Herzlich willkommen im Votetopic zum Jubiläumswettbewerb der Fanfiction-Saison '11.
(Fanfiction-Jubiläumswettbewerb)
Mit dem neuen Jahr kamen auch einige Veränderungen. Besonders das Votesystem hat sich gewandelt.
So ist es nun nicht mehr möglich nur einen Punkt an einen Text zu vergeben, sondern beliebig viele.
Nähere Informationen findet ihr in folgendem Topic:
Regeln, Information und Punkteliste der Saison '11
Wir bitten euch besonders den Punkt "Die Votes" durchzulesen und evtl. Beispiele im Wettbewerbs-Bereich des Fanfiction-Bereiches durchzulesen.
Begründet eure Votes!
Bitte verteilt eure Punkte nicht nur auf einen Text, sondern teilt sie mindestens zwischen drei Texten auf!
Votes, die nicht alle verfügbaren Punkte ausnutzen werden als ungültig erklärt
Die Deadline des Votes ist am 21.05.11 um 23:59 Uhr.
Da wir 10 Abgaben erhalten haben, habt ihr die Möglichkeit 7 Punkte zu verteilen!
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Bisasam machte mal Urlaub am Strand.Es lag in der Sonne und döste vor sich hin,während die Sonne auf es niederbrannte.
"Uff,ist das heiß hier.Besser ich creme mich mal mit Sonnencreme ein,aber vorher gönne ich mir eine prickelnde Flasche Sprudel.
Es kramte in seiner Tasche und holte eine Flasche Sprudel hervor.Es öffnete die Flasche und genoss das erfrischende Getränk.
Dann packte Bisasam die Flasche wieder weg und zog eine Tube mit Sonnencreme hervor. Es öffnete die Tube mit Hilfe seiner Ranken.
Plötzlich kam eine Sandwolke auf und Bisasam die Sicht. Als sich die Sandwolke wieder verzogen hatte wollte Bisasam sich weiter eincremen
doch es bemerkte dass die Tube verschwunden war.
"Hey,meine Sonnencreme ist verschwunden.",rief Bisasam.Es suchte den halben Strand ab,bis es eine Magnayen-Familie traf.
Die Magnayen-Mama war gerade dabei ihre kleinen Fiffyen einzucremen.Als Bisasam näher ranging,endeckte es sein auf der Tube
sein Markenzeichen.Ein Bisasam-Aufkleber mit einem blassgrünem B dahinter.So einen Aufkleber hat es u.a. auch auf seiner Sprudel-Flasche
angebracht. Es rief: " HEY, sie da.Frau Magnayen.Kommen sie mal bitte zu mir."Frau Magnayen knurrte aber nur und kam langsam
auf Bisasam zu."Was willst du,Zwerg."knurrte Magnayen."Ich glaube die Tube Sonnencreme,die sie da haben,gehört mir."antwortete Bisasam.
"Woher willst du das wissen?".Darauf antwortete Bisasam:"Da ist mein Logo drauf.Ich glaube du hast sie mir gestohlen."
"So ein Logo hat rein gar nichts zu bedeuten.Was fällt dir ein mir so etwas zu unterstellen?"brüllte Magnayen. Dann schwieg Magnayen.
"Also gut,ich gebe zu,dass ich deine Sonnencreme gestohlen habe.Aber was willst du dagegen unternehmen?Willst du mich solange
schlagen bis ich sie freiwillig herausrücke?"sprach Magnayen gelassen."Wenn es sein muss."antwortete Bisasam.
"OK.Dann schmeck meinen Eisenschweif!"Magnayen sprang in die Luft und sein eiserner Schweif krachte neben Bisasam in den Sand.
Bisasam fuhr seine Ranken aus und steckte sie in das aufgerissene Maul von Magnayen.Listig schloss Magnayen den Mund. Bisasam hob und
senkte die Ranken wieder.Magnayen flog durch die Luft und landete unsanft auf dem Boden.Es schrie auf vor lauter Schmerz und jammerte:
"OK,OK.Du kannst deine Sonnencreme haben aber las mich noch schnell meine Fiffyen eincremen."Darauf antwortete Bisasam:"OK,mach nur."
Magnayen cremte die Fiffyen fertig ein und gab Bisasam die Sonnencreme zurück. Bisasam ging wieder zurück zu seinem Liegeplatz.
Es cremte sich nun endlich ein und sonnte sich bis die Sonne unterging.Als es den Strand verließ traf es erneut auf die Magnayen-Familie.
Magnayen fragte Bisasam:"Wollen wir uns im Pokemon-Center an einen Tisch setzen und unser Abendessen genießen?"
"Na,klar"antwortete Bisasam.Glücklich und zufrieden gingen Magnayen,Bisasam und die Fiffyen zurück ins Pokemon-Center....
Sterne glitzerten am Nachthimmel und die Luft war wunderbar kühl. Bisasam mochte zwar Wärme,aber er brauchte auch eine Abkühlung und dies tat er am liebsten in der Nacht. Jeden Abend ging er zu einem bestimmten Baum, der nur in der Nacht blühte. Deshalb nannte er den Baum „Nachtkrone“.Die Blumen sahen wie Regenbogenbälle aus wenn sie erblühenund strahlen eine wunderbare Aura aus. Neben dem Baum war ein klarer Fluss, der leise vor sich hin treibt. Bisasam machte die Augen zu und versucht jedes einzelne Geräusch war zu nehmen, die die Nacht von sich gibt. Es waren schöne Klänge, das Treiben von Wasser, das Rascheln der Blätter an den Bäumen und derWind, der wie weiches Samt um Bisasam weht. Es gab für ihn kein schöneren Ort als diesen hier. Im selben Augenblick sieht er eine kleine, zierliche Gestalt auf sich zukommen. Erst konnte er nur einen groben Umriss eines Schattens erkennen, doch dann sieht er sie. Sie sieht genauso aus wie er, wusste aber das es ein Mädchensein musste, denn ihr zierliches Lächeln sagt alles. Wie gebannt sehen sich die beiden in die Augen und betrachten sich gegenseitig.In ihren großen Augen spiegelten sich die bunten Farben derblühenden Blumen wieder, als sie sie hinterher anblickte.Bisasam schaute ebenfalls nach oben, um die Begeisterung mit ihr zuteilen. Dann ging sie auf ihn zu und setzte sich neben ihm auf dem Boden. Beide wussten das dieser Abend ein sehr schöner werden wird. Sie legte ihren Kopf an seinen und er erwiedert ihre Geste mit gleichen Gefühlen. Jetzt saßen sie unter dem Baum und sehen in den dunkelblauen Himmel. Endlich musste er nicht mehr alleine hier sein und konnte diesen Ort mit jemanden teilen. Anscheint bringt der Baum auch Glück, dachte er und beide ließen die Nacht hinter sich als sie einschliefen.
»Agent Bisasam bitte in mein Büro! «, ertönte es durch einen Lautsprecher. »Noch mehr Arbeit? « Bisasam war Agent in einer geheimen Organisation – wenn man diese Organisation nennen konnte. Sie spezialisierte sich auf das Überleben ihres Chefs Sonnkern; Essen stehlen, ihn vergnügen, nun mal alles, damit Sonnkern nicht eindöst. Positioniert war die »Zentrale« in einer alten Lagerhalle, neben mehreren Hotels und anderen Lagerhäusern in Saffronia City.
Bisasam hatte gerade die Ranken von der Türklinke genommen, als eine kaum hörbare Stimme an das Ohr Bisasams drang. »Guten Morgen, Agent.« »Aber es ist doch tiefer Nachm…« »Wie auch immer … ich bin vorhin aus meinem Bett gestiegen und spürte meinen Magen knurren. «, unterbrach sein Chef ihn, »Agent, ich brauche ein Frühstück. Bringen Sie mir irgendwas, das mich nicht verhungern lässt. Und jetzt verlassen Sie bitte mein Zimmer und machen sich an die Arbeit! « »Zu Befehl… «, antwortete Bisasam widerspenstig und mit zusammengebissenen Zähnen und verließ das Zimmer.
Dank des unterirdischen Gangsystems war es ein Kinderspiel einfach Nahrung zu kommen, doch konnte Bisasam es nur schwer übers Herz bringen die Befehle seines Vorgesetzten zu befolgen. An einer Kreuzung konnte er leicht in ein Gebäude eindringen – eher gesagt in einen Abstellraum. Vor ihm waren Kisten gestapelt, die er einfach hätte herunterspringen können. Mit einem ungeschickten Sprung kam er auf die erste Kiste, verlor jedoch sein Gleichgewicht und fand sich kopfüber unter Kisten vergraben wieder. Es dauerte ein paar Sekunden, bis der grüne Agent realisierte was passiert ist. Schnell schaute er sich um und schaute hektisch in alle Richtungen. Niemand war zu sehen, dafür aber das Bellen der allseits bekannten und gefürchteten Fukano, die nur darauf warteten, geröstete Samen zu sehen. Bisasam raste so schnell durch die verschiedenen Zimmer, so schnell war er lange nicht mehr gelaufen, und stoß sich währenddessen immer wieder mit seinen Ranken ab – vergebens. Er landete schneller als er „Bisa“ sagen konnte in einer Sackgasse. Schweiß lief im Über die Stirn. Das Gebell der Fukano kam immer näher und jeglicher Frohmut entwich ihm auf der Stelle. Doch das Glückscelebi war wohl mit ihm, denn nach genauerem Betrachten fiel ihm ein brauner Fleck ins Auge: ein Tunnelausgang! Rotomurf, der Erbauer des ganzen Systems winkte ihm grinsend zu. »Befindest dich wohl in Schwierigkeiten, aber lass bloß niemanden an diesen Ausgang, der ist mein größtes Wertstück! « Erleichtert lief Bisasam noch ein kleines Stück und aus völliger Erschöpfung entwich ihm nur ein kleines »Danke«. »Was wolltest du überhaupt in diesem Gebäude? « »Sonnkern hat mich einmal mehr dazu verdonnert, ihm seinen Magen zu füllen…« »Ahahaha, da wirst du hier aber nichts finden, die Gänge, die hierhin führen sind ausschließlich für Puppen, Autos und Comics, halt Spielzeug für Sonderfälle. « Böse funkelte Bisasam ihn an, hielt sich jedoch zurück. Wut loderte in ihm, Wut gegen seinen egoistischen Chef und Vorgesetzten, die jederzeit auszubrechen drohte. Wegen ihm hatte er sich in Gefahr begeben und wäre fast Futter für Zuchtzebritz geworden. »Irgendwie werde ich es ihm schon heimzahlen. « Ein hämisches Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht. »Dann führ mich zum richtigen Gebäude, Kollege. «, fing Bisasam nun nach einer kurzen Zeit des Schweigens wieder an. »Aber immer doch, das ist meine Aufgabe, Kumpel… «, entgegnete Rotomurf offenbar überrascht, dass sein Gesprächspartner nicht explodierte.
»Sodala, da wären wir. Und wenn du nochmal Schwierigkeiten mit Essensdieben und anderem Gesindel hast: Ich erwarte dich hier. «
Langsam tätigte Bisasam seinen ersten Schritt, auf jede Situation vorbereitet. Um Schutz zu finden kletterte er das Podest herauf, das direkt neben ihm stand und ab dieser Situation wusste der Agent auch, wo er sich befand. »Ja, ein Vorstellungsraum, das muss es sein. « Aus Erfahrung wusste er auch, wie er von hier zur Küche gelangte. Nun hieß es für Bisasam nur noch, auf zum Festschmaus und ab durch die Mitte, zog sich mit seinen Ranken währenddessen jedoch panisch zurück. Ein angeschalteter Computer stand dort, neben ihm eine Tasse Kaffe und ein Stapel voller zerknüllter Blätter. Jemand hatte ihn wohl vor wenigen Minuten, wenn nicht sogar Sekunden allein dort zurückgelassen und kam voraussichtlich auch bald wieder. Bisasam stockte der Atem als er plötzlich eine Tür hinter ihm knarzen hörte. »Okay, Planänderung… Was würde ein echter Agent von Team Rocket jetzt tun...? « Schnell bewegte er seine Ranken in die Höhe und versuchte den Lüftungsschacht zu umklammern. Langsam zog er sich selbst nach oben, um sich dann auf ihn zu setzen und nach einem Eingang zu suchen. »Verdammt, es muss hier doch irgendwo einen Eingang geben! «, fluchte Bisasam in Gedanken, »Na schön… Diese seltsamen, aneinandergereihten Spalten tun’s auch…« Anfangs noch langsam und bedacht, legte Bisasam hinterher einen Zahn zu und zog nahezu aggressiv an der Öffnung, bis sie schließlich mit einem lauten Scheppern zu Boden fiel. Der Mann, der gerade eben noch beschäftigt vor seinem Gerät saß und ziellos irgendwelche Papierkugeln durch die Gegend warf, schreckte urplötzlich auf und betrachte die Stelle des Geräusches, worauf er hektisch auf einem schwarzen Quader herumdrückte und schließlich sprach. »Hallo? Es gibt einen Einbruch in Lagerhaus 3, ich schätze, Team Rocket hat nun auch uns erwischt. Kommen Sie bitte schnell! « Erschrocken von den Worten des Mannes hüpfte Bisasam schnell in den vierkantigen Gang. Glauben konnte es Bisasam immer noch nicht, durch einfaches Herausdrücken hässlicher Ritze und Verschönerung dieses ohnehin schönen Schachtes wurde er nun von der Polizei verfolgt? Lächerlich. Nicht weiter interessiert, schlich Bisasam weiter durch den Schacht und überprüfte jeden Ausgang, bis er schließlich und endlich den Lagerraum für Nahrung fand. Fröhlich sprang er auf dem Ausgang herum, bis er fiel und Bisasam sich sicher abseilen konnte. Breit grinsend nahm er sich eine Tischdecke aus einer Kiste, die offenbar für Tischutensilien besorgt wurde. So viel die Decke fassen konnte, nahm er mit, blieb dann aber urplötzlich stehen und blickte hämisch auf das Ende seiner Ranken. Warum sollte er diese riesige Tüte voller schmackhafter Früchte einfach seinem grausamen Schicksal im Magen seines verfressenen Vorgesetzten überlassen? Langsam lies er die Decke sinken und betrachtete seinen Fang. Neben Melonen, Bananen, Äpfeln, Birnen, Mangos und Ananas‘ gab es auch noch sehr viele Limonen, Bisasams Leibgericht, für das er alles hergeben würde. Die Spucke lief in seinem Mund zusammen. »Nicht, nachdem er mich so schändlich behandelt hat! « waren seine letzten Worte bevor er anfing, vergnügt eine Frucht nach der nächsten in seinen Mund zu befördern. »Ich weiß gar nicht, was mich noch hier, bei meinem alten Beruf, bleiben lässt…«, dachte sich Bisasam, während er sich eine weitere Limone in den Mund warf, »Ich könnte einfach abhauen und ein schönes Leben führen, frei von all diesen Überlebenskämpfen und diesem Agentengeschwafel… «
Ohne richtig überlegt zu haben, was er in dem Moment tat, stürmte er durch die Tür in die Eingangshalle. Der Ausgang reichte nun in Sichtweite. Von allen Seiten drang das Geräusch lärmender Alarmanlagen und rufenden Mitarbeitern in sein Ohr, aber das interessierte Bisasam in dem Moment wenig, er wollte einfach nur nach draußen. Es muss Ewigkeiten her sein, dass er das letzte Mal draußen war. Nun trennten ihn und den Ausgang nur noch ein paar Meter. Er spürte schon die Wärme der Sonne, die er seit Langem weder gesehen, noch gespürt hatte. Die Ranken Bisasams berührten die Tür und stießen sie nach draußen. Da war er, an der frischen Luft. Warmer Wind bewegte seine Knospe. Es konnte hier draußen so viel aus ihm werden, er konnte Erkunder in der Knuddeluff-Gilde werden, er könnte mit einem Trainer quer durch die Welt reisen oder er könnte berühmt werden.
Es ist der Traum eines jeden Pokemon – der Traum eines schönen Tages Pokemon-Meister zu werden, besser zu sein als alle anderen. Unser kleines Bisasam, liebevoll auch Bisa genannt, ist in dieser Hinsicht keine Ausnahme. Man mag es dem kleinen Biest nicht ansehen, doch man erzählt sich es sei das stärkste Bisa der Welt. Unsere Geschichte beginnt, als Bisa sein erstes Pokemon bekommt: das mächtige und furchteinflößende Pokemon Glurak, eine wahrlich schauderhafte Kreatur.
Bisas erste Hürde auf seinem Weg war die Bisasamin Bisaline. Sie war die erste Arenaleiterin die es zu schlagen galt. Zusammen mit seinem Fan Glurak machte sich Bisa auf den Weg nach Bisafans-City, wo es hoffte seinen ersten Orden zu gewinnen. Doch auf den Weg dorthin passierte etwas vollkommen Unerwartetes. Wenige Meter vor Bisa stand wie von einem Hypno hypnotisiert ein stolzes Ursaring. Es hatte den Anschein, als stünde es schon Stunden, wenn nicht Tage, regungslos am selben Fleck. Es machte keine Anstalten sich auch nur einen Nanometer zu bewegen – war es tot? Gutmütig wie unser süßes Bisa war machte es sich große Sorgen um das fremde Ursaring. Um zu sehen, was dem Ursaring fehlte, ging Bisa auf es zu – plötzlich – als Bisa direkt vor es stand, erschien ein seltsames Rufzeichen in einem Viereck [!] über Ursarings Kopf. Was um Bisaflors Willen hatte das zu bedeuten? Die Antwort folgte prompt: „Ursaaring… Ursa!“, schrie das Ursaring. In Menschensprache heißt das so viel wie „Leeeeeeet’s Baaattle!“. Doch Bisa wollte nicht kämpfen, es wollte seine bisasamischen Kräfte für den Arenakampf gegen Bisaline schonen. Schlau wie Bisa war, ignorierte es den Kampfaufruf und ging weiter. Wenige Augenblicke später erlebte Bisa die nächste Überraschung. Es ertönte eine 8-Bit Musik - sie klang wie Kampfmusik, so als wolle sie episch klingen - und Bisa war, zusammen mit Ursaring, in einem weißen Raum gefangen. Es musste kämpfen, es war Bisa nicht möglich aus dem Kampf zu fliehen. Ein wahrlich historischer Moment, Bisas erster Pokemon-Kampf!
Mit den Worten „Urasa Ur“ („los Mauzi!“) schickte Ursaring sein treues Katzen-Pokemon Mauzi in den Kampf. Bisa war nervös, sehr nervös, ließ es sich jedoch nicht anmerken. Es betrat selbst den Ring und setze so gleich die starke Attacke „Solarstrahl“ ein. Mauzi, flink wie ein Wiesel, konnte dem brutalen Angriff Bisas knapp ausweichen und leitete unmittelbar den Gegenangriff ein: „Was soll das du Tölpel, du sollst nicht selbst kämpfen, du sollst ein Pokemon in den Kampf schicken! So dumm wie du sind nicht einmal Jessy und James“, schrie Mauzi, in Menschensprache, so laut, dass die Erde bebte. Mauzi hatte die Attacke „Erdbeben“ erlernt, merkte es jedoch nicht. Ohnehin geht es hier nicht um Mauzi, somit kann uns das auch egal sein. Also kehren wir wieder zurück zu Bisa (sorry Mauzi, du bekommst auch noch deine eigene Geschichte, versprochen!)
Bisa war schockiert… es durfte seine bisasamischen Kräfte im Kampf nicht einsetzen? Dabei wollte es der Welt doch zeigen wie stark und tapfer es ist, dass seine Attacken alle umhauen, es wollte Anerkennung für seine Stärke. Bisas Gefühle waren zu tiefst verletzt. Es sollten andere für seinen Ruhm kämpfen, es sollten andere in brutalen Kämpfen Leid ertragen, damit es Anerkennung bekommt? In seiner unendlichen Barmherzigkeit konnte Bisa diesen fürchterlichen, wirklich fürchterlichen, Gedanke nicht ertragen: Es wollte seine Karriere als Pokemon-Trainier beenden…. kann das tatsächlich das Ende unserer Bisa-Geschichte sein?
Nein, nein und nochmals nein! Bisas Fan Glurak konnte und ließ es nicht so weit kommen: Mit einem Tränen überströmten Gesicht begann es zu gluraken: „Glurak, Glurak, Glu Glu… Glurak, Glurak Glurak… Glu.. Gluraaaaak Glu“. Was dies in der Menschensprache bedeutete, das vermag nicht einmal der Erzähler dieser Geschichte zu sagen. Doch gewiss waren es magische Worte. Worte die eines jeden Wesens Herzens erreichen und erhellen würden. Selbst das dunkelste aller Herzen – wohl auch Bisalines - würde vor Licht erstrahlen. Bisa war wie ausgewechselt. Von nun an wollte es mit seinem Fan Glurak die Welt erobern. Kein Ziel schien zu fern, keine Herausforderung zu stark… Bisa war neu geboren, sein Fan als ewiger Partner erkoren.
„Waaaaas ist hier loooos“ sichtlich genervt und voller Ungeduld setzte Mauzi wieder seine Schrei Attacke ein – wir erinnern uns, die hatte zuvor ein Erdbeben ausgelöst – „Ich will kämpfen!! Hört auf mit euren Pseudo… >keine Ahnung was das sein soll< und lasst uns kämpfen… was schreibt der Erzähler hier eigentlich für einen Mist zusammen? Die Leser wollen Action!“
Doch Mauzis Trainer Urasring hatte Angst, freilich auch von Mauzi, doch es wusste überdies, dass Mauzi bei einem Kampf gegen Glurak nicht siegreich hervorgehen konnte. Ungeachtet aller Ängste entschloss sich Ursaring zu kämpfen: „Urasa Urasa“ („los Mauzi, wir gewinnen“). Den Sieg sicher vor Augen schickte auch Bisa seinen Partner in den Kampf. Ein erbitterter, gnaden- und schonungsloser Kampf entbrannte. Wer würde als Sieger hervorgehen? Der Ausgang des Kampfes war lange Zeit ungewiss. Es war ein Kampf apokalyptischen Ausmaßes – Einzelheiten erspare ich meinen Lesern. Die Entscheidung fiel nach drei qualvollen Tagen und Nächten mit den Worten „Das war mal wieder ein Schuss in den Ofen!!“ aus Mauzis Munde. Bisa hatte gesiegt. Ursaring erlebte seine bis dato schlimmste Niederlage. Es brach in Tränen aus und machte sich enttäuscht auf den Heimweg zu Mama Teddyursa. Glückwunsch zu deinem ersten Sieg, Bisa!
Bisas Reise, mit dem Ziel vor Augen, der beste aller Trainer zu werden, hatte gerade erst begonnen. Nach einer Reihe unzähliger brutaler Kämpfe, aus die Bisa immer siegreich hervorging, war der Augenblick endlich gekommen – Bisa und Bisaline standen sich Angesicht zu Angesicht gegenüber. Ich möchte mich im Voraus bei meinen Lesern entschuldigen, ich werde es mir nicht nehmen lassen den Kampf zwischen den beiden bis ins kleinste Detail zu beschreiben, möge er noch so hart und brutal sein.
„Bis Bis Bisasaaam!“ ("los Glurak, führe uns zu einem glorreichen Sieg!"), es waren Bisas Worte die den Kampf eröffnet hatten. Bisaline aber, wollte nicht kämpfen. Sie hatte sich sofort in das starke Bisa verliebt – oh, wie romantisch – und wollte es auf der Stelle heiraten. „Bissssaline Bisa Bisa, Bisaline“ („warum willst du kämpfen? Ich liebe dich doch!“). Bisa war zunächst verwirrt, doch Liebe beruht bekanntlich auf Gegenseitigkeit. So dauerte es nicht lange, bis sich auch Bisa verliebte. Hatte Bisaline etwa die Attacke „Anziehung“ eingesetzt? Na, wäre unromantisch, gehen wir also nicht davon aus. Wie dem auch sei, Bisa offenbarte seine Gefühle ohne auch nur einen Moment zu zögern: „Bisssasam Bis Bis Bisaa Bissaasa“ („ich liebe dich auch, wollen wir heiraten?“). Es war ein Heiratsantrag. Bisaline willigte – wie süüüß, das wird ja immer romantischer <3 – sofort ein, es war der glücklichste Moment ihres Lebens – ich wünschte, ich wäre Bisaline. Doch eine große Hürde trennte sie noch vom ewigen Glück. Bisaline konnte die Arena nicht verlassen, verdammt war sie dazu ihr ganzes Leben als Bisasamin in der Arena zu verbringen. Bisa hatte glücklicherweise plötzlich einen Einfall „Bisa, Bisa Bisa… Bisbis Bisasa.. Bisamsam Bisasam… Bisa, Bisa Bisa… Bisbis Bisasa.. Bisamsam Bisasam“ („Du sag mal, geliebte Bisaline, wir sind doch Pokemon oder etwa nicht? Wieso trainieren wir Pokemon, das ist doch die Aufgabe der Menschen?!“) Bisaline war über glücklich, als sie diese Worte vernahm: „Bisaline, Bisaline, line line Bisa Bisaline Bisa“ („Gute Frage, ich denke der Schreiber dieser Geschichte ist leicht verwirrt, mein Schatz, lass uns gehen“).
Und so endet unsere überaus romantische Liebesgeschichte um Bisa und Bisaline. Und wenn sie morgen nicht gestorben sind leben sie noch gestern.
Es war ein Tag. Ein Tag, wie jeder andere. Ich wache auf und sehe mich im Spiegel an. Was ist denn nur los mit mir? Was haben alle gegen mir? "Keine Sorge, heute wird der Tag anders. Ich muss einfach positiv denken. Positiv denken, Bisasam, positiv." Ich bin Bisasam und wohne in einem kleinen Dorf namens Alvine. Ich wohne ganz allein und habe leider keine Freunde. Ich wünschte, ich wäre nur ein kleines bisschen beliebter. In der Schule nennen mich alle einen Außenseiter. Nur, weil ich anders bin. Sie müssen ja auch immer angeben, nur weil sie sich schon entwickelt haben. Ich bin der kleinste, in meiner Klasse. Was soll's. Ich bin gerade also auf dem Weg zur Schule. Angekommen sehe ich die anderen Pokemon miteinander spielen. Ich wurde ein bisschen eifersüchtig. Boom! "Autsch..." Ich gucke nach oben und siehe da. Es musste unbedingt Glurak sein, der angeberischte und, meiner Meinung nach, gemeinste Pokemon der Schule. "Hey, Kleiner. Wie kannst du es wagen, mich einfach so anzurempeln, he?" schreite Glurak mich an. "Ähm, es tut mir Leid..i-ich habe dich nicht gesehen." Ich wusste, dass er bestimmt gleich unsere Lehrerin Azumarill rufen würde. "Hmm, du hast Glück, dass ich heute etwas anderes vorhabe. Dieses Mal lasse ich dich davonkommen." Glurak geht weg. Ich bin erleichtert, dass nichts passiert ist. "Ding Dong." Mist, es hat schon geklingelt, ich komme zu spät. Ich versuche, schnell in mein Klassenzimmer zu kommen. Wie es aussieht, bin ich der Einzige, der zu spät kommt. "Bisasam, du bist zu spät." "Tut mir Leid, Fräulein Azumarill, es wird nie wiedder passieren." "Das hoffe ich auch für dich. Setze dich jetzt bitte hin. Der Unterricht fängt jetzt an." Ich setze mich auf meinen Platz und der Unterricht fängt an. Alle anderen Pokemon starrten mich an, als ob ich irgendetwas Schlimmes gemacht habe. Ich wurde traurig. "Wiiiiuuuiiiuuuuiiiiuu" Plötzlich hörten wir alle ein lautes Geräusch. "Das ist der Feueralarm. Schnell Kinder, alle raus!", ruft Fräulein Azumarill. Ich eile schnell raus und warte draußen im Hof. Fräulein Azumarill zählt nochmal alle durch. "Oh nein, einer fehlt. Wo ist Glurak?", fragt sich Fräulein Azumarill ängstlich. Mir fällt ein, dass ich Glurak in Richtung Essenssaal laufen sah. Ich renne allein dorthin, ohne es jemanden zu sagen. Im Essenssaal angekommen bemerke ich, dass es auf einmal tierisch warm wurde. Im Essenssaal brennt es und dort ist auch Glurak. Was sollte ich tun. Ich hatte keine Wahl, als ihn zu retten. Als ich mich reinstürzen wollte, hält mich Schillok auf, ein Freund von Glurak. "Was machst du denn hier? Wir haben alle nach dir gesucht, als du verschwunden bist." "Dort ist Glurak, er ist dort im Feuer gefangen und ich will ihn retten." "Spinnst du, Bisasam? Es ist viel zu gefährlich. Lass mich es lieber versuchen. Ich lösche es einfach mit meiner Aquaknarre." Schillok setzt seine Aquaknarre ein, aber es nützt nichts. Das Feuer ist zu stark. "Mist, es klappt nicht." "Ich versuche einfach, reinzulaufen" Dort ist ein Weg, wo kein Feuer ist. Der Weg ist vielleicht zu groß für dich, aber ich passe bestimmt rein." Ich laufe vorsichtig rein und versuche, das Feuer nicht zu berühren. Ich komme Glurak immer näher. Endlich bei Glurak sagte ich ihm: "Los, Glurak, wir müssen verschwinden." "Was machst du Knirps denn hier?!" "Dich retten, was denn sonst, also los." Glurak und ich verlassen den Raum. Glurak ist unversehrt rausgekommen, doch ich Tollpatsch bin hingefallen und habe mich am Fuß leicht verbrannt. Alle starren mich an. "Hey, Bisasam, das war echt mutig von dir", sagte Pikachu zu mir. Ich wurde von allen anderen gelobt. Endlich habe ich ein wenig Aufmerksamkeit bekommen. Ich war so überrascht. Aber das Überraschenste kommt noch. Glurak kommt zu mir. "Nun..Danke, dass du mich gerettet hast." "Gern geschehen, Glurak.", antwortete ich ihm fröhlich. Nach dem Vorfall wurde mein Leben vollkommen verändert. Ich hatte in der Schule endlich Freunde, Freunde für's Leben. Ich kann es immer noch nicht fassen. Ein paar Wochen später. "Liebe Kinder, ihr wisst bestimmt, dass vor ein paar Wochen unser Held Bisasam die Schule und auch Glurak gerettet hat." "Jaaaa!" "Juchuuuu!" "Bitte, Ruhe Kinder. So und als Belohnung für diese gute Tat haben wir alle einen Club gegründet, extra für Bisasam: Der Bisafans Club." Alle schrien herum und applaudierten. Ein eigener Club mir gewidmet: Der Bisafans Club. Endlich bin ich doch ein bisschen beliebt ^^
Bayerisch:
A Bisasam hod Geburtsdog g'hod! Aizam midanana, de eiglohn word'n san, haman gsagt: Ais guade zum Geburtsdog!Oba dann is sei Freindin, de wo an nam Bisasama dragt, kemma und hod gsagt:
Du verlogna Kribe du! I drif mi nimma mid dia.Bisasam hod g'letscht.Da Voda vo Bisasam wa a Bisaflor und hod gsagt: WOS?!?! In deim Oida host du a freindin !!!!Du bist sauba z' jung!!Du gehst aids ause und bleibst an ganz'n dog lang drauß'n!S' Bisasam war gscheid traurig und hod gletscht!Bisasam war vo seina Familie verstoß'n.Es war gscheid koid drauß'n und sei Freindin war nimma sei Freindin, oba Bisasam hod no an freind, der natirla kabiert worum a verstoß'n worn is.Wei a Verabredungen mit seiner Freindin ohne Bscheid zum song!Danoch is Bisasam zu Feuerigel gegangen.Feurigel hod na eina las'n und hod eam Kakao gem!Dann is Bisasama kemma und war wieda sei freindin!Und Bisaflor hod eam wieda afgnumma!
ENDE!!!
Die ganze Geschichte jetzt noch auf Hochdeutsch.
Ein Bisasam hatte geburtstag!Alle die eingeladen wurden haben gesagt:Alles Gute zum Geburtstag!Doch dann kam die Freundin von Bisasam, die den Namen Bisasama trug, hat gesagt: Du LÜGNER! Ich werde mich nicht mehr mit dir treffen!
Bisasam war traurig. Der Vater von Bisasam war ein Bisaflor und sagte: Was?!?! Du hast eine Freundin!In dem Alter! Du bist zu jung! Du gehst raus und bleibst den ganzen Tag draußen! Bisasam war sehr traurig!Bisasam war von seiner Familie verstoßen. Es war sehr kalt draußen und Seine Freundin war nicht mehr seine Freundin,aber Bisasam hatte noch einen Freund er hats natürlich kapiert warum er verstoßen wurde. Denn er hatte verabredunbgen mit seiner Freundin ohne bescheidzusagen! Danach ist Bisasam zu Feuerigel gegangen.Feurigel ließ ihn rein und gab Bisasam einen Kakao! Dann kam Bisasama und war wieder seine freundin! Und Bisaflor hat ihn wieder aufgenommen!
ENDE!!!
Einzelne Sonnenstrahlen krochen über den Horizont, als sich der Morgen endlich ankündigte. Der Wald und seine Bewohner ruhten noch, doch bald schon sollte sich hier zusammen mit der Sonne Leben wiederfinden. Zaghaft erhoben sich Geräusche aus dem Inneren des Waldes und die Pokémon gähnten und streckten sich, bereit mit dem Tag zu beginnen.
Doch zwischen grünen Blättern und verzweigten Ästen versteckt, schlummerte Bisasam, noch nicht ganz bereit die Augen zu öffnen. „Aufwachen, mein Freund!“ erklang es plötzlich aus dem Gebüsch. „Na los! Die Sonne ist schon auf“, hörte man eine weitere Stimme sagen und im selben Moment wurden die Blätter, die Bisasam von den Sonnenstrahlen schützen, emporgehoben. Nicht nur von der Sonne, sondern auch von den beiden Flammen, geblendet, kniff Bisasam die Augen zusammen und bedeckte diese mit seinen viel zu kurzen knubbeligen Beinchen. „Ach, lasst mich doch in Ruhe, ihr beiden!“, knurrte es nur und verzog sich weiter in die Schatten seiner Blätter.
Die beiden Glumanda warfen sich etwas bedrückte Blicke zu und entschieden sich das Bisasam in Ruhe zu lassen. Sie wussten, dass man es lieber nicht verärgern sollte. Bisasam beobachtete zwischen den gezackten Schatten seines Verstecks, wie sich die beiden Feuerpokémon entfernten. Es seufzte resigniert.
„Wartet mal! Was gibt es denn?“, rief es und folgte den Glumanda. Die beiden blieben stehen, als sie es hörten und lächelten sich kurz zu, bevor sie sich an Bisasam wendeten. „ Das Versteck für die Safcon ist von dem heftigen Wind letzte Nacht zerstört worden. Wir haben gehofft du könntest uns helfen?“ Bisasam nickte nur.
Gemeinsam trotteten sie zu dem Waldstück, wo die Safcon-Kolonie ihren Platz hatte. Tatsächlich herrschte hier ein heilloses Durcheinander von Blättern, abgebrochenen Zweigen und vielen, vielen Pokémon. Die einzigen, die still an einem Ort warteten, waren die Safcon, die aufgrund ihrer körperlichen Gegebenheiten, nicht zu viel Bewegung in der Lage waren. Bisasam bemerkte zwischen all dem Chaos eine Gruppe von Shiggy und Smettbo, die sich am Ufer des Flusses stritten. Schnell begab er sich zu der Gruppe um heraus zu finden, was los war.
„…bloß auf, sonst zerreiß ich dir deine Flügelchen mit meiner Aquaknarre!“, hörte Bisasam eines der Shiggy rufen.
„ Versuch es doch! Du wirst einschlafen, ehe du überhaupt zum Angriff ausholen kannst“, piepste ein Smettbo zurück, während es aufgeregt in der Luft herum schwirrte. In dem Moment, als beide aufeinander losgehen wollten, wickelte sich jeweils eine grüne Ranke um ihr Bein und zog sie auseinander.
„Es reicht“, meinte Bisasam nur. Ruhig aber bestimmt. „Was ist denn los hier?“, fragte es dann eines der Smettbo.
„Das Blätterversteck für die Safcon war stark genug um dem Wind gestern zu trotzen! Aber die Shiggy haben so viel mit Wasser rumgespritzt, dass sie es beschädig-„ Die letzten Worte des Smettbo versickerten in einem empörten Aufschrei der Shiggy und schon fing der Streit von Neuem an. Bisasam schüttelte nur den Kopf und wendete sich ab. Diesen Streit kannte er nur zu gut, denn solche Probleme gab es am Flussufer oft. Es lies die streitende Meute stehen und näherte sich den Safcon, die zwischen den zerfledderten Blättern ihres ehemaligen Verstecks etwas machtlos dreinblickten.
„Hmm…“. Bisasam schaute sich die Überreste genauer an. Es holte sich mehrere Blattteile mit seinen Ranken und betrachtete alles gründlich. Das Wetter in diesem Frühjahr war nicht gerade vorteilhaft für die Bäume gewesen. Bisasam wusste, dass die Blätter der Bäume zu schwach waren um die Safcon zu schützen. Nachdenklich blickte es zu den verpuppten Pokémon. Ihre Schale glänzte in einem salatgrünen Ton in der Sonne, doch ihre Augen schienen von Traurigkeit betrübt zu sein. Es machte Bisasam wütend, sie so hilflos zu sehen, während all die anderen Pokémon chaotisch herumliefen und mehr Schaden anrichteten, als bereits bestand. Doch es wusste, dass sie alle nur helfen wollten, auch wenn sie alle oft anderer Meinung waren. In Gedanken versunken starrte es auf den Panzer der Safcon und bewunderte diese wunderschöne Farbe. Sie sollten stolz auf ihre Schönheit und Stärke sein, stattdessen wünschen sich die Safcon jedes Jahr so schnell wie möglich zu einem quirligen und bunten Smettbo zu werden. Sie machen sich jedes Mal Vorwürfe, dass alle anderen sich Mühe geben und Streiten, nur weil sie versuchen die Safcon vor der Laune des frühjährlichen Wetters zu schützen. Dabei war ihr grünes Gehäuse so hart und widerstandsfähig… „Moment mal!“, schrie Bisasam plötzlich auf und blickte sich freudig um. „Nanu, was ist den los?“, fragte eines der Glumanda. Doch anstatt zu antworten, rannte Bisasam in den Wald und verschwand im Gebüsch. Etwas verdutzt starrten die anderen Pokémon ihm hinterher. Sogar die Shiggy und Smettbo vergaßen ihren Streit fortzuführen.
…
„Warte doch!“ rief eines der Smettbo, schnappte sich ein Safcon und folgte der Richtung, in die Bisasam verschwunden war. Die anderen folgten seinem Beispiel. Jeder packte sich ein Safcon, weil diese sich selber nicht schnell genug fortbewegen konnten, und rannte los. Lange mussten sie nicht rennen, doch schon nach kurzer zeit kamen alle auf der inneren Lichtung des Waldes an. Alle schauten verwundert Bisasam zu.
Bisasam war tüchtig am Schwitzen. Gerade zog es alte, jedoch gut erhaltene, Baumstämme mit seinen Ranken zur Lichtung. Mitten auf der Lichtung stand auch eine Gruppe Bäume, die ältesten in diesem Wald. Als nächstes bearbeitete Bisasam die alten Baumstämme mit Rasierblatt und sorgte dafür, dass keine äste mehr abstanden. Dann fing es an Blätter aus dem Wald zusammenzutragen. Die Pokémon, die die ganze Zeit nur stumm zugeschaut haben, erwachten aus ihrer Verwunderung. „Was machst du da, Bisasam?“, fragte eines der Safcon.
„Wisst ihr, diese Bäume sind stark. Und ich bin es auch. Zusammen mit den starken Ästen, kann ich jeden von euch beschützen. Wir können hier immer zusammen sein und uns gegenseitig wärmen, wenn es draußen kalt ist. Ich möchte einen Panzer bauen… ein Haus, das so stark ist, wie die Schale eines Safcon.“ Plötzlich sahen die Safcon gar nicht mehr so betrübt aus. Auch die anderen Pokémon wirkten begeistert und plötzlich wollte jeder Bisasam helfen. Alle zusammen bauten sie den ganzen Tag. Die Safcon halfen die Blätter zusammen zu nähen, die Smettbo kümmerten sich um das Dach und sowohl die Glumanda als auch Shiggy halfen sich gegenseitig um eine Wasserleitung zur Lichtung zu bauen. Bisasam war überall. Es sorgte dafür, dass alles gut voranging, passte auf, dass niemand sich verletzte und musste immer wieder für Ruhe sorgen, falls Streit ausbrach.
Am Ende umspannte ein Blättergehäuse die alten Bäume. Die Form war rundlich und wirkte wie ein großes Safcon, das sich schützend über den Pokémon erhebt.
„Das sieht aus, als ob die Bäume sich verkleidet hätten…“ bemerkte eines der Smettbo. „Dann lasst es uns eine Holzverkleidung nennen! Ein Board!“ mischte sich sofort eines der Shiggy ein. „Das verdanken wir alles Bisasam… ich finde, es sollte Bisasams zu Hause sein!“, flüsterte ein Safcon etwas schüchtern. „Ja, das BisaBoard!“, rief das Shiggy. Zustimmendes Geschrei brach aus.
„Okay, Leute… OKAY!“, brüllte Bisasam und errötete, als plötzlich alles verstummte und ihn anschaute. „Aber, ihr seid alle jederzeit willkommen. Es ist unser gemeinsames zu Hause… und ihr könnt jederzeit zu mir kommen“, fügte es hinzu und schaute zu den beiden Glumanda von heute Morgen. Sie kicherten nur und nickten ihm zu.
Eine letzte Sekunde.
Die Sonne hatte sich von der Erde verabschiedet, einen letzten rotglühenden Blick über die Steppen geworfen und sich erschöpft zum Sterben niedergelegt. Viele Stunden, ungezählte Momente breitete die Nacht ihren sternenbedeckten Samtmantel über den Planeten aus, bis das Gestirn wie ein Phönix aus der Asche wieder den neuen, hoffnungsfrohen Morgen begrüßte.
Wie zu viele Tage bisher schon war auch dieser ohne eine Spur zu hinterlassen an mir vorbeigezogen. Den Blick stundenlang in die Ferne gerichtet, konnte ich alles um mich herum ausblenden und mir eine bessere Welt erträumen. Wenn nur die Schwere nicht wäre, die auf meine Schultern drückte, die mir den Atem raubte und die wenigen Augenblicke meines wachen Lebens ausfüllte. Wenn nur die Einsamkeit nicht wäre, die sich wie ein Schleier über meine getrübte Sicht legte, wenn nur die Trostlosigkeit nicht wäre, die mein Leben erstickte.
Ich lag am Boden, mein Bewusstsein entglitt mir. Eine letzte Sekunde. Meine vergeudete Zeit hier auf Erden war nur noch begrenzt, sie lief mir davon. Wie oft fragte ich mich, ob dort jemand war, hinter dem Regenbogen, auf der anderen Seite der Straße, drüben, hinter dem Kirschbaum, der mir mit seinen weißen Blüten, den Blüten der Trauer, keinen Trost spenden konnte.
Die Blüte auf meinem Rücken verwelkte, je länger ich meinem vorherbestimmten Weg folgte. Über das Gebirge, in den eisigen Regen, nur weg von meiner Heimat. Dem Ort, von dem ich vertrieben worden war. Über die feuerbrodelnden Vulkane, entlang der endlos grauen Ozeane. Der Wind war immer mein treuester Begleiter. Der hoffnungsfrohe Morgen ging in einer dunkelroten Glut unter, die Nacht war von Blut getränkt.
Das Land stand in Flammen. Schon seit vielen Wochen tobten die Kämpfe. Der Kirschbaum meiner Kindheit hatte seine unschuldigen weißen Blüten verloren, wie kostbare, allzu leicht zerstörte Glasperlen waren sie auf den heißen Boden gefallen und zersplittert.
Ein trockener Wind hatte die geschundene Erde aufgerissen. Die Feindseligkeiten der Völker entzogen ihr und mir alles Wasser, jeden Tropfen unseres Blutes. Die Zerstörung des Friedens hatte auch etwas uns zerstört, eine Grenze, die unseren Geist und Verstand zusammengehalten hatte, ein so hauchzartes Band, dass es von Hass binnen Sekunden weggeätzt werden konnte.
Doch der Hass des Krieges zog sich über Monate, Jahre, rücksichtslos.
Und nun ich auf meinem einsamen Weg, von dem ich doch wusste, dass er mich in nichts als den Tod führen würde. Wollte ich es anders? Die Kälte hatte mich doch schon längst in ihren Fesseln. Das Wissen darum, dass es weder für uns noch für die Welt jemals einen Ausweg aus dem Kreis der sinnlosen Zerstörung, des Selbsthasses und der Einsamkeit geben würde, lastete auf meinen Schultern. Ich wusste nicht, was ich von diesem Leben erwartet hatte. In besseren Zeiten hätte ich vielleicht unter dem Kirschbaum gelegen, das Sonnenlicht genossen, und nicht seine weißen Blüten als Symbol für meine Angst gesehen.
Jetzt, in dieser Sekunde, hatte ich keine Angst. Ich war am Ende meiner Kräfte. Wohin hatte mich meine Flucht geführt?
Schatten huschten über mein Gesicht. Die trockenen Blätter einer Trauerbirke raschelten im merkwürdig friedvoll anmutenden Wind, der von unten aus dem ausgestorbenen Tal kam und die giftigen Pollen der Blüten unter mir durch die Luft wirbelte. Ich nahm einen tiefen Atemzug, wissend, dass meine Lungen schon seit Wochen an das Nervengift der Pflanzen verloren waren, sodass es sich anfühlte, als würde ich bei jedem Atemzug lebendig begraben.
Trotz der verbrennenden Sonne wurde mir immer kälter. Meine Haut war nicht gemacht für solche Tage; an die Gifte, die in der Atmosphäre lauerten, konnte sich kein Wesen rechtzeitig anpassen. Die der Wind mit sich brachte. Der Wind, mein treuester Begleiter. Der Wind, der die Spuren einsamer Seelen im Sand verwischt. Der Wind, der launisch war, streitsüchtig. Der die Kirschblätter zu Boden schweben ließ, nicht sanft, sondern so, dass sie auf der Erde wie Glasperlen zerstoben.
Das Gras unter meinem Körper zerbröselte zu Staub. Es knickte nicht und richtete sich dann wieder auf, nein, ein zweites Mal gab es in dieser Welt nicht mehr. Was einmal verloren war, würde niemals wiederkommen.
Mein Leben. Diese letzte Sekunde. Was würde ich wohl im Tod vermissen? Das Licht? Nein. Höchstens die Möglichkeit, sich vor ihm in den Schatten zu verstecken. Diese Frage war sinnlos. Nein. Ich würde niemanden vermissen, und niemand würde mich vermissen. Die Schwingen der Angst wachsen im Dunkeln, im Alleinsein. In der Gemeinschaft haben sie keinen Halt.
Der Wind würde mich davontragen. Mein Freund. Die Staubkörner vom Angesicht der Erde tilgen,
eigenen die die Verwesung von mir übrig lassen würde.
Warum, wusste ich nicht, doch der Schmerz, nun Abschied nehmen zu müssen, traf mich völlig unvorbereitet. Mit der Welt ging es zu Ende. Die unversehrten Gebiete im Norden hätten eine Schonfrist, doch zornige Seelen würden einen Weg finden, die Kirschblüten regnen zu lassen. Wie Glas.
Ich wünschte nur, ich wäre in besseren Zeiten geboren worden. Als das Gewissen der Völker noch rein, als wir alle kein Blut an den Händen hatten. Ich erinnerte mich an meine Taten und kann mir nicht vorstellen, dass mich in der nächsten Welt etwas Besseres erwartet.
Ich hatte immer gedacht, Sterben wäre einfach. Ertrage den körperlichen Schmerz und schlafe ein. Doch der Tod ließ auf sich warten. Still flehte ich, dass die Welt, wenn ich nur die schweren Augenlider wieder öffnete, nicht bedeckt von getrocknetem Blut sei, dass die Gräser unter mir nicht vom Wind zu Staub würden. Ich flehte, dass ich wieder Regen auf meiner Haut fühlen, das Rauschen eines türkisblauen Meeres vernehmen könnte. Ich flehte, dass ich mit Kirschblüten nichts anderes verbinden würde als die friedvollen Nachmittage, die ich mit meinesgleichen zwischen den Wurzeln der knorrigen Stämme verbracht hätte.
Die Sekunde verging.
Mein Atem stockte, und meine Glieder waren von der todbringenden Schwere erfüllt, die sich auch in meinem Leben angesammelt hatte. Wie eine Illusion sah ich in der Ferne eine schlanke, hochgewachsene Gestalt, getaucht in helles Licht. Sie weckte Erinnerungen in mir, Erinnerungen an vergessene Tage, Tage, die die Welt schon viel zu lang nicht mehr gesehen hatte. An den Geruch aufplatzender Beeren, fruchtig, herb und süß zugleich. An die Kühle der Tautropfen auf der dünnen Haut der Früchte.
Das geisterhafte Wesen kam näher und blieb dennoch wie in weiter Ferne. Betäubt spürte ich den Blick seiner roten Augen auf mir ruhen, und ich wusste, dass es Zeit war, zu gehen.
Keine Sekunde mehr, um Abschied zu nehmen. Ich brauchte sie auch nicht. Der Weg vor mir war klar, hell und führte in den Tod. Zum ersten Mal hatte ich keine Angst vor dem Licht und wollte mich nicht in die Schatten flüchten. Und doch wusste ich, dass mich am Ende nichts als Dunkelheit, warme, wohltuende Dunkelheit umfangen würde.
Der weißgekleidete Geist, der mit eleganten Bewegungen neben mir einherschritt, warf mir Blicke voller Mitleid zu und streckte mir seine Hand entgegen. Als ich sie ergriff, fühlte ich wieder, wie es war, als die Sonnenstrahlen noch nicht den Tod brachten, fühlte die prickelnde Wärme auf meiner Haut, von der ich hoffte, dass sie mich auf jedem Schritt begleiten würde.
Ich warf keinen letzten Blick auf die Welt hinter mir.
Die Sekunde ist vorbei, und ich weiß nun, dass es für die Welt besser wäre, sich von ihrem Leben zu verabschieden. Rettet eure Seelen.
Ein kalter Wind fährt mir um die Nase. Brr, das ist definitiv nicht meine Jahreszeit. Normalerweise würde ich jetzt in meiner Höhle vor dem Kamin sitzen und ein Buch lesen, die Raketen startklar machen oder sonst irgendwas, das mit Silvester zu tun hat. Aber nein, man musste mich ja rauswerfen.
Ich bin Bisasam, der Verstoßene. Seit ungefähr drei Monaten heiße ich so. Meine Ex-Mitbewohner, Glumanda und Schiggy, haben mich vor ungefähr drei Monaten praktisch zur Tür rausgekehrt. Ich glaube aber, dass mein Lamentieren nicht weiterhilft, wenn niemand weiß, wie das alles passiert ist. Also hier die traurige Geschichte:
Ich bin Bisasam, die unangefochtene Nummer eins im Pokédex, die Nummer eins in Sachen Entwicklung, die Nummer eins in Sachen Pflanze-Gift-Pokémon und so weiter und so fort. Ja, ich war immer die Nummer eins. Ich war der Dorfleiter, ich hatte zu entscheiden. Bis ein kleiner, lila-grauer Giftzwerg namens Rattfratz so vom Neid zerfressen wurde, dass er irgendwann angefangen hat, mir aufzulauern. Immer und überall musste ich hinter jeder Ecke ein Rattfratz, dessen Lebensinhalt meine Demütigung darstellte, vermuten. Ich hatte keine ruhige Minute mehr.
Das wäre ja alles nicht so schlimm, wenn nicht die anderen mitgemacht hätten. Taubsi, Raupy, alle meine Freunde – sie haben mitgemacht. Meine Freunde! Sie alle haben mir aufgelauert. Haben mich mit Fallobst beworfen. Haben mich mit Tackle angegriffen. Haben mit Windstößen meine Bilbiothek zerstört. Haben mit Glut meine Hütte angezündet. Aber laut den Dorfregeln durfte ich niemanden aus der Dorfgemeinschaft entlassen, weil jeder in unserer Siedlung eine Aufgabe hatte, Taubsi war der Wächter, Glumanda der Bäcker, Schiggy die Polizei, Mauzi der Buchhalter, Raupy hielt die Straßen vom Laub sauber und Rettan war der Arzt. Rattfratz war der Berater des Dorfleiters, auch ein Grund für seinen abgrundtiefen Hass mir gegenüber.
Irgendwann haben Glumanda und Schiggy mich auch der Hütte, in der wir drei zusammen wohnen, rausgeworfen. Begründung: „Wir halten das nicht mehr aus! Die ganze Hütte – kaputt! Schutt. Trümmer. Asche. Geh. Geh einfach. Weg, wir wollen dich nicht mehr sehen. Tschüss. Schönes Leben noch.“ Die Worte hallen in meinen Ohren noch so, als wären sie erst gestern gesprochen worden.
So, und jetzt bin ich eben auf Wanderschaft. Vermutlich für den Rest meines Lebens, der aber wegen der Temperaturen wahrscheinlich nicht mehr lange dauert. Ich stapfe durch den kniehohen Schnee, zitternd vor Angst, zitternd vor Kälte. Auf der Suche nach Nahrung, die von Tag zu Tag härter wird. Ein Schneesturm kommt auf. Die Flocken wehen zu hunderten in mein Gesicht. Ich spüre meinen Samen auf dem Rücken, mein Allerheiligstes, nicht mehr. Eigentlich spüre ich gar nichts mehr. Und dann stolpere ich auch noch.
Den Mund voll Schnee, der nicht mal mehr schmilzt, und der Körper nicht mehr grün sondern blau, fange ich bloß noch an zu weinen. Ich spucke den Schnee aus und schreie wie am Spieß. Ich schreie in den Nachthimmel hinaus, der vor lauter Schneeflocken nicht mehr zu erkennen ist. Ich bin orientierungslos, hilflos, hungrig und einsam. Meine Beine tragen mich nicht mehr, ich sinke in den Schnee. Die Augenlider fallen hinab, tiefschwarz. Nur noch der Wind dröhnt in meinen Ohren.
Es bleibt tiefschwarz. Der Schneesturm entfernt sich immer mehr, mein Körper entfernt sich immer mehr. Ein letztes, leises Röcheln und dann Ende der Fahnenstange. Sie haben mich kleingekriegt. Die Nummer eins erfriert hier gerade am halb lebendigen Leib, ohne dass irgendjemand auf der Welt es erfährt. Bitte sehr, Rattfratz, jetzt zufrieden? War das dein Ziel? Herzlichen Glückwunsch, bestanden mit magna cum laudae. Plötzlich höre ich eine Stimme, ganz leise. Ich werde hochgehoben und weggetragen. Irgendwann erahne ich das Prasseln eines Feuers. Ich rieche geröstete Beeren und bekomme welche in den Mund gesteckt. Irgendwo wird mir eine Spritze injiziert, das spüre ich mittlerweile wieder. Die Wärme erfüllt mich mit einer Art Seligkeit. Die Beeren verhelfen mir zu Kräften, ich kann sogar wieder die Augen öffnen.
Ich befinde mich in einem Haus. Aber alles ist irgendwie überdimensioniert. Ich liege auf einem Teppich vor einem Kamin, in dem die lodernden Flammen nach mir züngeln und dabei reichlich Hitze ausstrahlen. Es knistert so, wie ein Feuer eben knistern muss. Noch eine Schüssel mit gerösteten Beeren steht vor mir, daneben eine Wasserschüssel. „Da hast du aber Glück gehabt, dass ich dich gefunden habe, Bisasam!“ Eine freundliche Jungenstimme von hinter mir weckt mein Interesse, ich drehe mich um und sehe ein Menschenkind. „Oh, geht es dir wieder besser? Das ist ja wunderbar! Ich werde dich aufpäppeln und dich behalten. Ich heiße Oliver.“ Das zaubert mir ein sanftes Lächeln auf meine Lippen. Ich habe tatsächlich einen Besitzer. Draußen startet das Silvesterfeuerwerk. „Auf dem Weg zum Feuerwerk ein halb erfrorenes Bisasam gefunden... Mann, haben wir zwei einen Dusel!“ Oliver lacht und nimmt mich in den Arm. Meine Erinnerung an meine Heimat verblasst.
Es wird Sommer und ich faulenze immer mehr in der Sonne herum. Sie brennt vom Himmel hinab auf mich. Seit einem halben Jahr habe ich mich nicht mehr einsam gefühlt. Das Dorf – vergessen. Oliver gibt sich wirklich Mühe, mich zu trainieren. Er behandelt mich wie sein eigen Fleisch und Blut. Der Winter war hart, aber dafür genieße ich den herrlichen Nachmittag umso mehr. Die Sonnenstrahlen scheinen auf meinen Leib. Ja, das ist definitiv meine Jahreszeit.
Mit dem Herzen eines Kindes wurde es geschaffen.
Ein Geschöpf der Natur mit sanftem Gemüt, welches seinen Schöpfer in dessen Fantasie stets begleitete. Den Platz des besten, gar einzigen Freundes nahm es in der Welt seines Erschaffers ein. Es wurde für ihn unentbehrlich, obgleich es nicht wirklich existierte. Doch war es der kostbarste Schatz, den der Junge besaß. Ein Wesen, das ihn in seinen Träumen beschützte, welchem er blind alles anvertrauen konnte. In dessen Körper steckte ein Großteil des Jungen zarter Seele, denn es war das einzige, was er noch hatte. Das Schicksal des Jungen war vorauszusehen gewesen, er lebte als Bettelkind auf der Strasse, seine Mutter todeskrank, sein Vater schon lange von ihnen gegangen. Es war kein Geld vorhanden, um für sie Medikamente zu kaufen oder seine Ausbildung zu bezahlen. In seiner Gegend gab es viele andere Bettelkinder, doch sie alle waren zu scheu, um miteinander in Verbindung zu treten. So musste sich das hilflose Herz des Kindes einen eigenen Freund schaffen, welches dem Jungen das Gefühl gab, doch nicht nutzlos zu sein.
Mit den Händen eines Kindes wurde es gelegt.
Ein Mosaik, welches die erste Kreatur von Dutzenden, gar Hunderten anderen Wesen der gleichen Überordnung darstellte. Die bunten, seltsam geformten Steine, welche ihm bis dahin noch neu gewesen waren, hatte er auf seinem Lebenspfad von einem Mann geschenkt bekommen, der einsam seines Weges gegangen war. Durch das Bild des Wesens auf einer unscheinbaren grünen Karte, welche wohl einem der wohlhabenden Passanten aus den Händen entschlüpft war, hatte der Junge es mit seinen Händen in Form eines Mosaiks dargelegt. Seine Leidenschaft hatte er dazu ausgenutzt, einen imaginären Freund für sich zu schaffen und mit Steinen in die rechte Reihenfolge zu bringen. So groß war des Jungen Talent, dass das Wesen so realistisch schien, als wäre es eine echte, existierende Kreatur. Und für ihn war sie lebendig geworden, weil er in seiner Seele etwas haben musste, woran er sich klammern konnte. Denn sonst hatte er nichts und niemanden mehr.
Mit den Gedanken eines Kindes wurde es belebt.
Ein Blick auf das Mosaik und er hatte gewusst, dass dies sein Freund fürs Leben werden sollte. Mit seinem inneren Auge und dem Blick seiner Seele hatte er beobachtet, wie die einzelnen Steine eins wurden, ineinander verschmolzen und eine wundervolle Einheit bildeten. Ein grünes Wesen mit tiefgründigem Blick war seinem Werk entsprungen. Sein Körper war wie bei einer Schlange mit kleinen Schuppen übersät, doch auf seinem Rücken war ein wertvoller Samen, welcher seine gesamte Identität ausmachte. Um diesen Samen herum wuchsen große Blätter empor, um ihn schützen zu können, falls das Wesen jemals angegriffen werden würde. Fassungslos starrte der Bettelknabe auf die grüne, freundlich scheinende Kreatur, welche seinen Gedanken entsprungen waren. Und nur er, der einzige Herrscher seines Denkens, konnte es sehen.
Mit den Augen eines Kindes wurde es beobachtet.
Die Pupillen geweitet, saß der Junge tagelang nur da und beobachtete dieses seltsame Wesen, wie es seinen Tag verbrachte. Er sah ihm dabei zu, wie es die verfaulten Abfallreste – das Einzige, was er gefunden hatte - gierig verschlang, doch bemerkte nicht, dass sie niemals nach der Mahlzeit verschwanden. Er lächelte, als er sah, wie es die herumstreunende Katze zum Spielen aufforderte, und fragte sich, weshalb sie denn nicht reagierte. Er hielt es im Arm, obwohl es nichts als Luft war. Niemals wäre er auf die Idee gekommen, dass das Wesen nur ein Hirngespinst war und nur das leblose Mosaik real war.
Mit den Erinnerungen eines Kindes wurde es benannt.
Er musste einen Namen für so etwas Wundervolles wie seinen einzigen Freund finden. Wie er es nennen sollte, das wusste er vorerst noch nicht. Doch als er wieder in seinen Gedanken schwelgte, die Kreatur in seinen Armen, da ließ ihn das Wort nicht in Ruhe. Bisasam… Ein Wort, welches seit der Schöpfung seines imaginären Freundes in seinen Gedanken schwelgte. Auf der Karte, welche als Vorlage für das Mosaik gedient hatte, war dieser Name abgebildet gewesen. Vielleicht war es ja sogar der Name, der für das Kleine Wesen vorgesehen gewesen war? War es womöglich sein wahrer Name? Voller Hoffnung glaubte der Junge daran, als er mit Bisasam wieder viele glückliche Stunden verbrachte.
Mit dem Verstand eines Kindes spielte es.
Dadurch, dass es der einzige Freund dieses Kindes war, verlor der Junge jeglichen Bezug zur wahren Realität. Es hielt Bisasam für seine Welt, unternahm nichts mehr ohne es, war mit seiner Seele an es gebunden. Das lebendig gewordene Mosaik hatte des Bettelknaben zartem Verstand Wunden zugefügt, Wunden, welche niemals vernarben sollten. Für immer sollte diese Wunde weiterbluten, niemals sollte sie heilen. Denn die Folgen wären zu verheerend. Der Junge hätte ohne das Wesen nicht mehr überleben können, doch auch mit war es ihm nicht mehr möglich. Immer länger blieb er von Daheim weg, um mit seinem Freund zu spielen. Immer weiter entfernte er sich von seiner kranken Mutter, welche doch so sehr seine Hilfe brauchte.
Und als es dann völlig nur noch auf Bisasam fixiert war, war er nicht mehr in der Lage, am Strassenrand zu betteln. Er schien besessen von seinem eigens geschaffenen Wesen, war nicht mehr er selbst. Es schien ein Fluch auf den Mosaiksteinen gelegen zu sein, um sein Leben völlig zu zerstören. Denn ohne Geld kein Essen. Und ohne Essen kein Leben. Das Kind bemerkte nicht die Schreie, welche seine Mutter vor Schmerzen von sich gab. Es bemerkte nicht ihre Hilferufe. Es bemerkte nicht mal, dass seine Mutter, welche sich wegen ihrer Krankheit niemals um ihn hatte kümmern können, langsam verhungerte. Und er merkte nicht, wie das gleiche mit ihm selbst geschah.