Die Pokémoiden - Kampf für die Freiheit [Kapitel 10 online]

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  • Die Pokémoiden – Kampf für die Freiheit


    ~ „Wir sind anders als sie und werden deshalb von ihnen wie Gefangene behandelt.
    Wir sind Gefangene und wenn wir uns nicht wehren, wird es für immer so sein…“ ~ Zitat von Umiko



    [tabmenu] [tab=Vorwort]
    Herzlich willkommen zu meiner ersten Fanfiction! Ich hoffe, dass sie Gefallen finden wird, da ich mich noch nie daran gewagt habe eine Geschichte zu scheiben. Ich kann noch nicht sagen, wie viele Kapitel diese Geschichte haben wird, aber ich denke es werden einige. Immerhin sind meiner Fantasie keine Grenzen gesetzt und das werde ich ausnutzen, um diese Geschichte spannend und unterhaltsam zu gestalten.


    Es ist schon eine Weile her, dass ich die Idee zu dieser Geschichte hatte - ich habe sie erst jetzt aufgeschrieben. Die Idee dazu kam mir glaube ich im letzten Jahr, als ich im Internet auf Bilder von Pokémonmenschen gestoßen bin. Danach schaute ich mal bei YouTube nach und fand auch prompt ein paar Videos dazu. Durch das Bild des Latiasmädchens kamen mir erste Gedanken für meine Story und wie gesagt, beschloss ich vor kurzem diese aufzuschreiben - und hier ist das Ergebnis! Meine erste FS!


    Und jetzt genug der langen Vorworte, weiter geht's. Ich wünsche noch viel Spaß.


    [tab=Inhalt]Zu einer Zeit, in der es noch Kriege mit Schwertern, sowie Pfeil und Bogen gab wurden besondere Menschen geboren. Sie alle hatten eine besondere Fähigkeit: Sofern sie ihr Seelenpokémon fanden und dieses berührten, sei es durch Zufall oder beabsichtigt, fand ein Vorgang in ihrer DNS statt, der sie mit eben diesem Pokémon verband. Diese Pokémoiden, wie sie genannt werden, können telepathisch mit ihrem Partner kommunizieren und verändern, sozusagen als Nebenwirkung, ihr Aussehen. Meistens handelt es sich dabei nur um die Haar- oder Augenfarbe, bei manchen jedoch sind plötzlich ein paar Pokémonohren oder ein Schweif an ihrem Körper.


    Diese Menschen werden in speziellen Akademien ausgebildet und gnadenlos in den Kampf geschickt. Ob es sich bei ihnen um Mädchen oder Jungen handelt ist egal. Es ist auch egal ob man überhaupt kämpfen will, jeder Pokémoid ist dazu verpflichtet für sein Land einzutreten und dieses zu beschützen, selbst wenn es einen das Leben kostet.


    [tab=Widmung]
    Ich widme diese FF meiner Freundin ~ Emeraude ~. Meine erste Freundin hier und für mich auch die beste. Mit dir habe ich wirklich immer Spaß und freue mich auf unsere Telefonate oder wenn wir miteinander schreiben. Hoffentlich bleibt das auch noch lange Zeit so.



    [tab=Copyright]
    Die Pokémon gehören natürlich nicht mir, sondern Satoshi Tajiri und Nintendo. Mir gehören jedoch alle anderen Charaktere in der Story, sowie der Inhalt eben dieser. Deshalb möchte ich nicht, dass Teile meiner Geschichte kopiert oder anderweitig genutzt werden ohne vorher zu fragen. Bilder der artenspezifischen Pokémon werden alle von mir gezeichnet und sollte jemand diese verwenden wollen, möchte ich darum bitten, dass man vorher nachfragt, ob man sie benutzen darf.


    [tab=Benachrichtigung]
    [subtab=PN]
    ~ Firefly
    ~ Schattenseele


    [subtab=GB]
    ~milchbroetchen
    ~Speedlight


    [tab=Kapitelübersicht]
    ~Prolog (im Startpost)
    ~Kapitel 1: Die Flucht
    ~Kapitel 2: Eine neue Mitbewohnerin?!
    ~Kapitel 3: Der Überfall
    ~Kapitel 4: Reise in die Vergangenheit...
    ~Kapitel 5: Bekanntschaften und Erklärungen
    ~Kapitel 6: Vorbereitungen abgeschlossen
    ~Kapitel 7: In der Unterzahl
    ~Kapitel 8: Schlag um Schlag
    ~Kapitel 9: Differenzen - Teil 1 -Teil 2
    ~Kapitel 10: Unmenschliche Praktiken


    [tab=Warnung]
    In einigen der Kapiteln wird es zu Kämpfen kommen, in denen Pokémon sowie Menschen verletzt oder getötet werden können. Infolgedessen möchte ich darauf hinweisen, dass diejenigen, die nicht damit klar kommen, dass Blut fließen wird, Vorsicht walten lassen. In den späteren Kapiteln werde ich auch vor dem Kapitel noch einmal explizit darauf hinweisen, wenn es zu Kämpfen und/oder Verletzungen kommt.


    [tab=Sonstiges]
    [subtab=Charaktere]
    Was die Charaktere betrifft, habe ich beschlossen, sie ohne Steckbriefe zu lassen. Die Leser sollten sich ein eigenes Bild der Charaktere machen können, ohne vorher durch Beschreibungen meinerseits eine schon vorgefertigte Schablone der Personen zu haben.
    [subtab=Der Begriff Pokémoid]
    Die Bezeichnung Pokémoid ist eine kleine Wortschöpfung meinerseits. Einfach gebildet aus den beiden Worten "Pokémon" und "humanoid". Kurz gesagt steht er einfach dafür, dass es "menschliche Pokémon" gibt. In meiner Story dreht es sich um eben diese Menschen, die durch eine spezielle Verbindung einem Pokémon näher gekommen sind, als es einem normalen Menschen möglich wäre. Dadurch leitet sich auch der Titel meiner Geschichte ab. Den Kampf der Pokémoiden, um ihre Freiheit zu erlangen und von den anderen Menschen nicht mehr ausgenutzt zu werden.[subtab=Partnerfanfictions]Watch me die[/tabmenu]


    [tabmenu] [tab=Lexikon]
    [subtab= Kleine Einführung]
    In meiner FF werden Begriffe, Bezeichnungen und Gruppen vorkommen, deren Namen ich mir ausdachte. Für ein besseres Verständnis werde ich diese hier auflisten und erklären, gleich nachdem sie das erste Mal in einem der Kapitel auftauchen. Hier möchte ich noch darauf hinweisen, dass diese Informationen zwar als Vorwissen dienen können, es aber nicht müssen. Ich werde darauf achten, dass die genannten Formulierungen auch in der Geschichte selbst näher erläutert werden, dies aber zu einem späteren Zeitpunkt geschehen kann. Deshalb sollten diejenigen, die sich die Spannung nicht nehmen möchten, diese Einträge nicht durchlesen, da es ansonsten zu Spoilern kommen kann.


    [subtab=Das Land]
    Der Ort an dem meine FF spielt, ist eine Art vorzeitliche Pokémonwelt. Sie spielt viele, viele Jahre vor Ashs Abenteuern, was in vielerlei Hinsicht bemerkbar ist. Der technologische Stand ist nicht weit fortgeschritten, weder gibt es Pokébälle, die Pokécenter oder Supermärkte. Es existieren keine Autos, Hochhäuser und die Waffen sind auch nicht auf dem Stand der heutigen Zeit. Es gibt noch Schlösser, Burgen und sehr extreme Abgrenzungen zwischen dem Adel und dem "einfachen Volk". Die Menschen sind zu dieser Zeit alle sehr abergläubisch und vielerorts leicht zu manipulieren. Das Land, in dem sich die Story abspielen wird wurde von den Leuten die es bevölkern im Gesamten nicht benannt. Drei Reiche haben sich jedoch gebildet, die nun die Namen Bluetia, Retardia und Yelida tragen. Die verschiedenen Regionen unterscheiden sich in den Lebensstilen sehr voneinander, was zu häufigen Differenzen der Reiche führt. Zu dem Zeitpunkt in dem die Geschichte sich abspielt, hat sich Yelida aus den Kämpfen zurückgezogen und eine neutrale Zone gebildet. Retardia und Bluetia jedoch sind immer noch in verheerende Kriege verstrickt, die immer wieder zahllosen Menschen und Pokémon die Leben kosteten, jedoch noch zu keinem Sieger führten.
    [subtab=Die Königreiche]




    [subtab=Die Pokémon]
    Die Pokémon leben größtenteils in freier Wildbahn, sind sehr scheue Wesen und ziehen es vor, von den Menschen getrennt zu sein, was eben diese jedoch nicht daran hindert, einige der Wesen zu ihren Zwecken zu nutzen. In jedem der Königreiche gibt es den Beruf der "Fänger", diese sind dafür verantwortlich, Pokémon zu fangen, die bei Arbeiten helfen können, die Menschen alleine nicht erledigen können. Dabei werden die Wesen meist wie einfache Tiere behandelt und nicht wie die besonderen Kreaturen, die sie eigentlich sind. Pokémon sind eigentlich keine kämpferischen Wesen, sonder sehr friedfertig und vermeiden unnötige Kämpfe, weswegen sie meist aber leichte Beute für die Fänger sind. Trotz der vielen unterschiedlichen Attacken, die sie beherrschen, weigern sich viele der friedliebenden Wesen, ihre Angriffe auf die Menschen zu benutzen. Hauptsächlich verfügen nur die Adeligen über die Pokémon, sei es als Haustiere, oder um Arbeiten zu erledigen. Nur selten sind Bauern im Besitz einer der Kreaturen, die dann meist dabei helfen müssen, die Äcker zu bestellen, oder ähnliches.


    In der Fanfiction wird es übrigens vorkommen, dass es unterschiedliche Pokémon einer gleichen Art geben wird. Eben so, wie es bei uns verschiedene Hunderassen und so weiter gibt, ist das bei den Pokémon genauso. Die verschiedenen Merkmale, die diese anderen Rassen dann aufweisen sind zum Teil abhängig von dem Königreich, in dem sie leben und eben auch von den anderen Pokémon in ihrem Umfeld. Da sie sich diesen eben anpassen müssen, um überleben zu können. Sobald in der Geschichte ein Pokémon vorkommt, von dem es unterschiedliche Arten gibt, wird es hier aufgeführt und die einzelnen Merkmale aufgelistet. Zuerst kommt das "Original" und dann die neue Art. Es wird immer zuerst das Aussehen und dann der Lebensraum des Pokémons beschrieben.
    Bisher aufgetauchte Pokémon:


    [subtab=Die Pokémoiden]
    Bei den Pokémoiden handelt es sich um Menschen, die sich auf geistiger und seelischer Ebene mit einem Pokémon, ihrem Seelenpartner, verbunden haben. Manchmal zeigen sich bei ihnen auch Veränderungen ihres Körpers, sprich, sie besitzen Ohren, Schweife, die denen ihres Partners ähneln. Nur sehr selten fallen diese Veränderungen stärker aus, sodass sich die Menschen zum Teil grotesk verändern oder vielleicht nicht mehr wiederzuerkennen. Pokémoiden verfügen überdies auch über spezielle Fähigkeiten, die je nach Typ ihres Partners variieren. Auch bei gleichen Typen können sich die Kräfte anders und auch unterschiedlich stark entwickeln.



















    [/tabmenu]


    Prolog

    „Mama, Papa! Ich will nochmal die Geschichte von den Pokémonmenschen hören, die ihr Latias und mir gestern erzählt habt“, rief das kleine rothaarige Mädchen freudig und lief zu ihren Eltern.
    „Das hast du uns heute schon das dritte Mal gefragt, meine Kleine“, seufzte ihre Mutter, lächelte dann aber.
    Sie strich sich eine Strähne ihres braunen Haares aus dem Gesicht und hob ihre Tochter auf ihren Schoß. „Gut, dann erzähle ich sie dir eben noch einmal. Pokémoiden sind Menschen, wie du und ich, die aber auch Pokémon-Merkmale an sich haben. Gäbe es diese Merkmale nicht, wüssten wir gar nicht, dass sie unter uns leben, aber dann hätten wir nie erfahren, wie großartig sie eigentlich sind. Genau wie du, meine Süße“, sagte sie und drückte ihrer Tochter einen Kuss auf ihre roten Haare. Diese kicherte, drückte sich näher an ihre Mutter und glättete ihr grünes Kleidchen.
    „Es heißt, dass diese Menschen unglaubliche Dinge vollbracht haben und als Helden oder manchmal sogar als Götter verehrt wurden. Natürlich waren ihre Partner immer an ihrer Seite und halfen ihnen, so gut sie konnten. Du bist auch so ein besonderer Mensch und du hast dich vom Aussehen her auch ein wenig verändert, als du Latias trafst. Vorher hattest du kastanienbraunes Haar und blaue Augen und jetzt hast du dein wunderschönes, rotes Haar und diese faszinierende Augenfarbe. Aber es kann auch sein, dass jemand, nachdem er sich mit seinem Seelenpokémon verbunden hat, mit Pokémonohren aufwacht. Stell dir nur einmal vor, dass dein Partner ein Pikachu wäre und du mit gelben Ohren aufwachst“, grinste sie und zog leicht an den Ohren ihrer Tochter, die lachte und dann rief: „Aufhören Mama, das kitzelt!“
    Ihre Mutter lachte ebenfalls und setzte ihre Tochter neben sich auf das dunkelblaue Sofa. Da kam ihr Vater aus der Küche, in der Hand eine Tasse mit nach Äpfeln riechendem Tee. Er machte es sich neben seiner Tochter gemütlich und nahm einen Schluck, des heißen Getränks.
    „Mama? Hatte ich so blaue Augen wie Papa?“, fragte Umiko und lehnte sich an die Schulter ihres Vaters. Dieser fuhr ihr sanft über den Kopf und beantwortete die Frage noch vor seiner Frau, als er meinte, dass ihre Augen früher ein helleres Blau hatten, welches seiner Augenfarbe nicht allzu unähnlich gewesen war. Umiko grinste glücklich, sie hatte zwar nicht dasselbe schwarze Haar, wie ihr Vater gehabt, aber immerhin war ihre Augenfarbe seiner ähnlich gewesen. Viele ihre Bekannten hatten immer schon behauptet, dass sie mehr ihrer Mutter, als ihrem Vater ähnelte. Sie würde wahrscheinlich ebenso groß werden wie ihre Mama, aber oft sagten sie auch, dass sie schöner sein würde.
    „Heißt das, ich habe nur rote Haare, weil Latias meine Partnerin ist?“, fragte sie mit einem Blick auf ihre rotweiße Freundin, die fröhlich an der Decke herumflog und glücklich quiekte. Im Moment war Latias dies noch möglich, war sie doch erst vor wenigen Wochen aus einem Ei geschlüpft und noch nicht ausgewachsen.
    „Ja das stimmt. Irgendwann könnt ihr miteinander reden und zwar per Telepathie“, erklärte ihr ihr Vater. Diese sah ihn nur verständnislos an, doch bevor sie ihn fragen konnte, was 'Telepathie' war, wurde ihr Vater von einem Klopfen an der Tür abgelenkt. Mit einer entschuldigenden Geste zu seiner Tochter und seiner Frau richtete er sich schnell auf und lief durch das Wohnzimmer hindurch an die Tür. Schwach konnte die Kleine hören, wie sich ihr Vater lautstark mit den Fremden unterhielt und drückte sich, leicht verängstigt, gegen ihre Mutter. Diese strich ihr beruhigend durch die Haare, sah aber besorgt in die Richtung, die ihr Mann gegangen war. Auf einmal stolperte Umikos Vater rücklings ins Zimmer und fiel auf den gestickten Teppich. Ihm folgte ein weiterer Mann, jedoch nicht stolpernd, sondern den Kopf hoch erhoben und sah sich in der kleinen Behausung um. Er hatte kurze, schwarze Haare und graue Augen, war groß gewachsen und breitschultrig. Auf seiner rechten Schulter saß ein kleiner, schwarzer Vogel mit roten Augen und einem Hut auf dem Kopf, in derselben Farbe seines Gefieders.
    Langsam ließ der Fremde seinen Blick schweifen, betrachtete das Zimmer und verschränkte seine Arme. Er schien sich seine Gedanken zu machen, wozu, das wusste keiner. Da fiel sein Blick auf Umiko und sein Gesichtsausdruck veränderte sich von einem Augenblick zum nächsten zu einer verhassten Grimasse. Ängstlich zuckte das Mädchen zurück und ihre Mutter schlang ihre Arme fester um ihre Tochter. Das Pokémon auf der Schulter des Mannes ließ bei ihren Reaktionen ein gehässiges Lachen ertönen und riss seinen Schnabel auf.
    „Kra-Kramurx!“ Der Mann hob seine Hand und zeigte auf Umiko.
    „Das ist das Mädchen, schnappt sie euch!“
    Auf sein Kommando hin stürmten weitere Männer in die Wohnung, einige in Begleitung von Pokémon. Bei diesen handelte es sich um schwarzgraue Hunde mit durchdringenden roten Augen, sowie einem fürchterlichen Gebiss. Die Zähne gefletscht standen sie neben den Uniformierten, warteten begierig auf ihre Befehle, endlich etwas zwischen ihre Kiefer zu bekommen.
    Einer der Männer ging auf Umiko und ihre Mutter zu und der Kleinen wurde angst und bange, als er seine Arme nach ihr ausstreckte. Der Griff ihrer Mutter war fest, doch gegen den Soldaten konnte sie sich nicht behaupten. Bei diesem Anblick schrie ihr Mann auf und wollte sich aufrichten, doch einer der Männer gab seinem Pokémon den Befehl ihn aufzuhalten. Das Maul weit aufgerissen sprang das Wesen auf Umikos Vater zu und drückte mit seinem Gewicht den Oberkörper des Schwarzhaarigen zu Boden. Mit seinen Händen wollte er das Pokémon von seinem Körper hieven, doch gegen die Kraft der Kreatur kam er bei weitem nicht an.
    Einen Moment lang war ihre Mutter dadurch abgelenkt, dass ihr Mann von dem Magnayen bedroht wurde und der Soldat riss das Mädchen aus den Armen ihrer Mutter.
    „Nein, Umiko!“, rief sie verzweifelt, richtete sich hektisch auf und streckte ihre Arme in die Richtung ihrer Tochter. Ohne ihre Reaktion zu beachten, drehte sich der Mann um und trug die Kleine aus der Reichweite ihrer Eltern.
    Umiko erhaschte einen Blick auf ihren Vater, der mittlerweile versuchte, den Kiefer des Magnayen von seinem Gesicht fernzuhalten. Fassungslos sah er seine Tochter an und musste seine Tränen bei dem Gedanken zurückhalten, sie nicht retten zu können. Noch realisierte sie nicht wirklich, dass sie ihre Eltern bald nicht wiedersehen würde, doch ihr war klar, dass gerade nichts Gutes geschah. Es konnte nichts Gutes sein, wenn ihre Eltern so traurig waren und so verzweifelt nach ihr schrieen. Da versuchte sie sich gegen den Griff des Mannes zu wehren, der sie von ihren Eltern wegtrug, doch für eine kleine Sechsjährige war er natürlich zu stark. Hilfesuchend wandte sie den Blick zu ihrer Mutter, nur um festzustellen, dass einer der anderen Fremden sie mittlerweile gewaltsam festhielt und sie daran hinderte ihrem Mann oder ihrer Tochter zu helfen.
    „Mama! Papa! Ich will nicht weg, ich will zuhause bleiben!“, schrie sie und wehrte sich wieder gegen den Griff des Mannes, der nur fester zupackte.
    „Nehmt uns unsere Tochter nicht weg! Lasst sie bei uns! Sie ist viel zu jung, um auf eine der Akademien zu gehen. Umiko ist erst sechs Jahre alt! Das könnt ihr ihr nicht antuen!“, weinte ihre Mutter verzweifelt – aber ohne Erfolg. Der Anführer der Störenfriede sah sie nur mitleidig an und befahl seinen Männern den Rückzug.
    Hektisch sah sich die kleine Umiko um, wo war Latias? Konnte sie denn nicht helfen? Da hörte sie hinter sich ein verzweifeltes Quieken und drehte sich, so gut es ging, um. Panisch musste sie mitansehen, wie das junge Pokémon gefesselt in einen alten, schäbigen Sack gestopft wurde. Verzweifelt wand sich die kleine Drächin, doch kurz darauf verschwand ihr Kopf und der Sack wurde ebenfalls zugeschnürt. Sie verlor den Mut. Ihre Eltern waren verletzt, ihre Freundin gefangen und sie war es auch. Doch das Schlimmste war, dass sie all das nicht verstand. Sie wusste nicht, warum man sie von ihren Eltern fortbrachte und wohin. Tränen rannen ihr Gesicht hinunter und sie schluchzte, doch niemand war da um sie zu trösten. Es waren Menschen da, aber sie fühlte sich allein, so schrecklich allein. „Seht zu, dass dem Mädchen nichts passiert, bevor wir nicht an der Akademie sind verstanden!? Wir brauchen so viele von ihnen wie möglich!“
    Umiko drückte ihren Kopf gegen die Brust des Mannes und weinte hemmungslos.
    Dies war der Tag an dem Umiko ihre Eltern das letzte Mal sah, bevor sie zur Akademie gebracht wurde.


    So, das war mein Prolog und ich hoffe, dass er nicht allzu schlecht war. Ich würde mich über Kommentare und Kritik freuen, damit ich mich verbessern kann.^^

  • Hallöle,


    Da ich weíß, wie sch*** es ist, wenn man zu seiner ersten Fanstory keinen Komi bekommt, schreibe ich gleich mal einen :)


    Startpost: Joa, so im großen und ganzen ist alles vorhanden, was vorhanden sein sollte. Du schreibst ja auch, dass du keine Charaktersteckbriefe schreiben möchtest, das ist in Ordnung. Und ein Bild möchtest du ja auch noch einfügen.


    Idee: Ja, da muss ich ehrlich gesagt sagen: die gefällt mir. Ich weiß nicht, ob es so was schon mal gab, aber du scheinst dir Gedanken darüber gemacht zu haben. Auch dass die ganze Story durch die Tatsache, dass Krieg herrscht, spannender/ernster/erwachsener rüber kommt, finde ich sehr gut. Die Story spielt ziemlich in der Vergangenheit -> positiv in meinen Augen. Da stellen sich mir gleich viele Fragen: gab es schon Pokebälle, gab es schon „Trainer“, etc. Für mich ein Grund, die Geschichte weiter zu verfolgen.


    Prolog: An und für sich okay. Die Geschichte, die die Mutter ihrer Tochter erzählt, die hättest du noch ein wenig schöner schreiben können finde ich. So würde ich meinem 6-jährigen Kind keine Geschichte erzählen, dass hätte ich (kindlicher) ausgeschmückt. Der Rest ist gut, nur hätte ich mir vielleicht mehr Beschreibungen gewünscht, vor allem was das Aussehen des Kindes und ihrer Eltern angeht. Und ihr Name, Marina, den finde ich irgendwie zu gewöhnlich. Aber das ist ja deine Entscheidung. Rechtschreib/Tipp/Flüchtigkeitsfehler sind mir ein paar aufgefallen, aber die sollte man eigentlich beim Durchlesen leicht rausfinden. Vielleicht suchst du dir auch einen Beta-Leser, falls du es nicht so mit der Rechtschreibung hast.


    Alles in allem ein guter Anfang. Ich hätte gerne auch eine Benachrichtigung bei den nächsten Kapiteln, allerdings bitte ins Gästebuch, wenn das geht.

  • Su cuy'gar
    Also ich kann meiner Vorposterin in fast alle Punkten zustimmen. Der Startpost ist schön strukturiert und ich selber finde es sowieso besser, wenn keine Charaktere vorher vorgestellt werden. Die Inhaltsangabe lässt viel von der Geschichte erwarten und besonders beieindruckt mich das Wort Krieg. Als Star-Wars Fan freue ich mich da immer^^. Wobei ich mich immer noch ein wenig mit dem Wort bzw. der Abkürzung DNA schwertue, da diese eigentlich englisch für DNS ist.
    Der Polog gefällt mir sehr. Bereits hier werden die kriegerischen Handlungen deutlich und die Erzählweise wird deutlich (übrigens sehr gut gewählt).
    Wenn es möglich ist, würde ich mich gerne in deine GB-Liste eintagen lassen^^ Ich freue mich schon auf das erste Kapitel.
    Bis dahin
    Re'turcye mhi
    General Axly

  • Erstmal möchte ich mich bei euch beiden für eure Kommentare bedanken^^




    Die Flucht

    „Sieben Jahre sind mittlerweile vergangen Latias… Ziemlich lange, oder? Ich will wieder nach Hause… zu meinen Eltern… ich weiß nicht einmal mehr, wie sie aussehen…“, murmelte Umiko und fuhr sich mit einer Hand gedankenverloren durch ihr seidiges, rotes Haar. Es war ziemlich kurz, ging ihr nicht einmal über die Schultern, und sie konnte sich schwach daran erinnern, dass es kastanienbraun gewesen war bevor sie ihre Partnerin getroffen hatte.
    Die Dreizehnjährige ließ sich mit dem Rücken auf die harte Matratze ihres Bettes fallen und verzog das Gesicht. Sie hatte anscheinend mehr blaue Flecken davongetragen als erwartet. Neben dem alltäglichen Training, durch das jeder Rekrut an der Akademie musste, hatte sie sich wieder einmal einer Anweisung des hiesigen Generals widersetzt und dafür Prügel bezogen.
    „Noch nicht einmal vor den Mädchen zeigen sie Erbarmen…“, kam es ihr wieder einmal in den Sinn, wie so oft.
    „Ich weiß ja, dass du ein Problem mit dem General hast und du dich deswegen weigerst seinen Aufträgen Folge zu leisten aber… solltest du es nicht lieber tun? Ich meine, dann würdest du auch nicht verletzt werden und vielleicht würde man dich auch besser behandeln…“, versuchte Latias ihre Freundin zu überzeugen und sah sie mit ihren mysteriösen, gelbbraunen Augen freundlich an.
    Die Rothaarige verschränkte ihre schlanken Arme und erwiderte trotzig: „Ich will mich diesem eingebildeten Herrn nicht beugen. Das werde ich nie tun, ich werde mir nie den Willen eines andern aufzwingen lassen und erst Recht nicht von ihm.“
    Der General hatte im Laufe der Jahre, die Umiko auf der Akademie verbringen musste, den Hass der Dreizehnjährigen geschürt. Kein Mensch und erst recht kein Pokémoid war in seinen Augen zu etwas Nutze, man konnte ihn als perfektes Beispiel für Menschen aufführen, die nur sich selbst als gut, noch eher als perfekt, bezeichneten. Dennoch, trotz all seines Herablassenden Verhaltens, Menschen oder Pokémoiden gegenüber, er verhielt sich anders als die anderen. In seinem Blick stand nie die Angst, die sie bei den Soldaten entdeckte, wenn Umiko einem von ihnen einmal zu Nahe trat, sondern eine Mischung aus Respekt und Verachtung. Woher diese rührte, würde sie wohl nie erfahren. Ihre Wut richtete sich in den meisten Fällen auf ihn, da er ihr als der Drahtzieher hinter allem erschien. Immer fand er eine Möglichkeit, um ihr Leben in einen Reigen aus Schmerz und Verzweiflung zu wandeln und sich dann gnadenlos an ihren Qualen zu ergötzen. Er war ein wandelndes Mysterium für jeden und sie wünschte sich am meisten, dass er nicht existierte.
    Sie hörte die Drächin seufzen und sah wieder zu ihr, nachdem sie den Blick von der weißen Decke ihres Zimmers und ihren Gedanken über den General losriss. Langsam richtete sie sich auf und verspürte zum Glück keine weiteren Schmerzen in ihrem Rücken, hob die Hand und legte sie auf den schmalen, eleganten Hals des Psycho-Pokémon, sah in die Augen ihrer Partnerin, die dieselbe Farbe hatten wie ihre, und lächelte. Egal für wie idiotisch sie die Ideen der roten Drachin hielt, sie konnte ihr nicht lange sauer sein, dafür waren sie zu eng miteinander verbunden. Sie lehnte sich vorsichtig an die raue Zimmerwand und streichelte dabei Latias, deren Kopf in ihrem Schoß lag, und sagte: „Ich hätte nicht gedacht, dass ich das jemals behaupten würde, aber… ich vermisse meinen alten Chef. Der jetzige Trainingsleiter ist um einiges schlimmer, als sein Vorgänger.“
    Immer wieder strich sie über den Kopf ihres Pokémons und dachte angestrengt nach. Was könnte sie nur tun, um von hier wegzukommen? Gab es überhaupt eine Möglichkeit?
    Sie lächelte.
    „Latias ich hätte eine Idee, um von hier zu verschwinden. Hilfst du mir?“
    „Wie könntest du denn etwas ohne mich anstellen? Ich weiß jetzt schon, dass ich deinen Plan nicht gutheißen werde, wie alle deine anderen Pläne auch. Zudem weiß ich aber ebenfalls, dass ich dir bei allem helfen werde. Egal worum es geht. Immer. Dafür sind wir doch Partner und Freunde, nicht wahr?“
    „Ja, da hast du Recht. Aber meine Idee ist ganz simpel: Wir verschwinden einfach bei Nacht. Und zwar in den nahegelegenen Wald. Die Bäume dort stehen dicht beieinander und durch die vielen Blätter der Laubbäume, dringt nur wenig Licht hindurch. Perfekt für eine Flucht, vor allem für dich und mich, da wir nachts gut sehen können. Unserer Verbindung sei Dank. Sobald wir weit genug vom Lager entfernt sind, kann ich ja auf dir fliegen, so kämen wir auch schneller voran.“
    Die rote Drachin fiepte unzufrieden. Sie war sich bewusst, dass ihr Vorhaben sehr waghalsig war und ein Versagen vielleicht tödlich. Ein Risiko, das sie nicht eingehen müssten, wenn ihre rothaarige Partnerin nicht so ein stures, trotziges Wesen wäre.
    Die Bewegungen des Mädchens wurden langsamer, bis ihre Hand auf Latias' Hals liegen blieb und sie tief und gleichmäßig atmete. Die gelbbraunen Augen geschlossen, lehnte sie an der grauweißen Wand und schlummerte.


    Trotz der Dunkelheit, oder eher ihretwegen, bewegte sie sich vorsichtig und bedacht, um unnötige Geräusche zu vermeiden. Manchmal sah man zwei Augenpaare aufblitzen, wenn das Flackern einer der Fackeln sich in ihnen spiegelte. Die meisten würden vermuten, dass es sich dabei um zwei herumstreunende Pokémon handelte, wenn man die Farbe der Seelenspiegel erkannte. Ein heller gelbbrauner Ton, der manchmal wie geschmolzenes Karamell wirkte.
    Flink flitzte sie zwischen den Seilen der Zelte hindurch und sah sich immer wieder misstrauisch um. Es war ruhig auf dem Gelände - zu ruhig. Ihre Partnerin teilte ihr telepathisch zwar immer mit, ob die Luft rein war aber… Sie hatte das ungute Gefühl beobachtet zu werden.
    „Ich kann bereits den Zaun sehen Umiko! Steig auf meinen Rücken, ich bringe dich darüber.“
    „Nein, das ist zu gefährlich Latias, man könnte uns sehen…“
    „In dieser mond - und sternlosen Nacht? Das bezweifle ich. Normale Menschen sind nicht in der Lage, bei Nacht so gut zu sehen wie wir.“
    „Aber ein Pokémon! Ich habe schon die ganze Zeit das Gefühl, dass wir beobachtet werden, aber nicht von einem der Soldaten. Und ist dir schon aufgefallen, dass es hier viel zu ruhig ist? Normalerweise kann man die anderen Lehrlinge, Männer und Frauen meilenweit schnarchen hören. Aber heute - nichts! Kein Geräusch, noch nicht einmal der Wind weht… Das tut er in dieser Gegend immer…“
    Latias tauchte vor dem Mädchen auf und sah sie durchdringend an, dann sagte sie ernst: „Wenn du fliehen willst, dann ist jetzt deine Möglichkeit. Entscheide dich! Jetzt, oder nie. Danach gibt es keine zweite Chance, dann werden wir nicht mehr die Zeit haben, so etwas in die Tat umzusetzen. Wir sind im Krieg! Hast du das vergessen?“
    Überrascht ob des harschen Tonfalls ihrer Freundin und der Tatsache, dass sie fast vergessen hatte, dass sie im Krieg waren, ließ sie erstarren. Betrübt sah sie zu Boden und scharrte mit ihrem Fuß in dem bisschen Gras, welches hier wuchs.
    „Nein, ich habe es nicht vergessen… Nur verdrängt…“, murmelte sie leise.
    „Das kommt auf das gleiche hinaus! Du musst dich entscheiden, wir können nicht die ganze Zeit wie festgewachsen hier stehenbleiben. Früher oder später würde man uns entdecken.“
    Sie atmete ein paarmal tief ein und aus, um ihre Gedanken zu sammeln und zur Ruhe zu kommen. Sie straffte ihre Schultern und sagte: „Gut, ich würde sagen: dann verschwinden wir von hier!“
    Schnell sprang sie auf Latias' Rücken und diese brachte sie über die Abtrennung. Auf der anderen Seite angekommen rutschte sie herunter und sprintete in den Wald hinein. So schnell sie konnte, wollte sie von hier wegkommen - ohne gesehen zu werden natürlich.
    Geschmeidig wich sie herabhängenden Ästen und Baumstümpfen aus. Mit jedem weiteren Schritt, den sie und Latias von der Akademie wegbrachte, fühlte sie sich glücklicher, bis… Sie hörte, dass sie verfolgt wurden. Ihr Herz pochte vor Aufregung, wie konnten sie nur herausfinden, dass sie fliehen wollte? Sie wagte einen Blick nach hinten und sah mehrere Menschen hinter ihr herrennen. Schnell wandte sie sich wieder um, nur um gegen etwas Festes zu laufen und deswegen rücklings hinzufallen. Ihre Partnerin fiepte gequält und wurde von Krallen brutal zu Boden gerissen. Scharf schnitten sie durch die besonderen Federn des Pokémons, die es ihm ermöglichten tagsüber unsichtbar zu werden. Schwarze und rote Federn flogen umher und eine flatterte in Umikos Schoß. So dunkel wie die Nacht war sie.
    Kein Wunder, dass ich niemanden sah, der uns beobachtete. Ein Unlicht - Pokémon ist nachts geradezu unsichtbar, dachte sie mürrisch und hielt die Feder hoch.
    Da erhaschte sie einen Blick auf den Mann vor ihr und ihr wurde angst und bange. Mit seinen grauen Augen sah er sie kalt an, die Arme waren verschränkt und der Mund wütend zusammengepresst.
    Die Rothaarige schluckte krampfhaft, um den Kloß in ihrem Hals loszuwerden.
    So angsteinflößend wie immer, stand der General vor ihr. Er beugte sich nach vorne, griff mit seiner Hand in ihr mittlerweile zerrissenes Hemd und riss sie vom Boden.
    Panisch krallte sie die Fingernägel in seinen Handrücken, in der Hoffnung er würde sie loslassen, doch Fehlanzeige. Er hob sie so hoch, dass sie auf Augenhöhe waren.
    „Krahaha!“, hörte sie es aus Latias Richtung kommen und besah sich das feindliche Pokémon genauer.
    Es hatte sich aufgeplustert, um größer und gefährlicher zu wirken und sein langer, gelber Schnabel war zu einem Lachen aufgerissen. Die weißen Brustfedern waren aufgebauscht und ließen seine Brust breiter wirken und seine restlichen, schwarzen und roten Federn trugen ihren Teil dazu bei.
    Doch ihr wurde erst klar, um was für ein Pokémon es sich handelte, als es mit einer feschen Flügelbewegung die Krempe des Hutes, den es trug und der ziemlich groß war, nach oben schob.
    Ein Kramshef! Na toll, ich hasse diesen Vogel…
    Gehässig lachte es wieder und riss seinen scharfen Schnabel noch weiter auf, falls das denn überhaupt möglich war.
    „Na, wen haben wir denn da? Eine Ausreißerin? Meine liebe Umiko, das war eine schlechte Idee. Das Dümmste, was du je getan hast und dir ist bestimmt klar, dass das Folgen haben wird…“, murmelte er so leise, dass sie ihn kaum verstand. Zuerst dachte sie kurz, das Kramshef habe mit ihr geredet, doch dann sah sie wieder in die stahlgrauen Augen des Mannes, den sie am meisten hasste.
    „Dann bringen wir dich wieder zur Akademie…“, pfiff er und marschierte zurück, nachdem er sie sich über die Schulter geworfen hatte und das Vogel-Pokémon ihre Partnerin mit sich trug.
    Wie schafft dieser schräge Vogel das überhaupt? , fragte sie sich nebenbei und betrachtete schweigend, wie Latias sie traurig ansah.
    Sie hatten es nicht geschafft. Was er jetzt mit ihnen machen würde?
    Die ohnehin schon roten Augen des Raben leuchteten kräftig auf und fixierten sie, eine Welle des Schmerzes schlug über ihrem Körper ein. Ihr Mund öffnete sich zu einem lautlosen Schrei und sie spürte, wie ihre Muskeln sich krampfhaft zusammenzogen und ein Zittern lief durch ihren gepeinigten Körper. Ihr Herzschlag geriet ins Stolpern, als hätte man mehrere tausend Volt durch sie strömen lassen. Ihre Gedanken gerieten durcheinander und verschwanden nach und nach in einer alles verschluckenden Bewusstlosigkeit.


    Mit schmerzendem Kopf öffnete sie ihre Augen und sah einige Minuten verschwommen. Wo war sie hier? Sie blinzelte mehrmals und erkannte, dass sie sich in einem Zimmer befand. Es war nur spärlich möbliert, wie jeder Raum der Häuser hier in der Akademie, aber anhand des großen Tisches konnte sie erkennen, dass sie im Zimmer des Generals war. Aber wie war sie hergekommen? Sie konnte sich daran erinnern, dass sie und Latias sich auf der Flucht befanden hatten und dann… verschwamm ihre ganze Erinnerung. Es ließ die Annahme zu, dass außer ihr niemand hier war, auch nicht ihre Partnerin. Panisch versuchte sie sich von den Fesseln zu lösen, mit denen man ihre Hände und Füße festgebunden hatte, um zu ihrer Freundin zu gelangen. „Latias! Wo bist du?“, schrie sie so laut sie konnte und wartete auf eine Antwort. Doch anstatt eine Antwort zu bekommen, ging die Tür auf und der General kam hereinstolziert, ohne sie eines Blickes zu würdigen. Er ging zu seinem Schreibtisch und ließ sich auf den Stuhl dahinter sinken.
    „Wo ist Latias?“, keifte sie und versuchte sich erneut zu befreien. Überrascht hob der Mann vor ihr seinen Blick und betrachtete sie durchdringend. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, er stützte seinen Kopf auf seine Hand und er fing an zu grinsen.
    „Du denkst tatsächlich, dass ich dir auf deine Fragen antworte? Das ist doch lächerlich. Du bist nicht gerade in der entsprechenden Lage, um etwas von mir erfahren zu wollen.“
    Sie schnaubte angewidert. Dieser Mann ging ihr ziemlich auf die Nerven, mit seinem besserwisserischen Gehabe… auch wenn er im Recht war.
    „Ich lasse mich von ihnen nicht einschüchtern. Sagen sie mir wo Latias ist!“, verlangte sie erneut zu wissen und erhielt dieses Mal sogar eine normale Antwort von ihm.
    „Sie ist an einem dir unbekannten Ort, aber es geht ihr gut… ich nehme mal an, dass ihr es bemerkt, wenn eurem Partner etwas zugestoßen wäre…“, während er ihr dies erläuterte, faltete er die Hände vor seinem Gesicht zusammen und schloss seine Augen. Hätte er ihr jetzt in die Augen gesehen, hätte er ihren verhassten Blick nicht nur gespürt, sondern auch gesehen. Auf der Akademie waren Umiko schon oft andere Lehrlinge begegnet, die natürlich nicht so wie sie waren, also nicht mit einem Pokémon verbunden, die ihr einen verächtlichen Blick zuwarfen oder sie nicht einmal beachteten. Anfangs hatte sie noch gedacht, dass die Generäle der Gruppen oder deren Assistenten ihr und anderen ihrer Art gegenüber freundlicher wären, aber da hatte sie falsch gedacht. Viele von ihnen waren schlimmer und behandelten sie wie Dreck. Einige ließen sich dies gefallen, aber andere Umiko miteingeschlossen, versuchten sich zu wehren, nur um dann noch schlimmer behandelt zu werden. Nach den ganzen Jahren, hatte sich eine Menge Hass auf diese Leute in ihr aufgestaut und sie versuchte, dieses Gefühl zu unterdrücken aber mit der Zeit wurde es immer schwerer und sie ahnte schon, dass ihre Geduld sich langsam dem Ende zuneigte.
    Die Hände des Akademie Leiters krachten auf die Tischplatte und sie zuckte überrascht zusammen.
    Der schwarzhaarige Mann erhob sich und trat vor das Möbelstück, verschränkte seine Arme und lehnte sich dagegen. „Ich hatte mir schon eine passende Bestrafung für dich zurechtgelegt, aber ich muss gestehen, dass ich sie gerade verworfen habe… So ungerne ich es auch zugebe, aber du bist um einiges talentierter als einige der normalen Schüler hier und ich möchte dieses Talent nicht durch eine Verletzung gefährden.“
    Umikos Herz klopfte und einen Moment glaubte sie, der Mann vor ihr hätte doch ein gutes Herz, da zerschlug er ihren Hoffnungsschimmer auch schon.
    „Natürlich geht es auch nicht ganz ohne Bestrafung, von daher wirst du für eine Woche niedere Arbeiten erledigen und in der Küche helfen, sowie für Sauberkeit in den Baderäumen sorgen. Das dürfte für jemanden mit deinem Temperament demütigend genug sein.“ Er klatschte einmal laut in die Hände und die Tür wurde aufgerissen. Zwei Männer kamen herein, nahmen sie grob an den Armen und brachten sie dann, nach der Anweisung ihres Leiters zu den Räumen für Helfer bei den, wie er es vorher ausgedrückt hatte, „niederen Arbeiten“.
    Dort angekommen lösten sie ihre Fesseln und warfen sie dann regelrecht in den Raum. Murrend erhob sie sich von dem nicht gerade sauberen Boden und wischte sich ein wenig Dreck von den Knien. Sie sah sich ein wenig genauer um, denn normalerweise betraten Schüler diese Räumlichkeiten nicht, zumindest nicht wenn sie nicht wie Umiko gerade, gezwungen wurden.
    Dielen bedeckten den Boden, dunkles Holz, mit kaum noch erkennbaren Maserungen. Es schien, das schon viele Menschen über diese Bretter getreten waren, doch Umiko konnte dies nicht genau beurteilen. Ein Windzug ließ einen der Fensterläden knarzen und die Dreizehnjährige war über den schäbigen Stand des Hauses schockiert. Selbst wenn hier "nur" diejenigen lebten, die die alltägölichen Arbeiten vollbrachten, dies war unter aller Menschenwürde. Ihr Blick ging nach oben, gen Decke und angewidert verzog sie das Gesicht, als sie einige Spinnennetze erblickte. Zu ihrer Erleichterung schienen die dazugehörigen Pokémon ihr Zuhause gerade nicht zu bewohnen.
    Sie versteifte sich leicht, als sie die Blicke anderer Leute auf sich spürte und sie sah in eine verdunkelte Ecke. Als von dort ein kleines Mädchen in das Licht trat, entspannte sie sich und dann wurde ihr klar, als sie realisierte, wie schäbig die Kleine angezogen war, dass sie hier arbeiten musste.
    Muss sie etwa Geld für ihre Familie verdienen? , dachte sie geschockt und ballte hinter dem Rücken ihre Hand zur Faust, da sie dem Mädchen keine Angst einjagen wollte. Das Kind hatte dunkelblonde Haare, die richtig schön aussehen könnten wenn sie die Chance hätte, sich richtig darum zu kümmern. In leichten Locken fielen sie der Kleinen ins Gesicht und die azurblauen Augen in dem kindlich, rundlichen Gesicht funkelten neugierig. Umiko bezweifelte, dass die Menschen und Kinder hier, die die Drecksarbeit machten, in den gleichen, wenigstens annähernd menschlichen Verhältnissen leben durfte, wie sie selbst. Langsam hatte sich die Rothaarige zu der Kleinen hinuntergebeugt, sie reichte ihr gerade einmal bis an die Hüfte, und lächelte sie freundlich an. Ihr brannten zahlreiche Fragen auf der Zunge, doch sie traute sich nicht, jemanden hier danach zu fragen, auch keinen der Erwachsenen, die sich nun ebenfalls aus der dunklen Ecke trauten, oder zumindest aus dem Teil des Raumes von dem sie vermutete, dass es sich dabei um eine Ecke handelte, es könnte auch die Tür zu einem geheimen Raum sein. Und da es sich um einige Menschen handelte, die nun wieder ihrer Arbeit nachgingen, alle höchst angespannt und auf der Hut, jeder wollte irgendwelchen Ärger vermeiden, befand sie diese Möglichkeit als sehr wahrscheinlich. Umiko bemerkte, dass das kleine Mädchen immer noch vor ihr stand und sie interessiert betrachtete. Ihre Hände hatte sie in den Saum ihres Kleides vergraben und zog es leicht nach unten, so wie sie selbst es auch als kleines Kind getan hatte.
    „Na Kleine, wie heißt du denn?“, fragte die Dreizehnjährige nun und wischte ein bisschen Dreck von der Wange des Mädchens. Ihre hübschen, blauen Augen leuchteten freudig und mit einem Lächeln antwortete sie: „I-ich heiße Rue. U-und du?“
    Umiko lächelte ein wenig, als Rue ihr antwortete. Die Kleine lispelte ein wenig, da sie eine Zahnlücke und anscheinend noch Probleme hatte, ihre Zunge richtig zu koordinieren. Der Rothaarigen wurde das Herz schwer. Rue kann nicht älter als elf sein… Sie ist bestimmt erst neun oder zehn. Wie kann man einem kleinen Kind so etwas antun?
    „Rue? Das ist aber ein schöner Name. Ich heiße Umiko. Das heißt so viel wie ‘das Meer‘.“
    Aufgeregt hüpfte Rue von einem Bein auf das andere und sagte in leichtem Singsang: „Das Meer? Warst du schon einmal am Meer? Ich will auch einmal an das Meer!“
    Umiko fing an zu grinsen. Die Kleine brachte ein paar Erinnerungen an ihr altes Leben wieder, als sie noch zu Hause bei ihren Eltern lebte und sie war sich sicher, dass diese Woche gar nicht so schlimm sein würde, in Rues Gesellschaft.

  • Su cuy'gar
    So, mein ertser Eindruck von diesem Kapitel: Ich bin überracht, wi gut das klapt. Es gibt erste Kapitel, die wesentlich schlechter formuliert sind. Daher ersteinmal ein großes Lob. Die Story hat mir auch sehr gut gefallen, auch wenn sie mir an wenigen stellen bekannt vorkam, ich könnte jetzt aber nicht sagen warum. Die Personen und Gefühle sind auch sehr gut gestaltet. Mir gefallen auch die Charaktere der Personen und die Ausdrucksweise, welche von deiner Wortwahl noch unterstützt wird.
    Trotzdem gibt es auch etwas anzumerken^^: An zwei Stellen heißt Umiko plötzlich Marina :huh: und zwischendurch gab es zwei, drei groß-klein-Fehler, aber die finde ich jetzt nicht mehr wieder. Mir persönlich ist auch die Umgebung ein wenig zu kurz gekommen, da zwar Gegenstände und Ähnliches beschrieben werden, aber nicht wie sie aussehen.
    Ich freue mich bereits auf das nächste Kapitel. In diesem Sinne
    Re'turcye mhi
    General Axly


  • Eine neue Mitbewohnerin?!

    Ihre „Strafwoche“ ging Umikos Meinung nach zu schnell vorbei. Sie liebte es, der kleinen Rue zuzuhören, jeden Tag hatte sie etwas Neues in Petto, mit dem sie es schaffte, Umiko wieder zum Lächeln zu bringen. Außer Latias hatte sie niemanden hier, der sie dazu bringen konnte und die Rothaarige hatte einen Narren an dem kleine Mädchen gefressen. Aber bei Rue schien es nicht anders zu sein. Während dieser einen Woche, in der es Umiko verboten war in ihrem eigenen kleinen Zimmer zu schlafen, sondern in der Hütte der Menschen hier zu nächtigen, waren die zwei unzertrennlich. Ein Grund war zudem noch, dass es Umiko ebenfalls nicht gestattet war Latias zu sehen, was aber das einzige schlimme an der Woche war. Ein Trost war für sie zumindest die Tatsache, dass sie immer noch mit ihrer Partnerin reden konnte, das konnte ihr nämlich niemand verwehren, sofern es nicht möglich war, ihr Denken zu beeinflussen.
    Die Woche verging schneller als sie dachte und Umiko konnte schon wieder in ihr eigenes Quartier ziehen. Morgens kamen wieder zwei Männer vorbei, die sie an den Armen packten und aus dem Haus schafften, in dem Rue und die anderen Menschen wohnten. Anscheinend waren es sogar genau die beiden Männer, die sie auch schon vorige Woche weggeschleift hatten, denn sie warfen sie genauso grob in ihr Zimmer hinein, wie auch beim letzten Mal. Kaum hatte sie ihren Kopf vom Boden erhoben, fuhr ihr eine kleine Zunge über die Wange und sie sah endlich ihre Freundin wieder.
    „Latias!“, rief sie freudig und sprang vom Boden auf, um ihre Arme um den Hals ihrer Partnerin zu schlingen. „Ich habe dich so vermisst…“
    „Ich dich auch Umiko…“
    Erschöpft setzte sich die Dreizehnjährige auf ihr Bett und sie merkte, dass es weicher war als in ihrer Erinnerung. Das konnte aber auch daran liegen, dass sie sich in letzter Zeit an die harten Matratzen gewöhnt hatte, auf der sie zusammen mit Rue schlief. Latias hatte ihren Kopf auf Umikos Schoß gelegt und sagte: „Du vermisst die Kleine, habe ich recht? Willst du dann nicht zu ihr gehen?“
    Sie schüttelte nur den Kopf. „Das kann ich nicht, verstehst du? Würde ich noch einmal zu ihr gehen, könnte es sie in Schwierigkeiten bringen. Wäre der Herr General hier, würde er sagen, dass ich mich nicht mit solchem Gesindel abgeben dürfte, obwohl ich in seinen Augen selbst kaum besser bin. Deswegen kann ich nicht mehr zu ihr…“
    Latias wusste nicht, was sie jetzt sagen sollte, doch da viel ihr wieder dieses Gerücht ein. Vielleicht würde ihre Freundin dann auf andere Gedanken kommen, sie konnte diese Niedergeschlagenheit nicht mehr lange ertragen. „Du Umiko…“
    „Was ist?“,
    fragte diese zurück und wandte sich überrascht ihrer Partnerin zu. Diese hatte einen komischen Ton angeschlagen, so als wollte sie ihr etwas Wichtiges mitteilen.
    „Ich habe da von einem interessanten Gerücht gehört, weißt du. Es hat sogar mit uns zu tun.“
    Langsam wurde das Mädchen ungeduldig. Ihre Freundin sollte endlich mit der Sprache rausrücken.
    „Na los, nun sag schon! Wenn es etwas mit uns zu tun hat, will ich es wissen! Jetzt sofort!“
    „Jaja, ich werde es dir ja sagen… Also, es heißt, dass neue Lehrlinge auf die Akademie kämen und naja, eine von ihnen soll zu uns kommen…“
    „Warte mal. Habe ich das jetzt richtig verstanden? Eine der Neuen wird in unserem Quartier untergebracht? Ist das wirklich dein Ernst?“
    Ein wenig eingeschüchtert nickte Latias, sie hatte nicht damit gerechnet, dass Umiko erzürnt darüber sein würde, sie sollte nur auf andere Gedanken kommen. Das Mädchen sprang vom Bett und der Kopf der Drachin plumpste auf die Matratze.
    „Das glaube ich einfach nicht!“, hörte sie ihre Freundin noch rufen, bevor sie aus der Tür verschwand und diese krachend zuflog.
    Die Rothaarige raste aus dem Haus, einem von vielen, in denen die ganzen Schüler lebten, da die Häuser der Trainer und Generäle auf der anderen Seite des Geländes lagen. Mit ihren braunen Schuhen, wirbelte sie bei jedem Schritt Staub auf, der in ihrer alten Hose hängen blieb, doch dies war ihr egal. Wieso wurde sie nicht davon unterrichtet? Jetzt, da sie darüber nachdachte, war es wie immer die übliche Zeit, seit dem letzten Zufluss von Neulingen war ein halbes Jahr vergangen, was hieß, dass nun wieder welche hinzukamen. Die Aufpasser vor der Tür des Generals, waren zu langsam um sie aufzuhalten, sie duckte sich unter ihren zugreifenden Händen vorbei, öffnete die Tür und platzte in das Zimmer des Akademie-Leiters. Schnaufend stand sie vor ihm, die Hände auf seinem Tisch abgestützt. Einige Blätter lagen darauf und sie erkannte Bilder von Jugendlichen, einige in ihrem Alter, andere jünger oder älter. Manche waren durchgestrichen, an anderen konnte sie einen Haken erkennen. So einen Haken sah sie auch auf der Anmeldung eines schwarzhaarigen Mädchens in ihrem Alter, doch bevor sie ihren Namen erkennen konnte, legte sie eine große Hand auf die Blätter der neuen Rekruten und ihr Blick hob sich. Die grauen Augen von Casius sahen sie abschätzig an, doch er gab den Männern, die sie eigentlich davon abhalten sollten hier einzudringen, zu verstehen dass sie sie allein lassen sollten. Sein Kramshef saß neben ihm und es öffnete seinen Schnabel und lachte gehässig. Die weißen Brustfedern waren wieder aufgeplustert, es wollte ihr seine Überlegenheit damit zeigen. Wie ich diesen Vogel hasse… dachte sie bloß und wandte sich wieder Casius zu. Dieser hatte sich zurückgelehnt und seine Hände vor der Brust gefaltet. Heute hatte er sich anscheinend einen freien Tag genommen, denn normalerweise trug er immer seine schwarze Uniform, mit einem weißen Hemd darunter, doch heute hatte er das schwarze Oberteil abgelegt und sie konnte die Muskeln des Mannes erkennen. Sie wusste sofort, dass sie lieber nicht hätte herkommen sollen, dieser Kerl konnte sie mit seinen bloßen Händen umbringen, dass sie das vorher nicht schon bemerkt hatte!
    „Dann bin ich also doch nicht paranoid…“, meinte er und stand auf. Verwirrt stand Umiko immer noch da und wusste nicht, was sie jetzt sagen sollte. Sollte sie ihn wirklich auf die neuen Rekruten ansprechen? Casius hatte ihr den Rücken zugewandt und sah aus dem Fenster. „Dann hatte mich dein Latias also tatsächlich eine Zeit lang beobachtet.“
    „Nur um ihnen zuvorzukommen Sir, Latias wollte nur herausfinden, ob es mir gut geht, das ist alles. Aber um zum eigentlichen Thema zu kommen… haben sie wirklich vor, eine der Neuen bei mir unterzubringen? Das ist doch lächerlich…“
    Er hob die Hand und schaute sie finster an. „Hier gibt es nichts zu widersprechen, dieses Mädchen wird wie geplant bei dir einquartiert und keine Widerrede. Du darfst dich jetzt zurückziehen.“
    „Aber…“, versuchte sie ihn zu überreden, doch er klatschte wieder nur in die Hände, woraufhin die zwei Soldaten von vorhin hereinkamen und auf einen Befehl warteten.
    „Bringt sie zurück in ihr Quartier und stellt gleich jemanden vor ihrer Tür ab, der aufpassen soll. Sie soll ihr Zimmer nicht mehr verlassen, bis ihre Mitbewohnerin kommt. Später werde ich euch ihr Identifizierungsschreiben überreichen, damit ihr sie erkennen könnt. Und nun geht!“
    „Wehe ihr werft mich wieder auf den Boden! Das werde ich euch sonst noch heimzahlen, das schwöre ich!“, hörte er das Mädchen noch protestieren, als sie hinausgeschleift wurde.
    „Eigentlich sollte ich sie noch härter machen als die anderen Schüler, oder Kramshef? Immerhin werde ich in naher Zukunft noch ihre Hilfe benötigen…“
    „Kra-kramshef!“


    Anscheinend beherzigten die Männer ihre Worte und setzten sie vor ihrem Zimmer ab. Doch der Blonde der Beiden, warf ihr noch einen verhassten Blick zu, bevor er die Tür hinter ihr schloss. Wieder fühlte sie die Wut in sich brodeln, als sie an den Blick dachte, den ihr der Soldat zugeworfen hatte. In seinen Augen hatte sie dasselbe gesehen, wie in denen aller anderen ‚normalen‘ Menschen. Zum einen Angst und zum anderen Hass, gepaart mit Verachtung. Die meisten von ihnen verstanden doch nicht einmal, dass sie nicht ein Pokémoid war weil sie sich mit Latias verband, als sie sie traf. Sie dachten es handele sich dabei um irgendwelche perversen Vorgehensweisen, die einige Menschen zu ihrer Belustigung ausprobierten. Tränen stiegen in ihren Augen auf, es machte ihr nicht viel aus, wenn man sie hasste und mied, aber wenn man ihrer Mutter vorwarf so etwas zu tun, würde sie ihnen am liebsten den Hals umdrehen. Ihre Mutter konnte nichts dafür, dass sie ein Pokémoid war, es war ihr vorherbestimmt Latias zu treffen und sich mit ihr zu verbinden, dass wusste sie. Niemand hatte das Recht ihre Eltern für etwas zu verurteilen, dass sie nicht getan hatten.
    „Umiko, ist alles in Ordnung? Du scheinst traurig und wütend zu sein, was ist geschehen?“, fragte die Drachin besorgt und schwebte zu ihrer Freundin. Die Rothaarige ging zu ihrem Bett und ließ sich darauf fallen, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und starrte an die Decke. Sie spürte, wie Latias sich neben sie legte und sagte: „Ich habe über meine Eltern nachgedacht und darüber, dass sie zu Unrecht verurteilt werden. Ich bin eben so wie ich bin, das war vorherbestimmt. Ich verstehe nicht, wie man ihnen die Schuld an etwas geben kann, dass niemand ändern kann…“
    „So sind die Menschen nun mal, wenn sie etwas nicht verstehen, verurteilen sie es. So wie bei uns. Für die Menschen ist es unverständlich, dass einige Exemplare ihrer Rasse sich mit einem Pokémon verbinden können und deswegen verabscheuen sie uns. Sofern sie nicht von irgendetwas überzeugt werden, dass du eigentlich nicht anders bist als sie, wird es auch immer so bleiben.“
    Umiko wollte gerade etwas darauf erwidern, als es an der Tür klopfte. Ihr Kopf fuhr herum und sie betrachtete die Tür gedankenverloren, höchstwahrscheinlich war das ihre neue Mitbewohnerin, sollte sie jetzt 'Herein' sagen? Sie selbst hätte die Tür wohl einfach geöffnet.
    „Herein“, rief sie und jemand öffnete die Tür und trat ein.


    „Ich kann das nicht Luxtra. Was ist wenn sie mich nicht mögen?“, fragte das Mädchen ihren Partner und sah, wie ihre Hand zitterte, als sie sie hob um an die Eichenholztür zu klopfen. Die Männer die danebenstanden hatten sie völlig ignoriert, obwohl sie das Gefühl hatte, deren Blicke hätten sie kurz gestreift. Wie es schien verhielten sich die Menschen hier nicht anders als in ihrem Land, dort wurden Menschen wie sie ebenfalls so abschätzig behandelt.
    „Mach dir nicht so viele Sorgen Lissi. Die Beiden werden dich schon mögen und außerdem wird dir schon niemand den Kopf abreißen“, sagte das katzenähnliche Pokémon mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht, welches seine weißen, scharfen Zähne blitzen ließ.
    „Du hast leicht reden. Pokémon verhalten sich in einigen Dingen nicht so wie Menschen, ich bin mir sicher, dass ich es zu spüren bekomme, wenn sie mich nicht mag.“
    Der schwarze Löwe neben ihr seufzte. Seine Partnerin machte sich manchmal unnötig viele Gedanken. Das schwarzhaarige Mädchen an seiner Seite atmete einmal tief durch und klopfte dann. Aus dem Raum dahinter hörte man nichts, bis jemand herein rief.
    Lissi öffnete die Tür und trat in das Zimmer. Zuerst fiel ihr auf, dass es sehr spärlich möbliert war, es standen zwei Betten darin und ein kleines Nachttischchen zwischen den beiden. Sie sah kurz nach links und entdeckte in der Ecke noch einen Kleiderschrank. Ansonsten ist hier nichts?! Wie-
    „Lissi! Du solltest dich lieber einmal vorstellen und nicht das Zimmer begutachten, das kannst du auch später noch“, belehrte sie Luxtra und sie schloss die Tür hinter sich.
    Sie ging bis zu dem Bett, auf dem ein rothaariges Mädchen und ein Latias saß. Wie es schien, war diese ebenso ein Pokémoid, wie sie selbst. Niemand hatte solche Augen, wenn man nicht mit einem Pokémon verbunden war. Sie verbeugte sich leicht vor den Beiden und stellte sich vor.
    „Ich heiße Lissianna. Lissianna Cireia, erfreut euch kennen zu lernen.“
    Das Mädchen vor ihr grinste leicht und erwiderte: „Ich heiße Umiko Mareia, ebenfalls erfreut. Aber nächstes Mal musst du dich nicht so förmlich vorstellen, ich bin kein Erwachsener bei dem du das machen musst. Ach ja und das ist meine Partnerin Latias, wie du dir sicher denken kannst.“
    Luxtra bedachte Lissi mit einem durchdringenden Blick aus seinen gelben Augen.
    „Hey! Du hast vergessen, mich vorzustellen!“
    „Oh tut mir leid Luxtra…“

    Lissianna zeigte mit ihrer Hand auf das Elektropokémon und sagte: „Und das ist mein Partner Luxtra, er freut sich ebenfalls, euch kennenzulernen.“
    „Lux-Luxtra!“, rief er und trabte zu Umiko, um sich neben sie zu gesellen. Seinen schwarzen Kopf rieb er an ihrem Körper und er schnurrte. Sein Schweif, der in einer Art Stern endete, schlug ein paarmal auf den Boden, während die Rothaarige durch seine schwarze Mähne fuhr.
    Die blauen Ohren zuckten und Luxtra lächelte leicht.
    „Wie es scheint, mag er dich“, erklärte Lissianna und setzte sich auf ihr Bett.
    „Sag mal“, fing Umiko an und sah ihr ins Gesicht. „Warst du schon bei General Casius? Wenn nicht, solltest du das schnell nachholen und dich bei ihm melden, ansonsten bekommst du ziemlichen Ärger.“
    Verdutzt betrachtete Lissi das Mädchen ihr gegenüber. Niemand hatte ihr gesagt, dass sie sich bei irgendjemandem melden sollte. Wieso…?
    „Das ist bei uns normal. Du bist ein Pokémoid, also wollen sie dich in Schwierigkeiten bringen. Sei froh, dass du bei mir untergebracht wurdest, sonst hättest du davon nicht erfahren. So wie es bei mir war… Na los, geh, solange man es dir noch nicht anrechnet. Es könnte noch reichen!“
    Schnell sprang die Schwarzhaarige auf und rannte aus dem Zimmer, gefolgt von ihrem Partner und ließ Umiko in dem Zimmer zurück.


    „Sie scheint ganz nett zu sein“, flüsterte sie und lehnte sich an die Wand. Latias stimmte ihr zu und legte sich wieder neben sie.
    Umiko fiel ein, dass sie das Gesicht von Lissianna schon einmal gesehen hatte – in Casius Büro. Auf einem der Anmeldungsschreiben. Schwarze Haare, grün-gelbe Augen, ein schmales Gesicht… das war eindeutig Lissianna gewesen. Sie machte einen freundlichen Eindruck und Umiko hatte ein schlechtes Gewissen, als sie sich daran erinnerte, wie sie darauf reagiert hatte, als sie von ihrer Mitbewohnerin erfuhr.
    Du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben“, meinte Latias und Umikos Iriden wandten sich ihren Partnerin zu. Die rote Drächin hatte sich auf dem Bett ein wenig eingekugelt, das eine Auge, welches sie ihrer Menschenpartnerin zuwandte, betrachtete sie ein wenig schläfrig. Die roten Flügel hingen schlaff an ihrem Körper und Umiko legte ihre Hand auf eine von Latias breiten Flügelansätzen. Vor allem hier am Flügelansatz hatte die Drächin weiche, flaumartige Federn, welche die Dreizehnjährige ob ihrer Beschaffenheit gerne streichelte. Ein freudiges Fiepen erklang aus Latias' Kehle.
    Dennoch war es von mir ziemlich voreilig, so schlecht von ihr zu denken. Sie erschien mir recht schüchtern und außerdem meinte ich, die Soldaten genervt murmeln zu hören, demzufolge schien Lissianna einige Zeit vor der Tür gestanden zu haben.
    Meinst du, wir werden sie und Luxtra bald als unsere Freunde bezeichnen können?
    Vielleicht. Mich würde es freuen“, murmelte Umiko, die kurz davor war, sich ins Reich der Träume gleiten zu lassen. Sie schloss langsam die Augen und fing schon nach kurzer Zeit an zu dösen, als plötzlich die Tür aufgestoßen wurde und gegen die Wand krachte und zwar so heftig, dass dort sogar eine Delle zu sehen war und sie wieder gegen denjenigen stieß, der sie geöffnet hatte.
    „Aua!“, hörte sie jemanden rufen und setzte sich auf.
    Lissianna stand im Türrahmen und rieb sich über ihren Arm. Sie keuchte ein wenig und Luxtra konnte kaum ruhig stehen. Nervös sprang Umiko vom Bett und fragte: „Was ist los? Ist irgendetwas passiert?“
    „Ja, es ist etwas passiert!“, schrie Lissianna ihr entgegen und warf die Arme in die Luft. „Es ist einfach schrecklich Umiko! Wir-wir werden angegriffen!“
    Wie versteinert stand Umiko da, bis sie rief: „WAS!?“

  • Su cuy'gar
    So, damit ich es nicht vergesse erstmal der eine Rechtschreibfehler, den ich gefunden habe^^


    Dein Kapitel gefällt mir wieder sehr gut. Der Inhalt ist sehr präzise dargestellt und die Gefühle der Charas werden schön wiedergegeben. Eine gewisse Parrallele zu Eragon lässt sich feststellen, aber ich denke, dass das nicht so schlimm ist.
    Deine Charaktere entwickeln immer bessere Persönlichkeiten. Nicht bei allen Autoren gibt es das bereits im zweiten Kapitel. 8-)
    Auch die Gefühle werden wie gesagt toll beschrieben und auch die Umgebung ist dieses mal besser weggekommen, als im ersten Kapitel. Mir persönlich gefallen auch die Wortwahl und die Satzstruktur.
    Trotzdem gibt es noch etwas zu verbessern (Zumindest meiner Meinung nach^^): Ich finde, dass viel zu viele Zeilenumbrüche verwendet werden. Das mag Geschmakssache sein, aber mich stört das etwas beim lesen. Na, ja. Ich glaube das wars erst einmal :smalleyes:
    Ich freue mich auch auf das nächte Kapitel (Wir werden angegriffen hört sich stark nach Blut an :sarcastic: )
    Bis dahin
    Re'turcye mhi
    General Axly



  • Der Überfall

    „Wie meinst du das, wir werden angegriffen!“, rief Umiko und lief nervös hin und her.
    Lissianna fuhr sich durch das Haar und sagte: „Ich meine es so wie ich es sage. Wir werden angegriffen, wir müssen hier weg! Uns irgendwo verstecken!“
    Das rothaarige Mädchen wollte gerade etwas erwidern, da zerbrach das Fenster und wären sie und Lissianna nicht ausgewichen, wäre der Pfeil, der durch das Fenster kam, von einer der Beiden gestoppt worden. Geschockt starrten beide auf das Geschoss, da rannte Umiko auf einmal wie von einem Bibor gestochen aus dem Raum, Latias hinter ihr her.
    „Warte, wo willst du hin?“, rief ihre Freundin ihr nach und rannte ihr ebenfalls hinterher.
    Rue! Sie ist in Gefahr, ich muss ihr unbedingt helfen! Rue…
    Die Mädchen rannten über den halben Platz, in Richtung der Häuser der niederen Arbeiter. Umiko stieß die Tür auf und lenkte somit die Aufmerksamkeit eines riesigen Mannes auf sich. Er war groß, muskulös und er schien ihr unbesiegbar. Er war größer als sie, stärker als sie und er hatte etwas Gefährliches an sich, was aber auch an der Narbe liegen konnte, die ihm von der linken Augenbraue über das Gesicht bis zum rechten Mundwinkel ging. Ihr Blick fuhr zu seiner rechten Hand, in der er jemanden hielt, den sie nur zu gut kannte.
    „Lass sofort Rue los! Sonst…“
    „Sonst was?“, fragte er belustigt und quetschte das blonde Mädchen in seiner Hand ein wenig. Die Kleine keuchte und Tränen liefen ihr Gesicht hinab. Hektisch sah Umiko sich nach etwas um, dass sie als Waffe benutzen konnte, doch hier gab es ja gerade einmal einen alten Tisch und einen morschen Stuhl, auf den sie sich lieber nicht setzen wollte. Lissianna kam gerade durch die Tür und blieb, schwer atmend, neben ihr stehen. Da es keinerlei Waffen gab und Umiko und ihre neue Freundin keine besaßen, hieß es wohl, dass sie ihn so angreifen musste, mit dem Kopf durch die Wand. So schnell sie konnte, rannte sie auf den Mann zu, der Rue in seiner Gewalt hatte. Neben der Tatsache, dass ihr jämmerlicher Versuch, ihn anzugreifen, sowieso nicht viel bewirkt hätte, erhob er seine Hand und rammte sie in Umikos Körper. Durch die Wucht seines Angriffs, flog sie regelrecht von ihm weg und krachte gegen den Stuhl, der laut zerbrach. Lissianna erwachte aus ihrer Starre und befahl Luxtra den Funkensprung. Der Körper des Elektroluchses blitzte und kleine Funken stoben über sein Fell, während es sich elektrisch auflud. Die schwarze Mähne stellte sich auf und Luxtra fauchte furchterregend. Ihr ganzer Körper schmerzte, aber Umiko richtete sich trotzdem auf und spürte die Splitter in ihrem Rücken, da sah sie, wie Lissiannas Partner sich angriffsbereit machte und schrie: „Nein Lissianna! Luxtra darf nicht mit einer Elektroattacke angreifen, Rue würde ebenfalls etwas abbekommen!“
    „Ach, verdammt! Luxtra, hör auf!“, rief sie und ihr Partner beendete seinen Angriff, aber nicht ohne den Mann noch einmal anzufauchen. Mit einer Hand stütze die Rothaarige sich am Boden ab und wollte gerade aufstehen, als sie mit einem Finger etwas Holz streifte. Ihr Blick fuhr zu dem Gegenstand und sie bemerkte, dass es wohl mal eines der Stuhlbeine gewesen war. Eine Idee reifte in ihr heran und sie ergriff das Stück Holz. Wie sie schon geahnt hatte, war es morsch und vom Aufprall, war es abgebrochen, wodurch es an einer Stelle spitz wurde und gut als Waffe benutzt werden konnte. „Latias, ich brauche deine Hilfe. Benutze deine Psychokinese, um diesen Kerl festzunageln und Rue zu befreien...“
    „Okay, mach ich!“,
    antwortete ihre Partnerin und sogleich leuchteten ihre Augen auf. Um den Mann und Rue leuchtete eine blaue Aura und hinderte sie daran, sich zu bewegen. Gegen seinen Willen, öffnete sich die Hand des Mannes, der die Kleine in seiner Hand hielt und Rue schwebte langsam zu Boden, wo Lissianna sie gleich in ihre Arme und weg von dem Soldaten zog. Mittlerweile hatte sich Umiko wieder aufgerichtet und lief auf ihn zu, ihre provisorische Waffe fest im Griff. Als sie dann vor ihm stand, stärkte sie diesen und stieß das Stück Holz, so fest sie konnte, in seine Brust. Splitter bohrten sich in ihre Hände und Blut tropfte von ihnen hinab. Etwas Feuchtes spritze in ihr Gesicht und geschockt sprang sie von dem Mann weg als die Psychokinese sich löste, der Blick in seinen Augen erst glasig, dann leer wurde und er zu Boden fiel. Ihre Hände zitterten und sie wischte sich die Flüssigkeit von ihrem Gesicht. Sie musste nicht auf ihre Hände sehen, um zu wissen dass es Blut war, das Blut von diesem Mann. Sie hatte jemanden getötet. Umiko wurde schwindelig, ihre Beine gaben unter ihr nach und sie wurde ohnmächtig.


    Geschockt musste Lissianna mitansehen, wie ihre Freundin zusammenbrach. Das kleine Mädchen in ihren Armen – war ihr Name nicht Rue? – grub ihre Finger in Lissis Arme und Tränen liefen ihre Wangen hinunter. Die Kleine tat ihr leid und sie wischte ihr die Tränen weg, obwohl neue gleich ihren Platz einnahmen.
    „Mach dir keine Sorgen, Umiko wird es bald wieder besser gehen, da bin ich mir sicher“, murmelte sie und strich Rue beruhigend über deren Haar. Diese hob leicht ihren Kopf und ihre blauen Augen schimmerten wegen den Tränen.
    „Bist du dir wirklich sicher?“, fragte sie mit zittriger Stimme und Lissianna antwortete mit einem Nicken.
    „Rue? Würdest du kurz auf Umiko aufpassen? Ich habe da noch etwas zu erledigen…“, sagte sie, ließ Rue zu der Rothaarigen laufen und ging dann aus der Hütte hinaus, Luxtra auf dem Fuße.
    „Was hast du denn vor? Ich weiß nicht, was du gerade denkst…“, fragte ihr Partner sie, als sie sich hektisch umsah und dann, so schnell sie konnte, hinter einer Hauswand verschwand.
    „Ich will helfen, die bluetianischen Soldaten zu vertreiben. Damit niemand mehr auch nur die Chance dazu bekommt, Umiko oder Rue wehzutun!“
    „Hmm, gute Idee“,
    erwiderte der schwarze Löwe sarkastisch und man konnte fast meinen, dass er eine Augenbraue dabei hochzog, zumindest konnte sie sich das gut vorstellen. „Aber wie willst du das bitteschön machen? Du bist nicht bewaffnet und außerdem noch in deiner Ausbildung!“
    Genervt winkte sie ab und beachtete die Schimpftirade ihres Partners nicht weiter. Vorsichtig lugte sie um die Ecke und suchte mit ihren Augen den kargen Boden des Akademiegrundstücks nach einer Waffe ab. Sie erhaschte einen Blick auf mehrere Schwerter, doch sie wollte eine andere Waffe… Da fiel vor ihr plötzlich ein junger Mann gurgelnd zu Boden, seine Kehle war aufgeschlitzt und das Blut spritzte aus der Wunde hervor. Geschockt wich sie einen Schritt zurück, ihr Herz raste. Es war so viel Blut, außerdem kam der junge Soldat ihr irgendwie bekannt vor… Da fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Bei dem mittlerweile Verstorbenen, handelte es sich um den blonden Soldaten, der vor Umikos Zimmer stand, als sie hier eintraf. Schnell wandte sie den Blick von seinem toten Körper ab, als ihr Blick auf den Gegenstand neben seiner Hand fiel. Es handelte sich um einen Bogen und er war sogar in einem ganz guten Zustand… Rasch bückte sie sich und hob den Bogen, sowie den danebenliegenden Köcher auf. Der Boden sog die Flüssigkeit gierig auf, die Sonne brannte schon seit Tagen und heute war es nicht anders, mittlerweile wurde die Erde matschig und sie war froh, die Waffe aufgehoben zu haben bevor sie im Matsch einsank. Trotz der etwas unpassenden Situation, stahl sich ein Lächeln auf ihr Gesicht. Endlich hatte sie gefunden, was sie suchte… mit geübten Bewegungen hing sie den Köcher über ihren Rücken und spannte probeweise die Sehne. Sie war ihrer Meinung nach ein wenig zu stramm, aber das lag höchstwahrscheinlich daran, dass der vorige Besitzer eine größere Kraft hatte und ihn deswegen so spannte. Überhaupt kam ihr alles an der Schusswaffe als zu viel vor. Die Größe, welche mehr auf einen erwachsenen Mann zugeschnitten war, Spannung, Stärke und auch das Material der Sehne, welche für eine Frau und erst recht für ein junges Mädchen, eher ungeeignet war. Leicht zweifelte sie daran, etwas mit diesem Bogen treffen zu können, aber er war besser als nichts.
    Bereits einen Pfeil an der Sehne haltend, kam sie aus ihrem Versteck hervor, hielt sich aber weiterhin in der Nähe der Hütte, da sie ihr am meisten Schutz bot. Den Rücken gegen den hölzernen Schutz gepresst, schlich sie sich voran, ihre grüngelben Iriden huschten wachsam umher, kaum eine Bewegung blieb den katzenhaften Augen verborgen. Männer und auch Frauen, die zwischen den einzelnen Barracken umherhuschten, rote und blaue Stoffetzen, die umherflogen, das Schimmern einer Rüstung - oder auch das Aufspritzen roter Flüssigkeit. Rasch wandte sie ihren Blick ab, als sie entfernt mitansehen musste, wie eine Soldatin jemandem das Schwert aus der Brust herauszog. Rechts von ihr hörte sie einen verzweifelten Schrei und richtete ihren Bogen in die Richtung aus der das Geräusch kam. Die überraschende Situation war ihr mehr als willkommen, wurde sie dadurch doch von ihren Gedanken abgelenkt, die sich in Richtungen lenkten, die ihr im Gefecht das Genick brechen konnten. Ein retardianischer Soldat lag am Boden, über ihm stand ein Bluetianer, das Schwert hoch erhoben, bereit zum letzten Schlag.
    Ohne weiter darüber nachzudenken, ließ sie den Pfeil losschnellen und schnurstracks flog dieser in Richtung ihres Feindes. Seine Augen weiteten sich erstaunt, als das Geschoss durch seine Brust drang. Der Griff um das Schwert lockerte sich und die Waffe fiel klirrend zu Boden, Blut klebte an seiner Klinge, aber immerhin konnte sie verhindern, dass weiteres vergossen wurde.
    Überrascht sah der retardianische Mann zu ihr hinüber und machte schon den Mund auf, um sich zu bedanken, aber als er bemerkte, dass sie ein Pokémoid war, schloss er ihn schnell wieder, griff nach seiner Klinge und machte sich davon.
    „Er hätte sich wenigstens bei dir bedanken können“, fauchte Luxtra und verzog beleidigt seine Schnauze.
    „Würde ich für jede Person, deren Leben ich rette und die sich nicht dafür bedankt, eine Goldmünze bekommen, würde ich in einem Adelshaus wohnen. Darüber mache ich mir keine Gedanken mehr. Ich denke, dass man so viele Leben bewahren sollte, wie man kann. Es reicht doch, dass der Krieg so viele Menschenleben raubt, diese Männer und Frauen haben auch Familien…“
    „Lissi, es tut mir leid. Ich wollte dich nicht daran erinnern…“
    „Das macht nichts Luxtra. Das hast du ja nicht mit Absicht erwähnt…“

    Ohne weiter Zeit zu verschwenden, lief sie weiter, die Waffe erhoben und immer auf der Hut. Sobald sie einen feindlichen Soldaten traf, richtete sie ihre Waffe auf ihn und schoss. Der Treffer war meistens tödlich.
    Immer noch strich sie unruhig durch das Gelände, auf der Suche nach weiteren Angreifern, doch anscheinend waren alle verschwunden, der Kampflärm hatte auch nachgelassen. Das Klirren aufeinander treffender Schwerter war verklungen. Sie war froh darüber, denn sie hätte nicht gewusst, wie lange sie es noch ausgehalten hätte. Sie ließ sich gen Boden sinken, ihre Arme zitterten, solche Kraftanstrengungen waren sie nicht mehr gewöhnt. Es war schon eine Weile her, dass sie ihren Bogen in der Hand hielt und nebenbei war dieser aus einem nachgiebigeren Material gewesen, wie der jetzige. Die Waffe fiel auf den blutgetränkten Boden und Lissianna ließ sich an einer der Hüttenwände niedersinken. Sie hatte keine Kraft mehr und musste sich ein wenig ausruhen, müde schloss sie ihre Augen, Luxtra saß wachsam neben ihr, doch ihm entging, dass ein graues Augenpaar sie noch eine Zeit lang aus dem Dunkeln heraus beobachtete, bevor es verschwand.


    Ihr Kopf tat ihr höllisch weh, als sie mühsam ihre Augen öffnete und in die Seelenspiegel ihrer Partnerin sah.
    „Latias…“, murmelte sie erschöpft, richtete sich aber ein wenig auf. Ihre Sicht war etwas verschwommen und ihre linke Schläfe pochte. Vorsichtig drückte sie ihre Hand dagegen und zuckte zusammen, da sich eine Beule an dieser Stelle gebildet hatte. „Was… was ist eigentlich passiert?“, stammelte sie und schaffte es, sich aufzusetzen.
    „Du bist ohnmächtig geworden, nachdem du diesen Mann überwältigt hattest, der Rue-“, erzählte die rot weiße Drachin, stoppte aber, als sie den Namen des kleinen Mädchens erwähnte. Umiko ahnte Schlimmes und hatte schon Angst, nachzufragen, als Tio, einer der Menschen die in dem Gebäude der "niederen Arbeiter" wohnte, dies erübrigte indem er sagte: „Soldaten waren hier und haben sie mitgenommen. Rue würde entführt, Latias konnte nichts tun, ansonsten hätten sie dich angegriffen und sie musste entscheiden. Ihre Partnerin und Freundin, oder ein kleines Mädchen. Sie hatte sich für dich entschieden.“
    Die Rothaarige war in ihrer Bewegung erstarrt, ihr Herz schien stehen zu bleiben. Sie wollte es einfach nicht glauben, sie hatte den Mann, der Rue gefangen hatte, doch… Sie wollte nicht daran denken, was sie getan hatte und Schuldgefühle überkamen sie, eigentlich hatte sie sich geschworen niemandem das Leben zu nehmen und jetzt… Aber wer hatte dann Rue entführt?
    „Es waren feindliche Soldaten, die Rue mitnahmen. Weißt du, wir, also die Putzkräfte, sind Überlebende eines Angriffs auf unser Dorf. Dieses Dorf stand hier, wo nun euer Lager ist. Wir sind Bluetianische Landsleute, also aus dem Land, das eure Armeen bekämpfen und unser Dorf wurde von euren Soldaten angegriffen. Rues Eltern wurden bei dem Überfall getötet, wie viele andere die noch hier lebten. Aber was du noch wissen solltest… Ihre Eltern waren beide Pokémoiden, die für die Sicherheit in unserem Dorf sorgen sollten und die Soldaten vermuten, dass Rue vielleicht auch Gene in sich trägt, die… nun ja, die es ihr erlauben, sich mit einem Pokémon zu verbinden“, schloss er seinen Bericht und strich sich eine verdreckte, schwarze Strähne aus dem Gesicht. Umiko vermutete zumindest, dass er schwarze Haare hatte, es sah immerhin so aus…
    „Umiko, bitte hör auf, ich kann es nicht sehen, wenn du traurig bist…“, flüsterte die Psychodrächin und in ihren gelbbraunen Augen lagen Tränen. Ungläubig fuhr sich die Rothaarige über ihre Wangen und realisierte erst jetzt, dass sie weinte.
    „Es tut mir leid Latias…“, schniefte sie und wischte mit ihrem Ärmel ihre Tränen weg und versuchte, den Tränenfluss zu stoppen. Um die Aufmerksamkeit von sich abzulenken, wandte sie sich wieder an den Mann, der vorhin mit ihr sprach und wie es schien, war er sowieso so eine Art Sprecher für die Anderen, jetzt da sie darüber nachdachte, war es immer nur er gewesen, der mit ihr geredet hatte. Seine braunen Augen zeigten seinen seelischen Zustand, man konnte in ihnen lesen wie in einem Buch. Umiko spürte förmlich die Qualen, die er in der letzten Zeit erlitten hatte und auch der Verlust von Rue hatte ihm schwer zugesetzt, sie hatte ihm, ebenso wie allen anderen, sehr am Herzen gelegen. Ihr zuerst anklagender Blick wurde mitfühlend und sie fragte: „Warum habt ihr mir nicht schon viel früher davon erzählt?“
    Er schüttelte nur den Kopf. „Wir hatten damit gerechnet, dass du uns verabscheuen würdest und dass wollten wir Rue nicht antuen, sie hatte dich sehr schnell in ihr Herz geschlossen.“
    „Aber ich-“, wollte sie gerade erwidern, als Lissianna wieder in der Tür erschien, ein Schnitt zierte ihre Wange und Blut lief daran herunter. Überhaupt sah sie schrecklich aus, ihre Kleidung war verklebt und an manchen Stellen war etwas eingetrocknet und hatte unförmige, braune Flecken hinterlassen. Besorgt sprang die Rothaarige auf, bereute dies aber schnell, denn ihr wurde sofort schwindelig und sie schwankte. Sie hielt sich an Latias fest und sah zu ihrer Freundin, die sich ebenfalls an ihr Pokémon lehnte.
    „Was ist passiert Lissianna?“, fragte Umiko und versuchte einigermaßen sicher zu stehen, bevor sie Latias´ Arm losließ.
    „Ich habe draußen ein wenig geholfen, damit wir wieder in Sicherheit sind“, lächelte sie, aber Umiko konnte ihr die Erschöpfung ansehen und meinte, dass sie sich setzen sollten.
    „Wo ist denn Rue?“, fragte die Schwarzhaarige und sah sich um. Alle Anwesenden sahen geknickt zu Boden und Umiko schob mit ihrem Fuß einen Splitter umher.
    „Sag mir nicht, dass sie…“
    „Sie wurde entführt“, klärte die Rothaarige sie auf, Tränen hatten sich wieder in ihren Augen gesammelt und sie schniefte ein wenig.
    „Wir werden sie wiederfinden, wenn wir erst einmal mit der Ausbildung fertig sind. Hoffen wir, dass wir an der Grenze zum Bluetianischen Reich stationiert werden und nicht bei Yelida. Ich nehme doch mal an, dass sie nach Bluetia gebracht wurde, oder?“
    Umiko nickte und lehnte sich an ihre Freundin, sie waren alle erschöpft und mussten sich ausruhen. Ihr war klar, dass sie im Moment nicht in der Lage waren, Rue zu finden. Aber in vier Jahren wäre ihre Ausbildung zu Ende und der Krieg würde für sie erst richtig beginnen. Wenn Rue wirklich eine Pokémoidin wäre, würde es wohl genug Chancen geben, ihr zu begegnen und dann würde Umiko sie wieder zurückholen. Sofern sie es denn wollte, doch daran wollte die Rothaarige gar nicht denken.

  • [tabmenu][tab=^^]Hallo und guten Morgen ^^
    Ich dachte, ich hinterlasse dir einmal ein Kommi. Allerdings habe ich bisher erst den Startpost und den Prolog gelesen, den Rest werde ich noch editieren. ;)[tab=Fehler]Startpost:
    (...) beschloss ich vor kurzem diese aufzuschreiben *Leerzeichen* - und hier ist das Ergebnis!
    Zu einer Zeit, in der es noch Kriege mit Schwertern, sowie Pfeil und Bogen gab, wurden besondere Menschen geboren.
    Sofern sie ihr "Seelenpokémon" Einfache Anführungszeichen werden nur verwendet, wenn sie innerhalb von doppelten (zB. bei einer direkten Rede) zum Einsatz kommen. Einfach so werden sie nicht verwendet... fanden und dieses berührten, sei es durch Zufall oder beabsichtigt, fand ein Vorgang in ihrer DNS statt, der sie mit eben diesem Pokémon verband.
    Diese "Pokémoiden", wie sie genannt werden, können telepathisch mit ihrem Partner kommunizieren und verändern, sozusagen als Nebenwirkung, ihr Aussehen. Und jetzt hüpfst du in der Zeit. Entweder nur Präteritum oder nur Präsens...
    Ob es sich bei ihnen um Mädchen oder Jungen handelt, ist egal.
    Es ist auch egal, ob man überhaupt kämpfen will, jeder Pokémoid ist dazu verpflichtet, für sein Land einzutreten und dieses zu beschützen, selbst wenn es einen das Leben kostet.
    Ich widme diese FS meiner ersten Freundin hier im BisaBoard, und zwar Wielie.
    Mit Voranschreiten meiner Geschichte, wird Blut fließen und es wird ebenfalls Tote geben.


    Prolog:
    Ich will nochmal die Geschichte von den Pokémonmenschen hören, die ihr Latias und mir gestern erzählt habt", rief das kleine rothaarige Mädchen freudig und lief zu seinen Eltern. Nur der Esel nennt sich selbst zuerst... und "das" Mädchen - sächlich.
    Vorher hattest du kastanienbraunes Haar und blaue Augen und jetzt hast du dein wunderschönes, rotes Haar und diese faszinierende Augenfarbe.
    Dieser fuhr ihr sanft über den Kopf und beantwortete die Frage noch vor seiner Frau, als er meinte, dass ihre Augen früher ein helleres Blau hatten, welches seiner Augenfarbe nicht allzu unähnlich gewesen war.
    Viele ihre Bekannten hatten immer schon behauptet, dass sie mehr ihrer Mutter, als ihrem Vater ähnelte.
    „Heißt das, ich habe nur rote Haare, weil Latias meine Partnerin ist?“, fragte sie mit einem Blick auf ihre rotweiße Freundin, die fröhlich an der Decke herumflog und glücklich quiekte.
    Ja, das stimmt.
    Diese sah ihn nur verständnislos an, doch bevor sie ihn fragen konnte, was "Telepathie" war, (...)
    (...) sagte der Mann, der sich vor ihren Eltern aufgebaut hatte.
    Was haben diese Männer denn vor?, fragte sich die Kleine und zitterte.
    (..) schrien ihre Eltern den Mann, auf dessen Kleidung sich viele glitzernde Dinge befanden, an.
    Er knurrte furchterregend und sie zuckte erneut zusammen, was für Schmerzen ihr Vater haben musste!
    (...) dass einer der anderen Fremden sie gewaltsam festhielt und sie daran hinderte, ihrem Mann oder ihrer Tochter zu helfen.
    Verzweifelt wand sich die kleine Drächin, doch kurz darauf verschwand ihr Kopf und der Sack wurde ebenfalls zugeschnürt.
    Doch das Schlimmste war, dass sie all das nicht verstand.
    Sie wusste nicht, warum man sie von ihren Eltern fortbrachte und wohin.[tab=Kritik]Zuerst einmal muss ich diese große Schriftart kritisieren. Sie lässt nichts länger werden, im Gegenteil - sie erschwert das Lesen, wenn man mehr scrollen muss. Standartschriftgröße ist besser geeignet...
    Außerdem macht es sich nicht gut, wenn drei verschiedene Schriftarten verwendet werden. Lieber solltest du eine einzige verwenden, es macht sich einfach viel besser, das kannst du mir glauben.
    Auch ein Bild wie auch ein Zitat würde sich gut machen - ein Blickfang, der einen potenziellen Leser eher aufhält, was dir vielleicht das eine oder andere Kommi einbringen könnte.
    Ja, nun der Titel... ich bin der Meinung, dass es sich nicht gut macht, wenn man ein besonderes Volk der Story erwähnt (gleiches gilt auch für Namen). Nur "Kampf für die Freiheit" wäre allerdings zu 0815, würde also auch keine Leser anlocken. Da solltest du dir etwas überlegen, irgendetwas Gutes wird dir sicherlich einfallen. ;)
    Ansonsten muss ich deinen Startpost loben, er enthält alles Wichtige. Die Kapitelübersicht könnte man noch verlinken, das erleichtert einiges, und eine Verlinkung der User mit PN-Benachrichtigung erleichtert es dir, zu erkennen, wenn sie ihren Namen ändern.
    Sou, dann kommen wir einmal zum Prolog. Zur Größe der Schrift sag ich jetzt nichts, weil du die bei den weiteren Kapiteln ja auf normal hältst. Dennoch wäre es angenehm, wenn du sie, wie auch im restlichen Startpost, anpassen könntest. Erleichtert einfach das Lesen, weil man nicht so viel scrollen muss.
    Zuerst: Weiß du, was beim Schreiben wirklich wichtig ist? Show, don't tell. Ich meine - man erfährt nur, dass sich die Familie in einem Zimmer ist, weil der Vater mit einer Tasse kommt und Latias an der Decke rumfliegt (das, nebenbei bemerkt, recht unlogisch ist: Ein Latias ist 1,4 Meter groß und fliegt äußerst schnell. Von daher wird es nicht so leicht in einem Raum fliegen können, wenn es sich nicht gerade um eine Sporthalle handelt...). Wenn du schon die Erzählung aus der 3. Person anwendest, dann bietet sich ohnehin eine viel bessere Möglichkeit, Umgebungen zu beschreiben, als wenn du aus der 1. Person schreibst. Denn in dieser kann man nur auf das eingehen, was die jeweilige Person sieht, während du dem Leser einfach alles zeigen kannst. Ist es eine Küche? Ein Wohnzimmer? Welche Möbel befinden sich darin? Ist der Boden mit einem Teppichboden bedeckt, oder gibt es Parkett, Fliesen, PVC, Holzdielen...? Die Wände - Tapeten, einfache Wandfarbe, Fliesen, gar nicht ordentlich verputzt? Selbiges gilt natürlich auch für die Decke. Welche Farben sind dominant? Natürlich bedeutet es nicht, dass du jedes kleine Loch in der Wand aufzählen musst (außer, es hat eine besondere Bedeutung oder eine Person betrachtet es gerade), aber Leser will wissen, wie es dort aussieht. Um ehrlich zu sein, ich dachte zuerst, sie befinden sich auf einem Spielplatz, aber als ich dann erkannt habe, dass es sich um ein Zimmer handelt, saßen die Charaktere plötzlich im weißen Nichts.
    Außerdem - was tragen die Personen, was machen sie? Sitzt die Mutter nur herum, oder putzt sie gerade etwas, bügelt sie? Will sie gerade ein Buch lesen, kommt aber nicht dazu, weil ihre Tochter die Geschichte hören will? Und wonach duftet die Tasse des Vaters so "gut"? Wenn du die allgemeine Erzählperspektive anwendest, sind solche subjektiven Empfinden ohnehin gar verboten - eher solltest du schreiben, dass es aus der Tasse nach Beeren, Kamille, Äpfeln... Rauch (holzgeräucherter schwarzer Tee ist einfach köstlich!) riecht. Aber nicht "gut duftet". Ach, und vor allem: Wie sieht die Mutter aus? Wir erfahren von den schwarzen Haaren und den blauen Augen des Vaters, aber ansonsten?
    Was mir noch auffällt, bevor ich zum Inhalt komme - es scheint teilweise, ob die die Position des außenstehenden Beobachters einnehmen würdest, zeitweise aber Umikos Empfindungen einbringst. Entweder, du verzichtest auf diese, oder du gehst viel mehr auf ihre Empfindungen ein. So eine Mischung (klar, es gibt Werke der Weltliteratur, in der die Perspektive immer wieder geändert wird, aber das sind Ausnahmen) geht gar nicht, das klingt einfach schrecklich.
    Ach, und mach bitte mehr Absätze, die sind so handzahm, dass man sie nicht nur nach direkten Reden nehmen kann. ;) Aber ein Lob an dieser Stelle, dass du sie zumindest hier machst, denn es erleichtert das Lesen wirklich ungemein.
    Nun, an sich muss ich einmal sagen, dass das eine äußerst gute Idee hast, die du hier bei dieser FS verfolgst. Hab ich bisher noch nicht gesehen, ist also schon einmal ein enormer Pluspunkt.
    Eine hübsche Legende, die Umiko da zu hören bekommt. Hübsch umgeformt, sodass ein kleines Kind sie auch verstehen kann... auch wenn ich da neugierig bin und gerne mehr erfahren würde. Aber ich nehme an, das wird noch kommen. ^^
    Es geht ja schnell zur Sache, wie es bei einem Prolog der Fall sein soll. Aber man streift die ganze Szenerie irgendwie nur... Nun, ist zumindest meine persönliche Empfindung, das kann auch daran liegen, dass ich eher die Perspektive der 1. Person bevorzuge... Dennoch, die Uniformen der Einbrecher könntest du eher beschreiben. Dass ein kleines Kind aber auf glitzernde Dinge achtet, ist irgendwie natürlich.
    Ach, und wie ist es möglich, dass Umiko nicht hinter den Beinen ihres Vaters verstecken kann? Recht unwahrscheinlich...
    Der Prolog wirft jedenfalls viele Fragen auf - wie wird es weitergehen, was wollen diese Unbekannten von dem Mädchen? Und warum entführen sie es, wenn es doch erst sechs Jahre alt ist - vor allem aber frage ich mich, wie es möglich ist, dass sie von Umiko erfahren haben.
    Die Kapitel kommentiere ich wohl später einmal.
    LG, Maj[/tabmenu]

  • Su cuy'gar
    Auch dieses Kapitel hat mir wieder sehr gut gefallen. Krieg und so weiter ist schon toll (In FFs^^) Auch wenn ich dieses mal mehr abzüge machen muss, als vorher. Ersteinmal wieder Fehler (dann hab ichs hinter mir^^)


    Inhaltlich ist der erste Teil des Kapitels sehr schön gestaltet und man wid von den Kampfhandlungen richtig gefesselt. Ab dem zweiten Teil jedoch ist die Satzstruktur so verwirrend, dass der Inhalt für mich nicht mehr ersichtlich ist. Im folgenden Spoiler habe ich den (für mich) verwirrensten Absatz mal mit roter Farbe genau unter die Lupe genommen und kommentiert.



    Lass dich aber nicht von dem Rot verwirren, das ist nur zur besseren Orientierung. Wie gesagt finde ich den Absatz etwas verwirrend. Nun ja.
    Bei den Kampfhandlungen, die du im einzelnen ja sehr gut beschrieben hast (großes Lob) fehlt mir die Umgebung ein wenig. Bei Kampfhandlungen spiel ja oft das Wetter noch eine große Rolle, Regen bedeutet Schlammpfützen in denen man ausrutschen kann und so weiter. Auch hättest du die Straße beschreiben können, über dioe Lissianna läuft, als sie sich den Bogen beschaft.
    Gefühle sind wieder sehr schön dargestellt und lasen sich gut nachvollziehen. Auch kann man jetzt erkennen, was der Hauptgedanke der Geschichte ist. Das es erneut kleine Parrallelen zu Eragon gibt ist, wenn nicht gewollt, nicht so schlimm, da man immer Sachen aus Büchern mit einbringt, die man gelesen hat.
    Deinen Schreibstil finde ich auch hier wieder gut. Ich bin nicht so der Fan von Ich-Perspektiven, daher begrüße ich immer FFs, die so geschrieben sind wie deine. Ebenso bemerkenswert ist auch wieder die Wortwahl, da auch sie zum Inhaltlichen Feeling passt.
    So, ich glaube das war es erst einmal. Ich freue mich schon aufs nächste Kapitel und bin gespannt, wie du weitermachst. (Ausbildung, oder Nach-Ausbildung)
    Bis dahin
    Re'turcye mhi
    General Axly

  • Ahh, wie ich sehe, hast du meine Tips umgesetzt^^ Naja, auf jeden Fall hab ich deine Story weiter verfolgt und komme jetzt endlich dazu, ein Kommi zu schreiben.


    Kapitel 1:
    Ja, eine Flucht... Titel ist shcon passend gewählt.
    Naja, in diesem Kapitel hätte ich gerne mehr erfahren, was das Training in der Akademie betrifft, bzw. mehr von der Akademie selbst. Hat Umiko denn dort wenigstens Freunde, wie läuft ihr Alltag ab? etc...
    Die Flucht an sich hätte man auch noch etwas dramatischer beschreiben können. Immer hin rennt sie hier fast um ihr Leben.
    Aber alles in allem war das Kapitel in Ordnung und du befindest dich ja noch am Anfang der Geschichte, mit der Zeit, wird das automatisch besser, kommem automatisch mehr Beschreibungen.
    Apropos: Du hast ziemlich zum Schluss außversehen noch den alten Namen "Marina" stehen^^.


    Kapitel 2:
    Ja, das freut mich, dass ein neuer Charakter hinzu kommt...
    Aber erst mal die Strafwoche; du hättst doch noch ein wenig genauer beschreiben können, was Umiko so alles machen muss, oder vielleicht eine besonders schlimme Situation beschreiben können, dass hätte das ganze noch ein wenig ... mir fällt jetzt kein Wort ein :D aber man hätte ein wenig mehr mit Umiko mitfühlen können. Die kleine Rue ist in Ordnung, aber ich hätte sie vielleicht noch etwas jünger gemacht. Wäre dann noch süßer rüber gekommen, aber ich weiß ja (noch) nicht, was sol alles mir Rue passiert.
    Ja, der neue Charakter Lissianna ist mir symphatisch, genauso wie ihr Pokemon. Zum Schluss machst du es richtig spanned (ansonsten passiert ja nicht viel) :thumbup:


    Kapitel 3:
    Wow, jetzt gehts los. War irgendwie klar, dass die kleine Rue in Gefahr gerät. Aber das Umino den Angreifer gleich tötet... anscheinend werden sie in der Akademie wirklich zu kleinen Kriegern erzogen. Latias kann den Mann doch mit seinen Psychokineischen Fähigkeiten dazu bringen, Rue los zulassen. Hätte dann ein Donnerblitz nicht auch ausgereicht. Oder wäre der Mann nach der elektroattacke auch gleich gestorben? Mhm... Wäre aber irgendwie besser gewesen, als hätte Umiko ihn mit ihren 13 Jahren getötet.
    Aber so wie du es geschrieben hast; du hättest einen ausführlichen inneren Konflikt Umikos sehr gut beschreiben können. Immerhin tötet sie hier einen Menschen, zum ersten Mal nehme ich an. Oder nicht? Also, ich hätte hier eine größere Hemmschwelle erwartet. Genauso Lissianna; die ist ja auch ziemlich rapiad, und die wurde ja noch garnicht ausgebildet, oder? Mutig, mutig. Das Rue wahrscheinlich auch ein Pokemoide ist war irgendwie klar. Ich bin nur gespannt, was für ein Pokemon ihr Partner ist. Und hoffentlich wechselst sie nicht zu den "bösen". Ich kann mir aber shcon denken, wie es weiter geht^^


    Auf jeden Fall freu ich ich auf das nächste Kapitel (dann wird mein Kommi auch ausführlicher!

  • So... sorry das ich mein Kommi nicht wie versprochen früher abgegeben habe aber naja ihr kommt mein erster Kommi^^.


    Prolog: Ja muss schon wirklich hart sein seine geliebe Farmilie auf diese weise getrennt zu werden, und das noch mit 6 Jahren und dawei hat es noch so schön und harmonievoll bekonnen :S, fande ich aber trotzdem gut^^.


    Kapitel 1: Oh ha schon 7 Jahre vergangen und der Krieg ist immer noch nicht vorbei naja da sieht man wie blöd manchmal die Menschheit ist *kopfschüttelnd*, ok der Kapitel wo sie die Flucht versuchen frage ich mich nur wieso sie das nicht früher versucht haben oder warum Latias nie die Psychokinese macht wenn die Wache kommt und mit Umiko wegfliegt, kann nur schallgeschwindigkeit erreichen, naja vieleicht ist das Latias noch zu jung^^. ok aber zurück zum Thema^^", ist natürlich nicht so toll wenn dich ein Kramshef verpetzt hat :patsch:, naja wenigstens musst die Umiko und Latias nicht sterben sondern nur eine Woche trecksarbeit verrichten, schon schlimm das sie nicht danach wusste wo Latias war aber sie hat eine neue Freunding bekommen, Rue^^.


    Kapitel 2: So eine Woche vorbei und der trauige Abschied gekommen ;(, aber Latias ist wieder da und bekommt überraschende neuigkeiten von einer neuen Mitbewohnerin :assi:, finde eingendlich nutzlos das die Umiko zum Casius geht um es zu endern weil er es sowieso nicht endert -___-", Ok danach kam sowieso die neue und wurden sofort Freundinnin, das ist schön <3. Nur leider kurz darauf kommt der Überfall :patsch:.


    Kapitel 3: ja das war ein aktionreiches und blutiges Kapitel das ist gut :evilgrin:, und sogleich mal ne schnelle Kombi von Umiko und Latias und der Mann wird gekillt wo ich sagen muss das Latias einfach nur Psychokinese machen müssen und den Typen wegschleudern müsse aber vieleicht war der Mann einfach zu fett dazu :assi:, naja einen itioten weniger auf der Welt^^. Ok dafür fand ich aber die Lissianna noch heftiger bingt gaube ich im schnitt 3-5 Leute um ohne mit der wimper zu zugken^^". Da muss man wirklich sagen das die beiden total fertig wahren und sich ausruhen mussten, aber das mit den grauen Augen wir wissen schon wer das war aber trotzdem ein bischen unheimlich^^". So da bleib das nur noch mit Rue :S , ich ist schon unfähr für Umiko und Lissianna weil sie für die Gekämpft haben und noch dazu gemordet


    So jetzt bleibt nur noch die Frage ob das nächste Kapitel nach vier Jahren von Rues entführung lauft oder nicht^^?


    Also ich freu mich schon auf nächste Kapitel, mach weiter so BlackLatias^^.


    Bis zum nächten Kapi, mfg Speedlight the Darkness^^.

  • Nach einer kleinen Pause meinerseits, kommt hier das neue Kapitel^^ Aber dafür ist es auch ein wenig länger geworden:D
    Ach und ich möchte mich noch einmal für eure Kommentare bedanken, Fehler habe ich verbessert und an manchen Stellen noch etwas hinzugefügt, damit einige Stellen nicht mehr so verwirrend sind^^


    Reise in die Vergangenheit…

    Umiko sah kurz zu ihrer Freundin und bemerkte wieder den Schnitt an ihrer Wange, an der das Blut immer noch hinunterlief. Besorgt nahm sie ihren Kopf von Lissiannas Schulter und fragte: „Sag mal, wo warst du eigentlich? Ich dachte du würdest hier bleiben und dann warst du weg, als ich wieder aufgewacht bin.“
    Die Schwarzhaarige bemerkte, dass Umiko den Schnitt auf ihrer Wange betrachtete und fuhr mit ihrer Hand darüber, um die Flüssigkeit wegzuwischen.
    „Naja…“, fing sie an und wandte den Blick ab. „Ich wollte nicht, dass dir und Rue etwas passiert, also hatte ich beschlossen, nach draußen zu gehen und mir eine Waffe zu suchen…“ Jetzt erst sah die Rothaarige den Bogen, der neben Lissianna lag und ihr Blick ging von der Waffe wieder zu ihrer Freundin.
    „Woher weißt du, wie du einen Bogen benutzt? Du wurdest doch gar nicht dazu ausgebildet…“
    Ein trauriges Lächeln stahl sich auf Lissiannas Gesicht und Luxtras Blick wurde bei dieser Frage ebenfalls bedrückt. Ihre Freundin hob ihre Hand und strich durch die dunkle Mähne ihres treuen Partners.
    „Weißt du, ich wurde schon ausgebildet, aber nicht hier“, begann sie und sah Umiko durchdringend an. „Ich lebte vorher nicht hier in eurem Land, sondern in Yelida. Als ich noch dort lebte, beteiligte sich unser Land an dem Dreiländerkrieg. Meine Eltern hatten mich auf die Akademie in der Nähe unserer Stadt geschickt. Ich habe noch drei ältere Geschwister, weißt du und naja, ich bin die einzige Pokémoidin in der Familie gewesen, da haben sie mich sozusagen abgeschoben. Damals dachte ich mir nichts dabei, ich liebte meine Eltern abgöttisch und sie hatten gesagt, es wäre nur zu meinem Besten. Ich ging also freiwillig zur Akademie, weil ich meine Eltern stolz machen wollte, aber meine Zeit dort war keine schöne, ich nehme mal an, dass es dir hier auch nicht besser ging bisher?“, fragte Lissianna zwischen ihrer Erzählung und betrachtete ihre Freundin nachdenklich. Umiko wandte ihren Blick ab und umschloss mit den Armen ihre Knie, um sie näher an sich zu ziehen. Sie stützte ihr Kinn auf ihren Armen ab und sagte: „Ich würde die ganzen Jahre hier am Liebsten rückgängig machen. Weißt du, ich wurde nicht von meinen Eltern hierher geschickt und ich ging auch nicht freiwillig sondern wurde als kleines Kind entführt. Ich frage mich immer wieder, wer damals zu dem Akademie-Leiter ging und mich verriet. Aber diese Frage wird mir wohl nie beantwortet werden… Aber um noch einmal auf deine Frage zurückzukommen, meine Zeit hier war auch nicht schön. Die „normalen“ Schüler möchten mit einem Pokémoiden nichts zu tun haben und die anderen Pokémoiden, die meisten von ihnen haben zu viel Angst um sich mit anderen abzugeben, also hatte ich auch keine Freunde…“ Latias stupste ihre Parterin sanft an, drückte sich an sie und fiepte leise. Eine Hand löste Umiko von ihren Knien und streichelte ihrer Seelenvertrauten über die Wange und die feinen Federn kitzelten sie leicht. Die Schwarzhaarige seufzte und fuhr dann mit ihrer Erzählung fort.
    „Freunde hatte ich auch nicht wirklich, bei uns war es nicht viel anders als bei euch, fällt mir gerade auf. Aber naja, ich wurde dort im Bogenschießen ausgebildet, nachdem sie bemerkten wie gut ich mit ihm umgehen konnte und sie dachten sich, dass die Tatsache, dass Luxtra mein Partner ist, meine Pfeile noch gefährlicher machen könnte. Man müsste sie aus Strom leitendem Material herstellen und ich würde dann Handschuhe bekommen, die mich vor elektrischen Schlägen schützten und meine Pfeile könnten die Gegner dann immer noch lähmen, selbst wenn sie nicht treffen würden… aber ich schweife wieder ein wenig ab. Man lehrte mich also das Bogenschießen und nach einiger Zeit, gab es bei uns auch einen Überfall auf unsere Akademie, dieser war aber in der Nähe meiner Heimatstadt und wir waren doch alle noch in unserer Ausbildung und die Generäle und bereits ausgebildeten Soldaten konnten dem Angriff nicht standhalten… Es waren ebenfalls Soldaten aus Bluetia und alle anderen Pokémoiden wurden von ihnen mitgenommen, diejenigen die sich zu sehr wehrten wurden auf der Stelle hingerichtet… ich hatte mich versteckt und musste alles mitansehen. Umiko, sie wurden nicht einfach nur getötet, sondern hingerichtet. Ich... ich konnte nichts machen ich war nutzlos… und dann sind sie mit den Gefangenen weitergezogen, in meine Heimatstadt.“
    Umikos Augen weiteten sich vor Schock, als sie verstand, was das für Lissianna hieß.
    „D-du meinst, dass deine Familie…“, stotterte sie, brachte es aber nicht fertig, den Satz zu Ende zu sprechen, als sie sah, wie Luxtra und seine Partnerin immer deprimierter wurden. „Es tut mir leid, ich wollte nicht-“
    „Das macht nichts“, winkte die Schwarzhaarige ab. „Ich hätte sowieso gleich weitererzählt, da hätte ich es dir unweigerlich erzählen müssen. Jetzt habe ich angefangen dich über meine Vergangenheit aufzuklären, da werde ich auch noch den Rest schaffen… Ich wartete einige Zeit, in meinem Versteck, bevor ich mich leise hinaus schlich, da sah ich wie Rauchwolken in den Himmel stiegen. So schnell mich meine Beine trugen, rannte ich los, doch ich wusste schon, dass es zu spät war, natürlich verdrängte ich den Gedanken, aber ich wusste es… Umso näher ich kam, desto wärmer wurde es und dann sah ich schon die ersten brennenden Dächer. Unser Haus stand in der Nähe des Marktplatzes, eine große Fläche, auf der an Sonntagen immer die Stände aufgebaut wurden. Im Boden sah man jedes Mal die Löcher, die die Pfähle der Läden in der Erde hinterließen. Der Rauch erschwerte mir die Sicht und ich war die ganze Zeit m Husten, aber in diesem Moment dachte ich nur an meine Familie und nicht an mich. Ich erreichte schwer atmend den Platz und sah unser Haus in Flammen stehen, obwohl Luxtra mich davon abhalten wollte, lief ich zu den brennenden Überresten und suchte in den Trümmern nach meinen Geschwistern und Eltern, doch ich fand nur Vater und Mutter… meine zwei älteren Brüder und meine Schwester konnte ich nicht finden. Sie waren wie vom Erdboden verschluckt und meine Eltern waren… sie…“ Lissianna stoppte, Tränen liefen ihre Wangen hinunter und tropften zum Teil auf ihre Arme und auf den Holzboden. Sobald die Tropfen aufkamen, wurde ihre Kleidung dort dunkler und sie schluchzte leise. Der Elektroluchs schmuste sich an sie und brummte tröstlich, zumindest hörte es sich für Umiko wie ein Brummen an.
    Sie hob schon ihre Hand, um sie auf Lissis Schulter zu legen und wollte gerade etwas sagen, da gab Luxtra ein maunzendes Geräusch von sich und auf einmal sagte Latias: „Warte Umiko, lass sie zu Ende erzählen…“
    Überrascht zog die Angesprochene ihre Hand zurück und sah ihrer Partnerin in die gelbbraunen Augen. Im Gesicht einen fragenden Ausdruck, wollte sie wissen: „Aber es geht ihr doch gerade so schlecht und das nur, weil sie mir davon erzählt hat. Ich möchte doch nur, dass sie eine Pause macht, sie ist völlig fertig.“
    „Luxtra hat gesagt, dass sie es so wollte. Sie möchte dir unbedingt alles erzählen“,
    erklärte ihr die Psychodrachin und sah ihr ernst in die Augen. „Bevor du fragst warum, es liegt daran, dass du ihre Freundin bist und deswegen möchte sie es dir sagen, würde sie jetzt aufhören, hätte sie nicht mehr die Kraft dazu es dir zu Ende zu erzählen… hat Luxtra gesagt.“
    „Es tut mir leid Umiko, ich wollte dir keine Sorgen bereiten…“, flüsterte sie aufgelöst und hob ihren Blick. Ihre Augen waren leicht gerötet und die Tränenspuren auf ihren Wangen glänzten.
    Umiko legte ihren Arm um Lissiannas Schultern und zog sie tröstend an sich.
    „Mach dir keine Gedanken wegen mir, wenn es dir hilft, dann erzähl weiter, Freunde sind doch da, damit man sich ihnen anvertrauen kann.“
    „Okay… ich fand nur meine Eltern, hatte ich dir ja gesagt, aber hätte ich nicht gewusst, dass es unser Haus war, ich hätte sie nicht erkannt… sie waren bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Meine Geschwister oder eher gesagt, alle Kinder und Jugendlichen in unserer Stadt waren verschwunden, ich nehme an, dass sie alle mitgenommen wurden. Die Jungen werden höchstwahrscheinlich zu Soldaten ausgebildet und die Mädchen… darüber möchte ich nicht wirklich nachdenken…“
    Umiko ahnte Schlimmes, doch sie ging nicht näher darauf ein, um ihre Freundin nicht zu sehr aufzuwühlen. Sie drückte die Schwarzhaarige noch einmal, meinte dann, dass sie sich auf ihr Zimmer begeben sollten und half ihr auf. Die Dielen knarrten, als sie sich erhoben und Luxtras Krallen erzeugten ein Klicken, immer wenn seine Pfoten den Boden berührten. Geschwächt liefen sie ins Freie und wurden von einem Soldaten aufgehalten, der ihnen befahl, sich zum General zu begeben.
    „Kannst du nicht sehen, dass wir kaum noch Kraft haben, wie kannst du da verlangen, dass wir jetzt zu ihm gehen sollen!“, fauchte Umiko den braunhaarigen Mann an, welcher zurückzuckte, aber mit fester Stimme antwortete: „Aber es ist ein Befehl von General Casius, also müsst ihr ihn sofort befolgen! Und wenn ich euch mit Gewalt-“ Er stoppte mitten im Satz, als Luxtra vorsprang, wütend fauchte und Latias ihn durchdringend ansah. Er schluckte und man konnte ihm seine Anspannung ansehen, doch er wiederholte erneut den Befehl und bat sie sogar darum, auch wenn er einen grimmigen Ausdruck im Gesicht hatte.
    „Aber ich habe doch schon gesagt-“, fing die Rothaarige wieder an, wurde aber selbst unterbrochen.
    „Wir gehen einfach zu ihm, wir können uns keinen Ärger erlauben, nicht in unserer jetzigen Verfassung.“ Lissianna hatte dies gesagt und richtete sich bei ihren Worten ein wenig auf, stützte sich nicht mehr so sehr bei ihrer Freundin ab. Ein wenig zittrig lief sie los, aber nach ein paar Schritten war sie wieder sicherer und sah kurz über die Schulter, um zu sehen ob Umiko ihr auch folgte.
    Diese stand aber immer noch wie angewurzelt da und verschränkte widerwillig ihre Arme.
    „Ich gehe nicht zu ihm, ich hasse diesen Mann und er kann mich genauso wenig leiden. Ich wüsste nicht, wozu er uns zu sich holen wollte, sofern er uns nicht eine Strafe erteilen möchte.“


    „Was haben sie gesagt!?“, rief Umiko und klatschte ihre Hände auf seinen Tisch.
    Casius saß gelangweilt auf seinem Stuhl, die Beine überschlagen und seufzte. „Ich habe es doch gerade eben gesagt… Ich habe euch kämpfen sehen, deswegen werde ich euch ab sofort unterrichten, aber und ich sage dass jetzt nur einmal, ich werde es euch nicht so leicht machen, wie eure bisherigen Trainer. Bei mir wird das etwas ganz anderes werden.“ Die Rothaarige schnaubte, ihr passte das ganz und gar nicht. Jetzt sollte sie auch noch von dem Mann unterrichtet werden, den sie am meisten hasste, schlimmer konnte es nicht mehr kommen. Aber wie es immer war, kam es doch noch schlimmer.
    „Aber, wie ihr euch denken könnt, habe ich auch nicht Zeit und Geduld, euch gleichzeitig zu trainieren, da ihr völlig andere Kampffertigkeiten besitzt, von daher werdet ihr getrennt von mir ausgebildet. Während eine von euch bei mir trainiert wird die andere am normalen Training teilnehmen. Also kann man sagen, dass ihr nun das doppelte Trainingspensum erfüllen müsst. Bei mir und bei euren vorigen Ausbildern.“ Umiko klappte die Kinnlade hinunter und Lissianna sah den Mann vor ihr entgeistert an.
    „Und wann beginnt unser doppeltes Training?“, fragte sie und Casius gab ihr selbstgefällig die Antwort: „Morgen schon, wann denn sonst?“
    „Aber wir sind vom Überfall noch-“, fing die Rothaarige an, wurde aber von ihrem neuen Ausbilder unterbrochen. Kühl sah er sie an, faltete seine Hände und das Kramshef, sein ständiger Begleiter, schien zu grinsen. Und wieder einmal fiel der Rothaarigen auf, wie sehr sie diesen Vogel hasste, nach dem Vorfall mit ihrer fehlgeschlagenen Flucht erst recht. Der Akademie–Leiter erhob sich, ging um den Tisch herum, heute lagen ausnahmsweise keine Blätter oder sonstiges darauf, er war schön gesäubert und der Schwarzhaarige lehnte sich dagegen.
    „Denkt ihr etwa, dass ihr im Krieg geschont werdet? Dass eure Gegner warten, bis ihr euch wieder ausgeruht habt? Wenn ja, dann seid ihr ja noch naiver, als ich erwartet hatte. Morgen beginnt das Training, verstanden.“ Er drehte ihnen den Rücken zu und beide begriffen, dass sie lieber gehen sollten. „Ach ja, eine Sache noch“, erwähnte er und die zwei Mädchen drehten sich noch einmal zu ihm um. „Einmal in der Woche werde ich euch beide im Schwertkampf unterrichten, ich werde euch vorher Bescheid sagen, damit ihr auch beide auftaucht.“ Umiko seufzte, nickte und ging Richtung Tür, während ihre Freundin irritiert stehen blieb.
    „A-aber warum soll ich im Schwertkampf unterrichtet werden? Ich benutze doch Pfeil und Bogen“, stotterte sie, nachdem sich der Leiter umdrehte und sie kühl anblickte.
    „Ihr denkt aber auch nie im Voraus nach oder? Was würdest du denn tun, wenn dir dein Bogen abhandenkommt? Dann braucht man eine Zweitwaffe, ein Schwert am besten, deswegen auch für dich Training mit dem Schwert! Oder versteckst du dich lieber feige?“
    „N-nein, Sir. Entschuldigt, dass ich eure Zeit verschwendete!“, erwiderte sie, den Blick starr zu Boden gerichtet. Dann wandte sie sich um und raste regelrecht aus dem Raum, Umiko sah ihr schweigend hinterher.
    „Warte einen Moment, bevor du hinaus gehst, Umiko“, befahl Casius und sie wandte sich ihm noch einmal zu. „Ihr werdet morgen beide auf dem Trainingsplatz erscheinen, ich habe beschlossen, euch zuerst einmal gemeinsam trainieren zu lassen, um eure Fähigkeiten genauer beobachten zu können. Sag dies auch deiner kleinen Freundin.“ Das letzte Wort spie er verächtlich aus und die Rothaarige kniff ihre Augen wütend zusammen. Widerstrebend nickte sie aber, sie hatte für einen Tag schon genug Stress gehabt. Da sie nicht vorhatte, länger als nötig bei dem General zubleiben, folgte sie ihrer Freundin hinaus. Diese hatte aber nicht daran gedacht, auf Umiko zu warten und war schon vorausgegangen.
    Ihre Partnerin erschien neben ihr und sah besorgt in die Richtung, in die die Schwarzhaarige geflohen war. „Lissianna sah ziemlich verstört aus, was ist da drin geschehen?“
    Das Mädchen lief erst ein paar Schritte, bevor sie antwortete, der General sollte ihr Gespräch lieber nicht belauschen.
    „Ich bin mir nicht sicher, aber ich denke es lag daran, dass er sie so zusammengestaucht hat. Oder vielleicht eher wie er sich währenddessen ausdrückte“, erklärte sie und trat mit ihrem Fuß gegen einen kleinen Kieselstein, der über den ausgetrockneten Boden flog und beim Aufprall ein wenig Staub aufwirbelte. Die Rothaarige richtete ihren Blick gen Himmel, der heiße Feuerball stand hoch am Firmament, würde bald den Zenit erreichen, die heißeste Phase des Tages, wie es schon seit einiger Zeit war. Keine Wolken waren am Himmel zu sehen, also strahlte die Sonne unbarmherzig auf die ohnehin schon trockene Erde. Latias schwebte neben ihr her, den Blick zu Boden gerichtet, anscheinend nachdenklich, aber Umiko konnte ihren schnellen Gedanken nicht recht folgen und ließ es bleiben.
    Mittlerweile befanden sie sich in dem Flur, der sie zu ihrem Raum führte. Umiko hielt vor der Tür inne, als sie jemanden schluchzen hörte. Es war eindeutig Lissianna, aber die Rothaarige war sich nicht sicher, ob sie ihre Freundin jetzt in der Nähe haben wollte. Vielleicht wollte sie ja lieber alleine sein. Die rote Drächin stupste sie an der Schulter und nickte mit dem Kopf auffordernd Richtung Zimmer. Umiko öffnete die Tür und sah ihre Freundin zusammengekauert auf deren Bett sitzen.
    Schnell eilte sie zu ihr und ließ sich neben die Schwarzhaarige sinken, währenddessen flog Latias zu Luxtra und beruhigte den Löwen, der vor Anspannung seine Krallen in den Holzboden geschlagen hatte.
    „Hey, was ist denn auf einmal los?“, wollte die Unwissende von ihrer Freundin erfahren.
    Diese hob ihren Kopf und aus ihren grüngelben Augen perlten Tränen, liefen ihre Wangen hinunter und tropften auf das Bett und ihre Kleidung.
    „Weißt du, der General sagte gerade etwas, das mich an damals erinnerte und da ich dir vorhin erst alles erzählt hatte, ist das Geschehene wieder frisch in meinem Gedächtnis und es schmerzt wieder. Der Verlust meiner Familie, meine Feigheit damals, alles ist wieder da! Und der Leiter in meiner ehemaligen Akademie wies mich daraufhin, wie lausig ich mich verhielt. Anstatt zu kämpfen, habe ich mich versteckt wie ein Kleinkind. Heute fühle ich mich durch Casius' Worte daran erinnert“, klärte Lissianna auf und lehnte sich gegen die Wand. Mit tränenverhangenem Blick starrte sie an die Decke und Umiko saß schweigend neben ihr, suchte nach den richtigen Worten. Die grüngelben Augen ihrer Freundin blitzten auf und sie sah zu ihrem Partner, ein Lächeln umspielte ihr Gesicht. Sie beugte sich nach vorne und nahm ihr Pokemon, welches geschmeidig auf das Bett sprang, in den Arm. Verwirrt saß Umiko daneben, hatte Luxtra das Mädchen aufgemuntert? Fragend warf sie einen Blick zu ihrer Partnerin, doch diese schüttelte ihren Kopf und sagte: „Seine Worte waren nur für Lissianna bestimmt, nicht für uns. Er hat mir auch nichts verraten.“
    „Ach so, verstehe. Dann werde ich auch nicht nachfragen, auch wenn es mich wirklich interessieren würde…“

    Die Rothaarige sprang vom Bett ihrer Freundin und legte sich stattdessen auf ihr eigenes. Sie streckte sich ein wenig, zuckte aber wegen der Schmerzen in ihrem Körper zusammen. Der Aufprall war schlimmer gewesen, als sie dachte. Nachdem ihr Körper auf den Stuhl geknallt war, war dieser in seine Einzelteile zerbrochen, er war aber auch schon ziemlich alt und das Holz nicht mehr so stabil und es hatten sich außerdem noch Splitter in ihren Rücken gegraben. Latias hatte diese zwar mithilfe ihrer Psychokinese entfernt, aber es tat ihr immer noch höllisch weh.
    „Wir sollten uns ein wenig hinlegen, der Tag war doch sehr erschöpfend, ich kann mich kaum mehr auf den Beinen halten“, sagte sie und ihre Freundin nickte zustimmend. Die beiden Mädchen machten es sich einigermaßen bequem, schlossen ihre Augen und schliefen ein.


    Am nächsten Tag schoss Umiko plötzlich aus ihrem Bett hoch. Hektisch sprang sie hinaus und überrascht fiel Latias zu Boden. Mit einem wütenden Fiepen gab diese ihren Unmut kund und erhob sich in die Lüfte. Über den Bodendielen schwebend, sah das Pokemon ihrer Partnerin dabei zu, wie diese versuchte die Schwarzhaarige zu wecken. Quengelnd schlug diese erst mal nach der Ursache des Lärms, aber Umiko wich dem Schlag aus und zog dem Mädchen die Decke weg. Raschelnd fiel der Stoff zu Boden und Lissianna, sowie Luxtra hoben mühsam ihre Köpfe.
    „Was ist los?“, murmelte Luxtras Partnerin und rieb sich über die Augen. Die Rothaarige hatte sich schon zur Tür begeben, riss diese auf und rief der anderen über die Schulter zu: „Casius hatte gestern verlangt, dass wir uns auf dem Trainingsplatz treffen. Wir sollten uns lieber nicht verspäten, ich will nicht wissen, was er dann mit uns macht, also beeil dich!“ Mit diesen Worten verschwand die Rothaarige, Latias folgte ihr und die beiden ließen eine verdutzte Lissianna und ihren Partner zurück.
    „Warte Mal!“, rief diese und stolperte ihrer Freundin hinterher.
    Quer rannten die zwei Mädchen über das Gelände und kamen dann leicht schnaufend am Trainingsplatz an. Sofort ließ sich Umiko zu Boden sinken und grinste erleichtert.
    „Wir sind anscheinend noch rechtzeitig gekommen, wir waren wohl früh genug wach.“
    Lissianna besah sich den Platz mal genauer, sie war, im Gegensatz zu ihrer Freundin, noch nicht hier gewesen. Am rechten äußeren Rand befanden sich die Bogenschießstände, wie es schien. Die runden Ziele standen in einiger Entfernung zu den beiden, aber die Schwarzhaarige erkannte wie abgenutzt die Ziele schon waren. Es schien hier mehr Schützen zu geben, als sie dachte, da kam ihr wieder der blonde Soldat in den Sinn, wie er mit offener Kehle vor ihr zu Boden fiel. Rasch schüttelte sie ihren Kopf und verdrängte die Gedanken an den Gestorbenen. Ein Geräusch ließ sie herumwirbeln, bevor sie sich den Rest des Platzes ansehen konnte. Sie hörte wie Umiko sich erhob und erschrocken keuchte. Wie es schien, waren die beiden doch zu spät gekommen, denn der General saß belustigt grinsend auf einem Stuhl, den er sich zwecks Trainings geholt hatte. Ohne ein Wort zu sagen, warf er ihnen zwei Schwerter zu. Umiko fing ihres leicht auf, während Lissianna lieber einen Schritt zurückging und die Klinge scheppernd auf die Erde knallte. Wütend verzog Casius das Gesicht und schnaubte, sagte aber nichts dazu, sondern ging auf die Rothaarige los. Die Schwerter der zwei knallten aufeinander, aber die Schwarzhaarige konnte sehen, dass es Umiko schwer fiel den Schlägen ihres Trainers standzuhalten. Die Kämpfenden sprangen auseinander, aber der Schwarzhaarige schoss sofort wieder auf das Mädchen zu, die Klinge raste seitlich auf deren Körper zu und die Rothaarige hob schon ihr Schwert, da drehte sich der Mann blitzschnell und äußerst gewandt um sie herum und die Waffe raste von hinten auf sie zu. Unfähig, sich zu rühren blieb die Gelbäugige stehen und Casius stoppte den Schlag kurz vor ihrem Rücken.
    Er trat einen Schritt zurück, ließ die Waffe sinken und sagte: „Ich hatte besseres erwartet, aber immerhin schlägst du dich noch besser als einige der anderen Schüler. Aber wenn du eine Weile mit mir trainierst, wird sich das schon bessern, glaub mir.“ Er ging zu Lissianna, reicht ihr aber einen Bogen und kein Schwert.
    „Ich will erst sehen, wie du mit deiner Hauptwaffe umgehst, bevor ich dich im Schwertkampf unterrichte.“ Mit einem Finger zeigte er auf die Ziele, die Lissianna vorhin schon entdeckt hatte. „Du wirst auf die Ziele schießen, verstanden. Aber für jeden Pfeil, der nicht trifft, wirst du eine Runde auf dem Platz laufen, hast du das verstanden!“ Das Mädchen nickte, nahm Pfeil und Bogen und schoss. Der erste Pfeil traf ins Schwarze. Mit zitternder Hand nahm sie sich den nächsten Pfeil, legte an und spannte die Sehne. Schon als sie losließ, ahnte sie, dass das Geschoss vorbeifliegen würde und genau das tat es auch. Als sie losließ, war ihr Arm ein wenig zur Seite gezuckt und die Richtung war verändert. Sie verkrampfte zu sehr, aber sie war es nicht gewohnt unter Druck zu stehen, während sie schoss. Gerade griff sie nach dem nächsten Pfeil, da zeigte Casius auf den Platz und sie schluckte, er machte ihr klar, dass sie die Runde nach jedem verschossenen Pfeil rennen musste. Natürlich wäre sie dann erschöpfter, sie würde zittern und mehr Schüsse daneben gehen. Wie viele Runden würde sie wohl heute laufen müssen?
    Umiko sah zu, wie Lissianna loslief und seufzte. Vier Jahre lang müsste sie dieses Training noch ertragen und mit zunehmender Dauer, würde es auch noch schwerer werden. Aber wenn sie stark sein wollten, um zu überleben, blieb ihnen nichts anderes übrig.
    „Vier Jahre noch…“, murmelte sie und erhob sich, nachdem Casius ihrer Freundin weitere Befehle zurief und sich wieder ihr zuwandte.

  • Su cuy'gar
    Also das Kapitel hat mir erneut sehr gut gefallen. Dieses mal gehe ich zuerst auf den Inhalt ein (man will ja Awechslung in die Kommis bringen^^). Die Charaktere erinnern mich an nichts. Das ist gut, denn ich habe viele Bücher gelesen und kann daher sagen, dass du gute Arbeit bei der ausarbeitung der Personen geleistet hast. Die Story hingegen kan mir in diesem Kapitel etwas zusammengewürfelt vor. Das kann aber wie gesagt auch an den vielen Büchern liegen. Der Schwertkampf erinnert mich an Eragon, die Szene mit dem gehassten Lehrer an Harry Potter. Der Rest ist aber ebenfalls sehr gut ausgearbeitet und die Umgebung wird in Form von Dielen und dem satubigen Boden und Ähnlichem gut dargestellt. Über Gefühle brauche ich glaube ich nicht zu schreiben, da dieses Kapitel damit nur so überfüllt ist. (Das ist nichts schlechtes, sondern gut 8-) )
    So jetzt kommen die Fehler die ich gefunden habe ... einer ist mir noch in Gedanken geblieben. ^^ In einem Satzt schreibst du "die Beiden". Die anderen, die beiden und solche Sachen werden immer klein geschrieben.
    So ich glaube das wars schon.
    Guten Rutsch, fall nicht hin und Re'turcye mhi
    General Axly

  • Ohayo gozaimasu BlackLatias, ^^
    schön, dass du dich dazu entschlossen hast, hier eine Fanstory zu veröffentlichen. Und soweit hört es sich doch schon mal ziemlich interessant und vielversprechend an. :3
    Aber ich beginne wohl am Besten mal, beim Anfang. :3


    Übersicht:

    • I. Startpost
    • II. Kapitel
      • i. Prolog
      • ii. Kapitel eins
    • III. Rechtschreibung und Grammatik
    • IV. Schluss ~


    I. Startpost
    Zuerst einmal zum Titel: Pokémoiden - Kampf für die Freiheit klingt schon einmal sehr interessant. Ich habe hier schon von Zeit zu Zeit Geschichten von sogenannten "Pokémonmenschen" gesehen und war total fasziniert von der Idee. Ich finde es selbst schon sehr spannend darüber zu schreiben und freue mich deswegen umso mehr, etwas darüber zu lesen. Da kommt mir deine Story wirklich total gelegen, dass ich mich schon frage, warum ich nicht früher hier war... Nun, ich schätze mal der Begriff "Pokémoid" ist eine Zusammensetzung aus "Pokémon" und "Humanoid", also Pokémon und Mensch praktisch. Ich finde diese Wortschöpfung wirklich super, könntest du eigentlich in deinem Startpost angeben, wie du auf den Namen deiner FS gekommen bist. Aber ich finde es schön, dass du aufzeigst, wie du auf die Idee gekommen bist. Vielleicht solltest du dir noch ein Bild zu deiner FS suchen. :3 Ich könnte dieses empfehlen, welches ich von photobucket habe. =) Bei Kampf für die Freiheit denkt man sofort an eine Art Konflikt, den es wohl für die Pokémoiden gibt. Die beiden Zitate darunter zeigen es auch gleich auf, weil sie anders sind, werden sie schlechter behandelt, als die Menschen. Typisch für die Menschheit muss man ja schon fast sagen. Dein Vorwort zeigt deine Beweggründe für die Story auf und ist auch recht aufschlussreich. Du bist also von den Bildern inspiriert worden. So geht es vielen Autoren, ich selbst werde auch leicht von Bildern beeinflusst, weil hinter jedem Bild irgendwo auch eine Geschichte steckt, zumindest empfinde ich es so. Und diese Geschichte möchte man dann auch aufschreiben. :3 Im Inhalt erkennt man schon deutlich in was für einer Welt deine Geschichte spielt. Also so eine Art "Mittelalter", aber ich denke, dass durch die Pokémon die Kämpfe wohl um einiges anders verlaufen werden. Jetzt fragt man sich als Leser gleich, warum die Pokémoiden in den Kampf ziehen müssen. Liegt es an ihrer Stärke? Oder möchte die restliche Bevölkerung, oder eher die Könige bzw. Herrscher, bloß nicht, dass diese unter ihnen leben. Also sollen sie, um etwas Nützliches zu tun, in den Kampf ziehen, weil wenn jemand von ihnen verletzt wird oder stirbt ist das ja nicht schlimm. So wird es zumindest vermittelt und ich muss sagen, man merkt schon, dass es sich da um eine spezielle Struktur innerhalb der Story handelt. Da bekommt man wirklich sofort Lust dazu direkt einzutauchen. :3 Eine Widmung hast du auch und für das Copyright setzt du dich auch ein, schön. ^^ Auf eine Benachrichtigungsliste legst du also auch Wert, sehr gut. Eine schöne Kapitelübersicht, hast du auch erstellt und diese ist sogar verlinkt, für den Leser natürlich praktisch, so kann er gleich zu einem Kapitel springen. Die Warnung empfinde ich als gut, so weiß jeder, was er später von der Story zu erwarten hat. Ich hoffe natürlich, dass du dich mit den blutigen Szenen im Rahmen der Forenregeln halten wirst und in denen des guten Geschmacks. Manchmal ist ein wenig Brutalität in Ordnung, aber sie sollte nicht zu weit ausgreifen. Deine Information im Unterpunkt Sonstiges kann ich eigentlich nur unterstützen, es ist meist besser die Charaktere innerhalb der Story kennenzulernen.
    Alles in allem hast du alle wichtigen Punkte in deinem Startpost, einzig die teilweise großen Abstände stören etwas, da solltest du darauf achten, dass zwischen Überschrift und Text nicht so viel Abstand ist und dass zu dem nächsten Punkt auch nicht so viel Abstand. Sonst sieht es sehr auseinandergezerrt aus, was schwierig zu lesen ist. Ansonsten aber ein schöner Startpost, fehlt vielleicht noch etwas Farbe, ich persönlich finde die rote Überschrift ein wenig zu aufdringlich. Kommt mir so nach "Achtung!" vor, finde ich persönlich nicht ganz so ansprechend. Da deine sonstigen Überschriften blau sind, könntest du doch auch den Titel blau machen, nur vielleicht in einem anderen Ton: so oder so oder vielleicht auch so. code: color=#3366dd|code: color=#00aadd|code: color=#006699.


    II. Kapitel
    i. Prolog
    Ein schöner Start in die Story muss ich sagen. Mir gefällt diese Idylle, die du anfangs zeichnest. Der Einstieg in die Geschichte ist unvermittelt, ohne große Worte lässt du den Hauptcharakter sofort zu Wort kommen. Umiko also, ein wirklich schöner Name, ist eine Pokémoidin. Das die Kleine deswegen so ein Interesse an die Pokémoiden hat ist natürlich nur verständlich. Wenn man jetzt so die Geschichte über die Pokémoiden hört, dann denkt man, dass sie eigentlich von allen Leuten geachtet werden sollten. Schließlich haben sie große Dinge vollbracht und sind mit ihrer Verbindung zu den Pokémon sind sie sicher ein Vorbild, wenn es um den Umgang mit den Wesen geht. Gerade das scheint sich sehr damit zu beißen, dass sie für ihr Land kämpfen sollen. Sicher, sie sind bestimmt starke Kämpfer, die man nicht unterschätzen sollte, aber dass sie regelrecht eingezogen werden, sobald man von ihrer Existenz weiß ist schon ziemlich hart. Gerade dieses gewaltsame Einbrechen ist eigentlich ja schon ein Verbrechen, scheint aber niemanden zu stören. Besonders der Bruch war hier gut sichtbar, zwischen der Idylle und dem Auftauchen dieser Männer ist dir gelungen. Auch wenn du im Spoiler ja schon gelesen hast, dass mir gerade diese Stelle nicht so gut gefällt. Da kann man noch etwas dran feilen. ;3 Das sich Umiko hinter den Beinen ihres Vaters versteckt, ist schon etwas komisch, so eine Sechsjährige ist eigentlich nicht so klein, als dass sie sich noch hinter den Beinen ihres Vaters verstecken könnte. Außerdem hast du nicht einmal geschrieben, dass sie aufgestanden sind. Man kann es sich zwar denken, aber geschrieben hast du es nicht. Solche Aktionen braucht die Geschichte aber. Vielleicht ahnen die Eltern ja, dass sie Männer auftauchen und sind deshalb später auch so laut. Das würde es erklären, weißt du solche Dinge braucht eine Geschichte, damit man die Zusammenhänge genau versteht. Sicher, im Prolog wird die Story nur eingeleitet, aber so ein paar Beschreibungen über die Umgebung hätten hier die Atmosphäre noch besser zur Geltung gebracht. Am Ende hast du nämlich etwas die Beschreibungen fallen lassen, was sich in dieser hektischen Situation weniger gut ausgewirkt hat. Es wirkte etwas platt. Da fehlten die Emotionen von Umiko, die Verwirrung hättest du ruhig in Form von Gedanken wiedergeben können oder die Umgebung beschreiben. Nachdem die Wohnung nämlich verwüstet wurde, wäre es doch interessant zu wissen, wie sie dann aussieht, besonders für Umiko, die ja ihr bisheriges Leben dort verbracht hat. Auch, wie die Küche mit dem Wohnzimmer zusammenhängt, ob es da eine Verbindung geht, erfährt der Leser nicht. Was mir gefallen hat, war die Beschreibung von dem Verhalten von Latias. ^^ Das ist dir hier wirklich gelungen, auch wenn man über ihr Aussehen nichts erfährt. Wir wissen natürlich alle, wie Latias aussieht, aber trotzdem solltest du sie beschreiben, ihre Augen, wie sie sich zum Beispiel gegen den Sack wehrt, da gibt es ja viele Möglichkeiten. Du siehst, an den Beschreibungen hapert es noch etwas. Was mir aber gefällt ist dein Stil.
    Dein Schreibstil ist nämlich sehr angenehm zu lesen, weil du wenig Rechtschreibfehler machst. Auch sonst mag ich, wie du die Dinge beschreibst, denn die Beschreibungen die du machst von den Aktionen sind sehr schön. Auch die Dialoge sind dir gelungen, sie wirken lebendig und authentisch. Besonders wie die Mutter und der Vater mit Umiko umgehen, das beschreibst du sehr schön und bringst es gut zum Ausdruck. Die Aktionen zwischen den Charakteren sind schön dargestellt und wenn da jetzt noch ein bisschen mehr Beschreibungen von der Umgebung und von den Gefühlen kommen, dann passt es.
    Du machst Lust auf die Story und hältst es spannend. Man merkt schon deutlich, mit dem letzten Satz, dass die Story jetzt erst beginnt. Aber was wird passieren?


    ii. Kapitel eins
    Ah, geht also gleich so gut weiter, wie es angefangen hat. Umiko erinnert sich also nicht mehr so richtig an ihre Eltern, nun ist ja auch verständlich, schließlich ist sie auch sehr früh von ihnen fortgekommen. Ich mag den Charakter von Umiko und Latias. :3 Du stellst beide in ihrer Unterhaltung sehr lebendig dar, auch wenn vielleicht ein paar mehr Beschreibungen zu den Aktionen nicht schlecht gewesen wären. Umiko ist also eine recht starke Persönlichkeit, die sich nicht so leicht etwas sagen lässt. Nun, bei derartigen Bedingungen leben zu müssen, muss auch ziemlich hart sein, da wird man irgendwann entweder aufsässig oder deprimiert. Sie scheint ja ersteres zu sein und das merkt man auch deutlich. Sofort an eine Flucht zu denken erscheint logisch, kommt aber irgendwie auch ziemlich plötzlich muss ich sagen. Kaum wurden wir in die Geschichte eingeführt, kommt auch schon ein Ausbruch, der dem Leser aber indirekt klar macht, dass er eigentlich nicht gelingen kann. Das wäre ja sonst schon ziemlich unglaubwürdig. Deshalb kann der Leser die Bedenken von Latias auch gut verstehen, denn wenn Umiko jetzt schon nicht gut behandelt wurde, dann wird sie es später wohl kaum werden, nachdem sie ausgebrochen war. Aber gut, abbringen lässt sich Umiko auch nicht davon. Hier gefällt mir sehr, die Beziehung zwischen Umiko und Latias, man merkt deutlich wie stark sie verbunden sind. Erinnert mich an Eragon und Saphira aus dem Zyklus von Christopher Paolini. Gefällt mir auf jeden Fall sehr gut und ich bin schon gespannt, in wie weit sich das noch ausweiten wird. ^^
    Die Flucht an sich ist dir gelungen, konnte kaum von den Buchstaben loskommen. Du hast das wirklich sehr spannend gestaltet und auch die Bedenken von Umiko gut darstellt. Da war einem eigentlich schon klar, dass irgendetwas nicht stimmt. Und so war es ja auch am Ende, dass der General sie und Latias geschnappt hat. Ui, ein Kramshef! Das Pokémon eignet sich hervorragend als dunkler Diener, ich muss es wissen. ^^ Habe selbst eines in meiner Story. Du hast es auch wirklich umwerfend gut beschrieben! <3 Aber es ist natürlich schade, dass Umiko nicht fliehen konnte, auch wenn es eigentlich von Anfang an klar war. Also dieser General macht einem ja wirklich Angst, uah, ich mag ihn nicht. Scheint auch so, als habe er die meiste Macht in dieser Akademie. Trotzdem erkennt er anscheinend Umikos Fähigkeit an. Wirft allerdings eine Frage auf: gibt es denn auch Kinder die in diese Akademien arbeiten, ohne dass sie eine genaue Verbindung zu ihren Pokémon haben? Irgendwie ist da so etwas herausgeklungen und jetzt bin ich verwirrt. ^^"
    Nun, ich hoffe das wird sich noch zeigen.
    Also eine Strafarbeit bei den "niederen Arbeiten". Also putzen, kochen und alles. Dafür scheinen ja keine Pokémoiden eingesetzt zu werden, weil du ja nur von Menschen gesprochen hast und nicht von Pokémon. Wahrscheinlich holen sie sich, die besonders armen Menschen und lassen die dann arbeiten, weil diese ohnehin keine hohen Ansprüche stellen würden.
    Die kleine Rue hast du wirklich schön beschrieben. ^^ Auch wenn es wirklich traurig ist, dass sie da arbeiten muss, obwohl sie noch so jung ist. :/ Kinderarbeit ist dort wohl nicht verboten. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass Umiko gar nicht so viele Probleme mit ihrer Strafe haben wird. =)


    III.Rechtschreibung und Grammatik
    [tabmenu][tab=Quotes]Hier findest du alle Dinge, die mir so beim Lesen aufgefallen sind, in Bezug auf Rechtschreibung und Grammatik. Teilweise aber auch was die Logik betrifft oder andere Punkte.[tab=Prolog]

    Zitat

    Stell dir nur einmal vor, dass dein Partner ein Pikachu wäre und du mit gelben Ohren aufwachst“, grinste sie und zog leicht an den Ohren ihrer Tochter, die lachte und dann rief: „Aufhören Mama, das kitzelt!“

    Zitat

    Ihre Mutter lachte ebenfalls und setzte ihre Tochter neben sich auf das Sofa. Da kam ihr Vater aus der Küche, in der Hand eine Tasse mit nach Äpfeln riechendem Tee. Ihr Vater Er machte es sich neben seiner Tochter gemütlich und nahm einen Schluck, des heißen Getränks.

    Also, das Sofa ist ja schön, aber welche Farbe hat es. Solche Kleinigkeiten machen die Story lebendig und man kann es sich besser vorstellen. Und statt noch einmal Vater zu schreiben, wäre ein Er hier ausreichend. =)

    Zitat

    Sie würde wahrscheinlich ebenso groß werden wie ihre Mama, aber oft sagten sie auch, dass sie schöner sein würde, als ihre Mutter.

    Recht unnötiger Zusatz. ;3

    Zitat

    Diese sah ihn nur verständnislos an, doch bevor sie ihn fragen konnte, was ‘Telepathie‘ war, wurde die Tür laut krachend aus den Angeln gerissen und ein paar Männer drängten durch die gewaltsam geschaffene Öffnung.

    Die Beschreibung ist gut, nur finde ich gerade dieses gewaltsam Eindringen etwas, naja unrealistisch. Wenn jetzt ein lautes Klopfen kommen würde und danach ihr Vater an die Tür geht und sich dann die Männer in das Haus/Wohnung, wir wissen ja leider nicht ob es sich um ein Haus oder eine Wohnung handelt, fände ich das persönlich wesentlich besser. Aber nichtsdestotrotz ist die Beschreibung an sich gut. ;3 Nur würde es anders in meinen Augen besser wirken. ^^

    Zitat

    „Ihr werdet unsere Tochter nicht mitnehmen!“, schrien ihre Eltern den Mann, auf dessen Kleidung sich viele glitzernde Dinge befanden, an. Dieser verzog keine Miene, obwohl ihre Eltern ihn anbrüllten.

    Hier auch, sicher ist die Reaktion der Eltern nur natürlich, aber irgendwie ist das auch nicht so, wie Eltern sich verhalten würden. Der Vater würde wohl erstmal bestimmt sein und die Mutter vielleicht eher ängstlich. Ich weiß nicht, das mit dem Schreien könntest du immer noch einbauen, aber so ist es alles zu plötzlich und nicht ganz authentisch.

    Zitat

    Es war vor Schmerz verzerrt und er ging in die Knie, sofort wurde sie aus den Armen ihres Papas gerissen und sah, wie sich ein schwarzgrauer Hund mit struppigem Fell seine Zähne in dem Bein ihres Vaters vergraben hatte. Er knurrte furchterregend und sie zuckte erneut zusammen, als sie sich vorstellte was für Schmerzen ihr Vater haben musste!

    Das sich brauchen wir nicht und danach solltest du, damit der Satz sich besser liest noch diesen Zusatz eingefügt. Zudem sollte man diese Stelle vielleicht noch etwas ausbauen, schließlich ist Umiko noch jung und ängstlich.[tab=Kapitel eins]

    Zitat

    „In dieser Mond- und Sternlosen Nacht? Das bezweifle ich. Normale Menschen sind nicht in der Lage, bei Nacht so gut zu sehen wie wir.“

    mond- und sternlose Nacht, klein, da es ein Adjektiv ist.

    Zitat

    Aber heute_- nichts!

    Leerzeichen bitte einfügen, sonst ist es kein Bindestrich. ^^

    Zitat

    Überrascht, ob des harschen Tonfalls ihrer Freundin, oder der Tatsache, dass sie fast vergaß, dass sie im Krieg waren, ließ sie erstarren.

    wäre ein und nicht passender?

    Zitat

    So schnell sie konnte, wollte sie von hier wegkommen_- ohne gesehen zu werden natürlich.

    Zitat

    Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, er stützte seinen Kopf auf seine Hand und er fing an zu grinsen.

    Würde eigentlich nur Sinn machen, wenn er sich an den Tisch gesetzt hätte. Davon steht aber nichts im Text... Ansonsten wäre es etwas komisch anzusehen, wenn er dasteht und seinen Kopf auf die Hand stützt...

    Zitat

    Sie sah sich ein wenig genauer um, denn normalerweise betraten Schüler diese Räumlichkeiten nicht, zumindest nicht wenn sie nicht wie Marina gerade, gezwungen wurden.

    Wer ist Marina? o.o Habe ich was verpasst?

    Zitat

    Sie versteifte sich leicht, als sie die Blicke anderer Leute auf sich spürte und sie sah in eine von hier aus verdunkelte Ecke.

    Entweder von ihr aus oder streichen. Kann man eigentlich getrost weglassen, es sei denn, du beschreibst da noch etwas mehr, wo die Ecke genau liegt. Vor ihr, zu ihrer rechten oder linken Seite.

    Zitat

    Die Kleine lispelte ein wenig, da sie eine Zahnlücke hatte und anscheinend noch Probleme hatte, ihre Zunge richtig zu koordinieren.

    Dieses hatte kannst du weglassen. =)[/tabmenu]


    IV. Schluss ~
    Zum Schluss kann ich eigentlich nur sagen, dass mir dein Schreibstil, sowie deine Idee sehr gut gefallen. ^^ Du weißt wirklich wie man Dinge beschreibt, auch wenn teilweise die Umgebungsbeschreibungen etwas dürftig sind. Deine Charaktere sind lebendig und du gehst auf ihre Aktionen ein. Die Verbindung zwischen Latias und Umiko stellst du sehr gut dar, ebenso die Zustände in der Akademie und die Gefühle von Umiko. Was bisher noch nicht allzu klar ist, ist die Storyline an sich. Wird es nur darum gehen, dass Umiko ihren täglichen Kampf in dieser Akademie auslebt? Wie sie sich täglich mit den widrigen Dingen herumschlagen muss, die ihr vor die Füße geworfen werden?
    Nun, ich habe jetzt ja noch nicht allzu weit gelesen, weswegen ich das noch nicht klar machen kann. Was mich aber auf alle Fälle brennend interessiert ist, wie du das noch gestalten wirst und vor allem, ob sich nicht doch etwas unerwartetes ereignen wird.
    Gespannt bin ich auf jeden Fall. ^^ Mach weiter so.


    ~ [Blockierte Grafik: http://latus.pytalhost.de/Sprites/hgss-overworld/454_4_0.png]

  • *hüstel* Es ist zwar zu einer unmenschlich späten Zeit, aber da ich (endlich) mein Kapitel fertig habe und mich die Müdigkeit noch nicht übermannt hat, dachte ich mir, dass ich das fünfte Kapitel dann auch gleich on stelle ^^ Und was die lange Wartezeit angeht... ich werde versuchen, meine Kapitel wieder regelmäßiger und auch ein wenig schneller on zu stellen. Das letzte Kapitel ist schon mehr als drei Monate her...




    Bekanntschaften und Erklärungen
    „Unglaublich, aber wahr. Wir haben tatsächlich Casius' Training überstanden, ohne aufzugeben, ich denke wir können stolz auf uns sein“, sagte die mittlerweile siebzehnjährige Umiko, während sie sich ein schlichtes, weißes Hemd anzog und nach einer roten Jacke griff. Lissianna saß währenddessen auf einem Stuhl und kämmte sich ihre langen, schwarzen Haare, Luxtra lag schlummernd neben ihr. Ein Lächeln huschte über das Gesicht der Schwarzhaarigen, als sie an das harte Training dachte.
    „Aber es hat sich für uns beide gelohnt, das war das harte Training wert und stolz können wir wirklich auf uns sein.“ Nachdem sie ihr Haar zufrieden ein letztes Mal mit der Bürste durchstrich, stand sie auf und drehte sich um. Lissianna trug eine blaue Bluse mit einer schwarzen Jacke darüber, sowie einer schlichten dunkelblauen Hose. Latias erhob ihren Kopf vom Bett und sah verschlafen zu ihrer Partnerin herüber, wie diese sich eine rote Hose anzog und dann mit einer Bürste durch ihre mittlerweile schulterlangen Haare fuhr. An ihrem Aussehen hatte sich nicht viel verändert, wenn man davon absah, wie sehr sie in die Höhe geschossen war. Lissianna war bisher immer größer als sie gewesen, doch mittlerweile waren sie ungefähr gleich groß.
    „Warum macht ihr euch so zurecht? Ist heute etwas Besonderes?“ Umiko legte die Bürste beiseite und sah verwirrt zu ihrer roten Freundin.
    „Hast du das schon vergessen Latias? Heute ist doch unser Abschluss und da müssen wir wenigstens annehmbar aussehen. Wer weiß welche Leute heute kommen, der Abschluss an unserer Akademie ist ein besonderer Anlass, da hier nur die besten Soldaten ausgebildet werden. So heißt es zumindest. Vielleicht kommt ja ein hohes Tier hierher um unserer Zeremonie beizuwohnen“, beendete sie ihren Satz vor Aufregung in einem leicht quietschenden Ton. Latias gähnte ausgiebig und schwebte von der Matratze in die Luft, auch Luxtra erhob sich und strich um die Beine seiner Partnerin. Lissianna riss ihre Freundin aus ihrer Schwärmerei, indem sie Umiko an ihrem Arm hochzog und sagte: „Glaubst du allen Ernstes, dass diese Männer und Frauen in unserem Alter wären oder gut aussähen? Viele von ihnen sind zudem normale Menschen und haben kein Pokémon als Partner, so wie wir, deshalb halten sie nicht viel von uns. Mach dir nicht unnötig Gedanken über so etwas.“ Die Rothaarige seufzte, winkte Latias her und dann gingen die vier nach draußen auf den Versammlungsplatz.
    Es hatten sich schon viele der anderen Schüler um das Podest versammelt, auf dem der Leiter Casius später verkünden würde, an welche Orte die neuen Soldaten geschickt werden würden.
    Von ihren jetzigen Plätzen aus konnten die zwei Mädchen überhaupt nichts sehen, da die anderen Schüler ihnen im Weg standen, also mussten sie sich ihren Weg durch die Menge bahnen.
    Mit einem freundlichen Lächeln auf dem Gesicht tippte Umiko den vor ihr stehenden Jungen an und fragte: „Entschuldige, aber könnten wir bitte durch, wir können von hier hinten nichts erkennen.“
    Ein wütendes Schnauben ertönte, der Braunhaarige drehte sich um und als er die zwei Mädchen sah, weiteten sich seine blauen Augen vor Schock. Seine Erwiderung blieb ihm im Halse stecken und er nickte einfach nur zurückhaltend. Seinem neben ihm stehenden Freund rammte er den Ellbogen in die Seite, zeigte auf die zwei und dann traten sie zurück, um ihnen Platz zu machen. Der Rothaarigen wurde das Herz schwer, als sie deren Reaktion sah, mittlerweile waren sie schon seit Jahren zusammen auf der Akademie gewesen und jeder musste wissen, dass keiner der Pokémoiden so schlimm war wie sie es sich vorstellten und doch hatten sie immer noch Angst vor ihnen.
    Einige umstehende Schüler bemerkten wie die zwei Jungs zurücktraten und sahen zu Umiko und Lissianna. Die Rothaarige vermied es in deren Augen zu sehen, es war doch immer dasselbe was sich in ihnen spiegelte. Nie versuchte jemand seine Gefühle ihnen gegenüber zu verstecken, sondern ließen immer erkennen, wie sehr sie die Pokémoiden hassten. Selbst nach den ganzen Jahren, in denen sie diesen Blick schon kannte, konnte sich Umiko immer noch nicht daran gewöhnen.
    Mittlerweile hatten die anderen Absolventen einen kleinen Gang für die beiden Mädchen und ihre Pokémon gebildet und Lissianna zog ihre Freundin mit, bevor die anderen es sich noch einmal überlegten und sie dann gar nichts mehr sehen konnten. Vorne angekommen, bemerkte die Schwarzhaarige, dass es den anderen Pokémoiden anscheinend nicht anders erging als ihnen, alle anderen von ihnen standen aneinandergedrängt in der ersten Reihe. Da begriff Lissianna, warum sie vorgelassen wurden, nicht nur aus Angst da man ja nicht ahnen konnte was sie dann getan hätten, sondern um alle Pokémoiden im Blick zu haben.
    „Das ist doch lächerlich! Als ob wir ihnen jemals etwas tun würden. Wir haben doch nie etwas getan, was andere Schüler verletzt hätte.“
    „Mag sein, aber sie haben eben Angst, das ist doch bei euch Menschen normal. Ihr habt Angst vor Dingen oder Lebewesen die ihr nicht versteht und aus der Angst bildet sich dann der Hass. Vielleicht nicht bei allen, aber bei vielen“,
    sagte Luxtra und schmiegte sich an das Bein seiner Partnerin.
    Nachdenklich sah sie zu dem schwarzen Löwen, eine Hand vergrub sie in seiner Mähne, wie immer wenn sie in Gedanken war.
    „Du hast zwar Recht, aber wir sind doch trotzdem Menschen. Wir unterscheiden uns doch nur vom Aussehen, ungewöhnliche Haar– oder Augenfarben und nur manchmal etwas pokémontypisches wie Ohren oder Pfoten. Das sind doch nur Ausnahmefälle und es ist ja nicht so, dass ihr Pokémon gehasst werdet, nur wir.“ Das Elektro-Pokémon schnaubte und wedelte ungeduldig mit seinem Schweif. Es war ja nicht so, dass er die Beschwerde seiner Partnerin nicht verstand, er konnte es sehr wohl nachvollziehen. Doch was erwartete sie von ihm, dass er ihr eine Antwort geben könnte, die alles erklären würde?
    „Wir Pokémon werden nicht gehasst, aber wir werden auch nicht unserer Intelligenz entsprechend behandelt. Die Menschen behandeln uns wie Tiere und nicht wie denkende und fühlende Wesen. Nun ja, fühlende vielleicht schon, aber sie denken doch wir wären dumm und hätten nicht auch Träume und Pläne. Es gibt auch bei unserer Art einige Wesen auf die diese Beschreibung zutreffen mag, aber betrachte doch einmal Latias und mich. Denkst du wir würden von anderen Menschen so behandelt werden wie von euch?“ Lissianna sah in den Himmel und dachte über Luxtras Worte nach. Er hatte Recht, nicht nur die Pokémoiden wurden schlecht behandelt, sondern auch die Pokémon.


    Auf einmal schlug ihr jemand auf den Arm und sie wandte ihre Aufmerksamkeit wieder ihrer Freundin zu, die sie wütend anstarrte.
    „Ich habe jetzt seit ungefähr fünf Minuten versucht dich aus deinen Gedanken zu reißen, Casius beehrt uns mit seiner Anwesenheit“, beendete sie ihren Satz abfällig. Umiko hatte immer noch eine Abneigung gegen den schwarzhaarigen Mann, aber nach den ganzen Jahren in denen er ihnen das Leben schwer machte, war das nur zu verständlich. Die Rothaarige wollte gerade damit anfangen, sich über den Leiter lustig zu machen, da blieb ihr Blick auf einem Jungen hängen, der ein wenig weiter hinten auf dem Podest stand. Casius war völlig vergessen, nur der Junge zählte. Seine Arme waren verschränkt und sein Blick zu Boden gerichtet, anscheinend fand er die Maserung des Holzes interessanter als die Schüler, sie fand es nur zu schade, dass sie seine Augen nicht erkennen konnte, da er seinen Kopf gesenkt hielt. Er war groß, größer als sie auf jeden Fall und sie überragte viele Schüler um einiges und dann waren da noch seine Haare. Für einen Jungen in seinem Alter, sie schätzte ihn auf siebzehn oder achtzehn, er war zumindest in ihrem Alter und doch waren seine Haare weiß.
    Ist er etwa…?
    Casius fing an zu reden und riss Umiko somit aus ihren Gedanken, Lissianna sah sie auch schon fragend an, doch sie schüttelte nur leicht errötet den Kopf.
    „Nun ist der Tag gekommen, an dem ihr die Akademie verlassen werdet. Viele werden dies wohl betrauern“, sagte er und alle Schüler hinter Umiko und Lissianna senkten solidarisch ihre Köpfe, um ihre Trauer zu signalisieren. Die Rothaarige schnaubte daraufhin nur angewidert und wandte ihren Blick wieder dem schwarzhaarigen Mann zu, der nun fortfuhr, „doch für andere wird heute wohl einer ihrer schönsten Tage sein, oder zumindest glauben sie das.“ Mit einem eindeutig provozierenden Ausdruck im Gesicht sah er zu Lissianna und ihrer Freundin, die sich von ihrer Wut aber nichts anmerken ließen. „Nun denn, ich werde euch noch über die neuesten Kenntnisse aufklären, bevor ihr in Gruppen eingeteilt werdet um eure Waffen und Rüstungen zu erhalten. Ihr wart ja von der Außenwelt abgeschnitten und ihr wisst gar nicht, wie die momentane Lage aussieht. Zudem solltet ihr wissen, dass wir uns nicht mehr nur gegen eine, sondern gegen zwei Mächte wehren müssen. Unser Hauptfeind, das Reich Bluetia, hat das östlich von uns liegende Yelida erobert.“
    Die Schüler keuchten erschrocken auf. Jeder konnte sich denken, wie schlecht die Chancen standen, sich jetzt noch zu behaupten. Die Bluetianer verfügten nun über mehr Ressourcen und konnten ihre Streitmächte ausbauen.
    Natürlich erforderte dies Zeit, aber wenn es nicht gelang, Yelida schnellstmöglich von der Herrschaft des bluetianischen Königs zu befreien, gab es nur noch zwei Alternativen. Die eine war Versklavung, die andere der Tod – beides keine Möglichkeiten die sie freiwillig wählen würde. Aufgeregt tuschelten die anderen Absolventen miteinander, während Umiko in ihre deprimierenden Gedanken versunken war. Casius ließ sie jedoch daraus aufschrecken, als er die Gespräche mit einem laut geschrienen „Schweigt!“, beendete. „Ich kann nachvollziehen, dass euch diese Nachricht beunruhigt, aber ich erwarte, dass ihr mit diesem sinnlosen Geplapper aufhört. Wir müssen in dieser verzwickten Lage auch noch unsere Truppen aufteilen und da ihr nun auch zu diesen gehört, oder es bald werdet, werdet ihr möglicherweise von euren Freunden“, das letzte Wort spie er verächtlich aus, „getrennt. Doch bevor ich euch sage, an welche Grenze ihr geschickt werdet, erhaltet ihr eure Waffen und Rüstungen. Ihr“, sagte er und zeigte auf die Mädchen und Jungen in den ersten zwei Reihen, standen dort doch alle Pokémoiden. „werdet mit ihm mitgehen.“ Damit machte er nun auch alle anderen auf den silberhaarigen Jungen aufmerksam, den Umiko vorher schon beäugt hatte. Dieser hob nun seinen Kopf und trat einen Schritt vor. Umiko konnte es knarzen hören als er sich bewegte, anscheinend war die Bühne in keinem guten Zustand, aber warum auch? Sie wurde immerhin nur einmal im Jahr verwendet und zwar bei der Zeremonie, an der Lissianna und sie anwesend waren. Einige der Mädchen seufzten verträumt, während sie den jungen Mann betrachteten und die Jungen grummelten unverständliches und warfen dem Silberhaarigen grimmige Blicke zu, zog er doch die gesamte Aufmerksamkeit auf sich.
    Nur zu gerne würde Umiko seine Seelenspiegel mit dem faszinierenden Blauton aus der Nähe betrachten. Würde sie jemand nach einer genaueren Beschreibung seiner Augenfarbe befragen, würde sie diese als mitternachtsblau bezeichnen, wurde sie bei deren Anblick doch an den Sternenhimmel erinnert. Ob seine Augen wohl noch fesselnder waren, wenn sie erfreut leuchten würden? Nur zu gern stellte sie sich dies vor.
    Ihre Aufmerksamkeit richtete sie jedoch wieder auf Casius, als dieser ein paar Schüler zur Raison rief und sich dann kurz räusperte. „Ich würde vorschlagen, dass wir uns nun aufteilen, du kümmerst dich um unsere… pokémonhaften Schüler, während ich die anderen einweise. Nachdem alle ihre Waffen erhalten haben, treffen wir uns wieder hier und ich werde verkünden, wie es im Folgenden weitergeht.“
    Casius ging von dannen, mit erhobenen Haupt, stolzierte er über die Tribüne und ging eine kleine Treppe hinunter, von denen es an jeder Seite der Bühne eine gab. Seine Schüler folgten ihm, nicht aber ohne vorher noch einen Blick auf ihre nicht gemochten Kameraden zu werfen.
    „Dämliche Pokémoiden“, flüsterte einer, als er vorbeilief, aber dies tat er so laut, dass es jeder Umstehende hören konnte. Aus dem Augenwinkel bemerkte sie, wie Lissianna wütend das Gesicht verzog und Luxtra fauchte verärgert, während Latias den Beitrag des Jungen mit einem Schnauben quittierte. Die Gruppe der „ausgewählten“ Jugendlichen folgte dem General in Richtung des Trainingsplatzes, auf dem er ihnen wohl weitere und genauere Anweisungen geben würde.
    Ein Junge neben Umiko blieb nicht so ruhig und fletschte daraufhin die Zähne. Ein Knurren entstieg seiner Kehle und der gerade noch ach so selbstbewusste Junge, wich zurück und verschwand in der Menge seiner Mitschüler. Hatte er gerade noch sehr gefährlich gewirkt, als der junge Mann neben ihr geknurrt hatte, sah er jetzt ziemlich nett aus. Seine verwuschelten, beigen Haare fielen ihm über die Stirn und bedeckten teils seine schokoladenbraunen Augen.
    Während er dem „normalen“ Jungen noch hinterher sah, schnaubte er abfällig und wischte sich über sein weißes Hemd, so als würde er Dreck abwischen wollen – wenn dieser denn vorhanden wäre. Umiko vermutete, dass er damit nur sein Gemüt abkühlen wollte, er schien ein sehr stürmischer Junge zu sein. Ihr Blick wanderte von seinem Hemd über seine hellbraune Jacke und hinunter zu seiner ebenfalls braunen Hose und schwarzen Schuhen. Die Rothaarige musste widerwillig zugeben, dass sie von ihm fasziniert war, er hatte etwas an sich, dass ihn ihr sofort sympathisch machte. Sie betrachtete ihn ein wenig genauer und erst da fiel ihr auf, dass er mehr Dinge von seinem Partner an sich hatte, als sie selbst zum Beispiel. Er besaß ein paar Ohren, die stark an die eines Hundes erinnerten und nicht nur das, er hatte nämlich noch einen Schweif, der unruhig hin und her wedelte, während er sich weiter umsah. Das ebenfalls beige Fell umspielte sanft seine Beine und sie beugte sich unbewusst ein wenig weiter nach vorne, um ihre Hand in dem weichen Schweif zu vergraben, als…
    „Na, gefalle ich dir?“, fragte der Junge und lächelte sie neckisch an, als sie überrascht hochfuhr. Ihr Blick war ihm keinesfalls entgangen.
    Von der ungewohnten Situation ein wenig überfordert, errötete sie und wich seinem Blick aus.
    „I-ich, also… äh, ich wollte nur…“, stotterte sie unbeholfen und richtete den Blick auf ihre ineinander gefalteten Hände. Leise hörte sie Lissianna und Latias kichern und das verleitete sie dazu, noch mehr zu erröten. Die zwei machten sich einen Heidenspaß daraus, sich über diese peinliche Situation lustig zu machen. Das werde ich ihr noch irgendwann heimzahlen… Von ihren Gedanken kurz abgelenkt, nahm die Röte in ihrem Gesicht ab und der Beigehaarige fuhr sich grinsend durch seine Mähne.
    „Ich kann dein Interesse ja verstehen“, fing er an und sie richtete den Blick ihrer gelbbraunen Seelenspiegel wieder auf ihn, „ich sehe eben verdammt gut aus.“
    Augenblicklich verschwand die Röte vollends und Umiko verschränkte ihre Arme. Sofort kam es ihr unverständlich vor, dass sie wegen diesem eingebildeten Kerl errötet war. Bevor sie ihn auf sein Verhalten ansprechen konnte, hob er entschuldigend die Hände.
    „Entschuldige bitte, ich habe mir nur einen Scherz erlaubt. Sofern ich mich nicht schon völlig unbeliebt gemacht habe, möchte ich mich vorstellen. Ich heiße Alecchius, aber du darfst mich ruhig Alec nennen. Das ist kürzer und hört sich besser an, finde ich.“
    Er lächelte offenherzig und hielt ihr freundlich die Hand hin. Verdutzt starrte sie ihn einen Moment an, Alec war für sie ein Rätsel. Aber vielleicht würde sie ihn ja besser kennen lernen, wenn ihnen das Glück hold war. Ebenfalls lächelnd nahm sie seine Hand und sagte: „Ich heiße Umiko, freut mich, dich kennen zu lernen.“
    Bevor sie ihr Gespräch jedoch vertiefen konnten, klatschte der Silberhaarige kurz in die Hände und jeder wandte sich ihm zu. Einen Moment lang ließ er seinen Blick über die Menge schweifen und Umiko kam es so vor, als würde sein Blick länger auf ihr ruhen, als auf den anderen. Oder war das einfach nur ihre Einbildung?
    „Nun denn, ich möchte mich gerne vorstellen, da es scheint, als hätte euer werter Herr General es ein wenig versäumt meinen Namen zu erwähnen. Ich heiße Leodas.“
    Die Schüler lachten schallend, jedes kleine Missgeschick, welches dem General wiederfahren sollte, war für sie ein wunderbarer Moment. Es zeigte immerhin, dass auch er unfehlbar war und auch nur ein Mensch – was jedoch nichts daran änderte, dass er ein Tyrann war. Alec neben ihr grinste zufrieden und auch Lissianna und ihre Freundin begnügten sich damit, ihrer Belustigung nicht allzu sehr zu zeigen. Luxtra und Latias war dies jedoch egal, beide lachten schallend über die Worte des jungen Mannes auf der Bühne. Dieser schien sich darüber zu freuen, dass die Anwesenden seine Anspielung verstanden hatte, doch er brachte kurz darauf alle zum Schweigen, in dem er wieder fortfuhr. „Heute bin ich hier, um euch einzuweisen. Wisst ihr, in einem Kampf ist es wichtig zu wissen, woran man ist. Euch ist bewusst, dass ihr eine Verbindung mit eurem Pokémon eingegangen seid, doch manchmal hat dies auch noch größere Auswirkungen, als nur eine Veränderung des Aussehens. Umso enger eure Verbindung wird, desto größer ist die Chance, dass eure versteckten Fähigkeiten zutage treten. Über diese verfügt nämlich jeder von uns, doch diese Fähigkeiten basieren auf Typ und Rasse des Partners. Bei einer Partnerschaft mit einem Psycho-Pokémon ist es sehr wahrscheinlich, dass ihr eine psychische Fähigkeit habt und keine physische. Versteht ihr was ich meine?“ Während er dies alles erzählte, hatte er sich von den Schülern abgewandt und die Arme hinter dem Rücken verschränkt. Niemand traute sich, darauf zu antworten, denn das was er sagte, war doch überraschend.
    „Wir haben besondere Fähigkeiten? Wusstest du das Latias?“, fragte Umiko ihre Partnerin und sah zu dem Drachen-Pokémon, welches neben ihr schwebte. Die weißen Ohren zuckten und die Drachin hatte ebenfalls nachdenklich die kurzen Arme vor der roten Brust verschränkt.
    „Nun ja, wirklich etwas anfangen kann ich damit nicht, diesbezüglich bin ich genauso ahnungslos wie du. Woher weiß dieser Kerl nur so viel darüber?“ Den letzten Teil ihrer Überlegung behielt sie für sich, ihre Freundin musste nicht wissen, dass sie dem Silberhaarigen gegenüber misstrauisch war. Latias hatte sehr wohl gemerkt, dass dieser Mensch ihre Partnerin faszinierte und vielleicht war sie auch nur ein wenig zu misstrauisch.
    „Wie es scheint, wusstet ihr nichts darüber, das habe ich mir schon gedacht.“ Er seufzte, so als würde ihm noch einiges bevorstehen.
    „Da ich euch möglichst genau beraten will und ihr alle sehr individuell seid, nicht nur eurer Charakter wegen, sondern auch wegen euren Partnern, werde ich euch einzeln beraten und näher auf die Fähigkeiten und weitere relevante Dinge eingehen. Ich weiß, dass dies sehr zeitaufwendig ist, doch ihr sollt alle zur Genüge vorbereitet sein, deswegen geduldet euch dann ein wenig. Also, wer möchte denn beginnen?“ Zahlreiche Hände hoben sich und Leodas überflog die Menge. Er lächelte sacht und meinte dann: „Ich würde sagen, die Jungen zeigen ein wenig Benehmen und lassen den Damen den Vortritt…“ Sogleich senkten sich einige der hochgestreckten Arme und die Jungen murmelten beleidigt vor sich hin. Ihr Berater hier schien ein sehr… charmanter Gentleman zu sein.
    Wo er wohl herkommt?, fragte sich die Rothaarige, als der Blick seiner Seelenspiegel wieder an ihr hängenblieb.
    Er schmunzelte in freudiger Erwartung und fragte: „Na, wie wäre es denn mit dir, meine Hübsche?“

  • Su cuy'gar
    Nach langer Wartezeit (wobei ich mich eigentlich nicht beschweren darf) endlich wieder ein Kapitel. Und ein verdammt gutes noch dazu. Die Geschichte hat anscheinend einen Zeitsprung gemacht. Das finde ich einerseits gut, da du so mehr Spielraum für die Fortführung der Geschichte hast, andererseits solltest du aber auch möglichst alle körperlichen und geistigen Veränderungen der Charaktere und die veränderung der Umgebung besser beschreiben. Im Allgemeinen könnte man ja auch sagen, dass die Geschichte jetzt erst richtig losgeht, oder? An der Beschreibung der Umgebung und der Charaktere an sich habe ich nichts auszusetzen. Zum Schluss lässt sich noch erwähnen, dass das Kapitel Lust aufs nächste macht. Viel Spaß beim Schreiben^^
    Re'turcye mhi
    General Axly

  • Hallo BlackLatias. ^^
    Ich bekleckere mich hier nicht gerade mit Ruhm, weil ich gar so spät dran bin und dann auch nur zu einem deiner Kapitel etwas sagen kann. Wohlgemerkt ist dieser Kommentar allein schon relativ alt, ich hoffe du nimmst es mir nicht übel. ^^" Aber ich dachte, bevor hier gar nichts mehr kommt, poste ich ihn einfach mal. Hoffentlich schaffe ich die restlichen Kapitel in absehbarer Zeit. Ich werde diesen Beitrag dann wahrscheinlich editieren, aber ich kann da leider nichts versprechen. ^^"


    II


    Und es geht spannend weiter. ^^ Mir gefällt es, dass du die Strafwoche nicht als etwas allzu schlimmes dargestellt hast, obwohl alle anderen bestimmt dachten, dass es eine Strafe für Umiko sein würde. Aber die kleine Rue habe ich mir als sehr freundliches Mädchen vorgestellt und das hat sich auch bewahrheitet. Das Zusammentreffen von Latias und Umiko fand ich wirklich gelungen, eine sehr schöne Stelle, an der man die Gefühle wirklich gespürt hat. =)
    Schade, dass Umiko Rue nicht mehr sehen kann...
    Latias ist ja eine richtige kleine Späherin. ^.^ Das Gerücht ist natürlich interessant und erklärt den Titel des Kapitels sehr gut. Ich bewundere Umikos Mut, denn einfach so zu dem General wäre ich sicherlich nicht gerannt. Egal, wie ungerecht ich mich behandelt fühlte, der gute Casius macht mir irgendwie Angst. ^^“ Auch hier wieder die tolle Beschreibung des Kramshef, das Pokémon hat es mir einfach angetan. Da fällt mir ein, dass du schon lange nicht mehr auf Latias Aussehen zu sprechen gekommen bist. Schade eigentlich...
    Casius wird noch einmal Umikos Hilfe benötigen? Das hat mich jetzt schon sehr überrascht, von ihm hätte ich eher erwartet, dass er sie nicht länger aushält oder sich eine weitere Strafe ausdenkt oder so. Aber nichts derartiges, stattdessen scheint er sie irgendwie zu schützen. Wird noch wichtig werden, denke ich.
    Kann aber Umikos Ärger schon verstehen, eigentlich hätte man ihr schon etwas sagen können. Es gefällt mir, wie Latias auf die Gefühle von Umiko immer wieder eingeht, da merkt man, wie nah sich die beiden stehen.
    Und bevor man es richtig merkt, ist die neue Mitbewohnerin auch schon da. ^^
Lissi scheint nicht so mutig zu sein wie Umiko, aber trotzdem nett und Luxtra gefällt mir jetzt schon. :D Ich mag den Löwen sehr. Umiko denkt aber, obwohl sie Lissi noch gar nicht kennt, sofort an ihr Wohlergehen und schickt sie - damit sie keinen Ärger bekommt - zum General. Das unterstreicht wieder wie freundlich Umiko ist, trotz der ganzen Widrigkeiten hat sie ihre Hilfsbereitschaft noch nicht verloren und denkt an andere, obwohl sie diese gar nicht kennt.
    Aber das sie gleich angegriffen werden, hätte ich nicht gedacht, das ist ein wirklich guter Cliffhänger, den du dir da ausgedacht hast. ;)


    Du beschreibst eigentlich immer die wichtigsten Dinge, aber teilweise wäre etwas mehr besser. ^^ Besonders bei der Umgebung geht noch einiges teilweise unter, auch wenn du durchaus weißt, wie man das beschreibt. Bei Luxtra ist mir dann aufgefallen, dass du wohl nicht nachgesehen hast, wie groß der Luchs eigentlich ist, mag in den Spielen immer kleiner wirken, aber im Grunde ist Luxtra mit seinen 1,40 Meter nicht gerade klein und eine schwarze Katze schon gar nicht. ^^ Aber gut, bin mir sicher, dass das nur ein Gedankenfehler war, wenn ich nicht ständig die Größe der Pokémon im Blick habe, ist es für mich auch immer schwer die Größenverhältnisse im Kopf zu behalten. Was mir eben ab und zu noch fehlt ist die Beschreibung von Umiko selbst, auf ihr rotes Haar gehst du zwar immer ein, auf ihre Kleidung aber weniger, auch Latias geht in letzter Zeit relativ unter. Besonders bei der Drächin könnte man gut auf die Körpersprache eingehen, die Augen - ebenso natürlich bei Luxtra, welches durch seine Großkatzenart natürlich eine ähnliche Körpersprache wie normale Katzen aufweist. Bin da schon gespannt, wie er in Aktion von dir dargestellt wird.


    Hoffentlich kannst du damit etwas anfangen. ^_^" Aber keine Sorge, ich lese noch hier. :3
    ~ Cynda


    EDIT: Next Chapter. :>
    III


    Spannend, spannend. Kaum Fehler, entweder habe ich sie im Eifer des Gefechts - im wahrsten Sinne des Wortes bei einem derartigen Kapitel - überlesen oder sie waren gar nicht erst vorhanden. ^^ Hier hast du die Spannung so gut aufgebaut, dass man seine Augen gar nicht mehr von den Wörtern lösen konnte.
    Es sieht Umiko auch ähnlich, dass sie sich um Rue Sorgen macht und deshalb gleich zu ihr rennt, um zu sehen, ob es ihr gut geht. Dass das Mädchen aber tatsächlich in Gefahr ist, hätte ich ehrlich gesagt, weniger vermutet, aber am Ende gibst du ja die Auflösung, die mich wirklich verwundert hat. Hier konnten wir auch gleich in voller Stärke erleben, wie gut die Pokemoiden mit ihren Pokémon zusammenarbeiten. Sicher, bei Trainern könnte es auch so ablaufen, aber man merkt, dass du schnell auf die „gedankliche“ Ebene gewechselt bist, was sich natürlich gut macht, bei einem solchen Kampf, da der Gegner von den geplanten Aktionen nichts mitbekommt. Das Gefühl von Umiko, dass sie jemanden das Leben genommen hat, war wirklich sehr gut dargestellt.
    Der Alleingang von Lissi war auch sehr gut dargestellt, auch wenn ich sagen muss, dass ich mit den beiden verfeindeten Völkern irgendwie durcheinander gekommen bin. Wer ist eigentlich wer? Vielleicht solltest du da noch einmal etwas im Startpost editieren, sodass man dort „nachschlagen“ kann. Sicherlich möchtest du da nicht in ein konkretes Schwarz oder Weiß Schema verfallen, aber es wäre schon mal schön zu wissen, zu welcher Gruppe man die Leute zählen kann, die die Pokemoiden als Gefangene halten. Oder welche Regierung da bitte die Fäden zieht, wenn es um die Pokémoiden geht.
    Ich mag Lissi sie wird mir hier richtig sympathisch, man merkt einfach, dass sie schon eine Menge durchgemacht hat und vor allem, wie sie über den Krieg denkt.
    Oh, dann haben sie am Ende also doch Rue entführt?
    Die arme Latias, diese Entscheidung hätte niemand besser oder anders gefällt, aber ich kann verstehen, wenn sie sich jetzt Vorwürfe macht.
    Rue ist ebenfalls eine Pokémoidin? Das ist ja interessant, wirklich und zeigt auch schon, dass hier nicht alles immer gleich so ist, wie es scheint. Das würde zumindest das plötzliche Interesse des Feindes an Rue erklären, auch wenn ich - wie gesagt - bei diesen beide Völkern immer noch nicht hundertprozentig durchblicke.
    Arme Liss und arme Umiko, was sie in diesem Kapitel alles durchmachen mussten, da haben sie sich eine Pause wirklich verdient. ^^
    Erst in vier Jahren? Aus meiner Sicht klingt das ziemlich lange, eine wirklich lange Wartezeit, aber gut, diese Jahre können schnell vergehen, wenn man ein Ziel im Auge hat. Und sie werden Rue sicherlich wieder finden, das hoffe ich für sie. ^__^
    Auch hier wieder ein sehr schönes Kapitel, auch wenn ich die Sätze teilweise ziemlich abgehakt empfand. Sicherlich, es war eine schnelle und spannungsgeladene Stelle, als Umiko angegriffen wurde, aber da hat mir doch ein wenig etwas gefehlt. Ich kann nicht genau beschreiben, was es war, aber es klang etwas lieblos. Geräusche waren da, ja, aber vielleicht war es auch die untergegangene Umgebung. War aber so nicht schlimm, denn der Inhalt war wohl mehr als genial, selten so ein gutes Kapitel gelesen. ^^
    Freue mich schon dein nächstes zu lesen. ^^

  • *hüstel* Ja, nach langer Zeit mal wieder ein Kapitel von mir, aber es wollte einfach nicht mit dem Schreiben klappen .___. Nun ja, jetzt, da ich es doch endlich geschafft habe, mal wieder eines fertig zu bringen, werde ich es mal on stellen. Mit dem schnelleren schreiben hatte es ja nicht so geklappt, wie ich es mir erhoffte, aber da ich noch Ferien habe, dürfte es zumindest in der nächsten Zeit Kapitel 7 geben ^-^





    Vorbereitungen abgeschlossen
    „M-mit mir? Warum denn gerade ich?“, stotterte sie verwirrt. Verwundert zog Leodas seine Augenbraue hoch und bewegte sich von der Bühne hinunter. Langsam schlenderte er zu ihr und blieb dann kurz vor Umiko stehen. Elegant hielt er ihr die Hand ihn und forderte sie erneut auf, mit ihm zu gehen. Lissianna stieß ihr den Ellbogen leicht in die Seite und nickte in Leodas' Richtung. Unsicher sah die Rothaarige ihn eine Minute länger an, bis sie mit einem Seufzen neben ihn trat - seine Hand nahm sie nicht.
    „Nun denn, würdest du mir bitte folgen? Ich werde dir deine Waffe überreichen und dir dann die nötigen Informationen geben.“
    Was blieb ihr schon anderes übrig, als ihm hinterherzulaufen? Das käme einer Befehlsverweigerung gleich, was folglich zu einer Bestrafung führte. Casius würde sowieso jede sich ihm bietende Chance nutzen, um ihr das Leben schwer zu machen. Folglich trottete sie langsam dem Silberhaarigen hinterher und betrachtete ihn nachdenklich. Sie wusste nicht recht, was sie von ihm halten sollte. Er war so… anders. Genau wie sie ein Pokémoid und trotzdem schien er dem Adel anzugehören, wobei diese zwei Dinge überhaupt nicht miteinander vereinbart werden konnten. Solche "Mischlinge" wie sie wurden von den Adeligen verabscheut und als minderwertige Lebewesen betrachtet, einfache Figuren in ihren perfiden Spielen… Sie verabscheute diese Menschen einfach, die täglich in ihren prachtvollen Schlössern saßen und es sich gut gehen lassen konnten. Sie konnten sich jeden Tag Unmengen an Essen einverleiben oder mit irgendwelchen Spielen ihre Zeit vertreiben. Sei es etwas für die Intelligenteren unter ihnen, wie Schach oder einfache Wettbewerbe, für diejenigen, die sich aus Taktiken und Strategie nicht viel machten. Aber er unterschied sich von diesen Menschen wie Tag und Nacht, nicht nur durch die Tatsache, dass er so war wie sie.
    „Wie hast du es geschafft?“, fragte sie geradeheraus.
    Leodas blieb stehen und drehte sich zu ihr um. Unergründlich sah er sie an, wartete, bevor er antwortete. Ein leichter Windstoß ließ das kurze Gras rascheln und wirbelte ein wenig Staub auf. Der letzte Regenschauer lag schon eine Weile zurück, manchmal schien es ihr, als könnte sie die Erde schreien hören.
    „Was meinst du?“, erwiderte er unschuldig. Als ob er nicht wüsste, worauf sie hinauswollte, lächerlich!
    Während sie ihre Arme verschränkte und mit den Zähnen knirschte, bemerkte sie nebenbei, wie einige der Ausbilder aus den Fenstern in ihren Behausungen starrten und ihnen zusahen. Bei den Abschlusszeremonien war es ihnen verboten, die Hütten zu verlassen, von daher war es eine interessante Abwechslung, einem Streitgespräch, wenn man es denn so nennen konnte, zuzuhören.
    Sie seufzte. „Wie hast du es geschafft, vom Adel anerkannt zu werden?“, wollte sie unverblümt von ihm wissen. Seine Augen weiteten sich erstaunt, entweder war er ein guter Schauspieler oder er hatte wirklich nicht mit dieser Frage gerechnet. Sie beschied sich auf ersteres. „Nun sag schon, wie kam es dazu?“, verlangte sie erneut, von ihm zu wissen.
    Die Überraschung wich und er fing an zu lächeln.
    „Woher willst du wissen, dass ich von ihnen anerkannt wurde? Und nicht einfach nur akzeptiert in meiner Anwesenheit?“
    Diese Frage stellte sie vor ein Problem. Sie hatte einfach angenommen, dass er ein festes Mitglied des Adels wurde. Die Möglichkeit einer einfachen Akzeptanz hatte sie nicht einmal in Betracht gezogen. Das amüsierte Grinsen in seinem Gesicht wandelte sich zu einem wissenden. Er ahnte, dass er gerade eine Frage gestellt hatte, die sie ihm nicht beantworten konnte. Es schien ihm eine Menge Spaß zu machen, sie zur Weißglut zu treiben.
    „Ob es jetzt so oder anders ist, ist doch egal. Für einen Pokémoiden ist es auch schon schwer genug, von diesen eingebildeten Menschen akzeptiert zu werden“, motzte die Rothaarige und starrte ihn trotzig an. Er schnaubte.
    „Wollen wir diese Konversation nicht an einem anderen Ort weiterführen? Ich fühle mich... beobachtet.“
    Leicht wandte er den Kopf und betrachtete die Ausbilder, welche neugierig ihre Köpfe aus den Fenstern gestreckt hatten. Sobald sein Blick sie streifte, zogen sie sich zurück und widmeten sich anderen Dingen. Ohne ein weiteres Wort drehte Leodas sich um und lief weiter.


    Stillschweigend begaben sie sich zu dem angestrebten Gebäude. Groß und lang war das Waffenlager, aus dem Umiko ihre Rüstung und Waffen bekommen würde. Wie alle anderen Gebäude im Lager bestand es aus Holz, jedoch war es noch stabiler gebaut. Anstatt einzelner Bretter, die einander stützten und für Stabilität sorgten, wurden gleich Stämme verwendet, welche vorher nur minimal bearbeitet wurden. Natürlich nicht von zu breiten Bäumen, doch trotzdem beachtlich in ihrer Größe – und im Gewicht. Kein Soldat hatte besagte Baumaterialien berührt, geschweige denn gehoben, sondern die Pokémon hatten unter deren Anleitung die Arbeit erledigt. Es war für sie immer noch verwunderlich, dass diese Wesen sich von Menschen, die sie zudem noch schlecht behandelten, so herumtreiben ließen. Man konnte ja nicht behaupten, dass sich Pokémon nicht wehren konnten, sie taten es meist einfach nicht. Für präzisere Arbeitsvorgänge wurden die Pokémoiden zu Rate gezogen, besser gesagt, gezwungen. Ein leises Klimpern zog ihre Aufmerksamkeit von dem Gebäude wieder zu dem jungen Mann vor ihr. Seine Kleidung war größtenteils weiß, wenn man von einigen dunkelblauen Verzierungen absah. Über sein Hemd zog sich am Rücken mittig ein Streifen in dem dunklen Ton und weitere kleinere, jedoch breitere Streifen zogen sich quer darüber. Sein Oberteil hatte kurze Ärmel, von denen fünf schmale, ebenfalls weiße Fetzen herunter hingen. Er trug lange, weite Hosen und ein paar schlichter Schuhe. Verwirrt fragte sie sich, von woher das Geräusch kam, welches sie kurz zuvor noch aufschreckte, bis sie den Schlüsselbund in seiner Hand entdeckte.
    Es befanden sich recht viele Schlüssel daran, einer stach jedoch hervor. Ein großer, leicht rostiger Schlüssel hing ebenfalls daran und eben diesen nahm sich der junge Mann, steckte ihn in das Schloss und sperrte auf. Die Holztür drückte er nach innen und trat ein.
    Umiko folgte ihm, sichtlich erstaunt. Woher er den Schlüssel wohl bekommen hatte? Der Bund schien seiner zu sein, sprich, was daran hing auch, doch wie kam er an eben diesen Schlüssel zu ihrem Waffenlager? Noch nie zuvor hatte sie ihn hier gesehen gehabt, oder hatte der General ihm den Schlüssel für heute zur Verfügung gestellt?
    Neugierig sah sich die Jugendliche um. Bisher war es ihr nie erlaubt gewesen, hier einzutreten, weshalb sie diese Chance jetzt nutzte. Waffen hingen an den Wänden, lagen auf herumstehenden Tischen und in großen, stämmigen Regalen. Alle möglichen waren hier vertreten, von Schwertern bis hin zu Bögen gab es alles.
    Für Waffenfanatiker wohl ein wahres Paradies…, witzelte sie in Gedanken und begab sich zu einem der Regale.
    In diesem befanden sich einige der Bögen. Die Rothaarige war fasziniert von ihnen, sie wusste zwar nicht, wie man wirklich mit einem umging, bewunderte aber die Eleganz und Grazie, mit der es andere vermochten. Vorsichtig nahm sie ein Exemplar in die Hand, das aus einem leichten, schwarzen Material gemacht war. Die Form der Waffe war recht schlicht, es befanden sich keine Dellen oder ähnliches darin, sondern nur eine einfache Rundung. Dafür hatte sich jedoch jemand die Mühe gemacht und kleine Abbildungen hineingeritzt. Feine, verschlungene Verästelungen, bis hin zu einigen Pokémon, von denen sie jedoch nicht alle erkannte. Eines jedoch viel ihr sofort ins Auge und mit ihrem Finger strich sie andächtig darüber.
    Es handelte sich um eine Abbildung eines Latias, fein waren die Züge des Pokémon in die Waffe eingearbeitet. Der kleine Kopf, sogar die Farbmuster, die jedes Latias besaß. Das rote, leicht abgerundete Dreieck auf der Stirn, der weiße, ebenso geformte, kleinere Fleck darin. Sogar Pupillen der gelbbraunen Augen. Der lange, schmale Hals wurde ein wenig breiter und ging in den etwas schmächtigen Körper des Drachenpokémon über. Hier war auch wieder eine kleine Linie, die den weißen Hals und den ebenso farblosen Oberkörper vom roten Unterkörper trennte. Das feine, blaue Dreieck auf dem Unterkörper wurde auch leicht angedeutet. Kurz strich sie über die Flügel des Pokémon, bevor eine Stimme sie aus ihrer Betrachtung riss.
    „Es freut mich ja, das du so gefesselt von der Gestalt einer möglichen Verwandten von mir bist, jedoch solltest du keine Zeit vergeuden und lieber diesem jungen Mann zuhören. Was er zu sagen hat ist wichtig, wie kannst du dich nur so leicht ablenken lassen?“, quengelte ihre Partnerin und Umiko sah nach draußen. Ihre Freundin konnte nicht in das Innere des Lagers und musste draußen warten, da sie hier nicht genug Bewegungsfreiheit hatte.
    „Ja, ich mach ja schon, beruhige dich.“
    „Ich war doch nicht mal aufgeregt, mach nicht so genervt“,
    erwiderte die Drächin wie aus der Pistole geschossen und die schlanke Jugendliche musste ein Kichern unterdrücken. Ohne etwas darauf zu erwidern, ging sie nun zu dem Silberhaarigen und hörte seinen Erzählungen zu.
    Mit seiner Hand umfasste er sein Kinn, während er nachdachte.
    „Gut, wo soll ich denn anfangen… am praktischsten wäre es wohl mit den Grundzügen.“
    Als würde er sich selbst zustimmen, nickte er und fuhr mit seiner kleinen Ansprache fort: „Du musst wissen, dass wir Pokémoiden über besondere Fähigkeiten verfügen. Sie zeigen sich bei jedem auf andere Art und Weise und auch in unterschiedlicher Stärke. Aber anhand des Pokémonpartners kann man sich ungefähr denken, über welche Art der Kraft ein Gegner verfügen kann.“
    Ernst sah er die junge Frau vor sich an, was er ihr erzählte, konnte über ihr Leben in der Schlacht entscheiden, es war von äußerster Wichtigkeit, dass sie ihm zuhörte. Leicht lehnte er sich an einen Tisch, der hinter ihm stand und auf dessen Fläche mehrere ausgebeulte Beutel lagen.
    Was da wohl drin ist? , fragte sich Umiko kurz, während sie ihre Aufmerksamkeit wieder Leodas widmete. Anstatt wie viele andere, gestikulierte er nur sehr wenig und hatte seine Arme bisher nur verschränkt.
    „Im Grunde werden sie in zwei Kategorien eingeteilt. Physische und psychische Kräfte. Dir ist bestimmt bewusst, dass es Pokémon gibt, die zwei Typen haben?“, fragte er kurz dazwischen.
    Ein Nicken schien der Rothaarigen in diesem Moment zu reichen und ihm auch. „Bei unseren Partnern haben beide Typen Auswirkungen darauf, welche Angriffe mehr oder weniger Schaden zufügen, bei uns nicht. Nur einer der Typen unseres Partners hat Wirkungen auf uns, sprich, auch die Probleme eben dieses Elements. Dein Latias hat zwei verschiedene Typen. Drache und Psycho. Einer dieser beiden wird irgendwann auf dich wirken und dir dementsprechend besondere Kräfte geben. Wäre es der Drachenteil, wären deine zukünftigen Fähigkeiten höchstwahrscheinlich physischer Natur, bei Psycho, wer hätte es gedacht, eher psychischer.“
    Die großgewachsene Pokémoidin musste sich schwer konzentrieren, um alles zu behalten, was der Silberhaarige ihr erzählte und es auch zu verstehen. Eigentlich war ihr das alles gleich, sie hatte noch nie die Lust gehabt, sich in jungen Jahren in Kämpfe zu werfen und ihr Leben für ein Land zu lassen, von dem sie verabscheut wurde. Ein gewisses Interesse machte sich dennoch in ihr breit, auch wenn es noch sehr geringer Intensität war.
    „Drachenpokémon sind mächtig und haben große körperliche Kräfte, bei einem Pokémoiden der, ich sage mal, dieses Element von seinem Partner erbt, zeigen sich diese Kräfte ebenfalls. Man muss diese demnach auch gut kontrollieren können, ansonsten könnte man unbeabsichtigt viel Schaden anrichten. Welche der Typen schaden nun einem Drachen? Weißt du das?“
    Interessiert sah er sie an, wollte eine ehrliche Antwort von ihr hören, ihre Meinung. Umiko rührte diese Geste auf gewisse Weise. Sie wurde nur selten etwas gefragt, sei es nun von den „normalen“ Menschen, oder anderen Pokémoiden. Ihre Meinung und ihr Rat waren nur wenigen wichtig. Vielleicht ließ sie sich auch einfach von dem jungen Mann beeinflussen, jedoch ließ sie diesen Gedanken schnell wieder dahin verschwinden, wo er herkam.
    „Nun ja, wenn ich es noch recht weiß, dann wären das andere Drachen und Pokémon vom Typ Eis… aber was für Auswirkungen hätten die denn?“, fragte sie, mittlerweile nun wirklich interessiert, an dem, was er sagte.
    Still lächelte der junge Mann in sich hinein. Er hatte das mangelnde Interesse seines Gegenübers gemerkt und einfach mal etwas ausprobiert, indem er sie etwas fragte. Normalerweise mochte er es nicht, wenn man ihn unterbrach oder jemand so desinteressiert war, wie sie gerade noch. Bei ihr fand er es aber amüsant, Stück für Stück ihre Aufmerksamkeit zu fesseln.
    „Genau, andere Drachen und dann noch Eis-Pokémon. Ich werde es dir erklären… Ich sprach ja von möglichen großen Kräften, bei ersterem Typ, wenn also zwei davon aufeinandertreffen, ist es wahrscheinlicher, dass derjenige mit den ausgeprägteren Kräften gewinnen wird. Du verstehst, was ich damit meine, oder?“
    Kurze Zeit ließ Umiko sich seine Erläuterung durch den Kopf gehen und nickte dann.
    „Ja, ich verstehe das schon, aber was ist das bitteschön mit dem anderen Element? Wie kann Eis einem in diesem Fall schaden?“
    Er lächelte, sie hinterfragte das völlig richtige, im Gegensatz zu vielen anderen, denen er etwas darüber erklären musste. Meistens machten sie sich darüber lustig, aber er ging ja auch nur seiner Aufgabe nach, wenn sie es nicht verstehen wollten, war das denen ihr Problem.
    „Bei ihnen sind die Kräfte meist psychischer Natur, sie können ihre Umgebung beeinflussen und das ist ein großes Manko für Pokémoiden, die körperliche Fähigkeiten haben. Wenn sie es wollen, können Eisfähigkeiten dazu genutzt werden um einen sprichwörtlich am Boden festzufrieren, man ist einen Moment gestoppt und muss sich erst befreien, das kann einen umbringen. Meist agieren Pokémoiden mit solchen fesselnden Fähigkeiten auch nicht alleine, was das Problem ist“, erneut verschränkte er seine Arme, mit denen er sich vorher am Tisch abgestützt hatte. Umiko hätte auch zu gerne einen Sitzplatz, sie stand schon einen Großteil des Tages, die Zeremonie über und nun hier. Allmählich wurde sie ein wenig nervös, sie mochte es nicht, so untätig zu sein.
    „Aber das war es mit den Problemen bei einem Drachen, kommen wir nun zum zweiten. Psycho. Wesen mit diesem Typ verfügen über große mentale Kräfte, die auf verschiedenste Art genutzt werden können. Eingeteilt werden die Fähigkeiten in zwei Kategorien, Telekinese und Telepathie.
    Das erstere bezeichnet die Kraft, mit seinen Gedanken Gegenstände und Personen zu beeinflussen und zu bewegen. Solltest du so eine Fähigkeit besitzen und sie trainieren und verbessern, dann könntest du mich wahrscheinlich in der Luft zerquetschen, oder mich von dir stoßen, ohne mich auch nur zu berühren. Telepathie, das bezeichnet Gedankenübertragung und die Kontrolle sowie Manipulation eben dieser. Damit kann man natürlich auch viel Schaden anrichten, aber eben auf der geistigen Ebene der Feinde, was natürlich auch äußerst hilfreich sein kann. Man muss die Fähigkeiten nur genau anwenden können. Aber sag mir mal, welche Pokémontypen sind gefährlich für Psycho-Pokémon?“
    Grinsend sah er sie an und stellte ihr erneut eine Frage. Nachdenklich legte Umiko ihre Hand an die Wange und versuchte, sich daran zu erinnern. Nur im Groben wurden sie über die Typen und ihre Effektivität aufgeklärt, sie hatte nur ein spärliches Wissen darüber.
    „Nun ja, ich glaube Geist und… ähm, Unlicht… aber ob es noch eine Elementklasse gibt, ich weiß nicht“ erklärte sie und zuckte mit ihren Schultern.
    Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, jedoch nur kurz. Es war eine Schande, wie sehr die Pokémoiden überall vernachlässigt wurden. Ihr Wissen war nur mangelhaft, gerade gut genug, um ein paar Kämpfe zu überstehen, es war einfach nur verachtend, doch viel machen konnte er dagegen auch nicht, es lag leider nicht in seinen Händen. Vor allem, da man ihm hier noch nicht genug traute, es war zum verrückt werden.
    „Käfer hast du vergessen, die sind für ein Psycho-Pokémon auch nicht von Vorteil, als Pokémoid hast du gegen diese keine Probleme, sofern du keine Phobie ihnen gegenüber hast. Mit einem Käferpokémon verschmolzen zu sein, kann manchmal zu grotesken Veränderungen des Körpers führen…“, meinte er seufzend, strich sich kurz mit seiner Hand durch die Haare, sprach dann jedoch weiter.
    „Geist und Unlicht sind jedoch ein großes Problem. Bei ersteren liegt es daran, dass sie ihren Körper manchmal, wie soll ich sagen…“ er schien nach den richtigen Worten zu suchen und verschränkte dabei seine Arme, seine Augenbrauen zogen sich zusammen und er starrte gedankenverloren auf einen Punkt am Boden. Silberne Haarsträhnen fielen ihm ins Gesicht, verdeckten seine dunkelblauen Augen ein wenig. „Naja, sie können ihre Körper durchdringbar machen, ohne Schaden zu nehmen. Besser kann ich es leider nicht beschreiben. Würdest du sie mit einem Schwert angreifen, können sie ihren Körper anscheinend so verändern, dass die Klinge durchschlägt, ohne sie zu verletzen. Sie können deinen Körper übernehmen und vor allem bei Wesen, die eine starke Psyche haben, machen sie dies gern. Es mag unlogisch klingen, doch viele Geistpokémoiden empfinden es als sehr einfach jemanden mit großer psychischer Kraft zu übernehmen, wie, das verraten sie natürlich nicht. Nimm dich vor ihnen in Acht.“
    Eingeschüchtert nickte die Rothaarige, vor diesen Menschen würde sie sich hüten, auf jeden Fall.
    „Dann wären da noch die Unlichtpokémoiden, auch nicht zu unterschätzen, oftmals wirken sie eine unglaubliche Anziehungskraft auf Psychopokémoiden aus, aber auch umgekehrt. Sie bilden eine Art Gegenpol und gleichzeitig ist es auch eine Art abstoßen. Aber leider nur, wenn es um deine möglichen Fähigkeiten ginge. Es ist, als würden sie einfach an den Gegnern vorbeigleiten, einen großen Bogen um sie machen. Unlicht Wesen sind auch dafür bekannt äußerst listig zu sein, sie können hervorragend lügen, was sich auf ihre Kräfte auswirkt. Sie können Illusionen erschaffen, die dir etwas Falsches vorgaukeln und meucheln einen dann von hinten. Äußerst schlaue Kämpfer, die vor nichts zurückschrecken, sie sind gefährlich, vor allem für dich, sollte es darauf hinauslaufen, dass du diesen Typ ‚erben‘ solltest. Vermeide sie, komme niemandem von ihnen zu nahe, hast du mich verstanden?“
    Sprachlos nickte sie, die Intensität in seiner Stimme erschreckte sie. Seine ohnehin schon recht tiefe, jedoch samtene Stimme hatte eine Art bedrohlichen Ton angenommen, wenn sie nur wüsste warum. Erzürnte es ihn so sehr, dass er fast seine Contenance verlor?
    Fast wütend sah er sie an, merkte, dass sie es ernst meinte und beruhigte sich, nachdem er die melodische Stimme seines Partners hörte, der ihn zur Vernunft rief.
    „Ah, tut mir leid, wenn ich dich gerade ein wenig überrascht habe, ich hatte nur nicht so gute Erfahrungen mit diesem Typ von Pokémoiden, das ist alles… aber, da ich dir jetzt das Wichtigste gesagt habe, werde ich dir nun deine Rüstung, sowie deine Waffe geben. Aber, bevor du sie hier aus dem Beutel holst, mach das lieber in deinem Zimmer, sonst vergeuden wir hier nur Zeit. Das macht dir hoffentlich nichts, oder?“
    „Aber nein, keineswegs“, erwiderte sie schnell und nahm strahlend die Beutel entgegen. Sie fragte sich schon, wie genau alles aussehen würde und wie es sich an ihr machte.
    „Ach ja, eines noch“, sagte er und hielt sie damit zurück. „Bei den Sachen befindet sich ein dünner, weißer Anzug, er wurde speziell hergestellt und ist aus einem sehr seltenen und widerstandsfähigen Material gemacht. Keine normale Waffe kann ihn zerstören, das schaffen nur die speziellen Waffen, die jeder von uns besitzt.“
    Erstaunt sah sie ihn an. Warum sollte man so viel Wert darauf legen, dass ihr nichts geschah? Normalerweise wäre das dem General ziemlich egal, was mit den Pokémoiden geschah, die er hier ausbildete, warum diese Ausnahme bei ihr?
    „Umiko, das kommt mir nicht ganz geheuer vor…“, meinte Latias und sah sie besorgt an.
    „Ich finde das auch ein wenig merkwürdig, doch was sollten wir jetzt dagegen machen? Wohl erst mal abwarten, oder?“
    Die Drächin schien zu überlegen, dabei richtete sie ihren Kopf ein wenig nach oben und sah nachdenklich in den Himmel.
    „Du hast Recht, lass uns warten…“


    Nach wenigen Minuten stand sie wieder in der Masse der anderen Pokémoiden, wurde von ihnen interessiert betrachtet und dabei ein wenig nervös.
    Ich kann es nicht leiden, wenn man mich so anstarrt…
    Schnell verloren die anderen das Interesse, nachdem sie zufällig von Leodas aufgerufen wurden, der sie dann zu dem Waffenlager führte, in das er auch Umiko brachte. Lissi war eine derjenigen, die das Pech hatten, erst ziemlich spät an die Reihe zu kommen und als sie endlich an der Reihe war, verschwand sie lächelnd und lief dem Silberhaarigen nach, während Luxtra ihr hinterher tappte. Seine Ohren drehten sich in Richtung jedes Geräuschs und er blieb immer kurz stehen, bevor er seiner Partnerin wieder hinterherstreunte. Kaum waren alle von ihnen damit beschäftigt, zu spekulieren was in ihren Beuteln war, kam auch schon der General und verkündete, dass erst morgen bekannt gegeben würde, wer an welche Grenzen versetzt würde.
    Diejenigen, die ihm vorhin gefolgt waren, stöhnten unisono auf, Enttäuschung auf ihren Gesichtern. Wie ignorant sie den eigentlichen Gefahren gegenüberstanden, sie regelrecht nicht beachteten, es war zum verrückt werden. Lissianna und Umiko bemerkten, wie Leodas angewidert sein Antlitz verzog, als die Schüler Casius‘ so reagierten. Beide sahen sich kurz an und lächelten. Der junge, weißgekleidete Mann schien ihre Ansichten größtenteils zu verstehen und ähnlich zu sehen.
    „Ihr dürft nun gehen“, rief der General, mit seiner dröhnenden Stimme und schnell verschwanden alle in ihren Zimmern.
    Die zwei Mädchen ließen sich erschöpft auf ihre Betten sinken. Umiko lehnte ihren Kopf gegen die Wand in ihrem Rücken und streckte sich ein wenig.
    „Ich bin völlig fertig“, maulte sie, warf die rote Jacke, die sie trug beiseite, ungeachtet dessen, ob sie auf dem nahestehenden Stuhl landete, oder nicht.
    „Da hast du Recht, ich bin auch ziemlich erschöpft.“
    Lissianna hatte sich auf ihr Bett gelegt, ihre Schuhe schon daneben gestellt und sich auch ihrer Jacke entledigt. „Wollen wir morgen früh mal nachsehen, was in unseren Beuteln steckt? Heute will ich einfach nur noch schlafen…“
    Ihr Partner Luxtra legte sich neben sie, schmiegte sich an ihren Körpern und ließ wieder sein zufriedenes Brummen hören. Umiko lächelte und legte sich auch hin, Latias leistete ihr sogleich Gesellschaft.
    „Langsam wirst du zu groß, als dass du noch mit mir in einem Bett schlafen kannst“, stichelte die Siebzehnjährige und fing an zu grinsen, als Latias ihre kleinen Bäckchen aufblähte.
    „Das ist doch gar nicht wahr, du willst mich nur ärgern! Schlaf lieber endlich, bald können wir vielleicht nicht mehr ausschlafen, so wie jetzt noch…“
    „Du hast ja Recht, geht klar.“

    Grinsend drehte sie sich um und schloss ihre Augen. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass sie doch lieber hier bleiben würde, als zu kämpfen…

  • Huhu Black Latias,


    ich habe mich nun mal an die Pokemoiden herangewagt und nehme eines gleich vorweg: du hast einen neuen Leser :)


    Startpost


    Eigentlich schon fast unnötig zu erwähnen, wie schön und vollständig der Startpost ist. Der lässt absolut nichts vermissen. Aber wirklich zum lesen animiert hat mich der Header. Das Bild mit dem Latias-Mädchen kannte und mochte ich schon zuvor. Klar, dass ich gleich mal schauen musste wie das mit der Story zusammenhängt. Als ich mich dann durch die Thematik durchgelesen hatte, war es um mich schon geschehen.^^


    Charaktere


    - Man hat sehr viele Möglichkeiten den Hauptcharakter Umiko kennenzulernen. Da du schon zwei gewaltige Zeitsprünge gemacht hast, in denen mehrere Jahre vergangen sind, kann ich viel über sie erfahren, da ich sie in verschiedenen Abschnitten ihres Lebens erlebe. Und ich liebe ihre Verbundenheit zu Latias. Ich glaube es gibt kein Pokemon, dass besser in diese Rolle gepasst hätte. Telepathie wird zwar sehr häufig bei einer FF verwendet, aber hier fügt sie sich ausnahmlos gut ein. Das veränderte Aussehen der Pokemoiden finde ich auch interessant.
    - Als offensichtlich beste "menschliche" Freundin ist Lissiana für mich noch etwas zu ungenau beschrieben. Damit meine ich keinesfalls ihre Persönlichkeit. Als sie das erste mal vorkam, sieht man ja, dass sie wohl etwas schüchtern ist und später kam der Teil mit dem Bogenschiessen. Aber sie ist äußerlich noch etwas zu knapp beschrieben. Vor allem fehlen mir die Merkmale zu Luxtra noch etwas.
    - Den General kann ich, wie Umiko auch nicht wirklich ausstehen, aber er ist halt ganz typischfür seinen Rang. Streng und immer darauf bedacht, seine Schüler bis zur Erschöpfung zu quälen. Aber im Endeffekt, machte er ja genau das Richtige. Denn wie er sagte: Man wird vom Feind nicht verschont. Da braucht es nunmal eine harte Ausbildung. Und wenn er bei Umiko scheinbar viel Potenzial sieht, dann gilt es das halt zu fördern. Doch sein Kramshef kann ich auch nicht ausstehen ;)
    - Ob Rue ebenfalls ein Pokemoid ist, werden wir hoffentlich bald erfahren. Sie muss wohl erst einmal ihre/n Begleiter/in finden. Ich bin gespannt, wann, wo, und wie sie sie wiedersehen. (falls sie es werden, wovon ich aber ausgehe)


    Story


    Ich muss schon sagen, du hast da eine schöne, einnehmende Welt aufgebaut, die mich in ihren Bann gezogen hat. Hast du dir diese Königreiche selbst ausgedacht, oder sind sie irgendwoher abgeleitet? Ich finde es ein wenig schade, dass man von der Außenwelt wenig bis garnichts mitkriegt, aber das wird sich ja wohl demnächst ändern. Und die armen Pokemoiden stoßen ja bei den normalen Menschen nicht gerade auf Sympathie. So läuft das leider: Da ist jemand anders. Verachtet ihn! Eigentlich, so dachte ich mir, würde man diesen besonderen Leuten ob ihrer einzigartigen Fähigkeiten mit Respekt begegnen. Mir kommen sie etwas wie eine Art Eliteeinheit vor, die im Kampf schwer zu schlagen ist. Da sollte man doch ein bisschen Ehfurcht zeige...verdammte "Normalos". Wenn ich so bei diesem Thema bin, stellt sich mir eine Frage. Was passiert eigentlich wenn einer von Beiden stirbt? Was für Folgen könnt es haben, wenn der Seelenverwandte nicht mehr lebt. Ich habe irgendwie Angst es heraus zu finden. Doch jetzt werde sie in die Schlacht geschickt, oje 8|


    dies und das


    Dein Schreibstil gefällt mir. Du benutzt schöne Wörter und achtest darauf, dich nicht zu wiederholen. Stellenweise hätte ich gerne mehr erfahren, was die Personen gerade denken und was ihre Gefühle sind. Aber das war jetzt keinesfalls extrem. Doch an Beschreibungen mangelt es mir definitiv. Egal ob bei Charakteren oder der Umgebung. Du machst zwar Ansätze geht dabei aber selten ins Detail, weshalb es manchmal schwer ist, sich alle vorzustellen.


    Fazit


    Eine weitaus mehr als interessante Geschichte. Ich bin total gespannt, wie's weitergeht und freue mich auf das nächste Kap. Da darft mir sehr gerne eine pn schreiben. Dann steht in der Pn-Liste auch endlch mal einer drin ^.^


    so long