Versunkene Welt
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In einer versunkenen Welt der Toten und Träumer liegt das Herrschaftsgebiet des Todes.
Dorthin verirrt sich niemand, jedenfalls keiner, der noch am Leben hängt.
Dort liegt ein uraltes Geheimnis verborgen, dessen Enthüllung die Geschichte verändern könnte.
Und das Leben zweier Mädchen, die sich im Spiel herrschender Mächte als entscheidende Kräfte entpuppen.
Vorwort
Elisabeth, Kaiserin von Österreich-Ungarn, getötet bei einem Attentat des italienischen Anarchisten Luigi Lucheni. Er wird verurteilt; bei Gericht wird er aussagen, er sei wahrhaft stolz auf seine Tat und würde sie ohne Zögern erneut begehen. Einen Monat später begeht er in der Haft Selbstmord.
Wirft diese Geschichte nicht Fragen auf, unsinnig vielleicht und dennoch voller Wahrheit?
Fragt man sich nicht, ob dies der Grund dafür war, dass Lucheni Selbstmord beging?
Weil er später nicht mehr genügend Aufmerksamkeit für seinen abscheulichen Mord bekam?
Für einige Leute ist dies nicht der Grund.
Die beiden weiblichen Hauptcharaktere denken ähnlich, allem voran Clara, sechzehn Jahre alt. Isabelle, ihre Freundin, ist im Zweifel, doch auch sie glaubt nicht an die „offizielle Version“.
Seid Ihr derselben Meinung oder war Euch bis vor wenige Minuten noch nichts über Luigi Lucheni bekannt?
Es ist gleichgültig.
Wenn Ihr bereit seid, in eine Geschichte hineingerissen zu werden, in der alles möglich scheint und in der der Tod seine Finger im Spiel hat, dann folgt Clara und Isabelle auf ihrem steinigen Weg, die Wahrheit ans Licht zu bringen.
Inhalt
Ich schreibe über zwei Mädchen, die mit einem Mal vor dem Abenteuer ihres Lebens stehen. Ein Abenteuer, in welchem alles möglich scheint und der sich Gut und Böse vermischen. In dem irgendwann nicht mehr klar scheint, wer auf wessen Seite steht.
Die Geschichte des Luigi Luchenis steht im Mittelpunkt, ein Mord aus dem Jahre 1898 und über die Wahrheit, die sich nicht in jedem Fall auf Anhieb benennen lässt.
Über die Kraft der Freundschaft, die selbst ängstliche Menschen über sich hinauswachsen lässt.
Und über Liebe, die keinen Halt macht- selbst nicht vor dem Tod.
Entstehung
Diese auf den ersten Blick ungewöhnliche Story entstand an einem ganz gewöhnlichen Nachmittag. Ich chatte im BB mit meiner Freundin Knight_Venus und hörte nebenbei einige Lieder aus dem Musical „Elisabeth“. Da schoss mir plötzlich eine Idee in den Kopf, die mir erst völlig abwegig erschien, dann jedoch mehr und mehr Gestalt annahm.
Am Abend setzte ich mich an den Klappentext und an den Prolog, am nächsten Abend diskutierte ich mit meiner Freundin darüber, ob ich sie aufschreiben sollte. Wir kamen beide zu dem Schluss, es wäre pure Verschwendung, sie nicht festzuhalten.
Es machte mir Spaß, so eine Geschichte zu verfassen; es war etwas völlig Neues für mich. Normalerweise kann ich historische Romane nicht schreiben, doch dieser ist nicht Historisch.
Widmung
Für Victoria Line, die beste Elisabeth-Historikerin in ihrem zarten Alter<3 Dank dir habe ich den Mut gefunden, diese Story niederzuschreiben und auch einzustellen. Und ohne dich hätte ich wohl nie Luigi Lucheni kennen gelernt. Ich habe dich lieb.
Knight_Venus, ohne die diese Geschichte vielleicht nie zustande gekommen wäre. Dein Glaube an mein Talent, deine Begeisterung und dein Feedback sind manchmal wie Wasser in der Wüste- Rettung in letzter Sekunde.
Für Lynn, die sich als FS-Lehrerin als Erstes diese Geschichte durchlesen durfte und die begeistert war. Selbst heute noch mag ich gar nicht glauben, dass dir bisher alle meine Stories gefielen und danke dir hier mit meinem ganzen Herzen.
Ich danke all diesen Menschen, dafür, dass sie einfach da sind, wenn man um Hilfe ruft. Selbst, wenn es noch so unpassend ist.
Gerne
Drama, Historisches, Romantik, Abenteuer, Komödie…usw. Eigentlich beinhaltet diese Geschichte für jeden Leser etwas, wenn auch nicht in jedem Kapitel. Aber genau festlegen will ich mich nicht.
Charaktere
Ich habe lange mit dem Gedanken gespielt, den Lesern eine kurze, aber informative Charakterbeschreibung zu geben. Doch ich entscheide mich dagegen.
Meine Personen handeln so, wie ich glaube, in derselben Situation zu handeln. Sie sind nicht festzulegen und ich möchte, dass man sie einfach, ohne vorherige Informationen, kennen lernt. Ihr sollt euch selbst denken, wie sie vielleicht aussehen.
Schreibform
Wie man vielleicht beim ersten Kapitel merken wird, schreibe ich abwechselnd aus zwei verschiedenen Sichtweisen: Einmal aus der von Clara und dann aus der von Isabelle. Ich denke mir, dass man so auch auf Dinge aufmerksam wird, die man zuvor noch nicht entdeckt hatte und außerdem liebe ich es, neue Dinge beim Schreiben auszuprobieren.
Natürlich hoffe ich, dass es mir gelingen wird, euch mit meiner Geschichte mitzureißen.
Benachrichtigungen
Per GB: Knight_Venus, Kagari-Chan
Per PN: Lauriel
Kapitelverzeichnis
Prologue- Deadline
Chapter One- Live before the overthrow
Chapter Two - Lifesaver
Chapter Three - Irritated
Chapter Four - The murder
Prologue
Deadline
Wien im Jahre 1898
Er sah sich mit schreckgeweiteten Augen um, die Hände brutal auf den Rücken gefesselt und nahm all den Hass, der ihm wie eine Welle entgegenschlug, mit allen Fasern seiner Sinne wahr. Die Menschenmenge, die sich vor dem abrissfähigen Gerichtsgebäude gebildet hatte, brodelte beinah über vor Hass und Zorn. Er sah Gesichter, verzerrt zu grimmigen Masken und keines von ihnen blickte ihn an wie einen normalen Menschen.
Er gehörte nicht länger zu ihnen, begriff er, seltsam ruhig mit einem Mal.
Vielleicht noch vor einiger Zeit, doch diese war nun unüberwindbar überschritten. Seine Zeit war abgelaufen und die der Menschen begann gerade erst.
„Mörder, Elender!“, brüllte es ihm entgegen aus hunderten von Kehlen. Rau klangen die Stimmen, ebenso wie die seiner Wärter, welche ihn nun grob weiterzerrten. Ohne ihren Gefangenen auch nur anzusehen, stießen sie ihn vorwärts.
„Los, beeil dich!“, knurrte der Größte von ihnen und schenkte ihm nun doch einen Blick. Doch auf diesen hätte er ebenso gut verzichten können- er wirkte nicht weniger angewidert als die der Menge.
Er senkte die Augen gen Boden. Er versuchte, völlig unbeteiligt zu wirken, als sei dies nur ein Traum, aus dem man schließlich wieder erwacht mit einem steifen Nacken und einem schalen Geschmack im Mund. Doch sosehr er es sich auch einredete, wirklich dran glauben konnte er nicht. Nicht mehr.
Der Richter hatte es ihm gesagt, nach der Verhandlung. Er hatte noch geglaubt, man müsse seine Unschuld endlich erkennen, dass er nichts weiter als ein unschuldiges Opfer war und der wahre Täter immer noch auf freiem Fuß stand.
Doch alle diese Hoffnungen wurden mit einem Schlag zunichte gemacht.
„Der Anarchist Luigi Lucheni wird zu dem Mord an der Kaiserin von Österreich-Ungarn zum Tode durch Erhängen verurteilt. Diese grausame Tat ist unverzeihlich, zudem der Mörder sich nicht zu seiner Tat bekennen will.“
„Aber ich bin unschuldig!“, schrie er in den totenstillen Gerichtssaal. Totenstill- wie viele Wörter so unbedacht dahergesagt werden konnten.
„Ich habe diesen Mord nicht begangen, ich schwöre es! Der Täter ist frei, warum begreift das niemand? Ich bin unschuldig!“
Er brüllte es noch einmal, doch niemand schenkte seinen Worten Beachtung.
Sie zogen ihn, schleiften ihn eher aus dem Saal, während er seinen Blick unverwandt auf dem Richter ruhen ließ, der sich abwendete. Seine alte, gebeugte Gestalt verschwindet schließlich aus seinem Gesichtsfeld, doch bis zur letzten Minute hoffte er darauf, dass sich das Geschehene drehen würde. Er schrie, bis seine Kehle heiser war, doch niemand beachtete ihn.
Es war zu spät.