mir nichts passierte. Was sollte ich davon halten?
    Meine Atmung verlief schnell und stockend, seine ebenfalls, wir waren völlig synchron in unseren Bewegungen. Das Herz in meiner Brust hämmerte, pochte, pumpte mit aller Kraft Blut durch meinen bebenden Körper, Gott sei Dank jedoch nicht in mein Gesicht. Das hätte noch gefehlt. Er war mir so nah, dass ich sogar meinte, seinen Herzschlag unmittelbar vor meinem zu spüren. Regelmäßig, doch nicht minder schnell als der meine. Er pulsierte, wie sollte es anders sein, aufgrund von Entsetzen, Aufregung und... vernahm ich da eine Spur von Angst? War das möglich? Angst um... Nein, das konnte ich mir einfach nicht vorstellen. Meine Fantasie spielte mir einen üblen Streich, weiter nichts. Trotzdem schmeichelte es mir in gewisser Art und Weise, dass er seinen Blick nicht eine Sekunde von mir abwandte. Ob er es schlichtweg nicht konnte? Jedenfalls erging es mir leider so. Ich war nicht in der Lage, meinen Augen einen anderen Konzentrationspunkt zu verschaffen, als seine braunen Seelenspiegel. Fand Belle genau das an ihm so anziehend? Die regelrechte Einladung, sich in seinem Blick zu verlieren und die Zeit zu vergessen?
    "Was war das?!", japste Cheren geschockt. Aus den Augenwinkeln heraus erkannte ich seine Silhouette, die es scheinbar wegen dieses kuriosen Ereignisses nicht schaffte, sich zu bewegen. Von Belle kam daraufhin lediglich ein leicht gequältes Stöhnen. Endlich fand ich meine Sprache wieder, wenngleich nicht gänzlich fehlerfrei.
    "J-ja, d-d-danke...", stammelte ich unbeholfen. Ich würde mich am liebsten selbst ohrfeigen. Wohin hatten mein Selbstbewusstsein und meine Souveränität sich verkrochen? Bis jetzt war ich stets die Herrin der Lage gewesen, egal, was auch gekommen war, und nun stotterte ich aufgrund einer... Lapalie? Nein, das stimmte nicht. Mein Ego wollte es partout nicht wahrhaben, aber es ließ sich nicht leugnen. Es war keine Nebensächlichkeit gewesen. Er hatte mir das Leben gerettet. Er, den ich vom ersten Moment an verurteilt hatte; er, dessen Herz bestimmt bereits an meine Freundin Belle vergeben war; er, der mich... überhaupt nicht interessieren durfte. Nicht, weil er eindeutig zu der Blondine gehörte, sondern weil... ich musste mich an die Abmachung halten, an meinen Schwur. Wenn es danach ginge, könnte ich jeden Typen meiner Wahl haben, wenn ich wollte - jeden außer ihn. Doch der Schock machte es mir erheblich schwerer, als gedacht. Ich verspürte ein beinahe unbändiges Verlangen nach... Geborgenheit, Trost und Nähe. Und je länger ich hier bei ihm stand, desto weniger hatte ich mich unter Kontrolle. Jede einzelne Gliedmaße meines Körpers beanspruchte ein hohes Maß an Selbstbeherrschung. Meine Hand wollte sich wie von allein auf seine Schulter legen, mein zitternder Leib sich nach vorne fallen lassen und mein Kopf sich an seine Brust lehnen. Meine Augen waren da keine Ausnahme. Sie baten darum, sich schließen und ihre Dienste dem Tastsinn überlassen zu dürfen. Die Fähigkeit, eine einzige Berührung zu einem unsagbar schönen Moment zu machen, in dem man nichts weiter tat, als sich auf diese eine Sinneswahrnehmung zu beschränken. Glücklicherweise hielt mein Gehirn beständig dagegen, die Frage war nur: Wie lange noch?
    Zusätzlich drangen schreckliche Bilder in meine Gedanken ein und erzeugten verschiedene Szenarien. Variationen des eben Geschehenen. Das lila farbene Feuer verbrannte zuerst mein Gesicht. Sämtliche Nervenstränge schlugen Alarm, heulten vor unaufhörlichem Schmerz. Meinen Armen und Beinen widerfuhr kurz danach dasselbe. Zwar war mein Oberkörper durch Kleidung einigermaßen geschützt, doch nicht sehr lange. Unter Umständen war dies sogar noch schmerzhafter. In ihnen sammelte, staute sich die Hitze und legte sich anschließend erbarmungslos und ungehemmt auf meine Haut. Hinter mir umschloss mich die Flamme, meinem Rücken und meinen Haaren wurde eben dieses Schicksal zuteil. Selbst er war nicht mehr in der Lage, mir zu helfen. Niemand. Ich verbrannte bei lebendigem Leibe. Tatsächlich gelang es einer, wirklich einer einzigen Träne, mein Auge zu verlassen. Der salzige Tropfen zog langsam, aber bestimmend seine Bahn über meine Wange. Er hatte es bemerkt. Dabei hatte ich mir fest vorgenommen, niemals in der Gegenwart eines Jungen zu weinen. Wie schwach ich doch war. Was dachte Black jetzt von mir, dem laut Belle total untypischen Mädchen, das keine Manieren besaß und trotz eines Versprechens an es selbst eine Träne aus seinem Auge entkommen ließ? Und schon legte sich eine Spur Verblüffung in seinen Blick. Ich hatte es ja geahnt, welch Schande! Ich musste so schnell wie möglich weg hier, die Art, wie er mich ansah, würde ich nicht sehr viel länger aushalten. Rasch duckte ich mich unter seinem Arm hinweg und eilte hinfort. Mit jeder Sekunde beschleunigten sich meine Schritte, hinein in die Dunkelheit. Ich wollte nur weg. Alles Andere war unwichtig. Ich hörte noch, wie Belle mir etwas hinterher rief, genau wie Cheren, doch den exakten Wortlaut verstand ich nicht und wollte es auch gar nicht. Der Letzte im Bunde verweilte zu meinem Bedauern stumm. Er sah mich an, ja, ich spürte seine durchdringenden Augen, dennoch tat er nichts, um mich aufzuhalten. Er sagte nichts und rannte mir nicht nach. Hatte ich damit gerechnet oder es gar gehofft? Warum sollte er dergleichen tun, er verachtete mich höchstwahrscheinlich noch immer. Er hatte mich gerettet, doch in seinen Augen war das wohl viel mehr eine Kurzschlussreaktion, ein Reflex. Nichts Besonderes.
    Im Licht einer Laterne, an der ich vorbei lief, schlängelte sich ein Schatten, schwarz und dunkel, unheilbringend. Ich wusste, was er bedeutete und ausnahmsweise freute es mich geradezu. Er war hier. Und nur er würde es schaffen, mich auf andere Gedanken zu bringen. Niemandes Worte waren so klar wie seine, er allein würde mich zur Vernunft bringen können.




    "Was war das denn bitte für eine Aktion? Ich war ernsthaft in Gefahr, verdammt!", fuhr ich ihn an. "Ich hätte dabei draufgehen können!" Ich konnte gar nicht sagen, wie sauer ich auf ihn war. Klar, es war leichtsinnig gewesen, eine unbekannte Person ansprechen zu wollen, vor allem in den jetzigen Zeiten. Aber ich war ja auch davon ausgegangen, dass er mich beschützte. Immerhin hatte er erstens einen Eid geleistet und zweitens genoss er mein vollstes Vertrauen. Nie waren ihm oder seinen Entscheidungen bezüglich Zweifel aufgetreten. Ich wusste nicht, was mich weiterhin an ihn band, was mich an ihm faszinierte. Jedes Mal, wenn seine gnadenlosen Augen in meine eindrangen, gehörten ihm meine Gedanken. Es schien, als würde er sie steuern. Alles Andere war in solchen Momenten irrelevant. Ich war nicht bemächtigt, mich von ihm zu lösen, ich war es nie gewesen und würde es auch nie sein. Und das war nicht einmal ein kleiner Teil der Aspekte, die mich bei ihm bleiben ließen. Mir gefiel außerdem seine Art an sich, wie er die Dinge anpackte, sie letztlich komplett unter seine Kontrolle brachte und manche davon sogar mir widmete. Er machte mir oft Geschenke, klein, aber fein. Zum Beispiel hatte er mir letztens erst ein Armbändchen überreicht, mit dem Anhänger einer goldenen Schlange. Angeblich wollte er, dass ich immer einen Teil von ihm bei mir trug. Wenngleich er nicht der Einzige war, welcher sich in der Hinsicht mit mir befasste, so hatte er trotzdem stets die besten Chancen gehabt - und nicht verspielt.
    "Das bist du aber nicht. Und wenn schon, du kennst die Vorteile deines Daseins." Er trug ein selbstsicheres Lächeln auf den Lippen, angedeutet zierte es sein Gesicht. Seine bohrenden Augen hatten mich bereits eine ganze Weile lang fixiert. "Zur Not wäre ich ja noch da gewesen. Deinen Schutzengel nicht zu vergessen..." Den letzten Satz unterlegte er absichtlich betont abwertend. Scheinbar missfiel es ihm, was sich da zwischen Black und mir zugetragen hatte. Normalerweise zeigte er niemals Gefühle, außer Hass oder bestenfalls Wut und wenn er es dann in Ausnahmefällen nicht zu unterdrücken vermochte, merkte man es sofort. Ich kannte ihn zu lange und zu gut, als dass es mir nicht aufgefallen wäre, vor mir konnte er es nicht verheimlichen. Er schien tatsächlich eifersüchtig auf meinen Retter zu sein. Eine Eigenschaft, die es wert war, sie süß zu finden. Einfachen, sachbezogenen Ärger unter Neidern (es ging dabei meist um meine Wenigkeit) war ich gewohnt, doch das hier fand auf einer völlig neuen Ebene statt. Eigentlich schaffte er es spielend, seine Konkurrenz aus dem Weg zu räumen (auch eine Seite, die ich an ihm mochte: Seine Gründlichkeit bei der Sache ) , doch Black stand unter Immunität. Er durfte ihm nicht ein einziges Haar krümmen, solange wir ihn brauchten, und das nervte ihn merklich. Denn er sah in dem Braunhaarigen einen ernstzunehmenden Feind, was mich gleichwohl amüsierte.
    "Komm mir nicht damit.", lachte ich. "Du weißt es nämlich nicht, ebenso wenig wie ich." Wir befanden uns an einem abgelegenen Ort der Stadt, in der Nähe des Knofensa-Turmes. Wasser plätscherte leise vor sich hin, während wir uns unterhielten. Es beruhigte mich nicht zwangsläufig, jedoch stieß es mich auch nicht ab. Ich vernahm es vollkommen neutral. Spähte man hinter dem Gebüsch hervor, hinter dem unser Gespräch seinen Lauf nahm, hatte man einen guten Überblick über den Rest von Viola City. Etwas weiter entfernt redeten Cheren und Belle wild aufeinander ein oder auf Black, da war ich nicht sicher. Seine Stimme erklang nicht, meine Miene verfinsterte sich innerlich. Ich hätte zu gerne gehört, was er den Beiden zu den jüngsten Ereignissen zu sagen hatte. Ich glaubte nicht, dass er mit seiner Schnelligkeit und überhaupt mit seinen Reflexen angeben würde, dafür war er nicht der Typ. Eher bildete er sich heimlich, still und leise seine eigene Meinung, meist sachliche Gedanken. Ob ich wohl ebenfalls zu seiner Auffassung von Rationalität gehörte? Höchstwahrscheinlich, nicht mehr und nicht weniger. So, wie ich ihn einschätzte, öffnete er sich ausschließlich Personen, denen er voll und ganz vertraute, genau, wie er bloß einigen Auserwählten seine Zuneigung versprach. Ich ging nicht davon aus, dieses Privileg je genießen zu dürfen.
    Die Finsternis wurde zunehmend stärker und das war nicht mit dem Eintreten der Nacht zu begründen. Die Temperatur sank. Selbst das Licht der Laternen hatte Kraft und Intensität eingebüßt, einige Lampen flackerten hin und wieder. Das taten sie oft, sobald er sie ansah und seine Augen ihre Schaltkreise teilweise lahmlegten.
    "Macht nicht das die Angelegenheit so spannend?", flüsterte er mir zu. Er umschlich mich, langsame und weite Schritte beschrieben seinen Weg. Seine Füße hinterließen so gut wie keine Abdrücke im Gras, sie machten kein Geräusch. Sein schwarzes Gewand striff meinen Körper, es fühlte sich rau an, dennoch gleichzeitig weich. Einen Augenblick spürte ich nichts außer dieser Berührung. "Tod oder unerwartetes Leben? Was gäbe ich darum, es herauszufinden."
    "Ich nicht."
    "Pah, sag nicht, dir liegt etwas an ihm."
    "Was denkst du darüber?" Der Kontakt zwischen seiner Kleidung und meinem Körper brach unverzüglich ab. Sein Lächeln gefror. Wenn das jemand zustande brachte, sollte das etwas heißen, denn beinahe nichts und niemand machte ihm je die Dominanz streitig, mit der er eine Situation händelte. Niemand außer mir. Ich war die eine Person, die es schaffte, ihn zu verunsichern. Mein Grinsen wurde breiter. Ich hatte ihn. Oder hatte er nicht viel mehr mich? Es war ein kompliziertes Spiel, bei dem es vorerst keinen Gewinner zu geben schien. Noch immer trieben die Bilder meines Todes ihr Unwesen in meinem Kopf. So war es nicht geplant gewesen. Nicht dieser Angriff, nicht meine Unfähigkeit, mich zu bewegen und erst recht nicht Black's Einschreiten. Es würde nie mehr sein wie vorher, ich stand in seiner Schuld. Wäre das nicht schlimm genug, so hatte ich im Anschluss selten unprofessionell reagiert. Meine schwache Seite hatte sich gezeigt und mich überrumpelt. Gefühle dieser Sorte vergifteten meinen Verstand, ich musste sie so schnell es ging loswerden. Sie durften mich in meinen Handlungen und meiner Mission weder beeinflussen, noch zu Taten bewegen, die ich bereuen würde. Dafür würde mein Gesprächspartner schon sorgen, in welcher Form auch immer.
    "Ich denke, du solltest deine Ziele nicht aus den Augen verlieren. Deine Prioritäten verschieben sich." Er stellte sich direkt vor mir auf, um mich unablässig anschauen zu können. Ich erwiderte selbstsicher seinen Blick, ohne mich ein Stück von der Stelle zu bewegen. Sein Vertrauen war alles, was ich benötigte. Und er brauchte meines. Mir war klar, dass er nach jener Aktion an meiner Loyalität zweifelte, ich kannte es nicht anders. Er war von Natur aus misstrauisch. Nur wie sollte ich ihm versichern, was ich selbst in Frage stellte? "Denk dran." Er nahm vorsichtig mein Handgelenk und drehte es herum, sodass die goldene Schlange zu sehen war. Sie glitzerte im schwachen Licht nicht so hell wie üblich, doch eine kleine Geste von ihm reichte aus, damit sie es tat. "Ich weiß, was du tust. Ich sehe alles."
    "Mag sein. Nur vielleicht gefällt dir nicht alles, was du siehst."
    "Dann sorge ich dafür." Erneut huschte ihm ein Lächeln über die Lippen. Wir verabschiedeten uns so wie immer und selbst, wenn seine körperliche Gestalt schon längst in den Schatten verschwunden war, spürte ich ihn noch immer.

    "僕の命令は絶対."
    "My orders are absolute."

    赤司・征十郎 ~

    Einmal editiert, zuletzt von Wielie ()

  • Jaja, das Whites Idee zu klopfen nicht die beste war, wussten wir ja schon,
    aber das diese übergeschnappten Bewohner jetzt schon mit Pokémon attackieren. -.-
    Das Belle ein bisschen rumkreicht kann ich ja verstehen,
    aber hey, White hats überlebt, alles andere wäre ja auch tragisch.
    Da hats White jetzt aber endgültig erwischt :D
    Black hat sie gerettet, das ist doch mal was wirklich tolles,
    immerhin stand er nicht einfach nur dumm in der Gegend rum, wie die anderen zwei.
    Du hast Whites Gedanken und Gefühle wirklich toll beschrieben, da macht lesen Spaß.
    Ich denke einfach mal, dass White Blacks Blick restlos falsch gedeutet hat.
    Und das sie jetzt wieder irgendwas findet, mit dem sie sich ablenken kann,
    ist eigentlich ganz gut, sonst hätte sie schlimmstenfalls noch ne Schlägerei angefangen.
    Eine wirklich, nunja, interessante Unterhaltung, auch wenn durch sie,
    mein Vertrauen und meine Zuneigung zu White nicht unbedingt gestiegen sind.
    Wer auch immer das war mit dem sie geredet hat, er hat irgendwas mit dem Vorfall zu tun,
    und die beiden scheinen sich schon länger zu kennen.
    Es klingt mehr so, als wären sie ein Team, oder Arbeitskollegen.
    Wir werden ja noch herausfinden um wenn es sich da handelt,
    ich nehme einfach mal an, dass er nicht nur einmal auftaucht. :D
    Mal sehen, was uns die Lösung im nächsten Kap erzählt :thumbsup:

  • Mist nicht erste.Naja dann eben nächstes Mal ;)




    Black rettet White vor dem Tod.Süß. Irgendwie tut sie mir ein wenig Leid....schreckliche Vorstellung, wenn man sich denkt, wie sie hätte aussehen können wenn sie verbrannt wäre. White denkt viel über sich und Black nach. Wieso hat sie nicht einfach das getan was sie gedacht hat? Dummes Mädchen. Bell könnte ihr doch für einen Moment mal egal sein.Aber sie hat Angst bekommen und hat ihr überhebliches Getue mal für einen Moment vergessen.Toll. Ich hab die ganze Zeit gewartet das sie jetzt was tut und was macht sie? Sie rennt weg. Und Black hat bestimmt garnicht mehr verstanden was los war.
    White steht abseits der Stadt im Dunkeln und spricht mit einer Person. Die Person ist eifersüchtig auf Black wie schnuckig. Wen mag White denn jetzt Black oder die Person? Ich blick da nicht mehr durch xD
    Was er wohl mit der ganzen Sache zu tun hat immer hin hat White in ja ganzschön dumm angemacht. Wer ist er wohl? Ich bin gespannt.
    Rechtschreibung war auch wie immer perfekt.Wollte es nur noch einmal sagen :D



    lg Vul

  • Och, es haben schon zwei vor mir kommentiert... dabei wollt ich doch erste sein...
    Naja, dann eben nächstes mal^^


    Glück im Unglück:
    Erst mal... weißt du wie toll ich den ersten Teil des Kapitels fand. Okay, abgesehen von der Tatsache dass White beinahe gestorben wäre... Dafür hat Black ihr ja das Leben gerettet, so richtig süß :love: Ein leichter Hauch von Chessshipping, darauf hab ich schon die ganze Zeit gewartet und dann war White auch noch so von Black gefesselt... tja, er ist aber auch süß, also von daher kann ich das verstehen^^ Der Vorfall hat White ziemlich mitgenommen, wenn ihr sogar eine Träne die Wange hinunterrinnt, naja sie wäre auch beinahe gestorben... aber ich kann trotzdem verstehen, dass Black ein wenig verblüfft war, als er das gesehen hat, dass hätte er bei ihr wohl nie vermutet, also dass ihr eine Träne hinuterläuft... Aber dann haut sie auch schon ab und Black ist noch nicht einmal dazu fähig, sie aufzuhalten... vielleicht wäre White sogar stehengeblieben.
    Jetzt frag ich mich bloß, wer dieser komische Typ da war und was für einen Eid White mit dem hat und warum sie sich nicht von ihm lösen kann. Und waum darf sie sich nicht verlieben, oder mit einem Jungen zusammen sein? Ach, Fragen über Fragen... Dieser Kerl muss ja wirklich faszinierend sein, wenn White ihn so ich sag mal mag. Ich hätte bloß gerne etwas mehr über sein Aussehen erfahren, er sieht bestimmt nicht schlecht aus... :blush: Und eine Mission haben die zwei also auch noch... ich nehme mal an, dass wir erst ziemlich spät erfahren, was für eine Mission das ist...
    Aber um vom inhaltlichen wegzukommen, ich hab einen kleinen Rechtschreibfehler gefunden, einen Moment... *runterscroll*
    Ah, gefunden^^

    Zitat von Wielie

    Tatsächlich gelang es einer, wirklich einer einzigen Träne, mein Auge zu verlassen.

    Okay, es ist wirklich nur ein ganz kleiner Fehler und einen anderen hab ich auch nicht gefunden, aber zeigen wollt ich ihn dir mal... naja, es fehlt halt nur das "l" aber egal...


    Dein Kapitel hat mir wieder richtig gut gefallen, ich frag mich schon wieder, wie es weitergeht^^

  • Zitat

    "Dann sorge ich dafür." Erneut huschte ihm ein Lächeln über die Lippen. Wir verabschiedeten uns so wie immer und selbst, wenn seine körperliche Gestalt schon längst in den Schatten verschwunden war, spürte ich ihn noch immer.


    Hoch gottchen, das rundet die ganze Charakterisierung dieses exzellenten Kapitels wirklich wieder ab :3
    Ich erwartete von White wieder ein sehr taffes und mutiges Kapitel - doch es kam in gewissen Momenten anders. So hat es nämlich wunderbar erst einmal mit ein paar schocks begonnen, der Flamme, dem Etwas und der Panik. Alles abgerundet durch Whites plötzlichen "Meinungsumschwung" und da war sie nicht mehr so taff. Plötzlich suchte sie "Geborgenheit, Trost und Nähe" (Zitat). Wirklich eine... nette und interessante Wendung ;) Hier Lob an die Autorin, dieses Kapitel hatte wieder etwas :3
    Nicht nur ist es dir wieder wunderbar gelungen, mit der deutschen Sprache zu spielen, verschiedenste Adjektive und Nomen zu verwenden und dadurch ein starkes Bild von Spannung zu erzeugen, sondern deine Kapitel haben alle immer etwas besonderes (: Nicht nur werden sie durch die Sichten verschiedener Charaktere etwas "Besonderes", sondern es kommt zu passenden 'Momenten'. Manch einer würde so einen Sichtwechsel wirklich nur als Wechsel von einer Sicht auf die andere nehmen, doch deine Kapitel sind immer perfekt darauf abgestimmt, dass das Kapitel auf einen gewissen Wendepunkt der Person zugeschnitten sind. Nicht nur durch den Inhalt steht White im Vordergrund, sondern auch durch den tiefgehenderen Inhalt, der ausgezeichnet ausgedacht war ~ :3 Ein wirklich sehr spannenendes Kapitel mit schönen Wendungen und schönen Beschreibungen.

    Zitat

    Vermutlich Belle, diese Hysterikerin.


    Auch wieder gut gelungen. Das ist genau die Sichtweise, wie White sie hat. Für sie ist Bell eher eine Dramatikerin und eine, die ständig übertreibt. In gewisser Weise auch ein Püppchen. Das wird genau durch diesen Satz ausgedrückt und verdeutlicht. Das gelingt dir wirklich immer wieder, diesen Sichtwechsel interessant zu gestalten und perfekt abzustimmen. Hach, wunderbar <3


    Auch an der Rechtschreibung und der Grammatik war wieder alles wunderbar, der einzige Fehler wurde ja genannt ^-^ Echt wunderbar bei einer solchen Länge ;) Größtes Lob von meiner Seite.


    Doch du gibst mir immer ein schlechtes Gefühl D; bei dir kann ich immer so wenig kritisieren... .___. eigentlich kaum etwas.
    Okay, ich könnte jetzt sagen, dass Black (<3) in dem Kapitel evtl. etwas zu kurz kommt, aber...das wäre wohl auch wieder eine Lüge D: Denn mit Black... das war eine der romantischsten Szenen *schnüff*
    Als du schreibst, dass White niemals in der Gegenwart eines Jungen weinen würde... hach ja, das war echt toll, als er sie gerettet hat :/ selbst wenn sie ihm manchmal kritisch gegenübersteht, sehe ich für die beiden eine gute Zukunft <3 vllt. werden sie die engere Freundschafts-Phase überspringen? :P Och komm schon, nur so ein Retten langt doch nicht T_T jetz muss sie sich doch bei ihm bedanken xD küssen D;


    Mach weiter so u_u das Kapitel war wieder... toll? xD


    ~Riako

  • Bin ich mal wieder so spät dran. Ich sollte mich schämen, aber egal hier kommt mein Kommentar dazu:
    Der Anfang war sehr gut gelungen. Das White fast fast umgekommen wäre, aber dann von Black gerretet worden ist, fand ich passend mit der Überrschrift. Die Gefühle die White dann in dem Moment hatten waren ja ziemlich ungewohnt für sie. Allerdings auch natürlich. Etwas was man nie sonst hat, wird durch einen Menschen den man sonst verachtet erweckt. Das fand ich gut. Als sie dann weglief kam ja diese Person. Wer auch immer. Ich glaube ich weiß wer, aber das muss ja nicht stimmen. Es würde aber mit der Art wie er beschrieben wird und seine Gestick übereinstimmen: N. Derjenige bei dem alles sitzen muss, der auf perfektion achtet. Aber da konnte man einen Hauch Eifersucht sehen, was ja nicht zu ihm passt. Ich frage mich welche Rolle er in der Geschichte spielt. Fazit: Du hast alles ausführlichst beschrieben. Die Gefühle und die Umgebung waren genau abgestimmt. Ich finde das sehr gut. Weiter so.

  • Hi allerseids und jetzt kommt wieder mein Kommi^^.


    Das wird mein allererster Kommi der nicht so Stichpunktartig ist^^.


    Also diesmal hat fande ich den Anfang so richtig Romantisch :love: wie die vom ersten Kapitel zwischen Black und Belle, ok abgesehen wie schon von den meisten selbst gemerkt das die White in lebensgefahr Wahr^^". Allerding frage ich mich was mit Black ist ob er schwere verletzungen davongetragen hat oder ob wie ein wunder keine Verletzung kam?, das wird wahrscheinlich erst im nächten Kapitel bekannt^^.


    Aber wirklich die erste Stelle zwischen Black und White so nahe, man könnte schon fast denken das gleich der Kuss zwischen den beiden kommt :blush:, aber was White alles in ihrem Kopf rumgespuckt ist in diesem Moment unklaublich, und dann noch nach dieser Szene ist sie immer noch so nachdenklich und was hätte parsieren können wen Black nicht dazwischen gegangen währe da ist es ja kein Wunder das White eine Träne runterlauft (schon bemerkenswert das sie nicht ganz losweint) das sie einfach einen braucht wo sie spürt das sie nicht alleine ist einfach nur Geborgenheit :).


    So aber zum schluss mit dem mysteriösen Schatten, da gibt es einfach zu viele fragen das ich keine lust habe alle aufzuschreiben xD.
    Ok eine schon das nämlich mit der Mission zwischen den beiden und genau deshalb sich White nicht verlieben darf das die Gefühle die Mission nicht behindern und wieso der Schatten sie schon so gut kennt und sie in ebenfalls....opala jetzt sind mir schon ein paar Fragen rausgerutscht , verzeiung :blush:.


    Und jetzt bleibt nur noch die Frage, wie Belle und Cheren über diese Szene zwischen Black und White denken oder insgesamt was jetzt momentan abgeht, also ich bin so richtig Gespant^^.


    Also bis jetzt hat mir dieser Kapitel am besten gefallen mal schauen wie lange das bleibt ;), 5 Sterne :thumbup:.


    Oh man jetzt freuen ich mich schon richtig auf das neue Kapitel^^.


    Also dann bis zum nächsten Kapitel^^...
    euer Speedlight the Darkness^^.

  • Ein Tag vor Heiligabend, da dachte ich mir, ich stelle das nächste Kapitel schon etwas früher on, quasi als kleines Present :3
    Viel Spaß ^___^




    Nützliche Schmerzen







    (Cheren)
    "Das kann doch wohl nicht wahr sein! Warum hast du sie nicht zurückgeholt?!" Belle's Worte waren merkwürdigerweise an mich gerichtet und zwar nur an mich. Sie regte sich schon die ganze Zeit auf, seit White abgehauen und in der Nacht verschwunden war. Keiner von uns war bloß im Entferntesten auf die Idee gekommen, ihr nachzulaufen und sich um sie zu kümmern. Naja, ich persönlich hatte diesen Einfall schon gehabt, doch ich war zu feige gewesen, ihn in die Tat umzusetzen, was mir extreme Schuldgefühle bereitete. Wie hatte ich sie alleine lassen können, im (wie sich herausgestellt hatte) gefährlichen Viola City, spät am Abend? Wer wusste, was sich hier herumtrieb und versteckte. Nach dem für meinen Geschmack viel zu knappen Zwischenfall rechnete ich mit so gut wie allem. Und das verursachte in mir mehr als nur Sorge um sie, wesentlich mehr. Belle hatte anscheinend auch nichts Besseres zu tun, als mich anzumotzen. Anstatt sich nach zum Beispiel Black's Befinden zu erkundigen (er machte meiner Meinung nach einen recht bedienten, jedoch unversehrten Eindruck) , schob sie mir die Schuld für White's Verschwinden zu. Dachte sie, dass mich ihre Flucht nicht irritierte? Dass ich so tat, als ginge es mich nichts an? Dann kannte sie mich bedauerlich schlecht.
    "Nein, so läuft das nicht.", antwortete ich ruhig. Bei ihr traute ich mich, Widerworte auszusprechen, immerhin war sie seit Langem eine sehr gute Bekannte. "So einfach kannst du es dir nicht machen. Was ist mit dir? Du bist schließlich ihre beste Freundin." 'Und wahrscheinlich die einzige', fügte ich in Gedanken hinzu. Schade eigentlich. Die anderen Mädchen aus unserem Dorf, in unserem Umfeld hatten keine Ahnung, was für ein tolles Mädchen White war. Vielleicht ein klein wenig aufbrausend und zynisch zu manchen Zeitpunkten, aber dennoch hilfsbereit, selbstbewusst, wenn es nötig war eine gute Zuhörerin und lange nicht so eine Zicke wie Belle. Umwerfend hübsch, nicht zu vergessen. Ich hatte Belle's Änderungsversuche nie verstanden, geschweige denn toleriert. Sie waren unnötig. White war perfekt, auch ohne, dass sie elegante Kleider trug (wenngleich die ihr sicherlich hervorragend stehen würden) , sich tussenhaft benahm und mit ausgestrecktem kleinen Finger ihren Tee trank. Sie wäre nicht mehr sie selbst, nicht weiterhin das Mädchen, welches Nacht für Nacht durch meine Träume schwebte und mir mehr als alles Andere am Herzen lag. Ja, im Grunde war unser Herz nur ein für manche Personen ekelig aussehender Muskel, der uns am Leben erhielt, doch in solchen Dingen durfte selbst ein Naturwissenschaftsfreak, wie ich einer war, von den Tatsachen ins Unvorstellbare abweichen, oder nicht? Wer sagte nämlich schon: Sie liegt mir an der Seele? Wohl kaum jemand, wobei man in diesem Fall erst einmal die Existenz und im Anschluss die Funktion der Seele beweisen müsste, was meines Wissens nach bis jetzt niemand vollbracht hatte. Im Gegensatz dazu war das Herz ein handfester Bestandteil unseres Körpers, außerdem hatte es sich, mir unmöglich nachvollziehbar, zum Symbol für Zuneigung und Liebe entwickelt. Falls es demnach noch ein zweites 'Herz' gab, immateriell und somit in der Lage, feste Materie ohne Schäden zu hinterlassen zu durchdringen, gehörte dieser Teil von mir White und würde für immer ihr gehören. Ob sie meine Gefühle erwiderte oder nicht, ganz egal, wie viele Beziehungen sie auch führen würde und ob es mich fast um den Verstand brachte, sie an der Seite eines anderen Jungen zu sehen und trotzdem lächeln zu müssen, meine Gedanken galten ihr. Ihr, ihren bezaubernden blauen Augen, den vollkommenen Bewegungen, die sie vollführte in jeder erdenklichen Situation, ihrem mich alles ausblenden lassenden Lachen und natürlich ihrer temperamentvollen, feurigen Art. In meiner Vorstellung, obgleich es niemals wahr werden würde, kam der erste Schritt stets von ihr. Die Äußerung, sich ebenfalls in mich verliebt, andere Typen lediglich wegen mir abgelehnt zu haben, endlich mit mir zusammen sein zu wollen nach so viel harter, verschwendeter Zeit. Einfach meinen Charakter zu mögen, bei dem mein Intelligenzquotient eine kleine, weniger wichtige Nebenrolle spielte. Unsere Gesichter, die sich langsam gewillt einander näherten, wie damals im Sommer, als Belle uns unglücklicherweise gestört hatte. Ich hätte sie wirklich erschlagen können an jenem Tag und das nicht aufgrund unseres Streits. White und ich waren uns vorher eher zufällig hin und wieder über den Weg gelaufen in unserem gemeinsamen Heimatdorf, jedoch hatte außer einem freundlichen Lächeln und einem 'Hallo' nie etwas zwischen uns stattgefunden. Gemocht hatte ich sie von Anfang an und ihre Schönheit bemerkt, aber richtig verliebt in sie war ich erst seit der Szene in meinem Garten. "Und wieso fragst du nicht deinen Möchtegernfreund dahinten? Er hat sie gerettet, nicht ich." Gepaart mit diesen Worten zog sich ein brennender Schmerz durch meinen gesamten Körper, obwohl sie in meinem Ermessen entstanden waren. Ich hatte es nicht steuern oder zurückhalten können, ich hatte sie gedacht und laut ausgesprochen. Der Stich fand in meinen Gedanken seinen Anfang, nahm den Weg über meine Kehle, die austrocknete, sich augenblicklich zuschnürte und einen dicken Kloß bildete, kam anschließend zu meinem schlagenden Herzen, wo er einen tiefen Riss hinterließ und lief letztlich in meinen Beinen aus, dessen Muskeln mich noch mehr oder weniger stabil trugen. Ich deutete mit dem Finger auf Black, der mit dem Rücken gegen die Hauswand lehnte, gegen die er White eben zu ihrem eigenen Schutz gedrückt hatte. Das zweite Mal an einem Tag war er ihr Beschützer gewesen, statt meiner Wenigkeit. Irgendwie erwischte er immer den passenden Augenblick, um sie aus einer misslichen Lagen zu befreien. Wieso war ich in dieser Hinsicht so vom Pech verfolgt?
    "Er ist nicht mein Freund...", nuschelte die Blondine kleinlaut. Nein, natürlich nicht. Es merkte ja auch keiner, dass sie ihn sehr mochte und sich immer an seine Fersen heftete. Ihr Blick trübte sich. Vermutlich wünschte sie sich dasselbe wie ich, nämlich mit der jeweiligen Person tauschen zu können, die kurzzeitig die Rolle der Geretteten beziehungsweise des Retters übernommen hatte. Ich ging davon aus, dass Belle an White's Stelle nicht ohne Weiteres geflohen wäre, im Gegenteil, dafür kannte ich Belle. Sie wäre in Tränen ausgebrochen, hätte nach allen Mitteln von ihrer theatralisch (vielleicht in diesem Fall sogar echten) verletzlichen Seite Gebrauch gemacht und sich ihm an den Hals geworfen, unter dem Vorwand, total unter Schock zu stehen und einen Beschützer zu brauchen. Ich sah es vor meinem inneren Auge, wie sie ihn mit verweinten, flehenden Augen ansah, ihre Hände auf seinen Schultern ablegte und ihm ein unendlich bewunderndes Lächeln schenkte. Danach ergab sich alles aus der Situation heraus. Er wollte gerade etwas sagen, um sie zu beruhigen, doch ehe er überhaupt ansetzen konnte, ein Wort seinen Mund passieren zu lassen, versiegelte sie seine Lippen mit einem Kuss, den er im Nachhhinein alles Andere als ablehnte. Ihre Methoden, so wusste ich, erzielten im Grunde immer ihre gewünschte Wirkung, Fehlerwahrscheinlichkeit nahe null Prozent. "Außerdem trägt er keine Schuld. Wäre Black nicht gewesen, dann würde White wahrscheinlich gar nicht mehr leben! Hast du daran mal gedacht?" Und ob ich das hatte. Die Vorstellung, sie zu verlieren, bereitete mir mehr Kopfzerbrechen als sonst irgendetwas. Nie wieder in den Genuss ihrer Anwesenheit kommen zu dürfen, ihre Stimme und ihre frechen, meist nicht böse gemeinten Kommentare vermissen zu müssen - ich hielte es nicht aus. Es würde den letzten Funken Lebenswillen in mir auslöschen, mich innerlich bis zur Erschöpfung zermürben. Klar, ich hatte noch Belle und gegebenenfalls Black, nur könnten sie die Braunhaarige niemals ersetzen, nicht annähernd. White war einzigartig. Deswegen war ich Black unsagbar dankbar, auch wenn ich ihn gleichzeitig beneidete, stets zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Er hatte verhindert, dass ich die wichtigste Person in meinem Leben verloren hatte.
    Automatisch schweifte mein Blick zu diesem uns ständig beschützenden Individuum. Sein Körper wurde nach wie vor von der Wand gestützt, die zu dem äußerst gefährlichen Haus gehörte. Wenige Zentimeter trennten ihn von dem möglicherweise geisteskranken Eigentümer, welcher ohne Vorwand fremde, zudem unschuldige Leute angriff. Okay, White hatte es gewissermaßen provoziert, doch gleich so über zu reagieren... Unser neuster Freund verweilte an Ort und Stelle, die Arme vor der Brust verschränkt und starrte Löcher in den Boden. Einzelne Haarsträhnen verdeckten teilweise sein Gesicht, nichtsdestotrotz erkannte ich die Nachdenklichkeit, die darin lag. Es ergab keinen Sinn, das hatte sicher auch er feststellen müssen und es passte ihm ganz und gar nicht in den Kram. Belle hatte in der Zwischenzeit noch so einiges an Vorwürfen geäußert, ich hatte sie nur mit halbem Ohr zur Kenntnis genommen. Solange, bis ein bestimmter Name schrillen Tones aus ihrem Geplapper herausstach. "White!"
    Zu meinem Bedauern wandte Black seinen Kopf sofort in dieselbe Richtung wie Belle, das Letzte, was ich von ihm registrierte, ehe ich der braunhaarigen Trainerin meine ungeteilte Aufmerksamkeit zukommen ließ. Bei ihrem Anblick fiel mir mehr als ein Stein vom Herzen. Es war, als wäre jegliche Angst und Besorgnis um sie, die auf meinen Schultern gelagert hatte, von mir genommen worden wäre. Ein zurückhaltendes Lächeln legte sich auf meine Lippen. Belle stürzte auf ihre wehrlose Freundin zu und schloss sie in einer festen Umarmung ein. Wenn sie es wollte, konnte sie unfassbare Kraft aufbringen. "Wo warst du? Wieso bist du weggelaufen? Ich hab mir solche Sorgen gemacht!" Black und mich erwähnte sie wieder einmal nicht, typisch. Obwohl ich ja auch nicht wusste, ob er sich den Kopf über White zerbrochen hatte. Es hatte den Anschein, sicher war ich mir jedoch nicht. Warum verhielt er sich dann jetzt, wo sie zurück war, so teilnahmslos? Unmöglich war ihm das egal. Was mich sogleich ins Grübeln brachte. Belle gegenüber hielt er sich seit dem Gespräch mit Professor Lind sehr im Hintergrund, er verbrachte nicht mehr so viel Zeit in ihrer Nähe oder bei Gesprächen mit ihr. Stattdessen ging er seinen eigenen Weg. Zwar reiste er mit uns, aber er redete kaum, wanderte allein und trug dabei sein Schicksal, in dem Fall sein ganz persönliches Päckchen, für sich. Er belästigte andere nicht mit seinen Problemen. Hatte er Angst, die Blondine zu verletzen? Ihr falsche Eindrücke zu vermitteln? Anscheinend mochte er sie im Endeffekt doch nicht so sehr, wie es zuerst den Eindruck gemacht hatte. Theoretisch - nein, auch praktisch ein Problem. Black, Faktor x, verhielt sich nicht äquivalent (gleich) zu Belle, Faktor y. An Stelle dessen näherte sich x dem bisher ausgeschlossenen Wert z an, White. Letztere Variable war mittels keinem Verfahren der Welt zu ermitteln, höchstens wäre sie ein unendlicher Wert, genauer vermochte ich es nicht festzulegen. Der Knackpunkt dabei jedoch war x, also Black. Seine Stellung nahm zu. Er wurde zu einer potenziellen Gefahr in dem Verhältnis zwischen mir und White. Jenes Unendlich versuchte gerade, sich aus dem Griff ihrer Freundin zu lösen.
    "Ist ja gut.", stöhnte die Blauäugige. "Ich... musste das erst einmal verarbeiten. Und hast du vergessen? Du bist letzte Nacht auch ohne ein Wort verschwunden." Belle löste sich allmählich von ihr, woraufhin die beinahe Erdrückte ein eher gequältes Lachen von sich gab. "Wir sind quitt."
    "White, ich - "
    "Aber was ist überhaupt mit dir? Du siehst so fertig aus, das liegt doch bestimmt nicht an dem, was vorhin passiert ist." Es freute mich ungemein, dass es White trotz dieses schrecklichen Erlebnisses recht gut zu gehen schien, trotz allem wunderte es mich ein wenig. Sie war um Haaresbreite dem Tod entkommen und dennoch so neutral dem gegenüber aufgelegt? In so kurzer Zeit schaffte es keine Person auf Erden, sich wieder zu beruhigen und sich von dem Schock zu erholen, nicht einmal sie. Was war ihr während ihrer Abwesenheit widerfahren?
    "Ach, nichts. Ich hab nur fürchterliche Kopfschmerzen.." Aus den Augenwinkeln heraus sah ich, wie Black's Kopf ruckartig hochschnellte. Er löste sich von der Hauswand, hastete auf sie zu, packte sie bei den Schultern und schaute ihr tief in die Augen.
    "Seit wann? Sag mir, seit wann du diese Kopfschmerzen hast!", forderte er sie auf. Völlig perplex von seinem plötzlichen Interesse an ihrem Gesundheitszustand brachte Belle kein vernünftiges Wort heraus. Sie erwiderte seinen Blick mit weit aufgerissenen Augen, ein leichter Rotschleier zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab. Naja, er musste schon etwas stärker sein, wenn ich ihn bei dem schwachen Licht hier als leicht einstufte.
    "I-ich glaube, seit wir h-hier angekommen s-sind, bei d-d-dem Haus da..."
    "Und als wir dem Hundemon gegenüber standen, da auch?" Er konzentrierte sich voll und ganz auf sie, seine Haltung sowie seine Worte waren exklusiv der Blondine gewidmet. Feuer brannte in seinen Seelenspiegeln, bis tief in sein Gehirn hinein. Es wirkte, als wären White und ich Außenstehende eines geheimen Bündnisses. Am Rande entdeckte ich, wie White den beiden einen seltsamen Gesichtsausdruck schenkte, den ich in keinerlei Weise zu deuten wusste. Nach nicht allzu langer Zeit schweifte ihr Blick jedoch immer mehr in eine Richtung ab - sie suchte den Augenkontakt zu Black, der sie gar nicht wahrnahm. Als wäre das nicht schlimm genug für mich, so legte sich dabei eine Art Schatten des Wehmuts über ihr Gesicht und ihre gänzliche Ausstrahlung. In solch einer Lebenslage hatte sie noch nie zuvor gesteckt. Sie stand in seiner Schuld, das hieß, sie musste sich wohl oder übel einmal dazu zwingen, nett zu ihm zu sein oder eine Geste der Freundschaft für ihn zu vollbringen. Ich kannte sie genau, deshalb wusste ich, dass ihr diese Dinge nicht lagen. Normalerweise war es nämlich andersherum: Die Leute waren ihr etwas schuldig, nicht sie den anderen.
    "J-ja, glaube schon..." Plötzlich legte sich in meinem Kopf ein Schalter um, bezüglich Belle und den Pokemon. White hatte kurzfristig und sicher nicht freiwillig den zweiten Platz in meinen Gedanken eingenommen, aber nur aufgrund des aktuellen Konflikts, dessen Lösung ich glaubte gefunden zu haben. Das war es. Hätte Belle nicht von ihrem pochenden Schmerz berichtet, wären wir vermutlich nie darauf gekommen. Es passte. Black's Fragen hatten einen bestimmten Zweck verfolgt. Dass ich da nicht früher drauf gekommen war, wieder einmal hatte ich das Offensichtliche übersehen.
    "Du meinst also, ihre Kopfschmerzen - "
    " - haben mit den veränderten Pokemon zu tun!", beendete er meine Hypothese, beinahe lachend. Er war nicht bloß merklich zufrieden mit sich selbst, sondern ebenfalls mit der Blondinen. Diese massierte sich mit je zwei Fingern ihre Schläfen.
    "Und das soll jetzt jedes Mal so sein? Oh Mann...", ächzte sie. Endlich meldete sich auch White erneut zu Wort. Es ließen sich keine Rückstände des vorherigen Missmutes mehr nachweisen. Ihre kräftige Stimme erhielt natürlich meine vollste Aufmerksamkeit.
    "Schön, dass das geklärt wäre. In dieser Wohnung - ", sie zeigte auf besagtes Haus, " - gibt es ein aggressives Pokemon, so weit, so gut. Leider bleibt noch immer offen, wie wir an es herankommen. Wir können ja schlecht da einbrechen." Ihr durchaus berechtigter Einwand wurde unverzüglich von Black entkräftet. Ein offerierendes Lächeln zog sich über seine Lippen und sein auffordernder Blick sagte mehr, als tausend Worte.

    "僕の命令は絶対."
    "My orders are absolute."

    赤司・征十郎 ~

    Einmal editiert, zuletzt von Wielie ()

  • Oh ich bin mal Erste ;D


    Ein Weihnachtsgeschenk, wie nett :D Da mach' ich dir doch gleich auch ein kleines in Form eines Kommentars.


    Glück im Unglück
    Ein tolles Kapitel. Eigentlich hatte ich gar keine Zeit, es zu lesen, aber dein Schreibstil hat mich so gefesselt, ich konnte nicht loslassen. Eine Stelle hat sich mir besonders ins Gehirn gebrannt. Kurz bevor White von Black gerettet wird & wegläuft. Wo sie beschreibt, wie das Feuer sie geradezu verschlingt. Die Stelle... ich kann's nicht beschreiben. So gefühlvoll, dass man fast selber die Hitze des Feuers fühlen konnte. & wie bschreiben wurde, wie die einzelne Träne White's Augen verlassen hat. Woah *_*
    Die Stelle mit den Schatten fand ich auch sehr gelungen, das war echt fesselnd :D


    Nützliche Schmerzen
    Waah, das war wieder so schön. Ich find' deine Gefühlsbeschreibungen ...fantastisch. Kann mich nur immer wiederholen, das fühlt sich an, als wären die Gefühle des Charakters ein offenes Buch, aus dem jeder zu lesen vermag.
    Als Black Belle nach ihren Kopfschmerzen ausquetscht, musste ich direkt lächeln. Das kenn' ich nur zu gut, irgendwer fordert nach Informationen, man ist aber zu perplex um was zu sagen :D Wieder mal toll beschrieben.
    Cherens Flashback finde ich auch toll, besonders als er so detailliert erzählt, wie er sich in White verliebt hat. Habe noch klitzekleine Rechtschreibfehler gefunden, die aber nicht nennenswert sind. Ein Hoch auf deine Rechtschreibung & Grammatik!^^ Hachja, ich schummer hier so vor mich hin, dein Kapitel hat mich seltsam beflügelt :P


    Freue mich schon auf's nächste Kapitel.


    Hab dich sehr lieb <33

  • Ach, schon wieder nicht Erste...
    Ein Weihnachtsgeschenk, wie lieb von dir x3


    Nützliche Schmerzen:
    Ich hatte mich voll über den Kapitel Namen gewundert, aber das hatte sich ja gegen Ende geklärt^^ Ich finde es immer irgendwie faszinierend, wenn du aus Cherens Sicht schreibst, wie er immer ins wissenschaftliche abschweift... Und wie er seine drei Begleiter in eine Gleichung packt, x, y und z, schon cool und White ist ein unendlicher Faktor, irgendwie süß :blush:
    aber als er so Schuldgefühle hatte, weil White verschwunden war und er sie nicht aufgehalten hat, da wollte ich ihn am liebsten in den Arm nehmen und ihm sagen dass es nicht seine Schuld war, wie du die Gefühle immer beschreibst... hach, einfach toll^^
    Ich frage mich, worüber Black nachgedacht hatte, für mich gibt es da ja zwei Möglichkeiten: Erstens, es war wegen White, sie hatte ja unerwarteter Weise Gefühle gezeigt, also damit meine ich die Tatsache, dass sie geweint hat und zweitens, dass er sich schon die ganze Zeit Gedanken um das veränderte Pokemon gemacht hat... Mir wäre ersteres ja lieber, aber ich denke, dass es Möglichkeit zwei war... *seufz*
    Aber ich hab einen Fehler gefunden, aber eigentlich auch nur durch Zufall, als ich mir das Kapitel ein zweites Mal durchgelesen hab...

    Zitat von Wielie

    Sein Körprt wurde nach wie vor von der Wand gestützt, die zu dem äußerst gefährlichen Haus gehörte.Das "t" muss weg udn vor das "r" gehört noch ein "e", dann ist es richtig^^


    So, jetzt bin ich auch wieder fertig...
    Ich freu mich schon auf das nächste Kapitel^^