Sternenfedern

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  • Guten Morgen Noxa :3
    Nachdem ich dir bereits vor ein paar Tagen einen Kommentar zu deinem Topic zugesichert habe, möchte ich diesem Versprechen jetzt nachgehen (und die Feedbackkette, bei der dich die liebe Dunames verlinkt hat, voranzutreiben *lach*), besonders, damit du mal Feedback von verschiedenen Kommentatoren bekommst. Wundere dich bitte nicht über meine Ausführlichkeit, was besonders Gedichte anbelangt, haha, allerdings habe ich am Anfang, als ich erstmals Gedichte kommentiert habe, darum gebangt, dass ich ein paar Zeilen zusammen bekomme. Mittlerweile schweife ich wohl zu stark ab, haha :D
    Wie dem auch sei - here we go!


    Der Titel "Palast aus Glas" ist wunderschön, haha, es erinnert mich ein bisschen an Linkin Parks "Castle of Glass", auch wenn ich nicht wirklich weiß, inwiefern du das Lied kennst oder es dich gar inspiriert hat, aber auf jeden Fall mag ich diese Erinnerung verbunden mit deinem Gedicht. "Glas" hat etwas Zerbrechliches, Labiles, Instabiles, und es klingt einerseits negativ, weil ich mir jetzt etwas sehr leicht kaputt gehendes, wie eine Beziehung oder Vertrauen, vorstelle, es kann aber auch Edelkeit ausstrahlen. Vielleicht auch ein Herz, und dieser Palast ist eine Metapher dafür?
    Oder eben Vertrauen in diese Sache, mit der sich dein Gedicht beschafft, sozusagen, dass sich das lyrische Ich trauen würde, einen Glaspalas zu bauen. Sehr schöner, tiefgründiger und zum Nachdenken anregender Titel! :3

    Zitat

    » Rubin, Smaragd und Saphir
    Ja alles Edle schenk' ich dir
    Ich baue dir die Welt, einen Palast
    Dies nur, weil du es verdienet hast


    In der ersten Strophe arbeitest du sehr viel mit Metaphern und Symbolik, was ich besonders als wohl größte Liebhaberin von Poesie und Metaphern, sehr schätze! Besonder schön ist aber, dass sich viele Fragen im Kopf des Lesers tummeln, beispielsweise, was genau denn mit den zu Anfang gennanten drei Edelsteinen gemeint ist. Sicherlich ist dieser Vergleich sehr bildlich, man verwendet im Bezug auf Schätze und Edeles, das man einem geliebten/verehrten Menschen gerne als Liebesbeweis schenken würde, viele Redewendungen, wie "die Sterne vom Himmel holen", auch wenn es eher im übertragenen Sinne gemeint ist. Allerdings wirkt diese Liebe auch blind, naiv und leichtsinnig. Wundervoller Gegensatz.
    Hach ja, ich fangirle deine Metaphern gerade zu sehr.
    Man merkt, wie viel Liebe und positives Gefühl in dieser Strophe ruht, im Kopf des Leser entsteht das Bild, dass dieses lyrische Ich, welches du vom Anfang an bereits gut zu definieren beginnst, einen Menschen/ein Wesen, sehr lieben muss und für diesen/dieses bis ans Ende der Welt und wohlmöglich noch weiter gehen würde. Wunderschön, wie du so viel Gefühl in eine einzige Strophe betten kannst, das fesselt mich gerade sehr, haha.
    Die letzten beiden Verse aber finde ich als Verliebte wohl am schönsten, besonders, weil du sagst "ich baue dir die Welt, einen Palast". Was damit ganz genau gemeint ist, weiß ich (leider) noch nicht so richtig, sicherlich kann es einerseits eine Metapher sein, andererseits kann dies auch eine Bezeichnung für das Herz des lyrischen Ichs sein. Hach ja, so poetisch. Das einzige winzige Wörtchen, was mich ein bisschen ins Stolpern brachte, war das "dies". An sich ist es kein Fehler, nur finde ich Relativpronomen, um etwas zu Umschreiben/nicht zu wiederholen, etwas gröber, als den feinen, tiefsinnigen Rest deines Gedichtes, es passt nicht so ganz zur sehr schönen Wortwahl.


    Oh nein, da beginnt das Gedicht so süß und verliebt, und jetzt wird der Leser, der sich zu deinem lyrischen Ich auf Wolke Sieben setzt, gleich wieder ein Stück näher an die Liebe gebracht. Du schilderst sehr deutlich und vergleichend das Gefühl des Untergehens, der Ablehnung des Geliebten. Das ist einerseits ein starker Gegensatz, denn im ersten Teil (erste Strophe) wirkt diese Liebe noch erfüllt, dein lyrisches Ich zufriedenstellend und glücklich, ja gar blind machend. Mit dieser Strophe schilderst du die Schattenseite dieser (scheinbar) einseitigen Beziehung/Hingabe/Liebe/Verehrung oder wie immer man das in diesem Stadium nennen kann. Du schilderst dieses Anhimmeln und diese Unnahbarkeit, vor allem aber den Wunsch deines Ichs wahrgenommen zu werden, sehr deutlich durch viele direkte Ansprachen und Fragen, das gefällt mir sehr und der Leser fühlt sich gewissermaßen auch direkt angesprochen, da du ja die zweite Person ansprichst, was eben auch dein Leser sein kann. Gut gewählt, gefällt mir immens!
    Die Sehnsucht, die in der erste Strophe nicht deutlich war, wird hier sehr stark betont, was die Stimmung ein wenig depressiv und vor allem aber den Leser zum Mitfühlen anregend macht. Tolle Strophe!

    Zitat

    » Wasser, Kälte und Eis
    Meine Wangen jedoch glühen heiß
    Von dem einen festen Schlag, den du mir gabst
    Meine einz’ge Frage: Ob du mich noch magst?


    Hier stellst du, wie bei der ersten Strophe, drei Elemente in den Vordergrund, die den Geliebten/die Geliebte passend beschreiben - Kälte, seelische Kälte. Im Vers darunter aber schilderst du Glut auf den Wangen - Liebe und Verliebtheit? Zuerst scheint es so, doch es ist die Rötung bzw das heiße Gefühl, wenn man von jemandem gehauen wurde. Herzzerreißend geschildert, noch immer naiv, wie bereits in der ersten Strophe, denn Hass oder dergleichen merke ich nicht, es ist trotz all dem Leid für dein lyrisches Ich noch immer Liebe, wobei er/sie sich im letzten Vers damit auseinandersetzt, das in Frage zu stellen. Hat er/sie ihr/ihm vielleicht das Herz gebrochen oder sich falsch verhalten? Oder bildet er sich diese Zuneigung wirklich nur ein? Fragen über Fragen, die dem Leser keine Ruhe lassen, deswegen finde ich es wundervoll, dass du die dritte Strophe mit einem so selbsthinterfragendem Vers hast enden lassen. Sehr schön! :)


    Ich liebe deine Wortwahl und deinen sehr hohen und poetischen deutschen Wortschatz. Bin gerade ernsthaft am Rätseln, wie alt du wohl sein könntest, haha.
    Die Stimmung der Kälte, Einsamkeit der letzten beiden Strophen wird mit einem Mal durchbrochen, ähnlich wie eine Wolkendecke von der Sonne. Genauso haben diese ersten beiden Verse nämlich auf mich gewirkt - Hoffnungsspendend! Doch mit einem Gefühlstief antwortest du darauf - der Versuch des lyrischen Ichs bleibt (vorerst) zwecklos, unbeantwortet. Der Geliebte/die Geliebte meidet dein Ich noch immer und versucht sich von ihm/ihr zu distanzieren. Das für mich am meisten zu hinterfragende ist allerdings, was du mit der sechsten Strophe sechs sagen willst - es handelt sich dabei um eine Vergangenheitsform. Bist du versehentlich oder absichtlich vom Präsens zum Perfekt gesprungen?
    Besonders hier ist deine poetische Wortwahl, dein Vergleich wieder sehr denkanregend - was ist mit diesem Ebenbild gemeint? Ich denke nicht, dass es sich um gleichgeschlechtliche Liebe handelt, ich denke viel eher, dass dein lyrisches Ich versucht, dem Geliebten Menschen näher zu kommen, indem er/sie sich anpasst. Sehr schön, ich denke die ganze Zeit begeistert mit! :3

    Zitat

    » Blitz, Gewitter und Sturm
    Bäumen sich in mir auf wie ein Turm
    Meine Wut gilt einzig und allein nur dir
    Wegen dir wohne ich in diesem Kerker hier


    Erneut tritt ein schöner und keinesfalls apprupter Stimmungswechsel ein, was - dazu später mehr - an deinem Format liegt, das nämlich prima dazu geeignet ist, Situationen/Zeiten und eben auch Gefühle zu wechseln. Sehr gut gewählt, an dieser Stelle!
    Die blinde, naive und bedinungslose Liebe ist im Herzen des lyrischen Ichs auf einmal verschwunden, auch wenn du kein wirkliches Schlüsselereignis dazu angegeben hast. Besonders die Metaphern, die jede Strophe, die so formatiert und gestaltet war, trägt, haben mir sehr gefallen, aber ich glaube, dass ich dir das mittlerweile oft genug gesagt habe, haha.
    Der Wechsel ist wie gesagt sehr unerwartet, auch wenn ich natürlich gehofft habe, dass dieser blinde Liebende endlich aufwacht. Besonders aber den "Kerker" den du schilderst, finde ich interessant und auch vielfach interpretierbar. Einerseits könnte damit die vorhergegangene Blindheit gemeint sein, andererseits aber auch die "Strafe" dafür, wie sehr er/sie sich ihm/ihr hingegeben hat. Es ist spannend, deine Texte aufzusaugen und versuchen, diese bildlichen Darstellungen zu deuten, möglichst exakt, versteht sich.


    Der Hass, den du bereits in dieser Zwischenstrophe oben angedeutet hast, wird hier weiter ausgedehnt, denn dein lyrisches Ich, welches nun verletzt, wütend und hassend, vor allem aber verloren dargestellt wird, gibt nun genauer seine Wahrnehmung an den Leser weiter. Sehr metaphorisch arbeitest du, vor allem was die Zerstörung, die im Herzen des Ichs stattgefunden hat oder immer noch stattfindet. Einerseits beeinflusst du hierbei deinen Leser stark - man beginnt selbst, diesen Geliebten/diese Geliebte zu Hassen und wünscht sich sehr, dass das verletzte ich Rache oder zumindest Genugtuung erfährt. Man ist nun mit deinem Erzähler auf einer Ebene und kann sich sehr gut in ihn hineinversetzen, was in meinen Augen eher passiert, wenn man negative Gefühle charakterisiert, als wenn man das mit positiven tut. Sehr schön gewählt also, es gefällt mir vor allem, wie weit du diese Liebe bis jetzt charakterisiert hast, einerseits dieses Glück und die Blindheit, dann die Ablehnung, die sich zunehmend in Hass verwandelt.

    Zitat

    » Vergessenheit, Einsamkeit und Stille
    Dir nicht mehr zu begegnen mein letzter Wille
    All diese Scherben kannst du nicht mehr kleben
    Dafür wirst du nicht lange genug leben


    Wie ich jetzt gerade echt Angst bekomme, dass das lyrische Ich stirbt, zumindest physisch, weil es das psychisch meiner Meinung nach schon lange ist.
    Wieder baust du ganz typisch diese drei Elemente ein, die mir noch lange im Gedächtnis bleiben werden, denn sie haben sich mir ziemlich ins Gedächtnis gebrannt. Du leitest mit jeder dieser Zwischenstrophen eine neue, wenn auch stetig dramatischer werdende, Situation oder Stimmung ein. Deswegen freue ich mich, beim Weiterlesen auf eine solche Strophe zu stoßen.
    Der Hass ist nun unwiderruflich, von Liebe fehlt jegliche Spur, und auch Liebe, selbst wenn sie nicht eintreten wird - nehme ich mal an - kann das verletzte Ich nicht mehr heilen, zu sehr verletzt ist es. Du schilderst alles zwar sehr poetisch, sehr bildlich, allerdings bleibst du dabei stets auf der Schwelle zwischen Fantasie und Realität, das gefällt mir sehr gut. Dein Gedicht gleitet nicht in etwas anderes ab, es bleibt auf dieses eine Gefühl konzentriert. Du überdramatisierst auch in dieser Strophe nicht, der leser kann sich sehr eng mit deinem Erzähler verbinden. Wirklich schön!


    Unausweichlich steuern wir, Leser, Autor und lyrisches Ich auf den Tod und das Ende zu, zumindest das des Herzens, wobei ich auch glaube, zwischen den Zeilen lesend, erahnen zu können, dass sich dies auch auf die physische Verfassung von ihr/ihm auswirkt. Kratflosigkeit, Trauer und (wobei das imo das falsche Wort ist) Selbstenttäuschung, wie blind das lyrische Ich doch war, prägen diese Strophe sehr. Anstatt den Hass zu steigern, ist dein Ich nun am Ende seiner Kräfte, ist ausgebrannt von dieser Naivität und dieser unerwiederten Liebe. Es hat mich echt zu Tränen gerührt, gerade ich konnte mich dort sehr gut hineinversetzen. Dein Werk hat mich bis hierher sehr bewegt, was wohl letztendlich an dieser Kombination aus wundervollen Worten, Format, Handlung und natürlich Gefühl lag. Danke bis hierher, dieses Gedicht werde ich so schnell nicht mehr vergessen. Auf nun also, zur letzten Strophe!

    Zitat

    » Krankheit, Tod, Ewigkeit
    Nicht aber etwa Vergessenheit
    Meine Erinnerungen sind niemals zerflossen
    Doch die Tore bleiben nun für immer verschlossen


    Nun ist mir auch klar, was der Palast ist, den du im Titel gemeint hast - das Herz deines lyrischen Ichs. Zumindest würde ich es so deuten, denn wenn man einmal sehr von der Liebe enttäuscht wurde, ist es schwer, neuen Mut und neues Vertrauen zu fassen, immerhin ist auf dieser Welt nichts unmöglich und gewissermaßen nicht alles ewig und ehrlich. Die letzte Strophe aber hat mich doch am meisten berührt, du solltest mal sehen, wie ich hier sitze, und mir die Tränchen auf meinen Tisch kullern, haha. Das Ende ist das, was mich am meisten fasziniert - anfangs will er/sie noch für sie/ihn alles tun, alles geben, gibt sich dem vollständig und mit aller Kraft hin, erduldet auch Enttäuschungen, doch letztendlich erkennt dein lyrisches Ich, wie ausgebrannt es ist und hat keine Kraft mehr für jene Blindheit. Das Ende des Gedichtes also ist das, auf was es von Anfang an hinauslief. Es war abzusehen, wenn man es auch abstreiten wollte. Und es war erhofft.


    Dein Strophenschema liebe ich, genaueres sagte ich ja bereits dazu und auch das Reim- und Silbenschema passen imo so weit, haha, schön, dass ich nicht mal einen Kommafehler oder dergleichen fand.


    Wunderschönes Gedicht, Noxa, du hast mich berührt, sehr sogar.
    Vielen, vielen Dank für dieses einzigartige Werk ♥


    Benachrichtige mich doch bitte, wenn du ein neues Werk herausbringst, dann werde ich hier sein und es kommentieren.



    Liebst


    Feliciá