Tales of Symphonia- Knights of Martel

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • So sehr sie alle auf ihre eigene Art auch kämpften, die angriffe der Gegner nahmen einfach nicht ab. Amaris spürte, wie ihre magisch Kraft langsam nachließ und biss die Zähne zusammen. Sie beobachtete nebenbei wie Medusa von Renée unterstützt wird, damit sie auch wirkungsvolle Angriffe starten konnte. Dann plötzlich wie aus dem Nichts, erstrahlte der gesamte Wald in einem strahlend hellen Licht, dass Amaris die Augenlider schließen musste. Diese Lichtmagie war um ein vielfaches stärker als der Angriff der Lichtmagierin vorhin. Als sie wieder die Augen öffnete und sich ihre Pupilllen wieder an die Dunkelheit gewöhnt hatte, waren die Hände verschwunden.


    Ihre beiden Anführer Estella und Felio führten die Gruppe rennend weit weg von der Lichtung. Vermutlich zum Ausgang. Amaris war darüber dankbar, denn manchmal war Flucht das einzige was einem in einer solchen Ausganglage half. Während sie rannte, dabei ihre schwache Kondition verfluchte, hielt sie weiter die Pflanzen in der Umgebung, ihnen in den Rücken so zu fallen. Dann erreichten sie unter mühervoller Anstrengung den Ausgang und die Auserwählten erspähten bald ein Gasthaus. Amaris war noch nie so froh gewesen ein Haus zu sehen. Sie tauschte einen erleichternden Blick mit Damian ... sie wollte es doch ihr grünen Augen starrten entsetzt auf das klaffendeLoch an seinem Bauch. Es blutete sehr stark. Das Mädchen dachte nichts mehr und eilte zu ihm. Jedoch zu spät, denn er brach zusammen. Felio stellte seinen Tod fest und Amy nahm geringfügig wahr, dass er auch mit sich kämpfte. Ismea saß auf Damians noch warmen Körper und fauchte jeden an, der sich ihrem Freund und Partner näherte. Die einzige die sie duldetete, war Amaris. Das Mädchen streichelte sanft das vom Kampf zerschundende Gefieder und sie beugte sich über den Halbelfen. Sie betrachtete ihn lange und schweigend. Überwinden ihn zu berühren, konnte sie nicht, denn wenn sie das tat, dann würde sie hier und jetzt zusammenbrechen. Das Trauern musste noch warten.


    Sie war Felio so dankbar, dass sie Damians Körper mitnahmen und ihn an einen passenden Ort vergraben wollten. Dieses Glück hatte Iken nicht gehabt. Nichtsdestotrotz mussten sie weiter, denn Erholung hatten sie alle mehr als nur nötig. Während sie zum nächsten Dorf eilten, wich die Pflanzenmagierin nicht von der Seite von Damian. Das Dorf selber nahm sie kaum wahr. Die Bewohner stellten keine Fragen und nahmen die Leiche entgegen. Sie passen auf sie auf. Die Auserwählten wurden zu einem Gasthauf gebracht. Amy ignorierte den freudige Begrüßung des Wirts, denn trotz seiner Unwissenheit, kam ihr das so falsch vor.


    Ihre Trauer schwächte sich ab, als sie Tabathea sah. Noch nie war sie so erleichtert gewesen, sie zu sehen. Sie war zwar geschwächt, aber es ging ihr gut. Als die Dunkelmagierin von dem Tod von Iken und Damian erfuhr, machte sie sich schwere Vorwürfe. Sie hätte die Gruppe nicht verlassen sollen. Felio hingegen sagte, dass es seine Schuld gewesen war.


    Estella versuchte die Gruppe aufzumuntern, was ihr bei einigen gelang, aber bei Amaris auf Ablehnung stieß. Das Mädchen bekam langsam Kopschmerzen und wollte nur noch alleine sein. Sie wandte sich ab, ging raus und von dort aus zu einer kleinen Wiese, auf dem auch ein Baum wuchs. Sie setzte sich zu ihm und dann brachen die Tränen aus ihr herraus. Sie weinte nur noch. Mit dem Tränen um den Tod der beiden Halbefelfen vermischte sich auch Verzweiflung um den Schmerz in der Welt.

    OT: Wenn jemand Amy trösten will, der kann es tun

  • Realistisch betrachtet war der Kampf gegen die Schattenhände aussichtslos - dafür gab es einfach zu viele Hände. Trotzdem ließen sich die Auserwählten nicht entmutigen und kämpften weiter. Dann bat Estella die Anwesenden jedoch, ihre Augen zu schließen. Anschließend half sie Renée, die Hände mit einem sehr hellen Licht so weit zu schwächen, dass die Gruppenmitglieder eine Chance hatten, aus dem Wald heraus zu rennen.
    Wie sich heraus stellte, hatten es allerdings nicht alle geschafft, den Händen zu entkommen: Nachdem sie Iken bereits auf der Lichtung zurück gelassen hatten, war bei dem Kampf gegen die Schattenhände in Daimans Bauch wohl irgendwie ein Loch entstanden. Der Halbelf hatte trotzdem weiter gekämpft, aber am Waldrand brach er vor Erschöpfung zusammen, und dort starb er auch kurz darauf.


    „Wie konnte das denn passieren?“, fragte sich Nemo, als er das Loch sah. Er hätte nicht damit gerechnet, dass die Schattenhände solch ein Loch erzeugen konnten, denn dafür wäre seiner Meinung nach ein Schwert oder ein Messer erforderlich gewesen. Natürlich konnte es sein, dass er von der Waffe eines Kameraden verletzt worden war, aber das hielt der blonde Koch für sehr unwahrscheinlich, da alle Auserwählten ihre Angriffe gut genug im Griff hatten, um damit keine Gefährten zu gefährden - zumindest hoffte er, dass Martel bei der Auswahl der Kameraden unter Anderem auch auf diesen Punkt geachtet hatte.
    Felio entschied, dass sie Damian an einem passenden Ort begraben würden und bat Marius, Duke, Tenkai und Nemo darum, ihn erst einmal zum Gasthaus zu tragen.


    Am Ortsrand nahmen die Dorfbewohner den Auserwählten die Leiche ab und schickten die restliche Gruppe zum Gasthaus. Zuerst gefiel es Nemo nicht, dass Daiman von der Gruppe getrennt wurde, denn er wusste ja nicht, ob die Dorfbewohner ihn entsprechend ehrenvoll bestatten würden, aber weil er seine Kameraden in diesem Punkt nicht verunsichern wollte, verzögerte er seinen Weg zum Gasthaus etwas und fragte dann die Dorfbewohner, was sie mit Daiman vor hatten. Als sie ihm antworteten, dass sie ihn bestatten würden, gab er sich erst einmal zu Frieden und folgte seinen Kameraden zum Gasthaus. Felio war gerade dabei, Thabathea von dem Tod der zwei Halbelfen zu erzählen, und als sich danach alle Auserwählten anschwiegen, versuchte Estella, die Gruppe aufzumuntern: „Hört auf, Trübsal zu blasen. Ich bin mir sicher, dass weder Iken noch Damian das gewollt hätten. Wir müssen unser Bestes tun, damit die Beiden nicht um sonst gestorben sind. Also, lächelt und ruft laut ‚Wir schaffen das!‘
    Anders als von der Priesterin beabsichtigt, funktionierte dieser Aufmunterungsversuch nicht wirklich. Ein paar Gruppenmitglieder lächelten zwar wieder, aber Nemo fand diese Herangehensweise für unangebracht. Auch Amaris schien die Worte der Priesterin für unpassend zu halten. Sie verließ kurzerhand den Raum, und Nemo konnte sehen, dass sie dabei versuchte, einige Tränen zurück zu halten.
    Du magst zwar Recht haben, dass wir demnächst unser Bestes tun müssen, damit die beiden nicht umsonst gestorben sind“, wandte sich der namenlose Junge nun erst einmal an Estella. „Ich glaube jedoch kaum, dass es gut ist, die Trauer einfach so zu verdrängen. Zumindest ich kann einfach nicht auf Befehl hin fröhlich sein.
    Ihm war klar, dass durch Estellas Aufmunterungsversuch und seine Antwort darauf eine angespannte Situation entstanden war, in der es eigentlich egal war, wie die Anderen auf seine Worte reagieren würden: Hier in der großen Gruppe konnte man im Moment die Trauer um die beiden Halbelfen einfach nicht bewältigen, und deshalb wandte er sich nun ab und folgte Amaris nach draußen.
    Als er hinter der Gaststätte auf eine Wiese trat, sah er, dass die Pflanzenmagierin sich an einen Baum gesetzt hatte und weinte. Er ging ein paar Schritte auf sie zu und fragte dann: „Stört es dich, wenn ich mich auch hier auf die Wiese setze?

  • Immer wieder und wieder regenerierten sich die schwarzen Hände, als ob die Naturenergie selbst sie speisen würde. Langsam wirds eng dachte Tenkai gimmig, während mit einer weiten Bewegung einige Hände zeriss. Die Gedanken der anderen konnten nicht viel anders aussehen, da auch ihre Kräfte immer mehr zu schwinden schienen, während ein immer größer werdendes Meer aus schwarz sie einhüllte. Plötzlich rief ihnen Estella zu, sich von den Händen abzuwenden und die Augen zu schließen. Trotz der Zweifel, die dem Giftkrieger in den Sinn kamen, schüttelte er noch einige Hände ab und schloss die Augen. Doch er musste auch zusätzlich die Arme vors Gesicht halten, da das blendende Licht durch seine Augenlieder drang. Zu seinem Glück war die Haut an seinem Arm dick genug, im Gegensatz zu seinen normalen Augenliedern.


    Als das Licht wieder erstarb und die Schattenhände vorübergehend ausgelöscht waren, nahm die Gruppe die Beine in die Hand, um den Wald doch noch irgendwie lebend zu verlassen. Während der Flucht meinte der Söldner zu spüren, wie die unheimliche Energie versuchte an ihnen zu zerren und festzuhalten. Deshalb konnte auch er nur erleichtert seufzen, als sie endlich den Waldrand passiert hatten, und damit die Schattenhände endgültig hinter sich ließen. In einiger Ferne erkannten sie bereits ein Gasthaus, welches ihnen nur zu freundlich entgegenwank. Allerdings wurde die stille Freude bald wieder überschattet, als sich Damian als weiteres Opfer ihrer Feinde erwieß. Der Halbelf hatte ein klaffendes Loch in seiner Bauchregion, dass stark blutete und nun seinen Tribut zollte. Er brach tot zusammen und sogleich stürmte Amaris auf ihn zu, die sich wohl am besten mit ihm verstanden hatte. Auch Damians Eule Ismea setzte sich auf den leblosen Leib ihres Freundes und begann eine unnütze Totenwache.


    Irgendwie verstand der Vogel es doch, als sie den Toten an einen besseren Ort bringen wollten, und so legte sich Tenkai seinen Arm über die Schulter, um ihn zusammen mit Nemo, Marius und Duke auf Felios Geheiß zum Gasthaus zu tragen. Während die Gruppe nun ihre totenstille Wanderung zu ihrem Zielort begann, fühlte der Weißhaarige einen Funken von Respekt für den Halbelfen in seiner Brust aufglühen. Er hat eine so schlimme Verletzung erfahren und trotzdem die Kraft aufgebracht, ohne einen Wort von sich zu geben, mit uns mitzuhalten. Du hast meinen Respekt, Damian. Ruhe in Frieden.


    Ein freundlicher Empfang erwartete sie in dem Dorf, zu dem Gasthaus gerhörte. Allerdings merkten sie gleich, dass die Gruppe nicht auf der Höhe war, als sie den Leichnam erkannten. Deshalb nahmen sie ihnen Damian ab und führten sie zum Gasthaus. Dort berichtete ihnen der Wirt, dass Martel ihm über Thabathea zugesprochen hatte und er ihnen Verpflegung und Unterkunft geben würde, worauf er sie in ein Zimmer brachte, in dem ihre Anführerin ruhte. Nachdem sie aufgewacht war, erfuhr sie durch Felio über den Tod von Iken und Damian, worauf sie und der Schwertkämpfer sich jeweils selbst die Schuld daran gaben. Darauf versuchte Estella die Situation etwas aufzuhellen, allerdings regten sich nur einige der Gesichter zu einem Lächeln. Amaris hielt die ganze Situation gar nicht mehr aus und verließ fluchtartig das Zimmer. Nachdem Nemo den Versuch der Priesterin kritisiert hatte, verließ auch er den Raum und folgte der Kameradin. Angespanntes Schweigen fand Platz in dem Raum und keiner wusste es so recht zu beenden.


    Tenkai drehte sich von den anderen weg und hob seine Maske hoch, um sich mit der Hand über das vernarbte Gesicht zu fahren. Kopfschüttelnd legte er die Porzellanscheibe wieder richtig an und setzte sich dann an einen Tisch, wo er aus einer Tasche seine Tarotkarten zog. Diese begann er auf dem Tisch zu mischen und meinte ungerührt zu dem Rest der Gruppe und ohne sich umzuwenden: "Ihr überreagiert alle."

  • Renée merkte, wie ihre Magie immer schwächer wurde und auch die Lücke, die sie mit Medusa immer wieder in die schwarze Masse riss, schloss sich immer schneller. Immer mehr Hände drangen durch die Verteidiger zur Mitte der Gruppe, sodass Renée aus unachtsamkeit einige kleine blaue Flecken kassierte, welche aber nicht weiter schlimmen Schaden verursachten. " Renée! Gib mir deine Hand!" Estellas plötzliche Aufforderung, verwunderte die Angesprochene. Zögernt reichte sie der Priesterin ihre Hand, woraufhin sich eine Sphäre um die Gruppe bildete und die Schattenmagie verhielt. Mit zitternten Kniehen folgte Renée den Anderen aus dem Wald heraus, auch wenn sie sich mit kedem Schritt schwächer fühlte. Sie war sich nicht einmal ganz sicher was soeben passiert war, aber bevor sie weiter darüber nachdenken konnte war der Waldrand erreicht und die Luft wieder viel leichter zu atmen.
    Renée erkannte in einiger Ferne anzeichen von Zivilisation, was ihr ein kleines, erleichtertes Lächeln auf die Lippen zauberte, das aber nach einen stöhner Damians, sofort wieder verschwand. Der Bauch des Halbelfen war über und über mit Blut beschmiert. Er stöhnte nocheinmal und brach dann in sich zusammen - offensichtlich tot. Seine Eule setzte sich schützend vor ihn und ließ nur Amaris näher an ihn herantretten.
    Renée unterdrückte ein würgen und wandte schnell den Kopf ab. Sie versuchte nicht daran zu denken, dass die Truppe nun zwei Tote zu beklagen hatte. Dennoch holten sie immerwieder die Bilder der beiden Leichen ein. Felio liess Duke, Marius, Nemo und Tenkai Damian tragen und verkündete, sie würden den Rothaarigen später begraben.
    Der kurze Weg zum nächsten Dorf verlief schweigend. Renée musste hart mit sich kämpfen um mit den Auserwählten mithalten zu können. Auch die freudige Begrüßung der Dorfbewohner schien ihr mehr als unangebracht, sie sagte jedoch nichts dagegen. Nachdem Damian und Ismea weggebracht worden waren, brachte man sie in ein Gasthaus, in dem Thabthea untergebracht war.
    Alle versammleten sich um ihr Bett, nur Renée stellte sich in einiger Entfernung zu den Anderen hin. Die Anwesehheit der dunklen Aura der letzten Halbelfin sorgte nicht gerade für wohlbefinden in Renées Magen, der mittlerweile immerwieder Geräusche von sich gab. Schließlich hatte sie schon seit einiger Zeit nichts mehr gegessen.
    Tabea nahm die schlechten Nachrichten geschockt auf, während Estella versuchte alle auf eine Unangebrachte Weise aufzumuntern. Nachdem Amaris und Nemo verschwunden waren, brach Renées Wiederstand zusammen. Erschöpft sackte sie auf den Boden, am ganzen Leib zitternt. Wieder würgte sie, spuckte aber diesmal einige unappetilich aussehende Mageninhalte aus. So viele Strapazen war sie nicht gewohnt und die immer wieder rückerenden Bilder der Todesfälle machten das ganze auch nicht besser.


    OT: So, Renée ist einwenig krank. Ich hoffe sie hat niemanden auf die Schuhe gebrochen xD

    “When life gives you lemons - call them yellow oranges and sell them for double the price!"
    - Cartoon guy

  • Duke nickte der Erdmagierin dankbar zu, nachdem die Hände von ihm abgelassen hatten. Mit ihrem Eingreifen hatte sie ihm wahrscheinlich das Leben gerettet.


    Die Schattenhände hörten einfach nicht auf. Duke konnte so oft in die schwarze Masse schiessen wie er wollte, für jede zerstörte Hand kamen zwei neue heraus. Es blieb ihm nichts anderes übrig, er musste auf seine "Overload"-Technik zurückgreifen, wenn er nur die geringste Chance haben wollte. Auch wenn es bedeutete, den anderen seine Metallarme zu zeigen. Aber was war diese Kleinigkeit schon gegen die Möglichkeit, zu überleben?
    Er wollte gerade seine roten Handschuhe abziehen, als er Estella rufen hörte. "Alle Mann, Augen zu!" Der Rothaarige hatte keine Ahnung, was die Priesterin plante, aber er musste ihr wohl oder übel vertrauen. Kurz bevor das gleisende Licht erstrahlte, kniff er seine Augen zu. Er sah sich gezwungen, seine Hände schützend vor sein Gesicht zu halten, da ihn die Helligkeit selbst mit geschlossenen Lidern noch schmerzte. Als die Leuchtkraft wieder abnahm, schlug er die Augen auf. Überrascht sah er zu Estella hinüber, denn die Schattenmagie war verschwunden - zumindest für den Moment.
    Sie verschwendeten kein bisschen der kostbaren Zeit, sondern hasteten sofort in Richtung Ausgang. Duke meinte, die Schattenhände hinter sich spüren zu können, während er durch das Unterholz rannte.


    Endlich draussen angekommen, atmete er auf. "Das wäre dann wohl geschafft." Seine Erleichterung verflog, als er bemerkte, wie Damian zusammenbrach. Selbst ein Laie konnte an dem Loch im Bauch des Halbelfen erkennen, dass dieser tot war. Sein Mund formte das Wort "unmöglich". Er hatte Damian nicht wirklich nahe gestanden, aber das hatte der rothaarige Elf nicht verdient. Felio, der ruhig und nüchtern blieb, beauftragte Tenkai, Nemo, Marius und Duke damit, die Leiche zu tragen. Der Rothaarige nahm einen schlaffen Arm und legte ihn sich über die Schulter. So schleppte er den Toten, zusammen mit den anderen drei Trägern, zum Dorf.


    Die Bewohner dort empfingen die Auserwählten äusserst freundlich, wodurch sie den ein oder anderen bösen Blick von Duke ernteten. Erst als die Leute bemerkten, dass die Truppe einen Leichnam dabei hatte, passte sich ihre Stimmung an. Daraufhin wurde der Körper des Elfen fortgebracht und der Wirt des Ortes führte sie zu seinem Gasthaus, wo Tabathea in einem Zimmer schlief. Die Schattenmagierin wollte zuerst nicht glauben, dass sie Iken und Damian gestorben waren. Duke konnte es ihr nicht übel nehmen, schliesslich hatte wohl keiner von ihnen damit gerechnet, dass sie so schnell zwei Mitglieder verlieren würden. Felio konfrontierte sie jedoch mit der schrecklichen Wahrheit. " Iken wurde von den Schattenhänden ins Gebüsch gezogen, sie haben ihn an einem Baum aufgespießt. Damian hat vermutlich mit einem großen Loch im Bauch gekämpft. Ebenfalls durch diese Schattenhände.


    Estellas folgender Aufmunterungsversuch schlug komplett fehl. Der Rothaarige brachte nicht einmal das leiseste Lächeln auf sein Gesicht. Stattdessen starrte er einfach geradeaus, ins Leere. Er versuchte den Gedanken, der in ihm aufkeimte, zu vertreiben, aber es wollte ihm nicht ganz gelingen. Zwei Auserwählte waren tot, würde er der Nächste sein?
    Nemo und Amaris verliessen kurz darauf das Zimmer, Tenkai setzte sich an einen Tisch und meinte ohne jegliche Emotion in der Stimme: "Ihr überreagiert alle." Der Metallmagier überging ihn, was ungewöhnlich war, normalerweise hätte er sofort die Beherrschung verloren.
    Mit einem Mal brach die Lichtmagierin, die etwas abseits gestanden hatte, zusammen und übergab sich auf den Boden. Duke stand auf und lief zu ihr ihn. Er liess sich in die Hocke sinken und legte ihr die Hand auf Schulter. "Mann, du siehst wirklich nicht gut aus. Etwas Ruhe und frische Luft würde dir sicher gut tun." Ohne Renées Antwort abzuwarten, legte er seinen Arm um ihre Schultern und zog sie hoch. Er konnte es zwar nicht spüren, aber man sah dem Mädchen an, dass es wie Espenlaub zitterte. Sie stützend verliess der Rothaarige ebenfalls das Zimmer.


    OT: Ich hoffe es ist okay, dass Duke Renée einfach mitnimmt.

  • Mit jeder weiteren Träne die aus ihr herraus floss, fühlte sie sich leerer aber gleichzeitig auch besser. Manchmal war weinen, das einzige was man tun konnte. Für sie war es deshalb so schlimm, das sie nicht gewohnt, war dass man grundlos starb. In der Natur hatte alles seinen Kreislauf. Fressen und gefressen werden. Die Sache hier sah anders aus. Aber auch wenn es höhere Gründe dafür gab, konnte und wollte Amy dies nicht verstehen. Sie kam ja aus einer an sich verlassenen Gegend und war prompt von dort aus in eine andere Welt und zu anderen Menschen und Halbelfen gestoßen. Mit ihnen hatte sich verbunden gefühlt. Zuerst verließ sie aber der eher an sich nutzlose Feuermagier, dann starben die zwei anderen. Gerade mit Damian war sie dabei gewesen, ein engeres freundschaftliches Verhältnis aufzubauen und all dies hatten die Schattenhände mit einem Schlag zunichte gemacht.


    Ihre Gedanken wurden unterbrochen, als sie die freundliche Stimme von Nemo vernahm. Er fragte sie:" Stört es dich, wenn ich mich auch hier auf die Wiese setze?“ Zuerst wollte sie sich weigern, doch auch er strahlte eine Traurigkeit aus und deshalb ließ sie es zu. So sehr sie den Gedanken auch nicht ertrug, aber es musste weitergehen. Das Mädchen hob ihren Kopf und sagte leise:" Du kannst dich ruhig setzten. Entschuldige dass ich gleich abrupt gegangen bin, aber ich konnte nicht anders. Wenn ich drinnen geblieben wäre, dann wäre ich wohl endgültig zusammengebrochen." Sie schwieg und betrachtete die Natur um sich herum. Alles hier war so friedlich, als könnte es nichts erschüttern. Der Wind fuhr zwischen dem Laub des Baumes, die nachtaktiven Insekten summten und in der ferne vernahm sie das leise Rascheln von Nagetieren. Dann kam ihr der Gedanke, dass Iken und Damian dies nicht sehen und spüren konnten und erneut kamen ihr die Tränen.

  • Gwen schrie für einen kurzen Moment auf und spürte wie ihr das warme Blut den Arm herunterlief. Doch es blieb keine Zeit herumzujammern oder die Wunde zu verarzten. Schließlich befand sich die Gruppe immer noch im Kampf mit den Schattenhänden. Ein Blitz ließ das Kampffeld kurz erhellen und blendete die Gruppe. Als sich die Erdbändigerin wieder umsehen konnte merkte sie, dass die Hände verschwunden waren, für einen Moment jedenfalls. Schnell steckte sie ihr Schwert weg und wartete auf die näherkommenden Hände, diese sie schließlich mit einem Steinhagel vernichten. Auch die Anderen benutzten schließlich ihre Kräfte, Renée und Medusa vereinten ihre Kräfte und schafften es Flächendeckend die Hände auszuschalten. Leider brachten alle Angriffe nicht wirklich fiel, da sofort neue Hände nachrückten „Alle Mann, Augen zu!“ Verdutzt sah sie sich um, als sie Estella und Renée sah verstand sie und schloss die Augen. Sie wusste zwar nicht genau was nun geschah, aber man merkte es auch mit geschlossenen Augenlidern, dass Renée eine starke Lichtattacke benutzte.
    Nun musste alles schnell gehen, es war laufen angesagt und zwar schnell.
    Die Gruppe, angeführt von Felio, erreichte schließlich, ziemlich außer Atem, den Waldrand. "Wir haben es... geschaff-", meinte Damian, dessen Gesichtsausdruck sich schlagartig änderte und er zusammenbrach. Ein klaffendes Loch zierte seinen Bauch, aus dem immer noch Blut floss. Ismea setzte sich sofort auf ihn und setzte einen starren Blick auf, als wolle sie uns sagen, dass wir nicht näher kommen sollten. Amaris näherte sich ihr langsam und sank neben dem Leichnam zu Boden. Mit zitternder Hand strich sie über das Gefieder der Eule. Nach kurzem Schweigen bat Felio Tenkai, Nemo, Marius und Duke daraufhin Damian zu nehmen. Er hatte es wenigstens verdient eine angemessene Bestattung verdient.
    Nach einem schweigsamen Fußmarsch erreichten sie endlich das Dorf. Die Bewohner empfingen sie sehr offen und begrüßten sie lächelten. Damain nahmen sie anscheinend erst gar nicht wahr. Gwen hätte am liebsten schreien wollen. Ihr wurde das alles langsam zu viel. Sich einfach mal die letzten Geschehnisse von der Seele schreien. Als die Dorfbewohner endlich begriffen hatten was geschehen war. Nahmen sie den Auserwählten den Leichnam ab und ein Wirt führte sie in seine Gaststätte. Er erzählte ihnen, dass Thabathea schon hier war und er durch sie eine Nachricht von Martel erhalten hatte. Er brachte sie in einen Raum indem die Anführerin, in einem der Betten, schlief. Diese wachte aber sofort auf, als die Gruppe sich auf die andere Betten setzte. Felio schilderte ihr was geschehen war und sie über den Verlust der beiden Halbelfen aufklärte. Währenddessen zog die 17-Jährige eine Binde aus ihrer Tasche und verband sich den Oberarm so gut es ging. Amaris hatte ziemlich früh den Raum verlassen, gefolgt von Nemo. "Ihr überreagiert alle.", Tenkai hatte sich an einen der Tische gesetzt und schien ziemlich Teilnahmslos. Da auch keiner der anderen aus der Gruppe auf sein Kommentar reagierte, wollte sie auch nichts sagen und setzte es gedanklich auf die Liste, die sie sich von der Seele schreien wollte. Wer dachte, dass es schlimmer nicht kommen konnte hatte sich geirrt. Mit einem dumpfen Schlag brach die Lichtmagierin auf einmal auf den Holzboden zusammen und übergab sich daraufhin. Duke war sofort bei ihr und zog sie nach oben. "Mann, du siehst wirklich nicht gut aus. Etwas Ruhe und frische Luft würde dir sicher gut tun.", meinte er und verließ mit ihr den Raum. Da die Erdmagierin es auch nicht mehr aushielt folgte sie den Beiden aus dem Raum und steuerte auf den Wirt zu, der ihr auf ihre Bitte 3 Schüsseln mit heißer Suppe reichte. Draußen holte sie einmal tief Luft und sah sich um. Im Schatten eines Baums saß Amaris, neben ihr Nemo, etwas weiter entfernt von ihnen Renée und Duke. Gwen meinte zu wissen, was in der Pflanzenmagierin vorging, wollte sie deshalb nicht stören und steuerte deshalb auf die anderen Beiden zu. Renée hatte wieder ein wenig Farbe angenommen, schien aber noch ziemlich neben der Spur zu sein. Gwen reichte den Beiden jeweils eine Suppe und setzte sich neben sie ins Gras.

  • "Mann, du siehst wirklich nicht gut aus. Etwas Ruhe und frische Luft würde dir sicher gut tun.", meinte Duke, der rasch auf Renée zulief, ihr aufhalf und sie nach draußen brachte. Renée wehrte sich nicht gegen die Hilfe des Metallmagiers und war froh, dass den stickigen kleinen Raum und der Anwesenheit Thabetheas entfliehen konnte. Sie fühlte sich geschützter, und sobald sie an der frischen Luft waren, auch gleich besser, auch wenn ihr Magen immernoch einwenig verrücktspielte.
    Als sie das Gasthaus verlassen hatten, atmete die Lichtmagierin tief ein. Das zwitschern der Vögel, der frische Wind der ihr die Haare aufwehte und das spärliche Sonnenlicht. Während des Aufenthaltes im "Schattenwald" hatte sie, die doch sonst so alltäglichen Dinge, wirklich vermisst und war froh sie wieder zu sehen.
    Etwas weiter entdeckte Renée Amarsi und Nemo. Renée war einwenig verwundert darüber, dass Amaris weinte. Sie hatte oft gedacht sie wäre die Einzige die schwach genug war zu weinen und fühlte sich sogleich missmutig, dass sie solche törichten Gedanken gehabt hatte. Schließlich hatten Amaris und Damian sich doch gut verstanden.
    Duke brachte Renée, etwas abseits von Amaris und Nemo, auf eine Wiese und setzte sich neben sie. Die ganze Zeit herrschte zwischen den beiden eine unangenehme Stille, obwohl sich Renée eigentlich bei ihm bedanken wollte.
    Schließlich kam Gwen aus dem Gasthaus und steuerte mit drei Tellern Suppe auf Renée und Duke zu. Die Schwarzhaarige nahm die Suppe dankbar an und schlürfte vorsichtig einwenig an ihr. Obwohl die Suppe gut schmeckte und sie wärmte, bekam Renée bei jedem Schluck eiwenig Magenschmerzen, ließ diese wegen ihres Hungers jedoch ausser Acht. Wieder herrschte peinliche Stille, aber diesmal schaffte Renée diese selbst zu durchbrechen und sagte mit einem schwachen Lächeln: "Danke...i-ihr beiden."

    “When life gives you lemons - call them yellow oranges and sell them for double the price!"
    - Cartoon guy

  • Estella ließ deprimiert den Kopf hängen. Anstatt zu helfen, hatte die Priesterin alles nur noch schlimmer gemacht. Nemo, Amaris, Renée, Duke und Gwen waren kurze Zeit später gegangen, Tenkai meinte etwas davon, dass sich allle viel zu sehr aufregen würden, und Nemo kritisierte Estellas Handeln. Thabea seufzte, wie sollten sie jetzt, da sie drei Mitglieder weniger waren, bitte die Welt retten? Das war vollkommen unmöglich, absolut unverantwortlich. Sie schickte ein stilles Gebet zu Martel, dass sie ihnen doch mal helfen sollte, wenn die Göttzin ihnen schon eine solche Aufgabe stellte, dann war ja zumindest ein wenig Hilfe zu erwarten. " Na gut.", schloss ei schließlich, nachdem sich unangenehme Stille über das Zimmer gelegt hatte.


    " Es tut mir Leid, dass wir uns noch nicht früher begegnet sind, Auserwählte des Blitzes. Wie lautet dein Name?", fragte die Dunkelheitskämpferin. Felio anwortete an Medusas Stelle. " Ihr Name ist Medusa, sie ist blind, aber eine hervoragende Bogenschützin." Thabathea nickte leicht, stand auf und streckte Medusa die Hand entgegen, die diese kurze Zeit später auch ergriff. " Nichtsdestotrotz, schön dich kennen zu lernen." Die Anführerin sagte dann noch, dass sie sich alle etwas zu essen nehmen sollten und sich verartzten lassen sollten, bevor sie zu Damians Beerdigung gingen. " Auch wenn es ein trauriges Ereignis ist, wir dürfen nicht vergessen, wofür sie gestorben sind. Für uns, und für diese Welt." Mit diesen Worten nahm sie sich ihre Tasche, folgte denjenigen, die aus dem Raum gegangen waren und fand sie schon bald auf einer weiten Wiese. Sie sah, wie Nemo sich um Amaris kümmerte, wie Renée, deren Gesichtfarbe wieder halbwegs gesund aussah, langsam eine Schüssel Suppe aß und wie Duke und Gwen neben ihr saßen. Zuerst ging sie zu letzterer Dreiergruppe.


    Langsam näherte sie sich Renée, von der sie wusste, dass nicht nur ihr Element, sondern auch die Tatsache, dass Thabathea eine Halbelfin war, ihr nicht besonders behagte. Sie setzte ein leichtes Lächeln auf, kniete sich vor dem zusammengekauerten Mädchen hin und nickte Gwen und Duke zu. " Wie geht es dir? Solte es irgendwelche Probleme geben, dann zögere nicht und komm zu mir. Ich weiß, dass dir Halbefen nicht symphatisch sind, aber ich kann dir sagen, dass ich nicht vorhabe dir, oder irgendeinem von euch etwas zu tun." Sie lächelte noch einmal, dann wandte sie sich zu Duke und Gwen. " Das Gleiche gilt übrigens auch für euch. Wir werden noch eine Weile zusammen reisen und ich möchte nicht, dass es Probleme in dieser Gruppe gibt." Sie senkte ihre Stimme und murmelte , eher zu sich selbst:" Oder noch mehr Tote.." Danach wagte sie einen kurzen Blick zu Amy und Nemo, wobei es ihr einen Stich ins Herz versetzte, dass sie sich nicht mal richtig mit Damian vertragen hatte, bevor sie gegangen war. Trotzdem stand sie auf, näherte sich auch ihnen und setzte sich dazu. " Stört es euch, wenn ich..?" Da keine Proteste kamen, schienen sie einverstanden.


    " Ehrlich gesagt weiß ich nicht einmal, was ich sagen soll. Ich weiß, dass ich keinen der Beiden wirklich kannte, aber.. Ach, ich kann so etwas nicht. Ich vermisse sie auch, Punkt."

  • Auf Amaris’ Andeutung, dass sie in der größeren Gruppe vermutlich zusammengebrochen wäre, schwieg Nemo erst einen Moment, während er überlegte, was hierauf die passendste Antwort wäre. Er hatte auch den Eindruck, als ob die Stimmung in der größeren Gruppe nicht gerade geeignet war, um die Trauer zu bewältigen, und würde ihr in diesem Punkte gerne zustimmen. Andererseits wollte er sie auch nicht unnötig an Estellas Aufmunterungsversuch erinnern. Schließlich sagte er: „Du hast Recht. Auch ich habe den Eindruck, dass die Stimmung dort nicht geeignet ist, um die Trauer zu bewältigen.“ Weil das Mädchen inzwischen wieder angefangen hatte zu weinen, fügte er noch hinzu: „Du hast dich wohl recht gut mit Damian verstanden?
    Während er auf eine Antwort wartete, überlegte der namenlose Junge, wie er zu den Halbelfen gestanden hatte. Mit Damian hatte er am Anfang ein kurzes Gespräch geführt, bei dem sie ihm höflich und einigermaßen sympathisch vorgekommen war. Gestern Abend hatte sie dann mehrere Spitzen gegen andere Mitglieder gebracht, weshalb seine Sympathien zu ihr erst einmal deutlich abgekühlt waren, aber im Nachhinein betrachtet waren diese Spitzen wohl eher durch Damians Charakterzüge begründet, und Nemo wusste, dass er sich gestern Abend selbst nicht besonders freundlich verhalten hatte, als Medusa bei der Gruppe aufgetaucht war. Mit Iken hatte er eigentlich recht wenig zu tun gehabt.
    Während er so seinen Gedanken nach ging, zählte sie innerlich bis zehn und antwortete ruhig: „Zwischen uns hatte sich eine kleine Freundschaft entwickelt. Ich mochte seine oberflächliche Art in manchen Dingen nicht so sehr, aber in seinem Innern war er richtig nett und mitfühlend. Er hat mir Dinge aus seiner Vergangenheit verraten und das weiß ich sehr zu schätzen.“ Sie machte eine kleine Pause und fuhr dann fort, aus Dankbarkeit, weil er zuhörte und einfach nur da war: „Ich weine nicht nur wegen Damian sondern auch wegen all den furchtbaren Dingen die uns zugestoßen sind. Der sinnlose Kampf gegen den Feuertypen, die Tatsache dass der bisherige nutzlose Feuermagier uns im Stich gelassen hatte. Dann verließ uns Tabby, klar wir sahen sie heute wieder, aber ich fühlte mich schon im Stich gelassen. Denn damals war es noch gar nicht sicher, dass wir sie wieder sehen würden. Erst starb dann Iken, der echt nichts böses getan hatte, dann Damian. Das war alles zu viel. Weißt du ich komme ja aus der anderen Welt und lebte in einem Wald. Dort kannte ich den Kreislauf der Natur aber hier das war was anderes.“ Sie wischte sich dankbar die Tränen weg und wartete auf Nemos Antwort.
    Ich verstehe...“, murmelte Nemo. Es schien dem Mädchen ganz gut zu tun, sich seinen Frust von der Seele zu reden, und für ihn selbst war es wesentlich angenehmer, ihr dabei zuzuhören als in der größeren Gruppe so zu tun, als ob er fröhlich wäre.


    Amy hob den Kopf und sah wie Tabathea erst die Dreiergruppe von Renee, Gwen und Duke aufsuchte und ihnen Trost zusprach. Dann kam sie zu ihnen und Amaris ließ es zu. Sie setzte sich dazu und sagte: „Stört es euch, wenn ich..?“ Weder Amaris noch Nemo hatte etwas dagegen einzuwenden, und so fuhr die Halbelfin fort: „Ehrlich gesagt weiß ich nicht einmal, was ich sagen soll. Ich weiß, dass ich keinen der Beiden wirklich kannte, aber... Ach, ich kann so etwas nicht. Ich vermisse sie auch, Punkt." Amaris lächelte und sagte zu ihr: „Mach dir keine Vorwürfe. Ich glaube jeder wäre abgehauen, wenn er plötzlich zum Anführer befördert worden ist und dann müsste er noch solch eine Gruppe führen. Der Zeitpunkt war halt nicht so passend, aber ich für meine Wenigkeit bin froh, dass du noch lebendig bist und dass es dir gut geht. Was die Geschichte mit Damian und Iken angeht, so brauche ich noch etwas um mit der Geschichte ein wenig abzuschließen." Sie berührte sacht die Hand der Halbelfin und glaubte daran was sie sagte.
    Ich glaube, wir brauchen alle etwas Zeit dazu“, stimmte Nemo ihr zu.
    Thabathea nickte erleichtert darüber, dass man ihr ihre nicht so offensichtliche Trauer nicht übel nahm. Seit sie ein Kind gewesen war, hatte sie nie oft Gefühle gezeigt. Sie hatte insgeheim gewusst, dass ihre „Eltern“ nicht ihre Blutsverwandten waren, der Hass ihrer Nachbarskinder auf das unheimliche Mädchen, dessen Lieblingsbeschäftigung es gewesen war, mit Spinnen, Raben und Krähen zu sprechen, hatte es auch nicht besser gemacht. Thabathea schluckte leicht, setzte dann ein grimmiges Lächeln auf. „Ich weiß, dass es nicht leicht ist, von jemandem Abschied zu nehmen... Aber, auch wenn wir es im Moment noch nicht akzeptieren können, mit Trauer zeigen wir, dass uns die Person am Herzen lag.“ Sie setzte einen verwunderten Gesichtsausdruck auf, dann wühlte sie in ihrer Tasche, fand aber das Gesuchte nicht. „Weiß einer, welchen Tag wir heute haben?
    Den 23.“, antwortete Nemo knapp.
    Thabathea riss die Augen auf. „So ist das also... Dieser Tag verfolgt mich tatsächlich...“, murmelte sie zu sich selbst. Auf die fragenden Blicke schüttelte sie den Kopf und hob abwehrend die Hände: „Nein, ist schon gut. Damit will ich euch nicht belasten.
    Wenn sie gedacht hatte, dass ihre gemurmelte Aussage damit vergessen wäre, dann hatte sie sich getäuscht. Zumindest der namenlose Koch war durch ihre abwehrende Haltung neugierig geworden. „Entweder will sie uns etwas verheimlichen“, überlegte er sich, „oder sie hat in ihrer Vergangenheit wirklich etwas erlebt, was für sie zu persönlich ist, um es uns zu verraten.“ Er war sich jedoch nicht sicher, ob jetzt der richtige Augenblick war, um in diese Richtung nachzufragen.
    Auch Amy ging es wohl ähnlich, denn sie erwiderte: „Wenn du nicht möchtest, dann schweige darüber. Wenn du aber darüber reden möchtest, um dich eventuell besser zu fühlen dann kannst du es ruhig tun.“ Ihr erging es viel besser, da sie mit jemanden darüber sprechen konnte und nicht gleich schroff abgewiesen wurde.
    Nachdem Thabathea einige Zeit geschwiegen hatte, brachte Nemo das Thema zurück auf Damian: „Weiß eigentlich jemand, wann und wo die Beerdigung stattfinden soll?
    Durch diese Aussage fühlte Amy wieder wieder einen kleinen Stich in ihrem Herzen, der aber nicht mehr so schmerzte wie am Anfang. „Vielleicht fange ich langsam an, den Tod von Iken und Damian zu verarbeiten“, dachte sie.
    Thabathea wurde durch Nemos Frage aus ihren Gedanken gerissen, die immer noch um ihre alte Heimat und ihre Eltern kreisten. Sie schüttelte den Kopf, nicht nur um zu verdeutlichen, dass sie es nicht wusste, sondern auch, um ihre Gedanken zu verscheuchen. „Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Ich werde später eine Versammlung einberufen um zu entscheiden, wie es weiter geht. Dann können wir auch den Wirt fragen, wo die Festlichkeit stattfinden wird.“ Sie hatte einen sarkastischen Unterton gewählt, da ihr Beerdigungen einfach nicht sympathisch waren. Sie hatte selbst für zu viele gesorgt und ebenso viele, wenn nicht sogar mehr selbst miterlebt.
    Amaris ignorierte den Unterton, denn ihr stand es nicht zu diesen zu kritisieren. Wer weiß, was die Halbelfin schon alles hatte erleben müssen, damit sie sich in den Sarkasmus flüchten konnte. Laut sagte sie: „Das ist eine gute Idee. Aber was passiert mit Ismea?"
    Vielleicht wäre das noch ein Punkt für die Versammlung“, antwortete Nemo. „Ich könnte mir zumindest vorstellen, dass wir sie als Erinnerung an Damian weiter mitnehmen. Aber vielleicht ist es auch sinnvoller, sie einfach frei zu lassen.
    Thabathea schaute in den Himmel. Für gewöhnlich waren Vögel freie Tiere, sie glaubte kaum, dass der naturliebende Damian seine Ismea je eingesperrt hätte. Vermutlich war sie intelligent genug und auch daran gewöhnt, alleine für sich zu sorgen. Das müsste man der Eule jedoch selbst überlassen. Wenn sie mitkommen wollte, dann sollte sie es tun, wenn nicht, dann sollte sie in die Wälder hinaus ziehen und ihr Leben weiterführen.
    Ich sage es schon im Voraus: Ich halte es für gut, sie selbst entscheiden zu lassen. Vielleicht will sie ja mitkommen und uns unterstützen?“, tat sie ihre Meinung kund.
    Amaris sah sie ernst an und nickte langsam: „Ich mag deinen Vorschlag. Sie ist ja ein intelligentes Tier und zwingen will ich sie auf keinen Fall. Das wäre sicher auch der Wille von Damian gewesen."
    Einverstanden“, stimmte Nemo den beiden zu, „das klingt mir wirklich nach der besten Möglichkeit.


    Für einen Moment schwiegen die drei Kameraden, während jeder seinen eigenen Gedanken nachging. Schließlich konnte man in Nemos Magen ein knurrendes Geräusch hören. „Ich glaube, wir sollten vielleicht wieder ’rein gehen und vor der Versammlung noch etwas essen“, schlug er daraufhin den beiden Mädchen vor. „Zumindest Amy und ich haben zuletzt gestern Abend etwas gegessen, und nach den ganzen Erlebnissen heute hebe ich jetzt Hunger.
    Die beiden waren mit seinem Vorschlag einverstanden, und so gingen die drei wieder in die Gaststätte.



    Off Topic:
    In Zusammenarbeit mit Cáithlyn und Destiny Moon entstanden.

  • Nach diesem kurzen Gespräch fühltre sich Tabathea sehr erleichtert. Insgeheim, das würde sie sich allerdings niemals selbst eingestehen, hatte sie große Angst gehabt, dass man ihr ihr Verschieden einfach nur übel genommen hätte. Die Reaktionen der anderen Gruppenmitglieder zeigten aber deutlich, das dem nicht so war, und dass die Dunkelmagierin getrost wieder ihren Platz als Gruppenleiterin einnehmen konnte. Dass es allerdings ausgerechnet das gleiche Datum war, wie der am Tag des Todes ihrer adeligen Eltern, verwirrte, nein, verunsicherte die Violetthaarige zu tiefst. War das ein Omen, oder einfach nur Zufall? Sie beschloss, alle auf sich beruhen zu lassen und rappelte sich neben Amy auf, klopfte sich den imaginären Staub von der Hose und klatschte in die Hände, damit auch Gwen, Duke und Renée auf sie aufmerksam wurden. Sie schnippte mit den Fingern, als die drei sich ihr zuwandten und deutete mit einem Kopfnicken auf das alte, aber schöne Gasthaus, drehte sich dann um und begann nach und nach, allen Mitgliedern bescheid zu sagen. Dazu gehörten auch Estella, Felio, Medusa, Tenkai und Markus, die ohne groß zu Zögern folgten. Sie fragte den fülligen Wirten nach einem Raum, in dem man sich bequem mit den neun verbliebenen Mitgliedern bereaten konnte, ohne zu fürchten, dass jemand von ihnen einen klaustrophobischen Anfall erlitt. Der Wirt lächelte schief, er war sich nicht ganz so sicher, ob er das Mädchen ernst nehmen sollte, oder nicht. Vorsuichtshalber sagte er nichts, führte die Gruppe einfach nur in den Essraum.
    Dort erwartete die Gruppe schon ein, für die Verhältnisse gesehen, prächtiges Mahl. Überall lagen Laibe von Brot, gebratenes Fleisch, Fisch, vermutlich importiert und einige magere, aber dennoch reichlich vorhandene Frühte und natürlich Gemüse. Kurzum, für jeden war etwas dabei.
    Thabathea verdrehte innerlich die Augen, es gab Wichtigeres, als sich den Magen vollzuschlagen. Sie ärgerte sich ein wenig, dann bemerkte sie, dass die Gruppe bisher nicht viel gegessen hatte. Von ihrer Abreise an war nur ein kleines Mahl, von Nemo zubereitet, im Plan inbegriffen gewesen, da dieses aber mehr als dürftig ausgefallen war, war es mehr als verständlich, dass die Gruppe halb verhungerte. Alle starrten Thabathea an, die mit den Schultern zuckte und meinte, dass man die paar Minuten dann auch noch warten könne.
    " Esst euch satt, wir müssen bald wieder aufbrechen, und ich bin mir fast sicher, dass wir es ordentlich schwer haben werden." Sie griff zu einem der Brotlaibe, riss ein Stück ab und steckte es sich in den Mund, was die Anderen offenbar als Startkommando sahen. Die Stimmung lockerte sich ein wenig auf, und kurze Zit später war der Tisch leergefegt, die Mägen aber teilweise noch nicht gefüllt. Die Mitarbeiter waren sichtlich verwirrt, versuchten aber, sich nichts anmerken zu lassen und brachte immer weiter Nachschub, bis dieser schließlich auf dem Tisch liegenblieb.
    Als dann endlich jeder gesättigt war, stand die Violetthaarige auf, klopfte auf den Tisch, um ach die ungeteilt Aufmerksamkeit zu erhalten, räusperte sich kurz und legte die Stirn in Falten, als es tatsächlich sio leise wurde, dass man eine Stecknadel hätte hören können.
    " Also, Leute. Da ihr offensichtlich ja alle satt seid, beginnen wir jetzt mit der Besprechung, die bitter nötig ist. Wir haben heute drei Punkte auf der Tagesordnung."
    Thabathea hob den Finger-" Erstens, Stichpunkt Ismea. Ich denke, ihr stimmt mit mir überein, wenn sie die Eule entscheiden lassen, ob sie weiterhin mit uns mit kommen will, oder ob sie sich für ein freies Leben entscheidet. Irgendwelche Einwände?" Da die Gruppe stumm blieb, nahm sie dies als Antwort.
    Zu dem erhobenen Finger gesellte sich ein zweiter.
    " Zweitens. Die Beerdigung findet hier im Dorf statt. Wir werden sowohl Damian, als auch Iken ein Grabmahl errichten, auch wenn das von Iken leer bleibt. Der gute Wille zählt." Gelegentliches Nicken und leichtes Murmeln.
    Letztlich gelangte auch noch ein dritter Finger hinzu.
    " Zum letzten Punkt. Wir wir alle gesehen haben, wird der Weg nicht einfacher. Ich habe mich hier erkundigt und herausgefunden, dass unser nächstes Ziel der Tempel der Schatten ist. In diesem Falle werden wir vor allem Renée brauchen. Mit ihrer Lichtmagie wird sie uns von großem Nutzen sein. Estella, Felio erzählte mir von der Kombinationsattacke, kannst du sie öfters einsetzten?" Estella nickte zögerlich:" Nicht mehr als fünf Mal. Das sechste ist oberste Grenze, beim letzten Mal bin ich kollabiert und habe tagelang geschlafen."
    " Wollen wir hoffen, dass wir sie nicht so oft benötigen.", murmelte Thabathea zu sich selbst. " Gibt es jemanden unter euch, der sich von der Gruppe entfernen will? Ich werde ihn nicht zurückhalten, doch euch muss eins klar sein: Das Schicksal der Welt ist nun eures. Gebt ihr auf, so gebt ihr auch diese Welt auf. Wir brauchen jeden Einzellnen von euch, solltet ihr dennoch einen Grund haben, nicht weiter mitreisen zu wollen, so sei es so." Sie schaute jedem in die Augen, doch überall, selbst in Renées Augen, wütete Entschlossenheit, hie und da auch ein wenig Angst, doch die Ersteres überwog sichtlich. Lächelnd nickte Thabathea.
    " Gut. Damit ist das Treffen beendet. Der Wirt hat sich freundlicherweise dazu bereit erklärt, jedem von uns ein Zimmer bereitzustellen. Geht unverzüglich ins Bett. Wer morgen auch nur mit der Spur von Müdigkeit vor mir steht, dem reiß ich jede Wimper einzelnd raus." Mit diesen Worten drehte sie sich auf dem Absatz um und legte sich schlafen.


    Am frühen Morgen wurde jeder von ihnen geweckt, Man legte den Mädchen schwarze Kleider bereit, den männlichen Kumpanen wiederrum schwarze Hemden und Hosen, also eine angemesene Kleidung für eine Beerdigung. Die Gruppe traf sich im Foyeer des Hotels, schwiegen aber eisern. Der Wirt führte die Gruppe zu einer weiten Wiese, auf der lediglich ein Baum, eine alte Weide, stand. Darunter waren zwei Grabsteine angebracht. Auf dem einen stand Damians Name, auf dem anderen schlichtweg "Iken". Der Windmagier hatte ihnen nie seinen vollen Namen genannt. Ein Priester Martels steiß hinzu, predigte lang und breit über den Tod der Kameraden, was Thabathea kurz davor brachte, zu würgen. Sie hasste Beerdigungen, und wenn dann auch noch unsinniges Geschnulze dazu kam..


    " Was geht hier vor?!" Die laute und empörte Stimme riss die Auserwählten aus ihrer stummen Trauer. Ein aufgebrachter, rüstiger Mann, deutlich zu alt für die Rüstung die er trug, stand mit einer kleinen Armee auf dem Hügel, wovon einer eine große Flagge trug, das Zeichen der Kirche von Martel.
    " Meister Kornelius, das hier sind die neuen Auserwählten von-" " Schweige still!", fuhr das Oberhaupt der Truppe dem armen Priester über den Mund, der erschrocken zurückwich, und sich hinter seinem Gebetsbuch versteckte, offenbar fürchtend, dass der wütende Alte ihn jeden Moment mit dem gigantisch wirkenden Schwert aufspießte.
    " Elender Verräter!", fuhr er mit purpurrotem Kopf fort." Wie könnt ihr es wagen, Martels Ruf in den Schmutzt zu ziehen?! Es gibt keine neuen Auserwählten, sonst hätte die Erwürdige mich davon in Kenntnis gesetzt! Anhänger Martels, vernichtet diese Hochstapler!" Mit diesen Worten stürtzte sich die gut fünfzig Mann starke Armee auf die neuen Auserwählten. Thabathea griff zu ihren Sensen, leckte sich über die Lippen:
    " Na gut, sie wollten es nicht anders. Bringt den Alten und seine Leute nicht vorsetzlich um, okay? Versucht, sie außer Gefecht zu setzten, wenn das nicht funktioniert, dann.. Naja, ihr wisst, was ich meine. Oh, und kein unnötiges Blutvergießen. Ihr könnt auch töten, ohne die schöne Wiese mit Blut zu ersaufen!"


    OT: Also, dann mal los. Achtet darauf, dass ihr euch nicht verletzt, ansonsten... Let's get ready to rumble =D

  • Nun wurde auch noch der Lichtmagierin schlecht und sie wurde von Duke rausgebracht und auch Gwen verließ sie schließlich. Tenkai seufzte, die ganze Bande schloss sich viel zu schell zusammen und vergoß unnütze Tränen. Sein ganzes Leben hatte der Tod ihn beleitet, hatte seine Freund, die ihm in der Menschenfarm alles bedeuteten immer wieder zu sich geholt, bis nur noch er übrig war. Seitdem hatte der Söldner gelernt, dass es nunmal den Tod im Leben gab und man ihn einfach akzeptieren muss. Der finale Schlag war der Tod seiner Adoptiverltern gewesen. Vielleicht bin auch einfach nur abgestumpft dachte der Weßhaarige, während er seine Karten wieder zu einem Stapel zusammenlegte und abhob.


    Noch ein weiteres Mal abheben, bevor er drei Karten zog und sie nebeneinander auf den Tisch legte. Danach legte er den Stapel beiseite und hob die erste Karte an, welche für vergange Dinge stand. Der aufgerichtete Mond? Er steht für etwas Unschönes, mit dem wir uns noch nicht auseinandergesetzt haben. Wie passend. Der Maskenträger führte seine Hand zur nächsten Karte und deckte sie um. Der aufgerichtete Gehängte weißt uns darauf hin, dass wir in einem Problem unsere Sichtweise ändern sollen und dadurch dann gestärkt aus dem Problem hervorgehen können. Sind damit die anderen gemeint, oder ich? Schließlich wandte er sich der letzten Karte zu, die einen Rat für die Zukunft enthielt. Sie schaffte es tatsächlich ein kleines Lächeln auf Tenkais Züge zu führen, auch wenn es weiterhin durch seine Maske verdeckt wurde. Der aufgerichtete König der Schwerter gibt uns den Rat, mehr auf unseren Verstand zu hören, eh? Das sagt ja alles.


    Nachdem seine kleine Sitzung wieder beendet war und seine Karten wieder in seiner Tasche verschwunden waren, tauchte Tabathea auf und holte sie ab, um in einen größeren Raum zu gehen, wo sie sich beraten würden. Zunächst einmal schlugen sie sich aber die Bäuche voll, da in dem Raum ein üppiges Mahl auf sie wartete. Dabei schaffte es Tenkai irgendwie, so zu essen, dass sein Gesicht vor den anderen verborgen blieb. Danach ging man drei Punkte durch, die all für den Söldner uninteressant klangen. Damians Eule hätte er einfach erstickt, würde sie ihm folgen und der Tod der beiden Halbelfen störte ihn nicht im geringsten. Dass Einzige was wirklich interessant war, waren die Informationen über den Tempel der Dunkelheit, den sie bald betreten würden, aber lebensnotwendig waren sie auch nicht. Schließlich konnten sie aber endlich ins Bett.


    Einen traumlosen Schlaf später wurde der Weißhaarige von einer Angestellten geweckt, die ihm schwarze Kleidung für die Trauerfeier brachte. Etwas unwohl wechselte er seine normale Kleidung gegen die geliehene, ließ aber sowohl Maske als auch seinen Handschuh an. Auch seine eisernen Klauen an der linken Hand behielt er. Nachdem sie sich dann in trauriger Stimme zusammengefunden hatten, wurden sie auf eine Wiese geführt. Dabei wandte sich die blinde Medusa an den Söldner, da sie durch das Kleid Probleme hatte und sich deshalb von ihm führen lassen musste. Auf der Wiese waren zwei Grabsteine, wo ein Priester dann anfing die übliche Rede abzuleiern. In solchen Momenten war Tenkai froh, eine Maske zu tragen. Es war praktisch, wenn niemand sein Gähnen mitbekam.


    Plötzlich wurde die Rede des Geistlichen unterbrochen, als ein älterer Mann, der aussah, als würde er sich weigern in Rente zu gehen, dazwischen platzte und die Gruppe beschuldigte, Hochstapler zu sein. Sofort stürmten dann einige Soldaten der Kirche von Martel auf sie zu. Der Söldner konnte bei dieser Vorstellung von Fanatismus nur seufzen. Sie hatten ja nicht gefragt, ob sie die Auserwählten werden wollten und Martel war ihnen als Göttin sowieso keine Rede oder Antwort schuldig. Als nun die Fanatiker auf die Gruppe zuran, ließ der Weißhaarige nur seinen Handschuh zu Boden fallen und richtete ihnen seine Handfläche entgegen. Einige der Soldaten stutzten deutlich, als sich auf dieser ein Maul mit messerscharfen Zähnen öffnete, begleitet von einer langen, dünnen Zunge. "Schwebender Tod ", eröffnete der Maskenträger und sein Maul spieh eine grünliche Wolke Gift aus, die einige der Soldaten einnebelte, während der Rest davor stehen blieb. Nach ein paar Sekunden löste sich die Wolke wieder auf und die Soldaten wurden sichtbar, allesamt ohnmächtig mit grünlichem Gesicht. "Kein starkes Gift ", meinte Tenkai schulterzuckend. "Tödlich, aber langsam." "Seht ihr? ", bellte der Priester über die Wiese. "Das sind keine Auserwählten! Das sind irgendwelche Dämonen, die den Namen unserer Göttin in den Schmutz ziehen wollen. Erledigt sie, erledigt sie!" Von seinen Rufen angefeuert, stürmten die Männer mit nochmehr Zunder auf die Gruppe zu. Mit einer leichten Kopfbewegung wich der Södner dem ersten Schwert aus und brachte sich mit Sprung nach hinten ausser Reichweite, sammelte sich und sprang auf seinen Träger zu. Dieser wurde sogleich von einer stahlharten Faust ins Gesicht niedergeschlagen. Schon nahmen drei Weitere seinen Platz ein und wollten mit Speeren auf ihn einstechen, bevor jedoch einer in Reichweite kam, öffnete Tenkai die Augen auf seinem Arm und die drei waren dumm genug, entsetzt inne zu halten und auf den Arm zu starren. Dies nutzte er um sie mit seinem "hypnotischen Blick" in ihre schlimmsten Ängste zu schicken. Schreiend gingen sie zu Boden und der Weißhaarige wandte sich um, in Erwartung der nächsten Gegner.

  • Die Dunkelheitsmagierin war Medusa nicht unsympathisch. Aber bevor die Blinde auf die an sie gerichtete Frage antworten konnte, übernahm das Felio und stellte die Schützin der Anführerin vor. Diese nahm Medusas Hand zur Begrüßung. „Nichtsdestotrotz, schön dich kennen zu lernen.“ Anschließend wandte sie sich noch einmal an die Gruppe und forderte sie auf etwas zu essen und sich verarzten zu lassen, bevor die Beerdigung der gefallenen Kameraden stattfinden würde. Medusa schüttelte leicht den Kopf, sie wusste selbst, was sie noch zu erledigen hatte und folgte Thabea aus dem Raum. Allerdings schlug sich nach Verlassen des Raumes sofort eine andere Richtung an und begab sich zum Empfangstresen. Der Wirt brauchte einen Moment, bevor er sich nach ihren Wünschen erkundigte, woraus de Blinde schloss, dass er sie, wie so viele andere Menschen zuerst mit einem nicht sonderlich erfreutem blick gemustert hatte. Ihr offenherziger Kleidungsstil hatte ihr schon sehr oft Missgunst entgegengebracht und sie hatte gelernt, dies weitgehend zu übergehen. „Hier gibt es doch sicherlich einen Laden, der einfache Waffen verkauft, könnten Sie mir sagen, wie ich dort hinkomme? Zur Not würde mir auch ein gewöhnlicher Handwerker genügen.“, erkundigte die Blondine mit leicht abweisendem Ton. Der Mann bejahte dies und kam sofort um den Tresen herum und nahm die Blinde am Arm, um sie zu führen, was diese ärgerlich mit einem Aufladen ihrer Haut kommentierte. Überrascht aufjaulend ließ der Mann sie los und schüttelte seine Hand. „Ich kann sehr gut alleine gehen.“, meinte die Donnermagierin brüsk und schritt durch die Eingangstüre. Der Wirt brachte sie zu einem hölzernen Gebäude und verzog sich dann rasch wieder. Es war ihm deutlich anzumerken, dass ihm die junge, aufreizend gekleidete Frau mit den trüben, blutroten Augen alles andere als geheuer war.


    In diesem Haus ließ sich Medusa ihren, in letzter Zeit stark zusammengeschrumpften Vorrat an ihren Standartpfeilen auffüllen. Der Mann, der sie bediente, sagte nichts, doch schon sein Schweigen machte deutlich, wie sehr er an der Waffenwahl der Blondine zweifelte. Als diese ihren Köcher mit einigen schlanken Holzpfeilen bestückt hatte und ihren Geldbeutel hervorholte, zeigte sich der Mann allerdings überrascht. Scheinbar hatte er angenommen sie würde als Auserwählte Martels erwarten, die Pfeile umsonst zu bekommen, hatte aber auch keine Probleme damit, sich für die Ware bezahlen zu lassen.


    Nachdem sie ihren Waffenvorrat aufgestockt hatte, begab sich Medusa zurück zum Gasthaus. Thabea kam kurz darauf auch schon zu ihr und bat sie mitzukommen, was die Donnermagierin ohne zu zögern auch tat. Die Anführerin ließ die Gruppe von dem Wirt in einen Raum führen, in dem es stark nach Essen roch. Erst auf die Aufforderung der Finsterniskämpferin bedienten sich die Auserwählten am Angerichteten. So auch Medusa, die seit ihrem Aufbruch mit Martels Boten nichts mehr gegessen hatte. Nach einer kleinen Ansprache von Thabea, schickte diese ihre Gruppe zu Bett und kündigte an, sie wolle am nächsten Tag niemanden unausgeschlafen vorfinden. Die Donnermaierin kümmerte diese Drohung wenig, sie hatte bis zum nächsten Morgen noch etwas zu erledigen und daran würde auch die Anführerin sie nicht abhalten. So setzte sie sich nur auf ihr Bett und entnahm ihrem Lehnbeutel einen mehr als Faustgroßen Klumpen, den sie gleich zu bearbeiten begann. Mit den Fingern formte sie den weichen Lehm und verlieh ihm mit der Spitze eines ihrer Pfeile die Feinheiten. Gute zwei Stunden benötigte sie, bevor sie ihr Werk mit Hilfe ihrer Blitze brannte und es so fixierte, ehe sie es in ihrer Tasche verstaute und sich zur Ruhe legte.


    Am nächsten Morgen erlebte sie eine böse Überraschung, als man ihr das lange, aus festem Stoff gefertigte Kleid vorlegte. Schon das Material, welches so viel schwerer als ihre gewöhnliche Kleidung war, behagte ihr überhaupt nicht, aber der Schnitt des Kleides, welchen sie mit den Fingern ertastete, setzte dem ganzen noch die Krone auf. Als die übertrieben freundliche Bedienstete des Gasthofes sich dann auch noch bei der Blinden erkundigte, ob sie ihr beim Ankleiden helfen solle, platze dieser der Kragen und sie scheuchte das Mädchen ungehalten aus dem Zimmer. Beim Anblick ihrer, vor Ärger und Elektrizität zuckenden Haarpracht, ergriff die Bedienstete die Flucht.


    Da sie wusste, dass es sich auf einer Beerdigung gehörte, anders zu kleiden, die Farbe Schwarz war dabei für sie ohne Bedeutung, streifte sie sich das lange Kleid über. Dank seinen langen Ärmeln und dem hochgeschlossenen Kragen war nun Medusas Haut nahezu vollständig bedeckt, was ihr überhaupt nicht gefiel. Der schwere Stoff erstickte die elektromagnetischen Signale, die sie gewöhnlich über ihre Haut aufnahm, weitgehend und gab ihr das Gefühlt von Hilflosigkeit. Ihre empfindliche Haut reagierte auf die ungewohnte Berührung und sendete Unmengen von Meldungen an das Gehirn der jungen Frau, die von dieser Reizüberflutung völlig verwirrt wurde. Mit jeden Zentimeter ihrer Haut nahm sie die Berührung des Stoffes wahr, was sie davon abhielt, sich auf ihren elektrischen Sinn zu konzentrieren. Fluchend und um wenigstens etwas Linderung zu bekommen, schlug sie den langen, nicht gerade weit fallenden Rock des Kleides hoch und legte sich die Metallschlangen, die sie auch sonst an den Beinen trug, um. Das kühle Metall zu spüren und wie es von ihrer Elektrizität durchflutet wurde, war eine Erleichterung ohne gleichen für die Frau, konnte allerdings ihre Überempfindlichkeit nur geringfügig lindern. Auch ihr liebstes Schmuckstück, eine Schlange, die sich um ihren Hals wand, den Kopf auf ihr rechtes Schlüsselbein abgelegt hatte und den langen Schwanz tief in ihren Ausschnitt hängen ließ, legte sie an. Ob das den Dorfbewohnern oder ihren Kameraden nun gefiel, war ihr egal. Die restlichen ihrer geliebten Schlangen verstaute sie in ihrer Tasche. Auch wenn es auf eine Beerdigung ging, schnallte sie sich ihren Köcher und den Bogen auf den Rücken, ergriff Tasche und Taststock und verließ das Zimmer. Im Foyer traf sie auf die anderen. Obwohl sie den Weg mit ihrem Stab ertastete, bewegte sie sich deutlich unsicherer als am Vortag und geriet sogar einmal ins Stolpern. Am liebsten hätte sie sich auf der Stelle dieses garstige Kleid vom Leib gerissen, aber der Gruppe zu Liebe riss sie sich zusammen. So hilflos hatte sie sich schon lange nicht mehr gefühlt und ihr Selbstbewusstsein schwand. Da sie sich nicht sicher war der Gruppe so folgen zu können, hielt sie sich mit verbissenem Gesichtsausdruck an Tenkais Arm fest.


    Bei der Beerdigung sprach ein Priester lange von den beiden Toten. Medusa hörte ihm kaum zu. Sobald sie sich halbwegs orientiert hatte, trat sie an dem Mann vorbei zu den Grabsteinen hin. Ob dies jemanden störte oder nicht, blendete sie einfach aus. Mit den Fingern ertastete sie die Schriftzüge auf den Grabsteinen. Bei Damians holte sie ihr Werk von letzter Nacht hervor, eine fein gearbeitete und detailreiche Eule, so groß wie eine gespreizte Männerhand und fixierte sie mit noch etwas Ton auf dem höchsten Punkt des Steines. Die Blitze, die ihren Fingerspitzen entsprangen härteten das Material aus und hefteten die Eule fest auf den Grabstein. Sobald ihre Arbeit getan war, wandte sich Medusa wortlos ab und schritt zur Gruppe zurück. Dies war ihre Art, den Kameraden die letzte Ehre zu erweisen. Für Iken hatte sie nichts angefertigt. Ihn hatte sie nur als stillen Schatten am Rande bemerkt und erst bei seinem Tod diesem einen Namen zuordnen können. Von Damian wusste sie aufgrund Ismeas zumindest, dass er Eulen sehr gemocht hatte.


    Die zähe Zeremonie wurde schon bald darauf von lauten Rufen unterbrochen. Trotz ihrer vernebelten Sinne, nahm Medusa die kleine Armee wahr, die auf einem Hügel stand. Als der Priester erklären wollte, wer die Fremden waren, wies der Sprecher der Einheit ihn scharf zurecht und gab seinen Soldaten mit den Worten „Wie könnt ihr es wagen, Martels Ruf in den Schmutzt zu ziehen?! Es gibt keine neuen Auserwählten, sonst hätte die Ehrwürdige mich davon in Kenntnis gesetzt! Anhänger Martels, vernichtet diese Hochstapler!“ den Befehl zum Angriff. Thabea wies ihre Leute noch an keine Sauerei anzurichten und die Angreifer nach Möglichkeit nicht zu töten.


    Schon hatte einer die vermeintlich hilflose Medusa ins Auge gefasst und weitere folgten ihm. Diese zwang sich selbst zur Konzentration, um die Angreifer besser spüren zu können. Bevor die Männer sie erreicht hatten, erwachte ihre Schlangenmähne scheinbar zum Leben und richtete sich vom Kopf auf, während die Gorgone ihren Bogen zog und die Männer mit ihren blutroten Augen fixierte. Die Männer stockten kurz, gingen dann aber auf sie los. Den ersten Schwerthieb erkannte sie an der charakterlichen Bewegung des Angreifers und wich ihm aus. Dabei stellte sich heraus, dass der enge Rock überhaupt nicht zum Kämpfen geeignet war. Schnell brachte Medusa Abstand zwischen sich und die Männer und schlitzte mit einer ihrer metallverstärkten Pfeile kurzerhand den Rock an der Seite auf. Ein Mann näherte sich ihr und sie spannte einen normalen Pfeil, den sie auf den Angreifer richtete. Dieser schien zu denken er habe sich nur zu laut bewegt und versuchte sich von dem auf ihn gerichteten Pfeil wegzuschleichen, doch die Donnermagierin die sein magnetisches Feld spürte, folgte ihm mit der Spitze. Von hinten schlich sich ein weiterer Mann an sie heran, doch sie fuhr herum und ließ das Geschoss von der Sehen schnellen. Der Pfeil bohrte sich tief in seine Schulter, auch wenn die Schützin eigentlich auf die Brust hatte zielen wollen. Jetzt schienen aber zumindest die anderen zu begreifen, dass sie nicht nur ein hilfloses Opfer vor sich hatten.

    Öffne die Pforte, durchschreite das Tor und betritt eine Welt, wie du sie dir in deinen kühnsten Träumen vorgestellt hast. Eine Welt, in der Wunder Wirklichkeit und Kinder nie erwachsen werden.
    Doch ohne Hilfe werden die Traumlande schon bald vom Albtraum regiert, den die bösartigen Nachtmahre sind mächtiger als je zuvor.


    Das Abenteuer und der Kampf um die Welt der Träume hat begonnen!
    The endless Night of Dreams

  • Nachdem Thabathea, Amaris und Nemo die Gaststätte wieder betreten hatten und die Anführerin auch die restlichen Gruppenmitglieder zusammengerufen hatte, betraten sie gemeinsam den Speiseraum, wo sie einen reichlich gedecktes Buffet vor fanden. Nachdem sich die Kameraden daran satt gegessen hatten, sprach Thabathea kurz drei verschiedene Themen an: Wie bereits mit dem namenlosen jungen Mann und Amy besprochen erklärte sie, dass sie Ismea selbst entscheiden lassen würden, ob sie weiter der Gruppe folgen will. Die Beerdigung sollte am nächsten Tag im Dorf statt finden, und als nächstes Ziel nach der Beerdigung würde die Gruppe zum Tempel der Schatten aufbrechen. Nachdem die Kameraden diese Ankündigungen zur Kenntnis genommen hatten, schickte die Anführerin sie ins Bett, da die Beerdigung schon recht früh am Morgen statt finden sollte und der Tag danach wahrscheinlich anstrengend werden würde.


    Am er am nächsten Tag geweckt wurde, stellte Nemo fest, dass die Angestellten des Gasthauses ihm passend für die Trauerfeier eine schwarze Hose und ein schwarzes Oberhemd hingelegt hatten. Er zog diese Kleidung an und wollte das Zimmer schon verlassen als sein Blick zufälligerweise auf sein Schwert fiel. Diese Waffe hatte vor vielen Jahren neben ihm auf dem Floß gelegen, als er als kleiner Junge von Fischern auf dem Meer entdeckt worden war, und deshalb hatte er sich oft Gedanken darüber gemacht, ob sie ihn eines Tages helfen konnte, herauszufinden, wer er eigentlich war. Deshalb war es für ihn auch sehr wichtig, die Waffe nicht zu verlieren. Also hängte er sich das Schwert an seiner rechten Seite an den Gürtel und trat anschließend zu den anderen in das Foyer des Gasthauses. Wenig später führte der Wirt sie zu einer Wiese, auf der bereits zwei fertig angefertigte Gräbsteine aufgestellt waren. Ob Damians Körper unter einem der beiden Grabsteine vergraben war oder ob die Grabsteine in einigen Monaten zu den Gräbern gebracht würden, konnte Nemo nicht erkennen.
    Ein Priester hielt eine Traueransprache, in der er zwar versuchte auf den Tod der beiden Halbelfen einzugehen, aber dennoch fiel Nemo auf, dass das meiste, was der Priester erzählte, aus leeren Floskeln und allgemeinen Aussagen bestand, die wohl in jeder Traueransprache passen würden. Diese fehlende Beziehung auf Damian und Iken störte den namenlosen jungen Mann irgendwie, aber gleichzeitig war ihm klar, dass der Priester nicht den Hauch einer Chance gehabt hatte, sich vorher über die Verstorbenen zu erkundigen. Weil die Gruppe erst vor sehr kurzer Zeit gegründet worden war, wussten selbst die Auserwählten nicht genug über die beiden, um damit eine ordentliche Trauerrede zu schreiben.


    Die Trauerrede wurde unterbrochen - und Nemo gleichzeitig aus seinen Gedanken gerissen - als eine Gruppe von Soldaten ankamen. Der Anführer ließ recht schnell erkennen, dass die Truppe unter dem Namen der Kirche von Martel agierte und er als Kommandant davon überzeugt war, dass die Auserwählten nur eine Gruppe von Hochstaplern war. Nachdem er seinen Untergebenen befohlen hatte, die Kameraden zu vernichten, wandte sich Thabathea an ihre Kameraden: „Na gut, sie wollten es nicht anders. Bringt den Alten und seine Leute nicht vorsätzlich um, okay? Versucht, sie außer Gefecht zu setzten, wenn das nicht funktioniert, dann... Naja, ihr wisst, was ich meine. Oh, und kein unnötiges Blutvergießen. Ihr könnt auch töten, ohne die schöne Wiese mit Blut zu ersaufen!
    „Eigentlich gefällt es mir zwar nicht, mitten auf einer Trauerfeier gestört zu werden“, dachte Nemo sich, „aber wenn es sich nicht vermeiden lässt muss ich wohl in dem Kampf mitmischen.“ Kurz bedauerte er es, dass er neben dem Schwert nicht auch ein kurzes Messer mitgenommen hatte, denn mit dem Messer hätte er in Kombination mit dem Wasserelement bei den Soldaten vielleicht weniger Verletzungen angerichtet als mit einem Schwert. So blieb ihm jedoch nichts anderes übrig als das Schwert zu ziehen und damit gegen einen der Soldaten zu kämpfen. Wie sich heraus stellte, hatte dieser ebenfalls ein Schwert dabei. Leider trug der Soldat eine Rüstung und Nemo nicht, so dass der Soldat einen recht offensiven Kampfstil verwenden konnte, Nemo jedoch zusehen musste, dass er möglichst alle Attacken des Soldaten irgendwie abfing, damit der Soldat ihn nicht verletzte. Das gelang Nemo auch recht gut, allerdings war er deshalb auch viel zu sehr mit seiner Defensive beschäftigt als dass er den Soldaten selbst hätte angreifen können.



    Off Topic:
    Falls ein Mitspieler meinem Chara zu Hilfe kommen möchte, könnt ihr dies gerne machen. Ansonsten gehe ich davon aus, dass Nemo das längere Durchhaltevermögen hat und den Soldaten irgendwann besiegen kann, wenn dieser von dem Kampf unter erschwerten Bedingungen (er trägt ja immerhin eine Rüstung, und die dürfte nicht leicht sein) müde geworden ist.


    Da es in diesem RPG kein Abwesenheitstopic gibt und ich nicht extra noch einen Beitrag im Diskussionstopic setzen möchte, gebe ich an dieser Stelle hier bekannt, dass ich über Karfreitag und Ostern verreise. Weil ich in der Woche vor Ostern an einem Abend etwas im RL vor habe und nicht weiß, wie lange ich in der Woche nach Ostern für das Nachlesen in den RPGs brauche, werde ich meinen nächster Beitrag möglicherweise erst am Wochenende 30.April/1. Juni schreiben.

  • Nach dem gemeinsamen Gepräch zwischen Nemo und Tabathea fühlte sich Amaris wesentlich befreiter. Es tat gut sich mal auszusprechen und zu erfahren, wie andere dachten. Als Nemo erwähnte, dass sein Magen knurrt, spürte sie das gleiche und war gleich damit einverstanden zurück in die Gaststätte zu gehen um endlich was zu essen und um die anderen wiederzusehen. Schließlichen waren sie eine Gemeinschaft und mussten zusammenhalten.


    Die Halbelfin rief die anderen Mitglieder zusammen und sie betraten den Speiseraum. Dessen Tische waren reichlich gedeckt. Eine Speise sah appetitlicher als die andere aus und in der Luft vermischten sich die leckersten Düfte. Amaris empfand zwar immer noch eine Traurigkeit, da die beiden verstorbenen Halbelfen dies nicht mehr miterleben konnten, aber das Rad des Lebens dreht sich weiter, so schwer das auch war und sie konnte ja nicht für immer trauern. Sie beschloss das Leben ein wenig mehr zu genießen, deshalb genoß sie auch das Essen. Das Gemüse schmeckte wirklich lecker.
    Nach dem Essen besprach die Dunkelmagierin mit den Gefährten noch einige Punkte. Darunter fiel das ihr schon bekannte Thema Ismea. Der Eule durfte selbstentscheiden, ob sie mitkommen wollte oder nicht. Der zweite Punkt war die Beerdigung. Das auch Iken ein, symbolisches Grab bekam, fand sie sehr nett von Tabathea. Der dritte Punkt war der nahende Tempel der Schatten. Um zu ihm zu gelangen muss die Gruppe fit sein. Zu dem Zweck, gingen die Mitglieder schon früh schlafen.


    Amaris betrachtet ihr Zimmer mit gemischten Gefühlen. Sie beschloss draußen zu schlafen, denn da fühlte sie sich am wohlsten. Nur ihre Ambrust und noch andere Gegenstände ließ sie liegen. Ansonsten ging sie raus zu ihrem schon bekannten Baum. An seinen Wurzeln, legte sie sich nieder und sie fühlte die lebendige Natur um sich herum, bis sie rasch einschlief. Wider erwarten träumte sie nichts, als das morgendliche gezwitschere der Vögel sie weckte. Die Sonne ging auch gerade auf und verdrängte die Schatten der Dunkelheit. Das noch vom Tau feuchte Gras trocknete auch rasch. Ein Blick zum Himmel genügte um zu erkennen, dass heute ein herrlicher Tag werden würde. Die Pflanzenmagiern stand auf, streckte sich und fühlte sich ausgeruht. Ihr ging es schon viel besser. Sie begab sich zurück zur Gaststätte, in ihr Zimmer, wo sie alles noch so vorfand, wie sie es hinterlassen hatte.


    Ein Diener der Gaststätte brachte ihr für die Beerdigung ein schwarzesKleid, dass sie skeptisch betrachtete. Es fühlte nicht so an, als würde es aus rein natürlichen Stoffen bestehen und war nicht sehr günstig. Aber es gab keinen anderen Weg und sie zog sich um. Das Material des Kleides wirkte schwerer und sie konnte nicht so durchatmen wie sie es gewohnt war. Ihr ging es durch den Kopf, dass sie zum ersten Mal an einer Beerdigung teilnahm. Sie überlgete,, ob sie die Armbrust brauchte, entschloss sich sie mitzunehmen. Im Foyer angekommen, schienen alle ihre Meinung zu teilen. Sie fand es sowieso befremdlich dass alle ungefähr das gleiche trugen. Die Gefährten gingen schweigend zur einen weiteren Wiese, in deren Mitte eine einzelne Weide stand. Davor sahen sie zwei Grabsteine. Wieder füllten sich ihre Augen mit Tränen, als der Leichnam von Damian der Erde überlassen wurde. Den Priester mit seinen Floskeln überhörte sie gewissentlich, er hatte ja nichts wichziges zu sagen. Als Medusa dem Grab von Damian noch eine aus Ton geformte Eule hinzufügte, war sie um so mehr zu Tränen gerührt. Das war ja so nett von ihr und das obwohl sie den Halbelfen am wenigsten gekannt hatte.


    Plötzlich kamen Soldaten herbei und der Befehlshaber unter ihnen, ließ verlauten, dass die neuen Auserwählten, nur eine Bande von Hochstablern wären, die zu vernichten seinen. Er vertritt die Kirche Martels und sei deshalb dazu befugt. Ungläubig starrte Amaris dem Geschehen zu. Das hatte sie nicht erwartet. Tabathea sagte zu ihnen:" Na gut, sie wollten es nicht anders. Bringt den Alten und seine Leute nicht vorsätzlich um, okay? Versucht, sie außer Gefecht zu setzten, wenn das nicht funktioniert, dann... Naja, ihr wisst, was ich meine. Oh, und kein unnötiges Blutvergießen. Ihr könnt auch töten, ohne die schöne Wiese mit Blut zu ersaufen!“ Bevor die Soldaten die zwei Gräber ruinieren konnten, ließ Amaris um sie herum eine Dornenhecke entstehen. Das musste genügen. Dann wandte sie sich dem Kampf zu.


    Aus dem Boden erhoben sich Wurzel, diese umschlungen die Füße der Soldaten, die daraufhin zu Boden fielen. Die dornigen Wurzeln hoben sie in die Höhe und schleuderten sie kraftvoll weg. Besinnungslos blieben diese dann meilenweit entfernt liegen. Amaris hatte keine große lust zu töten und hoffte, dass es auch so gut ausgehen konnte.

  • "Danke...i-ihr beiden." Renée die dankend die Suppe angenommen hatte, hatte sich kurz davon abgewandt und zwang sich zu einem Lächeln in Richtung Gwen und dem Stahlbändiger. Gwen erwiderte das Lächeln und bemerkte mit ein wenig Verwunderung, dass sie die Schattenmagierin den Dreien näherte. Sie kniete sich vor Renée und nickte ihr und Duke zu. " Wie geht es dir? Sollte es irgendwelche Probleme geben, dann zögere nicht und komm zu mir. Ich weiß, dass dir Halbelfen nicht sympathisch sind, aber ich kann dir sagen, dass ich nicht vorhabe dir, oder irgendeinem von euch etwas zu tun." Sie lächelte noch einmal, dann wandte sie sich zu Duke und die 17-Jährige. " Das Gleiche gilt übrigens auch für euch. Wir werden noch eine Weile zusammen reisen und ich möchte nicht, dass es Probleme in dieser Gruppe gibt." Sie senkte ihre Stimme und murmelte, eher zu sich selbst:" Oder noch mehr Tote…" Gwen war vollkommen ihrer Meinung und stimmte ihr erneut mit einem Nicken zu. Thabea hatte mittlerweile ihren Blick auf Amy und Nemo gerichtet und erhob sich schließlich um zu ihnen hinüber zu gehen. Während sie sich mit den Beiden unterhielt wandte sich Gwen wieder ihrer Suppe zu und leerte die Schüssel doch ziemlich schnell.


    Mittlerweile hatte sich der Himmel ein ein tiefes Orange gefärbt und sicher würde bald die Sonne ganz von Horizont verschwunden sein. Die Gruppenleiterin, welche sich nun auch von den anderen Beiden abwandte, wandte sich wieder in ihre Richtung und klatschte um zu signalisieren, dass sie mit hinein kommen sollten. Gwen und die anderen Beiden erhoben sich natürlich sofort und folgten den anderen zurück in die Gaststätte.
    Thabea hatte sich beim Wirt nach einem Konverentsraum erkundigt und so wurde die Gruppe prompt in einen abgelegenen Speiseraum geführt. Auf dem langen Tisch befand sich eine Vielzahl von Speisen. Sofort meldete sich der Magen der Erdbändigerin. Auch wenn sie gerade eine Suppe hatte, war dies einfach das Paradies. " Esst euch satt, wir müssen bald wieder aufbrechen, und ich bin mir fast sicher, dass wir es ordentlich schwer haben werden." Thabea hatte kurz gezögert, da sie anscheinend erst mit der Gruppe sprechen wollte, aber die hungrigen Gesichter der Gruppe kannte man einfach nicht übersehen. Es dauerte nicht lange, bis der komplette Tisch leergefegt war und die Schattenmagierin sich erhob: " Also, Leute. Da ihr offensichtlich ja alle satt seid, beginnen wir jetzt mit der Besprechung, die bitter nötig ist. Wir haben heute drei Punkte auf der Tagesordnung."
    Punkt eins war für Gwen ziemlich sinnlos: "Man kann einer Eule nichts befehlen, sie entscheidet selbst. Also kann man nicht entscheiden ob sie bei der Gruppe bleibt oder nicht!" Im Darauffolgenden ging es um die Beerdigung von Damian und Iken, auch wenn der Leichnam vom Windbändiger immer noch im Wald war wollten sie ihm ein Grabmal errichten, schließlich hatte er genauso eine Beerdigung verdient wie Damian. Der letzte Punkt handelte von der Reise zum Schattentempel. " Gibt es jemanden unter euch, der sich von der Gruppe entfernen will? Ich werde ihn nicht zurückhalten, doch euch muss eins klar sein: Das Schicksal der Welt ist nun eures. Gebt ihr auf, so gebt ihr auch diese Welt auf. Wir brauchen jeden Einzelnen von euch, solltet ihr dennoch einen Grund haben, nicht weiter mitreisen zu wollen, so sei es so." Neugierig sah die 17-Jährige in die Runde, würde tatsächlich noch jemand die Gruppe verlassen? Anscheinend nicht, keiner erhob sich oder meldete sich.


    Jedem von ihnen wurde ein Zimmer für die Nacht bereitgestellt. Dankend ließ sie sich sofort auf das Bett fallen. Auch wenn es ihr ein wenig zu weich war schlief sie sofort ein und wachte erst wieder auf, als eine Hausangestellte sie weckte. Auf dem kleinen Tisch hatte man ihr ein schwarzes langes Kleid für die Beerdigung zurechtgelegt. Ohne lange nachzudenken streifte sie sich das Kleid über und ging hinunter ins Foyer. Einige waren schon da und Gwen stellte sich wortlos neben sie. Auch als der Rest der Gruppe hinzukam wurde kein Wort gesprochen. Der Wirt führte sie hinaus auf eine Wiese, wo sich ein einzelner Baum befand unter diesem sich zwei Grabsteine befanden. Der Priester erzählte vieles über die Beiden, eher über ihren Tod, da man so viel nicht von ihnen wusste. Gwen fand es ein wenig unangenehm, sie hasste es auf Beerdigungen zu sein. Niemand ging gerne auf Beerdigungen.
    " Was geht hier vor?!", donnerte jemand hinter ihnen. Erstaunt drehte sich die Gruppe um. Ein Trupp von ungefähr fünfzig Mann stand dort angeführt von einem, nicht gerade nett aussehenden, älteren Mann in glänzender Rüstung. Diese Frage sollte anscheinend keine Frage sein, da der Priester sofort unterbrochen wurde als er die Lage erklären wollte. " Wie könnt ihr es wagen, Martels Ruf in den Schmutzt zu ziehen?! Es gibt keine neuen Auserwählten, sonst hätte die Ehrwürdige mich davon in Kenntnis gesetzt! Anhänger Martels, vernichtet diese Hochstapler!" Erst jetzt vielen ihr die Flaggen mit den Zeichen der Kirche Martels auf, die die Soldaten bei sich hatten. Diese wurden aber gerade in die Wiese gesteckt und der Trupp stürmte auf sie zu. „Das ist nicht gerade nett, so bei einer Beerdigung aufzutauchen“, rief Gwen den Soldaten entgegen und machte keine Anstalten ihr Schwert zu ziehen, da die Anweisung von Thabathea war so wenig wie möglich Blut zu vergießen war. Jeder Soldat der sich ihr auch nur näherte bekam sofort einen Stein, ungefähr in der Größe einer Murmel, in den Kopf geschossen. Sehr effektiv und hundertprozentig tödlich.

  • Ray van Grat war auf dem Weg in das Dorf Telant. Warum er dorthin unterwegs war? Nunja, da gab es diesen seltsamen Traum…


    Mitten in einer traumlosen Nacht sah Ray auf einmal ganz klar jemanden vor sich. Nein, es waren zwei Personen, die dicht beieinander standen. Ray erhob sich und betrachtete seine Umgebung. Es war, als wäre er mitten in einem Regenbogen: Die Farben spielten verrückt und schwammen durch einander. Ray betrachtete die beiden Personen, die jetzt auf ihn zu kamen und in kürzester Zeit auf ihn zukamen. Vor ihm standen nun eine Frau und ein Mann. Und die Frau sprach ihn direkt an: „Hallo, Ray van Grat. Mein Name ist Martel.“ Dann deutete sie auf die Person neben sich und stellte sie vor: „Das ist Damian.“ Ray betrachtete beide und antwortete: „Hallo, ehrwürdige Martel.“ Dann betrachtete er den Halbelf und sagte kein Wort. Dann begann Martel wieder zu reden: „Ray, es gibt einen Kreis von Auserwählten, die das Schicksal der Welt entscheiden. Jedoch hat diese Gruppe Verluste erlitten, die wieder gutzumachen sind. Damian ist tot und das hat die Gruppe schwer angeschlagen. Sie brauchen jemand Neuen, damit sie wissen, dass sie nicht allein sind.“ Ganz typisch für Ray hatte dieser nur zugehört und erwiderte nun auf Martels Ansprache: „Das Schicksal der Welt… Ob ich der bin, den diese Gruppe benötigt, bezweifle ich. Ich bin kein Mensch, der andere Leute aufmuntert, wenn einer ihrer Kameraden gefallen ist. Daher bete, dass du die richtige Entscheidung getroffen hast. Widersetzen kann ich mich nicht.“


    Ray hatte wirklich nicht gewusst, wie er sich hätte widersetzen können. Daher hatte er zugestimmt. Er hatte sowieso kein festes Ziel gehabt. Martel hatte ihn nur noch aufgeklärt, wo die Gruppe zu finden war und das er sie schnellstmöglich erreichen musste. Damian war die ganze Zeit nur still gewesen, aber interessiert hatte Ray das auch nicht.
    Nun hatte er es geschafft. Telant kam ihn Sicht und nachdem er die volle Sicht auf das Treiben dort hatte, sah er eine kämpfende Gruppe, die sich gegen eine kleine Soldatentruppe wehrte. Das sind vermutlich die Auserwählten, die da kämpfen, überlegte Ray. Er ging auf die Truppe zu und wusste, dass er helfen musste.
    Der erste Soldat, den er sich ausgesucht hatte, stand mit dem Rücken zu ihm und wollte gerade einen besiegten Kameraden ersetzen, als Ray ihn mit seinem Fauststich niederstach. Die Faust traf eine ungeschützte Stelle und bevor sich der Soldat umdrehen konnte, aktivierte Ray mit seiner linken Hand die Klinge an seiner rechten und beendete so das Leben des Soldaten. Nun aktivierte er auch die andere Klinge und packte sofort den nächsten Soldaten am Hals und drückte ihn in die Luft. Die Klinge an seiner hochhebenden Hand verletzte den Soldaten am Gesicht, woraufhin dieser vor Wut schrie, doch Ray durchbohrte mit der anderen Klinge das Herz seines Gegners. Dann schaute er sich blitzschnell um. Wie vermutet, waren alle von seinem Autreten überrascht, und da er am Rand des Kampes eingestiegen war, hatte noch kein Soldat hinter ihm Stellung genommen. Besser ging es gar nicht. Mit einem „Langsamen Schritt“ erledigte er den nächsten Soldaten, der gar nicht wusste, wie ihm geschah, da auf einmal alles so langsam geschah. Dann blickte Ray auf und sah die Soldaten schon in einer stark reduzierten Anzahl sich neu formieren. Ray wischte seine Klingen am Boden ab. Er wollte nicht überstürzt handeln, da ihm sonst ein Soldat in den Rücken fallen könnte. Daher beobachtete er die Soldaten erst einmal. Dann rannte ein Soldat auf Ray zu. Dieser stand blitzschnell auf. Den Angriff des Soldaten mit einem Breitschwert konterte er, indem er die Klinge seines Gegners zwischen Rays Hand und Klinge brachte und dann die Waffe aus der Hand des Soldaten hebelte. Nachdem die Waffe zu Boden gefallen war, stach Ray mit beiden Klingen zu.


    OT: Der liebe Ray van Grat ist dann nun auch dabei. Auf ein gutes RPG ;-)

  • Duke hatte die kränkliche Lichtmagierin nach draussen begleitet und sich neben sie auf eine Wiese gesetzt, möglichst weit weg von dem Baum, da er Bäume nicht leiden konnte. Ausserdem sahen Amaris und Nemo nicht so aus, als ob sie gestört werden wollten. Zwischen Duke und Renée herrschte eine Weile lang Stille. Der Rothaarige wusste nicht genau, was er sagen sollte und das Mädchen schien sich aus irgendeinem Grund nicht zu trauen, ein Wort zu sagen.
    Es war nicht viel Zeit vergangen, als Gwen mit drei vollen Suppenschüsseln auftauchte und den beiden Schweigenden jeweils eine reichte. Duke nickte der Erdmagierin dankbar zu, während diese sich wortlos hinzusetzte. Die Suppe schmeckte wirklich gut und stillte den Hunger des Rothaarigen ein kleines bisschen. Wie es schien, verlieh das Essen Renée genug Mut, um sich zu einem "Danke...i-ihr beiden." durchzuringen. Duke tat es Gwen gleich und erwiderte das Lächeln stillschweigend. Kurz darauf tauchte Tabathea bei der Dreiergruppe auf und kniete sich vor Renée hin, woraufhin die junge Frau ihrer Mitstreiterin klar machte, dass sie nichts von ihr zu befürchten hatte. Nach diesen Worten wandte sie den Blick zu den anderen. "Das Gleiche gilt übrigens auch für euch. Wir werden noch eine Weile zusammen reisen und ich möchte nicht, dass es Probleme in dieser Gruppe gibt." Gwen nickte zustimmend und Duke murmelte ein leises "Danke" als Antwort. Die Schattenmagierin verliess die Drei und gesellte sich zu Nemo und Amaris. "Amaris hat ein Gespräch so oder so mehr nötig als wir, so wie es ihr zu gehen scheint." Auch wenn sich die Elemente nicht gut vertrugen, fühlte er mit der Pflanzenmagierin.
    Die Sonne war schon im Begriff, unterzugehen, als Duke ein Klatschen hörte und den Kopf umdrehte. Die Anführerin deutete auf das Wirtshaus, schnippte mit den Fingern und drehte sich dann um. Zusammen mit Gwen und Renée begab sich der Rothaarige in die Wirtschaft und der dicke Wirt führte die Gruppe in einen Raum, in dem ein herrliches Festmahl angerichtet worden war. "Der Leichenschmaus, wies aussieht", entfuhr es Duke mit einem leicht zynischen Unterton in der Stimme. Obwohl sein Magen sich vor Hunger zusammenzog, begann der Metallkämpfer nicht sofort zu essen. Er war sich nicht ganz sicher, ob es angebracht war, sich jetzt einfach so vollzustopfen. Schliesslich biss Tabathea jedoch ein Stück Brot ab und alle Anwesenden begannen schlagartig damit, ihre Bäuche zu füllen. Das Essen war vorzüglich und Duke war froh darüber, nach dieser langen Zeit wieder etwas Handfestes zwischen die Zähne zu bekommen.
    Als alle mit ihrer Mahlzeit fertig waren hielt Tabathea eine kurze Ansprache. "Gibt es jemanden unter euch, der sich von der Gruppe entfernen will? Ich werde ihn nicht zurückhalten, doch euch muss eins klar sein: Das Schicksal der Welt ist nun eures. Gebt ihr auf, so gebt ihr auch diese Welt auf. Wir brauchen jeden Einzellnen von euch, solltet ihr dennoch einen Grund haben, nicht weiter mitreisen zu wollen, so sei es so." Niemand entschied sich zu gehen. Wenig später machten sich alle auf den Weg ins Bett, das Begräbnis der zwei Gefallenen würde früh am nächsten Morgen stattfinden.


    Duke bekam kaum die Augen auf, als er nach seinem unruhigen Schlaf geweckt wurde. Da die Violetthaarige ihnen aber mit Folter gedroht hatte, sollten sie nicht aus dem Bett kommen und weil Duke sich verpflichtet fühlte, riss er sich zusammen und schlüpfte in die bereitgelegten schwarzen Kleider. Glücklicherweise konnte man seine Metallarme durch den schwarzen Stoff nicht sehen.
    Die Auserwählten trafen sich im Foyer des Hotels und liefen gemeinsam zu Damians und Ikens Gräbern. Der Priester leierte die übliche Rede herunter, wahrscheinlich das, was sie bei allen Personen benutzten, die nicht in diesem Ort gelebt hatten. Duke stand schweigend da und zollte den zwei Halbelfen den letzten Respekt.


    Die Trauerzeremonie fand ein jähes Ende, als ein greiser Kerl mit einem Trupp von etwa 50 Mann auftauchte und die Gruppe als "elende Verräter" beschimpfte. Der alte Mann war so aufgebracht, dass er nicht lange damit zögerte seine Kämpfer wie wildgewordene Hunde auf die Auserwählten loszulassen. Duke seufzte genervt. "Hat der Kerl denn gar keinen Anstand?" Er unterliess es, direkt auf einen der Soldaten loszugehen, da er Kämpfe hasste und ohnehin nicht in der Stimmung war. Als der Rothaarige jedoch bemerkte, wie Nemo von einem der Männer in Bedrängnis gebracht wurde, entschloss er sich dazu, einzugreifen. Da sein Colt gänzlich ungeeignet zum "blutlosen" Töten war und Duke sowieso vermeiden wollte, jemanden umzubringen, entschied er sich für seine Metallarme, auch wenn er dann wohl oder übel einen von beiden enthüllen müsste. Mit einer schnellen Bewegung streifte er den Handschuh der linken Hand ab und zog den Ärmel hoch, unter dem ein Arm, bestehend aus dunkelgrauem Stahl hervorkam. "Overload!", rief Duke mit lauter Stimme. Aus dem Metallgebilde schossen mehrere dicke Stahlseile, die sich um den gepanzerten Soldaten wickelten und ihn umklammerten, wodurch der Angreifer bewegungsunfähig wurde. "Nemo, jetzt!", rief der Rothaarige seinem Kameraden zu.

  • Renée bemerkte aus dem Augenwinkel, wie beide auf ihre dankedagung matt lächelten, was sie insgeheim sehr glücklich machte. Trotzdem schwiegen sie sich noch eine Weile an und aßen ihre Suppe auf, die der Lichtmagierin wieder einwenig Farbe ins Gesicht gebracht hatte.
    " Wie geht es dir? Sollte es irgendwelche Probleme geben, dann zögere nicht und komm zu mir. Ich weiß, dass dir Halbefen nicht symphatisch sind, aber ich kann dir sagen, dass ich nicht vorhabe dir, oder irgendeinem von euch etwas zu tun." Erschrocken sah Renée auf. Sie war so in ihre Gedanken versunken gewesen, dass sie Thabethea garnicht bemerkt hatte. Während die Halbelfin sich in der zwischenzeit an Gwen und Duke gewendet hatte, rief sich die schwarzhaarige immer wieder ihre Worte ins Gedächtnis. Sie wusste nicht so genau was sie davon halten sollte. Hatte die Anführerin die Gruppe nicht verlassen als es ein kleines Problem gegeben hatte?
    Schnell vertrieb Renée diesen Gedanken wieder. Sie hatte nicht das Recht über die Handlungen anderer zu richten. Mit ihren Problemen würde sie Thabethea trotzdem nicht belästigen, da war sie sich sicher.


    Ein Klatschen riss Renée aus ihren Überlegungen und ließ sie zusammenzucken. Thabethea hatte offensichtlich bereits mit Amaris und Nemo gesprochen. Sie kam aus der Richtung und wank die Gruppe hinein in das Wirtshaus. Der Wirt führte die Auserwählten schließlich in einen herrlich duftenden Raum mit einem großen Tisch, auf dem allerlei Speisen prankten und nur darauf warteten gegessen zu werden. Obwohl Renée gerade erst die Suppe gegessen hatte, lief ihr das Wasser im Mund zusammen. Trotzdem traute sie sich nicht die Köstlichkeiten auch nur richtig anzusehen, als wäre es eine Sünde hungrig zu sein.
    Sie hörte wie Duke sagte: "Der Leichenschmaus, wies aussieht". Den zynischen Unterton fand sie mehr als unangebracht. Schließlich jedoch gab Thabethea das Startsignal, und der Trupp schlang die Mahlzeit herunter als gebe es kein Morgen. Nur Renée hielt sich etwas zurück, da sie Angst davor hatte, den Anderen etwas wegzuessen oder die Küchenkräfte unötig zu belasten. So aß sie recht zögernd, bis sie von der Bedienung angesprochen wurde, die fragte ob es ihr den nicht schmeckte und sie etwas anderes verlange. Woraufhin die Lichtmagierin hastig mehr in den Mund hob als hineinpasste, sich auch noch verschluckte und erst nach einem Hustanfall normal anfing zu essen.
    Nachdem alle geendet hatten, wurden drei Punkte besprochen. Der erste handelte von Ismea, der zweite ging um Damian und Iken. In Renées Magen zog sich ein kleiner Knoten zusammen. Sie verscheuchte die Bilder der Toten aus ihrem Kopf und widmete sich dem dritten Punkt. Estella erzählte gerade von einer Kombinationsattacke, beid er sie kollabiert war. Dann fragte Thabethea an die Gruppe gewandt, ob noch jemand weggehen wollte. Renée rang kurz mit sich selbst aber bevor sie etwas sagen konnte, oder sich überhaupt richtig entschieden hatte, erklärte die Halbelfin die Versammlung als beendet.


    Nachdem alle sich zu Bett gelegt hatten und auch Renée endlich ihren Schlaf gefunden hatte, sollte am nächsten Morgen die Beerdigung der Halbelfe stattfinden. Eine Mitarbeiterin hatte Renée ein schwarzes Kleid bereitgelegt. Zwar fragte sich die Schwarzhaarige, warum sie denn nicht auch einfach in ihrer normalen schwarzen Kleidung gehen konnte, zog dann aber das Kleid aus gehorsam vor. Der Stoff war rau, schwer und viel zu lang für Renées kleinen Körper, sodass sie sich nicht einmal richtig bewegen konnte. Nachdem sie zum wiederholten Male verzweifelt versuchte, das Kleid irgendwie an seinem Platz zu halten, schnappte sich die Schneiderin ihr Nähzeug und bearbeitete den Stoff so, dass er passte und auch noch genug Bewegungsfreiheit bot.


    Die Auserwählten kamen schließlich alle aus dem Gasthof zu den Gräbern Damians und Ikens. Die Zeremonie und Renées stummes Weinen wurden abrupt durch eine bosshafte Stimme unterbrochen: "Was geht hier vor!?" Ein gerüsteter Mann kam mit gut 50 Soldaten im Schlepptau den Hügel hinauf und beschimpfte die Auserwählten wie ein heiserer Rohrspatz.
    Thabethea erklärte gerade, sie sollten ja nicht zuviel Blut vergießen, da kamen die Soldaten auch schon auf sie zugestürmt. Ehe Renée sich richtig gefasst hatte, stand sie bereits mitten zwischen den Kämpfenden und versuchte ängstlich zu verschwinden. Sie bemerkte aber keinen Ort im Umkreis an den sie sich gefahrlos hätte teleportieren können. Noch bevor sie genau wusste was sie nun tuen sollte, kam auch schon ein Soldat mit erhobenem Schwert auf sie zugestürmt. Schnell fummelte Renée den Bergkristallstab aus ihrem Gürtel, kniff ber sofort bewegungsunfähig und erschrocken die Augen zusammen, als sie bemerkte dass der Kämpfer bereits vor ihr stand und sein Schwert auf sie herab sauste. Der Stab in Renées Hand vibrierte kurz, sie wartete einige Sekunden auf den Aufprall, aber nichts passierte. Verwundert lugte sie zwischen den Augenliedern hindurch. Ihre Kinnlade klappte vor Überraschung herunter als sie sah, dass aus dem Griff ein weißer Lichtstrahl herausgeschossen war, und durch den Soldaten hindurch geschossen war, sodass dieser nun den Boden küsste.
    Verwundert hielt die Lichtmagierin den Stab hoch und begutachtete den dünnen Lichtstrahl. Hatte sie etwa Lichtenergie in den Bergkristall fließen lassen ohne es zu bemerken? Der Griff fühlte sich immernoch genauso leicht an wie er es vorher gewesen war. Der soldat am Boden rührte sich immernoch nicht, aber Blut war auch nirgendswo zu sehen.
    Aber Renée blieb keine Zeit für weitere Untersuchungen, denn ein weiterer der Kirche Martels kam auf sie zu und ließ seine Schwertklinge gegen ihren Lichtstrahl prahlen. Den Strahl blieb wie ein echtes Schwert da wo er war und nun musste Renée wohl oder übele in Duell mit dem Soldaten austragen. Allerdings wäre sie ohnehin haushoch unterlegen gewesen, sodass sie sich das Schwert wieder wegdachte und stattdessen "Shooting Shard" murmelte. Es passierte wie sie es sich gedacht hatte. Die Klinge verschwand, und einer der Shooting Shards kam aus dem Griff geschossen, den erschrockenen Soldaten zu Boden reißend.

    “When life gives you lemons - call them yellow oranges and sell them for double the price!"
    - Cartoon guy

  • Sie waren eindeutig in der Unterzahl, was an sich kein Problem darstellte. Jeder von ihnen hatte die nötigen Fähigkeiten, drei der Anhänger der Kirche auf einmal zu bekämpfen, manche sogar noch mehr. Aber ihnn lief die Zeit davon. Die Grenze des Waldes und der Stadt verschwamm, das Siegel löste sich immer weiter auf. Und wenn schon hier, in nicht allzuferner Distanz zum großen Baum, die Magi Martels schon fast verschwunden war, so konnte man sich ausmalen, wie es erst in den weit entfernten Gefilden war. Vielleicht kamen sie ja auch zu spät.


    Thabea kämpfte sich gerade aus einem Haufen von Angreifern frei, die wohl erkannt hatten, dass sie die Anführerin war. " Stirb, du elende Ketzerin!", tönte es von ihrer Linken, während sie sich unter einem der Schwerthiebe hinwegduckte und den Schwung nutzte, um mit ihrer doppelseitigen Sense gleich die Hälfte der Angreifer zu durchtrennen. Die Violetthaarige muste leicht grinsen. Sie selbst hatte der Gruppe gesagt, dass sie so wenig Blut vergießen sollte, wie möglich, aber sie selbst hatte keine andere Wahl. Das Siegel, immer noch ein wenig präsent, schrenkte alle Dunkle Magie ein, folglich also auch Thabatheas. Das würde sich im Tempel selber noch als großes Problem herausstellen, überlegte sie mürrisch.


    Felio entdeckte indes einen neuen Kämpfer auf ihrer Seite. Er verlangsamte die Zeit um sich herum, um den Gegner schließlich besiegen zu können, was ihm nicht entging. Schnell durchstach der Schwertkämpfer das Herz seines letzten Gegners und begab sich zu dem Neuling. Rücken an Rücken wurden sie nun umzingelt. " Du bist also der neue Zeitmagier. Interessant!"


    Estella und der Priester, der die Messe abgehalten hatte, versteckten sich nicht fern vom Kampfgeschehen in einem Busch. Der Alte zitterte unglaublich, schluckte immer wider und wusch sich an seinem Geand den Schweiß ab, der sich vor Nervosität gebildet hatte. Estella verfolgte den Kampf mit angespannter Miene. Auch ihr entging nicht, dass die Kraft des Siegels schwand, und damit würde nicht nur Thabatheas, sonder auch die Kräfte des Waldes und des Tempels freigesetzt werden. Innerhalb kürzester Zeit würde das Dorf von der hohen Energie und ihrer Gefährlichkeit zerstört werden, und mit ihnen auch die Gruppe samt Dorfbewohner. " Was sollen wir nur tun?", stotterte der Priester. " Wir müssen so schnell wie möglich weiter. Sagt, kennen sie jemanden, das uns helfen könnte?", wollte Estella wissen, wandte die Augen jedoch nicht ab. Erst schüttelte der Alte den Kopf, dann schien neue Hoffnung ihren Weg in die grauen, weisen Augen zu finden. Wie von einer Killerbiene gestochen, sprang er auf, zog sich das schwere Gewand aus und lief in Atagskleidung die Straße hinunter ins Dorf.


    " Vergesst, was ich gesagt habe!", rief Thabathea, die Klinge mit einem Angreifer kreuzend. " Ohne Rücksicht auf Verluste, wir müsen weiter, bevor-" Ein schier unglaublich lauter und schriller laut stopte Thabathea. Sie musste sich die Ohren zuhalten, das das Geräusch hörte nicht auf, es wurde eher noch lauter. Alle anderen vergasen während ihrem schmerzerfülletn Schreien das Kämpfen. Niemand außer ihr schien etwas zu hören, es war, als würde tausend Vögel in ihrem Kopf schreien, Zikaden um ihr Leben zirpen und der Wind mit den Blätter um die Wette pfeifen. Doch es klang nicht harmonisch. Es war ein großes Durcheinander, dass sich zum schmerzhaften Klang erhob, der Thabathea nun so quälte. Sie sank auf die Knie, ihre Schreie wurden lauter und ihr Herz pochte schon bald so stark, dass sie glaubte, es springe jeden Moment aus der Brust.


    " Das Siegel!", schrie Estella entsetzt. Es löste sich immer weiter aus, und als letzte Maßnahme bot es nocheinmal alle Kraft gegen die Geschöpfe der Dunkelheit und dazu zählte auch die sich windende Anführerin. " Das Siegel will sie vernichten!", rief Kornelius triumphierend. " Das ist der Beweis dafür, dass sie eine Ketzerin ist! Vernichtet sie!" Mit einem Primitiven Kampfschrei erhoben die Soldaten ihre Waffen, ließen die jetzigen Gegner stehen und stürzten sich auf die wehrlose Thabathea, die davon nicht einmal etwas mitbekam. Doch kurz bevor die Gegner sie erreichen konnten, ertönte ein zweiter Kampfschrei. Die Gruppe wandte sich um, entdeckte die versammelte Meute der Dorfbewohner und stieß einen erleichterten Seufzer auf. Sie hatten sich Schläger, primitive Pistolen, Heugabeln und Fackeln genommen und eilten ihnen nun zur Hilfe. Die Meisten eilten auf die Gruppenmitglieder zu, um ihnen zu helfen, einige bildeten einen schützenden Ring um die Anführerin, der nun Schweißperlen auf der Stirn standen. Leicht öffnete sie ihre Augen und entdeckte die triumphierend lächelnden Dorfbewohner, die mit Feuereifer kämpften.


    Sie durfte sich nicht besiegen lassen. Nicht von einem Siegel, niht von der Kirche Martels, nicht von irgendwelchen Monstern, was wäre sie denn dann bitte für eine Anführerin?!


    Der Schmerz verebbte und pure Kraft füllte ihren Körper. Ein spitterndes Geräusch zeigte an, dass das Siegel zerbrochen war. Und mit dem zerstörten Siegel, kam auch ihre Magie wieder. Mit einem Aufschrei hob sie die Hände und rief die Krähen herbei, dann erschuf sie aus ihrem Schatten dutzende von kleiner Spinnen, die sich auf die entsetzten Angreifer stürzten.


    " Auserwählte! Wir müssen weiter! Beeilt euch!"


    OT: Wer will, kann schon losziehen. Thabathea wird das Schlusslicht der Karavane bilden, das sollte beachtet werden.