Kinder, Ja oder Nein??

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  • Also allgemein. Du erfüllst dir mit einem Kinderwunsch deinen eigenen Lebenswunsch. Das ist an sich nichts Schlechtes, aber es geht natürlich darum, dass das Kind deinen Wunsch erfüllen soll.


    Naja... also, geht so haha. Aber danke. ^^


    Man kann nun eben auch die gesellschaftliche Einstellung kritisch hinterfragen weshalb jeder unbedingt "leibliche Kinder" haben will. Du tust nichts anderes als einfach nur dein Erbgut weiterzugeben. Als cis Mann trägst du das Kind nichtmal selbst aus.

    Gut, dafür können Männer aber nichts.^^ Und insoweit sprichst du ihnen das Vaterwerden ab. Genau diese Stigmatisierung exisiert aber noch, vor allem in Deutschland (sowie in Österreich).

    Natürlich kannst du nichts dafür xD ... und mir geht's ja auch nicht um das Rechtliche.


    Es ist bloß: Du bist (sozial gesehen) nicht der Vater des Kindes ab dem Zeitpunkt, an dem du den Samen zur Zeugung abgibst, sondern ab dem Zeitpunkt, an dem du dich um es kümmerst, dem Kind Liebe und Zeit schenkst und dich mit allen möglichen Problemen auseinandersetzt und finanziell für es aufkommst.


    Ich denke, gesamtgesellschaftlich werden Familien oder Eltern immer noch viel zu biologistisch betrachtet, und nicht als Personen, die Verantwortung für das Kind übernehmen und deswegen wünschen sich viele Leute unbedingt leibliche Kinder.

  • Mhhh grundlegend klärt sich das Thema Kinder für mich ganz schnell, wenn man vom natürlichen Weg spricht.

    Ich kann die Frau nicht schwängern, ergo gibt es keine Kinder meinerseits.

    Was ich persönlich auch nicht weiter tragisch finde, Kids mögen mich und blödeln gerne mit mir rum, nur im Wissen, dass es nicht meine Kinder sind und ich nicht den kompletten Tag mit Ihnen zu tun habe.

    Das wäre mir auf der einen Seite zu stressig, auf der anderen Seite kann ich Raito nur zustimmen, in der heutigen Zeit will ich einfach keine Kinder auf die Welt setzen, auch wegen meiner eignenen Gesundheit und der Angst, dass Sie was abbekommen, aber auch wegen dem finanziellen Aspekt und die Gesellschaft an sich.

  • Also allgemein. Du erfüllst dir mit einem Kinderwunsch deinen eigenen Lebenswunsch. Das ist an sich nichts Schlechtes, aber es geht natürlich darum, dass das Kind deinen Wunsch erfüllen soll.


    Naja... also, geht so haha. Aber danke. ^^

    Klar, die wenigsten wollen damit was Gutes tun oder die Welt besser machen, man denkt da vor allem an sich. Es ist eine große Erfüllung für sich.


    Bitte - ich mein das ja auch ernst. :haha: Du weigerst dich Konventionen zu folgen, sagst immer deine Meinung, lässt dir von Obrigkeiten wenig sagen und ich kann mir gut vorstellen, dass du dich mal in einem alternativen Familien-Modell wiederfindest.


    Wenn man beispielsweise als Schwuler und Lesbe freundschaftlich gemeinsam ein Kind großzieht, why not?


    Natürlich kannst du nichts dafür xD ... und mir geht's ja auch nicht um das Rechtliche.

    Ich meinte, dass man ja nicht nur Sperma gibt, sondern halt, dass man genauso ne Bindung zum Kind hat, obwohl mans nicht austrägt. Ich würds auch gern austragen, wenn ich könnte. xD


    Es ist bloß: Du bist (sozial gesehen) nicht der Vater des Kindes ab dem Zeitpunkt, an dem du den Samen zur Zeugung abgibst, sondern ab dem Zeitpunkt, an dem du dich um es kümmerst, dem Kind Liebe und Zeit schenkst und dich mit allen möglichen Problemen auseinandersetzt und finanziell für es aufkommst.

    Das stimmt. Aber von irgendwo muss man ja starten, und da gehört halt auch sehr viel Planung dazu.

    Ich mein, man gibt ja nicht zum Spaß 150000 Dollar aus, weil man grad eine Phase hat. Das sind Planungen, die über Jahre hinweg gehen. Während manche sich kurz im Club schwängern lassen und fertig ...


    Es geht mir allgemein darum, dass es einem einfach sehr schwer gemacht wird. Man tut immer offen und divers und was weiß ich, aber in solchen lebenswichtigen Punkten wird einfach differenziert.

  • Danke. <3


    Ja also... ich denk mir nur, dass man Besseres damit anfangen kann, wenn man so unverschämt viel Geld zur Verfügung hat. xD


    Wenn wir von Dollar sprechen: Du kannst in den USA mit der Summe bestimmt das gesamte College eines Kindes zahlen, das du bei dir aufnimmst, oder für ein Kind aus der Verwandtschaft oder deinem Freundeskreis, für das du Verantwortung übernimmst, und das das Geld eher brauchen könnte. ^^'


    Und ja wie vorhin gesagt... Pädagog*innen sehen das wohl häufiger, dass diese "Wunschkinder" entweder total verzogen sind und / oder Helikoptereltern haben, deren Ansprüchen sie dauernd gerecht werden müssen. Das läuft wohl oft auf "wir haben so lang auf dich hingearbeitet und so viel für dich ausgegeben, jetzt verhalt dich auch wie ein Wunschkind!" hinaus, wenn auch vielleicht eher unbewusst.

  • Es geht mir allgemein darum, dass es einem einfach sehr schwer gemacht wird. Man tut immer offen und divers und was weiß ich, aber in solchen lebenswichtigen Punkten wird einfach differenziert.

    Das kann ich nachvollziehen, betrifft aber nicht nur Personen in gleichgeschlechtlichen Beziehungen sondern generell jeden, der nicht unbedingt ein leibliches Kind austragen möchte, ohne dafür schwerwiegende medizinische Indikationen zu haben.


    Ich habe mich aus persönlicher Lebensplanung auch schon mit dem Thema befasst. Ich könnte zwar ein Kind austragen, biologisch und es gibt auch keine schwerwiegenden medizinischen Dinge die dagegen sprechen, aber ich will es nicht. Es braucht keine schweren Diagnosen damit ich weiß, was ich meinem Körper antun möchte und was eher nicht und eine Schwangerschaft gehört eben nicht dazu, weil er schon genug andere Probleme hat.
    Aber, wenn ich meine Eizellen einfrieren möchte, um irgendwann durch eine Leihmutter biologische Kinder haben zu können, muss ich die enormen Kosten (nicht nur für den Eingriff, sondern auch für die Lagerung) selbst tragen. Übernommen werden sie nur, wenn man an schweren Krankheiten leidet, die dich mit hoher Wahrscheinlichkeit unfruchtbar machen. Leihmutterschaft generell ist in Deutschland dazu noch illegal (wobei ich glaube nur die künstliche Befruchtung einer Leihmutter verboten ist, nicht aber die medizinische Versorgung, also könnte man eine Leihmutter im Ausland befruchten lassen und dann in Deutschland die Schwangerschaft durchmachen) und ich bin mir nicht sicher, wie es dann mit der Adoption aussieht, weil man zwar biologisch ein Elternteil ist, aber das Kind nicht ausgetragen hat.

    Die Begründung dafür? Man kann es einem Kind ja nicht antun, 2 leibliche Mütter zu haben. Natürlich.


    Zum Thema Adoption:

    Da hier ja die ganze Zeit von den Voraussetzung für Adoptionen geredet wird, habe ich mal nach den aktuellen Voraussetzungen gegoogled und dabei in der offiziellen Broschüre vom Familienministerium folgendes gefunden:

    Zitat

    Sie müssen folgende Voraussetzungen erfüllen:

    • Sie müssen mindestens 25 Jahre alt sein. Wenn Sie verheiratet sind, muss mindestens eine oder einer von Ihnen so alt sein, die oder der andere mindestens 21 Jahre.
    • Es gibt kein Höchstalter für Adoptiv-Eltern. Der Altersunterschied zu dem Kind ­sollte jedoch einem natürlichen Altersunterschied entsprechen.
    • Falls Sie verheiratet sind, können Sie das Kind nur gemeinsam adoptieren. Dies gilt auch für gleichgeschlechtliche Ehen.
    • Falls Sie nicht verheiratet sind, können Sie das Kind nur allein adoptieren. Dies gilt auch für eingetragene Lebenspartnerschaften.

    Außerdem müssen Sie für die Adoption geeignet sein. Dabei kommt es insbesondere auf folgende Kriterien an:

    • Ihre Persönlichkeit: Dazu zählen zum Beispiel Ihre Fähigkeit, sich auf das Kind einzulassen, aber auch ­Charakter-Eigenschaften wie Toleranz und Offenheit. Was Sie zur Adoption bewegt, spielt ebenfalls eine Rolle.
    • die Stabilität Ihrer Partnerschaft: Für ein Kind ist es wichtig, in einer stabilen Partnerschaft aufzuwachsen. Wichtig ist, dass Sie in Ihrer Partnerschaft eine gute gemeinsame Grundlage haben und wissen, wie Sie konstruktiv mit Konflikten umgehen.
    • Ihre Bereitschaft zum offenen Umgang mit der Adoption: Sie sollten bereit sein, das Kind über seine Herkunft aufzuklären und mit diesem Thema offen umzugehen.
    • Ihre Vorstellungen von Erziehung: Sie sollten sich mit Ihren Vorstellungen von Erziehung auseinandersetzen. Wichtig ist, dass Sie Ihre eigene Erziehung hinterfragen und sie nicht einfach auf das Kind übertragen.
    • Ihre Gesundheit: Sie sollten körperlich und geistig gesund sein, damit sichergestellt ist, dass Sie lange für das Kind sorgen können.
    • Ihre Wohnsituation: Ihre Wohnung sollte groß genug sein, damit Ihr Kind darin Möglichkeiten hat, sich in einem eigenen Spiel- und Lebensbereich zu entfalten. Der Kontakt zu anderen Kindern sollte im näheren Umfeld möglich sein.
    • Ihre wirtschaftlichen Verhältnisse: Das Kind soll in wirtschaftlich stabilen Verhältnissen aufwachsen können. Deshalb müssen Sie Ihre finanzielle Lage offenlegen.
    • Die Adoption muss von einer Adoptions-Vermittlungsstelle begleitet werden. Mehr dazu erfahren Sie in diesem Abschnitt: Wie läuft eine Adoption ab? (Seite 14)
    • Die leiblichen Eltern müssen beide der Adoption zustimmen. Das geht frühestens, wenn das Kind acht Wochen alt ist. Nur in besonderen Fällen kann auf die Zustimmung eines leiblichen Elternteils verzichtet werden, beispielsweise wenn dieser unbekannt oder gestorben ist.
    • Falls die leiblichen Eltern nicht das Sorgerecht für das Kind haben, muss auch der gesetzliche Vertreter des Kindes zustimmen. Das ist meistens das Jugendamt.
    • Die Adoption muss im Interesse des Kindes sein. Dabei spielt der Wunsch des Kindes eine besondere Rolle.
    • Bei Kindern ab 14 Jahren ist außerdem die Zustimmung des Kindes notwendig. Das Kind muss seine Zustimmung vor einer Notarin oder einem Notar erklären.
    • Sie müssen zum Kind passen. Dabei ist auch zu klären, was Sie sich zutrauen – vor allem bei Kindern, die eine schwierige Vorgeschichte haben oder die aus anderen Gründen ­besondere Fürsorge benötigen. Insgesamt muss absehbar sein, dass zwischen Ihnen und dem Kind ein gutes Eltern-Kind-Verhältnis entstehen wird.

    Ich kann viele der Punkte gut nachvollziehen, immerhin möchte man, dass ein Kind in ein gutes Elternteil kommt, dass es auch versorgen kann und wo man sich auch um das Kind sorgen will. Immerhin bringt es einem Kind auch nichts, in eine Familie zu kommen, nur um dann schlecht behandelt zu werden, eine fehlgeleitete Motivation dahinter steht, ein Elternteil schwer krank ist oder die Beziehung der Eltern toxisch ist.

    Und ja, all die Fälle kommen auch bei Elternteilen vor, die eigene Kinder bekommen, aber da kann man sie nicht wirklich verhindern. Man kann ja schlecht alle Frauen, die keine Reihe an Kriterien erfüllen dazu zwingen, eine Abtreibung zu bekommen. Ich kann nur eben nachvollziehen, dass wenn man schon eine gewisse Vorauswahl machen kann, man da dann eben auch die bestmögliche Umgebung für das Kind suchen möchte.


    Die Durchschnittsdauer für eine Adoption von der Anmeldung bis man das Kind dann mindestens ein Jahr zur Pflege aufnimmt (und danach wird dann entschieden, ob alles passt) wird im übrigen mit 29 Monaten angegeben, was tatsächlich sehr lang ist. Ich weiß jetzt nicht, was genau in der Zeit passiert und ob man das verkürzen kann, ohne dass am Ende jemand darunter leidet, aber wenn das möglich ist, wäre das durchaus wünschenswert.

  • Definitiv nein. Ich habe diese Entscheidung schon sehr sehr früh getroffen. Ich weiß ich war in der Grundschule muss 7/8 Jahre gewesen sein. Damals wurde ich von dem kompletten Familienkreis belächelt "Ach wenn du älter bist, ändert sich das schnell"

    Tja jetzt bald 30 Jahre später hat sich immer noch nichts daran geändert. Im Gegenteil, ich will jetzt sogar noch weniger Kinder als vielleicht noch vor 20 Jahren.

    Gründe hab ich mehr als genug genug und ich bin froh, daß mich Familie und Freunde auch mit dem Thema nicht mehr nerven.

  • Zitat von Vorsussetzungen für eine Adoption

    [...]

    • die Stabilität Ihrer Partnerschaft: Für ein Kind ist es wichtig, in einer stabilen Partnerschaft aufzuwachsen. Wichtig ist, dass Sie in Ihrer Partnerschaft eine gute gemeinsame Grundlage haben und wissen, wie Sie konstruktiv mit Konflikten umgehen.
    • Ihre Vorstellungen von Erziehung: Sie sollten sich mit Ihren Vorstellungen von Erziehung auseinandersetzen. Wichtig ist, dass Sie Ihre eigene Erziehung hinterfragen und sie nicht einfach auf das Kind übertragen.
    • Ihre Gesundheit: Sie sollten körperlich und geistig gesund sein, damit sichergestellt ist, dass Sie lange für das Kind sorgen können.
    • Ihre Wohnsituation: Ihre Wohnung sollte groß genug sein, damit Ihr Kind darin Möglichkeiten hat, sich in einem eigenen Spiel- und Lebensbereich zu entfalten. Der Kontakt zu anderen Kindern sollte im näheren Umfeld möglich sein.
    • Ihre wirtschaftlichen Verhältnisse: Das Kind soll in wirtschaftlich stabilen Verhältnissen aufwachsen können. Deshalb müssen Sie Ihre finanzielle Lage offenlegen.

    [...]

    Irks. ^^'


    Ich kenne diese Punkte und nun ja, die schreien: "diese Regelungen wurden von absoluten Spießern in der Politik entworfen" ... und so kommen die Kinder nur bei Vorzeigefamilien mit Reihenhaus und einem Golden Retriever unter.

    Ich meine ja, nun sind gleichgeschlechtliche Paare mitinbegriffen, aber eben auch nur, wenn sie eins zu eins Spießer-Heten / erwünschte Familien aus der Mittel- und Oberschicht mimiken.


    Find's außerdem sehr scheiße körperliche und geistige Gesundheit zu verlangen, damit man sich lange um das Kind kümmern kann, aber ein Höchstalter für Adoptiv-Eltern gibt's nicht? Ist ziemlich heuchlerisch. Ableistischer Mist. ^^'

  • Find's außerdem sehr scheiße körperliche und geistige Gesundheit zu verlangen, damit man sich lange um das Kind kümmern kann, aber ein Höchstalter für Adoptiv-Eltern gibt's nicht? Ist ziemlich heuchlerisch. Ableistischer Mist. ^^'

    Fairer Punkt, aber man möchte, um es mal auf den Worst Case runterzubrechen, natürlich auch vermeiden, dass Kinder, die im Pflege- und Adoptionssystem leben, nicht von Familie zu Familie jumpen - und so hochgradiges Trauma erleiden und schwere psychische Schäden davontragen können - weil die Eltern psychisch und/oder körperlich dann doch merken, dass sie den Anforderungen eines Kindes nicht gerecht werden, sich Zustände verschlimmern etc.


    Ich denke, gerade bei solchen Punkten, sollte man mehr am tatsächlichen Individualfall arbeiten, das heißt also beispielsweise, dass Eltern, die beispielsweise psychisch krank sind mit einer Suchterkrankung, eine gewisse Stabilität und Clean-Quote beweisen müssen.


    Ich verstehe zwar auch, was potenziell an den anderen Punkten vielleicht problematisch ist, aber hands down, dass sind alles Sachen, mit denen sich eigentlich jeder auseinandersetzen sollte, der Kinder haben möchte. Tut nicht jeder, wissen wir, denke ich zumindest, alle. Aber besonders Sachen wie ein stabiles Verhältnis der Eltern - und damit meine ich keine Ehe, damit meine ich nicht mal eine Partnerschaft per se - sind für die psychische Entwicklung des Kindes durchaus wichtig. In einem Scheidungshaushalt aufwachsen hinterlässt definitiv Spuren und kann zu späteren Problemen führen, und auch in einem gemeinsamen Elternschaftsystem sollten sich die beiden harmonisch verständigen können. Auch Sachen wie die Tatsache, dass Kinder Platz brauchen, vor allem um dem Kind auch eine gewisse Privatsphäre zu ermöglichen, sind eben nicht komplett außer acht zu lassen. Ich denke aber hier, wie auch weiter oben gesagt, dass man wirklich eher jeden Fall einzeln begutachten sollte, und nicht einfach sagt "große Wohnung, stabile Ehe/Partnerschaft, gesund"

  • Das Ding ist, dass ich als Kind genügend mit Jugendämtern und so zu tun habe und genau weiß wie diese Ämter oft eingestellt sind, und das ist teilweise echt abartig.


    Meine Mutter / meine Familie wurde schon wegen Kleinigkeiten als asozial bezeichnet, weil wir zum Beispiel kein Auto haben, oder weil ich keinen eigenen Schreibtisch im Zimmer hatte, obwohl ich ihnen erklärt habe, dass ich mich in Stille nicht konzentrieren kann und lieber im Wohnzimmer lerne... oder weil sie in meinem Zimmer Manga und Pokemonspiele gefunden haben und das apparantly nicht normal für eine 11-12jährige ist.

    Wir hatten eben auchmal einen Hausbesuch und die haben schamlos in meinen Schubladen rumgewühlt und als ich mich darüber aufgeregt habe, wurde (schon wieder mal xD) eingetragen, dass ich "aufmüpfig" sei oä.


    Und auch Alleinerziehende oder zb. Poly-Paare können genauso gute oder schlechte Eltern sein. Bloß weiß ich eben, dass bei solchen Ämtern noch viele "vom alten Schlag" arbeiten und sie diese Arten von Beziehungen nicht als "stabil" bezeichnen würden... und lol, was ist schon eine stabile Beziehung. Je perfekte eine Beziehung nach außen hin aussieht, desto schlimmer ist sie in Wahrheit oft.


    Auch was Krankheiten und Behinderungen betrifft, kann ich mir sehr gut vorstellen wie schnell man da aussortiert wird, selbst wenn man sehrwohl fähig wäre ein Kind aufzunehmen.

    Einerseits heißt es ja auch, wenn man nicht verheiratet sei, darf man bloß alleine das Kind adoptieren (was halt auch sehr hinterwälderisch ist), aber andererseits will man verhindern, dass das Kind nicht wieder in einer anderen Familie landet. Like... what?

  • dass sind alles Sachen, mit denen sich eigentlich jeder auseinandersetzen sollte, der Kinder haben möchte.

    Das denke ich auch. Um Kinder zu haben sollte man eine gewisse Stabilität haben. Auch wenn es eine egoistische Motivation ist, generell überhaupt ein Kind zu bekommen, sollte man eben das Wohl des Kindes dann auch nicht außer acht lassen. Dafür muss man sich nicht nur die Frage stellen "Kann ich jetzt für ein Kind sorgen", sondern auch "wie realistisch ist es, über die nächsten 20 Jahre für das Kind sorgen zu können". Und ja, in 20 Jahren kann viel passieren. Niemand weiß das mit 100% Sicherheit. Aber wenn man auf die Frage schon mit "Hm also ich hab da noch diesen Kredit mit dem ich noch 10 Jahre schon für mich allein finanziell nicht so gut dastehe", "mein Partner und ich krieseln ja schon immer wieder ein bisschen" oder auch sowas wie "Alle meine Verwandten hatten mit 40 ihren ersten Herzinfarkt und ich bin jetzt 30" antwortet, dann muss man sich doch genau Fragen, was man damit eigentlich einem Kind antut. Ich sage nicht, dass diese Leute grundsätzlich keine Kinder haben sollte, aber wie Felicia sagte, muss man da halt doch sehr genau schauen, wie die Situation ist und ob man einem Kind bieten kann, was es emotional, psychisch und physisch zur Entwicklung auch braucht. Und ein stabiles Elternhaus gehört dazu, genauso wie eben auch die finanziellen Möglichkeiten, das Kind in seinen Interessen zu fördern und schulisch zu unterstützen, damit es eben auch gute Chancen für sein Leben hat. (Und ja, das schulisch sozial schwache Kinder benachteiligt werden ist unfair und sollte nicht sein, aber es ist im Moment eben die Realität für Eltern)


    Je perfekte eine Beziehung nach außen hin aussieht, desto schlimmer ist sie in Wahrheit oft.

    Ich denke mal, das ist auch mit ein Grund, warum die Prozesse so lange dauern und man noch ein Probejahr hat, bevor die Adoption durchgeht. Ich nehme mal nicht an, dass man nur ein Mal mit den Eltern redet sondern eine ganze Weile lang mit ihnen arbeitet.

  • bloß weiß ich eben, dass bei solchen Ämtern noch viele "vom alten Schlag" arbeiten und sie diese Arten von Beziehungen nicht als "stabil" bezeichnen würden... und lol, was ist schon eine stabile Beziehung

    Meine Mutter / meine Familie wurde schon wegen Kleinigkeiten als asozial bezeichnet, weil wir zum Beispiel kein Auto haben, oder weil ich keinen eigenen Schreibtisch im Zimmer hatte, obwohl ich ihnen erklärt habe, dass ich mich in Stille nicht konzentrieren kann und lieber im Wohnzimmer lerne... oder weil sie in meinem Zimmer Manga und Pokemonspiele gefunden haben und das apparantly nicht normal für eine 11-12jährige ist.

    Man muss hier aber fairerweise auch sagen, dass diese Mitarbeiter immer weniger werden, denn du bist jetzt auch schon 29 Jahre alt, das heißt solche Sachen - so unschön sie auch sind und so leid mir das natürlich auch tut, dass du diese Erfahrungen machen musstest - fast 20 Jahre her sind. Ich habe auch schon viel mit dem Jugendamt zu tun gehabt (beruflich und leider weil ich auch Scheidungskind bin mit "asi" Eltern, die die öfter an den Hals gehetzt bekommen haben), und gerade die jüngeren, moderneren Mitarbeiter gehen da, ist jetzt wie gesagt meine Erfahrung, deutlich offener ran. Klar, nicht an alles, aber Geschichten wie "nicht normal dass ein Kind Videospiele hat" würden sich heute eher nicht mehr wiederholen.


    Deswegen ist es auch hier wichtig, dass man einfach Transparenz und Sensibilität schafft. Denn du, ich bin ehrlich mit dir, ich habe auch ein paar Poly-Systeme kennengelernt, manche waren wirklich top organisiert und emotional reif und gefestigt, andere waren wiederum der fragwürdigste Haufen, den ich je in meinem Leben gesehen habe, und das meine ich nicht im positiven Sinne, wenn ich auch nur die Negativbeispiele kennen würde, wäre das auch bisschen "sus" für mich. Ich bin monogam unterwegs, das heißt, ich kann mich auch nicht "reinversetzen", so geht es vielen von uns. Eine gewisse "Vorsicht" kann ich verstehen, auch wenn es hier halt obvs auch Diskriminierung ist.

    Klar, am Ende ist es ihre Sache, mit wem sie zusammen sind, ich bin da herrlich non-judgemental geworden, aber man sollte eben doch auch nach außen hin erklären, wie man für das Kind plant und denkt. Fragen wie "Okay, wie gehen sie vor, wenn ihr Nesting-Partner, mit dem sie zusammenleben, abspringt?" sind dabei halt schon durchaus legitim. Diese Fragen sollten aber, und hier komme ich wieder zu meinem eigentlichen Punkt zurück - allen werdenden Eltern stellen, ob biologisch oder adoptiert. Es sollte einfach immer primär daran bemessen werden, ob man vorausschauend plant (denn ja, das ist UNABDINGBAR wenn man Kinder hat, alleine schon zu realisieren, dass die nicht immer süße Kleinkinder bleiben), ob man kommunizieren kann und ob man versteht, wie Kinder funktionieren, wie man Krisen bewältigt etc. Und gerade für gutes Parenting braucht man emotionale Skills, das kann man auch als Rollstuhlfahrer haben, als Frau mit BPD in erfolgreicher Behandlung, oder als Drogenabhängiger, der seit 15 Jahren clean ist.

  • Es ist nur, dass ich halt genau weiß, was da eigentlich steht. Das Kindeswohl wird hierbei immer vorgeschoben, weil man offiziell nicht schreiben darf: "Eigentlich schauen wir auf Alleinerziehende und Familienmodelle herab, die von unseren Idealen abweichen und wir empfinden kranke und behinderte Menschen eigentlich als Menschen zweiter Klasse."


    Auch mit "wirtschaftlicher Absicherung" ist in den meisten Fällen bestimmt nicht gemeint "es ist sichergestellt, dass die Familie nicht nächsten Monat auf der Straße sitzt", sondern dass man einfach nicht gerne Abweichungen von der gutbürgerlichen Mittelschicht akzeptiert.


    Deswegen hat man das Adoptionsrecht nach so langer Zeit wenigstens für gleichgeschlechtliche Paare durchboxen können, aber eben nur, wenn die es nicht wagen von den Idealen abzuweichen, die man auch Heteropaaren aufdrückt.



    EDIT

    bloß weiß ich eben, dass bei solchen Ämtern noch viele "vom alten Schlag" arbeiten und sie diese Arten von Beziehungen nicht als "stabil" bezeichnen würden... und lol, was ist schon eine stabile Beziehung

    Meine Mutter / meine Familie wurde schon wegen Kleinigkeiten als asozial bezeichnet, weil wir zum Beispiel kein Auto haben, oder weil ich keinen eigenen Schreibtisch im Zimmer hatte, obwohl ich ihnen erklärt habe, dass ich mich in Stille nicht konzentrieren kann und lieber im Wohnzimmer lerne... oder weil sie in meinem Zimmer Manga und Pokemonspiele gefunden haben und das apparantly nicht normal für eine 11-12jährige ist.

    Man muss hier aber fairerweise auch sagen, dass diese Mitarbeiter immer weniger werden, denn du bist jetzt auch schon 29 Jahre alt, das heißt solche Sachen - so unschön sie auch sind und so leid mir das natürlich auch tut, dass du diese Erfahrungen machen musstest - fast 20 Jahre her sind. Ich habe auch schon viel mit dem Jugendamt zu tun gehabt (beruflich und leider weil ich auch Scheidungskind bin mit "asi" Eltern, die die öfter an den Hals gehetzt bekommen haben), und gerade die jüngeren, moderneren Mitarbeiter gehen da, ist jetzt wie gesagt meine Erfahrung, deutlich offener ran. Klar, nicht an alles, aber Geschichten wie "nicht normal dass ein Kind Videospiele hat" würden sich heute eher nicht mehr wiederholen.

    Das stimmt natürlich.

    Bloß sprechen die Gesetze für die Voraussetzungen auch Bände. Vielleicht nicht für jede einzelne Mitarbeiter*in, aber für das allgemeine Mindset, das in der Politik und auf Ämtern vorherrscht.


    Und gerade für gutes Parenting braucht man emotionale Skills, das kann man auch als Rollstuhlfahrer haben, als Frau mit BPD in erfolgreicher Behandlung, oder als Drogenabhängiger, der seit 15 Jahren clean ist.

    Das sagst du / sagen wir. Die eigentlich Frage ist, ob das Ämter auch so sehen.

  • Deswegen hat man das Adoptionsrecht nach so langer Zeit wenigstens für gleichgeschlechtliche Paare durchboxen können, aber eben nur, wenn die es nicht wagen von den Idealen abzuweichen, die man auch Heteropaaren aufdrückt.

    We stan the queer couples cosplaying as heterosexuals, yas.

    Unter dem Vorbehalt wäre es auf jeden Fall wichtig, da nach und nach die Regelungen und Anforderungen zu lockern, ich bin, wie gesagt, großer Fan davon, wenn above all ein persönliches Examinieren des Charakters steht und der menschlichen Eignung ein Elternteil zu sein. Wichtig finde ich es auch, dass Eltern - und das merke ich an mir, deswegen thank god dass ich noch nicht Mutter bin lol - das eigene Kindheitstrauma aufarbeiten. Klar, wer beschissene Eltern hatte, sagt sich immer "ich werde mal nicht so", und ja, klar, we better be, so beschissene Eltern, wie die geschädigten Kinder von solchen Eltern hatten, sollen kein ewig bestehendes generational trauma auslösen, sowas haben zukünftige Kinder auch nicht verdient. Aber Fakt ist, dass man manchmal enorme Verwundungen hat und hinterfragen muss, wie man beispielsweise Liebe anerzogen bekommen hat. Generational Trauma eh mein fave Topic seit Coco, Encanto und Turning Red :^)

  • Deswegen hat man das Adoptionsrecht nach so langer Zeit wenigstens für gleichgeschlechtliche Paare durchboxen können, aber eben nur, wenn die es nicht wagen von den Idealen abzuweichen, die man auch Heteropaaren aufdrückt.

    We stan the queer couples cosplaying as heterosexuals, yas.

    Unter dem Vorbehalt wäre es auf jeden Fall wichtig, da nach und nach die Regelungen und Anforderungen zu lockern, ich bin, wie gesagt, großer Fan davon, wenn above all ein persönliches Examinieren des Charakters steht und der menschlichen Eignung ein Elternteil zu sein. Wichtig finde ich es auch, dass Eltern - und das merke ich an mir, deswegen thank god dass ich noch nicht Mutter bin lol - das eigene Kindheitstrauma aufarbeiten. Klar, wer beschissene Eltern hatte, sagt sich immer "ich werde mal nicht so", und ja, klar, we better be, so beschissene Eltern, wie die geschädigten Kinder von solchen Eltern hatten, sollen kein ewig bestehendes generational trauma auslösen, sowas haben zukünftige Kinder auch nicht verdient. Aber Fakt ist, dass man manchmal enorme Verwundungen hat und hinterfragen muss, wie man beispielsweise Liebe anerzogen bekommen hat. Generational Trauma eh mein fave Topic seit Coco, Encanto und Turning Red :^)

    Yes. xD


    An sich sehe ich das auch so, bloß denke ich, dass man allgemein als typisches, österreichisches Heteropaar aus der Mittelschicht, ohne nennenswerten Krankheiten oder Behinderungen oä., die über ein paar Dioptrien oder eine Allergie hinausgehen, gleichmal +50 Brownie-Points bekommt lol.


    Ich hätte eigentlich Krankheiten offiziell anerkennen lassen sollen oder können (eben Asthma, ADHS, Depressionen, PTSD und meine Probleme mit den Augen), aber ich tu's nicht, weil ich genau weiß, dass mir das mal genauso gut negativ zu Lasten gelegt werden könnte.



    Naja, allgemein würde ich behaupten, dass es auch der geistigen und emotionalen Entwicklung sehr stark im Weg steht, wenn deine Familie zu ideal und zu angepasst an die Gesellschaft ist.

    Menschen lernen Empathie (oder "verfeinern" ihre Empathie) und Toleranz vor allem durch eigene Struggles und ich hab es oft erlebt, dass Leuten, die sehr wenig Hindernisse zu überwinden hatten, halt diese typischen weißen reichen Leute werden, die vielleicht oberflächlich gesehen ganz nett sind, aber wenig echte Empathie für andere aufbringen können. Es sei denn, sie kriegen halt mal eine Ohrfeige vom Leben.


    Ich hab einige Zeit in meiner Teilzeitarbeit mit Kindern von (ärmeren) Migrant*innen und Geflüchteten, sowie von ärmeren, österreichischen Familien, in der Nachmittagsbetreuung Deutsch gelernt und bei anderen Fächern Nachhilfe gegeben, und immer wieder erlebt, dass diese Kinder in eigentlich allen Bereichen oftmals viel reifer sind als verzogene Gören aus Familien, die man nach außen hin eben als ideal bezeichnen würde. ^^"

    Da sagen dir schon Achtjährige: "Ich kann auf das Spiel noch drei Monate bis Weihnachten hin warten. Meine Eltern haben nicht so viel Geld und so lange ist das nicht mehr hin und ich hab ja andere Geschwister auch noch, die etwas haben wollen. Das wäre ja unfair, wenn meine Eltern alles für mich ausgeben."


    Verzogene Gören aus reicheren, österreichischen Familien: "ICH WILL ABER HABEN! JETZT!!1" ... und wenn sie es dann hatten, hat es sie bald nicht mehr interessiert und die waren oft für nichts, was du / jemand für sie getan ha(s)t, so wirklich dankbar.

    Ich hatte eine in meiner Klasse, die ist zwar später ein wenig reifer geworden, aber die hat sich mit 16 immer noch wie ein Kind aufgeführt, wenn sie von ihren Eltern etwas Materielles nicht bekommen hat, und das am besten gestern noch.

    Sie ist dann im Großen und Ganzen schon etwas besser geworden, als ihr erster Freund mit ihr schlussgemacht hat, weil er nicht mit einem Kleinkind zusammen sein wollte. Von ihm wollte sie nunmal auch wie eine Prinzessin behandelt werden. ^^"

  • Verzogene Gören aus reicheren, österreichischen Familien: "ICH WILL ABER HABEN! JETZT!!1" ... und wenn sie es dann hatten, hat es sie bald nicht mehr interessiert und die waren oft für nichts, was du / jemand für sie getan ha(s)t, so wirklich dankbar.

    Hier ist aber nicht pauschal das "reich" ein Problem, sondern dass die Eltern keine Zeit/Lust für ihr Kind aufbringen wollen und deswegen materielle Güter als "Weg um Liebe und Aufmerksamkeit zu zeigen" nutzen. Das geht natürlich dann sehr gut, wenn beide Eltern einen gut bezahlten Vollzeitjob haben, wenig zuhause sind und eben ihr Kind dann entsprechend mit den neusten Spielen/Elektronika bei Laune halten wollen, weil es halt am einfachsten für sie ist und sie keine Zeit für ihr Kind aufbringen wollen. Und das Problem hast du in allen Gehaltsgruppen, nicht nur bei reichen Menschen, sondern auch bei sozial schwachen, wenn die keine Lust oder keinen Nerv auf ihr Kind haben und es deswegen vernächlässigen. Nur, dass das reiche vernachlässigte Kind eben lernt, dass materielle Dinge Liebe sind, während das arme vernachlässigte Kind lernt, dass es einfach ungeliebt ist und niemand etwas für es tun oder mit ihm zu tun haben will.
    Dagegen gibt es dann natürlich eben auch reiche Eltern, die sehrwohl Interesse für ihre Kinder zeigen und denen ihre Kinder wichtiger sind als ihr Job und da hast du das Problem dann nicht so. Also ja, das Kind wird trotzdem einen etwas anderen Blick aufs Leben haben, wenn es eben zb nicht schon früh mit Ängsten um Geld zu tun haben muss und sich die Familie regelmäßig auch teurer Ausflüge leisten kann, aber es wird eben nicht zu dem Kind in deinem Beispiel, einfach weil sich die Eltern sehr wohl kümmern und von sich aus Liebe auf gesunde und persönliche Arten geben.


    Außerdem:

    Meine Eltern haben nicht so viel Geld und so lange ist das nicht mehr hin und ich hab ja andere Geschwister auch noch, die etwas haben wollen.

    Was glaubst du, was psychisch mit den Kindern passiert? Wenn sie von jungem Alter auf mit Geldsorgen und Existenzängsten konfrontiert werden? Die werden genauso einen Schaden bekommen, werden verinnerlichen, dass sie nichts für sich haben können, weil alle anderen sind ja auch noch da und dass sie ihre Eltern und Geschwister ja nur mit ihren Wünschen belasten, weil sie es wagen, interesse an etwas zu haben, was halt Geld kostet. Das ist auch nicht gesund für ein Kind.

  • Beides hängt sehrwohl oft zusammen. Solchen Kindern wird oft Aufmerksamkeit und Liebe durch materielle Güter gezeigt.


    Ja, ich bin auch so aufgewachsen und nein, natürlich ist es nicht "ideal", aber Familien sind nunmal nie ideal und Menschen, denen nicht der gesamte Weg geebnet wird, lernen wenigstens mehr Empathie und Wertschätzung.

    Wenn man jedoch immer nur von überangepassten und priviligierten Verhältnissen aufwächst und umgeben ist, erhält man keinen Einblick dahingehend wie es anderen geht.


    Aus persönlicher Erfahrung muss ich sagen, dass ich viele dieser Leute unmöglich finde, es sei denn eben sie haben aufgrund irgendwelche Umstände schon dazugelernt.

    Ich wüsste in meinem (engeren) Freundeskreis niemanden, der nicht entweder in recht fragwürdigen Familienverhältnissen aufgewachsen ist oder irgendeiner marginalisierten Gruppe angehört und das zu spüren bekommen hat, oder ähnliches. Eben aus oben genannten Gründen.

  • Ich wüsste in meinem (engeren) Freundeskreis niemanden, der nicht entweder in recht fragwürdigen Familienverhältnissen aufgewachsen ist oder irgendeiner marginalisierten Gruppe angehört und das zu spüren bekommen hat, oder ähnliches. Eben aus oben genannten Gründen.

    Dein Freundeskreis ist nicht meine Angelegenheit, also fasse das jetzt bitte nicht als Angriff auf, denn es ist nicht so gemeint.

    In welcher Welt bist du denn nur ein "erwachsener, reifer Mensch", wenn du unter Dingen leiden musst, die du nicht beeinflussen kannst? Sei es Diskriminierung, Armut oder einer kaputten Familie, das zeichnet dich, das gibt dir nachhaltige Probleme mit in dein restliches Leben, mit denen du zu kämpfen hast und es nimmt dir Chancen und Lebenszeit. Aber das macht dich doch nicht "reif". Genausowenig wie alle Leute, die in stabilen Verhältnissen ohne solche schwerwiegenden Ungerechtigkeiten aufgewachsen sind alle unreif und verzogen sind. Ja, an Chancen und Problemen wächst man als Person und "lernt dazu", aber dafür muss man nicht gleich in extreme Probleme fallen, da reichen auch beispielsweise berufliche Herausforderungen oder zwischenmenschliche Probleme, die in einem normalen Sozialleben eben immer mal wieder passieren.

    Es kommt mir wirklich so vor als siehst du eben nur extreme. Es gibt entweder das verzogene reiche Kind, dass furchtbar ist (da stimme ich dir auch zu, Kinder die von ihren Eltern vernachlässigt werden, egal ob mit viel oder wenig Geld, sind immer extrem anstrengend, eben weil sie trotzdem Kinder sind, die Aufmerksamkeit und Liebe brauchen, um sich gut entwickeln zu können) oder die diskriminierten sozial schwachen Kinder, die so reif und erwachsen sind, einfach nur weil sie nicht viel wollen (die dann eben zuhause lernen, dass sie nicht besonders viel kosten dürfen, weil sie mit finanziellen Problemen in einem Alter belastet werden, in dem sie damit noch nicht belastet werden sollten). Es gibt auch noch eine ganze Bandbreite zwischendrin. Insbesondere die Kinder, die eben in einem stabilen Elternhaus mit liebenden Eltern groß werden, die sie in ihren Interessen unterstützen, einfach Kinder sein dürfen und nicht von Geburt an mit Anforderungen oder Problemen konfrontiert werden, für die sie nichts können und deutlich weniger psychische Probleme aus ihrer Kindheit mit davon tragen, eben weil sie ein gutes und stabiles Zuhause hatten.


    Und um das nochmal klar zu stellen: Ich sage nicht, dass sozial schwächere Menschen keine Kinder haben sollen. Sollen sie absolut wenn sie das wollen und sich die Herausforderungen daran zutrauen. Aber ich finde, dass sie dann die finanziellen Probleme von ihren Kindern fernhalten sollten so gut es geht, weil das nichts ist, womit sich ein Kind beschäftigen soll, muss und kann, einfach weil es noch ein Kind ist.


    Und, um dann nochmal den Bogen zu schlagen, deswegen finde ich es ja wichtig, dass bei Adoption eben ein gründlicher Auswahlprozess vorausgeht. Einer in dem eben auch geschaut wird, ob du das richtige Mindset für Kinder hast und ob du in der Lage dazu bist, deinem Kind einen stabilen und sicheren Ort zum Aufwachsen zu geben.

  • Ich wüsste in meinem (engeren) Freundeskreis niemanden, der nicht entweder in recht fragwürdigen Familienverhältnissen aufgewachsen ist oder irgendeiner marginalisierten Gruppe angehört und das zu spüren bekommen hat, oder ähnliches. Eben aus oben genannten Gründen.

    Dein Freundeskreis ist nicht meine Angelegenheit, also fasse das jetzt bitte nicht als Angriff auf, denn es ist nicht so gemeint.

    In welcher Welt bist du denn nur ein "erwachsener, reifer Mensch", wenn du unter Dingen leiden musst, die du nicht beeinflussen kannst? Sei es Diskriminierung, Armut oder einer kaputten Familie, das zeichnet dich, das gibt dir nachhaltige Probleme mit in dein restliches Leben, mit denen du zu kämpfen hast und es macht nimmt dir Chancen und Lebenszeit. Aber das macht dich doch nicht "reif". Genausowenig wie alle Leute, die in stabilen Verhältnissen ohne solche schwerwiegenden Ungerechtigkeiten aufgewachsen sind alle unreif und verzogen sind.

    Ich hab nicht gesagt, dass dem immer so sein muss, und du kannst die meisten Familien kaum in die Extreme von "kaputter Familie" und "heiler / stabiler Familie" einteilen.


    Ich kann jedenfalls rein aus Erfahrung sagen, dass ich viele Menschen aus priviligierten Verhältnissen unausstehlich fand, weil diese nie hinterfragt wurden und sich viele nicht die Mühe machen über diese hinweg Empathie mit anderen Menschen zu lernen... worauf ich mich beziehe, wenn ich von Reife spreche.



    Jedenfalls will ich die Diskussion nicht ganz abdriften lassen.

    Meine eigentliche Aussage war, dass genau das passiert, weil die Politik und Ämter halt oft zu kleingeistig sind, um Familien, die nicht dem klassischen Schema entsprechen, zuzugestehen, dass sie Kinder genauso mit Liebe und den nötigen Fähigkeiten großziehen können ... und ja, inzwischen wurden auch queere Paare aufgenommen, aber bloß, wenn diese gewillt sind genauso überangepasst zu sein. ^^'


    Dass in den Voraussetzungen extra betont wird, dass eine "stabile Partnerschaft" von Nöten ist, ist auch ziemlich scheiße. Alleinerziehende erfüllen eine genauso gute oder schlechte Rolle als Elternteil und diese Kinder haben halt andere Arten von Bezugspersonen, zum Beispiel andere Verwandte oder Freund*innen der Familie, Erzieher*innen und andere.

    Diese sind halt schlicht und ergreifend nur etwas anders aufgebaut als die klassische Familie, aber nicht weniger fähig, um ein Kind großzuziehen. Das ist halt nur nicht die Narrative, die sich durch die Gesellschaft und Politik zieht.


    Und ich wette, dass es immer noch zu häufig geschieht, dass Menschen mit Krankheiten und Behinderungen, selbst wenn die voraussichtlich nicht lebensbedrohlich sind, entweder ausgeschlossen oder sehr stark zurückgestuft werden.

    Ich kenne halt das Mindset, das in unserer Politik und den ausführenden Ämtern vorherrscht, und dem wird immer das Kindeswohl vorgeschoben, wenn man eigentlich meint "diese Person / dieses Paar passt nicht das enge Schemata und Ideologie unserer Gesetzgebung und wir (als Gesellschaft allgemein ... oder nur die Gesetzgebung, die um mindestens zehn Jahre zurück ist ^^') ekeln uns zb davor, wenn ein nicht-perfektes bzw. Paar bei dem eine Person oder beide eine Behinderung haben, ein Kind bekommen."

    Darunter fallen dann wie gesagt eben Krankheiten und Behinderungen, oder auch, dass solche Regelungen eben stark klassistisch sind und die Qualität des Lebens daran festmachen, wie häufig du in den Urlaub fliegen kannst, oder wie pompös dein Haus ist oä.


    Das "Kindeswohl" hat man ja auch sehr, sehr lange vorgeschoben, um zu rechtfertigen, weshalb queere Paare Kinder weder adoptieren noch auf anderen Weg bekommen und großziehen soll... und herausgekommen ist, dass das natürlich nur eine Ausrede war, da keine Studien diese vorgeschobenen Gründe halten konnten, inklusive dieser Angst, dass solche Kinder öfter gemobbt werden würden bzw. sich gegen das Mobbing auch nicht wehren könnten.

    In Wahrheit sieht es so aus, dass Kinder aus queeren Familien im Schnitt sogar selbstbewusster sind und genau deswegen weniger gemobbt werden, eben weil ihre Familie nicht der derzeitigen Norm entspricht.


    Das ist natürlich nicht auf jede*n einzelne Mitarbeiter*in bezogen, aber auf das allgemeine Mindset solcher Gesetze (bzw. Gesetzgebenden) und Behörden.

  • Ich will nie Kinder haben. Habe ich auch mit meinem Partner so abgeklärt.


    Ich weiß nicht, aber für mich war es nie eine "Option" Kinder zu bekommen. Für mich war schon mein ganzes Leben klar bis jetzt, dass andere gerne Kinder haben können, aber ich keinen Nachwuchs möchte. Hab eine eigene Familie nie als was erstrebenswertes gesehen. Hier aber noch so'n paar Punkte, wieso Kinder absolut nicht in Frage kommen für mich:


    1. Schwangerschaft. Für mich ist der Gedanke sehr weird, dass da ein Lebewesen in meinem Körper ist und wächst. Hat in meinen Augen so'n bisschen was von einem Parasit und der Gedanke ist für mich überhaupt nicht angenehm. Auch die Veränderung, die der Körper bei einer Schwangerschaft durch macht, finde ich nicht schön. Ich find auch Schwangerschaftsbäuche nicht ästhetisch. Also, es stört mich jetzt nicht, wenn jemand schwanger ist, aber ich muss das selbst nicht haben. Von einer (meist schmerzhaften) Geburt wollen wir gar nicht erst anfangen. Nop, nicht toll.


    2. Ich selbst. Ich bin kein Freund von Kindern. Ich kann mit denen nichts anfangen und bin sehr schnell genervt von ihnen. Vor allem Kleinkinder so bis 6 Jahren. Besonders Kindergeschrei finde ich absolut schrecklich. Ich find auch Babys überhaupt nicht süß. Finde sogar, dass Neugeborene etwas "eklig" aussehen ^^' Kinder können mir gerne fernbleiben. Auch bin ich psychisch nicht in der Lage ein Kind großzuziehen. Zwar habe ich meine Depressionen soweit überwunden, aber ich hätte ein dickes Problem, wenn sie wieder ausbricht und mein Kind das dann zu spüren bekommt.


    3. Verantwortung + Verbindlichkeit. Ich bin sehr gerne "allein" auf dieser Welt. Ich will mein Leben gerne für mich haben und für meinen Partner. Habe nicht das Bedürfnis mein Leben lang (oder eben bis das Kind erwachsen ist) mich an ein Kind zu binden und diese Verantwortung zu übernehmen. Würde mir auch ein Stück meiner Freiheit rauben und die liebe ich viel zu sehr.


    4. Finanzielles. Ich bin selbst in einer Familie aufgewachsen, die viel mit Geldproblemen und Schulden zu kämpfen hatte. Und wenn ich selber Kinder hätte, will ich einfach, dass sie sich um sowas wie Geld nie Gedanken machen müssen und ihnen alles ermöglichen, was sie sich vom Herzen wünschen. Und ich könnte diesen Anspruch, den ich dann quasi an mich selbst habe (also so viel Geld wie möglich zu verdienen, so dass ich den Kindern jeden Wunsch erfüllen kann), nie gerecht werden.


    5. Globale Probleme. Wenn ich sehe, wie die Welt klimatechnisch momentan so zugrunde geht und wir auch den Klimawandel wahrscheinlich nicht stoppen können, will ich kein Kind in diese Welt setzen. Die Welt momentan ist kein Ort, den ich meinem Kind gerne zeigen würde.


    Das waren mal so'n paar Punkte. Einige sind vielleicht etwas egoistisch, aber dann bin ich gerne egoistisch und eben absolut die falsche Person für Kinder. Habe natürlich auch schon den familiären Druck zu spüren bekommen, Kinder zu kriegen, aber da mein Bruder unbedingt Kinder will und der Bruder meines Partners auch, stört es nicht viele. Ein Verwandter hat schonmal gesagt: "Irgendwann hast du alles gesehen und das Leben wird langweilig und dann willst du Kinder!" Und ich halte das für völligen Bullshit. Meine Liste an Dingen, die ich in meinem Leben machen und erreichen möchte, ist ewig lang. Denke nicht, dass mir da mal langweilig wird. Auch find ich es schade, dass mir generell oft der Spruch gedrückt wird: "Ja, der Kinderwunsch kommt noch!" Ja maybe, aber das ist mein Standpunkt, den ich momentan vertrete und respektiere den bitte und nehm' ernst.

    Da ich an sich aus den oben genannten Gründen sehr Angst vor einer Schwangerschaft habe, steht die Überlegung im Raum, dass mein Partner sich einer Vasektomie unterzieht (die ist medizinisch viel einfacher zu machen als eine Sterilisation bei mir). Aber müssen schauen, ob wir ein Arzt finden, der das in so einem jungen Alter macht.


    Corni

  • Das waren mal so'n paar Punkte. Einige sind vielleicht etwas egoistisch, aber dann bin ich gerne egoistisch und eben absolut die falsche Person für Kinder.

    Also als egoistisch würde ich dich nicht bezeichnen. Immerhin ist es deine eigene Entscheidung was du mit deinem Körper und deinem Leben anstellst, denn ein Kind bedeutet viel Stress für dich und deinen Organismus und man muss sich im Klaren sein, dass man sich sehr viele Jahre seines Lebens um ein Kind kümmern muss, bis es dann (hoffentlich) irgendwann auf eigenen Beinen steht.

    Ich für meinen Teil möchte auch keine Kinder, zumindest keine eigenen. Mir ist der Gedanke einer Schwangerschaft ebenso zuwieder, ich möchte einfach nicht 9 Monate so rumlaufen und es auch nicht selbst gebären. War im Rahmen meiner Ausbildung in der Gynäkologie und war dann auch bei Geburten dabei. Während die Hebammen glänzende Augen hatten hätte ich am Liebsten in den Kreissal gekotzt und ich konnte der Mutter auch nicht mehr ernsthaft ins Gesicht sehen, nachdem ich mit ansehen musste wie krass alles gedehnt war. Bin da ganz ehrlich. XD


    Jedenfalls möchte ich nicht schwanger werden. Da ich eine Freundin habe funktioniert dies sowieso nicht auf gewöhnlichem Wege, aber für mich wäre Samenspender, künstliche Befruchtung oder all diese Themen gar keine Option. Ich finde es generell gut, dass es diese Möglichkeiten heutzutage gibt, aber für mich empfinde ich dies als nicht richtig und keine Ahnung, bin davon eigentlich angeekelt. Ich möchte kein fremdes Sperma nutzen oder mir laut eines männlichen Profiles mein "perfektes" Kind formen. Wenn, dann würde ich dann eins von der Freundin wollen die ich habe, aber das funktioniert nicht: Also gar keins.

    Was dann am Ehesten infrage käme - wenn überhaupt - wäre dann Adoption. Es gibt so viele gute Kinder auf dieser Welt, die eine Chance verdient haben und wenn ich irgendwann aus Gründen den Wunsch habe ein Kind zu haben, dann wäre dies wohl Option Nummer 1. Aber das steht in den Sternen, weil ich aktuell auch lieber mein eigenes Leben leben und auskosten möchte.


    Ich möchte anmerken, dass ich mitbekommen habe, wie krass viele Kinder in meiner Umgebung eigentlich in irgendeiner Art und Weise beeinträchtigt sind, geistig oder körperlich. Da sind teils extreme Krankheitsbilder dabei und ich bewundere Familien oder Erziehungsberechtigte, die sich dann um die Kinder zu Hause kümmern, weil das wäre für mich auch einfach nur ... na ja, wenn es mein eigenes Kind wäre würde ich anders denken, aber je nachdem welche Beeinträchtigung vorliegt ist es einfach nur Stress und Alptraum pur. Ich will damit sagen, dass Kinder normal auf die Welt kommen können (egal, was vorher alles abgecheckt worden ist) und irgendwann beginnen die Probleme und dann muss man sich auch kümmern. Das ist halt eben auch etwas, was präsent sein muss beim Thema Kinderwunsch.