Die Sagen von Einall - Kapitel 21 Online

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    [tab='Vorbemerkungen']
    Hey, Rocker!


    Hey kommt nun mein Kommentar zu „Serpifeu“. Ich habe diesmal wieder darauf verzichtet, eine exzessive Fehlersuche zu betreiben, da ich ausprobieren möchte, ob ich das Kommentieren so auch hinbekomme. Falls du eine genauere Analyse wünschst, brauchst du es aber nur zu sagen.


    So, los geht’s!
    [tab='Positives']
    Titel
    Der Titel zu diesem Kapitel gefällt mir sehr gut: Schlicht, einfach, und genau auf den Punkt. Er passt prima zur Perspektive, die du hier verwendest.


    Aus der Sicht eines Pokémon
    Die Perspektive des Trainers mal zu verlassen und die Pokémon zu Wort kommen zu lassen, finde ich genial! Es ist auf jeden Fall mal eine andere Sicht der Dinge, die einen wirklich interessanten Blick auf die Dinge ermöglicht. Ich bin wirklich gespannt, was dir noch so an Ideen kommt!
    Auch, dass du den Perspektivenwechsel durch einen...Wechsel der Perspektive, also der Erzählweise, verdeutlicht hast, ist gut gelungen (und das von einer, die um die ich-Perspektive normalerweise einen weiten Bogen macht xD“).


    (Im) Pokéball
    Über was du dir alles Gedanken machst! Jedenfalls finde ich, dass deine Beschreibung vom Innenleben eines Pokéballs recht düster geworden ist, was aber nichts Schlechtes sein muss. Im Gegenteil, hier erfährt man, warum es Pokémon wie Pikachu oder Serpifeu gibt, die es überhaupt nicht leiden können, sich in den Bällen aufzuhalten. Gut gemacht!
    Auch die Gedanken zum Schließmechanismus erscheinen mir plausibel.


    Die Flucht vor den Barschuft
    Dass du auch konkret lebensbedrohliche Szenen einbaust, macht das Ganze irgendwie (ich wiederhole mich glaube ich) lebhafter. Du machst deutlich, dass nicht alles nur Friede-Freude-Eierkuchen ist. Okay, solche Geschichten können genauso gut schön sein, aber diese Szene passt speziell in deine Story hervorragend hinein.


    Serpi...äh, Zorua
    Da hast du dir etwas Gutes überlegt. Wenn ich beim Lesen nicht die bereits besprochenen Gedanken im Kopf gehabt hätte, hätte mich das auch ziemlich überrascht – aufgrund deiner Schreibweise konnte man meiner Ansicht nach jedenfalls nicht erkennen, dass es sich hier um jemand anderen als um ein Serp handelt. Solche Überraschungen sind immer etwas Gutes für deine Leser, denke ich – sofern sie Sinn machen und sich ins Geschehen einfügen, aber das war ja hier der Fall.


    Fahrstuhl
    Nette Idee, so eine Art Fahrstuhl in dem hohlen Baum zu verstecken! Du kommst auf Ideen!


    Ein eigener Baum...
    Irgendwie finde ich die Vorstellung herrlich, in so einer Baumstadt zu leben (wenngleich ich mich erst an die vielen Käfer gewöhnen müsste). Ein schöner Einfall (wiederhole ich mich schon wieder...?), wirklich!
    Hat eigentlich jedes Pokémon seinen eigenen Baum? Weil, dann müsste das Netzwerk ja entweder recht groß sein, oder, die Gruppe ist nur recht klein.


    Der Sonnenuntergang
    Ganz ehrlich? Wunderschön! *.*
    Auch, wenn du die Farben mit Vergleichen oder Ähnlichem noch etwas hättest ausschmücken können (→ Luxuskritik) – ich fand diesen Sonnenuntergang wirklich toll, man merkt, welche Mühe du dir beim Beschreiben gegeben hast!
    Gerade das Rauschen des Waldes, wie ein Meer – ich konnte mir das sofort lebhaft vorstellen. Die gleiche Assoziation habe ich nämlich auch jedes Mal, wenn ich die wellenhaften Bewegungen des Laubes sehe, die vom Wind hin und her bewegt werden...
    Wirklich schön geworden, Respekt! x3
    [tab='Kritteleien und Anregungen']
    (Im) Pokéball...?
    Ja, du liest richtig, eine kleine Anmerkung habe ich hierzu doch noch. Wie oben schon erwähnt, wird aus deinem Text klar, warum manche Pokémon es nicht leiden können, in Pokébällen zu bleiben. Doch ich frage mich, was mit den zahlreichen anderen ist, denen es da anders zu gehen scheint. Wirst du das auch noch thematisieren?
    Was den Schließmechanismus angeht: Eventuell könntest du nochmal, innerhalb der Geschichte oder in einer HG-Info vielleicht, darauf eingehen, was genau es damit auf sich hat. Die Funktionsweise ist ja, dass er verhindert, dass das Pokémon von selbst seinen Ball verlassen kann. Was aber noch ein wenig fehlt, ist erstens eine kleine Beschreibung/Skizze (wie sieht das aus, bzw., ist das Ganze eine externe Vorrichtung?). Was mich zweitens noch interessieren würde, wäre eine Verdeutlichung der Verbreitung solcher Geräte, oder anders ausgedrückt: Ist die Verwendung solcher Dinge regulär, oder wird sie eher gemieden?


    Das Fenster
    Eine rein orientierungsmäßige Frage: Dieses Fenster, war das direkt über dem Schreibtisch angebracht? Schließlich konnte Serp sich gegen jenen stämmen, um am Fenster zu rütteln, doch zuvor wurde nicht erwähnt, dass sie darauf gelandet sei, sonder nur, wie sie gegen das Fenster „klatschte“. Dieser Punkt ist mir nicht so ganz klar geworden, also die Höhe, in der sich das Guckloch befand.


    Die Flucht
    Ein wenig seltsam finde ich es schon, dass niemand den Krach bemerkt zu haben scheint, aber sofort Alarm geschlagen wird, nachdem Serp einen Fuß auf die Planken setzte. Vielleicht hast du es so überlegt, dass einer nach dem Krach nachsehen ging, und dann bemerkte, dass sie aus dem Fenster sprang. Doch dann fehlt leider ein wenig die „Aufregung“, die ein solches Geräusch trotzdem hätte verursachen müssen.


    Zitat

    [...] ließ meine Ranken auf das Holz zuschießen und - hatte verfehlte es!


    Entweder „hatte es verfehlt“ oder „verfehlte es“ ;)


    Der große, vorstehende Oberkiefer
    Bei beiden Barschuftformen ist eher der Unterkiefer groß:
    Barschuft


    Immer Ärger mit den Sodamaks
    Die Szene mit den Sodamaks fand ich zwar an sich nicht schlecht, aber es ist leider nicht so ganz herausgekommen, wie sie es letztlich angestellt haben, den Wasserlauf zu beschleunigen. Haben sie irgendeine Wasserpokémonfähigkeit benutzt?


    Zitat

    Zorua führte mich jetzt zu einem Baum, der tatsächlich zwei Stämme hatte. Einer war anscheinend bereits abgestorben, denn aus diesem zog Zorua ein Stück Holz wie eine Tür heraus und ging mit mir in den hohlen Stamm. Er legte das Holz von innen wieder in den Baumstamm. Von oben fiel aus einer kreisrunden, beträchtlich höher gelegenen Öffnung Licht in den Stamm.


    Ein bisschen zu viel „Stamm“ hintereinander ;)


    Absätze beim Sonnenuntergang
    Mir ist klar, warum du die Lücken gesetzt hast. Ich vermute mal, dass du die Schönheit des Sonnenuntergangs noch hervorheben wolltest, aber die erste Lücke muss trotzdem nicht sein. Die zweite ist aber absolut richtig gesetzt, weil hier ja ein Ortswechsel stattfindet.
    [tab='Fazit']
    Ich muss sagen, dass mir dieses Kapitel sehr gefallen hat.


    Die Sache mit dem Zorua, dass es sich ausgerechnet in ein Serpifeu verwandelt – mag er Serp vielleicht sogar...? :D



    Dass Vegichita, wie du selbst im Text sagst, die Grundwassersenke beim menschlichen Namen kennt, finde ich in der Tat auch etwas seltsam. Also entweder, es nicht ganz so menschenfeindlich, wie es den Anschein hat (vorsichtig ausgedrückt), oder, es hatte mal so ganz eigene Erfahrungen...


    Schön, eine Homage an Baumhausen x3 Mir hat Gen. 3 zwar nicht wirklich gefallen, aber Baumhausen ist doch ein schöner Ort...guter Gedanke!
    Mich erinnerte dieses Lager aber noch an etwas anderes...an ein Buch...gab es bei Eragon mal so eine ähnliche Szene? ?(


    Ganz gut finde ich auch, dass du bestimmte Dinge gleich erklärst, wie etwa Vegis Holzsammeln oder die Ausgestaltung durch das Praktibalk. Du müsstest allerdings aufpassen, dass nur die Dinge gleich klärst, die keine so große Rolle für den Storyverlauf spielen, da du sonst Gefahr läuft, zu wenig anregende Dinge offen zu lassen. Dinge, die für die Logik an sich wichtig sind, solltest du aber dennoch immer ausführen – eine Balance zu finden, ist da sehr entscheidend. Aber ich denke, das packst du – da vertrau ich dir blind x3



    Alles in allem eines meiner Lieblingskapitel bis jetzt. Ich hatte bei Lesen zwar ein paar Unklarheiten, aber ich mochte dieses Kapitel sehr. Vorallem, weil es aus einer Perspektive erzählt wird, die sonst so selten kennenlernt: Die Sicht eines Pokémon.


    Ich bin wirklich gespannt, was du dir noch so einfallen lässt. Und vorallem, ob die Baumkronenpokémon noch die Wahrheit über Serp herausfinden, bevor sie sie verlässt...



    In freudiger Erwartung auf #18,


    Mewtu Jingsel Mewtu


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  • Wie lange ist es her, dass ich einen Kommentar geschrieben, geschweige denn eine Reise gelesen habe? Ein gutes Jahr vielleicht, aber dass ich dann so eine Perle finde, hat mich schon überrascht. Der Titel war allenfalls Durchschnitt und hat mich nicht wirklich angesprochen und trotzdem habe ich geklickt, da ich hier interessante Sagen aus Einall erwartet hätte. Tja, denkste, aber so gesehen nenne ich es einmal einen Zufall.
    Und lass dich nicht von der bisherigen Einleitung abschrecken, denn du hast mich bisher äußerst gut unterhalten und ich hoffe, du wirst es auch weiterhin tun. Deshalb bekommst du etwas (meinerseits überfälliges) Feedback von mir, in der Hoffnung, du verbesserst dich noch weiter. Aber alles der Reihe nach...


    Titel, Startpost
    Ja, der Titel, wie irreführend er doch sein kann. Ich hätte hier nämlich (wie bei einem anderen Topic) erwartet, dass ich Geschichten über die einzelnen Mythologien und Sagen der Region zu lesen bekomme. Anders als bei obig erwähntem Topic ist das hier nicht so, in dem Fall würde ich also sagen, dass er für das Reisethema eher ungeeignet ist. Nichtsdestotrotz kann er aber den ein oder anderen Leser hierher führen, es ist also nicht so, dass er abschreckend wirkt.


    Der Startpost ist schlicht, aber gut gestaltet. Du sprichst wichtige Punkte an und beschränkst dich auf das Wesentliche. Besonders anmerken sollte ich hier vielleicht auch deine Gedanken zu einem Schulsystem in der Pokémonwelt. Davon wird bekannterweise nie etwas erwähnt, deswegen merkt man, dass du dir ein interessantes System zurechtgelegt hast und zeugt von deiner Kreativität.
    Die Charaktersteckbriefe sind ausführlich, aber nicht zu lang. Sie beinhalten das Wesentliche und liefern dem Leser einen kleinen Vorgeschmack dessen, was einen dann erwartet. Die halben Charakterbilder über den Spoilern sind im Übrigen raffiniert gesetzt.
    Ansonsten könntest du das letzte Tabmenü auflösen und die Abonennten ohne Spoiler zentriert in die Mitte setzen, da sich dort ohnehin nur ein Punkt befindet. Stattdessen würde sich ein solches bei den Hauptcharakteren anbieten, da diese doch relativ viel Platz wegnehmen. Ist dann dir überlassen.


    Kapitel
    Vorweg, ich werde wohl nur ein paar Worte zum bisherigen Verlauf verlieren und das letzte Kapitel bewerten. Ich bin nicht unbedingt der Typ, der zu jedem Kapitel etwas sagen muss, vor allem nicht zu so vielen. Ich hoffe, du verstehst das.


    Hast du gemeint, das wäre deine erste Story? Okay, von einigen unglücklichen Formulierungen und Satzstellungen oder fehlenden Beschreibungen im Prolog abgesehen, merkt man dir das eigentlich gar nicht an. Es lässt sich flüssig lesen, die Dialoge sind so natürlich und humorvoll gestaltet, dass man von den zweien schon jetzt nicht mehr loslassen möchte. Allgemein habe ich aber das Gefühl, dass die Hauptcharaktere gerne verschlafen, das scheint so eine Art Syndrom zu sein. Aber der erste Eindruck ist der wichtigste und du hast es bravourös gemeistert, dass ich weiterlesen wollte.
    Der weitere Verlauf hält sich relativ genau an die Spiele. Im ersten Moment hat es mich etwas enttäuscht, dass ich abermals G-Cis Rede in Gavina oder die Begegnung mit N erleben durfte, aber wenn ich mir ansehe, wie ungemein detailliert du diese Situationen dargestellt hast, hat mich auch das nicht weiter gestört. Die Szene, als einige Leute ihre Pokémon freigelassen haben, ging mir dabei wirklich zu Herzen. Auch das Erlebnis in der Traumbrache ist sehr realistisch und dort hattest du zum ersten Mal einen wahren Höhepunkt, was Beschreibungen angeht. Jedes Wort hat hier seine volle Wirkung entfaltet und hat direkt zum Träumen eingeladen.
    Das sind nur zwei solcher Stellen, die mir gefallen haben, aber besser hätte es wohl kaum jemand darstellen können. Du hast unglaublich viel Kreativität und Gefühl in diese bekannten Szenen gesteckt und das bewundere ich.


    Kapitel 17
    Und nun zum aktuellen Kapitel. Hui, ich muss sagen, die haben alle eine beachtliche Länge, aber trotz dessen sind sie noch immer angenehm zu lesen und ich war immer traurig, als sie zu Ende waren. Das spricht auf jeden Fall einmal für dich, dass du die Schreibweise in der dritten Person perfekt ausnutzt.
    Anders hier, da versuchst du nämlich die Ich-Perspektive. Ich muss sagen, seit ich mit dieser Schreibweise werke, ist mir aufgefallen, dass diese eigentlich viel schwerer ist als die normale Erzählweise. Man kann sich kaum Freiheiten erlauben, sondern ist fix auf eine Person beschränkt. Hier muss man aber auch sehr detailliert auf Umgebungen und innere Gefühlszustände eingehen.
    Warum ich dir das sage? Lass es mich in einem, nein, drei Worten ausdrücken.
    Oh mein Gott.
    Dass du talentiert bist, habe ich ja gesehen, aber das hat mich echt überrascht. Nähere Beschreibungen, Action, ruhige Momente, deine typisch humorvollen Dialoge... Alles war da, trotz des Wechsels in die erste Person und das gelingt nicht vielen. Sei stolz auf dich und deinen Schreibstil.


    Inhaltlich hat es mir durchaus auch gefallen. Von ihrer bisherigen Art hätte ich Serpifeu ja komplett anders eingeschätzt, aber sie scheint auch recht temperamentvoll zu sein. Eitel nicht, ansonsten wären üble Wortgefechte mit Zorua entstanden (die hätte ich aber auch gerne gesehen ;D). Gute Idee übrigens mit dem verwandelten Zorua, das kam bis zu der Stelle, wo es seine wahre Gestalt zeigte, nicht wirklich hervor. Der Überraschungseffekt ist dir gelungen.


    Fazit
    Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr mir deine Geschichte gefällt. Du schaffst aus dem Plot der Spiele beinahe schon einen eigenen und erweiterst ihn an allen Stellen sinnvoll und logisch. An Kreativität mangelt es dir auf jeden Fall nicht. Sympathische Charaktere und Humor sind bei dir auch gut aufgehoben und lockern immer wieder die Situation auf.
    Ebenso dein Schreibstil. Seit dem Prolog hast du dich immer weiter gebessert mit verschiedensten Beschreibungen, die Kämpfe sind spannend dargestellt und man kann sie sich vor dem inneren Auge sehr gut vorstellen. Und nicht nur das, du hast sogar bewiesen, dass du sowohl in der dritten Person als auch in der Ich-Perspektive toll schreiben kannst.
    Alles in allem eine Geschichte, die beinahe in den Profi-Bereich muss. Beinahe deswegen, weil ich noch etwas warten möchte, wie sich der Plot und dein Schreibstil mit den nächsten Kapiteln weiterentwickelt. Wäre ich aber noch im Komitee, hätte ich dir wohl sofort eine Ja-Stimme ausgesprochen.
    Zum Schluss habe ich noch eine Bitte an dich.
    Schreib bitte immer weiter und lass diese Geschichte nie aufhören. Okay, Unmögliches verlangen ist nicht angebracht, aber bring diese Geschichte zu einem Ende und hör nicht mittendrin auf, ansonsten wäre ich wirklich enttäuscht von dir.


    In diesem Sinne, man liest sich. ~


    ~ 蛇


  • Kapitel 18
    Waldleben



    Nachdem wir dem Schauspiel der Farben eine ganze Weile zugesehen hatten, drang plötzlich eine energische Stimme von unten in die Baumkrone und riss mich unsanft aus meinen Gedanken. Zorua jedoch sprang froh auf, wandelte seine Gestalt wieder in mein Ebenbild und rief mir noch zu, Praktibalk sei angekommen, während er sich geübt mit den Ranken hinunterschwang. Erneut hörte ich die energische Stimme, die in meinem Kopf das Bild eines ziemlich quirligen kleinen Pokemon entstehen ließ. Auch ich ging nach unten, nahm jedoch denselben Weg, den ich heraufgekommen war und hatte ein leicht flaues Gefühl im Magen. Wie würde ich hier wohl aufgenommen werden?
    "Hey, was ist das denn, hey?!" , brüllte es mir von unten entgegen und ich bekam, nunja nicht den Schreck meines Lebens, aber es war knapp davor. Die Stimme fuhr nun etwas leiser, aber immer noch laut genug fort: "Na das is ja 'n Ding! Normalerweise weiß ich, dass es Zorua ist, wenn hier ein unbekanntes Pokemon rumrennt. Jetzt gibts aber zwei von der Sorte, was soll das denn?"
    Verdattert blieb ich stehen unter dem funkelnden Blick von Praktibalk. Was war das denn für einer? Er sah ja eigentlich ganz nett aus mit seiner kleinen Knubbelnase, der vor Kraft strotzdenden Gestalt und den großen, freundlich aber auch ebenfalls schelmisch leuchtenden Augen. Was der aber hier für einen Krach machte, hätte ich mir nie ausmalen können. Zorua jedenfalls sprang ein und bewahrte mich dem Himmel sei Dank vor diesem hitzigen Kerl.
    "Hey, ganz ruhig!" , rief er und verwandelte sich mit dem mir mittlerweile wohl bekannten Leuchten zu seiner wahren Gestalt zurück: "Wie du siehst, bin ich Zorua und sie...hat für heute Nacht einen Platz zum Schlafen gesucht."
    "Achso ist das!" , sagte Praktibalk nun etwas gelassener, war aber immer noch etwas zu aufgedreht für meinen Geschmack. Schneller als ich gucken konnte, stand er schon vor mir, hatte meine Hand gegriffen und hieß mich wilkommen.
    "Hallo und willkommen in unseren kleinen Reich! Sag mal, wie kommts, das ich so jemand Hübsches wie dich hier noch nicht schon vorher gesehen habe?"
    "Äh..äh, was?"
    Mir fehlten die Worte. Was sollte ich darauf bloß sagen? Letztendlich stammelte ich nur: "Ähm ja, nett, dich kennenzulernen."
    Praktibalk wollte schon antworten, doch Zorua rette mir zum Glück den Hals, indem er Praktibalk daran erinnerte, dass er doch diese aufdringliche Art eigentlich nicht mehr auf jeden Besucher loslassen wollte. Das schien zu meiner Erleichterung zu wirken, jedenfalls für den Moment.
    "Ja, stimmt, das wollte ich" , sagte der Hitzkopf jetzt etwas leiser und wandte sich an mich, worauf ich zum wohl hundertsten Mal in dieser kurzen Zeit zusammenzuckte: "Hey, vergiss einfach das Zeug, das ich da vorher erzählt hab. Willkommen bei uns!"
    Damit griff er sich zwei kleine Holzbalken, die er vorher anscheinend abgelegt hatte und machte sich summend und mit den Balken jonglierend zu seinem Baum davon.
    Zorua gab mir einen kleinen Stups und sagte: "Keine Sorge. Er wirkt zwar aufdringlich, ist aber von grundauf ein netter Kerl. Lass dich von seinem Gehabe nicht beeindrucken."
    "Du hast gut reden!" , sagte ich, musste aber etwas lächeln: " Dich hat er ja bestimmt noch nie gefragt, warum er dich trotz deiner Hübschheit noch nie gesehen hat, oder?"
    "Nein, das hat er noch nicht!" , lachte Zorua: "Aber er meint es nicht so, glaub mir. Wie auch immer, der Rest des Trupps kommt sicher auch bald."


    Wie er es vorausgesagt hatte, waren bald alle hier wohnenden Pokemon eingetrudelt. Ich hatte gedacht, die Gruppe wäre größer, aber so waren neben Vegichita, Zorua und Praktibalk nur vier weitere Pokemon gekommen. Alle hatten sie eines gemeinsam, sie konnten klettern, fliegen oder sonst irgendwie auf die Bäume gelangen. Und Zorua konnte ja sämtliche Gestalten inklusive nun auch Meiner annehmen. Als erstes tauchte nach Praktibalk ein Emolga und ein Elfun auf, die die völligen Gegensätze darstellten, aber trotzdem immer durch dick und dünn zu gehen schienen. Emolga war eine aufgekratzte, anscheinend leicht zickige, aber freundliche Natur, die mir ebenso wie Praktibalk einen eher stürmischen Empfang bereitete und mich, die gelben Flughäute weit ausgebreitet, beinahe mit ihrem großen Kopf umgeworfen hätte. Sie hatte schwarze, große Augen und einen schwarzen gezackten Schweif. Elfun hielt ihre Freundin Emolga wohl desöfteren im Zaum, wie sie es auch bei unserem Zusammentreffen tun musste. Sie überragte mich leicht mit ihrem buschigen, hellbeigen Kopfschmuck, der ihr das Gleiten mit dem Wind ermöglichte und ihren holzfarbenen Körper winzig erscheinen ließ. Wenigstens war ich nicht das einzige Weibchen in diesem bunt zusammengewürfelten Trupp. Der nächste Ankömmling war ein flink wirkendes Pokemon mit aufrechter Statur und kurzen, gelben und hellroten Haaren. Lin-Fu, wie er mir von Zorua vorgestellt hatte. Kaum hatte Zorua diesen Namen genannt, kam schon Praktibalk angeflitzt, begrüßte Lin-Fu in einer Art Ritual und schon fingen sie augenblicklich an, wie wild über die Äste zu wirbeln und ihre Kräfte zu messen. Lin-Fu schien eher koordiniert zu kämpfen, mit festem Stand und sicher gesetzten Hieben. Praktibalk handelt mehr nach dem Motto Haudrauf, erklärte mir Zorua, aber dennoch seien sie sich meist ebenbürtig. Als Letzter flitzte eine eher unheimliche Gestalt in die Krone, doch auch vor ihr war wohl nichts zu befürchten, auch wenn es bedrohlich wirkte, wie sie ihre klingenbesetzten Armen in den Stamm schlug und so hinaufsauste.
    Dafür wurde sie auch gleich von Vegichita gerügt: "Mensch, Gladiantri! Wie oft hab ich dir schon gesagt, du sollst mit deinen Klingen nicht immer in den Stamm hauen? Wegen dir hat Praktibalk schließlich extra diesen Aufzug in dem Baumstamm gebaut!"
    Gladiantri, dessen stählerner, rotgrauer Kopf im Licht der untergehenden Sonne schimmerte, gab sich eher wortkarg, murmelte nur ein tief klingendes Okay und sprang dann flink davon, was ein metallisches Klingen ertönen ließ. Zorua meinte nur, er sei eine stille, zrückgezogene Natur, aber sehr zuverlässig und vor allem nicht so unheimlich, wie es den Anschein machte. Na wenn Zorua das sagte...


    Eine Weile später saß der illustre Trupp in der Krone des größten Baumes beisammen und erzählte sich, was sie so heute erlebt und gemacht hatten. Eine Laterne, wie Vegichita zu dem Ding sagte, baumelte an einem Ast und warf warmes, flackerndes Licht durch die braun getönten Scheiben auf die Äste. Die Schatten bildeten bizzare, gezackte und leicht unheimlich zitternde Formen, aber dennoch war es sehr schön, hier so zu sitzen. Nur bei der Art, wie die Laterne angezündet wurde, fühlte ich mich mich kurz unwohl. Gladiantri hatte einmal seine scharfen Armfortsätze klirren lassen, ein Funke sprang in einen Haufen Zweige und ließ sie Feuer fangen. Vegichita griff sich gekonnt einen heraus und zündete die Laterne an. Danach schlug er den glimmenden Reisig mit einem Ast aus.
    Schon bald handelte das Gesprächsthema hauptsächlich um die Geschehnisse, die heute ungewöhnlich gewesen war. Ich wusste, es ging um die Menschen, die heute im Wald Schaden angerichtet hatten. Also diese komischen Leute, zu denen der gehörte, der Peter angegriffen hatte. Auch ich wurde gefragt, was ich dazu sagen will, ich fasste mich aber sehr kurz und sagte nur, es wäre furchtbar, wenn die Menschen hier noch mehr Schaden anrichten würden. Es machte mir Sorgen, dass jemand herausfinden würde, wo ich wirklich herkam und so gab ich mich eher stumm. Zorua schien das zu spüren und lenkte ein wenig von mir ab, indem er sich etwas vor mich stellte und so dafür sorgte, dass ich nicht allzuviel zu sagen brauchte. Die Pokemon hier schienen in mir alle eine gute Freundin zu sehen und schienen nicht mal zu denken, dass wegen mir ein Mensch hierher kommen könnte. Ich beschloss, hier wirklich so schnell wie möglich wegzugehen. Hier waren alle so freundlich, dass ich kaum damit leben konnte, sie hinters Licht zu führen.
    Nach einer Weile kamen Emolga und Elfun aus einem der Bäume herübergesegelt und trugen zusammen ein ordentlich beladenes Holzbrett herbei. Wie es aussah, hatten sie tatsächlich mit einiger Mühe aus den Waldfrüchten ein kleines Kunstwerk gebastelt, entweder, indem sie Muster in die Früchte geschnitten hatten oder sie passend zusammendrapiert hatten. Das war anscheinend ein Hobby der Beiden, erklärte mir Zorua. Auch wenn ihre Kunstwerke nicht lange hielten, je nach Hungrigkeit der anderen, hatten sie so viel Spaß daran, dass sie es jedesmal einfach wieder machen mussten.
    Ausgiebig machte sich der Trupp über die Waldfrüchte her. Ich näherte mich vorsichtig dem Treiben und wurde plötzlich von der bisher freundlichen Emolga angefahren.
    "Hey, du schläfst zwar heute hier, aber das haben wir gesammelt!" , sagte sie und funkelte mich an.
    Ich wurde kleinlaut, sie hatte ja Recht. Vermutlich brauchten die Pokemon ihr Futter selbst.
    "Entschuldigung, ja, ist schon klar, ihr braucht das Essen. Ich bin auch eigentlich gar nicht hungrig", sagte ich leise und wollte bereits wieder zu meinem Sitzplatz zurück, von dem ich vorher gekommen war.
    Auf einmal spürte ich eine weiche Pfote auf meiner Schulter. Emolga zog mich sanft wieder herum und sagte schon freundlicher: "Na, komm schon, ich mach doch nur Spaß! Hau tüchtig rein, der Wald bietet uns genug Nahrung."
    Ja, es war wirklich lustig, mit diesem Trupp zusammen zu sein. Vegichita verschwand irgendwann und holte 2 ebenmäßige, runde Holzklötze hervor, die sehr abgewetzt schienen. Als er mit seinen großen Händen auf sie einhieb, wusste ich warum. Aber zweifellos hatte er Rhythmusgefühl und untermalte den langsam im Dunkel versinkenden Wald mit leisen, warmen Tönen. Hin und wieder machte er sich einen Scherz daraus, in waghalsigen Posen zu trommeln, was ihm jedesmal einen kleinen Applaus und Jubelrufe einbrachte. Mittlerweile war es außerhalb der erleuchteten Baumkrone stockdunkel und es wurden leicht vergorene Pirsifbeeren in Holzschalen herumgereicht. Schon bei dem süßlich-sauren Geruch, der zudem leicht bitter war, zog es mir die Nase zusammen. Auch Zorua lehnte ab und als ich sah, wie die Gruppe aufgrund der leicht alkoholhaltigen Beeren immer ausgelassener wurde, beschloss ich, schlafen zu gehen. Besser wärs, bevor ich noch in eine ungünstige Situation kommen würde und alle rausfänden, dass ich einem Trainer...
    Nein! Ich denke diesen Gedanken besser nicht weiter, dachte ich mir. Zu Zorua sagte ich, ich müsste jetzt schlafen, weil ich einen echt anstrengenden Tag hinter mir hatte. Er nickte, zeigte mir den Weg zu seinem Baum und sagte, ich könne mir eine beliebige Schlafstelle aussuchen.
    Mit meinen Ranken in Bereitschaft überquerte ich den Weg. Wie hoch waren die Äste hier nochmal? Egal, bloß nicht nachdenken...
    Als ich heil in der Krone von Zoruas Baum ankam, kroch ich in eine anscheinend auch tagsüber schattige Ecke, die mit Laubwerk auf natürliche Weise überdacht war. Mit meinem Schwanz fegte ich ein paar Blätter in dieses Eck, um nicht direkt auf dem harten Holz schlafen zu müssen. Seufzend legte ich mich dort auf die Seite und rollte mich ein. Es war zwar weicher als angenommen, aber dennoch kein Vergleich zu dem weichen Zeug, dass die Menschen Bett nennen, worin ich damals geschlafen hatte, als alles noch okay war.
    Alles noch okay war...
    Ich vertrieb den Gedanken und ließ meine Müdigkeit über mich kommen, konnte aber dennoch nicht einschlafen. Das Stimmengewirr der anderen Pokemon bei der Laterne drang an meine Ohren und darüber hinaus das Kratzen, Knacken, Pfeifen und Rufen aller nachtaktiven Pokemon dieses Waldes. Ich war keinesfalls bei auch nur einem von ihnen scharf darauf, das Gesicht hinter den Geräuschen zu sehen. Noch dazu wehte auf einmal ein Windhauch rauschend durch die Blätter und ließ mich spüren, dass die Temperatur einiges kühler war als noch vor ein paar Stunden. Ich rollte mich ein wenig mehr ein, konnte es aber nicht verhindern, dass ich aufgrund der Kälte zitterte. So entspannt ich noch vorher gewesen war, so würde ich jetzt kaum Schlaf finden, wenn ich so fror.
    Ein Knacksen ließ mich auffahren und herumwirbeln. Es war nur Zorua, der wohl auf einen Ast getreten war.
    "Entschuldige, dass ich dich gestört habe" , sagte er verlegen: "Ich wollte sehen, ob alles in Ordnung ist."
    "Ja, ist es...naja..es.." , stammelte ich, ich wollte nicht taktlos sein, wo er mich doch hier schlafen ließ.
    "Ist dir kalt, Serpifeu?" , fragte er und traf voll ins Schwarze.
    "Etwas, aber es geht schon, ich werds überleben" , erwiderte ich mit einem gezwungenen Lächeln. Zorua schien unschlüssig, was er tun sollte.
    "Ich versuch dann mal, einzuschlafen, du kannst ja wieder zurück zu den Anderen gehen" , sagte ich in lockerem Ton.
    Er bewegte sich ein bisschen, fragte aber dennoch: "Ist das wirklich okay?"
    "Ja, natürlich. Geh nur", sagte ich, weiterhin bemüht locker. Insgeheim wünschte ich mir, er würde bleiben und mich nicht in diesem für mich so fremden Baum zurücklassen, wo mich jedes Geräusch auffahren ließ, aber ich wollte ihm nicht zur Last fallen.
    So blickte er noch einmal zu mir, ich ließ mich wieder in mein Blätterlager sinken und rollte mich erneut ein. Ich hörte Schritte, das musste wohl Zorua sein, der zurückging. Schade..
    Wieder zitterte ich etwas, doch auf einmal spürte ich jemanden neben mir. Allein an seiner Anwesenheit, ohne, dass er mich auch nur berührt hatte, wusste ich, es war Zorua. Er legte sich neben mich auf die Blätter, drückte sich an meine Seite und legte seinen buschigen Schwanz um mich. Wohlige Wärme strahlte von seinem Körper und Fell ab und wärmte meine eigene, kühle Haut. Das warme, flauschige Gefühl seines Fells lullte mich schließlich völlig ein und so murmelte ich noch ein leises Danke, bevor ich - endlich - in einen tiefen Schlaf fiel.


    Gedämpfte Sonnenstrahlen kitzelten mich im Gesicht. Verschlafen wartete ich darauf, die Stimme von Peter zu hören, doch nichts passierte. Gut, ich bleib gern noch liegen, dachte ich nur und drehte mich einmal herum, hörte das Rascheln der Blätter...der Blätter?
    Sofort schlug ich die Augen und bereute es danach sofort wieder als mich die Morgensonne blendete. Doch nun sah ich die Baumkrone und schlagartig fiel mir ein, was gestern alles passiert war.
    Dösig blickte ich mich um und erwartete schon, ein vermutlich eingerolltes, dunkelviolettes Fellbündel neben mir zu sehen, doch Zorua war nicht da. Nun, nicht, dass mich dies großartig störte, schließlich hatten die Sonnenstrahlen die unheimliche Nachtstimmung des Waldes restlos vertrieben und außerdem war ich in den ersten Morgenstunden sowieso lieber noch ungestört, bevor ich richtig wach wurde. Langsam wühlte ich mich aus dem Blätterhaufen, den ich mir gestern zurecht gemacht hatte und der nun einigermaßen zerrupft aussah. Mit einer raschen Schwanzbewegung fegte ich die Blätter aus der Krone auf dem Waldboden, suchte mir dann ein sonniges Fleckchen und ließ die Morgensonne auf meinen Schwanz scheinen. Spürbar strömte Energie durch meine Glieder, die durch die Nacht auf diesem Ast etwas verkrampft waren und sich nun sofort lockerten. Achja, was würde ich nur ohne die Sonne tun?
    Eine Weile stand ich so, als es im Laubwerk über mir raschelte. Ich öffnete die Augen und blickte nach oben, hatte auf einmal ein ungutes Gefühl, als würde dort irgendwas lauern...etwas Gefährliches.
    3 trockene Blätter fielem herab und landeten raschelnd vor meinen Füßen. Plötzlich löste sich ein blau-gelber Schatten aus dem Geäst und knallte wuchtig vor mir auf das Holz. Blätter und Staub wirbelten auf und verdeckten mir die Sicht, während ich von dem Aufprall taumelte und hinfiel. Als sich die wirbelnden Blätter legten, blieb mir fast das Herz stehen.
    Ein massiges, angriffslustiges Voltula kam langsam auf mich zu. Schnell sprang ich auf und eilte zum Rand der Baumkrone. Verdammt, es war viel zu hoch zum Springen! Stechend fixierte das Käferpokemon mich mit seinen für meinen Geschmack zu vielen Augen und ließ seine Greifer klicken, ein Geräusch. das mir die Gänsehaut meines Lebens einbrachte. Ich hatte seit gestern wirklich genug Schreckmomente gehabt. Das massige Käferpokemon kam immer näher und ich rief das Erste, was mir in den Sinn kam: "Zorua?! Wo steckst du?!"
    Niemand hörte meinen Hilferuf. Mich grauste es vor dem Gift dieses Pokemon. Es wäre zwar nicht tödlich, aber danach wäre ich für mehrere Stunden gelähmt und nur noch leichte Beute. Ich kroch, meine Augen starr auf das Voltula gerichtet, einen Ast rückwärts hinauf, hauptsache der Abstand zwischen uns wurde größer. Dann ging alles sehr schnell. Voltula blieb stehen, zog seine Hinterbeine eng an den Körper und stieß sich kräftig ab. Der Kopf des Pokemon warf mich um, ich krallte mich in die Baumrinde und blickte schockiert auf die großen Kiefer der Spinne. Willkürlich schloss ich die Augen und ließ einen Schrei los, auf das mich doch bitte jemand hörte. Ich wartete auf das Unvermeidliche, doch nichts geschah. Auf einmal leuchtete es hinter meinen geschlossenen Augen violett. Zögerlich und angsterfüllt öffnete ich die Augen. Vor mir saß Zorua mit unberührter Miene, das Voltula war verschwunden. Ich war so schockiert, ich brauchte einen Moment, um daraus den richtigen Schluss zu ziehen. Kaum hatte ich es geschafft, hörte ich mich auch schon laut rufen:"Was zum...DU!"
    Zorua kicherte: "Du hättest dein Gesicht sehen müssen! War ich so gut?"
    Gut? Dieser Wahnsinnige würde mich noch in den geistigen Ruin treiben, wenn er sowas noch öfters vorhatte. Dennoch brachte ich fürs Erste kein Wort heraus und tat aufgrund meiner Sprachlosigkeit das Einzige, was mir einfiel. Zorua hatte nur noch Zeit, aufzublicken, als ich ihn schon über den Haufen rannte und ihn unter mir begrub.
    "Tu das nie wieder!" , sagte ich zu ihm, musste aber dennoch lachen, als er mich so unverblümt angrinste. Ich wich von ihm zurück und ließ ihn sich aufrichten.
    Lebhaft sprang er auf die Beine, richtete sich stolz vor mir auf und sagte: "Na, war ich nicht einsame Spitze? Na? Was sagst du?"
    "Ich sage, gib nicht so an!" , antworte ich grinsend, gab ihm aber einen nett gemeinten Schubs: "Verwandel dich aber das nächste mal in ein weniger furchterregendes Pokemon..."
    "Weniger furchterregend?" , sagte er: "Ach das ist doch langweilig und man glaubt mir schneller. Es ist viel schwieriger und macht mehr Spaß, sich in ein Pokemon zu verwandeln, vor dem sich jemand fürchtet."
    "Das glaub ich dir aufs Wort!" , lachte ich.
    Zorua gähnte und streckte sich einmal, bevor er sagte: "Hm, du hast aber echt lange geschlafen. Alle anderen sind schon weg, mit Ausnahme von Vegichita. Serpifeu, ich muss mit dir reden.."
    "Wieso? Haben die anderen etwas über meine Herkunft herausgefunden?" , antwortete ich besorgt.
    Nun wirkte Zorua verlegen: "Nein, nunja, mitnichten. Ich habe es Vegichita erzählt. Ich.."
    "Was hast du?" , fuhr ich auf und wich vor ihm zurück: "Wieso hast du das gemacht? Was hast du dir dabei gedacht, was soll ich jetzt tun?"
    Meine Stimmung schlug sofort um, Ich hatte mich gefreut, Zorua zu sehen, aber nun war ich traurig und enttäuscht. Gleichzeitig aber hatte es mir auch Leid getan, die Pokemon hier hinters Licht zu führen. Wie auch immer, jetzt war es ja raus. Und nun? Meine Gedanken überschlugen sich, sodass ich nicht mal wusste, ob ich nun wirklich wütend auf Zorua oder mehr enttäuscht von mir selbst war.
    "Gar nichts musst du, nur hör mir bitte zu" , beschwichtigte mich Zorua: "Vegichita ist anders als die anderen hier. Er wird gleich kommen und mit dir reden."
    "So ist es!" , ertönte eine Stimme von oben, bevor ich weiter auf Zorua einreden konnte. Ich sah schattenhaft eine Gestalt durch die Krone springen, bis sie sich geübt einen Ast griff und schwungvoll, aber dennoch leise wie ein Felilou vor mir landete.
    Vegichita klappte seine Beine ein und setzte sich vor mich, betrachtete mich eingehend. Mir war wirklich unwohl. Würde ich jetzt gehen müssen?
    "Du bist also das Pokemon eines Trainers?" , fragte Vegichita nach einer Weile des stillen Musterns.
    Ich nickte und er fuhr fort: "Nun, ich werde dich heute in die Nähe der nächsten Menschensiedlung bringen, aber nicht direkt bis dorthin. Du weißt sicher, dass wir es nicht wollen, dass sich Menschen hierher begeben."
    "Ja, weiß ich" , murmelte ich kleinlaut. Vegichita klang kein bisschen vorwurfsvoll, doch das machte es fast noch schlimmer, dass ich nicht die Wahrheit gesagt hatte.
    "Es tut mir wirklich Leid für diese Scherereien" , sagte ich.
    "Nun, das muss dich nicht bekümmern. Ob du nun einem Trainer gehörst oder nicht, gestern hast du Hilfe gebraucht. Ich hätte dich nicht weggeschickt. Aber ein bisschen sorge ich mich um dich."
    Ich war völlig überrascht. Sorgen machte er sich? Um mich? Wieso denn?
    "Bist du glücklich bei deinem Trainer? Reist du gerne mit ihm?"
    Ich bejahte und er rutschte ein wenig herum, bis er eine gemütlichere Sitzposition eingenommen hatte. Er schien sich zu fassen und redete schließlich sehr leise: "Weißt du, Menschen können uns gegenüber sehr rücksichtslos sein, vor allem, wenn sie sich für etwas besseres halten. Ich habe es selbst schon erfahren müssen und will dir jetzt den Grund verraten, warum wir in unserer Gruppe die Menschen meiden."

    I know, you know, that we’ve only just begun. Through the highs and lows, and how can I live without you
    You’re such a part of me,and you’ve always been the one, keeping me forever young, and the best is yet to come


    12.5.2012, Stuttgart. Last Scorpions concert ever.

  • Bäääh du kannst doch nich in diesem Moment einfach aufhören :(
    Naja egal dann warte ich weiter^^
    Auf jeden fall wieder zwei wunderschöne Kapitel die du da gezaubert hast. Erstmal möchte ich sagen, dass ich dir in deinen Spielwünschen voll und ganz zustimme.... Ein R/S Remake würd ich mir schon wünschen, weil Rubin mein erstes Spiel war^^
    Und MD is eh immer cool^^
    Ok nun zu dem kapitel:
    Ich find die Idee klasse, zu beschreiben, was Serpifeu passiert und dafür die ich-perspektive zu nutzen. Auch die pokemongruppe find ich eigentlich super, ist ja an sich auch logisch, dass sich da irgendwann so Grüppchen zusammenschließen sollten, is halt einfacher :)
    Außerdem find ich die Pokemon alle Klasse, ihre Charaktere sind authetisch, aber am besten find ich Zorua ;)
    Schreibstil is sauber mir is eigentlich nichts aufgefallen was groß zu bemängeln wäre, schreibfehler such ich eh nich mach ich selber genug von und so. Grobe Fehler sind mir aber zumindest nich aufgefallen
    Als Zorua sagte, es hätte Vegichita alles erzählt, hatte ich schon Angst Serpi fliegt nu wieder raus da, aber es scheint ja irgendwie verständniss zu haben... Bin mal gespannt, warum die die Trainer meiden
    Ich bin schon gespannt auf das nächste Kapitel^^

  • Sodele, ich hab dir versprochen, mich auch endlich mal durchzulesen, was hiermit erledigt ist, und lass dir gleich mal ein paar Worte da.


    Nur schonmal im Voraus. Bei so vielen Kapis für ein Kommentar, springe ich gerne von einer Stelle zur nächsten ;) Also dann mal los...


    Zunächst mal ist mir aufgefalln, dass der Startpost kürzlich etwas überarbeitet wurde, was auch nötig war. Nun sieht's doch gleich viel übersichtlicher aus. Auch wenn ich mich wundere, warum der Header in der Mitte steht und nicht ganz oben. Ich sehe dahinter ja keinen Sinn, aber vielleicht kannst du mich ja aufklären :whistling:
    Und natürlich muss ich es auch ansprechen. Der erste Eindruck, der eine typische B/W Nacherzählung vermittelt. Es ist schon schwer da richtig reinzukommen, aber da ich keine dieser Editionen besitze und daher auch die Story nicht so genau kenne, war für mich längst nicht alles so vorhersehbar, wie wohl für so manch anderen hier.


    Deinem Hauptcharakter hast du zwar einen etwas langweiligen Namen, dafür aber interessante Persönlichkeit gegeben. Nur so aus Neugier. Nennt man dich in gewissen Kreisen vielleicht auch Rocker? Wenn schon das mit der Musik überinstimmt, könnte ich mir das vorstellen.^^ Und ich finde gut, dass du ihm Serpifeu gegeben hast, da ich es von den drei Startern am meisten mag (obwohl ich in den ersten 4 Gen.'s immer stur zu Feuer gehalten habe. Also, Ausnahmefall ^.^ ). Serpifeus Verhalten hast du auch immer wunderschön beschrieben. Das war einfach toll und sehr realitätsnah.
    Bei den Kämpfen hast du mich bis jetzt mehrmals überrascht. Zum einen ist es halt ungewohnt, die Hauptperson teilweise so souverän zu erleben. Wenn ich an Ash am Anfang zurück denke...oder ne, das mach ich lieber nicht. Zum Anderen war ich erstaunt, dass Serpifeu schon Solarstrahl beherrscht. Tut mir leid, aber zu so einem frühen Zeitpunkt finde ich das etwas unlogisch. Lernt es dann etwa beim nächten Kampf Blättersturm und beim übernächsten Pflanzenwirbel? Es ist einfach noch zu früh für solche Attacken.


    Von Team Plasma hab ich ja nicht so viel Ahnung, weiß ledeglich, was ihr Ziel ist. Mit ihren Aktinen, ob aus dem Spiel inspirier, oder selbst ausgedacht, kannst du mich also immer überraschen.


    Bei Lilia fand ich es immer lustig, wenn die Leute vor ihrem Sharfax erschraken. Ich meine so gefährlich sieht es doch nicht aus. Bei Maxax, da wirds lustig. Aber ihr Satz vonwegen kleines Kind und so, den hasse ich total an ihr. Das nervt.^^
    Ich hätte nicht gedacht, dass du Gary mit einbaust. Aber er hat in deiner Story eine gute Entscheidung getroffen. Ich war nämlich immer der Meinung, dass an ihm ein zu guter Trainer verloren ging. Forschen ist was fürs Alter :D Seine arogante Art scheint er abgelegt zu haben. Und...er hat die Liga gewonnen. Ich weiß nicht, ob mir das gefällt. Aber er scheint ja noch ne Menge gelernt zu haben in den Jahren. Ein Glurak passt aber nicht zu ihm, finde ich.


    Ich finds noch schade, dass du oft einige Gespräche einfach umgehst. Wenn du schreibst "sie redeten über ihre Arenakämpfe" oder jemand erzählt dies und das, ist mir das einfach zu wenig. Mich würds freuen, wenn du das wirklich als Gespräch schreibst. Und kurze Ausrufe, egal ob von Mensch oder Pokemon, sollten erkennbar sein. Entweder durch die Zeichen für wörtliche Rede, oder Kursiv, so wie am Anfang.


    Ich teile deinen Spielwunsch momentan auch,(über das Thema hatten wir glaub ich mal geschrieben) R/S Remake kommt hoffentlich bald. Die Kapitel aus der Sicht von Serpifeu waren sehr schön geschrieben. Auch seine...ups..ihre Gedanken waren gut. Und mit Zorua hast mich mal richtig schön überrascht. Will wissen wie s weiter geht.


    Da ich kein Fehlersucher im Bereich Rechtschreibung bin, mach ich hier mal Schluss. Den Part übernimmt doch eh Jingsel :P


    so long

  • Inhaltswarnung
    In diesem Kapitel wird es wieder etwas heftiger zugehen, daher möchte ich nochmal so darauf hinweisen, dass man es auf jeden Fall sieht. Allgemein wird Vegichitas Erzählung/Geschichte nicht unbedingt für sanfte Gemüter sein. Wer trotzdem weiterliest, sollte sich schonmal darauf gefasst machen, dass auch der Tod in den nächsten unmittelbar folgenden Kapiteln möglicherweise ein Thema sein könnte.



    Kapitel 19
    Die Kehrseite des Ganzen


    "Die Geschichte, die ich dir jetzt erzähle, ist nicht kurz - ich werde mich aber auch nicht gewollt kurz fassen. Ich will dir nicht ausreden, bei den Menschen zu leben, ganz sicher nicht. Aber du bist noch eher jung und daher möchte ich, dass du weißt, war mir einst wiederfahren ist", sagte Vegimak zu mir. Ich wollte zwar eigentlich so schnell wie es nur ging zu meinem Trainer zurück, aber es schien Vegichita sehr wichtig zu sein, mir seine Geschichte zu erzählen. Also rutschte auch ich ihn eine bequemere Position und ließ Vegichita mit der Erzählung anfangen.
    "Vor einer geraumen Zeit lebte eine Gruppe Vegimaks im Ewigenwald. Es war ein sorgloses Leben - für die Meisten von ihnen. Das Jüngste von ihnen fand nie einen Anschluss an die Gruppe und war immer der Spielball für die anderen. Das war ich" , begann Vegichita seine Geschichte. Er war ein sehr guter Erzähler, es war, als würde er mir eine gute Geschichte erzählen. Aber der Unterschied war, dass es wirklich geschehen war. Ich ließ meine Fantasie spielen...


    "Hey, wartet doch mal!" , brüllte ein keuchendes Vegimak einer ausgelassen tobenden Gruppe seiner Artgenossen zu, die ihn kreischend und rufend verlachten.
    "Haha, du lahmes Ding! Auf dich warten? Fällt uns nicht im Traum ein! Wenn du auch mit uns zu dem neuen Schlafplatz kommen willst, dann mach hin!"
    "Hey...Ich dachte, wir wären eine Gemeinschaft!" , rief das zurückgebliebene Vegimak, welches viel kleiner war als die Anderen. Doch was war zu spät, der Trupp war außer Sichtweise.
    Nicht gut, dachte das Jüngste. Der Tag hatte doch so schön begonnen, sie hatten erst diesen reich bewachsenen Baum voller Früchte gefunden, dann in einem kleinen Teich getobt und zum Schluss ausgiebig in den Bäumen Mittagsschlaf gehalten. Doch jetzt, wo er alleine durch den Wald irrte, wünschte sich Vegimak wieder an den Teich zurück, auch wenn er natürlich am Meisten untergetaucht wurde. Aber so war es eben und er blieb trotzdem bei dem Trupp, da er allein kaum Chancen hatte. Auch jetzt fühlte er sich sehr unwohl, wo hier doch buchstäblich hinter jedem Baum etwas lauern könnte. So schön der Wald auch war, so gefährlich konnte er sein. Und es dämmerte bereits. Die Nacht war für ein alleine herumlaufendes, junges Vegimak das Gefährlichste, was es nur geben konnte. Aber immerhin waren seine Kumpanen wie Verrückte durch die Bäume geprescht und hatten deutlich sichtbare Spuren in ihnen hinterlassen, weshalb er ihren Schlafort für heute Nacht noch knapp vor der totalen Dunkelheit gefunden hatte. Geschafft und genervt, aber auch enttäuscht kraxelte er auf den Baum, überhörte das höhnende Gelächter seiner "Freunde" und schlief daraufhin bald tief und fest ein.


    Lautes Dröhnen weckte ihn am nächsten Morgen. 'War ja klar, dass ihn die Anderen so unsanft wecken mussten', dachte er sich zerknirscht und drehte sich zur Seite. Doch irgendwas war merkwürdig. Dieses Dröhnen war kein Geräusch, das seine Kumpanen hätten produzieren können. Plötzlich wurde das bisher dumpfe Dröhnen zu einem schrillen Sirren, dass es Vegimak den Schädel vibrieren ließ und dann - knackte es laut, Holz splitterte, ein dumpfes Rumsen auf dem Waldboden. Vegimak sprang auf, er kannte das Geräusch! Er flitzte zu einer Stelle, von der aus er besser sehen konnte. Ein knalliges gelbes und beängstigend großes Ding, welches knatterte und stank, war im Wald und viele Menschen standen um es herum, mit länglichen Geräten in den Händen, die dieses Dröhnen und Sirren verursachten. Einige Bäume lagen gefällt auf dem noch von der Nacht nassen Waldboden - es war eben Frühling geworden und die Nächte noch sehr kühl. Der stechende Geruch nach frischem Harz drang an Vegimaks Nase.
    Wie aus dem Nichts sprangen die anderen Affenpokemon herbei, packten ihn an den Armen und riefen: "Schnell, die machen alles kaputt! Wir müssen sofort weg hier!"
    "Nein!" , rief der Jüngste und riss sich los: "Wir müssen sie aufhalten!"
    "Spinnst du?" , brüllten die Anderen: "Dagegen kommen wir nicht an! Los, lass uns abhauen, komm jetzt!"
    Vegimak trat an den Rand der Baumkrone und blickte auf das Szenario. Er spürte Wut und Trauer in sich aufsteigen. Anders als seine Kumpanen schmerzte es ihn immer sehr, wenn er so etwas sah, und er wollte etwas ändern, mit allem was er geben konnte. Bisher war er wie der ganze Trupp geflüchtet, wenn so etwas passierte. Doch nun fasste er einen Entschluss.
    "Ich werde hierbleiben und mein Bestes geben, um sie aufzuhalten" , sagte er ruhig und mit dem Rücken zu ihnen gewandt: "Entweder ihr helft mir dabei oder ihr sucht das Weite, wie immer."
    "Hey...", begann jemand, doch der Jüngste fuhr dazwischen.
    "Nichts 'Hey'! Helft mir oder geht. Ich akzeptiere Beides. Ihr habt bisher eh noch nie auf mich geachtet und mir reicht es langsam. Ich ziehe das jetzt durch und werde es auch allein tun, wenn es sein muss. Euch brauche ich nicht mehr."
    "Lasst den Spinner!" , rief einer. Recht schnell schlugen sich alle auf dessen Seite und machten sich wie gehabt lärmend durch die Wipfel aus dem Staub."
    Wutentbrannt sprang Vegimak auf einen anderen Baum, auf dem er bessere Chancen hatte.
    "Ist das nicht auch ihr Zuhause? Ist es denen egal, was damit passiert?" , dachte er und ließ kurz darauf einen Kugelsaat-Angriff auf das längliche Gerät los, welches der Mensch hielt, der ihm am nächsten war.
    Die Leute blieben stehen, das Dröhnen hörte auf. Vegimaks Ohren schmerzten und klingelten noch von dem unerträglichen Lärm der merkwürigen Geräte und so konnte er nichts verstehen. Doch er sah, wie diese Menschen auf ihn deuteten und auch wenn er es nicht hörte, war es ihm klar, was sie taten.
    Sie lachten. Über ihn.
    Es machte ihn schier rasend. Was würden die denn denken, wenn ich diese ungewöhnlichen Steinkästen angreifen würde, in denen die wohl lebten, dachte Vegimak. Er schrie es ihnen sogar entgegen, was aber keine Wirkung zeigte. Eher im Gegenteil. Nun lachten sie noch mehr über das in ihren Augen sinnlos tobende Pokemon. Vegimak beschloss eine Verzweiflungstat und sprang vom Baum hinab auf den Menschen, der ihm am Nächsten war. Die Überraschung reichte, dass er zu Boden fiel und nun Vegimak an seine Jacke gekrallt vor sich hatte, der ihn mit seinen Fäusten und Krallen überall traktierte, wo er ihn erreichte. Vegimak wusste aber nicht, dass der Mensch eine Schutzkleidung trug, die obligatorisch beim Bäumefällen war. Jedenfalls hatte der Mensch sich nun gefasst, Vegimak gegriffen und weit von sich geschleudert, worauf es schmerzhaft gegen einen Stamm krachte. Sein Bein war nun ordentlich geprellt, doch er stand ächzend und unter Anstrengung wieder auf. Aber nun hinkte er, was ihn jedoch nicht abhielt, sich erneut laut kreischend den Waldarbeitern entgegenzustellen. Die waren auf einmal verstummt, bis einer von ihnen einen glänzenden Ast hervorholte, wie Vegimak ihn noch nie gesehen hatte. Es wirkte auf ihn wie ein Spielzeug. In der nächsten Sekunde knallte es so laut, dass es Vegimak fast das Trommelfell zerrissen hätte. Keinen Wimpernschlag später bohrte sich ein glühender Schmerz in seinen rechten Arm, der so durchdringend war, dass die Umwelt für ihn kurzzeitig komplett weiß erschien. Er fiel auf den Rücken und wand sich, konnte nicht klar denken. Doch nach ein paar Sekunden drang instinktiv ein Gedanke an sein Bewusstsein. Lauf!
    Trotz dem höllischen Schmerz in seinem Arm stand er auf und rannte so schnell er konnte. Das geprellte Bein war wie vergessen. Hinter sich hörte er wieder das Dröhnen, welches für ihn nun eine grauenerregende Note bekommen hatte. Als er Holz splittern hörte, stiegen ihm Tränen in die Augen, die nicht von seiner Wunde herrührten.


    Ein Junge lief gedankenlos durch den Wald. Er war wohl 16 Jahre alt und nutzte den Wald immer, um sich von dem abzulenken, was ihn sonst beschäftigte. Und dies war nicht gerade wenig. Er war von eher schmächtiger Statur, hatte kurzes, aber trotzdem struppiges, dunkelblondes Haar. Seine Augen blickten durchdringend und sorgten dafür, dass die Leute, denen er auf der Straße begnete, meistens immer einen Bogen um ihn machten.
    Das Herumgehen in diesem Wald für ihn war bereits zu einer Art Meditation geworden, um wenigstens für den Moment die Alltagssorgen loszuwerden. Kaum einer wusste, dass er öfter hierherkam und es war ihm nur recht. Seine Schulleistungen wurden langsam schlechter, er hatte niemanden, den er wirklich als Freund bezeichnen konnte, daheim wurde er wegen seinen schlechteren Noten unter Druck gesetzt und bekam es immer wieder zu hören, dass er doch mal an seine Zukunft denken sollte.
    Hier, unter dem dichten Blätterdach war das nicht wichtig. Der Baum neben ihm würde ihn bestimmt nie nach seiner Zukunft fragen.
    "So lachhaft es auch ist" , dachte er, "aber diesem Baum sind meine Leistungen egal, er nimmt mich einfach so an wie ich bin, wenn ich hier stehe."
    Er berührte die Rinde, spürte das handwarme Holz, seine Unebenheiten und Strukturen. Mit einem Kopfschütteln nahm er die Hand wieder weg.
    "Was für ein abwegiger Gedanke, der Baum nimmt mich so an, wie ich bin. Das ist ein Baum, kein Mensch oder Pokemon" , sagte er zu sich. Er trat von ihm weg, lief ein paar Schritte und stolperte. Ganz plötzlich, überraschend, dabei war da doch nichts. Oder?
    Eine Ausbeulung, verdeckt unter Blättern, fiel ihm ins Auge. Er bückte sich und wischte die Blätter von ihr weg, zog aber sofort die Hand zurück, als er sah, was dort lag.
    Es war ein Vegimak und wilde Vegimaks konnten aggressiv sein. Doch wieso bewegte es sich nicht? Erst jetzt bemerkte der Junge die dunkelroten Stellen an einem der Arme des Pokemon.


    Vegimak war irgendwann einfach zusammengebrochen und hatte sich mit letzter Kraft in die Nähe eines Baumes geschleift, um sich mit Blättern zu verdecken, was ihn unglaubliche Anstrengung gekostet hatte. Er hatte schon nahezu aufgegeben und war mit seinen Gedanken abgeschwebt, bis er beinahe alles vergessen hatte, was um ihn herum lag. Bitter dachte er noch, dass er jetzt wohl keine Chance mehr haben würde, als eine stoßende Bewegung seinen Körper über den Boden rutschen ließ. Sofort war der Schmerz wieder da und riss ihn aus seinen Gedanken. Er wandte langsam seinen Kopf und der Anblick ließ ihm die Haare zu Berge stehen. Ein Mensch. Und als wäre dem noch nicht genug, dass er ihn gefunden hatte, so kam er nun auch noch näher. Vegimak bleckte die Zähne und fauchte wild. Doch ans Aufstehen war noch nicht einmal zu denken. Sein Arm pochte nach wie vor und raubte ihm die Sinne. Nur verschwommen nahm er wahr, dass der Mensch redete. Konnte er normalerweise verstehen, was diese Zweibeiner sagten, drang es diesmal nicht an sein Bewusstsein. Aber er sah, wie der Mensch plötzlich eine rote Kugel in der Hand hielt. Als nächstes hatte er eine sehr eigenartige Empfindung, die Umgebung verschwand vor seinen Augen und wurde mit einem Mal tiefschwarz. Er spürte eine Begrenzung in diesem schwarzen Raum, doch - wundersamerweise - waren die Schmerzen wie betäubt. Zwar nicht weg, aber doch unterdrückt. Nun spürte Vegimak mit voller Wucht seine Müdigkeit und versank in halber Bewusstlosigkeit.
    Eine gewisse Zeit später, deren Dauer Vegimak absolut nicht nennen konnte, zog etwas an ihm, es wurde gleißend hell und schlagartig schmerzte sein Arm wieder, weshalb er sein Gesicht verzerrte. Die Eindrücke überforderten das völlig erschöpfte Pokemon, es war hell, roch irgendwie merkwürdig, er lag auf etwas Weißem, Weichen. Auf einmal spürte er dumpf an seinem verletzten Arm einen Stich, der jedoch aufgrund der anderen Wunde kaum durchdrang. Langsam drehte er den Kopf und konnte noch schemenhaft die Umrisse eines Menschen erkennen, bevor die Erschöpfung ihn vollends überkam und er einschlief.


    "Okay, er schläft tief und fest, obwohl ich eigentlich nur seinen Arm lokal betäubt habe. Er muss ja echt was durchgemacht haben, aber fest steht, der wird jetzt nicht aufwachen" , sagte die Krankenschwester im Pokemoncenter von Septerna City.
    Sie wandte sich an ihre Kollegen und sagte: "Ihr kommt ja sicher zurecht, oder? Ich würde mir mal gern den Besitzer von dem armen Ding vorknöpfen."
    Die anderen Schwestern nickten bloß und machten sich daran, die Wunde zu versorgen. Daher ging diejenige, die Vegimak betäubt hatte, aus dem Versorgungsraum und trat unverblümt auf den Jungen zu, der es gewagt hatte, das arme Pokemon in diesem Zustand hierherzubringen.
    "Sag mal, was hast du dir dabei nur gedacht?" , herrschte sie ihn an: "Ich hoffe für dich, dass du einen guten Grund hast, warum dein Pokemon so verletzt ist, sonst werde ich umgehend eine Anzeige gegen dich zur Polizei bringen!"
    Der Junge erschrak, ihm fehlten kurz die Worte und er verhaspelte sich einmal, bevor es ihm endlich gelang, einen sinnvollen Satz zu formen: "Den hab ich. Es ist nicht mein Pokemon, ich habe es so im Wald gefunden. Ein möglicher Trainer war nicht in der Nähe."
    Die Schwester schien sich wieder ein wenig zu beruhigen: "Nun, dann hoffe ich, dass wir den Übeltäter kriegen, aber leider muss ich sagen, dass so etwas kaum möglich ist. Versuchen werden wir es aber."
    Den letzten Satz hatte sie mehr abwesend gemurmelt, sprach nun aber wieder mit dem Jungen: "Kann ich deinen Pass sehen? Keine Sorge, reine Formalität, wenn wir einen Ernstfall bekommen."
    Die Schwester nahm den Pass, gab ihn aber sofort wieder zurück und sagte: "Nicht den, den Trainerpass."
    "Ich bin aber kein Trainer" , meinte der Junge, was die Schwester ziemlich verwunderte. Sie fragte ihn daher, wieso er denn dann einen Pokeball dabeihätte. Der Junge sagte nur, es wäre eine lange Geschichte und gab dann doch seinen eigentlichen Ausweis ab. Somit wanderten seine Personalien in die Kartei des Pokemoncenters.
    "Du wirkst so besorgt? Mach dir keinen Kopf, weil wir dich jetzt vermerkt haben. Im Zweifelsfall wirst du den Vorfall einem Polizisten erzählen müssen und wenn du daran keine Schuld hast, wird dir bestimmt nichts angehängt. Wie du an der Größe dieser Box siehst, haben wir hier einige Trainernamen in der Box und sie ist nicht die Einzige. Aber nachträglich kontaktieren mussten wir schon jahrelang keinen mehr."
    "Darüber mach ich mir gar nicht so viele Gedanken. Ich frag mich nur, wer so etwas mit einem Pokemon macht" , sagte der Junge.
    "Du willst gar nicht wissen, was für hier teilweise für Dinge erleben" , antwortete die Schwester mit ernstem Gesicht: "Aber mach dir keine Sorgen, Vegimak hat es nicht so schlimm erwischt. Wir müssen seine Wunde versorgen, dann braucht er eine ordentliche Portion Schlaf und sollte sich erholt haben. Wir behalten ihn bis morgen noch hier. Wenn du möchtest, ruf ich dich an, wenn es Zeit für ihn ist, aufzuwachen. "
    Der Junge freute sich: "Ja, bitte machen sie das, dafür wäre ich ihnen sehr dankbar! Ich muss dann los."
    Die Schwester winkte ihm noch hinterher. Sie hatte sich entschieden, ihm zu glauben, dass er dafür nicht verantwortlich war. Sie konnte und wollte sich einfach nicht vorstellen, dass er so etwas zugelassen hätte. Kurze Zeit später drehte sie sich um und ging in den Versorgungssaal, um mitzuhelfen.


    Vegimak erwachte und wusste nicht, wo er war. Diese Erkenntnis ließ ihn auffahren, doch langsam kamen die Erinnerungen. Er bemerkte plötzlich, wie steif sich sein verletzter Arm anfühlte und sah, dass er in ein merkwürdiges, weiches und weiches Zeug eingewickelt war. Aber der heftige Schmerz vom Vortag schien abgeklungen zu sein, immerhin. Moment, Vortag? Wie lang war er denn schon an diesem Ort? Er wusste es nicht. Aber in einer Sache war er sich sicher - dies war ein Ort der Menschen und für ihn hieß das nur Eines: Weg hier. Er konnte sich zwar zusammenreimen, dass die Menschen für seinen besseren Zustand verantwortlich waren, aber das spielte für ihn keine Rolle - er musste hier um jeden Preis weg. Den Zweibeinern wollte er auf keinen Fall vertrauen, auch wenn sie ihm geholfen hatten. Er begann den Raum zu inspizieren, auf der Suche nach irgendeinem Weg nach draußen. Sollte just in diesem Moment ein Mensch hierher kommen, würde Vegimak kein bisschen gnädig auf den ungewünschten Besuch reagieren. Doch zu Vegimaks Erleichterung war das nicht nötig. Er hatte sich spontan das ausgesucht, was hier am ehesten nach Fluchtmöglichkeit aussah. So stand er nun vor dem durchsichtigen Ding, dass dort einfach so in diesem weißen Steinklotz drinwar. Er konnte den Wald von hier aus erkennen und tastete erstmal überall herum, um eine Methode zur Flucht zu finden, die möglichst keinen Krach machen würde.
    Vegimaks sind von Natur aus sehr findig und so hatte auch er keine Schwierigkeiten damit herauszufinden, wofür dieses aus dem Holz hervorstehende Etwas war und wie man es benutzte. Er drückte den Fenstergriff nach unten und blieb erstmal überrascht stehen. Er dachte sich noch, wie dämlich oder gutgläubig die hier wohl waren, es ihm so leicht zu machen. Doch er wollte sich nicht beschweren, sprang hinaus, wobei er penibel auf seinen immer noch verbundenen Arm achtete und fasste dann sofort den Wald als Ziel ins Auge. Nichts war wichtiger, als ihn so schnell wie möglich zu erreichen.


    Eine Woche verging. Der Junge und auch die Krankenschwestern vergaßen allmählich das verletzte Vegimak, welches damals spurlos verschwunden war. Im Pokemoncenter gab es täglich so viele Fälle, dass ein einzelner nicht lange im Gedächtnis blieb und der Junge hatte auch kaum Zeit, sich bei den aktuell viel zu vielen Schularbeiten und dem Druck, den er von daheim bekam, auf so etwas zu fixieren. Dennoch schwebte die Erinnerung und die Frage, was wohl mit dem Pokemon geworden war, irgendwo in seinem Kopf herum, ohne jedoch groß beachtet zu werden. Doch genau acht Tage nach den Ereignissen, er machte wieder seine Runde durch den Wald, entdeckte er plötzlich einen Pfad, den er vorher nie gesehen hatte. Es war kein Trampelpfad, es war ein Weg rein natürlicher Herkunft. Die Bäume und Sträucher wuchsen so angeordnet, dass es wirklich leicht als richtungsweisend erkannt werden konnte. Er sah ihn eine Weile an und folgte dann der spontanen Eingebung, den Weg zu nehmen. Jedoch bereute er es bald. Hier waren wohl Baumfäller am Werk gewesen, schon nach ein paar Metern erkannte er die Auswirkungen auf den Wald, die so etwas immer hinterließ. Reisig, Äste und Baumstümpfe waren kreuz und quer über den Boden verteilt, nahmen einigen Jungpflanzen das Licht und ließen sie verdorren. Doch mitten in dieser Trostlosigkeit sah er einen grünen Fleck. Bei näherer Betrachtung erkannte er, dass es ein Vegimak war. Ein Vegimak mit einem langen frisch verheiltem Kratzer auf dem Arm.
    Kein Zweifel, es war dasselbe Pokemon, dem er schon begegnet war. Er wollte näherkommen und trat auf einen Ast, der laut knackend durchbrach. Vegimak blickte auf, zeigte die Zähne und fauchte. Wie damals. Der Junge blieb stehen und sah das erschöpfte Pokemon eine Weile an. Schließlich kam ihm eine Idee, er legte seinen Rucksack ab und kramte die Vesperbox hervor, die noch eine kraftspendende Sinelbeere enthielt. Er selbst mochte diese Früchte nicht und seine Mutter vergaß es jedesmal, weshalb sie auch jedesmal eine davon in seine Frühstücksbox legte. Diesmal jedoch war er zum ersten Mal seit langem froh darüber, die Beere zu haben. Vegimak hörte auf zu fauchen und fixierte die Frucht, ließ sie nicht aus den Augen. Als der Junge jedoch seinen Arm mit der Frucht langsam dem hungrigen Pokemon entgegenstreckte, zeigte es erneut die Zähne, doch zum Schluss siegte der Hunger, der augenscheinlich sehr groß sein musste. Vegimak kroch von sich aus auf die ausgestreckte Hand zu, schnappte sich schnell die Frucht und verschlang sie noch im Liegen, aber nicht, ohne den Jungen weiterhin argwöhnisch zu beobachteten. Nachdem nur noch ein dürrer Stiel von der Frucht übrig geblieben war, näherte der Junge seine Hand erneut dem erschöpften Pokemon, welches dieses gar nicht toll fand. Es hieb mit seinem Arm nach ihm und kreischte laut, zuckte jedoch sofort zusammen und hielt sich die wohl schmerzende Schulter. Der Junge erkannte, dass dieses Pokemon in der wilden Natur keine Chance hätte, wenn es alleine blieb. Und normalerweise hätte er es dort gelassen, weil ihm sein Vater sehr oft eingeschärft hatte, dass der Lauf der Natur etwas sei, dass man nicht beeinflussen dürfte. Aber aus irgendeinem Grund rührte sich der Junge nicht von der Stelle, stand nicht auf und ging weiter. Irgendwas hielt ihn davon ab und so kauerte er eine Weile unschlüssig vor dem Pokemon. Endlich fällte er eine Entscheidung. Wäre er in der Nähe der Stadt, hätte er es nicht gedacht, es wäre ihm viel zu peinlich gewesen, wenn ihn so vielleicht jemand aus der Schule sehen würde. Aber hier war er im tiefsten Wald und Besuch von einem Menschen brauchte er sicher nicht erwarten. Also setzte er sich in gemütlicher Haltung auf den Waldboden, streckte die Beine aus und stützte sich mit flachen Handflächen ab.
    "Vielleicht bringt es ja was und Vegimak beginnt, seine Angst zu überwinden" , sagte er leise.


    Vegimak war verwirrt - was würde das denn werden? Jetzt saß dieser Mensch so nah bei ihm und wäre er nicht so erschöpft, würde er ihm zeigen, was jemand zu erwarten hatte, der ihm so nahe kam. Die Ereignisse waren nicht sehr günstig abgelaufen, nachdem er aus der Stadt abgehauen war. Er wurde sehr oft von fremden Pokemon angegriffen, oft nur leicht, aber manchmal wurde er in ernste Kämpfe verwickelt. Er war noch jung und zog meistens den Kürzeren. Die Kunde von dem einsamen, herumirrenden Vegimak machte die Runde und sorgte nicht dafür, dass er sonderlich beliebt war. Kaum hatte er einmal etwas zu Fressen oder eine Wasserstelle gefunden, kam kurze Zeit später irgendein Konkurrent, der stärker war und sich über sein Futter hermachte, sobald Vegimak am Boden lag. Kurz gesagt hatte er am eigenen Leib erfahren, was es hieß, wenn man sich in der Wildnis nicht durchsetzen konnte.
    Was er nun aber erlebte, ließ seine Gedanken rasen. Was wollte dieser Mensch von ihm? Er saß einfach da und tat einfach nichts, sah ihn nur hin und wieder an, ließ dann seinen Blick durch den Wald schweifen und blickte zum Schluss wieder zu ihm. So etwas hatte er von den Menschen noch nie gesehen - bisher hatten sie ihn entweder verjagt oder verletzt. Und was er vorher gesagt hatte, half Vegimak bei seiner Einschätzung auch nicht weiter.
    "Er meinte, ich würde meine Angst verlieren" , dachte er. Wollte ihm dieser Mensch tatsächlich helfen? Die Sinelbeere, die ihn wieder etwas lebendiger gemacht hatte, sprach jedenfalls dafür. Doch Menschen waren hinterlistig, das wusste er. Er würde nie genau sagen können, was sie vorhatten.
    So verstrich einige Zeit und beide - Mensch und Pokemon - sahen sich einfach nur an.
    Endlich passierte etwas. Der Mensch begann zu reden, was Vegimaks weiche Ohren aus Reflex einmal zucken ließ.
    "Wie lange willst du noch hier liegen?" , fragte er und blickte dabei in keine bestimmte Richtung. Vegimak verstand jedes Wort - die meisten Menschen waren sich nicht einmal der Tatsache bewusst, wie gut Pokemon die Menschen verstehen konnten. Es war nicht nur so, dass ein Befehl stur erkannt werden würde, sobald man nur dieses eine Wort dafür gebrauchte. Mit den meisten Pokemon konnte man ebenbürtig reden. Antworten konnten sie zwar meistens nicht verständlich, aber verstehen, was gesagt wurde, konnten sie sehr wohl.
    "Ich weiß nicht, ob du mich verstehst", fuhr der Junge fort, was Vegimak mit einem gepressten "Wundert mich nicht" quittierte.
    Der Junge hörte nur die schrille Stimme des Pokemon, dachte sich aber einfach, dass es als Zustimmung gelten könnte: "Hör mal, ich weiß zwar nicht, wieso du mich nicht in deine Nähe lässt, aber eins weiß ich. Bleib hier liegen und du machst es nicht mehr lange. Es mag dir zwar nicht gefallen, aber deine einzige Möglichkeit im Moment ist es, jetzt mitzukommen und mir zu erlauben, dir zu helfen. Ich werde jetzt zu dir kommen und es noch einmal versuchen. Wenn du mich wieder angreifst, lasse ich dir hier, wenn nicht, helfe ich dir."
    Vegimak war nun total überfordert. Er wusste nun nicht mehr, was jetzt zu tun war. Er sah den Menschen langsam auf sich zukommen, reagierte aber nicht. Auch nicht, als er spürte, wie der Mensch ihn unter seinen Armen griff, hochhob und ihn in seine Armbeuge legte. Den letzten Gedanken, den Vegimak dachte, bevor er in den Armen des Jungen einschlief, war, dass es stimmte. Würde er hier im Wald bleiben, war es sowieso vorbei. Also konnte er ruhig auch noch das tun.

    I know, you know, that we’ve only just begun. Through the highs and lows, and how can I live without you
    You’re such a part of me,and you’ve always been the one, keeping me forever young, and the best is yet to come


    12.5.2012, Stuttgart. Last Scorpions concert ever.

    4 Mal editiert, zuletzt von RockingScorpion ()

  • Das hat ja kürzer gedauert, als ich jetzt erwartet hätte. Dann sollte ich das Kapitel auch mal unter die Lupe nehmen.


    Um ehrlich zu sein, war ich ja anfangs ein wenig skeptisch, wie es sich machen wird, die Geschichte von jemandem zu hören, den man kaum kennt. Immerhin tauchte Vegichita erst vor kurzem auf. Ich weiß nicht wie er denkt, ich weiß nicht wie er tickt (abgesehen davon, dass er, wie alle anderen den Abstand zu Menschen bewahrt). Wenn jemand eine Geschichte erzählt, beforzuge ich es normalerweise, diesen Jemand einiger Maßen zu kennen, denn dann kommt normal dieser "aha"-Effekt. Denn dann lerne ich warum der Charakter so ist, wie er ist, verstehst du? Das alles aber nur am Rande ;)


    Bei der Erzählung bin ich mir im Grunde nicht wirkich sicher, wie ich das ganze finde. Ich fasse mal kurz zusammen:
    Ein Vegimak, das als kleines und schwaches Gruppenmitglied dasteht. Trotzdem ist eben dieses Vegimak das Einzige, das sich gegen die Bedrohung seiner Heimat entgegenstellt - den Menschen. Wiederstand, eine schlimme Verletzung, die Rettung durch einen framden Jungen und die Flucht vor ihm.
    Weißt du, man könnte dies alles auf sehr viele Arten beschreiben. Unrevolotionär, Ausgelutscht, Ideenlos, aber auch altbewert, klassisch und realitätsnah. Ich bin mir nicht sicher, doch meine ich irgendwo dazwischen zu stehen. Denn abgesehen von der Gewalt könnte es ebenso aus dem Anime stammen und ich bin meist auf der Suche nach Storys, die nunmal anders sind. Aber die Gewalt, die Gefahr und die Dramatik sind ja da. Ich rede wohl mal wieder ne Menge unnützes Zeug, will dir aber nur mitteilen, warum ich das Kapitel keinesfalls schlecht, aber auch nicht herausragend finde :S


    Dennoch...
    Bin ich auf eine Sache sehr gespannt. Denn der Junge - sollte ich den eigentlich kennen? - scheint ja Vegimaks Vertrauen zu gewinnen. Ich frage mich also, was passiert, das Vegichita später keine Menschen mag. Ich erhoffe eine überraschende Wendung mit guter Gefühlsbeschreibung (nicht unter Druck gesetzt fühlen :D ).


    so long

  • [tabmenu]
    [tab='Vorwort']
    Was lange wärt, wird endlich gut - endlich kann ich deine beiden Kapitel, zu denen ich in dieser Hinsicht bislang noch nicht gekommen bin, mit einem Kommentar versehen (und dabei nebenbei bemerkt meine ersten Grüße und Glückwünsche für dich innerhalb deiner FF im Profi-Bereich hinterlassen).


    Da es aber zwei Kapis sind, die bewertet werden wollen, erfolgt eine Rechtschreibprüfung erst wieder im nächsten Kapitel.
    Nur, wenn wir irgendwas besonders auffällt, wird das (i.d.R. allgemein) berücksichtigt ;3


    So, nun genug der langen Vorrede!


    lg


    Jingsel
    [tab='Kapitel 18']
    [subtab='Positives']
    Titel
    ich mag den Kapiteltitel...er ist schlicht, aber drückt alles aus, was auszudrücken ist, wie ich finde.


    Praktibalk
    Mir gefällt Praktibalks Charakter sehr. Allein die wörtliche Rede, die ihm in den Mund legst, lässt direkt eine Stimme in meinem Ohr erklingen - ich finde, er ist dir sehr lebendig gelungen!
    Und dieses Charmeurgetue...gefällt mir gut!


    Die Größe der Gruppe
    Das ist etwas, das ich ehrlich gesagt wirklich gut bedacht finde. Normalerweise stellt man sich in Gruppen zusammenlebende Wesen immer als eine riesige Ansammlung vor, die sie meist in Wahrheit gar nicht sind. Auch Serie/Spiel gaukeln uns ja durchaus gewaltige Schwärme von zusammengehörigen Pokémon auf, in sofern: Hut ab, das hast du gut überlegt!


    Die Charaktere der "Baumstammgruppe"
    Was du hier für eine Vielzahl von scheinbar sehr tief durchdacht wirkenden Charakteren hinlest - Respekt! Jedes Pokémon dieser Gruppe scheint einen eigenen, unverwechselbaren Charakter zu besitzen, der aber auch jeweils nciht deplaziert oder dergleichen wirkt und tiefere Gedanken hinter ihnen erkennen lässt. ich kann nur sagen: Weiter so!


    Beschreibungen
    Dieses Mal fällt mir in diesem Punkt wirklich nichts zu meckern ein...wie du dich von den ersten Kapiteln an verbessert hast, ist wirklich unglaublich!


    Emotionen
    Auch Emotionen kommen meiner Ansicht nach wirklich schön zum Ausdruck. Serps Unbehagen ist mir da besonders ins Auge gefallen, das hast du wirklich nachvollziehbar und nachfühlbar zum Ausdruck bringen können.


    Der Verlauf des Abends
    Dir ist auch das gut gelungen. Erst kurze Gesprächsrunden, dann das eigentlich Wichtige - das Essen, und dann klingt der Abend mit Musik und Alkohol aus - das hat etwas von Lagerfeueratmosphäre, das mir wirklich gut gefällt, und es wirkt zudem auch äußerst nachvollziehbar und authentisch.


    Serps morgentliche Gewohnheiten
    Oh ja, auch das hast du mal wieder sehr gut durchdacht...mach ruhig weiter so!
    Dass das Licht der Sonne solche Auswirkung auf Pflanzenpokémon hat, ist wirklich gut überlegt. Was du zuvor schon einmal angedeutet hattest, erfährt hier nur eine noch schärfere Kontrastierung - gut so!


    Der "Voltula"-Angriff
    Meine Güte, diese Stelle war wirklich spannend!
    Good job, Rocker!


    Der Schluss
    Du weißt, wie man die Leser zum Weiterlesen verführt. Nicht ganz ein Cliffhanger der klassischen Sorte, aber doch Ansatzpunkte, die angedeutet werden und einen unbedingt weiterlesen lassen wollen!
    [subtab='Verbesserungsvorschläge']

    Zitat

    Auch ich ging nach unten, [...]


    Die beiden Wörter solltest du umdrehen ;)


    Zitat

    [...] der vor Kraft strotzdenden Gestalt und den großen, freundlich aber auch ebenfalls schelmisch leuchtenden Augen.


    Hier solltest du dich für eines von beiden Wörtern entscheiden.


    Zitat

    3 trockene Blätter


    Zahlen im Fließtext bitte ausschreiben ;)


    Formatierung
    Da mir sonst nicht viel zu meckern bleibt (:D), will ich dir noch einen kleinen Tipp geben - ist vielleicht Geschmackssache, aber du kannst ja mal schauen, ob das was für dich sein könnte.
    Und zwar sind die Zeilen bei normaler Formatierung immer sehr ungleichmäßig lang. Durch den "Blocksatz" werden sie alle auf eine Länge gebracht (s. z. B. "Namenlos"), was dem ganzen einen etwas einheitlicheren Touch verleiht. Der Code dazu wäre, wenn du ihn verwenden wolltest, auch oben in der Board-internen Formatierungsleiste vorhanden, aber er lautet:

    Code
    [align=justify]TEXT[/align]


    ;)
    [subtab='Weiteres']

    Zitat

    Emolga war eine aufgekratzte, anscheinend leicht zickige, aber freundliche Natur [...]


    Das erinnert mich doch an was...:D


    Zorua und Serpifeu
    Diese Kuschelszene ist sowas von niedlich...wirklich schön!




    [tab='Kapitel 19']
    [subtab='Positives']
    Titel
    Auch der gefällt mir hier wieder sehr gut. Sehr schön und passend gewählt, aber...(weiter in unter "Weiteres")


    Perspektivenwechsel
    Den Perspektivenwechsel von Serp zu Vegichitas Erinnerung hast du meiner Ansicht nach gut hinbekommen. Es wirkt fast wie die Rückblende in einem Film, finde ich...


    Vegichitas "Entwicklung"
    Ja, dieses Wort hat hier irgendwie einen doppeldeutigen Sinn. Denn schon am Anfang der Erzählung lässt du erkennen, dass er nicht immer das große, starke Pokémon war, das jetzt vor Serp steht - und das finde ich gut so.


    Die Waldarbeiten
    Das lässt mich irgendwie an den Spruch eines der NPCs im Ewigenwald denken, etwas wie, "Das Holz dieses Waldes wird in alle Welt exportiert!". Ich weiß nicht, ob du beim Schreiben daran gedacht hast, aber ich muss sagen, dass es mir gefällt, wie du diesen doch sehr positiv dargestellten Aspekt mit eher negativ beladenen, nachvollziehbaren Zügen versehen hast.


    Vegimak und der glänzende Ast
    Diese Szene fand ich wirklich...rührend, irgendwie. Die Sichtweise der Menschen, wie wir sie aus Vegimaks Augen lesen können, kommt mir sehr authentisch vor und ist meinem Empfinden nach sehr gut beschrieben.


    Die aufgebrachte Krankenschwester
    Das man angezeigt werden kann, wenn man seine Pokémon schlecht behandelt, ist mir neu...aber ein wirklich interessanter Aspekt, den ich gar nicht so schlecht finde...


    Perspektivenwechsel
    Auch in diesem Kapitel tauchen wieder Sichtweisenwechsel auf. Diese gestaltest du für den Leser gut sichtbar und auch nachvollziehbar, was das A und O bei derlei stilistischen Mitteln ist.
    [subtab='Verbesserungsvorschläge']

    Zitat

    'War ja klar, dass ihn die Anderen so unsanft wecken mussten', dachte er sich zerknirscht [...]


    Mir ist im letzten Kapitel aufgefallen, dass du sehr schön angefangen hast, Gedanken durch Kursivschreibung kenntlich zu machen. Warum du es hier nicht gemacht hast, weiß ich nicht, aber es wäre schon gut, wenn du da einen einheitlichen Stil findest.


    [subtab='Weiteres']
    Titel, Teil 2
    ...es erinenrt mich irgendwie an die "Kehrseite des Todeswillens" :D
    Das wirst du aber wahrscheinlich nicht im Kopf gehabt haben, da du die deutsche Übersetzung des Mangas nicht liest^^


    Der glänzende Ast
    Wir hatten das ja schon, aber diese Bezeichnung hat mich sehr an den Zeichentrickfilm "Unten am Fluss" (also nicht die Serie) erinnert...wohlgemerkt, es ist einer meiner liebsten Filme überhaupt...*nur so als Anmerkung einwerf*


    Zitat

    Der Baum neben ihm würde ihn bestimmt nie nach seiner Zukunft fragen.


    Dieser Satz ist irgendwie episch...*träum*


    Zitat

    [...] entdeckte er plötzlich einen Pfad, den er vorher nie gesehen hatte.


    Irgendwie habe ich das Gefühl, dass dieser Satz noch eine Bedeutung haben könnte...:D


    [tab='Fazit']
    Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass mir beide Kapitel sehr gefallen haben. Man könnte vielleicht sagen, dass Vegimaks Geschichte sehr typisch wirkt, doch mir persönlich ist das beim Lesen ehrlich gesagt nicht wirklich aufgefallen. Du beschreibst und schreibst immer besser, und auch deine Charaktere machen auf mich einen sehr persönlichen Eindruck, sodass auch solche bekannten Szenarien mit eigenem Leben gefüttert werden (die Verbesserung deines Schreibstils kann man durchaus auch an der stetig abnehmenden Zahl an Verbesserungsvorschlägen erkennen ;)).


    Ich möchte hier nicht mehr in langen Worten wiederholen, was ich an anderen Stellen schon gesagt habe. Aber du scheinst eine Menge Ideen zu haben, und ich bin bei so einigen Punkten (was wurde im Laufe der zeit aus Vegimaks/Vegichitas alter Gruppe? Was hat es mit der "langen Geschichte" zu dem Pokéball des Jungen auf sich? Wer ist der Junge überhaupt, welche Rolle spielt er? Und wie kommt es, dass sich ein scheinbar so gut anbahnendes Verhältnis vollkommen zerwirft [Vegi wird ja letztlich nicht bei dem Jungen bleiben]?) sehr gespannt, was da noch alles auf deine Leser zukommen wird ;)


    In freudiger Erwartung auf das nächste Kapitel,


    Jingsel
    [/tabmenu]

  • [tabmenu][tab=Introduction]Hallo Rocker.
    Zum Einen entschuldige ich mich, dass es doch recht lange gedauert hat, bis ich mich zu diesem Kommentar durchringen konnte, zum Anderen gratuliere ich dir zum Profi-Bereich, den du dir wirklich verdient hast. Aber sehen wir uns doch einmal die letzten beiden Kapitel genauer an, allerdings fürchte ich, dass ich relativ wenig dazu zu sagen haben werde.


    [tab=Kapitel 18: Waldleben]
    Mir gefiel die Gruppe schon in dem Moment, in dem du sie vorgestellt hast. Zumindest scheint hier wirklich jeder seine ganz eigene Persönlichkeit zu besitzen und das sorgt wiederum für eine gelungene Abwechslung. Zwar hätte ich mir, abgesehen von Praktibalk, dessen Dialog mit Serpifeu und Zorua sehr unterhaltsam gestaltet wurde, von den anderen Pokémon gerne mehr Gespräche erwartet, anstatt die Vorstellungen so 'oberflächlich' zu gestalten, aber vermutlich ist es so besser. Nicht nur, dass du damit unnötige, in die Länge gezogene Dialoge entschärfst; du bringst damit auch die ganze Sache auf einen Punkt und bei *nachzähl* vier Pokémon ist das eigentlich angebracht. (Ah, ganz oben stand sogar, dass es nur vier waren, sehe ich gerade. xD) Auf jeden Fall zeigt sich auch danach beim gemeinsamen Essen in den Baumkronen, wie jedes einzelne Mitglied etwas beizutragen hat und niemand ausgeschlossen wird. Besonders Elfuns und Emolgas Arbeit bei der Zubereitung der Früchte hat mir gefallen, auch wenn man nur ansatzweise das Ergebnis zu sehen bekommt. Genau solche kleinen Einstreuungen zeigen dann den Zusammenhalt und die Wärme in der Gruppe sehr deutlich.
    Irgendwie hatte ich aber die ganze Zeit die Vorstellung, sie würden auf dem Boden bei einem Lagerfeuer sitzen, bis mir eingefallen ist, dass sie sich ja auf einem Baum befinden. Von Gladiantri und Praktibalk abgesehen, die zwar sicher klettern können, aber wie sieht dieser gemeinsame Bereich aus? Sind die Äste des Baumes einfach so groß, dass sich alle in einen Kreis setzen können oder handelt es sich um eine Art eigens gebautes Baumhaus? Ich gehe einmal mit ersterem Vorschlag, auch wenn das ein Monstrum sein muss.
    Dass du selbst Alkohol angedeutet hast, zeigt mir aufs Neue, wie vergnügt die Runde doch sein muss. Schade eigentlich, dass Serpifeu sich nicht dazu entschlossen hat, auch noch länger mit den anderen zu feiern und/oder gegebenfalls auch etwas davon probiert hat. Es hätte sicherlich für den einen oder anderen Lacher gesorgt, aber der Einwand ihrer Gedanken war logisch und hätte den Frieden wohl nur unnötig vernichtet.
    Auch die nachfolgende Szene mit Zorua und Serpifeu allein war sehr gut dargestellt. Herzerwärmend, möchte ich schon fast sagen. Du hast ausreichend Gefühl hineingesteckt, um es lebendig erscheinen zu lassen. Ich sehe schon, was das anbelangt, kann ich noch einiges von dir lernen, da ich mich leider zu sehr auf die Gedankengänge des Charakters beschränke. Zurück zu dir. Prinzipiell hättest du hier schon mit dem Kapitel aufhören können, hätte mir auch besser gefallen, aber dazu später mehr.
    Die ersten Minuten im Morgen gleich mit einem Angriff Zoruas, der sich in Voltula verwandelt hat, zu beginnen ist sehr kreativ. Ob die Spinne dabei wirklich wuchtig oder elegant trotz ihrer 15kg auf dem Holz/Ast landet, darüber lässt sich ebenso streiten wie über die Tatsache, dass sie noch immer nicht auf dem Boden sind. Allerdings ist es aufgrund der nachfolgenden Erklärung, dass Zorua Serpifeus Geheimnis erzählt hat, doch eher ungünstig gewählt. Egal, wie sehr es von der eigentlichen Tat ablenkt, es wirkt kindisch.
    Aber gut, schließlich kommt ja noch Vegichita und anhand seiner Fragen merkt man recht schnell, dass er schon schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht hat. Und genau dieser Cliffhanger am Ende wollte mir so gar nicht gefallen. Zuerst baust du die Spannung auf, dass er über seine eigenen Erlebnisse erzählen möchte und dann ist es plötzlich aus, obwohl ich als Leser noch immer mitten drin war. Vielleicht mag es zwar dadurch gut erscheinen, dass du bewusst die Vergangenheit von der Gegenwart trennst, aber ich finde, es wäre wesentlich harmonischer geworden, hättest du schon bei obig genannter Szene aufgehört und das Kapitel mit dem Einschlafen beendet.


    [tab=Kapitel 19: Die Kehrseite des Ganzen]
    Hm, der Titel hört sich durch 'des Ganzen' schlechter an, als wenn du es mit z.B. 'der Medaille' getan hättest. Dein gewählter Ausdruck hat auf mich eher den Eindruck von Gleichgültigkeit und Undefiniertheit, aber vermutlich spielt mir da meine Auffassungsgabe einen Streich ...
    Gleich am Anfang hast du einmal Vegimak statt Vegichita geschrieben, was mich etwas verwirrt hat. Der Perspektivenwechsel ist dir hier schon einmal gelungen und du legst auch gleich fest, in welcher Situation er sich damals befunden hat. Ob seine geringe Größe dabei das einzige Übel war oder doch noch etwas anderes auch dazu beigetragen hat, sei einmal dahingestellt. Der Ende des Absatzes wirkt etwas überhastet, da du hier durchaus noch die Begegnung mit einem wilden Pokémon einbeziehen hättest können. Obwohl, wenn ich es mir recht überlege, wäre selbst das klischeehaft gewesen, aber es hätte seine Hilflosigkeit noch etwas besser dargestellt.
    Dass er dabei dann als Schwächster alleine gegen die rodenden Menschen vorgeht und seine Freunde ihn nicht unterstützen, hast du gut dargestellt. Was mir vorher gefehlt hat, ist hier ausreichend vorhanden, nämlich Hilflosigkeit, alleine gegen diese Masse an Feinden vorzugehen. Dabei hast du auch durchgehend darauf geachtet, keine spezifischen Ausdrücke zu verwenden, da es immer wieder amüsant zu interpretieren ist, was die Pokémon denn eigentlich meinen. Etwa der glänzende Ast, bei dem mir erst beim Fallen des Schusses klar geworden ist, worum es sich handelt.
    Der raffinierte Einsatz der Sichtwechsel macht dabei aber den größten Teil des Kapitels aus. Von dem Jungen zu Vegimak zu wechseln und wieder zurück ist bei dieser dramatischen Vergangenheit die beste Wahl, um beide Seiten zu beleuchten und GENAU DA erklärt sich auch der Name des Kapitels. Sehr gute Überlegung, aber was ich oben geschrieben habe, steht noch immer. xp
    Ich erlaube mir einen größeren Sprung zum Ende hin, da mir im Mittelteil nicht Gröberes aufgefallen ist. Der Schluss bietet dabei einen angenehm ausklingenden Cliffhanger, der noch gespannter darauf macht, was Vegichita denn nun eigentlich so misstrauisch gegenüber den Menschen gemacht hat. Ich frage mich, ob es vielleicht etwas mit seiner Entwicklung zu tun hat oder mit erneutem Verrat, wie damals bei der Gruppe. Wir werden sehen.


    [tab=Fazit]
    Wow, das ist ja doch länger geworden als erwartet! *schnell mal ein Tabmenü einfügt*
    So, insgesamt muss ich sagen, dass mir Kapitel 18 wahnsinnig gut gefallen hat. Ich habe dir schon einmal gesagt, du weißt die Erzählung aus der ersten Person wirklich toll umzusetzen, verlierst dich nicht in unnötigen Details und schaffst es, eine wunderbare Atmosphäre aufzubauen. Ich hoffe, dass du noch mehr in die Richtung geplant hast.
    Kapitel 19 hingegen war ein minimaler Rückschritt, liegt aber vielleicht daran, dass ich schon oft so eine Vergangenheit bei Charakteren gesehen/gelesen habe. Nichtsdestotrotz weiß auch dieses durch ungewöhnlich viele, aber gut gesetzte Sichtwechsel zu überzeugen. Zum Schreibstil allgemein muss ich wohl nicht viel sagen, du weißt dich gut auszudrücken und hast ein Händchen für richtige Formulierungen.
    In dem Sinn hoffe ich, mein Kommentar war dir hilfreich. Frohes Schreiben und bis zum nächsten (oder übernächsten) Kapitel. ~[/tabmenu]
    ~蛇


  • Kapitel 20
    Neue Sichtweise


    Ein weiches...Irgendwas, welches sich irgendwie wie der Waldboden im Herbst anfühlte, nur viel weicher, flauschiger. Das war das erste, was Vegimak beim Erwachen spürte, er lag darauf. Und dieses Zeug befand sich auf einem ebenso merkwürdigen hölzernen Gestell. Langsam bemerkte er die noch scheinende Sonne, auch wenn sie bereits dabei war, als rot glühende Scheibe hinter den Wipfeln des Ewigenwalds zu versinken, den man von hier sehen konnte. Die Bäume warfen lange Schatten und das Zirpen der Käferpokemon lag in der Luft. Langsam richtete sich Vegimak auf und sah sich um. Als er merkte, wie nahe er an einem dieser komischen Steinklötze war, in dem die Menschen wohnten, stellten sich ihm die Haare auf. Und es war nicht das Einzige, dahinter waren noch viel mehr davon.
    Vegimak konnte natürlich nicht wissen, dass er im Neubaugebiet von Septerna City war, in dem die Häuser viel normaler und zweckmäßiger gebaut waren, nicht wie in dem Stadtteil mit den Lagerhäusern. Ebenso konnte er nicht wissen, dass er auf einer Decke auf einem Holztisch im Garten eines dieser Häuser war. Er mochte diesen Tisch nicht und auch der Anblick der Häuser verstörte ihn, wie allgemein die Tatsache, dass die Menschen so selbstverständlich das Aussehen von Holz und Steinen und eigentlichen allen Dingen verändern konnten. Und für alle diese Dinge hatten die Menschen Namen, wie verwirrend.
    Er vernahm ein Rascheln wie als würde ein im Herbst getrocknetes Blatt geschwenkt werden und fuhr herum. Nun sah er den Jungen, der ihn hierhergebracht hatte, er starrte etwas an, was nach einem alten, trockenen Baumstumpf roch. Langsam kam Vegimaks Erinnerung zurück, wie er hierhergekommen war und dass er entschieden hatte, das Kommende erstmal geschehen zu lassen. Als der Junge einen seinen für Vegimak unnütz langen Arme hob und Etwas an dem Etwas in seinen Händen bewegte, ertönte erneut das Rascheln. Er hatte nicht bemerkt, dass Vegimak wach war.
    "Gut so! Ich hau ab!" , waren die ersten Gedanken des Pokemon, bis es zwei Dinge erblickte, die neben ihm auf dem Tisch lagen. Das Eine wirkte auf Vegimak wie eine sehr merkwürdige Pfütze, aber es war das Wasser darin, welches seine Aufmerksam mit einem mal völlig beanspruchte. Daneben lag etwas Hellbraunes, was er noch nie gesehen hatte, aber es roch gut und sah essbar aus. Fliehen oder sich stärken? Vegimaks Magen siegte nach den Strapazen der letzten Tage, er ließ alle Vorsicht fahren - sollte der Junge ihn später aufhalten wollen oder in irgendeiner anderen Weise stören, würde der was erleben. Selbst Schuld, wenn er ihm auch noch etwas zur Stärkung gab. Somit machte er sich lautstark über die merkwürdige Pfütze her, die die Menschen Teller nannten.
    Der Junge hörte Vegimak trinken, sah auf, schloss leise sein Buch und kam näher, hielt jedoch teilweise aus Respekt, teilweise weil er Vegimak seine Ruhe gönnen wollte, einen gewissen Abstand.
    Das Affenpokemon achtete keine Sekunde darauf. Natürlich spürte es die Anwesenheit des Menschen und auch, dass er nähergekommen war, aber das kümmerte ihn ausnahmsweise nicht im Geringsten. Er war durstig und hatte einen ordentlichen Hunger.
    "Aber was soll das denn sein?" , fragte sich Vegimak, als er das Wasser leergetrunken hatte und nun das hellbraune Ding in die Hand genommen hatte. Es war weich und ließ sich drücken, aber hatte eine feste, knusprige Oberfläche, die leicht knisterte. Kleine Bröckchen brachen heraus und fielen auf das Holz, wo sie kurz herumsprangen, bevor sie ruhig liegen blieben.


    "Sowas nennen wir Brot."
    Vegimaks Ohren zuckten, sowie er selbst total zusammenfuhr, als der Mensch sprach.
    "Brot?" , fiepste Vegimak, wohl wissend, dass er nicht verstanden wurde. Doch der Tonfall und dazu noch die Geste, in der Vegimak den Kopf leicht zur Seite neigte, schienen deutlich zu sein, denn der Mensch redete weiter.
    "Ja, Brot. Wir essen das jeden Morgen und Abend, es schmeckt fast zu allem gut."
    Vegimak hielt das Stück Brot immer noch von sich weg und musterte es unschlüssig. Er fragte sich, ob er das wirklich essen sollte, vielleicht war da etwas Ungesundes oder sogar Gefährliches drin. Schließlich kam es trotz aller Freundlichkeit von einem Menschen.
    "Du zögerst immer noch? Nun gut, ich zeig dir, dass das gut ist. Gib es mal her."
    Der Junge hatte die Hand ausgestreckt und war damit Vegimak zu nah gekommen, dieser kreischte einmal, brachte das Brot fest umklammert aus der Reichweite des Menschen - und biss herzhaft zu. Der Hunger hatte ihn total übermannt und für ein paar Sekunden sein Denken komplett ausgeschaltet. Für ein paar Sekunden war der Mensch für ihn wie ein Artgenosse, der ihm das Futter hatte streitig machen wollen. Genauso unbedacht hatte er in das Brot gebissen, doch nun verscheuchte er diesen Gedanken und bereute es, sich so dermaßen von seinem Instinkt und vor allem seinem Magen hatte lenken lassen. Doch jetzt hatte er das Zeug schon im Mund, also kaute er darauf herum und schluckte es letztendlich herunter.
    "Schmeckt zu allem gut?" , dachte er: "Wohl eher, ist ohne Beilage ja nicht auszuhalten! Sowas Trockenes, das gibts ja nicht."
    Aber es war trotzdem sehr belebend und ließ die Lebensgeister des Pokemon sofort wieder erwachen, auch wenn Vegimak nun ein noch größeren Durst hatte. Er blickte zu dem Teller und sah enttäuscht, dass dort kein Tröpfchen Wasser mehr drin war. Und dem Himmel nach würde es wohl heute Abend auch nicht mehr regnen. Doch nun hatte der Junge irgendwas vor, er verschwand kurz aus der Sichtweite von Vegimak, kam aber bald mit einem länglichen, grünen Ding mit roter Spitze zurück und hielt es kurz auf den Teller. Kurze Zeit später war wieder Wasser darin. Das längliche Ding, welches schlicht und einfach ein Gartenschlauch war, sah Vegimak nun als absolutes Wunderding, schließlich konnte es Wasser aus dem Nichts hervorbringen.
    "Ist irgendwie doch nicht alles so schlecht, was die Menschen können" , sinnierte der Grasaffe, während er den Teller ein zweites Mal gierig leerte.


    Der Junge sah dem trinkenden Pokemon stumm zu. Wie sehr wünschte er sich, selbst ein Trainer zu sein, herumzureisen, Abenteuer zu bestehen und es in einem Gebiet zu etwas zu bringen, welches ihm wirklich lag. Es war, wie er es in seinem Inneren gewusst hatte. War er mit einem Pokemon zusammen - selbst mit einem so scheuen und eigensinnigen Vegimak, war er bereit gewesen, alles zu tun, damit es ihm gut ging. Im Gegensatz dazu hatte er, sobald ihn seine Eltern wieder einmal zum Lernen in sein Zimmer geschickt hatten, nach einer halben Stunde sämtliche Motivation verloren. Und dann noch sein Vater, der ihn immer dazu drängte, sich mit Mathematik auseinanderzusetzen. Der Wunsch seines Vaters war es, dass er als sein Sohn eines Tages ebenso wie er ein Architekt werden würde. Dass ihn dieses Thema aber überhaupt nicht interessierte, kümmerte seinen Vater herzlich wenig. Vor allem das Argument, er solle an seine Zukunft denken, war er leid. Er hatte bisher nur einmal mit seinen Eltern darüber reden wollen, dass er nicht für die Zukunft, sondern für den Moment leben wolle und war nur auf totales Unverständnis gestoßen. Seither hatte er das Thema nicht wieder angeschnitten.
    Jetzt, zum ersten Mal in seinem Leben, konnte er sich um ein Pokemon kümmern. Er hatte früher immer gefleht, dass sie sich doch bitte ein Yorkleff halten würden, doch seinen Eltern kamen Pokemon nicht ins Haus und so hatte er es als Kind immer sehr genossen, wenn sie zu Verwandten und Freunden gingen, die sich Pokemon hielten. Aber in der Hinsicht auf Pokemon ließen seine Eltern früher wie heute nicht mit sich reden und So war ihm auch klar, dass Vegimak heute Abend wieder verschwunden sein müsste. Andernfalls würde ein äußerst lokales Gewitter über der Schatzstraße 28 niedergehen, in Form einer ziemlich wütenden Mutter möglicherweise.
    Der Junge wollte Vegimak nicht wieder wegschicken, aber hatte sich bereits etwas überlegt. Wenn er ihn schon nicht hier behalten konnte, würde er wenigstens versuchen, dem Pokemon auch etwas Gutes zu tun für die Zeit in der wilden Natur.
    "Vegimak" , begann er: "Du kannst hier leider nicht bleiben. Naja, wirst du wohl auch nicht wollen, aber wenn es dir mal schlecht geht, kannst du hierherkommen. Vielleicht krieg ich dann Ärger, aber das macht nichts. Wenn du wieder Hilfe brauchst, wirst du sie hier finden."
    Der Grasaffe legte den säuberlich ausgeleckten Teller mit einem leicht klirrenden Geräusch beiseite und blickte den Jungen mit großen Augen an, eine Gestik, die eindeutig große Verwirrung ausdrückte.
    "Ich kanns mir denken, dass du bisher nicht die besten Erfahrungen mit Menschen gemacht hast. Aber wenn du dich dazu durchringst, in so einem Fall hierherzukommen, werde ich dich nicht wegschicken."
    Vegimak schüttelte sich, stand auf und sprang behände ohne das leiseste Geräusch vom Tisch herab, kurz davor, sich aus dem Staub zu machen. Doch er lief nicht weg, irgendwas hielt das Pokemon davon ab, wie gehabt davonzustürmen und hinter ihm die Sintflut. So standen sie beide da, Pokemon und Mensch, und blickten sich in die Augen.
    "Jetzt geh schon!" , lachte der Junge: " Oder willst du hierbleiben?"
    Vegimak löste sich aus seiner Starre, wandte sich ab und lief ein paar Schritte in moderatem Tempo. Doch plötzlich drehte er sich aus einer Laune herum, kreischte einmal in Richtung des Jungen und sauste jetzt erst mit der herausragenden Geschwindigkeit dieser Art davon.


    Eine gewisse Zeit später erreichte Vegimak wiederholt den Rand des Ewigenwalds, aus dem er nun einige Male herausgekommen war. Bisher war alles außerhalb der großen Bäume ein unheimliches Mysterium gewesen, doch nun begann sich langsam seine Sichtweise zu verschieben, was vor allem an dem Jungen lag, der jetzt schon viel zu oft seinen Weg gekreuzt hatte, wie Vegimak fand. Aber trotzdem...
    Die letzten Worte des Jungen, bevor Vegimak davongeflitzt war, nachdem er sich gestärkt hatte, hallten ihm immer noch im Kopf nach.
    "Wenn du wieder Hilfe brauchst, wirst du sie hier finden."
    Eigenartig, so etwas von einem Menschen zu hören. Noch eigenartiger war das Gefühl der Fremdheit, die Vegimak beim Anblick der Bäume verspürte, waren sie doch seit er zurückdenken konnte sein Zuhause. Nur war dieses "Zuhause" in letzter Zeit alles Andere als heimelig gewesen. Dennoch schüttelte der kleine Affe die Arme als würde er sich wappnen und trat unter die Kronen der kleineren Bäume, die den Waldanfang markierten. Wo sollte er denn sonst hin?
    Die Gedanken an den Jungen aber verfolgten ihn weiterhin. Er lief und lief, ohne sich wirklich dafür zu interessieren, wohin es ihn verschlagen könne. Doch plötzlich hielt er inne. Ein Gefühl, das er noch nie verspürt hatte und daher nicht einordnen konnte, hatte von ihm Besitz ergriffen. Trotzdem kam keine Angst auf, denn irgendetwas daran war beruhigend. Vegimak blieb stehen und sah sich zum ersten Mal seit langem um. Er war längst in dem Teil des Waldes, in dem die Existenz der Menschen ein Geheimnis zu sein schien. Die Baumstämme waren sehr dick, überhaupt wirkte hier alles sehr groß im Vergleich zu den Lichtungen, die der Mensch durch das stetige Abholzen in diesen uralten Wald riss. Der Himmel war nur noch schwer auszumachen und wenn man doch mal ein Stück davon sah, war es nur das kurze Aufblitzen zwischen den Blättern. An diesem Ort herrschte den ganzen Tag Dämmerlicht, weshalb unter diesen Bäumen nur sehr zähe Pflanzen Fuß fassen konnten, die wenig Licht brauchten. Aber heute schien wie durch eine Täuschung das Grün aller Pflanzen viel greller zu strahlen und Vegimak wusste kaum noch, wie ihm geschah. Die Geräusche der Blätter und das gelegentliche Knarzen eines Astes im Wind waren Geräusche, die er bereits so sehr gewohnt war, dass er sie meist nicht mal mehr bewusst wahrnahm. Aber heute war dem anders. Die Geräuschkulisse hüllte ihn und seine Gedanken ein, schien den Boden erzittern zu lassen ob der Stärke der größten Bäume hier und kleine Blätter aufzuwirbeln ob der dürren Sträucher. Viel intensiver als sonst nahm Vegimak den Wald als einen großen, einzigen Organismus wahr, dessen Drang und Kampf ums Überleben jede Beschreibung zu sprengen schien. Was er nicht wusste, war, dass sämtliche Waldpokemon sich instinktiv in diesem Moment zu dem Ort wandten, an dem Vegimak jetzt war. Sie spürten dasselbe wie er.
    Eine eigenartige Melodie drang an Vegimaks Ohren. Sie schien absolut keine Substanz zu haben, war aber dennoch unheimlich kräftig. Gleichzeitig - war es überhaupt melodisch? Vegimak konnte es nicht sagen, denn er machte eine Erfahrung, die nur schwer in Worte zu fassen war. Langsam wurde die Melodie immer intensiver, bis es fast schmerzte und nun ging alles sehr schnell. Licht flutete durch die Bäume. Vegimak schloss die Augen. Est war so grell, dass er es selbst durch seine Augenlider als schmerzend empfand. Doch innerhalb einer Sekunde war alles vorbei, das Licht erlosch schlagartig, ebenso die fremdartige Melodie. Vegimak öffnete die Augen, doch alles, was er sah, waren tanzende Lichtflecken aufgrund. Dennoch sagte ihm sein Instinkt, dass er nicht mehr allein war - und plötzlich redete jemand mit ihm, fragte ihn, welcher Ort das denn sei.
    "Du bist mitten im tiefsten Ewigenwald!" , sagte Vegimak notgedrungen in seiner Blindheit.
    "Was war hier bloß los?" , schoss es dem Grasaffen immer wieder durch den Kopf, während er darauf wartete, dass er endlich wieder etwas sehen konnte. Sein Gegenüber schien das zu bemerken und schwieg, bis Vegimak endlich die Farben und Umrisse seiner Umgebung anständig wahrnahm.


    Er war sich nicht sicher, ob er nun ein Käferpokemon vor sich hatte oder es doch vom Typ Pflanze war. Es hatte zierliche Fühler und durchsichtige Flügel, die auf einen Käfer hindeuteten, aber die sattgrüne Hautfarbe und dessen Körperform, aus der besonders der große Kopf hervorstach, ließen es wie ein Pflanzenpokemon erscheinen. Und was war diese mächtige Ausstrahlung, die es hatte? Es wirkte gar nicht besonders mächtig - und Vegimak hatte diese Art noch nie gesehen.
    "Ewigenwald?", fragte der merkwürdige Neuankömmling mit einer hellen, klaren und sanften Stimme, die kaum erahnen ließ, ob dies nun ein Männchen oder Weibchen war, doch Vegimak schien sie einen kleinen Hauch Weiblichkeit zu haben.
    "Wo ist dieser Wald genau...und noch wichtiger, hast du ein Zoorua gesehen? Ein Pokemon mit fast schwarzem Fell und roten Pfoten?"
    "Du bist wohl nicht von hier" , schlussfolgerte Vegimak.
    "Nein, bin ich nicht" , sagte das Pokemon mit gesenktem Kopf: "Hast du ein Zoorua gesehen?"
    "Zorua, nicht Zoorua" , korrigierte Vegimak das Pokemon: "Und ich habe keines gesehen, meine aber, im westlichen Teil des Waldes soll es welche geben. Man erzählt sich so einiges über die, weil sie ja immer nach dem aussehen, wonach ihnen ist. Ich würde nicht nach denen suchen, die sollen sehr hinterhältig sein.."
    "Okay. Danke!" , rief das Pokemon, ignorierte seinen Ratschlag völlig und flatterte mühelos mit ordentlicher Geschwindigkeit knapp über dem Waldboden in die Richtung, in die Vegimak gedeutet hatte. Dieser konnte abermals nur den Kopf schütteln. Wollte die etwa völlig alleine dahin, dachte Vegimak, der kurzerhand beschlossen hatte, ein Weibchen getroffen zu haben. Und dann auch noch so völlig unbedacht, die perfekte Zielscheibe. Hier gab es genug große Pokemon, die so etwas als gefundes Fressen betrachten würden. Unschlüssig sah Vegimak dem unbekannten Wesen noch kurz nach, bevor er einer Laune folgend ihm hinterhereilte. Er hatte sowieso kein Ziel, also würde einfach ein bisschen Fremdenführer spielen und gucken, wo er landete. Insgeheim war er sogar ein wenig neugierig, vielleicht würde er ein echtes Zorua sehen. Denn er hatte vorher wahrheitsgemäß geantwortet, dass keiner so richtig wusste, wo sie lebten.
    "Hey! Warte!" , brüllte Vegimak und der Neuankömmling blieb stehen.
    "Du willst doch nicht allein hier herumirren?" , keuchte Vegimak: "Hier wartet die Gefahr praktisch hinter jedem Baumstumpf. Man sollte immer mindestens zu zweit sein."
    "Oh, das ist aber nett von dir, dass du dir Sorgen machst. Aber keine Sorge, ich glaube nicht, dass ich hier etwas zu befürchten habe."
    "Bei den höchsten Bäumen dieses Waldes, das darf doch nicht wahr sein, wie gutgläubig kann man denn sein?" , dachte Vegimak, behielt diesen Gedanken aber für sich und sagte nur: "Ich komme trotzdem mit, ich habe nämlich sowieso kein Ziel."
    "Okay, lass uns losziehen."
    Schon wieder war Vegimak platt. Dieses Pokemon hatte echt die Ruhe weg.
    "Sag mal, wieso bist du überhaupt hier?", fragte Vegimak.
    Der Neuankömmling antworte langsam und nachdenklich: "Ich bin einer Eingebung gefolgt und hab das Gefühl, dass ich hier gebraucht werde. Außerdem lebt einer meiner Freunde vielleicht hier und ich möchte ihn suchen."
    Vegimak schwieg. Wurde er hier nur veralbert, log dieses Pokemon? Wenn ja, war es ein meisterhafter Heimlichtuer. Vegimak war sich sicher, dass es alles völlig ernst meinte. An was für ein Wesen war er hier nur geraten.
    "Naja, wenigstens langweilig wirds mir jetzt bestimmt nicht!" , dachte er, als ihm plötzlich noch eine Frage einfiel, mit der er sein Schweigen unterbrach.
    "Hey, wie heißt du eigentlich?"
    "Ich? Die Pokemon nennen mich alle Celebi."



    I know, you know, that we’ve only just begun. Through the highs and lows, and how can I live without you
    You’re such a part of me,and you’ve always been the one, keeping me forever young, and the best is yet to come


    12.5.2012, Stuttgart. Last Scorpions concert ever.

    2 Mal editiert, zuletzt von RockingScorpion ()

  • Mein Kommi kommt spät, aber es kommt und das ist ja wohl die Hauptsache. Ich entschuldige mich dennoch dafür, dass ich in letzter Zeit auch kaum Lust hatte etwas zu schreiben :S


    Es ist ja nicht das erste Mal, dass du aus der Sicht eines Pokemons schreibst, dass sich in einer Fremden Umgebung befindet. Dabei finde ich es gut, wie es dir gelingt, Fremdartige Objekte zu beschreiben, wie Brot, Schüssel oder Gartenschlauch. Nur irgendwie kommt da meiner Meinung nach das Wesentliche von Vegimaks Gefühlen ein wenig zu kurz. Natürlich zeigt es noch Misstrauen und auch etwas Zorn auf Menschen, aber für mich verblasst dieser dann zu schnell. Zugegebener Maßen hatten wir davon aber auch in den letzten Kapiteln schon reichlich. Daher glaube ich, dass der Abschnitt im Garten sich aus der Sicht des Jungen besser gemacht hätte, denn über den möchte ich mehr erfahren (wenn er überhaupt nochmal vorkommt). Ich Frage mich immernoch, was Vegimaks Feindseligkeit zu den Menschen für später anheizen soll.
    Als es dann wieder mitten im Wald steht, finde ich die Atmosphäre sehr gut gelungen. Nachdem was es erlebt hatte, wirkt der ruhige und stille Wald auf irgendeine Weise Fremd. Ich mag die Szene irgendwie ^.^
    Es gibt aber auch Sachen, die ich nicht mag. Und das sind legendäre Pokemon wie Shaymin, Manaphy oder eben Celebi. Aber für meinen Geschmack kannst du ja nichts.^^ Trotzdem bin ich schon gespannt welche Rolle Celebi in der Geschichte einnehmen wird.
    Der Part in Alabastia mit Ash, Gary und Eich gefällt mir auch gut. Mir ist zwar nicht ganz klar warum das ausgerechnet an dieser Stelle kommt, aber jedenfalls ist es sehr interessant die Trainer als erwachsene Personen zu erleben, wenn sie schon seit einem Jahrzehnt Kinder sind. Und dass Ash ein Tornupto hat, wünsche ich mir eh schon seit etlichen Jahren ;)


    Mit dem Kapi bin ich also auch sehr zufrieden, aber ich behaupte mal, dass es nun langsam Zeit wird, die Rückblende zu beenden. Ich will Peter und Serp wieder.


    so long


    Notiz an mich: Kommis wieder länger machen. Die sind in letzter Zeit viel kürzer als sonst...

  • Zitat

    Netter Zufall, dass du den Kommentar am selben Tag veröffentlichst, wie das neue Kapitel kommt.

    Schon, nicht? xp


    Und damit ein Hallo an dich, Rocker. Früher als erwartet gebe ich doch meine Meinung zum Besten und vielleicht kann sie dich ja zum Schreiben anspornen. Aber lass dir beim Veröffentlichen der Kapitel ruhig Zeit, schließlich sollst du mit deiner Arbeit auch zufrieden sein und sie nicht einfach lieblos hinklatschen. Sehen wir uns doch einmal an, was du dir für die mittlerweile runde Zahl überlegt hast. ~


    Kapitel 20: Neue Sichtweise
    Hm, nach den vielen Sichtwechseln der beiden Charaktere im letzten Kapitel könnte das beinahe eine Anspielung darauf sein, dass noch ein neuer Charakter hinzukommt oder aber Vegimak beginnt, den Menschen zu vertrauen. Es kann aber durchaus auch sein, dass ich zu viel interpretiere, also sollte ich vielleicht doch bald zum Lesen anfangen.
    Vegimaks Erwachen zu Beginn hättest du vielleicht etwas genauer beschreiben können. Du wirfst uns eigentlich genauso ins Geschehen wie das Pokémon, was wohl seine Verwirrung ausdrücken soll, aber danach verfällst du in ein simples Aufzählungsschema, was der Affe sieht. Klar ist es jetzt nicht die erste, sondern die dritte Person, in der du geschrieben hast, dennoch haben mir hier der noch vorhandene Schlaf und die Benommenheit beim Aufwachen gefehlt. Schließlich muss selbst Vegimak als Pokémon, das seine Sinne wesentlich mehr anspannen dürfte als wir Menschen, erst einmal realisieren, wo es sich befindet und das ist mir schlichtweg zu kurz gekommen. Besonders anfangs wollte auch sein Misstrauen nicht so wirken, wie du es dir vielleicht vorgestellt hast, was der Stelle wiederum ein bisschen den Wind aus den Segeln nimmt.
    Die nachfolgende Szene, als der Junge erscheint und Vegimak sich lieber über das Essen hermacht, war hingegen süß, weil es so viele, für uns selbstverständliche Dinge nicht kennt und hinterfragt. Die merkwürdige Pfütze und der Besitzanspruch des Brotes sind nur zwei Dinge, die du sehr amüsant gestaltest hast.
    Allgemein hätte ich mir zwischen den beiden aber mehr Interaktion gewünscht. Der Traum des noch immer namenlosen Jungen zum Beispiel hat mich völlig kalt gelassen, weil du nur so oberflächlich darüber erzählt hast. Das nötige Gefühl und Verständnis für ihn wäre meines Erachtens nur in einem einseitigen Gespräch mit Vegimak hervor gegangen. Es hätte zwar dem Pokémon nicht viel gebracht, weil es vermutlich nur die Hälfte verstanden hätte, aber dadurch wäre der Wunsch des Jungen noch deutlicher zu erkennen gewesen, dass ihm wirklich etwas daran läge, mit einem Pokémon durch die Welt zu ziehen. Danach kannst du immerhin punkten, dass der Grasaffe sich noch einmal dankbar umgewandt hat und so offenbar eine langsam aufbauende Beziehung zu einem Menschen hergestellt hat. Allerdings habe ich das Gefühl, dass genau diese Aktion ihn später noch trauriger machen wird, aber warten wir einmal ab, was daraus wird.
    Celebis Auftreten hast du ganz gut geschildert. Dass Vegimak als Pflanzenpokémon die Veränderung in der Natur besser wahr nimmt, war logisch aufgebaut und das Kommen der seltsamen Kraft, ohne dass er wusste, was es eigentlich ist, ebenso. Die Atmosphäre im Wald während des Zeitsprunges wusstest du gut zu beschreiben und die Melodie hat noch einen mysteriösen Unterton beigetragen. Witzig war dabei, dass Celebi Zoruas Namen falsch ausgesprochen hat und später merkt man erst, wie naiv es eigentlich ist. Es hat auf jeden Fall etwas Interessantes, die Zeitreisende mit so einem Charakter darzustellen und wer weiß, in welche Schwierigkeiten die beiden geraten.


    Soviel zum Inhalt, kommen wir etwas zum Stiltechnischen. Mir ist erst in diesem Kapitel so wirklich aufgefallen, dass du Pokémon ohne den Akut schreibst, aber das nur so am Rande. Viel wichtiger ist, dass du teilweise sehr unglückliche Satzkonstruktionen formuliert und viele Tippfehler gemacht hast. Allgemein hat mir die Spritzigkeit, die du bisher an den Tag gelegt hast, gefehlt und die macht deine Texte nun einmal aus. Selbst wenn ich deine Entscheidung zur Schreibpause am Anfang nicht gelesen hätte, so habe ich bemerkt, dass du dich zum Schreiben beinahe gezwungen hast und das macht dieses Kapitel doch deutlich schlechter als die vorhergehenden. Wie schon gesagt, lass dir Zeit. Wir fressen dich nicht, wenn es länger dauert, bis ein neues Kapitel geschrieben ist. Schließlich soll die Story ja zum Spaß bestehen und nicht aus Zwang, oder?
    In dem Sinne lasse ich noch eine Quote des Tages springen und wünsche dir fürs nächste Kapitel viel Erfolg beim Schreiben. ~

    Zitat

    "Nein, bin ich nicht" , sagte das Pokemon mit gesengtem Kopf: "Hast du ein Zoorua gesehen?"

    Ich würde es mit k schreiben, aber wer wollte denn nicht schon immer ein angebranntes Celebi sehen? xp


    ~蛇

  • Heyho,
    gerade durch deine Fs durch muss ich natürlich ein Kommentar dalassen ;) - naja ich zwinge mich dazu ;D weil ich kommifaul bin ;D
    So, ich will keinen Roman schreiben:
    Das Thema find ich mal Klasse. Einall-Storys kenn ich so an sich noch nich, liegt nicht nur daran, dass B/W nich so aktiv is, sondern, dass bei Reisestorys ich Hoenn-Storys bzw Pflicht und Ehre vorziehe ;D. Einall ist da mal was neues für mich ;D
    zu den Charas:
    Peter - Strike Rocker! endlich mal ein gescheiter Name, Deutsch, gescheit, alt (kenn zmd etwa 7 Peters über 60 xD und einen darunter, ganze 46 xD) - Name ist ein treffer. Seine Art ist - naja, zu perfekt, das Entscheidungsdefizid haste ja bis jetz nich so stark zur Gelltung gebracht, finde ich - du musst seine Gefühle noch stärker beschreiben, mir fehlt ein richtig trauriger Monolog (gedanklich) über die Grasschlange - ob sie vlt nich mehr zurück will? etc - zudem muss auch mal 'n Streit rein - Peter streitet mit ... Bell und Cheren, aus irgend 'nem Grund und übelst extrem
    Cheren und Bell: kA - sag nix zu ;D die beiden sind mir - hmja - egal
    Lilia: Die muss öfter vorkommen - sehe sie als potenzielle Reisegefährtin für Peter an - vlt als Lysanders Praktikum oder so ;) - mag sie
    Gary: Den sehn wir au noch wider ne? Schöne Beschreibung, bei deiner Wettbewerbsstory fehlte mir btw 'n Battle zwischen Gary und Ash
    Grasschlange: zu... ungefühlvoll? Mir fehlt der Gefühlspart wie bei Peter nach der Trennung ;)
    Zorua: Der muss einfach mit auf die Reise, überlegs dir bitte, aber dieses Ding muss einfach mit ;D ich liebe das Teil ja ;)
    Naja - die legids musste mal reinbringen, okay, celebi, aber ist ja theoretisch non-legid nach japan ;D
    naja - was will ich noch? Du gehst nich auf Peters Rockvorliebe ein, wenn man vom Spitznamen absieht, fehlt mir einfach ein bisschen so'n Klischee dazu (schreibt man des so?)
    okay - fertig, woaaaaa, ich kann auch mal Kritik schreiben? Ich muss dich loben, ich schreib Kommis so übelst umbewusst, dass da nich so viel kritik reinkommt... ne aber ist so softkritik, Kapilänge wird immer besser, obwohl noch länger wär nich schlecht - hmja, des wars, Alma ist fert... halt, fama fert Almaricum pn habere cupit - almas abgefucktes Latein, die Sage erzählt, das Alma 'ne Pn-Benachrichtung haben will ;) - wär super wennde weiter machst^^
    Lg, Almarik

    Warum wollen Männer keine Osterhasen sein?


    Rechtschreibfehler sind rein zur Belustigung da. Ihr müsst mich auch nicht darauf hinweisen, wie toll ihr sie fandet.

  • [tabmenu]
    [tab='#']
    Ciaossu, Rocker!


    Ich will dir mal (endlich...) ein kleines Willkommen zurück!-Kommilein dalassen. Have fun! ;)
    [tab=Positives]
    Aus der Sicht eines Pokémon...
    Dass du daran gedacht hast, dass ein wild lebendes Pokémon nicht unbedingt die menschlichen Dinge und Bezeichnungen dafür kennt, ist als sehr positiv zu bewerten. Du denkst dich in deine Figuren hinein, was einiges an Mühe und "Herzblut" beweist. Abgesehen davon ist es nicht wenig reizvoll, nebenbei zu raten zu versuchen, mit was Vegimak sich gerade beschäftigt.


    Pokémonlose Familie
    Es mag nur ein kleiner Aspekt sein, aber dass du daran denkst, dass nicht jeder in der Welt der kleinen Taschenmonster diese auch herzen und lieben muss und quasi jeder irgendwann Trainer war oder werden wird - gut, dass du daran gedacht hast!


    "ein äußerst lokales Gewitter"
    Toller Ausdruck!


    Der Wald als Organismus
    Ein gängiges, aber trotzdem nicht gerade schlechtes Bild. Gut angewandt!


    Celebi, der Käfer
    Mich persönlich erinnert Celebi immer an ein typisches Alien - aber das wäre in der Welt der Pokémon als Beschreibung etwas fehl am Platze.
    Die zunächst erfolgte identifikation mit einem Käfer ist gut. Schließlich kann man einer unbekannten Pokémonart i.d.R. wirklich nicht ansehen, welches Element es nun hat (s. Garados *hust*). Ein guter Gedanke also!
    [tab=Kritelleien/Anmerkungen]
    "Langsam bemerkte er die noch scheinende Sonne [...]"
    Das kannst du jetzt im Prinzip unter "Luxuskritik" verbuchen. Er bemerkte sie, da hättest du noch "malerischere" Ausdrücke verwenden können wie "die strahlen der untergehenden Sonne kitzelten ihn" o.Ä.


    Pfütze
    Gut, dass Teller und Wasser zusammen die "Pfütze" sind, ist logisch und nachvollziehbar. Aber der Teller allein ("Somit machte er sich lautstark über die merkwürdige Pfütze her, die die Menschen Teller nannten.") kann doch keine Pfütze sein ;)


    Leerzeilen
    Die Leerzeilen während der Brotszene sind meiner Ansicht nach nicht richtig gesetzt, da du ja weder einen Orts-, noch Zeit- oder Perspektivenwechsel vollziehst.


    Der Wunsch, Trainer zu sein
    Hmmm, ja... erklärt, weshalb er kein Trainer ist, aber trotzdem einen Ball dabei hat. Allerdings kam es vorher meiner Ansicht nach eher so rüber, als wäre das Nicht-Trainer-sein eine eigene Entscheidung gewesen. Naja, ist ja nicht so wild^^


    Pokemon
    "Pokémon" (mit Akzent) ist die eigentliche Schreibweise ;)
    [tab=Fehlerteufel]

    Zitat

    [...] dass die Menschen so selbstverständlich das Aussehen von Holz und Steinen und eigentlichen allen Dingen verändern konnten.


    Zitat

    Das eine wirkte auf Vegimak wie eine sehr merkwürdige Pfütze, aber es war das Wasser darin, welches seine Aufmerksamkeit mit einem Mal völlig beanspruchte.


    Zitat

    Der Hunger hatte ihn total übermannt und für ein paar Sekunden sein Denken komplett ausgeschaltet. Für ein paar Sekunden war der Mensch für ihn wie ein Artgenosse, der ihm das Futter hatte streitig machen wollen.


    [Doppelt gemoppelt.]


    Zitat

    [...] auch wenn Vegimak nun einen noch größeren Durst hatte.


    Zitat

    [...] und so war ihm auch klar, dass Vegimak heute Abend wieder verschwunden sein müsste.


    [Ich glaube, "musste" wäre hier besser, sicher bin ich aber nicht.]


    Zitat

    [...] wie gehabt davonzustürmen und hinter nach ihm die Sintflut.


    Zitat

    Die Geräusche der Blätter und das gelegentliche Knarzen eines Astes im Wind waren Geräusche, die er bereits so sehr gewohnt war, dass er sie meist nicht mal mehr bewusst wahrnahm. Aber heute war dem anders. Die Geräuschkulisse hüllte ihn und seine Gedanken ein [...]


    Dreifach gemoppelt.


    [tab=Schlusswort]
    Ein Kapitel, in dem nicht wirklich viel passiert, aber dafür verspricht Celebis Auftritt (btw mag ich es jetzt schon! xD) gegen Ende Spannung für das nächste Kapitel.


    Du machst auch immer weniger Fehler, was äußerst positiv zu bemerken ist.


    Kleiner Vorschlag noch für dein "Special": Du könntest es noch einmal extra, als Special vor dem nächsten Kapitel, posten und als solches verlinken. Das kommt für einen solchen Text einfach besser als ein Spoiler am Kapitelende ;)
    Dein Wettibeitrag war btw gar nicht so schlecht, finde ich. Das einzige Problem ist tatsächlich, dass der Bezug zum Thema nicht so ganz erkennbar gewesen ist, leider.
    Aber Garys Gefühle kommen denke ich schön zum Ausdruck, und auch ansonsten ist es schön geworden. Für ein Spezialkapitel deiner FF (solltest du das umsetzen wollen) solltest aber hier und da noch ein wenig ausführlicher werden, was dir damals aufgrund der Zeichenbegrenzung ja verwehrt gewesen ist.



    Ich hoffe, bald wieder von dir zu lesen!


    ~ Verde Jingsel ;3
    [/tabmenu]


  • Kapitel 21
    Entscheidungen


    "Vegichita?", unterbrach Zorua die nun schon eine Weile andauernde Erzählung des Affenpokémon: "Vielleicht solltest du dich nächstes Mal etwas kürzer fassen. Die volle Aufmerksamkeit hast du jedenfalls nicht mehr."
    Serpifeus Bauch hob und senkte sich leicht, passend dazu hörte man nun wegen der totalen Stille, die jetzt in dem Baum herrschte und an der ein völlig verdattertes Vegichita teilnahm, wie Serpifeu leise atmete.
    "Das darf doch nicht wahr sein!", entfuhr es dem Affen nach einem weiteren Moment des Schweigens. Sehr zum Leidwesen des Pokèmon war es aber so, wofür einerseits das weiche Fell von Zorua, in das sich Serpifeu gekuschelt hatte, andererseits die Tatsache, dass die Grasschlange nach den gestrigen Erlebnissen immer noch nicht ganz fit war, Schuld hatte.
    Vegichita trug es mit Fassung, dass seine Zuhörerin einfach während seiner Geschichte eingeschlafen war. Vielmehr waren es seine Gedanken, die ihn jetzt beschäftigten. Egal wie lange die Ereignisse aus seiner Geschichte her sein würden, er könnte es nie vergessen, wie er sich damals gefühlt hatte.
    "Zorua..." , begann er: "Geht es dir genauso wie mir, was den Vorfall damals betrifft? Hast du auch heute noch dasselbe Gefühl wie damals, wenn du nur daran denkst?"
    Zorua antwortete, nicht minder beschäftigt: "Ich weiß sehr gut, was du meinst. Hast du seither wieder etwas von dem Jungen gehört?"
    "Nein, nichts. Und du von Celebi?"
    "Ebenso nichts mehr seit damals. Ob es den beiden gut geht, was sie heute machen? Diese Frage brennt mir bis heute auf dem Herzen", sagte Zorua.
    "Eines habe ich aber gehört" , flüsterte Vegichita leise, aber dennoch aufgeregt, weil ihm dies wieder eingefallen war: "Kurz nach dem Vorfall ging auf einmal das Gerücht um, ein Pokémon sei aufgetaucht, welches behaupten würde, es sei ein Mensch gewesen."
    Zorua prustete kurz, besann sich dann aber wieder auf das schlafende Serpifeu, das an seiner Seite lag. Leise fuhr er fort: "Ach komm - ein Mensch wird zu einem Pokémon?"
    "Ich weiß selbst, wie verrückt es sich anhört. Aber Gerüchte von Menschen, die zu Pokémon wurden, gibt es immer wieder. Und diese Gerüchte tauchen immer dann auf, wenn etwas Einschneidendes passiert ist. Ob sie wahr sind oder nicht, kann niemand wissen. Aber es passt einfach zusammen. Nach unserem letzten Treffen hatte ich den Jungen nie mehr gesehen. Kurz danach kamen die Gerüchte auf und ich sollte nie wieder etwas von ihm hören oder sehen. Dabei hatte ich fest damit gerechnet, dass er irgendwann anfangen würde, mich zu suchen."
    "So gesehen passt das" , grübelte Zorua: "Ich bin aber trotzdem skeptisch."


    Ein Flackern huschte über meine Augen und kitzelte sie in meiner Müdigkeit. Ich schlug die Augen auf, wurde sofort erneut geblendet. So kniff ich die Augen zusammen und rollte mich auf die Seite. Erst riskierte ich meine Augen nur einen Spalt breit zu öffnen, bis ich mich einigermaßen an das Licht gewöhnt hatte. Die typische Schwere eines unschön unterbrochenen Mittagsschlaf hing mir in den Gliedern. Ich reckte und streckte mich, um meine Muskeln aufzuwecken. Wie weit war der Tag fortgeschritten? Mit diesem Blätterdach über mir war es ein Ding der Unmöglichkeit, das zu sagen. Indem ich meinen Blick im Kreis wandern ließ, erkannte ich, dass ich mich in Zoruas Baum befand - ich musste echt wie ein Stein geschlafen haben, dass ich nicht wach wurde, als ich wie auch immer in diesem Baum gebracht wurde.
    Aber wenn dies Zoruas Baum war...
    Richtig! Dort war der Aufstieg in die Baumkrone. Ich würde also nachsehen können, welche Tageszeit grade ungefähr war. Aber diese Müdigkeit...
    Mit einer ordentlichen Portion Zwang schleppte ich mich die Balken hinauf. Einer der Gründe, warum ich nie in einem Wald leben will und schon gar nicht unter einer Baumkrone, dachte ich mir, ist der viel zu geringe Sonnenschein. Wie sollte ich hier denn bitteschön Energie tanken? So schön es hier auch sein konnte, mein Geschmack waren doch mehr weite, offene Flächen mit vereinzelten Bäumen - aber nicht so ein enges Dickicht. Wie dem auch sei, ich war nun oben und sofort zeigte die im Zenit stehende Sonne ihre belebende Wirkung. Darum hatte ich meine Gefährten in dem Labor immer etwas beneidet. Floink und Ottaro waren lang nicht so sonnenabhängig wie ich. Floink hasste es zwar, wenn es über einen gewissen Zeitraum bewölkt war, aber das ist nur logisch. Er braucht die Sonne zwar nicht unbedingt, ist aber dennoch ein Feuertyp. Nach Ottaros Empfinden aber könnte es den ganzen Tag ununterbrochen regnen.
    Eine Weile stand ich dort oben, bevor ich wieder hinabstieg. Nun frisch mit Sonnenenergie versorgt und somit auch wieder besser imstande, klare Gedanken zu fassen, traf ich einen Entschluss:
    Ich würde gehen. Heute noch und zwar sofort. Ich würde zwar so nie erfahren, ob Vegichitas Geschichte für mich wichtig sein würde oder nicht, aber darauf gab ich in diesem Moment nicht sehr viel. Das Letzte, was mir einfallen würde, wäre, irgendjemanden wegen seiner Einstellung zu verurteilen. Vegichita und sein Trupp können es ja nicht mögen, in Menschennähe zu leben. Ich jedoch wollte es so - ich mochte Peter und ich vermisste es, in seiner Nähe zu sein. Und ich wüsste nicht, wieso ich mich von diesem Verlangen abhalten sollte beziehungsweise was mich da umstimmen sollte. Demnach musste ich auch nicht unbedingt das Ende der Geschichte kennen. Ich wollte einfach nur noch zu meinem Trainer - nach Hause.
    Während mir diese Gedanken kamen, hatte ich mich völlig geistesabwesend mit meinem Ranken von dem Baum herabsinken lassen und den Weg eingeschlagen, der mir gestern noch von Zorua und Vegichita gewiesen wurde. Ich hatte entschlossen, nicht zurückzublicken. Wozu auch? Doch nach einer Weile des Laufens - ich ging definitiv nicht langsam - hörte ich hinter mir den sanften Ton raschelnder Blätter. Ich blieb stehen, drehte mich jedoch nicht um. Zu gut sagte mir mein Instinkt, wer das war.
    "Du verlässt uns?" , fragte mich Zorua. Ich mochte den Klang seiner Stimme nicht. Sie hatte etwas Resignierendes, gleichzeitig Trauriges an sich, ein Klang, der mir einen Schauer über meinen blattförmigen Schweif jagte.
    Ich schlug die Augen nieder und sagte leise: "Ja, ich muss. Ich will. Wie du und der Rest deiner Freunde leben wollt, ist zwar bestimmt verständlich, aber ich möchte es nicht. Ich fühle mich da zu Hause, wo mein Trainer ist. Und da gehe ich jetzt hin."
    "Ebenso glaube ich, dass du dich nicht leichtfertig entschieden hast" , sagte Zorua: "Ich wünschte nur, du hättest Vegichita fertig angehört. Was aber auch immer passieren wird, ich wünsche dir alles Gute."
    Er versuchte mich nicht umzustimmen, dafür war ich in dieser Situation dankbar. Zum Reden war mir jetzt kaum zumute.
    Ich seufzte: "Das ist dann wohl der Abschied. Mach es du auch gut."
    Zorua sagte auch mir Tschüss. Ich drehte mich nicht um, ich konnte es nicht, ich wollte nicht seinen Gesichtsausdruck sehen, der zu seiner traurig klingenden Stimme passen würde. Langsam setzte ich mich in Bewegung, wurde dann schneller und schneller, bis mich meine kleinen Beine so schnell über den Boden trugen, dass man wohl meinen könnte, ich würde schweben, während mein Schweif immer von links nach rechts und zurück schwankte, um mein Gleichgewicht zu halten. Erst als nicht mehr konnte, stoppte ich und lehnte mich gegen den anschmiegsamen Stamm eines sehr jungen Baumes, der sich unter meinem Gewicht sogar ein bisschen bog. Ich genoss das Gefühl der weichen, kühlen Rinde und ordnete meine Gedanken. Mein Blick wanderte von links nach rechts durch die Bäume und das dichte Gestrüpp. Anhand der Nähe, die die Bäume zueinander hatten, war es unmöglich zu sagen, in welcher Richtung der Wald aufhörte. Es gab hier kaum lichte Stellen und nur wenig Sonnenstrahlen schafften es durch die Kronen auf den weichen Waldboden, wo kleinere Pflanzen um jedes bisschen Licht wetteiferten, welches sie kriegen konnten. Aber einen Anhaltspunkt hatte ich: Als ich auf der Spitze von Zoruas Baum Energie getankt hatte, war ebenso das Meer zu sehen gewesen. Wenn ich in die Stadt zu gelangen suchte, war es bestimmt nicht verkehrt, in entgegengesetzter Richtung des endlosen, salzigen und herb riechenden Wassers zu ziehen. Ich richtete mich auf, der kleine Baum schwang mit einem leisen Blätterrascheln wieder in die Aufrechte. Und ich, nachdem ich noch einen Moment verweilte, fing an loszugehen. Hoffentlich dem Waldrand entgegen.


    Die glühende Sonnenscheibe zog ihre Bahn über den Himmel, während endlose Baumreihen an mir vorbeiglitten. Meine kleinen Füße schmerzten vom vielen Laufen und ich konnte jedes Blatt, jeden noch so kleinen Reisigzweig spüren, als wäre der Boden hier mit stachelbewehrten Planzen übersät. Doch ich konnte es mir nicht erlauben, stehen zu bleiben. Nur einige kurze Momente hielt ich an. Wenn ich ein kleines Wasserrinnsal antraf, gönnte ich meiner trockenen Kehle ein paar Schlucke. Aber es war nunmal besonders wichtig, dass ich heute noch so weit wie möglich kommen würde. Meine einzige Orientierungsmöglichkeit in diesem dichten Wald war die Sonne, die man zwar nur leicht, aber immerhin überhaupt durch das Blätterdach blitzen sehen konnte. Würde dir Nacht hereinbrechen, könnte ich nicht mehr weitergehen. Zu groß wäre die Möglichkeit, dass ich komplett von meinem Weg abweichen würde. Und noch dazu würde mir die Dunkelheit zu schaffen machen...
    Allmählich wurde das Licht des Tages schwächer, dies machte sich auch unter dem Blätterdach bemerkbar. Ich ging immer noch weiter, sehnte mich allerdings schon längst danach, mir endlich Ruhe zu gönnen. Die Muskeln meiner Beine brüllten mir zu, mich auszuruhen, doch ich ignorierte es. Ich wurde angetrieben von dem Wunsch, wieder meinen Trainer zu sehen, und natürlich meine beiden Kumpanen Ottaro und Floink. Je länger ich sinnierte - und Zeit zum Sinnieren hatte ich auf meiner Wanderung reichlich, es war eine wilkommene Abwechslung im Vergleich zu meinen schmerzenden Muskeln - desto mehr wurde mir klar, wie sehr ich sie alle vermisste. Das war der Ort, an den ich gehörte, nicht in diesen Wald. Ich fand es nur eigenartig, dass mir keine anderen Pokémon begegneten. Ich hätte erwartet, alle Nase lang Eines zu treffen - der Wald aber wirkte wie ausgestorben. Eine gewisse Zeit später zu Fuß sollte ich den Grund erfahren.
    Mit einem Mal brach das Blätterdach auf und ich stand auf einer Lichtung. Zuerst war ich froh, den Himmel in so einem großen Stück zu sehen, bis ich merkte, dass hier etwas nicht stimmte.
    Überall auf der Lichtung waren große, mit dicken Wurzeln verankerte Baumstümpfe verstreut. Um sie herum lag ein Pulver verstreut, welches die Farbe und den Duft von Holz besaß. Und der schwere, würzige Geruch von frischem Harz hing in der Luft.
    Ich war geplättet von der enormen Schneise der Zerstörung, die vermutlich von Menschenhand geschaffen worden war. Das erklärte, weshalb ich keinem Pokemon begegnet war...
    In meinem Inneren fühlte ich mich unwohl. Der Anblick stimmte mich traurig. Manche der Stümpfe besaßen enorme Durchmesser, die Bäume, die zu ihnen gehörten, mussten ebenso beeindruckend gewesen sein und möglicherweise sehr alt. Das alles war anscheinend vor Kurzem zunichte gemacht wurden. Ganz leicht hing noch ein strenger Duft in der Luft, der sehr schwach war, mich aber trotzdem die Nase kräuseln ließ. Es war in etwa derselbe Duft, den diese großen Dinger verströmten, mit denen die Menschen immer vorwärts kamen, nur tausendmal schwächer. Wie hießen diese Dinger denn noch gleich? Ach ja, Autos...
    Das einzig Gute war hierbei, dass die waldbewohnenden Pokémon hier vorerst verschwunden waren. Ich hatte also die Aussicht auf eine Nacht ohne Störungen und es kam mir nur gerade recht, dass ich nicht erfahren würde, was hier des Nachts alles auf Beutezug gehen würde. Noch immer dachte ich nach, besonders dass ich nicht wusste, was Vegichita schlussendlich zu dem machte, der er heute ist. Aber ein bisschen verstand ich ihn nun, bei diesem Anblick. Es erschien mir einfach falsch, was hier getan worden war...
    Meinen Schlafplatz für die Nacht fand ich in der Nähe der gefällten Bäume. In einem durchschnittlich großen Stamm entdeckte ich ein Baumhöhle, die sich so ungefähr 5 Meter über dem Erdboden befand. Nachdem ich die Höhle auf deren Tiefe geprüft hatte, schmiss ich mithilfe meiner Ranken ich einen Haufen Blätter durch das Eingangsloch. Mit letzter Kraft zog ich mich schließlich selbst dort hinauf. Ich ließ mich in die Baumhöhle gleiten und wurde weich von der Masse an Blättern aufgefallen. Meine Glieder und Gedanken waren schwer von dem heutigen Gewaltmarsch und ich sank alsbald in einen Traum, indem ich sah, wie sehr viele Bäume durch Menschenhand fielen. Ich schrie aufgrund dieser Zerstörung, doch niemand hörte mein Klagen in dem vielfach hallenden Lärm der Motorsägen.


    Ich erwachte. Es war schon hell draußen. Wie lange hatte ich denn geschlafen? Oh nein, das war wertvolle Zeit, die ich hätte nutzen können, um meinem Ziel näherzukommen. Mit einigen schnellen Bewegungen und indem ich mich streckte, versuchte ich die immer noch bleischwere Müdigkeit zu vertreiben. Mir kam es vor, als hätte ich keine drei Stunden geschlafen. Aber - was war das? Irgendwas war an diesem Licht eigenartig, es flackerte immer hin und her und ich hörte die Stimmen von Menschen, die sich Dinge zuriefen. Was wollten sie hier? Und hatten sie etwa eine ganze Armee mit diesem Stäben mitgebracht, die Licht machen konnten und schwenkten sie nun durch die Bäume? Auf einmal, als meine Sinne nun erwacht waren, merkte ich mit einem Schock, dass hier keine Menschen riefen - es waren die Schreie von Pokemon! Und sie hatten alle eines gemeinsam, den panischen Klang in ihren vielschichtigen Stimmen. Ich sprang hoch und lehnte mich mit dem Oberkörper aus der Baumhöhle. Schlagartig erstarrte ich und das Blut gefror mir in den Adern. Extreme Hitze schlug mir entgegen, die Schreie der Pokemon wirkten nun, da ich nicht mehr im Schutz der Höhle war, viel lauter und ein bedrohliches Knacken und Rauschen hatte sich der Geräuschkulisse beigemengt. Blendend helles, orangenes, flackerndes Licht zwang mich, die Augen zusammenzukneifen und die höllisch heiße Luft machte es mir schwer, zu atmen.
    Der Ewigenwald hatte Feuer gefangen. Und dies war kein Traum.



    I know, you know, that we’ve only just begun. Through the highs and lows, and how can I live without you
    You’re such a part of me,and you’ve always been the one, keeping me forever young, and the best is yet to come


    12.5.2012, Stuttgart. Last Scorpions concert ever.

    2 Mal editiert, zuletzt von RockingScorpion ()

  • Hallo Rocker.
    Wie ich sehe, hast du dich endlich etwas gesammelt und ein neues Kapitel bereitgestellt. Zeit für mich, es etwas genauer unter die Lupe zu nehmen; ich erwarte wie immer Großes. ~


    Kapitel 21: Entscheidungen
    Wenn man bis jetzt so mitgelesen hat, würde man meinen, der Titel beziehe sich auf Vegichitas Erzählung von früher, was aber leider nicht der Fall ist. Recht schnell klärst du nämlich auf, dass das Kapitel selbst wieder in der Gegenwart spielt und damit sprichst du wohl Serpifeus Entscheidung an, ob sie im Wald bleiben möchte oder zu Peter zurück möchte. Wobei sie sich ja nicht entscheiden muss, Ersteres hat sie nämlich oft genug dementiert und von daher sollte die Antwort auf diese Frage klar sein.
    Jetzt ist Vegichitas Geschichte also zu Ende und jetzt lässt du viele Spekulationen offen, wie sie zu Ende gegangen wäre. Was hat er gemacht, nachdem er Celebi getroffen hat? Was ist mit ihr passiert und vor allem, von welchem Ereignis sprechen er und Zorua? Dem nicht genug setzt du auch noch ein Hauptelement einer anderen Spielserie ein, nämlich der Verwandlung eines Menschen in ein Pokémon und DAS setzt dem Ganzen nun wirklich die Krone auf. Zumal nicht einmal die Art erwähnt wird, die das von sich behauptet hat, bleibt damit eine große Lücke, in der man nun über wirklich viele Dinge spekulieren kann und das ist ein sehr geschickter Schachzug, nachdem in letzter Zeit vieles relativ offensichtlich schien. Auf seltsame Art und Weise habe ich bei dem Jungen und Celebi dabei zuerst an den vierten Film gedacht; eine Verbindung wird allerdings kaum möglich sein, da das eine völlig andere Region und auch eine andere Zeitperiode war. Ob sich das Gerücht bewahrheitet, wird sich noch zeigen und ich kann mir zurzeit beim besten Willen nicht vorstellen, was es hier wirklich auf sich hat. Großartige Leistung!
    Der Sichtwechsel zu Serpifeu ist ebenfalls gelungen und wirkt nicht deplatziert, wie es innerhalb eines Kapitels leicht der Fall sein kann. Dabei bist du neben ihrem Erwachen und dem anfänglichen Taumel auch auf die Energiearmut eingegangen, die der lange Schlaf im Versteck mit zur Folge hatte. Diese Lustlosigkeit, sich bis zur Baumkrone zu begeben, war deutlich zu spüren und damit gehst auch wunderbar auf die Eigenarten der Pokémon ein. Für meinen Geschmack hättest du noch etwas mehr die belebende Wirkung der Sonne beschreiben können, da in Serpifeus Körper die neue Kraft sicher auf verschiedene Art zu spüren war, aber das nur so am Rande. Bestimmte Empfindungen wollen gezeigt werden und damit hast du auch einen guten Vergleich zu den anderen Starterpokémon der Region hergestellt, die sich gerne andere Dinge wünschen. Wo wir schon bei Wünschen sind: Die Entscheidung, zu den Menschen zurück zu kehren, kam dabei weniger überraschend, da sie das ja von Anfang an vor hatte. Als besonderen Unterton hast du sie dabei aber sehr tolerant gegenüber den anderen dargestellt, die eben schwerwiegende Erlebnisse mit ihnen hatten, und sie akzeptiert sie trotz ihrer Einstellung, was mir persönlich gefällt.
    Der Abschied ist im Übrigen sehr schlicht ausgefallen, was anhand der kurzen Zeit, die sie zusammen verbracht haben, aber auch ganz gut war. Das wäre allerdings eine Stelle gewesen, in der du auf Serpifeus Gefühlswelt eingehen hättest können. Sie zeigt es vielleicht nicht öffentlich, sondern behält es für sich; dennoch ging die Szene zu schnell an mir vorbei und ich bin der Meinung, dass jede Trennung eine Regung im Inneren auslösen kann. Selbst dann, wenn es nur eine kurze Zeit war; wobei ich aber glaube, dass es noch nicht dabei geblieben ist, sondern sich die Bande noch einmal begegnen wird.
    Nachfolgend bist du aber sehr gut auf die Sinneseindrücke bei der Wanderung durch den Wald eingegangen, um schließlich ein weiteres Erlebnis Revue passieren zu lassen: Eine neuerliche Rodung des Waldes. Angesichts der Tatsache, dass so etwas bereits einmal passiert ist und Serpifeu auch davon erfahren hat, dürfte der Anblick dessen sicherlich schwer im Magen liegen, was du gut dargestellt hast. Schließlich sollte der Schlaf dann auch als Übergang zu etwas noch Verheerenderem dienen und mit diesem Waldbrand, dessen Ursache noch ungeklärt ist, hast du abermals einen würdigen Cliffhanger geschaffen. Der Traum selbst kam mir persönlich etwas zu kurz; der Bezug zu einem späteren Ereignis ist dadurch blendend gegeben, aber besonders die Intensität dessen hättest du ins Unermessliche steigern können, damit der später wirklich stattfindende Brand einem Schlag in die Magengrube gleich kommt.


    Das soll es nun gewesen sein. Ich hatte beim Lesen das Gefühl, dass dir das Schreiben mit diesem Kapitel wieder sehr viel Spaß gemacht hat und das ist auch gut für den Stil an sich. Hier und da hättest du etwas ausführlicher beschreiben können, aber insgesamt gesehen ist das Kapitel nach der langen Zeit sehr solide geworden. Davon in Zukunft gerne mehr! Bis dahin wünsche ich dir viel Spaß beim Schreiben und wir sehen uns dann bei Nummer 22 wieder.


    ~蛇

  • [tabmenu]
    [tab='Vorwort','http://www.greenchu.de/sprites/icons/494.png']
    Um mich von meinem Grievousentzug abzulenken Mit großer Freude, will ich dir, lieber Rocker, nun ein Kapitel zu schreiben. Halte durch, deine Geschichte ist toll, und ich will nicht, dass sie vorzeitig endet! :<
    [tab=Positives]
    Titel
    "Entscheidungen" - ein einziges, noch dazu nicht selten gebrauchtes Wort, aber mit unheimlicher Wirkung. Entscheidungen, das klingt nach Verwirrung, mehrere mögliche Wege, Härte, Schmerz, einem scharfen Schicksalsschnitt - hmmm, viel Bedeutung kann in einem einzelnen Wort stecken, das hast du sehr schön eingesetzt!


    Zeitenwende
    Ja, ich finde es sehr schön, dass du mal wieder in die Gegenwart gesprungen ist. Vegis Erzählung dürfte zwar einiges an Zeit in Anspruch nehmen, aber ein wenig Abwechslung in Form einer Umblendung in die Gegenwart zu machen, war genau richtig. Ich finde, bei "erzählten" Flashbacks muss das ab und an sein, anders sieht es imo aus, wenn sie einfach vom Erzähler eingeführt sind.


    PMD
    Hmmm, ein Element aus PMD, ein Pokémon wird zum Menschen - das wird ja immer komplexer, nicht schlecht! Du mischst ein Element mit hinein, das man so nicht erwartet hätte, und weißt so stark zu überraschen. Und noch dazu: Nicht ein Mensch wird zum Pokémon, den Erzählungen nach soll das öfter passieren! Ich weiß nicht, wie groß dieses Element in deiner Geschichte sein wird, aber es verspricht große Spannung - welche mysteriösen Kräfte da wohl am Werk sind? Wenn du das weiter ausführst, wirst du ja sogar noch ein Geheimnis aus der PMD-Reihe lüften. Stark!


    Mittagsmüdigkeit
    Kenn ich. Die schweren Glieder, dieses ätzende Gefühl, sich nicht regen zu können - spricht da jemand aus Erfahrung? ;)
    Schön jedenfalls, wie du das hier mit eingebaut hast, gut so! ^.^
    Von den Beschreibungen her schön, sodass man sich gut einfühlen kann, zumal jeder solch eine Situation gut kennen sollte - weiter so!


    Sonnensucht
    Hmmm, und mal wieder machst du dir schöne Gedanken um die kleinen Feinheiten. Dass Serp in einem Wald als sonnenabhängiges Wesen nicht besonders glücklich ist, ist ein nachvollziehbarer und absolut logischer Gedanke. Gut so!


    Abschied #2
    Hach, das ist schön emotional geworden ... man kann sich schön vorstellen, wie schwer es Serp fallen muss, Zorua zu verlassen. Und dieses plötzliche Weglaufen, einer Flucht gleich - das zeigt, dass es Serp sehr schwerfällt, wegzugehen, und dass sie sich etwas hin- und hergerissen fühlt. Eine der besten Stellen dieses Kapis ...
    [tab=Verbesserungsvorschläge]
    Zeitenwende, Teil 2
    Ja, wie gesagt, der Perspektivenwechsel war gut. Allerdings endet die Erzählung damit etwas zu abrupt und es bleiben Fragen offen wie 'Was wollte Celebi nun?'. Gut, wenn du das noch klären willst, ist das ok - als bewusste Offenlassung wärs eigentlich nur dann gut, wenn es nicht ganz so bruchartig und ganz ohne Erklärung vorangegangen wäre ;3


    Verwandlung
    Hum, wie schon gesagt, unheimlich interessant. Aber ich finde es doch etwas seltsam, dass Vegichita bei einer solchen Sache, die ja doch sehr unglaubwürdig klingt, so überzeugt davon redet, dass das der Mensch sein müsse. Zumal er das betreffende Pokémon ja nicht selbst getroffen hat. Naja, vielleicht erfahren wir darüber noch mehr ...


    Serps Verschwinden
    Das ging mir leider viel zu rasch von statten. Gefiel mir der Gedankengang des "ich will nach Hause" noch relativ gut, verlief das danach etwas zu diffus. Du sagst zwar, Serp wüsste gar nicht so recht, was es tue, dass seine Ranken sich einfach bewegten - aber trotzdem wären mehr Gefühle wünschenswert gewesen. Müsste es Serp nicht trotzdem wehtun, die Gruppe zu verlassen? Denkt sie nicht an Zorua? Wenn sie nicht zurückblickt, geschieht das doch bestimmt aus Angst vor Abschiedsschmerz heraus - Serp wirkt mir hier leider etwas zu "gleichgültig", sorry ... das sieht schon weit besser aus, als sie sich von Zorua verabschiedet, da war es richtig emotional.
    [tab=Fehlerteufel]

    Zitat

    Mach es du auch gut.


    [Das klingt so ziemlich seltsam. Tausch "es" und "du", das sollte helfen :)]


    Zitat

    Ich hätte erwartet, alle Nase lang eines zu treffen [...]


    Zitat

    [...] mit dicken Wurzeln verankerte Baumstümpfe verstreut. Um sie herum lag ein Pulver verstreut [...]


    [Doppelt gemoppelt.]


    Zitat

    [...] was Vegichita schlussendlich zu dem machte gemacht hatte, der er heute ist.


    Zitat

    [...] die sich so ungefähr 5 Meter über dem Erdboden befand.


    [Zahlen bitte möglichst ausschreiben ;) Es wäre außerdem nicht verkehrt, etwas als Maßeinheit zu verwenden, dass Pokémon geläufiger ist, so wie du z.B. die Autos umschrieben hast oder das mit ähnlichen Dingen tust.]


    Zitat

    [...] schmiss ich mithilfe meiner Ranken ich einen Haufen Blätter durch das Eingangsloch.


    Zitat

    [...] und wurde weich von der Masse an Blättern aufgefallen aufgefangen.


    [tab='Schlusswort','http://www.greenchu.de/sprites/icons/150.png']
    Das Ende - erinnert stark an Vegis Erzählung. Auch, wenn ich mich frage, woher die Lichter kommen, wenn gar keine Menschen anwesend sind (oder ist das eine Brandrohdung? wird die dann nicht aber zu großflächigen Urbarmachungen von Land eingesetzt?) - super spannend, man erwartet das nächste Kapitel!


    Schreib es! : D


    With grievous (:D) Greetings,


    ~ Clio
    [/tabmenu]

  • Hi, ja ich bin's mal wieder, denn du wirst mich nicht los :p


    omg Jetzt ist Serpifeu mitten in der Geschichte eingeschlafen. Mann könnte ja eigentlich meinen, dass das vorläufige Ende der Erzählung etwas erzwungen wirkt, da sich das ja schon etwas in die Länge gezogen hatte. Aber zufällig kenne ich auch eine ganz bestimmte Person, die sich ebenfalls, auf Teufel komm raus, nicht kurz fassen kann, wenn sie irgendetwas erzählt, weshalb ich dann auch immer abschalte. Wenn man dann noch ein provisorisches Kopfkissen hat, kann man das Ganze durchaus gut nachvollziehen. Von daher finde ich die Nummer einfach nur sau-komisch ;>
    Und auch, wenn aus meiner Sicht jetzt noch ein paar Fragen unbeantwortet geblieben sind, - zum Beispiel was denn nun noch so schlimmes passiert war oder welche Rolle Celebi noch gespielt hat - finde ich es richtig, dass die kleine Grasschlange jetzt den Entschluss gefasst hat, keine weitere Zeit mehr zu verschwenden. Immerhin wird niemand vorbeikommen und ihr den Weg zurück zu ihrem Trainer zeigen.


    Mit der kurzen Unterhaltung von Zorua und Vegichita hast du außerdem wieder weitere Fragen aufgeworfen. Zum Thema Pokemon, die zu Menschen werden, da fällt mir nur Zorua selbst ein. Mal schauen wann das nochmal kommt. Ich bin mir sicher, es taucht später nochmal auf.
    Der darauffolgene Abschied, sowie die Anschließende Wanderung von Serpifeu ging irgendwie etwas schnell von statten. Ich war schon verwundert, wie rasch da alles ging.
    Ich nehme an, du wolltest damit nicht viel Zeit verschwenden und zum Cliffhanger kommen. Doch wenn du den Teil noch etwas gestreckt hättest, wäre das Kapitel auch noch ein bisschen länger geworden. Was soll's. Dann bleibt noch das Feuer. Fragt sich nur, ob das jetzt ein einfacher Waldbrand ist, oder ob wieder böhse Menschen unterwegs sind. Ich vermute mal letzteres.


    Dann bis zum nächsten Mal, Rocker :)


    so long

  • Huhu RockingScorpion
    Huch ein neuer Leser? :o Das bin ich, ich bin wirklich begeistert von deiner Geschichte, weshalb ich auch unbedingt kommentieren muss. Ich hoffe es macht dir nichts aus, dass ich nicht alle 21 Kapitel kommentiere, genauer gesagt, werde ich nur auch Nummer 21 eingehen... Ich hoffe ich kann dir etwas helfen. :3



    Kapitel 21
    Entscheidungen - Auf jeden Fall ein schöner Titel für das Kapitel, gefällt mir sehr gut. Das hat auf jeden Fall etwas geheimnisvolles und drückt so viel auf einmal aus. Dieses oft gebrauchte und einfache Wort hat sehr viele Bedeutungen und sagt daher über dein Kapitel nicht viel aus, trotzdem ist es sehr mysteriös und bringt mich zum Nachdenken, zum Beispiel, worüber denn entschieden wird. Gut so, aber jetzt hopp zum Kapitel!
    Es beginnt schon mal sehr schön, Vegichitas leichte Naivität kommt sehr gut rüber, und dass Serpifeu einschläft war auch ein toller Einfall, ich musste echt schmunzeln. Besonders Vegichitas Reaktion finde ich zum Brüllen - das darf doch nicht wahr sein - genau so würde auch ein Mensch oder so handeln, super! Mir ist nebenbei bemerkt aufgefallen, dass du immer wieder menschliche Verhaltensweisen sehr geschickt auf deine Charaktere überträgst, welche ja Pokémon sind. Das ist eine gute Sache, denn so erscheinen für den Leser (der hoffentlich ein Mensch ist... ;3) viele Handlungszüge sinnvoller, leichter nachvollziehbar. Der Übergang zur Vergangenheit, also von Spaß am Anfang zu den ernsthaften Gedanken der Beiden, war meiner Meinung nach etwas zu grau. Es ist so von einem aufs andere durch das allseits bekannt, man muss immer wieder dran denken und so, vielleicht fällt irgendeinem Autor (vielleicht sogar dir?) mal eine Idee ein, die etwas anders ist. Danach hat es mir wieder ziemlich gut gefallen, das "traurige" Gespräch von Zorua und Vegichita ist sehr gut rüber gekommen. Das einzige was mich etwas interessiert hätte, wäre die Gefühlswelt, und zwar eher die von Zorua, gerade zu Beginn des Dialgos. Dann kommst du ja auf die Mensch wird zu Pokémon Geschichte, wie Vegichita von dieser erzählt konnte ich mir sehr gut vorstellen, jedoch war die Reaktion von Zorua irgendwie nicht wirklich nachvollziehbar. Ich denke dass man eher etwas ehrfürchtig reagiert, wenn man von einer derartigen Verwandlung erzählt bekommt. Andererseits scheint es für den Fuchs ziemlich unglaubwürdig zu sein, ich bin an der Stelle unschlüssig. Auch Zorua scheint vor dem Absatz unschlüssig (skeptisch nach deinem Wortlaut) zu sein, diese Reaktion war auf jeden Fall einfach zu verstehen (zumindest von meiner Warte aus...) und hat Sinn ergeben, hier hast du die Logik gut vermittelt. Dann kommt ja der Absatz und... es geht auf einmal in der Ich-Form weiter. In mitten eines Kapitels die Sichtweise zu verändern ist relativ weit hergeholt, du bist der erste, bei dem ich so etwas sehe. Anderseits ist das mal was neues, muss nicht unbedingt negativ sein, es ist nur sehr verwundernd. Mich würde nur interessieren aus wessen Sicht du jetzt schreibst, diese Information gibst du erst ziemlich spät preis. Naja, als die Person dann auf Zorua und Vegichita trifft, wird es doch relativ schnell klar, aus wessen Sicht hier alles erleben.
    Serpifeu will also zurück zu seinem Trainer? Ein unglaubwürdiger Aspekt, zumindest nach meiner Ansicht von Trainer Pokémon, aber da teilt sich die Meinung. Die einen meinen sie fühlen sich bei ihren Trainern wohl, die anderen meinen sie sind nur gefangen und hassen es, ich gehöre zwar zur 2. Kategorie (like N.) aber das geht übelst in die Subjektivität...
    Dann macht sich Serpifeu auf den Weg, gerade die Gedankengänge wurden hier gut beschrieben, wie es auf die Richtungen etc. eingeht, jedoch verlierst du da das ein oder andere Wörtchen zu wenig an Beschreibungen der Gefühle, dort wäre es dringend nötig gewesen. Ist die Grasschlange denn nicht traurige die anderen verlassen zu müssen? Freut er sich darüber? Wie steht er zu dieser Situation? - Ich glaube du weißt was ich meine.
    Dann beschreibst du sehr lange wie Serpifeu so durch die Welt zieht, damit bin ich rundum zufrieden, das war ausführlich und genau, klasse gemacht, Rocker!
    Das Ende ist dann nochmal eine große Wendung, gefällt mir persönlich sehr gut. Es muss ein Albtraum sein aufzuwachen und zu merken, dass er brennt, klasse Einfall, ich bin sehr begeistert vom letzten Abschnitt, es ist kurz, knapp, spannend und ein perfekter Cliffhänger. Bitte lass mich nicht hängen und schreib schnell weiter.


    Fazit
    In allen Kapitel hast du gezeigt, dass du es drauf hast, mach weiter so Rocker, du bist nicht umsonst im Profi Bereich. (:


    Ich würde gerne per GB benachrichtigt werden.
    Viel Freu noch am Schreiben und liebe Grüße,
    Chess

  • Viele von euch werden es sich gedacht haben, aber ich mach es jetzt offiziell. Das wars.
    Ein Kapitel 22 wird es wohl nicht mehr geben. Und auch keine weiteren Kapitel mehr. Das ist der aktuelle Stand und mein Gefühl sagt mir, dass sich hieran auch nichts ändern wird.


    Zuviel ist einfach passiert in letzter Zeit. Wechseln des Fandoms, Wechseln zum Spriten, Berufsfachschule und nach den Sommerferien geht für mich die endgültige Ausbildung los. Was ungefähr soviel heißt wie "Privatleben adé". Wahrscheinlich komm ich dann noch nicht mal mehr zum Spriten.
    Wie auch immer, allen bisherigen Lesern und Kommentatoren nochmals Danke usw. Ihr wart während meiner Schaffensphase ein wichtiger Antrieb für mich.


    Nun aber nochmal ein kurzer Satz von mir über mein aktuelles Emfpinden zu dieser Story. Möglicherweise gefällts kaum einen, aber es muss gesagt werden. Die Story ist mir grad so ziemlich egal, sie interessiert mich nicht mal mehr. Es existieren schon Fetzen des nächsten Kapitels und sogar der Schluss existiert in Grobform. Aber hier noch weiterzuschreiben wäre wie..eine schon längst vertrocknete Pflanze zu pflegen. Blühen tut hier mit Sicherheit nix mehr.


    Darüber hinaus markiert dieser Beitrag auch meinen endgültigen Rückzug aus dem Forenleben, aus dem selben Grund wie der, warum ich mit dieser Story aufhöre.
    Soll mit dem Thema nun geschehen, was auch immer mit abgebrochenen Fanstorys passiert.


    "Es war nicht alles Gold, was glänzte, und doch, es war schön.
    Ich erinner mich gern an diese Zeit"
    Stephan Weidner


    RockingScorpion.

    I know, you know, that we’ve only just begun. Through the highs and lows, and how can I live without you
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    12.5.2012, Stuttgart. Last Scorpions concert ever.