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  • Was ich bei Coming of Age nicht mag: Diese Dinge werden oft gelobt, nur weil sie Coming of Age sind.

    Ich mag Coming of Age an sich ja, aber gerade Oscar Baity Coming of Age Filme sind halt oftmals bis zum geht nicht mehr verkünstelt. Deswegen: Es ist ein Genre, das ich mag, aber ich glaube es gab noch nie einen Oscarnominierten Film des Genres, den ich mochte.


    Also, das finde ich sehr unfair von dir. Natürlich kann man sich über die schauspielerische Leistung einzelner Schauspieler(innen) streiten und die werden ja auch oft unterschiedlich empfunden

    Die Sache ist, dass Frauen durchweg nicht dafür gelohnt werden, anspruchsvolle Rollen, wenn nicht die Rolle eines Opfers, anzunehmen, weil die Academy eben vorrangig aus alten Männern besteht.


    Wie gesagt. Es gibt vor allem zwei Arten von Rollen, für die Frauen den Oscar bekommen. Die Rolle des Opfers und die Rolle des Püppchens.


    Opferrollen sind halt das übliche: Sexuell Missbraucht, unterdrückt, blablablubb. Diese Art von Rolle dreht meistens durch, nimmt Rache an den Unterdrückern. Manchmal stirbt sie auch nur tragisch.


    Püppchenrollen sind oft das Romantic Lead. Ich sage dabei gar nicht, dass die Schauspielerinnen hier schlecht sind, nur, dass es keine Rollen sind, die eine Anspruchsvolle Performance verlangen. Weil vorrangig die Rolle verlangt hübsch auszusehen.


    Frauen kriegen eher selten irgendwelche Awards für Rollen, in denen sie tatsächlich einfach nur Heldinnen sind. Auch kriegen sie selten Awards für Rollen, in denen sie Menschen mit irgendwelchen Einschränkungen spielen (weil dann sind sie ja nicht mehr hübsch!), oder für Rollen in denen sie Drogenabhängig sind, es sei denn das hängt wieder mit dem sexuellen Missbrauch zusammen.


    Das liegt halt eben daran, dass die ganzen Awards vor allem von alten, weißen Männern vergeben werden, die oftmals negative Einstellungen gegenüber Frauen haben (*hüstel* Weinstein *hüstel*) und oftmals erst gar keine Filme schauen, die diese Einstellungen herausfordern und wenn doch meistens nicht mögen. Sie können Frauen am ehesten in Opferrollen akzeptieren und in Rollen, wo sie halt vorrangig hübsch aussehen.


    Da hatte erst letzte Woche jemand eine Analyse zu geschrieben. Es ist wirklich auffällig.*sucht* Hier.


    Generell haben diese ganzen Kommitees in regelmäßigen Abständen ihr neues Lieblingsmädchen. Also eine Junge Frau die etwa Mitte-20 ist, hübsch aussieht, sich weniger über sexuelle Anzüglichkeiten beschwert und möglichst öfter welche der oben genannten Rollen spielt. Nicht nur und sie bekommt nicht immer den Oscar dafür, aber ja, diese Mädels werden dann gerne in diversen Sachen (auch bei Rollenvergabe) bevorzugt. (Aktuell fühlt Jennifer Lawrence diese Rolle, vor ihr war's Anne Hathaway.)


    Und ja, ältere Frauen gewinnen halt sehr selten. Dieses Jahr ist eine der wenigen Ausnahmen.


    Wie war das? Als Frau sinken die Chancen gewaltig, sobald man jenseits der 30 oder 35 sind. Bei Männern sind die Chancen bei über 40 am besten. (Erneut: Awards werden vorrangig von älteren Männern vergeben, die eben Männer ihrer eigenen Altersgruppe bevorzugen.)

    Ja, Gladiator war eine ziemliche Ausnahme. Lord of the Rings hat damals den Oscar bekommen, weil der Puplic Pressure zu groß geworden ist. Die Leute haben die Filme geliebt, Teil 1 und 2 haben aber die Oscars nicht bekommen. Es waren handwerklich ausgezeichnete Filme. Deswegen gab es in der Academy halt bei Return of the King die Bewegung dafür etwas gut zu machen. Und dann bekam der Film halt sehr viel. Einfach nur wegen public perception.


    Es ist übrigens dieses Jahr sehr wahrscheinlich dasselbe gewesen. Ich meine, ich freue mich für Guillermo, dass er endlich seinen Wohlverdienten Oscar hat. Aber man sollte sich nichts vormachen: Den hat er vor allem, weil es lange überfällig für seine Arbeit war. Ein politischer Oscar.


    Was die einzelnen Filme angeht:


    Slumdog Millionair und King's Speech haben später ziemliche Backlashes bekommen. Slumdog Millionair zum einen, weil der Film alles in allem extrem Klischeehaft ist, zum anderen, weil er halt voller Cultural Appropriation ist. Es ist ein wenig "Cultural Appropriation - The Movie", wenn man genauer drüber nachdenkt.


    King's Speech weil er halt auch relativ Standard und Klischee war. Und weil er an sich ein ziemlich 0815-Oscar Bait Film war.


    Ich mochte damals übrigens beide Filme, habe es bei beiden Filmen aber bisher nie geschafft, sie mir noch einmal komplett anzuschauen. ^^"

  • Zitat von Alaiya

    Ich mag Coming of Age an sich ja, aber gerade Oscar Baity Coming of Age Filme sind halt oftmals bis zum geht nicht mehr verkünstelt. Deswegen: Es ist ein Genre, das ich mag, aber ich glaube es gab noch nie einen Oscarnominierten Film des Genres, den ich mochte.

    Manche empfinde ich sie eher als furchtbar sentimentale "Selbstfindungsgeschichten und Self-Empowerement", die irgendetwas Nerviges für mich an sich haben und eben auf eine Weise sentimental sind, die ich nicht mag.
    Ich weiß nicht, ob es das ist, was du meinst.


    Dabei mag ich eigentlich vor allem in Fantasy Teenager gerne, aber eher dann, wenn sie sich ihres Alters entsprechend (recht) vernünftig verhalten und tatsächliche Probleme haben.
    Das zerrt wirklich an meinen Nerven, wenn solche Filme ganz normale Alltagsproblemchen als Riesensache und so sentimental darstellen.


    Zitat von Alaiya

    Frauen kriegen eher selten irgendwelche Awards für Rollen, in denen sie tatsächlich einfach nur Heldinnen sind. Auch kriegen sie selten Awards für Rollen, in denen sie Menschen mit irgendwelchen Einschränkungen spielen (weil dann sind sie ja nicht mehr hübsch!), oder für Rollen in denen sie Drogenabhängig sind, es sei denn das hängt wieder mit dem sexuellen Missbrauch zusammen.

    Was den sexuellen Missbrauch betrifft: Bei Männern darf der ja gar nicht oder nur selten thematisiert werden, deshalb gibt es auch dementsprechend wenige, männliche Rollen, die diesen Oscar gewinnen könnten. Daher ist es kein Wunder, dass in dem Link keine einzige männliche Rolle als Victim angeführt ist.


    Ich find's bei dem Link auch interessant, wie selten Villains Oscars bekommen... interessant und nervtötend, dass nur gute Rollen belohnt werden. Es gehört auch viel Talent zu Villains zu spielen, aber wayne...


    Ansonsten sehe ich, was du meinst.


    Zitat von Alaiya

    Es ist übrigens dieses Jahr sehr wahrscheinlich dasselbe gewesen. Ich meine, ich freue mich für Guillermo, dass er endlich seinen Wohlverdienten Oscar hat. Aber man sollte sich nichts vormachen: Den hat er vor allem, weil es lange überfällig für seine Arbeit war. Ein politischer Oscar.

    Pans Labyrinth mochte ich um einiges mehr und fand ihn besser, tbh.


    Zitat von Alaiya

    King's Speech weil er halt auch relativ Standard und Klischee war. Und weil er an sich ein ziemlich 0815-Oscar Bait Film war.

    Da muss man aber erst definieren, was Standard sein soll. Er erzählt die Geschichte, die er eben erzählen wollte, imo recht gut.

  • Dabei mag ich eigentlich vor allem in Fantasy Teenager gerne, aber eher dann, wenn sie sich ihres Alters entsprechend (recht) vernünftig verhalten und tatsächliche Probleme haben.

    Ja, ich bevorzuge Coming of Age auch eher, wenn es in einem Fantasy-Setting geschieht, vor allem, da es hier einfacher ist, diverse Symbolik reinzubringen, ohne dass sie "out of place" erscheint. Hier sei einfach mal wieder ein Film genannt, der definitiv einen Oscar verdient hätte, ihn aber nicht bekommen hat, weil er Japanisch + animiert war: Spirited Away.


    Manchmal empfinde ich sie eher als furchtbar sentimentale "Selbstfindungsgeschichten und Self-Empowerement", die irgendetwas Nerviges für mich an sich haben und eben auf die Weise sentimental sind, die ich nicht mag.
    Ich weiß nicht, ob es das ist, was du meinst.

    Ja, so in etwa.
    Effektiv ist mein Problem, dass die Coming of Age Geschichten, die Oscarnominiert werden, immer wieder dem Schema des Bildungsromans folgen. Weil halt. >.<


    Was den sexuellen Missbrauch betrifft: Bei Männern darf der ja gar nicht oder nur selten thematisiert werden, deshalb gibt es auch dementsprechend wenige, männliche Rollen, die diesen Oscar gewinnen könnten. Daher ist es kein Wunder, dass in dem Link keine einzige männliche Rolle als Victim angeführt ist.

    Der Punkt ist ja nicht, dass Männer keinen Oscar dafür bekommen, dass sie Opfer darstellen, der Punkt ist, dass ein gutes drittel der Awards für Frauen an diese Rollen ging - mehr als an Frauenrollen für Heldenfiguren.


    Und eben dass es so viele Frauenrollen für Opferrollen, aber kaum Männerrollen für Opferrollen gibt, weil in Hollywood weiße cishet Männer eben auch keine Opfer sein dürfen. Selbst reale Opfergeschichten von Männern, die letzten Endes in furchtbaren Situationen gelandet sind, werden am Ende zu tragischen Heldengeschichten umgedichtet.


    Und nur damit das klar ist: Persönlich kann ich auf Opfergeschichten allgemein verzichten. Nicht zuletzt da die entsprechenden Filme für meinen Geschmack zu sehr im Leid des etwaigen Opfers schwelgen und ich das oftmals mehr als widerlich finde.


    Das ist ja auch der Grund, warum ich Mad Max: Fury Road so liebe. Eigentlich ist das gesamte Hauptcast aus Opfern zusammengestellt. Aber anstatt darin zu schwelgen, wie sie leiden, wird das effektiv nur als eine Randnotiz abgeschrieben.


    Pans Labyrinth mochte ich um einiges mehr und fand ihn besser, tbh.

    Ich schaue mir Shape of Water erst heute an, aber ich gehe mal davon aus, dass ich mit dir da übereinstimmen werde. Wobei mein liebster del Toro nachwievor "Hellboy 2" bleibt :P


    Wobei mich das auch auf ein interessantes Thema bringt.


    Ich mag den guten del Toro. Ich mag ihn sogar sehr. Er gehört zu meinen großen Vorbildern. Aber ich kann all die taubstummen Menschen verstehen, die frustriert sind, dass eine des Sprechens fähige Schauspielerin, die extra für die Rolle ASL gelernt hat, gecastet wurde.
    Selbst kann ich nur wenig ASL, aber ich habe mehrfach schon gehört, dass ihre Ausdrucksweise halt furchtbar ist. Und als jemand, der sich gerne darüber aufregt, wenn in amerikanischen Filme die Leute eins mit schlechtem Deutsch abbrechen, kann ich das verstehen.


    Zumal es furchtbar frustrierend ist, warum halt letzten Endes immer nur ablebodied Menschen in solchen Rollen gecastet werden. (Genau so wie meistens cis-darsteller in den wenigen trans-Rollen, die es gibt, gecasted sind.)

  • Ich mag den guten del Toro. Ich mag ihn sogar sehr.

    Ich wollte schon sagen... eigentlich müsstest du doch gerade mehr als zufrieden mit der Preisverleihung sein. :D

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!

  • Zitat von Alaiya

    Das ist ja auch der Grund, warum ich Mad Max: Fury Road so liebe. Eigentlich ist das gesamte Hauptcast aus Opfern zusammengestellt. Aber anstatt darin zu schwelgen, wie sie leiden, wird das effektiv nur als eine Randnotiz abgeschrieben.

    Das Ding ist halt, dass jedes Opfer auf seine eigene Weise leidet und reagiert.
    Wenn Filme Opfer darstellen, die einfach nur traumatisiert und und lethargisch nach dem Verbrechen sind oder auch psychotisch reagieren, hat das genauso seine Berechtigung, wie solche Opfer des gleichen Verbrechens, die es nicht sind.
    Man darf nicht vergessen, dass nicht in allen Fällen ein fiktives Opfer für reale andere sprechen soll. Es ist einfach die persönliche und eigene Psyche des Charakters, die nicht zwangsweise stellvertretend für andere Menschen in derselben Situation stehen muss.


    Ich weiß auch im Allgemeinen nicht, ob das mit der "Randnotiz" immer so gut und wünschenswert sein muss, genauso wie den andauernden Self-Empowerement-Messages. Es gibt nunmal viele Menschen, bei denen etwas Schlimmes, was ihnen widerfahren ist, tatsächlich ihr ganzes Leben einnimmt oder die eben zu schwach (ohne Wertung) sind, um gegen den Täter in irgendeiner Form aufzukommen.
    Da ist es doch auch falsch dauernd, vielleicht unterbewusst, mitzuteilen, dass solche Menschen praktisch schon irgendwie als dumme Damseln abgestempelt werden?
    Charaktere dürfen auch sehr schwach und passiv sein, aber naja... sowas gefällt vielen eben nicht, weil sie es als Zuschauer lieber hätten, dass der Charakter so reagiert, wie sie sich es wünschen würden und weil man vll. doch iwo den Wunsch hat, dass "am Ende alles gut wird" und sich jemand selbst wehren können muss. ^^"


    Ich finde es eher wichtiger eine Mischung aus allen möglichen Reaktionen und Opfer, die verschieden reagieren, zu sehen.


    Zitat von Alaiya

    Der Punkt ist ja nicht, dass Männer keinen Oscar dafür bekommen, dass sie Opfer darstellen, der Punkt ist, dass ein gutes drittel der Awards für Frauen an diese Rollen ging - mehr als an Frauenrollen für Heldenfiguren.

    Ich weiß, ich weiß. Trotzdem hat man mehr Angst davor Männer als Opfer darzustellen. Von körperlicher Gewalt, die er als Kind erfahren hat, nicht so sehr, aber von Sexueller und Seelischer.


    Zitat von Alaiya

    Wobei mein liebster del Toro nachwievor "Hellboy 2" bleibt

    Hellboy mag ich allgemein nicht, aber das ist nicht seine Schuld. ^^"


    Und, hat dir The Shape of Water gefallen? ^^


    Zitat von Alaiya

    Ich mag den guten del Toro. Ich mag ihn sogar sehr. Er gehört zu meinen großen Vorbildern. Aber ich kann all die taubstummen Menschen verstehen, die frustriert sind, dass eine des Sprechens fähige Schauspielerin, die extra für die Rolle ASL gelernt hat, gecastet wurde.
    Selbst kann ich nur wenig ASL, aber ich habe mehrfach schon gehört, dass ihre Ausdrucksweise halt furchtbar ist. Und als jemand, der sich gerne darüber aufregt, wenn in amerikanischen Filme die Leute eins mit schlechtem Deutsch abbrechen, kann ich das verstehen.

    Oh, das wusste ich gar nicht / hab ich nicht bedacht.

  • Wenn Filme Opfer darstellen, die einfach nur traumatisiert und und lethargisch nach dem Verbrechen sind oder auch psychotisch reagieren, hat das genauso seine Berechtigung, wie solche Opfer des gleichen Verbrechens, die es nicht sind.

    Die Sache ist halt nur, dass es aktuell in Hollywood eben nicht die gleiche Berechtigung hat, sondern immer nur eine Art von Trauma mit wenigen Ausnahmen dargestellt wird. Oder vielleicht eher zwei Arten von Trauma: Lethagisch-suizidal und die komplette Psycho-Variante (frei nach dem Motto: "Und jetzt ziehe ich los und töte ALLE Männer!")


    Und das ist so einfach nicht richtig.


    Ich rede ja gar nicht davon, dass alle Vergewaltigungsopfer Furiosa sein müssen. Ich rede davon, dass nicht alle Lethagisch-Suizidal oder Psycho sein sollten. Weil genau das erweckt eben den falschen Eindruck und sagt Opfern effektiv "So musst du sein, sonst bist du kein richtiges Opfer."


    Bzw. sagt so eben auch anderen Leuten: "Der/diejenige kann gar nicht Opfer von X sein, weil die verhält sich nicht wie Opfer von X."


    Ich meine, die einzigen Beispiele, die nicht diesem Schema entsprechen, die mir so einfallen, sind Furiosa und Joes Frauen, Lisbeth in der Milleniums-Trilogie und ... Ähm. Ich glaube ich habe ein paar Serien dahingehend gesehen.


    Und, hat dir The Shape of Water gefallen? ^^

    Ganz gut. Ich fand Doug Jones mal wieder richtig toll.


    Allerdings habe ich doch gemerkt, dass ich irgendwie mitterlweile del Toros Tropes kenne. Beim Wissenschaftler saß ich bspw. nach der ersten Szene da: "Der stirbt." Weil bisher jeder Charakter der Art in einem del Toro Film vom Hauptbösewicht umgebracht wurde. Deswegen habe ich die ganze Zeit nur darauf gewartet.


    Was ich ganz cool fand, war den Film als Lovecraftian zu sehen. (Mit dem Fischmann als Deep One.)


    Oh, das wusste ich gar nicht / hab ich nicht bedacht.

    Ist halt in Hollywood leider so eine Dauerhafte Sache. Sie besetzen Leute halt selten entsprechend.


    Ich meine, okay, ich verstehe noch, dass es bestimmte Behinderungen gibt, bei denen sich einige überfordert fühlen würden, damit zu arbeiten. Aber diverse andere ... Nur weil jemand gelähmt im Rollstuhl sitzt, blind oder taub ist, heißt es nicht, dass derjenige nicht Schauspielern kann, ne?


    Und sowieso wenn es darum geht, jemand entstelltes darzustellen.


    Und für Transpersonen und Enbys gibt es eben auch praktisch nie rollen. Ich kenne ganze zwei enby Schauspieler.

  • Zitat von Alaiya

    Die Sache ist halt nur, dass es aktuell in Hollywood eben nicht die gleiche Berechtigung hat, sondern immer nur eine Art von Trauma mit wenigen Ausnahmen dargestellt wird. Oder vielleicht eher zwei Arten von Trauma: Lethagisch-suizidal und die komplette Psycho-Variante (frei nach dem Motto: "Und jetzt ziehe ich los und töte ALLE Männer!")Und das ist so einfach nicht richtig.Ich rede ja gar nicht davon, dass alle Vergewaltigungsopfer Furiosa sein müssen. Ich rede davon, dass nicht alle Lethagisch-Suizidal oder Psycho sein sollten. Weil genau das erweckt eben den falschen Eindruck und sagt Opfern effektiv "So musst du sein, sonst bist du kein richtiges Opfer."Bzw. sagt so eben auch anderen Leuten: "Der/diejenige kann gar nicht Opfer von X sein, weil die verhält sich nicht wie Opfer von X."Ich meine, die einzigen Beispiele, die nicht diesem Schema entsprechen, die mir so einfallen, sind Furiosa und Joes Frauen, Lisbeth in der Milleniums-Trilogie und ... Ähm. Ich glaube ich habe ein paar Serien dahingehend gesehen.


    Das versteh ich schon, allerdings war das nur eine Anmerkung von: es sollte doch nicht ganz aus Filmen verschwinden, dass Menschen tatsächlich so auch reagieren können und mehr in Erinnerung gerufen werden, dass Menschen Individuen sind, die eben auch nicht alle auf dieselbe Weise reagieren. Ich meine, das widerspricht der Psychologie nichtmal, weil ja bekannt ist, dass Opfer unterschiedliche Reaktionen zeigen können.


    Zitat von Alaiya

    Ganz gut. Ich fand Doug Jones mal wieder richtig toll.


    Allerdings habe ich doch gemerkt, dass ich irgendwie mitterlweile del Toros Tropes kenne. Beim Wissenschaftler saß ich bspw. nach der ersten Szene da: "Der stirbt." Weil bisher jeder Charakter der Art in einem del Toro Film vom Hauptbösewicht umgebracht wurde. Deswegen habe ich die ganze Zeit nur darauf gewartet.


    Was ich ganz cool fand, war den Film als Lovecraftian zu sehen. (Mit dem Fischmann als Deep One.)

    Ja ge, das dacht ich auch. Neben dem Fischmann war der eigentlich mein Lieblingscharakter, weil ich gute Wissenschaftler generell mag. xD
    Fand es nur schade, dass der Villain, selbst für eine Märchendarstellung, sehr übertrieben böse dargestellt wurde. ^^" und dass der Protagonistin und dem Fischmann zu Beginn nicht mehr Zeit und noch zwei, drei weitere Szenen gegeben wurde, um sich kennenzulernen.


    Nachdem ich nun auch Die Verlegerin und Blade Runner 2049 gesehen habe: meine Lieblingsfilme aus 2017 bisher eigentlich Spiderman Homecoming, The Shape of Water, Coco und Blade Runner, aber das liegt auch daran, dass er einfach meinen Geschmack vom Setting am besten getroffen hat. Ghost in the Shell, Dunkirk, Thor und Wonderwoman mochte ich auch, obwohl... gerade Ghost in the Shell, Spiderman und Thor waren gar nicht nominiert, oder? Nichtmal Kostüme und Effects?
    Bei Black Panther hat man zwar nun bei den Oscars erwähnt wie toll der sich verkaufen würde, nur ob man ihn auch für nächstes Jahr nominiert, ist die andere Sache.
    Es fühlt sich an wie: "Eww, Comics und Filme zu Animevorlagen, das fühlt sich gar nicht pretentious an. *Nase nach oben* Das ist ... Massen- und Nerdgeschmack! :eeeek: "

  • Das versteh ich schon, allerdings war das nur eine Anmerkung von: es sollte doch nicht ganz aus Filmen verschwinden, dass Menschen tatsächlich so auch reagieren können und mehr in Erinnerung gerufen werden, dass Menschen Individuen sind, die eben auch nicht alle auf dieselbe Weise reagieren. Ich meine, das widerspricht der Psychologie nichtmal, weil ja bekannt ist, dass Opfer unterschiedliche Reaktionen zeigen können.

    Wie gesagt, eigentlich meine ich das ja: Unterschiedliche, variable Darstellungen von Opfern. Auch Opfern verschiedener Taten.


    Na ja, und allgemein, unabhängig vom Verhalten des Opfers: Aufhören das Opfer auf die Opferrolle zu reduzieren. (Genau das ist ja auch so ein Problem der Oscar-Baity Filme: Sie reduzieren den Charakter oft dann nur auf die schlimmen Sachen, die dem Charakter passiert sind/passieren. >.<" Egal welches Opfer: Die Leute machen mehr als nur Dinge, die mit der etwaigen Tat zusammenhängen und denken auch an andere Dinge.)


    Ja ge, das dacht ich auch. Neben dem Fischmann war der eigentlich mein Lieblingscharakter, weil ich gute Wissenschaftler generell mag. xD
    Fand es nur schade, dass der Villain, selbst für eine Märchendarstellung, sehr übertrieben böse dargestellt wurde. ^^" und dass der Protagonistin und dem Fischmann zu Beginn nicht mehr Zeit und noch zwei, drei weitere Szenen gegeben wurde, um sich kennenzulernen.

    Ja, da stimmt ich eigentlich in allen Punkten zu.


    Persönlich wurde mir übrigens auch die Rassismuskeule zu sehr geschwungen. Also gerade um die Charaktere stärker Schwarz-Weiß zu zeichnen.


    Nachdem ich nun auch Die Verlegerin und Blade Runner 2049 gesehen habe: meine Lieblingsfilme aus 2017 bisher eigentlich Spiderman Homecoming, The Shape of Water, und Blade Runner, aber das liegt auch daran, dass er einfach meinen Geschmack vom Setting am besten getroffen hat. Ghost in the Shell, Dunkirk, Thor und Wonderwoman mochte ich auch, obwohl... gerade Ghost in the Shell und Thor waren gar nicht nominiert, oder? Nichtmal Kostüme und Effects?

    Nope. Natürlich nicht.
    Star Wars war auch irgendwie für praktisch nichts nominiert. (Und wie gesagt, das war für mich definitiv mein liebster Film des Jahres und für mich auch einer der besten - vor allem in Sachen Drehbuch. Und ja, ich weiß, viele Star Wars Nerds sind anderer Meinung, aber das ist mir auch egal.)


    Ich finde es ja sowieso albern, wenn die "bestes Make-Up" und "beste Effekte" Klamotten an irgendwen gehen, die nur 0815-Make-Up hatten.


    Shape of Water war übrigens irgendwie nicht mal für bestes Make-Up nominiert. lol


    Bei Black Panther hat man zwar nun bei den Oscars erwähnt wie toll der sich verkaufen würde, nur ob man ihn auch für nächstes Jahr nominiert, ist die andere Sache.
    Es fühlt sich an wie: "Eww, Comics und Filme zu Animevorlagen, das fühlt sich gar nicht pretentious an. *Nase nach oben* Das ist ... Massen- und Nerdgeschmack!

    Natürlich. Wie gesagt: Alles in allem gilt, dass Comic-Filme nichts bekommen (egal ob das Superhelden oder was anderes waren), Fantasy nichts bekommt und SciFi nichts bekommt. Es gibt Ausnahmen, aber die bestätigen halt nur die Regel (und sind meist leicht in Hollywood-Politik zu begründen, meistens mit "Meh, wir hätten dem Regisseur vorher was geben sollen, langsam wird's ungemütlich.")



    Übrigens hatte "The Lonely Island" noch einen schönen Song als Eröffnung der Oscars vorgeschlagen:


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    Ich bin ja auch absolut für den "Best Chris" Award.

  • Auch wenn hier überwiegend Hatred gegenüber der Academy geäußert wurde, muss ich doch sagen, dass ich die Oscar Verleihung jährlich sehr liebe und ich versuche auch viele nominierte Filme zu schauen. Vielleicht mag es nicht immer fair sein, welcher Film gewinnt. Aber die Filmbranche ist nun mal - wie jede andere auch - ein Wettbewerb und da willen man natürlich auch zu den Besten gehören. Deswegen finde ich auch nicht, dass die Verleihung an Bedeutung verloren hat - im Gegenteil! Es werden auch immer wieder neue Künstler und Filmschaffende geehrt und das macht mir Mut, dass auf der Filmlandschaft nicht nur der "Mainstream" gesehen wird.


    Bester Film des Jahres [kann Spoiler enthalten]
    Soo, fangen wir mal an der Spitze an, was auch gleichzeitig meine größte Enttäuschung des Oscar-Jahres war. Ich könnte so viel Negatives über diesen Film, Shape of Water, schreiben, aber dann wäre ich vermutlich morgen noch nicht fertig. Der Film hat 0 Tiefe (irgendwie ja , eine Stumme - die übrigens Wörter die sie noch nie gesprochen hat mit ihrem Mund beim Gestikulieren mitformt - ist sexuell frustriert, verliebt sich in eine überdimensional große Kröte (ich finde das Vieh echt nicht schön tbh) und hat Sex damit. Wtf ... Wegen mir kann jeder jeden Lieben aber was hat denn bitte die körperliche Beziehung zur Story beigetragen? Richtig: Nichts!
    Dann sind auch noch die Charaktere alle unfassbar stumpf und vorhersehbar, der überhaupt nicht klischeehafte, schwule Künstler, der kein Geld hat, die dicke dunkle Putzfrau und der Sicherheitschef der schon bei dem Betreten der ersten Szene die Aufschrift "Böse" auf der Stirn trägt. Das ist so offensichtlich und alles wird einem zehnmal vorgekaut ... ich will den Film auch auf meine Weise sehen können, aber der Film nimmt einem ja eh schon alles vorweg, bäh. Ach ja, und der Trailer zeigt von vorne bis hinten schon was passiert und mehr Handlung gibt es auch nicht, das ist wirklich schwach.


    Dann hätte es die übermäßige Symbolgebung auch nicht gebraucht ... Ja, es geht um Wasser in einem Film namens "The Shape of Water", aber muss denn jeder Mensch in jeder Szene ein Wasserglas in der Hand halten?
    Die Symbolik der Zeichen aus dem alten Ägypten ist mir nicht schlüssig geworden (sie sitzen immer auf einem Sofa mit Pharao-Muster und in den "Abhol-Szenen" des Wissenschaftlers sind Pyramiden aufgetürmt), passt imo auch nicht darein. "Sturz der alten Gottheiten" oder sowas halte ich zu hochtrabend für den Film.
    Der Bösewicht war wirklich das Schlimmste am Film imo. Der hat immer das "böse" Gesicht aufgesetzt, seine Monologe sind einfach stinklangweilig und witzlos und dann hat er auch noch eine Neigung für Stumme, was ein Zufall.


    Insgesamt kann ich hier auch nur sagen, dass ich die vielen Nominierungen für diesen Film echt nicht nachvollziehen kann ... es gab um Welten bessere Filme wie etwa Three Billboards und auch Dunkirk hätte es imo wegen seiner großartigen Dramaturgie verdient. Aber nein, sobald Guillermo del Toro einen Film macht, ist es auch egal, dass es Fantasy ist, und er wird Film des Jahres. Echt traurig :c


    Es ist übrigens dieses Jahr sehr wahrscheinlich dasselbe gewesen. Ich meine, ich freue mich für Guillermo, dass er endlich seinen Wohlverdienten Oscar hat. Aber man sollte sich nichts vormachen: Den hat er vor allem, weil es lange überfällig für seine Arbeit war. Ein politischer Oscar.

    Bin mir nicht mal sicher, ob man es eine politische Entscheidung nennen kann, ansonsten wäre da Three Billboards wohl erste Wahl gewesen. Aber amerikanische Polizeigewalt gegenüber Benachteiligten wäre wohl ein zu heikles Thema, über das nicht jeder bescheid wissen sollte.
    Aber ja, ich stimme dir zu, in dem Fall war es wohl wirklich einfach nur, um ihn in irgendeiner Form zu ehren, was ich aber auch nicht verstehe (vor allem in den zwei Top Kategorien ist halt echt bitter). Filmschaffende wie etwa Quentin Tarantino, und der hat nun mal sau gute Filme gemacht, haben oft auch nur zwei Oscars, wenn überhaupt. Oder kriegen irgendwann dann mal einen Ehrenoscar (z.B. auch Hayao Miyazaki) für ihr gesamtes Schaffen und brauchen dafür nicht erst einen ultra schlechten Film, der gar nicht ihre Werke repräsentiert.


    Meine Highlights und co
    Beste Filmmusik: Imo auch überhaupt nicht gerechtfertigt. Die Titelmelodie von Alexandre Desplate zu "The Shape of Water" ist in der Tat wunderschön, aber die ist nicht stellvertretend für den Film. Meist werden eher französische Chansons eingebaut und zaghafte Melodien ... so wie man es schon x-mal von Desplate gehört hat. Hans Zimmer neigt zwar auch gerne dazu, seine Filmmusik sehr ähnlich zu gestalten, aber dieses Jahr war er wahnsinnig erfinderisch, was man auch bei Dunkirk gemerkt hat (da hat er z.B. das Ticken von Cristopher Nolans Uhr angewandt, was für den Film echt ein tragendes Element ist). Der Film hat nun mal kaum Dialoge, da trägt die Filmmusik den Film unfassbar viel.


    Blade Runner 2049: Einer meiner absoluten Sci-Fi Highlights dieses Jahr, einfach weil diese Zukunft so trist und soooo wahrscheinlich ist. Die Menschheit steuert auf manche Dinge geradewegs zu (z.B. die selbstverständliche Verwendung von künstlichen Intelligenzen -> Alexa ist das beste Beispiel) und das ist echt erschreckend in mancherlei Hinsicht. Der Film war echt ein Audio-Visuelles Spektakel, die Musik von Hans Zimmer der Wahnsinn mit dem Dröhnen und allem, aber da es nun mal auch viel auf den ersten Film aus dem Jahr 1982 aufbaut, kann es nun mal sein, dass man nicht alles versteht. Aber ich habe mich für die zwei Oscars echt gefreut, vor allem die visuellen Effekte/die Farbgebung waren der Knüller.


    Dunkirk
    Hab ich auch super geliebt, einfach weil er wahnsinnig stark ist, ohne das er viel überdramatisiert. Es gibt immer wieder Gänsehaut-Momente die auch echt gut gezeigt haben, wer den Krieg bestreiten musste: nämlich überwiegend Jugendliche ab dem zarten Alter von 16. Sehr ungeschont und ehrlich! Eigentlich bin ich kein Fan von Kriegsdramen, aber hier mache ich eine Ausnahme und die Oscars waren imo auch verdient.


    Three Billboards
    Da wurden leider "nur" die Schauspieler geehrt, aber die haben es auch beide auf jeden Fall verdient, vor allem für Frances McDormand habe ich mich sehr gefreut. Sie spielt Mildred echt genial und ich liebe die Figur so sehr wegen ihr (aber die Deutsche Synchro ist grausam, die sollte man sich nicht antun). Der Film ist echt super und der Handlungsstrang einfach erste Sahne. Das Ende mag ich persönlich nicht so gerne, aber ich kann es gut nachvollziehen.


    Coco
    Ein Film, auf den ich mich seit dem ersten Teaser Release wahnsinnig gefreut habe und er hat mich nicht enttäuscht. Ganz im Gegenteil, seit Zoomania, Vaiana und Coco werden irgendwie bei Disney/Pixar (ist ja inzwischen der selbe Konzern aber noch verschiedene Teams, deswegen weiß ich nie, wie ich es betiteln soll xD) ganz neue Standards gesetzt. So viel Liebe fürs Detail ... einfach der Wahnsinn, deswegen macht hier nun mal auch der Oscar Sinn.
    Dass hier auch der beste Filmsong gewinnt, hat mich echt überrascht. Fand ihn persönlich auch super (auf Englisch) und er hat halt auch eine wichtige Bedeutung für die Handlung des Films, aber er war halt vergleichsweise "einfach" und "kurz". Aber mich hat es gefreut c:


    Bester Film: Da mein persönlicher Favorit 2017 nichtmal nominiert ist, hoffe ich, dass es Three Billboards outside Ebbing, Missouri macht, könnte aber auch mit Call me by your name auf jeden Fall gut leben. Alle anderen Filme sind dann schon bedeutend schwächer, bis hin zu Die Verlegerin, dessen Nominierung in meinen Augen nicht zu rechtfertigen ist.

    Was war denn dein Favorit, wenn ich fragen darf? c:
    Three Billboards fand ich auch genial und ich finde auch seine politische Relevanz durchaus gegeben. Klar, bester Film sollte nicht immer nur politisch wichtig sein, aber ein derart cleverer Film über Polizeigewalt ist mir bisher noch nicht bekannt und das hätte eben auch das richtige Zeichen gesetzt. Und wegen der Me Too Debatte wollen sie doch starke Frauen - hier haben sie eine, die von Frances McDormand nun mal auch genial gespielt wurde.
    Die Verlegerin hat bestimmt allein dadurch Relevanz, dass Meryl Streep drin vorkommt. ;p Ne keine Ahnung, hab ihn nicht gesehen aber bin auch kein großer Fan solcher Filme. Aber Spotlight hat der Academy damals auch super gefallen und hatte ja ne ähnliche Thematik.


    Und Animationsfilme gewinnen, wenn sie von Pixar sind. Ansonsten von Disney. Alles andere ist eh vollkommen egal. Der Film kann dabei gut oder schlecht sein, er wird sehr wahrscheinlich gewinnen. Nicht zuletzt weil die meisten Leute, die abstimmen keinen der Animationsfilme gesehen haben, aber das grobe Wissen haben, dass Disney und Pixar doch gute Animationsfilme haben. (Ähnliche Sachen gelten auch bei Dokumentationen, wo oft nur ein kleiner Teil aller Academie-Mitglieder, die abstimmen, alle Dokumentationen gesehen hat.)

    Weißt du das denn sicher, dass sie die Filme nicht vorher geschaut haben müssen?
    Aber davon abgesehen muss es auch nicht zwingend immer eine Entscheidung für Disney (denen gehört ja schließlich auch Pixar) sein, sondern man kann meist schon sehr stark davon ausgehen, dass Disney nun mal auch von der Animation her wie auch dem Storytelling einfach einen meilenweiten Vorsprung hat gegenüber anderen Studios, weil sie schon so lange im Geschäft sind (bzw. es halt auch erst gegründet haben wenn man es so will). Sie wissen nun mal auch, wie der Hase läuft. Coco war dazu gesagt auch einfach gut, sowohl optisch einfach der Wahnsinn und die Geschichte hatte auch den nötigen Tiefgang (was bei Pixar fast Standard ist, wenn man sich mal nur "Alles steht Kopf", "Wall-E" oder "Oben" anschaut).
    Zudem war es bei Disney um 2000 eher holprig mt dem Übergang zu komplett animierten Filmen, aber seit zehn Jahren ist es straight Pixar/Disney (meist im Wechsel), das stimmt schon, aber imo auch nicht grundlos.


    Die Academy und all die anderen Jurys ist effektiv nichts weiter als Gatekeeping dafür, wer "gute" Filme machen darf, worüber man "gute" Filme machen darf und was ein "guter" Film sein darf. Zumindest sollen sie das sein.

    Naja, das würde ich so nicht unterschreiben. Die Perspektive ist doch eher eindimensional. Natürlich haben es die "guten" Filme meist leichter, weil es die Filme sind, die Menschen schon kennen und auch verstehen. Aber es gibt auch immer wieder Ausreißer und Visionäre, was die Filmlandschaft imo so spannend macht. ‎Alejandro G. Iñárritu zum Beispiel macht auch keine typischen Hollywood Filme, sondern Kracher wie "Birdman" oder "The Revenant", die auch von der Kamera her oft echt crazy sind. Kommen zwar auch nicht bei jedem an, aber allein dass es solche Regisseure gibt, ist halt der Wahnsinn und die werden nun mal oft erst dadurch bekannt, dass ein Film bei den Oscars geehrt wird. Moonlight letztes Jahr hat ganz neue Wege offenbart, was ein Film sein kann und wie er erzählt wird (auch ohne "Püppchen" und Stars). Ohne den wären so Sachen wie "The Florida Project" vielleicht auch gar nicht gedreht worden, die quasi eine Millieu-Studie in Filmform sind. Muss einem nicht gefallen, aber es ist nun mal das echte Leben, was hier gezeigt wird.
    Nächstes Jahr könnte es (hoffentlich) z.B. Wes Anderson mit seinem kompletten Stop-Motion Film "Isle of Dog" zum Beispiel packen, auch mal Disney zu schlagen und und und ...
    vielleicht habe ich aber auch einfach noch nicht den Glauben an die Oscars verloren c;


    Natürlich. Wie gesagt: Alles in allem gilt, dass Comic-Filme nichts bekommen (egal ob das Superhelden oder was anderes waren), Fantasy nichts bekommt und SciFi nichts bekommt. Es gibt Ausnahmen, aber die bestätigen halt nur die Regel (und sind meist leicht in Hollywood-Politik zu begründen, meistens mit "Meh, wir hätten dem Regisseur vorher was geben sollen, langsam wird's ungemütlich.")

    Da gebe ich dir Recht, besonders Comic-Verfilmungen werden schlichtweg nicht wahrgenommen von der Academy, was vielleicht auch nicht so clever von denen war. Denn die Filme haben so an Beliebtheit und Wichtigkeit zugenommen - wie man an Black Panther jetzt auch schön erkennen kann - dass sie die nächstes Jahr eigentlich nur sehr schwer ignorieren können. Auch "Logan" war echt spitze und hatte mehr Tiefgang als "Shape of Water". Fantasy geht imo sogar noch, damit hat sich die Academy wohl abgefunden. Aber Sci-Fi geht bei der Academy gar nicht, deswegen bleiben die ganzen genialen Sci-Fi Kracher leider auch sehr unberührt von Oscars. :/

  • Bin mir nicht mal sicher, ob man es eine politische Entscheidung nennen kann, ansonsten wäre da Three Billboards wohl erste Wahl gewesen.

    Gerade 3 Billbords wäre die denkbar schlechteste Wahl gewesen aus politischer Sicht, dank des Backlash den der Film gerade für die Darstellung des Rassismus (der arme Rassist kann doch gar nichts dafür, er hat es ja auch nicht leicht, seht ihr?) und die Darstellung der farbigen Charaktere. ^^"


    In diesem Artikel relativ gut erklärt.


    Das wäre gerade politisch gesehen ziemlich dumm gewesen, den Film dann auszuzeichnen.


    Del Toro war fraglos eine der sichersten Wahlen, politisch gesehen.


    Weißt du das denn sicher, dass sie die Filme nicht vorher geschaut haben müssen?

    Das ist allgemein bekannt und kein Geheimnis. o.ô""""


    Es ist auch allgemein bekannt gegeben worden, dass dieses Jahr für die Nominierungen (die bis einschließlich letztes Jahr noch eingeschränkt waren, dass nur Leute aus der etwaigen Fachbranche nominieren durften) eben allgemein geöffnet waren.


    Es gibt genug anonyme Interviews von Academy Mitgliedern, in denen sie zugeben, dass sie Animationsfilme doof finden und einfach per default für Disney oder den etwaigen Film, den ihre Enkelkinder am liebsten mochten, abstimmen.


    Aber davon abgesehen muss es auch nicht zwingend immer eine Entscheidung für Disney (denen gehört ja schließlich auch Pixar) sein, sondern man kann meist schon sehr stark davon ausgehen, dass Disney nun mal auch von der Animation her wie auch dem Storytelling einfach einen meilenweiten Vorsprung hat gegenüber anderen Studios, weil sie schon so lange im Geschäft sind (bzw. es halt auch erst gegründet haben wenn man es so will).

    Nicht wirklich. Animationstechnisch waren Dreamworks Disney und zwischenzeitlich sogar Dreamworks voraus. Das hat sich erst wieder ausgeglichen, als Dreamworks einige ihrer Engines an Disney verkaufen mussten, weil sie sonst pleite gegangen sind (die aktuelle Wasser-Engine, die Disney für Zootopia und Moana genutzt hat, ist in ihren Grundzügen von Dreamworks geschrieben worden). Auch Storytechnisch waren die Disney-Pixar-Filme bei weitem nicht in jedem Jahr die besten. 2013, 2014, 2015 seien hier vor allem genannt.


    Generell sprechen die ganzen Animationsawards fast jährlich dafür, dass die Leute eben kaum was gesehen haben. Früher war es noch etwas besser, aber die letzten 10 Jahre?


    Übrigens wird auch gerade Island of Dogs es wahrscheinlich nicht schaffen. Fantastic Mr. Fox hat genau so wenig den Oscar gewonnen, wie die genialen Filme von Laika. Generell hat jemals nur ein Stop Motion Film den Animationsaward gewonnen und das war Wallace und Gromit in einem Jahr wo die Alternativen ein anderer Stop-Motion-Film und ein Anime waren (weil damals halt nur wenige Leute Animation nominieren durften). ^^" Gerade unter den neuen Bedingungen würde es mich nicht wundern, wenn Island of Fox nicht mehr nominiert wird. Würde mich nicht wundern, wenn es am Ende auf Incredibles, Wreck-It Ralph, Hotel Transylvanien, Grinch und Gnomeo und Julia hinausläuft. Weil Pixar, weil Disney, weil die Kinder es gesehen haben.


    Zumal Island of Dog noch dazu einen frühen Start hat. X.x


    Alejandro G. Iñárritu zum Beispiel macht auch keine typischen Hollywood Filme, sondern Kracher wie "Birdman" oder "The Revenant", die auch von der Kamera her oft echt crazy sind.

    Birdman ist ein Meta-Film über das Filmbusiness, der ziemliches Schauspieler-Pandering war (das Leben eines Schauspielers), was sehr Oscarbaity ist, wenn man bedenkt, dass ein Großteil der Academy von Schauspielern besetzt ist. Gerade die crazy Kameraführung ist ein extra Bonus für den Film, da das eben auch durch etwas "gewagtes" eine leichte Art ist zu punkten.


    The Revenant ist mit dem ganzen Konzept der Geschichte eines Mannes, der gegen alle Wahrscheinlichkeit sich durchgekämpft hat, beruhend auf einer Wahren Geschichte auch ziemlicher Oscarbait.

  • Es gibt genug anonyme Interviews von Academy Mitgliedern, in denen sie zugeben, dass sie Animationsfilme doof finden und einfach per default für Disney oder den etwaigen Film, den ihre Enkelkinder am liebsten mochten, abstimmen.

    Kannst Du mir ein paar davon verlinken? Die würde ich echt gerne mal lesen. :D

  • Ich schreibe hier tatsächlich mal was, weil ich gestern mir Mad Max mit neuer Technologie angeschaut habe. Speziell mit Laser Projektion und D-Boxes.


    Zur Laserprojektion kann man wenig sagen. Jap, das Bild ist ziemlich scharf, aber ich würde mich normal nicht über Unschärfe bei anderen Projektionsmethoden beschweren.


    D-Boxes dagegen ... Oh boy. Das war irritierend.


    Zur Information: D-Boxes nennt man die Sessel im Kino, die halt Bewegungen aus dem Film mitmachen, bei bestimmten Stellen (speziell wenn es im Action-Film BOOOOOOM macht) vibrieren etc. Dankbarerweise regulierbar, während man drauf sitzt, weil Himmel fand ich das irritierend. Dabei wäre eigentlich Mad Max ein interessanter Film dafür gewesen, spielt sich der Film doch zu guten Teilen in Wagen ab, die (visuell auch repräsentiert) die ganze Zeit am Huckeln, Schaukeln und Vibrieren sind. Das hätte man mit den Dingern relativ gut machen können. Aber nein, dafür wurde das nicht genutzt. Viel mehr Schwenken die Stühle zur Seite, während die Kamera einen Schwung macht. o.ô Also für den Film komplett falsch genutzt, meiner Meinung nach.


    Das war jetzt mein erster Film, den ich damit geschaut habe, aber begeistert war ich nicht. Ich habe es zu guten Teilen eher als Ablenkend empfunden und zwischenzeitlich daher auch ausgestellt.


    Ich werde es wohl noch einmal bei einem anderen Film probieren. Doch wie gesagt, soweit bin ich von dieser Technologie nicht überzeugt.

  • Renegard Cut hat ein schönes Video zum Thema "Do the Oscars matter?" zusammengestellt. (Generell ein Kanal, den ich sehr, sehr, sehr empfehlen kann!)


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    Für diejenigen, die nicht so gut Englisch verstehen oder keine Zeit für das Video haben, eine kurze Zusammenfassung: Nachdem wieder Oscarnominierungen draußen sind, sie wieder sehr, sehr weiß und gerade bei Regisseuren sehr, sehr cis männlich sind, kam auf verschiedenen sozialen Medien die Diskussion auf, warum wir uns mit dem Scheiß überhaupt noch auseinandersetzen.


    Renegarde Cut setzt sich daher mit der Frage auseinander, ob die Oscars überhaupt wichtig sind und ob sie überhaupt etwas aussagen.


    Er spricht in dem Rahmen darüber, dass es erst einmal ohnehin nicht möglich für die Oscars ist, DEN besten Film zu finden. Grund dafür ist, dass es sehr, sehr stark eingeschränkt ist, wer überhaupt nominiert werden kann. Spezifisch: Um nominiert zu werden muss ein Film eine Woche am Stück jeden Tag in einem Kino im Großraum Los Angeles gezeigt werden. Das schaffen wenige reine Indie-Filme, die kein größeres Studio hinter sich haben, nicht, da genau aus diesem Grund diese Kinos hart umkämpft sind. Und natürlich schaffen auch viele Internationale Filme es nicht, gerade da Amerikaner so eine Abneigung gegen Untertitel haben. Das dieses Jahr ein koreanischer Film nominiert ist, ist eher die Ausnahme.


    Zweitens spricht er darüber, wie die Abstimmung läuft. Man weiß nicht, wie groß die Akademie überhaupt ist. Aber am Ende wird halt sehr viel für die "For your consideration" Kampagnen entschieden. Das heißt Studios nehmen ein paar ihrer Filme und belästigen Leute, die wählen dürfen, so lange (über Anrufe, Screenings in Altenheimen (denn viele Leute in der Academy sind aaaaalt), über Werbung an Urlaubsorten etc.), bis sie sicher sind, dass zumindest genug den Film gesehen haben und in Erwägung ziehen. Dazu hatte ich hier vorher bereits einmal gesprochen. Da werden teilweise Geschenke herausgegeben. Natürlich nur in reiner Anerkennung für den Schauspieler oder eine Schauspielerin - überhaupt keine Bestechung für die Stimme. Davon abgesehen, dass natürlich in Hollywood Leute einander kennen und (ich glaube darüber hatte ich auch mal geschrieben) diverse Leute einfach für ihre Freund*innen stimmen, selbst wenn sie den Film nicht gesehen haben.


    Drittens spricht er über den Aspekt Repräsentation und dass es nun einmal kein Zufall ist, dass es meistens Filme von weißen Männer über weiße Männer sind, da mehr als zwei Drittel der Jury männlich und mehr als vier fünftel der Jury weiß sind. Daher haben halt Filme, die sich an diese Demographie widmen bessere Chancen. Wenn es Filme von und über BIPoC, Frauen oder LGBTQ*, dann häufig eher im Rahmen von "früher war das so schlimm, ist es nicht schön, wie viel weiter wir sind?" Dahingehend hat man halt die Mischung von Misery Porn und/oder Inspiration Porn und einer Möglichkeit sich selbst zu gratulieren, dass man nicht so sexistisch/rassistisch ist, wie die Bösewichte im Film. Gleichzeitig führt das aber auch zu einem Confirmation Bias, dass die Studios häufig auch eher die Filme mit Kampagnen bewerben, die sich an diese Zielgruppe (weiße Männer) richten. Leon (also Renegarde Cut) geht sogar einen Schritt weiter und sagt, dass es vor allem Filme sind, die einen großartigen weißen, männlichen Schauspieler zur Schau stellen, da nun einmal die Academy vornehmlich von Schauspielern besetzt ist und daher "best geschauspielerter Film" schnell zum besten Film aufsteigen kann.


    Letzten Endes kommt er zu dem Ergebnis, dass die Oscars für den normalen Menschen nicht wirklich wichtig sind, selbst wenn sie selten wirklich schlechte Filme belohnen (außer Green Book, Green Book war schlecht). Letzten Endes sind es selten die Oscar-Gewinner, die ein Fandom haben, die Leute haben, die den Film wirklich, wirklich mochten. Keine schlechten Filme, nein, aber nicht wirklich die besten Filme des Jahres oder die interessantesten.


    Was allerdings für mich ein wenig fehlt ist der Aspekt der Industrie. Leon deutet das ein wenig an (Es sagt voraus, welche Filme wichtig bleiben), aber spricht nicht ganz darüber. Denn ja, neben Box Office sind die Oscars ein wichtiger Indikator welche Filme am Ende Geld und Studio Backing bekommen (was vielen Filmen nun einmal überhaupt ermöglicht gemacht zu werden), weshalb es eben dabei bleibt, dass es mehr Filme von und für weiße Männer geben wird - gerade abseits von Action- und Superheldenfilmen, die eben das ganze dank Hype und Box Office machen dürfen - solange es diese Filme sind, die meistens gewinnen.

  • "Do the Oscars matter?"

    Wenn die Person nicht zum Ergebnis Ja kommt, erwarte ich mir eigentlich nur das übliche Gejammer von wegen "Die Oscars bilden nicht ab, was die Zuschauer gut finden".

    Er spricht in dem Rahmen darüber, dass es erst einmal ohnehin nicht möglich für die Oscars ist, DEN besten Film zu finden.

    Was ist denn "der beste Film"? Nicht nur Geschmäcker sind verschieden, auch der Anspruch an einen Film kann grundverschieden sein. Manchen Menschen ist Plot enorm wichtig, andere wollen in erster Linie unterhalten werden, wieder andere möchten ein nostalgisch-wohliges Gefühl. Ist irgendeiner dieser Ansprüche besser als der andere? Oder irgendein anderer?

    Wenn also der Oscar daran scheitert DEN besten Film zu finden, dann weil es an objektiven Kriterien mangelt, an denen man messen könnte, dass der Gewinner der beste ist.

    Letzten Endes kommt er zu dem Ergebnis, dass die Oscars für den normalen Menschen nicht wirklich wichtig sind

    Das ist etwas, was ich nicht verstehe: Jedes Jahr höre ich aufs Neue, wie unwichtig die Oscars sind, dennoch spricht der gesamte Westen jedes Jahr intensiv über die Nominierten, die Preisträger und ob sie denn verdient oder unverdient gewonnen haben. Das schafft keine Goldene Palme, kein Goldener Löwe, kein Goldener Bär und auch nicht der Award der britischen Acadamy. Es ist der Oscar, der diskutiert wird. Bei dem sich Menschen regelmäßig beschweren, dass dieser oder jener Film ignoriert wird. Wäre der Oscar für normale Menschen so unwichtig, würde kein Mensch Wert darauf legen, dass Marvel und Co prämiert werden. Jedes Jahr höre ich, welche nominierten Filme schon gesehen wurden und welche noch gesehen werden. Für einen angeblich für "normale" Menschen unwichtigen Filmpreis ist das verdammt viel Diskussion.

  • Letzten Endes kommt er zu dem Ergebnis, dass die Oscars für den normalen Menschen nicht wirklich wichtig sind

    Das ist etwas, was ich nicht verstehe: Jedes Jahr höre ich aufs Neue, wie unwichtig die Oscars sind, dennoch spricht der gesamte Westen jedes Jahr intensiv über die Nominierten, die Preisträger und ob sie denn verdient oder unverdient gewonnen haben. Das schafft keine Goldene Palme, kein Goldener Löwe, kein Goldener Bär und auch nicht der Award der britischen Acadamy. Es ist der Oscar, der diskutiert wird. Bei dem sich Menschen regelmäßig beschweren, dass dieser oder jener Film ignoriert wird. Wäre der Oscar für normale Menschen so unwichtig, würde kein Mensch Wert darauf legen, dass Marvel und Co prämiert werden. Jedes Jahr höre ich, welche nominierten Filme schon gesehen wurden und welche noch gesehen werden. Für einen angeblich für "normale" Menschen unwichtigen Filmpreis ist das verdammt viel Diskussion.

    Wer spricht darüber? Die Zuschauer? Vielleicht zehn Minuten im Jahr. Wer darüber spricht, sind am Ende die Medien, die eben das Bild vermitteln sollen, dass die Oscars wichtig wären. Weil sie entweder schon in dem alten Denkmuster gefangen sind und das eben seit Jahrzehnten so machen oder weil sie davon profitieren kA.


    Ich hatte mir Moonlight zB. danach im Kino angesehen und kürzlich mit einer Gruppe nochmals, weil wir einen neuen Eindruck haben wollten und sind wieder nur zum Alten gekommen. Und nur so: "Oh, ich weiß jetzt, was alle unter dem Wort Oscar Bait verstehen." XD Dann gab es noch drei solcher Filme, die ich mal wirklich gut finden wollte und es nicht konnte.

    Viele der großen Abstauber bei den Oscars haben sich überhaupt nicht so gut in den Kinos gemacht, aber dann kommt wieder: "Die breite Masse ist eben dumm /iamsosmart."


    Ich versteh diese Widersprüchlichkeit an dir nicht. Einerseits gibst du dich als total progressiven Kerl, aber kaum wird eine Instutution kritisiert, die fast nur konservativen weißen alten Männern besteht, verteidigst du diese aufs Blut und jammerst ordentlich über das angebliche Gejammer der anderen.

    Wenn sie Filme mit Minderheiten gewinnen lassen, dann weil diese extra als Oscarbait geschrieben worden sind. Also wieso dann? Weil sie diesen Anschein einer "Deutungshoheit" und Pretentiousness vermitteln und man sich intellektuell fühlen kann, wenn man diese "versteht", die mit ein bisschen Kenntnissen sehr leicht zu interpretieren sind, da sie wie ein Baukasten zusammengesetzt sind. Ich meine, Leute fallen dann darauf herein und sind stolz auf sich, dass sie gerade "hochwertige Kunst" konsumieren, weil es mehr um das Selbstbild geht als um die Kunst selbst und am Ende plappern sie doch nur der Oscarjury nach.

    Das Ding an diesen Filmen ist, dass so einige im besten Fall halt unehrlich und oft pseudointellektuell sind, im schlimmsten Fall exploiten sie Minderheiten, um sich selbst als gut darzustellen. Und das ist halt eklig.


    Oft werden Charaktere aus Minderheiten tatsächlich stark darauf reduziert wegen was-auch-immer diskriminiert zu werden oder ein physisches oder psychisches Problem zu haben und ihr GANZES Leben dreht sich dann darum. Der ganze Film ist dann in der selben bedrückenden Kamaraeinstellung und Atmosphäre gedreht und wenn mal gelacht wird, dann ist der Dialog dennoch rasch wieder deep(tm) und führt gleich wieder zur Düsternis des düsteren Lebens des armen Minderheitenmenschleins zurück.

    Das ist kein gutes Drama und erst recht keine empathische Auseinandersetzung mit den Menschen, das ist einfach nur exploitativ.


    Und wenn sie das nicht tun, so haben die sicher alle die typisch standardisierten Regeln für den Aufbau von Filmen und Literatur im Kopf und die sind halt vor allem von Hollywood selbst geprägt. Alle Filme, die eben anders sind, weil andere Länder andere Bildsprache und Kultur und die Art zu erzählen und Charaktere darzustellen besitzen, fallen da eigentlich gleich wieder durchs Raster. Außer französische Kunstfilme natürlich, die sind sehr deep. xD


    Und das Video sagt ja wie hoch die Hürde ist, dass nicht englische Filme überhaupt wahrgenommen und nominiert werden und dass selbst amerikanische Filme für Streamingservices nicht zählen. Wahrscheinlich weil die Kerle in der Jury eben alt sind und noch nie in ihrem Leben mit Netflix zu tun hatten. Dabei braucht man gerade im Kunstbereich immer junge Leute mit frischen Perspektiven.

    Und ich bin es schon leid, dass in den Kinos das meiste an großen Titeln eine Hollywoodproduktion ist oder irgendwelche Nicht-So-Indie-Da-Decent-Budget-Produktion aus einem europäischen Land ist. Aber diese werden dann wieder en masse, sprich immer dasselbe, produziert, um bei den Oscars zu punkten.


    Ansonsten: Die Oscarverleihung ekelt mich nur noch an, seitdem ich das hier gesehen habe:

    Es gab diese Dokumentation über die Arbeitsbedingungen in Animationsstudios:


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    Bevor die Doku entstand, wollte jemand des Animationsstudios auf der Bühne bloß schwere finanziellen Probleme der Studios ansprechen und wurde auf Ärgste lächerlich gemacht und ihn abgeschnitten, bevor er noch zu seinem Text kam. 2:37:


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  • Was ist denn "der beste Film"? Nicht nur Geschmäcker sind verschieden, auch der Anspruch an einen Film kann grundverschieden sein. Manchen Menschen ist Plot enorm wichtig, andere wollen in erster Linie unterhalten werden, wieder andere möchten ein nostalgisch-wohliges Gefühl. Ist irgendeiner dieser Ansprüche besser als der andere? Oder irgendein anderer?

    Der Absatz lässt deutlich das Gefühl aufkommen, dass du weder meinen ganzen Beitrag gelesen hast, noch das Video gesehen hast. Es geht in beidem nicht um den Mangel an objektiven Kriterien, sondern daran, dass es nun einmal nicht möglich ist überhaupt von einem "Besten Film" zu sprechen, wenn von allen Filmen nur ein super kleiner Teil zugelassen wird und daher vielen Filmen aus wirklich willkürlichen Gründen gar keine Möglichkeit gegeben wird, überhaupt teilzunehmen.


    Das ist etwas, was ich nicht verstehe: Jedes Jahr höre ich aufs Neue, wie unwichtig die Oscars sind, dennoch spricht der gesamte Westen jedes Jahr intensiv über die Nominierten, die Preisträger und ob sie denn verdient oder unverdient gewonnen haben. Das schafft keine Goldene Palme, kein Goldener Löwe, kein Goldener Bär und auch nicht der Award der britischen Acadamy. Es ist der Oscar, der diskutiert wird. Bei dem sich Menschen regelmäßig beschweren, dass dieser oder jener Film ignoriert wird.

    Für jemanden, der sich so intensiv meint mit Filmen zu beschäftigen, fehlt dir wirklich ein tieferes Verständnis der Filmindustrie. Etwas, das sehr traurig zu sehen ist. Es ist eben genau das, was Bastet sagt: Es wird vielleicht über die Veranstaltung gesprochen, aber nicht über die Filme. Von den Filmen, die in den letzten zehn Jahren gewonnen haben ... welcher Film ist davon den meisten Leuten noch hängen geblieben? Moonlight ist der eine, an den ich mich noch erinnern kann (und auch das war wieder ein Film, der sehr von Leid handelte). Davon abgesehen? Ich mochte "The Shape of Water", aber ich hatte schon wieder vergessen, dass der gewonnen hat - und in meinem Umfeld bin ich damit nicht allein.


    Und genau das ist der Punkt: Der Best Picture Oscar hat für den Endkonsumenten keine Bedeutung. Jedenfalls nicht im Moment, da sie nun einmal keine besonderen Filme belohnen, sondern halt die üblichen Bait Filme. Und selbst wenn nicht ist es selten der besondere Film, der was bekommt.


    Aber sie haben innerhalb der Industrie eben eine Bedeutung, da sie neben Box Office der große Faktor sind, welche Filme finanziert werden, welche Regisseur*innen ihre Filme umsetzen dürfen und welche Schauspieler*innen bessere Chancen auf Jobs bekommen. In dem Sinne sind die Oscars auch eine Art Wassertester, woran man sehen kann*, wie die Werte der Industrie so verteilt liegen. (*oder vielleicht eher konnte, da dank Netflix, die von den Oscars meistens ausgeschlossen sind, und der Tatsache, dass Disney größtenteils nicht mehr mitspielt weil sie sowieso bald ein Monopol haben eben auch in der Hinsicht noch einmal an Bedeutung verloren.) Es ist daher eine gute Möglichkeit einmal im Jahr über die Probleme der Industrie zu sprechen, weil sie dabei recht offen gelegt werden. Aber genau das ist halt ihre eine Bedeutung geworden.


    Anders gesagt: Es geht nicht um die Veranstaltung selbst. Kaum jemand schaut die noch (wie man auch an den Einschaltquoten merkt) und auch die finanzielle Bedeutung für die Filme hat verloren (der Umsatzanstieg durch eine Nominierung/einen Gewinn ist geringer als noch vor 10 Jahren). Es geht um die Industrie und speziell den systematischen Sexismus und Rassismus, der dieser Industrie inne wohnt, sowie die Filmsnobbery, die aber selbst auch dieses Jahr weniger ist, weil wir dieses Jahr dank Scorsese und seinem Drang seine Meinung kundtun zu müssen, die Diskussion schon hatten.


    Und ich möchte übrigens auch in dieser Hinsicht Bastet so, so sehr zustimmen:

    Ich versteh diese Widersprüchlichkeit an dir nicht. Einerseits gibst du dich als total progressiven Kerl, aber kaum wird eine Instutution kritisiert, die fast nur konservativen weißen alten Männern besteht, verteidigst du diese aufs Blut und jammerst ordentlich über das angebliche Gejammer der anderen.

    Vor allem weil ich dahingehend auch noch anmerken möchte, dass ich es wirklich seltsam findest, dass du dich im "10 Jahre Rückblick" Topic auch nach der Zeit des "wahren Auteurs", die laut dir zu Ende geht, beschwerst. Und ich komme nicht umher aus dieser Beschwerde rauszulesen, dass ein wahrer Auteur für dich nur ein weißer cis Mann sein kann - denn nicht-weiße und nicht-männliche Auteurs gibt es bis heute, insoweit dass es überhaupt je Auteurs gab. (Filme sind Teamarbeit. Auteur Theorie ist nur ein Mittel, um die Arbeit vieler Teammitgleider zu Gunsten eines Mitglieds abzuwerten.) Ich meine, was ist mit einem Coogler? Was ist mit einem Waititi? Gerade Waititi ist bitte das Standard-Bild eines Auteurs - nur das seine Filme nicht an ihren eigenen Fürzen riechen.


    Und ja, gerade im Hinblick darauf, dass du eigentlich progressiv bist (oder dich hier zumindest so gibst) finde ich es halt nun einmal auch irritierend, dass du wieder und wieder Filme abwertest, deren Handlung um Personen geht, die keine weißen Männer sind, ohne deren Leid in den Mittelpunkt zu stellen. Und das machst du immer und immer und immer wieder. Es ist massiv auffällig. Aber immer, wenn man dich darauf ansprichst, weichst du der Diskussion aus.


    Oft werden Charaktere aus Minderheiten tatsächlich stark darauf reduziert wegen was-auch-immer diskriminiert zu werden oder ein physisches oder psychisches Problem zu haben und ihr GANZES Leben dreht sich dann darum. Der ganze Film ist dann in der selben bedrückenden Kamaraeinstellung und Atmosphäre gedreht und wenn mal gelacht wird, dann ist der Dialog dennoch rasch wieder deep(tm) und führt gleich wieder zur Düsternis des düsteren Lebens des armen Minderheitenmenschleins zurück.

    Das ist kein gutes Drama und erst recht keine empathische Auseinandersetzung mit den Menschen, das ist einfach nur exploitativ.

    Eben das. Und technisch gesehen geht es nicht mal nur um Minderheiten - bei Frauen ist es ja auch dasselbe. Filme über Frauen haben nur eine Chance, wenn sie entweder um eine Frau in dem Verhältnis zu einem Mann gehen (die Frau eines berühmten Künstlers, einer wichtigsten historischen Person und was sie nicht alles gemacht hat, um ihren Mann zu unterstützen) oder um das Leid einer Frau in unserer Gesellschaft.

    Und letzten Endes geht es halt immer um das, was Leon in dem Video sagt: Dass der Zuschauer, spezifisch hier der alte Mann in der Akademie (der, wenn wir die Statistiken betrachten, Frauen wahrscheinlich scheiße behandelt), sich am Ende sagen kann "Guckst du mal, SO SCHLIMM bin ich nicht! Eigentlich bin ich ein guter Kerl!"


    Wobei ich immer wieder sagen muss, dass ich in der Hinsicht nachwievor Charlize Theron feiere, dafür wie sie das Spiel gespielt hat. Sie ist daran gegangen mit "Okay, Frauen haben die besten Chancen unter 30 den Oscar zu gewinnen und am ehesten mit Drama-Rollen, viel Leid und Geschrei. Also nehme ich die Rollen. Okay, jetzt habe ich einen Oscar. Ab jetzt heißt es Action, Comedy und Fantasy!" Und ja ... das feiere ich sehr. lol Vor allem wie kaum dass sie den Oscar (der halt ihre Chancen, weiterhin Jobs zu bekommen und gut bezahlt zu werden) hatte, sie komplett mit ihren Rollen umgestiegen ist.

  • Zitat von Alaiya

    Eben das. Und technisch gesehen geht es nicht mal nur um Minderheiten - bei Frauen ist es ja auch dasselbe. Filme über Frauen haben nur eine Chance, wenn sie entweder um eine Frau in dem Verhältnis zu einem Mann gehen (die Frau eines berühmten Künstlers, einer wichtigsten historischen Person und was sie nicht alles gemacht hat, um ihren Mann zu unterstützen) oder um das Leid einer Frau in unserer Gesellschaft.

    Und letzten Endes geht es halt immer um das, was Leon in dem Video sagt: Dass der Zuschauer, spezifisch hier der alte Mann in der Akademie (der, wenn wir die Statistiken betrachten, Frauen wahrscheinlich scheiße behandelt), sich am Ende sagen kann "Guckst du mal, SO SCHLIMM bin ich nicht! Eigentlich bin ich ein guter Kerl!"

    Das Ding ist eben auch: Natürlich gibt es einige Leute, die nie über ein Trauma hinwegkommen und alles was sie tun wieder darauf zurückfällt, oder wirklich Großteils leiden. Einige Menschen haben eben auch nicht die innere Kraft und Resilienz darüber hinwegzukommen. Vor allem ist das dsnn relevant, wenn wir über Filme sprechen, die Traumata behandeln und speziell sexuellen Missbrauch.

    Ich sprech grad davon, weil du in dem anderen Topic so viel von "Empowerement" gesprochen hast und ich mir das gerade durchgelesen habe. Viele haben effektiv nicht die Kraft dafür etc. und ich hab mich schon damit abgefunden, dass sich manche Menschen nie ändern werden, weil sie es nicht können und wollen.


    Aber sowas ist halt etwas, das man viel ehrlicher präsentieren kann und nicht als Oscar-Bait, der möglich viel Leid produzieren soll. Und natürlich kann man Drama schreiben und ich liebe Drama, aber nicht so pretentious. Naja reine Comedy oder Romcoms mag ich halt nicht so gerne, aber bei Drama bin ich auch sehr wählerisch. 😅


    An sich habe ich auch gegen "Frau, die ihren berühmten Mann unterstützt"-Filme genauso wenig wie "Frau als Opfer"-Filme (wobei es hier immer auf das WIE ankommt), aber das Verhältnis zu anderen möglichen Rollen stimmt eben nicht.


    Dann gibt es Filme, die WOLLTE ich gerne mögen. Moonlight, dieses Ding mit Tom Hanks incredible loud and... i dunno, weil Tom Hanks ist doch kein schlechter Schauspieler für schlechte Filme und so. Kann mir doch nicht dabei langweilig sein und so. xD Oder Lady Bird. Die sprechen alle in sich / auf Papier interessante Thematiken an oder sind in Genres / Themen, die ich sehr gerne mag (Lady Bird als Coming of Age-Film), aber ich hab gelesen, dass du bei der alten Diskussion hier schon den richtig Begriff dafür verwendet hast: sie sind so stark vergekünstelt.

    Und oh Gott, dann gab es noch Green Book.

  • Holy Shi~ Ich habe gerade sehr neuen Respekt gegenüber Joaquin Phoenix gewonnen.


    Letzte Nacht wurden die BAFTAs (aka die britischen Oscars) verteilt und er hat technisch gesehen für Joker gewonnen und das war seine "Non-Acceptence Speech".


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    Man muss dabei positiver Weise ja zu Gunsten der BAFTAs sagen, dass sie ihn haben zu Ende sprechen lassen. Dass letzte Mal, als es jemand auf den Academy Awards so eine Rede gehalten hat, wurde das Mikro abgedreht.

  • Die Oscarverleihung war dann letzte Nacht.


    Wikipedia hat die Gewinner.


    Großer Gewinner war Parasite und Bong Joon-ho, der nicht nur Bester Film und bester Internationaler Film gewonnen hat, sondern auch beste Regie. Das war sehr, sehr cool.


    Auch freue ich mich hier wieder für Taika, der "Bestes Adaptiertes Drehbuch" bekommen hat und damit der erste indigene Mensch (!) war, der je einen Oscar bekam.

  • Auch wenn die Oscars in ihrer momentanen Konstellation noch immer Schmutz sind - freut mich sehr, dass die Kritik der letzten Jahre angekommen zu sein scheint und der USA-Fokus endlich bröckelt.


    Bin auch allgemein recht zufrieden mit den Ergebnissen. Ist jedenfalls das erste mal seit Ewigkeiten, dass ich bei keinem Gewinner (zumindest von den nominierten Filmen die ich gesehen hab) wirklich viel einwenden kann, obwohl ich nach den 2019er Oscars, vor allem nach der Green Book-Misere, eigentlich schon mit dem Schlimmsten gerechnet hatte.


    Gut, die Nominierung für die Ford-Dauerwerbesendung, die über drei Stunden oberflächlich mit dem Thema Freundschaft spielt, ohne es in irgendeiner Form verstanden zu haben, war ein Griff ins Klo, aber soweit zum Glück der einzige dieses Jahr.