Edelsteine

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  • Dies ist meine erste FS und wenn ich irgendetwas falsch oder nicht gut mache, sagt es einfach, ich möchte lernen.
    [Blockierte Grafik: http://www.kraft-des-steines.d…hop/goldflussherzoese.jpg
    Quelle: http://www.preisroboter.de/ergebnis7624256-0-0.html



    Titel
    Ich habe mich für den Titel Edelsteine entchieden, da er kürzer ist und einfach besser passt. Lone Wolf hat mich bei meiner Entscheidung bekräftigt und gute Argumente eingebracht, warum dieser Titel der bessere ist. Danke.



    Idee
    Die Idee dazu kam relativ spontan und begonnen habe ich eigentlich mit einer Szene, die viel später in der Geschichte vorkommt. Was also genau mich auf die Idee gebracht hat, wird hier noch nicht verraten. (Es ist im Übrigen das 5. Kapitel. Wer also bis dahin durchhält, liest die Szene, die den Stein ins Rollen brachte.)


    Geschehen
    Ich will eigentlich nichts verraten, was man erst später in der Geschichte erfährt, deshalb schreibe ich hier nur eine ganz kuze Beschreibung. Wenn ihr wollt, könnt ihr den unteren weißen Text makieren und den Klappentext lesen. Im Groben geht es um ein Mädchen, eine Goldelfe, das in dem Neuen aus ihrer Klasse einen guten Freund findet, den sie nicht verlieren möchte.
    Die Goldelfe Catalina findet in dem neuen Schüler Joshua endlich einen guten Freund, doch kommt noch ein anderes Gefühl hinzu. Auch Joshua hat ein Geheimnis vor ihr. Als endlich alles gut zu sein scheint, kommt ein neues Problem; Catalina muss umziehen. Für sie gibt es keine Möglichkeiten mehr. Sie kann nicht bleiben und doch ist es ihr unmöglich von Joshua getrennt zu leben. Doch was steckt wirklich hinter den plötzlichen Umzug? Und woher kommen geheimnisvollen Blicke?


    Genre
    Es ist eine Fantasy und Liebesgeschichte, die viel aus unserem normalen Leben aufgreift.



    Charaktere
    Ich mache hier keine Steckbriefe, da ich das nicht mag. Allerdings möchte ich an dieser Stelle erwähnen, dass ich noch sehr schlecht im beschreiben bin. Das weiß ich! Ich versuche wirklich mich zu bessern, das bedeutet aber, dass die Beschreibungen der Personen nach und nach kommen. Wenn ich mitbekomme, dass es mit meinen Beschreibungen überhaupt nicht geht, lasse ich mich vielleicht irgentwann auf Steckbriefe ein. Ich bitte aber um Verständnis für meine Beschreibungsschwäche.



    Copyright
    Das Copyright der Geschichte, ihrer Charaktere und Orte liegt bei mir. Es ist mein geistiges Eigentum und darf nicht ohne meine Erlaubnis verwendet werden.
    Die Quelle des Titelbildes ist angegeben.


    Benachrichtigungen
    Black Cat (GB)

    Espeon (GB)

    Silvers - Lugia (GB)
    Wer gerne wissen will, wann ich es geschaft habe weiter zu schreiben, muss das nur sagen und bekommt eine PN oder einen GB-Eintrag.
    Das ist jetzt zwar eine seltsame Bitte, aber ich würde mich sehr freuen, wenn die Leute, die meine Geschichte gelesen haben und auch gerne weiter lesen, aber keinen Kommentar schreiben wollen, mich bitte benachrichtigen. Ich lasse meine Geschichten oft schleifen, wenn ich aber weiß, dass es Leute gibt, die gerne wissen möchten, wie es weiter geht, dann fällt es mir einfacher weiter zu schreiben, was dann ja auch in eurem Sinne wäre.



    Partner-FF
    Meine Partner-FFs sind

    Melodien der Erde von Ronya
    und Melodia [Buch 1: Die Macht des Schicksals] von Reality.
    Wer auch gerne seine FF hier stehen hätte, kann mir einfach eine PN schreiben.



    Kapitelübersicht
    Einführung (unten)
    Kapitel 1: Part 1
    Kapitel 1: Part 2
    Kapitel 2
    Kapitel 3
    Kapitel 4
    Kapitel 5
    Kapitel 6
    Kapitel 7







    Ich hoffe ich habe nichts vergessen. Ich starte jetzt mit der Einführung. Ich nenne es bewusst nicht Prolog, da hier sehr viel erklärt wird. Dies ist nur in der Einfürung so, danach wird auf die Handlung eingegangen. Ich habe übrigens ein Problem bei der Aufteilung in Kapitel und hoffe, die Aufteilung wird gut sein. Jetzt aber viel Spaß beim Lesen.



    Einführung








    Ein Blick wie blaues Feuer. Wie ich gerade auf diesen Vergleich kam, weiß ich nicht, aber das war das Erste, was ich dachte, als er unseren Klassenraum betrat. Ich bin anders und habe hier kaum Freunde, aber mit ihm habe ich mich sofort verstanden. Ein einziger Blickkontakt genügte, um zu wissen, dass wir uns verstehen. Wir waren so gleich und doch so verschieden. Er konnte schließlich nicht wissen, dass ich eine Goldelfe bin.
    Es gab einmal eine Zeit, in der magische Wesen mit den Menschen zusammen lebten, aber die ist vorbei, wir verstecken uns. Leider gibt es keine Zauberwelt, in die wir flüchten könnten. Wir müssen hoffen, dass die Menschen uns nicht entdecken. Wir leben mitten unter ihnen, ohne dass sie es wissen.
    Ich werde als Goldelfe bezeichnet, aber es gibt auch die Bezeichnungen Silber-, Platin-, Edel- oder Edelsteinelfen, wie man uns nennt, ist vollkommen egal. Wir beziehen unsere Kräfte aus einfachen Steinen wie Jade oder Rosenquarz. Mein Stein ist der Goldfluss, ein rot-brauner Stein, der im Licht glitzert. Edelelfen sind so gut wie unsterblich. Wir leben bis zu 1000 Jahre und können uns den Moment unseres Todes aussuchen.
    Stärkere Kräfte haben Diamanten, Rubine, Saphire und Smaragde, denn dieses sind nicht nur Namen von wertvollen Steine, sondern auch von magischen Wesen, Menschen mit Flügeln, die sogar so viel Macht haben, sich aussuchen zu können, wann sie altern. Aber das ist eine andere Sache. Natürlich gibt es auch noch Hexen, Feen, Vampire und so etwas in der Art, aber mit denen habe ich nicht viel zu tun.
    Das als kleiner Einblick in meine Welt.
    Der Goldfluss, den ich immer um meinen Hals trage, glitzerte im Sonnenlicht, als er sich neben mich setzte. Er tat es nicht nur, weil das der einzige freie Platz war, das weiß ich. Er hatte irgendetwas Geheimnisvolles an sich. Es war der Beginn einer wunderbaren Freundschaft.

  • So, dann kümmere ich mich mal um deine Geschichte.


    Startpost:
    Oder fangen wir noch ein bisschen früher, beim Titel, an. Oder sollte ich besser den Titeln sagen? Meiner Meinung nach ist auf jeden Fall "Edelsteine" der bessere der beiden Titel und das hat mehrere Gründe. Erstmal ist er einfach kürzer und lässt sich so besser merken, doch die Kürze macht ihn auch interessanter, da man bei einem einzelnen Wort unmittelbar ein Bild im Kopf hat, eben das, was man persönlich mit "Edelsteinen" verbindet. Dieses Bild macht die ganze Sache dann insofern interessanter, als dass man neugierig wird, wissen möchte, was es mit diesem Bild auf sich hat, man hat ein Bild im Kopf, kann es aber noch mit nichts in Verbindung setzten.
    Das Bild am Anfang ist (sobald ich nach Bildern von Goldfluss gesucht habe) auch ganz passend gewählt. Nur solltest du noch die Quelle angeben, wo du das Bild her hast. Das hieße, dass du einfach eine Zeile á la "© by heyhou & Quelle: deviantArt" einfügst und dabei den Künstler/Photographen und die Quelle durch die entsprechenden ersetzt. Du willst ja auch nicht, dass man sich "mit fremden Federn schmückt" (grob deinem Profil entnommen).
    Die Strukturierung, die dein Startpost aufweist, ist übersichtlich und sinnvoll strukturiert. Auch, dass du bei der "Handlung" nicht zu weit vorgreifen möchtest finde ich gut. Nur hast du den Prolog / die Einführung zu sehr "unten dran geklatscht". Sei es nun eine Einführung oder ein Prolog (dazu gleich mehr), so hat es doch mehr verdient, als wie eine Fußnote dazustehen. Es ist der Beginn deiner Geschichte. Setzt doch einfach einen neuen Gliederungspunkt, wie auch beispielsweise der "Titel" ihn hat und stell das alles dann ganz direkt und ohne ohne Spoiler in deinen Post. So sieht es aus, als wolltest du die Geschichte verstecken. Und zur Frage Prolog / Einführung. Ein Prolog ist genau genommen eine Einführung in die Handlung einer Geschichte und hat meist die Aufgabe, die Rahmensituation zu erläutern. Da du genau das tust, finde ich schon, dass man von einem Prolog ("Vorwort", wie's ja übersetzt heißt) sprechen kann. Letztendlich ist es allerdings deine Sache, wie du es nennst, doch wie gesagt meines Wissens nach ist das, was du da geschrieben hast, ein Prolog und du könntest es folglich auch so bezeichnen.


    Idee:
    Allzu viel schient von der ja noch nicht durch, aber das ist ja auch kein Wundern, wenn ja gerade mal der kurze Prolog (ich nenne es einfach mal so, weil es so für mich gewohnt klingt) vorhanden ist. Ich habe allerdings schon durchaus meine Vermutungen, worauf das ganze 'rauslaufen wird und mein Gespür für soetwas leitet mich selten in die Irre. Doch egal, was noch kommen wird, werden wir sehen. Bisher haben wir auf jeden Fall eine fantastische Liebesgeschichte, zwischen einem übernatürlichen Wesen und einem bei dem Andeutungen gemacht werden, dass es sich bei diesem um ein weiteres handelt. Das ist zwar eine oft gewählte Grundlage, doch das heißt ja noch lange nicht, dass sie schlecht werden muss. "Death Day" und "Earth Rise" laufen auch nach einem "Schema F" des Military-Si-Fi ab und sind wirklich gute Bücher. Was sie von all den anderen Büchern, die die gleiche Grundlage haben, abhebt, ist etwas, worauf du jetzt auch achten solltest. Versuch, die ausgetretenen Pfade zu verlassen und so oft wie möglich eigene, noch nie dagewesene Ideen einzubringen. Wenn man nämlich an einem bereits existierenden Handlungsverlauf orientiert, verfällt man schnell der Versuchung, sich ziemlich eng am Verlauf von bekannten Büchern und Filmen, die man kennt entlang zu hangeln. Genau dieses Zusammenschustern aus bereits Existentem sollte man allerdings vermeiden, da die Handlung sonst schnell "Einheitsbrei" wird. Da wir das ja nicht wollen, sondern eigentlich nach einer ganz eigenen Geschichte streben, sollte man (in diesem Fall du) darauf achten, möglichst viele eigene Ideen einzubringen, eben die ausgetretenen Pfade zu verlassen.


    Inhalt/Stil:
    Inhaltlich ist dieser erste Teil deiner Geschichte eigentlich in Ordnung. Eigentlich insofern, als das du zwar eine grobe Einführung in die grobe Geschichte und auch ein wenig auf die Welt, in der das ganze spielt, gibt's, dabei allerdings den Hauptcharakter ein wenig außen vor lässt. Ich weiß jetzt natürlich nicht, ob du in Kapitel 1 noch eine genauere Beschreibung gibst, aber ein klein wenig mehr hättest du selbst in diesem kurzen Prolog ansprechen können. Beispielsweise ein paar grundlegende Dinge, wie Geschlecht oder ähnliches, anhand dessen sich der Leser wenigstens ein schemenhaftes Bild machen kann. Dass man mehr auf der Länge des bisher vorhandenen Textes nicht erreichen kann, ist klar, aber warten wir mal ab, wie das dann nach dem ersten Kapital aussieht.
    Stilistisch gibt es jedoch eine Sache, die auch auf dieser Länge deutlich auffällt: Du hast, wie viele bei ihrer ersten FS, einen ziemlich gleichen Satzbau. Fast jeder Satz beginnt bei dir mit dem Subjekt, was quasi in "Ich machte ... Er machte ... Ich sah ..." endet und nicht allzu schön ist. Viel schöner ist, wenn du den Satzbau von Satz zu Satz variierst, mal mit dem Subjakt, mal mit dem Prädikat beginnst und nach Möglichkeit auch Haupt- und Nebensatz immer mal in ihrer Reihenfolge vertauscht. Versuch einfach mal beim Schreiben darauf zu achten, das ist nämlich eine Sache, in der man sich sehr schnell verbessert, wenn man nur darauf achtet. Solltest du allerdings Fragen haben, kannst du natürlich auch nochmal nachfragen und sollte mir bei folgenden Kapiteln auffallen, dass du damit weiterhin große Probleme hast, dann werde ich darauf noch etwas genauer eingehen. Sonst kann ich noch nicht allzu viel zum Stil sagen, weil dafür noch zu wenig Text vorhanden ist.


    Grammatik/Sonstiges:
    Aus dem gleichen Grund gebe ich auch noch keinen Kommentar zur Grammatik ab. Es würde einfach nichts bringen, wenn ich hier jetzt an Einzelheiten versuchen würde dir Tipps zu geben.


    Ansonsten lässt sich allerdings sagen, dass die Probleme, die mir bisher aufgefallen sind, überwiegend "Kinderkrankeiten", die man bei den meisten Autoren findet, die sich gerade erst ins etwas tiefere Wasser gewagt haben, von daher sehe ich hier bin ich zuversichtlich, dass aus dieser Sache etwas werden kann, vorausgesetzt, du bleibst am Ball. Je nachdem, wie sich die Geschichte entwickelt, werde ich auch folgende Kapitel kommentieren. Nur wenn es zu sehr eine reine Liebesgeschichte wird, werde ich das nicht mehr tun können, da ich mich da nicht sonderlich gut auskenne.


    Ein einsamer Wolf

  • @ Lone Wolf: Ich werde versuchen, deine Ratschläge zu befolgen, werde meine Personen aber noch nicht sofort beschreiben. Man wird ein bisschen erfahren, doch die richtige Beschreibung kommt voraussichtlich erst im 2. 3. Kapitel.


    Da ich ein paar Probleme beim Schreiben habe kommt hier erst ein mal Part 1 des 1. Kapitels. Viel Spaß beim lesen!

    „Und? Kommst du noch mit ein Eis essen?“
    „Spinnst du? Es ist Mitte Oktober, wenn man es nicht schon als Ende bezeichnen könnte. Du wirst bestimmt kein Eis mehr finden.“
    „Beim Italiener an der Ecke?“ Verschmitzt sah der schwarzhaarige Junge erst zu mir und ließ dann seinen Blick zum Haus mit den italienischen Fahnen vor der Tür schweifen.
    „Du bist verrückt, wenn du bei neun Grad ein Eis essen willst, aber ich werde dich nicht davon abhalten. Bringst du morgen die Sachen für das Referat mit?“ Mit diesen Worten ging ich. Ich wusste, dass er nicht nein sagen würde und dass es ihm nicht gefiel, dass ich ihn stehen ließ, aber ich hatte Zauberunterricht und den durfte ich nicht schwänzen.
    Schnell lief ich die schmale Allee hinunter, die an einem kleinen See endete. Ich nahm den Weg nach links am See entlang, der direkt zu unserem Haus führte. Ich hätte so gerne den Weg nach rechts genommen und wäre durch den Park geschlendert, der sich um fast den halben See erstreckte, doch diese Strecke war dreimal so lang, wie der direkte Weg und ich war eh schon zu spät.
    „Catalina! Du hast viel zu lange gebraucht!“ So herzlich und freundlich waren alle Begrüßungen meines Vaters, aber böse wurde er nur, wenn ich etwas wirklich Schlimmes machte.
    „Ich bin direkt nach der Schule hergekommen. Ohne Umwege.“ Das stimmte wirklich, denn der Italiener lag auf meinem Weg.
    „Wir üben heute hier draußen. Bist du bereit? Zum Aufwärmen lässt du eine Blume wachsen.“
    Nichts leichter als das. Ich musste noch nicht einmal mehr irgendeine Bewegung machen. Ich stellte mir einfach vor, wie eine Blume aus dem Boden spross, spürte ein leichtes Kribbeln in meinen Fingerspitzen und sah, wie ein kleines Gänseblümchen vor mir erschien. Diesen Zauber beherrschte ich im Schlaf.
    „Sehr gut. Jetzt etwas Schwierigeres. Wir machen das gleiche im See. Wir laufen am Boden, du lässt eine Blume wachsen und wir bekommen keinen Tropfen Wasser ab. Bereit?“
    Ich nickte. Dieser Zauber war deutlich schwieriger, da ich mich sehr auf die Luftblase konzentrieren musste, die uns vor dem Wasser schützen sollte. Aber auch dieser Zauber klappte einwandfrei. Mit den Armen wedelte ich wie wild in der Luft herum, um sie um uns zu konzentrieren und wie in einem Vakuum zu pressen, als wir uns langsam in den See bewegten. Der Energieaufwand dabei war seltsam gering. Die Energie, die in Form eines Kribbelns und manchmal auch einer Gänsehaut durch meinen Körper floss, war weniger als gewohnt. Seit Beginn dieses Schuljahres war meine Magie um einiges stärker geworden.
    Allerdings hatte ich ein sehr seltsames Gefühl, als wir aus dem See auftauchten. Ich spürte, dass uns jemand beobachtete. Das war so ziemlich das Schlimmste, was passieren konnte, aber ich fühlte mich gleichzeitig erlöst, geborgen, frei. Kein bisschen Angst hatte ich, dass jemand von unserm Geheimnis wusste. Trotz alle dem war mir das Gefühl nicht geheuer und ich sagte zu meinem Vater kaum hörbar: „Ich fühle mich beobachtet. Lass uns reingehen.“ Mein Vater nickte, aber ich spürte, dass sich auch der Beobachter verzog, bevor wir uns bewegten. Er hatte mich gehört. Er hatte mich zaubern sehen. Er war nicht gefährlich. Das war es, was mir durch den Kopf ging, als wir das Haus betraten und doch hatte ich mich noch nie so gut gefühlt. Wer, wer hatte mich gesehen?

  • Und der 2. Teil des 1. Kapitels, womit dieses nun vollständig wäre. Viel Spaß beim lesen.


    „Hey, Joshua, warte!“, rief ich. Sonst wartete er immer an der Ecke auf mich, aber heute ging er unbeirrt die Straße hinunter. Als ich rief, drehte er sich um und musterte mich, als hätte ich eben ein Verbrechen begangen. Seine blauen Augen hafteten noch ein paar Sekunden auf mir, bis er sich umdrehte und weiter ging. Ich lief hinterher.
    „Habt ihr eigentlich einen Garten?“, fragte er, als ich ihn eingeholt hatte.
    „Ja. Und danke fürs warten, sehr freundlich.“
    „Gerne“, erwiderte Joshua, als hätte er die Ironie in meiner Stimme überhaupt nicht wahrgenommen.
    Den ganzen restlichen Schulweg über sagte ich nichts mehr. Er war heute so anders, dass ich nicht wollte, dass wir und auch noch stritten.
    Es war ein seltsamer Schultag, einer, an dem man das Gefühl für alles verliert: für die Zeit, den Ort und das Geschehen. Ich habe bestimmt nicht mal die Hälfte des Unterrichts mitbekommen und auch Joshuas und mein Referat über Hexenverfolgung im Mittelalter ging einfach nur an mir vorbei.
    Irgendwann hörte ich die Schulglocke und hätte nicht bemerkt, dass sie das Schulende ankündigte, hätten nicht alle anderen ihre Taschen gepackt. Mit Joshua zusammen ging ich aus dem Schulgebäude. „Ich muss schnell los, ich hab noch was zu erledigen.“ Und schon war er verschwunden. Was war bloß los mit ihm? Was war los mit mir? Ich verstand die Welt nicht mehr und wusste nicht warum.
    Langsam wie in Trance wanderte ich über den Schulhof, als ich ein Stechen in meinem Rücken fühlte. Ich versuchte nach der Stelle zu greifen, doch ich fand nichts. Das Stechen wanderte, als ich mich bewegte und da wusste ich auch was es war: Ich wurde beobachtet. Es war genau das Gegenteil von dem, was ich gestern im Garten gespürt hatte. Bedrückend, fremd und angreifend war es. Genau dieses Gefühl hatte ich gebraucht, um wieder zu mir zu finden. Nicht, dass es mir gefiel, aber ich konnte zum ersten Mal, seit ich heute zur Schule gegangen war, wieder klar denken. Allerdings waren diese Gedanken Furcht einflößend, denn ich wusste, dass mich irgendjemand zaubern gesehen hatte und mich nun anscheinend weiter beobachtete. Auf dem Schulhof waren eine Menge Menschen, aber niemand schien mich zu beachten.
    So schnell ich, ohne aufzufallen, konnte, ging ich nach Hause und schlug die Tür geräuschvoll zu. Da meine Eltern arbeiten waren, war ich allein in unserem Haus, das von innen viel größer war, als es von außen erschien. Dieser Gedanke gefiel mir nicht, weshalb ich mich in mein Übungszimmer zurückzog, ein Zimmer aus reinem Goldfluss. Hier fühlte ich mich sofort besser, doch meine Gedanken waren aufgewühlt. Sie kreisten um die beiden Fälle, von denen ich wusste, dass ich beobachtet worden war. Einmal Geborgenheit, einmal Verfolgung. Das ergab doch alles keinen Sinn!
    Ich konnte nicht mehr. Nicht mehr klar denken, einfach überhaupt nichts mehr, noch nicht einmal mehr in eine Trance verfallen wie am Anfang des Tages. Aus diesem Grund entschied ich mich kurzerhand dazu, zu schweben. Schon immer war dies mein Lieblingszauber gewesen, denn dann war man frei. Meine Devise lautet: „Wenn man schwebt, vergisst man alles.“ Und genau das brauchte ich jetzt.

  • Okay,
    dann wollen wir endlich mal.


    Inhalt/Stil:
    Inhaltlich finde ich das erste Kapitel gar nicht schlecht. Es ist soweit alles logisch und auch interessant, da es, wie auch schon der Prolog ein paar Fragen aufwirft, die dazu anregen, weiterzulesen. Genau das solltest du auch in folgenden Kapiteln immer beibehalten, du solltet immer wieder Fragen aufkommen lassen oder ganz direkt stellen, die sich nicht sofort klären. Man kann mit den Antworten auf diese Fragen ruhig auch etwas länger warten, bis der Moment perfekt ist, den Leser aufzuklären, den es gibt bei diesen Fragen drei Momente, in denen sie Spannung erzeugen: Der erste Moment ist direkt dann, wenn man die Fragen aufkommen lässt (wie du es sehr schön mit dem Beobachter gemacht hast), der zweite ist dann, wenn das ganze zum Tragen kommt (das zweite Mal das Beobachtet-werden-Gefühl) und das dritte Mal ist dann, wenn du die Frage auflöst. Dieses dritte Mal, dass du damit Spannung erzeugst ist dann sogar was besonderes, da es beim Leser zum einen "Klick macht", warum etwas geschehenes logisch ist, du es aber auch so einfädeln kannst, dass durch das, was du mit der Beantwortung offenlegst, eine weitere spannende Situation entsteht. Am Beispiel des Beobachters wäre das jetzt, dass er beispielsweise auf einmal auftaucht und Catalina in ihm auf einmal jemanden erkennt, den sie kennt und sich darauf die Frage stellt "Warum genau der / die?". Und je länger du das ganze herauszögerst, umso mehr Spannung kannst du damit verbinden. Endlos rauszögern zerreißt zwar irgendwann den Handlungsfluss, aber in vernünftigen Maße ist's ein nettes Hilfsmittel, um die Spannungskurve nicht einbrechen zu lassen.
    Was ganz anderes sind jetzt die wörtlichen Reden, die du verwendest und die Teil eines etwas größeren Problems sind, das sich Beschreibungen nennt. Doch fangen wir mit den wörtlichen Reden an: Momentan hat man bei der wörtlichen Rede das Problem, dass man nicht immer richtig weiß, wer gerade redet. Teilweise verwendest du zwar Formulierungen wie "sagte er" oder "rief ich", durch die man eindeutig erkennen kann, wer redet, aber noch lange nicht immer. Besonders ganz am Anfang weiß man den gesamten Wortwechsel über nicht, wer spricht und kann sich erst an dem "Mit diesen Worten ging ich" einen Reim darauf machen. Du musst bei einem Gespräch zwar nicht bei jeder einzelnen Aussage den Redner nennen, aber einmal am Anfang sollte du es mindestens machen. Wenn du am Anfang geschrieben hättest ""Und kommst du mit Eis essen?", fragte ???", dann hätte man sich denken können, dass das nächste die Antwort Catalinas darauf ist und so weiter, aber so hat man keine Ahnung. Um dann gleich zum generellen Thema "Beschreibungen" überzeuleiten kannst du die keinen Textbausteine "sagte er" und so weiter auch sehr schön dazu nutzen, die Situation ein wenig besser zu beschreiben. Allein schon durch sagen, schreien, flehen, betteln, ..., also die Verwendung der verschiedenen Arten des Sprechens kannst du einem Gespräch ein wenig mehr Leben einhauchen. Wenn du dann noch ein wenig mehr auf die menschlichen Merkmale, die man in einem Gespräch bemerkt eingehst, wird alles gleich noch menschlicher. Denn du muss ja bedenken, dass man bei einem Gespräch auch viel über seine Stimmlage und Körpersprache mitteilt. Lass deine Charaktere doch "einfach" "tadelnd anmerken" („Catalina! Du hast viel zu lange gebraucht!“, bemerkte mein Vater mit leichtem Tadel in der Stimme. Richtig böse ...), "auffordern" ("Zum Aufwärmen lässt du eine Blume wachsen.“, forderte mich mein Vater auf.) oder auch "interessiert fragen" („Habt ihr eigentlich einen Garten?“, fragte er interessiert, als ich ihn eingeholt hatte.) Stellt dir die Situation einfach vor: Wie würdest du an Stelle der Person sprechen, wie würdest du dich verhalten und beschreib' genau das. Wenn's mit dem Vorstellen mal nicht so ganz klappt, kannst du auch einfach mal das, was du deinen Charakter sagen lässt selber laut und entsprechend beton, als wärst du in seiner Situation sein, sagen. MAg am Anfang komisch sein, aber so findet man am besten raus, wie der eigene Charakter sich verhält und kann dementsprechend beschreiben.
    Genau das, beschreiben, solltest du generell ein wenig häufiger machen. Momentan beschreibst du, was die Charaktere machen und denken, aber der Leser weiß, wenn Catalina mit ihrem Vater im Garten oder am See ist, gar nicht, wie es da aussieht, er hat keine Ahnung, wie das Zaubern abläuft und auch weiß er nicht, wie der Vater aussieht. Das sind alles Sachen, die du demnächst noch beschreiben solltest. Das heißt , du stellst dir wieder die Situation vor (da dreht sich beim Schreiben fast alles drum), beispielsweise die Szene am See und beschreibst dann, wie du dir das ganze vorstellst. Sind da Bäume oder Wiesen um den See? Wie groß ist er? Welche Wasserfarbe hat er? Wie ist die Atmosphäre? Ist es ruhig oder laut? Du hast das Bild im Kopf, für uns Leser musst du es beschreiben.
    Inhaltlich ist alles schon gut, nur am Stilistischen müssen wir noch ein klein wenig arbeiten.


    Grammatik/Sonstiges:
    Grammatikalisch ist auch soweit alles in Ordnung. Die von dir verwendeten Konstruktionen sind zwar noch recht einfach, aber macht rein gar nichts, da man, wenn man zum ersten Mal schreibt sich immer noch mehr auf den Inhalt konzentrieren muss und immerhin sind bei dir (fast) alle Konstruktionen richtig. Der Rest (also komplexeres) kommt dann schon von ganz alleine mit der Zeit.

    Ansonsten schreib die Kapitel demnächst ruhig erstmal komplett fertig, bevor du sie online stellst. Es ist nämlich immer gut, noch mal über das komplette Kapitel drüberzulesen und vielleicht noch das ein oder andere zu verbessern, sobald man alles fertig hat. Die einzelnen Kapitelteile sind quasi nur Zwischenprdukte, was interessiert ist dann nachher das ganze Kapitel. Zeitdruck muss du dir da auch nicht machen. Ein Leser sollte geduldig genug sein können, zu warten, bis ein Kapitel wirklich fertig ist.
    Ansonsten mach einfach weiter, das ist am Anfang noch wichtiger, als dass du die Verbesserungsvorschläge berücksichtigst. Ignorieren solltest du sie zwar auch nicht (sonst bräuchte ich das ganze ja nicht zu schreiben ^^), aber mach dich nicht verrückt wegen ihnen, versuch sie zu beherzigen, aber schreib in erster Linie weiter.


    Ein einsamer Wolf

  • Ich habe endlich das 2. Kapitel fertig und ich hoffe, es gefällt euch. Viel Spaß beim Lesen:


    Ich hatte schlecht geschlafen in der letzten Nacht. Die Gefühle von Freiheit und Gefangensein wechselten sich in meinen Träumen ab und ich wachte immer wieder auf. Trotzdem ging es mir viel besser als am Tag zuvor. Auch Joshua schien wieder normal zu sein. Jedenfalls redete er wieder normal mit mir und das war gut.
    Jetzt saßen wir im Bioraum und hörten dem langweiligen Gerede unserer Lehrerin zu, als es endlich zur ersten Pause klingelte. Glücklich von Frau Sizas Unterricht erlöst zu sein, machten wir uns auf den Weg in unser Klassenzimmer, als Rita wie aus dem Nichts auftauchte.
    „Hier!“, sagte sie und hielt mir einen Briefumschlag hin.
    Etwas verwirrt nahm ich ihn entgegen und fragte: „Was ist das?“, während ich schon begann den Zettel darin zu lesen. Es war eine Einladung zu einer von Ritas berühmten Partys. Aber warum lud sie mich ein? Ich weiß, ich hätte mich einfach freuen sollen, aber mir ging diese Frage trotzdem durch den Kopf.
    Auch Joshua hatte eine Einladung erhalten. „Schon morgen?“, fragte er verwirrt.
    Was? Ich hatte gar nicht aufs Datum geachtet. Morgen?
    „Es ist eine Spontaneitäts-Party“, entgegnete Rita. „Ich hoffe doch ihr kommt!“ Und schon war sie wieder verschwunden.
    „Die war aber seltsam.“ Dass Joshua das wörtlich meinte, war ihm deutlich anzuhören. „Und gehen wir hin?“
    Wir? Zusammen? Obwohl dies das einzige war, was ich dachte, konnte ich mich zurückhalten, sodass ich es nicht sagte.
    „Es war nur ein Vorschlag. Du musst nicht, wenn du nicht willst“, fügte er schnell hinzu. Ich muss wohl sehr verdutzt ausgesehen haben, denn eigentlich wollte ich nichts lieber.
    „Nein, nein. Ich denke ich komme“, erwiderte ich wahrscheinlich viel zu schnell, aber er sollte nicht denken, dass ich nicht wollte. Bei meinen Worten schienen seine Augen kurz aufzublitzen, doch er hatte sich schnell wieder im Griff. Trotzdem sah ich das Lächeln, das er niemandem zeigen wollte, als wir nun über den kühlen Schulhof gingen. Mir allerdings fehlte die Selbstbeherrschung, ein Lächeln zu unterdrücken, bis ein Blick auf mir lag, den ich so gerne komplett vergessen hätte. Mein Lächeln verschwand schlagartig.
    Wenn ich doch nur wüsste, wer mich da beobachtete oder wenigstens, wo der Blick herkam. Doch alles, was ich wusste, war, dass dieses eine Augepaar auf mich gerichtet war, bis ich das Schulgebäude betrat. Beinahe mit jedem Schüler, der uns entgegenkam, wäre ich zusammengestoßen, so sehr war ich in Gedanken noch bei meinem Beobachter.
    „Was ist denn los mit dir?“, fragte Joshua. Zwar klang Sorge in seiner Stimme, doch er schien die Antwort schon zu kennen. Wahrscheinlich dachte er, es läge immer noch an der Party, doch die war schon fast aus meinem Kopf verschwunden. Unser Klassenlehrer Herr Etas rettete mich davor, zur Antwort auf Joshuas Frage zu lügen.
    Meine Gedanken waren nie beim Thema der Stunde. Joshua schien zu bemerken, dass ich nachdenken musste und ließ mich. Das mochte ich so an ihm.


    „Was hältst du von dem Kleid?“, fragte ich meine Mutter, als ich in den Garten ging. Ich kniff die Augen zusammen, um sie vor den hellen Strahlen der Sonne und ihres Spiegelbildes im Wasser des Sees zu schützen. Ich mochte unseren Garten sehr. Direkt am See. Alles war grün, auch jetzt noch, im Oktober, und vor allem wirkte er so abgelegen, damit niemand uns zaubern sehen konnte, und doch war er so nah an allem anderen.
    Meine Mutter schaute zu mir auf und nahm die Sonnenbrille ab. Ihre blonden Haare lagen in alle Richtungen verstreut auf der Liege. „Gefällt mir. Ist das das von Onida?“
    Ich nickte. Onida ist meine Cousine und ein Jahr älter als ich. Das Kleid hatte sie mir zu meinem letzten Geburtstag geschenkt. Es war lila und reichte bis auf den Boden. Auf der linken Seite hatte es einen Ärmel so lang wie der eines T-Shirts und über meine rechte Schulter ging ein Spagettiträger. Unterm Dekoltee war ein goldenes Muster, das mich immer an einen Orient Teppich erinnerte. Mir gefiel das Kleid ebenfalls und ich fühlte mich sehr wohl darin.
    „Es bringt deine Augen zur Geltung“, fuhr meine Mutter fort.
    „Kann schon sein.“ Ich zuckte mit den Schultern. Seit ich in der zweiten Klasse mal ziemlich traurig war, dass ich anders bin und so wenig Freunde hatte, betonte meine Mutter immer, was für schöne Augen ich doch habe. Sie waren braun. Einfach nur braun, absolut nichts Besonderes. Außerdem hatte Onida fast die gleichen Augen wie ich.
    Für meine Mutter schien das Thema damit beendet zu sein. Mit einem Schnipsen verwandelte sie ihre Liege in ein bequemes Sofa und bedeutete mir, mich zu setzten. Doch ich spürte wieder dieses Kribbeln am Rücken, das schöne Gefühl, was ich bei meiner letzten Zauberstunde hatte, und sah mich um. Unser Garten war umgeben von dichtem Laubwald und Büschen, die uns eigentlich - trotz des Herbstlaubes - vor fremden Augen schützen sollten. Und doch wurden wir beobachtet und wenn mein Beobachter schon wusste, dass ich zaubern kann, dann konnte er es jetzt auch spüren. Ich machte eine Bewegung, als würde ich die Luft schlagen, und sendete so eine Art Druckwelle in die Richtung, aus der ich die Blicke spürte. Es schien zu wirken, denn kurz darauf war das Gefühl verschwunden.
    Ich wollte meiner Mutter gerade erzählen, was passiert war, als es an der Haustür klingelte. Mit einem entschuldigenden Blick ging ich an ihr vorbei ins Haus. Mein Vater hatte die Tür schon geöffnet und musterte nun unseren Besucher. Es war Joshua, der mit dem hellen Hemd und der schwarzen Hose unglaublich schön aussah. Allerdings konnte mein Vater ziemlich einschüchternd wirken und er kannte Joshua noch nicht persönlich. Breitschultrig, mit strengen, dunklen Augen stand er nun vor Joshua. Ihn schien es nicht zu interessieren, dass ich kam. Joshua hingegen erlaubte sich ein leichtes Lächeln, woraufhin sich mein Vater zu mir umdrehte. Ich kannte ihn und wusste, dass er nicht so streng war, wie er schien, und so drängte mich an ihm vorbei zu Joshua.
    „Ich bin um elf wieder da. Hab’ dich lieb!“ Beim Gehen zog ich Joshua mit mir.
    Erst nach der Hälfte des Weges schien er seine Sprache wieder zu finden: „Du siehst toll aus.“
    Ich wurde rot und lächelte verlegen. Es schien ein wunderbarer Abend zu werden.

  • Hi, ich hab deinen Post im Kommi-Topic gesehen, und da ich deine Story eh schon mal "angelesen" hatte, schreib ich auch gleich mal was dazu.


    Dein Startpost ist soweit schön ordentlich, allerdings solltest du die Kapitelübersicht über die Einführung nehmen (vielleicht gleich unter die Benachrichtigungen?) und auch das Wort "Kapitelübersicht" drüber schreiben. Kleiner Tipp: Damit die Links besser zum Startpost passen, kannst du sie einfärben. Einfach im Quelltext das Innere markieren und die entsprechende Farbe auswählen.


    Die Einführung nennt man in der Regel nicht so, aber ich finde, das Wort spiegelt den Sinn und Inhalt des kleinen Textes ziemlich gut wieder. Großes Lob für den ersten Satz, hört sich sehr interessant an.^^ Der Text eignet sich jedenfalls gut als kleine "Aufklärung" über die Welt, in der wir uns befinden und über die Hauptfigur. Was ich etwas seltsam finde (ich kann aber verstehen, wenn du das jetzt nicht mehr ändern möchtest), dass du ausgerechnet den Stein Goldfluss genommen hast. Du wusstest es vielleicht nicht, aber der Goldfluss ist kein natürlicher Edelstein, sondern ein künstlich erzeugter - aus Glas, um genau zu sein. Daher ist es etwas seltsam, dass eine Elfe etwas von Menschen hergestelltes trägt.


    Ich würde die Kapitel an deiner Stelle nicht auch noch aufteilen, da sie sowieso nicht so lang sind. Wenn du sie zusammenlegst, ist die länge okay, so aber sind die Texte pro Post schon etwas kurz. Dein Schreibstil spart sehr stark an Beschreibungen, wodurch die Kapitel sehr kurz sind und keine richtige Spannung aufgebaut werden kann. Außerdem wechselst du die Orte viel zu schnell, Catalina ist im einen Moment noch mit ihrem Freund unterwegs, im nächsten schon zu Hause, im nächsten an einem See usw., ohne das man weiß, wie sie dort hin gekommen ist.
    Ein ganz großer Kritikpunkt ist, dass du diese Zauberreien absolut gar nicht beschrieben hast. Besonders diese Sache im See konnte ich mir überhaupt nicht vorstellen. Versuch doch mal, dir die Situationen selbst genauer vorzustellen, und beschreibe das dann. Wie würde es sich wohl anfühlen, in einer Luftblase auf dem Grund eines Sees zu stehen? Fühlt man den Auftrieb? Spürt man den Druck des Wassers von allen Seiten? Wie fühlt es sich wohl an, so einen Zauber zu wirken? Kribbelt es, spürt man Wärme, ist es anstrengend, fühlt man sich danach erschöpft? Genau so etwas meine ich.
    Den Schultag hättest du auch ein wenig langsamer vorbei gehen lassen können. So wirkt das, als wäre sie überhaupt nicht in der Schule gewesen. Wenn du überhaupt nichts dazu schreibst, hättest du die Schulszene ja auch gleich ganz weglassen können.
    Was du dagegen gut beschrieben hast, war das Gefühl, beobachtet zu werden. Das konnte man sich schon irgendwie vorstellen. Und Catalinas Gedanken dazu waren nachvollziehbar. Was du wieder überhaupt nicht beschrieben hast, war das Haus, insbesondere das Edelsteinzimmer. Wie soll ich mir das vorstellen, ein Raum ganz aus Goldfluss? Wahrscheinlich ist es recht kühl in dem Raum, und es glitzert alles. Wahrscheinlich sieht man aber auch jedes Körnchen Staub und jedes bisschen Schmutz darauf. Oder ist alles ganz sauber gewischt? Außerdem muss dieses Übungszimmer doch auch etwas Einrichtung haben. Was befindet sich noch dort? Fenster? Teppiche? Kissen? Kerzen?


    Oder im anderen Kapitel: Wer bitte ist Rita? Ist sie eine Freundin? Egal wer sie ist, ein Aussehen wird sie ja auch haben oder? Unter einem Namen kann man sich nichts vorstellen. Abgesehen davon ist das Kapitel aber schon viel besser als dein erstes. Du hast Catalinas Gedanken gut mit dem Gespräch verbunden, so dass man sich zu jedem Zeitpunkt in sie hineinversetzen konnte. Du hast den Garten diesmal genauer beschrieben und das Kleid sogar ziemlich detailliert. Allerdings hat man wieder keine Vorstellung von ihren Eltern, überhaupt gar keine. Du musst dir unbedingt angewöhnen, Personen auch zu beschreiben. Den Zauber konnte man sich diesmal etwas besser vorstellen, aber immer noch nicht so richtig. "Schallwelle" kann außerdem nicht der richtige Ausdruck gewesen sein, sonst hätte man ja etwas gehört. Nenn es vielleicht eher "Druckwelle" oder "Luftstoß". Auf jeden Fall hätte ein wenig mehr Beschreibung hier auch nicht geschadet.


    Insgesamt stehst du noch ziemlich am Anfang. Lobenswert ist deine Rechtschreibung und Grammatik, weitgehend fehlerfrei. In Catalina kann man sich die meiste Zeit über recht gut hineinversetzen. Von Spannung merkt man noch nicht soo viel, aber das ist okay beim zweiten Kapitel. Schließlich ist der mysteriöse Beobachter ja doch schon ein Geheimnis. Deine größten Fehler sind wie gesagt die Beschreibungen, die halt einfach größtenteils fehlen. Ich würde dir raten, die vergangenen Kapitel nochmal zu überarbeiten und selbst eine genauere Vorstellung von den Personen zu gewinnen. Wenn du dir sie nicht einmal selbst vorstellen kannst, wie willst du sie dann beschreiben und wie soll sich dann erst der Leser sie vorstellen können?
    Viel Erfolg beim Überarbeiten.^^

  • Ich hoffe, ich darf in diesem Topic auch etwas zu den Kommentaren schreiben, auf jeden Fall, tue ich das jetzt erst mal.


    Danke für den Kommentar Espeon. Ich bin wirklich froh, Feedback zu bekommen und weiß sehr genau, dass ich sehr schlecht im beschreiben bin, da es bei mir manchmal sogar vorkommt, dass ich mir Personen in Büchern, die ich lese komplett anders vorstelle, als sie beschrieben sind und dann auch nur höchstens das Haar. Ich wollte eigentlich die ersten Kapittel jetzt so lassen, wie sie sind und mir mit den Beschreibungen der folgenden mehr Mühe geben. Schon jetzt denke ich die ganze Zeit über Szenen nach, in denen ich meine Personn gut beschreiben könnte. Ich werde aber trotzdem sehen, ob sich da jetzt gerade noch etwas machen lässt. Ich bemühe mich in den neuen Kapiteln wirklich mehr zu beschreiben, kann aber nichts versprechen. Ich hoffe sehr, dass ich mit der Zeit besser werde und vielleicht fällt es mir dann auch leichter meine älteren Kapitel zu bearbeiten.
    Den Goldfluss habe ich gewählt, da ich ihn persönlich sehr mag und selber immer einen trage. Außerdem hat mir ein Goldfluss - mit einer späteren Szene - die Inspiration zu dieser Geschichte gegeben, dann wäre es sehr unfair den Stein zu wechseln.
    Dass im Goldflusszimmer keine Einrichtung beschrieben wurde, war beabichtigt (was man durch meine schlechte Beschreibungsbegabung nicht unbedingt merkt), da das Zimmer leer ist.
    Wie ich schon sagte, weiß ich nicht genau ob und vor allem wann ich meine Kapitel überarbeiten werde, aber ich nehme mir deine Ratschläge für die folgenden definitiv zu Herzen und werde versuchen alles zu berücksichtigen bzw. zu beschreiben. Vielen Dank für deine Hilfe und die Zeit die du dir dafür genommen hast. :danke:

  • Nachdem ich das nächste Kapitel eben in einem Rutsch geschriebn habe, möchte ich es jetzt auch on stellen. Ich habe das Gefühl, dass mir die Beschreibungen schon besser gelungen und hoffe, dass sie zufriedenstellend sind. Viel Spaß mit dem dritten Kapitel.


    Der große Raum, in dem die Party stattfand, war zwar schön dekoriert mit vielen Ballons und großen Tüchern in schlichten Farben, sah aber nicht so aus, als würde er normalerweise für Partys genutzt. Es schien, als kämen Joshua und ich viel zu spät, weil alle schon tanzten, aßen und lachten. Rita nahm uns an der Tür in empfang. Ihre braunen, schulterlangen Haare hatte sie zu einem Dutt gebunden und ihr Gesicht schien vor Make-up überzuquellen und trotzdem passte es perfekt. Sie trug ein kurzes, rotes Cocktailkleid und hielt die dazu passenden Getränke auf einem Tablett.
    „Schön, dass ihr kommen konntet. Nehmt euch doch ein Glas.“ Während sie sprach, musterte sie uns auffällig genau. Ich wusste nicht, was sie weniger glauben konnte, dass wir gekommen oder dass wir zusammen da waren.
    Joshua nahm zwei Gläser und reichte mir eins davon. Ein echter Kavalier. Ich konnte nicht verhindern, dass meine Wangen zu glühen begannen. Rita beobachtete uns, als müsste sie die gesamte Situation neu einschätzen. Nachdem ich in letzter Zeit so oft beobachtet wurde, hatte ich kein gutes Gefühl dabei, obwohl es sich nicht so anfühlte wie sonst. Joshua schien es gar nicht weiter zu beachten und zog mich Richtung Tanzfläche. Im letzten Moment drehte ich zu den Tischen ab.
    Es kam mir vor wie eine Ewigkeit, die wir einfach so nebeneinander saßen und uns anschwiegen, bis Joshua endlich fragte: „Und, wie gefällt dir die Party bis jetzt?“
    Das war wahrscheinlich die blödeste Frage, die er hätte stellen können und es zeigte mir, dass er auch nicht wusste, was man in so einem Moment sagen könnte.
    „Ganz gut“, erwiderte ich. Ich ging selten auf Partys und hatte in diesem Moment keinen Schimmer, was ich tun sollte. Genau als ich das dachte, stand Joshua auf. Ein verschmitztes Grinsen huschte über seine Lippen und er hielt mir die Hand hin. Fragend sah ich ihn an, bis ich verstand, er wollte tanzen.
    „Ich kann nicht tanzen“, wollte ich sagen, aber er nahm meinen Arm und zog mich auf die Tanzfläche. Dieses Mal wehrte ich mich nicht und ließ es geschehen. Gerade wechselte das Lied zu einem fröhlichen Popsong. Ich kannte das Lied nur ein wenig, fand es aber ganz nett. Zuerst wusste ich nicht, was man so machen sollte, aber nach einer Weile gelang es mir, mich in die tanzende Masse einzufügen. Ich achtete nicht mehr darauf, was ich tat, sondern überließ meinen Instinkten die Führung. Stattdessen versuchte ich mich auf den Text des Liedes zu konzentrieren. „Dancing for you“ war die erste Zeile, die ich verstand. Wie gut Lieder doch zur Stimmung passen können.
    Nach einigen weiteren Liedern verließ ich die Tanzfläche. Nachdem das nächste Lied ausgeklungen war, kam auch Joshua wieder zu mir. Seine eisblauen Augen schauten freundlich, während seine Lippen verschmitzt die Frage: „Ist es jetzt besser als ganz gut?“ formten.
    Ich musste lächeln und nickte. „Ja, könnte man so sagen.“
    Joshua setzte sich wieder neben mich, nachdem er uns wieder etwas zu trinken geholt hatte. Ein schöner Abend war das, so mit Joshua…
    Nach und nach setzten sich immer mehr Leute an die Tische. Sie waren erschöpft vom Tanzen oder einfach nur hungrig. Mir wurde es irgendwann zu voll und ich stand auf. Ich hielt auf die Treppe zu, die zu einer Art Galerie führte. Dort oben, wo während der Party die Jacken der Gäste aufgehoben wurden, stand ein Mädchen und blickte hinunter in das Getümmel von Leuten. Sie hatte lange, schwarze Haare, schwarze Augen und trug ein langes, schwarzes Kleid. Alles an ihr wirkte schwarz und finster, aber das lag wahrscheinlich nur daran, dass in der Galerie die Beleuchtung fehlte. Erst als ich dieses Mädchen sah, wurde mir klar, dass auf der Party sehr viele Leute waren, die ich nicht kannte. Rita hatte wirklich viele Freunde und Bekannte, die über die ganze Stadt verstreut waren.
    „Alles in Ordnung?“ Erst als ich Joshuas Stimme hinter mir hörte, wurde mir wieder klar, wo ich mich eigentlich befand.
    „Klar“, sagte ich mit einer Selbstverständlichkeit, die zu meiner Lage kein bisschen passte. Allerdings versuchte ich, mich nur auf den Abend zu konzentrieren. Ich schaute tief in Joshuas schöne Augen. Womit hatte ich sie noch nicht verglichen? Mir fiel kein Vergleich ein, der ihre Schönheit wirklich beschreiben könnte, außer vielleicht… Ja, mit einem Saphir hatte ich sie noch nicht verglichen. Seine Augen schimmerten wie die Flügel eines Saphirs. Und seine nachtschwarzen Haare umrahmten sein Gesicht mit der süßen Nase und den schmalen Lippen.
    Ob er mich wohl gerade genauso betrachtete? Naja, da gibt es eigentlich nicht viel zu sehen. Meine Augen sind langweilig und braun, meine Nase: vollkommen normal. Mir wurde immer nachgesagt, ich habe schöne, volle Lippen, aber was ich wirklich an mir mochte, waren meine Haare. Sie hatten die gleiche Farbe wie der Goldfluss und fielen mir in leichten Wellen über die Schultern. Meine Haare würden ihm bestimmt auffallen, denn er war etwa einen Kopf größer als ich.
    Ich schreckte aus meinen Gedanken auf, als die Musikrichtung wechselte und zu einem harten Rock wurde. Im selben Moment spürte ich wieder das Kribbeln auf der Haut. „Nein!“, schrie ich innerlich. „Nicht auf dieser Party!“ Doch mein Beobachter war wohl einer der Partygäste, der anscheinend keine Gelegenheit ausließ, mehr über mich zu erfahren. Ich fühlte mich unwohler als je zuvor.
    Joshua schien meine Unruhe zu bemerken und nahm meine Hand. Sofort wurde das Kribbeln etwas weniger, aber trotzdem wollte ich jetzt nur noch weg. Ich sah Joshua entschuldigend an, löste meine Hand aus seiner und suchte mir einen Weg durch die stehenden und redenden Menschen. Das Gefühl verebbte, als ich den Raum verließ. Jetzt war mir klar, dass es jemand auf der Party gewesen war.
    Ein paar Minuten später kam Joshua zu mir. Ich wollte ihm so gerne alles erklären, aber ich konnte nicht. Das ist das schwerste daran, so anders zu sein wie ich. Man muss seine Probleme immer für sich behalten. Ich führe eigentlich das Leben einer Einsiedlerin. Ich bin immer zuhause und kann mit niemandem über das reden, was mich wirklich bedrückt. Und an dieser Stelle kommt Joshuas beste Eigenschaft zum tragen: Er fragt nicht, er versteht. Genau wie jetzt.
    „Lass uns gehen“, sagte er ruhig und wir gingen schweigend in Richtung Stadtrand, wo ich wohnte. Joshua war der beste Freund, den ich mir nur wünschen konnte und ich liebte ihn dafür.

  • So, ich kommentier dann mal wieder.^^


    Na also, diesmal hast du die Personenbeschreibungen wunderbar hinbekommen. Man konnte sich sowohl Rita und Joshua, als auch Catalina diesmal gut vorstellen. Joshua hat also schwarze Haare und blaue Augen? Wie süß. ^^ Auf den Verlauf der Party, Ritas Verhalten und die Dialoge zwischen Joshua und Catalina bist du diesmal sehr gut eingegangen. Besonders das Gefühl des "Beobachtetwerdens" kam gut rüber. Wer wohl dieses Mädchen im schwarzen Kleid auf der Galerie war? Vielleicht hat sie ja die Goldelfe beobachtet... Das Ende war schön gestaltet, als Catalina darüber nachdenkt, wie blöd es ist, dass sie niemandem etwas verraten darf, und wie sehr sie Joshua mag, weil er nie Fragen stellt. Was noch ein wenig gefehlt hat, waren die Umgebungsbeschreibungen. Wie sieht Ritas Haus von innen und außen aus? Wie sieht der Partyraum genau aus (ein wenig hast du ja hier schon beschrieben, gut). Du hättest z.B. auch etwas mehr auf die Getränke oder das Essen eingehen können. Oder auf die Atmosphäre. Ist es z.B. besonders warm oder stickig, oder auch nicht? Catalinas Bedenken wegen dem Tanzen waren aber wieder schön erklärt. ^^ Und auch realistisch für jemanden, der noch nicht so viel Party-Erfahrung hat. ;3


    Fehlerchen:
    Sie trug ein kurzes, rotes Cokteilkleid und hielt die dazu passenden Getränke auf einem Tablett. Cocktail ;3
    Sie hatte lange, schwarze Haare, schwarze Augen und trug ein langes, schwarzes Kleid. versuch das Wort "schwarz" zumindest einmal zu vermeiden, indem du z.B. schreibst: [...] Augen von der gleichen Farbe [...]
    Seine Augen schimmerten wie die Flügel eines Saphirs. Ähm. Flügel? xD Edelsteine haben doch keine Flügel. ^^ Besser: "wie geschliffene Saphire", z.B.


    Ansonsten ist deine Rechtschreibung und Grammatik wieder sehr sauber. Dein Schreibstil hat sich auch ziemlich gebessert, nur ein paar Feinheiten fehlen noch.

  • Edelsteine


    Hallo, Misana!


    Deine Geschichte befindet sich im Kommitopic - allerdings hatte ich auch vorher schon überlegt, sie zu kommentieren. Dass es etwas länger gedauert hat, tut mir leid. Ich hoffe, du freust dich trotzdem.
    Zu erst einmal zum Titel. Dieser ist schön gewählt, schlicht, aber passend, soweit ich das bisher beurteilen kann. Gut gemacht also an dich und Lone Wolf! Zu Beginn zu deinem Startpost; der ist alles in allem ganz schön, aber es gibt einige Dinge, die du besser machen kannst, wenn du möchtest. Zum einen würde ich dir empfehlen, eine hübsche Schriftart zu wählen - so ist es ein wenig unauffällig. Welche du nimmst, ist Geschmackssache, Verdana und Tahoma sind ziemlich beliebt, aber eigentlich sind alle schön, die man hier verwenden kann. Nur nicht diese unspektakuläre Standardschrift, weg damit! Die Farben, die du verwendest, sind ein wenig zu grell. Ich finde auch, dass sie nicht zum Titel passen. Goldtöne wären hier sinniger, oder das dunkle Blau eines Saphirs, und so weiter. Aber nicht so etwas grelles. Das Bild ist an sich schön, aber etwas unauffällig... Dennoch gefällt es. Wie dir die Idee zur Geschichte kam, ist immer interessant, aber wenn du es nicht sagen willst, dann nimm den Hinweis komplett heraus. ;) So ist der Leser vielleicht neugierig und wird dann enttäuscht, das ist nicht so toll. Den Spoiler im Klappentext würde ich komplett herausnehmen, er stört nur. Das Geschehen (Klappentext...) könntest du ja kürzen, damit du nur so viel verrätst, wie du willst. Das ist sowieso spannender. Steckbriefe sind übrigens kein Ersatz für Beschreibungen - wenn du sie weglassen willst, ist das überhaupt kein Problem (die Steckbriefe!), aber Beschreibungen müssen in jedem Fall sein. Darum kommt man nicht herum. Ich hätte gerne eine Gästebuchbenachrichtigung, bitte... ^^ Werde auf jeden Fall dabei bleiben. Der Startpost ist alles in allem ganz gut, wie gesagt, wenn du ein paar der Tipps umsetzt, wird das aber schon einen ganz schönen Unterschied machen.


    Die Einführung fand ich ganz gut beschrieben, wirklich, du kannst definitiv mehr als du denkst. Der Goldfluss ist einer meiner Lieblingssteine, habe selbst einen Engel aus dem Material (Material? xD), der sieht unheimlich schön aus. Dass es Wesen gibt, die sich den Moment des Todes aussuchen können - praktisch. Alles in allem gut gemacht, Rechtschreibung und Grammatik waren bei dir durchweg gut.
    Kapitel eins fasse ich zusammen. Im ersten Teil gab es so gut wie keine innere Handlung, was schade war. Weder, wer etwas sagt, noch was er dabei tut, wie er wirkt, und so weiter. Dadurch fehlt sehr viel und das erklärt auch, wieso die Länge so mau ist. Die Dialoge waren niedlich, das kannst du gut. Das Hauptcharaktermädchen ist sehr sympathisch, ich konnte mich gut in sie hineindenken, was positiv ist. Ganz schlimm hat mir eine Beschreibung gefehlt, als sie eine Blume wachsen lässt! Bei Magie muss man einfach viel beschreiben, sonst ist es langweilig. Hol das nach. Wer sie wohl anschaut? Ich habe ja so einen Verdacht... Auch der zweite Teil von Kapitel eins war recht kurz. Hier gab es aber mehr innere Handlung, was sehr gut ist! Auch die Ich-Perspektive setzt du gut um. Das Ende fand ich hübsch, mit dem Schweben. Du hast immer wieder einmal so tiefsinnige Gedanken in deinem Werk. Auf emotionaler Ebene geht es mir aber ein wenig zu schnell, kann nicht genau sagen, wieso... Nur so ein Gefühl.
    Kapitel zwei hat eine gute Länge, hier fehlt mir aber wie bei jedem Kapitel ein Name! Dir fällt bestimmt etwas kreatives ein, das Talent hast du. Und so ein schicker Name macht schon direkt sehr viel mehr her. Wie kann man die war aber seltsam denn nicht wörtlich meinen? Das habe ich nicht so ganz verstanden, bräuchte da eine Erklärung. Kapitel zwei war mein bisheriges Lieblingskapitel, sehr hübsch gemacht. Du steigerst dich schnell.
    Kapitel drei war wieder recht gut, allerdings hatte ich mit den Flügeln eines Saphirs so meine Schwierigkeiten, bis ich begriffen habe, dass damit das Geschöpf gemeint ist, nicht der Edelstein. Aber da finde ich mich noch rein; nur ist die Magie bei dir irgendwie so selbstverständlich, als ob es ganz normal ist, dass es sie heutzutage bei ganz normalen Wesen gibt. Naja, Goldelfe hin oder her, das Mädchen ist absolut normal. Was sind glatte Wellen? Wellen sind nicht glatt, sondern gewellt, sonst wären es ja keine Wellen. Ist ein kleiner Sinnfehler, bitte ausbessern.


    Ansonsten wirklich gut, war hier wieder einmal positiv überrascht und freue mich, wenn es weitergeht!

  • Da ich längere Zeit nicht da war, konnte ich eure Kommentare erst jetzt lesen. Vielen Dank dafür.


    Espeon: Gut, OK: Personenbeschreibungen weiterhin so machen, Umgebungsbeschreibungen und Atmosphäre mehr einbauen. Merke ich mir und versuche es einzusetzen.
    Die Wiederholung des Wortes "schwarz war gewollt. Ich habe vor Kurzem ein Buch gelesen, in dem der Autor immer wieder "leer" schrieb und damit die Atmosphäre gestalten wollte. Dies habe ich versucht einzubauen. Ich wollte hervorheben, dass alles an ihr dunkel ist.

    Zitat

    Stärkere Kräfte haben Diamanten, Rubine, Saphire und Smaragde, denn dieses sind nicht nur Namen von wertvollen Steine, sondern auch von magischen Wesen, Menschen mit Flügeln, die sogar so viel Macht haben, sich aussuchen zu können, wann sie altern.

    Wie Black Cat leider auch erst später herausfand sind wirklich die Flügel eines Saphirs gemeint. Da es für Catalina ganz normal ist, dass Saphire Menschen mit blauen Flügeln sind, denkt sie darüber auch nicht weiter nach.


    Black Cat: Natürlich freue ich mich über deinen Kommentar. Ich freue mich immer, wenn meine Geschichte kommentiert wird. Und du bekommst natürlich auch eine Benachrichtigung.
    Die Schriftart des Startposts habe ich geändert, aber die Farben finde ich durchaus passend und ganz und gar nicht grell. Das braun ist etwas die farbe, die mein Goldfluss hat und das Blau, finde ich, passt auch sehr gut. Das ist für mich etwa die Farbe von Joshuas Augen.
    Die Sache mit der Idee werde ich wieder aufgreifen, wenn sie dran war, was wahrscheinlich im fünften Kapitel ist.
    Mein Problem mit Beschreibungen kenne ich inzwischen und ich werde die ersten Kapitel auch noch einmal überarbeiten, ich weiß nur noch nicht genau wie und dementsprechend auch noch nicht wann, aber ich werde es noch tun. Der Teil, wo nur Dialog ist, sollte den Leser einfach ins kalte Wasser schmeißen, aber jetzt, wo du's sagst, da fehlt wirklich etwas. Das kommt auf die To-do-Liste.
    Ob ich mir Namen für die Kapitel überlege weiß ich noch nicht, vielleicht. Ich werd's mir durch den Kopf gehen lassen. Ich weiß übrigns auch nicht, wie man "die war aber seltsam nich wörtlich meinen kann. Das sollte wohl eine Bekräftigung der Aussage sein... Ich weiß nicht mehr genau.
    Wie ich bei Espeon schon sagte/schrieb, für Catalina ist die Magie einfach normal. Sie weiß, dass die magischen Wesen überall auf der Erde verstreut leben und sich einfach nicht zu erkennen geben.
    Ach ja, das mit den Steckbriefen war so gemeint, dass sich meine Leser die Personen wenigstens ein bisschen vorstzellen können, auch wenn meine Beschreibungskünste noch nahe des Nullpunktes sind.


    Alles, was ich hier geschrieben habe, sollte nicht persönlich genommen werden oder ähnliches. Ich will mich einfach immer rechtfertigen und mag es nicht im Unrecht zu sein. Das sind einfach Macken von mir und ich werde auch weiterhin versuchen mich zu rechtfertigen, denn hinter (fast) allem, was ich mache bzw. schreibe, steckt eine Überlegung. Irgendetwas habe ich mir schon dabei gedacht. Die Fehler werden allerdings ausgebessert.

  • So, nun ist endlich mein 4. Kapitel fertig. Ich habe übrigens auch eine erste Überarbeitung des Kapitel 1: Part 1 gemacht. Ich hoffe sie sagt euch schon etwas mehr zu (sind im Übrigen nicht gerade mehr Personenbeschreibungen drin, aber die Magie und der Weg nach Hause sind beschrieben). Viel Spaß beim lesen!


    Eine Nebelwand umhüllte den großen Baum, der vor mir stand. Feucht legte sie sich auf meine Haut, während ich stetig darauf zuging. Ein Schauer durchfuhr meinen Körper und ich bekam eine Gänsehaut. Es war nicht die Energie, die mich durchfloss, wenn ich zauberte, sondern etwas, das ich nicht beschreiben konnte, was mir Angst machte. Trotzdem konnte ich nicht stehen bleiben.
    Für einen kurzen Augenblick gaben die grauen Wolken den Mond frei. Durch den Nebelvorhang fiel sein fahles Licht auf mich und ich sah für einen Moment ein Schriftzeichen in dem Baum, direkt über einem hölzernen Stuhl. So etwas hatte ich noch nie zuvor gesehen und wusste nicht, was es bedeuten sollte. Nur eins wusste ich, ich musste, so schnell es ging, diesen Ort verlassen.
    Und trotzdem ging ich weiter, einen Fuß vor den anderen; meine Füße liefen ohne meinen Befehl und ich kam dem unheimlichen Baum bedrohlich nahe. Außer diesem Riesen war nichts weiter zu sehen, was ich jedoch auf den Nebel zurückführte. Der Baum ließ allerdings auch kaum Platz für irgendetwas anderes. Sein Stamm hatte in etwa einen Durchmesser von eineinhalb Meter und die Krone, die sich fünf Meter über dem Boden erstreckte, war noch breiter und so dicht bewuchert, dass man kein einzelnes Blatt erkennen konnte.
    Meine Füße blieben stehen und ich konnte nichts mehr erkennen, da mein Gesicht zu nah am Stamm des Baumes war. Ohne es zu wollen, drehte ich mich um und setzte mich auf den Stuhl, den ich zuvor im Mondlicht gesehen hatte. Ich spürte, dass der Stuhl ein Teil des Baumes war, während sich vor mir nichts als die weißgraue Nebelwand ausbreitete. Eben hatte ich mich wenigsten an der gigantischen Pflanze orientieren können, doch jetzt sah ich nur die leichte Bewegung des Nebels, als ab und an ein sanfter Windstoß kam, der mich noch mehr erzittern ließ.
    Nach und nach floss immer mehr Energie durch meinen Körper. Es war ein Gefühl, dass noch schlimmer war als das Stechen, was ich fühlte, während ich beobachtet wurde. Ein goldener Lichtstrahl durchbrach über mir die Nebelschwaden und ich erschauderte von neuem.
    „Du gehörst mir!“, flüsterte eine Stimme durch die Nacht. Es war die Stimme einer Frau, die sich so anhörte, als stünde sie direkt neben mir, doch konnte ich noch immer nichts erkennen. Die Stimme klang klar, jung und verführerisch und war gleichzeitig krächzend und schaurig.
    Mein Bauch verkrampfte sich. Noch nie in meinem Leben hatte ich solche Angst gehabt.
    „Du hast das Gold in deinen Augen“, fuhr die Stimme noch bedrohlicher fort –wenn das überhaupt noch möglich war. „Doch es wird mir gehören, genau wie du und alle deine Kraft! Mein…“ Das letzte Wort schien sich die Sprechende auf der Zunge zergehen zu lassen. Es folgte ein klares und doch krächzendes Lachen.
    Während es langsam verklang, wurde das Licht über mir immer wärmer und heller. Ich spürte, wie der Schweiß über mein Gesicht lief, zum einen wegen meiner Angst und zum anderen wegen der Hitze, die nun vom Licht ausging.
    Ich schloss die Augen, da das Licht mich blendete, spürte einen Luftzug direkt neben meinem Ohr, schlug die Augen wieder auf und lag in meinem Bett.
    Die Gardinen waren aufgezogen, die aufgehende Sonne schien mir direkt ins Gesicht und durch das offene Fenster zog der kalte Herbstwind in mein Zimmer. Ich konnte mich nicht daran erinnern, dass mein Fenster sowie die Gardinen offen gewesen waren, als ich gestern ins Bett gegangen war.
    Langsam stand ich auf, um das Fenster zu schließen. Ich war ziemlich wacklig auf den Beinen, als schien mein Traum seine Spuren hinterlassen zu haben. Eine Woche lang, seit ich auf Ritas Party war, hatte ich nicht mehr das Gefühl gehabt beobachtet zu werden und jetzt dieser Traum… Es war kein normaler Traum gewesen, dessen war ich mir sicher. Sonst wäre er nicht so deutlich und Kräfte raubend gewesen. Nur was sollte das bedeuten?
    Sicherlich gab es bessere Starts in die Herbstferien, doch wenigstens konnte ich mich jetzt komplett darauf konzentrieren und brauchte mir keine Gedanken über Potenzrechnung oder englische Grammatik machen. Ich schüttelte meinen Kopf, als würde es helfen, meine Gedanken zu ordnen. Jetzt musste ich unbedingt Ruhe bewahren. Egal wie Furcht einflößend mein Traum auch gewesen sein mochte, ich durfte nichts überstürzen.
    Ich stand wieder vom Bett auf und ging das Fenster schließen. Noch bevor es vollständig den Rahmen berührte, fuhr ein schwarzes Auto wie in Zeitlupe an unserem Haus vorbei. Es kam mir vor, als starrte es mich an, auch wenn es nicht das gleiche Gefühl war wie vor einer Woche.
    Mit einem Ruck schloss ich das Fenster, drehte mich um und ging Richtung Badezimmer. Wieder schüttelte ich den Kopf, dieses Mal energischer. Ich litt langsam wirklich unter Verfolgungswahn. Nicht alles und jeder war hinter mir her! Und doch wurde ich genau dieses Gefühl nicht mehr los.

  • Das fünfte Kapitel ist, nach dem ziemlich kurzen vierten, das längste, was ich bisher geschrieben habe und im übrigen auch der "Anfang" der Geschichte. Mit dieser Szene hat alles begonnen. Viel Spaß damit!


    Meine Gedanken drehten sich seit Tagen nur noch um den seltsamen Traum. Ich saß auf einer Bank und starrte auf den See hinaus. Um mich herum breitete sich der Paul-Nipkow-Park aus, der nach dem Erfinder des Fernsehers benannt wurde. Die Sonne schien vom strahlend blauen Himmel und wärmte meinen Rücken, während die Vögel, die nicht in den Süden flogen, fröhlich zwitscherten. Es war der wärmste Herbsttag, den ich je erlebt hatte.
    Ich jedoch zitterte trotzdem, da ich in meinem Kopf immer und immer wieder durch den dichten Nebel zu dem riesigen Baum ging. Ich konnte mir einfach nicht erklären, was das zu bedeuten hatte.
    Als ich hinter mir einen Ast knacken hörte, schreckte ich auf. Ich wünschte mir, es wäre nur ein Vogel, doch ich vernahm eindeutig Schritte. In dem Moment, in dem ich mich umdrehte, sagte eine mir wohlbekannte Stimme: „Hi!“
    Ich musste lächeln und alle Spannung in meinem Körper löste sich, denn vor mir stand die einzige Person die ich sehen wollte: Joshua.
    „Schöner Tag heute nicht?“ Er ließ seinen Blick über die Bäume und Büsche des Parks schweifen und konzentrierte ihn dann auf mich. Auch ich sah mich noch einmal um und stellte erneut mit erstaunen fest, wie leer es doch an diesem wunderbaren Tag im Park war.
    „Hier das ist für dich“, sagte Joshua ohne Einleitung oder ähnliches und ohne auch nur ein Wort meinerseits und hielt mir eine kleine rosane Tasche hin.
    Ich stand auf und nahm sie entgegen. Sie war kaum größer als meine Hand und an der Unterseite mit unscheinbaren Blumen verziert. Oben waren zwei Bänder zum zuziehen befestigt, die in goldfarbenen Kugel endeten. Ich formte meine Lippen zu einem entschuldigendem Grinsen und meinte nur: „Du kennst mich wohl nicht besonders gut.“
    Joshuas Gesicht blieb unverändert. Er wartete darauf, dass ich sah, was darin war.
    Vorsichtig zog ich den Beutel auf und ließ den Inhalt in meine offene Hand rutschen. Es war ein kleines Herz, komplett aus Goldfluss.
    „Ich denke, ich kenne dich ziemlich gut“, entgegnete er nun und schenkte mir ein kurzes Lächeln. „Von ihm bekommst du deine Energie.“
    Ich starrte ihn entgeistert an und vergas dabei um das Herz in meiner Hand. Hatte er das wirklich gesagt? Und meinte er es auch so, wie ich es verstanden hatte? Joshuas Blick hielt meinem Stand. Er wusste, was er gesagt hatte und war sich auch der Bedeutung seiner Worte gewiss, doch er ließ mir Zeit, es mir selbst zusammenzureimen und zu verdauen.
    Ich weiß nicht, wie lange wir nur dastanden und uns anstarrten, bis mir das Pochen in meiner Hand auffiel. Es bestätigte alle meine Überlegungen und ließ mich schüchtern fragen: „Du bist jetzt aber kein Vampir, oder?“
    Er lachte, schüttelte den Kopf und sagte einfach nur: „Nein.“ Er trat noch einen Schritt auf mich zu, so dass ich schon fast zu ihm hochgucken musste. Ein Funkeln lag in seinen Augen, das ich so nicht zuordnen konnte. Einen Herzschlag lang, ein Pochen des Goldfluss-Herzen in meiner Hand standen wir so da, dann beugte er sich zu mir und drückte seine Lippen auf meine. Es dauerte keine Sekunde, da war schon wieder alles vorbei, doch ich schloss instinktiv die Augen. Es war, als würde ein Blitz in mich einschlagen, aber nicht der Schmerz, sondern die pure Energie durchfloss meinen Körper. Mein ganzer Körper kribbelte und das Pochen in meiner Hand wurde schneller.
    „Du bist ein Saphir.“ Ich wusste es, noch bevor ich die Augen wieder öffnete und auf den leeren Boden vor mir blickte. Ich hatte es schon gewusst, als ich ihm zum ersten Mal in die Augen sah, doch mein Verstand hatte es immer verdrängt. Als ich nun aber hochsah, erkannte ich Joshua, wie er mit seinen saphirblauen Flügeln knapp zwei Meter über dem Boden schwebte. Das war der schönste Anblick überhaupt. Zwar trug Joshua immer noch sein schwarzes Shirt und die blaue Jeans und nur seine Flügel zeugten von seiner wahren Identität, doch sah ich ihn mit komplett anderen Augen. Normale Menschen würden meinen, sie sähen einen Engel, doch Saphire, Diamanten, Rubine und Smaragde waren um ein Vielfaches schöner. Leicht benommen machte ich einen Schritt rückwärts und ließ mich auf die Bank sinken. Meine Welt wurde gerade auf den Kopf gestellt und ich wusste weder ein noch aus.
    Besorgt flog Joshua näher zu mir. „Alles in Ordnung?“, fragte er vorsichtig.
    Ich nickte und begann meine Gedanken zu sortieren. Wenigstens hatte mich dieser „Zwischenfall“ von meinem Traum abgelenkt und das Pochen, das sich von meiner Hand aus in meinem Körper ausbreitete, beruhigte mich. Langsam wurde mein Kopf klarer. „Ich habe gehört, es soll lange dauern, bis sich ein Saphir in jemanden verliebt“, setzte ich an.
    „Du hast nur einen Blick gebraucht.“
    Verlegen betrachtete ich das Gras zu meinen Füßen. Das war ein gewaltiges Kompliment. Doch bevor ich etwas erwidern konnte, fiel mir etwas ein: „Und… dass er nur einmal liebt.“
    Es kam keine Antwort. Joshua dachte an dasselbe wie ich; er liebte nur einmal, ich aber nicht. Das konnte doch gar nicht funktionieren.
    „Das bedeutet, ich muss dich einfach von anderen männlichen Wesen fernhalten!“ Er grinste angriffslustig, aber vor allem schelmisch. Das stimmte schon. Was hatte es für einen Sinn, sich jetzt schon Sorgen zu machen, bevor wir überhaupt zusammen waren. Spielerisch schickte ich ihm eine Druckwelle, wie ich sie auch schon nach meinem Beobachter im Garten aussandte.
    Joshua geriet etwas ins taumeln, fing sich aber schnell wieder und grinste mich erneut an. „Die war aber um einiges stärker.“
    Mein Gesicht verhärtete sich, während ich zu ihm hochsah. Er flog immer noch knapp einen Meter über dem Boden und ich hätte mich nicht gewundert, hätte er den Fragen und Vorwürfen, die jetzt aus meinen Augen schossen, ausweichen müssen. Eins und eins zusammen zu zählen war nun nicht mehr schwer, trotzdem ich sagte nur: „Das heißt, du warst es, der mich beobachtet hat?“ Das Fragezeichen am Ende war kaum hörbar, ich wusste die Antwort schließlich schon.
    Nun landete Joshua doch, erst diese Beschuldigung holte ihn vom Himmel, aber es hätte mich auch sehr gewundert, wäre es nicht so gewesen. Er setzte sich neben mich auf die Bank und nahm meine Hand. Innerhalb einer Sekunde fing mein ganzer Arm an zu kribbeln. Da floss Energie. Aber was hatte das zu bedeuten?
    Ich wollte ihn nicht ansehen und konzentrierte mich auf einen einzelnen Grashalm zu meinen Füßen. Er wuchs direkt am Stängel eines Gänseblümchens, das die Kälte der bisherigen Tage überlebt hatte.
    „Ich wollte einfach wissen, was mit dir los war.“ Joshuas Stimme klang sanft, fast verständnisvoll, als ob er wüsste, was ich sagen würde.
    „Und fragen hätte nicht gereicht?“ Ich klag gereizter, als ich es beabsichtigt hatte, aber dass sich mein Beobachter nun so einfach zeigte, überforderte mich ganz.
    „Nein“, kam die einfache Antwort. „Denn du hättest es mir nicht verraten.“
    Meine Gesichtszüge wurden weicher und ich musste lächeln. Damit hatte er mich. Diese einfache Sache, auf die ich nicht mehr von alleine kommen konnte. Mein Gehirn begann zu verstehen und mein Herzschlag wurde eins mit dem gleichmäßigen Pochen des Goldflussherzens. Ich löste meinen Blick vom Gras und sah Joshua an. Eigentlich hatte er sich nicht verändert, aber seine Augen, die Augen eines Saphirs, zogen mich mehr als sonst in ihren Bann und ich wollte nicht mehr aufhören, ihn anzusehen.
    Ein kalter Windstoß brachte mich zurück in die Wirklichkeit. Anscheinend hatte der Herbstwind nun doch über die Sonnenstrahlen gesiegt und ihnen ihre letzte Kraft genommen. Warum war ich nur so blöd gewesen, nur ein T-Shirt anzuziehen? Es war schließlich immer noch November. Ich konnte spüren, wie sich die Gänsehaut auf meinen Armen ausbreitet, noch bevor ich zu zittern begann. Es war nicht so wie beim Zaubern, aber auch hier floss Energie. Energie, um uns warm zu halten.
    „Wir sollten gehen“, sagte ich. Ich konnte seinen Gesichtsausdruck nicht deuten, aber ich setzte noch schnell hinzu: „Mir ist kalt.“
    „Willst du eine Jacke?“
    Ich schüttelte den Kopf, wehrte mich aber nicht, als sich wie aus dem Nichts eine Jacke über meine Schultern legte. Das war wie in irgendwelchen Liebesfilmen oder so, nur dass hier Magie im Spiel war. Mein Vater betonte immer, wie gefährlich es sei, leichtfertig Magie einzusetzen. Deshalb ist es mir gar nicht erst in den Sinn gekommen, mir eine Jacke zu zaubern. Trotzdem fühlte ich mich mit dem kalten Wind nicht mehr sicher und erwähnte noch einmal, dass ich gehen wollte.
    Joshua stand auf, drehte sich um und ging ans Ufer des Sees. Ich folgte ihm, sah ihn aber fragend an, so dass er einfach erklärte: „Das ist der kürzeste Weg.“
    „Das schaff’ ich nie im Leben! Und außerdem, was ist, wenn uns jemand sieht?“, fragte ich, während ich zweifelnd zum gut 150 m entfernten Ufer blickte.
    „Uns sieht auch jetzt schon keiner.“ Joshua grinste verschwörerisch. Jetzt wurde mir klar, warum er einfach so seine wahre Gestalt gezeigt hatte, ohne auf mögliche Gefahren zu achten. Er hatte uns durch einen Zauber vor fremden Augen geschützt. „Komm schon!“ Auffordernd hielt er mir seine Hand entgegen. Ich zögerte nur kurz bevor ich zugriff.
    Mit kräftigen Flügelschlägen erhob Joshua sich in die Luft. Ich tat es mit reiner Gedankenkraft. Wenn man das Schweben gerade lernt, muss man sich sehr stark darauf konzentrieren, doch ich war so geübt darin, dass meine Gedanken auch mal abschweifen konnten, ohne dass ich zu Boden fiel. Und jetzt mit Joshuas Hand in meiner linken und dem Goldflussherzen in meiner rechten Hand breitete sich eine angenehm prickelnde Wärme in meinem Körper aus, die schönste Energieform, die ich kannte.
    Nach gerade mal 50 m konzentrierte sich das Kribbeln plötzlich an meinem Rücken. Eine Welle der Panik durchfuhr mich. Konnte es sein, dass Joshuas Zauber nicht mehr wirkte und uns mein Beobachter hier zusammen sah? Nein, das konnte nicht sein. Schließlich hatte mich Joshua beobachtet. Aber was geschah dann? Irgendetwas war an meinem Rücken. Langsam formte es sich und fühlte sich nun an wie…
    Ich riss meinen Kopf herum und sah die großen Goldfluss-braunen Flügel auf meinem Rücken, die wie der Stein in der Sonne glitzerten. Ungläubig starrte ich sie an und merkte erst als Joshua an meiner Hand zog, dass ich absank. Wie automatisch begann ich mit den Flügeln zu schlagen. Ich nahm wieder an Höhe zu und passte mich schließlich Joshuas Rhythmus an.
    Es war nicht so anstrengend, wie ich gedacht hatte und doch viel mehr, als ich gewohnt war. Als wir unseren Garten auf der anderen Seite des Sees erreichten, ließ ich mich erstmal zu Boden sinken, um durchatmen zu können. In dem Moment, in dem ich Joshuas Hand losließ, spürte ich wie die Flügel wieder verschwanden, sich in nichts auflösten.
    Erst nach ein paar Minuten konnte ich wieder klar denken und sprechen. Joshua sagte nichts zu dem Vorfall und ich war mir auch nicht sicher, ob ich es überhaupt gewollt hätte. Ich wollte rein gehen und alle anfallenden Gedanken sortieren, aber ich konnte ihn ja nicht einfach in unserem Garten stehen lassen. Dieses Mal half mir der kalte Herbstwind und ich schlug vor, ins Haus zu gehen. Nachdem Joshua mir zugestimmt hatte, hielt ich auf die Hintertür zu und schloss sie mit einem einfachen Zauber auf. Als Joshua unser Haus betrat, blieb er erst einmal verwundert stehen. Die Gartentür führte in unser Wohnzimmer, das mit einer gemütlichen Sitzgarnitur, einem Regal, einem Schrank und viel Platz für weitere gezauberte Möbelstücke ausgestattet war. Allerdings war dieser Raum etwa genauso groß, wie unser gesamtes Haus von außen wirkte.
    „Es ist ein Zauber“, erklärte ich. „Es ist einfach schöner mehr Platz zu haben. Der Zauber wirkt aber nicht, wenn jemand, der nicht zu unserer Familie gehört, durch die Haustür kommt. Um ihnen alles zu zeigen, müssen wir unsere Besucher durch die Gartentür bitten. Komm mit, ich zeige dir mein Lieblingszimmer.“ Ich führte Joshua durch einen langen, hellen Flur, eine Treppe hinauf und in mein Goldflusszimmer. Architechtonisch wäre dieses Haus auch bei einer größeren Baufläche gar nicht möglich gewesen, aber das ist Magie und da ist alles möglich.
    „Schön“, sagte Joshua, als er das leere Zimmer betrat. Unwissende würden sich bestimmt fragen, warum man sich die Mühe macht, ein ganzes Zimmer aus echtem Goldfluss zu bauen, ohne auch nur ein einziges Möbelstück hinein zu stellen, aber dieses Zimmer war schließlich zum Zaubern da und wieso sollte man etwas zaubern, das ohnehin schon da war?
    Ich hatte gerade die Tür hinter uns geschlossen, als ich hörte, wie jemand einen Schlüssel in die Haustür steckte. Wer konnte das denn sein? Meine Eltern waren bei einer Edelelfen-Tagung und meine Tante sollte erst Morgen hier ankommen, um nach mir zu sehen. Wer also sollte jetzt in unser Haus kommen? In diesem Moment rief eine wohlbekannte, hohe, fast trällernde Stimme von unten: „Catalina, bist du da?“ Meine Mutter. Aber sie sollte doch noch eine Woche weg sein. Warum war sie so früh wieder hier?
    Bevor ich antworten konnte, hörte ich eine weitere Frauenstimme, die ich nicht kannte. Sie sprach mit meinem Vater und war etwas tiefer als die Stimme meiner Mutter, klang aber nicht gefährlich. Und das war erstmal die Hauptsache.
    „Willst du nicht sagen, dass wir hier sind?“, fragte Joshua, doch ich schüttelte den Kopf.
    „Wenn ich jetzt etwas rufe, müssten wir zu ihnen gehen und dann würde der ganze Zauber in sich zusammenbrechen“, erklärte ich. „Ich möchte nicht wissen, was dabei raus kommt.“
    Joshua nickte und wir blieben schweigend im Zimmer stehen. Ich versuchte meine Gedanken zu sortieren, das erlebte zu verarbeiten, doch drängte sich ein Gedanke immer wieder nach vorne: „Warum sind meine Eltern nicht wie angekündigt bei der Tagung und warum haben sie eine fremde Frau dabei?“ Aber das wichtigste von allen war: „Warum hatten sie mich angelogen?“


    Die Idee kam im Übrigen von einem Goldfluss-Herzen, das in einer rosa Tasche liegt. ;) Für alle, die es wissen wollte.

  • Hi Misana, sorry dass ich erst jetzt wieder kommentiere, aber irgendwie ist deine FS bei mir wohl untergegangen. Weißt du was? Schreib mir nächstes mal am besten auch eine kurze Nachricht ins GB.


    Ich hab Kapitel 1,1 jetzt nochmal durchgelesen - ja, ist jetzt etwas besser geworden. Was mir aber noch aufgefallen ist: Im Startpost führst du zwar die einzelnen Kapitel im Inhaltsverzeichnis an, aber deine Posts, in denen die Kapitel stehen haben keine Überschriften. Es würde besser aussehen, wenn du über jeden Post noch "Kapitel 4" etc. schreiben würdest.
    Okay, jetzt zu den neuen Kapiteln:


    Kapitel 4


    Zuerst hab ich gar nicht kapiert, wie das Kapitel an das vorherige anschließt, aber man hat dann doch relativ schnell gemerkt, dass es sich um einen Traum handelt. Die Beschreibungen waren diesmal schon ziemlich gut, man konnte sich alles vorstellen und sich auch in Catalina hineinversetzen.
    Die Bedeutung des Traums scheint recht eindeutig zu sein: Irgendwer ist hinter Catalina her, genau wie man es durch diese Verfolgungsgefühle schon vermutet hat. Jetzt weiß man immerhin bereits, dass es eine Frau ist, die erstens kein Mensch ist und zweitens sich in Träume anderer schleichen kann. Und aus irgendeinem Grund, ist sie an der Magie der Goldelfe interessiert. Interessant ist hier noch, dass sie Catalina sozusagen in der realen Welt wie in der Traumwelt verfolgt. Das hast du besonders schön durch die Erwähnung des schwarzen Autos, das an Catalinas Haus vorbeifährt, ausgedrückt.


    Fehler:
    Sein Stamm hatte in etwa einen Durchmesser von 1,5 m und die Krone, die sich 5 m über dem Boden erstreckte, .. Einheiten und Zahlen von 1-12 bitte ausschreiben
    Ich konnte mich nicht daran erinnern, dass mein Fenster sowie die Gardinen offen gewesen waren, als ich gestern ins Bett ging. 3. Vergangenheit bei Vorzeitigkeit


    Kapitel 5


    Hey, das ist ja interessant. Joshua ist also auch ein magisches Wesen, ein Saphir! Dass Catalina das bisher gar nicht in Erwägung gezogen hat, wo sie doch mit dem Vergleich bei seiner Augenfarbe schon so nahe dran war?^^ Das Gespräch zwischen den beiden war schön gestaltet, da du auch immer Mimik und Tonlage mit eingebracht hast, klasse. Ich finde es außerdem interessant, dass Saphire sich nur einmal verlieben, auch wenn es vielleicht ein wenig unwahrscheinlich ist, dass Joshua sich schon so schnell verliebt hat. Natürlich kennen sie sich jetzt schon eine ganze Weile, aber wenn es heißt, dass Saphire sich nur sehr langsam verlieben? Naja, immerhin ist Catalina ja auch eine Goldelfe, vermutlich sogar eine ganz besondere, wenn dauernd jemand hinter ihr her ist. Joshua war also der Beobachter am See, aber das muss noch gar nichts heißen. Catalina kam sich ja auch in anderen Situationen unangenehm beobachtet vor, und mit dem Traum hat Joshua sicher auch nichts zu tun. Da habe ich schon eher diese Frau im Verdacht, die Catalinas Eltern mit nach Hause brachten, aber es ist noch zu früh, um sich schon ein Urteil zu bilden. Interessant, dass der Zauber über dem Haus zusammenbrechen würde, wenn Catalina plötzlich aus einem Zimmer treten würde, dass es eigentlich nicht geben sollte. Da die Eltern die Frau über die Haustür hereingebeten haben, gehe ich auch mal davon aus, dass sie ihr selbst nicht 100%ig Vertrauen. Und ich denke irgendwie auch nicht, dass ihre Eltern freiwillig früher zurückgekommen sind, denn weshalb hätten sie ihre Tochter anlügen sollen? Vielleicht ist ja auch irgendetwas passiert, das sie zu einer früheren Rückkehr gezwungen hat.
    Die Szene über dem See fand ich auch schön, ich wusste gar nicht, dass Goldelfen auch Flügel haben. Kann es sein, dass das Flügel-Bekommen so eine Art Übergang zum Erwachsenendasein darstellt? Oder etwas mit dem Erreichten Magielevel zu tun hat? Muss jedenfalls lustig ausgesehen haben, wie die zwei Elfen da über den See fliegen (wenn sie denn jemand gesehen hätte ^^). Ich stelle mir die Flügel von denen so ähnlich wie Libellenflügel vor - stimmt das in etwa? Wenn nicht, müsstest du sie vielleicht doch noch etwas genauer beschreiben.
    Fehler hab ich diesmal keinen gefunden, gut so.


    Insgesamt ist mir aufgefallen, dass deine Kapitel oft recht unzusammenhängend sind, so als würdest du einfach nur alle Szenen, die für die Hauptstory relevant sind, aneinander hängen. Dabei sind es gerade die Übergänge, die einem Zeit lassen, eine neue Spannungskurve aufzubauen. Von daher würde ich dir empfehlen, nicht mehr so viele Sprünge zu machen (Party - Traum - Joshuas "Offenbarung"), sondern eine Szene in die nächste übergehen zu lassen. Natürlich musst du nicht ganze Zeitabschnitte, die irrelevant sind, wiedergeben, aber du könntest die einzelnen Szenen vielleicht besser ausklingen lassen, oder die jeweils nächste besser an die vorherige anschließen. Der Übergang von Kapitel 4 zu 5 ging zwar, aber auch da war es etwas seltsam, dass Catalina auch Tage später immer noch über den Traum nachdenkt, das hätte man auch mehr zusammenziehen können. Naja, merks dir vielleicht für die Zukunft. ;3
    Ich bin gespannt auf die Fortsetzung.


  • Nach langer Zeit kommt nun das nächste Kapitel. Ich weiß allerdings noch nicht genau, ob es an dieser Stelle schon endet oder ich es später noch editiere. Das wird sich zeigen, wenn ich weiter schreibe, aber jetzt will ich erst mal zeigen, dass es überhaupt noch weiter geht. Viel Spaß mit dem 6. Kapitel.


    Es kam mir vor, als dauerte es eine Ewigkeit, bis die fremde Frau wieder ging. Die Tür öffnete sich und fiel wieder ins Schloss. Kurze Zeit später rief meine Mutter erneut nach mir. Dieses Mal antwortete ich und ging zu ihnen hinunter. Joshua folgte mir und war sichtlich nervös. Ich selber ließ mir aber keine Zeit darüber nachzudenken, sondern überlegte mir durchgängig, welche meiner anschuldigenden Fragen ich meinen Eltern als erstes stellen wollte.
    Wir trafen uns in der Küche. Ich merkte kaum, dass Joshua sich staunend umsah. Eine Küche aus Marmor mit goldenen Verzierungen hatte schließlich nicht jeder, aber die meisten Leute hatten auch keine magischen Kräfte.
    „Was macht ihr hier?“ Ohne Vorwarnung oder andere Einleitungen konfrontierte ich meine Eltern mit dieser Frage. Ich war vor der Kücheninsel stehen geblieben und starrte sie mit verschränkten Armen wütend an.
    „Die Tagung ist ausgefallen. Deshalb sind wir schon so früh wieder zuhause“, erklärte mein Vater. Meine Wut legte sich ein weinig, denn sie hatten mich nicht angelogen, sondern es selbst erst später erfahren, doch mein Vater war noch nicht fertig. „Aber anscheinend sind wir genau zur richtigen Zeit wieder hier.“ Er schaute an mir vorbei und musterte Joshua drohend. Als ich mich umdrehte, sah ich, dass Joshua gerade am liebsten im Boden versunken wäre.
    Wegen dieser Bemerkung war ich nun noch wütender auf ihn. „Wer war diese Frau?“ Ich durchbohrte meine Eltern mit meinen eisigen Blicken, so dass sie sich wieder mir zuwendeten.
    „Sie war eine Interessentin für das Haus“, meinte meine Mutter.
    Diese Antwort verwirrte mich. „Eine was?“ Ich hoffte so sehr mich verhört zu haben.
    „Eine Interessentin für das Haus und bevor du noch mal so dumm fragst, ja wir haben vor das Haus zu verkaufen und umzuziehen.“ Die Stimme meines Vaters klang hart und genervt. Es war deutlich zu hören, dass er keinen Widerstand duldete und ich kannte ihn zu gut, um es zu versuchen. Allerdings war mir deutlich anzusehen, wie geschockt ich war. Meine eben noch harten, vorwurfsvollen Gesichtszüge wurden weicher und mein Gesicht spiegelte meine Verwirrung und meine Trauer wieder. Und auch die Wut auf meine Eltern war immer noch nicht abgeklungen, allerdings stand sie nicht mehr im Vordergrund.
    Für meinen Vater war das Gespräch an dieser Stelle beendet und er verließ die Küche mit einem einschüchternden Blick in Joshuas Richtung, aber ohne ein weiteres Wort.
    Ich wand mich an meine Mutter. Sie schien nicht recht zu wissen, was sie jetzt tun sollte. Ich wusste es allerdings genauso wenig. Vielleicht sollte ich Joshua erst mal zur Tür bringen. Oder ich könnte versuchen in Erfahrung zu bringen, warum wir denn so schnell umziehen mussten. Sie hätten es ja wenigstens vorher mit mir besprechen können.
    Ich entschied mich für die einfachere Variante. Auf dem Weg zur Tür nahm ich Joshuas Hand und zog ihn fast. Wie deutlich ich mir den Blick vorstellen konnte, den mein Vater uns geschenkt hätte, hätte er uns gesehen, wunderte mich.
    „Ist alles in Ordnung?“ Joshuas Stimme riss mich aus meinen Gedanken.
    Ich hob den Blick und sah ihm in die Augen, diese strahlenden warmen und doch eiskalten blauen Augen. Das waren die Augen eines Saphirs, die jetzt eine Spur von Besorgtheit zeigten. „Nein“, antwortete ich ruhig, aber bestimmt. „Nein, aber ich komme schon klar.“
    „Willst du ein Stück mitkommen?“
    Ich habe noch nie von einem Saphir oder einem anderen magischen Wesen gehört, das Gedanken lesen kann, doch Joshua schien meine immer wieder zu erraten. Ich nickte und wir gingen hinaus in die inzwischen sehr kalte Herbstluft. Erst jetzt merkte ich, dass ich immer noch die von Joshua gezauberte Jacke trug. Während wir die menschenleere Straße vor unserem Haus hinunter gingen, sah ich mir die Jacke genauer an. Sie war dunkelblau und weich, fast wie eine Trainingsjacke, aber sie schien jedem Wetter standhalten zu können. Ich musste lächeln.
    Die Straße verlief jetzt fast parallel zum kleinen Bach, der sich aus dem See gelöst hatte. Später in dem kleinen Wald wurde er zu einem größeren Fluss, der schon ein beachtliches, tiefes Tal in den Sandsteinboden gegraben hatte. Ich liebte die Gegend um unser Haus herum einfach so sehr. Wieso mussten wir umziehen?
    „Was meinst du, was der Grund sein könnte?“, fragte ich laut.
    Joshua sah auf. In seinem Blick lag etwas Unergründliches, das mich nicht einmal erahnen ließ, was er dachte. „Wie lange wohnt ihr schon hier?“, stellte Joshua die Gegenfrage.
    „Ich weiß nicht genau, schon ein paar Jahre“, überlegte ich. Ich war hier auf jeden Fall auf das Gymnasium gekommen und das war jetzt schon vier Jahre her. Wohnten wir vorher auch schon hier? „Vier Jahre, vielleicht fünf.“
    Joshua blieb stehen. „Irgendwann müsst ihr wieder umziehen, das bringt das Edelelfendasein nun mal so mit sich. Wir altern einfach langsamer.“
    „Na und? Ich wachse noch normal und meine Eltern sehen auch nicht mehr aus wie Mitte zwanzig. Sie sind schließlich schon gut 200 Jahre alt. Ich verstehe es einfach nicht. Das erste mal, dass ich mich irgendwo wohl fühle und sofort müssen wir umziehen!“
    Ich ging wieder los, doch Joshua fasste mich am Arm. „Das Leben bringt Veränderungen. Damit müssen wir uns alle abfinden.“ Er sah mich an, wie ein Vater, der seiner Tochter dabei hilft, eine wichtige Entscheidung zu treffen. Bei allen anderen hätte mich dieser Ausdruck wütend gemacht, weil ich kein kleines Mädchen mehr bin und sehr gut meine eigenen Entscheidungen treffen kann, aber Joshua war anders. Ich bedeutete ihm wirklich etwas und mit seinen Augen sah jeder Blick einfach nur umwerfend aus. Ich konnte einfach nicht aufhören von seinen Augen zu schwärmen.
    Mit einem Seufzer nickte ich und versuchte meinen Arm aus seinem Griff zu befreien, doch er ließ seine Hand nur nach unten gleiten, bis er zu meiner kam. Sie war zu einer Faust geballte, da ich das Goldflussherz noch immer bei mir trug. Sanft öffnete er meine Finger und wir umschlossen gemeinsam das Herz. Ein wohliges Energiekribbeln breitete sich in meinem Körper aus und ich bemerkte, dass Joshuas Puls genau im gleichen Takt schlug, wie der Goldfluss zwischen unseren Händen. War es sein Herz, was da schlug?

  • [tabmenu]
    [tab=Guten Abend, Misana]

    LugiaGuten Abend, MisanaLugia


    Nun habe ich es geschafft deine Fan-Fiction durchzulesen und werde wie versprochen und auch natürlich von mir gewollt ein Kommentar hinterlassen.
    Entschuldige bitte, dass es solange gedauert hatte, aber andere Versprechen gingen vor, da sie lediglich früher abgelegt wurden.


    Aber nun kommen wir zu dem Kommentar:


    [tab=Positiv allgemein]

    LugiaPositiv allgemeinLugia


    Die Kapitel habe ich lediglich "verschlungen" ... du bringst einen tollen Schreibstil zustande; du beschreibst die Umgebung gut und gewährst den Lesern tolle Einblicke in die Gefühlswelt der Protagonistin; weiß nicht, ob es an der Thematik liegt aber ich kann wirklich nicht meckern über diese Geschichte.


    [tab=Thematik der Fan-Fiction]

    LugiaThematik der Fan-FictionLugia


    Ich glaube, ich weiß wieder, warum mir deine Fan-Fiction gefällt; sie umfasst die Themen "Fantasy" und "Edelsteine".


    Auf jeden Fall ist die "Magie"-Art interessant, Wesen, die ihre Kräfte je nach ihrer Art aus verschiedenen Gesteinen beziehen.
    Vor allem mag ich Saphire x3


    [tab=Der Startpost]

    LugiaDein StartpostLugia


    Bevor zum Pudels Kern der Sache kommen, werd ich noch ein paar Worte zum Startpost sagen:


    Zwar enthält er alles, aber es sind meiner Meinung nach viel zu viele Farben, die teils auf meinem dunklen Crypto Lugia-Layout unleserlich sind; wie die dunkelblaue Schriftfarbe. Einige dich lieber auf einheitliche Schriftfarbe für die Punkte und mach lediglich deren Überschriften in einer anderen Farbe; sieht einfach strukturierter aus.
    Sonst finde ich gut, dass du die Kapitel verlinkt hast, so kann man nämlich direkt vom Startpost aus auf die Kapitel zurückgreifen ohne nervig runterscrollen zu müssen. Dass du Copyright und andere, teils wichtige Dinge ansprichst. Zwar finde ich, dass du zumindest kleinere Einblicke in die Charaktere geben könntest, aber es ist deine Sache, die ich auch respektiere^^


    Alles in einem formal und optisch ein gern chaotischer, aber auch guter Startpost.


    [tab=Die Fan-Fiction]

    LugiaDie Fan-FictionpokemonLugia


    ~So, dann kommen wir zum eigentlichen Thema:


    Der Prolog leitet gut ein und gewährt uns Einblicke in deine Vorstellungen deiner Welt; das magische Wesen aus irgendeinem Grund sich vor den Menschen verstecken müssen und ihre Kräfte aus gewissen Steinsorten beziehen. Auch beschreibst du die Umstände der Protagonistin, dass sie nämlich in Joshua einen Freund findet, während sie zuvor nicht so viele hatte.


    Während des Verlaufs deiner Geschichte merke ich zum Positiven, dass du versuchst, möglichst treffend Charaktere und Orte zu beschreiben, was mir gut gefällt. Auch Gefühlsbeschreibungen gelingen dir durchaus gut; für mich reichen sie jedenfalls, sodass ich mir betreffende Szenerien gut vorstellen kann.
    Allerdings habe ich nur zu bemängeln, dass du die Vorworte oder auch Kommentar-Kommentare in einem Spoiler oder auch bei mehreren in einem Tab-Menü verstecken kannst; >> siehe Kapitel 1<<
    Was mir auch manchmal (schmerzlich) auffiel ist das bloße Hinschreiben kleinerer Zahlen wie

    „Du bist verrückt, wenn du bei

    auf. Eine elegantere Lösung wäre das komplette Ausschreiben: "Neun Grad"
    Denn auf die eine Art und Weise sieht das ganz schön nach einem Bruch inmitten der Zeile aus und sowas mag ich nicht immer gern zu sehen ;)


    Ansonsten kann ich nun wirklich nicht meckern; dein Schreibstil ist wirklich sehr solide und ich persönlich habe daran bis auf genannte Kleinigkeiten keine negative Kritik auszudrücken.


    Ebenso gefällt mir die Storyline; ich habe das Gefühl, als ob die ersten sechs Kapitel so eine Art Einleitung in das wahre Geschehen waren, da laut deinem Klappentext die Geschichte über die Auswirkungen des plötzlichen Umzugs handelt.
    Anyway, der von mir genannte "Einstieg" wird von dir glaubhaft rübergebracht. Man erfährt einiges über die Familie und die (romantische) Beziehung von Catalina und Joshua.


    Interesse erweckend waren jedes Mal bis zur Auflösung die Szenen mit dem Gefühl des Beobachtet-Sein. Da dachte ich in der Tat an den/die potentielle/n Feind/in, der ihr nachsetzt.
    Schade irgendwie war es dann, dass sich der Stalker als Joshua herausstellte, wobei:

    Ich schreckte aus meinen Gedanken auf, als die Musikrichtung wechselte und zu einem harten Rock wurde. Im selben Moment spürte ich wieder das Kribbeln auf der Haut. „Nein!“, schrie ich innerlich. „Nicht auf dieser Party!“ Doch mein Beobachter war wohl einer der Partygäste, der anscheinend keine Gelegenheit ausließ, mehr über mich zu erfahren. Ich fühlte mich unwohler als je zuvor.
    Joshua schien meine Unruhe zu bemerken und


    Das klang nicht gerade danach, als ob es Joshua gewesen wäre; also gibt es da vielleicht einen zweiten "Stalker"? Uh, spannend im Gedanken^^


    Ach, irgendwie war mir die Szene mit dem Kuss der beiden klar gewesen x3 Auch hier war ich überrascht über die Identität Joshis als Saphir-(Elfe?)^^


    Tja, über diese Momente hinweg endet der akltuelle Stand damit, dass die Familie der Goldelfen wegziehen soll/muss/will.


    [tab=Fazit]

    LugiaFazitLugia


    Letztlich kann ich sagen, dass deine Geschichte gute Ausmaße erreicht und dass sie mir gefällt.
    Mach weiter so und befolge weiterhin fleißig die Verbesserunbgsvorschläge meiner Mitposter.
    Ich würde daher gerne benachrichtigt werden, wenn ein neues Kapitel on ist; am liebsten per GB, damit ich mehr Beiträge habe XD
    Ich hoffe, dass trotz der Länger deiner bisherigen Story mein dagegen kurzes Kommentar geholfen hat.


    WÜnsche dir einen schönen Abend,

    LugiaSilvers - LugiaLugia


    [/tabmenu]

  • Endlich, endlich kommt das nächste Kapitel. Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, aber ich kam über Phasen auch nicht an meinen Rechner. Jetzt wünsche ich umso mehr Spaß beim Lesen.^^



    „Ich wollte dich eigentlich nur ein kleines Stück begleiten“, sagte ich, als wir vor Joshuas Haustür zum Stehen kamen.
    „Na und? Jetzt bist du hier. Willst du noch mit reinkommen?“, fragte Joshua mit einer einladenden Handbewegung.
    „Nein danke. Das war definitiv genug Aufregung für einen Tag.“ Joshua nickte und küsste mich sanft auf die Stirn. Irgendwie war ich enttäuscht, dass es kein richtiger Kuss war.
    Er ließ gerade meine Hand wieder los, als die Tür sich öffnete. Joshuas Vater stand da und starrte mich an. Er war noch etwas größer als Joshua, hatte breite Schultern und die gleichen schwarzen Haare wie sein Sohn. Seine Augen waren eisblau und genauso kalt; ich spürte wie sich die Kälte in meinem Körper ausbreitete. Ich war momentan so wie so nicht gut auf Leute zu sprechen, die mich anstarrten und Joshuas Vater war niemand, bei dem ich eine Ausnahme gemacht hätte.
    Ich stand ein paar Sekunden bewegungslos da, doch dann drehte ich mich um und ging die breite, weiße Einfahrt hinunter, ohne auch nur ein Wort zu sagen. Auch Joshua sprach nicht, als er an seinem Vater vorbei ins Haus ging. Als ich die Tür ins Schloss fallen hörte erstarrte ich in der Bewegung. Ich wollte wissen, was da drinnen jetzt vor sich ging. Und so schlich ich mich durch den gepflegten Vorgarten zum Haus. Es war wirklich ein schönes Haus, groß, weiß, modern, mit einem schwarz verlegten Dach. Ich musste jetzt unter dem Küchenfenster sein. Joshuas und meine Freundschaft hatte sich bisher immer darauf beschränkt uns irgendwo zu treffen, ich war noch nie hier gewesen.
    Um durch Wände hören zu können, gab es doch so einen Zauber mit Zauberspruch. Solche Zauber hasste ich, denn es war doch viel einfach etwas allein durch Gedankenkraft zum Beispiel schweben zu lassen, als sich irgendwelche seltsam klingenden Worte zu merken. Zu meinem Bedauern gab es allerdings auch jene mit Zauberspruch und irgendwo in meinem Kopf musste sich dieser doch versteckt haben. Den Anfang des Gespräches hatte ich so oder so schon verpasst.
    So hockte ich vor dem Küchenfenster in einem Gemisch aus Steinen, Erde und Gras und durchsuchte meinen Kopf nach den richtigen Worten. Genau, das war es! „Evahidu Shyvovi“, flüsterte ich. (Jetzt mal ganz ehrlich, das ergibt doch keinen Sinn!)
    „Sie ist kein Saphir! Punkt, Ende der Diskussion. Du brauchst dir nichts mehr einfallen zu lassen“, klang eine tiefe Männerstimme, wahrscheinlich die von Joshuas Vater, an mein Ohr.
    Stille. Hatte Joshua auf seinen Vater gehört? Es ging doch um mich, oder? Gab er denn so einfach auf?

    Ich versank in dieser Stille. Obwohl ich alle meine Konzentration aufbrachte, konnte ich noch nicht einmal einen einzigen Atemzug hören. Auch ich traute mich nicht zu atmen. Sie waren Saphire und würden eine einfache Goldelfe sicher schnell bemerken und dann war ich bei ihnen endgültig abgeschrieben.
    Es kam mir vor, als würde ich eine Ewigkeit dort vor Joshuas Haus hocken und darauf warten, dass etwas passierte. Als allerdings etwas passierte war ich alles andere als darauf vorbereitet. Ich schreckte auf und drehte mich blitzartig um. Das Kribbeln, das urplötzlich wieder auf meinem Rücken aufgetaucht war, verschwand im selben Augenblick. Die Sonne war schon hinterm Horizont verschwunden und ich starrte in die halbdunkle Leere vor mir. Nichts.
    War es nicht Joshua gewesen, der mich beobachtet hatte? Aber… warum hatte es sich dann so angefühlt, als würde ich gefangen? Da fiel mir mein Traum wieder ein. Das war unter Garantie nicht Joshua gewesen. Aber wer dann? Und was wollte dieses Wesen ausgerechnet von mir? Die Erinnerungen an meinen Traum, die noch vor wenigen Stunden das einzige gewesen waren, was meinen Kopf eingenommen hatte, waren nun verschwommen und undeutlich. Ich konnte mich kaum noch an etwas erinnern. Waren diese Blicke mehr, als reine Beobachtungen?
    Verwirrt stand ich auf und ging die breite Auffahrt wieder hinunter. Als ich den ersten Fuß auf die Straße gesetzt hatte, fing ich an zu rennen. Mein Instinkt hatte die Überhand und ich würde zunächst auch nichts dagegen tun.
    Ich lief nicht nach Hause, wie ich es sonst in einer solchen Situation wohl gemacht hätte. Momentan wollte ich aber lieber am Ende der Welt sein, als mit meinen Eltern in diesem Haus.
    Vor einer Hängebrücke blieb ich stehen. War ich schon mal hier gewesen? Der Wald links von mir war dicht und wirkte unheimlich im Zwielicht. Ein perfekter Ort, um sich zu verstecken und jemanden zu beobachten. Ein Schauer durchlief mich, doch ich zwang mich dazu meinen Blick von dem Teil des Waldes zu lösen und mich weiter umzusehen. Zur anderen Seite wurde der Wald lichter, bis die Bäume nur noch vereinzelt die Wiesen schmückten. In einer beachtlichen Tiefe unter mir floss der Fluss und grub weiter an seinem Tal. Die Richtung des Stromes war links, also musste irgendwo zu meiner Rechten der See kommen.
    Ich beschloss über die Hängebrücke zu gehen und meinen Weg, etwas langsamer, auf der anderen Seite fortzuführen.
    Gefährlich schwankte die Brücke und unter meinen Füßen knarrte das Holz, als ob es jeden Moment brechen und mich in das fast reißende Wasser unter mir stürzen würde. Ich wusste nicht, ob ich im Extremfall schnell genug reagieren könnte, aber ich ließ mich nicht aus der Ruhe bringen. Vorsichtig, einen Fuß vor den anderen setzend ging ich über die Brücke. Es kam mir vor wie eine Ewigkeit, bis ich auf der anderen Seite stand. Dieser Tag war einige Ewigkeiten lang. Würde er jemals enden?
    Als ich endlich wieder festen Boden unter meinen Füßen spürte, kam ich mir gleich viel sicherer vor. Nicht nur die Angst, jeden Moment fallen zu können, sondern auch das Gefühl des Beobachtens schien in den Hintergrund zu rücken. Ich ging einige Meter flussaufwärts bis ich eine kleine Bank vor mir stehen sah. Links von mir lief ein Wanderweg durch den Wald und die Schlucht wurde an dieser Stelle von einem Eisengitter geziert. Anscheinend kamen hier öfters Menschen vorbei und ich wunderte mich sehr, dass ich noch nie hier gewesen war.
    Langsam ging ich auf die Bank zu und ließ mich auf ihr nieder. Erst jetzt, als ich den Kopf nach hinten legte und in den Himmel blickte, bemerkte ich, dass noch gar nicht so viel Zeit vergangen sein konnte. Zwar zeichneten sich schon die ersten Sterne ab, doch der Himmel hatte immer noch eine blau-gräuliche Färbung, die wahrscheinlich erst mit dem vollständigen Einbruch der Nacht wirklich dunkel wurde. Noch einen Moment betrachtete ich einen hellen Stern, der fröhlich zu funkeln schien, bevor ich die Augen schloss, um meine Gedanken endlich vernünftig zu ordnen.
    Das Wasser des Flusses rauschte geräuschvoll durch das Tal und der Wind ließ die Blätter wispern. Ich versank in dieser Sinfonie des Zwielichts und ließ meine Gedanken mit dem Fluss dahinfliesen:


    „Ich bin verliebt in Joshua. OK, das hätte ich mir schon längst eingestehen müssen. Aber er ist auch in mich verliebt, nein, er liebt mich und das könnte ein Problem werden. Na ja, es ist selten so, dass sich Edelelfen trennen, nachdem sie sich einen Lebenspartner ausgesucht haben, aber bis dahin… Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum Joshuas Vater mich nicht mag. Weiß er eigentlich, dass ich eine Goldelfe bin? Und wie steht Joshua nach dieser Predigt dazu? Gibt er mich auf und hofft, dass es nichts Ernstes war?
    Aufhören! Eigentlich wollte ich meine Gedanken sortieren und mir nicht noch mehr Fragen stellen. Also, was weiß ich?
    1. Joshua ist der süßeste Junge, dem ich je begegnet bin und er scheint mich auch zu mögen.

    2. Sein Vater ist dagegen. Aber wenn wir es wirklich wollen, dann schaffen wir das schon. Oder?
    3. Als ich mit Joshua über den See geflogen bin sind mir Flügel gewachsen. Warum? Aber auch bei seinem Kuss, kam eine so starke Energie durch meinen Körper…
    4. Joshua hat mich beim Zaubern im Garten beobachtet, allerdings war es sonst jemand anderes.

    5. Mein Beobachter wollte mir mit dem Traum etwas sagen, aber ich erinnere mich ja schon kaum noch daran. Wie können die Erinnerungen so schnell verschwimmen?
    6. Meine Eltern wollen umziehen, aber ich weiß nicht warum. Und ich will hier auf keinen Fall weg!
    7. Ich habe keine Ahnung, was ich jetzt tun soll.“
    Ich versuchte diese Informationen zu verarbeiten und mir zu überlegen, in was für einem Zusammenhang sie wirklich stehen. „Sieben, eine magische Zahl“, überlegte ich, doch schien das nicht wirklich weiterhelfen zu können. Gedankenverloren malte ich die Zahl mit meinem Finger in die Luft und spürte, wie sie golden aufleuchtete, ohne die Augen öffnen zu müssen. Ein wohliges Kribbeln durchlief meinen Körper. Vielleicht half es mir ja doch.
    Nach einer Weile kam ich zu zwei Schlüssen. Zum einen konnte ich mit sechs der sieben Dinge nun endlich auch zu Joshua gehen und mit ihm darüber reden. Wie lange hatte ich darauf schon gehofft. Nur bei der Sache mit dem Umzug konnte er mir nicht helfen, das hatte er ja schon bewiesen. Und zum anderen würde ich nichts davon einfach so stehen lassen! Die Fragen würde ich mir beantworten und alles andere kommentieren und niemand würde mich mehr hindern können. Jetzt endlich war ich zu allem entschlossen.

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    [tab='Huhu',http://media.bisaboard.de/pokemon/icon-static/135.png]
    (Endlich weiß ich mal, wie das mit den Tabbildchen geht x3)


    Huhu, Misana.
    Ich habe mir endlich mal die nötige Zeit genommen, dir endlich mal wieder ein Kommentar zu hinterlassen (Kein Wunder, es sind bei uns auch Osterferien). Das letzte war wohl ein bisschen unübersichtlich geworden, was ich dir aber dieses mal nicht garantieren kann.


    Ich werde auch ein bisschen ausführlicher auf den Inhalt eingehen ;)


    [tab=Kapitel 7]


    Eine Situation, die jedes Päarchen kennen dürfte: Das (peinliche) Treffen mit den Eltern, mehr oder weniger.
    Du stellst den Vater Joshuas durch seine Größe als erhobene Persönlichkeit hin; eine, die mit kühlem Blick jemanden einzuschüchtern weiß. Hierbei hättest du ein bisschen mehr das Empfinden Catalinas ausfeilen können, ob der Blick in gewisser Hinsicht einschüchternd war, weswegen man entsprechende Körperhaltungen erwarten kann. Aber mir gefällt diese Erhobenheit des Vaters; es macht einem im Ansatz klar, dass er gewisse Einhaltungen von Regeln in Bezug auf seinen Sohn erwartet. Dies wird deutlich, da er ihn ein paar Zeilen später deswegen tadelt, dass Joshua keine Saphirelfe mit nach Hause schleppte.


    Hier war ich im Übrigen zwei geteilter Meinung:
    Einerseits hättest du das Gespräch zwischen Vater und Sohn weiter ausführen können, wodurch man bestimmt einige Gedanken Joshuas über seine Freundin erfahren könnte, allerdings erzeugst du mit der Auslassung Spielraum für die Gedankenwelt Catalinas. Zuvor aber noch ein Einschub durch den anonymen Stalker. Das erscheint für mich selber doch störend, aber wenn der Stalker sie ausspioniert - gleich, dass es was mit dem Traum zu tun hat -, dann dürfte man auch in solchen Situationen dieses Gefühl der Beobachtung erwarten. Allerdings könnte man hier meinen, dass der Gedanke über diesen Stalker doch schon fehl am Platz wirkt. Zu verzögert setzt du den Fokus auf die Gedanken über Joshua.
    Allerdings gelingt dir doch dann die Überleitung von der Flucht vor dem Stalker über die Brücke zu diesem Gedanken. Die Szene mit der Brücke ist ein gutes Bindeglied, da Brücken in ihrer Aufgabe zwei Dinge miteinander verbinden; hier wird einem der Übergang doch deutlich. Und ebenso auch die Eigenschaft der Brücke, in sich bei Überstrapazierung zusammenzubrechen, steht auch für das allgemeine Zurücklassen des Geschehenen; als würde sie mit diesem Gang über die Brücke den Schritt zu einen neuen Entschluss wagen und dabei sollte alles in den Hintergrund rücken. Solche Wandlungen mag ich doch sehr zu lesen x3


    Der (langersehnte) Gefühlsgedanke ist doch dann ganz solide, auch wenn er mir in der Auflistung ein bisschen brüchig rüberkommt, denn so wird nicht so direkt gesagt, wie sie nun innerlich (mit Vergleichen/ Bildern etc.) darüber denkt. Und schon wieder schleicht sich dabei der Gedanke über den heimlichen Beobachter neben Joshau ein; er scheint dann irgendwann eine zentrale Rolle einzunehmen ...
    Ich fühle mich dann doch bestätigt in der vorigen Aussage, dass Catalina nun eine Wandlung durchmacht. Dies bringst du auch gut genug zur Geltung.


    [tab='Fazit',http://media.bisaboard.de/pokemon/icon-static/249.png]

    Ein Kapitel, welches sich um Catalinas inneren Konflikt über ihre Situation handelt.
    An sich ganz gut beschrieben, auch wenn ein paar ausführlichere Beschreibungen der Gefühle gefehlt haben, imo.


    Aber dennoch in netten Worten geschrieben und macht Lust auf´s Weitere.
    Ich hoffe, ich konnte dir wieder mal helfen; und verzeih bitte mein spätes Kommentar x3


    Lieben Gruß,


    Lugia~Silvers~Lugia




    [/tabmenu]

  • Die letzte Antwort auf dieses Thema liegt mehr als 206 Tage zurück. Das Thema ist womöglich bereits veraltet. Erstelle ggf. ein neues Thema. <--- Oha na da wird es aber mal Zeit für einen weiteren Kommentar, was? Doch zuerst mal die Frage ob es denn hier überhaupt weitergeht? Da ich davon ausgehe dass es weitergeht werde ich hier einfach mal ein Kommentar abgeben, wenn nicht habe ich dann eben Pech gehabt, haha. Zum Startpost brauche ich glaube ich nicht mehr viel sagen und ich werde fürs erste deine Kapitel auch nur mal allgemeiner werten, da ich jetzt nicht in einem Post auf 7 Kapitel eingehen möchte. Falls meine Kritik etwas härter werden sollte tut es mir leid und ich will dich definitiv nicht beleidigen oder so etwas, nur helfen. ^^


    Dein Schreibstil an sich ist ganz nett, doch wie dir selbst auch schon aufgefallen ist, solltest du an den Beschreibungen arbeiten. Du hast am Anfang versucht Vergleiche für die Augen von Joshua zu finden, dies wäre ein guter Anfang gewesen um noch mehr darauf einzugehen. Gerade im letzten Kapitel hast du versucht mehr darauf einzugehen, dies ist dir eindeutig schon besser gelungen. Ich würde dir noch nahe legen für Gefühle ein paar mehr Metaphern zu verwenden, diese sind für mich bei der Gefühlsbeschreibung einfach ein schönes Stilmittel und ich denke das kannst du ganz gut umsetzen. Sonst kannst du ruhig noch mehr auf Mimik und Körperhaltung eingehen. Wenn es dir schwer fallen sollte zeichne doch vielleicht vorher eine ungefähre Vorstellung (muss definitiv kein Kunstwerk werden, haha) mal auf um das mit der bildlichen Vorstellung ein wenig zu trainieren und zu präzisieren. Dann kannst du vielleicht genauer beschreiben wie du dir die Welt deiner Figuren vorstellst. Teilweise sind mir die Dialoge etwas zu lasch und die Gefühle kommen noch nicht ganz so gut herüber, da könntest du vielleicht auf eine eigene Erfahrung zurückgreifen in der du einem Streit o.ä. ausgesetzt warst. Der Traum aus Kapitel 4 hat mir schon ganz gut gefallen, doch es waren viel zu viele Wortwiederholungen drin und die Gefühle waren noch viel zu unnachvollziehbar. Doch von den Umgebungsbeschreibungen her sonst schon besser. Bezüglich Wortwiederholungen kann ich dir nur raten Sätze umzustellen, mehr zu umschreiben und Synonyme zu benutzen. Gerade auch bei Personen, du benennst Joshua z.B. fast ausschließlich mit seinem Namen oder "er" und "Saphir". An sich schon ein netter Anfang aber noch Ausbaufähig. Hm was fällt mir denn noch so ein. Gerade nicht wirklich etwas, aber falls mir noch etwas einfällt lass ich es dich wissen. Es würde mich freuen hier bald mal wieder etwas zu hören und ich hoffe das dir meine Kritik geholfen hat, kannst dich bei Fragen gern an mich wenden, ich würde dann vielleicht noch genauer auf das mit der Beschreibung eingehen. (:


    LG
    Noel