Last saviour

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • Trotz das ich mir (wieder mal) so viel Zeit gelassen hab‘, bin ich immer noch Zweite.
    Was ich eigentlich gar nicht verstehen kann, aber naja, egal.
    Ja, du bist fies, dafür machst du aber ein Kap aus Whites und Blacks Sicht- :thumbup:
    Du folterst die arme White aber richtig, was? (Immo geschieht es ihr aber fast recht)
    Eigentlich hat Belle doch recht, so ein Gesellschaftsabend ist doch was schönes, vor allem wenn man eine so an Gemeinschaften interessierte Person wie White dabei hat, die sich ja sichtlich darüber freut so viel mit denen unternehmen zu können *Anders ausgedrückt, zumindest XD*
    Belle scheint sowieso nur in sehr seltenen Momenten zu verstehen, dass sie nervt.
    Dafür hat die Gruppe ja aber Cheren, so als Balance was das Reden angeht.
    Das jetzt alle gemeinsam rumziehen, verdient White aber auch, wenn sie doch einfach so ungerechter –und unverdienter- weise auf Black sauer ist *pfeif* :D
    Eigentlich kann sie froh sein, diese Leute wollen sie kennenlernen, soll sie sich doch mal freuen XD
    Deine Beschreibung der Gegend am Anfang von Blacks Sicht erinnert mich echt an Las Vegas :D
    Wahrlich unglaublich, dass sich Drew neben Black setzt, und dann auch noch angeblich White verloren hat. Etwas das angeklebt ist, kann man nicht so leicht verlieren ;)
    Ich muss Black zustimmen, Drews Sichtweise vom Umgang mit Mädels ist gewöhnungsbedürftig.
    Nach diesem Ausblick auf Drews Verhalten gegenüber allen,
    plagen Black also tatsächlich Gewissensbisse- wobei er eigentlich nur dasselbe mit ihr gemacht hat, wie sie immer wieder mit Belle, Black und Cheren.
    Zum Ende des Kapitels hatte Blacks ‚Verfallenheit‘ gegenüber White also doch noch etwas gutes.
    Man muss ihm aber lassen, dass er es sich traut hinterher zu gehen,
    wer weis schon wohin White gebracht wird?
    Ich fand‘ deine Beschreibungen in dem Kapitel wieder gut, trotzdem viel es mir etwas schwer, die langen Beschreibungen zu lesen, und dir in manchen Sätzen zu folgen – könnte auch an meiner eigenen Verplantheit liegen. Aber ich liebe deine Beschreibungen, und ohne sie wäre es nicht mehr dein Stil und auch nicht mehr so realistisch.
    Rechtschreib- und Grammatikfehler hab ich jetzt keine gesehen/gelesen ;)
    Naja, ich hoffe – auch wenn White nicht mein Liebling ist- dass, was auch immer passiert, sie es weitestgehend unbeschadet – oder vollständig- übersteht
    Wir werden ja erfahren, was es diesmal auf sie abgesehen hat ;)
    Ich freue mich aufs nächste Kap und hoffe, dass ich da wieder anwesender bin ;)
    Bis zum nächsten Mal :thumbsup:
    (Mensch, hab' ichs heute wieder mit den Smileys :pika: )

  • Meh, jetzt ist doch wieder fast nen ganzer Monat vergangen, nur weil ich zu faul war, meine Seiten da abzutippen ^^ Dieses Ma geht es etwas "romantischer" zu, wenn ich das so ankündigen darf (also ganz nach deinem Geschmack, Ninchen ;P ) , allerdings fiel es mir etwas schwerer, dies lang aufrecht zu erhalten, da ich andernfalls zu viel verraten hätte D= Ja, wenn es am schönsten ist, sollte man aufhören...
    Im Übrigen ist hier von einem gewissen Buch die Rede, dessen Inhalt Black wiedergibt. Diesen Roman gibt es wirklich, ich habe das Buch mehrere Male gelesen, weshalb ich lediglich eine Textpassage mit anderen Worten zusammengefasst habe. Die Idee liegt dementsprechend nicht bei mir ;> Und nun viel Spaß mit Kapitel 18 ;3



    Infantile Illusionen


    (Black)
    Mittagliche Sonnengeschenke drangen durch die gläserne Öffnung am Rande des Raumes, den ich bereits die Nacht über bewohnte. Schwach aufgeklappt erlaubte die farblose Barriere es sachten Luftströmungen, das Zimmer zu erfrischen, das ausgeatmete Gas abzulösen, langsam und gemächlich, dennoch bemerkbar. Die angehaucht blauen Vorhänge, deren Aufgabe darin bestand, einen Großteil der sich täglich bildenden Wärme abzuwehren, tanzten unter den Berührungen der sanften Brisen, wanden sich in keinem identifizierbaren Muster, bauschten sich auf, gleich stürmischer Wellen, und verfielen im nächsten Augenblick zurück in distanzvolle, gar hochachtende Ruhe. Ich betrachtete den Wandschrank zu meiner schrägen Linken, er bot in seinem Innenraum garantiert viel Platz für allerlei Kleidung, Schuhe und Hüte, für Belle kennzeichnete er ein kleines Paradies, sei er nun schon vorher gefüllt oder müsste diesen Nutzen mit Hilfe der Blondinen erfahren, in jedem Fall betrüge es ein recht schwieriges Unterfangen, der Instanz so den Rücken zu kehren, wie wir sie vorgefunden hatten: Ohne unnötig viel Gepäck. Einmal in den Händen gäbe unsere Kaufkönigin sicher nichts widerstandslos zurück, davor fände zunächst ein Kampf um jedes noch so kleine Utensil statt, und sofern es ihre größte Leidenschaft beinhaltete, entwickelte die Koordinatorin einen schier unzerbrechlichen Ehrgeiz.
    Hinter der Kante des lackierten, mit Schiebetüren versehenen, dunklen Schrankes, in solch einem kleinen Raum praktisch, versteckte sich eine das Bad abtrennende Tür, ebenfalls hölzern, aber stachen bei ihr die im Gegensatz zur Grundierung deutlich intensiveren Maserungen besser hervor. Mal zogen sie sich in Kreisen, dann verwoben sie sich ineinander zu einem Knäuel, zeichneten Schlangenlinien auf ihrer Fläche, im Prinzip existierte dort keine wirkliche Ordnung. Der Geruch abgestandener Medikamente lag in der Luft, er verschmolz mit dem Duft bereits länger vorhandener Möbel und Teppichstoffes, es entstand eine Komponente, die man meist bei älteren Leuten antraf.
    Ein kleines Stück weißer Wand schob sich zwischen Badezimmertür und ein relativ großes, quadratisches Fenster, es folgte erneut blankes Gemäuer, darauf wiederum eine Ecke, mittels einer noch wachsenden, grünen Palme verschönert, um wenigstens ein bisschen Grün präsentieren zu können. Beiseiten der nimmerblühenden Pflanze hatte man einen rechteckigen Tisch platziert, bestehend natürlich aus Holz, als Arbeits- oder Essmöglichkeit, im Einklang mit zwei Stühlen - und endlich zeigte sich das Domizil der schlafenden Unschuld. In gleichmäßigen Zügen hob und senkte sich die azure Bettdecke, die ihren hoffentlich inzwischen wieder kräftigeren Körper bis ungefähr zum Halsansatz verhüllte, alles unterhalb davon lag im Verborgenen. Ihre brünetten Locken verteilten sich weitläufig über das ihres Kopfes wegen eingedrückte Kissen, hin und wieder zuckten ihre geschlossenen Lider, als gelänge es ihr kaum, ihren eigenen Traum zu bewältigen, das zu verarbeiten, womit man sie konfrontierte, ob unfassbar Gutes oder unaussprechlich Schreckliches. Ich wünschte ihr natürlich Ersteres, nach den jüngsten Ereignissen verdiente sie ihre Ruhe mehr als redlich. Man merkte es ihr nicht einmal an, die Gefahr, die sie unwissend hatte ertragen müssen; das Risiko, mit dem sie ständig ihr bedrohliches Spiel trieb, hatte die Rollen getauscht, hatte sie leichtfertig gehändelt, wie eine simple Roulettekugel. Gerecht? In meinen Augen teilweise, doch nicht auf einem derart harten, irreversiblen Level, in dem man ihr keine Möglichkeit der eigenständigen Beeinflussung einräumte, sie nach ihrer Bestrafung völlig allein ließ mit einem im weiteren Verlauf verdorbenen Dasein. Sie schlief so friedlich, so rein, als sei nie etwas vorgefallen, als hätte die letzte Nacht wie jede andere geendet... In mir keimte das Bedürfnis, sie nach diesem Zustand zu fragen, in Erfahrung zu bringen, als was solch eine Empfindung sich definierte; wie es sich anfühlte, in Unkenntnis bezüglich eines Erlebnisses zu verweilen, sein Denken nicht mit Fakten belasten zu müssen, das Wichtigste und zugleich Erschreckendste nur von anderen zu hören; zu leben, als sei es den Erinnerungen zufolge kurzfristig nicht das eigene Ich gewesen, das gehandelt, überlegt, gesehen hatte. Mir gefiel die Vorstellung, Aspekte nicht berücksichtigen zu müssen, nicht in der Lage dazu zu sein. Ebenso sagte mir zu, es in Vergessenheit geraten zu lassen und weiterhin ein unbeschwertes Dasein zu fristen. In meiner Fantasie gestaltete es sich so unglaublich befreiend, bezüglich fast nichts Bescheid zu wissen, es nähme sämtliche Last von mir, die mich erstickte und ohne die ich trotzdem nicht zu leben vermochte, da sie meine Existenz von Beginn an begleitet hatte. Ihr Fehlen prognostizierte tiefere Wunden, schmerzhafte Schnitte, Qualen, bis zum voranschreitenden inneren Tod.
    Meine keinesfalls abänderbare Situation erinnerte mich an ein Buch, dessen Inhalt mir vor einigen Jahren zuteil geworden war. Als Beispiel nannte der Autor eine in der Tiefe existierende Kreatur, die man wider Willen an die Oberfläche holte. All die Jahre hatte sie unter Druck verbracht, in Druck, mit ihm, ohne überhaupt von der Sonne zu ahnen, den anderen Geschöpfen der Erde, von Himmel, von Wolken, von Menschen. Ihre Spezies war an die submarinischen Verhältnisse angepasst, nicht mehr imstande, andere Naturbedingungen zu akzeptieren. Und jenes Geschöpf beraubte man seiner Welt, fing sie, zerrte sie in eine andere, ohne auf sie einwirkenden Zwang - sie würde explodieren, umstandslos sterben, da sie nichts mehr zusammenpresste, sie würde ihrer eigenen Ausdehnung erliegen, ihrem eigenen Leibe.
    Entledigte man nun mich meiner Bürden, was geschah mir folglich? Mich ereilte wahrscheinlich dasselbe Schicksal, bloß war der feine Unterschied, dass mein Druck aus Aufgaben bestand, Dingen, die es zu beschützen, beachten, zu erledigen galt, auf welche Art und Weise auch immer. Fehlte beschriebener Lebensinhalt, diese Daseinsberechtigung, dann... und doch schien es, als bildete sich gerade eine neue Begebenheit, die trotz vermeintlich nicht vorhandener Befehle einen Ausgleich erzeugte; etwas, mit dem man, sofern es nicht auf Einseitigkeit baute, die gesamte Erde sein Eigen nannte; etwas, ohne das der Wille brach; etwas, das, sobald erloschen, nach missenden Zwängen mein Aus besiegelte.
    Die ruhende Gestalt im vor mir befindlichen, wolkenähnlichen Reich rührte sich, brach die bislang herrschende Stille, äußerte grummelnde, verschlafene Laute und setzte sich auf, die fluffige Bettdecke rauschte dabei. Mit verstärkten Fingerbewegungen massierte die Braunhaarige ihre Schläfen, blinzelte einige Male, bevor sie ihre Augen vollkommen öffnete, blickte sich verschlafen im Raum um und erschrak, als sie mich bemerkte.
    "Was machst du hier?", fragte sie, ein allzu skeptischer Unterton prägnierte den Klang ihrer Stimme. Dies zeugte schon eher von ihrem widerspenstigen, rebellischen Charakter, am gestrigen Abend hatte dieser gänzlich abwesend gewirkt, schien für mehrere Stunden entschwunden zu sein. Überrascht wanderten die Seelenspiegel des Mädchens an sich herab. "Und wieso trage ich noch mein Kleid?"
    "Ich habe dich hierher getragen, nachdem du auf der Feier... " Es fiel mir deutlich schwerer, es auszusprechen, als erwartet. " ... das Bewusstsein verloren hattest." White stutzte daraufhin, hatte sie doch Worte der Verleugnung in meine Pause einwerfen wollen, ihre Finger umklammerten den Saum des wärmenden Stofffetzens. Aus Angst, gar Furcht davor, was ich ihr als nächstes berichtete? Ich vernahm ein schwaches Zittern ihrer Hände, eine Gänsehaut kroch ihre Arme entlang, während sie in eine geradere Sitzposition rückte, sich an die Wand, sowie das Kopfende ihres Bettes lehnte. Ein Ausdruck der Verunsicherung eroberte ihr zartes Anlitz, ein Hauch der Scham gesellte sich dazu.
    "Wieso?" Sämtliche Zweifel meiner Wenigkeit verflogen, ihre Selbstsicherheit hatte Neugier und Besorgnis das Feld geräumt.
    "Erinnerst du dich an den rothaarigen Kellner?" Sie nickte behutsam.
    "Schwach... der Typ hat mich, glaube ich, den ganzen Abend lang belagert. Was ich auch tat, er wollte nicht verschwinden..."
    "Naja... Er muss dir etwas in dein Getränk gemischt haben, als Barmann bieten sich einem viele Gelegenheiten. Du standest dort an der Wand, mit ihm im Schlepptau. Nach recht kurzer Zeit gerietest du ins Wanken, er stützte dich, begleitete dich in ein abgelegeneres Zimmer und wollte dich... er wollte mit dir..." Ich hoffte so sehr, dass sie es ohne zusätzliche Ausführungen, ohne genauere Details begriff, denn das wollte ich ihr wahrlich ersparen. Ich hatte sie zwar davor bewahrt, doch erwies es sich für mich als ebenso schlimm, darüber zu reden, allein an potenzielle Folgen und Konsequenzen zu denken, wäre ich nicht gewesen. Den Salatmonarchen hätte es sowieso nicht gekümmert, was aus White geworden wäre, dazu schlich er sich zu gern in fremde Gewässer. Belle war zu sehr in ihr eigenes Vergnügen versunken gewesen und Cheren, der Möchtegernheld, dies hätte gegebenenfalls seine Chance sein können, sich in ihrer Gegenwart zu bewähren, allerdings war er wohl nie da, wenn man ihn brauchte. "White, es tut mir Leid, hätte ich es früher bemerkt, dann - "
    Sie erhob ihre Hand, ich sollte aufhören, mich zu entschuldigen, generell etwas zu entgegnen. Bestürzt wandte sie sich von mir ab, ihre mittlerweile trüben Saphire fokussierten irgendetwas auf dem blauen, stoffbedeckten Boden, wenn nicht sogar diesen selbst, ihre zuvor so gefasste, scheinbar stabile Maske zerfiel in sich.
    "Schon wieder.", wisperte sie. Meine Stirn runzelte sich, ehe sie den Rest ihres Satzes ergänzte. "Wieder einmal musste ich ungewollt deine Hilfe beanspruchen. Von dir, Black, den ich im Prinzip verachte, zu erniedrigen versuche, dem ich nicht traue, nicht trauen darf..."
    "Wie nett.", scherzte ich, mir entwich ein gekünsteltes Kichern, ihr ebenfalls, und über ihre blassen Lippen huschte ein Lächeln. Vermutlich ein Akt der Überforderung. Menschen lachten oft aus diesem Grunde, weil eine Angelegenheit sie an ihre Grenzen beförderte, mehr abverlangte, als eine Person in der Lage war zu bewerkstelligen. Lachen aus Nervosität, andere, auch Kontrahenten, nähmen Notiz von ihrer angeblichen Unfähigkeit.
    "Wieso machst du es mir nur so schwer, Black?" Sie seufzte, ihr Lächeln aufrecht erhaltend. Spätestens jetzt brachte sie mich sehr ins Grübeln. Ihre Äußerungen, welchen Hintergrund verbargen sie? Klar, Whites Sympathie zu mir begrenzte sich auf ein recht niedriges Maß, jedoch beschrieb sie mich als Todfeind, als dürfe sie mich keinesfalls mehr mögen, da ansonsten jemand erheblichen Schaden erlitte, vielleicht sie selbst. "Das alles bereitet mir solche Kopfschmerzen..." Augenblicklich entflammte in mir ein Einfall, eine Möglichkeit, ihr immerhin dabei ein wenig unter die Arme zu greifen, ihr zu helfen, prächtige Flügel zu entfalten und den momentanen Sorgen zu entfliehen. Noch nie zuvor hatte ich eine Tat gleich jener vollführt, nichts hatte mich je dazu bewogen und ehrlich gesagt besaß ich nicht den blassesten Schimmer, ob es überhaupt funktionierte. Lediglich mein Gefühl versicherte mir, es sei der richtige Weg, nebenbei der einzige, der sich mir eröffnete, eine Kraft in meinem Inneren, die ich mit keinem Wort erklären, geschweige denn begreifen konnte. Sie war auf einmal einfach da. Ich schätzte es auf eine Eigenschaft meiner Silberkette, hatte mich doch früher weder dergleicher Drang bezwungen, noch hatte ich sonst eine besondere Gabe in mir empfunden. Fließend glitt ich von meinem neben Whites Bett befindlichen Stuhl an ihre Seite, positionierte mich sitzend auf ihrer weichen Matratze. Sie ergab sich etwas unter meinem zusätzlichen Gewicht, weshalb wir uns nun in schwacher Schräglage aufhielten. Die Braunhaarige musterte mich abwehrend, als wolle sie mir lautstark und verblümt an den Kopf werfen, was zur Hölle ich vorhabe, ich sie gefälligst in Ruhe lassen solle, allerdings verharrte sie in stetigem Augenkontakt mit mir, stumm, die einzige Ausnahme bildeten die Muskeln abseits ihrer Ellbogen, die unhörbar schrien, indem sie sich infolge des nahenden Unbekannten verkrampften. Höchst vorsichtig erhob ich meine Hände, führte sie zu Whites Schläfen und legte dort meine Fingerkuppen ab. Ihr Haaransatz fühlte sich weich an, so luftig, wie ihre restliche Pracht schien.
    "Black, was...?"
    "Vertrau mir. Vielleicht das erste und letzte Mal während unserer gemeinsamen Zeit, aber glaube mir, es wird dir danach besser gehen." Sie unterließ jedes weitere Wort ihrer unverbesserlichen Sturheit, es wunderte mich, ich hatte mit mehr von meiner Seite aus zu leistenden Überzeugungsarbeit gerechnet. "Schließe deine Augen und lass mich deine unnützen Gedanken entfernen. Ich werde mir keine deiner Fantasien anschauen, von der du es nicht möchtest. Stelle dir in dem Fall eine Tür vor und verschließe sie vor mir, verstanden? Offene Pforten jedoch durchschreite ich in der Gewissheit, es zu dürfen." Ihr Kopf schwenkte in meinem Griff auf und ab, die Spiegel meiner Seele versteckten sich, ich begann.
    Die Kraft in mir bemächtigte sich der Kontrolle, sie drang in ihren aufgewühlten Geist, in die zunächst obersten Ansätze ihres Unterbewusstseins ein, enttarnte böses, schädliches Denken, in eine schwarze Aura getaucht, und zauberte sie in vorübergehenden Tiefschlaf, stahl solchen Vernunftabspaltungen ihre negative Energie. Reges Murmeln ertönte um mich herum, unverständliche, ineinander gewürfelte Sätze, die so keinen Sinn machten, Ausrufe des Erstaunens, des Schocks, der Freude paarten sich mit ihnen, missbilligend registrierte ich hier und da Grünschädels Namen, den von Cheren, von Belle... Zu erledigende Angelegenheiten wurden wiederholt, Wichtiges lauter geschrien, in den Vordergrund gerückt, es herrschte die reinste Gedankenphilharmonie. Ihr inneres Ich glich für mich einer unendlichen Anzahl lichtloser, verzweigter Korridore, Flure, die sich teilten und teilten in zunehmend mehr Gabelungen, in jeder von ihnen aberhunderte an strahlend hellen Türen, manchmal verschlossen, manchmal offenbarend. Durchquerte man eine nicht verschlossene, errichtete sich meist eine kleine Erinnerung und dahinter, man ahnte es, weitere Flure, sowie Türen. Sackgassen existierten hier nicht, irgendwie kam man immer voran. Da passierte ich einen Wintermoment, White saß vor einem im heimischen Kamin prasselnden Feuer, allein in einem riesigen Wohnzimmer, während draußen ein eisiger Schneesturm tobte. Eine Tasse heißen Kakaos hielt sie in ihren zierlichen Händen von möglicherweise vier oder fünf Jahren, ihr bebender Körper in eine Fleecedecke eingekuschelt. Die Denkinhalte kreisten um ihren geliebten Vater, der sich aktuell auf dem Heimweg von der Arbeit befinden sollte und den sie um nichts in der Welt verlieren wollte. Still betrachtete das kleine Mädchen die abstrakten, raschelnden Flammen, die Hoffnung, ihren Vater wohlbehalten wiederzusehen, schwanden mit jeder Sekunde.
    Ich fühlte, dass das Gesicht der Trainerin sich leidend verformte, also beließ ich es dabei, stocherte nicht weiter darin herum. Je tiefer ich in ihre Seele gelangte, desto verworrener gestaltete sich alles. Mehr und mehr Wege verschlossen sich, verwehrten mir den Zutritt, sodass man mir die Sache stetig erschwerte, wohl eher unbeabsichtigt.
    "Black, du... wieso hast du nie jemandem erzählt, wie einsam du bist? Vernachlässigt von allen, am Boden, traurig, so lange..." Schlagartig löste ich unsere Verbindung auf, die Korridore verloren sich in nebeligen Rückständen, die Realität manifestierte sich wieder um mich herum. Ich riss meine Augen auf, erblickte am Rande die wehenden Gardinen, Sonnenlicht, die blauäugige White, hinter ihr die triste, jedoch intensiv leuchtende Weißfläche. Von ihren Pupillen gefesselt erwiderte ich ihre Geste, es war, als schaute sie geradezu ungewollt in mich hinein, sie wollte es nicht, konnte es aber ebenso wenig von sich aus beenden. Mein Puls beschleunigte sich, je länger wir so verweilten, kein einziges Wort sagten. "Es tut mir so unendlich Leid."
    "Wie hast du - ?"
    "Eine Tür lässt sich immer in zwei Richtungen beschreiten." Wirklich, ich hätte sie liebend gern gefragt, was exakt sie damit meinte, doch beschlich mich die Ahnung ihrer gleichsamen Unwissenheit das hier betreffend. Sie hatte es irgendwie geschafft, den Pfad in mein Inneres zu identifizieren und eben diesen... ja, sie hatte? Mich verletzt oder in die Knie gezwungen keineswegs, hatte nicht mit Absicht geforscht, in meinen schlechten Erinnerungen gegraben, ganz im Gegenteil, es schien sich um ein Versehen zu handeln. Ein Versehen, welches ich nicht einmal annähernd bemerkt hatte, die Kehrseite meiner Fähigkeit? Dem von mir zu Helfenden Einsichten in meine Psyche zu... Ich hatte vor ihr keine einzige Tür verschlossen, da ich nicht von dem vorherrschenden Sachverhalt ausgegangen war, ihn nicht ermessen hatte, ein so folgenschwerer Fehler meines Verstandes, dem es erneut nicht gelungen war, den Fehlerquotienten auf null zu reduzieren. Was hatte sie alles über mich erfahren?
    Plötzlich ergriffen warme Hände die meine, umschlossen fest, man durfte es wohl als Trost spendend bezeichnen, meine Finger, sowie Teile meines Handgelenkes. Zärtlich streichelten ihre Fingerspitzen meine Haut, was mich dabei am wenigsten störte, war das anfängliche Kratzen ihres goldenen Armbandes in Form eines geschlängelten Wesens, wie ich erkannte. Mein vorher zu gedankenverlorener Blick klärte sich, kehrte in das Hier und Jetzt zurück, ins Pokemon-Center, zu White. Ich musterte abwechselnd ihr so mitfühlendes Anlitz, für dessen längere Dauer ich hohe Preise zu zahlen bereit gewesen wäre, auch Ansichten meines Geistes, weil so rar, und die Geste, die sie mir anpries. Verstehen tat ich ihren Gemütswandel nicht, genauso wenig wollte ich ihn aus mir unerklärlichen Motiven missen. "Ich wollte es nicht, Black, bitte, glaube mir, aber...", sie verstärkte ihren Griff, " ... alles ist meine Schuld, es tut mir so unendlich Leid, ich fühle mich so... ich kann nicht... ich musste... verzeih mir..." Sie kniff ihre vor Trauer getrübten Seelenfenster zusammen, sonst so herrlich, strahlend blau, kraftvoll, heute so sehr von Schmerz überwältigt, warum, blieb mir schleierhaft.
    "Es ist in Ordnung.", versicherte ich ihr aufmunternd, ein gnädiges Lächeln zierte meine Lippen, bis hin zu anfänglichen Grübchen. Meine bisher freie Hand gesellte sich zu ihren, legte sich auf ihnen ab. "Ich bin dir nicht böse, White, wie könnte ich? Ich wollte dir helfen und so hat es sich entwickelt, da kann man nichts ändern." Mein abgeschwächter Ausdruck der Freude steckte sie an, er breitete sich auch auf ihrem Gesicht aus, es erheiterte meine kurzfristig so entsetzte Laune. "Geht es deinem Kopf denn wenigstens besser?"
    "Ja, sehr.", flüsterte sie, ihre Miene wurde von zunehmender Zufriedenheit geprägt. "Danke." Sinnlich genoss ich das seltene Ereignis, dieses einzelne, trotzdem so expressionsstarke Wort aus ihrem Munde hören zu dürfen, es ihre schmalen Lippen verlassen zu sehen, die sich normalerweise mit Flüchen oder Beleidigungen beschmutzten, ich wiederholte jene für meinen Geschmack wesentlich zu kurz andauernde Erinnerung zu oft, als dass sich zählen lohnte. Nicht, um mein Ego zu befriedigen, ihr derartige Dankesbekundung entlockt zu haben, nein, ich tat es um ihrer ausnahmsweise so sanftmütigen Stimme willen, ihrer von Grund auf ehrlichen Intonation, der unaufhörlichen Momente halber, in denen sie meine Hand hielt, als wolle sie sie nie mehr... Dieser Gedanke schlich sich doch nicht das erste Mal in meinem Kopf herum, nein, in der Vergangenheit nicht weit entfernt war er bereits schon einmal aufgetaucht, genauer genommen an besagtem Abend. Unvermittelt formte sich in mir die Frage, ob sie mich überhaupt realisierte, mich als solchen, und nicht den Gemüsekönig, den sie so verehrte. Ich wahrte mein Lächeln nach außen hin, innerlich aber zerschellte mein Glücksempfinden, schmolz dahin, floss in Spalten meines Inneren, aus denen es nicht so leicht imstande war zu flüchten. Vermutlich stützte auch sie sich auf eine Illusion, der verzweifelte Glauben, ich sei der Koordinator, der ihr Herz gestohlen hatte, lediglich in anderer Gestalt - ein fataler Irrtum, beiderseits. Wieder war ich so dumm gewesen, als reichte es nicht, ihr meine Geheimnisse sozusagen auf dem Silbertablett zu servieren, ich bildete mir im Zuge dessen ebenfalls Zuneigung ein, ohnehin erzwungen, schätzte ich, da sie Teile meiner Vergangenheit kannte. Meine Einsamkeit, mein Sehnen nach Geborgenheit, nach jemandem, den ich lieben durfte und der mich liebte, ohne die Angst, betrogen zu werden. Mein ach so solides Fundament brach. "Es hat einen anderen Grund, als du glaubst, Black, deine Annahme entspricht nicht der Wahrheit." Ich antwortete nicht. Sah sie mir meine Überlegungen tatsächlich an? Falls ja, besaß sie eine hervorragende Empathie, eine exzellente Menschenkenntnis. "Es ist nur so, ich bin nicht - ", sie brach mitten im Satz ab, dann fuhr sie fort, "Nein, wieso jetzt?" Nachdem sie in den letzten Sekunden eher mit sich selbst gesprochen hatte, widmete sie sich wieder mir. "Black, du musst hier raus, ansonsten kann ich für nichts garantieren!" Blitzartig sprang sie auf, spurtete um ihr Schlafmobiliar herum und packte frevelhaft meinen Arm. Von der vorher so verletzlichen, einfühlsamen Persönlichkeit ihrerseits war nichts mehr verblieben, sie schien ihre ursprüngliche Kraft wieder erlangt zu haben, zumindest verhielt sie sich nach jenem Prinzip. Ihre braunen Locken schweiften ihr hinterher, entgegen der Hektik, die sie nun an den Tag legte, eine Momentaufnahme.
    "White, wieso - ", stotterte ich, aber da hatte sie mich schon vor die den Flur des Pokemon-Centers abgrenzende Tür gezerrt und riss sie auf.
    "Bitte, verschwinde, und kehr innerhalb der nächsten Stunden nicht zurück, keiner von euch, in Ordnung?" Sie schubste mich hinaus auf den einsamen, lichtleeren Flur und knallte die hölzerne Platte hinter mir zu, ehe ich ein Widerwort entgegnen konnte. Bloß kurzfristig erlaubte mir durch Gardinen gefilterter Sonnenschein aus Whites Krankenzimmer Einsicht auf den roten, langen Teppich im Korridor, der hellen Boden verdeckte. Irritiert versuchte ich zu interpretieren, mehr noch, ich versuchte zu verstehen, was sie zu letztlich vollbrachten Handlungen verleitet hatte, wo niemand außer uns im Raum präsent gewesen war. Ich scheiterte kläglich. Nach einer Weile beschloss ich, dumpfen Blickes, die anderen aufzusuchen, sie bezüglich des gerade Geschehenen zu informieren, plante ich allerdings nicht. Wir alle würden White am heutigen Tage nicht mehr belästigen, davon hielte ich meine werten Kumpanen schon ab, sofern es den Wünschen der Braunhaarigen entsprach.

  • Hallöle erst mal, und wieder ein mal ein sorry, dafür dass ich jetzt erst antworte ;)
    Dann: Geniale Überschrift  Ich werde ja noch herausfinden ob sie passt.
    Der Anfang der Kaps ist wirklich toll philosophiert, wenn man sich alles in Ruhe durch liest.
    Das Zimmer scheint ja wirklich gut zu riechen und gut auszusehen.
    White scheint ja wieder da zu sein.? Wo hast du die den aufgesammelt?
    Wenn man Blacks Gedanken manchmal liest, kriegt man das Gefühl, er hat Depressionen.
    Scheint ein wirklich interessantes Buch zu sein, was er da gelesen hat.
    Die arme White, so was will man nicht erleben, nicht mal als beinah Erfahrung.
    Aber Gratulation zum „Salatmonarchen“, klingt wirklich genial ;)
    Bei dem Satzanfang hatte ich schon fast angenommen, dass ihr sowas schon mal passiert ist.
    Dass sie sich aber nur darüber „aufregt“, dass Black ihr geholfen hat *kopfschüttel*
    Uui, belastende Gedanken entfernen, was? Wirklich interessant, was die Kette alles kann.
    White ist ja mal richtig nett, da wär’s wirklich interessant zu wissen was sie alles erfahren hat.
    In sanftmütig hat sie mir wirklich besser gefallen, nicht so … wie sonst.
    Naja, Black hat’s aber auch nicht leicht, vor allem weil er dadurch, dass er früher schon betrogen wurde , die Gedanken, dass jemand ihm gutes tun will, nicht zu lässt.
    Wir werden ja noch herausfinden, was White jetzt plötzlich hat.
    Rechtschreibfehler hab‘ ich nicht gesehen, Grammatikfehler wollt‘ ich nicht suchen.
    Die Überschrift passt, würde ich zumindest sagen.
    Und deine Beschreibungen waren genauso lang, wortgewandt und bildlich wie immer.
    Ich freue mich schon auf’s nächste Kapitel, bis dann. :thumbsup:

  • [font='Kristen ITC']

    Huhu Süße ♥


    So, nun kommt mein verspäteter Kommentar doch noch zu deiner FanFiction, meine Liebe.
    Glücklicherweise musste ich es wieder nicht lesen, da du mir ja dieses Kapitel bereits vorgelesen hattest, nun ja nicht, dass es eine sonderliche Hürde gewesen wäre - aber so konnte ich ein bisschen Zeit sparen.
    Solche Kapitel ist man ja schon fast gar nicht gewohnt von dir, mensch. Aber ein bisschen Abwechslung schadet nie, was? Ich persönlich finde / fand es aber äußerst gut, da du mit den Worten machen kannst was du willst. Es stellt für dich kein Problem dar, sie so einzusetzen, dass sie einen wirklich schönen Text ergeben. Sie können einen ohne große Mühe bezaubern und verzaubern. Wirklich gut an deinem Kapitel fande ich, dass es nicht abgehackt wurde, durch einen Sichtwechsel. Manchmal passt es einfach gar nicht, ich weiß nicht, ob du dies wirklich daruaf geachtet hast in diesem Kapitel oder ob es aus Zufall nur eine Sicht wurde? - Wie dem auch sei, großartig. Es hätte mich gestört, wenn man aufeinmal auch noch was von Whites Gedanken erfährt. Zum einen wäre das Spannungsraubend für das nächste Kapitel, zum Anderen wäre der Lesefluss unterbrochen worden und somit auch die Intensität der Aussagekraft des Kapitels.
    Die Beschreibung des Zimmers. Wirklich interessant und sehr genau. Ich fande es fast schon witzig, das man manchmal über das Wort 'blau' in den verschiedensten Mischungen stolpern konnte. Nicht das ich es nicht gut fande, nein nein, es war niedlich. Und unwahrscheinlich nun auch nicht, man ist es ja eigentlich gewohnt, das wenn man ein Zimmer hat, es nicht kunterbunt gestaltet ist, das wäre ein wenig selstam - du hast dich hiermit für blau entschieden, eine sehr gut Wahl, wenn ich das anmerken dürfte.
    Black und White. Wow, die Situation hat mich echt begeistert. Allein schon die Idee - wirklich äußerst interessant! White scheint Black ja dieses Mal wirklich dankbar zu sein, was? Jedenfalls merkt man auch deutlich das sie... na ja, sagen wir mal nicht so 'selbstbewusst und frech' wie immer ist. Sehr viel mehr kann ich zu dem Dialog nicht hinzufügen, da man ihn irgendwo her kennt, hm. Aber das heißt nicht, das er schlecht ist, nein, auf keinen Fall. Deine Umsetzung hat mir äußerst gut gefallen. Beziehungsweise auch die angeknüpfte Idee, das mit dem 'Geist eines Menschen'. Black hat somit also White Dinge offenbart, die er gar nicht wollte? White hat somit also guten Stoff geliefert bekommen, mit dem sie ihn aufziehen kann? Uh, ich bin gespannt, was du daraus machst. Des Jungen eigenschaft ist auch sonderbar, als ob er es vererbt hat oder sogar gelernt? Ich bin gespannt...
    Das Ende - ja, auch nicht übel, dass muss man die lassen. Du baust damit Spannung auf und man kann schon ahnen, das das nächste Kapitel aus Whites Sicht stattfinden wird. Sie scheint aber wirklich Angst gehabt zu haben (um Black?). Ich frage mich, ob er das jemals herrausfinden wird - also Whites kleines Geheimnis. Das er dann überrumpelt auf dem Gang steht, ja, das konnte ich mir richtig bildlich vorstellen, man kennt solch eine Situation vielleicht auch von manchen Filmen, aber sie sind immer wieder gut.
    Ich bin wirklich gespannt auf dein nächstes Kapitel !


    So, das war es dann auch schon von mir. Ich hoffe, dir hat mein kleines Statement gefallen ;3
    ~ Rabenwächterin van Dan ~


  • Hallo Emeraude


    Ich melde mich jetzt nach langer Zeit auch mal wieder mit ein bisschen Kritik und so zurück. Tut mir schrecklich Leid, dass ne Weile nichts kam. Nun gut, dann wollen wir mal, wenn du mir also erlaubst, mich dazu zu äußern xD (Verspäteter Kommi ^^')
    Mir gefällt es wirklich sehr gut, dass du immer den Elan dazu hast, weiterzuschreiben und genau das ist es auch, was ich an dir bewundere. Dir macht es wirklich Spaß und das ist auch wichtig, bei einer guten FF. 18 Kapitel sind wirklich super und ich bin froh, es nun auch endlich mal geschafft zu haben, alle zu lesen. Nur weiter so. Man sieht wirklich unendliches Potenzial.
    Du hast gleich zu Anfang schön schlicht und Einleitend begonnen. Man kann sich gut hineinversetzen und es ist ein guter Kapitelbeginn, wenn man erst mal ein bisschen was erfährt, bevor es richtig los geht (schlecht ausgedrückt). Du beschreibst ganz üblich, so wie man es auch in Worte fassen würde, wenn man dazu in der Lage ist. Gerade dieses normale Beschreiben macht es so gut. Allgemein ist mir auch aufgefallen, dass du Freund von langen Sätzen mit vielen Kommas bist, aber ab und an tut es auch mal ein Punkt (auch mein Problem). Ich finde es gut, dass du dir schön viel Platz für ausreichende Beschreibungen gelassen hast und nur wenig wörtliche Rede verwendet hast. Direkte Wortwechsel finden ja nur gegen Ende des Kapitels statt. Die Charakterzüge von Black kommen gut rüber, aber doch gibst du ihm einen eigenen Schliff. Auch in ihn kann man sich gut hineinversetzen.


    Da ich kein Freund der Fehlersuche bin, lasse ich das mal und suche mir noch ein paar Stellen raus, zu denen ich mich doch gern äußern würde.


    Ihre brünetten Locken verteilten sich weitläufig über das ihres Kopfes wegen eingedrückte Kissen, hin und wieder zuckten ihre geschlossenen Lider, als gelänge es ihr kaum, ihren eigenen Traum zu bewältigen, das zu verarbeiten, womit man sie konfrontierte, ob unfassbar Gutes oder unaussprechlich Schreckliches. Ich wünschte ihr natürlich Ersteres, nach den jüngsten Ereignissen verdiente sie ihre Ruhe mehr als redlich.

    Die Beschreibungen hier finde ich zwar wirklich gut und sachlich, doch irgendwie ergötze ich mich gerade daran und kugle mich vor Lachen. Es ist wirklich zu lustig, wie "vornehm" da gedacht wurde und auch wenn es der Erzähler ist, könnte man an dieser Stelle noch ein wenig schlichter schreiben, damit es kein so komisches Bild auf einen hat xD


    "Was machst du hier?", fragte sie, ein allzu skeptischer Unterton prägnierte den Klang ihrer Stimme. Dies zeugte schon eher von ihrem widerspenstigen, rebellischen Charakter, am gestrigen Abend hatte dieser gänzlich abwesend gewirkt, schien für mehrere Stunden entschwunden zu sein.

    Auch hier kann ich nur lachen. Sie ist ganz schon misstrauisch, muss ich sagen, doch frage ich mich, was das mit widerspenstig zu tun hat (?). Sehr exquisite Wortwahl^^


    "Eine Tür lässt sich immer in zwei Richtungen beschreiten."

    Hier kann man ja nicht nur so denken, wie es gemeint ist, sondern auch anders. Mir gefällt es, dass du auch ein Sprichwort eingebaut hast.


    So, ich denke, dass es das dann vorerst mal war und ich hoffe, du erfreust dich an diesem (sinnlosen) Kommentar, der dir vielleicht (nicht) weiterhelfen könnte. Wie auch immer...
    Lg Choco

  • So, nach einigen Monaten hab ich es jetzt auch endlich ma wieder geschafft, ein Kapitel zu schreiben. Irgendwie war ich an einem Punkt angelangt, an dem ich nicht weiter kam, und dementsprechend weniger Lust hatte, daran zu schreiben. Zudem war es in der Schule recht hektisch, mit Klausuren und allerlei Zusatzkram, sodass ich am Wochenende anderen Aktivitäten nachgegangen bin ~ Ich hoffe, dass es jetzt wieder etwas flüssiger von statten geht. Eigentlich hatte ich vor, das Kapitel mit mehr Handlung zu füllen, allerdings wäre das weitaus zu viel an Text gewesen, deshalb gibt es das jetzt in zwei separaten Kapiteln, die mehr oder weniger der sonstigen Länge entsprechen. Außerdem habe ich den Startpost gründlich überarbeitet, wer will, kann sich das nochma ansehen bzw sich dazu äußern.
    Doch an dieser Stelle, bevor ich das neue Kapitel präsentiere, möchte ich einma der Userin BlackLatias danken, die sich freundlicherweise kurzfristig als Betaleserin zur Verfügung gestellt hat, damit ich noch am heutigen Abend posten kann. Vielen, vielen Dank, meine Liebste, und auf dass dir das Kapitel schon beim ersten Lesen gefallen hat :3





    Grüner Verrat

    (White)
    "Hast du dazu noch irgendetwas zu sagen?", feixte ich aufgebracht. Allmählich stahl sich das helle Tageslicht davon, weg aus meinem Zimmer, weg von der Welt, wobei es, seitdem es sich hier gezeigt hatte, ohnehin dunkler als normalerweise um diese Uhrzeit war. Die Tür fest verschlossen, das Fenster gekippt, ausschließlich unter solchen Umständen hatte er einem Gespräch mit mir eingewilligt, sodass ja niemand auf die Idee kam, uns zu belauschen. Ständig wanderte der Blick seiner grün-bläulich gefärbten Seelenspiegel, die im Grunde doch nichts über ihn verrieten oder gar seine Gesinnung, im Raum umher, suchte die Ecken nach potenziellen ungebetenen Gästen ab, die Ansätze der Bettunterseite, auf dessen Matratze ich hockte, glitt ins Badezimmer und wieder zurück. Ich wusste, er spürte zusätzlich, ob sich neben seiner Wenigkeit und mir jemand in unmittelbarer Nähe aufhielt, aber seine ewige Paranoia würde ihm noch einmal zum Verhängnis. Vorsicht, schön und gut, dagegen erhob ich nicht mein Wort, wenn eine Person allerdings zu jeder Zeit einen Feind in einem völlig ungefährlichen Umfeld vermutete, der sie als eine Art Schatten begleitete, die passende Gelegenheit abwartete, einen Anschlag zu verüben, dann fiel das meiner Meinung nach in die Schublade, die Anfänge des Wahnsinns beherbergte. Zudem verkörperte er exakt das, was er stets vermeiden wollte, nämlich, dass ihn jemand auf Schritt und Tritt beobachtete. Was tat er mir damit an?
    Nie genoss man vollkommene Privatsphäre, nie, man fühlte sich ausspioniert, durfte ja keine falsche Bewegung ausführen, erst recht keinen falschen Gedanken denken, ansonsten folgten harte Strafen, die ich nicht unbedingt testen wollte. Dennoch schien es unabwendbar, mindestens einmal die Pein ertragen zu müssen, nach dem, was mein lieber 'Beschützer', so nannte er sich selbst, mir eben offenbart hatte. "Du irrst dich, das ist nicht möglich! Bislang erforderte es doch -"
    "Zeiten ändern sich." Er lehnte mit vor der Brust verschränken Armen gegen den Dunkelholzschrank, gehüllt in eine weiße Jacke, nicht weit entfernt vom Fußende meines Schlafdomizils, fixierte ausnahmsweise mich, die ihre Beine angewinkelt und ihre Arme darum geschlungen hatte, um Wenigstens über geringen Halt zu verfügen. Ansonsten war keiner anwesend, der ihn mir hätte geben können. "Beabsichtigt oder nicht, ab sofort wirst du Konsequenzen für deine Aktionen tragen. Nur gerecht, du warst die Einzige, die nie einen Tribut zahlte."
    "Hat er das angeordnet?" Meine Stimme, geprägt von Vorwürfen und Beschuldigung, klang gleichsam so verdammt weinerlich, unsicher, nahe den Tränen aufgrund meiner insgeheim gehegten Wut. "Das soll wohl ein Scherz sein!" Je länger meine zu Schlitzen verengten Augen in seinen Worten, sowie seiner Gestalt, seinem Verhalten stocherten, desto schneller schwand meine Fassung, naja, das, was am heutigen Tage davon übrig geblieben war. Die gesamte Konstruktion meines bereits vergangenen Lebens bröckelte, geriet ins Wanken, meine Erfahrungen schlugen Purzelbäume, meine Kenntnisse, die ich im Laufe der Jahre erlangt hatte, barsten auseinander und mischten sich neu, ein unendliches Durcheinander erzeugend. Welche Eigenschaft an mir änderte sich gerade? Womit verdiente ich ein derartiges Schicksal? Tja, somit zogen sie sich weiter zu, meine heiligen Fesseln, scheuerten an meinen Hand- und Fußgelenken, schabten Stück für Stück einzelne Hautschichten ab, um schlussendlich mittels meiner Wunden in meinen Leib einzudringen, mich ebenfalls von dort aus zu knechten. Ich spürte förmlich, wie das erste Blut sickerte, Eintritt gewährte, nicht mehr bloß meine Seele, sondern jetzt auch meine physische Existenz seiner Macht oblag. Er wäre in der Lage, mich auf der Stelle zu töten, ohne mit der Wimper zu zucken, sofern er dergleichen besaß...
    Eine gewisse Angst kroch meine Kehle hinauf, am liebsten hätte ich laut geschluchzt, doch den Triumph verbot mein Stolz, ihm zu gönnen. Nein, vom Rang her stand ich höher, ich durfte keine Blöße zulassen, ihm keinerlei Schwachstelle servieren. Zwar schüchterte seine Unberechenbarkeit mich ein, und dessen war er sich durchaus bewusst, aber auf eine Niederlage meinerseits während eines Kampfes, egal welcher Art und Weise, liefe es trotzdem nicht hinaus, das hatte ich meiner Ehre, prinzipiell allgemein mir persönlich, geschworen. "Wenn ja, dann -"
    "Nein, er hat nichts damit zu tun." Erstaunlich, seine so kurzatmigen Antworten schnitten mir immer wieder das Wort ab, seine Stimme, so scharf wie ein spitzer Dolch, sie stach in meine vorlaute Dreistigkeit, die es mir ermöglichte, stets einen mehr oder weniger passenden Kommentar parat zu halten. Dank ihr war es mir bereits oft gelungen, manch schwierige Situation besser zu händeln, sie besser zu verarbeiten, indem ich vermeintliche Trauer gar nicht erst an mich heran ließ, sie abwehrte, als sei sie etwas von abscheulicher Natur.
    Teils ragten längere, grüne Strähnen in sein ernstes Antlitz, bedeckten Partien seiner Haut und seines Halses, sobald er sein Haupt gen bläulichem Boden neigte, seine Iriden, nach wie vor bedrohlich leuchtend, schienen ins Unendliche zu starren, abwesend. Er lachte spöttisch auf. "Du stießest neu dazu, Entwicklungen verzögern sich im Gegensatz zu Rekruten, die -"
    "Rekrut?" Es war nicht so, dass ich seine Aussage akustisch nicht verstanden hätte, nein, doch missfiel mir diese Bezeichnung sehr. Sie bedeutete Unerfahrenheit, kindliche Naivität, Nachgiebigkeit, Unterwerfung ... mittlerweile dominierte purer Zorn meine Satzgefüge. "So siehst du mich? Jetzt hören Sie mir genau zu, Sie separater Großbuchstabe, wir wissen, das entspricht nicht der Wahrheit, sind Sie es immerhin gewesen, der mich zu dem machte, was nun Tag für Tag mein Leben bestimmt. Ich muss gestehen, den Schlamassel in Johto verdanke ich meiner eigenen Unachtsamkeit, doch ich sorge gleichsam für Ruhe in der Hinsicht. Und ganz nebenbei habe ich zusätzlich andere Probleme, die meiner vollen Aufmerksamkeit bedürfen."
    "Zum Beispiel Drew?" Der Grünhaarige schnaubte. "Hör auf, dich selbst zu belügen, meine Liebe, dadurch wird es nicht glaubwürdiger, so sehr du dich sträubst, es hilft nichts." Herausfordernd funkelte ich ihn an, meine Seelenspiegel vermittelten reinen Hass. Am liebsten hätte ich mich gleich einer Furie auf ihn gestürzt, meine dann nicht mehr bloß halb ausgefahrenen Klauen an seinem vor Schmerz stöhnenden Leib gewetzt, wäre in meinem Triumph schwarz erblüht, wie eine Rose, sobald ihre Dornen bittersüßes Blut kosteten. Wie eine seiner Rosen... "Wo war dein Geliebter, als man dich widerwillig verführen wollte?"
    "Wo warst du?" Hoffentlich ahnte er nicht, welch heilloses Chaos unser Gespräch in mir verursachte, allein meine aufrechte Haltung zu wahren fiel mir zunehmend schwerer, von meiner starken Fassade ganz zu schweigen. Natürlich, jeden Tag, jede Stunde drängte sich mir die Frage auf, warum ausgerechnet Black und nicht Drew zu meiner Rettung geeilt, wieso Letzterer bis jetzt nicht ein einziges Mal in meinem Krankenzimmer erschienen war, mir einen Besuch abstattete, damit ich sicher sein konnte, dass ihm an mir wenigstens ein kleines Bisschen lag; dass er sich im Gegensatz zu früher geändert hatte. Falsch gedacht. Er verkörperte nun mal die Freiheit in Person, band sich an nichts und niemanden, war seit Langem schon all den Pflichten entwichen, die mich von gewissen Oberhäuptern abhängig machten, denen ich so oder so gehorchen musste, da Rebellionen hohe Preise forderten, sehr hohe. Empfänge mich im Nachhinein ein besseres Schicksal, wäre ich ihm damals gefolgt, hätte die geschworenen Bande entzweit?
    Meine Gesichtszüge entspannten sich etwas, als ich an meine Vergangenheit dachte. Meine unbeschwerte, federleichte, klare Vergangenheit, ohne Fehler, ohne Stress, ich vermisste sie so sehr. Die Spielereien, die mich als Kleinkind begleitet hatten, die Albernheiten, die Süßigkeiten, welche man erhielt, sobald man sich eine Wunde zugezogen hatte. Doch allen voran fehlte er mir, mein Vater. Wieso bloß war Black in Kenntnis dieser Erinnerung gelangt? Dabei hatte ich mich so intensiv bemüht, sie zu vergessen, zu verdrängen, um sämtliche meiner Schwächen zu eliminieren, ich wollte nicht noch einmal einen derartigen Verlust erleiden; wollte nicht mehr gefangen sein in der Trauer meiner Einsamkeit. Und der Braunhaarige hatte exakt den so ziemlich einzigen wunden Punkt anvisiert, unbeabsichtigt, aber sollte er wissen, wie viel Schaden er allein mit Hilfe jener wenigen Sekunden anrichten könnte, wäre ich ... machtlos. "Oder in Viola City? Immer das Gleiche, immer tauchst du erst nach dem Ereignis auf, wenn die Gefahr sich gelegt hat!" Unvermittelt stieß sich mein Gesprächspartner von seinem bisherigen Hintergrund ab, seine giftgrünen Locken wehten ihm in seiner Bewegung leicht hinterher, und stützte sich mit den Armen an der höher gelegenen Fußkante des Bettes ab. Vielleicht einen halben Meter betrug nun der Abstand zwischen unseren Gesichtern, Rage glühte in seinen Seelenfenstern, es schien, als stellten sie die letzte vorhandene, seine Wut bändigende Barriere dar, ehe seine Gedanken spitze Speere auf mich hetzten, mich zerstückelnd, bis ich um Gnade winselte. Selbst wenn dieser Fall einträte, kapitulieren würde ich niemals. Dennoch, so entschlossen und hauptsächlich auf mich eingeschossen er den Blickkontakt aufrecht hielt, andere Körperabschnitte erweckten in mir einen eher müden Eindruck. Seine Haut, fahl und blass, trocken, ohne Stabilität, als wäre er schon zwanzig Jahre älter. An seinen Handrücken zeichneten sich ansatzweise Sehnen und Arterien ab, widerwärtig, wie ich fand, tiefe Augenringe zierten die Ränder seiner Wangen, seine Lippen wiesen diverse Risse auf. Offenbar existierte unter uns etwas, was ich bisher versäumt hatte in Erfahrung zu bringen, oder man hatte es mir bewusst verschwiegen, mir war es einerlei. Irgendetwas an seinen Fähigkeiten erzeugte einen verheerenden Nachteil, so schlimm, dass es sich an der äußerlichen Hülle feststellen ließ, und das garantiert nicht grundlos.
    "Wohl kaum, Teuerste. Was wäre heute geschehen, hätte ich nicht eingegriffen?" Sein Zeigefinger erhob sich aus der Umklammerung des Holzes, er deutete in etwa auf mein linkes Handgelenk. "Ich beobachte dich. Glaub nicht, mir wäre es entgangen, dass ihr euch näher gekommen seid; dass du dich beherrschen musstest, nicht in seine Arme zu gleiten; dass in seiner Gegenwart dein grauer Schleier fällt." Er presste jedes einzelne Wort in immenser Anstrengung heraus, nicht zu brüllen, knirschte fortwährend mit den Zähnen, seine Fingernägel schabten auf dem Holz unter ihnen und vermachten dem Bett schmale, nichtsdestotrotz tiefe Furchen.
    "Was ist mit deiner Hand passiert?", warf ich ein, ohne unser stummes Gefecht abzubrechen, geschweige denn auf seinen Vorwurf zu reagieren. Es streute Sprösslinge der Unsicherheit in mir, keine Frage, weshalb ich vehement versuchte, vom Status der Angegriffenen in den der Angreiferin zu wechseln. Leider erzielte ich auf diese Weise keinen Erfolg.
    "Ich habe gemerkt, welchen Blick du ihm gewidmet, und was du in seinem gelesen hast. Du hast dir nicht eine Sekunde lang gewünscht, es handele sich um Drew, der da vor dir sitzt, habe ich nicht recht?"
    "Hör auf." Je mehr er mir davon berichtete, ich mir also über die gesamte Situation Gedanken machte, desto schneidender wurde aus mir unerfindlichen Gründen das Stechen in meiner Brust. Tausende Nadeln rammten sich in mein Herz, nicht bildlich, sondern wirklich in mein Organ, brannten, säten Feuer darin, es krümmte und wandte sich vor Qual, ohne eine Möglichkeit, dem entfliehen zu können - mein restlicher Körper fesselte es ja kontinuierlich an Ort und Stelle. Meine Temperatur stieg, während langsam Stich für Stich sein Debüt erlebte, die seltsamerweise ausschließlich den wichtigsten Muskel meiner Wenigkeit massakrierten. Das Atmen erschwerte sich, meine Finger krallten sich in die weiße Bettdecke, auf der ich saß. Finster starrte ich meinen Gegenüber an, von dem ich wusste, er nahm jegliche Geste meinerseits wahr. Ich trotzte dem Wunsch, ihn zu fragen, was genau mit mir passierte, das war eine Niederlage nicht wert. Allmählich gewöhnte man sich daran, Pein zu ertragen, da hielte ich es wohl noch ein Weilchen so aus.
    "Du wolltest mit ihm reden, am liebsten Ewigkeiten lang, und in einer vollkommen anderen Art, bei der Worte unnötig wären; wolltest dich dem Feind hingeben, dich auf seine Seite schlagen, obwohl du weißt, es gäbe keine Flucht vor -"
    "Sei endlich still, verdammt!" Meine rechte Hand presste ich mittlerweile auf den Abschnitt unterhalb meiner linken Schulter, Schweißperlen rannen seitlich an meiner Stirn hinab, und ich war froh, überhaupt ein Wort zu äußern imstande zu sein. Ich atmete eher ein als aus, schlichtweg aus der Motivation, überflüssige Bewegungen zu vermeiden, mir zusätzlichen Schmerz zu ersparen. Anstatt eines pumpenden Herzens fühlte ich einen flammenden Klumpen, so unglaublich schwer. Läge ich nicht bereits halb, würde er mich wahrscheinlich endgültig zu Boden drücken. Mit aller Kraft hielt ich meine Seelenspiegel offen, mein Sehfeld verlor beständig an Schärfe, doch ich fixierte weiterhin meinen Pseudoaufpasser. Ein hinterhältiges Lächeln bildete sich auf seinen spröden Lippen, diabolisch, während er gespannt meinen Leidensweg verfolgte. Einst dachte ich, ich empfände stärkere Zuneigung für ihn als geschäftliche, glaubte, er könne mir helfen, Vergangenes zu bereinigen, jedoch führte er nichts Besseres im Schilde als Drew. Ich sollte aufhören, Typen anhand ihrer Augen- und Haarfarbe auszuwählen, gerade grün neigte anscheinend zu Verrat, wo es prinzipiell die Farbe der Eifersucht symbolisierte. Hier galten andere Regeln. "Sag mir lieber, warum du ... so zugerichtet bist ..." Nach fast jedem Wort musste ich keuchen, es entspracht nicht meinem Willen, nur erkannte ich momentan keinerlei Alternative, mich nicht augenblicklich zusammen zu kauern und lauthals meinem Druck Luft zu verschaffen.
    Die Helligkeit im Zimmer zog sich schleichend zurück, ich merkte, wie die Farben der Gegenstände hier an Ausstrahlung verloren, sich verdunkelten, und die Schattierungen an Stärke gewannen. Rauschend flatterten die bläulichen Vorhänge in den Launen des Windes, draußen wechselte der Himmel von nachmittäglichem Azur zu angehauchtem Violett. Einige Wolken passierten den Fensterausschnitt, teils beschienen, teils von der sinkenden Lichtquelle abgewandt, wodurch extreme Kontraste sie prägten. Ich schaute wieder zu meinem ... jetzt zu meinem Halbfeind. Er richtete sich zu seiner vollen Statur auf, drehte sich um und schritt zu dem gläsernen Portal meines Zimmers. Seine weiße Jacke spannte sich über seinen geraden Rücken, ihn bedeckten außerdem seine längeren, grünen Haare. Trotz der Tatsache, dass er dem männlichen Geschlecht angehörte, musste ich zugeben, diese Frisur stand ihm ungemein, und er wirkte damit alles andere als mädchenhaft.
    "Alles hat seinen Preis.", entgegnete er stumpf. "Du hast deinen soeben kennen gelernt." Bevor ich bloß eine einzelne Silbe erwidern konnte, entledigte er seinen Körper jeglicher Festigkeit, er glich beinahe einer Flüssigkeit, die der Gravitation einen Streich spielte und nicht sofort den Boden begrüßte, sondern sich aufrecht erhielt. Die Grundzüge seiner Gliedmaßen vermochte man noch klar voneinander zu trennen, der Rest ähnelte einer géléeartigen Masse, sie wechselte im Laufe des Vorgangs von der Färbung seiner Kleidung, der Haare und Haut zu einem tiefen Schwarz. Schließlich fiel das Etwas in sich zusammen, man fand es sozusagen als düstere Pfütze auf dem blauen Teppich wieder, dort harrte es eine Weile aus. Mir war bewusst, welch verstörenden Einfluss der Anblick einer solchen Verwandlung, nein, einer solchen Gestalt auf andere Kreaturen ausüben musste, doch ich kannte es inzwischen zur Genüge. Einen Schatten, das verkörperte es in Wahrheit, das war seine Variation der Fortbewegung. So strömte er eine Unheil erzeugende Aura aus, es raubte seinem Umfeld jedes Quäntchen Wärme, jagte mir einen Schauer ein. Ich meinte, eine Sekunde lang seine sehenden Smaragde in dem lichtlosen Wirrwarr zu identifizieren, sie ermahnten mich ein erneutes Mal, dann schlängelte sich die düstere, zähflüssige Form den Boden entlang, kroch die Wand hinauf und entschwand durch das Fenster. Geistesabwesend spähte ich ihm hinterher, zumindest bis zu dem Limit verträumt, wie es der Schmerz in meiner Brust gestattete. Zwar hatte er nunmehr nachgelassen, komplett abgeklungen war er allerdings noch nicht.
    Dass ich Antworten auf meine Fragen erhalten hatte, das durfte ich keineswegs behaupten, im Gegenteil, zusätzliche Rätsel hatten sich aufgetan, was sich ja als so hilfreich erwies.
    Seufzend drehte ich mich auf den Rücken, musterte die hölzerne Zimmerdecke. Auf ihr befanden sich etliche Maserungen, dunkler als die Überdachung an sich, welche das Chaos in mir perfekt beschrieben. Verworren, ineinander verwoben, im Kreise führend, Schlingen bildend. Fing man eine von ihnen, besaß man alle - in meinen Augen eine Ungerechtigkeit höchsten Niveaus. Und hätte ich als Folge meiner neuen Erkenntnis nicht mein goldenes Armband gepackt, abgerissen und in die nächste Ecke geschleudert, wäre mir voraussichtlich dasselbe Schicksal widerfahren.

  • [tabmenu]
    [tab=Gelabers]
    Einfach weil ichs kann, mach ich ein Tabmenü :3 Eigentlich ja unnötig, da ich am Formellen ja wohl eh kaum was auszusetzen habe und deine Fehler ja ausgemerzt wurden (zumindest wenn ich nix übersehen habe x3) von daher muss ich mich ja auf den Inhalt richten. Aber wie ich auch da einfach aufpassen muss, ich mit meinen Vorinformationen xD
    Und übrigens, ich werde die letzten Kapitel mal Kapitel sein lassen, oke? Zum einen wäre mir das ein wenig zu viel (schreibfaul) und zum anderen wurde da ja schon genügend zu gesagt, denke ich mal :> Außerdem bin ich für mehr Kapitelchen gerade nicht in der Stimmung, aber da ich ja mehr als genug Zeit habe, werde ich die für was Gescheites nutzen und dir deinen kleinen versprochenen Kommi geben - sogar als Erste :D
    [tab= Chapter]
    Und einfach um es nochma zu erwähnen, den Kapitelnamen mag ich. Wie ich auch einfach vermute, dass viele da nur an Drew denken werden ~ Wie ich heute auch einfach den einen ach so komplizierten Satz im ersten Absatz wirklich verstehe, es ist wahrlich verwunderlich. N's Paranoia hast du da vortrefflich zur Geltung gebracht, aber ist ja auch ein wenig passend, im Spiel ist der Grünhaarige ja auch irgendwie immer ein wenig komisch. Außerdem ist N entweder extrem beschützerisch, hat überhaupt kein Vertrauen in White, oder ist einfach nur eifersüchtig/neidisch auf sie... warum auch immer (wie ich für diese Vermutung nicht ma nen Grund nennen darf x> ) und hat sie deswegen ständig im Auge. Aber am wahrscheinlichsten ist sowieso zweiteres, denke ich. Wegen diesem einen Fauxpas in Jotho gleich so... naja, so zu sein wie jetzt, ist wohl eine Art Überreaktion. Entweder von N oder von diesem "Er" der ja öfters ma erwähnt wird im Chapter. Im Übrigen ist es echt gemein, dass wir nicht erfahren, was N überhaupt zu White gesagt hat, dass sie schon am Anfang des Kapitels so aufbrausend ist. Wobei es ja etwas mit einem sogenannten Tribut zu tun hat. Wofür ja auch immer ~ Hier im Kapitel merkt man aber widerrum auch, dass White eben nicht nur diese rebellische Seite an sich hat, sondern auch verletzlich ist/sein kann. Vor allem, wenn ich mir das mit ihrem Vater durchlese, beschleicht mich die Vermutung, dass ihm irgendetwas zugestoßen muss und sie von diesem Ereignis zutiefst erschüttert wurde, was die dann schlussendlich in N's Arme getrieben hat, wie ich mal annehme.
    Und um auch noch einmal ein wenig zurückzuspringen, dieser plötzliche Witz mit den Wimpern bringt mich immernoch zum Schmunzeln. Wie du auf meine Reaktion darauf auch schon sagtest "Drama, Drama, Drama, Witz" x3 Es ist so unglaublich unerwartet, ich lieb die Stelle.
    Aber das mit dem Rekruten finde ich widerrum ziemlich interessant. White ist anscheinend nicht so lange wie N bei... irgendwas, hat aber einen höheren Rang? Muss also irgendetwas Besonderes an ihr sein, also, noch besonderer, als sie jetzt schon ist, wage ich mal zu behaupten.
    Dann natürlich noch White's wieder etwas typischer Gedanke, N einfach mal ein wenig zu zerfetzen, leitete ja auch gut auf das Thema Drew ein, wie sie sich doch mit einer Rose vergleicht. White hätte eigentlich so ziemlich jeder, Belle zählt jetzt nicht zu dem "jeder" dazu, ihr sagen können, dass Drew ein... A****loch ist. Oder um es ein wenig gewandter auszudrücken, andere sind ihm völlig egal, zumindest hat es bisher den Anschein danach. In dem Absatz wirfst du eh wieder einige Fragen auf, bezüglich dieser Organisation und auch, dass Drew, der White ja in einer gewissen Hinsicht nicht unähnlich zu sein scheint, sich einfach von dieser gelöst hat, was sie ja nicht schaffte. Was für einen Grund sie wohl dazu hatte? Da gäbe es ja verschiedene Möglichkeiten, wobei man dazu ja wissen müsste, zu was N sie gemacht hat. Nur erfahren wir das ja leider noch nicht.
    Aber N ihr "Beschützer" hat ja anscheinend auch so seine eigenen Probleme, so wie er aussieht. Abgemagert und das alles, als wäre er todkrank - wahrlich eine Erscheinung die ich nicht unbedingt würde sehen wollen, nehme ich an. WIe White auch schon vermutete, seine Fähigkeiten haben damit zu tun, die sind übrigens interessant, wobei ich seine kleine Verwandlung am Ende des Kapitels wirklich ein wenig befremdlich fand. Sich einfach so in einer Art... glibberigen Pfütze aus dem Staub zu machen, wahrlich ein interessanter Abgang.
    Eigentlich wollte ich nicht so in der Handlung des Kapitels herumhüpfen... aber immerhin arbeite ich es ja doch einigermaßen in chronologisch richtiger Reihenfolge ab :3
    Um dann mal wieder zum vorigen Punkt zu kommen, dem... der Diskussion. N führt ja auf einmal den guten Black an, als White ihn fragt, warum er immer erst nach der Gefahr auftaucht. Was N übrigens als "Gefahr" einstuft, dass scheint in seinem Hirn ein wenig verdreht zu sein, wenn man bedenkt, dass White wohl weitaus schlimmere Sachen passiert sind, als ein einfaches Gespräch mit einem Jungen. Aber aufgrund irgendeiner Sache scheint er ja doch recht damit recht zu haben, dass Black gefährlich werden könnte, irgendwie. Nur hätte N nicht unbedingt den schönen Moment kaputt machen müssen, das war so schön *-* -Chessshippingfanmodus on- So ein humanes Gespräch hatten die beiden bisher nie und White war mal nicht sauer auf Black, aber nein, dann kommt N rein und macht alles futsch, bah >__< -Chessshippingfanmodus off-
    Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass White mir in dem Kapitel wirklich leid tut? Sie wird ja eigentlich schon genug gequält aber dann stochert N auch noch in ihren Wunden herum, er scheint ja ziemlich genau zu wissen, welche dies sind. Paranoid zu sein hat wohl auch seine Vorteile...
    Aber immerhin gab es hier ja auch noch kleinere Hints zu Chess, die zwar auf dem schon aufgeführten Gespräch basieren, aber die genügen mir zumindest mal :3 Im übrigen ist N's Spruch, "Alles hat seinen Preis und du hast deinen soeben kennengelernt" ja auch eine Art Hint, aber ich wusste ja eh schon, was genau er damit meint ^^" Wobei es wohl eher fraglich ist, ob White das verstand, immerhin wusste sie ja auch nicht, warum N so zugerichtet war. Ob sie seinen Hinweis richtig deuten kann, ist hier wohl eher die Frage. Aber auch hier wird es nur eine Frage der Zeit sein, sie ist ja ein kluges Köpfchen, was aber sowieso fast alle in der Gruppe sind... Ausnahme Belle *hust*
    Um aber langsam zum Ende zu kommen, mit White's Bemerkung über das Armband, kann ich gerade wenig anfangen, da werde ich mir noch Gedanken machen müssen, glaube ich... naja, kommt Zeit kommt Rat :3[/tabmenu]


    So, fertig bin isch :D
    Irgendwie habe ich das Gefühl, mein Kommentar wirkt leicht dilettantisch... nun ja, ich weiß ja auch nicht, ob eine Inhaltsanalyse so eine große Hilfe ist, aber nya x3
    Außerdem ist mein Kommi viel zu kurz :o
    Love ya ~ ♥
    Latias

  • Hey, du erfreust uns auch wieder mit Kapiteln? Naja, aber ist ja nicht schlimm, wenn wir mal warten müssen, finde ich zumindest. Jeder hat mal seine Tiefs ;)
    Interessanter Titel des Kapitels, muss man sagen. Was das wohl wird?
    Der Anfang ist toll beschrieben, vor allem Whites Verhalten, was einen fast verwundern würde, wenn man nicht wüsste was davor war.
    Mich würde ja wirklich interessieren, was N ihr erzählt hat.
    Du stellst ihn wirklich schön da, das Verhalten ist perfekt.
    Whites Verhalten mit der Wut gefällt mir wirklich besser, gegenüber anderen Personen als Belle, Cheren und Black, als das traurige, unterdrückte.
    Deswegen gefällt mir der Kommentar „Sie separater Großbuchstabe“ so gut :)
    Sie zeigt mal wieder, zumindest in Gedanken ihre etwas, nennen wir‘s blutrünstige Seite.
    Egal wie es manchmal wirkt, sie kann anscheinend solche Gefühle wie Liebe und Kummer empfinden. Soll nicht heißen, dass ich sie für gefühlskalt halte, aber meist sind es eher die negativen Gefühle wie Wut die sie zeigt. Und ihr scheint viel an Drew zu liegen.
    White hat vollkommen recht damit, dass sie keine Privatsphäre hat. Wenn man N so zuhört, denkt man sich schon so seine Teile.
    N ist ja wirklich die traumhafteste Person überhaupt, auch wenn er eigentlich nur die Wahrheit sagt, es kommt darauf an, wie man es tut, und wie man es meint.
    White tut mir mal wieder leid, was sie im Moment durchmachen muss ist echt fies (aber ich mag fiese Sachen, also :))
    Ich find’s unglaublich, dass White aus diesem Gespräch eine Erkenntnis gewinnen konnte, aber hey, Glückwunsch :D
    Ach, und nochmal zum Titel. Nun kommt der Sinn auch klar raus, und ich finde den Titel wirklich gut gewählt ;)
    Ich hoffe es geht demnächst weiter, wenn nicht ist auch nicht so schlimm XD
    Freue mich schon auf das nächste Kap :thumbsup:

  • Kihihi, nach scheinbar einem Jahrhundert mag ich auch mal wieder meinen Senf dazugeben...


    Grüner Verrat
    Der Titel gefällt mir, muss ich schon sagen... Genau so, wie der Name des Kapitels & deine Beschreibung von N ist, so hab ich ihn mir vorgestellt. Ich find's toll, wie du auf Einzelheiten & Kleinigkeiten eingehst, wie z.B. die detailreiche Beschreibung von N's Äußerem.
    Nja, sonst kann ich nur wiederholen, was die anderen scon gesagt haben. Gefühle, Gedanken - alles erste Sahne.[Dany Sahne...? :D] Hier will ich jetzt mal sagen, dass ich die Vergleiche, die du manchmal benutzt, echt bewundere. Zum Beispiel als White so aufgebracht ist, & sie wie eine scharze Rose erblüht. Da gefällt mir auch das mit dem Blut... :3 Daaaaabei fällt mir was auf. Vielleicht liegt es an mir, weil ich so lange nicht on war, aber ich hab das Gefühl, als hättest du deinen Schreibstil geändert. Ich kann nicht erklären, in welcher Weise, aber das Gefühl, das ich sonst beim Lesen deiner Story hatte, war diesmal anders. Also, nicht dass du glaubst, das wäre was Negatives. Ich liebe deinen Schreibstil. Ist mir nur mal so aufgefallen. ^^


    Diesmal hab ich sogar einen Tipp für dich. :D
    Wenn du eine extreme Situation beschreibst, dann mach die Sätze nicht zu lang. Lieber kurz und abgehackt, das unterstreicht die Härte des Geschehenen & die Kälte der besagten Person. z.B. als White sagt, dass Drew nicht gekommen ist, um sie zu besuchen. In dem Satz ist das drin, was ich hier zu erklären versuche. [Ich find's gerade nicht, sonst würde ich zitieren... v.v]


    So, fertig bin ich. Fazit: Fantastisches Kapitel, wie immer. Man ist eben nur noch das Beste von dir gewöhnt. :D
    Ich freu mich, wenn's weitergeht~...


    Liebe Grüße
    Miss Malfoy. :3

  • Hallo^^
    So, nachdem ich mich durch die ersten vier Kapitel gequält ähm gelesen habe, bekommst du jetzt den so lang ersehnten Kommentar. Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, aber da ich seit gut zwei Wochen die Buddenbrooks vor mir hab, bin ich grad nicht sehr motiviert, was das Lesen angeht (vor allem, weil ich die erste Hälfte in ner Woche durch hatte...) Aber egal, ich schweife ab. Back to Topic.
    Ich glaub im Moment, dass das Einzige, was mir nicht gefällt, die Tatsache ist, dass ich nichts zu meckern hab >.< Okay, dass klingt jetzt bestimmt irgendwie dämlich, aber es ist so. Naja, ich werde versuchen, den Kommentar wenigstens irgendwie informativ zu machen. Ich verpack es mal in einen Spoiler, da es irgendwie trotzdem merkwürdig lang geworden ist...



    Okay, ich glaube, das wars fürs erste. Ich hoffe, dass ich dich nicht gerade totgeschrieben habe und zu viel über meine Ansichten geredet hab (war keine Absicht, ich schwörs^^Schiebs auf die Tageszeit). Naja, bis irgendwann mal.
    LG, Raichu-chan

    It's not the critic who counts, not the man who points out how the strong man stumbles, or where the doer of deeds could've done them better. The credit belongs to the one who's actually in the arena - Theodore Roosevelt


    "Most people don't try to become adults, they just reach a point where they can't stay children any longer." - Miss Kobayashi


    "What more do I need than my worthless pride?" - Haikyuu!!

  • Danke meine Lieben für eure Kommentare ^-^ Es hat mich wie immer sehr gefreut und ebenso sehr freue ich mich, noch in diesem Jahr das nächste, schon das zwanzigste, Kapitel präsentieren zu dürfen. Eigentlich hätte es noch ein Zwischenkapitel gegeben, doch aus planungstechnischen Gründen und im Nachhinein auch Überflüssigkeit machen wir jetzt einen kleinen Zeitsprung. Außerdem möchte ich mich für die Gänsefüßchen unten entschuldigen, bei meinem neuen Laptop lässt sich das nicht anders machen ... Und nun wünsche ich viel Spaß mit dem Kapitel und schon ma einen guten Rutsch ins neue Jahr :D


    Verworrene Ziele

    (Cheren)
    Schweigend warteten Belle, Black und ich in der Eingangshalle des Pokemon-Centers, darauf, dass uns bald eine Lösung für unser kleines Problemchen oder überhaupt irgendetwas einfiel, damit wir endlich mit unserer Mission fortsetzen konnten, die inzwischen ohnehin Nebensächlichkeiten angehörte. Und die ich zumindest bei unserer Blondinen lediglich als Vorwand erachtete, belebte Orte wie Einkaufspassagen, Parties und auch ihren Wettbewerb aufsuchen zu dürfen, kompletter Eigennutzen also. Sie könne dann wesentlich besser veränderte Pokemon erkennen, ihre Trainer ließen sie ja die ganze Zeit draußen, außerhalb ihrer Bälle herum spazieren, es sei somit ein Leichtes, die Stadt von ihnen zu befreien. Natürlich beinhalteten ihre Theorie nicht die viel entscheidenderen Faktoren Kampf, den man erst einmal wenigstens halbwegs gewinnen musste, oder das Fangen beziehungsweise die Erlösung an sich, in der ihr Möchtegernfreund noch lange nicht geübt war, hatte er es doch erst ein einziges Mal vollbracht.
    Skeptisch und zugleich nachdenklich betrachtete ich den Braunhaarigen von meinem blauen Sessel aus, er saß mir gemeinsam mit Belle gegenüber, ein rechteckiger Glastisch stand buchstäblich zwischen uns. Black hockte eingeschüchtert an der Armlehne des unter ihnen befindlichen, blauen Sofas, es passte irgendwie zu seiner gleichfarbigen Jacke, deren Reißverschluss er geöffnet und uns sein schwarzes Shirt gezeigt hatte. Unsere liebe, stereotypische Belle hatte zunächst nicht ihre geweiteten, grasgrünen Augen davon abwenden können, dabei spannte es sich nicht unbedingt so hauteng über seinen Oberkörper, bis es selbst dem Angehimmelten persönlich aufgefallen und eine Bemerkung fies untermalten Spottes geäußert worden war, ob es nichts anderes anzuschauen gebe. Störten die Blonde solche mehr als klaren Andeutungen? Leider kein Stück, weshalb sie sich jetzt seinen Arm umklammernd an ihn schmiegte, glücklich lächelnd versuchte sie ständig, seinen Blickkontakt zu erhaschen – erfolglos. Er vermied es tunlichst, in ihre Richtung zu sehen, obwohl er ihr gestattete, an ihm herum zu zerren und dabei gleich einem Kleinkind zu kichern.
    Seine schokoladenbraunen Iriden fixierten den dunklen Laminatboden, so schien es, die Augen halb geschlossen, die Mundwinkel zu einem Bogen mit negativer Steigung verzogen. Seit er von White zurück gekehrt war, dieser nun geistesabwesende Junge, hatte er weder ein Wort von sich gegeben, noch etwas des Frühstücks gegessen, das Schwester Joy uns angeboten hatte, sondern schlichtweg dort vor der weißen Raufaserwand, ein totaler Kontrast zu seinem farbintensiven Haar, gesessen und vor sich hin geträumt. Die Hand, welche nicht Belle beanspruchte, spielte mit dem Saum seiner Jacke, drehte und wandte ihn zwischen den Fingern. Unablässig ertönte ein gedämpftes Schrittgeräusch, er bewegte einen seiner Füße in regelmäßigen Abständen auf und ab, und auf und ab. Innere Nervosität? Zwar war ich mir des vermeintlichen Grundes dafür bewusst, er lag oben in weiche Daunen ähnlich einem Engel gebettet, doch akzeptieren wollte ich es deshalb nicht, an nähme ich es niemals im Leben oder darüber hinaus. Er gewann als Variable zunehmend an Größe, musste ich zu meinem Leidwesen feststellen, wobei ich als Konstante mäßig an Wert, gleichsam an Wichtigkeit, verlor. Ich fragte mich allmählich, wann oder ob Letzteres aus Whites Sicht je vorhanden gewesen war. Keine Frage, auf einem freundschaftlichen Level befanden wir uns allemal, das hatte sich in den letzten Jahren geklärt, aber noch heute fiel nie ihre Rücksicht auf mich, versuchte ich ihr zu verdeutlichen, wie viel mir an ihr lag; zu demonstrieren, weshalb ich die Chance damals nicht genutzt sondern in unserem kleinen Dorf ausgeharrt hatte, das von hier aus gemessen hunderte Kilometer als Entfernung aufwies. Es mochte dumm und einfältig sein, trotzdem, so schätzte ich, führte ich eine derartige Aktion jederzeit wieder aus, opferte meine Wenigkeit für sie auf, wann immer es nötig wäre, um sie glücklich zu stimmen, in einem wohlbehaltenen Zustand zu wissen.
    Meine letzten legitimen Gedanken, ehe sich mein Verstand aufgrund der Müdigkeit langsam in eine Art Delirium verabschiedete, lediglich halbherzig anwesend, keinesfalls mehr zu gewohnten Höchstleistungen imstande. Dank des ach so allseits beliebten Wettbewerbes hatten die teilnehmenden Koordinatoren ihre Zimmer hier schlauerweise reserviert, Drew eingeschlossen, weshalb spontan ankommende Trainer kaum eine Möglichkeit erhielten, im Pokemon-Center zu nächtigen. Schwester Joy wollte via unerfüllter Vorbestellungen einige Schlafplätze einräumen, wahrhaft an dieses Glück glauben tat ich jedoch nicht, prägte ja im Grunde unseren gesamten Trip bisher ein Virus des Pechs. Erst der Teleport nach Jotho an sich, dann dieses Gefasel von Black und seinem Auserwähltentum, als nächstes der Türunfall Whites in Viola City, neulich ihre Fast-Vergewaltigung… je mehr ich darüber grübelte, desto zügiger näherte ich mich der vollständigen Traumphase. Die Augen geschlossen versuchte ich meinem Gewissen einzureden, es sei in Ordnung, ein paar Sekündchen im Beisein der anderen zu dösen, denn es kämpfte vehement dagegen an, zusammen mit meinem Verantwortungsbewusstsein. Zur Beruhigung dachte ich an das stets neu entflammende Blau in ihren Seelenspiegeln, die bei sich ändernder Lichteinstrahlung variierenden Farbtöne, hell, dunkel, matt, und selbst der Matte wohnte ein verstecktes Leuchten inne; ihre reine, so blasse Haut, die die feinen Züge ihres länglichen Gesichtes perfekt betonte; kraftvolles, braunes Haar, sich vom Scheitel hinab windend bis etwa zur Mitte ihres Rückens, den ihr blütenweißes Top umfasste und ebenso ihren restlichen Körper im untersuchten Bereich voll zur Geltung brachte. Wie konnte man sich nicht in ein so wunderschönes Geschöpf verlieben?
    Trotz meines darauf basierenden Herzklopfens wäre ich beinahe in süßeste Schlaffantasien entschwunden, hätte mich nicht das laute Gepolter geweckt, das die Holztreppe hinter mir zum ersten Stock herab stiefelte. Einen Moment lang war ich verleitet, meinen Kopf zu drehen und schuldiger Person wenigstens einen missbilligenden Blick zuzuwerfen, im Nachhinein allerdings siegte die Erschöpfung und ich quittierte mein Vorhaben. Wahrscheinlich kannte ich denjenigen eh nicht und bekäme ihn in Zukunft nie wieder zu Gesicht, was scherte es mich also? Sollte er doch anderer Leute Ruhe belästigen, ich fiel als potenzielles Opfer schon mal aus der Reihe, er hatte mich ja soeben gestört. Grummelnd stütze ich den schweren Kopf auf meine rechte Hand, darauf bedacht, letztlich noch ein klein wenig Schlaf oder zumindest angenehme Halbträume zu finden, was nur leider von einer Hand, die meinen linken Arm packte und von der Armlehne schob, verhindert wurde.
    Genervt hob ich an zu protestieren, meine Muskeln verkrampften sich, ich sog bereits Luft für meine nächsten Worte ein, bevor ich die Augen öffnete und realisierte, wer sich da eigentlich Zugang zu meinem Sitzmobiliar verschaffte. Nach wie vor trug sie das Kleid der Feier, schwarze und weiße Stoffschichten umrahmten abwechselnd ihren Leib, Träger dafür existierten nicht. Lange, braune Wellen bargen ihren bloßen Nacken, Schultern und den hinteren Teil ihrer Garderobe der letzten Tage. Bei ihrem hinreißenden Anblick stockte mir der Atem, sie sah tatsächlich verboten gut aus und es schien, als umhüllte sie eine Art bläulicher Schein. Meine Wangen erwärmten sich bei der Erkenntnis, fast sie angemeckert zu haben, sie, die Prinzessin der Dominanz, Sturheit und Einschüchterung während Diskussionen. Besaß sie keinerlei Argumente mehr, die ihre These stützten, griff sie kurzerhand auf Beleidigungen zurück, um einen Sieg, direkt oder indirekt, einzufahren. Wenn man sich damit abgefunden hatte, kümmerte es einen herzlich wenig, und weil mein Selbstwertgefühl ohnehin nackt und zerschmettert am Boden kauerte, stellten ihre Beschimpfungen für mich mittlerweile sozusagen ein niederes Bedürfnis dar, welches sie stets aufs Neue erfüllte.
    Nervös begradigte ich meine Pose, erfasst von der Tatsache, ihr in meinem Leben ausschließlich ein einziges Mal näher gewesen zu sein, damals im Sommer, als Belle und ich uns zerstritten hatten. So knapp war ich einem Kuss mit White entgangen, so ungerecht knapp… Unsere Lippen, lediglich Zentimeter trennten sie voneinander, ich spürte ihren im Gegensatz zur warmen Luft kühlen Atem auf meinen Poren; den Kopf in die Schräge geneigt erwartete ich ihren Kontakt im Wehen einer sanften Brise; frisch gemähtes Gras unterstrich den Duft ihres lieblichen Parfums, gemischt mit ihrer persönlichen Eigennote … und mit Belles Auftritt hatte es sich erübrigt. Die passende Atmosphäre, die Gewissheit, gleich den ersten Kuss zu erleben, verliehen von einer wahren Schönheit, die Hoffnung auf eine daran anknüpfende Beziehung, alles zerplatzte gleich einer mickrigen Seifenblase.
    „White, geht es dir endlich besser?“, quiekte Belle erfreut, versäumte es dabei aber, Blacks Arm in ihrer Freude, nein, ihrer Euphorie, loszulassen. Stattdessen umklammerte sie ihn bloß ein Stückchen fester. Die Mimik des Gequälten verformte sich leicht schmerzgeschwängert, nichtsdestotrotz schwieg er weiterhin eisern. So eine immense Selbstbeherrschung, er verstand es, Pein in seinem Inneren einzusperren, es stumm zu ertragen, ich bewunderte ihn. Egal, welch physische oder psychische Verletzungen ihn plagten, er stellte sich persönlich in den Hintergrund und eilte zunächst anderen zu Hilfe, ob Fremder oder Freund, ich vermutete, er täte selbiges sogar für Feinde. Der Braunhaarige warf White einen fragwürdigen Blick zu, als wollte er wissen, was ihr Verhalten zu bedeuten hatte und wie wir jetzt fortfahren sollten. Zudem flehte er sie geradezu an, dass sie ihm eine Antwort auf all seine Neugier, all seine Emotionen erteilte, seinen Charakter, seinen Sinn auf dieser Welt. Und so jemand Debiles beanspruchte jegliche Aufmerksamkeit? Unfassbar.
    „Ja, ein wenig.“, lächelte sie. Mein Herz machte einen gewaltigen Satz, vor allem, als sie sich mir zuwandte, ein verspieltes Lächeln zierte ihre Lippen. „Wo sind denn eigentlich unsere Pokemon, Cheren?“ Ihre bittersüße Stimme klang in meinen gleichzeitig von ihr betäubten Ohren nach, war alles, was zu meinem Gehirn vordrang. Nach einem abschätzigen Schnaufen in Richtung Black rutschte sie etwas von der Armlehne herunter, sodass wir nun eng aneinander gequetscht die Einpersonensitzfläche in Beschlag nahmen. Ich fühlte ihre zarte Hand entlang meiner streichen, woraufhin sich mein Antlitz weiter erwärmte, mein Puls raste inzwischen. Es erschien mir ähnlich einem falschen Film, was sie tat, wenngleich ich es neben meiner Aufregung unsagbar genoss und mir wünschte, ich hätte ausreichend Zeit und Gelegenheit, mich daran zu gewöhnen, es in Ruhe auszukosten.
    „Schwester Joy kümmert sich liebevoll um sie!“, platzte unsere Blondine dazwischen, verschränkte ihre Finger in denen von Black. White dürfte das am Rande mitbekommen haben, waren ihre unendlich blauen Kristalle kurz zu den beiden Turteltauben gehuscht. Sie schenkte Belles Worten keinerlei Beachtung, geschweige denn ihrer zu heiteren Gestik, naja, zumindest nicht der der Koordinatorin.
    „W-wie Belle sagte, Schwester Joy k-kümmert sich um s-sie.“, stotterte ich unbeholfen, gewillt, mir danach eine ordentliche Ohrfeige zu verpassen. Wie oft in meinem Leben geriet ich in eine derart schöne Szenerie? Selten, sehr sehr selten. Da sollte ich es wohl zustande bringen, flüssig und ohne Stocken zu reden, um den Moment nicht zu ruinieren. „Aber die Schwester meinte, du sollst dich noch schonen, White, zu deiner Sicherheit.“
    „Ich weiß.“, seufzte die Angesprochene melodisch bedauernd. Man merkte ihr an, dass sie darunter litt, das Bett hüten zu müssen. Sie war rebellisch, sie lebte in unbändiger Freiheit, und sich selbst aufgrund potenzieller Verletzungen oder Infektionen zu zähmen gehörte zu den Dingen, den wenigen wohl bemerkt, die ihr wirklich schadeten, die sie langfristig nicht aushielt.
    „So, meine Lieben, ich habe doch tatsächlich etwas arrangieren können.“ Mit einem mehr als freundlichen Gesichtsausdruck gesellte sich Joy zu unserer Runde. Ihr zartrosafarbenes Kleid wehte ihr im Rausch ihrer Ankunftsgeschwindigkeit leicht hinterher, genau wie ihre blanke Schwesterntracht und ihre zu Ringen geflochtenen, roten Haare. Insgesamt machte sie einen netten, gleichermaßen kompetenten Eindruck, der einzig fehlende Faktor verkörperte ihr Partner Heiteira, das Heilpokemon, welches sich normalerweise stets an ihrer Seite aufhielt: Ein pinkweißer Torso als Grundgerüst, verziert mit aufgebauschten, flügelähnlichen Ausbuchtungen an Kopf, Armen und Körpermitte, vorn am Bauch ein Ei angelagert und sofern es in einem Krankenhaus arbeitete, bedeckte ein weißes Häubchen seine Stirn. Über Helferfähigkeiten verfügte es allemal, keine Frage, und an guten Manieren mangelte es keineswegs, nichtsdestotrotz sollte man es nicht unterschätzen. Es nannte eine beachtliche Ausdauer sein Eigen und seine kleinen Pfoten waren dazu in der Lage, so manchen K.O Treffer zu verursachen, selbst bei wesentlich kräftigeren Gegnern.
    Vor ihrer Brust hielt sie ein Klemmbrett in den Händen, sie schaute fast permanent darauf, blätterte ab und an ein beschriebenes Blatt Papier um, während ihre blauen Augen darauf umherflogen. „Ein Doppelbettzimmer hätten wir frei, der Übrige eurer Gruppe müsste sich bei jemand anderem einquartieren. Und White “ die Krankenschwester fixierte ermahnend meine immer anmutig wirkende Kindheitsfreundin „du bleibst allein in deinem Zimmer. Zu dir zieht niemand, solange du nicht wieder gesund bist.“
    Die Braunhaarige, sie hatte zuvor festen Druckes meine linke Hand ergriffen, ließ diese nun los, wandte beschämt den Kopf ab. Hatte wirklich allein ich in ihrem Sinne gelegen? Ich war der Auserwählte gewesen, den sie bei sich hätte schlafen lassen? Zwar auf dem Boden, aber direkt neben ihrem Bett, maximal einen Meter von ihr entfernt, wo aus ihrem momentanen Verhalten resultierend alles Mögliche passieren könnte? Das Glücksempfinden, welches den gesamten Zeitraum über durch meine Adern geströmt war, drosselte, meine Körperfunktionen normalisierten sich, sobald sich die grausame Erkenntnis meiner verpatzten Gelegenheit in mir ausbreitete. Klar, es wäre zu schön gewesen, als dass es allzu lange anhielt. Das hätte ich mir besser vorher ins Gedächtnis gerufen, anstatt der Seltenheit gar fanatisch zu verfallen, Suchtgelüste aufzubauen. Jedes Mal, wenn White sich in unmittelbarem Umfeld befand, unterlief mir dieser Fehler. Ich vergaß alles andere um mich herum, jegliche Freundschaftskontakte, jegliche Gefahren, fokussierte meinen kompletten Verstand auf sie, ausschließlich auf ihre Stimme, ihr zartes Gesicht, ihre Bewegungen – wenn eine solche Szene endete, fühlte ich mich, als verböte man mir als Junkie eine tägliche Dosis Drogen, als setzte man mich auf Entzug von dem, was mein leeres, inhaltloses Leben füllte, ohne das ich nicht existieren konnte oder wollte. Entsetzlich, fatal, das wusste ich, doch obsiegte die in der Schönheit begründete Unfähigkeit, dem zu entfliehen.
    „Ist ein gewisser Drew vielleicht auf der Liste der möglichen Unterkünfte?“, fragte Black plötzlich. Seine Stimme klang entschlossen, unerschütterlich in den Grundfesten, er hatte sich just in eine aufrechte Sitzposition verfrachtet, um seinen Worten mehr Ausdruck zu verleihen. Belle hob verwundert ihren bisher an ihn gelehnten Kopf, sie hatte wohl mit dergleichen nicht gerechnet, als sie sich schmusend neben ihm platziert hatte, schloss jedoch die Aussagen, die sie insgeheim parat hielt, hinter ihren vor Nervosität zitternden Lippen weg, um bloß nicht die in der Luft sprühende Spannung nicht zu entzünden. Joy suchte eine Weile in ihren Akten, unterdessen glitten die Gedanken der Blondinen in erfinderische Tagträume ab. Kein Wunder im Prinzip, da sowohl Black als auch Drew als Mitbewohner zur Auswahl standen, Letzterer nur vielleicht, aber immerhin, folglich gebar die Chance, mit einem ihrer Prinzen mehrere Nächte in einem Raum zu verbringen, und ich konnte mir denken, auf was die Absichten unserer Modekönigin zielten. Ich kannte sie mittlerweile einfach zu genau, die Ausdrücke in ihrem Gesicht, wusste, wie sie tickte. Nach so vielen Jahren der innigen Freundschaft, in der sie mindestens ebenso viel mirbezüglich in Erfahrung gebracht hatte, gelang es ihr nicht mehr, Geheimnisse vor mir zu hegen. Ich persönlich tendierte in ihrem Sinne zu Black als auserkorenen Nachtgenossen, denn nachdem Drew White so schlecht behandelte, reduzierte sich die Wahrscheinlichkeit einer Vergebung ihrerseits auf eine recht niedrige Prozentzahl.
    „Hm… in der Tat, bei ihm wäre noch Platz verfügbar. Soll ich dich eintragen?“
    „Ja, tun Sie das bitte.“ Wahrhaft eine köstliche Ironie, die Entwicklung der Ereignisse. Belles Miene verfinsterte sich unter anderem zu einem beleidigten Schmollmund, gestattete man es ihr nicht, bei einem ihrer Schwärme vorübergehend zu wohnen, da eben diese beiden sich fortan ein Zimmer teilten. Und wie es vom höheren Forscher jenseits unseres Vorstellungsvermögens vorgesehen war, betrat Blacks grünhaariger neuer Mitbewohner in dem Augenblick das Foyer des Centers. „Ich habe mit Drew nämlich einiges zu bereden.“

  • [font='Kristen ITC']

    Hey Hey ;3


    komme ich auch mal wieder hergeflattert und hinterlass dir einen Kommentar zu deiner FF. Der erste in diese Jahr, wohlgemerkt *zwinker*
    Zu dem 19.Kapitel hast du ja bereits ein paar Kommentare, daher beschrenke ich mich nun nur auf das letzte, da ich ja nicht unnötig alles wiederholen möchte, was andere bereits geschrieben haben,ich hoffe, das ist ok.


    Ich finde, dir ist es mal wieder gelungen, den Leser mitureißen. Was ich auch interessant finde, ist die Tatsache, dass ich ohne Probleme wieder wusste, um was es geht, wer alles dabei ist und was bis hierhin schon geschehen ist - ohne es nochmal nachlesen zu müssen. Das ist schonmal ein großer Pluspunkt, da man ja sonst eigentlich keine so guten Erinnerungen an das hat, was sich schon zugeragen hatte.
    Es ist schön, mal wieder ein Kapitel von Cheren lesen zu dürfen. Diese leicht qualvoll angehauchten Kapitel gefallen mir, auch, wenn sich das qualvoll immer nur auf eine Person bezieht: White. Es muss hart für ihn sein. Ich meine, dass Gefühl, jemanden zu lieben und dann die Gewissheit, dass es niemals so funktionieren wird, wie man sich es vorstellt - grandios. Auch der Gedanke, dass man sich selbst beleidigen lassen, peinigen oder was auch immer White mit ihm macht, freiwillig durchstehen will, super. Ich kann mich gut in den Brillenträger hinein versetzen, da ich das so ähnlich aus ferner Vergangenheit kannte.
    Der Anfang des Kapitels lässt eigentlich nicht auf die Kernaussagen zielen, die man während des Lesens mitbekommt. Eigentlich völlig unerwartet wird der Raum und die in ihm befindlichen Personen beschrieben. Man spürt wieder diese Eifersucht aber auch gleichzeitge Bewunderung, die Cheren gegenüber Black hat. Miss Blondine ist eigentlich eher bemitleidenswürdig und anstrengend, bishin zum Nervfaktor, auch wenn sich die beiden schon so lange kennen. Aber ganz ehrlich? Genauso habe ich Belle auch eingeschätzt.
    Dann muss ich sagen, dass mir die Erinnerung an den Fastkuss sehr gefallen hat. Interessante Sache, muss ich ja sagen. Demnach muss es ja fast noch schlimmer für Cheren sein. Zu wissen, dass an es fast geschafft hätte, in den Genuss seiner Träume, Wünsche und Sehnsucht zu kommen. ...aber auch dies wurde von dem kleinen, blonden Wirbelsturm vereitelt. White's Charakter wird auch wieder gut dargestellt. All die Faktoren, die sie so machen wie sie ist, wurden nochmal aufgezählt. Aber es scheint, dass der nächtliche Besuch von N sie immernoch ein wenig aus dem Konzept bringt? Aber auch dies wurde wieder gut beschrieben.
    Das Ende ist auch wieder gut dargestellt worden. Man möchte am liebsten sofort wissen, was er mit Drew klären muss. Spannend, spannend. Ich freu mich schon darauf, es herrausfinden zu dürfen.


    So. Ein paar kleine Anmerkungen.
    Du weißt ja bereits, dass ich deine Sätze manchmal etwas zu...ja, zu gut finde. Man bekommt fast schon Panik, sie zu lesen. Es schadet wirlich nicht, wenn du ab und zu mal einen Punkt setzt, meine Liebe. Sonst ist man ziemlich verwirrt und es kommt nicht selten vor das man/ich einige Sätze doppelt oder dreifach lesen muss, um sie genau zu verstehen. Es ist nich böse gemeint, weißt du ja, aber ein gut gemeinter Rat.
    Erst wollte ich bemängeln, dass du relativ wenig Dialge bzw Gespräche einbaust. Es ist nicht so. Aber die Dauer, die sie im Gegesatz zu Gedanken haben, ist relativ gering. Ja, es muss meistens so sein hast du Recht und ich finde es auch gar nicht schlimm, nur manchmal wird es schwer, sich auf die ganzen Ideen, Eindrücke und Schusfolgerungen einzulassen. An sich ist es aber ein gutes Mittelmaß, vergleicht man es mit anderen FF's.


    Zitat von ~ Emeraude ~

    [...]bevor ich die Augen öffnete und realisierte, er sich da eigentlich Zugang zu meinem Sitzmobiliar verschaffte.


    Ich denke mal, dass dies wer heißen sollte? Er würde für mich nämlich keinen Sinn ergeben, da es ja zum Einen um sie geht und zum Anderen es auch kein richtiges Deutsch ist.


    Zitat

    = ~ Emeraude ~]Ich fühlte ihre zarte Hand entlang meiner streifen, woraufhin sich mein Antlitz weiter erwärmte, mein Puls raste inzwischen.


    Hier könnte ich mir vorstellen, das es steifen heißen sollte. Anderes würde auch nicht wirklich Sinn ergeben. *Vlt. einen zweidetigen...aber davo ist jetzt nicht die Rede (:*



    Mehr kann ich gar nicht meckern, denn du bist bereits sehr gut im Schreiben, weißt du auch. Und deine Kapitel und Werke werden mir immer ein Vorbild sein. Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel. (= ♥
    ~ Rabenwächterin.

  • Hallö, und erstmal ein frohes neues Jahr, bevor wir uns nun dem Kapitel zuwenden ;)
    Diese Kap aus Cherens Sicht hat sich als einfacher zu lesen herausgestellt, als befürchtet XD
    Ich teile seine Meinung über Belle, den aus welchen anderen Gründen sollte sie auch mitgekommen sein?
    Diese Stellen, wen Cheren immer den beinah-Kuss erwähnt, finde ich immer unheimlich interessant, vor allem, weil ich mich nicht dran erinnern kann, ob uns schon erzählt wurde, was genau da vorgefallen ist.
    (Anscheinend habe ich aber einfach nur ein mieses Gedächtnis, den im Laufe des Kapitels beschreibst du die Situation nochmals, woran ich mich doch erinnern kann XD Trotzdem finde ich die Stellen einfach immer Klasse, vor allem weil du da gut beschreibst, wie angenervt Cheren auch jetzt noch von Belle ist, und das nicht nur wegen ihrer Art, sondern eben auch wegen der Unterbrechung des Kusses.)
    Pech hatten sie wirklich, und nicht nur in Hinsicht auf White- auch wenn das den größten Teil ausmacht- immer hin war die Fukano-Suche ja auch nicht wirklich von Glück und Verstand geprägt.


    Das Ende des Kaps war wirklich elegant von dir. Einfach das Team unterteilen  Es hätte aber Belle von anfang an klar seinen können, dass Black ganz sicher nicht mit ihr in ein Zimmer ziehen würde, sondern nur gefragt hat, damit er wenn möglich das Zimmer mit beziehen kann. Übrigens nette Idee, nach den letzten Kapiteln, in denen White ihre „Aufmerksamkeit“ eher Black geschnenkt hat, sie nun sich zu Cheren setzten zu lassen. Was genau sie damit versucht hat, kann man erahnen, aber White ist sowieso eher der Typ, bei dem man nicht genau weiß, was sie wirklich vorhat.
    Deine Rechtschreibung fand ich wie schon die ganze Zeit gut, und Grammatik mäßig, sind mir keine anderen Fehler aufgefallen, also auch schon » Kräme. †. Obwohl ich mir bei dir dank deiner teilweise sehr langen Sätze nicht hundertprozentig sicher bin, da ich es nicht leicht finde, da die Übersicht zu bewahren. Das heißt jetzt aber auf gar keinen Fall, dass du das ändern sollst/musst, weil das einfach dein Schreibstil ist, und du einen gehobenen Wortschatz verwendest, was beim Lesen sehr schön sein kann- bietet ja sicher nicht jede Geschichte. Deine Art zu schreiben ist halt was besonderes ;)


    Also die Überschrift fand ich jetzt nur so mittel, es gab schon treffendere Titel, aber „Verworrene Ziele“ passt insoweit, dass eigentlich alle 4 etwas anderes Vorhaben – als „Zwischenziel“- aber ich finde es gibt den Inhalt nicht so gut wieder. Darüber musst du dir aber keine Gedanken machen, ist ja nicht schlimm, und ich finde auch, jeder kann das mit den Überschriften auf seine eigene Art sehen ;)
    Ich fand das Kapitel alles in allem richtig gut und ich freue mich auf das nächste Kap :thumbsup:

  • So, liebe Leser, die lange Schreibpause ist vorbei :D Irgendwie hab ich mich bis gestern nicht durchringen können, an diesem Kapitel weiter zu schreiben, die Hälfte hatte ich nämlich schon lang fertig *facepalm*
    Bedanken möchte ich mich vor allem bei meinen beiden Lesern *Roselia* und natürlich dir, Liz, denn ihr seid die einzigen Leser, die auch wirklich regelmäßig ein Feedback da lassen. Ansonsten hört man nämlich leider kaum irgendwas hier und ehrlich gesagt wäre ich über irgendwelche Verbesserungsvorschläge echt froh, denn es kann nicht sein, dass es an meiner Schreibart gar nichts auszusetzen gibt. Das mit den zu langen Sätzen versuche ich mir schon abzugewöhnen, denn ich kam da teilweise schon selbst durcheinander ^-^ Von der Wortzahl her bemühe ich mich ebenfalls, mich da zu steigern, und ich denke, das ich mir mit diesem Kapitel schon ansatzweise gelungen. So, ohne weitere große Vorreden präsentiere ich euch nun Kapitel 21 ~




    Schweigende Hitze


    (Black)
    „Wie konnten wir nur ohne White losgehen?“ Belles vorwurfsvolle und leider gleichsam schrille Stimme klang schmerzhaft in meinen Ohren, nicht das erste Mal, seit wir das Pokemon-Center verlassen hatten, und allmählich begann ich mich zu fragen, wie Cheren gerade sie als beste Freundin, wie er mir anvertraut hatte, bezeichnen konnte. Sie, die wettbewerbsvernarrte, modebewusste, kreischlustige Blondine, welche von Anfang an um meine Aufmerksamkeit gebuhlt hatte, meine und keine andere, teilte alle möglichen Geheimnisse, Empfindungen und Sorgen mit einem Naturwissenschafts- und Technikfreak, für den Mathematikkomplexe scheinbar die Welt bedeuteten, beinahe eine eigene verkörperten, und seiner Meinung nach ließ sich mit ausreichenden Kenntnissen jeder kleine, verwinkelte Gegenstand darstellen. Immerhin war es ja möglich, alles in geometrische Figuren zu zerlegen, dementsprechend existierte für alles eine Formel, die Volumen, Fläche, Oberfläche oder anderes berechnete, und setzte man diese am Ende zusammen, ergab sich die Gesamtkonstruktion. Mir unbegreiflich, zwei so unterschiedliche Individuen sollten eine Einheit bilden, ein Kunstwerk, bei dem die beiden Hälften einander ergänzten? So gesehen funktionierte eine Freundschaft bis zu einem bestimmten Differenzgrad. Unterschied man sich zu stark, dann verlor man irgendwann das Interesse am jeweils anderen, eben weil fast keinerlei Gemeinsamkeiten die innere Verbindung aufrecht erhielten, der Abstand wuchs zunehmend schneller, bis man den finalen Punkt erreichte, wo man sich schließlich rein gar nichts mehr zu sagen hatte.
    Bei zu vielen gleichen Interessen hingegen lief es zwar auf dasselbe Ergebnis hinaus, man entschied sich am Ende für getrennte Wege, doch die Ereignisse dazwischen verfügten über ein anderes Ausmaß. Man entwickelte sozusagen eine Art von Rivalität, konzentrierte sich auf ein Ziel, das der andere ebenfalls begehrte, beispielsweise eine Arbeitsstelle oder, bei zwei männlichen oder zwei weiblichen Freunden, einen Vertreter des anderen Geschlechts. Solange, bis dieses Ziel alleinig das Leben beanspruchte, man alles für seine Erfüllung täte; Betrug, Verrat und am Ende verlor man deshalb den Menschen, dem man wohl die beste Zeit seines Daseins verdankte.
    Eine ausgewogene Mischung war der Knackpunkt, um den sich Freundschaft drehte, und irgendwie musste das bei den beiden ja greifen, ansonsten hätte es bei ihnen nicht so lange gehalten. So, wie ich den lieben Cheren einschätzte, stimmte er den meisten Aussagen Belles widerstandslos zu, schlichtweg zur Vermeidung von Ärger, jedoch auch nur bis zu einer bestimmten Toleranzgrenze. Grinsend schwebte ich in meinen Gedanken zu der Schönen und dem Biest, nur wen ich ausschließlich von der Wortbedeutung her mit wem assoziierte, das lag weiterhin im Auge des Betrachters.
    „Belle, ich… an meiner Erklärung diesbezüglich wird sich nichts ändern.“ Ich seufzte. „Die Schwester hat ihr Bettruhe verordnet, schon vergessen?“ Erstaunlich, dass es mir nach all den Malen ihrer Frage noch immer gelang, meiner Stimme Ruhe und Geduld zu verleihen. Im Grunde brodelte in mir bereits Gereiztheit, angespannte Nerven gesellten sich langsam dazu, trotzdem brachte ich es nicht fertig, ihr diese ins Gesicht zu schleudern. So fiel nun einmal ihre Persönlichkeit aus, etwas daran zu ändern, dessen war ich nicht mächtig. Selbst wenn, ich könnte es nicht, ohne im Nachhinein ein schlechtes Gewissen zu hegen. Denn das Resultat meiner vermeintlichen Verbesserungen wäre nicht die wahre Belle, nicht einmal eine Kopie oder ein Klon mit ansatzweise ähnlichen Eigenschaften, sondern einfach jemand anders – jemand, den ich nie so sehr mögen würde wie die echte Belle, trotz Macken, Fehlern und aufgedrehtem Verhalten. Akzeptierte man einen Menschen nicht vollständig vom ersten Moment an, dann hatte man sicherlich ebenso Schwierigkeiten, mit sich selbst zu händeln. Ich wünschte, ich hätte diese Erkenntnis weniger schmerzhaft erlangt.
    „Ihr geht es gut, Belle, Schwester Joy und ihr Tsutarja sind bei ihr.“, versuchte Cheren sie zu beruhigen. Seine in die Höhe tendierende Stimme klang sanft, einvernehmlich und vor allem überzeugend. „Du musst dir wirklich keine Sorgen machen. Sag uns lieber, wie es um deinen Kopf steht.“ Dafür, dass die Blondine ihn seinen Gesten und seiner Stimmlage nach zu urteilen eher aufgeregt zu haben schien, reagierte er jetzt beinahe verdächtig sensibel. Der schwarzhaarige Brillenträger lächelte sie verständnisvoll an, hatte sogar eine Hand zur Unterstützung seiner Worte auf ihrer Schulter abgelegt. Belle musterte zuerst diese eine Weile lang, unschlüssig, was sie davon halten sollte, ehe ihr dankbarer Blick den seinen erwiderte und sich ein zurückhaltendes Lächeln auf ihre Lippen stahl, das eine Besserung ihres Gemütszustandes andeutete, nichtsdestotrotz allerdings ihre Angst, sowie ihre Unsicherheit nicht verbarg.
    „Nun, ich…“ Sie wandte ihren Kopf ab und starrte gen grau-rotem Asphaltboden. Ihre Körperhaltung entwickelte eine Spur von Schüchternheit, sie wirkte eingesackt, als wollte sie uns unter keinen Umständen enttäuschen, hielte aber dennoch eine schlechte Nachricht parat. Einige Sekunden lang, mehrere Schritte lagen wieder hinter uns, druckste sie herum, ehe sie antwortete. „Um ehrlich zu sein, zieht sich mir hier permanent ein Schleier von Kopfschmerzen durch mein Gehirn. Im Center ging es, hier draußen jedoch… Ich weiß nicht, wieso, es ist nicht so stark wie damals in Viola City und auch nicht so plötzlich, vielmehr schleichend, langfristig und… wenig hilfreich.“ Den letzten Teil flüsterte sie nur, sie hatte im Laufe ihrer Erklärungen zunehmend an Lautstärke verloren, wollte sich selbst nicht gänzlich eingestehen, dass ihre besondere Fähigkeit zumindest im Augenblick versagte. Sie fühlte sich bloß aufgrund der Nutzlosigkeit schuldig, die sie sich selbst unnötigerweise einredete, und ich musste zugeben, ich kannte diese Empfindung zu gut. Früher, in jüngeren Jahren, welchen Zweck hatte ich schon erfüllt? Niemand hatte sich über mein Erscheinen ge- oder an meinem Lachen, ohnehin eine Rarität, erfreut, keiner mir offenbart, dass ich Wert besaß. Die Koordinatorin erhielt mein vollstes Verständnis, sie tat mir so unendlich leid.
    „Hey, vielleicht können wir trotzdem etwas damit anfangen.“, versicherte ich ihr, in der Absicht, ihr etwas Trost zu vermitteln. Sie war nämlich nicht die Einzige, die Dukatia City nicht mochte, oder, im treffenderen Sinne, den Begebenheiten misstraute. Sobald wir einem der seltsamen, blau uniformierten Polizisten begegneten, lediglich in seinen stets stur geradeaus gerichteten Blick gerieten, passierte ein eiskalter Schauer meinen Rücken, veranlasste eine Parade aufgestellter Nackenhärchen und eine leichte Schweißbildung auf meinen Handflächen – und sie waren an jeder Ecke positioniert. Cheren teilte, auf seinen Gesichtsausdruck rückschließend, dasselbe Schicksal wie Belle und ich, doch die Passanten, die samt voller Einkaufstaschen und einem Pokemon als persönlicher Garde in der breiten, von Hochhäusern und mehrstöckigen Läden begrenzten Fußgängerzone wandelten, verspürten wohl außer Sicher- und Geborgenheit nicht einen Funken Unbehagen. Sie quatschten durcheinander, wild gestikulierend, manchmal lachend und kichernd, während sie die vielen Schaufenster nach neuer Mode inspizierten, ein Kind an der Hand hinter sich herzogen, mit dem Handy telefonierten oder entschieden, sich in das nächste Café zu setzen und sich eine Pause zu gönnen. Alles folgte seinem gewohnten Gang, der üblichen Routine, obwohl in anderen Städten Morde geschahen. Und ich kam nicht umhin, die hier stationierten Gesetzeshüter dafür zur Verantwortung zu ziehen. Selbst ich, welcher eine andere Aufgabe von unserer Gruppe besaß, vernahm die Kälte, die sie ausstrahlten, die Rücksichtslosig- , gar Grausamkeit, ihre eisigen Augen… in diesem Fall wahrhaftige Spiegel ihrer Seele, sollte ihnen Derartiges innewohnen, da hielt sich meine Gewissheit in Grenzen. Wieso bewegten sie sich nie? Warum löste nie jemand einen Polizisten ab? Fast bildete sich in mir die Versuchung, einen ihrer Sorte zu berühren, ich wollte ihre Reaktion sehen, um in der Lage zu sein, bessere Urteile zu fällen, allerdings bewahrten mich meine Vorsicht und gleichzeitig meine Paranoia vor solch einem gefährlichen Experiment. Wer wusste, was sie dann mit mir anstellten, und ob Cheren und Belle den exakten Ernst der Situation begriffen… Zwar wüsste ich endgültig bezüglich der Polizisten und ihrer Funktion Bescheid, sonderlich viel nützen würde es mir voraussichtlich leider nicht mehr. Sterben wollte ich wahrlich noch nicht, zudem musste ich ja noch meine ‚Mission‘ erfüllen, von der ich nicht einmal im Entferntesten ahnte, wie sie endete, falls sie das je tat. Sofern man aber das beständige Glühen meines Kruzifixes implizierte, das meine Haut seit Betreten der Stadt reizte, ließ sich schlussfolgern, dass hier ein weitaus härtere Kampf als in Viola City auf uns wartete, die äußeren Umstände wiesen schon zwingend darauf hin. Ich rechnete mit dem Schlimmsten. Und dank der vielen Wachtmeister in unserem Umkreis drängte sich mir langsam die Frage auf, was zu tun wäre, sollte ein Mensch von ungewöhnlicher Aggressivität befallen sein. Griffe das normale Verfahren da auch? „Ich wünsche dir den Schmerz keineswegs, nein, nur … „ Ich blieb abrupt stehen, da sich gerade kein Polizist in direkter Hörweite aufhielt, packte ihr Handgelenk und zog sie näher an mich heran. „ … verstärkt sich deine Migräne, sobald wir zu so einem Uniformfanatiker kommen?“ Mein Atem musste ohne Umwege an ihrem Ohr und ihrem Hals entlangstreichen, aus den Augenwinkeln heraus bemerkte ich, wie ihre Wangen sich rötlich färbten, sie wich meinem Blickkontakt aus. Unfähig, ein gescheites Wort zustande zu bringen, nickte sie stumm, zögerlich, bedacht. Irgendwie ja süß, sie hatte sich noch immer nicht wirklich zwischen Drew und mir entschieden, auch nachdem sie zum einen unbedingt hätte realisieren dürfen, nein, müssen, wie sehr White an Mister Salatkönig hing. Zum anderen, der für mich wesentlich mehr Ausschlag gebende Standpunkt, war er kein einziges Mal zum Krankenbesuch aufgetaucht, hatte es nicht für nötig befunden, damals in der Diskothek auf White aufzupassen, sondern war lieber eigenem Vergnügen nachgegangen. Beim Gedanken an dieses schreckliche Ereignis, dessen fatale Folgen sich mir immer wieder präsentierten, entflammte in mir große Lust, das Grünhaupt noch grüner zu schlagen, sodass sich der Farbton nicht ausschließlich auf Haare und Augen beschränkte. Ich verstand nicht, wie er einem Mädchen so etwas reuelos antun konnte, erst recht White. Klar, er hatte nicht das in ihrer Seele gesehen, was mir vor Augen geführt worden war, trotzdem sollte er doch ob der Existenz ihrer Gefühle in Kenntnis weilen, ob ihrer eigentlichen Zerbrechlichkeit, ihrer falschen Hoffnungen, die sein selbstgefälliges Verhalten auslösten. Er schien alles in seinem Interesse Stehende zu besitzen, und er begehrte doch mehr – armselig. Belle sollte ein solches Schicksal erspart bleiben.
    Bevor Cheren, er hatte bislang mehrere Meter entfernt ausgeharrt, näherte sich Belle und mir aber jetzt, um am Gespräch teilzunehmen, vollends bei uns angekommen war, ergänzte ich meine geflüsterte Aussage an die Blondine. „Und … begehe nicht denselben Fehler wie deine Freundin. Ich bitte dich, gerade er ist es nicht wert.“
    „Du schon, oder wie …?“, hauchte sie mehr zu eigenem Verständnis als zu mir, ihre grasgrünen Iriden fokussierten förmlich die Unendlichkeit der grauen Straße, während ich meine zuvor zu ihr herabgebeugte Haltung begradigte. Der Himmel gedachte anscheinend, sich am Bürgersteig zu orientieren, eine dichte, weißgräuliche Wolkendecke präsentierte sich uns, weshalb die Temperaturen entsprechend unfreundlich ausfielen. Eine feuchte Kälte hüllte uns ein, trotz sommerlicher Jahreszeit, und versprach, zumindest am heutigen Tage nicht zu verschwinden. Keine Sonnenstrahlen schafften es, den Vorhang zu durchdringen, jedenfalls nicht direkt, was zur Folge hatte, dass sich auch nichts in den umliegenden Schaufenstergläsern spiegelte und aus bestimmten Winkeln betrachtet blendete. Alles wirkte irgendwie ermattet und gedrückt, obwohl Fußgänger munter erzählten; obwohl ihre Pokemon die normalen Laute äußerten und so manche Kreatur in der Ferne brüllte, in abgelegenen Gassen nach etwas Essbarem suchte und dabei Mülltonnen schepperten; obwohl Flug-Pokemon, Ibitak zum Beispiel, über unseren Köpfen vorbei zogen, schrille Schreie ausstoßend. Die hohen Gebäude hier limitierten das Sichtfeld enorm, gleich einem bloß nach oben geöffneten Tunnel. Viele Fenster spionierten uns aus, endlose Massen an Augen, manche beleuchtet, andere nicht. Rote oder eierschalengelbe Fassaden samt weißer, gewundener Verzierungen, sie alle hatten ihre Leuchtkraft im Gegensatz zu vergangenen Tagen nur aufgrund der Wetterverhältnisse sozusagen eingebüßt. Unglaublich, welche Effekte Licht erzeugte, man wurde sich dessen erst bewusst, wenn es fehlte oder anders als normalerweise auftrat.
    „Also, was machen wir jetzt?“, fragte Cheren in unsere Runde hinein. „Wo sollen wir anfangen zu suchen? Die Zeit läuft uns davon, es stehen Leben auf dem Spiel.“ Damit gelang es ihm, meiner Meinung nach eine Ausnahme, das Problem geradewegs zu charakterisieren, und das ohne Formeln, Zahlenbeispiele oder Sonstiges. Es überraschte mich etwas, dass keine theoretische Kalkulation mehr folgte. Dafür hatte er jedoch Belle aus ihren, wahrscheinlich meine Wenigkeit umkreisenden, Träumen gerissen, und das nicht allzu sanft. Sie schreckte merklich hoch, zuckte zusammen und taumelte, aus ihrem Schockmoment heraus, unbeholfen und mindestens genauso ungeschickt einige Schritte rückwärts, nichtsahnend, dass sie im Folgenden einen jungen Mann rammen würde, machte sie nicht sofort Halt. Doch tat eine andere Variante ein, sie stolperte nämlich über ihre eigenen Füße. Cheren und ich versuchten vergeblich, ihre ausgestreckten, bloßen Arme zu erhaschen und sie so vor einem Sturz zu bewahren, aber unsere durchaus hektischen Reaktionen folgten zu spät. Wir griffen ins Leere und sie fiel – hinein in den Arm des Mannes, gegen den sie andernfalls gelaufen wäre.
    „Alles in Ordnung?“, fragte seine weiche Stimme besorgt, so vertrauensvoll, als kannte er unsere Belle bereits seit Ewigkeiten und sie könnte ihm deshalb wirklich alles bedenkenlos beichten. Dabei schauten seine Augen direkt in die ihren, vor Schreck und gleichsamer Verblüffung weit aufgerissen, während sie, weiterhin starr, in seinem Arm verweilte. Zugegeben, ihre Pose erinnerte mich ein wenig an die eines Miruhog, steife Körperhaltung, die Arme vor dem Oberkörper fixiert, den Blick stur geradeaus gerichtet. Es gelang mir tatsächlich nicht, ein Prusten zu unterdrücken, und so drehte ich den Beteiligten mit vor den Mund gepressten Händen kurz meinen Rücken zu, um keinen komplett frivolen, schadenfrohen Eindruck bei meinen Mitreisenden, sowie dem Fremden zu machen. Und so suchte meine Vernunft bereits nach einer angemessenen Entschuldigung, sollte man mich auf mein entwürdigendes Verhalten ansprechen oder mich ermahnen. Diese gedankliche Assoziation zu einem Pokemon allerdings, Belles Mimik… es tat mir irgendwie schon leid, schien ich vermeintlich ja über ihre Tollpatschigkeit zu lachen, dennoch… göttlich, als stünde sie begossen im Regen.
    „J-ja, danke …“, erklang ihre hauchzarte Intonation, so fein und piepsig, dass man sie im Straßengetummel fast gar nicht hörte. Irgendwie, es wunderte mich, ich wusste es nach all den Strapazen noch immer, besaß sie in Gegenwart ihres heutigen Helden denselben Tonfall wie bei ihrer und meiner ersten Begegnung, damals im Wald, auf der Lichtung, vom Vollmond beschienen hatte sie da gelegen, gleich einem himmlischen Wesen, das ich vorher bestimmt war zu finden. Ich hatte angenommen, ich sei der Einzige, dem sie solche erstickten, vor Verwunderung leisen Laute schenkte, und ehrlich gesagt verletzte es ein wenig meinen Stolz, dass ich mich diesbezüglich irrte. Nach einer kleinen Weile, meine kindliche Albernheit war verflogen, wandte ich mein Augenmerk wieder dem Hauptgeschehen zu. Die Blondine stand einigermaßen fest auf ihren zwei Beinen, zupfte verlegen an ihrem orangeweißen Kleid herum und rückte ihre grüne Mütze in die richtige Position, sodass ihrer Ansicht zufolge ihre Frisur perfekt zur Geltung kam. Unser schwarzhaariger Denker hingegen drückte die Partie zwischen Daumen und Zeigefinger gegen seine Stirn und schüttelte langsam den voll Wissen steckenden Kopf, sein Gesicht weitestgehend verborgen. Empörung samt Ratlosigkeit knisterten in seinem näheren Umfeld, es entlockte meinen Lippen ein weiteres, diesmal zurückhaltenderes Lächeln. Zu sehen, auf welche Art und Weise Cheren nach all den Jahren das Verhalten seiner Kumpanin händelte, man schmeckte die Routine ihrer Unfälle regelrecht heraus. Den anderen Arm hatte der Brillenträger um sein Zwerchfell gelegt, als wollte er sich zumindest selbst eine improvisierte Stütze sein.
    „Geht es wieder? Pass das nächste Mal etwas besser auf, nicht allen hier obliegt die Gabe eines schnellen Reaktionsvermögens.“ Irrte ich mich oder wagte er dabei ein abfälliges Spähen in Cherens und meine Richtung? Nun gut, Ersterer nahm davon keine Notiz, lagen seine Augen im Verdeckten, doch was erlaubte sich dieser… dieser Schnösel ansonsten eigentlich? Sein nettes, aufgesetztes Lächeln galt garantiert nicht dem männlichen Volke hier.
    Glücklicherweise beachteten uns, trotz der ganzen Aufregung in unserer Gruppe, nicht sonderlich viele kaufwütige Menschen, welche die Straße beschritten, was mich eigentlich ziemlich verwunderte. In seiner hellen, farbenfrohen Kleidung und seinem Cape dürfte unser Möchtegernangeber nicht gerade unsichtbar bleiben, trug die Allgemeinbevölkerung dahingegen gedecktere Farben, grau, schwarz, braun oder bestenfalls rot, kein weiß gepaart mit lila. Noch dazu gestaltete sich sein Stil relativ körperbetont, um nicht zu sagen feminin. Eine halb türkise, halb weiße, seiner Figur angepasste Jacke, dessen lange Ärmel sich zu ihrem Ende hin verbreiterten, genauso verhielten sich die Röhren seiner violetten Stoffhose. Zur Abrundung des Ganzen dienten makellos blanke Schuhe, eine gleichfarbige Baskenmütze, die einen Großteil seiner Haarpracht zusammen hielt, sowie ein langer, dazu passender Umhang. Er hatte wohl längeres Haar, lugten unter seiner Kopfbedeckung lediglich wenige feine, blaue Strähnen neben seinem ebenso länglicheren Gesicht hervor, seinen Iriden wohnte ein helles Himmelblau bei. Gesichtszüge recht zart, feingliedrig, seine Haltung und Gestik schlossen sich dem an. Zwar konnten weder Cheren noch ich besonders viel mit ihm anfangen, Belle dafür aber umso mehr. Ihre grasgrünen Augen begannen zu wachsen und ihr vor Erstaunen geöffneter Mund formte originalgetreu den Buchstaben O, die Version des Druckletterns.
    „Ich … Ich kenne Sie, Sie stammen aus Hoenn! Oh mein Gott, und ich habe Sie mit meinem Fallen belästigt, d-das tut mir so leid…“, stotterte unsere Hysterikerin, in ihrem Element versunken.
    „Nun, meine Liebe“, er umfasste vorsichtig ihre auf ihn zeigende Hand, küsste sie flüchtig und ließ sie dann langsam sinken, „zuerst solltest du lernen, dass man nicht mit dem Finger auf Leute zeigt. Jedoch hast du nichtsdestotrotz ins Schwarze getroffen. Falls ich dir auf die Sprünge helfen und mich vorstellen darf: Mein Name ist Wassili, meines Zeichens Top-Koordinator aus Hoenn und Arenaleiter von Xeneroville, dem Kraterdorf mitten im Meer. Erfreut, eure Bekanntschaft zu machen.“ Wow, endlich erhielten auch die nicht weiblichen Kreaturen seine werte Aufmerksamkeit. Ich fragte mich, ob ich mich nicht kurz zwicken sollte, um sicher zu stellen, dass sich kein Traum oder irgendeine Hypnose in meinem Kopf aufgebaut hatte, entschied allerdings, es mir zu verkneifen. Während die Wettbewerbsanfängerin die von ihm liebkoste Hand anstarrte, als wäre sie just abgehackt worden und nun spontan nachgewachsen, die Wangen merklich gerötet, betrachtete ich mit ansteigender Skepsis unseren Charmeur. Was machte jemand wie er hier in Jotho, dort, wo es zur Zeit angeblich mitunter am gefährlichsten zuging, wo aggressiv veränderte Pokemon ihr Unwesen trieben und man sich auf dem Dorfe lieber in seinem Haus verschanzte, als mit der werten Nachbarschaft zu plaudern? Er hatte den weiten Weg, die beschwerliche Reise hierhin auf sich genommen, um sorglos in einer überfüllten Einkaufsstraße umher zu stolzieren und vielleicht etwas einzukaufen? In Hoenn existierten mindestens genauso gute Läden für Dekorations- oder Wettbewerbsartikel wie hier, davon war ich fest überzeugt, und je länger ich darüber grübelte, desto weniger Sinn resultierte daraus für mich. Zudem machte das Silber an meinem Hals mir wortwörtlich die Hölle heiß, doch den Triumph, den Grund meiner Verbrennungen inspizieren zu dürfen, das wollte ich dem Neuankömmling unter keinen Umständen gönnen. So wie er mich ansah, wusste oder ahnte er etwas, das mir noch nicht aufgefallen war, und ich ließe ihn garantiert nicht siegreich aus unserem unausgesprochenen Konflikt entspringen. Schade, dass White uns nicht mit ihrer Anwesenheit erfreute. Entsann ich mich ihrer Reaktion, als Belle in meinem Arm geschlafen hatte, dann hätte ich gern erlebt, was das wässrige Etwas für eine Strafe erhalten hätte, immerhin war er in der Hinsicht wesentlich weiter voran geschritten, im Gegensatz zu mir Unschuldigem, der ich die Blondine im Schlaf nicht einmal erfasst hatte.
    „Ich bin Black, das ist Cheren.“, knurrte ich so kurz angebunden wie nur möglich. „Auch wir bedanken uns für die – “ Und leider setzte an der Stelle Belles Begeisterung meinem Versuch, dem Koordinator ohne viele Worte den Rücken zu kehren, ein jähes Ende. Cheren sagte erst recht nichts dazu, er vermochte es wohl geahnt zu haben.
    „Oh bitte, Mister Wassili, Sir, könnten Sie mir ein paar Tricks verraten, mit denen ich mich verbessern kann? Ich möchte unbedingt eine berühmte Pokemon-Koordinatorin werden, so wie Sie einer sind, und ich will zur Abwechslung mal einen Wettbewerb gewinnen…“ Abwehrend hob er seine Hände, schwenkte sie leicht auf und ab, signalisierend, dass sie sich vorerst beruhigen sollte. Das amüsierte, angehaucht bemitleidende Lächeln behielt er bei.
    „Da muss ich dich enttäuschen, meine Teuerste, spezielle Tricks habe ich nicht parat. Alles, was mir zum Ruhm verholfen hat, waren viel Training, harte Arbeit und nicht zu vergessen das Streben nach Perfektion. Beispielsweise sind Attacken, die in Reihenfolge, sowie Machart bloß halbwegs sitzen, absolut unzumutbar. Eine richtige Vorführung sollte bereits Wochen vorher einstudiert werden. Im Schnitt benötigt ein Wesen, egal welcher Art, etwa 150mal den Bewegungsablauf, bis es ihn wirklich verstanden hat und in der Lage ist, in fehlerfrei zu bewältigen. Du musst dich vollends der Koordination verschreiben, damit du eine Chance hast.“ Jetzt sprach Belles Antlitz Reihen an Bänden. Ähnlich einer Zeitlupe schwand jegliche Begeisterung aus ihren zuvor so strahlenden Seelenspiegeln, ihre breiten Mundwinkel samt Kopf kapitulierten der Schwerkraft, ihre Schultern gesellten sich dazu. Wenngleich seine Aussage in meinem Ermessen vielleicht die Wahrheit bekundete, so hätte er sie ihr nicht so strikt entgegen schleudern müssen. Sie war noch jung, naiv, verträumt, und jemanden wie sie, zerbrechlich, sensibel, aufs Brutalste auf den Boden der Tatsachen knallen zu lassen, verkörperte für mich eine Unverschämtheit unter aller Würde. Auch an Cheren zog das nicht spurenlos vorbei.
    „Belle, das ist nicht …“, begann er behutsam, trat dabei einige Schritte auf sie zu. Sie reagierte gar nicht auf ihn, sondern schaute fortlaufend zu Boden, auf den Asphalt, der wahrscheinlich von der Farbe her perfekt ihre aktuellen Empfindungen spiegelte – trist, eintönig, nichts Halbes und gleichsam nichts Ganzes. Was gedachte sie zu tun? Man hatte sofort gemerkt, als sie von dem Wettbewerb hier gehört hatte, dass Koordination ihr Leben bedeutete. Nur verblieb im Augenblick nicht gerade viel Zeit für ihr Training, reisten wir zu anderen Zwecken durch die Städte dieser Region, nämlich, um die Bewohner Jothos vor eventuellen schlimmen Konsequenzen zu schützen. Klar, da musste man seine eigenen Bedürfnisse halt in den Hintergrund verfrachten, wenngleich man ansonsten vollends den Wettbewerben verschrieben war, Menschenleben besaßen eine höhere Priorität als persönliche Anliegen. Und jetzt wollte dieser verdammte Feminist ihr die Schuld dafür zuweisen, dass sie ihre Übungen aus speziellen Gründen unterbrach, von denen er nicht die geringste Ahnung hatte? Wollte ihre bisherigen Anstrengungen wie nichts abstempeln? Verflucht, wie viele Idioten existierten allein in Dukatia City? König Gemüse, der seltsame Fatzke da, dazu alle männlich. Hatte ich da etwas verpasst in meiner Entwicklung? Sofern ja, dann freute ich mich gerade sehr darüber, und Cheren durfte sich ebenso glücklich schätzen, nicht davon befallen zu sein, von Arroganz, Egoismus und schlichter Feigheit; der Angst, irgendwann von der niemals schlafenden Konkurrenz niedergestreckt zu werden und deshalb zu meinen, man müsse Hoffnungen und Wünsche anderer im Keim ersticken. Eine tolle, offene Beziehung zu Salatschädel, Top-Koordinatorin als späterer Beruf, Ziele, von denen man wusste, die Chance, sie je zu erreichen, war minimal. Trotzdem hielt man daran fest, nicht nur Belle. Erstgenanntes barg auch Whites Unterbewusstsein, unglücklicherweise, doch die geringe Wahrscheinlichkeit, dass eine derartige Neigung eintraf, verlieh niemandem das Recht, auf Emotionen herab zu sehen, Freuden zu zerstören oder darauf herum zu trampeln.
    „Was nehmen Sie sich da überhaupt heraus?“, keifte ich den Türkishaarigen an, machte einen ordentlichen Schritt auf ihn zu. Ihm fiel nichts Besseres ein, also musterte er mich nur sichtlich verwundert, stumm. Völlig Schnuppe, ob Passanten uns blöd angafften, das interessierte mich momentan am wenigsten. Mein Herz raste vor Zorn und meine Finger ballten sich zu Fäusten. „Bloß, weil Sie das alles bereits hinter sich haben, die Anstrengungen und Strapazen, dürfen Sie nicht einfach so mit ihr reden! Belle ist nicht so wie Sie, und das ist mehr als gut so! Sie kann –“
    „Black, bitte.“, schaltete sich besprochene Person ein. Ein gequältes Lächeln, müde von der Welt, von ihrer eigenen Existenz, zierte ihre Lippen, es wirkte beinahe gnädig. Ihre farbintensiven Iriden halb geschlossen redete sie, ohne uns anzusehen. „Es ist wirklich nett, dass du mich verteidigst, ich könnte dir nie genug danken, und es bedeutet mir sehr viel, doch… er hat recht.“ Sie pausierte kurz, um Luft zu holen, es brachte ohnehin niemand eine Silbe heraus. „Selbst nach so verhältnismäßig kurzer Bekanntschaft dürftest du meinen kindlichen Glauben zur Genüge kennen. Irgendwann musste das hier wohl oder übel geschehen.“
    „Und du legst so viel Wert auf seine Meinung? Du bist doch sonst so unerschütterlich begeistert…“, flüsterte Cheren, leise, dennoch hörbar. Sein Arm ruhte auf ihrer Schulter, defensiv zu Wassili gedreht, sodass er Belle im Notfall beschützen konnte. Einmal mehr ein Moment, in dem ich ihm tiefsten Respekt zollte. Wenn White nicht in seinem Umfeld herum wuselte, verhielt er sich gänzlich anders, offener, fürsorglicher, selbstbewusster und couragiert wie sonst nie. Natürlich würde ich White als Gruppenmitglied nicht entbehren wollen, iwo, hin und wieder jedoch tat ihre Abwesenheit den Beteiligten in so mancher Hinsicht gut. So musste der in sie hoffnungslos Verliebte sich nicht ihre ständigen Schikanen anhören, sich beleidigen oder demütigen lassen, er konnte die Eigenschaften ausleben, die sein Charakter in Wirklichkeit besaß, ohne dass man ihn verurteilte. Alles verlief entspannt, ungezwungener, man lebte nicht in der Gewissheit, in der nächsten Sekunde aufgrund eines kleinen, menschlichen Fehlers, aufgrund einer Lappalie als blödester Dummkopf auf Erden zu gelten. Andererseits vermisste man, ich zumindest, ihre direkten und rein ehrlichen Kommentare nach einer gewissen Zeit, ihre rebellische, aufbrausende und doch manchmal verletzliche Art, ihre unwillkürlichen und meist gefährlichen Aktionen – irgendwie erzeigte sie das für uns zwingend notwendige Chaos, sie symbolisierte den Faktor, der uns vor Überheblichkeit bewahrte. Und das war legitim.
    „Ich fürchte, das …“, entgegnete der Mann, dem, meiner Einschätzung nach, passend zu seinem Namen ausschließlich Wasser im Kopf stand. „ Es lag keineswegs in meinem Interesse, dir den Mut zu stehlen, aber du solltest dir dessen bewusst werden, was es heißt, ein Koordinator zu sein. Es ist sehr viel mehr als ein einfaches Hobby oder Streunen auf einer langen Straße.“ Meine Muskeln und mein Herz verfügten nicht über reichlich Zeit, sich zu entspannen. Zuerst hatte mein Verstand das arge Missverständnis akzeptiert, doch sobald geschehen, staute sich sogleich eine neue Wut in mir an, mindestens genauso stark wie die vorherige, wenn nicht sogar verheerender. So glühend heiß, dass sich förmlich ein flammender Kloß in meiner Kehle bildete.
    „Und das hätten Sie nicht anders formulieren können?“, fuhr ich ihn an. „Sie machen Ihrem Namen wahrlich alle Ehre. Ich meine, wenigstens ein klitzekleines Bisschen Empathie sollte bei jedem Menschen vorhanden sein, ein winziges Fünkchen Verstand hinter dem, was man –“
    Meine restlichen Worte sprach ich zwar noch nach Leibeskräften aus, so sehr, wie sich meine Stimme zunehmend hochgeschaukelt hatte, nur verhinderte eine ohrenbetäubende Explosion, dass man meinen Satz vollständig verstand. Panische, schrille Schreie waren zu hören, automatisch verfielen die Menschen um uns herum in eine gekrümmte Haltung, so auch ich, zuckten zusammen, fielen auf die Knie und schenkten ihre Aufmerksamkeit gänzlich der schwarzen Rauchsäule, die sich nicht weit entfernt dem Himmel entgegen reckte.

  • Sou, dann will ich mich auch nach einer Ewigkeit mal wieder melden. Eigentlich war ich der festen Meinung ich hätte zum letzten Kapitel auch was gesagt, aber naja, lassen wir das, ich will mich nicht dafür rechtfertigen, dass ich es nicht getan hab, aber entschuldigen sollte ich mich dennoch. Also, entschuldige bitte, dass ich mich nicht früher gemeldet habe.
    Am Anfang und zwischen durch sind mir wieder einige Sätze aufgefallen, die doch sehr lang waren, ich werde die am Ende nochmal raussuchen damit du weißt welche ich meine. Sonst waren die Beschreibungen der Umgebung und der Gefühle natürlich wieder einmal echt Top. Allerdings solltest du vielleicht am Schluss noch ein paar Sätze/Gedankengänge einsetzen, damit man auch die Wut von Black am Ende besser versteht. Denn beim ersten Mal habe ich ja verstanden warum Black so wütend auf Wassili war, aber beim letzten Abschnitt hab ich mir das irgendwie gerade nicht ganz so gut vorstellen können, da wäre noch ne kleine Erläuterung ganz gut gewesen. Der Inhalt hat mir auch ganz gut gefallen, auch wenn jetzt nicht so sonderlich viel passiert ist, jedenfalls im Vergleich zur Textlänge, fand ich es sehr interessant, dass anscheinend diese Uniformierten mit der ganzen Sache etwas zu tun haben. Es bleibt also spannend und die Situation mit Wassili gibt noch sowas wie den richtigen Pepp. Hier hat mir Cherens Verhalten sehr gut gefallen. Und die Stelle, wo Black Belle mit dem Pokemon vergleicht: göttlich. Auch das Verhalten von Cheren an der Stelle, wo er sich die Hand vor die Stirn hält und den Kopf schüttelt, einfach köstlich. Du hast das ganze also wieder gut rübergebracht. Was ich ein wenig unübersichtlich fand, war die wörtliche Rede. Am Anfang hast du immer einen Absatz gemacht, wenn jemand gesprochen hat, aber später dann nicht mehr und dann fand ich es ziemlich übersichtlich, dass du also den Absatz machst, solltest du beibehalten, wie ich finde. Dann hab ich noch einen kleinen Rechtschreibfehler gefunden, der jetzt zwar nicht übermäßig schlimm war, aber ich zeig ihn dir trotzdem nochmal.


    Eine ausgewogene Mischung war der Knackpunkt, um den sich Freundschaft drehte, und irgendwie musste das bei den beiden ja greifen, ansonsten hätte es bei ihnen nicht so lange gehalten.


    Ich bin mir sicher, dass hier "Beiden" groß geschrieben werden muss. Ansonsten habe ich jetzt beim Lesen keinen Fehler gefunden. Ich denke, ich zeig dir jetzt nochmal die zwei Sätze, die ich mehrmals lesen musste um sie zu verstehen, da sie echt ziemlich lang waren.


    Sie, die wettbewerbsvernarrte, modebewusste, kreischlustige Blondine, welche von Anfang an um meine Aufmerksamkeit gebuhlt hatte, meine und keine andere, teilte alle möglichen Geheimnisse, Empfindungen und Sorgen mit einem Naturwissenschafts- und Technikfreak, für den Mathematikkomplexe scheinbar die Welt bedeuteten, beinahe eine eigene verkörperten, und seiner Meinung nach ließ sich mit ausreichenden Kenntnissen jeder kleine, verwinkelte Gegenstand darstellen.


    Es mag echt nur an mir liegen, aber es war echt der Teil der sich Cherens Charakter zuwendet, der mir irgendwie zu schaffen gemacht hat. Es kann aber wirklich nur an mir liegen, da ich mir das Kapitel heute morgen durchgelesen habe und morgens arbeitet mein Gehirn noch nicht so wirklich xD


    Bevor Cheren, er hatte bislang mehrere Meter entfernt ausgeharrt, näherte sich Belle und mir aber jetzt, um am Gespräch teilzunehmen, vollends bei uns angekommen war, ergänzte ich meine geflüsterte Aussage an die Blondine.


    Ja hier auch wieder die Stelle Cheren betreffen musste ich zweimal lesen um sie zu verstehen. Meiner Ansicht nach, kannst du hier das "um am Gespräch teilzunehmen" ruhig weglassen, da es schon irgendwie klar ist, dass er deswegen zu den anderen Beiden geht.
    Oke, das war es jetzt erstmal von mir, bei den nächsten Kapiteln meld ich mich auch wieder schneller, versprochen ;3
    LG
    ~Sarana~


    P.S. ich hoffe mal das dieses Kommi einigermaßen hilfreich war xD

  • Huhu c:


    So, da ist also wieder ein neues Kapitel erschienen? Schön, freut mich - dann werde ich dir auch gleich mal einen Kommi schreiben.
    Der Titel Schweigende Hitze ist schon mal sehr interessant, muss ich sagen. In Anbetracht dessen, dass ich mir schon so einige Gedanken dazu machen kann, behaupte ich jetzt einfach mal, dass der Titel gut gewählt ist. Er verrät nichts, macht jedoch neugierig, so wie ein Kapitelname sein muss. Ich verbinde eine Art "Ruhe vor dem Sturm" mit den zwei Worten, jedoch bin ich mir noch nicht sicher, ob dies auch zutrifft im Nachhinein betrachtet - nun, dass werde ich wohl noch erfahren.


    Ehrlich gesagt viel mir gleich im ersten Absatz wieder deine geliebte Schreibweise auf; lange Sätze, verschnörkelter Inhalt und schwierig zu lesen. Ich mag Schachtelsätze auch sehr gern, keine Frage, jedoch ist hier ein wenig mehr Pepp dahinter. Ich persönliche finde, dass in solch langen Sätzen, Aufzählungen sehr sehr schwer hinaus zu filtern sind - ich meine damit, dass es schwer wird, den eigentlichen Sinn zu erfassen, da zwischendurch (wegen den Aufzählungen) viele Kommata vorhanden sind. Das verwirrt das Auge, finde ich. Ich merke, dass du einen sehr schönen Schreibstil hast, dir fallen viele Worte/ Synonyme ein, die die Kreativität unterstreichen - jedoch versuchst du zu viel dieser Kunst in einen Satz unter zu bringen. Das ist ein wenig schade, denn so gehen manche, kunstvoll gestaltete, Textstellen verloren.
    Jedoch sehe ich auch, dass du schon des öfteren einfach einen Punkt gesetzt hast *zwinker* Mir fällt auf, dass du es versuchst. Und das ist gut, ich denke irgendwann findest du das richtige Mittelmaß.


    Mir gefällt es sehr, dass du Belle aus einem anderen Licht zeigst, bzw. Black's Einstellung gegenüber ihr. Ja, es stimmt, man akzeptiert einen Menschen erst dann richtig, wenn man auch seine Macken akzeptiert. Sowas ist ja leider sehr selten heutzutage; kaum wird einem bewusst, dass der Gegenüber anders ist als erwartet, wird er schon abgeschrieben und durch den nächst besten ersetzt. Traurig. Ich finde es super, dass du dieses Thema hier aufgreifst. Black scheint sowieso ein sehr ehrlicher Mensch zu sein; auch wenn er nicht immer das sagt, was er auch denkt. Jedoch ist das weise. Manchmal weiß man nicht, wie andere auf gewisse Sachverhalte reagieren soll; daher ist schweigen manchmal die beste Lösung.
    Ich finde es auch interessant, wie oberflächlich du die anderen Menschen/ Passante darstellst. Aber... sind sie das nicht wirklich? - Ja. Auch ein schönes Thema was du hier mit einfließen lässt. Ich weiß noch nicht recht, auf was das ganze Kapitel hinaus läuft, doch muss ich sagen, dass mich die versteckten Informationen sehr interessieren.
    Diese Kopfschmerzen...ehm, irgendwie gefallen die mir ganz und gar nicht. *lach* Ja, wem gefallen die schon. Nein, ich meine, sie scheinen ja irgendeine Bedeutung zu haben? Nun, Polizisten konnte ich in FF's noch nie leiden, ich bin gespannt was sie damit zu tun haben. Man merkt, dass sich bald etwas ereignen wird, was wohl unvorhergesehen zu trifft. Übrigens eine süße Szene zwischen Belle und Black, wenngleich mit Mister Salatkönig wohl besser gefallen hat in diesem Moment der Beschreibung *zwinker*. Dieser Schnösel ist ja auch nicht schlecht, haha. Ich frage mich, ob das nicht mehr als nur ein Ausversehen war? Na ja, nun gut, ih sollte nicht in jeder Kleinigkeit gleich einen Hinweis suchen, der darauf zielt, was geschehen könnte. (Kurz ein paar Zeilen weiter gelesen) Okey, *lach* vielleicht sollte ich manchmal doch auf mein Gefühl verlassen. Wassali also? Was macht der denn da bitte? Nun, scheint wirklich eine etwas größere Bedeutung zu haben. Ich bin schon gespannt, sehr gespannt.
    Also ob Black etwas in seiner Entwicklung bezüglich anderen männlichen Wesen verpasst hat - ja, wahrscheinlich. Wassali schien doch nicht so ganz den (meinen) Erwartungen zu entsprechen. Aber was solls, ich finde gut, dass du auch rüberbringst, dass nicht alle Menschen nett, freundlich und niedlich sind. Es gehört eben mehr dazu, jemanden gleich zu mögen. Blacks Reaktion ist fraglich. Ich weiß nicht recht, wie ich das deuten soll. Klar, zum Einen ist es gut, zum anderen frage ich mich jedoch auch; warum macht er das aufeinmal? Liegt es, wie bei Cheren, an der Tatsache, dass White nicht da ist?
    Der Schluss ist sehr spannend, man möchte sofort wissen, was es mit dieser Explosion auf sich hat! Wirklich guter Schluss, muss man sagen. Ich freue mich schon auf die weiteren Ereignisse.:3




    ~ Rabenwächterin.

  • Ich entschuldige mich dafür, dass ich nichts zu beklagen habe. :D
    Erstmal freue ich mich das es weiter geht, und hoffe das dus mir nicht übel nimmst wenn ich nichts wirklich erwähnenswert finde zu bemängeln habe ;)


    Wenn du unbedingt was hören willst, dann : kein normaler Mensch denkt so, wie du deine Charakter denken lässt. Das ist alles viel zu komplex für nen normalen Menschen :D
    Die anderen Fehler hat ~Sarana~ schon genannt, mir ging es bei den beiden Sätzen genauso. Allgemein habe ich das Gefühl, dass deine Sätze genauso lang sind, wie zu der zeit, als du noch nicht versucht hast, die Sätze zu verkürzten.


    so jetzt aber zum Kapitel:
    ich Fands wie sonst auch immer gut, vor allem Wassilis Verhalten war gut beschrieben. Eig die ganze Person, so wie immer.
    Belles Verhalten war so wie vermutet, das ist eine der schönen Sachen dieser Geschichte: die Charakter bleiben wie Sie sind.
    Cherens und Blacks Verhalten war nett zu lesen, das zeigte mal wieder, dass auch wenn beide Belle gerne ihren Mund zu kleben würden, Sie Sie trotzdem mögen. Und Black hat nun mal Recht, sie müssen weiter machen, mit oder ohne White. Ich bin ja mal gespannt, was hinter diesen mysteriösen Wachmännern steckt, und wer diesmal was in die Luft gejagt hat.


    freue mich aufs nächste Mal ;)
    mfg *Roselia* :thumbsup:

  • Hallo Wielie!


    Ich bin nach deiner Fanfiction süchtig! :3


    Ein wirklich GROSSES Lob an dich!!
    Die Geschichte ist einfach toll!
    Deine Beschreibungen - Charaktere, Umfeld, Gedanken, Handlungen, einfach alles - sind fantastisch. Die Handlung der Geschichte ist spannend und ich mag die plötzlichen Wandlungen.
    Auch an der Rechtschreibung ist nicht viel zu bemengeln. Hier und da ein paar Tippfehler aber die sind nur halb so schlimm. :D


    Ich liebe Chessshipping und freue mich, dass du eine Story dazu schreibst! :3
    Am liebsten mag ich es, wenn du aus der Sicht von Black oder White schreibst. Ich finde Bell und Cheren irgendwie etwas nervig, aber die gehören einfach dazu.. :)


    Im Großen und Ganzen kann ich nur sagen: gelungene Geschichte, toller Schreibstill und ich hoffe du schreibst bald wieder weiter!!
    Bin gespannt wie das ganze weitergeht.


    Lg blumenwiese


    PS: Tut mir Leid, dass ich keine Verbesserungsvorschläge eingbracht habe, aber dass haben viele andere schon gemacht und ich warte auf dein (hoffentlich baldiges) neues Kapitel. :3