Kuscheljustiz Deutschland?

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  • Klar, mir ging es auch um die eigentliche Aussage "dann ist sie nicht besser als der Mörder!!" - sowas ist, sorry, eher billiges Storyklischee, was du hier gerade bedienst. xD

    Man muss sich immer jemandes Beweggründe vor Augen führen und zwischen Morden differenzieren. Du kannst nicht alle Morde und damit die Täter*innen auf eine selbe Stufe stellen. Am Ende kann jeder, wirklich jeder, Mensch soweit getrieben werden, dass er einen Mord begeht. Was menschlich und vor Gericht ebenfalls von Bedeutung ist, ist eben die Intention dahinter, nicht nur die Tatsache, dass ein Mord geschehen ist.


    Zitat von Feliciá

    Ja, Edex, ich bin locker depressiv und habe ADHS, weil meine Eltern geschieden sind. Nicht, weil ich mieses Erbgut bekommen habe, nicht weil ich in meinem Privatleben schlimme Erfahrungen gemacht habe, die ich nicht verdauen konnte. Ich würde bestimmt gerne von meinem missbrauchendem, manipulativem Vater einfach "loskommen". Ich würde gerne meine Mutter, die mich mein Leben lang ausgenutzt und für ihre Zwecke benutzt hat, einfach ignorieren. Ich lag bestimmt falsch, die Ärzte liegen auch falsch, obwohl die jahrelang studieren müssen und mehrere Prüfungen durchlaufen. Toll, danke für den Tipp, ich hätte mir die 5 Jahre Therapie auch sparen können, wenn ich deinen geistreichen Text schon vorher gelesen hätte :)

    Hättest du dem armen Steuerzahler viel Geld erspart. :rolleyes:

    Btw lol wisst ihr wie lang man für einen, von der Krankenkasse bezahlten, Platz warten muss? Und auch dann hat man oft noch einen Selbstbehalt, weil Wahlärztin.

    Therapie wird hier wohl, ganz nach altem Klischee wie noch zu Freuds Zeiten, als etwas gesehen, das wohl nur reiche, überspannte Tussen machen wollen. Alle andere brauchen es ja nicht oder kriegten früher vom Jugendamt Therapists from Hell(tm) gestellt. Anders kann ich es mir nicht erklären. ¯\_(ツ)_/¯


    Btw, was anderes:

    Zitat von Edex

    Oder früher in der Schule. Da hat man sich oft mal geschlagen usw.., weil wegen jeden Sch***. Das ist garnicht in Ordnung, aber ich habe mich da ziemlich zurückgehalten und auch irgendwann aufgehört. Andere verlangten von mir weiter zu schlagen, bis man blutet usw... aber ich konnte es nicht. Bzw. ich wollte es nicht. Mein Kopf sagt mir wenn es zu weit wäre, ohne meinem Kopf hätte ich so Einige wohl krankenhausreif geschlagen. Und diese Leute, die in einer Psychiatrie kommen, das sind bestimmt Leute, die nicht diese Blockade haben wann es genug ist. Sie tun es einfach, ohne Schluss zu machen.

    Du hältst das vielleicht für normal, aber das ist es nicht. Nein, auch für Jungs nicht, falls du das meinst.

    Rauferein ja, spaßhafte Rangelein hat man als Erwachsener manchmal noch mit Freunden.

    Halbernste? Ja, passiert auch, aber die hören normalerweise auch nach dem ersten oder zweiten Schubser oder ersten, nicht wirklich festen, Schlag auf.

    Dass andere Kids oder Teens jedoch danebenstehen und fast schon nach "Yeeeah, BLUUUUT!" lechzen, ist definitiv kein normales Verhalten und sorry, aber ich denke deine Schule und dein dörfliches Stammkneipen-Umfeld hat dich keinesfalls positiv beeinflusst.

    Ich meine, schön, dass deine innere Hemmung dafür gesorgt hat die anderen Kids nicht krankenhausreif zu prügeln, aber ich meine ... fühlt sich komisch an jemanden für menschlichen Mindestanstand zu gratulieren? Es ist halt normal, dass man andere Menschen nicht krankenhausreif prügelt, von Notwehr und absoluten Ausnahmesituationen, aka Krieg oder seinem Täter gegenüberzustehen etc., abgesehen ...?


    Mir tut das Mädel leid, dass die in so einer dörflichen, ignoranten Gemeinde aufgewachsen ist, wo dann einfach gesagt wird "die war einfach abnormal in ihrer Lebensweise, da kann man nichts machen." Mal davon abgesehen, dass es die Nachbarn nichts angeht, ob sie mal in der Psychiatrie war, und man von "die war schnell beleidigt und hat mich nur aufgrund von Fragen geblockt" nichts herauslesen kann, weil man nicht weiß welche Fragen du gestellt hast oä. Ich vertrau deiner Einschätzung, ob die nun wirklich dauernd ihre Aussage geändert hat, nunmal auch nicht, um ehrlich zu sein.


    Da du ja selbst einige Behinderungen hast, ist es noch unverständlicher, wenn du nicht etwas Empathie für Menschen aufbringen kannst, die auch an verschiedenen Problemen zu knabbern und es nicht immer ganz einfach haben. Da könntest du vielleicht mal aus deinen eigenen Erfahrungen schöpfen, die augenscheinlich auch nicht immer ganz einfach waren, und dir überlegen, ob es anderen manchmal ähnlich wie dir ergehen könnte.


    Zitat von Feliciá

    Er ist selbst nicht betroffen. Er weiß nicht wie das ist.

    Das weißt du nicht und es ist nicht besser, wenn du die wohl ernsthaften Probleme einer Person verharmlost, nur weil diese keine Ahnung und Empathie gegenüber einigen Gruppen gegenüber hat.

    Ich denke nämlich, dass es durchaus der Fall ist.


    Edit:

    @YnevaWolf spricht nun groß von "Vorurteilsfest", klärt groß und breit auf, aber auf die Bitte für Triggerwarnungen bei solchen Dingen werden dämliche Aussagen wie "für empfindliche Gemüter" getätigt und den Einwand daraufhin sehr schön einfach nur ignoriert, eh lol ... klasse. :unsure:

  • Zitat von Jolt

    Allein die Frage zeigt doch, dass du 0 Vorstellung davon hast.. Wirklich.. Ich war halt einige mal drin, jemanden besuchen, der vergleichsweise mit dem Rest der Patienten noch ziemlich normal getickt hat. Da wird man noch "verrückter" als man schon ist. Ich war nur zu Besuch da, und hab miterlebt wie Menschen fixiert werden, weil sie trotz aller Versuche das zu unterbinden zum zigsten mal was gefunden haben mit dem sie versuchen sich die Pulsadern aufzuschneiden.. Eine Patientin die in der Ecke saß und ihre eigenen Ausscheidungen gegessen hat, jemanden der spontan angefangen hat seinen Kopf mit voller Wucht gegen die Wand zu hauen und haufwenweise Leute die den ganzen Tag weinend und schreiend durch die Flure hallen.. Das ist nicht schön.. und ich hab nur kurze Ausschnitte erlebt.. stell dir vor wie es ist, wenn man den ganzen Tag dort ist, über Wochen oder Monate..

    Ich habe das in Videos auch gesehen, das fixieren ist in Deutschland glaube verboten. Kein Wunder, dass die Menschen dort noch verrückter werden. Es ist auch eine Irrenanstalt und da läuft so Einiges mit der Behandlung schief. Ich bin der Überzeugung, dass ein Knastaufenthalt mehr Sinn macht, weil man dann auch mit weniger Verrückten zusammen kommt und so könnten neue soziale Kontakte entstehen. In einer Psychiatrie können die Menschen so leben wie sie ticken. Man versucht lediglich die Menschen sill zu bekommen. Aber das ist keine Strafe. Eine Strafe ist, wenn man die Menschen dazu bringt einzubringen und nicht sie nach den selben Mustern weiterleben zu lassen. Auch diese Irren verdienen eine Chance und das geht nur mit Strafarbeit, sozialen Engagement und viel Unterricht. Deshalb sehe ich psychisch kranke Menschen ähnlich wie Knastinsassen.


    Zitat von Jolt

    Ja Mann! Weil sie psychische Probleme haben. Leider haben die keine Akku anzeige die blinkt wenn ihnen der Saft ausgeht. Glaubst du man realisiert sofort wenn man komisch wird?

    Denke ich schon, weil man das zum Beispiel von Anderen gesagt bekommt, dass man selber nicht mehr bei den Sinnen sei und man sich untersuchen lassen soll usw..


    Zitat von Arrior

    Konnte sie auch nicht, schließlich hat die Frau Bachmann den Täter umgebracht, bevor der Gerichtsprozess beginnen konnte, also was genau willst du hier jetzt sagen?

    Ja und sie hat es getan, auch weil das Gericht nicht die Todesstrafe aufrufen konnte.


    Zitat von Arrior

    Für eine Gesellschaft mit einem "Rechtssystem", welches weiterhin nach dem "Auge um Auge, Zahn um Zahn"-Prinzip verurteilt: Ja, wahrscheinlich nicht.

    Aber dieses "Rechtssystem" ist auf Steinzeitmenschen-Niveau und hat in einer zivilisierten Gesellschaft nichts verloren.

    Von den Punkten, dass eine Todesstrafe keine "abschreckende Wirkung" hat, wie du es ja anscheinend vermutest und auch immer das Risiko besteht, dass man jemanden tötet, der nichts getan hat.

    Aber diese Punkte ignorierst du ja immer gewissenhaft.

    Was hat die abschreckende Wirkung damit zu tun? Bachmeier hat ihn getötet, weil sie es so wollte Es ist auch richtig, dass Bachmeier dafür bestraft wird, aber diese Strafe sollte sich nur auf eine Gefängnisstrafe begrenzen, weil sie hat schließlich nach ihren Willen gehandelt, weil sie konnte es nicht ertragen, dass der Mörder von ihrer Tochter noch lebt.


    Zitat von Arrior

    Womit sie kein Stück besser ist als der Mann, der ihre Tochter umgebracht hat und nach dem "Auge um Auge, Zahn um Zahn"-Prinzip ebenfalls getötet werden sollte.

    Sie ist die Mutter und sie hat menschlich gesehen das Recht ihn zu töten. Auch wenn sie dafür dann gerichtlich bestraft wird. Der Richter hätte die Mutter fragen sollen, welche Strafe der Mörder nach ihrer Meinung her bekommen sollte. Weil auch ein Richter muss zuhören, was Andere fordern.


    Zitat von Arrior

    Und was soll jetzt diese dämliche Whataboutism-Frage an jemanden, der nie in Hessen gelebt und auch nie vor hat, dort zu leben?

    Nun, weil man die Fragen auf jedes Bundesland leicht übertragen könnte. Was hat das jetzt mit Hessen zu tun. Warst du jemals mal in Hessen?


    Zitat von Arrior

    Alleine wegen dieser Fragestellung wird es nicht gerecht, weil damit bereits wie AfD und Konsorten eine Fragestellung dargelegt wird, worauf man dann (so wie du) sagen kann (wenn man für B stimmt) "Hast du denn kein Herz" oder "Haben die Menschen, die für B gestimmt haben, kein Herz?"


    Die Frage sollte wenn dann heißen "Sind Sie für die Todesstrafe". Weil man dann (deinen) Stammtischargumentationen keinen Platz bietet

    Nur über die Todesstrafe abstimmen zu lassen wäre zu allgemein. Es geht ja darum, ob die Selbstjustiz von Bachmeier richtig oder falsch war.


    Zitat von Arrior

    Ja, und deswegen bist du jetzt der volle Experte...

    Und was ist dann ein Gefängnis? Wo aktiv Resozialisierung betrieben wird?

    Im Gefängnis sollte immer Resozialisierung betrieben werden. Damit man die Chance hat wieder normal zu sein. Außer für Mörder sollte es für alle die Möglichkeit geben zur Freilassung. Mörder können resozialiert werden, aber freilassen wäre für mich frei. Weil ein Mörder darf nie das Gefühl bekommen frei zu sein. Weil ein Mord macht einen niemals frei. Da bin ich streng.


    Zitat von Arrior

    Und deswegen hast du die AfD gewählt und willst, dass wir einen Rechtsstaat aufgeben und zurück zum "Auge um Auge, Zahn um Zahn"-Prinzip gehen wie Steinzeitmenschen

    Ich werde die AfD nicht mehr wählen und das mit der Todesstrafe ist unabhängig des politischen Lagers weit verbreitet.


    Zitat von Mipha

    Was war dann dieses sich selbst zum Richter erheben? Sie hat sich ebenso nur gerächt, aus menschlich zwar nachvollziehbaren Gründen, aber aus rechtlicher Sicht nicht gerechtfertigt.

    Menschlich gesehen kann man jetzt sagen: ja ist doch verständlich, wenn das eigene Kind durch so einen stirbt.

    Aber so funktioniert unser Rechtstaat nicht.

    Es gibt nicht umsonst Gerichtsverfahren und Gutachten und was sonst noch.

    Man sollte sich vllt nicht die Frage stellen, ob es richtig oder falsch war; das ist viel zu allgemein. Jeder Mensch, der wird das nicht ohne subjektive Sicht beantworten. Man sollte sich eher die Frage stellen, wieso rechtlich gesehen eine solche Tat wie von Frau B. nicht unterstützt wird.

    Und eben das ist es. Sie hat es aus menschlicher Sicht gehandelt und deshalb sollte man es ihr das bewähren. Sie wurde ja dafür anschließend bestraft, aber sie hat das getan, was sie für richtig hielt und ich kann sie in dieser Lage voll verstehen. Ich hätte wohl das Gleiche getan.


    Wenn ich als Mörder angeklagt werde, würde ich vom Richter verlangen mich zu töten. Mehr will ich nicht. Weil wenn ich einen Menschen umbringe, dann möchte ich da hin wo das Opfer ist um zu entschuldigen und das geht nur wenn ich auch tot bin. Zur Not würde ich mich selbst umbringen wenn das Gericht es nicht schafft.


    Zitat von darklurker

    Das hast du schon mehrmals gefragt. Immer wenn es heißt, du hättest keine Ahnung von einer geschlossenen Psychiatrie, kommst du mit "kann man da ein Praktikum machen?".

    Ja, um Erfahrungen zu bekommen? Um Vorurteile abzubauen? Ich würde auch gerne als Besucher bei einer Art Führung mitmachen.


    Zitat von Feliciá

    Trittst du Leuten auch auf den Fuß, die dir auf den Fuß treten? Darf ich bei meiner Arbeit im Kindergarten zurückspucken, wenn mich ein aufgedrehtes Kind anspuckt? Darf ich mich aus der Kasse bedienen, weil mir ein*e Kassierer*in zu wenig rausgibt?

    Daa sind doch nur kleine Fälle, die man garnicht so bewusst wahr nimmt. Also wenn mich jemand anspuckt, dann würde ich es ihm sagen, damit aufzuhören. Manche neigen auch beim Reden zum Spucken.


    Auf den Rest habe ich schon was geschrieben. Es ist auch ganz schön viel für mich. Eigentlich ist es offensichtlich wie ich es sehe.

  • Ich möchte alle Diskutierenden beider Seiten noch ein Mal dringlich auf den Verhaltenskodex aufmerksam machen. Wir dulden in diesem Bereich weder die Verharmlosung psychischer Krankheiten, noch Gewaltandrohungen oder persönliche Beleidigungen. Eine hitzige Diskussion entschuldigt nicht den Umgangston, wie er auf den letzten Seiten gehäuft vorgekommen ist, deshalb bitte ich darum, dass man sich wieder etwas an den Respekt vor seinen Mitmenschen erinnert.


    (Durch einen momentanen moderativen Engpass muss ich etwaige Änderungen an Beiträgen der letzten Seiten am Handy vorhanden. Ich bitte bereits im Vorfeld um Entschuldigung, falls Beiträge etwas zerschossen werden oder Bezugnahmen übersehen werden.)

  • Das nennt man sich rächen. Wenn er die Tochter geschlagen hat, dann gibt es wenigstens einen Grund geschlagen zu werden.

    Rache hat, und das verkennst du leider, ein erhebliches Problem: Sie ist ein Teufelskreis, der erst dann endet, wenn einer der Parteien bereit ist zu verzeihen oder einfach keiner mehr übrig ist, der sich rächen könnte. Mal ein einfaches Beispiel: A tötet B. B hat einen Verwandten, der sich an A rächt und ihn tötet. A hat Verwandte C, die unter Umständen an dem selben Schmerz leiden wie B, woraufhin C nun B aus Rache tötet. B hat nun Verwandten D und der rächt sich an C und dann geht es immer so weiter.

    Weiteres Problem der Rache: Rache fußt immer auf Wut und Wut ist eines der Gefühle, welches dafür sorgt, dass unser rationales Denken aussetzt. Soll heißen, wir tun dem Gegenüber nicht exakt das gleiche an, sondern wir tun dem Gegenüber das an, was wir je nach unserer emotionalen Lage für gerecht empfinden. Da wir selber das uns selbst Angetane nicht rational abwiegen und evtl. als schlimmer empfinden als es eigentlich ist., schaukelt sich das gegenseitige Rächen schnell hoch. So wird aus anfänglichen vermeintlichen Kleinigkeiten, schnell eine große Sache, die Mitunter eskaliert. Ich habe es bspw. in meiner Nachbarschaft schon erlebt, wo einer unserer Nachbarn einfach vergaß den anderen Nachbarn zur Hochzeit einzuladen, was in einem über die Jahre andauernden Krieg endete, wo sogar ein Nachbar das Auto des anderen Nachbarn manipulieren wollte (wo dann eben auch Menschenleben auf dem Spiel stehen). Rache ist immer ein Akt der Wut, der nicht rational abgewogen ist und wo nicht die eigentliche Schuldfrage, sondern das eigene Ego im Vordergrund steht. Darum haben wir auch Gerichte, die Objektiv die Schuld festzustellen und zu urteilen haben.


    Ich habe das in Videos auch gesehen, das fixieren ist in Deutschland glaube verboten. Kein Wunder, dass die Menschen dort noch verrückter werden. Es ist auch eine Irrenanstalt und da läuft so Einiges mit der Behandlung schief. Ich bin der Überzeugung, dass ein Knastaufenthalt mehr Sinn macht, weil man dann auch mit weniger Verrückten zusammen kommt und so könnten neue soziale Kontakte entstehen. In einer Psychiatrie können die Menschen so leben wie sie ticken. Man versucht lediglich die Menschen sill zu bekommen. Aber das ist keine Strafe. Eine Strafe ist, wenn man die Menschen dazu bringt einzubringen und nicht sie nach den selben Mustern weiterleben zu lassen. Auch diese Irren verdienen eine Chance und das geht nur mit Strafarbeit, sozialen Engagement und viel Unterricht. Deshalb sehe ich psychisch kranke Menschen ähnlich wie Knastinsassen.

    Und das ist schlichtweg nicht richtig und dir würde es wirklich gut tun, wenn du dich etwas mit dem Thema psychische Krankheit auseinandersetzen würdest. Auch allgemein solltest du dich mit unserem Strafrecht und den Zielen des Strafvollzuges etwas mehr befassen.

    Der Sinn des Strafvollzuges ist vor allem die Resozialisation der Menschen, was bedeutet, dass Menschen durch den Vollzug die Möglichkeit bekommen sollen, nach dem Vollzug wieder an einem gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können. Dafür ist sowohl die Betreuung im Gefängnis als auch die Betreuung nach dem Gefängnis Aufenthalt wichtig.

    Und hier kommen wir zu dem Punkt: Damit ein psychisch kranker Mensch wieder an der Gesellschaft teilnehmen kann, muss die psychische Krankheit therapiert werden, sodass die Symptome zumindest unter Kontrolle des Patienten sind, bspw. durch die regelmäßige Einnahme von Medikamente in Kombination mit einer entsprechenden Psychotherapie. Dazu zählt auch das evtl. aufarbeiten von Traumata aus der Vergangenheit. Und nein, das geht nicht über Unterricht, da die meisten Menschen, die in einer psychiatrischen Einrichtung landen, ihre Symptome nicht falsch gelernt hätten, sondern diese schlichtweg krank sind.

    Und psychische Erkrankungen haben nunmal verschiedene Ursachen: Da spielt die Genetik eine Rolle, Traumata, Erziehung, soziales Umfeld und körperliche Erkrankungen. Letztendlich wird unsere Psyche durch unser Gehirn bestimmt, was auch nur ein Organ ist und welches biochemischen und biophysikalischen Gesetzmäßigkeiten gehorcht. So gibt es bspw. Stoffwechselerkrankungen, die in psychischen Erkrankungen enden können, wie Alzheimer oder Morbus Wilson. Morbus Wilson ist eine Erbkrankheit, bei welcher der Kupferstoffwechsel in der Leber gestört ist. Durch diese Krankheit wird schlichtweg weniger Kupfer über die Galle ausgeschüttet, wodurch sich dieses unter anderem in der Leber und im Zentralnervensystem ansammelt. Die Ansammlung im Zentralnervenssystem kann im Patienten bspw. Depressionen und Psychosen auslösen. Alzheimer zeichnet sich ab einem Gewissen Stadium durch unkontrollierte Wutausbrüche aus. Die Gehirne von Psychopathen zeigen bspw. eindeutige Funktions- und Strukturdefizite, soll heißen, dass bestimmte Hirnregionen, welche für die Steuerung verschiedener sozialer Verhaltensweisen verantwortlich wenig entwickelt oder gar funktionsunfähig sind. Hier sind wir bei organischen Ursachen für eine psychische Störung.

    Ansonsten finde ich deine Wortwahl "Irre" einfach extrem respektlos: Die Menschen, welche psychisch krank sind, sind nicht verrückt oder spinnen, sondern sie sind krank. Kranke Menschen heile ich nicht durch Unterricht oder Sozialarbeit, sondern durch eine Therapie und Mitunter auch Medikamenten. Und Therapien sind eben auch unterschiedlich erfolgreich, was das Ganze sehr langwierig macht. Gerade die Therapie von Psychopathen ist mitunter sehr schwierig.

    Ansonsten macht ein Zusammenwerfen von nicht therapierten, psychisch kranken Menschen mit normalen Gefängnisinsassen null Sinn. Die Menschen mit psychischen Erkrankungen sind traumatisiert, haben evtl. Psychosen, Depressionen oder andere gestörte kognitive Eigenschaften. Diese Menschen haben es aufgrund ihrer Krankheit schwerer überhaupt soziale Kontakte zu knüpfen. Ebenfalls zeichnet sich eine psychische Erkrankung durch einen Mangel an Selbstregulationskompetenz aus. Das soll heißen, dass die Menschen den Verlauf ihrer Erkrankung und das Auftreten der Symptome nur schwer durch Selbstdisziplin oder den eigenen Willen kontrollieren können.

    Dadurch sind sie allgemein schwächer und damit leichtere Opfer für Mobbing, Gewalt und eben auch Vergewaltigungen, einfach weil sie sich mitunter weniger wehren können. Mitunter kommen die Menschen also mit mehr Traumata und einer noch größeren Störung aus dem Gefängnis, als sie ursprünglich mal reingekommen sind, wodurch sie am Ende evtl. noch gefährlicher sind, als vorher. Auf der anderen Seite können Psychopathen im normalen Vollzug auch sehr gefährlich werden, weil sie aufgrund ihres Krankheitsbildes mitunter sehr manipulativ sein können. Manche Erkrankungen zeichnen sich durch unkontrollierte, plötzliche Wutausbrüche aus, wodurch kranke nicht therapierte Menschen eine Gefahr für die Insassen darstellen.

    Gefängnis ist keine heile Ponyhofwelt, wo die Straftäter alle an einem großen Tisch sitzen, sich an die Hand nehmen und vor dem Essen "piep, piep, piep, wir haben uns alle lieb" sagen. Da gibts Gewalt, Erpressung, Mobbing und eben auch Vergewaltigungen. Gleichzeitig können Menschen mit psychischen Erkrankungen, die nicht ausreichend therapiert sind, auch sehr gefährlich werden.

  • Sie ist die Mutter und sie hat menschlich gesehen das Recht ihn zu töten.

    Nein, niemand hat das Recht, jemand anderes zu töten, selbst wenn dieser jemand ein eigenes Familienmitglied umgebracht hat. Weder rechtlich, noch "menschlich"


    Es macht dich weder "menschlicher" noch "verständlicher", wenn du jemanden aus Rache tötest.


    Im Gefängnis sollte immer Resozialisierung betrieben werden. Damit man die Chance hat wieder normal zu sein. Außer für Mörder sollte es für alle die Möglichkeit geben zur Freilassung. Mörder können resozialiert werden, aber freilassen wäre für mich frei. Weil ein Mörder darf nie das Gefühl bekommen frei zu sein. Weil ein Mord macht einen niemals frei. Da bin ich streng.

    Aber der Mord am Mörder eines Familienmitglied macht einen anscheinend frei?
    Was ist das für eine Doppelmoral?



    Wenn ich als Mörder angeklagt werde, würde ich vom Richter verlangen mich zu töten. Mehr will ich nicht. Weil wenn ich einen Menschen umbringe, dann möchte ich da hin wo das Opfer ist um zu entschuldigen und das geht nur wenn ich auch tot bin. Zur Not würde ich mich selbst umbringen wenn das Gericht es nicht schafft.

    Erm, ja, darüber reden wir nochmal, falls es wirklich zu so einer Situation kommen sollte

  • Eigentlich haben die anderen jetzt in zwei Threads schon genug gesagt.. Und ehrlich gesagt versteh ich auch nicht wie man so sturr auf einer faktisch falschen Meinung beharren kann.. Ich weiß ich sollte auch einfach nicht weiter drauf eingehen.. aber du triggerst mich einfach zu hart.

    Ich habe das in Videos auch gesehen, das fixieren ist in Deutschland glaube verboten. Kein Wunder, dass die Menschen dort noch verrückter werden. Es ist auch eine Irrenanstalt und da läuft so Einiges mit der Behandlung schief. Ich bin der Überzeugung, dass ein Knastaufenthalt mehr Sinn macht, weil man dann auch mit weniger Verrückten zusammen kommt und so könnten neue soziale Kontakte entstehen. In einer Psychiatrie können die Menschen so leben wie sie ticken. Man versucht lediglich die Menschen sill zu bekommen. Aber das ist keine Strafe. Eine Strafe ist, wenn man die Menschen dazu bringt einzubringen und nicht sie nach den selben Mustern weiterleben zu lassen. Auch diese Irren verdienen eine Chance und das geht nur mit Strafarbeit, sozialen Engagement und viel Unterricht. Deshalb sehe ich psychisch kranke Menschen ähnlich wie Knastinsassen.

    Fixieren ist unter bestimmten Bedingungen erlaubt.. stell dir vor es wäre anders.. Es gibt Situationen da geht es einfach nicht anders.. Hey.. schau mal, sie schneidet sich durch die Handgelenke.. ach.. da kann man wohl nix machen.. wir dürfen ja nicht fixieren..


    Dieser unglaublich hirnrissige Schwachsinn, von wegen "Psychisch Kranke gehören in den Knast ist ja wohl wirklich schon ne echte Frechheit... Wie ich schon mehrfach erwähnt habe, war ein mir nahestehender Mensch schon in der geschlossenen.. Leute die meine Beiträge schon länger lesen, wissen ja eh um wen es sich da handelt. Meine Frau wurde wegen einer stark ausgeprägten manischen Episode da hin gebracht.. Und du sagst im Prinzip gerade: Ey, deine Frau gehört ins Gefängnis.. Denkst du eigentlich einmal nach bevor du was schreibst? Ich kenn ja Menschen die zuerst Reden und dann denken.. da gehört ich selbst gelegentlich dazu.. aber beim Schreiben hast du doch nochmal Zeit einen Moment drüber nachzudenken.. nutze diesen Luxus ruhig mal.


    Und deine Abgrenzung zwischen "Normalen Menschen (wie dir.. hust) und Kranken ist ekelhaft. Das kann dich morgen genauso treffen wie jeden anderen.. Das ist schleichend und irgendwann bricht man zusammen.. Außerdem gibt es nicht "Verrückt" oder nicht "Verrückt".. Auch gesunde Menschen funktionieren nicht genormt.. Ich wäre sehr gespannt ob du selbst immer noch so davon überzeugt wärst dass Kranke weggesperrt gehören wenn es dich oder jemanden dir nahestehenden treffen würde.. Und an deiner Stelle würde ich das nicht von vornherein ausschließen.. Psychische Krankheiten sind weit verbreitet.. Nur endlich trauen die Leute sich langsam drüber zu sprechen. Geh davon aus dass du in deinem Leben früher oder später auch mal damit zu tun haben wirst.

    Denke ich schon, weil man das zum Beispiel von Anderen gesagt bekommt, dass man selber nicht mehr bei den Sinnen sei und man sich untersuchen lassen soll usw..

    Du fängst nicht von Tag 1 an, von Dächern zu springen und dabei I believe i can fly" zu singen! Auch andere merken das oft erst wenn es schon zu weit fortgeschritten ist.




    Sorry Edex.. aber du musst es doch merken.. du sprichst hier mit Menschen von denen einfach gefühlt jeder weit mehr über das Thema weiß als du.. das ist offensichtlich.. Manchmal zeugt es auch von Größe einfach einzusehen, dass man keinen Plan hat und ganz straight zu sagen, ok sorry.. ich habs mir zu einfach gemacht, ich denk nochmal über alles nach. Und hier gehst du zu weit.. Du bist nicht nur anderer Meinung, was ja Grundsätzlich in Ordnung ist, du sprichst praktisch diversen Menschen ihre menschlichkeit und ihr recht auf ein zufriedenstellendes Leben ab. Das ist ziemlich beleidigend und verletzend gegenüber vielen anderen. Ist ja schön dass du die AFD nicht mehr wählst.. das macht dich aber menschlich auch nicht aufgeklärter.

  • Ach Leute..


    es hat keinen Sinn mehr weiter zu reden. Wir drehen hier im Kreis. Solange ich eine Psychiatrie mit eigenen Augen nicht gesehen habe, kann ich es nur mutmaßen wie es dort ist. Generell ist die Aufklärung über Psychiatrien in Deutschland ziemlich schwach. Ansonsten es tut mir leid an allen, die wegen mir schlecht gelaunt waren. Anstatt Vertrauen aufzubauen habe ich es verboxt. Es ist wohl einfach nicht mein Thema, aber jedes Mal schreibe ich hier was.. Ich kann es nur versuchen mich hier rauszuhalten..

  • Christoph Metzelder wurde zu 10 Monate auf Bewährung verurteilt wegen Besitz von Kinderpornografie, es fällt mir irgendwie schwer seine Reuebekundungen zu glauben und ich habe auch nach diesem Urteil schon das Gefühl, dass Kinderschutz und Opferschutz allgemein in der deutschen Justiz weniger wert besitzen als Täterschutz oder Rechte, auch wenn Leute jetzt sagen, dass es sich hierbei nur um Besitz dieser Materiale handelt und Metzelder selbst die Kinder nicht missbraucht hat, aber selbst für sexuellen Missbrauch (egal ob an Kindern oder erwachsenen Menschen) kommen Täter hier in Deutschland oft sehr glimpflich davon.

    Problem ist auch, das selbst nach Therapie niemand garantieren kann, dass Metzelder seine sexuelle Präferenz auf Kindern nicht mehr ausleben wird und sei es durch Konsum von Kinderpornografie und ob er diese in Anspruch nehmen wird ist auch fraglich.

    Hey, Decode!

    Mit dem Artikel, auf den du im News-Topic verlinkt hast, habe ich mich selbst gestern beschäftigt. Nun finde ich deine Ausführungen hier recht interessant und hätte ein paar Fragen an dich dazu. Zuallererst habe ich mich gefragt, aus welchen Gründen es dir schwerfällt, Metzelders Reuebekundungen Glauben zu schenken. Die Richterin stuft das Geständnis des Verurteilten als "echte Reue" ein, das kann natürlich jeder Mensch für sich anders sehen. Den Prozess habe ich nicht so intensiv verfolgt als dass ich irgendwie festmachen könnte, auf welcher Grundlage diese Wertung fußt, aber zumindest kann ich dich fragen, wie du zu deiner Einschätzung kommst. Spielt da für dich mit rein, dass er in seiner Erklärung hauptsächlich von sich, weniger von den Opfern sprach? Dass er fragwürdige Formulierungen wählte? Oder woher kommen deine Zweifel an seiner Reue?


    Aus deinem Beitrag lese ich, dass die Quintessenz des Prozesses für dich ist, dass Täterschutz mehr wert beigemessen wird als Opferschutz. (An der Stelle sei mal die Fibel zum Thema Opferschutz des Justizministeriums erwähnt: Opferfibel) Könntest du erläutern, inwiefern das Gericht den Schutz der Opfer deiner Meinung nach herabgesetzt hat? Wie hätte der Prozess nach deiner Vorstellung vonstatten gehen müssen, um einen in deinen Augen angemessenen Opferschutz zu gewährleisten? Sollten sich Opfer- und Täter:innenschutz deiner Meinung nach die Waage halten oder würdest du Opferschutz höher stellen?


    In deiner Schlussfolgerung sprichst du nicht allein von diesem Prozess oder diesem Gericht sondern weitest das Ganze auf die deutsche Justiz aus. Spiegelt dieses Urteil also nach deinem Kenntnisstand das System wider? Falls ja: Auf welcher Grundlage? Und um nochmal auf das Thema Reue zurückzukommen: Fiel es dir bei manch anderen ähnlichen Prozessen, die ebenfalls mediale Aufmerksamkeit erlangten, leichter als im hier vorliegenden Fall, der Reue der angeklagten Personen Glauben zu schenken?


    Auch fand ich deine Aussage sehr interessant, dass wegen sexuellen Missbrauchs Verurteilte in Deutschland oft sehr glimpflich davonkämen. Da kommt bei mir die Frage auf, was für dich glimpflich bzw. angemessen wäre und ab wann du von einer erhöhten Häufigkeit sprichst. Würde mich freuen, wenn du diesen Standpunkt näher erläutern könntest. Auch würde mich interessieren, wie du das Problem, dass der Verurteilte wieder straffällig werden könnte, angehen würdest. Das ist ja ein Punkt der sich zudem auf viele weitere Felder (Mord und Totschlag, Raub, Körperverletzung, etc.) übertragen lässt. Finde gerade diesen Absatz schwierig, denn welche Eventualitäten des menschlichen Handelns (ob eine Sozialprognose vorliegt oder nicht) kann man schon garantieren? Bin auf jeden Fall gespannt, was du dazu zu sagen hast.


    Das waren jetzt eine ganze Reihe an Fragen, weil mich dein Beitrag doch sehr nachdenklich gemacht hat. Hoffe, du kannst ein bisschen was dazu sagen, damit ich deine Auffassungen etwas besser nachvollziehen kann.


    PS. Falls sich die fragliche Inanspruchnahme im letzten Satz auf die Therapie bezieht: Aus dem von dir verlinkten Artikel geht doch hervor, dass Metzelder bereits eine therapeutische Behandlung in Anspruch nimmt.

  • Eine Nachbarin des Angeklagten hat berichtet, dass der Angeklagte vor seiner Tat Folgendes zu ihr gesagt haben soll:

    Zitat

    „Du wirst Dich noch mal wundern. Eines Tages erscheine ich noch mal in der Zeitung.“


    Dazu hat er nach seiner Tat zu seiner Krankenschwester gesagt, dass die blauen Augen von den Schlägen kamen. Aber dabei sollte er sich an der Tat eigentlich nicht mehr erinnern können.


    Er lügt anscheinend, er droht Andere und ist wohl sehr gefährlich.


    Das Urteil wurde noch nicht gesprochen, aber bin gespannt was da rauskommt.


    https://www.google.com/amp/s/w…ter-hna-90654711.amp.html

  • https://www.spiegel.de/panoram…ff-45a3-a0d3-e94ebb55929e


    Könnte das theoretisch auch im Sexualitäts Thema posten, aber ich mache es lieber hier: "Lebenslange" Haft für den 21-jährigen radikalen Muslimen Abdullah al H. H., der mit zwei Messern ein schwules Ehepaar angriff und einer der beiden Männer dabei durch sein Messer verstarb. Lebenslange Haft bedeutet hier in Deutschland bekanntlich 15 Jahre (wo ich mir dann die Frage stelle ob der Begriff wirklich passend ist), immerhin wurde vom Richter aber die mögliche anschließende Sicherheitsverwahrung verordnet aufgrund der schwere der Schuld.

    Die Verteidigung versuchte, dass der Täter noch nach Jugendstrafrecht verurteilt wird, aber dies scheiterte zum Glück.

  • Lebenslange Haft bedeutet hier in Deutschland bekanntlich 15 Jahre

    Das ist nicht korrekt. Lebenslange Haft bedeutet „auf unbestimmte Zeit“ und „mindestens 15 Jahre“.

    immerhin wurde vom Richter aber die mögliche anschließende Sicherheitsverwahrung verordnet aufgrund der schwere der Schuld.

    Eine Sicherungsverwahrung wird nicht aufgrund der Schwere der Schuld angeordnet, sondern, wenn zu erwarten ist, dass auch nach Verbüßung der Strafe weiter eine Gefahr vom Täter ausgeht.


    Nachtrag: Außerdem wurde sich die Sicherungsverwahrung nur Vorbehalten.

  • Lebenslange Haft bedeutet hier in Deutschland bekanntlich 15 Jahre, immerhin wurde vom Richter aber die mögliche anschließende Sicherheitsverwahrung verordnet.

    Das ist falsch. Lebenslange Haft bedeutet nur, dass man nach frühestens 15 Jahren eine Entlassung beantragen kann, aber auch danach ist man noch mindestens fünf Jahre auf Bewährung. Das heißt aber noch lange nicht, dass man nach 15 Jahren entlassen wird, sondern nur, dass man danach eine Entlassung auf Bewährung beantragen kann. Grundsätzlich ist eine lebenslange Freiheitsstrafe allerdings auch wirklich ein Leben lang, für eine Entlassung aus der lebenslangen Haft nach (frühestens) 15 Jahren werden aber relativ hohe Hürden gestellt.

  • Lebenslange Haft bedeutet hier in Deutschland bekanntlich 15 Jahre, immerhin wurde vom Richter aber die mögliche anschließende Sicherheitsverwahrung verordnet.

    Das ist falsch. Lebenslange Haft bedeutet nur, dass man nach frühestens 15 Jahren eine Entlassung beantragen kann, aber auch danach ist man noch mindestens fünf Jahre auf Bewährung. Das heißt aber noch lange nicht, dass man nach 15 Jahren entlassen wird, sondern nur, dass man danach eine Entlassung auf Bewährung beantragen kann. Grundsätzlich ist eine lebenslange Freiheitsstrafe allerdings auch wirklich ein Leben lang, für eine Entlassung aus der lebenslangen Haft nach (frühestens) 15 Jahren werden aber relativ hohe Hürden gestellt.

    Warum nennt man das dann lebenslange Haft wenn es erstmal nur um 15 Jahre geht? Warum nicht gleich 15 Jahre Haft mit folgender Prüfung?


    Warum gibt es in Deutschland keine lebenslange Strafe, die auch wirklich lebenslang bedeutet und nicht "nur" 15 Jahre?

  • Warum gibt es in Deutschland keine lebenslange Strafe, die auch wirklich lebenslang bedeutet und nicht "nur" 15 Jahre?

    Weil ein unreduzierbarer (d.h. ohne Aussicht auf Entlassung oder zumindest Überprüfung) lebenslanger Freiheitsentzug gemäss EGMR Art. 3 EMRK verletzt.

  • Warum gibt es in Deutschland keine lebenslange Strafe, die auch wirklich lebenslang bedeutet und nicht "nur" 15 Jahre?

    Weil ein unreduzierbarer (d.h. ohne Aussicht auf Entlassung oder zumindest Überprüfung) lebenslanger Freiheitsentzug gemäss EGMR Art. 3 EMRK verletzt.

    EGMR? Was ist das für ein Gesetz? Geht doch in den USA zum Beispiel auch, wo die Todesstrafe abgeschafft wurde. Dafür bekommt man halt lebenslange Haft, einzig wenn die Unschuld der Person bewiesen wurde, nur dann kommt man glaube vorher raus.

  • EGMR? Was ist das für ein Gesetz?

    Das ist der europäische Gerichtshof für Menschenrechte - aus dem Namen lässt sich ableiten, wieso dessen Rechtsprechung keinen Einfluss auf amerikanische Verhältnisse hat.

  • Warum gibt es in Deutschland keine lebenslange Strafe, die auch wirklich lebenslang bedeutet und nicht "nur" 15 Jahre?

    Weil das Bundesverfassungsgericht der (sehr richtigen) Meinung ist, dass eine lebenslange Haft ohne Möglichkeit auf vorzeitige Entlassung gegen die Menschenwürde verstößt, weshalb Häftlingen eben genau diese Möglichkeit auf vorzeitige Entlassung haben. Aus der Entscheidung heißt es unter anderem, dass denjenigen, die zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt werden, grundlegend wieder die Möglichkeit haben muss, aus dieser lebenslangen Freiheitsstrafe wieder rauszukommen - alles andere würde laut BVerfG einen menschenunwürdigen Strafvollzug bedeuten.

    EGMR? Was ist das für ein Gesetz?

    Das EGMR ist kein Gesetz, sondern der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte.

    Geht doch in den USA zum Beispiel auch, wo die Todesstrafe abgeschafft wurde. Dafür bekommt man halt lebenslange Haft.

    Die USA sind grundlegend kein gutes Beispiel wenn es um die Einhaltung der Menschenrechte geht.

  • EGMR? Was ist das für ein Gesetz?

    Das ist der europäische Gerichtshof für Menschenrechte - aus dem Namen lässt sich ableiten, wieso dessen Rechtsprechung keinen Einfluss auf amerikanische Verhältnisse hat.

    Aber ist das nicht zu lasch? Also ich wäre da für eine Umänderung, dass lebenslang immer lebenslang bedeutwt und nur wenn eben die Unschuld bewiesen wird, gibt es eine Entlassung. So wird man auch den Namen "lebenslange Haft" gerecht. Deshalb heißt es auch so.


    Zitat von andre

    Weil das Bundesverfassungsgericht der (sehr richtigen) Meinung ist, dass eine lebenslange Haft ohne Möglichkeit auf vorzeitige Entlassung gegen die Menschenwürde verstößt, weshalb Häftlingen eben genau diese Möglichkeit auf vorzeitige Entlassung haben. Aus der Entscheidung heißt es unter anderem, dass denjenigen, die zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt werden, grundlegend wieder die Möglichkeit haben muss, aus dieser lebenslangen Freiheitsstrafe wieder rauszukommen - alles andere würde laut BVerfG einen menschenunwürdigen Strafvollzug bedeuten.

    Es gibt Taten, da ist eine lebenslange Haftstrafe einfach nur gerechtfertigt. Diese Option mit der Entlassung ist ja nichts Anderes wie ein Häftlingsfreikauf. Da gibt es einfach die Möglichkeit, dass ein Täter vorzeitig seine Tat verjähren kann, obwohl diese Tat unverzeihlich war.


    Zitat von andre

    Die USA sind grundlegend kein gutes Beispiel wenn es um die Einhaltung der Menschenrechte geht.

    Dass dort besonders Schwarze bestraft werden, ist keineswegs ok. Weil besonders Schwarze bekommen dort höhere Strafen für gleiche Taten als Weiße. Das ist nicht akzeptabel. Deshalb natürlicher bei gleichen Strafen fände ich deren System schon gut, außer die Todesstrafe. Aber die Haftjahre sind dort wesentlich länger und lebenslang heißt dann auch wirklich lebenslang.

  • Aber ist das nicht zu lasch? Also ich wäre da für eine Umänderung, dass lebenslang immer lebenslang bedeutwt und nur wenn eben die Unschuld bewiesen wird, gibt es eine Entlassung. So wird man auch den Namen "lebenslange Haft" gerecht. Deshalb heißt es auch so.

    Aber was wäre der Sinn dahinter, sich derart unflexibel zu machen? Eine von vornherein unveränderbare lebenslange Strafe hätte hauptsächlich den Zweck, die nach schweren Taten aufgebrachte Volksseele zu besänftigen. Um das Ganze in ein gewisses Verhältnis zu setzen, die Zahlen zur lebenslange Haftstrafe sehen in der Schweiz so aus:


    - seit 1982 sind 79 Personen zu einer lebenslangen Hafstrafe (ohne zusätzliche Massnahmen wie Verwahrung) verurteitl worden.

    - Von den 79 Personen sind 49 entlassen worden. Von diesen 49 entlassenen Personen ist eine teilweise begnadigt worden, eine ist verstorben und 6 haben ihre Reststrafe in ihrem Herkunftsland verbüsst. Die übrigen 41 Personen sind bedingt entlassen worden.

    - Von diesen 41 sind nur zwei in den 5 Jahren nach ihrer Entlassung ein weiteres Mal verurteilt worden, und zwar beide wegen eines Verstosses gegen das Strassenverkehrsgesetz.


    Ähnliche Zahlen liefern deutsche Untersuchungen:


    Zitat

    Nach der bundesweiten Legalbewährungsstudie von Jehle, Heinz und Sutterer (2003, 59) wurden während eines Beobachtungszeitraums von vier Jahren nach einer Entlassung aus lebenslanger Freiheitsstrafe knapp 21 % der früheren Gefangenen erneut verurteilt; diese Rückfallquote lag noch unter derjenigen bei Geldstrafen. Mehr als die Hälfte der neuen Verurteilungen betraf zudem lediglich Geldstrafen, was einen Widerruf der Strafaussetzung unwahrscheinlich machte. In der jüngsten bundesweiten Rückfalluntersuchung ergab sich, dass innerhalb von drei Jahren nach der Entlassung 14 % der Gefangenen, die eine lebenslange Freiheitsstrafe verbüßt hatten, erneut verurteilt wurden, die Mehrheit darunter wiederum lediglich zu einer Geldstrafe (Jehle et al. 2016, 67). Wenn man einen langen Beobachtungszeitraum von neun Jahren wählt, erreicht die Rückfälligkeit nach Entlassung aus einer lebenslangen Freiheitsstrafe den Wert von 45%, der etwa auf gleicher Höhe wie bei anderen langen Freiheitsstrafen liegt (Jehle et al. 2016, 200). Auch die internationale Forschung zeigt, dass Personen, die wegen eines Tötungsdelikts verurteilt und nach einer langen Freiheitsstrafe entlassen werden, nur selten und mit weniger schweren Taten rückfällig werden (Griffin & O’Donnell 2012,614; Langan & Levin 2002, 61 ff.; Liem, Zahn und Tichavsky 2014; Mauer, King und Young 2004, 23 f.; Neuilly, Zgoba, Tita und Lee 2011, 163).

    Quelle


    Wie lassen sich basierend auf diesen Zahlen die menschlichen Kosten von lebenslangen Haftstrafen ohne Aussicht auf Begnadigung rechtfertigen?