[Staffel 2] Ash, Lucia und... Maike

Alisa lächelte Ash noch immer an und sah ihm tief in die Augen. "Hab ich da was im Gesicht?", fragte sie ihren Gesprächspartner interessiert und näherte sich ihm ein Stück. Ash kniff die Augen zusammen und betrachtete die Stelle etwas genauer - er musste sich ebenfalls ein paar Zentimeter nähern.

Doch das ganze bleib nicht unbeobachtet; denn auch Lucho und Lucia hatten mittlerweile das Haus verlassen. "W-Was zum...?", zischte der Junge wütend und beobachtete Ash mit eifersüchtigen Augen.

"Alisa!!" In Luchos Ruf steckte Wut - es steckte Panik daran.
"Ja?", entgegnete seine Freundin hastig und kam eilig zu ihm gerannt. Ash blieb zurück und sah dem Liebespaar zu, das sich langsam annäherte.
"W-Was machst du da?", fragte Lucho verwirrt und verzog sein Gesicht, "Was wird das?" Die Blondine drehte sich kurz zu ihrem Flirtpartner um und dann wieder zu ihrem Freund. "Wie?", fragte sie ahnungslos und zuckte mit den Schultern, "Ash wollte mir ein paar Tricks zeigen, wieso?" Sie lächelte unschuldig und drückte dem Braunhaarigen einen kurzen Kuss auf die Wange.
"Hm", stöhnte dieser nur und sah noch immer sauer drein. "Tricks, was?", wiederholte er grummelnd und warf Ash einen eifersüchtigen Blick zu.

Später, als es dann schon langsam Nachmittag wurde, schlich Drew unbeobachtet durch die Straßen von Sonnewik - unbeobachtet nur von einer Person: Gary.
Der Grünhaarige beschattete seinen Rivalen, der mit Lena im Kinderwagen spazieren ging, mit eisernen Augen und folgte ihm auf Schritt und Tritt; er hoffte darauf, dass er etwas falsches tun würde. Wie zum Beispiel...
"Hey, du da!", grüßte Drew offen ein hübsches Mädchen, das ihm auf der Straße begegnete. Die Fremde sah ihn überrascht an und wusste sich erst nicht recht zu helfen. "Sieh mal, der Junge da drüben!", meinte Drew und deutete auf Gary, der unschuldig wenige Meter vor ihm lief. "Ich gebe dir... sagen wir... hm, tausend Pokédollar* (etwa 10 Euro) dafür, dass du zu ihm hingehst und versuchst, ihn anzuflirten!" Der Franzose lächelte zuversichtlich und hielt seinen Plan für perfekt; so würde er es schaffen, dass Gary erneut untreu werden würde.
"W-Was?", fragte das Mädchen allerdings gereizt und sah ihn mit zornigen Augen an. "Spinnst du?", schrie sie lauter und schlug ihm mit ihrer Handtasche in den Bauch. Schmerzend zuckte der Junge zusammen und hielt sich den Magen - sein Atem stockte.
"Perversling!", stöhnte die Fremde wütend und lief mit stampfenden Schritten an dem jammernden Jungen vorbei.

"Wunderbar! Exzellent! Perfekt!", lobte Maike stolz und lief freudig in ihrem Zimmer auf und ab, "Das lief besser als gedacht!" Sie sah auf ihre blonde Freundin, die schweigend auf ihrem Bett saß und zu Boden schaute. "Wie du Ash dazu gebracht hast - sich dir zu nähern! Ich muss schon sagen; das hast du echt wunderbar gemeistert!" Sie zwinkerte kurz und ließ sich dann ebenfalls auf das Bett fallen.
"Na ja...", stöhnte Alisa nur und seufzte einmal, "Ich komme mir irgendwie schlecht vor wegen Ash. Jetzt ist Lucho sauer auf ihn!"
Die Brünette grinste fies und lachte leise. "Ach Quatsch!", sie erhob sich wieder hektisch vom Bett und lief weiter auf und ab, "Das ist doch perfekt! Jetzt hast du deinem Freund schon einmal gezeigt, dass eure Beziehung nicht selbstverständlich ist - jetzt darfst du nicht aufhören! Nur so kannst du jetzt herausfinden, ob er zu dir hält, oder sich auch versucht, an Lucia heranzumachen."
Alisa seufzte erneut und ließ sich nach hinten in das Bett sinken. "Oh Mann", jammerte sie und rieb sich die Augen, "Und was, wenn er tatsächlich mit Lucia flirtet? ... Davor habe ich Angst."
Maike zuckte kalt mit den Schultern und sah zum Fenster hinaus, "Dann ist Lucho ein Dreckskerl und nicht gut genug für dich."

Fleißig schuftete Lucia wie immer auf der Weidefläche - alle Pokémon mussten gefüttert und versorgt werden. "Hier, bittesehr", sagte sie glücklich und reichte einen kleinen Zigzachs etwas Pokémon-Futter. "Lass es dir schmecken!" Sie kniff zufrieden die Augen zu und strahlte über beide Ohren.
"Lucia!", hörte sie plötzlich von hinten und sie öffnete ihre Augen wieder blitzschnell. "Ash!", entgegnete sie und drehte sich zu dem Jungen um, der auf sie zu lief.
"Na, wie läuft die Arbeit?", fragte dieser und nahm sofort den Sack mit dem Futter, "Soll ich dir helfen?", fragte er zuvorkommend. Doch die Blauhaarige schüttelte sofort den Kopf: "Nein, danke, ich bin schon fertig", antwortete sie und schenkte ihrem Schwarm ein kurzes Lächeln.
"Ach so...", murmelte dann wieder Ash und ließ den Sack zu Boden fallen, "Ich bin auch eigentlich wegen etwas anderem zu dir gekommen", erzählte er dann und erweckte damit Lucias Interesse. "Ach ja?", fragte sie erstaunt, "Was denn?"
"Hast du heute Abend schon etwas vor?" Der Trainer grinste breit und errötete auch etwas bei dieser Frage. "W-Wieso?", konterte das Mädchen sofort stotternd und sah ihn mit großen Augen an.
"Ich lad dich ein", bat der Junge charmant und nahm ihre linke Hand, "Heute Abend zu einem Essen in einem schicken Restaurant im Erholungsgebiet - wie wär's?"
Lucias Augen wurden immer größer und größer - meinte er das ernst? War es nur ein Scherz?

"Hey, Gary!", rief Drew schließlich und packte den Jungen von hinten an der Schulter, "Warte mal!", forderte er schnaufend - er schien gerannt zu sein.
Sein Rivale drehte sich erschrocken um und sah den Franzosen wütend an. "Was willst du schon wieder?! Ich habe dir doch gesagt, du sollst dich fernhalten!"
Der Grünhaarige zuckte lustlos mit den Schultern und schüttelte den Kopf. "Planänderung", gab er als Antwort und atmete tief aus, "Ich hab's mir anders überlegt", verkündete arrogant und warf einen kurzen Blick in den Kinderwagen, in dem Lena friedlich schlief.
Gary verzog aggressiv das Gesicht und schnaubte etwas undeutliches vor sich hin. "Ganz ruhig!", besänftigte ihn Drew sofort, "Willst du denn gar nicht wissen, was ich zu sagen habe?" Der Braunhaarige schwieg und verschränkte die Arme.
"Ich kenne dich", lächelte der Franzose kalt und zog seine Lippen hoch, "Ich kenne Typen wie dich. Ich... Ich kenne eure Geheimnisse." Doch Saphiras Freund konnte sich das Lachen daraufhin nicht verkneifen: "Was?", lachte er spottend, "Was wird das denn jetzt?"
Doch das ließ den Grünhaarigen kalt - er fuhr fort: "Erstick ruhig an deinem Lachen, es wird dir schon noch vergehen,... Blue!"
Gary zuckte sofort zusammen und schien tatsächlich für einen kurzen Moment an seinem Gelächter zu ersticken. Ihm stockte der Atem und er schluckte panisch.

"Ich kenne dich", lächelte Gary Drew kalt an und zog seine Lippen hoch, "Ich kenne Typen wie dich. Ich... Ich kenne eure Geheimnisse." Doch Saphiras Freund konnte sich das Lachen daraufhin nicht verkneifen: "Was?", lachte er spottend, "Was wird das denn jetzt?"
Doch das ließ den Grünhaarigen kalt - er fuhr fort: "Erstick ruhig an deinem Lachen, es wird dir schon noch vergehen,... Blue!"

Gary sah panisch auf Lena, die noch immer im Kinderwagen schlief. Er hatte Angst, dass sie es gehört haben könnte - völlig verrückt, wenn man bedenkt, dass sie noch immer nicht sprechen oder gar krabbeln konnte.
Sein Blick glitt dann wieder zu Drew, der arrogant vor ihm stand und auf eine Reaktion wartete. "D-Das...", flüsterte Gary und sah dann betroffen zu Boden, "Das würdest du Saphira nie antun."
Der Grünhaarige schwieg und kratzte sich an der Wange. Er atmete tief ein und aus; er verachtete den Jungen, der vor ihm stand und ihn erbärmlich ansah.
"Da hast du Recht", antwortete er schließlich, woraufhin der Braunhaarige wieder aufsah, "Ich werde es ihr nicht sagen", schwor der Franzose und lächelte freundlich. Erleichtert schnaufte der Vater und ihm fiel ein kleiner Stein vom Herzen.
Doch schnell verdunkelte sich die Miene von Drew wieder: "Sondern du wirst es."

Lucia riskierte es: "J-Ja!", nahm sie überglücklich die Einladung von Ash an und quiekte leise, "S-Sehr gerne!"
Ash lächelte stolz und strahlte ebenfalls. "Freut mich!", antwortete er, "Dann sehen wir uns heute Abend vor dem Restaurant L'ebi im Erholungsgebiet, alles klar?"
Das Mädchen bekam ein deutliches Funkeln in die Augen und nickte eifrig, da sie nun kein Wort mehr herausbrachte - ein Traum schien für sie wahr zu werden.

Panisch rannte Lucia ins Farmhaus und stürmte in schnellem Tempo die Treppen nach oben zum Zimmer ihrer Schwester. "Maike, Maike!", rief sie aufgeregt und platzte in den Raum, wo sie die Jugendliche alleine vorfand.
"L-Lucia!", grüßte dieser und vermalte sich vor lauter Hektik bei ihrem roten Nagellack, "Was ist den los?", fragte sie gereizt und legte den Lack beiseite.
"Du musst mir helfen!", bat die Blauhaarige flehend und faltete ihre Hände, "Ash hat mich gerade nach einem Date gefragt und ich seh' aus wie ein altes Dorfmädchen! Kannst du mich nicht noch einmal so aufbrezeln wie damals bei dem Date mit Blue? Schminke, Haare und Klamotten?"
Ihre Schwester zog die Augenbrauen hoch und verschränkte die Arme. "Ich soll dich schminken?", fragte sie erstaunt und erhob sich langsam vom Bett. Dass Lucia nun ein Date mit Ash haben würde, passte der Braunhaarigen überhaupt nicht; doch... "Ich hab da schon eine Idee!", grinste das Mädchen zuversichtlich - doch meinte damit etwas völlig anderes. Zu ihren eigenen Gunsten.
"Dann lass uns gleich mal ins Badezimmer gehen!", lächelte Maike und packte ihre Schwester am Arm, um sie mitzuzerren.

Ash sah voller Erwartung auf die Uhr und klopfte mit seinem Schuh nervös auf den Boden. Es war bereits Abend geworden und er wartete unter einer hellen Laterne vor dem besagten Restaurant auf seine Verabredung.
"Sie ist schon über fünf Minuten zu spät...", stöhnte er und sah um sich. "aber sie wird sicher gleich kommen!", redete er sich ein und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Doch es wurde immer kälter und kälter - es drang durch seine dünne Jacke wie ein Schock. Zitternd rieb er sich die Arme und pustete sich die kalte Luft aus der Junge.
"Ash!", hörte er schließlich ein Mädchen rufen - er sah auf und sah sie auf sich zu laufen. Er lächelte verwirrt und blieb auf der Stelle stehen.

Ohne Plan stellte Lucia den ganzen Keller des Farmhauses auf den Kopf - auf der Suche nach einem Glätteisen. "Oh Mann!", jammerte sie und sah auf die Uhr, "Ich bin schon viel zu spät dran! - Und ich finde dieses doofe Eisen nicht, um das mich Maike gebeten hat." Sie öffnete ein paar Kartons und Schränke, doch fand es nicht. "Wo kann das nur sein...?", fragte sie sich selbst und kroch auf dem Boden, um unter einen Tisch sehen zu können.
"Ach da!", stöhnte sie plötzlich auf und griff mit ausgestrecktem Arm nach einer kleinen Verpackung. "Gefunden!", lächelte sie stolz und nahm es an sich - eilig lief sie wieder zur Treppe hin, die nach oben führte. "Jetzt aber schnell", forderte sie sich selbst auf und drückte gegen die Klappe, die man nach oben öffnen musste, um ins Arbeitszimmer zu gelangen.
"Hö?", wunderte sie sich und drückte fester. "D-Die geht ni-nicht auf!"

Alisa grinste breit und kam auf Ash direkt zugelaufen. "Hallo!", sagte sie zur Begrüßung und umarmte den Jungen kurz. "Wartest du schon lange?", fragte sie interessiert und sah ihm in die Augen.
"Nein, erst seit ein paar Minuten, wieso?", entgegnete er und sah noch einmal auf die Uhr, "Ich warte hier auf Lucia - wir waren für acht Uhr verabredet!"
Die Blondine holte tief Luft und schüttelte den Kopf. "Lucia kann leider nicht kommen", log sie und mimte die Mitfühlende, "Sie hat es sich noch einmal anders überlegt, aber traut sich nicht, es dir zu sagen."
Ash sah das Mädchen mit großen Augen an und konnte es nicht fassen. "E-Ehrlich?", fragte er enttäuscht. Alisa nickte.
"Ja, tut mir leid für dich", murmelte sie und streichelte ihm über die Wange, "Aber lass uns den Abend nicht traurig für dich enden! Du hast dich sicher schon so auf das Essen gefreut; wie wäre es, wenn wir beide zusammen ins Restaurant gehen?"

"Ach da!", stöhnte Lucia plötzlich auf und griff mit ausgestrecktem Arm nach dem Glätteisen, das sie im Keller suchte. "Gefunden!", lächelte sie stolz und nahm es an sich - eilig lief sie wieder zur Treppe hin, die nach oben führte. "Hö?", wunderte sie sich und drückte fester an der Klappe nach oben. "D-Die geht ni-nicht auf!"

Alisa grinste breit und kam auf Ash direkt zugelaufen. "Lucia kann leider nicht kommen", log sie und mimte die Mitfühlende, "Sie hat es sich noch einmal anders überlegt, aber traut sich nicht, es dir zu sagen."
Ash sah das Mädchen mit großen Augen an und konnte es nicht fassen. "E-Ehrlich?", fragte er enttäuscht. Alisa nickte. "Aber lass uns den Abend nicht traurig für dich enden!", schlug sie vor, "Du hast dich sicher schon so auf das Essen gefreut; wie wäre es, wenn wir beide zusammen ins Restaurant gehen?"

Lucia schrie panisch um Hilfe und klopfte mit voller Kraft gegen die Klappe. "Hallo?", rief sie laut, "Hört mich jemand?" Sie versuchte am Schloss zu kratzen, doch es klemmte. "Hallo!", schrie sie erneut aus vollem Leib.
Doch ihre Hilflosigkeit blieb ungehört...

Ash sah Alisa erstaunt an. "Was ist mit Lucho?", fragte er sofort und klang dabei noch immer traurig. "Ach der", meinte die Blondine nur und wedelte mit der Hand, "Ihm macht das nichts aus! Er ist eh wegen irgendwelchen Verhandlungen über Nacht nach Herzhofen geflogen - er hat mir einen schönen Abend gewünscht!" Sie zwinkerte dem Jungen zu und näherte sich ihm ein Stück. "Wie wär's? Sei nicht enttäuscht wegen Lucia..."
Der Trainer versuchte, sich zu freuen, doch schaffte es nicht richtig. "Na ja...", murmelte er betrübt und sah ihr dann mit beleidigtem Blick ins Gesicht. "Es ist wohl nichts dabei", überlegte er schnaufend und ihm entwich dann doch ein kleines Lächeln. "Also gut", willigte er ein und nahm seine neue Verabredung an der Hand, um sie in das edle Restaurant zu führen.

Maike hatte nun endlich wieder Ruhe in ihrem Zimmer gefunden und machte damit weiter, ihre Nägel zu lackieren. "Perfekt", dachte sich und dachte an ihre Schwester, die nun schreiend im Keller stand und nicht zu ihrem Date konnte. Das Mädchen lächelte unverschämt bei dem Gedanken und nahm dann schnell ihr Handy zu sich.
Eifrig begann sie, eine Nachricht zu schreiben.

Alisas Handy vibrierte nur wenige Minuten später in ihrer Hosentasche. Überrascht griff die Blondine zu dem Tuch neben ihrem Teller, um sich die Mundwinkel zu säubern. "Entschuldigung", bat sie Ash, der ihr gegenüber saß und gerade an seinem Fischfilet aß. Das Mädchen griff sich mit ihrer linken Hand in ihre Tasche und zog das aufleuchtende Handy heraus. "Maike", dachte sie bei sich und öffnete die SMS.
Alisa grinste breit und murmelte leise: "Der Vogel ist im Käfig." Alles lief nach Plan.
Schnell steckte sie es wieder zurück in die Tasche und sah wieder zu Ash. "So", sagte sie dann und sah ihm schwärmend in die Augen. "Echt lecker, was?", lenkte sie dann wieder aufs Essen und lächelte schmeichelhaft. Doch der Junge hingegen wirkte noch immer enttäuscht und nickte nur stumm.

"Hilfe...!" Noch immer schrie Lucia verzweifelt und es hatte schon die ersten Tränen in ihre Augen getrieben. Langsam schien auch ihre Stimme nachzulaufen und sie musste bei der stickigen Luft im Keller auf öfter husten. "Hört mich denn keiner?", flehte sie und klopfte mit letzter Kraft gegen das Holz, "Maike!" Schniefend sank sie zu Boden und begann stärker zu weinen. "Wieso muss das mir passieren?", schluchzte sie und rieb sich die Augen. "Ash wird sicher sauer auf mich sein!"

"Lucia?" Wenige Sekunden später hörte die Blauhaarige plötzlich die Stimme von Alicia, gefolgt von einem leisen Klacken an der Kelleröffnung. Auf einmal drang helles Licht von oben in den engen, dunklen Raum und Lucia wurde stark geblendet. "Bist du hier unten?", rief die Farmleiterin und hielt ihren Kopf nach unten.
Das Mädchen rieb sich ihre verweinten Augen und sie stand hastig auf. "Alicia!", rief sie freudig und kam ihr entgegen gerannt. Endlich wieder in Freiheit, dachte sie sich.
"Was machst du denn hier unten?", murmelte dann Maike, die neben der Frau stand und Lucia ebenfalls verwirrt ansah. Lucia wischte sich die letzten Tränen aus dem Gesicht und umarmte Alicia stürmisch. "I-Ich war eingesperrt! Die Tür ha-hat geklemmt, und- und-!" Die Dame streichelte ihrer Angestellten behutsam über den Rücken und versuchte sie zu beruhigen.
"Ich hab dich überall gesucht!", log Maike fies und strich sich durchs Haar, "Dein Date mit Ash hast du wohl verpasst...", mimte sie mitfühlend und zog eine lange Schnute.
Schon wieder wurden Tränen in das Gesicht ihrer Schwester getrieben und sie presste sich enger an Alicia. "Immer muss alles schief laufen...!", jammerte sie verzweifelt.

Als Alisa und Ash das Restaurant nach ihrem Abendessen wieder verließen und hinaus in die Kälte getrieben wurden, hatte das Mädchen noch einen kleinen Vorschlag, um den Abend noch gelungen ausklingen zu lassen.
"Wollen wir noch etwas spazieren?", fragte sie schüchtern und nahm ihn zaghaft an die Hand. Ob das alles nur deswegen war, um Lucho - der nicht einmal anwesend war - eifersüchtig zu machen? Ash willigte mit einem kurzen Nicken ein.
Die Blondine lächelte glücklich und sie liefen einige Schritte die Straßen vom Erholungsgebiet entlang. Alles war dunkel und es herrschte eine Kulisse von Schweigen.
"Sag mal", durchbrach sie dann dieses Bild, "Kannst du dich eigentlich noch an damals erinnern?", fragte sie ihn interessiert und sah ihm neugierig ins Gesicht. Ash zog die Augenbrauen zusammen und blickte zu Boden. "Damals?", entgegnete er; und verstand. "Die Zeit in der wir noch zusammen waren?" Alisa nickte auf die Frage hin und sah ihn dann erwartungsvoll an.
Der Trainer grinste und sein Blick glitt nach oben in den Sternenhimmel. "Natürlich!", meinte er überzeugend und dachte grinsend an die schöne Zeit zurück.

"Sag mal", begann Alisa schließlich bei einem Spaziergang durch das Erholungsgebiet das Gespräch, "Kannst du dich eigentlich noch an damals erinnern?", fragte sie Ash interessiert. Dieser zog die Augenbrauen zusammen und blickte zu Boden. "Damals?", entgegnete er; und verstand. "Die Zeit in der wir noch zusammen waren?" Alisa nickte auf die Frage hin und sah ihn dann erwartungsvoll an.
Der Trainer grinste und sein Blick glitt nach oben in den Sternenhimmel. "Natürlich!", meinte er überzeugend und dachte grinsend an die schöne Zeit zurück.

"Es ist nun schon über 3 Jahre her, als wir uns kennengelernt hatten?", fragte Ash seine Begleiterin und dachte immer intensiver zurück, "Ich kann mich noch genau erinnern - weil das war kurz nachdem ich meinen dritten Orden hier in Sinnoh gewonnen habe..." Alisa nickte eifrig und sah ihm schwärmend in die Augen.

3 Jahre zuvor...

"Rechts!" - "Nein, links!" - "Ernsthaft! Rechts!" - "Vertrau mir, links!" - "Aaash!"
Alisa stöhnte wütend auf und verschränkte beleidigt die Arme. "Jetzt glaub mir doch! Ich bin schon einmal nach Weideburg gelaufen; wir müssen eindeutig die Route dort rechts entlang gehen!"
Der junge Trainer Ash verdrehte genervt die Augen. "Das ist völliger Schwachsinn!", meckerte er, "Auch wenn du mich begleitest, weil du Sinnoh schon einmal bereist hast - ich bin mir tausend prozentig sicher, dass wir nach links gehen müssen!"
Die Blondine ließ sauer Luft ab und sah zur Seite. "Besserwisser!", schnaubte sie kalt und tat auf beleidigt.
Ihr neuer Bekannter stöhnte laut und klatschte sich mit der Handfläche gegen die Stirn. "Also gut", murmelte er und gab langsam nach, "Dann gehen wir eben die rechte Route; weil Madame Alleswisserin ja alles besser weiß!" Er zuckte mit den Schultern und ging mit schnellem Schritt in Richtung Route 209.
Alisa lächelte zufrieden und war stolz, sich gegen einen dickköpfigen Trainer wie Ash durchgesetzt zu haben. "Ich krieg dich schon weich!", meinte sie schnippisch und folgte dem Jungen weiter schweigend.

Gegenwart:

Ash stöhnte laut auf - so wie er es drei Jahre zuvor getan hatte. "Ich kann's immer noch nicht glauben", murmelte er, doch diesmal mit einem leisen Lachen im Unterton. Alisa hingegen sah peinlich berührt von ihm ab und kratzte sich verlegen am Kopf. Der Junge verzog das Gesicht und schmunzelte etwas lauter: "Wir haben uns dann tatsächlich verlaufen!"

3 Jahre zuvor:

"D-Da-Das ist n-nicht Weideburg!", stöhnte der Trainer verblüfft und sah auf das friedliche Dorf Trostu, das nun vor den beiden lag. "W-Wo sind die Bächer, wo die Trainer, wo die Safari-Zone?" Sofort glitt sein zornig genervter Blick zu Alisa, welche ängstlich neben ihm stand und selbst nicht fassen konnte, dass sie falsch lag. "D-Das ist Trostu!", meinte sie unnötigerweise. Zaghaft sah sie nun zu ihrem Freund und wurde von dessen Blicken hart durchdrangen. "D-Da-Da-Das t-tut mir leid!", entschuldigte sie sich sofort stotternd und wich einen kleinen Schritt von ihm weg. Zitternd hielt sie ihre Hände leicht über ihren Kopf, um sich zu schützen - Ash sah wütend; sehr wütend!
"T...T... Trostu?!", schrie er laut auf und seine Augenbrauen verengten sich blitzartig. Sein Gesichtsausdruck sprach Hass und seine Hände ballten sich zu Fäusten. "In Trostu gibt es keine Arena!", brüllte er aus voller Seele und erweckte dadurch das gesamte ruhige Dorf in lauten Schall. Wie ein Bulle schnaubte er nun und geriet immer mehr in Rage.
Voll Angst und Panik zitterte das kleine Mädchen noch mehr und schon gleich begannen ihre Wangen feucht zu werden. "Das tut mir leid!", wiederholte sie sich flehend und ging zwei weitere Schritte von ihm weg. "Bitte!", jammerte sie weinend und ersuchte dann schon im nächsten Moment die Flucht. Mit schnellen Schritten und wedelnden Armen rannte sie vor dem wütenden Trainer weg; zurück auf die Route, von der die Beiden kamen.
Ash blieb schwer atmend zurück und war noch immer voll Hass. Doch irgendwie... löste sich diese Anspannung in kürzester Zeit, als er sah, wie die Blondine ängstlich vor ihm davon rannte. Schweigend sah er ihr nach und atmete tief ein und aus.

Gegenwart:

"Du warst echt gemein zu mir!", platzte es nun beleidigt aus Alisa heraus und sie verschränkte die Arme. Mittlerweile traute sich sich, ein Widerwort gegen den erbarmungslosen Trainer einzulegen. Jetzt hatte sie keine Angst mehr.
Doch der Junge seufzte nur und nickte traurig. "Ich weiß, ich kann mir auch nicht mehr erklären, wieso ich so wütend wurde... Ich w-war wohl so auf meinen vierten Orden fixiert; und da habe ich, wie immer, nicht an meine Mitmenschen gedacht..." Er atmete tief aus und schüttelte dann den Kopf. "Aber es ging ja noch weiter", erzählte er dann wieder lächelnd und erinnerte sich an das zurück, was danach auf Route 209 geschah.

3 Jahre zuvor:

Mit vorsichtigen Schritten kam der männliche Trainer auf das traurige Mädchen, das weinend im Gras saß, zu. Sie hatte ihr Gesicht in ihren Händen versteckt und schluchzte laut. Zwei Wonneira hatten sich neben sie gesetzt und versuchten nun, die Koordinatorin zu trösten und streichelten ihr behutsam über den Rücken.
"A-Alisa?", fragte der Junge zaghaft und kam ihr leise näher. Er streckte seine Hand ängstlich nach ihr aus und machte einen weiteren Schritt auf sie zu. "Alisa...", murmelte Ash und ging langsam in die Hocke. Sein Gesicht zeigte eindeutig seine Schuldgefühle, die er hegte. Er schien plötzlich mit ihr mitzufühlen und er bereute auch das, was sich Minuten zuvor abgespielt hatte.
"Alisa", wiederholte er sich ein drittes Mal und klang dabei etwas offensiver, "E-Es tut mir wirklich leid!", jammerte er und streichelte ihr übers Haar.
"Hey!", schrie das Mädchen plötzlich und sprang auf, als sie die Berührung spürte, "Lass mich!", befahl sie und rannte wieder zwei Meter von ihm weg. Nun zeigte sie auch ihre ehrlichen Tränen, die ihr über die Wangen liefen und einen kurzen Weg bis ins Gras an ihren Füßen nahmen.
Der Trainer begann zu zittern und wagte es nicht, sich ihr zu nähern. Er stand wie festgewurzelt an der Stelle und atmete tief ein. Und wieder aus.
"Verstehst du gar nichts?", fragte sie ihn mit einem verzweifelten Kopfschütteln, "Bist du echt so blind?"

Gegenwart:

"Ich... 'Ich habe mich in dich verliebt!'. Das waren sie." Ash lächelte nun und blieb plötzlich stehen, "Das waren deine Worte, die du mir dann gesagt hast."
Alisa nickte schüchtern und sah zu ihm auf. Auch sie blieb stehen und stellte sich direkt vor ihn hin.
"Ich war echt so ein Idiot", lachte der Trainer scherzhaft und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht, "Aber zum Glück habe ich dann das zum ersten Mal einzig richtige getan; ich... ich habe dich geküsst!" Sein Lächeln wurde breiter und steckte auch die Blondine vor ihm an, welche noch immer etwas schüchtern bei diesen Worten agierten. Sie wagte keinen weiteren Mucks.
"Ich war damals deine erste Beziehung, richtig?", fragte er sie dann zur Bestätigung, woraufhin er ein kurzes Nicken erhielt. "Mh", schnaufte er und sah dann zu Boden, "Du warst auch meine erste Freundin, weißt du noch?" Wieder nickte Alisa und bekam dabei etwas Herzklopfen.
"V-Vielleicht war das damals der traurige Grund, dass unsere Beziehung zerbrochen ist... Wir waren einfach zu unerfahren!"
Ash holte tief Luft und sein Lächeln milderte sich wieder. "Es ist schade", murmelte er und kam ihr dabei deutlich näher, "Denn ich fand's schön." Zärtlich schloss er die Augen und nahm ihr Gesicht mit seiner rechten Hand.

"Ich war damals deine erste Beziehung, richtig?", fragte Ash Alisa dann, "Du warst auch meine erste Freundin, weißt du noch?" Wieder nickte Alisa und bekam dabei etwas Herzklopfen.
"V-Vielleicht war das damals der traurige Grund, dass unsere Beziehung zerbrochen ist... Wir waren einfach zu unerfahren!" Ash holte tief Luft und sein Lächeln milderte sich wieder. "Es ist schade", murmelte er und kam ihr dabei deutlich näher, "Denn ich fand's schön." Zärtlich schloss er die Augen und nahm ihr Gesicht mit seiner rechten Hand.

Alisa wich ihm im letzten möglichen Moment noch aus und ging aus Reflex einen Schritt zurück. Schnell öffnete Ash seine Augen wieder und sah das Mädchen fragend an.
"I-Ich glaube, das ist keine so gute Idee", murmelte das Mädchen schüchtern und presste ihre Handtasche nun fest an sich. "A-Aber der Abend war echt schön!", lächelte sie noch und nickte leicht.
Ash öffnete verblüfft den Mund und schwieg. "Bis morgen", verabschiedete sich die Blondine schließlich, streichelte ihm zärtlich über die Wange und entfernte sich dann von ihm mit schnellen Schritten in Richtung Hafen, wo sie ihr letztes Schiff erwischen musste.
"T-T-Tschüss!", hauchte der Junge ihr noch nach und hob langsam die Hand zum Winken, was er dann doch noch unterließ.

Am nächsten Morgen wartete auf Lucia im Farmhaus eine unangenehme Nachricht. Sie hatte sich mit Alisa und Maike am Frühstückstisch versammelt, als die Blondine plötzlich einen kurzen, aber wirksamen Kommentar brachte:
"Sorry noch einmal, Lucia", entschuldigte sich Alisa für den gestrigen Abend, "Wir haben dich nirgends finden können - Aber ich hoffe, ich habe dich bei Ash gut vertreten."
Lucia, die gerade von ihrer Semmel abbeißen wollte, stoppte und sah das Mädchen verwirrt an. "Vertreten?", fragte sie erstaunt und legte das Brötchen zurück auf den Teller, "W-Was meinst du damit?" Ihr Blick glitt schnell zu Maike, welche unschuldig da saß und von ihrem Kaffee trank.
"Oh!", stieß ihre Schwester plötzlich auf und stellte ihr Getränk beiseite, "Das habe ich gestern total vergessen zu erwähnen;", täuschte sie dann vor, "Als wir dich gestern ewig lang nicht mehr finden konnten, wollten wir nicht, dass Ash traurig ist - wir haben versucht, ihn anzurufen und bescheid zu geben; aber kein Empfang. Also ist Alisa losgegangen und wollte es ihm persönlich sagen. Ash sah aber scheinbar so traurig aus...", Maikes Blick wanderte nun zu ihrer kleinen Freundin, "Da hat Alisa mit ihm den Abend verbracht und sie waren an deiner Stelle zusammen essen. Ich hoffe, das ist kein Problem für dich?"
Wenn Blicke töten könnten - Lucias Augen sprachen Bände. Mit einem Mal schwankte ihre Laune abrupt um zu Wut, als sie erfuhr, dass ein anderes Mädchen gestern sich ihr Date geschnappt hatte. Doch Lucia ahnte noch nicht einmal, dass sie mit Absicht eingesperrt war.
"W-Was?!", sagte sie laut und schlug leicht mit der Faust auf den Tisch, "Ich glaub's ja nicht!", stöhnte sie auf und öffnete ihren Mund weit, "Wie kann man das vergessen zu erwähnen?!" Die Blauhaarige verschränkte beleidigt die Arme und sah nun keine der beiden anderen Mädchen mehr an.
Erst, als sich plötzlich die Farmtür öffnete, sah sie wieder auf. Ein schwarzhaariger Junge trat ein und machte sich bereit für einen neuen Arbeitstag.
"Guten Morgen, Mädels", summte Ash gut gelaunt und lief am Esstisch vorbei, schnurstracks ins Arbeitszimmer. Er würdigte die ganze Zeit über Lucia mit keinem Blick; erst, als er die Tür zum Büro öffnete, stach er sie mit einem kurzen, enttäuschten Blick.
Das schüchterne Mädchen sah ihn flehend an und wusste nicht, wie sie reagieren sollte. Sie schwieg.
"Tut mir leid, Lucia!", täuschte Maike erneut vor und zuckte mit den Schultern, "Aber mach dir nichts draus - er lädt dich sicher mal wieder ein!"

Schlecht gelaunt erhob sich Lucia nun von ihrem Sitzplatz und folgte Ash schließlich ins Arbeitszimmer. Maike sah ihr nur mit einem fies grinsenden Blick hinterher.
"Ash!", stöhnte Lucia traurig, als sie die Tür zum Arbeitszimmer hinter sich schloss und den Jungen erblickte, der wenige Meter vor ihr stand und sich im Spiegel an der Wand betrachtete. "E-Es tut mir leid!", entschuldigte sich das Mädchen sofort und faltete betend ihre Hände, "Ich wollte ja kommen, a-aber plötzlich-"
"Schon gut", unterbrach der Schwarzhaarige sofort, aber mit einem wütenden Unterton. "Ist schon okay, wenn du nicht möchtest. Ich kann dich ja nicht zwingen."
"W-Was?", antwortete die Blauhaarige nun wiederum zitternd, "D-Das hat doch nichts mit wollen zu tun! Ich wollte! A-A-Aber i-ich konnte nicht!"
Ash seufzte und ließ sich auf den Bürostuhl sinken. "Wie auch immer", murmelte er, "Ob möchten, können oder dürfen. Du warst nicht da und es ist okay." Er zuckte gleichgültig mit den Schultern. "Es war schließlich nur eine Einladung aus Freundlichkeit - keine Verpflichtung. Ich versteh schon, wenn du nicht unbedingt ein Date mit dir willst. Ich habe dazu nicht wirklich noch etwas zu sagen..."
"A-Aber-!", stotterte Lucia weiter, doch ihr fehlten die Worte. Schnell unterbrach der Junge sie aufs erneute: "Aber würde dir es nun etwas ausmachen, wenn du mich alleine lassen würdest?", er deutete auf einen Stapel Papier, "Ich habe einige Arbeit heute zu erledigen."
Lucias Blick wurde immer trauriger und enttäuschter. Niedergeschlagen ließ sie ihre Arme fallen und schniefte einmal laut. "Na gut", gab sie schüchtern klein bei und wandte sich wieder zur Tür um. "Es tut mir leid, ehrlich!", schluchtze sie noch leise und verließ schon im nächsten Moment das Zimmer.

Etwas später, als sich Alisa und Maike auf das Zimmer der Braunhaarigen zurückgezogen hatten, schimpfte diese mit ihrer Freundin etwas.
"Ich glaube nicht, dass es eine solch gute Idee war, es Lucia zu erzählen", mahnte Maike nachdenklich und ließ sich auf ihr Bett fallen, wohingegen Alisa vor ihr stand und die Arme verschränkt hielt, "So könnte es vielleicht auffliegen", murmelte das Mädchen mit bedenklichem Ton.
Doch die Blondine grinste nur und schüttelte den Kopf. "Denkst du, daran habe ich nicht gedacht?", fragte sie, "Aber ich muss das Risiko eingehen! Nur so erfährt auch Lucho sicher davon, verstehst du?" Lucias Schwester sah interessiert auf und musterte das kleine Mädchen verwundert, welche scheinbar einen eigenen Plan hatte: "Unser Ziel ist es ja, dass mein Freund eifersüchtig wird - und das schaffen wir ja nur, indem er auch von dem Date zwischen mir und Ash erfährt. Allerdings würde Ash es ihm eventuell nicht erzählen; und ich kann es natürlich nicht wirklich. Bleibt nur noch Lucia, die sehr guten Kontakt mit Lucho zu haben scheint, wie wir ja beide wissen", Alisa zwinkerte durchdacht und türmte sich nun siegessicher vor ihrer Vertrauten auf.
Maike grinste plötzlich stolz: "Alisa, Alisa!", sprach sie überrascht, "Ich bin beeindruckt!", lobte sie, "Du lernst wirklich schnell dazu - Nicht schlecht!" Beeindruckt klopfte sie dem Mädchen auf die Schulter.

Am späten Nachmittag dann fasste der junge Franzose seinen ganzen Mut zusammen. Selbst wenn er es Lucia versprochen hatte - er musste nun reinen Tisch machen. Er war sich sicher, dass auch Gary es Saphira nicht gestehen würde, nun musste er es selbst in die Hand nehmen. Mit festem Schritt trat er vor die Eingangstüre des kleinen Hauses und betätigte mit unsicherem Gefühl die Klingel. Für den Grünhaarigen konnte die schockende Wahrheit nun nicht mehr früh genug aufgedeckt werden. Nervös stand er auf der Stelle und wartete. Würde es gut für ihn enden? Er war überzeugt, nun alles zu erzählen und Lucias Affäre mit ihrem eigenen Freund zu beichten.
"Drew?", fragte Saphira plötzlich erstaunt, als sie die Türe öffnete. Nur einen Spalt weit, da sie scheinbar etwas Distanz zu ihm halten wollte. Doch das behinderte Drew nicht - er kam sofort zum Punkt: "Saphira!", grüßte er knapp und sah sie aufgeregt an, "I-Ich muss dir etwas erzählen. Über deinen Freund, Gary."
Die Augenbrauen der Brünetten zogen sich zusammen und sie öffnete die Türe ein weiteres Stück. Sie verschränkte leicht gereizt die Arme und musterte den Jungen vor sich. "Nicht nötig", antwortete sie sogleich, was in dem Grünhaarigen etwas Verwirrung hervorrief, "Gary hat mir schon alles erzählt!"
Drew machte große Augen und wusste gar nicht, was er sagen sollte. Damit hatte er nun nicht gerechnet. "T-Tatsächlich? D-Du weißt über i-ihn und Lucias bescheid?"
Saphira schmunzelte arrogant und schüttelte enttäuscht den Kopf. "Spar dir dein Unschuldsgetue und deine Lügen", entgegnete sie nur und warf ihm einen zornigen Blick zu, "Gary hat mir genau erzählt, dass du ihm gedroht hast. Du würdest mir Lügen über ihn und eine angebliche Affäre erzählen; nur damit Schluss zwischen ihm und mir ist!" Das Mädchen holte tief Luft und redete sich langsam in Rage, "Das hätte ich dir echt nicht zugetraut, Drew! U-Und dann auch noch eine Geschichte mit Lucia? Also bitte, das ist das Letzte!" Sie knirschte mit den Zähnen und schloss die Tür wieder etwas, doch nicht ganz. "Du bist der Letzte!", vollendete sie ihre Wutrede und knallte anschließend die Tür ins Schloss.

"Drew?", fragte Saphira plötzlich erstaunt, als sie die Türe öffnete.
"Saphira!", grüßte dieser knapp und sah sie aufgeregt an, "I-Ich muss dir etwas erzählen. Über deinen Freund, Gary."
"Spar dir dein Unschuldsgetue und deine Lügen", entgegnete sie nur und warf ihm einen zornigen Blick zu, "Gary hat mir genau erzählt, dass du ihm gedroht hast. Du würdest mir Lügen über ihn und eine angebliche Affäre erzählen; nur damit Schluss zwischen ihm und mir ist! Du bist der Letzte!", vollendete sie ihre Wutrede und knallte anschließend die Tür ins Schloss.

Drews Atem stockte noch immer. Bis jetzt konnte er nicht fassen, wie Saphira diesem falschen Freund vertrauen könnte und nicht ihm selbst. Er hatte so viel Hoffnung zuvor geschöpft - und es blieb nur eine bittere Niederlage.
"Saphira!", rief er laut und klopfte aufgebracht gegen die Tür, "Es ist die Wahrheit!", schwor er fest hämmernd und klang dabei äußerst verzweifelt. "Saphira, bitte!", brüllte er laut - doch vergeblich. Er wartete lang, doch es kam keine Antwort.
Enttäuscht sackte der Franzose in sich zusammen und tauchte in ein Loch der Verzweiflung ein. In diesem Moment wusste er gar nicht mehr richtig, was er tun sollte... Doch eins war ihm klar: Er müsse nun umso mehr kämpfen!

Noch immer von ihrer harten Abfuhr enttäuscht fütterte Lucia aber dennoch fleißig die Farm-Pokémon. Und obwohl ihr eine Träne nach der anderen langsam über die Wange lief und im Gras dann zerplatzte, zog sie eisern ihre Arbeit durch. Es schien eine gewisse Ablenkung für sie zu sein, die Kleinen um sich herum zu haben und diese zu füttern. Doch das mit Ash komplett zu vergessen, konnte sie bis dahin noch nicht.
Und als wäre es nicht schon genug, dass die Pokémon sie weinen sahen - so tauchte auch plötzlich Lucho auf, der in Richtung Farmhaus zurück von seinem Termin aus Herzhofen kam. Mit strahlendem Gesicht und guten Neuigkeiten lief er auf die Weidefläche zu, um es Lucia als erste zu berichten.
Doch schnell merkte er, dass es seiner Freundin überhaupt nicht gut ging...
"Lucia?", fragte er bedrückt, als er eine Träne von ihr entdeckte. Er versuchte ihr in die Augen zu sehen, doch aus Scham verdeckte die Blauhaarige nur ihr Gesicht und wischte die Feuchtigkeit schnell ab. "L-Lucho", schniefte sie leise und versuchte so zu tun, als wäre nichts.
Der Junge sah sie mitfühlend an und streichelte ihr über den Rücken. "Was ist denn los?", wollte er sofort wissen und erhaschte sich nun ein paar Blicke von ihr.
Schüchtern sah Lucia ihm für kurze Momente in die Augen, doch fühlte sich immer noch so klein und blöd neben ihm. "E-Es ist Ash", schluchzte sie traurig und ließ sich dann in seine Arme fallen. Der Braunhaarige seufzte nur und schüttelte den Kopf. "Ach was...", murmelte er so, als würde es ihn nicht gerade sehr überraschen, "Erzähl mir doch, was passiert ist!"
Das Mädchen schluckte einen Tränenkloß herunter und dachte kurz nach. Es war ihr klar, dass sie ihm sehr gut vertrauen konnte - und zwar alles. Also musste sie auch diese Sache beichten...
"I-Ich war mit ihm verabredet", begann sie dann zu erzählen, "Wir wollten beide essen gehen", schluchzte sie, "Aber dann war ich plötzlich im Keller eingesperrt, und- und-!" Sie weinte nun etwas lauter los und presste sich fest gegen Luchos Brust. Dieser verstand kaum etwas, doch hörte ihr weiter zu.
"Und dann ist plötzlich Alisa zu dem Date gegangen anstelle von mir!"
Ihr Vertrauter machte plötzlich große Augen und wich einen Schritt von ihr zurück. "W-Was?", stockte er verwirrt und konnte das kaum fassen, "D-Die Beiden hatten ein Date?", murmelte er beleidigt und zog die Augenbrauen hoch.

Zum gleichen Zeitpunkt hatten Alisa und Maike erneut das selbe Gesprächsthema. Diesmal rückte die Blondine mit ein paar mehr Details über das Date heraus, über die sie nun nicht länger schweigen konnte...
"Am Ende des Abend haben wir ja noch zusammen einen Spaziergang gemacht - das habe ich dir ja schon erzählt", flüsterte das Mädchen leise aus Angst, es könne jemand anderes hören. Allerdings saßen beide immer noch in ihrem Zimmer, wobei die Türe ganz geschlossen war und eigentlich kein Ton heraus gedrungen wäre.
"Ja?", fragte die Brünette daraufhin und sah ihr nun interessiert ins Gesicht, "Und weiter?"
"Na ja...", Alisa sah peinlich berührt von ihr ab und strich sich durchs Haar, "Bevor ich wieder zurück zum Hafen gelaufen bin, da... da hat Ash versucht mich zu küssen!"
Maike machte große Augen, öffnete ihren Mund weit und sprang freudig vom Bett auf. "Wirklich?", platzte es äußerst laut aus ihr heraus und sie tippelte erfreut auf der Stelle auf und ab. "D-Das hast du dir nicht nur eingebildet?!", wollte sie wissen, um ganz sicher zu gehen.
Doch die Blondine schüttelte fest entschlossen den Kopf: "Nein, er wollte das ganz sicher... Ich bin im letzten Moment noch ausgewichen - Aber Maike!" Das Mädchen sah ein wenig flehend aus und zugleich bedrückt. "Findest du nicht, dass das etwas zu weit geht? Ich will doch nicht Ashs Gefühle dabei verletzen! Am Ende verliebt er sich noch in mich..."
Doch ihre Freundin quiekte nur noch immer begeistert. "Ach quatsch!", meinte sie schadenfroh, "Kümmere dich wirklich nicht darum? Dieser rücksichtslose Vollidiot hat mich im Brautkleid vor dem Standesamt stehen lassen und ist einfach verschwunden! Der hat es ruhig mal verdient, dass man auf seinen Gefühlen herumtrampelt!"
Alisa dachte lange schweigend nach und ihr war noch immer nicht ganz wohl bei der Sache. Doch irgendwie konnte sie die Brünette wieder verstehen...

Einige Zeit später, als die beiden tratschenden Mädchen dann von Luchos Ankunft erfahren hatten, versammelte sich die ganze Farmgemeinschaft in der Küche - denn der junge Braunhaarige hatte Großes zu verkünden.
"Wie ihr ja alle wisst, war ich gestern in Herzhofen zu einem Geschäftsgespräch", fasste Lucho noch einmal die Fakten zusammen und holte ein paar Unterlagen hervor, "Es ging um den Umbau dieser Farm - der Freund meines Vaters ist der Vizepräsident eines großen Bauunternehmens - und die können uns einen ordentlichen Rabatt für unseren Umbau spendieren! Ich habe sofort mit ihnen einen fairen Deal ausgemacht und die Umbauarbeiten werden schon Ende dieser Woche beginnen!"
Lucia, Alicia und Ash sahen den Jungen baff an. "W-Wirklich?", fragte Lucia freudig und war in diesem Moment überglücklich, dass sich endlich mal etwas auf dieser Farm tat. Auch Alicia war entzückt: "Das ist ja wunderbar!", rief sie auf, "Du bist echt so ein Engel!", meinte sie begeistert und fiel ihm kurz in die Arme.
Lucho grinste nur zufrieden und nickte: "So ist es. Das ganze wird einen vollen Monat dauern - und ich würde Sie, Alicia, bitten, die ganze Zeit dann anwesend zu sein und alles zu überwachen. Alle anderen werden mit mir nach Trostu fliegen! Mein Onkel besitzt dort eine etwas größere Pokémon-Pension mit genügend Schlafplätzen; er hat sich auch schon bereit erklärt, und dort aufzunehmen!"
Lucia wurde immer verblüffter. "T-Tatsächlich?", fragte sie begeistert, "Wir machen Urlaub?", strahlte sie.
Der Braunhaarige nickte wieder und holte tief Luft: "Der einzige Nachteil: Unser Flieger geht schon übermorgen!"
Plötzlich seufzte Maike laut auf: "Oh Mann!", meckerte sie und entfernte sich langsam von der Gruppe, "Schon wieder auf eine Farm! Da denke ich für einen Moment, wir würden uns einen ganzen Monat lang in einem Luxus-Hotel aufhalten, und dann das!" Seufzend lief sie die Treppen nach oben und erntete die Blicke aller noch Anwesenden.

"Und dich, Ash", Lucho wandte sich nun an seinen Freund, "Ich würde dich gerne sofort im Arbeitszimmer sprechen." Sein Ton klang leicht bissig.

"Was gibts denn?", wollte Ash dann sofort wissen, als sie sich beide alleine in dem Nebenzimmer eingefunden hatten. Lucho schloss hinter sich die Türe und zog arrogant die Augenbrauen hoch. "Ich hab erfahren, du hattest gestern einen netten Abend?" Der Schwarzhaarige kam auf diese Anschuldigung sofort ins Stocken und schwitzte. Der Braunhaarige kam ihm nun bedrohlich näher und sein Gesicht verdunkelte sich böse. "Lass gefälligst deine Finger von Alisa, ist das klar?!" Ash schluckte und nickte.
Lucho ging einen Schritt zurück und schüttelte enttäuscht den Kopf: "Ich dachte wirklich, wir wären Kumpels.."