Incubus

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  • Zitat von Espeon

    Merkwürdig aber, dass Lafayette bewusstlos wurde, aber andererseits lag es vielleicht einfach nur an der Engelsmagie. [...] wenn er sogar nächsten Neumond noch da sein wird [...]


    wieso das so war/ist wird sich in einem der nächsten Kapitel zeigen. Du liegst mit deiner Vermutung bzgl des bewusstlos werdens auch nicht sooo falsch.


    Zitat von Espeon

    Uh, Lafayette braucht schwarze Kerzen? Ich glaube in dieser Farbe hab ich noch nie welche gesehen, aber ich war auch noch nie in einem Hexenladen. xD


    In Hexenläden findet man die. Teilweise werden Kerzen von heutigen 'Hexen' auch selbst hergestellt, da sie dann besser 'funktionieren'.


    Zitat von Espeon

    Die Bedeutung der Rune hättest du noch erklären sollen, finde ich. Oder zumindest dann im nächsten Kapitel oder so.


    War auch für das nächste Kapitel geplant.


    Zitat von Espeon

    Da bin ich wieder.^^ Wahrscheinlich letzter Kommentar vor meinem Urlaub, den nächsten gibts dann in eineinhalb Wochen wieder. Vielleicht kannst du in der Zeit ja etwas langsamer schreiben - dann bekommst du vielleicht auch mehr Kommentare. ^^


    In den Ferien werde ich das Tempo des Veröffentlichen sowieso etwas drosseln, da ich auch selbst viel mit Freunden unternehmen werde (das ein oder andere Kapitel wird es trotzdem geben).


    Zitat von Espeon

    Also, nochmal allgemein: "wenig" schreibt man immer klein, auch "ein wenig" oder "am wenigsten" (Steigerungen sind generell auch immer klein) ; "etwas" wird nur groß geschrieben, wenn es um "ein Etwas" geht ; Adjektive werden immer klein geschrieben, wenn klar ist, worauf sie sich beziehen - nur wenn das Bezugswort völlig entfällt, kann man sie als Substantive verwenden und somit groß schreiben.


    Danke hierfür außerdem - ich war mit mit dem "ein wenig" und "etwas von" (deutet ja auf eine Sache hin) nicht sicher, ob es groß oder klein gehört, deswegen habe ich es groß geschrieben. Ich finde, ein falsch groß geschriebenes Wort sieht schöner aus als ein falsch klein geschriebenes^^

  • Kapitel 8


    Der nächste Morgen war verregnet und trüb. Graue Wolkenberge erstreckten sich schier endlos am Himmel und ließen all die fröhlichen Farben trüb und matt erscheinen. Regentropfen prasselten unermüdlich nieder und erzeugten ein beruhigendes Geräusch in ihrer Art, pausenlos gegen die Fensterscheibe zu schlagen. Die grünen Baumwipfel und die vielen kleinen Pflanzen auf den ungeschützten Teilen der Wiese bewegten sich im Rhythmus der einzelnen Windböen, die man am Gebäude vorbei pfeifen hören konnte und welche auch den Klang des Regens stärker oder schwächer werden ließen, während zwei einzelne Raben über dem Wald flogen.
    Wir hatten im Wohnzimmer den Kamin angeschürt, da es draußen erheblich kälter geworden war. Von Wand zu Wand hingen Fäden an denen wir die Pflanzen zum Trocknen befestigt hatten – einige dürften bald so weit sein, sie in die Schraubgläser packen zu können, ohne Angst haben zu müssen, dass sie schimmelten. Auf dem Steintisch standen immer noch die Einkäufe von gestern – bis auf den Silberspiegel, den ich unter mein Bett gelegt hatte – zusammen mit den Resten unserer Reiseverpflegung. Da noch mehr als genug Kuchen übrig war, wollten Amy und Alexia zum Frühstück zu uns kommen und danach würden wir uns gleich an die Vorbereitungen für unseren Zaubertrank machen, der heute fertig werden musste. Ich hatte gestern Abend sämtliche Zutaten dafür zusammengesucht – Thymian, Lavendel und Melisse für die Wirkstoffe, ein wenig Salz um die Erdenergie daraus zu ziehen, ein bisschen Rosenöl und das Quellwasser, was Amy mitbringen würde. Der Kupferkessel stand in seiner Haltevorrichtung auf dem Steintisch und wartete nur darauf, benutzt zu werden.
    Während Tony in dem grünen Sessel genüsslich seinen Kuchen aß, machte ich mich daran, Unnötiges vom Tisch zu packen.
    „Überarbeite dich bitte nicht, Tony“, meinte ich zu ihm, der immer noch keinen Finger rührte.
    „Nein, nein, keine Angst“, erwiderte er grinsend und mit vollem Mund. Ein Klopfen an der Tür ließ mich mein Tun unterbrechen und ich ging hin, um zu öffnen.
    „Wir sind’s“, hörte ich Amys Stimme und schob den Riegel vor. Gut gelaunt glitt sie in den Raum, Alexia direkt hinter ihr.
    „Hi, ihr beiden“, begrüßte Tony die beiden und bot den Zweien ein Stück Kuchen an, indem er ihnen den Teller entgegen schob. Die Hexe warf sich auf das Sofa und schnappte sich ein Stück des Gebäcks, während die Elfin eher schüchtern in der Nähe der Tür stehen blieb.
    „Was steht heute so alles an?“, fragte Amy und stellte dabei zwei kleine, reagenzglasähnliche Behältnisse mit Quellwasser auf den Tisch.
    „Gar nichts“, antwortete ich, „außer eben der Zaubertrank, der fertig werden muss.“
    „Dann fangen wir am besten gleich an, oder?“, schlug sie vor. Ihre Art heute verunsicherte mich – sie wirkte ein wenig aufgeregt und nervös, wobei sie normalerweise nur aufgedreht war.
    „Ist irgendetwas mit dir heute los?“, wollte ich wissen, da ich neugierig war, wieso sie sich so benahm.
    Sie zögerte ein wenig und blickte peinlich berührt zu Boden.
    „Naja“, begann sie schließlich. „Da gibt es so einen Typen in der Parallelklasse… Er heißt Leander, er ist auch eine Hexe und will sich mit mir treffen. Er ist wirklich nett, ihr werdet ihn mögen.“
    Tony erstarrte in seinem Sessel, sein Blick wurde härter und er legte das halb gegessene Stück Kuchen weg. Ich sah ihn leidvoll an und blickte danach zu Alexia, die nur mit den Schultern zuckte. Amy bemerkte unsere wortlose Unterhaltung nicht und erzählte munter weiter.
    „Er ist eine Hexe Stufe drei und ist im Selbstverteidigungsunterricht zwei Klassen höher als wir. Außerdem weiß er wirklich unglaublich viel über Magie, was selbst ich noch nicht kannte. Und er ist wirklich super süß, ihr müsst ihn kennen lernen. Heute Abend ist er mit mir im Dorf zum Abendessen, aber morgen beim Frühstück stell’ ich ihn euch vor.“
    „Ich freue mich schon darauf, ihn kennen zu lernen“, log ich, setzte aber eine heitere Miene auf.
    Tony sagte nichts dazu und Alexia lächelte gespielt. Sie wusste genauso gut wie ich, wie der Elf sich gerade fühlte.
    „Helft mir bitte, den Tisch frei zu räumen, damit wir anfangen können“, bat ich die anderen Drei nach einer kurzen Gesprächspause und auch Tony machte diesmal mit. Ich hoffte, Alexia würde nachher da bleiben, wenn Amy sich mit diesem Leander traf, dann musste ich den Elf nicht ganz alleine trösten.
    „Stellt euch bitte hier im Kreis auf“, meinte ich zu den Dreien, packte den Kessel in die Mitte des nun bis auf die Zutaten leeren Steintisches und schüttete ein kleines Häufchen Salz daneben, welches ich gestern gekauft hatte. Da Morlaine wollte, dass wir in Gruppenarbeit vorgingen, konnte ich den Trank leider nicht einfach alleine brauen und musste zumindest die Energie der Drei verwenden.
    „Wir haben das eigentlich anders gelernt“, meinte Amy unsicher und sah mich an.
    „Vertraut mir“, erwiderte ich nur und fuhr fort. Ich griff nach dem Quellwasser und ließ es gleichmäßig in den Kessel fließen, bevor ich die verschiedenen Kräuter nahm und nacheinander hinein gab. Bis jetzt war es ein ganz normaler Hustentee als Kaltauszug, die Magie verstärkte aber die natürliche Wirkung und gab ihm eine sattere Farbe.
    „Nehmt euch an den Händen“, sagte ich und schnappte mir je eine von Tony und Alexia. Amy war zwar immer noch verunsichert, tat es mir aber gleich.
    „Das wird gleich etwas kribbeln. Konzentriert euch einfach“, warnte ich die Drei vor – sie durften nicht loslassen, sonst könnte ich von vorne beginnen und müsste sämtliche Zutaten austauschen. Ich schloss meine Augen und fokussierte in Gedanken das Salzhäufchen, versuchte die Energie des Stoffes anzuzapfen und sie zu benutzen. Wie Honig, den man mit einem Löffel aus einem Glas holte, floss die Kraft zäh und widerspenstig Richtung des Kupferkessels. Allein war es deutlich schwerer, Erdenergie zu formen und zu verwenden, doch da mir Amy, Alexia und Tony halfen, tat ich mir relativ leicht. Das Energieband des Salzes teilte sich und die abgetrennte Hälfte begab sich in das Kräutergemisch – zusammen mit einer Prise unserer Aura, die die Qualität des Trankes ausmachte. Je begabter die Praktizierenden, desto besser das Ergebnis.
    „Ihr könnt loslassen“, teilte ich den anderen mit und nahm das Rosenöl, um wenige Tropfen in den Trank zu geben. Durch den Energiezufluss hatten sich der Thymian, der Lavendel und die Melisse zersetzt und hinterließen eine dunkelbraune Färbung, ähnlich wie Schwarztee.
    Jetzt musste nur noch jemand den Trank aktivieren. Das funktionierte, indem man einige Tropfen Blut in das Gebräu gab. Eigentlich würde ich es selbst tun, aber normalerweise braute ich auch schwarze Dämonenflüche, keine weißen Hexenzauber und Morlaine würde das Dämonenblut mit Sicherheit auffallen.
    „Wer aktiviert ihn freiwillig?“, fragte ich in die Runde. Amy kramte schon in der Innentasche ihres Umhangs und holte einen in einem Plastiktütchen verpackten Fingerstick hervor. Sanft stach sie in ihren linken Zeigefinger und massierte wenige Tropfen ihres Blutes in den Trank, woraufhin dieser einen leichten Geruch von Eisen und Rotholz annahm.
    „Fertig“, meinte sie hektisch, aber zufrieden. „Ich gehe dann mal. Ich muss mich noch fertig machen und ich will Leander nicht warten lassen. Ciao! “
    „Bis bald“, verabschiedeten wir uns und Amy verschwand durch die Holztür. Alexia war hier geblieben, was mich freute. Ich streute aus dem restlichen Salz ein Pentagramm und platzierte den Kessel darin um den Trank frisch zu halten. Tony ließ sich erschöpft in den Sessel zurückfallen. Er sah die Elfe und mich traurig an.
    „Tony, mach dir keinen Kopf“, fing ich an und setzte mich auf das Sofa ihm gegenüber. Alexia glitt neben mich. „Vielleicht wird es gar nichts zwischen den beiden.“
    Der Elf seufzte leidvoll. „Darum geht es ja gar nicht. Jedenfalls nicht direkt. Weißt du, ich dachte nur, Amy und ich wären jetzt schon mehr als nur Freunde und es traut sich einfach keiner von uns den ersten Schritt zu machen.“
    „Du bist auch mehr als ‚nur’ ein Freund für Amy“, meinte Alexia. „Du bist ihr bester Freund. Und du bist ihr wirklich wichtig. Sie ist sich wahrscheinlich gar nicht bewusst, dass du sie mehr als nur freundschaftlich magst. Weißt du… Vielleicht soll aus euch auch gar nicht mehr werden als beste Freunde.“
    Tony senkte den Blick und vergrub sein Gesicht zwischen seinen Händen. Er schüttelte langsam den Kopf.
    „Vielleicht aber auch nicht. Seit ich euch kenne, Alexia, bin ich der festen Überzeugung, dass Amy die Richtige für mich ist. Sie und keine andere. Ich glaube nicht, dass ich mich täusche.“
    Die Elfin sah ihn mitfühlend an. „Manchmal irren wir uns aber trotzdem“, sagte sie ruhig. „Egal wie sicher wir uns sind, Tony, manchmal lassen wir uns einfach von unseren Gefühlen täuschen. Man kann Liebe nicht erzwingen. Das muss von selbst kommen und wenn Amy sich nicht in dich verliebt, musst du das hinnehmen.“
    „Wahrscheinlich hast du recht“, seufzte der Elf. „Ich sollte zufrieden sein mit dem was ich habe. Ich werde irgendwann jemanden finden und so weiter...“
    Alexia lächelte Tony zu und stand auf, um ihn zu umarmen.
    „Das wird schon“, flüsterte sie und setzte sich wieder neben mich. Er lächelte ein wenig. Offenbar freute er sich darüber, dass seine Freunde für ihn da waren.
    „Danke“, sagte er schließlich. „Ich denke, ich gehe nun aber erstmal nach oben. Ich muss ein wenig allein sein. Tut mir Leid.“
    „Kein Problem.“, entgegnete Alexia. „Willst du nachher mit zum Abendessen?“
    „Ich glaube nicht“, seufzte er. „Falls doch, lasse ich es euch wissen.“ Er erhob sich langsam, um dann die große Wendeltreppe hinauf zu steigen.
    „Wollen wir ein bisschen durch’s Schulhaus laufen, bis es Abendessen gibt?“, flüsterte Alexia mir zu als er außer Hörweite war. „Gibt ja sonst nichts zu tun.“
    Ich nickte.
    „Tony, wir laufen ein bisschen herum bis zum Abendessen. Bis dann!“, rief ich ihm zu. Er antwortete mit einem leisen ‚Alles klar’, woraufhin ich den Metallriegel der Tür hochschob um den Gang zu betreten.
    „Meinst du, das wird wieder?“, fragte ich die Elfin im Flur.
    „Ich denke schon“, antwortete sie. „Er wird damit zu recht kommen. Auch wenn es eine Zeit lang dauert.“
    Ich summte zustimmend und betrachtete die Sandsteinwände. Mir brannte es auf der Zunge, Alexia zu fragen, was genau zwischen uns jetzt war, aber ein Teil von mir hinderte mich daran. Es war besser, abzuwarten, denn gegen Ende meines Auftrags würde ich mich vielleicht auf ewig von ihr verabschieden müssen. Der Gedanke verpasste mir innerlich einen Stich und ich versuchte, mich abzulenken.
    „Wollen wir nach draußen gehen? Ich mag Regen.“, schlug ich Alexia vor.
    „Gerne“, erwiderte sie und wir gingen Richtung der riesigen Eingangshalle. Die Elfin war eine angenehme Gesellschaft – man musste nicht viel mit ihr sprechen, aber dennoch war sie da und versprühte ein Gefühl von Wärme und Geborgenheit.
    Im Schulhof breitete ich meinen Ledermantel auf dem Rasen aus, damit wir einen Sitzplatz hatten. Die Elfin setzte sich neben mich und wir beobachteten eine Zeit lang die Regentropfen. Der Wind war sanfter als ich vermutete und es roch erfrischend. Die Wolkendecke war immer noch nicht aufgerissen und würde es bis morgen Früh wohl auch nicht tun.
    Die Situation ließ mich über mein Dasein nachdenken. Die größte Frage, die sich mir stellte, war ‚Was ist mir wichtig?’. Ich fand nicht viel, was man als Antwort gelten lassen konnte. In meinem dämonischen Leben gab es nichts, was mir wirklich wichtig war, was man wirklich nicht ersetzen konnte. Lediglich in diesem ‚normalen’ Leben fand ich Dinge, die mir etwas bedeuteten. Meine Freundschaft zu Alexia, Amy und Tony. Mittlerweile begriff ich, wie Menschen aus Liebe für andere starben. Wieso Shakespears Romeo und Julia so gehandelt hatten. Wieso Kriemhild Rache an ihrer gesamten Familie nahm, nachdem Hagen Siegfried getötet hatte. Ich dachte immer, Loyalität wäre das wichtigste – zu seiner eigenen Art oder der Familie. Wie es Lady Morgana zu Avalon tat, wie die Tafelrunde zu König Artus, wie Etzels Untergebene, teilweise Freunde der Burgunder, zu ihm, die seinem Befehl jene zu töten gehorchten. Doch scheinbar war das nicht ganz richtig. Es gab Dinge, für die lohnte es sich mehr zu leben, als nur für die Loyalität zur eigenen Rasse. Dinge, für die es sich sogar zu sterben lohnte.
    Ich sah zu Alexia. Sie schien auch völlig in Gedanken versunken zu sein. Ich fühlte mich in diesem Moment zufrieden mit der Gesamtsituation. Ich wollte die Zukunft auf mich zukommen lassen und den Augenblick genießen. Also widmete ich mich wieder den Regentropfen und sah ihnen zu, in ihrem unermüdlichen Treiben gegen den Boden zu prasseln.

  • Konbanwa und entschuldige für mein verspätetes Kommentar (reimt sich xD)


    Sou ersteinmal hab ich ein wenig gebraucht um deine Fs
    zu finden xD bis ich auf den profibereich gestoßen bin und da war
    sie 'Incubus' :D


    Kapitel 6
    Ach ya das war das mit dem Geschehen nach dem Angriff...okay
    dann mal los....-.-'
    ich hab schonmal erwähnt das ich schlecht im kommentieren bin
    ich weiß wirklich nicht was ich schreiben soll...Espeon hat ya alles aufgelistet
    naja auf jeden hat es mir wie immer gefallen :D


    Kapitel 7
    Hmm, das hab ich grad gelesen...
    Ach ya im Dorf...süß diese Alexia..ich mag sie, sie ist wirklich
    sympatisch...frag mich gerade wo du das ganze wissen über hexerei und zauberei hast o.O
    sonst was?? bin immer wieder erstaunt über deine beschreibungsgabe (;
    Wozu braucht er wohl den spiegel und den dolch?? *grübel*


    Kapitel 8
    Ouh man, ich wusste das sowas kommt...der arme tony
    iwie fand ich es fies von alexia mit ihrem: vielleicht soll daraus nix mehr werden
    aber naja besser als der person einzureden das sie 100%tige chancen hat
    hmm...nya das wars jetzt mal


    bis zum nächsten kapitel (;


    lg tsuki-chan

  • Danke für deinen Kommentar ;D


    Zitat von ♥ȶʂʋʞɨ♥

    frag mich gerade wo du das ganze wissen über hexerei und zauberei hast o.O


    Es ist jedenfalls nicht alles Fiktion. Die Rituale hab ich jetzt zwar nicht irgendwo her übernommen, aber theoretisch könnte es so funktionieren. Hab mich in der Vergangenheit mit dem Thema Okkultismus beschäftigt, und auch wenn ich die Sachen nicht ausübe kenn ich eben die theoretische "Funktionsweise".

    Zitat von ♥ȶʂʋʞɨ♥

    Wozu braucht er wohl den spiegel und den dolch?? *grübel*


    Das mit dem Spiegel lasse ich mal offen, aber über den Dolch kann ich ruhig etwas verraten - Ist eben ein normaler Hexendolch. Hexendolche werden in der Regel benutzt um den "heiligen Ort" abzugrenzen, indem man damit eben am Boden einen Kreis zieht (der nicht sichtbar sein muss, also man muss es nicht in den Boden einritzen). Kann man dann auch benutzen um sich in den Finger zu stechen, damit man mit dem Blut irgendwelche Zauber ausführt, man sollte halt dann davor die Klinge desinfizieren und sie nach der Verwendung auch gut reinigen, ansonsten muss man mit einer Blutvergiftung rechnen. Er hat den Dolch nur zusammen mit dem Spiegel gekauft, weil er nicht wollte, dass die anderen sehen, dass er so viel Geld dabei hat.

    Zitat von ♥ȶʂʋʞɨ♥

    iwie fand ich es fies von alexia mit ihrem: vielleicht soll daraus nix mehr werden
    aber naja besser als der person einzureden das sie 100%tige chancen hat


    Wie du schon sagst - besser als ihm falsche Hoffnungen zu machen.


    Kapitel 9 kommt dann morgen oder übermorgen.

  • Kapitel 9


    Es war ein ungewohntes, aber dennoch schönes Gefühl, allein mit Alexia zu essen.
    Wie jeden Abend standen weiße Kerzen auf den Tischen und die Gerichte wurden auf edlen Tellern oder in Töpfen serviert. Ich roch Brot und Gulasch, welches sicher bald gebracht werden würde und dessen Geruch den ganzen Raum erfüllte. Die Lufttemperatur war dazu angenehm kühl.
    Vom Nachbartisch aus beobachtete uns ein Schüler aus unserer Klasse, sein Name war Cedric, zusammen mit seiner Clique. Ich hatte zwar keine direkten Probleme mit ihm, aber er und seine Freunde waren mir unsympathisch.
    Einer davon war Seth, ein großer, kräftiger Typ mit kurzen roten Haaren, engen, kleinen Augen und einer Narbe an der linken Wange, von der ich nicht wusste, woher er sie hatte. Sein Körper war durchgehend von Muskeln bepackt und seine Hände und Füße überdurchschnittlich groß. Neben seinem bärenähnlichen Aussehen trug er stets ein kleines Messingamulett zum aufklappen mit Bildern seiner Eltern darin. Die anderen Schüler erzählten, dass sein Vater gestorben und seine Mutter in der Psychiatrie wäre, aber sicher war ich mir nicht, ob dieses Gerücht der Wahrheit entsprach. Bis jetzt hatte ich ihn nur sehr still und zurückhaltend erlebt.
    Eddy hieß der Zweite. Seine Statur war klein und dünn, er trug eine schwarze Brille und hatte braune, schulterlange Haare. Seine Augen huschten pausenlos umher und er schien nie ruhig sitzen zu können. Ständig spielte er mit einem Silberring an seiner linken Hand herum, putzte seine Brille oder nahm etwas anderes zwischen die kleinen Finger, damit diese eine Beschäftigung hatten. Dennoch war sein Blick äußerst intelligent und scharfsinnig und meines Wissens nach war er auch nicht unbegabt in Sachen Magie. Er bemühte sich stets um korrekte Aussprache und mied es, mit anderen Schülern zu reden. Meistens sprach er nur mit dem Lehrer oder seinen Freunden und wenn jemand ihn um Hilfe bat, schenkte er diesem nur einen geringschätzigen Blick.
    Cedric war der Anführer der Drei. Er war deutlich kleiner als Seth, allerdings genauso muskulös. Seine blau-grauen Augen hatten stets einen wild entschlossenen Blick und er vermittelte den Eindruck, dass niemand sich ihm nähern sollte. Seine schwarzen Haare waren permanent nach hinten gegelt. In der Gegenwart von Mädchen verhielt er sich sehr besitzergreifend und spannte seine Muskeln an. Er hatte dieses typische Alphamännchen-Verhalten, das ich an manchen Typen so hasste. Scheinbar besaß er wie ich eine Vorliebe für schwarze Klamotten, da er ausnahmslos in solchen herumlief.
    Jedes der Cliquenmitglieder war eine Hexe und sie galten als die, die in der Jahrgangsstufe den Ton angaben. Bei dem Gedanken konnte ich nur müde lächeln.
    „Lafayette?“, fragte Alexia mich, als das Abendessen an den Tisch gebracht wurde. Es war tatsächlich Gulasch mit etwas Weißbrot in einem separaten Korb.
    „Mh?“, antwortete ich interessiert und tat mir etwas von der Speise auf meinen Teller. Es roch wirklich gut.
    „In diesem Wald… Das war doch kein normaler Schutzkreis, den du da errichtet hast, oder? Hexen können das doch nur, wenn schon ein Kreis vorgezeichnet oder Ähnliches ist und die Energie fühlte sich auch ganz anders an als die von Amy.“
    Diese Frage warf mich ein wenig aus der Bahn. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass Alexia das auffallen würde, nachdem sie ja unter Schock gestanden hatte. Dass sie das mit der Energie überhaupt gespürt hatte.
    „Vielleicht war ja ein Steinkreis unter dem Moos oder wir waren günstig von Wurzeln umreiht“, antwortete ich schulterzuckend, den Blick auf meinen Teller gerichtet.
    Sie atmete scharf aus und sah mich ein wenig verärgert an. „Für wie doof hältst du mich eigentlich?“
    „Für gar nicht doof“, erwiderte ich hektisch. „Wie du schon sagst, Hexen können keine Schutzkreise errichten, wenn kein Kreis oder kreisähnliches Gebilde schon vorhanden ist. Und ich bin eben nicht Amy, deswegen fühlt sich meine Energie auch anders an.“
    „Du lügst“, sagte sie bestimmt und immer noch verärgert.
    „Lass uns bitte nicht darüber streiten, okay? Es war eine Ausnahmesituation, also hat das Adrenalin in meinem Körper vielleicht den Zauber verstärkt und es ermöglicht, ohne bestimmte Voraussetzungen den Schutzkreis hervorzurufen. Hauptsache ist doch, dass wir dem Wesen entkommen sind, oder nicht?“
    Sie sagte nichts und summte dann knapp, aber zustimmend. Ich wusste, dass sie mit der Antwort nicht ganz zufrieden war, aber meine Erklärung klang offenbar logisch genug.
    „Will der Typ da was von uns oder wieso starrt er uns die ganze Zeit an?“, versuchte ich vom Thema abzulenken und machte eine Bewegung mit den Augen Richtung Cedric.
    „Wahrscheinlich schon“, begann Alexia und verdrehte die Augen. „Er hat mich vor einer Woche angemacht und will seitdem, dass ich mich mal mit ihm treffe. Aber er ist charakterlich so gar nicht mein Typ.“
    Ein wenig glücklich und zugleich schadenfroh darüber, dass Alexia ihn nicht mochte, aß ich den Rest des Gulaschs auf meinem Teller und bat eine der Bedienungen, sie möge doch bitte etwas für Tony einpacken.
    „Ah, ach so. Er mag mich wohl nicht besonders, so wie er mich ansieht“, antwortete ich grinsend. Ich lehnte mich zurück und winkte Cedric provozierend zu. Sein Blick verwandelte sich von ‚Wer-ist-das-denn’ in ‚Ich-töte-dich’, was ich sehr amüsant fand.
    „Hör auf damit“, ermahnte mich Alexia besorgt. „Das ist nicht gut, wenn du ihn provozierst.“
    „Mach dir da mal keine Gedanken“, erwiderte ich, ging dann aber doch ihrem Wunsch nach und wandte mich wieder voll und ganz ihr zu.
    In diesem Moment brachte uns die Bedienung Tonys Portion, eingepackt in eine styroporähnliche Box. Ich bedankte mich und stand auf, da mittlerweile auch Alexia fertig gegessen hatte.
    Als wir den Saal verlassen hatten hörte ich hinter uns Schritte. Ich drehte mich um und Cedric stand mit seiner Clique vor uns.
    „Hi, Lexy“, begrüßte er die Elfe und ließ mich außer Acht. „Wie geht’s meiner Kleinen?“
    „Ich heiße nicht ‚Lexy’“, protestierte sie verärgert. „Und ich bin mit Sicherheit nicht ‚deine Kleine’.“
    Er verschränkte die Hände hinter seinem Kopf und kam näher. „Ach komm schon“, sagte er mit gestellt warmer Stimme. „Ich weiß doch, dass du mich auch magst.“
    Ich sah wie Alexia leicht panisch wurde und sich hinter mich stellte. Cedric hielt inne und blickte mich herabwürdigend an. „Was willst du denn von dem Loser?“, spottete er.
    „Pass bloß auf was du sagst“, warnte ich ihn, bevor Alexia etwas sagen konnte und spürte in meinem Inneren das Verlangen, ihm Schmerzen zu zufügen, was wohl weniger von seiner Beleidigung als von seiner dreisten Anmache gegenüber der Elfe kam.
    „Lafayette, komm bitte mit“, flüsterte Alexia mir zu und packte meinen linken Arm.
    „Ach, verkriechst du dich jetzt lieber? So einer passt zu dir, Alexia. Genauso schwach und labil wie du“, versuchte Cedric zu provozieren – und hatte damit Erfolg.
    Etwas in mir wollte, dass ich diese Aussage nicht auf mir sitzen ließ. Mein Körper schüttete Adrenalin aus und meine Gedanken flogen wild umher. Nun waren es mehr meine Instinkte als mein Kopf, die mich lenkten. Vorsichtig befreite ich mich aus Alexias Griff um sie nicht zu verletzen, trat einen Schritt nach vorne und stellte mich direkt vor den Jungen, der nicht größer war als ich. Er wirkte einen Moment verunsichert, lachte dann aber nur.
    Seine Hand schoss auf einmal an meine Kehle und umklammerte diese fest. Alexia schrie kurz auf. Ich drehte mich zur Seite, sodass sein Griff lockerer wurde und trat Cedric heftig in die Rippen, worauf dieser stoßweise einatmete und meinen Hals los ließ.
    „Was ist hier los?“, donnerte eine vertraute Stimme auf einmal. Es war Meister Roland.
    Mein Verstand kam zurück, ich wandte mich aber nicht von Cedric ab. Ich traute ihm nicht. Der Hexenmeister schob sich zwischen uns und sah uns streng an. „Gibt es Probleme zwischen euch beiden?“
    Keiner antwortete.
    „Lafayette wollte mich nur beschützen“, erklang schließlich Alexias Stimme. „Cedric hat mich bedrängt und er ist dazwischen gegangen. Dann hat Cedric ihn am hals gepackt. Es war nicht seine Schuld.“
    Roland sah streng zu dem Cliquenanführer. „Stimmt das?“
    Der Junge sagte nichts. „Komm mit“, befahl der Mann ihm, packte Cedric am Arm und zog ihn mit sich. Die Elfe tat dasselbe mit mir und machte einen wütenden Gesichtsausdruck. „Was hast du dir dabei gedacht?“
    Ich musste ein wenig lächeln bei dieser Frage. Es erinnerte mich an eine Mutter die ihr Kind schalt, das gerade etwas Dummes getan hatte.
    „Es tut mir Leid“, antwortete ich schließlich, da es wahrscheinlich das war, was sie hören wollte. „Ich wollte nicht, dass du dir Sorgen machst.“
    „Das hab’ ich mir aber! Was wäre, wenn die anderen beiden ihm geholfen hätten?“
    „Hätten sie bestimmt nicht, das wäre ja blamabel für Cedric gewesen.“
    „Ach, und da bist du dir soooo sicher, weil…?!“
    Ich gab keine Antwort. Sie hatte in gewisser Weise recht. Wäre es so gekommen, hätte ich wirklich nicht viel tun können ohne mich zu verraten. Für einen Dämon war es kein größeres Problem diese Clique zu besiegen, auch nicht mit einem Anhänger der einen Großteil der physischen Kraft nahm, aber ich war offiziell ja eine Hexe. Und das musste vorerst so bleiben.
    Stillschweigend gingen wir in das Zimmer von Tony und mir, um dem Elf sein Essen zu bringen und die Geschichte zu erzählen. Er hatte sich offenbar wieder ein wenig gefangen und ziemlichen Appetit dazu.
    „Ich finde, Lafayette hat das Richtige gemacht“, unterstützte er mich mit vollem Mund, nachdem wir ihm mitgeteilt hatten was passiert war. „Ich hätte genauso gehandelt und irgendwer muss diesem Typen mal zeigen, wo’s lang geht.“
    Alexia verdrehte genervt die Augen. „Jungs“, seufzte sie. „Versprecht mir aber, dass ihr euch nicht mit ihm anlegt, wenn es nicht unbedingt sein muss, okay?“
    Wir versprachen es.
    Kurz vor zehn Uhr ging das Mädchen dann, da Amy zu dieser Zeit wieder kam und wir legten uns schlafen. Ich hatte davor noch etwas von dem Zaubertrank in kleine Gefäße abgefüllt, damit Morlaine diesen morgen bewerten konnte. Der heutige Tag hatte mal wieder ungünstig viele Probleme mit sich gebracht – Amys Date mit Leander, der Konflikt mit Cedric und vor allem Alexia, die wusste, dass etwas mit meinem Schutzkreis nicht ganz hexenhaft war. Ich war müde und wollte mir keine Gedanken darüber machen, dafür hatte ich morgen während des Unterrichts genug Zeit.

  • So, jetzt nach meinem Urlaub hab ich wieder mal Zeit für dich und deine Story. ^^ Jetzt hast du ja sogar schon deinen Ava dran angepasst. Aber die Story ist viel netter als das Bild vermuten lässt. xD Kay, genug gelabert, dann mal zum Kommi:


    Kapitel 8


    Ein regnerisches Kapitel also. Es geht mit dem Regen los und hört mit dem Regen auf. ^^ In deiner Story kann man echt jedes mal wieder richtig versinken, ich konnte mir wieder alles ganz genau vorstellen. Dieses ganze Ritual für den Trank war wieder super erklärt und dargestellt - ich fand es sehr faszinierend, welche Zutaten dafür alles gebraucht werden und dass der Trank dann noch "aktiviert" werden muss. Da war es ja dann doch wieder praktisch für Lafayette, dass er den Trank nicht alleine brauen musste, das Dämonenblut hätte ihn bestimmt verraten. Was mich ein wenig gewundert hat, ist, dass er die anderen drei nicht einfach hat machen lassen, so wie sie es gelernt haben, sondern es gleich auf seine Art gemacht hat, nur weil er weiß, dass diese besser ist (vermute ich jetzt einfach mal). Er muss echt aufpassen, dass niemand merkt, wie viel weiter sein Wissensstand bereits ist als der einer Hexe der Stufe 2.
    Interessant, dass du dem Ganzen schon wieder einen neuen Handlungsstrang hinzufügst. Es war die ganze Zeit so, als wäre zwischen den vier Freunden alles bestens, aber jetzt taucht noch jemand anderes auf, für den Amy sehr schwärmt. Der arme Tony, da hat er sich wohl etwas vorgemacht - aber ich kanns verstehen, auch mir schien es die ganze Zeit so, als wäre da mehr zwischen den beiden. Mal sehen, wie sich das noch entwickelt, und wie dieser Leander eigentlich so ist.
    Das Kapitelende, als Lafayette so über Gott und die Welt nachdenkt, fand ich auch schön gemacht. Er scheint wirklich lieber im Diesseits zu sein als in seiner Heimat. Also hat Lafayette sogar Shakespeare und das Niebelungenlied gelesen, interessant.^^ Also ich kenne mich bei letzterem nur grob aus, da weiß ich nicht mehr alles so genau.


    Fehler:
    Allein war es deutlich schwerer, Erdenergie zu formen und zu verwenden, doch da mir Amy, Alexia und Tony halfen, tat ich mir relativ leicht. mich



    Kapitel 9


    Ah, jetzt erfährt man also mal was über die anderen Schüler.^^ Die drei hast du mal wieder sehr detailliert beschrieben, denen kann man sofort ein Gesicht zuordnen. Scheinen ja alle drei nicht besonders nett zu sein, und irgendwie war der Ärger mit denen ja schon vorprogrammiert.
    Blöd für Lafayette, dass Alexia einen so scharfen Verstand hat und sich nicht so leicht täuschen lässt. Hexen können also nur Schutzkreise wirken, wenn bereits eine Art Kreis besteht? Interessant. So oder so dachte ich mir schon, dass die Engelsmagie-Sache früher oder später noch unangenehme Fragen aufwerfen würde. Ich hoffe für Lafayette, dass Alexia der Sache nicht weiter nachgehen wird, aber irgendwie habe ich da meine Zweifel...
    Das war wohl etwas übermütig von Lafayette, Cedric zu provozieren. Ich habe das Gefühl, er hat das alles nur vor dem Hintergrund gemacht, dass er weiß dass er ein Dämon ist, und es locker mit jedem aufnehmen kann. Dennoch sollte er vielleicht etwas mehr auf seine Tarnung achten und Ärger besser aus dem Weg gehen - da muss ich Alexia recht geben. Das war so klar, dass Cedric das nicht auf sich sitzen lassen würde, und ihn danach nochmal stellen würde - außerdem ärgert er andere einfach viel zu gerne. So ein Glück, dass der Hexenmeister in dem Moment aufgetaucht ist und dass Lafayette keinen Ärger bekommen hat. Und vor allem, dass es nicht dazu kam, dass seine wahre Natur entdeckt wurde. Schon seltsam, eigentlich ist Lafayettes Mission bestimmt nichts "Nettes", wie ich mir gut vorstellen könnte, aber dennoch ist man als Leser immer auf seiner Seite, weil er einfach zu sympathisch ist. ^^ Das ist wirklich lustig.
    Was mich etwas gewundert hat, ist, dass sie in der Schule Bedienungen haben - das kam mir dann doch etwas seltsam vor. Aber gut, nachdem die ja auch einen "Speisesaal" und keine Mensa haben. ^^ Interessant fände ich dann nur, welcher Rasse die Bedienungen angehören, ob das gemischt ist oder nur eine Rasse, oder ob da auch Menschen dabei sind (denke ich jetzt irgendwie nicht).


    Fehler:
    und wenn jemand ihn um Hilfe bat, schenkte er diesem nur einen gering schätzenden Blick. geringschätzigen
    Dann hat Cedric ihn am hals gepackt.



    Ansonsten kann ich nur sagen: Herzlichen Glückwunsch zum Profibereich und mach weiter so, die Story ist klasse. ^^

  • Kapitel 10


    Noch bevor ich die Augen öffnete, konnte ich den Regen an die Fensterscheibe prasseln hören. Es war offenbar seit gestern um Einiges stürmischer geworden und auch das Pfeifen des Windes klang wesentlich bedrohlicher. Ab und zu schlugen dünne Zweige gegen die Fensterscheibe und in der Ferne donnerte es leise. Eigentlich wollte ich diese Geräuschkulisse noch eine Weile genießen und die Augen geschlossen halten, doch da Tony sich schon im Bad für den Tag fertig machte, beschloss ich, aufzustehen – ich musste schließlich auch noch die Tränke abfüllen. Morlaine würde es nicht gefallen, wenn ich zu spät käme.
    Einige wenige Kerzen waren in dem dunklen Zimmer angezündet, um überhaupt etwas sehen zu können. Der Himmel draußen war nachtschwarz und man spürte regelrecht die Energie, die das Gewitter mit sich brachte. Noch war es nicht ganz angekommen, was jedoch nicht mehr allzu lange dauern würde. Ein Teil von mir fühlte sich in dieser Atmosphäre wohl und freute sich darauf, dass der Schultag durch regelmäßiges Donnern und Blitzen wohl abwechslungsreicher sein würde als normalerweise.
    „Morgen Tony“, rief ich ins Bad und bekam ein, durch das Rauschen des Wasserhahns undeutlich gewordenes, „Guten Morgen“ zurück. Ich befreite mich von der Decke, die sich wie immer um meine Beine geschlungen hatte, und warf sie zurück auf das Bett, bevor ich die Treppe nach unten ging um die Zaubertränke abzufüllen. Das Gefühl von kaltem Stein unter meinen Füßen gefiel mir, als ich in das Wohnzimmer ging. Ein kleiner hölzerner Reagenzglashalter stand neben dem Kupferkessel in dem Salzpentagramm und bewahrte die Gefäße auf, in denen ich den Trank abfüllen sollte. Sie hatten eine gewisse Ähnlichkeit mit denen, die Amy gestern mitgebracht hatte und die das Quellwasser für den Trank aufbewahrten, mit dem Unterschied, dass diese hier eine dunkle Färbung besaßen. Das dunkle Glas filterte das Sonnenlicht, was sonst die Wirkung aufheben könnte. Ich nahm die Korken aus den Gefäßen und hob den Kupferkessel aus seiner Vorrichtung – eigentlich sollte man folgendes ausschließlich mit bestimmten Schöpflöffeln oder Pipetten tun, doch ich hatte gerade keines davon zur Hand – und schüttete vorsichtig kleine Mengen der dunklen Flüssigkeit in die dafür vorgesehenen Behältnisse im Reagenzglashalter. Bei einem so ungefährlichen Trank wie diesem machte ich mir keine Sorgen, was wäre, wenn ich etwas daneben schüttete – was sowieso nicht passieren würde. Auch bei vielen gefährlichen Zaubern machte ich es oft nicht anders, außer, sie enthielten wertvolle oder seltene Zutaten, die sich im unteren Jenseits sowieso anders definierten. Gänseblümchen waren eines der besten Beispiele, die wuchsen dort nämlich gar nicht, während im Diesseits an jeder Ecke eine ganze Schar stand. Die meisten Wesen hier hatten keine Ahnung, wie gut es ihnen eigentlich ging.
    Ich setzte die Korken wieder auf die Gläser, als ich auch das letzte davon befüllt hatte. Unsere Umhänge hatten, wie ich gestern bemerkt hatte, praktischerweise Halterungen aus Gummi und Stoff für diese Gläser, sodass ich sie bedenkenlos transportieren konnte.
    Ich erblickte meinen Hexendolch auf dem Steintisch neben dem Pentagramm. Offenbar hatte ich ihn hier liegen lassen. Ich suchte nach einer geeigneten Scheide dafür, da ich ihn nicht offen in meinem Umhang mitnehmen wollte und fand ein Stück von schwarzem Flanell, welches man zum Umwickeln der Klinge vorerst benutzen konnte. Ich griff nach dem Athame und betrachtete es noch mal. Die germanische Rune Wyrd, die darauf eingraviert war, war im Prinzip ein ‚leerer Raum’, manchmal gekennzeichnet durch ein einfaches Oval, das sie symbolisierte, wie auch in diesem Fall. In kleinen Buchstaben war darunter der Name der Rune eingraviert – lange nach der Fertigstellung des Dolches, wohl erst in den letzten Jahrzehnten. Wyrd war die Schicksalsrune. Sie stand dafür, dass man den Dingen seinen Lauf lassen sollte, es keine ‚perfekte’ Lösung gab. Genauso besagte sie, dass alles, was man tat, in diesem oder in weiteren Leben auf einen zurückfiel, was sich auch gut mit der buddhistischen Vorstellung des Karmas oder dem Hexendreisatz vereinbaren ließ. Alles was man aussendete, kam genauso wieder zurück. Es gibt nichts umsonst. Die Rune war mit Sicherheit keine einfache Verzierung auf diesem Dolch, denn sonst hätte man eine prachtvollere genommen und nicht die unscheinbarste. In den nächsten Tagen würde ich das Athame auf Flüche untersuchen, die eventuell darauf gelegt waren. Ich wollte kein Risiko eingehen.
    Vorsichtig wickelte ich den Flanellstoff um die Klinge und verstaute den Hexendolch in meinem Mantel, der über dem Sofa hing, genauso wie die vier Gläser mit Anti-Husten-Trank, bevor ich mich wieder auf den Weg nach oben ins Bad machte. Tony war mittlerweile fertig und zog sich wahllos eines der T-Shirts aus seinem Regal über. Es war ein schlichtes Weißes mit einer Aufstickung, die wohl eine Art Flügel darstellen sollte.
    „Muss ich irgendwas Wichtiges wissen für heute?“, fragte ich Tony aus dem Bad, während ich den Wasserhahn aufdrehte.
    „Nö, nicht wirklich. Zaubertränke kennst du ja schon, Kerzenmagie läuft normal ab und Botanik wird dir wahrscheinlich gefallen.“
    Früher hat es das. Ganz früher. Aber mittlerweile würde man mir wohl sehr wenig Neues erzählen können, was das anging. Das einzig Spannende daran wäre die Natur um mich herum, aber bei dem Wetter würden wir wohl kaum draußen Unterricht halten können.
    Ich spritzte mir das kalte Wasser in die Augen um auch die letzte Müdigkeit wegzuspülen. Nachdem ich mein Gesicht abgetrocknet hatte, blickte ich in den Spiegel. Der Anblick meiner ‚menschlichen’ Gestalt wirkte immer noch ein wenig fremd. Zu gern würde ich den Bernsteinanhänger einmal abnehmen, nur um mein wahres Ebenbild noch mal zu sehen, jedoch würde mich dies wohl durch den Baugrund aus Salz, auf dem das Fundament der Schule stand, töten.
    Ich duschte noch schnell, bevor ich mir ein schwarzes T-Shirt und eine dunkle Sporthose anzog. Bei diesem Wetter schien dieses Outfit vielleicht nicht ganz angebracht, aber ich fühlte mich wohl darin – außerdem hatte ich ja auch noch den Umhang, der warm genug war.
    Tony sprach auf dem Weg zum Klassenzimmer für Zaubertränke nicht mit mir und ich vermutete, dass ihn die Sache mit Amy immer noch sehr mitnahm. Ich wollte ihm gerne helfen, aber wusste nicht wie. Wenn ich Pech hatte, würde alles, was ich ihm raten könnte, die Sache nur noch schlimmer machen.
    Wie immer warteten Amy und Alexia schon auf uns. Die Hexe war überglücklich und quasselte unermüdlich auf die Elfe ein, die mich hilfesuchend an sah. Wahrscheinlich ging es um Leander. Ganz toll.
    „Hey ihr beiden“, rief ich ihnen lächelnd zu.
    „Hi“, antworteten die zwei Mädchen und unterbrachen ihr Gespräch. Ich holte die vier Reagenzgläser mit dem Hustentrank aus meinem Umhang hervor und hielt ihnen zwei davon hin. Alexia nahm es dankend an, während Amy mir nur entschuldigend ins Gesicht blickte.
    „Du, Lafayette… Leander meinte gestern, das wäre nicht richtig, was wir gemacht hätten und hat mit mir noch einen Trank gebraut. Ich hoffe du bist mir nicht böse deswegen…“, erklärte sie schließlich.
    „Kein Problem“, entgegnete ich lächelnd und steckte das Gefäß in meinen Umhang zurück, während ich es am liebsten zwischen meinen Fingern zerbrochen hätte. Auch unter Hexen und Elfen war es nicht gang und gäbe, die Vorgehensweise anderer als „falsch“ zu bezeichnen, da mindestens einhundert richtige Ausführungen für jeden einzelnen Zauber existieren. Besonders sympathisch war mir dieser Leander damit nicht geworden. Auch das Verhalten der Hexe fand ich nicht besonders schmeichelhaft, jedoch war dies eben Amys Art.
    „Ich freue mich schon darauf, ihn nachher kennen zu lernen“, teilte ich ihr mit und behielt mein gespieltes Lächeln, das ich in all den Jahren perfektioniert hatte. „Vielleicht kann er mir ja erklären, was ich genau falsch gemacht habe. Damit ich beim nächsten Mal nicht denselben Fehler mache.“
    Die Hexe wirkte ein Stück weit erleichtert. „Danke, dass du das so locker nimmst“, sagte sie mit glücklichem Gesichtsausdruck.
    Hinter mir konnte ich Cedric und seine Clique ankommen hören. Sie sprachen über irgendetwas. Demonstrativ drehte ich mich um und stelle mich neben Alexia.
    „Hi, Jungs“, rief ich ihnen winkend und voller Schadenfreude zu. Cedric verzog verächtlich das Gesicht und Alexia rammte mir mit voller Wucht ihren Ellenbogen in die Rippen, als die Clique sich abwandte. Ich schnappte kurz nach Luft.
    „Autsch“, flüsterte ich schließlich überrascht, grinste aber weiterhin. „Das tat weh!“
    „Gut!“, antwortete sie mit einem wütenden Blick. Tony lachte darüber und Amy verdrehte kichernd die Augen.
    Nach einiger Zeit kam auch Morlaine hinkend an. „Aus dem Weg“, krächzte sie und die Klasse ging zur Seite. Aus ihrem Umhang kramte sie einen alten, rostigen Schlüsselbund. Mit Zaubern könnte man das ohne Probleme reinigen. Ich verstand die Frau nicht.
    Eine Mischung aus Schwefel und Sandelholz schlug uns entgegen und ließ darauf schließen, dass hier selten gelüftet wurde. Trotzdem fühlte ich mich in diesem Raum mittlerweile ganz wohl.
    „Ruhe und hinsetzen!“, befahl die Kräuterhexe und schlug unterstützend mit dem Schlüsselbund auf einen der Steintische. Vorne angekommen drehte sie sich um und sah eindringlich in die Klasse, die sich langsam sortierte, bis schließlich jeder seinen oder ihren Platz gefunden hatte.
    „Einige von euch müssen heute ihren Zaubertrank abgeben“, erklärte sie auffordernd und ich erhob mich zusammen mit meinen drei Freunden. Still gingen wir zum Lehrerpult und überreichten ihr die Gläser. Sie öffnete eines davon, roch kurz daran, hielt es in das Licht einer Kerze und schüttete es danach in das Waschbecken. Die anderen folgten dem ersten, bei Amys hielt Morlaine jedoch inne. „Das habt ihr aber nicht zusammen gemacht“, stellte sie fest. „Euer Auftrag war jedoch eine Gruppenarbeit.“
    Die junge Hexe wirkte ein wenig panisch. „Nunja, das hier hab ich auch nicht mit den Dreien gemacht“, gestand sie schließlich. „Das war mit jemand anderem…“
    Die alte Lehrerin hob interessiert eine Augenbraue. „Und wieso?“, wollte sie wissen.
    Ich nickte Amy kurz zu, damit sie wusste, dass sie ruhig die Wahrheit erzählen durfte.
    „Ich war der Meinung, dass unsere Vorgehensweise nicht ganz korrekt war, sodass ich mit jemand anderem noch einen Trank gemischt habe…“
    „Interessant. Und wer von euch hat sich nicht an die Methode gehalten, wie sie im Buch steht?“
    „Das war ich“, antwortete ich der Hexe bestimmt. „Es war eine Gruppenarbeit also konnte ich nicht die Art und Weise halten, die in unseren Büchern beschrieben ist. Sie sehen selbst, dass das Ergebnis mit Sicherheit nicht schlechter geworden ist.“
    Darauf fand sie kein Gegenargument. Mein Trank war perfekt, das wusste sie. Doch würde sie es nie zugeben.
    „Eine Drei minus. Für euch alle. Und mit dir will ich nach der Stunde noch mal sprechen. Hinsetzen nun!“, befahl sie knapp.
    Cedric grinste mich von seinem Tisch aus schadenfroh an. Ich beschloss, ihn einfach zu ignorieren und nahm meinen Platz neben Tony wieder ein.
    Nach einer langweiligen Doppelstunde über mittelalterliche Zauberkräuter – die das Thema der letzten beiden aufgriff – begab ich mich schließlich wieder zu Morlaine. Tony sagte ich, dass er mit Amy und Alexia mir einfach einen Platz im Speisesaal frei halten sollte, ich käme nach.
    „Was ist nun das Problem?“, fragte ich sie mit fester Stimme. Würde ich Unsicherheit oder gar Angst – was ich beides nicht hatte – zeigen, hätte die Kräuterhexe gewonnen. Das galt es zu vermeiden.
    „Ich will, dass du dich in Zukunft an das hältst, was in euren Büchern steht. Bei Zaubertränken können bestimmte Dinge ganz leicht schief gehen. Egal was du vorher gelernt hast, du bist jetzt in meinem Unterricht und wenn ich erfahre, dass du anders vorgehst als ich es euch lehre, lasse ich dich für das Jahr durchfallen. Verstanden?“, krächzte sie und sah mir bestimmt in die Augen.
    „Ganz wie sie meinen“, antwortete ich und senkte den Blick. Auf eine knappe Geste der Kräuterhexe hin ging ich aus dem Raum Richtung Speisesaal.
    Ich sah meine Freunde schon von weitem. Sie hatten sich einen der runden Fünfertische geschnappt. Der schwache Geruch von Wiesenschaumkraut vermischte sich mit dem des frischen Gebäcks, das es jeden Morgen gab. Die Kerzen an den Wänden brannten ausnahmsweise schon zum Frühstück, da durch die Gewitterwolken kein Sonnenstrahl zum Boden kommen konnte und somit kein Licht durch die Fenster fiel. Eine männliche Hexe, wohl Leander, saß dicht neben Amy, während Alexia und Tony zwischen sich einen Platz für mich freigelassen hatten.
    Der Junge hatte blonde, etwas längere Haare, nicht ganz bis zur Schulter. Im Sitzen schien er in etwa so groß zu sein wie ich und sein Umhang hing ihm nur lose um die Schultern. Darunter trug er ein dunkelblaues T-Shirt mit Nirvana-Aufdruck und eine schwarze Jeans. Ein silbernes Kreuz, in dessen Mitte ein blauer Stein befestigt war, baumelte um seinen Hals.
    Ich reichte ihm die Hand. „Ich bin Lafayette. Schön dich kennenzulernen.“

  • Incubus habe ich schon seit einiger Zeit beobachtet, also bekommt die Story jetzt schriftliche Aufmerksamkeit - hoffentlich kannst du etwas damit anfangen. In diesem Kommentar beziehe ich mich einfach mal nur auf die späteren Kapitel, zu den früheren hast du ja schon einige Meinungen zusammen.


    Kapitel 10
    Du schreibst wirklich ziemlich schnell; gibt es da einen Trick, der mir entgangen ist? *neidisch ^^*
    Das Kapitel beginnt mit Regen, wie schön. Du beachtest durch das Kapitel konstant die Witterungsverhältnisse und greifst den Sturm/das Gewitter auch beim Frühstück wieder auf; das sieht man nicht oft, aber es gefällt mir. Wieso haben die Schüler denn vor dem Frühstück Zaubertrankunterricht? So sinnvoll erscheint es mir nicht, noch vor dem Essen einen doppelstündigen Vortrag anzusetzten, da kann sich doch kaum jemand konzentrieren.
    Mir gefällt, wie detailliert du die Rituale und selbst das Einfüllen des Zaubertranks schilderst. Scheinbar hast du dich wirklich mit der Materie auseinandergesetzt und das erzeugt beim Lesen eine sehr authentische Stimmung. Gänseblümchen sollte man wirklich viel mehr wertschätzen, da stimme ich Lafayette zu. Okay, das Athame, das Lafayette gekauft hat, wirkt auf mich nach der genaueren Beschreibung der Rune seltsam. Ich gehe davon aus, dass man seinen magischen Gegenständen lieber positive Runen eingraviert o.o
    Lafayette hat also eine Dämonengestalt; na gut, das macht wohl Sinn. Im Jenseits mit grünen Haaren herumzulaufen, erscheint mir etwas... unangebracht. Schön, wie du auch die Kleidung umreißt/beschreibst, aber dich nicht darin verlierst. Du schreibst wirklich aus Lafayettes (der Kerl braucht einen Spitznamen. Dringend.) Augen und man kann sich alles vorstellen, ohne dass es dabei überladen wirkt.
    Dieser Leander ist mir von der ersten Sekunde an unsympathisch - erst kritisiert er Lafayettes Vorgehensweise, dann schleimt er sich noch bei Amy ein. Also wirklich, das gehört sich nicht. Allerdings, wenn man Unterricht bei Morlaine hat, die ja ziemlich engstirnig zu sein scheint, kann sich wohl niemand über so eine Einstellung wundern. Morlaines Hinken wird noch irgendwie wichtig, sei es aktiv oder passiv, glaube ich. Um unwichtig zu sein, wird es zu häufig erwähnt.
    So, jetzt folgt ein wenig Erbsenzählerei - je besser mir etwas gefällt, desto mehr hacke ich auf Details herum, um nicht in Lobestiraden auszubrechen, also sei nicht böse ^^". Am Ende des Kapitels beschreibst du, wie Lafayette in den Speisesaal geht und Leander erblickt. Dabei verwendest du gleich als erstes den Namen, bevor du überhaupt eine Beschreibung einfügst. Das wirkt so, als würde Lafayette Leander schon kennen und erkannt haben, also etwas ungünstig. "Neben Amy saß ein blonder Junge - das musste Leander sein" oder so würde mich nicht so verwirren. Etwa um den Kapitelanfang haben wir: Das Gefühl von kaltem Stein unter meinen Füßen gefiel mir, als ich in das Wohnzimmer ging. Das hört sich so an, als würde ihm das Gefühl nur gefallen, wenn er in dieses Wohnzimmer geht. Ungünstig formuliert.
    Zu den Charakteren habe ich eigentlich nicht soo viel zu sagen, du schaffst es, sie sympathisch zu gestalten. Zumindest die, die der Leser mögen soll. Lafayette - was dagegen, wenn ich ihn Fey nenne? xp - ist wohl im klassischen Sinne eher ein Antagonist. Dämon, theoretisch ein Todfeind (zumindest lässt der Krieg, den du erwähnt hast, mich darauf schließen) von Amy, Alexia und Tony baut eine emotionale Beziehung zu den dreien auf, obwohl er das eigentlich nicht will; das macht ihn menschlich und dadurch auch ein Stück weit liebenswert. Vor allem für Alexia scheint er ja einiges übrig zu haben, wobei du die romance da vorsichtig einfließen lässt und sie nicht unsubtil auf den Leser wirfst. Cedric und seine Gang (der Name ist nicht zufällig Absicht? *hust*) hast du gut aufgebaut und eingebracht; Leander bringt etwas mehr Schwung in unser Hauptfigurenquartett. Amy hat leichte Tsundereanwandlungen, trotzdem kann man sich mit ihr identifizieren. Einzig zu Alexia habe ich etwas zu sagen: Ich kann sie nicht wirklich einschätzen. Ihr Charakter wirkt etwas ... "schwammig" auf mich, einerseits ist sie selbstsicher, andererseits schüchtern und ängstlich. Ihre Grundeigenschaften könntest du vielleicht noch etwas mehr herauskristallisieren.
    Und würde ein Salzfundament nicht bei Sturm irgendwie wegschwemmen oder so? o.o


    Fehler
    Noch bevor ich die Augen öffnete konnte ich den Regen an die Fensterscheibe prasseln hören.
    | Komma nach öffnete
    Ich befreite mich von der Decke, die sich wie immer um meine Beine geschlungen hatte, und war sie zurück auf das Bett, bevor ich die Treppe nach unten ging um die Zaubertränke abzufüllen. | warf
    Wahrscheinlich ging es um Leander. Ganz Toll. | toll
    Das einzig spannende daran wäre die Natur um mich herum, aber bei dem Wetter würden wir wohl kaum draußen Unterricht halten können. | Spannende.
    Es war eine Gruppenarbeit also konnte ich nicht die Art und Weise halten, die in unseren Büchern beschrieben ist. | Komma nach Gruppenarbeit
    Doch würde sie es nie zu geben. | zugeben
    „Was ist nun das Problem“, fragte ich sie mit fester Stimme. | Wenn es eine Frage ist, wo ist das Fragezeichen? o.o
    Leander saß dicht neben Amy während Alexia und Tony zwischen sich einen Platz für mich freigelassen hatten. | Komma nach Amy

  • So, dann möchte ich mal auf den Kommentar eingehen (=


    Zitat von Aiyandra

    Wieso haben die Schüler denn vor dem Frühstück Zaubertrankunterricht? So sinnvoll erscheint es mir nicht, noch vor dem Essen einen doppelstündigen Vortrag anzusetzten, da kann sich doch kaum jemand konzentrieren.


    Nunja, es ist eben das Schulsystem dort. Es soll in gewisser Weise zeigen, dass in dieser Welt auch nicht alles sinnvoll gemacht ist. Wie man später in der Story erfährt (und Anfangs schon erahnen konnte), steht es den Schülern frei, davor einen Bissen zu sich zu nehmen, vorausgesetzt man nimmt sich eben etwas vom Frühstück mit und bewahrt es bis zum nächsten Tag auf.


    Zitat von Aiyandra

    Ich gehe davon aus, dass man seinen magischen Gegenständen lieber positive Runen eingraviert o.o


    Dazu muss ich ein bisschen ausführlich werden.
    Wyrd ist eigentlich keine negative Rune, allerdings auch keine positive. Es gibt im älteren Futark, dem "Runenalphabet" (welches in der Regel auch das ist, was zum Runenlegen in unserer Welt benutzt wird), wenn man so will, sogenannte umkehrbare und unumkehrbare Runen. Wyrd gehört zwar eigentlich nicht in dieses Alphabet wird aber meistens beim Runenlegen mit den anderen 24 verwendet, da es eine Art "Universalrune" darstellt.
    Die umkehrbaren Runen sind alle waagrecht Achsenasymmetrischen, also die, die wenn man sie auf den Kopf stellt, "anders" aussehen. Die unumkehrbaren Runen sind alle, die waagrecht Achsensymmetrisch sind, also auf dem Kopf genauso Aussehen. Die umkehrbaren Runen haben jenachdem eine andere Bedeutung, meistens relativ gegenteilig, ob sie nun auf dem Kopf stehen oder nicht. Die umkehrbaren Runen liefern hingegen eine relativ "neutrale" Aussage, die mal negativ, mal positiv sein kann.
    Wyrd kann man hier nicht zuordnen, da sie schlicht und ergreifend nicht in das ältere Futark gehört, ist aber im Prinzip "unumkehrbar". Die Aussage, die Wyrd liefert, kann man also positiv oder negativ zuordnen, je nach Situation.
    Hoffe, dass das verständlich ist (=


    Zitat von Aiyandra

    Lafayette hat also eine Dämonengestalt; na gut, das macht wohl Sinn. Im Jenseits mit grünen Haaren herumzulaufen, erscheint mir etwas... unangebracht.


    Jup, die Dämonengestalt hab ich im Startpost ja schon beschrieben, auch wenn das dort etwas "ungenau" ist, wie man später in der Story erfahren wird.
    Grüne Haare sind in dieser Welt nicht unüblich, da man sich durch Zauber die Haare so färben kann, dass es wie eine Naturhaarfarbe aussieht. Seltener als blond/braun/schwarz aber dennoch. Wem es schwer fällt, sich das vorzustellen: die Haarfarbe ist so in etwa wie die von N aus Pokemon S/W, ansonsten ist Lafayette aber kein N-Duplikat, sollte das jemand glauben, der "Grundbau" der Figur Lafayette existiert tatsächlich schon vorher.


    Zitat von Aiyandra

    Am Ende des Kapitels beschreibst du, wie Lafayette in den Speisesaal geht und Leander erblickt. Dabei verwendest du gleich als erstes den Namen, bevor du überhaupt eine Beschreibung einfügst. Das wirkt so, als würde Lafayette Leander schon kennen und erkannt haben, also etwas ungünstig. "Neben Amy saß ein blonder Junge - das musste Leander sein" oder so würde mich nicht so verwirren.
    Etwa um den Kapitelanfang haben wir: Das Gefühl von kaltem Stein unter meinen Füßen gefiel mir, als ich in das Wohnzimmer ging. Das hört sich so an, als würde ihm das Gefühl nur gefallen, wenn er in dieses Wohnzimmer geht. Ungünstig formuliert.


    Damit hast du Recht. Das erste habe ich schon ausgebessert, beim zweiten bin ich noch am Überlegen wie genau.


    Zitat von Aiyandra

    Cedric und seine Gang (der Name ist nicht zufällig Absicht? *hust*)


    In gewisser Weise ist der Name Absicht, aber eigentlich nur weil er mir einigermaßen gefällt, nicht, weil ich Menschen kenne die diesen Namen tragen und die ich nicht leiden kann. Ich mag es nicht, wenn meine Charaktere Namen haben, die ich selbst nicht mag. Dann kann ich irgendwie keine "Bindung" zu ihnen aufbauen, sei es eine positive oder negative.


    Zitat von Aiyandra

    Und würde ein Salzfundament nicht bei Sturm irgendwie wegschwemmen oder so? o.o


    Salzfundament hat mir im Nachhinein nicht ganz gefallen, da es nicht wirklich zutrifft. Hab den Satz etwas verändert.
    Man darf sich das allerdings auch nicht vorstellen wie normales Streusalz unter der Burg, sondern eher ein Eisenbottich in dem sich Salz befindet und unter diesem Bottich ist dann eben das Erdreich. Das heißt, das Salz kann nicht "wegschwimmen".


    Zitat von Aiyandra

    Einzig zu Alexia habe ich etwas zu sagen: Ich kann sie nicht wirklich einschätzen. Ihr Charakter wirkt etwas ... "schwammig" auf mich, einerseits ist sie selbstsicher, andererseits schüchtern und ängstlich. Ihre Grundeigenschaften könntest du vielleicht noch etwas mehr herauskristallisieren.


    Werde ich umsetzen.


    Zitat von Aiyandra

    Du schreibst wirklich ziemlich schnell; gibt es da einen Trick, der mir entgangen ist? *neidisch ^^*


    Eigentlich fand ich meine letzten Kapitel sogar ziemlich langsam verfasst. Also was mir oft hilft beim Schreiben, ist die Augen zu schließen und mir die Welt vorzustellen, wie das alles aussieht, was ich fühle usw.
    So gerate ich eigentlich selten ins Stocken, wobei es natürlich Momente gibt, in denen fehlt mir die entscheidende Passage von manchmal nur 3-4 Zeilen und dann sitz ich leicht mal zwei Stunden vor einem offenen Word-Dokument, bis mir endlich die zündende Idee kommt.


    Die Fehler sind ausgebessert. Ansonsten bedanke ich mich für den Kommi und vor allem die Kritik (=

  • Sorry, hat etwas länger gedauert - stressige Woche. Hier aber nun Kapitel 11.


    Kapitel 11


    „Leander“, sagte der Junge freundlich lächelnd und schüttelte meine Hand. Erst jetzt fiel mir der teuer aussehende, goldene Ring mit einem blauen Saphir in der Mitte am Mittelfinger seiner rechten Hand auf. Scheinbar stammte er aus einer reichen Familie, sonst trüge er solchen Schmuck nicht.
    Seine Miene, sein fester Händedruck und sein Auftreten ließen auf großes Selbstvertrauen schließen. Das Lächeln des Jungen war ebenso gespielt wie meines, nur weniger gut. Und er glaubte, mir überlegen zu sein, wie sein Blick vermittelte.
    Ich nahm meinen Platz zwischen Tony und Alexia ein, nachdem er meine Hand losgelassen hatte.
    „Amy erzählte, dass du meintest, ich hätte an der Zubereitung des Trankes etwas falsch gemacht?“, begann ich das Gespräch, behielt mein Lächeln aber auf.
    „Ja, das stimmt.“, antwortete er. „Du musst die Zutaten vorher weihen, sonst hängt schlechte Energie daran.“
    Pah. Dinge ‚weihen’ bevor man sie verwendet war eine Erfindung der Hexen, die schlussendlich in die Magiebücher übernommen wurde. Damit unterschieden sie sich nämlich von den Dämonen und nahmen eine Eigenschaft der Engel auf. Bei letzteren machte es auch Sinn, Dinge zu weihen, da diese mit ihrer Aura gefüllt werden müssen. Wenn nicht, konnte es passieren, dass ein Engel von schlechter Energie stark geschwächt wird. Dämonen hingegen war es egal, da ihnen solche Sache nichts anhaben. Bei Diesseitsbewohnern ist es so, dass Gut und Böse im Gleichgewicht sein müssen, um nicht in Depressionen oder Flow-Zustände zu verfallen. Beides schwächt entweder die körperliche oder die geistige Leistungsfähigkeit und somit die auch die Konzentration – ein essentielles Element für erfolgreiche Zauber. Weihen bringt bei Diesseitsbewohnern also gar nichts, da man nur die natürliche Aura der Objekte mit der eigenen anreichert, was im Endeffekt nichts verbessert oder verschlechtert, was vorher nicht schon da war. Lediglich um Dolche, Amulette oder Ähnliches an sich zu binden machte dieser Vorgang Sinn, da man dadurch einen gewissen Schutz vor Flüchen auf jenem Objekt hervorruft.
    „Ich habe an den Zaubern keinen Unterschied bemerkt, außer, dass deine Energie daran klebt, statt der von Alexia, Tony und mir.“
    „Die Wirkung ist aber besser. Mein Trank war reiner, um diese Unterschiede zu fühlen hätten wir ihn aber trinken müssen. Nur Hexenmeister erkennen das auch ohne ihn zu verwenden.“
    Wieder eines dieser Klischees, dass Hexenmeister das Maß der Dinge wären. Selbst Alexia, Tony oder Amy könnten das erkennen, wenn sie nur wollten. Durch die Götterverehrung über Zehntausende von Jahren haben die Diesseitsbewohner verlernt, an ihre eigene Energie zu glauben – ja, Jahrhunderte lang war Magie sogar verpönt und wurde teilweise mit dem Tode bestraft, was zur Zeit der Inquisition schließlich seinen Höhepunkt fand. Es steht nicht mal fest, ob es wirklich einen Gott gibt. Selbst die Cherubim, die höchste Klasse der Engel, haben ihn nie persönlich getroffen – das wusste ich.
    „Wieso hat Morlaine deinem Trank dann dieselbe Note gegeben wie meinem Trank?“, konterte ich. Sein Blick geriet kurz aus der Fassung. Offenbar hatte er damit nicht gerechnet.
    „Jungs, hört auf“, meinte Amy. „Streitet euch jetzt doch nicht darüber.“
    „Sie hat wohl recht“, stimmte Leander ihr mit einem Lächeln zu. „Verschieben wir das einfach.“
    Amy zuliebe sagte ich darauf nichts mehr. Außerdem musste ich auf meine Tarnung Acht geben – Alexia schuldete ich ohnehin noch Antworten, die ich ihr nicht geben konnte.
    Kurz darauf wurde ein Korb mit frischen Brötchen und ein Teller mit Butter, Honig und Marmelade gebracht, von welchem sich jeder bediente. Tony lenkte das Gesprächsthema in Richtung ‚Musikrichtungen’ und wir erfuhren, dass Leander – wie Tony und ich – gerne Metal, Alternative und Punk Rock hörte. Viel sympathischer machte ihn das trotzdem nicht.
    Zum Abschied gab Amy Leander ein Küsschen auf die Wange, woraufhin Tony kurz das Gesicht verzog. Ich war ein wenig neugierig auf Kerzenmagie, da ich diese Art von Zauber eigentlich ganz gut leiden konnte. Vor allem die Vorbereitung, speziell das Selbstmachen von Kerzen, genoss ich im unteren Jenseits. Bei meinem Ritual im Diesseits, welches in an Neumond ausführen würde, hätte ich es genauso gehandhabt, jedoch wusste ich nicht, ob Zeit dafür gewesen wäre. Aus diesem Grund hatte ich mir die Kerzen gekauft.


    Das Klassenzimmer für Kerzenmagie sah interessant aus. Es lag zwischen den vielen Räumen für Zaubertränke, Alchemie und Ähnliches. Der Fußboden war aus Stein, allerdings vermutete ich eine Fußbodenheizung, da es im Raum relativ warm war. Die Wände waren mit schwarzen Vorhängen verdeckt und die einzige Lichtquelle war ein einfacher, siebenarmiger Leuchter mit Glühbirnen an der Decke. Kerzen wären als Lichtquelle ungünstig, wenn man dieses Fach unterrichtete, da durch einen solchen nicht-elektronischen Leuchter die Energien gestört würden. Ein kleiner Altar stand dort, wo sonst das Lehrerpult war und dahinter befand sich ein Kerzenhalter, der dem in dem Magieladen im Dorf ähnelte. Daneben waren Gefäße mit ausgehärtetem Wachs, Streichholzpackungen, Feuerstahl, trockenes Heu, etwas Holz und lose Dochte aufgereiht. Ein Geruch von Rosenduftöl lag in der Luft und die Atmosphäre in diesem Raum schien mir sehr entspannt. Dunkelrote Kissen lagen in einem Halbkreis geformt in der Mitte des Zimmers. Sonst war es leer und man erwartete, dass die Stimme widerhallte, was aufgrund der Vorhänge an der Wand aber nicht passierte.
    Ein junger Lehrer wartete schon auf uns. Sein Gesicht war glatt rasiert und seine kurzen schwarzen Haare nach hinten gekämmt. Er trug eine kurzärmlige Robe aus dunkelblauem Stoff und ich erblickte einen blauen Mojo-Beutel an einer Kordel um seinen Hals, der, wie ich vermutete, ein Friedensmojo darstellte. Tätowierungen in Form von Tauben befanden sich an seinen Armen und er trug an der rechten Hand einen einfachen Silberring am Ringfinger, was darauf schließen ließ, dass er verheiratet war.
    „Setzt euch bitte“, sagte er mit einer beruhigenden, fast singenden Stimme. Alexia bedeutete mir, mich neben sie zu setzen, sodass ich zwischen ihr und Cedric war, der seinen Platz nicht allzu weit weg von uns eingenommen hatte.
    „Wir ich sehe haben wir einen Neuzugang unter uns“, fuhr der Lehrer fröhlich fort. Er kam zu mir, zeigte mir an mich zu erheben und reichte mir seine Hand. „Ich bin Meister Linus Serizon. Sprich mich aber bitte, wie alle hier, mit meinem Vornamen an. Dein Name ist?“
    „Lafayette Morgan“, antwortete ich. Sein Händedruck war fest und ich spürte die Energie, die vom Friedensmojo ausging. Einen Moment lang glaubte ich, den Geruch von Cannabis wahrzunehmen.
    „Du hast eine starke Aura“, stellte der Hexenmeister fest. Ich lächelte ein wenig verunsichert und hoffte, dass der Talisman die von mir ausgehende Energie stark genug zurückhielt. „Das ist interessant. Ich bin mir sicher, du wirst ein guter Schüler sein.“
    Er ließ meine Hand los, trat zurück zu seinem Platz in der Mitte des Kissenhalbkreises und setzte sich. „So, nun entspannen und sammeln wir uns erstmal. Schließt bitte die Augen, denkt an etwas Schönes und spürt die Energie, die um euch herum ist.“
    Etwas überrascht folgte ich seinen Anweisungen. Mir fiel es leicht, den Energiefluss um mich herum zu spüren – schließlich war ich ein Dämon. Die gute Energie, die durch die positiven Gedanken erzeugt wurde, fühlte sich schön an und verstärkte das Gefühl von Frieden und Wohlbefinden in diesem Raum. Mir schoss die Erinnerung an gestern in den Kopf, als ich mit Alexia draußen im Regen gesessen hatte. Etwas in mir wollte diesen Gedanken wieder verwerfen, doch ich konnte es vor mir selbst sowieso nicht bestreiten, ein wenig in Alexia verliebt zu sein. Ob die Elfin in diesem Moment an dasselbe dachte? Eventuell würde ich sie mal fragen, was ihre positive Vorstellung oder Erinnerung hier war. Ich war neugierig.
    „Gut“, beendete Linus schließlich die kurze Meditation. „Ich habe euch letzte Stunde erklärt, was man beim Selbstmachen von Kerzen alles beachten muss. Heute sollt ihr das in einer praktischen Übung umsetzen. Geht in Zweiergruppen zusammen und holt euch einen Kupferkessel, einen Klumpen hartes Wachs und zwei Dochte hier vorne.“
    Alexia suchte zuerst den Blick von Amy, die sich jedoch schon mit Tony in einem Team gefunden hatte, weswegen sie mit mir eine Gruppe bildete. Für den Elfen würde es sicher nicht schön werden, Amy tagtäglich mit Leander zu sehen.
    Alexia hatte mich angewiesen, Platz für den Kessel zu schaffen und ging dann nach vorne um die nötigen Dinge zu holen. Ich freute mich auf die Arbeit.
    „Ich werde dann zu euch kommen und das Wachs schmelzen“, erklärte Linus. „Wenn ihr euch mit der Vorgehensweise nicht mehr sicher seid, meldet euch nur.“
    Die Elfin stellte den Kessel mit dem Wachsklumpen in dem von mir geschaffenen Freiraum zwischen den Kissen ab und legte die Dochte daneben.
    „Weißt du, wie das funktioniert?“, fragte sie mich.
    Ich nickte lächelnd.
    „Gut“, murmelte Alexia zufrieden. „Linus? Kannst du uns bitte helfen und das Wachs schmelzen?“
    Der Lehrer, der immer noch auf seinem Kissen saß und den Schülern zusah, stand auf und kam herbei. „Natürlich“, antwortete er und sagte leise: „Concaleface.“
    Das Wachs verflüssigte sich langsam und ich konnte die Energie spüren, die vom Hexenmeister ausging um diesen Vorgang herbeizurufen. Ein solcher Zauber erforderte einiges an Geschick, da man leicht zu große Hitze herbeirufen kann. Viele Hexen und Elfen erwärmen damit auch ihren Tee oder Kaffee, was schon viele Male zu Verbrennungen geführt hat, da das Getränk zu warm geworden ist.
    Wir bedankten uns und fingen dann an, die Kerzen herzustellen. Es war ein langwieriger Vorgang, aber ich mochte es, da man dabei leicht zur Ruhe fand. Man tauchte den Doch in das flüssige Wachs, zog ihn wieder heraus, wartete kurz damit es aushärtete und fing wieder von vorne an. Wichtig dabei war, sich nicht zu überlegen, wofür man es brauchen könnte, außer es stand sowieso schon fest. Falls man es doch tat, sorgte der Energieaustausch dafür, dass man es wirklich nur noch für diesen Zauber benutzen konnte.
    „Hast du das schon öfter gemacht?“, wollte Alexia wissen.
    „Früher mit meiner Mutter, ja. Sie hat mir viel beigebracht“, log ich, konzentrierte mich aber weiter auf meine Arbeit.
    „Ah“, antwortete Alexia nachdenklich, fast melancholisch. „Meine Eltern wollten mich früher immer so weit es geht von Magie fernhalten. Sie meinten, das wäre unchristlich und nicht von Gott gewollt. Obwohl sie selbst Elfen waren. Als sie starben nahm mich Amys Familie dann auf und schließlich schickten sie mich zusammen mit ihr auf diese Schule. Sie ist wie eine Schwester für mich.“
    „Oh. Das tut mir Leid“, antwortete ich. Alexia schien mit ihrer Vergangenheit nicht glücklich zu sein, was mich ein wenig traurig machte. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Fähigkeiten, die wir in uns tragen, nicht von Gott gewollt sind, sofern dieser überhaupt existiert. Solche abwegigen Regeln wurden von Menschen entworfen um Macht zu gewinnen und die hatte die Kirche zu dieser Zeit mehr als genug. Die Engel unterstützten diese Menschen, warum wusste ich nicht.
    „Das braucht es nicht“, meinte die Elfe schwach lächelnd. „Du kannst nichts dafür. Und ich bin eigentlich auch froh, dass die Dinge so gekommen sind. Sonst wäre ich womöglich nicht an dem Punkt, an dem ich jetzt bin und hätte viele wunderbare Menschen niemals kennen gelernt. Nicht alles, was am Anfang negativ erscheint, wirkt sich auch so aus.“
    Und nicht alles, was positiv erscheint, wirkt sich im Nachhinein positiv aus, beendete ich den Satz in Gedanken. Wie Recht sie hatte.

  • So, jetzt gibts wieder mal einen Kommentar:


    Kapitel 10


    Also was das Wetter angeht, bringst du wirklich viel Abwechslung rein, das muss man dir lassen. Heute geht es also gleich mal mit einem Gewitter los. Gewitter sind ja auch toll - so lange man nicht draußen ist. xD
    Dass Lafayette so "unvorsichtig" beim Abfüllen ist, passt total zu ihm. Aber es wäre ja auch unlogisch, wenn man nach so langer Zeit und Übung alles immer noch wie ein Anfänger machen würde. Witzig, Gänseblümchen als seltene Zutat zu bezeichnen. xD Aber kein Wunder, wächst denn in der Unterwelt überhaupt irgendwas?
    Ah, jetzt erklärst du also die Rune. Ob die wohl nochmal wichtig wird? Der Dolch scheint auf jeden Fall etwas Besonderes zu sein, wenn man so ein Symbol dort eingraviert.
    Boah, wie frech von Leander, einfach mal zu behaupten, dass der Trank "falsch" ist. Lafayette ist aber wirklich ein sehr guter Schauspieler, dass ihm die anderen seinen Gleichmut einfach so abkaufen. Oder Amy schaut einfach nicht genau genug hin. Wahrscheinlich ist sie ein wenig "geblendet" von dem Gedanken, dass alle ihren neuen Freund toll finden müssen.
    Und Lafayette kann natürlich mal wieder nicht anders, als Cedric zu provozieren, als dieser vorbei kommt. Zum Glück lässt der es wenigstens nicht jedes Mal auf einen Streit ankommen, sonst wäre die Tarnung unseres Dämons bald futsch.
    Eine Drei minus für einen perfekten Trank gibt die Morlaine nur?? Also das ist ja echt gemein, was erwartet die denn sonst noch? Wahrscheinlich so eine Lehrerin von dem Typ, die die Noten nur nach Sympathie und Laune verteilt... Dass sie aber auf "ihre Art" besteht, kann ich auch irgendwo verstehen, sie hat halt Angst, dass irgendein dummer Schüler etwas ausprobiert was dann schief geht. (Wobei bei einem Hustensaft bestimmt nicht viel schiefgehen kann *hust* xD).
    So, jetzt lernen wir also Leander kennen. Und er trägt ein Kreuz um den Hals, ob das wohl heißt, dass er Christ ist? Wahrscheinlich, ich schätze insbesondere als Junge würde man das nicht nur als Schmuck tragen.


    Verbesserungen:
    Die meisten Wesen hier hatten keine Ahnung, wie gut es ihnen eigentlich geht. ging
    In kleinen Buchstaben war darunter der Name der Runde eingraviert


    Kapitel 11


    Dieser Leander scheint sich ja für ganz toll zu halten. Vor allem glaubt er alles, was in den Büchern steht, ohne es selbst zu hinterfragen oder andere Meinungen zu akzeptieren. Aber Lafayette kontert ja gut. ^^ Fand es wieder sehr interessant, was er in Gedanken immer noch dazu erklärt hat. Besonders überrascht hat mich, dass in deiner Story nicht einmal die Engel wissen, ob es einen Gott gibt. Faszinierend.
    Das Kerzenmagie-Zimmer hast du wieder sehr gut beschrieben, ebenso wie den Lehrer. Er scheint ja recht nett zu sein, auch wenn Taubentätowierungen irgendwie etwas seltsam erscheinen, ebenso wie ein Beutelchen mit Cannabis um den Hals. xD Interessant, dass er (vielleicht als Erster?) Lafayettes Aura wahrnimmt - aber anscheinend hat er ja keinen Verdacht geschöpft. Jap, schon spannend, dass Dämonen eine übernatürlich starke Aura haben... Man hätte ja denken können, dass wäre bei anderen übernatürlichen Wesen (Hexen, Elfen, ...) auch der Fall.
    Nette Idee, die Stunde mit einer Meditation zu beginnen. Irgendwie witzig, dass Linos herumgehen muss, um das Wachs zu schmelzen. Klar, Wasserbad und Feuer drunter wären ja zu umständlich für Nichtmenschen. xD Ah, jetzt weiß ich also auch, wie man Kerzen eigentlich herstellt. ^^ Ich kannte das bis jetzt nur mit Gussförmchen.
    Hm, als Lafayette seine "Mutter" erwähnt, hat sich mir die Frage gestellt, ob Dämonen überhaupt sowas wie Eltern haben, oder wo kommen sie sonst her? Das fände ich mal interessant. Alexias Eltern sind also tot, das hätte ich jetzt nicht gedacht. Erstauntlich, dass sie selbst als Elfen Magie abgelehnt haben, bzw. dass sie überhaupt "verchristlicht" wurden. Lafayette hat imo völlig recht mit seiner Meinung dazu. Wenn etwas nicht von Gott gewollt wäre, dann gäbe es das überhaupt nicht - ist doch logisch, oder? Ansonsten wäre Gott ja entweder nicht allmächtig oder aber ziemlich dämlich - und das kann beides nach den Vorstellungen der Religionen nicht sein. Ganz schön gemein von den Engeln, dass sie diese Art der Unterdrückung fördern. Das lässt sie jetzt in meinen Augen ziemlich tief sinken, ich dachte ja, Engel wären charakterlich "perfekt". Aber schön, die Durchmischung von Gut und Böse in deiner Story wird immer deutlicher.


    Verbesserungen:
    Aus diesem Grund habe ich mir die Kerzen gekauft. hatte

  • Bevor ich noch im Rückstand ende mit dem Kommentar, nutze ich lieber mal den ominösen Motivationsschub. ^^


    Kapitel 11
    Mh, Leander ist mir wirklich unsympathisch. Sein Auftreten als toller Held, der Amys Note gerettet hat - dabei kann er eigentlich nichts für sein Unwissen; Lafayette erwähnt ja, dass die Magiebücher (bzw deren Autoren) das so von den Hexen übernommen haben. Finde ich sehr interessant, wieso glauben die Hexen das denn? Mit den Informationen, die man als Leser erhält, glaube ich, dass die Engel da ihre Finger drin hatten. Die Engel scheinen bei dir ja auch nicht das perfekte Gute zu sein, ebensowenig wie Lafayette das abgrundtief Böse ist. Ein Hoch auf Grauzonen. Interessant, wie du geschichtliche Elemente einbaust. Hast du schon irgendwo erwähnt, in welchem Zeitraum Incubus sich abspielt? Von den Angaben her würde ich so etwa auf die heutige Zeit schließen, mir fiel dazu eine Unstimmigkeit ein und ich vergaß sie gleich wieder, aber keine Angst, ich werde dich damit heimsuchen, sobald ich mich wieder erinnere xp
    Amy weist Leander und Lafayette an, sich nicht zu streiten. Dann kann ich wohl ausschließen, dass sie verblendet ist und Leander so sehr anhimmelt, dass sie im Bezug auf ihn zu keiner vernünftigen Entscheidung kommt. Also keine schwarze Magie von seiner Seite, die sie zu einer treuen Untergebenen macht - es sei denn, er tarnt das. (Bin ich zu paranoid?) Aber wo ich gerade bei der ganzen Sache mit der schwarzen Magie bin - langsam wird es eigentlich Zeit, dass ein Antagonist auftaucht. Das heißt, er ist entweder schon gehintet worden oder wird in näherer Zukunft auftreten? Bislang hattest du mit dem bloßen Schulalltag ein ziemlich gutes Pacing, allmählich wird es aber wohl Zeit für Action. (Das Wesen, das Alexia angegriffen hat, hat vielleicht etwas damit zu tun.)
    Der Kerzenmagielehrer fasziniert mich. Taubentätowierungen sieht man ja nicht gerade oft; der Cannabisgeruch ist aber verdächtig. Lehrer sind nicht einfach so gut gelaunt und lassen ihre Schüler meditieren, zumindest nicht nach meinen Maßstäben. Könnte zwar sein, dass das an Lafayettes Schule (hat die eigentlich einen Namen?) anders ist, aber das glaube ich irgendwie nicht, zumal positive Gedanken wenig mit dem Herstellen von Kerzen zu tun zu haben scheinen. Ist er also high? Er hat als erstes Lafayettes Aura bemerkt - wenn das davor noch niemand getan hat, braucht man dafür wohl besondere Fähigkeiten oder irgendeine Feinfühligkeit?
    Dass Alexias Eltern tot sind ist ein überraschender Aspekt. Der wirkt allerdings zu hastig eingebracht. In einem Monolog zählt sie ihre ganze Familiengeschichte auf, ohne erkennbare Emotionen. Zwar könnte es sein, dass sie emotional darüber hinweg ist, allerdings hätte sie es dann doch schon früher erwähnen können. Mir gefällt es nicht, wie sie Lafayette das alles an den Kopf wirft, während theoretisch die gesamte Klasse zuhören kann, während vorher noch kein Wort darüber verloren wurde.
    Ansonsten stimme ich Espeon zu; mir stellt sich auch die Frage nach der Herkunft der Dämonen.


    Fehler/Anmerkungen
    Bei meinem Ritual im Diesseits, welches in an Neumond ausführen würde, hätte ich es genauso gehandhabt, jedoch wusste ich nicht, ob Zeit dafür gewesen wäre. | ich; sein würde.
    Tätowierungen in Form von Tauben befanden sich an seinen Armen und er trug an der rechten Hand einen einfachen Silberring am Ringfinger, was darauf schließen ließ, dass er verheiratet war.
    | Nicht eher auf seinen Armen? ^^
    „Wieso hat Morlaine deinem Trank dann dieselbe Note gegeben wie meinem Trank?“, konterte ich. | Würde man das als Schüler so sagen? Klar, Lafayette ist ein Dämon, aber er verwendet doch zur Tarnung auch ziemlich umgängliche Sprache...

  • Hey. Bevor (morgen oder Donnerstag) Kapitel 12 rauskommt, will ich nochmal auf eure Kommentare eingehen.


    Zitat von Espeon

    Hm, als Lafayette seine "Mutter" erwähnt, hat sich mir die Frage gestellt, ob Dämonen überhaupt sowas wie Eltern haben, oder wo kommen sie sonst her?


    Zitat von Aiyandra

    Ansonsten stimme ich Espeon zu; mir stellt sich auch die Frage nach der Herkunft der Dämonen.


    Die Herkunft der Dämonen, wie in der Story schon ab und an zart angedeutet, sind dieselbe wie die der Engel, nur dass sie "gefallene Engel" sind, die unter Lucifers Herrschaft stehen, statt unter Gottes. Genauer gehe ich darauf in einem späteren Kapitel ein, ein wenig müsst ihr euch also noch gedulden. Möchte das nicht schon vorweg nehmen.


    Zitat von Aiyandra

    Hast du schon irgendwo erwähnt, in welchem Zeitraum Incubus sich abspielt?


    Im Startpost glaube ich vermerkt zu haben, dass es in unserer heutigen Zeit abspielt. Bin mir aber nicht mehr ganz sicher, da ich beim erstellen des Startposts selbigen versehentlich zweimal (sowas passiert mir nicht selten :/) gelöscht habe und neu anfangen musste. Kann also sein, dass ich das vergessen habe zu erwähnen.
    Lafayette hat ja außerdem sein Geburtsdatum angegeben, und da er vorgibt fünfzehn zu sein, kann man das ja leicht ausrechnen.


    Zitat von Aiyandra

    langsam wird es eigentlich Zeit, dass ein Antagonist auftaucht. Das heißt, er ist entweder schon gehintet worden oder wird in näherer Zukunft auftreten? Bislang hattest du mit dem bloßen Schulalltag ein ziemlich gutes Pacing, allmählich wird es aber wohl Zeit für Action.


    Wird sehr bald soweit sein ;D


    Zitat von Aiyandra

    Lafayettes Schule (hat die eigentlich einen Namen?)


    Hab ich im Prolog angegeben. Ich such schnell die Stelle raus -

    Zitat von Prolog; Startpost

    Da stand ich nun. Vor dem großen Eichentor der Mitternachtsschule – die erste Schule für Nichtmenschen im Diesseits seit dessen Entstehen.


    Zitat von Aiyandra

    Ist er also high? Er hat als erstes Lafayettes Aura bemerkt - wenn das davor noch niemand getan hat, braucht man dafür wohl besondere Fähigkeiten oder irgendeine Feinfühligkeit?


    Zitat von Espeon

    Er scheint ja recht nett zu sein, auch wenn Taubentätowierungen irgendwie etwas seltsam erscheinen, ebenso wie ein Beutelchen mit Cannabis um den Hals.


    Mit dem High liegst du ziemlich richtig, woran genau seine Feinfühligkeit liegt wird auch noch geschildert, dauert aber wohl noch. In dem Beutelchen ist allerdings kein Cannabis, sondern Rohrkolbenpollen, ein Stück versteinertes Holz, eine Taubenfeder und pulverisierte Fichtennadeln - das sind die Zutaten für ein Friedensmojo.


    Zitat von Aiyandra

    Der wirkt allerdings zu hastig eingebracht. In einem Monolog zählt sie ihre ganze Familiengeschichte auf, ohne erkennbare Emotionen. Zwar könnte es sein, dass sie emotional darüber hinweg ist, allerdings hätte sie es dann doch schon früher erwähnen können. Mir gefällt es nicht, wie sie Lafayette das alles an den Kopf wirft, während theoretisch die gesamte Klasse zuhören kann, während vorher noch kein Wort darüber verloren wurde.


    Da hast du wohl recht, im Nachhinein finde ich den Teil ein bisschen hingeklatscht. Eventuell überarbeite ich ihn demnächst.
    Die Klasse kann zwar theoretisch zuhören, nur reden Lafayette und Alexia ja nicht in normaler Zimmerlautstärke. Hätte ich vielleicht zusätzlich erwähnen sollen.


    Zitat von Aiyandra

    „Wieso hat Morlaine deinem Trank dann dieselbe Note gegeben wie meinem Trank?“, konterte ich. | Würde man das als Schüler so sagen? Klar, Lafayette ist ein Dämon, aber er verwendet doch zur Tarnung auch ziemlich umgängliche Sprache...


    Kommt eben auf die Art wie man es sagt an, wobei ich das grad nicht wirklich beschreiben kann, wie es sich "in meinen Gedanken angehört hat".


    Zitat von Espeon

    Ah, jetzt weiß ich also auch, wie man Kerzen eigentlich herstellt. ^^ Ich kannte das bis jetzt nur mit Gussförmchen.


    Zugegebenermaßen wird das in Gussförmchen am Anfang sauberer, aber wenn man ein bisschen drin ist, kann man Kerzen so auch herstellen. Das ist eben die "traditionelle Hexenmethode" und wird von heutigen in der Regel auch so umständlich ausgeführt.


    Ansonsten bedanke ich mich für die Kommentare ;)

  • Ein ganz riesiges megadolles Sorry an alle meine Leser. Wie man der Überschrift ja entnehmen kann, gab es Probleme mit meinem PC (bzw. eher mit meinem Internet, aber lief ja auf dasselbe hinaus). Jetzt bin ich auf jeden Fall wieder da und werde mich bemühen die Story weiterzuführen. Ich hoffe, ihr habt nicht alle das Interesse verloren. Hier jedenfalls Kapitel 12, ich hoffe, es gefällt euch.



    Kapitel 12


    Nach dem Unterricht bei Linus machten wir direkt auf den Weg zu Botanik. Die Lehrerin war Lady Janina – dieselbe, der Alexia und Amy an Donnerstagen nach dem Unterricht im Kräutergarten halfen. Eigentlich würde die Doppelstunde auch dort stattfinden, aufgrund des Wetters wurde sich aber entschieden, heute in einen der Türme zu gehen.
    Auch wenn die Treppen gleich aussahen, war es die Einrichtung nicht. Große Pflanzen wuchsen in dem hohen Raum in sehr aufwendig gestalteten Blumentöpfen und Regale verdeckten die Wände, an denen nichts wuchs. Efeu hatte eine ganze Hälfte des Zimmers erobert, sah aber aus, als würde er regelmäßig zurück geschnitten werden. Statt normalen Fensterscheiben waren es jeweils kleine Mosaike von Nymphen und Elfen, die das Licht herein lassen und bunt färben sollten, was heute aufgrund des Gewitters nicht der Fall war. Ein kleiner Brunnen stand da, wo im anderen Turm der Altar angebracht war und sorgte für eine angenehme Luftfeuchtigkeit. Der Duft von gemähtem Gras und wilden Kräutern, was nicht zuletzt an den vielen Schraubgläsern mit getrockneten Pflanzen in den Regalen lag, befand sich in der Luft, was ich als sehr angenehm empfand. Ein großer Kerzenleuchter aus schwarzem Metall hing an der Zimmerdecke und diente als Lichtquelle. Wie auch in dem anderen Turm lagen bunte Kissen auf dem Boden und boten die einzige Sitzgelegenheit, außer man wollte sich auf den harten Dielenboden setzen.
    Lady Janina betrat als Letzte den Raum und zeigte mit einer Geste an, dass wir uns setzen sollten. Sie wirkte gutmütig und aufgeschlossen. Von allen Lehrern, die ich bis jetzt gesehen hatte, war sie die jüngste - ich schätzte ungefähr fünfundzwanzig. Lange, blonde Haare umrahmten ihr fast jugendliches Gesicht und ihre tiefblauen Augen. Sie trug eine Halskette mit einer silbernen Mondsichel, dem Zeichen der großen Göttin Ceridwen. Auch wenn sich der christliche Glaube in unserer Zeit durchgesetzt hatte, glaubten viele Magiepraktizierende an die Vielseitigkeit von Göttern, sodass man Gott mit hunderten von Namen anrufen konnte. Tatsächlich waren es meistens Engel, die diese Anrufungen empfingen und verwirklichten, selten auch der Zufall.
    Ein dunkelblaues Gewand hing ihr bis zu den Füßen und an ihrem Handgelenk befand sich ein Sichelförmiges Messer, wie ich es sonst nur von den Priesterinnen aus Avalon kannte, das es seit Jahrhunderten in dieser Welt nicht mehr gab. Da viele Menschen die Insel vergaßen, versank sie immer tiefer im Jenseits, bis sie schlussendlich unerreichbar für die Diesseitsbewohner wurde. Es war nicht ungewöhnlich, dass Dinge verschwinden – oder auch erscheinen – wenn nur genug Menschen an sie glauben. Viele ‚berühmte’ Geister wie Bloody Mary oder der schwarze Mann existierten nur aus diesem Grund.
    „Guten Tag“, begrüßte Janina die Klasse und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
    „Da das Wetter heute nicht gut ist, müssen wir leider im Gebäude Unterricht halten. Allerdings habe ich mir überlegt, morgen eine Exkursion in den Wald zu unternehmen. Daher werden wir heute besprechen, wie man sich im Wald verhält – merkt euch das gut, ich möchte nicht, dass irgendjemand Unfug dort anstellt! Respekt vor der Natur ist eine wichtige Tugend.“
    Ich sah unsicher zu Alexia, die am anderen Ende des Raumes Platz genommen hatte. Sie schien sich keine Gedanken darüber zu machen – vielleicht hatte sie auch einfach nicht zugehört. Ihr Blick schien sich im Leeren zu verlieren. Ich verspürte das Bedürfnis aufzustehen, mich neben sie zu setzen und sie zu fragen was los wäre, verwarf den Gedanken dann aber – auch, weil die ganze Klasse zusehen würde und ich sicher gefragt würde, was die Aktion zu bedeuten habe. Es stimmte mich aus irgendeinem Grund melancholisch, Alexia so zu sehen.
    Als Janina losredete, um den anderen zu erklären, was im Wald für Regeln zu beachten waren – hauptsächlich um die dort lebenden Tiere nicht zu verschrecken – hörte ich längst nicht mehr zu. Irgendetwas schien mich zu stören, mein Kopf schien nicht mehr empfänglich für Informationen, ich fühlte mich verwirrt und unausgeglichen. Ich versuchte mich zu konzentrieren und den Grund für diesen Zustand zu finden. Mein Blick schien auf einmal nichts mehr zu fokussieren, sondern ziellos durch den Raum zu huschen. Gesichter der Personen um mich verschwammen und ich spürte, wie sich meine Muskeln verkrampften. Ich fing an zu Hyperventilieren und versuchte erfolglos zu rufen, jemand solle mir helfen. Der Bernstein, der auf meiner Haut unter dem Hals auflag, brannte wie glühende Kohle auf meinem Körper, eine Flüssigkeit – wahrscheinlich Blut – trat aus meiner Nase und meinen Augen aus und irgendwer fing an zu schreien. Schließlich gelang es mir noch, einen letzten Gedanken zu fassen.
    Scheiße. Ich wurde von einem Geist als Medium angezapft – und ich wusste weder von welchem, noch wieso.
    Dann fiel ich in Ohnmacht.


    Mitten in der Nacht wachte ich wieder auf. Ich lag auf dem Sofa, im Sessel vor mir schlief Tony und Alexia lag neben Amy auf dem Boden. Mein Kopf brummte und meine Muskeln taten unheimlich weh. Leise schob ich die dünne Decke weg und achtete darauf, die Mädchen am Boden nicht zu berühren. Sanftes Mondlicht schien durch das Fenster, vor welchem ich stand. Erst jetzt bemerkte ich die Brandwunde dort, wo mein Bernstein sein sollte. Ich erschrak und fasste mir an meinen Hals – dort hing kein Anhänger. Panisch tastete ich meinen Körper ab und war erleichtert, als ich das Kettchen schließlich an meinem Handgelenk spürte.
    „Hey, du bist wach“, hörte ich Alexias Stimme leise und rau hinter mir. Hatte sie etwa geweint? Ich drehte mich zur ihr um. Dunkle Ränder umrahmten ihre stark geröteten Augen. Ihr Haar war zerzaust und sie zitterte ein wenig – sie sah aus wie ein Häufchen Elend.
    „Was ist mit dir passiert?“, fragte ich und legte beide Hände auf ihre Schultern.
    „Nachdem der Geist es bei dir nicht geschafft hat, hat er mich benutzt“, antwortete sie mir und fing an zu schluchzen. Für sie muss dieses Erlebnis wesentlich schlimmer gewesen sein als für mich. Ich war es gewohnt mit solchen Energien umgeben oder sogar erfüllt zu sein – sie nicht.
    „Wie viel weißt du über das Geschehene und wie lange war ich weggetreten?“, wollte ich wissen und glitt zusammen mit ihr langsam an der Wand herunter zum Boden.
    „Ich weiß nur, dass Janina den Geist sofort gebannt hat, nachdem sie bemerkt hat, was passiert. Geschlafen hast du nur einige Stunden.“
    Ich nickte langsam. Mir fiel es immer noch schwer zu denken. Noch nie hat es ein Geist gewagt, mich ungefragt als Medium zu benutzen. Ich würde ihn auf ewig in eine uralte Ruine sperren, wenn ich herausfände, welcher es gewesen ist. Dass Janina ihn sofort gebannt hat, missfiel mir ein wenig – es wäre wichtig gewesen, zu wissen, was er gewollt hätte. Andererseits hätte Alexia sich durch die Krämpfe den Kopf stoßen oder sich verschlucken können. Das wollte ich natürlich noch weniger.
    „Geht es dir denn gut?“, erkundigte ich mich besorgt. Ich ärgerte mich, dass ich diese Frage nicht zuerst gestellt hatte.
    „Nein“, schluchzte sie. „Ich habe Angst, dass der Geist wiederkommt.“
    Ich strich ihr durch die Haare. Vollkommen versprechen, dass er das nicht tut, konnte ich nicht. Im Gegenteil – es war sogar sehr wahrscheinlich, dass er es noch mal versuchen würde.
    Das war das Problem an Geistern – es gab keinen einhundertprozentigen Schutz.
    „Mach dir keine Gedanken.“
    Als Alexia ihren Kopf an meine Brust legte und anfing zu weinen, wurde mir bewusst, wie tief ich in der Scheiße steckte.
    Ein Geist hatte versucht mich zu channeln, ich wusste nicht was dieser wollte, ein Ungeheuer lebte im Wald neben der Schule und hatte es auf Alexia abgesehen, mein Bernstein hatte mir ein Brandmal verpasst und zu allem Überfluss hatte ich mich als ranghoher Dämon in eine Elfe verliebt und wies Fähigkeiten von Engeln auf. Ich wünschte mir irgendwen, mit dem ich darüber reden konnte – aber es gab niemanden.
    Andererseits – Alexia schien mir zu vertrauen. Wieso sollte ich dann nicht auch ihr vertrauen?
    Schnell verwarf ich diesen Gedanken. Es stand absolut außer Frage, Alexia irgendetwas darüber zu erzählen, was ich war und was meine Probleme sind. Wenn Lilith das herausfände, würde sie nicht nur die Elfe töten, sondern auch mich in irgendein Gefängnis der Unterwelt sperren oder mich für die Ewigkeit foltern lassen. Beides lief ungefähr auf dasselbe hinaus.


    Irgendwann in dieser Nacht schlief ich einfach wieder ein. Mit schmerzendem Rücken erwachte ich am folgenden Morgen an der Steinwand, Alexia und Amy waren verschwunden. Oben im Badezimmer putzte sich scheinbar jemand die Zähne – höchstwahrscheinlich Tony. Während ich meinen Anhänger von meinem Handgelenk wieder zu meinem Hals beförderte und darauf achtete, dass er auch bloß nicht den Kontakt mit meiner Haut verlor, kam mir der Gedanke, was für ein Glück es gewesen sein muss, dass die Person, die ihn an meine linke Hand gehangen hatte, ihn scheinbar nicht so weit von meinem Körper entfernt hatte, dass er seine Schutzwirkung verlor.
    „Tony?“, rief ich die Steintreppe nach oben. Als Antwort bekam ich ein von Zahnpastaschaum gedämpftes „Morgen.“
    Mit schnellen Schritten ging ich die Treppe hoch und setzte mich auf mein unbenutztes Bett. Der Elf spülte sich den Mund aus und zog sich dann ein schwarzes T-Shirt an.
    „Was läuft nun zwischen dir und Alexia?“, fragte er mich schließlich mit breitem Grinsen.
    „Gar nichts läuft“, antwortete ich und versuchte gleichgültig zu klingen.
    „Ach komm schon“, bohrte Tony nach. „Amy und ich haben euch heute früh gesehen bevor ihr aufgewacht seid. Sie lag schlafend in deinem Arm.“
    „Weil ich sie heute Nacht getröstet habe und da sind wir offenbar irgendwann eingeschlafen. Wir sind nur Freunde. Das war Zufall.“
    Mein Mitbewohner verdrehte kurz die Augen und schüttelte grinsend den Kopf. „Na klar.“
    Ehrlich gesagt gefiel es mir sogar, dass Tony glaubte, zwischen Alexia und mir wäre mehr als nur Freundschaft. Ich wollte es ja selbst gewissermaßen.
    „Hab ich gestern noch was verpasst?“, wechselte ich das Thema. Nachdem ich ja den Rest der Stunde nicht mehr mitbekommen hatte, sollte es wenigstens den Anschein erwecken, als würde mich der Unterricht auch nur halbwegs interessieren.
    „Nun ja, Janina meinte, sie würde uns einen Zettel mitgeben auf dem alles stünde, was wir wissen müssten für heute und hat sich dann um euch gekümmert. Sie schien besorgt.“
    Ich nickte nachdenklich.
    „Also der Waldausflug findet statt?“, hakte ich nach, obwohl ich die Antwort sowieso schon wusste.
    „Ja, tut er. Aber Janina meinte, du und Alexia sollt hier bleiben. Es kommt hier selten vor, dass Leute von Geistern gechannelt werden – nicht zuletzt wegen der Schutzmaßnahmen. Und würdet ihr euch außerhalb der Schule begeben, hätte der Geist es ja noch leichter… Tut mir Leid.“
    Ich verzog das Gesicht. Würde dieses Ding im Wald auftauchen, wäre eventuell keiner da, um es zu stoppen. Janina war zwar eine gute Magierin, aber dass sie so etwas aufhalten konnte, wagte ich zu bezweifeln.
    „Vielleicht wäre es besser, wenn du und Amy auch hier bleiben würden“, sagte ich schließlich unsicher. Mit diesen Worten überkam mich ein Schwindelgefühl, zusammen mit der Gewissheit, dass dies meiner Tarnung einen gewaltigen Riss verpasste.
    „Wie bitte?“, lachte Tony und sah mich ungläubig an. „Wieso das denn?“
    Mit traurigen Augen blickte ich in sein Gesicht. „Ich möchte, dass Alexia und ich nicht allein sind. Falls der Geist es wieder versucht“, log ich schließlich, wusste aber, dass Tony mir das nicht mehr abkaufen würde.
    „Was ist los? Weißt du mehr als wir?“, fragte der Elf schließlich misstrauisch und sah mich eindringlich an.
    „Ich sagte doch – ich möchte, dass jemand da ist, falls wir wieder gechannelt werden. Bitte, Tony. Bleibt einfach da.“
    Sein Blick verwandelte sich von Misstrauen in Besorgnis. „Du erklärst mir das noch. Verstanden?“

  • Fühl dich geehrt, du bekommst gerade den ersten Kommi nach meiner eigenen Inaktivität. ^^


    Ich musste erst mal noch den Schluss des vorigen Kapitels lesen, bin aber recht schnell wieder reingekommen - du bist ja mitten im Schultag stehen geblieben, direkt nach der Kerzenmagiestunde. Ich fand es wie immer cool, wie ausführlich deine Beschreibungen sind, was das Aussehen von Räumen und Personen angeht. Das konnte man sich wieder sehr gut vorstellen. Und ich mag es an deinem Schreibstil, dass du, ohne die Handlung wirklich zu unterbrechen, immer noch so kleine Zusatzinfos einstreust, wie z.B. das mit Avalon etc. Ist zwar für die Story ohne Relevanz, aber erweitert das Gesamtbild von der Welt deiner FS auf eine angenehme Weise. Das mit dem "der Glaube erschafft oder vernichtet Dinge" fand ich auch sehr spannend, es heißt ja sowieso "der Glaube versetzt Berge". Und eine Spur Wahrheit ist da mit Sicherheit dran.
    Die Sache mit dem Geist war ja echt unheimlich. Also sind Geister so miese Wesen, die in andere Körper schlüpfen? Brrr. Gruselig. Zum Glück konnte Janina den Geist verscheuchen (gehört vermutlich zur "Berufsausbildung" ^^), aber andererseits ist es tatsächlich blöd, denn jetzt weiß man wieder nicht, was das für ein Geist war und was er eigentlich wollte, und ob seine Absichten böse waren oder nicht (aber selbst wenn nicht, ich finde die Methode, die diese Geister anwenden so oder so nicht nett). Da hat Lafayette ja noch einmal Glück gehabt, dass niemand seinen Bernsteinanhänger komplett entfernt hat (das wäre schließlich durchaus logisch gewesen, nachdem der ja seine Haut verbrannt hat). Und ganz schön mies, dass der Geist danach nochmal auf Alexia losgegangen ist - da Lafayette ja in Ohnmacht gefallen ist, sah es für mich eigentlich so aus, als hätte der Geist gesiegt, oder kann der Sich ebenfalls nicht halten, wenn man das Bewusstsein verliert?
    Jedenfalls wird es ja jetzt echt immer spannender, zusätzlich zu Lafayettes unbekanntem Auftrag hat man jetzt noch das Problem mit dem Monster im Wald und dem Geist. Ob es da irgendwelche Zusammenhänge gibt? Aber ich würde an Lafayettes Stelle auch lieber niemandem trauen und nichts verraten. Scheint alles sehr risikoreich zu sein - und außerdem, was würden die anderen bzw. Alexia wohl denken, wenn sie erfährt, dass er sie quasi angelogen hat, weil er ja keine Hexe ist, sondern ein Dämon? Denen die anderen magischen Wesen ja nicht gerade freundlich gegenüberstehen, sonst hätten sie nicht diese ganzen Schutzmechanismen mit dem Salz etc. Interessant ist jetzt noch, wer Lilith ist. Anscheinend seine Auftraggeberin und vermutlich auch ein Dämon?
    Oh-oh, und jetzt, als Lafayette Tony bittet, auch da zu bleiben kommt seine Verkleidung schon leicht ins Wanken... Ich glaube ich weiß worauf das noch hinausläuft... Ich bin nur gespannt, ob die restliche Schulklasse auch angegriffen wird oder ob sich das Monster nicht mehr zeigen wird. Auf jeden Fall wird Lafayette nicht darum herumkommen, ein paar Erklärungen zu liefern. Langsam sitzt er echt immer tiefer in der Tinte. Freu mich schon auf die Fortsetzung.^^


    Fehler:
    „Vielleicht wäre es besser, wenn du und Amy auch hier bleiben würden würdet (einfach in Gedanken den Satz erweitern "wenn ihr, du und Amy [...]", dann ist es klar)

  • Zitat

    Fühl dich geehrt, du bekommst gerade den ersten Kommi nach meiner eigenen Inaktivität. ^^


    :blush:
    Danke für deinen Kommentar. :)


    Es wären dem letzten schon mehrere Kapitel gefolgt, allerdings bin ich gerade quasi im Urlaub und hier fehlt mir irgendwie die "Inspiration", weil ich weder laut Musik hören noch so wirklich in Gedanken versinken kann (und zwar ohne Leute um mich herum, weil Menschen immer Lärm machen).


    Zitat

    Das mit dem "der Glaube erschafft oder vernichtet Dinge" fand ich auch sehr spannend, es heißt ja sowieso "der Glaube versetzt Berge".


    Ja, hier darf ich wieder ein wenig Klugscheißen ;D .
    Es gibt Berichte von Forschergruppen, die sich vorstellten, in ihrem Labor würde ein Geist hausen (die haben sich das genau ausgemalt und so, wie das alles wäre). Nach wenigen Tagen gab es dann wirklich Poltergeistphänomene in diesem Labor. Zwei Wochen später stellten sich die Forscher vor, der Geist wäre wieder verschwunden und die Phänomene blieben wieder aus. Zugegeben, das ist alles sehr schwammig formuliert, aber ist auch schon eine gefühlte Ewigkeit her (3, 4 Jahre?), seit ich das gelesen hab. Das gefiel mir jedenfalls so gut, dass ich es in die FS aufnehmen musste.


    Zitat

    Die Sache mit dem Geist war ja echt unheimlich. Also sind Geister so miese Wesen, die in andere Körper schlüpfen?


    Hast du schonmal "Der Exorzist" oder solche Sachen gesehen? Im Okkultismus bzw. Esoterik gibt es bestimmte Techniken der Meditation. Eine davon wäre die "Astralreise". Man geht da davon aus, dass ein so nicht sichtbares Abbild deines Körpers existiert, dass direkt neben dir "sich befindet". Ist mit einem "Astralband" mit deinem Körper verbunden (an mehreren Stellen, bspw. der Stirn oder den andren Chakrapunkten). Naja, jedenfalls kann man durch diese Astralreisen mit seinem Astralkörper sich bewegen (bewegt sich unabhängig von Zeit und mit sehr hoher Geschwindigkeit und so) und taucht damit in eine "andere Welt" ein. Nun kann es aber passieren, dass eine "verwirrte Seele" (also ein Geist) in deinen Körper schlüpft (unabsichtlich oder absichtlich), weil sie nicht weiß, dass sie (oder er, aber "sie", weil "die verwirrte Seele" eben) tot ist und ihren eigenen Körper sucht. Nun kannst du nicht mehr zurück (sondern steckst quasi im Astraluniversum fest) und brauchst einen Exorzisten. Nunja, wer daran glaubt. Ich kann nur betonen, dass ich an nichts was ich hier schreibe glaube oder nicht glaube, weiß ich aus bloßem Interesse an dem Thema.


    Zitat

    da Lafayette ja in Ohnmacht gefallen ist, sah es für mich eigentlich so aus, als hätte der Geist gesiegt, oder kann der Sich ebenfalls nicht halten, wenn man das Bewusstsein verliert?


    Je stärker dein Geist (im übertragenen Sinne; also dein Mut, deine Willenskraft und so, du weißt ja sicher was ich meine), desto schwieriger ist es für eine andere Person dich zu überreden oder umzustimmen (in vielerlei Hinsicht). Ich habe das einfach mal auf die Geistergeschichte übertragen und falls es Geister gibt, denke ich, könnte es sogar so sein. In der Story gibt es jedenfalls Geister und der eigene Geist kann diesen davon abhalten, den Körper zu übernehmen. Hat mit ohnmächtig werden nichts zu tun, jedenfalls nicht direkt.


    Zitat

    Interessant ist jetzt noch, wer Lilith ist.


    ;D
    Wirst du bald erfahren, manche wissen es sicher schon.


    Die Fortsetzung wird es in etwa 3-4 Tagen geben, wenn ich zuhause bin und mich um alles gekümmert habe.

  • Ach ja, eine sehr lange Pause. Liebe Leser, das lag an persönlichen Problemen und ich entschuldige mich aufrichtig dafür. Ich bemühe mich zukünftig wieder regelmäßig zu schreiben und hoffe, dass mein Leben das zulässt.


    So, als "Entschuldigung" gibt es eine Art Doppelkapitel - eine Hälfte heute, die nächste am Donnerstag Abend. Ich hoffe es gefällt euch.



    Kapitel 13 - Teil 1


    Nachdem wir Janina schließlich darum gebeten hatten, dass Tony und Amy im Schulhaus bleiben durften, trafen wir uns im Zimmer von dem Elfen und mir wieder. Sie schienen dieses Wesen im Wald nicht als ernstzunehmende Gefahr wahrzunehmen. Vielleicht vermittelte die Anwesenheit von Hexenmeistern auch den Schein von Schutz, aber ob das wirklich der Fall war, wagte ich hingegen doch zu bezweifeln.
    „Das Ding, was Alexia und mich da anfallen wollte“, begann ich meine Erklärung, „das wisst ihr doch.“
    Tony entgleiste das Gesicht. „Scheiße, daran hab ich gar nicht gedacht! Wir hätten es Janina erzählen sollen! Komm, wir gehen zu Roland – er kann einen Vampir schicken, der kann sie einholen!“
    Amy hingegen lächelte nur mit hochgezogener Augenbraue. „Tony“, entgegnete sie. „Glaubst du wirklich, die Meister wären nicht gegen alles in diesem Wald gewappnet? Ich glaube ja, dass sie nur eine Energieerscheinung gesehen haben. Eine Einbildung. Das kommt im Wald vor. Leander hat-“
    Ich unterbrach sie mit einer scharfen Geste. „Du hast Leander davon erzählt?“, fragte ich und sprach jedes Wort übertrieben deutlich aus. Würde etwas von alldem rauskommen, könnte ich ernsthaften Ärger bekommen – von den anderen Dämonen.
    „Wie kommt dieser neureiche Schnösel eigentlich darauf, dass ich mir so etwas einbilde? Er kann nicht einmal einen Schutzkreis ziehen ohne ihn vorher aufzuzeichnen und hält sich für das Maß der Dinge?! Selbst der geringste Rotholzdä-“
    Ich brach meinen Satz ab als ich realisierte was ich gerade gesagt hatte. Alexias Blick verfinsterte sich, Tony runzelte die Stirn und Amy hatte sich im Sessel zusammengekauert, schuldig, dass sie es Leander erzählt und mich damit wütend gemacht hatte.
    „Rotholzdä-was?“, fragte der Elf schließlich. „Du redest Schwachsinn, Lay. Ich glaube, der Geisterangriff schlägt dir noch ein bisschen auf den Kopf. Keiner kann einen Schutzkreis ohne Markierungen ziehen. Das können nur Engel. Vielleicht hat Leander ja recht.“
    Er nennt mich ,Lay’? Soll das ein Spitzname sein? Ich konnte es nicht fassen. Was machte diesen Leander so glaubwürdig? Eintausend Gedanken, die in meinem Kopf hin und her schossen machten es mir nicht möglich, meine Wut über diese Aussage in Worte zu fassen. Es fühlte sich an wie ein riesiger Schwarm zwitschernder Vögel, der die Sicht auf die Landschaft verdeckte. Hilfesuchend blickte ich zu Alexia, die mich aber nur mit ihrem Blick löcherte. Sie wusste, dass ich gelogen hatte. Ich konnte nur hoffen, dass sie den anderen beiden nichts erzählen würde.
    „Ich brauch frische Luft“, beschloss ich, müde grinsend und rauschte aus dem Zimmer. Ich hörte Tony hinter mir, der mir zurief, ich solle doch nicht abhauen und dass es nicht böse gemeint wäre und wo ich überhaupt hin wollte. Ich ignorierte sein Rufen einfach. Meine Emotionen brauchten ein Ventil, und dafür würde ich dieses Wesen suchen.
    Der erfüllende Geruch von frischem Wald schlug mir entgegen, als ich aus dem Schulhaustor hinausstürmte. Auf der Wiese, auf der wir vor wenigen Tagen noch Kräuter gesammelt hatten, zog ich meine Schuhe aus – ich wollte keine Schuhe tragen, während ich Energie kanalisieren musste. Sorgsam Schob ich sie unter einen Moosteppich – dort konnte man sie zwar finden wenn man suchte, aber wer würde das schon. Meine übergeworfene schwarze Anti-Magie-Robe behielt ich an, man wusste ja nie.
    „Bleib sofort stehen!“, schrie Alexia hinter mir bestimmt. Sie war mir gefolgt. Ihre blaue Robe wehte um ihre nackten Füße und ihre Hände waren zu Fäusten geballt. Sie machte einen halben Meter vor mir halt und starrte in mein Gesicht. Ich vermutete, sie war fast so wütend wie ich. Die Elfe atmete tief ein. „Erst lügst du mich an, indem du dich in irgendwelche Ausreden rettest und dann haust du einfach ab und lässt uns da stehen, weil Leander deine Aussage infrage gestellt hat? Vielleicht hat er recht? Vielleicht war es eine Energieerscheinung! Schließlich hat es uns rein gar nichts getan! Und Energieerscheinungen tun doch genau das, wenn ich mich nicht irre? Sie jagen dir Angst ein, aber sie sind nicht existent! Sie können dich nicht berühren! Sieh doch einfach ein, dass du nicht die größte Hexe hier in der Schule bist!“
    Ihre Ansprache hatte meine Wut noch gesteigert. Sie hatte nicht den blassesten Schimmer, was ich vielleicht war. Deswegen verliebten sich Dämonen nicht in Diesseitsbewohner – sie waren verblendet von ihren Idealen, ihren Dogmen und vor allem ihrer Angewohnheit, zu allem eine Meinung zu haben und alles überrational zu behandeln. Es musste für einen Dämon die Hölle sein sich das hier ein Leben lang anhören zu müssen. In einem Punkt hatte sie aber recht. Ich war nicht die größte Hexe an dieser Schule. Ich war viel mehr als diese verkümmerten Kreaturen mit minderwertigen magischen Fähigkeiten, ich war sogar mehr als der Großteil ihrer ach so geschätzten Engel, ich war ein Dämon. Ich könnte jedem einzelnen in dieser Schule mit einem Finger den Schädel zerquetschten und wenn ich wollte das ganze Schulgelände auf einmal verfluchen, auf eine Art und Weise, die sich keiner dieser Personen nur zu träumen wagte. Ich war mit Sicherheit das mächtigste magische Wesen im Umkreis von vielen Kilometern. Ich musste mir diese Ansprachen nicht antun. „Pass mal gut auf, kleines Elflein“, sprach ich leise aber bestimmt. „Vielleicht gibt es Dinge, die du gar nicht verstehen kannst! Ich weiß was ich gesehen habe und ich weiß, dass es keine Energieerscheinung war! Du bist eine genauso mickrige Magierin wie alle anderen hier und es gibt Dinge, die über deine Vorstellungskraft hinausgehen mögen. Das bedeutet lange nicht, dass sie nicht existieren. Du weißt rein gar nichts über mich und wirst das wohl auch nie, aber im Gegensatz zu dir weiß ich, mit wem ich mich anlege, wenn ich es tue. Also versuch nicht, mir irgendwas zu befehlen, verstanden?“
    Ihr klappte der Mund auf. Ihr Körper fing an zu Zittern. Ihre waldgrünen Augen füllten sich mit Tränen und ihr wunderschönes Elfengesicht strahlte eine Verwundbarkeit und eine Wut aus, von der ich nicht geglaubt hatte, diese jemals an ihr zu sehen. Bevor das Gespräch weitergehen konnte, drehte ich mich um und lief Richtung Wald. Ich schaute mich nach einem passenden Stein oder einer Astwurzel um, in der ich nachher meinen Bernstein verstecken konnte. Ich hatte nicht vor, als verkrüppelter Hexen-Dämon dort reinzugehen. „Du bleibst hier!“; schrie Alexia schließlich und ein Schluchzen erfüllte ihre Stimme. „Inagitabilis!
    Ich riss meinen Körper herum und wollte einen Auflösungszauber rufen, als ich sah, wie Alexia erstarrt war. Sie hatte den Zauber nicht beherrscht und er hatte sie selbst bewegungsunfähig gemacht, statt mir. Mich wunderte es nicht, Bewegungsunfähigkeit war nicht einfach, zumindest für Diesseitsbewohner. Ich würde sie nachher vom Fluch befreien. Schließlich hatte sie ihn sich selbst eingebrockt. Und so konnte sie mir nicht folgen.
    Ein Stück tiefer im Wald endete der Punkt, an dem noch Licht durch die Bäume drang. Um mich herum standen alte Bäume, deren Wurzeln zum Teil aus dem Boden ragten. Nur noch einzelne Sonnenstrahlen schafften es durch das dichte Geäst und warfen Flecken auf den Waldboden, der von Laub und Farnen bedeckt war. Tiefe, Unheil verkündende Schwärze wartete auf mich und ein kühler Wind strich über mein Gesicht. Die erdrückende Stille an diesem Ort machte alles noch düsterer. Ich spürte das Moos unter der Laubschicht an meinen nackten Füßen und nahm einen letzten, tiefen Atemzug der sauerstoffreichen Luft, bevor ich den Verschluss der Kette löste und meinen Anhänger unter eine Baumwurzel legte, sodass man um ihn zu sehen einen großen Farn zur Seite schieben musste. Ich ließ den Stein Los und ging einen Schritt zurück, meine Augen geschlossen.
    Wie von einem Magneten angezogen glitt sämtliche freie Energie an diesem Ort in meinen Körper. Es kribbelte, erfüllte mich, geheimnisvoll, warm und zerstörerisch wie Feuer. Langsam drang es von meinem Magen aus voran. Die gebannte Energie kam zurück, meine Muskeln spannten sich an und waren bereit zum Einsatz. Mein Blut schien sich in flüssiges Metall zu verwandeln, das Gefühl erfüllte jeden Finger, jeden Zeh, durch jede einzelne Ader floss die heiße Flüssigkeit in mir. Ich kanalisierte mehr und mehr Energie und je mehr ich aufnahm, desto wärmer und mächtiger fühlte ich mich. Meine Sinne wurden geschärft. Ich konnte die verschiedensten Gerüche wahrnehmen: Die Erde unter dem Waldboden, die reich und mineralhaltig roch, das Moos darüber, saftig und rein. Das abgefallene Laub, teilweise noch vom letzten Herbst, das so lebendig wirkte wie die Bäume. Dieser Ort roch frisch und lebendig, wie Pflanzen riechen sollten. Mehrere Kilometer entfernt konnte ich Rehe riechen, tierisch, nach Wild, ein winziger Hauch von Moschus. Ich konnte jede einzelne Blume benennen, die sich auf der Waldlichtung befand. Das saftige Gras dort, die Steinmauern der Schule. Der vampirische Geruch von Rauch, der animalische Werwolfgeruch, das beißende Rotholz der Hexen und die zimtig riechenden Elfen. Sogar Alexia konnte ich wahrnehmen, die immer noch erstarrt auf der Lichtung stand. Sie duftete nach Zimt, Wald und ein wenig Rosen sowie einem unbeschreiblichen Eigengeruch, wie es jedes Wesen des Diesseits hat. Einfach wunderbar.
    Langsam öffnete ich meine Augen. Die Sicht eines Dämons, vertraut und dennoch neuartig an diesem Ort. Ich sah Energien in der Dunkelheit, die Auren der Bäume, die eine grüne Farbe hatten, das Moos mit einer dunkleren Färbung, die nur noch schwach leuchteten Blätter. In der Ferne leuchteten winzige, orange-goldene Punkte: Die Rehe.
    Mit einem erfüllenden Atemzug ging ich den ersten Schritt. Mein Bernstein leuchtete in seiner eigenen Aura. Das könnte auch eine Hexe sehen, wenn auch nur eine sehr gute.
    Obscurus, sagte ich und nahm wahr, wie der Gegenstand unscheinbarer wurde. Für mich war er noch deutlich sichtbar, für Diesseitsbewohner weder physisch noch mithilfe der Aura.
    Ich rannte los. Ich liebte es, meine dämonischen Fähigkeiten voll auskosten zu können. Es gab mir ein Gefühl der Freiheit und meine restlichen Emotionen wurden davon überdeckt.
    In meinem Kopf ging ich die Optionen durch, die ich hatte, um das Wesen zu finden. Ich hing bei einem Zauber fest, der es bringen würde, ob es wollte oder nicht.
    Hic devenite, sprach ich und konzentrierte meine Gedanken auf meine Erinnerung. Energiefäden flossen aus mir und suchten nach dem Wesen, das ich gedanklich fixiert hatte. In alle Richtungen schossen die dünnen, silbernen Arme und ich konnte wahrnehmen, wie sie auf etwas stießen. Eine Sekunde später nahm ich heißen Atem an meinem Nacken wahr. Ich riss die Augen auf, drehte mich herum und schlug mit der Faust gegen den hündischen Kopf des Ungeheuers. Es jaulte auf, und die Wucht des Schlages ließ es auf den Waldboden krachen. Mit einer Rolle richtete es sich wieder auf und sprang mit Krallen voraus auf mein Gesicht zu. Ich duckte mich und holte zum Tritt aus. Ein unbarmherziges Knacken bestärkte das Gefühl von berstenden Knochen und warf das Wesen gegen einen der Bäume, der durch das Gewicht des Tieres stark schwankte.
    Das Ungeheuer war nicht von dunklen Mächten geschaffen. Ich wusste, was es war. Und ich wusste, wer es kontrollierte. Sie waren hier, nur wenige Meter entfernt.

  • Wie versprochen - Teil 2. Viel Spaß =)


    Kapitel 13 - Teil 2


    Magica evanescate, rief ich und ein schwarz-roter Energieschwall breitete sich wie ein Kraftfeld um mich aus. Es war ein sehr starker Zauber um Flüche aufzulösen, die sich in einem bestimmten Umkreis befanden. Die Schein-Unsichtbarkeit der Hexen um mich herum brach, ihre Auren leuchteten in meinem Sichtfeld auf. Es waren fünf an der Zahl, zwei davon kontrollierten das Wesen, das sie beschworen hatten. Dämonenjäger nannte man diese Bestien, aber mir war nie von einem Fall bekannt, in dem eine solche wirklich einen Dämon getötet hatte.
    „Errichtet ein Netz!“, schrie eine männliche Stimme. „Er hat uns erkannt! Los!“
    Der Dämonenjäger griff mich wieder an. Ich duckte mich unter ihm, griff an seine Kehle und riss ihn herum, sodass er mit dem Rücken auf dem Boden aufschlug. Das Tier zappelte wild und versuchte nach mir zu schnappen, schaffte es jedoch nicht sich aufzurichten, da ich auf seinen Bauch gesprungen war.
    Mihi pertines, flüsterte ich und legte meine freie Hand auf seinen Bauch. Wie durch einen starken Stromschlag erschüttert zuckten die beiden kontrollierenden Hexen zusammen – meine Aura hatte den Dämonentöter erfüllt und ihre Bänder zu ihm zerrissen. Das Tier beruhigte sich und ich sprang von ihm herunter.
    „Töte sie“, befahl ich. Der Höllenhund sprang auf, fletschte die gut fünfzehn Zentimeter langen Zähne und rannte auf die Hexen zu. Die anderen drei waren daran, ein magisches Netz zu weben – eine Art sehr mächtiger Schutzkreis, den mehrere Hexen zusammen halten mussten. Sie murmelten lateinische Worte und zeichneten mit dem Fuß magische Symbole in den Boden.
    Evanescet, sprach ich und richtete meine Hand Richtung einer der Hexen. Das Netz der jungen Frau zerriss. Wie von einem unsichtbaren Feuer erfasst löste sich Masche für Masche auf und machte es so unmöglich, jemanden einzusperren. Panisch versuchte sie sich zu konzentrieren und begann von neuem mit der lateinischen Formel. Noch bevor sie das erste Wort aussprechen konnte war ich vor ihr und legte die Fingerspitze an ihre Stirn.
    Animi defectus.
    Mit einem Energieimpuls, der von meinem Arm in sie geleitet wurde schloss sie die Augen und sank zu Boden.
    Der Dämonentöter kämpfte weiterhin gegen die beiden Hexen, die sichtlich damit überfordert waren, diesen abzuwehren – er war zu schnell für sie und ihre begrenzte Auswahl an Schutzzaubern. Der größere der beiden Verteidiger schoss Energiebälle Richtung des Tieres, welche aber an dem schwarzen, dichten Fell einfach verpufften. Dämonentöter hatten eine Art natürliche Anti-Magie-Faser, wie sie auch in meiner und der Roben meiner Gegner verarbeitet waren. Diese schützten aber nur die bedeckten Stellen, weswegen es mir immer noch möglich war, sie mit Zaubern außer Gefecht zu setzen.
    Ich wandte mich um zu meinem zweiten Gegner. Allesamt trugen sie schwarze Roben mit goldenen Pentagrammen, die Kapuzen tief ins Gesicht gezogen. Er murmelte ein Wort und eine blaue Kugel Energie tauchte in seiner Hand auf, die er mir entgegenschleuderte.
    Circum patronem, flüsterte ich und ein rot-goldener Halbkreis schützte mich vor dem Angriff. Er vibrierte beim Auftreffen des Fluches, verschluckte die Energie aber gänzlich. Ein Augenzwinkern später hatte ich mich mit dämonischer Geschwindigkeit hinter den großen, breitschultrigen Mann begeben und brach sein Genick mit einer gezielten Bewegung.
    Im Augenwinkel sah ich den Dämonentöter, wie er eine der Hexen erwischt hatte und kräftig schüttelte. Ein kehliges Knurren entkam ihm dabei, wohingegen sein Opfer längst tot war und somit nicht schreien konnte. Die andere ergriff die Flucht. Mit einer Geste befahl ich der Bestie, ihr den Weg abzuschneiden.
    Der letzte Angreifer stand wie gebannt vor mir. „Ihr habt mich angegriffen“, zischte ich mit meiner dämonischen Stimme, die durch meine verbesserten Sinne fremdartig klang. Es war erstaunlich, wie ich schnell mich an die durch den Bernsteinzauber gezügelten Kräfte gewöhnt hatte.
    „Glaube also nicht, ich wäre hier der Böse. Hexenabschaum. Was glaubt ihr, wieso wir Dämonen euch töten? Wenn ihr so mit uns umspringt? Interfecio!“
    Ich konnte seinen letzten Pulsschlag fühlen, als der Fluch ihn traf. Wie ein Gongschlag schien er einen Moment in der Umgebung zu verhallen, aber ich wusste, dass es nur an der entweichenden Energie lag, die seinen Körper verlies. Mit weit aufgerissenen, leblosen Augen fiel er auf den weichen Waldboden, zwischen Laub, Moos und Erde.
    Der Dämonentöter hatte die letzte Hexe in die Enge getrieben. An ihrem linken Arm befand sich eine tiefe Fleischwunde unter dem zerrissenen Ärmel, offenbar hatte der Höllenhund sie erwischt. In Gedanken befahl ich ihm, aufzuhören.
    Es war ein junges Mädchen, vielleicht sechzehn, etwa so alt wie Alexia. Der Gedanke an die Elfe verpasste mir einen kräftigen Stich in der Brust. Ich war im Streit von ihr gegangen. Hatte sie in ihrem eigenen Fluch stehen lassen und war nun im Wald töten gewesen. Meine dämonische Gestalt ließ mich vergessen, wenn ich wollte. Und während des Kampfes hatte sie das getan, aber nun kehrte mein Gewissen zurück. Wie würde ich das erklären? Ich hätte ihr doch helfen sollen. Außerdem hatte ich noch ein anderes Problem - die Leichen würden sie finden und wenn ich den Dämonentöter, dem man die Schuld hieran zuschieben könnte, nicht mitnahm, würde er verschwinden und es könnte Verdacht aufkommen, dass ein Dämon in der Nähe war.
    Das junge Mädchen war an einen Baumstamm gekauert, die Kapuze war zurückgefallen und zeigte ihre roten Haare. Sie schluchzte und weinte, das Gesicht in ihrer Robe vergraben. Mit ihrer rechten Hand umklammerte sie die blutende Stelle. Sie war unheimlich jung für diese Einheit. Es waren Angestellte der Arkanen Abteilung für Dämonensicherheit, und da der Dämonentöter schon hier war, als ich an die Schule kam und mich schon mit Alexia angreifen wollte, wussten sie von mir. Schon früher hatte ich mit solchen zu tun gehabt, diese hier hatten aber den bis jetzt größten Höllenhund rufen können.
    Mir kam eine Idee, wie ich diesen Vorfall vertuschen konnte.
    Zerreiß die Hexen, befahl ich dem Tier in Gedanken. Aber die hier lässt du am Leben.
    Wie befohlen ging es davon und verrichtete seine Arbeit. Das Geräusch von zerfetzender Haut und brechenden Knochen erschütterte die junge Hexe vor mir.
    „Was tust du!“, schrie sie mich an, Tränen im Gesicht und in ihren Augen standen Hass und Todesangst. „Was hast du getan?!“
    „Was hast du getan, junges Hexlein!“, entgegnete ich zischend. Bei dem Klang meiner Stimme zuckte sie zusammen. „Wer war es denn, der mich töten wollte?“
    „Was haben wir denn für eine Wahl?“
    Ich war nicht überrascht von dieser mangelnden Einsicht.
    „Was ihr für eine Wahl habt?“, spottete ich. „Ihr habt die Wahl, mich nicht töten zu wollen! Ich habe niemandem hier etwas getan und nur weil ihr arroganten Diesseitsbewohner meint, euch allein gehöre der Planet, muss das noch lang nicht wahr sein! Ihr habt weder Respekt vor dem Leben noch vor der Natur! Der Tod eurer Rasse würde der Welt nicht schaden und den Dämonen einen neuen Ort zum Leben geben, den sie mit Würde behandeln, statt wie ihr mit Gleichgültigkeit.“
    Das Mädchen wusste darauf nichts mehr zu sagen. Mit aufgeklapptem Mund schaute sie mich an. In ihren Augen konnte man ihre Gedanken fast wie in einem Buch lesen, und ein Teil davon sprach mir Recht zu.
    Ich kniete mich auf den Waldboden und lehnte mich vor bis meine Nasenspitze fast ihr linkes Ohr berührte. „Nenn mir einen Grund, wieso ich dich nicht auch fressen lassen sollte.“
    Die Angst um ihr Leben trat zurück in ihr Gesicht. Tränen traten erneut in ihre Augen, aber sie schluckte ein Schluchzen herunter um stark zu wirken. „Es gibt keinen“, antwortete sie schließlich mit einer so bestimmten Stimme, dass jeder erkannte, dass sie sich nur selbst zwingen wollte. „Töte mich.“
    Ich lächelte sie an. Sie zuckte zusammen, als ich ihr linkes Handgelenk berührte und ihren Ärmel zurückschob. „Du willst nicht sterben“, sagte ich ruhig und strich über ihre Hand.
    „Doch! Töte mich oder lass mich frei!“ Sie wollte mir ihren Arm entreißen, doch ich hielt ihn fest. „Lass mich los!“
    Ich ignorierte ihre Forderung und sagte: „Du möchtest also deine Familie nie wieder sehen? Deine Freunde? Deine Haustiere? Niemanden, den du liebst?“
    Ich sah, wie der Gedanke Furcht auslöste. Sie rang mit sich. „Ich sehe sie im Himmel wieder“, sagte sie schließlich bestimmt.
    „Wirst du nicht. Du hast mit einem Dämon gekämpft. Deine Seele ist beschmutzt, sie lassen dich nicht in den Himmel.“
    Das war eine Lüge, aber das wusste sie nicht. Mit sich selbst ringend richtete sie ihren Blick auf den Boden. Sähe sie nicht so verheult und zerzaust aus, wäre sie ein sehr hübsches Mädchen.
    „Du lügst.“ Sie glaubte selbst nicht ganz, was sie gerade sagte. Das war meine Chance.
    „Ich mach dir ein Angebot“, begann ich schließlich. Du erzählst deiner Abteilung, dass deine Einheit einen zu mächtigen Dämonentöter beschworen hatte, den ihr nicht kontrollieren konntet. Er hat euch angegriffen und nur du bist entkommen. Es war ein Übungsunfall. Dann lasse ich dich am Leben.“
    Ein weiteres reißendes Geräusch und darauf folgende schwere Schritte kündigten an, dass der Dämonentöter fertig war. Das mächtige Tier legte sich hundeartig neben mich, seinen schweren Kopf auf seine schwarzen Pfoten mit den langen Klauen. Das dünne Licht, dass durch die dichten Wipfel der Bäume drang, ließ seine Augen hellrot leuchten und die junge Hexe schien Angst vor dem Wesen zu haben.
    „Selina Merriam Williams“, sprach ich als wäre es eine neu gewonnene Erkenntnis. Wieder zuckte das Mädchen zusammen und noch größere Angst legte sich in ihre Augen.
    „Woher kennst du meinen Namen?“
    „Das ist so ein Dämonending“, erklärte ich ihr. „Aber zurück zu meinem Vorschlag. Du wirst zu deiner Abteilung zurückgehen und schildern, dass der gerufene Dämonentöter zu stark war um ihn zu kontrollieren. Du bist als einzige lebend entkommen. Es war ein Übungsunfall. Du wirst deine Arbeit kündigen und zurück nach hause gehen. Solltest du ein Sterbenswörtchen über mich oder alles mit mir in Verbindung stehende verlieren, werde ich dich töten. Solltest du dich nicht an die Konditionen halten, werde ich dich töten. Haben wir uns verstanden, Selina Merriam Williams?“
    Sie nickte, den leeren Blick auf den Boden gerichtet. „Haben wir.“
    Ich grinste sie an. „Gut. Du findest sicher alleine nach hause.“
    Ich ließ ihren Arm los und sah mich um. Die Leichenteile der vier toten Hexen lagen über den Waldboden verstreut und erzeugten einen grausamen Eindruck in dem sonst so friedlichen Stück Natur. Neben mir befand sich immer noch der Dämonentöter und man würde wohl die Zauber an den Toten nachweisen können, wenn ich sie nicht auflöste.
    Ich versuchte das Ausmaß der Magiezone optisch einzugrenzen und entschied mich dann für fünf verschiedene Bäume, in deren Rinde ich dämonische Symbole einbrannte, was sich mit einem Zauberspruch bewerkstelligen ließ. Nach einer Weile würden diese wieder verschwinden. Ich versuchte, mich etwa in der Mitte zu platzieren und schloss die Augen.
    Mit einem uralten Zauberspruch, der keiner menschlichen Sprache entstammte, ließ ich Energie aus meinem Körper in das durch die Symbole abgegrenzte Feld fließen. Es wirkte wie Wasser und spülte alle magischen Rückstände weg, verteilte diese so fein, dass niemand sie wahrnehmen könnte. Danach wandte ich mich dem Dämonentöter zu und legte eine Hand auf seine Stirn. Er winselte leise und legte sich vor mir hin.
    Revertet, flüsterte ich und das Wesen löste sich wieder auf. Die ihn umgebende Aura floss in meinen Körper zurück und erzeugte ein warmes Gefühl, als würde man sich in einem kalten Zimmer vor den Heizkörper stellen.
    Mit einem letzten Blick über das Schlachtfeld ging ich Richtung meines Anhängers, der immer noch sicher unter seiner Baumwurzel lag.


    Als ich auf die Wiese vor der Schule zurückgekehrt war, stand die Sonne schon tief am Himmel. Das Nachmittagslicht tauchte alles in einen sanften Rotton, eine sehr schöne Farbe, wie ich fand. Eine warme Brise strich von Osten her über mein Gesicht und bewegte die Köpfe der zarten Blumen hin und her. Es roch angenehm nach verschiedenen Kräutern und einem Hauch Zimt und Rotholz.
    Ich war langsam gelaufen und hatte einige Pflanzen gesammelt um eine Ausrede zu haben, wenn jemand fragte, was ich denn die ganze Zeit gemacht hätte. Ärger würde ich wohl trotzdem bekommen, da ich ja quasi schulfrei hatte und explizit angewiesen wurde, das Schulhaus nicht zu verlassen.
    Das Mädchen, das ich am Leben gelassen hatte, würde nichts verraten, dabei war ich mir sicher. Was mir Sorgen machte, war der Streit mit meinen Freunden, vor allem mit Alexia. Ein Teil von mir war wütend, da sie meine Fähigkeiten infrage gestellt, mich fast beleidigt hatte, aber einem anderen Teil tat es unglaublich Leid. Ich hatte sie verletzt und wusste nicht, ob es die Worte waren, die ich gesagt, oder die Art, wie ich es getan hatte. Sie wollte mich daran hindern, in den Wald zu gehen und hat dafür einen Zauber verwendet, den sie nicht ausreichend beherrschte. Dass sich lediglich die Wirkung auf sie umgekehrt hatte, war Glück. Es war dumm von Alexia gewesen, sie hätte sich ernsthaften Schaden zufügen können. Trotzdem - ich würde mich bei ihr entschuldigen, ich hatte sie bewegungsunfähig durch ihren eigenen Fluch stehen lassen. Vorausgesetzt, sie würde noch mit mir reden. Ich hoffte, es würde überhaupt jemand von ihnen mit mir reden. Wer weiß, wie persönlich die Elfin das alles genommen hatte und Tony und Amy waren ihre erste Anlaufstelle. Wäre es möglich gewesen, hätte ich es hinausgezögert, zurück zu gehen.


    Ich kontrollierte noch mal, ob mein Bernstein an meinem Hals hing, bevor ich das große Schultor durchschritt. Der rotgoldene Anhänger schien auf meiner Haut zu kribbeln, als ich meinen Fuß in die Schutzzone der Schule setzte. Er hatte eine recht starke Aura, was mich überrascht hatte, aber im Zustand des Vollbesitzes meiner dämonischen Kräfte hatte ich keine Zeit gehabt, darüber nachzudenken. Woran das lag konnte ich nur vermuten, ich beschloss aber, einfach Lilith zu fragen, wenn sich die Gelegenheit ergab.
    Auf halbem Wege die Treppe hoch kam mir Roland entgegen. Er hatte seine Stirn verärgert gerunzelt und seine Robe war ein wenig verknittert. Er stank regelrecht nach Rotholz, was andeutete, dass er gerade gezaubert hatte.
    „Hallo, Lafayette“, begrüßte er mich und zwang sich zu einem Lächeln, auch wenn ihm scheinbar nicht danach war.
    „Guten Abend, Meister“, antwortete ich und blieb stehen. „Gibt es denn ein Problem?“
    Er hielt einen Moment inne und schien sich seine Antwort zu überlegen. Ob es etwas mit mir zu tun hatte?
    „Nein, es gibt kein Problem“, entgegnete er schließlich, wich meinem Blick dabei aber aus. „Ich muss nun weitergehen. Es gibt Abendessen, deine Freunde warten sicher schon auf dich. Du solltest dich beeilen.“
    „Da haben sie sicher recht. Ich sollte mich beeilen“, stimmte ich ihm zu. Er wusste also nichts von meinem Ausflug in den Wald.
    Mit einem zufriedenen Lächeln verabschiedete sich der Hexenmeister. Ich fragte mich, was er vor hatte. Vielleicht war der Kampf im Wald doch jemandem aufgefallen? Ich hoffte doch nicht.
    Statt Richtung des Speisesaals zu gehen, beschloss ich, direkt Tonys und mein Zimmer aufzusuchen. Er würde mir nachher vielleicht die Situation erklären – wenn er nicht wütend auf mich war. Schließlich hatte ich eine seiner besten Freundinnen verzaubert stehen lassen, und zu allem Überfluss vorher mit ihr gestritten. Mich beschäftigte das alles sehr – vielleicht etwas zu sehr, wie ich empfand. Schließlich war ich nicht hier um mir Freunde zu machen.
    Überrascht stellte ich fest, dass die Zimmertür sich nicht öffnen ließ. Es war von innen verriegelt worden. Ob Tony schon wartete?
    „Tony? Ich bin’s“, rief ich und klopfte gegen das schwere Holz. Ich hörte Schritte und schließlich das Schleifen des Riegels. Nachdem sich die Tür geöffnet hatte, stand Tony vor mir und bedeutete mit einer Geste, dass ich eintreten sollte. Außer ihm war der Raum leer.
    „Mann Alter, wir haben uns Sorgen gemacht“, warf er mir vor und ich ließ mich auf den Sessel fallen, die Kräuter in meinen Robentaschen packte ich auf den Steintisch. Ich würde sie nachher zum Trocknen aufhängen.
    „Wir?“, hakte ich nach. So wütend waren sie scheinbar doch nicht auf mich. Hoffte ich.
    „Ja, ‚wir’“, wiederholte der Elf. „Weswegen glaubst du, wollte Alexia dich davon abhalten, in den Wald zu gehen?“

  • Kapitel 13-1
    Oha, jetzt war Lafayette aber ziemlich gemein zu der armen Elfe... Besonders, dass er sie einfach stehen lässt, als sie sich selbst hat erstarren lassen, war schon ziemlich fies (auch wenn ich drüber gelacht habe^^" ...Es war trotzdem gemein!). Jedenfalls muss Lafayette echt aufpassen, dass er nichts verrät, gerade mit dieser Andeutung, den Schutzkreis nicht vorzuzeichnen, hat er sich schon wieder sehr verdächtig gemacht.
    Die Rückverwandlung in den Dämon fand ich toll beschrieben, besonders die veränderte Wahrnehmung. Gerade das mit den vielen Gerüchen gefällt mir, das macht die Beschreibungen so lebendig. Dass das Monster (nenn es jetzt einfach mal so) so schnell aufgetaucht ist, hat mich ziemlich überrascht, aber das war vermutlich der Sinn dieses Zaubers, es herzubringen. Cooler Cliffhanger hier. Auch wenn ich ja eh sofort weiterlesen kann^^


    Verbesserungen:
    Das abgefallene Laub, teilweise noch vom letzten Herbst, das so lebendig wirkte wie die Bäume. hat mich irritiert, da abgefallenes Laub ja tot ist


    Kapitel 13-2
    Die gesprochenen Beschwörungen, die Lafayette immer wieder verwendet, sind Latein, oder? Ich erkenne manche Wörter, wie das "evanescet" z.B., schließlich weiß ich ja, woher der Name von Evanescence kommt ^^ aber den Rest muss ich vielleicht mal in einem Lateinwörterbuch nachschauen xD
    Überraschend, dass das Tier also nicht von selbst angegriffen hat, sondern von anderen gelenkt wird! Warum nur wollte es dann damals Alexia angreifen, obwohl sie kein Dämon ist? Es ist auch unwahrscheinlich, dass es Zufall ist, dass dieser "Dämonenjäger" gerade zu der Zeit im Wald auftaucht, als Lafayette an dieser Schule ist... Ob sie doch hinter ihm her waren?
    Das ist ein ziemlich praktischer Zauber, der den Bann von dem Tier nimmt und es gegen seine Beschwörer aufhetzt.^^ Da macht Mitlesen Spaß ^^
    Ah, also waren sie wirklich hinter Lafayette her. Stellt sich nur die Frage, warum die Dämonen überhaupt gejagt werden, aber vermutlich ist es so, wie Lafayette gesagt hat: dass die Diesseitsbewohner denken, dass Dämonen in die Unterwelt gehören und auf der Erde nur Chaos stiften. Der Kampf war übrigens gut und kreativ beschrieben. Man sieht die Leichtigkeit, mit der sich der Dämon seinen Verfolgern entledigt, aber es geht auch nicht zu schnell. Hast ein gutes Mittelmaß gefunden. Dass er die letzte Hexe leben lässt, hätte ich erst nicht erwartet, aber seine Lösung ist eindeutig die praktischste. So kann er den Vorfall noch am besten vertuschen.
    Hm, die Begegnung mit Roland auf dem Rückweg war seltsam. Nicht mehr als eine Andeutung, dass irgendetwas nicht ganz wie gewohnt läuft. Ich bin mal gespannt was das zu bedeuten hatte.
    Anscheinend sind ihm seine Freunde doch nicht so sehr böse. Aber ich trau dem Frieden noch nicht ganz, erstmal abwarten, wie Alexia reagieren wird.


    Verbesserungen:
    In ihren Augen konnte man ihre Gedanken fast wie in einem Buch lesen, und ein Teil davon sprach mir Recht zu.
    Es war dumm von Alexia gewesen, sie hätte sich ernsthaften Schaden zufügen können


    Schön, dass du mal wieder zum Schreiben gekommen bist. ^^ Ein paar Sachen musste ich nochmal nachlesen, aber jetzt bin ich wieder voll drin in der Story.


    Achja, und wegen der Benachrichtigungen, ob PN oder GB - das ist mir egal, kannst du machen wie du möchtest.

  • Hey.
    Danke erstmal für deinen Kommentar =)
    Es ist immer schön, Rückmeldungen seiner Leser zu bekommen und über den ersten Kommi nach meiner Inaktivität freue ich mich sehr =)



    Was ich aber nicht mehr so tun werde wie früher, ist jede Unklarheit zu erklären. Ich bin zu der Erkenntnis gekommen, dass man manche Dinge ungeklärt lassen sollte, damit der Leser seine eigene Fantasie spielen lassen kann (was man natürlich während dem Lesen eh tut).
    So werde ich zum Beispiel zu der Sache mit den "untoten Blättern" lediglich sagen, dass es durchaus beabsichtigt war. Wieso darf sich gerne jeder selbst überlegen, aber ich denke im Verlauf der Geschichte wird sich vieles noch von allein ergeben. Wir sind ja noch lange nicht am Ende (und wenn irgendwann mal doch - wer weiß schon, ob sich der Autor nicht schon Ideen für einen potentiellen zweiten Teil überlegt hätte. Jedoch möchte ich das hier bewusst in Klammern stehen lassen, wer weiß, was die Zukunft bringt).


    Ja, die Wörter sind Latein und bedeuten in etwa das, was auch passiert (bspw. evansecere - auflösen (und sicher noch weiteres, aber als Zauber in meiner Story hat es (nur) diese Bedeutung)).


    Ich kann dir übrigens sagen, dass auch ich so manches nachlesen musste (in erster Linie Kleinigkeiten wie die Zimmernummern von Lafayette/Tony und Alexia/Amy, aber es ist eben doch schon eine Zeit her. Die Nummern sind übrigens 38 und 47, falls es wer wissen will). Das Gefühl, in die Geschichte einzutauchen und sie quasi selbst zu erleben, ist aber nicht verschwunden und ich hoffe dir (bzw. euch, gilt ja für alle Leser) geht es genauso.


    Das nächste Kapitel liegt schon fertig im passenden Ordner auf meinem Desktop und ich werde es Sonntag oder Montag Abend veröffentlichen, jenachdem, wann ich mit dem 15. fertig bin.
    Es scheint, als wäre ich von der Muse geküsst worden - im Moment sprudel ich nur so über vor Ideen. Ich hoffe, das hält noch eine Weile an, aber für den Notfall hab ich ja Kapitel in Reserve.


    Soweit von mir.


    Grüße,
    Kevin.