Polizeigewalt

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • Nur weil es die Medien alle aufgreifen? Die Medien post das, was die Menschen hören wollen und ein Fall, wo einem weißhäutiger was schlechtes passiert, ist doch nicht so interessant, wie als wenn man sagt, dass ausländischer/ andersfarbiger Mitbürger X was passiert ist. Damit spricht man viel mehr die Masse an und erzeugt eine Aufruhe.

    Falls du es noch nicht mitbekommen hast, ist es immer schlecht von DEN Medien zu reden, als wären sie alle eine eingeschworene Masse.

    Medien posten nicht nur das was die Menschen hören wollen. Denn das kommt ganz auf den Fokus der entsprechenden Medien an. Boulevard-Presse steht darauf Reaktionen abzubilden und auszulösen. Für die wäre es ganz interessant, wenn jemandem etwas passiert und da eine Story hinter ist. Denen aber gleich Rassismus vorzuwerfen, in dem zu sagst, dass er mehr Berichte von Schwarzen, als von Weißen gibt, würde ich nicht behaupten. Eher das Gegenteil, da es womöglich leichter ist in das Umfeld von Weißen zu gelangen, als von Schwarzen.

    Es geschieht immer wieder eine Vorauswahl davon, über welche Verbrechen überhaupt berichtet wird. Um tatsächlich nennenswert in den Medien zu landen, muss es schon etwas skandalöses sein, dass eben auch Klicks, bzw. Zuschauer anziehen kann. Deswegen wird halt nur über besonders gewaltsame Übergriffe berichtet und das auch oftmals eingefärbt (bspw. sind Femizide in den Medien auch immer "Familiendramen" - das ist übrigens kein Punkt aus dem Video).

    Stimmt nicht unbedingt. Es ist nicht relevant über jeden quasi alltäglichen Kriminalfall aus der Nachbarschaft in landes- oder gar bundesweiten Medien zu berichten. Aber gewisse Verbrechen (Mord, Diebstahl, Raub etc.) bekommen in lokalen Medien schon entsprechende Deckung. Besondere Taten bekommen natürlich besondere Aufmerksamkeit und werden dementsprechend übergreifend gedeckt.


    Ein Familiendrama ist so eine dumme Floskel, die heutzutage einen Mord auf eine Familie einschränkt, aber die Tat gleichzeitig als "Drama" beschönigt.

    Videos, die über soziale Medien geteilt werden, finden eher selten einen Sendeplatz in der Tagesschau, heute oder NTV-Nachrichten.

    Bei solchen Medien spielt immer eine große Portion politische Relevanz mit, die bei den meisten Kriminalfällen nicht gegeben ist (außer z.B. Terror oder der Umgang mit Minderheiten).

    Ein Bild, dass nicht der Realität entspricht, aber hilft, der Bevölkerung einzureden, dass die Polizei eben eine positive Gewalt ist.

    Also ist die Polizei eigentlich eine negative Gewalt in deinem Weltbild? Wie willst du das den Kindern in der Grundschule erklären?

  • Und das nicht nur von österreichischen Seite. Wir haben hier in Wien in manchen Bezirken auch verhältnismäßig ziemlich viele rechtsextreme Türken, die kurdischstämmige Menschen und andere anfeinden. Und bei rechtsextremen Menschen sind vielleicht recht viele, aber bei weitem, nicht alle von Armut betroffen. Um ein rassistisches Arschloch zu sein, muss man weder arm noch weiß sein.

    Natürlich. Wir haben bei uns (ich wohne im Migrantenstadtteil hier) dasselbe Problem. Wir hatten schon ein paar Mal Massenschlägereien zwischen Türken und Kurden. Die Sache ist aber auch dabei, dass die Polizei sehr wenig macht. Bei der letzten Massenschlägerei ist sie nicht mal rausgekommen. (Oder eher: Ja, ist sie schon, eine halbe Stunde später, als sich alle schon in die Winde verstreut hatten. Hat echt viel geholfen.) Das scheint die einfach nicht zu interessieren. Und bei rassistischer Gewalt, die von Weißen ausgeht, bitten die Opfer sogar, die Polizei nicht zu rufen, weil die Chancen gut stehen, dass SIE dann dafür verhaftet werden. :(

    Das ist eben das Problem: Eine rassistische Polizei kann nicht gegen Rassismus durchgreifen.


    Und natürlich ist Rassismus eine der Verbrechensursachen, die man nur eingeschränkt mit kurzfristigen Mitteln bekämpft bekommt. Das stimmt. Aber gleichzeitig ist es auch etwas, wobei die Polizei - zumindest in meiner Gegend - nur eingeschränkt hilft.


    Das ist halt auch so die Sache: Ich, als weiße Person, habe bisher nie direkte Probleme selbst mit der Polizei gehabt. Aber ich habe in meinem ganzen Leben auch nur ein einziges Mal erlebt, dass die Polizei irgendwo geholfen hat. (Und das war, als ich unterwegs mich auf einmal zwischen zwei besoffenen Gruppen Fußballfans wiederfand, die anfingen aufeinander loszugehen mit mir in der Mitte ... Da hat mich ein Polizist rauszugezogen. Das war mein eines positives Polizeierlebnis.)


    Stimmt nicht unbedingt. Es ist nicht relevant über jeden quasi alltäglichen Kriminalfall aus der Nachbarschaft in landes- oder gar bundesweiten Medien zu berichten. Aber gewisse Verbrechen (Mord, Diebstahl, Raub etc.) bekommen in lokalen Medien schon entsprechende Deckung. Besondere Taten bekommen natürlich besondere Aufmerksamkeit und werden dementsprechend übergreifend gedeckt.

    Diebstahl? What? Also ich habe früher viel Lokalzeit geschaut, aber Diebstahl wurde allerhöchstens dann mal behandelt, wenn organisierte Gruppen in Häuser eingebrochen sind.


    Morde werden in den Lokalmedien abgedeckt, ja, aber darüber hinaus eben auch nur, wenn sie bestimmten Schemata entsprechen. Und das hat nicht mit "Relevanz" zu tun, sondern vorrangig damit, dass Medien - ja, auch unsere öffentlichen rechtlchen - nun einmal Sensationsgeil sind. Die Morde vor ein paar Jahren in Höxter, betreffen den Rest von Deutschland genau so wenig, wie diverse andere Morde, aber da ist eine kleine Horrorstory hinter. Deswegen macht es gute Schlagzeilen und wird halt in den Medien über Tage breitgetreten.


    Ein Familiendrama ist so eine dumme Floskel, die heutzutage einen Mord auf eine Familie einschränkt, aber die Tat gleichzeitig als "Drama" beschönigt.

    Das Problem mit der Darstellung ist, dass sie rauslässt, dass es fast immer Femizide sind. Es sind fast immer Fälle, wo ein Mann seine Frau/Freundin (und gegebenenfalls etwaige Kinder) umbringt. Diese Femizide machen knapp 1/3 alle Morde, die jährlich in Deutschland geschehen aus! Aber die Medien stellen es halt immer lapidar als "Drama" dar, was häufig auch mit impliziert, dass ja irgendwie die Frau auch mit Schuld daran war.


    Übrigens wird über Femizide oft nur dann mit mehr als einer Erwähnung in der Lokalzeitschrift berichtet, wenn entweder Kinder mit involviert waren, oder der Täter Migrant war. Dazu gab es vor zwei oder drei Jahren mal eine Untersuchung.


    Bei solchen Medien spielt immer eine große Portion politische Relevanz mit, die bei den meisten Kriminalfällen nicht gegeben ist (außer z.B. Terror oder der Umgang mit Minderheiten).

    Ich verstehe nicht. was du gerade sagen willst. Ich kritisiere, dass Polizeigewalt - die sehr hohe politische Relevanz hätte - selten außerhalb der Sozialenmedien erwähnt wird. Zeitschriften und Fernsehen berichten darüber selten - außer die BLÖD, die dann natürlich gerne den nicht-weißen Opfern die Schuld gibt.


    Also ist die Polizei eigentlich eine negative Gewalt in deinem Weltbild? Wie willst du das den Kindern in der Grundschule erklären?

    Frag mal schwarze Eltern, wie die es ihren Grundschulkindern erklären, dass jedes Treffen mit der Polizei für sie tödlich enden könnte.

  • Diebstahl? What? Also ich habe früher viel Lokalzeit geschaut, aber Diebstahl wurde allerhöchstens dann mal behandelt, wenn organisierte Gruppen in Häuser eingebrochen sind.

    Nur ist das was du persönlich mitbekommst nicht Maßstab der Dinge. Wenn es beispielsweise Öffentlichkeitsfahnungen in der Region gibt, werden diese meist immer thematisiert. Vielleicht nicht in der WDR-Lokalzeit, oder was auch immer du meinst, aber zumindest in Rundfunk und Zeitung. Und bundesweite Berichterstattung zu Kriminalfällen gibt es oft in den ÖR-Boulevard-Magazinen Brisant und hallo deutschland.

    Die Morde vor ein paar Jahren in Höxter, betreffen den Rest von Deutschland genau so wenig, wie diverse andere Morde

    Es war keine typische Affekttat und die Opfer stammten aus verschiedenen Orten des Landes und die Täter agierten über einen längeren Zeitraum. Das ist für viele schon spannend genug, um darüber zu berichten.

    Ich verstehe nicht. was du gerade sagen willst. Ich kritisiere, dass Polizeigewalt - die sehr hohe politische Relevanz hätte - selten außerhalb der Sozialenmedien erwähnt wird. Zeitschriften und Fernsehen berichten darüber selten - außer die BLÖD, die dann natürlich gerne den nicht-weißen Opfern die Schuld gibt.

    Okay, dann habe ich das wohl etwas falsch verstanden. Dennoch gab es in der Vergangenheit viel Berichterstattung über George Floyd, Black Lifes Matter und die Polizeigewalt in den USA, auch in den öffentlich-rechtlichen Sendern.

  • Es war keine typische Affekttat und die Opfer stammten aus verschiedenen Orten des Landes und die Täter agierten über einen längeren Zeitraum. Das ist für viele schon spannend genug, um darüber zu berichten.

    Und genau da ist das Problem: "spannend genug". Es betrifft Leute nicht wirklich, aber es ist eben die Sensationsgeilheit, wegen der darüber gesprochen wird.


    Femizide sind eine Sache, die ein Muster sind und als solches wesentlich mehr Leute betreffen (jeden Tag versucht ein Mann seine Frau/Freundin umzubringen, jeden dritten Tag gelingt so ein Mord), weshalb es eigentlich mehr Relevanz haben sollte, weil es eben ein wiederkehrendes Problem ist.


    Okay, dann habe ich das wohl etwas falsch verstanden. Dennoch gab es in der Vergangenheit viel Berichterstattung über George Floyd, Black Lifes Matter und die Polizeigewalt in den USA, auch in den öffentlich-rechtlichen Sendern.

    Aber genau das ist es: Die USA, aber nicht über entsprechende Probleme hier in Deutschland. Und technisch gesehen wird auch in den USA nur dann darüber berichtet, wenn es eben wie jetzt so ein Aufleben darum gibt. Es wurden in den letzten 7 Jahren in den USA knapp 2000 (!!!!!!!) Schwarze von Polizist*innen getötet.


    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

  • Frag mal schwarze Eltern, wie die es ihren Grundschulkindern erklären, dass jedes Treffen mit der Polizei für sie tödlich enden könnte.

    Das ist aber eine ziemlich brutale Sichtweise, die ich für in Deutschland lebende Personen nicht so übernehmen würde, oder?

    Femizide sind eine Sache, die ein Muster sind und als solches wesentlich mehr Leute betreffen (jeden Tag versucht ein Mann seine Frau/Freundin umzubringen, jeden dritten Tag gelingt so ein Mord), weshalb es eigentlich mehr Relevanz haben sollte, weil es eben ein wiederkehrendes Problem ist.

    Und deswegen sollte mehr darüber berichtet werden, oder was forderst du? Und wozu würde mehr Berichterstattung deiner Meinung nach führen?

    Aber genau das ist es: Die USA, aber nicht über entsprechende Probleme hier in Deutschland.

    Welche Fälle hatten wir denn in Deutschland in den vergangenen Jahren und wie (und warum) wurde darüber berichtet?

  • Das ist aber eine ziemlich brutale Sichtweise, die ich für in Deutschland lebende Personen nicht so übernehmen würde, oder?

    Du hast dich so darüber lustig gemacht, dass der Junge in Hamburg sein T-Shirt ausgezogen hat. Warum hat er das? Weil er ernsthafte Angst vor der Polizei und davor von denen schwer verletzt oder getötet zu werden hatte.

    Ja, in Deutschland kommt es bei weitem nicht so oft vor, wie in anderen Ländern, aber ich kann dir aus Erfahrung mit meinen schwarzen Freund*innen sagen, dass sie alle Angst davor und vor allem auch Angst um ihre Kinder, allen anderen voran den Söhnen haben. Weil auch wenn es hier nicht so häufig passiert, wie da, ist die Wahrscheinlichkeit, dass es einen von ihnen passiert, weit größer, als dass es dich oder mich betrifft.


    Und deswegen sollte mehr darüber berichtet werden, oder was forderst du? Und wozu würde mehr Berichterstattung deiner Meinung nach führen?

    Ja. Es sollte allgemein offener problematisiert werden, weil es nun einmal ein gesellschaftliches Problem ist, gegen das etwas getan werden sollte. (Bspw. auch durch Politik und Co.)


    Welche Fälle hatten wir denn in Deutschland in den vergangenen Jahren und wie (und warum) wurde darüber berichtet?

    Nun, wir hatten die Fälle vom vorletzten Wochenende, die wir hier ausführlich diskutiert hatten und davor auch immer wieder welche. Ich habe viele Videos gesehen, aber gerade auch keine Lust, die jetzt alle rauszusuchen.

    Aber allein auch Fälle wie die Demos - sei es letztes Jahr die FFF/Hambi Demo in Aachen, die so eskaliert ist, oder die vom G8 in Hamburg, wo es ausschließlich medial so dargestellt wurde, als sei die Gewalt ausschließlich von den Demonstrant*innen ausgegangen und nicht von der Polizei. Und zumindest bei der Demo in Aachen waren gute Freund*innen von mir, deren Eindruck recht deutlich war, dass Auslöser der Gewalt die Polizei war. Die Medienberichterstattung hat dies aber nicht einmal in Betracht gezgen.

  • Du hast dich so darüber lustig gemacht, dass der Junge in Hamburg sein T-Shirt ausgezogen hat. Warum hat er das? Weil er ernsthafte Angst vor der Polizei und davor von denen schwer verletzt oder getötet zu werden hatte.

    Und dann zieht man sein T-Shirt aus? Was soll das denn für einen Sinn haben?

    Es sah eher so aus, als würde er sich bereit zum Kampf machen. Und das hat nichts mit lustigmachen zu tun, sondern ist einfach eine mögliche Deutung der Handlung. Vielleicht hat es die Polizei in dem Moment auch so gesehen.

    Nun, wir hatten die Fälle vom vorletzten Wochenende, die wir hier ausführlich diskutiert hatten und davor auch immer wieder welche. Ich habe viele Videos gesehen, aber gerade auch keine Lust, die jetzt alle rauszusuchen.

    Ja, aber auch da wurde meistens auch von bundesweiten Medien berichtet, zumindest die letzten Fälle und G20 (nicht G8). Kann es sein, dass du das einfach nicht so mitbekommst?

  • Also nur mal ganz kurz weil am Handy:

    - Der Junge sagt, er habe sein T-Shirt ausgezogen, um zu beweisen, dass er unbewaffnet ist. Das war zwar keine schlaue Entscheidung, aber er war offensichtlich mit der Situation überfordert und wollte damit zeigen, dass er keine Gefahr darstellt.

    - Mein Freundeskreis besteht zu einem relativ großen Teil aus PoC, alle aus meinem Freundeskreis berichten, dass sie schon im Grundschulalter darauf geschult wurden, wie sie sich verhalten sollen, wenn sie von der Polizei kontrolliert werden und das haben die meisten Eltern auch mindestens einmal pro Jahr mit den Kindern wiederholt. In dem Teil meines Freundeskreises, wo meine Freund*innen eher dem deutschen Stereotyp entsprechen (ich auch), wurde keine*r mehr als einmal in seinem Leben von den Eltern darauf vorbereitet, wie man sich in einer Polizeikontrolle verhalten solle, ich kann mich sogar generell an kein einziges Mal erinnern, wo meine Eltern mich vorbereitet haben. Auch wenn das jetzt nur eine anekdotische Evidenz ohne viel Aussagekraft ist, spricht das dafür, dass ausländisch aussehende Kinder in der Regel schon früh von den Eltern darauf vorbereitet werden (müssen), zu Unrecht Erfahrungen mit der Polizei haben zu müssen.

  • In Essen sollen sich 29 Polizisten an einer rechtsextremen Chatgruppe beteiligt haben. Dabei wurden Bilder von Adolf Hitler, von Hakenkreuzen, fiktive Darstellungen von Flüchtlingen in Gaskammern und von Schwarzen, die erschossen werden, geteilt. Ansonsten haben wir anscheinend auch sehr gemäßigte Polizeischüler, bei denen es allem Anschein nach nicht genügend Anhaltspunkte für rechtsextreme Gesinnungen geben soll :^)


    Also nach NSU 2.0, Polizist*innen auf Corona-Demos und was weiß ich wie viele rechtsextreme Chatgruppen weiß ich nicht, wie lange man noch den Mythos der tragischen Einzelfälle hochhalten möchte und wie lange man sich noch mit Ausreden wie "Die Polizei ist auch nur ein Spiegel der Gesellschaft" rausreden möchte.

  • In Essen sollen sich 29 Polizisten an einer rechtsextremen Chatgruppe beteiligt haben. Dabei wurden Bilder von Adolf Hitler, von Hakenkreuzen, fiktive Darstellungen von Flüchtlingen in Gaskammern und von Schwarzen, die erschossen werden, geteilt. Ansonsten haben wir anscheinend auch sehr gemäßigte Polizeischüler, bei denen es allem Anschein nach nicht genügend Anhaltspunkte für rechtsextreme Gesinnungen geben soll :^)


    Also nach NSU 2.0, Polizist*innen auf Corona-Demos und was weiß ich wie viele rechtsextreme Chatgruppen weiß ich nicht, wie lange man noch den Mythos der tragischen Einzelfälle hochhalten möchte und wie lange man sich noch mit Ausreden wie "Die Polizei ist auch nur ein Spiegel der Gesellschaft" rausreden möchte.


    Ohne die ganze Polizei da mit rein ziehen zu wollen ( Verallgemeinerungen sind niemals gut) kann man hier schon von einem größeren Problem reden. Ist ja nicht das erste mal, dass man solche Sachen aufdeckt und jedes Mal ist es eine ganze Menge an Leuten die da drin sind und nicht nur ein oder zwei. Wenn man daran denkt, dass solche Leute dann befugt sind das Gewaltmonopol des Staates auszuüben, kann einem Angst und Bange werden.


    Das es ,,nicht genügend Anhaltspunkte“ für eine rechtsextreme Gesinnung geben soll, ist ja fast schon ein Skandal. Heißt das, dass diese Typen da unbeschadet rausgehen??

  • In einem Livestream wurde ein Jugendlicher mit dem Nicknamen Amaru von einem Beamten hart ins Gesicht geschlagen, während dieser auf seinem Stuhl saß und sich mit den Beamten unterhielt (die Göttinger Polizisten haben die laufende Cam anscheinend nicht bemerkt).

    Tweet/Context: https://twitter.com/marcc1893/status/1306666398488424449


    (mehr gibts aktuell leider nicht an Footage, Audio beim Streamer deaktiviert)


    Erste Reaktion Polizei Göttingen:

    https://twitter.com/Polizei_GOE/status/1306872465637937152


    Momentan gibts noch keine genaueren Infos zu den Hintergründen, die Polizei Göttingen ermittelt laut eigenen Angaben bereits intern.


    Edit:

    Update zum Fall: Polizeigewalt

  • Es gibt ein Update zu dem Vorfall mit den Göttinger Polizeibeamten und dem Discord-Stream:

    Zitat


    Bei einem Einsatz wegen einer Ruhestörung ist es zu einem Fall offenbar illegaler Polizeigewalt gekommen. Die Göttinger Polizei spricht von einem "nicht akzeptablen Zwischenfall" - ein Strafverfahren gegen mehrere Beamte läuft.


    [...]

    Die eingesetzten Beamten stünden fest, gegen sie läuft ein Strafverfahren wegen Körperverletzung im Amt.

    https://www.spiegel.de/panoram…3d-4162-8684-63fdfc75f85a

  • https://twitter.com/Polizei_GOE/status/1307689032328110082


    Dem Kollegen ist halt mal "die Hand ausgerutscht" und das ist "menschlich erklärbar". Wenn selbst der Leiter der Polizei Göttingen schon so verharmlosend von Polizeigewalt spricht, können wir den Laden auch direkt dicht machen oder? Vorher wird natürlich noch eine Minute das Opfer kriminalisiert und als Aggressor dargestellt, bevor in 10 Sekunden Polizeigewalt runtergespielt wird und in einem Schlusssatz wird dann angekündigt, dass ein Strafverfahren wegen Körperverletzung in Dienst eingeleitet wird.


    https://twitter.com/antifa_dre…tatus/1307676215302598656 *
    Hier droht übrigens ein Polizist Demonstrierenden (!) mit Waffengewalt "Du fängst dir gleich ne Kugel" (ca. bei Sekunde 13) und das ist wohl der gleiche Polizist unmittelbar danach, der sogar schon zum Waffenholster greift.


    *Da mir hier schon vorgeworfen wurde, dass ich ja angeblich Antifa-Content verbreiten würde: Ist mir relativ egal, woher das Video kommt, solange das Video echt ist.

  • Das erinnert mich an den Bericht aus Zapp


    Da wurde ein Reporter von einem Polizisten angegriffen. Das ganze wurde von der Kamera vom Reporter aufgezeichnet, und obwohl das Video auch im Gerichtsverfahren gezeigt (und anerkannt) wurde, behauptet der Polizeichef immer noch, dass das, was die Polizisten (erwiesenermaßen fälschlicherweise) zu Protokoll gegeben haben, die Wahrheit ist.

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Man kann es leider nicht mehr bestreiten:
    Unsere Polizei hat ein extrem starkes Rassismus- und Gewaltproblem

  • Die Studie zu Rechtsextremismus innerhalb der Polizei kommt jetzt doch nicht.

    Also doch, sie kommt, aber in einer so abgeschwächter Form, dass man das nicht mehr so nennen kann. Denn anstatt nach den Rechtsextremen Strukturen innerhalb der Polizei zu ergründen, will man lieber den gesamten Alltag der Polizisten untersuchen. Was auch immer das heißen soll.

    Aber da das am Ende ja von Konservativen verhindert/verkündet wird, argumentiert man das wahrscheinlich damit, dass man auch linksgrünextreme Strukturen in der Polizei aufdecken will, denn Linksextremismus ist ja auch "schlimm schlimm schlimm".


    Ich finde das einfach nur erbärmlich. Es gab in den letzten Monaten jetzt mehrere klare Fälle von Rechtsextremismus in der Polizei und dennoch stellen sich Seehofer und der stellv. Präsident der GdP quer mit der Begründung, dass man Polizisten nicht unter "Generalverdacht" stellen dürfte, denn die "halten ja den Kopf für uns hin".

    Ja, und gerade deswegen ist es wichtig zu wissen, auf welcher Seite des (Grund)Gesetzes die Polizisten stehen. Auf der, der sich an es hält oder auf der, die sich nicht an dieses hält.


    Viele Polizisten wollen ja selbst eine Rechtsextremismus-Studie, damit eben ein Generalverdacht nicht mehr bestehen muss.

  • Die Studie zu Rechtsextremismus innerhalb der Polizei kommt jetzt doch nicht.

    Also doch, sie kommt, aber in einer so abgeschwächter Form, dass man das nicht mehr so nennen kann. Denn anstatt nach den Rechtsextremen Strukturen innerhalb der Polizei zu ergründen, will man lieber den gesamten Alltag der Polizisten untersuchen. Was auch immer das heißen soll.


    Richtig big brain einfach dieser Seehofer

    Aber da das am Ende ja von Konservativen verhindert/verkündet wird, argumentiert man das wahrscheinlich damit, dass man auch linksgrünextreme Strukturen in der Polizei aufdecken will, denn Linksextremismus ist ja auch "schlimm schlimm schlimm".

    Dieses Argument killt mich tbh auch immer am meisten, Whataboutism und "mimimi die anderen sind auch böse" ist so eine Taktik, die eigentlich nur im Kindergarten irgendwo okay ist. Sind halt Kinder. Aber auf politischer Ebene würde man sich eigentlich schon andere Methoden und Rhetoriken wünschen und hoffen, dass Probleme nicht mit anderen Problemen negiert werden. Wirkt halt gerade doch sehr danach, dass Seehofer - und Politiker, die diese Entscheidung befürworten - die Polizei decken, eben gerade weil sie die Probleme kennen. Aber man wird dieses und jenes ja wohl noch sagen dürfen :^)

  • Aber da das am Ende ja von Konservativen verhindert/verkündet wird, argumentiert man das wahrscheinlich damit, dass man auch linksgrünextreme Strukturen in der Polizei aufdecken will, denn Linksextremismus ist ja auch "schlimm schlimm schlimm".

    Dieses Argument killt mich tbh auch immer am meisten, Whataboutism und "mimimi die anderen sind auch böse" ist so eine Taktik, die eigentlich nur im Kindergarten irgendwo okay ist. Sind halt Kinder. Aber auf politischer Ebene würde man sich eigentlich schon andere Methoden und Rhetoriken wünschen und hoffen, dass Probleme nicht mit anderen Problemen negiert werden. Wirkt halt gerade doch sehr danach, dass Seehofer - und Politiker, die diese Entscheidung befürworten - die Polizei decken, eben gerade weil sie die Probleme kennen. Aber man wird dieses und jenes ja wohl noch sagen dürfen :^)

    Es ist vor allem wieder die verdammte Hufeisenideologie, die "Wir wollen mehr soziale Gerechtigkeit und wenn wir sie uns mit Gewalt erkämpfen müssen" mit "Wir wollen Leute aus marginalisierten Gruppen erschießen, einfach weil sie nicht in unser Weltbild passen" gleichsetzt.