Creative Moments
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Quelle: deviantart.com by ~revolution-man
Nach langer Überlegung wage ich es jetzt doch mal, ein Gedichte-Topic zu erstellen und hoffe, dass es nicht zu schnell zwischen den Seiten verschwindet. Naja. Ansonsten erst mal Herzlich Willkommen und danke, dass ihr dieses Topic aufgerufen habt. ^^
Wie ich zum Gedichte schreiben gekommen bin
Ich dachte wirklich lange Zeit, dass ich reimen und ähnliches einfach überhaupt nicht kann. Das stellte sich immer dann heraus, wenn meine Mutter meinte, ich solle mir doch mal ein Gedicht überlegen, da meine Omi oder sonstwer bald Geburtstag/Jubiläum/Silberhochzeit/weiß Gott was hat und sich das gut machen würde. Und dann saß ich erstmal da und ohne das mir irgendwas Vernünftiges eingefallen wäre. Am Ende lief es dann doch immer darauf hinaus, dass meine Mutter sich selbst an die Arbeit gemacht hat - mit Null Verständnis für Rhythmus oder Reinheit des Reims, aber immerhin hatte sie Ideen...
Dann aber kamen mir im Laufe des letzten Jahres spontane Einfälle für Reimworte, die sich nach und nach zu sinnvollen Texten erweitert haben und ich fing an, sie aufzuschreiben. Dabei stellte sich dann heraus, dass ich anscheinend doch nicht so unkreativ und unbegabt bin, wie ich immer dachte. ^^" Was ihr hier seht, sind nicht mehr meine ersten Versuche, allerdings ist es gut möglich, dass ich bald noch ein paar ältere Gedichte ergänzen werde (es sind nicht allzu viele).
Woher ich die Inspiration nehme
Wie dem aufmerksamen Leser vielleicht schon aufgefallen ist, fällt es mir extrem schwer, auf Kommando oder zu einem vorgegebenen Thema etwas zu schreiben. Meine Einfälle werden von Nichtigkeiten ausgelöst, einem Gefühl, einem Ärgernis, einer kurzen Textstelle in einem Buch, einem manchmal fast philosophischen Gedanken. Ich suche nicht nach Inspiration, ich denke nicht nach, was ich schreiben könnte, sondern die Ideen überkommen mich einfach, wenn ich am wenigsten damit rechne. Und dann fällt mir plötzlich so viel ein und das mit einer Geschwindigkeit, dass ich mit dem Schreiben kaum mehr nachkomme. Die meisten meiner Gedichte entstehen innerhalb von Minuten, für ein paar wenige hab ich auch mal (mit Unterbrechungen) ein paar Stunden gebraucht. Aber nicht mehr. Wenn ich für ein Gedicht Tage brauche, dann war die Idee unvollständig und dann kommt auch nichts Ordentliches dabei heraus, so schauts aus.
Aus diesem Grund sind meine Gedichte auch stets ziemlich kurz, da ich nur so lange schreiben kann, wie der kreative Augenblick andauert – sobald der entscheidende Zeitpunkt vorbei ist, bekomme ich wieder nichts mehr auf die Reihe.
Inhaltsverzeichnis
Der Sonnenwagen (in diesem Post)
Winter
Dunkle Erinnerungen
Bedrohliche Schatten?
Verdammnis/Erlösung
Benachrichtigungen
Sheep
Fatum
Nur zur Erinnerung: Das Copyright für sämtliche Gedichte liegt selbstredend allein bei mir. Bitte verbreitet die Texte nicht außerhalb des Bisaboards.
Über Kritik, Lob, Verbesserungen, Anregungen etc. freue ich mich natürlich. ^^
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[tab=Gedicht Nr.1]
Der Sonnenwagen
Da rast es entlang,
Ein brennend Gefährt –
In alten Zeiten, da wurd’ es verehrt,
Das rauschende knisternde Zehnergespann.
Mit Augen wie Glut
Und Mähnen aus Feuer
Ziehn sie den Wagen, die Ungeheuer
Und leuchten wie Blut.
Es stampfen die Hufe,
Verwischt der Glitzer,
Die peitschenden Schweife zum Funkengewitter,
Erschallen die Rufe.
Voran fährt der Wagen
Im Schlepptau die Sonne
Zu tauchen die Welt in Wärme und Wonne
So berichten's die Sagen.
[tab=Entstehung]
Das ist mir heute mittag während der Busfahrt eingefallen. Mit den ersten beiden Strophen hab ich mir zuvor schon die Zeit vertrieben, im Bus konnte ich sie dann endlich schnell aufschreiben (ich bin unglaublich vergesslich bei sowas) und den Rest einfügen. Am Ende der Busfahrt (Dauer: ungefähr 10min) war ich dann fertig.
Inspiriert hat mich ein kurzer Text während der Deutschstunde aus Christoph Ransmayrs "Die letzte Welt", in dem es soweit ich mich erinnere um die tobende Menge bei der Eröffnung eines Stadions in antiker Zeit ging, bei der die Menge "rasende Muster" aus Fackeln nachbildet, irgendetwas in der Art. Daraufhin fiel mir ein, wie man Feuer und Geschwindigkeit noch zusammenbringen kann und musste an den Sonnenwagen des griechischen Gottes Helios denken, den ich (ja, klingt irgendwie blöd ich weiß ^^) aus dem Intro eines Computerspiels kenne (Siedler 3, Erweiterung Amazonen, werden wenn überhaupt nur die älteren unter euch noch kennen). Und schon war das Gedicht da. Ich hoffe man kann die stampfenden Hufe der Feuerpferde noch irgendwie aus dem Rhythmus heraushören, wie ich es mir beim zusammenstellen vorkam.
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