Wer schützt aber das nächste Opfer?
Wie @short king bereits erklärte: Harte Strafen führen wesentlich wahrscheinlicher dazu, dass die Person rückfällig wird. Die Perspektive für "normale" Arbeit wird aufgrund langer Haftstrafen geringer, was den Weg in die Kriminalität viel wahrscheinlicher macht. Oder anders gesagt: Eine milde Strafe wird das nächste Opfer viel wahrscheinlicher verhindern, als eine möglichst lange Haftstrafe.
"Schützen" kann man das "nächste Opfer" übrigens nicht, weil es bis zur Tat nicht Opfer ist und dementsprechend auch nicht speziell geschützt werden kann. Im besten Fall kann man, wie schon gesagt, Rückfälligkeit verhindern, was bei milden Strafen, auch das wurde bereits erwähnt, viel sicherer funktioniert, als mit drakonischen Strafen.
Wem sollen 5.000,- € als maximale Strafe pro Toten abschrecken?
Eine nicht vorsätzliche Tat kann man durch Strafe nicht abschrecken. Eine vorsätzliche Tat schreckt man nicht durch Strafandrohung, sondern durch Aufklärungsquoten ab. Bei manchen Straftaten können besonders harte Strafen sogar genau deswegen sogar noch negativ auswirken, weil ein totes Opfer die Aufklärung der Tat unwahrscheinlicher macht, als ein lebendes Opfer.
An Abschreckung glauben heutzutage vor allem "Law and Order"-Politik-Befürworter. Ändert nichts daran, dass die Realität immer und immer wieder feststellt, dass besonders harte Strafen nicht zielführend sind.
Also fahre ich doch betrunken Auto am Abend und zufällig an der Wohnung eines unliebsamen Bekannten vorbei?
Dann wäre das keine fahrlässige Tat mehr. Kannst ja versuchen, damit durchzukommen, ich würde eher nicht drauf setzen. In den Ermittlungsbehörden sitzen nicht nur Idioten, die nicht in der Lage wären, sowas zu durchschauen.