Tales of Symphonia- Knights of Martel

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

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  • Die Nacht hatte sich wie ein Mantel über Symphonia gelegt. Überall glühten Lichter am Himmel auf, formten die allbekannten Sternenbilder. Am Firmament war bereits ein Hauch von hellblau zu erkennen, der Morgen war nicht mehr weit entfernt, schon bald müsste die dunkle Tageszeit weichen und dem hellen Tage Platz machen. Doch noch war Zeit, noch konnte die Jagd weiter geführt werden, noch standen ihr die Vögel der Dunkelheit zur Verfügung und halfen ihr, wurden zu ihren Augen. Die Violetthaarige stand, dicht an einen Baum gepresst, mitten in einem Wald. Raben nisteten sich in den Ästen ein, sie alle starrten nur ein einziges Ziel an. Ein junger Mann, schweißgebadet, als hätte er einen Geist gesehen. Nun, im gewissen Sinne stimmte dies auch. Er war ein Dieb, verabscheuungswürdig und Abschaum der Gesellschaft, zudem noch Schuld daran, dass ein junges Mädchen nun nicht mehr unter ihnen weilte. Thabathea „Raven“ de Saint-Coquielle, eine Söldnerin, eine selbsternannte Gerechtigkeitsbringerin, lag auf der Lauer, bereit ihre Waffen in den Körper ihres Opfers zu vergraben und ihm so tödliche Wunden zuzufügen. Langsam schlich sie heran, hob die Hand mit der Sensenartigen Waffe und wollte sie heruntersausen lassen, um den Mann sprichwörtlich einen Kopf kürzer zu machen, trat jedoch versehentlich auf einen Ast und sorgte damit, dass der Mann erschrocken das Weite suchte. Eins musste man ihm lassen; Er war verdammt schnell, nichts im Gegensatz zu Thabea, dennoch hatte er Glück. Das Mädchen seufzte, steckte ihre Waffen weg und lehnte sich an einen Baum, sank zu seinen Wurzeln, zog die Beine an und gähnte einmal herzhaft. Sie war schlichtweg zu faul, um ihm noch hinterher zu jagen. Zudem glaubte sie nicht einmal daran, dass er für den Tod des Mädchens verantwortlich war. Sie alle gaben ihm die Schuld, sagten, er habe mit seinem Auftauchen einen Schock ausgelöst, weswegen sie an einem Herzinfarkt gestorben wäre. Völliger Unsinn, es war überall bekannt gewesen, dass sie nicht mehr lange zu leben hätte, ihre Krankheit dauert von ihrem fünften Geburtstag an und hatten den Körper der Dorfbewohnerin schlicht und einfach so weit ausgezehrt, dass sie letztlich an Erschöpfung gestorben war. Kein Herzinfarkt oder sonstiges, nur dumme Gerüchte, um jemandem die Schuld an der Grausamkeit des Lebens zu geben.
    Langsam, aber auch nur langsam bemerkte Thabea die Müdigkeit, die ihren Körper erschlaffen ließ. Denn ganzen Tag und die halbe Nacht hatte sie ihn gejagt, und nun war sie es einfach Leid. Sie brauchte Schlaf, wohltuenden, entspannenden und lockenden Schlaf, der sie wieder munter machte, bereit, weitere Missionen zu erfüllen. Nicht ohne Bezahlung, versteht sich, sie tat nichts ohne entsprechende Rückzahlung, das war nicht „ihr Stil“. „Geld braucht die Frau, wie sollte man sonst überleben?“ Einige Worte die ihr ganzes Leben prägten. Aufgewachsen in Reichtum, getrennt von ihren Eltern und von diesem Moment hart arbeitend begriff sie, wie wichtig der materielle Reichtum in Sylvarant war. Ohne das nötige Kleingeld kam man hier nicht weiter. Egal ob für Waffen, Essen oder Arzneien, die junge Frau hatte begriffen, das Geld nun mal die Welt regierte. Es machte nicht glücklich, aber das Leben um einiges leichter.
    Das letzte was sie wahr nahm, war, wie die Raben, ihre Verbündeten, sich aus dem Staub machten. Sie flogen zurück zu ihren Nestern, taten es Thabathea gleich. Sie versuchten, genau wie sie, noch ein wenig Schlaf zu bekommen, bevor der schrecklich helle Tag sie wieder zum Arbeiten zwang. Nach dieser Erkenntnis wurde die Welt schwarz. Schwärzer als sie ohnehin schon war.
    Und dann- ganz ohne Vorwarnung oder ähnliches- wurde das Mädchen gerufen. Mühsam machte sie ihre Augen auf und erstarrte augenblicklich. Sie befand sich nicht mehr an dem Ort, wo sie in den Schlaf gesunken war. Es war alles hell, grün, so natürlich und sanft, dass Thabea noch nicht einmal die Augen zukneifen musste, um etwas zu sehen. Ein riesiger Baum erhob sich vor ihr, eine Person, grünhaarig und groß, mit einem goldenen Stab in der rechten Hand, lächelte sie milde an. Verwirrt über das Szenario- sonst schenkte man ihr keine freundlichen Blicke und sowieso wachte sie nicht an einem anderen Ort auf- runzelte sie die Stirn und öffnete den Mund, um eine Frage zu stellen, schloss ihn jedoch wieder, als sie die erhobene Linke der großen Frau sah.
    „ Thabathea de Saint-Coquielle?“ Es schien keine Frage zu sein, eher eine Feststellung. “Du, mein Kind, bist auserwählt.“ Thabathea schüttelte leicht den Kopf, lachte ein wenig, betrachtete ihre Gegenüber kritisch und kam dann zu dem Schluss, dass es sich unmöglich um die Realität handeln konnte. „ Bitte, auserwählt für was? Auserwählt zur Psychopathin des Jahres? Ich sollte wirklich nicht so viel Arbeiten.“ Der letzte Satz galt eher ihr selbst, Ironie war für sie schon immer ein gewisses Ventil für ihre Emotionen.
    „ Mein Kind-“ „Thabea, wenn ich bitten darf.“ „Thabea, lass mich dir alles erklären. Mein Name lautet Martel und ich-“ „ Ja klar, Martel, sicher, und ich bin die Prinzessin von Symphonia…“ Langsam schien der Göttin das Verhalten der Achtzehnjährigen nicht mehr zu gefallen. Mit leicht ungeduldigem Unterton fuhr sie also fort:“ Dürfte ich nun bitte fortfahren? Danke.“ Sie räusperte sich kurz und sprach dann, weitaus gefasster und wieder mit einem milden und freundlichen Lächeln:“ Du bist auserwählt um die ganze Welt zu retten, Thabea.“ Die Angesprochene verkniff sich einen Kommentar, sie hörte einfach weiter zu. Die Rettung der Welt würde sicherlich einiges an Respekt und vor allem einiges an Geld bringen.
    „Darum bitte ich dich, reise nach Palmacosta und treffe dich dort mit den anderen Auserwählten. Dort werde ich euch alles erklären, doch nun habe ich keine Zeit mehr. Denk an meine Worte: Nur ihr könnt diese Welt vor den Dämonen retten.“
    Die Welt verschwamm, das hellgrün wurde dunkler und schließlich schwarz, ihre Augen schlossen sich nur für einen Moment, dann befand sie sich wieder dort, wo sie eingeschlafen war. An einen Baum gelehnt sah sie in die Sterne. Grübelnd vermerkte sie, dass der Traum sehr realitätsnah war. Und wenn es kein Traum gewesen war? Wenn doch Wahrheit in ihm steckte? Dann wäre es ihre Schuld, dass die Welt untergehen würde. Murmelnd stand sie auf, streckte sich und schulterte ihre Tasche. Die Sonne berührte schon den Horizont, leicht gähnend begann sie ihren Weg nach Palmacosta, als die Sterne verblassten und nichts als Helligkeit zurück blieb.


    OT: Somit kann es dann beginnen. Auf viel Spaß und ein schönes RPG!
    Zu den Startposts. Beschreibt, wie ihr den Traum von Martel erhaltet, und eure anschließende Reise nach Palmacosta. Trefft euch dort an einem Baum etwas außerhalb der Stadt. Interaktionen sind natürlich erlaubt, soweit alle sich dann eingefunden haben, wird auch Thabathea sich dazu gesellen und die Story geht weiter. Martels Charakterfarbe ist #99ff99
    Gruß,


    Caithy

  • Düster war die Nacht, durch die der Mann rannte. Er war sehr jung, mit kurzen roten Haaren und im Kontrast stehenden blattgrünen Augen. Er trug ein zerschlissenes Hemd, dass mit seinen Augen im Grünton rivalisierte und bereits mit zahlreichen Einchnitten ubersäht war, dazu eine beige farbene Hose, die nicht besser dran war. Unzählige Kratzer hatte er bereits von seinem Spurt durch den Wald und den damit verbundenen Ästen erhalten und doch zwang er sich immer weiter, wobei er sich immer wieder ängstlich umsah, als fliehe er vor jemandem. Er war ein Dieb, jemand der bereits in so jungen Jahren zahlreiche Einbrüche, Morde und Ähnliches hinter sich hatte, doch er hatte es nie bereut dieses Leben gewählt zu haben und es hatte auch nie jemand geschafft ihn zu erwischen oder auch nur zu stellen.


    Doch heute bei seinem letzten Überfall-ausgerechnet wo er gerade eine Möglichkeit gefunden hatte, bei einem besonders reichen Ehepaar einzusteigen, die etwas abseits von Palmacosta lebten und auch noch nicht da waren-, gerade als er das Haus mit einem großen Diamanten-den die Anwohner als eine Art Zierde in ihrem Wohnzimmer stehen hatten-verlassen wollte, tauchte auf einmal dieser Typ auf. Er hatte langes weißes Haar, trug eine Maske die 3/4 seines Gesichtes, ausser der oberen rechten Ecke, verdeckte und einen langen Umhang, der keinen Blick auf den Rest seines Körpers zuließ. Zuerst hatte er innerlich gelacht und wollte sich ihm schnell entledigen, bevor ihm das linke Auge des Typen auffiel. Ganz anders als sein blaues rechtes Auge, welches einen-wie er zugeben musste-beinahe schönen Eindruck machte, hatte es eine stechend rote Farbe und man musste sich unheimlich anstrengen, um auch nur den Schatten einer Pupille in ihm finden zu wollen. Esschien für sich allein eine Waffe und sein Blick wirkte, als ob er ihn durchdrengen würde oder sogar töten könnte, wenn er zulange dortbliebe. Reflexartig hatte er ein paar Schritte rückwärts gemacht, gerade rechtzeitig, bevor ein silberner Eisenhandschuh mit Klauen an den Fingerspitzen sich dort in den Boden bohrte, wo er noch eben gestanden hatte. Panik hatte ihn dann überfallen und als der Typ sein stechendes rotes Auge wieder auf ihn gerichtet hatte war er in den nahe gelegenen Wald gelaufen, durch den er jetzt immer noch rannte.


    Die Bäume hielte sich aneinander fest mit ihren hölzernen Armen, als wollten sie das Sternenlicht allen Leben unter ihnen fernhalten und es ganz für sich allein haben. dadurch wirkte die sowieso finstere Nacht noch dunkler und es war als folgten tausende von Augenpaaren dem jungen Mann bei seiner Flucht vor dem namenlosen Schrecken. Der Einbrecher wurde jetzt langsamer und kam dann bald keuchend auf einer kleinen Lichtung zum stehen. Sternenlicht fiel auf sein atemloses Gesicht, welches nun den Weg, den er gekommen war hinunterblickte. Als er keine Spur von irgendeinem Verfolger warnahm, fing er an, seine Beute zu begutachten und zu grinsen. "Na also, war ja einfacher als gedacht und vollkommen gelohnt hat sich der Stress auch ", dachte er laut in die Nacht hinaus. "So, denkst du das ", ewiderte eine kalte Stimme. Der Grünäugige erschrak und erbleichte. Ein Schauer lief seinen Rücken hinunter, als er sich langsam umdrehte, nur um wieder in das rote und das blaue Auge zu schauen, dessen Besitzer sich an einen Baum gelehnt hatte, als erwarte er ihn schon eine ganze Weile. Der Dieb fiel auf die Knie und schien jetzt mehr tot als lebendig, während ein ungläubiger Ausdruck auf seine Züge trat. "W-wie k-ka-kann das nur sein? ", fragte er stotternd zu niemand bestimmten. "Warum verfolgst du mich?" "Auftrag." Tenkai blickte die Gestalt vor ihm nur höhnisch an, stieß sich locker von dem Baum ab und warf den Umhang zurück, worauf seine Kleidung sichtbar wurde, die einn ähnlich schwarz-weißes Muster trug, wie seine Maske, von der nur der silberne Handschuh absprang. Der Weißhaarige trat nun langsam auf sein Ziel zu, dessen Bick immer verzweifelter wurde, während Tenkai langsam die Schnallen an seinem Handschuh öffnete. Das nächste was man hörte war ein Schrei, der zahlreiche Vögel aus ihren Nestern schreckte.


    Seufzend ging Tenkai den Weg, der in Richtung Palmacosta ging entlang. Ich könnte bereits längst in der Stadt sein, wenn dieser Idiot hier nicht so eine Show veranstaltet hätte dachte sich der Söldner und blickte genervt zurück den Überresten des Diebes zurück, den er am Kopf hinter sich herschleifte und von dem gerade noch so viel übrig war, um zu erkennen wer es mal gewesen ist. Den Stein hatte Tenkai achtlos vor die Tür seiner Besitzer geworfen, denn er interessierte ihn nicht, er hatte seine Beute. Und so war alles, was noch übrig blieb, die Leiche bei dem Bürgermeister vorbeizubringen und das Entgeld für den Auftrag einzukassieren. So war es dann, dass er immer weiter in Richtung der Hafenstadt ging, als ihm plötzlich etwas dazwischengeriet...


    Der Maskierte hatte plötzlich das Bedürfnis hinauf zum Mond zu sehen, doch als das tat überwältigte ihn die Müdigkeit. Komm schon, es sind nur noch ein paar Meter , spornte sich der Södner selbst und tatsächlich konnte man den Eingang zur Stadt in einiger Entfernung bereits erkennen. Doch alle aufgebrachte Willensstärke brachte nicht und er schaffte es nur noch ein paar Schritte zu gehen, bevor er besiegt an einem großen Baum einschlief, den Leichnam mit seiner linken Hand immer noch umschlossen.


    Sofort schlug der Weißhaarige seine Augen wieder auf und dachte er hätte wohl nur eine kurze Verschnaufpause gebraucht. Allerdings realisierte er kurz darauf, dass die Umgebung sich beträchtlich verändert hatte: saftige Blätter und Wiesen überzogen die Bäume und den Boden ringsumher. Ein angenehmes sanftes Licht fiel auf sein Haupt, während Tenkai sich erhob und schloss, dass er immer noch träumen musste. Plötzlich stoppte er seinen umherschweifenden Blick, der an einer Gestalt hängen blieb, die nicht weit von ihm entfernt stand. Sie hielt einen goldenen Stab in der hand, ihr Haar sowie ihre Kleidung hatten diesselben Farben, wie das junge Grün eines heranreifenden Sprosses und ihr Gesicht zeigte ein Lächeln, dass so gütig war, dass der Weißhaarige instinktiv wusste, dass es nicht aufgesetzt war. Totzs dessen musterte Tenkai sie mit einem kritischen, vorsichtigen Blick, der von aussen genauso undeutbar war wie eh und jeh. Davon scheinbar nicht im geringsten abgeschreckt und als könne sie die Zweifel des Weißhaarigen spüren kam sie immer noch lächelnd ein paar Schritte näher. "Tenkai, nehme ich an ", sagte die Frau mit einer melodiösen Stimme, die klang, als würde sie mit den Vögeln den heranbrechenden Tag begrüßen. Wieder musterte der Söldner sie und nickte nur kurz. Sich von seinem Verhalten nicht stören lassend fragte sie: "Weißt du, wer ich bin?" Tenkai überlegte kurz und schüttelte dann den Kopf. Wenn er jemals so jemanden gekannt hätte, dann würde er sie nicht so schnell vergessen, nichtmal er. Die Grünhaarige kicherte freundlich, als hätte sie seine Gedanken gelesen, bevor sie wieder in diesem gütigen Tonfall ansetzte: "Ich bin Martel, die Inkarnation des Weltenbaums und die des Manas, dass diese Welt nährt." Nun kniff Tenkai auch äußerlich die Augen etwas zusammen und spannte die Sehnen seiner hand, während man in seinem Handschuh seltsame glitschende Geräusche vernahm. Ist das ein Traum? Oder erlaubt sich gerade irgendein Magier einen Scherz mit mir? Wieder ließ sich Martel nicht von den Zweifeln Söldners beeindrucken und fuhr fort: "Vor zehn Jahren wurde das Elend, welches zwischen Tethe`alla und Sylvarant herrschte abgewandt, doch nun steht dieser Welt ein neues Übel bevor und du bist einer derer, die es abwenden müssen." Tenkai ließ seine Hand wieder lockere werden und sein Gesicht wurde wieder ausdrucklos. "Ausgerechnet ich? ", fragte er, woraus man leichte Zweifel und Verwirrung heraushören konnte, strengte man sich an. Martel nickte. "Ja, du und einige andere. Ich muss dich nun verlassen, denn die zeit rennt uns davon. Warte auf die anderen Ausertwählten. an dem Ort, zu dem ich dich gewiesen habe. "


    Bevor Tenkai etwas sagen konnte, verblasste das Bild und er fuhr hoch und sah sich um. Licht war eingekehrt und bedeckte den Söldner mit leuchtenden Punkten von Lichtstrahlen, die durch das dichte Blätterdach des Baumes fielen, an dem er eingeschlafen war. War es nach allem doch nur ein Traum? fragte sich der Weißhaarige, während sich aufrichtete, wobei er endlich den Toten los ließ. Tenkai machte ein paar Schritte von dem Platz weg und besah sich nun die leuchtende freundliche Umgebung, in dessen Ferne nun besser erkennbar der Eingang nach Palmacosta lag. Wieder daran erinnert, was er eigentlich tun wollte, drehte sich der Weißhaarige um, nur um wieder in der Bewegung zu stoppen. Erst jetzt wurde ihm klar, wie risiesig dieser Baum war und vor allem prächtig. Saftiges Grün spross aus seinen Ästen, ein frischer Duft nach Gras lag in der Luft und dann war da noch etwas, wobei er zuerst nicht sagen konnte, was es war... Dannn wurde es ihm mit einem mal klar. Der Baum hatte eine gütige-erst kürzich bekannt gemachte-Aura, die seine schon rein physische Größe noch viel mächtiger erscheinen ließ. Innerlich seufzend und sich seinem Schicksal ergebend, ging Tenkai zurück zu seinem Platz und setzte sich wieder neben sein Opfer. Sorry Kumpel. Wird erstma nichtsl mit der Auslieferung.


    OT: Puj, erledigt. Hoffe, dass ist in Ordnung so. Ansonsten auch von mir: auf ein frohes RPG.

    Warum hassen die Tageswanderer die Kinder der Nacht?
    Balance ist doch alles was zählt!

    2 Mal editiert, zuletzt von drsnake ()

  • Heiß brannte die Sonne und die Luft flimmerte vor Hitze. Sandschleier wogten durch die Gegend, als Iken sich durch die Ruinen kämpfte. Die ehemalige Stadt Triet, einst ein Ort voller Leben, war vor zehn Jahren durch das Erscheinen des Beschwörungsgeistes des Feuers in Schutt und Asche gelegt worden. Dennoch bargen die Ruinen von Triet immer noch viele Geheimnisse, schließlich waren sie tausend Jahre alt. Erschöpft fuhr Iken mit der Hand durch sein schweißnasses, schwarz-weißes Haar. Seine Lederüstung knarrte trocken und seine metallenen Beinschienen waren unterträglich warm geworden in der Sonne. Es war wirklich unverschämt heiß! Dann richtete er seinen Blick wieder auf das Steinpodium vor sich, welches aus dem Wüstensand ragte.
    Zuvor war Iken in der neu errichteten Stadt Triet gewesen und hatte sich dort über die Ruinen erkundigt. Der Wirt war recht freundlich gewesen und hatte zahlreiche Auskünft gegeben. So hatte er zum Beispiel erzählt, dass bei Ruinen vor Kurzem ein Steinpodium vom Wind freigelegt worden war. Man hatte noch nicht die Möglichkeit gehabt es zu untersuchen, da Monster durch die Gegend streiften. Doch man war sich sicher, dass es einige brisante Informationen aus der alten Zeit beherbergen würde. Darum war Iken hier: Alte Legenden und Geschichten waren für ihn wie die Luft zum Atmen. Er hatte sich nach dem Gespräch mit dem Wirt sofort auf den Weg gemacht. Auf Monster war er nicht getroffen. Wahrscheinlich hatten sich die Büger Triets zu sehr von ihrem Aberglauben einschüchtern lassen.


    Mit Schwung nahm er die Treppe hinauf zum Podium. Der Stein war vom Zahn der Zeit verwittert und vom Sand abgeschleift worden. Dennoch sah Iken, dass die Ruinen einst mit großer Sorgfältigkeit errichtet worden waren. Überall waren Schriftzeichen in den Stein eingraviert. Hier und da las Iken das Wort "Ignis". Was das wohl heißt? Bevor er sich jedoch näher mit diesem Schriftzeichen auseinander setzen konnte, fiel ein weiteres Wort auf. "Gefahr". Abrupt bleib der Halbelf stehen. Er kannte das Schriftzeichen für Gefahr. In früherer Zeit hatte man es als Warnung gebraucht. Angespannt blickte er sich um. Auf dem Podium war nichts zu sehen. Iken war allein. Und doch hatte er auf einmal das Gefühl, das etwas nicht stimmte. Langsam wanderten sein Hände zu seinen Schwertern am Rücken. Sand wehte über das Podium. Sand! Jetzt wusste Iken, was hier nicht stimmte. Es herrschte absolute Windstille! Sofort zog er seine Schwerter. Ohne Wind konnte kein Sand über das Podium wehen. Also musste etwas hier sein, was den Sand in Aufruhr versetzte.
    Plötzlich spürte er eine Bewegung von rechts. Mit einem Sprung wich Iken dem Angriff aus. Mit einem wütenden Brüllen erschien ein Roter Oger vor ihm. Rasch rekapitulierte Iken alles, was er über diese Monsterart wusste. Rote Oger lebten an heißen Orten. Sie kämpften mit bloßen Fäusten und attackierten ihre Opfer bevorzugt von hinten, wobei sie sich ihre Fähigkeit bedienten, mittels aufgeheizter Luft unsichtbar zu werden. Den "Fata Morgana"-Effekt nannte man dies.
    Nun, da sein Hinterhalt fehlgeschlagen war, verlegte sich das Monster auf sturem Angriff. Auch Iken machte sich bereit. Dann gingen sie aufeinander los.


    Mit einem dumpfen Aufprall krachte der Körper des Roten Ogers in den Sand unterhalb des Podiums. Iken stand oben und steckte seine Schwerter wieder in die Scheiden. Leicht außer Atem, in der Wüstenhitze zu kämpfen war er nicht gewohnt, ging er zu Inschrift in der Mitte des Podiums. es war merkwürdig das ein Monster wie der Rote Oger sich hier oben aufhielt. Er konnte hier doch gar keine Beute machen! Fast schien es, als hätte der Oger etwas bewacht. Iken schob den Gedanken beiseite. Was sollte hier schon bewacht werden? Wahrscheinlich war das Monster ihm von Triet aus gefolgt und hatte erst hier die Chance zu einem Angriff gesehen.
    Zur Sicherheit blickte der halbelf sich noch einmal um und wandte sich dann den Inschriften zu. Die Stein war heiß geworden in der Wüstensonne, als Iken mit den Händen drüber fuhr. Als er die Schriftzeichen ansah, überkam ihn auf einmal der dringende Wunsch nach Schlaf. Die Sicht verschwamm Iken vor seinen Augen. Er war so müde. Der kampf mit dem Oger hatte ihn wahrscheinlich sehr erschöpft. Ein Nickerchen würde ihm guttun. Langsam sank auf den Boden. Dann fielen ihm die Augen zu.


    Als Iken die Augen aufschlug wusste er sofort, dass etwas nicht stimmte. Anstatt in einer Wüste, befand er sich auf einmal in dem Schatten eines Baumes. Gräser wogten im sanften Wind und der Geruch der Blüten stieg Iken in die Nase. Was für ein merkwürdiger Traum., dachte er sich. Dann sah er die Frau. Sie hielt einen goldenen Stab in den Händen und blickte auf Iken herab. "Sei gegrüßt, Iken.", sagte sie lächelnd. "Wer bist du?", fragte Iken und setzte sich auf. Erst jetzt fiel ihm das Ornament des Stabes auf. Er kannte diesen Stab. Er hatte schon einmal eine Zeichnung von ihm gesehen. Die Frau lachte hell. "Ich glaube, du weißt wer ich bin." Iken schluckte. Das war ein sehr merkwürdiger Traum. "Nun angesichts, dass ich offensichtlich einen Hitzschlag bekommen habe und ich öfters verrückte Träume habe, würde ich sagen, dass du die Göttin Martel bist." Die Göttin lachte über diese Antwort. "Ganz Recht, ich bin Martel. Und ich habe eine Aufgabe für dich." Nun wurde Iken hellhörig. Von Aufgaben hatte er noch nie geträumt. "Du und einige andere sind auserwählt die Welt vor einer Katastrophe zu retten. Ein Übel, welches selbt die Welterneuerung in den Schatten stellt." Das klang nicht gut. "Treffe dich mit den restlichen Auserwählten bei Palmacosta." Das klang gar nicht gut. "Ich befinde mich derzeit aber in Triet. Nach Palmacosta zu reisen, würde Wochen in Anspruch nehmen.", äußerte Iken seine Zweifel. Zu seiner Überraschung lächelte die Göttin nur. Sie streckte ihre Hand aus. Auf einmal erschien ein gleißendes Licht und Iken wurde einen Strudel gesogen.


    Immer schneller und schneller wurde er umhergewirbelt bis er mit einem dumpfen Auschlag auf den Boden prallte. Vor Schmerzen stöhnend richtete sich der Halbelf auf. Und blickte mitten in ein rotes Auge! Erschrocken sprang Iken auf. Vor ihm saß ein weißhaariger Kerl mit einer Maske auf dem Gesicht. Er lehnte an einem Baum. Verwundert blickte Iken sich um. Er war nicht mehr in Triet. Um ihn herum war eine Wiese und es standen vereinzelt Bäume da. Verwirrt fuhr er sich durchs Haar und erwischte dabei verwundert ein paar Blätter und Zweige. Dann blickte er nach oben. Abgebrochene Zweige und Äste markierten seinen Weg durch den Baum. Wie, zur Hölle, bin ich hier hergekommen?, fragte er sich. Dann bemerkte er die Stadt in der Ferne. Palmacosta! "Die Göttin hat mich hierhergebracht.", murmelte er vor sich hin. Den weißhaarigen kerl mit der Maske hatte er Iken in seiner Verwiirung vergessen.

  • Die Sonne stand bereits weit im Westen, brannte ein warmes rot in den Himmel. Bald würden die ersten Sterne im Nachthimmel aufblitzen und die einzige Gesellschaft des einsamen Halbmondes sein. Hell und Dunkel zugleich wird er wie der König des Nachthimmels pranken. Umgeben von Sternen und doch so einsam. So fühlte sich nicht nur der Mond in des dunklen Äthers Höhn. So fühlten sich auch Menschen.
    In der Schneiderwerkstatt am Stadtrand von Izoold sah es so aus, als wären die Sterne des Nachthimmels persönlich gekommen um den einsamen Mond inmitten des Lichtes Gesellschaft zu leisten. Wenn andere Leute die Kerzen anzündeten um sich an deren Flammen wie an der Sonne zu wärmen, schienen in der Werkstatt die Sterne während eine dunkle Gestalt an einem Werktisch stand und arbeitete. Der Anblick der Gestalt war mittlerweile nichts ungewöhnliches mehr, und auch die Nachbarschaft hatte sich bereits daran gewöhnt. Das bläuliche Licht der Funken schien im Vergleich zur Kerze auch nur farblich einen Unterschied zu machen. Aber es gab noch einen großen Unterschied: Die leuchtenden Funken waren kalt.
    Stich und durchziehen. Stich und durchziehen. Stich und durchziehen. dachte Renée während sie mit Nadel und Faden hantierte und so zur Abwechslung mal ihre eigene Arbeitskleidung flickte, statt Kundenaufträge auszuführen. Fertig! Erleichtert legte die schwarzhaarige ihr Arbeitsmatreal zur Seite und atmete auf. Einige der bläuchlichen Funken schwebten auf das Kleidungsstück zu als Renée es nochmal in die Hand nahm und begutachtete. An der Stelle an der sich vorher noch ein Daumengroßes Loch befunden hatte glänzten jetzt schwarze Fäden. Die sechszehnjährige hatte gute arbeit geleistet. Es war Zeit die Arbeit ruhen zu lassen und sich selbst einmal eie längere Pause zu gönnen. Leise schlich sie aus der Werkstatt, die Treppe hoch in die kleine Wohnung über der Schneiderei. Ihr Vater war bereits zu Bett gegangen sodass es galt, keinen Lärm zu machen. Mit einem leisen knirschen öffnete Renée die Tür zu ihrem schmalem Zimmer und krabbelte in das harte Bett. Noch bevor sie richtg drinne lag fielen ihr bereits die Augen zu und öffneten die Pforte zum Land der Träume.
    Als Renée die Augen öffnete, brauchte sie eine Weile um festzustellen das sie sich nicht mehr Daheim befand. Den kaalen, schmalen Raum war eine samftgrüne Landschaft gewichen. Vor ihr ragte ein gigantescher Baum in die Höhe und eine Frau, ebenfalls in grüner, hochwertiger Kleidung ,wie Renée augenblicklich bemerkte, stand vor dem Mädchen und lächelte sie samftmütig an. Renée la Puer? fragte die merkwürdige Erscheiung. Renée erwiederte nichts. Nickte nichteinmal. Diese Person war ihr nicht geheuer und kam ihr gleichzeitig so vertraut vor. Du bist außerwählt die Welt zu retten. Wieder sagte Renée nichts. Das Mädchen war immernoch geschockt und perplex über das erscheinen der Gestalt. Die Welt retten? Hatte sie richtig gehört? Ich bin die Göttin Martel. Ein großes Unheil bedroht die Symphonia und du und die anderen Auserwählten müsst es aufhalten. erklärte Martel. Renée schwieg weiter. Sie traute der Gestalt nicht ganz. Außerdem machten die Worte der Göttin ihr Angst. U-Unheil...? flüsterte sie schließlich. Dämonen bedrohen den Frieden. Ich bitte dich, begib dich nach Palmacosta und triff die anderen Auserwählten. Renée schluckte. Palmacosta... Das lag nicht gerade um die Ecke. Sie würde Wochen brauchen um anzukommen. Mal ganz zu schweigen von den ganzen Gefahren die außerhalb der Stadt lauerten. Ich verstehe deine Zweifel. Martel lächelte wieder. Aber du musst. Das Schicksal der Welt hängt davon ab! Renée schloß die Augen und als sie sie wieder öffnete fand sie sich in ihrem altbekanntem Bett wieder. Sie wischte sich den Schweiß von der Stirn und stellte mit einem Blick aus dem verschmuzten Fenster fest, das es bereits Morgen war. Nervös stand Renée auf um zu ihrem Vater zu gehen. Jack interessierte sich sehr für die Geschichte Symphonias er würde wisssen ob das wirklich eine Göttin gewesen war.
    Nervös klopfte das Mädchen an die Zimmertür ihres Vaters. J-J-Jack? bist du w-wa-wach?flüsterte sie kaum hörbar. Ich...Frage.
    Nachdem Renée ihrem Vater dem gesamten traum mehr oder weniger berichtet hatte meinte dieser sofort sie solle ihre Sachen packen und aufbrechen. "Nach deiner Beschreibung war das wirklich die Göttin.", sagte er "Das heißt, der Traum ist durchaus ernst zu nehmen. Wenn du ein Schiff nimmst, kommst du ziemlich schnell in Palmacosta an." Noch ehe Renée etwas erwiedern konnte hatte ihr Jack bereits einen kleinen Rucksack mit Verpflegung zusammengepackt und ihr in die Hand gedrückt. "Geld hab ich dir auch eingepackt." Renée stand also mit dem Rucksack in der Hand in der Werkstatt und rührte sich nicht.Sie konnte nicht glauben das das Leben was sie bisher geführt hatte sich gänzlich ändern sollte. Ihr ging das viel zu schnell. Die Veränderung war so plötzlich gekommen und hatte sie ohne Vorwahrnung getroffen. W-Warte...! flüsterte sie. Jack hielt in seinen eiligen Vorbereitungen inne und sah zu ihr herüber. Plötzlich seufzte er hörbar, kam auf Renée zu und nahm beim vorbeigehen etwas vom Arbeitstisch, auf dem immernoch ihre geflickte Hose lag. Jack reichte dem Mädchen einen Gegenstand der geformt war wie ein Schwertgriff und an dem ein hochwertiger Bergkristall prankte. "Das hab ich von einem befreundetem Schmied erhalten. Du magst ja keine Waffen aber der Bergkristall sah aus wie gemacht für Lichtmagie. Ich wollte sie dir eigentlich zum Geburtstag als Belohnung geben aber..." Er hob die Schultern. "Vielleicht kannst du es ja als Taschenlampe oder so benutzen. Ist jedenfalls besser als nichts, oder?" Renée steckte das ,Etwas' unter ihren Gürtel während Jack sie schon zur Haustür hinausschob. "Gute Reise" hörte sie noch bevor die Tür vor ihrer Nase zufiel. Unentschlossen blieb Renée noch einige Zeit vor der Tür stehen bis sie schließlich auf den Absatz kert machte und die Stadt verließ. Ihr blieb ja nichts anderes übrig. Und auch wenn sie vorbereitet aussah zitterte die kleine innerlich vor Angst. Was würde sie erwarten? Sie hatte keine Wahl: Sie musste ihr früheres Leben verlassen und ein neues Kapitel aufschlagen.

    “When life gives you lemons - call them yellow oranges and sell them for double the price!"
    - Cartoon guy

  • „Ihr wisst, warum wir die Besprechung hier haben“, begann der Besitzer der Gaststätte seine Rede. „Gestern Abend hat es hier wieder einmal eine Schlägerei gegeben, und dadurch haben wir zur Zeit einfach ein paar Lücken in unseren Reihen.“


    Die versammelten Angestellten nickten bei diesen Worten. Tatsächlich war die Bezeichnung „Schlägerei“ noch eine Untertreibung. Schlägereien waren hier zwar fast an der Tagesordnung, aber so weit wie gestern Abend war bisher noch keine Schlägerei außer Kontrolle geraten.


    Das Ganze fing damit an, dass ein reicher Herr aus einem anderen Ort die Gepflogenheiten in der Gaststätte nicht kannte und sich entschieden hatte, ausgerechnet hier seine Silberhochzeit zu feiern. Weil er deshalb für den Abend sämtliche Tische für seine Gäste reserviert hatte, konnten die Stammgäste hier nicht wie gewohnt zu Abend essen. Fast wäre es deshalb schon am Nachmittag zu einer Schlägerei gekommen, aber dem Besitzer der Gaststätte war es gelungen, die Stammgäste zu beruhigen, indem er versprach, dass er die Öffnungszeiten am Abend noch ein paar Stunden ausdehnen würde, so dass sie hier essen konnten, nachdem die Gäste der Silberhochzeit das Gebäude verlassen hatten.


    Allerdings achtete der reiche Mann nicht darauf, seine Feier kurz zu halten, und als die Stammgäste um zwei Uhr Morgens immer noch nicht hinein durften, verschafften sie sich gewaltsam Zugang zu dem Gastraum. Die Gäste der Silberhochzeit sahen allerdings nicht ein, dass sie ihre Feier beenden sollten, denn der reiche Mann hatte die Gaststätte für den ganzen Abend gebucht. Nachdem die Fronten geklärt waren, benutzten einige der Stammgäste ihre Fäuste, und als Reaktion darauf schlugen die Gäste der Silberhochzeit zurück. Während sich daraus eine handfeste Schlägerei entwickelte, lief der Gastgeber der Silberhochzeit in die Küche und forderte die anwesenden Köche auf, in dem Gastraum für Ruhe zu sorgen.


    Natürlich wollte Nemo dem sofort nachkommen, aber als er die Situation sah, erkannte er sofort, dass er hier nicht viel ausrichten konnte. Um seine Kollegen zu schützen, versuchte er zunächst einmal, die Tür zu der Küche zu verbarrikadieren. Leider fassten das die Kämpfenden falsch auf, und so gingen sie auf den namenlosen Jungen los und hinderten ihn daran, sein Vorhaben umzusetzen. Zunächst gelang es ihm, die Krawallmacher von der Küchentür fern zu halten, aber schon nach wenigen Minuten hatten es einige der Anwesenden doch geschafft, in die Küche hinein zu kommen, und dort gingen sie nun auch auf die anderen Mitglieder des Küchenteams los.


    Leider war die Küche nicht der richtige Ort für eine Schlägerei, und so kam es, wie es kommen musste: Der Koch verlor schon nach wenigen Schlägen das Gleichgewicht, kam unglücklich auf dem Boden auf und holte sich so eine Gehirnerschütterung, und einige der Küchengehilfen konnten sich in der Schlägerei ebenfalls nicht behaupten, sie wurden von einem Gast auf eine heiße Herdplatte gepresst und mussten schwere Verbrennungen einstecken.


    Natürlich war an dem Abend nicht mehr daran zu denken, den Betrieb weiter zu führen, und so wurde die Gaststätte erst einmal geschlossen. Auch am heutigen Vormittag hatte der Besitzer der Gaststätte den Betrieb nicht wie üblich wieder aufgenommen, sondern seinen Angestellten erst einmal gesagt, dass er sie um zwölf Uhr zu einer Besprechung sehen wollte. Und in dieser Besprechung ließ er die Bombe platzen: „Wie ihr wisst, fallen unser Chefkoch und einige der Küchengehilfen aus. Darüber hinaus rechne ich damit, dass die Stammgäste sich immer noch aufregen, so dass wir uns leicht ausrechnen können, dass es in der nächsten Zeit vermehrt zu Schlägereien kommen wird. Mir ist die Entscheidung bestimmt nicht leicht gefallen, aber ich habe entschieden, die Gaststätte für eine unbestimmte Zeit zu schließen. Wenn ihr wollt, könnt hier bleiben und darauf warten, dass wir den Betrieb wieder aufmachen, aber bis dahin kann es sehr lange dauern und ich kann euch bis dahin auch nicht bezahlen. Vielleicht ist es daher besser, wenn ihr euch woanders eine Arbeit sucht.“


    Für Nemo kam diese Aussage einer Kündigung gleich. Er erinnerte sich daran, dass er sehr lange nach einer Ausbildungsstätte gesucht hatte, bevor er hier aufgenommen wurde. Er wollte das nicht noch ein zweites Mal erleben, aber gleichzeitig sah er keinen Sinn darin, darauf zu warten, dass die Arbeit in der Gaststätte wieder aufgenommen wurde. Daher verließ er nach der Besprechung die Gaststätte und lief wahllos durch die Straßen der Hafenstadt. Bei jedem Wirtshaus, bei dem er vorbei kam, ging er einmal kurz hinein und fragte, ob dort zufälligerweise ein Koch gebraucht wurde. Spätestens als die Arbeitgeber jedoch erfuhren, wo er bis jetzt gearbeitet hatte, lehnten sie es ab, im Arbeit zu geben.


    So ging es bis in den Abend hinein. Als die Gaststätten in der Nacht zu machten, hatte er immer noch keine neue Arbeitsstelle gefunden, aber dafür hatte er das Gefühl, von jedem Wirtshaus in Palmacosta eine Ablehnung erhalten zu haben. Also ging er erst einmal nach Hause und ließ sich auf sein Bett fallen. „Ich kann es ja verstehen, dass die niemanden bei sich arbeiten lassen wollen, von dem sie wissen, dass er regelmäßig in Schlägereien verwickelt war“, murmelte er. „Also muss ich mir wohl eine andere Stadt suchen, wo die Wirte nicht wissen, dass es bei meinem alten Arbeitsplatz regelmäßig Schlägereien gegeben hat.“ Kurz darauf schlief er ein.


    Im Traum hatte er ein ungewöhnliches, aber gleichzeitig auch sehr realistisch wirkendes Vorstellungsgespräch: Er befand sich neben einem großen Baum und wurde von einer grünhaarigen Person mit einem goldenen Stab angesprochen: „Du bist ein namenloser Niemand, nehme ich an.


    Das könnte man so sagen, obwohl ich normalerweise ‚Nemo‘ genannt werde, aber das ist ja auch nur eine Übersetzung von ‚Niemand‘.


    Die Frau lächelte, als sie diese Antwort hörte, und sprach dann weiter: „Du, mein Kind, bist auserwählt.


    Auserwählt? Soll das heißen, dass Sie mir Arbeit geben?


    Nun ja, wie man es nimmt“, erklärte die Frau, während sie ihn immer noch anlächelte. „Du bist auserwählt um die ganze Welt zu retten, Nemo.


    Die Welt retten? Kann ich das denn überhaupt? Da sind andere Leute doch bestimmt besser qualifiziert als ich.


    Du bist gut genug qualifiziert. Außerdem sollst du das auch gar nicht alleine machen. Neben dir wurden noch einige weitere Personen ausgewählt, und gemeinsam sollt ihr die Welt vor den Dämonen retten. Aber im Moment habe ich nicht genug Zeit, um dir alles zu erklären. Etwas außerhalb der Stadt wirst du einen Baum finden, und dort triffst du auf die anderen Auserwählten, und sobald ihr alle dort seid, werde ich euch alles genau erklären.


    Wer sind Sie überhaupt?


    Aber bevor die Frau ihm auf diese Frage antworten konnte, brach der Traum ab, und Nemo wachte auf. Es war bereits Morgen, aber da Nemo wusste nicht so recht, was viel er von dem Traum halten sollte. Während er darüber nachdachte, fiel ihm auf, dass er sowieso die Stadt verlassen wollte. Weil er nicht der Meinung war, dass er es eilig hätte, ließ er sich mit dem Einpacken der nötigsten Sachen etwas Zeit. Schließlich machte er sich auf den Weg.



    Kurz nachdem er die Stadt verlassen hatte, führte ihn sein Weg zufällig über eine Lichtung in dem Wald, und in der Mitte der Lichtung erkannte er einen Baum, der genauso aussah, wie der Baum in seinem Traum. Tatsächlich hatten sich dort auch schon einige junge Leute versammelt. „Kann es sein, dass an dem Traum doch etwas dran war?“, murmelte er. „Wer war diese Frau?

  • Der volle Mond warf seinen silbriges Licht in die Waldlichtung. Er strahlte ein Mädchen an, dass in der Hockes saß und mit einer hölzernen Sichel Kräuter aberntete. "Es war wichtig sie zu dieser Zeit zu ernten, da trugen sie die meiste Heilkraft in sich." dachte das 18jährige Mädchen, während sie fein säuberlich die Kräuter in den selbstgeflochteten Weidenkorb legte. Sie genoss es alleine im Wald zu sein. Hier fühlte sie sich umgeben von Bäumen am wohlsten. Es war als ob sie mit ihnen verbunden wäre. Sie blickte einen der Bäume auf der rechten Seite an. Ihre grünen Augen erfassten, sofort das eingegrabene Herz auf der Rinde und ihr tat es von Herzen weh. Wie konnte man so einem unschuldigen Geschöpf so was nur antun? Das verstand sie nicht und würde es wohl nie verstehen.
    Nachdem sie mit der Ernte fertig war, sagte sie leise:" Danke, dass mir ihr erlaubt hat, euch für meine Zwecke zu nutzen." Amaris bedankte sich immer bei den Pflanzen, wenn sie in die Natur eingriff. Das war so selbstverständlich wie das Atmen. Das Mächen glaubte auch daran, dass die Pflanzen als Gegenzug, ihr ihre Magie beigebracht hatten. Dies machte sie sehr glücklich.


    Während sie sich auf den Heimweg machte, wanderten ihre Augen hoch zu den funkelnden Sternenbildern am Himmel. Sie wirkten so beruhigend und sie waren schon immer da gewesen und würden es auch für immer sein. Amaris dachte dann, ob es auf der anderen Ländern auch solche Sternenbilder gab. Wie leben da die Bewohner? Soviele Fragen und keine Antworten. Das war nicht sehr befriedigend. Einerseits wollte sie auch mal was anderes sehen, aber sie fürchtete sich wiederum, vor der großen Welt.


    Leicht verwirrt, fühlte sie wie Müdigkeit in ihr aufstieg und sie lehnte sich an einen Baum. Auf keinen Fall würde sie weiter schaffen. Ihre Augen fielen zu. Dann öffneten sie sich wieder. Alles ihr bekannte war vollkommen verschwunden. Aber das machte nichts. Die hellgrüne Wiesenlandschaft und die Harmonie hier zogen sie in ihren Bann.Sie fühlte, dass ihre Kräfte hier noch viel stärker waren, als sie es gewohnt war. Als dann den Weltenbaum erblickte, fiel sie auf die Knie und schlug ihre Augen nieder. Es gehörte sich nicht ihn so anzustarren.


    Eine samtige helle und freundliche Stimme riss sie aus ihren Gedanken."Amaris, schön dich wieder mal zu sehen." Vor ihren Augen materialisierte sich eine wunderschöne grünhaarige Frau, die in ihrer rechten Hand einen großen goldenen Stab hielt. Sie wusste sofort, wen sie da vor sich hatte:" Es ist mir eine unsagbare Ehre Euch kennenzulernen Göttin Martel." Die Göttin lächelte sie mit einem warmen Lächeln an, dass jedoch mit leichten Schmerzen durchsetzt war. Sie sagte:" Auch für mich ist eine Ehre, eine der 12 Auserwählten zu begegnen." "Auserwählte? Ich?" Ungläubig sah Amy Martel an. Diese nickte und fuhr fort:" Die gesamte Welt Symphonia ist in einer Gefahr, die sich keiner vorstellen kann. Ich brauch dazu auch deine Hilfe. Dazu musst du in die Stadt Palmacosta." Amy wusste nicht was sie sagen sollte. Einerseits hatte sie große Angst davor, andererseits war sie auchs sehr neugierig.
    Leise wandte sie ein:" Wie soll ich dorthin kommen? Wenn ich die Weltkarte noch in Erinnerung habe, liegt die Stadt doch Sylvarant? Das dauert ewig bis ich dort bin." Martel dachte kurz nach und erwiderte:"Ich werde dir helfen." Sie streckte ihre freie Hand aus und ein sanfter Lichtwirbel erschien. Amy wurde förmlich in den Wirbel aufgesogen.


    Als wieder erwachte, traf sie einen großen Schock. Sie befand sich nicht mehr in ihrem Wald. Zwar war auch das hier ein Wald, aber sie spürte dass dieser ein völlig anderer war. Dann erkannte sie, dass das Treffen mit dem Weltenbaum und Göttin Martel tatsächlich wahr gewesen war. Amy stand auf und fasste einen Baum an. Sie flüsterte leise:" Wo bin ich hier gelandet? Kannst du mir das sagen?" Der Baum war fast stumm. Er war erstaunt, dass jemand mit ihm redete. Leise antwortete noch ungläubig:" Du befindest dich in der auf Sylvarant, wie die Menschen hier zusagen pflegen. Genauer gesagt in einem Wald in dessen Nähe die menschliche Stadt Palmacosta liegt. Danke dass du mit mir gesprochen hast." "Ich danke auch dir." erwiderte Amy und sah sich dennoch neugierig um. Es würde eine Weile dauern, bis sie alles verarbeitet hatte.

  • Es war früher Morgen, die Sonne war grade im Osten aufgegangen und warf ihr helles Licht auf die Alroy-Akademie, einer teuren Privatschule für reiche Schnösel, gebaut im Westen von Meltokio. Sie besaß alles, was man sich wünschen konnte: ein prunkvolles Schulgebäude, noch pompösere Unterkünfte für die Schüler, ein Schwimmbad, eine Therme, einen weitläufigen Campus, ein Sportstadion, einen großen Sportplatz und zum krönenden Abschluss auch noch einen Landeplatz für Drachen oder ähnliche fliegende Fortbewegungsmittel. Alles, was das Herz eines millionenschweren, potenziellen Erben erfreut.
    Auf dem großen Sportplatz hatten sich trotz der frühen Stunde bereits mehrere Jungen versammelt. Zwei von ihnen, ein braunhaariger, mittelgroßer Junge mit einem Gesicht, das jede Ratte wie eine Schönheitskönigin wirken ließ, und ein recht kleiner mit in den Augen stechenden, orangeroten Haaren, die zum Großteil jedoch unter einem Kopftuch und einer Mütze verborgen waren, schienen sich offenbar grade einen Kampf geliefert zu haben, bei dem Ersterer verloren hatte und nun vor seinem Gegner auf dem Boden lag. Seine Kleidung war an gekokelt und er wies mehrere unangenehm aussehende Verbrennungen auf, sein Haar war ebenfalls nicht unbeschädigt geblieben. Außerdem triefte er vor lauter Nässe, offensichtlich wegen den erfolgreichen Löschversuchen. Der Sieger dieses Kampfes hatte ein arrogantes Grinsen aufgesetzt, während er auf den Verlierer hinabsah. Er war vollkommen unversehrt geblieben.
    Da siehst du es, Mann!“, meinte er nun und deutete strafend mit dem Zeigefinger auf den Liegenden. „Das nächste Mal solltest du es dir zweimal überlegen, ob du dich mit dem großartigen Chazz anlegst!“
    Im Hintergrund fingen die restlichen Jungen an zu grölen wie eine Horde verrücktgewordener Halbaffen und bejubelten Chazz für seinen Sieg. Der hob nur in gewollt cooler Pose die Hand, um den Applaus anzunehmen, während seine feuerroten Augen immer noch spöttisch auf seinem Gegner lagen. Dann wandte er sich um, nicht ohne zu verpassen, dem Braunhaarigen Staub in das Gesicht zu wirbeln und ging zu seinen Fans. Nedaj, so der Name des Besiegten, aber hatte noch etwas zu sagen. Mit wutverzerrtem Gesicht schrie er dem Fuchsschopf hinterher: „Ja, Chazz, geh nur zu deinen Gorillas! Aber lass dir das gesagt sein: Meine Familie zahlt es dir doppelt und dreifach zurück! Du wirst es noch bereuen dich mit mir angelegt zu haben!“
    Abrupt blieb Chazz stehen und auch seine Lakaien verstummten auf der Stelle. Es herrschte eine angespannte Stille, die Gruppe der Jungen warteten, was der Alroy-Sprössling antworten würde, während Nedaj lächelte, offenbar in der irrsinnigen Annahme, er hätte einen wunden Punkt getroffen. Doch dann kam Chazz‘ Erwiderung: „Die Familie eines Loosers wie dir wird es nie mit dem mächtigen Alroy-Unternehmen aufnehmen können! Merk dir das, du Niete!“


    Die Krankenstation der Akademie glich eher einem Erholungscenter mit Pool, Ölmassage und Aromatherapie. So war es auch kein Wunder, dass Chazz, als er eintrat und sich auf einer bequemen Liege niederließ sofort von einer der zahlreichen Krankschwestern nach seinen Wünschen gefragt wurde.
    „Ein Eiscafé und ‘ne Fußmassage, Dorothy!“
    Sofort trippelte die übereifrige Dorothy davon, um alles Nötige vorzubereiten und ließ den Jungen in der gemütlichen Liege zurück. Es war angenehm warm im Raum, dazu kamen die beruhigenden, orientalisch anmutenden Klänge, welche aus den großen Boxen in den Ecken des Raumes hallten als auch die Tatsache, dass der junge Alroy sehr wenig Schlaf gehabt hatte. So war es eher weniger verwunderlich, dass der Fuchsschopf sich langsam aber sicher vom Gefühl der Müdigkeit und Trägheit übermannen ließ. Zuerst fiel das rechte Auge zu und kurz darauf das linke, sodass Chazz‘ Welt in Dunkelheit gehüllt wurde und er ungeniert anfangen konnte zu schnarchen.


    Als er die Augen aufschlug, wunderte er sich, warum sein Traum grün war. Normalerweise waren sie rot und feurig, genauso heiß wie er selbst. Da war es schon enttäuschend einen grünen Traum zu haben, der dazu auch noch so unspektakulär war: ein großer Baum in einer Graslandschaft. Wie langweilig. Aber da war ja noch die erhabene Frau mit den grünen Haaren, die ihn betrachtete. Chazz warf kurz einen Blick auf sie und starrte demonstrativ wieder weg. Sie war nicht sein Typ.
    Chazz Alroy?“, fragte die Frau und ihre melodische Stimme hallte im Kopf des Jungen wieder wie in einem leeren Steinsaal.
    „Ja, der bin ich!“, antwortete er und schenkte ihr kurz einen weiteren Augenkontakt. „Und du bist?“
    „Ich bin die Göttin Martel“, erwiderte die Dame und wollte fortfahren, doch der Alroy-Sprössling unterbrach sie: „Das ist so typisch für den guten, alten Chazz. Er träumt von Göttern, weil er jemanden braucht, der seinem Niveau entspricht.“
    „Du, mein Kind, bist auserwählt!“, sprach Martel nun etwas lauter, offenbar nicht begeistert von Chazz‘ Verhalten, doch dieser fuhr munter fort: „Chazz ist zu allem auserwählt, weil man kaum einen besseren finden kann!“
    „Du bist auserwählt die Welt zu retten…“, doch abermals wurde die Göttin in ihrer Ansprache unterbrochen, da der Junge nun in seiner typisch-strafenden Pose den Finger auf sie deutete. „Ey! Der gute, alte Chazz rettet die Welt jeden Tag, Süße!“


    Das war zu viel der Unhöflichkeit und ehe Chazz sich versah lag er auch schon gefesselt und geknebelt auf dem Boden, bemüht mit den vergeblichen Versuchen sich zu befreien. Martel lächelte wie die scheinheilige Güte in Person und sprach ungestört weiter: „Du musst dich mit den anderen Auserwählten vor diesem Baum in der Nähe von Palmacosta treffen, dort werde ich alles genauer erklären. Für einen Flug habe ich bereits gesorgt…“
    Ihre Stimme verhallte langsam und abermals fielen Chazz die Augen zu.


    Als er wieder aufwachte befand er sich auf einem magiebetriebenen Hochgeschwindigkeitsschwebesessel der Luxusklasse, einer neueren Entwicklung seines Vaters, die allerdings eine Menge Magiereserven benötigte und zum Teil auch die Magie ihres Besitzers anzapfte, um nicht abzustürzen. Sie war noch ein Prototyp und ziemlich unbequem. In einer Einlagerung in der Lehne stand ein großer Becher Eiscafé und seine Füße fühlten sich wie frisch massiert an. Hinter ihm lag Meltokio als kleiner Punkt in der Ferne.



    OT: Auf ein frohes RPG =D Shuttle durch etwas anderes ersetzt *doof und unwissend ist >,<*

  • Langsam und geschmeidig flog ein Schatten zwischen den Häusern Palmacostas umher. Der riesige Vogel sah auch ohne viel Beleuchtung bis weit in die Gassen hinein und schu-hu-te leise. Lautlos bog Ismea um die letzte Kurve und landete erfreut wieder bei ihm zu sein, auf Damians Schulter. Dieser streichelte ihr langsam über das Gefieder und seufzte.
    "Danke meine Schöne, du bist meine einzige Freundin hier." Seine Stimme verhärtete sich. "Wieso musste Mutter auch diesen dämlichen Auftrag für die Silberhochzeit annehmen. Eine fünfundzwanzig-stöckige Torte, diese Menschen haben es doch nicht mehr alle. Sie glauben, sobald sie Geld haben, können sie sich alles kaufen. Aber die Ehre und die Erhabenheit der Elfen, wird ihnen für immer vorbehalten bleiben."


    Der Halbelf seufzte erneut. Er hätte stundenlang über die dummen Menschenwesen lamentieren können, doch Ismea hatte das schon oft gehört und sonst hörte ihm niemand zu. "Schläft meine Erzeugerin endlich?", erkundigte er sich grummelig bei der Eule. Diese drehte den Kopf. "Also nein." Damian seufzte erneut. Er wollte nicht wieder in die Gaststätte zurück. Mal wieder war ein Streit mit seiner Mutter der Auslöser dafür gewesen, dass er nun allein umherstreifte. Was dachte sie sich den bitte bei ihren lächerlichen Forderungen. Er war immerhin mitgekommen und hatte ihr sogar beim Tragen geholfen, obwohl ihn diese dämliche Torte nicht das Mindeste interessierte. Durch das halbe Land hatten sie das Ding gekarrt, und nun sollte er bei der Entsorgung der Reste helfen? Wütend schnaubte er und trat mit seinen bloßen Füßen nach einem kleinen Stein. Er war müde und ließ sich erneut auf den Felsbrocken nieder auf dem er bisher gesessen hatte.


    Plötzlich meldete Ismea, das etwas in der näheren Umgebung ungewöhnlich war. Sie wurde regelrecht unruhig. Damian wandte sich um.
    Nichts.
    "Siehst du schon Gespenster, meine Schöne?" fragte er ein wenig spöttisch. Ismea raschelte beleidigt mit den Flüglen.
    "Nun hab dich doch nicht so, das kann doch ..." Er stockte. Neben ihm auf dem Stein saß eine hübsche Frau mit hellgrünen Haaren. Ihre Kleidung erinnerte ihn an jemanden, doch er konnte seine Gedanken nicht so recht zuordnen. Erst als Ismea begeistert und freudig um den Kopf der Unbekannten flatterte, ging dem Halbelfen ein Licht auf.
    "Marte?"
    "Damian Shartesio."
    Schnell stand er auf und verneigte sich. Er kannte die Göttin als Beschützerin der Natur und verehrte sie, weil sie all die geliebten Tiere in Symphoia bewahrte. "Was kann ich für Euch tun, Göttin?"
    "Du wurdest auserwählt, Damian. Auserwählt die Welt zu retten." war die freundlich anmutende Antwort. Dem Einundzwanzigjährigen fehlte die Worte. "Was.. was soll... ich ..." stotterte er unbeholfen.
    "Ich habe leider nicht die Zeit, deine Fragen zu beantworten, junge Mann. Aber unsere Welt und all ihre Bewohner sind in Gefahr."
    Er riss die Augen auf. "Auch die Elfen?"
    Martel nickte schief: "Ja, auch die Elfen."
    "Dann muss es wahrlich schlimm um uns stehen, was kann ich tun?" wollte er nun aufgeregt wissen.
    "Du und Ismea, ihr werdet als Kinder der Zeit das Gleichgewicht Symphonias wiederherstellen. Hier in der Nähe gibt es einen großen Baum. Triff dich dort mit den anderen Angehörigen der Elemente. Gemeinsam werdet ihr meinen Auftrag ausführen."
    Sie hatte bereits gesagt, dass sie seine Fragen nicht beantworten konnte und so nickte Damian nur. Die Göttin strich Ismea erneut über das Gefieder und verschwand.


    Nun musste der Zeitenkämpfer blinzeln. Er saß plötzlich wieder auf dem Fels, wie zuvor, als sei er nie aufgestanden. Ein Traum? Irrelevant. Martel hatte ihm eine Aufgabe gegeben und er würde sie ausführen. Sofort sprang er auf und Ismea stieg in die Luft. Sie erblickte den Baum in der Ferne und wies ihm die Richtung. Der Halbelf spurtete los und war schnell wie ein Wolf durch die Straßen und Gassen gelaufen. Seiner Mutter würde es eine Lehre sein, wenn er erst einmal weg blieb. Dann würde sie merken, was sie an ihm hatte und ihn mehr zu würdigen wissen. Selbstverständlich erst nachdem er sein Elfenblut unter Beweis gestellt und ein Held geworden war.


    Kurz vor dem Treffpunkt bremste er jedoch stark ab und fauchte wie eine wütende Katze. Seine Gefährtin hatte ihm angezeigt, dass sich Menschen in der Nähe befanden. Also würde er nicht nur mit Wesen des reinen Blutes arbeiten. Er streckte sich, strich sich mit den "Krallen" durch die Haare und gebot Ismea sich auf seiner Schulter niederzulassen. Zwei Meter groß, leuchtendes, magentafarbenes Haar und vor allem die langen spitzen Elfenohren, seine Attribute sollten gut zur Geltung kommen.


    Am Baum befanden sich zwei Wesen. Ein junger Halbelf, wie Damian an seinen leicht spitzen Ohren erfreut feststellte und ein Mensch der übelsten Sorte. Verwesungsgeruch und giftiger Gestank kam aus seiner Richtung. Keine Frage an wen er sich zuerst wandte:
    "Sei mir gegrüßt, Elfenbruder. Ich freue mich, dass Martel noch mehr des reinen Blutes auserwählt hat." Er strich sich betont langsam über die Ohren, doch seine Stimme war wirklich voller Freude und er lächelte offen.
    Irgendwie erstaunte es ihn, dass sowohl der Halbelf, als auch der Mensch schwarz und weiß gekleidet waren, doch er ging nicht weiter darauf ein. "Darf ich dich fragen, wie du heißt und welches Element du dein Eigen nennst? Bei diesem dreckigen Menschen dort stellt sich die Frage wohl nicht. Zu schade, dass die Göttin auch einen Angehörigen Potraians braucht. Aber musste es ausgerechnet einer sein, der so nach Verrottung stinkt." Damian lächelte freundlich in das Gesicht des Angesprochenen und blickte nur einmal kurz abfällig zu dem Menschen.

  • Es war ein herrlicher Tag. Der Seewind säuselte leise über die Wellen hinweg, die sanft gegen den Rumpf des großen Schiffes stießen. Am Himmel waren kaum Wolken zu sehen, doch trotzdem war er nicht blau. Es war ein warmer Rotton, hervorgerufen durch eines der Schönsten und doch häufigsten Spektakel der Natur. Die Sonne verabschiedete sich von der Welt und sandte noch ein letztes Mal ihre Strahlen auf den Planeten, bevor sie der Nacht nachgab und es finster wurde.
    Zwei eisblaue Augen starrten auf die Spiegelung der Sonne am Horizont, während die dazugehörigen Haare sich in der leichten Brise wiegten. Die Kapuze des Parkas, die der junge Mann sonst immer trug wurde bereits vor geraumer Zeit von der Seeluft umgeweht und Marius hielt es nicht für nötig, sie wieder aufzusetzen. Er stand am Heck des Schiffes, welches bald in Palmacosta einlaufen würde, und ließ die letzten Tage Revue passieren.
    Nachdem er von zu Hause weggehen musste, wanderte er nach Westen, wobei er sich mit kleineren Arbeiten über Wasser hielt. Als er das Ende der Eisinsel erreicht hatte, fand er recht schnell einen alten Segler, der ihn aufs Festland brachte. Natürlich nicht ohne Gegenleistung. Da auf seiner letzten Reise einer seiner Matrosen über Bord ging, konnte der Kapitän nicht lossegeln. Also trat der junge Mann der Crew kurzzeitig bei und trat wieder aus, als das Festlan erreicht war. Dort angekommen versuchte er so schnell wie möglich nach Sylvarant zu kommen, da er der Meinung war, dass es dort leichter sei sich ein Leben aufzubauen. Letztendlich hatte er ein Schiff gefunden, welches einwilligte ihn in die Hafenstadt Palmacosta zu bringen. Doch leider musste der Blauhaarige dafür seine gesamten Ersparnisse opfern. Doch was zählte war, dass er nun hier an Bord war und bals in der Lage sein würde, auf eigenen Beinen zu stehen. In einem fremden Land.


    Schleißlich war die Sonne untergegangen, jedoch schimmerte noch für einige Minuten die Wasseroberfäche leicht rot. Doch auch dies legte sich und es war letztendlich stockfinster. Marius drehte sich schließlich auch von der Reeling weg, nahm ein Streichholz und eine Kerze, die er in weiser voraussicht aus seiner Kajüte mitgenommen hat und entzündete sie. Er war Müde und wollte sich jetzt schlafen legen. Der Sonnenuntergang hatte eine geradezu hypnotische Wirkung auf ihn gehabt. Der Anker war inzwischen auch ausgeworfen und selbst die Matrosen machten sich bereit zum schlafen. Als er seine Kajüte betrat, nahm er sich Schwert und Schild vom Rücken und legte sie auf eine bereitstehenden Stuhl. Dann zog Marius seinen Parka aus und hing ihn über die Lehne des Stuhls. Der wäre ihm beim Schlafen nur warm geworden. Genauso seine Stiefel, sodass er am Ende nur sein Hemd und seine Hose trug. Schlussendlich kletterte er so in seine Koje. DA er zahlender Gast war, musste er sich sein Zimmer mit niemandem teilen.


    Marius riss die Augen auf. Doch als er sich umsah lag er nicht mehr in der Koje. Nein, sogar die gesamte Umgebung war anders. Sie war grün und freundlich. Doch Marius wusste, dass der Schein trügen kann. Also ging er leicht in die Hocke und machte sich bereit, jederzeit eine massive Eiswand als Schutz vor sich zu manifestieren, während er sich umsah. Doch plötzlich stand eine Frau vor ihm. Sie war groß und hatte grüne Haare. "Du musst Marius sein", sagte sie und ihre Ausstrahlung und Stimme war dabei so freundlich und wohlgesonnen, dass diese Gefühle sogar in das kalte Herz des jungen Mannes vordrangen und es einnahmen, was sich in einem Lächeln auf dessen Gesicht zeigte. "Es ist schön, dich zu treffen. Ich bin Martel. Ich habe einen AUftrag für dich. Du sollst die Welt vor ihrem Untergang retten." "Wie soll ich das denn anstellen, bitte?", meinte Marius leicht verzweifelt. "Keine Sorge, du wirst nicht allein sein. Ich habe auch andere Kämpfer entsandt, sowohl Menschen als auch Halbelfen. Du wirst sie an einem Baum in der Nähe der Hafenstadt treffen, in die du bald einläufst. Marius wollte etwas erwidern, jedoch kam er nicht dazu.


    Der Blauhaarige schreckte auf. Er lag nun wieder unter seiner Decke auf dem Schiff. Durch das Bullauge an der einen Wand fiel Licht, also war der Kämpfer der Meinung, dass es Zeit war aufzustehen. Schnell zog er Parka und Stiefel wieder an und befestigte seine Bewaffnung am Rücken. Jedoch war es schon später als er dachte. Denn als er die Kajüte wieder verließ, sah er bereits sein Ziel vor sich. Also drehte er sich um, trat wieder ein und sammelte seine Sachen zusammen. Genau genommen war es nicht viel. Hauptsächlich ein kleiner Geldbeutel, der in einer der vielen Innentaschen seines Parkas verschwindete und sonst hatte er bereits alles bei sich. Nun bewegte er sich ernaut nach draussen, setzte sich auf eine Treppe und beobachtet lustlos, wie ein paar Seemänner das Schiff in den Hafen manövrierten und dann den Landungssteg anbrachten. Dann verabschiedete er sich vom Kapitän des Schiffes, bedankte sich für die Überfahrt und verließ das Schiff.


    Nun in der Stadt stehend, bemerkte er, dass er Hunger hatte. Also ging er auf den städtischen Markt und kaufte sich dort ein paar Äpfel. Das Geld dazu hette er sich an einem lustigen Abend auf Deck bei einem Kartenspiel verdient, bei dem ihm seine berechnende Art zu Gute kam. Nun etwas gesättigter entschließ er sich dafür, dem Willen der Göttin nachzukommen und machte sich auf den Weg zu besagtem Baum.


    Dort angekommen bemerkte er, dass er nicht der erste war. Er sah bereits aus der Ferne, zwei Gestalten, und eine dritte ging auch auf den Baum zu. Die beiden erstgenannten waren beide schwarz-weiß gekleidet, wobei sich Marius dachte, dass er mit seinem eisblau ja richtig farbenfroh sei. Der dritte war anscheinend ein Halbelf, wobei er eindeutig seine elfische seite hervorhob.
    "Sei mir gegrüßt, Elfenbruder. Ich freue mich, dass Martel noch mehr des reinen Blutes auserwählt hat." ,leiß er verkünden, "Darf ich dich fragen, wie du heißt und welches Element du dein Eigen nennst? Bei diesem dreckigen Menschen dort stellt sich die Frage wohl nicht. Zu schade, dass die Göttin auch einen Angehörigen Potraians braucht. Aber musste es ausgerechnet einer sein, der so nach Verrottung stinkt."
    "Nana, man stellt doch immer zuerst sich selbst vor, bevor man nach Name oder Ähnlichem von anderen fragt. Sowas von unhöflich, und dann auch noch vom Nachfahren eines Elfen", meinte Marius, der recht schnell aufgeholt hatte, da er meinte einen Wunden Punkt getroffen zu haben. Er konnte nichts dagegen tun, er musste versuchen diesen Halbelfen, dessen arrogante Ausstrahlung sogar die von Marius übertraf, auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen. Er selbst verzog dabei jedoch keine Miene.


    OT: Also dann, auf ein fröhliches RPG :D

  • "Nana, man stellt doch immer zuerst sich selbst vor, bevor man nach Name oder Ähnlichem von anderen fragt. Sowas von unhöflich, und dann auch noch vom Nachfahren eines Elfen" unterbrach plötzlich jemand Damians Gespräch. Er wirbelte herum und blickte in eiskalte, blaue Menschenaugen. Ein tiefes Knurren machte sich in seiner Kehle breit, doch er ließ es nicht ganz heraus. Stattdessen positionierte er sich vor dem jungen Mann und blickte spöttisch auf ihn herab. Er überragte ihn um mindestens dreißig Zentimeter, was seinem Ego einen kleinen Schub verpasste.



    "Wenn du wirklich Ahnung von meinem Volk hättest, dann wüsstest du, dass wir uns nicht an eure gesellschaftlichen Regeln halten, Mensch. Die eigene Existenz hervorzuheben ist unhöflich, Interesse am Anderen viel wichtiger.", reagierte er ruhig auf die "Rüge". Doch innerlich kochte er bereits. Ismea pickte ein wenig in Richtung des Neuankömmlings, allerdings nur andeutungsweise.



    Doch dann trat er einen Schritt zurück und verneigte sich leicht. Auch wenn man merkte, dass er es nicht so recht ernst meinte mit der Höflichkeit, so wusste Damian doch, dass man Kritiker am besten zum Schweigen brachte, indem man ihnen ihre Munition nahm. "Ich will euren etwas barabrischen Sitten Genüge tun." Er streckte die Hand aus und stellte sich vor: "Mein Name ist Damian, ich bin Sohn des Elfen Latrakeen Shartesio aus der Familie der lautlosen Schwingen." Dann wies er auf seine geflügelte Begleiterin: "Und das ist Ismea. Sie ist meine Freundin und Kampfgefährtin seit ich geboren wurde. Gemeinsam vertreten wir das Element der Zeit in dieser Gruppe." Seine Lippen lächelten nur leicht, als er nun fragte: "Darf ich mich nun erkundigen, wie du heißt, junger Mann? Wenn du mich schon kritisierst, weil ich mich nicht vorstelle bevor ich reden, dann kann ich den Satz jetzt bloß zurückgeben."



    Schachmatt.

  • Schon zum dritten Mal fiel ihr Blick in den leeren Beutel auf ihrem Bett. Sie wusste nicht wieso, doch Gwen hatte das starke Gefühl von hier weg zu müssen. Ihr Vater und ihr Bruder waren noch auf dem Feld und würden es nicht merken wenn sie fortging. Nach langem Überlegen packte sie nur ein wenig Essen in ihren Beutel, nahm ihr Schwert und schultere den Bogen, zog ihren Reisemantel an und ging Richtung Tür. Ein letztes Mal drehte sie sich noch in ihrem langjährigen Zuhause um, sie würde das alles sehr vermissen, aber trotzdem trat sie hinaus ins Freie mit dem schmerzenden Gedanken, dass alles vielleicht nie wieder zu sehen. In der Ferne beobachtet sie ihren Vater wie er ihren kleinen Bruder über das Feld jagte und beide schließlich zu Boden fielen. Das Lachen der Beiden tat ihr im Herzen weh. Sie einfach so zu verlassen wäre ihr nie in den Sinn gekommen, doch ihr Gefühl sagte ihr, dass es das Richtige war. Doch Gwen war sich sicher dass die Beiden dass schon ohne sie schaffen würden. Vielleicht war es einfach nur blöd was sie tat, sie wusste ja noch nicht einmal wo sie überhaupt hin wollte.
    Ihre Füße hatte sie schon einige Zeit getragen ohne dass sie jemals auf den Weg geachtet hatte. Als sie aus ihren Gedanken wieder auftauchte stand sie auf ihrem sehr bekannten Felsvorsprung. Früher hatte sie hier sehr viel Zeit verbracht um nachzudenken oder einfach nur Abstand von allem zu haben. Die 17-Jährige legte ihren Rucksack zu Boden und setzte sich daneben. Die letzten Sonnenstrahlen, die hinter dem Horizont hervorschauten tauchten den Himmel in ein dunkles orange. Von dem Vorsprung hatte man einen großartigen Ausblick auf das ganze Dorf und die umliegenden Felder. Vereinzelt konnte man einige Lichter aus den Fenstern erkennen und Rauchfahnen die sich zum Himmel kräuselten. Gwen spürte wie sich langsam eine Gänsehaut an ihren Armen hinaufzog, reflexartig schüttelte sie sich als wolle sie einen Mantel aus Kälte einfach so abschütteln. Mittlerweile hatte sich auch der letzte Sonnenstrahl verabschiedet und die 17-Jährige merkte langsam die Müdigkeit in jedem ihrer Knochen. Seit Tagen schlief sie sehr unruhig und konnte sich nie an ihre Träume erinner, was sie sehr beunruhigte. Man konnte kaum glauben, wie bequem so ein kalter Stein sein konnte. Sie hüllte sich in ihren Mantel und streckte sich aus. Die Sterne die leicht zu erkennen waren wirkten wie tausende von Augen, die einem auf Schritt und Tritt überwachten. Gwen schloss ihre Augen und versank schließlich in ihren Träumen.
    „Gwen!“ Ihr Name hallte in gellender Leere wie ein Echo. Langsam öffnete Gwen ihre Augen und blinzelte. Alles schien grün zu sein ringsherum alles nur grün. Es waren keine Pflanzen oder ähnliches in ihrer Nähe, von denen dieser Schimmer kommen konnte. Es schien als habe die Luft diese Farbe angenommen. „Gwen“ Wieder ertönte diese sanfte Stimme. Sie erhob sich und nahm langsam eine Gestalt keine fünf Meter von ihr entfernt wahr. Das verwirrte Mädchen rieb sich die Augen, als hoffte sie, dass das alles nur ein Traum war und sie gleich aufwachte und sich wieder bei dem Felsen befand. Doch die unbekannte Person näherte sich sanft füßig, als würde sie schweben. Sie war um einiges größer als Gwen und hielt einen reich verzierten Stab in ihrer Linken. Durch ihr grünes Gewand und die gleichfarbigen, langen Haare sah es so aus als sei sie direkt aus der Natur entsprungen. „Gwen“, wiederholte sie. Verunsichert nickte sie. „Schön dich endlich zu sehen“ Der Blick des Mädchens verriet sofort ihre Verunsicherung. War sie etwa für alles verantwortlich. War sie vielleicht der Grund für die letzten Nächte und dass sie von Zuhause fortgegangen war? „Du brauchst keine Angst zu haben“Ich habe keine Angst, ich verstehe nur einfach nicht was hier los ist“, verbesserte sie. „Dann will ich es dir erklären. Ich bin Martel und habe dich auserwählt“ „Auserwählt?“, unterbrach sie Martel „Ja“, fuhr sie mit ihrer sanften Stimme fort, „Ich habe dich auserwählt genau wie elf andere. Ich brauche eure Hilfe. Ihr müsst die Welt vor einer Katastrophe beschützen“ „Vor einer Katastrophe?„Vor den Dämonen. Treffe dich mit den Anderen in Parumacosta.“ „Parumacosta! Bis ich dort bin brauche ich ewig und den Weg dorthin weiß ich erstrecht nicht und wie werde ich die anderen erkennen?“ „Du stellst viel zu viele Fragen, es wird sich schon alles ergeben, vertraue mir.“ Mit diesen Worten verschwand Martel und alles verschwamm vor ihren Augen und sie viel zurück in das Leere. Als sie erneut ihre Augen öffnete befand sie sich wieder an einem fremden Ort, diesmal war es ein Wald. Durch die eng aneinander stehenden Bäume konnte sie nicht einmal erkennen ob es Tag oder Nacht war. Jeden Moment rechnete sie wieder mit Martel. Doch sie erschien nicht. „Also war es doch alles nur ein Traum“, versuchte sie sich die letzten Geschehnisse zu erklären. Doch wie befand sie sich dann? Vorsichtshalber zog sie ihr Schwert und machte sich ziellos auf den Weg. Der Wald schien wie ausgestorben. Nicht einmal ein Vogel war zu hören, geschweigenden das eine leichte Brise durch die Bäume strich oder das Gras unter ihren Füßen raschelte. Es dauerte eine ganze Weile bis sie meinte das Ende des Baummeeres zu sehen. Ihre Schritte wurden schneller bis sie schließlich auf eine Lichtung mit einem großen Baum in dessen Mitte trat. Auf dieser Lichtung standen schon einige Personen, anscheinend hatte Martel sie nach Parumacosta gebracht. Gwen steckte schnell ihre Waffe wieder weg und trat auf die Menge zu. Dann konnte ja das Abenteuer beginnen.



    OT: Dann auch von mir: Auf ein fröhliches RPG

  • Auf einmal kam jemand auf Iken zu. Es war ein Halbelf, der sogleich Iken als einen Rassenangehörigen begrüßte. Seine magentafarbenen Haare ließen ihn sehr ungewöhnlich aussehen, zumindest für Iken. Er hatte ins einem Leben nur sehr wenige Halbelfen getroffen, dementsprechend war er nicht ganz so freudig wie sein Gegenüber. Bevor er jedoch auf dessen Begrüßung eingehen konnte, tauchte noch jemand auf, diemal ein Mensch. Auch seine Haarfarbe war sehr ungewöhnlich, eisblau. Iken strich sich durch sein eigenes schwarz-weißes Haar. Was merkwürdige Haarfarben angeht, sollte er wohl lieber still sein.


    Bei dem folgenden verbalen Schlagabtausch bildete Iken sich rasch eine Meinung zu dem Halbelfen, oder Damian, wie er sich nannte. Anscheinend schien er sehr stolz auf seine Abstammung von den Elfen zu sein. Jedenfalls erwähnte er seine Mutter mit keinem Wort. Traurig dachte Iken daran, dass er seine Eltern nie kennengelernt hatte. Hinter ihm saß ein weißhaariger Kerl mit einer Maske. Sein rotes Auge funkelte und die Tatsache, dass man die Pupille nicht sehen konnte, jagte Iken einen eiskalten Schauer über den Rücken. So wie es aussah, waren das bis jetzt also die Auserwählten. Irgendwie hegte er Zweifel daran, dass man mit diesen Typen zusammenarbeiten konnte. Doch noch war nicht aller Tage Abend. Hatte Martel nicht von zwölf Auserwählten gesprochen? Dann müssten noch ein paar mehr Leute kommen. Vielleicht war mit denen besser Kirschen essen.
    Bis es soweit war, wandte Iken seine Aufmerksamkeit dem Gespräch zu. Rasch erkannte er, dass Damian nicht viel für Menschen übrig hatte. Um einen drohenden Streit zu verhindern, trat er zwischen die beiden. "Mein Name ist Iken Handogar. Leider kann ich nicht so einen stolzen Titel wie deinen auffahren. Ich stamme aus einer einfachen Familie aus Asgard. Könnt ihr mir vielleicht sagen, warum wir uns hier versammeln sollen?" Er kratzte sich verlegen am Kopf. "Ich war vor wenigen Minuten noch in Triet, dann hab ich von der Göttin Martel geträumt und bin hier gelandet."

  • Nach der Rüge des jungen Mannes, drehte sich der Halbelf um und versuchte einen überlegenen Eindruck zu machen, was ihm aufgrund der Größe zum Teil gelang. Dann antwortete er ihm: "Wenn du wirklich Ahnung von meinem Volk hättest, dann wüsstest du, dass wir uns nicht an eure gesellschaftlichen Regeln halten, Mensch. Die eigene Existenz hervorzuheben ist unhöflich, Interesse am Anderen viel wichtiger." Marius hörte nur halbwegs zu und auch des Herumgezappel des fiedrigen etwas auf der Schulter seines Gegenübers bemerkte er gar nicht. "Ich will euren etwas barabrischen Sitten Genüge tun.", sagte er und stellte sich vor, während er Marius die Hand zum Gruße reichte, "Mein Name ist Damian, ich bin Sohn des Elfen Latrakeen Shartesio aus der Familie der lautlosen Schwingen." Nun zeigte er auf die Eule, die sich anscheinend wieder beruhigt hatte. "Und das ist Ismea. Sie ist meine Freundin und Kampfgefährtin seit ich geboren wurde. Gemeinsam vertreten wir das Element der Zeit in dieser Gruppe." Aha. Die Zeit also. "Darf ich mich nun erkundigen, wie du heißt, junger Mann? Wenn du mich schon kritisierst, weil ich mich nicht vorstelle bevor ich reden, dann kann ich den Satz jetzt bloß zurückgeben." Ein sehr leichtes Lächeln umspielte die Gesichtszüge des Halbelfen, als er das sagte. Nun versuchte der andere Halbelf die Situation zu entschärfen: "Mein Name ist Iken Handogar. Leider kann ich nicht so einen stolzen Titel wie deinen auffahren. Ich stamme aus einer einfachen Familie aus Asgard. Könnt ihr mir vielleicht sagen, warum wir uns hier versammeln sollen?" Doch Marius war nicht um eine Antwort verlegen und wollte diesen verbalen Schlagabtausch ungern verlieren. Also sagte er, als er die hingestreckte Hand Damians zum Gruße annahm: "Oh, das tut mir Leid. Ich habe mich selbst nicht vergestellt, da ich es nicht für nötig hielt, beziehungsweise es mich überhaupt nicht interessiert hat, zu wissen, wie Ihr heißt oder wer Ihr seid. Jedoch seid ihr anscheinend ebenfalls hergeführt worden. Nun denn, mein Name ist Marius. Mein Heimatort ist Flanoir und ich vertrete hier das Element Eis, was sich vielleicht einige schon gedacht haben werden, wenn sie auf meine Kleidung geschaut haben.
    Sollte ich allerdings durch Gesagtes Sie in irgendeiner Weise gekränkt, ja sogar verletzt haben, so bitte ich Sie um Verzeihung. Und sie haben Recht. Ich habe tatsächlich keine Ahnung von den Gepflogenheiten Ihrer Art und bin Ihnen deswegen dankbar, dass Sie meinem, in dieser Richtung ungenügenden Wissen, auf die Sprünge geholfen zu haben." Nichts, kein verzogener Mundwinkel, noch nicht einmal in dem immer noch eiskalten Blick des jungen Manne, konnte man auch nur erahnen, was er wirklich dachte. Und dies behielt er auch für sich. Marius wusst, dass mein in solchen Gesprächen dem anderen leicht den WInd aus den Segeln nehmen konnte, wenn man zugab einen Fehler getan zu haben. Doch Unterwürfigkeit zeigte der Flanoirer auch nicht, denn er blickte immer noch mit festem Blick in die Augen des Halbelfen. Dann ließ er die Hand des Halbelfen los.
    Fast im selben Moment trat eine junge Dame an die Gruppe heran. Sie hatte blaue Haare, weswegen sie dem ebenfalls blauhaarigen Marius recht schnell sympathisch war. Sofort ging er auf sie zu. Als er vor ihr stand, bemerkte er, dass sie etwas kleiner war als er selbst. Freundlich streckte er ihr die HAnd hin und sprach sie an: "Guten Tag. Wie du vielleicht bereits gehört hast, ist mein Name Marius. Hättest du bitte die Güte mir deinen Namen zu nennen? Und wurdest du auch wie wir durch einen Traum hierhergeführt?" Ruhig, wie immer wartete er auf eine Antwort, doch er hörte immer noch halbwegs zu den anderen hinter ihm, um notfalls Damian zu kontern, falls er noch etwas zu sagen hatte.

  • Wieder Willen musste Damian lachen. Es war ein freundliches Lachen und der Blick der anderen war zu Recht erstaunt, als sie erkannten, dass es wirklich Marius galt. Auch wenn der sich inzwischen abgewandt hatte um ein neues Mitglied zu begrüßen, so hatte er doch Damians Hand zur Begrüßung genommen und sich vorgestellt. Die neue Person war auch ein Mensch und interessierte den Halbelfen wieder kaum, aber der Eisjunge gefiel ihm.



    "Freut mich dich kennen zu lernen, Iken, wir müssen uns später mal über unsere gemeinsam Heimatstadt unterhalten. Auch über unsere Auftraggeberin Marte kann ich dir ein wenig erzählen." Er nickte dem Schwarz-Weißhaarigen zu. "Aber warte kurz, Marius, bevor du dich mit unserer neusten Besucherin beschäftigst." Er griff den jungen Mann vorsichtig an der Schulter und hoffte er würde nicht sofort aggressiv werden. "Ich habe die Ironie in deinen Worten wohl gespürt, auch wenn sie nicht in deiner Stimme lag. Entschuldige nun auch bitte meine Fehler, ich bin es gewohnt, das Menschen etwas gegen Halbelfen haben und habe es mir angewöhnt ihnen zuvor zu kommen. Aber du hast einen sicheren Blick, Eiskämpfer." Noch einmal streckte er ihm die Hand hin: "Diesmal meine ich es ernst, freut mich dich kennen zu lernen, Marius."


    Nachdem diese Auseinandersetzung geklärt war, wandte Damian sich wieder an Iken: "Meine Mutter ist Elaine Shartesio, auch bekannt unter dem Namen "Die Zuckerkönigin." Vielleicht hast du schon einmal von unserer Konditorei gehört. Ich muss zugeben, ich bin nicht stolz darauf, dass sie ein Mensch ist, " leichte Bitternis schwang in seiner Stimme mit, "doch ich bin ein wenig stolz auf das, was sie leistet." Er lächelte wieder. "Du hast uns noch gar nicht gesagt, was für ein Element du vertrittst. Es müssen ja zwölf von uns sein, deswegen denke ich, wir warten erst einmal bis alle da sind, dann erzähle ich, was ich weiß. Vielleicht hat auch Ismea noch etwas zu der Sache beizutragen."
    Die Neue und den Giftkrieger ignorierte Damian weiterhin.


    OT: Ich hab jetzt mal offen gelassen, wie Marius reagiert^^ Hoffentlich wird klar, dass Damian kein A****loch ist ;)

  • Seufzend strich sich Renée eine schwarzen Strähne aus dem Gesicht, als sie schon wieder ein flaues Gefühl im Magen überkam. Sofort beugte sie sich über die Reling des kleinen Fischerbootes auf dem sie sich nun befand, bereit erneut das innere ihres Magens zu verlieren. Der bärtige Fischer, welcher sie ,- nachdem sie sein Fischernetz geflickt hatte,- nach Palmacosta mitgenohmen hatte, lächelte mitleidig was Renée jedoch nicht bemerkte. Sie war in Gedanken noch bei den Geschehnissen, die sich vor einigen Stunden ereignet hatten.


    Nachdem Renée vom ihrem Vater losgeschickt worden war, überkamen sie immer wieder die Zweifel und Ängste mit einer einzigen Frage: Was würde sie erwarten? Da Renée sich vor der Antwort fürchtete, entschied sie wieder in die Schneiderei zurück zu kehren. Als sie allerdings bei ihrem alten Heim angekommen war, hatte sie durch das Fenster ihren alten Arbeitsplatz gesehen. Und an dem Tisch hatte eine ihr unbekannte Person gestanden und die selbe Arbeit verrichtet wie sie es einst getan hatte. In diesem kurzen Augenblick hatte Renée mit einem Schlag bemerkt was sie in allden Jahren für Jack gewesen war: Eine unterbezahlte Arbeitskraft welche nun ihren Lohn bekommen hatte und in den Ruhestand ging. Renée wusste immernoch nicht warum ihr Adoptivvater sie vortgeschickt hatte. Hatte sie zu langsam gearbeitet?
    Jedenfalls hatte sich Renée letztenendes zittert vor Angst dafür entschiden Izoold zu verlassen und sich tatsächlich auf den Weg nach Palmacosta zu machen. Als sie auf einer Landtraße ihren Weg ans Meer bestritten hatte, hatte sie natürlich geweint und sich ängstlich immerwieder umgedreht und überprüft ob nicht doch eine Gefahr in den Büschen am Wegesrand lauerte. Als sie schließlich in einem kleinem Dörfchen am Meer angekommen war hatte sie verzweifelt versucht eine Überfahrt zu Organisieren was sich, schweigsam wie Renée war, als ziemlich schwierig herrausgestellte hatte. Schließlich hatte ein Fischer sie mitgenohmen. Allerdings erst, nachdem es der Ex-Schneiderin gelungen war sein Netz zu flicken. So stand Renée jetzt an der Reling und übergab sich bereits zum dritten Mal. "Keine Sorge!", verkündete der Fischer nach einer Weile, "Land in Sicht!"


    Mittlerweile hatte Renée sich in Palmacosta eingefunden und für einige Münzen auchetwas zu Essen besorgt. Sie überlegte einige Zeit bis sie sich entschließ, in den Wald zu gehen und nach einem Baum zu suchen, der ähnlich wie der in ihrem Traum aussah. Die Lichtgesante musste nicht lange suchen bis sie bereits Stimmen vernahm. Erschrocken ließ sie die Sparkle Shards welche sie zu ihrem eigenen Wohlbefinden erschaffen hatte erlöschen und verharrte zwischen den Bäumen. Die Stimmen hörten sich stark nach Streit an. Ängstlich schlich sich Renée näher heran und versuchte durchs Dickicht zu spähen. Sollte Grund zur Sorge bestehen konnte sie sich ja zurück in die Stadt teleportieren. Vor ihr lag eine kleine Lichtung mit einem großen Baum in der Mitte. Aus der Entfernung konnte sie einige Personen erkennen welche sichbereits darum versammelt hatten und zu warten schienen. Der sechsenjährigen fielen die Worte Martels wieder ein. Noch andere Ausserwählte sollten die Sache bestreitten. Diese Leute neben den Baum schienen die Anderen zu sein. Seufzend machte Renée einen Schritt zurück als ihr eine Träne aus dem Augenwinkel kullerte. Sie hatte solch eine Angst davor die Lichtung zu betretten und sich dem Unbekannten gegenüber zu stellen. Allerdings... Würde sie im Gebüsch bleiben würden die Anderen sie vermutlich entdecken und sie angreifen. Sie musste sich jetzt einen Ruck geben und auf diese Lichtung hinaustreten, sonst würde sie sich nie Ändern! Unsicher holte Renée noch einmal tief Luft und kam dann aus dem Gebüsch hervor auf die Gruppe zu. Zu spät bemerkte sie, das zwei der Gestalten auffallend spitze Ohren besaßen. Doch es gab keine Möglichkeit mehr umzukehren. Man hatte sie bereits bemerkt.


    OT: Dann hol ich hier mal die Glückwünsche nach. Auf ein frohes RPG

    “When life gives you lemons - call them yellow oranges and sell them for double the price!"
    - Cartoon guy

  • Tenkai musste nicht lange warten, bevor ein weiterer Auserwählter bei ihm landete, wortwörtlich. Der Fremde drehte sich nur kurz zu dem Söldner um, bevor er sich seiner "Flugroute" widmete und auch der Weißhaarige hatte keine Lust gehabt, sich mit dem Neuen zu unterhalten, da er sofort seine markanten Ohren erblickt hatte. Ausgerechnet ein Halbelf. Nicht gerade die besten Vorraussetzungen für eine Partnerschaft , in meinem Fall meinte der Giftnutzer mit einem inneren Seufzer. Aber es hilft nichts, besser ich versuche einfach gut mit ihm zurecht zu kommen. Doch bevor er sich erheben konnte, tauchte ein weiterer Halbellf auf, der lautstark bekanntgab, welche Seite seines Blutes er besser fand und auch was er von Tenkai hielt. dadurch verdüsterte sich seine Laune deutlich und zog bereits in Erwägung, aus den 12 Kriegern 11 zu machen, aber dann ließ er bei einem Seufzer und blickte wieder zu den beiden Halbelfen. Der mit dem Magentaschopf gefiel ihm nicht, er war einfach zusehr von seinem Elfenblut eingenommen, aber da war noch etwas anderes. Es schien eine natürlich gegenpolige Aura zu Tenkais zu sein. Soso Zeit also, wie? Dann wäre der Kampf ja ziemlich ausgeglichen ging es ihm durch den Kopf.


    Nebenbei kam eine weitere Person zur Gruppe hinzu und kritisierte die Art des Halbelfen, diesmal war es ein Mensch. Es entartete in einem kleinen Streit, indem sich der Halbelf als Damian und der Mensch als Marius vorstellten. Der erste Halbelf wollte zuerst dazwischengehen und stellte sich deshalb als Iken vor. Wieder seufzte Tenkai innerlich, auch Marius schien einen ordentlichen Arroganzlevel zu haben, besaß dazu aber ein ähnlich ausdrucksloses Gesicht wie er. Wirklich, keine guten Voraussetzungen für ein Team. Nur dieser Iken scheint hier die einzige Person dafür zu sein, denn ich selbst bin auch nicht unbedingt der Typ dafür. Mittlerweile traf ein Mädchen ein, dem sich Marius wesentlich feundlicher vorstellte. Damian überraschte den Weißhaarigen ein wenig, als er sich bei dem Blauhaarigen entschuldigte und sich wesentlich freundlicher verhielt, abgesen von ihm schienen die anderen Menschen ihn aber nicht zu interessieren, weshalb er gleich wieder zu Iken trat und anfing sich zu unterhalten. Nun erhob sich auch der Söldner, blickte nur kurz die einzelnen Personen an, bevor er sich entschied zu den beiden Halbelfen zu gehen. Es war am besten mit denen gleich klar zu kommen, mit denen er sich die meisten Streitereien erdachte. Als er bis auf ein paar Meter heran getreten war, legte der Maskierte seinen behandschuhten Arm an die Brust und verbeugte sich, im Gegensatz zu dem Halbelfen, mit ernster Höflichkeit. Dann sagte er so laut, dass es auch alle mitbekamen: "Tenkai." Seine Augen richteten sich wie zur Bestätigung auf Damian, ohne irgendein Gefühl zu zeigen. "Gift." Dann stockte er kurz und überlegte, bevor er in einem ungewöhnlich langen Satz fortfuhr: "Ich hoffe, ihr könnt es mir verzeihen, wenn ich in der ersten Zeit etwas ruppiger bin, aber ich habe schlechte Erfahrungen mit Halbelfen bzw. den Desians gemacht. Es mit euch aber genauso wie mit den Menschen: gebt mir keinen Grund euch zu hassen und ich tue es auch nicht."


    Dann drehte der Söldner sich etwas zur Seite, als er bemerkte, dass eine weitere Figur auf die Lichtung gekommen war. Nummer 6 zählte Tenkai in Gedanken. Also ist die Hälfte schon da. Mal sehen, ob die anderen auch so schnell ankommen.

  • Amaris spürte, dass ihr etwas fehlte und erkannte, dass ihre selbstgeschnitzte Armbrust und noch einige andere Gegenstände bei ihr in der Hütte lagen. Selbst ihre Mutter wusste nicht wo sie geblieben war. Das gefiel ihr nicht und prompt überfiel sie Heimweh. Dann wurde ihr Blick nach rechts unten gelenkt und sie erkannte ihre Armbrust und einige Flachsbeutel, die auf dem Boden lagen. Martel hauchte ihr noch zu, zumindest nahm sie es an:" Deine Mutter weiß schon Bescheid und ich habe natürlich auch an deine Sachen gedacht. Niemals würde ich eine der Auserwählten unvorbereitet in das Abenteuer schicken." Amaris nickte und nahm vorsichtig ihre Armbrust. Sie befestigte sie auf ihrem Rücken, hob die Beutel mit den Kräutern hoch und prüfte kurz den Inhalt. Alles bestens. Dann befestigte sie diese an ihren Hanfgürtel. Sie war bereit.


    Neugierig ging vorsichtig durch den Wald, bis sie eine dessen Rand erreicht hatte. Schon von weitem hatte sie ferne Stimmen gehört, die sich nicht sehr friedlich anhörten. Leise seufzte sie:" Typisch, Revierkämpfe." Sie mochte Streiterein nicht sonderlich und machte sich bereit ihn zu schlichten. Dann wurde ihr klar, dass sie gerade dabei war, auf eine fremde Gruppe loszugehen. Das kannte sie von sich gar nicht, was sie sehr erstaunte. Ihre grünen Augen nahmen noch ein anderers Mädchen wahr, dass ebenso schüchtern wie sie auf Gruppe losging.


    Der Gruppe gehörten auch zwei Halbelfen an, wie Amaris erstaunt feststellte. Der eine schien arrogant rüberzukommen und stellte den Elfenanteil in seinem Blut zur Schau. Auf seiner Schulter saß eine Eule, dies stimmte sie froh, denn jemand der einen tierischen Partner hatte, konnte keine böse Natur haben. Der andere Halbelf war eher zurückhaltender Natur. Sie hatte nur selten mal Halbelfen getroffen und die waren angenehme Gesprächspartner gewesen.
    Der Rest der Gruppe schienen Menschen zu sein. Da gab es einen eher unheimlichen Mann, der ein pupillenloses rotes Auge besaß und einen der blaue Haare und helllblaue Kleidung trug. Das bisher einzig andere Mädchen gefiel ihr auch. Sie schien mit ihr verbunden zu sein. Gewissermaßen war spürte sie zu all diesen Fremden eine Verbundenheit.


    Das Mädchen holte tief Luft und ging zur Gruppe hin. Schüchtern lächelte sie die anderen an und sagte:" Ich bin Amaris und vertrete das Element Pflanze." Sie hoffte, die anderen haben ihre Bemerkung vernommen.

  • Die Reise mit dem Prototyp-Schwebesessel auf Magiebasis dauerte ganze zwei Tage an und war mehr als nur unbequem. Zwar war er recht schnell, doch der Wind wehte Chazz unbarmherzig ins Gesicht und ließ seine feuerroten Augen schmerzen. Warm war ihm auch nicht, da der Sessel, um fliegen zu können, sich zum Teil der Magie des Benutzers bediente und da er vor nicht allzu langer Zeit durch eine tiefliegende Regenwolke geflogen und dem zur Folge pitschnass war. Diese Nässe in Zusammenspiel mit den frostigen Temperaturen gab überhaupt keine gute Kombination ab, sodass dem Jungen die Knie zitterten und er seine Zähne klappern ließ wie Kastagnetten. Am liebsten hätte er die Arme um den Oberkörper geschlungen, wenn sie nicht an die Lehne geschnallt gewesen wären, offenbar eine Sicherheitsmaßnahme.
    „Wenn das so weitergeht, hat der gute Chazz bald Eiszapfen an der Nase hängen…“


    Langsam aber sicher kam Palmacosta in Sicht und der junge Alroy recht froh darüber, dass er diesen Horrorflug endlich hinter sich, als etwas erwartet Unerwartetes passierte. Der Sessel begann schleppend zu Schlingern und es waren einige weniger beruhigende Geräusche aus dem Innenraum der Maschenerie zu vernehmen. Chazz, der das unangenehme Gefühl hatte, dass er nicht mehr lange in der Luft sein würde, begann mit die Schnallen mit einigen Funken zu bearbeiten, um im Falle der Bewahrheitungen seiner Befürchtungen schnell vom Sessel fliehen zu können. Tatsächlich ruckelte und ratterte dieser immer schwerfälliger durch die Luft, von Gleiten konnte keine Rede mehr sein und von Schweben nur noch bedingt.
    Der Baum war nur noch wenige Meter entfernt, Chazz‘ einer Arm befreit und der andere in Bearbeitung, als das Ding plötzlich stehen blieb. Sekundenbruchteile blieb es in der Luft stehen, der Junge wollte schon erleichtert aufatmen, als es auf einmal abwärts ging.
    „Mist, Mist, Mist, Mist!“, murmelte der junge Alroy panisch, während er sich dabei beeilte, die zweite Metallschnalle schnellstmöglich zu entfernen, wobei viele Funken flogen. Ein Fehler, wie er später feststellen musste, denn kaum war er fertig geworden, entfaltete sich der Fallschirm aus der Rückenlehne des Sitzes, der den Sturz eigentlich hätte abfangen musste. Er wurde von einem herumfliegenden Funken getroffen und ging in Flammen auf.
    „Warum benutzen die auch kein feuerfestes Material?!“


    Schnell genug schaffte es Chazz abzuspringen, kurz bevor das Feuer auch auf den Sessel übergriff und ihn im Fall implodieren ließ. Der Fuchsschopf landete stilsicher vor den anderen Auserwählten, während der brennende Prototyp des Schwebesessels aus Magiebasis in einem Bach in der Nähe zu Boden kam und dort dampfend sich selbst überlassen wurde.
    Der Alroy-Sprössling konnte nicht umhin, sein Angeberlächeln aufzusetzen. So cool konnte nur er zu einer Versammlung erscheinen. Er stand auf klopfte sich kurz Asche von der Kleidung und deutete dann ganz plötzlich mit einer schwungvollen Handbewegung in seiner typischen Strafenden-Zeigefinger-Pose auf die Gruppe.
    „Tja!“, meinte er laut und die Selbstgefälligkeit in seiner Stimme hätte noch nicht einmal ein Gehörloser missverstehen können. „Der gute, alte Chazz weiß halt, wie man einen gelungenen Auftritt hinlegt!“

    OT: So, damit wäre Chazz auch angekommen...

  • Gerade als er endlich eine Unterhaltung mit Iken zum Laufen gebracht hatte, mischte sich der schweigsame Mensch ein, der mit seinen verschiedenfarbigen Augen bisher nur in die Gegend gestarrt hatte. Offenbar hielt er es für angebracht sich nun auch einmal den Halbelfen vorzustellen. Er verbeugte sich knapp und äußerst ernsthaft, nannte dann laut seinen Namen "Tenkai" und besonders an Damian gewandt sein Element: "Gift" wie erwartet. Damit schien seine Vorstellung beendet und Ismeas Partner wusste nicht so recht, was er davon halten sollte, doch dann entschied sich den Mensch zu einem ganzen Satz.



    Oh, er kann doch richtig sprechen, ich hatte schon Sorge... dachte Damian gelangweilt.


    "Ich hoffe, ihr könnt es mir verzeihen, wenn ich in der ersten Zeit etwas ruppiger bin, aber ich habe schlechte Erfahrungen mit Halbelfen bzw. den Desians gemacht. Es ist mit euch aber genauso wie mit den Menschen: Gebt mir keinen Grund euch zu hassen und ich tue es auch nicht.", verkündete er.


    Damian musterte ihn einen Moment und sagte dann: "Von mir aus. Ich werde dir nicht die Hand geben, das liegt aber daran, dass ich nicht sonderlich zu gut auf dein Element zu sprechen bin. Ich hasse einzelne Menschen übrigens sowieso nicht, aber meistens sind sie mir egal. In unserer Situation werden wir wohl miteinander auskommen müssen, also halte ich mich zurück. Solange hier keiner direkt was gegen Elfen und Halbelfen sagt, bleibe ich friedlich." Er blickte Tenkai fest in die Augen. Sie machten ihm keine Angst, er fand sie eher interessant, aber fragen wollte er noch nicht. "Iken hat wahrscheinlich sowieso kein Problem mit dir, und wir beiden gehen uns im Kampf wohl am besten aus dem Weg." Er nickte dem Giftkrieger noch einmal knapp zu und wandte sich dann der Person zu, die soeben auf die Lichtung trat.


    Ein kleines, dunkelhaariges und total verheultes Menschenmädchen. Ihr Blick traf kurz auf Damians und auf seine Ohren. Das genügte und er wusste, dass dieses Gör nicht gut auf Halbelfen zu sprechen war.
    Uninteressant, aber hoffentlich lässt sie mich in Ruhe.


    Dafür trat nun eine andere junge Frau auf die Lichtung und auch wenn sie menschlich war, so konnte Damian nicht umhin sie irgendwie sympathisch zu finden. Ihre freundlichen Augen grüßten auch Ismea, was ihn freute, und so ließ er die Eule erst auf seinen Arm hüpfen und dann die Neue begrüßen, indem sie ein leises Trällern von sich gab und um den Kopf der eher kleinen Person einen Kreis drehte. Als sich das Mädchen nun vorstellte, verstand Damian auch, was er an der Menschenfrau mochte: "Ich bin Amaris und vertrete das Element Pflanze." Er schätzte die Natur und ihre Lebewesen, was vor allem an seiner gefiederten Freundin lag. Eine Pflanzenkriegerin kam ihm sehr angenehm vor.



    Mit einem freundlichen Lächeln drehte er sich zu ihr und streckte ihr sogleich die Hand hin: "Freut mich, mein Name ist Damian, und meine Gefährtin hier heißt Ismea." Die Eule setzte sich wieder auf seine Schulter. "Wir arbeiten mit Zeit." Gerade wollte er sie nach ihrer Herkunft fragen, als plötzlich ein hässliches Geräusch alle Aufmerksamkeit auf sich zog. Ein Junge, etwa so groß wie Amaris, flüchtete gerade aus dem Sitz seines schwebenden Sessels, der offenbar Feuer gefangen hatte. Warum, war nicht zu erkennen. Beeindruckend gewandt und vor allem unbeschadet kam der Knirps auf beiden Beinen auf und nutzte die Aufmerksamkeit aller für ein "Der gute, alte Chazz weiß halt, wie man einen gelungenen Auftritt hinlegt!“ .



    Damian hatte ihn sofort gefressen und fauchte: "Auf deinen Auftritt kannst du dir vielleicht was einbilden, aber nicht auf die Tatsache, dass du deinen Schrott hier im Wald ablässt. Hast du ne Ahnung wie viele Tiere sich an deinem dämlichen Sessel verletzen könnten, guter, alter Chazz?"
    Kopfschüttelnd über soviel Rücksichtslosigkeit eilte der Halbelf mit seiner Eule zu dem Wrack des Fortbewegungsmittels, das dampfend im Bach hing. Wütend zerrte er das Ding aus dem Wasser und konzentrierte sich. Seine Hände und Augen begannen in der Farbe seiner Haare zu glühen und der Sessel tat es ihnen gleich. Als würde jemand unsichtbar daran arbeiten, stellte sich die Maschine wieder her und die abgerissenen oder abgebrannten Einzelteile verschwanden aus dem Bach und der Umgebung.
    Zurück blieb ein Schwebesessel mit ausgepacktem Fallschirm und leerem Tank.


    "Ich, guter, alter Chazz, bin Damian. Und ich wäre dir sehr verbunden, wenn du sowas in Zukunft bleiben lässt."

  • Angespannt, leicht zitternt und wie immer ängstlich Schritt Renée auf die Lichtung zu. Der abschänzende Blick des Halbelfen mit den roten Haaren entging ihr nicht. Unmerklich schluckte sie. Halbelfen! Die schwarzhaarige wusste nicht was sie denken sollte. In ihrem Kopf überschlug sich alles. Immer nur dieses eine Wort hämmerte ihr durch den Kopf. Halbelfen...Halbelfen...
    Als Renée bei den Anderen ankam stellte sie sich in einigen Sicherheitsabstand zu den Anderen ebenfalls an den Baum, während sie den Gesprächen der Anderen zuhörte. Gerade war der junge Mann mit dem auffallend rotem Auge dabei sich vorzustellen. Tenkai. sagte er. Und dann: Gift. Offensichtlich hatten sich die restlichen jungen Männer bereits aneinander vorgestellt. Die schwarzhaarige stellte fest das sie mit Abstand die kleinste der Gruppe war. Sofort trocknete Renées Kehle aus und ihr Magen zog sich zusammen. Sie konnte nicht genau sagen woran es lag: Waren es Rückstände der Seekrankheit oder war es wieder die Angst.
    Erst jetzt bemerkte Renée noch ein anderes Mädchen welches sich gerade vorstellte: Ich bin Amaris und vertrete das Element Pflanze. Renée fand das Amaris sympathisch und freute sich, das noch ein Mädchen mit von der Partie war. Dies zeigte sie jedoch nicht, sondern starrte nur weiter Löcher ins Gras. Als plötzlich, in Begleitung eines lauten Knalls, ein Junge buchstäblich vom Himmel fiel. Mit einem Angeberlächeln stand er auf und meinte: Der gute, alte Chazz weiß halt, wie einen gelungenen Auftritt hinlegt! Glichzeitig zischte es im Bach hinter dem großem Versammlungsbaum und ein merkwürdiger Sessel ging in flammen auf. Geschockt und verängstigt durch den Auftritt des (wahrscheinlich weiteren) Auserwählten machte Renée einen kleinen Schritt in die entgegengesetzte Richtung des Fuchsschopfes, als der rothaarige Halbelf seine Meihnung vertrat: Auf deinen Auftritt kannst du dir vielleicht was einbilden, aber nicht auf die Tatsache, dass du deinen Schrott hier im Wald ablässt. Hast du ne Ahnung wie viele Tiere sich an deinem dämlichen Sessel verletzen könnten, guter, alter Chazz?"
    Kopfschüttelnd lief er zu dem Sesselwrack und zog es aus dem Wasser. Seine Augen und der Sessel begannen in der Farbe seiner Haare zu glühen und der Sessel regenerierte sich wie von selbst. Renées Augen weiteten sich vor Überraschung. Was man mit der Magie alles machen konnte! Davon hatte sie bisher keine Ahnung gehabt. Der Halbelf wante sich wieder zu den Anderen um und meinte: Ich, guter, alter Chazz, bin Damian. Und ich wäre dir sehr verbunden, wenn du sowas in Zukunft bleiben lässt.
    Damian also... Nun kannte Renée also auch seinen Namen. Sie konnte sich nicht erklären warum, aber beim Klang dieses Namens kroch ihr ein kalter Schauer über den Rücken. Damian hörte sich irgendwie bedrohlich an. Generell wirkte der gesamte Damian bedrohlich. Aber was konnte man auch anderes von einem Halbelfen erwarten? Unkontrolliert jagte ein weiterer Schauer über den Rücken der Schwarzhaarigen. Na hoffentlich würden keine weiteren Halbelfen mehr kommen, ansonsten würde sie wohl wiieder brechen müssen. Und diesmal sicher nicht aus Seekrankheit.

    “When life gives you lemons - call them yellow oranges and sell them for double the price!"
    - Cartoon guy