Polizeigewalt

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • Alaiya dann respektier ich mal deine Realität wenn du sie so wahrnimmst. Also dass viel Diskriminierung und Benachteiligung seitens der Polizei stattfindet, da bin ich mir sicher. Auch wenn sie dennoch gesetzlich verpflichtet sind ihren Job "richtig" zu machen.


    Aber dann wieder die Frage. Ist die Institution schuld oder der Mensch? Der Polizist der den Flüchtling erschossen hat wurd von der Staatsanwaltschaft geschützt. Wir haben Jobcentermitarbeiter die Migranten sagen "Arbeit macht frei". Wir haben Heime wo Kindesmissbrauch im großen Stil stattfindet.


    Wenn nicht Polizei, hocken dieselben Leute halt in anderen Ämtern.

  • Aber selbst für nicht marginalisierte Menschen: Zeig mal einen Diebstahl an und freue dich darüber, dass daraus nie etwas werden wird. Du wirst einfach nach ein paar Wochen ein Schreiben von der Staatsanwaltschaft bekommen, dass es leider keinerlei Hinweise gäbe (scheiß egal ob das stimmt) und dass das Verfahren deswegen eingestellt wurde.

    Die Erfahrung musste meine Familie leider auch mehrfach machen. Nicht direkt mit Diebstahl, sondern Sachbeschädigung. Und an sich hatte ich Vater damals auch beruhigt, dass die Polizei nun mal nicht zaubern kann und wenn es keine Hinweise gibt, dann wird es schwierig. Das Problem war am Ende eher, dass die Polizei genervt(!!!) reagiert hat, als sich die Sachbeschädigung wiederholte und Vater natürlich bei jedem Vorfall eine Anzeige erstattet hat. Für uns war das halt keine Kleinigkeit, weil das finanziell belastend war.


    Auf der anderen Seite habe ich auch schon die Erfahrung gemacht, dass Polizeipräsenz hilfreich sein kann. Zwar kann die Polizei aufgrund von Gesetzen bei Sachbeschädigung in der eigenen Wohnung nichts ausrichten (weil deine Sachen, hast das Recht sie zu zerstören, selbst wenn sie auch einer weiteren Person gehören), aber durch die Anwesenheit durchaus jemanden etwas "hemmen". Gerade wenn es sich um körperliche stärkere handelt, die meinen, die anderen Familienmitglieder können sich eh nicht wehren, ist das teilweise die einzige Option, die bleibt. Dass natürlich die Polizei oft erst richtig eingreifen kann, wenn Gewalt bereits passiert ist, finde ich gerade im Bezug auf Kinder, die grundsätzlich hilflos ihren Eltern ausgeliefert sind, auch nicht optimal. Aber das ist wieder halt eher die Gesetzeslage.


    Allgemein ist mir aufgefallen, dass ich es angenehmer in meiner Kleinstadt finde, weil unsere Polizei den gleichen Migrationshintergrund aufweist, wie die Bewohner. Wir sind eine Flüchtlingsstadt, nach dem 2. Weltkrieg entstanden und ziemlich durchgemischt, was die Kulturen angeht. Das zeichnet sich auch in der Zusammenstellung unserer Polizist*innen aus. Das macht viele Klärungen so viel angenehmer und du fühlst dich nicht gleich wie ein Krimineller, wenn du dein Geburtstland erwähnst lol. Wie sich da bei manchen Personen ohne Migrationshintergrund gleich der Tonfall und Umgang mit einem ändert, ist halt echt nicht mehr heilig.

  • Ich kann mir bloß noch nicht ganz vorstellen, wie Leute, die die gewöhnliche Polizei abschaffen wollen würden, sich ausmalen, wie das in der Realität funktionieren soll. Ich spreche hier jetzt auch nicht von ideologischen Ideen, die bringen einen ohne konkreten Plan halt auch nirgendwo hin.


    Wer soll sich dann um etwa die " gewöhnlichen" Einbrüche, Überfälle, Diebstähle und co etwa kümmern? Eine Spezialeinheit auf so etwas anzusetzen, verfehlt dann vollkommen den Sinn dessen, wofür eine Spezialeinheit mit dementsprechender langer und professioneller Ausbildung und Kriminolog*innen in schweren Fällen wie Mord da sein sollte. Das ist doch eine Ressourcenverschwendung dieser Spezialkräfte.

    Erst recht für spießbürgerliche Nichtigkeiten wie Nachbarschaftsstreitigkeiten oder für Ordnungswidrigen kann man solche nicht einsetzen.

    Gut, bei so manchen privaten Auseinandersetzungen wäre ein psychologisches Team sinnvoller, aber von denen werden ohnehin schon viel zu wenige ausgebildet.


    Und ihr glaubt doch nicht wirklich, dass der Staat nun mehr in die Ausbildung dieser investiert. Die sind sich doch sogar zu geizig eine ordentliche Anzahl an Ärzt*innen und Personal in staatlichen Krankenhäusern auszubilden und anzustellen, um jedem eine normale Arbeitswoche ohne Überlastung zukommen zu lassen, und an Psychiater*innen und Psycholog*innen und alle anderen Therapeut*innen mangelt es jetzt schon überall.

    Dann wird wohl kaum darin investiert werden diese auf alltäglicher Basis zu privaten Konflikten zu schicken. Also realistisch gesehen. Ich sag nicht, dass es nicht wünschenswert wäre.


    Ja, aber Alaiya hat behauptet, die Polizei (als Behörde an sich) hat kein Interesse daran, marginalisierten Gruppen zu helfen und Ermittlungen aufzunehmen. Wenn sie aus staatlicher Seite dazu verpflichtet sind. Ein Polizist kann nicht sagen "hab ich kein Interesse zu".

    Sollte, hätte, Fahrradkette.

    Ja eben das ist es. So wie du dir das vorstellst, wird das sowieso nie was werden (oder zumindest im nächsten Jahrzehnt nicht), weil darin nunmal nicht investiert werden wird.

  • Ein neuer Fall der Polizeigewalt in den USA macht momentan in den Medien die Runde: Eine Gruppe Polizisten rückt aus, weil ein (anscheinend psychisch krankes) dunkelhäutiges Mädchen damit droht, ihre Mutter und sich selbst umzubringen. Die Beamten drückten das Mädchen in den Schnee, legten ihm Handschellen an und verfrachteten es im Polizeiwagen. Als es sich daraufhin nicht beruhigte, wendeten die Polizisten bei der Neunjährigen (!) Pfefferspray an. Die involvierten Polizisten sind bis auf weiteres suspendiert worden.


    Gerade das Video zum Vorfall (Triggerwarnung obv) zeigt für mich eindrücklich, wie wenig die involvierten Polizisten an Deeskalierung interessiert sind. Es geht um reine Machtdemonstration und das gegenüber einem kleinen Kind, wirklich schockierend mitanzusehen.

  • Eine Gruppe Polizisten rückt aus, weil ein (anscheinend psychisch krankes) dunkelhäutiges Mädchen damit droht, ihre Mutter und sich selbst umzubringen. Die Beamten drückten das Mädchen in den Schnee, legten ihm Handschellen an und verfrachteten es im Polizeiwagen. Als es sich daraufhin nicht beruhigte, wendeten die Polizisten bei der Neunjährigen (!) Pfefferspray an.

    Habe das leider nicht mitbekommen. Immerhin wurden sie suspendiert. Was die sich dabei gedacht haben. :confused: Würde mich mehr als schämen.

  • https://www.lgbtqnation.com/20…nt-make-eye-contact-beat/


    Ein weiteres Beispiel von mit nichts zu rechtfertigender Gewalt von Polizisten gegen marginalisierte Gruppen, insbesondere gegen PoC und trans Frauen.. Kein Augenkontakt hat für diese ach so tollen "Volksschützer" gereicht um Anya Bradford anzugreifen und bevor jemand sagt, dass das nur in den USA so schlimm sei, hier in Deutschland müssen insbesondere PoC auch immer wieder bzw. jeden Tag sich vor rassistischer Verfolgung seitens der von rechten durchseuchten Polizei fürchten und die Identität und Rechte von transgeschlechtlichen Menschen wird seitens der Polizei 0 respektiert.

  • https://europa-verlag.com/Buecher/6565/AufdemrechtenWeg.html


    Passend zum Thema.


    Zitat

    "Polizeichats mit rechtsextremen Inhalten, rassistische Misshandlungen von Verdächtigen, illegale Datenabfragen und Todesdrohungen gegen Politikerinnen, Anwälte und Aktivisten, Hetze gegen Muslime, ungeklärte Todesfälle in Arrestzellen, dazu der Vorwurf, bei der Strafverfolgung auf dem rechten Auge blind zu sein – unsere Gesetzeshüter sind außer Kontrolle. Wenn sich Rechtsextreme und Rassisten in der deutschen Polizei so verdammt sicher fühlen können, wie das augenblicklich der Fall ist, gerät unser Rechtsstaat in Gefahr. »Cop Culture« und Korpsgeist begünstigen das Driften nach rechts außen. Doch die Politik verhindert einen klaren Blick auf das Problem. Keine andere Berufsgruppe wird so resolut gegen Kritik und Kontrollinstanzen verteidigt wie die Polizeibeamten. Dabei wird jedoch einer der wichtigsten Grundpfeiler unserer Demokratie beschädigt: die Gewaltenteilung.


    Die deutsche Polizei und damit unser Rechtsstaat haben ein massives Problem. Doch wie rechts ist unsere Polizei wirklich? Und warum fühlen sich Rechtsextreme und Rassisten in der Polizei so sicher? Aiko Kempen hat mit Menschen gesprochen, die Opfer rassistischer Polizeigewalt wurden. Er interviewte aktuelle und ehemalige Polizisten, Polizeiforscher und Ausbilder. Er besuchte Polizeischulen, war bei Einsatztrainings mit dabei und verfolgte Gerichtsprozesse gegen Polizisten. Herausgekommen ist eine kritische Bestandsaufnahme über den fragilen Zustand unseres demokratischen Rechtsstaats und dessen Hüter. Er macht deutlich, warum es so wichtig ist, offen über rechte und rassistische Tendenzen in der Polizei zu sprechen – weil sie das Potenzial haben, unsere Gesellschaft in ihren Grundfesten zu erschüttern und unseren Rechtsstaat nachhaltig zu beschädigen."


    Habe das Buch noch nicht gelesen, doch hat es das Interesse geweckt, mich kritischer mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Dass die Polizei ein Problem mit rechtem Gedankengut gut war mir bewusst, aber jetzt die Auflistung des Ausmaßes zu lesen, inklusive illegaler Datenabfragen auf Polizeicomputern, Todesdrohungen gegen PolitikerInnen, Aktivisten & co., ebenso wie möglicherweise bestehende Netzwerke mit Verbindungen zu Nazis, lässt einen durchaus mulmig werden. Vor allem weil, die der Autor (Leseprobe) sagt, dass die Polizei ja die einzige Berufsgruppe ist, die mit Schusswaffen, Schlagstöcken und Tasern durch die Straßen laufen und Gewalt ausüben dürfen.

  • So, der Mörder an George Flyn scheint verurteilt zu werden. Er kann noch Revision einlegen, oder eine milde Strafe bekommen, aber ich schätze das als unwahrscheinlich ein.


    Im Prozess wurde versucht zu establisieren, dass Flyn an Herzschwäche starb. Sagen wir, es ist wahr, so was?!

    Er leigte laut Zeugen keine Gegenwehr und jeder kann mal ne gefälschte Banknote bei sich haben, ein normaler Polizist würde seine Personalien für weitere Informationen aufnehmen und es sein lassen.

    Das verhalten war grundlos brutal und demütigend.


    Tja, gute Neuigkeiten sind also, dass der Kerl wohl verurteilt wird, schlechte Neuigkeiten sind, dass der Kerl wohl verurteilt wird.

    "Seht ihr, jetzt habt ihr was ihr wollt. Das Systhem ist nicht kaputt, alles funktioniert bestens, nichts muss sich ändern."

  • Letztens gab es in Wien eine riesige Raveparty (oder eher Ausschreitungen als Raveparty getarnt) in einem Park und die Polizei hat das versucht aufzulösen, weil Coronabestimmungen. Eine Polizistin wurde gleich drei fucking Mal mit Glasflaschen am Kopf getroffen, trug zum Glück einen Helm, zog sich aber dennoch eine Gehirnerschütterung zu.


    Natürlich haben die Polizist*innen laut einigen was falsch gemacht, weil sie überhaupt versucht haben die Massenveranstaltung aufzulösen und sich gegen den Beschuss von Glasflaschen und co. gewehrt haben.


    Ja, das sind auch Menschen, die ihr eigenes Leben und Unversehrtheit über jene von ein paar Affen stellen, die ohne triftigen Grund mit Gegenständen, speziell Gefährlichen, werfen. Würde ich auch an deren Stelle, shrug.

  • Unfassbar. Im „Polizeigewalt!!!“-Schreien ist man immer ganz flink aber die Hemmschwelle jemandem eine oder mehrere Glasflaschen an den Kopf zu Donnern ist bei einigen nahezu nicht vorhanden. Wie viele Berichte ich in letzter Zeit gesehen habe wo die Leute sich Polizisten gegenüber verhalten haben wie die letzten Affen. Aber Hauptsache jemand ist schnell genug zur Stelle wenn man selbst mal Hilfe braucht. Das ist halt auch so ein undankbarer Job. Natürlich gibts Polizisten die ihr Amt missbrauchen oder sich einfach scheiße Verhalten, ein riesiger Teil leistet aber hervorragende Arbeit und die haben es gefühlt zunehmend schwerer durch solche Idioten.

    « I might not be able to decide whether the road is easy or not,

    but whether I walk it is entirely up to me. »


  • Natürlich gibts Polizisten die ihr Amt missbrauchen oder sich einfach scheiße Verhalten, ein riesiger Teil leistet aber hervorragende Arbeit und die haben es gefühlt zunehmend schwerer durch solche Idioten.

    Diese guten Polizist*innen haben vor allem es schwer durch die ganzen Nazis in der Polizei und dass dieses Nazi-Problem von den verantwortlichen Menschen und Politikern immer noch als "Einzelfälle" heruntergespielt werden

  • Naja, in den vorliegenden Fällen haben sie es dann doch vor allem wegen Idioten, die ihnen Glasflaschen an den Kopf donnern, schwer. So viel Nuance darf man einem solchen Problem doch zugstehen.

  • Hier ist nur irgendwo ein Fehler in der Argumentation: "Immer mehr Leute erfahren Gewalt durch die Polizei. Hier hat ein einzelner Polizist Gewalt durch Zivilisten erfahren. Deswegen sind die Gewalt durch Polizei Fälle nur Einzelfälle." Like what? Does not compute.


    Polizeigewalt ist kein Einzelfall. Es ist ein systematisches Problem. Deswegen kommt es auch immer wieder (täglich) vor.

  • Konkret auf diese eine Situation bezogen: wie kommt man darauf, einer Polizistin Glasflaschen an den Kopf zu werfen und im Nachhinein von Polizeigewalt zu sprechen weil sich besagte Person gewehrt hat? Solche Fälle kommen auch oft vor. Ich habe nirgendwo erwähnt, dass wahre Polizeigewalt deshalb nur Einzelfälle sind. Ich habe lediglich gesagt das ein großer Teil seine Arbeit eben sehr gut macht. Verstehe ehrlich gesagt auch nicht wieso man sowas nicht ebenfalls kritisieren kann, nur weil auf der anderen Seite natürlich auch Polizeigewalt stattfindet. Das macht diese Situation nicht besser und gerade in der Corona Zeit ist der Polizei nun einmal verdammt oft der Hass ins Gesicht geschlagen, selbst bei kleinsten Kontrollen oder Auflösungen.


    Ich verabscheue es wenn Polizisten ihr Amt missbrauchen und andere drunter leiden. Aber ich habe gleichfalls null Toleranz Menschen gegenüber die sich permanent als Opfer darstellen und sich gleichzeitig verhalten wie die letzten Rambos.

    « I might not be able to decide whether the road is easy or not,

    but whether I walk it is entirely up to me. »


  • Nicht nur deshalb. Es gab allgemein viel Kritik (also vor allem von den typischen fanatischen Stimmen halt), weil die Polizei die "Veranstaltung" überhaupt versucht hat aufzulösen und es im Endeffekt getan hat. Weil Coronabestimmungen. Wie können sie es nur wagen eine Massenveranstaltung (es waren eher Ausschreitung, die als Party getan waren tho) aufzulösen lol?


    Ich beneide die Leute echt nicht um deren Beruf. Du musst als Prügelknabe für solche Trash People hinhalten (halt jene, die mit gefährlichen Gegenständen werfen ohne in Lebensgefahr zu stecken und sich somit selbst verteidigen würden) und dir dann den Hate anhören, dass du versuchst Massenveranstaltungen aufzulösen.

  • Also, ich verteidige jetzt nicht das Werfen von Glasflaschen auf die Polizei, aber sofern ich hier den richtigen konkreten Fall nachgegoogelt habe, scheint die Sache so eindeutig nicht zu sein, wie sie hier dargestellt wird. Ich nehme an, dass es um das geht, was hier erwähnt wird, jedenfalls wird hier die Gehirnerschütterung der Polizistin erwähnt. Da steht aber halt auch, dass den Flaschenwürfen der Einsatz von Pfefferspray vorausging, also könnte man jetzt zumindest in Hinblick auf die Frage, wodurch die Situation eskaliert ist, einen (Teil-)Beitrag auch seitens der Polizei sehen. Generell scheint es aber auch so, dass die Berichte über die Vorfälle sehr widersprüchlich sind. Die Polizei sprach unter anderem auch davon, dass die Veranstaltung durch linksextreme Aktivist*innen eskaliert worden sei, aber einerseits bestand offenbar aus den fraglichen Kreisen weder ein Aufruf zu der Veranstaltung, noch schien diese politischen Charakter zu haben, sodass es wohl wahrscheinlicher ist, dass es einfach ein Haufen feiernder Jugendlicher war, bei denen sich offenbar auch nach den letzten Monaten eine Menge Frust aufgrund von verstärkten Kontrollen angestaut hatte. Erneut: Nein, ich halte derartige Veranstaltungen in Zeiten von Corona dennoch nicht für gerechtfertigt, und insgesamt würde ich mich mit einer Bewertung der konkreten Sachlage zurückhalten, da hier wie gesagt sehr viele verschiedene und einander widersprechende Erzählungen im Umlauf sind (weswegen ich aber eben auch die Eindeutigkeit, mit der hier das Ereignis behandelt wird, ein wenig fragwürdig finde).


    Aber letzten Endes wird hier auch mal wieder die Frage aufgeworfen, was die Polizei kann und was eben nicht. Dahingehend scheint sich erstens abzuzeichnen, dass eine Deeskalation der Situation offenbar aus Sicht der Polizei nicht möglich war, aber auch, dass die Existenz der Polizei nun einmal nicht verhindert, dass sich so eine Versammlung überhaupt bildet; sie kann sie maximal (gewaltsam) auflösen. Es wäre daher eben auch hier mal wieder die Frage, ob zur Verhinderung derartiger Situationen, die aus gesellschaftlichen Spannungen resultieren, andere Lösungen nicht sinnvoller sind, die besagte Spannungen nachhaltig abbauen, als eben nur dann und ggf. mit Gewalt zu reagieren, sobald eben so etwas kommt.

  • Selbst wenn die Flaschenwürfe tatsächlich Ausgangspunkt gewesen sein sollten, ließe sich damit nicht die existente Polizeigewalt relativieren. Denn so schlimm und verurteilenswert Gewalt gegen die Polizei natürlich ist, ist sie doch auch Berufsrisiko. Der Schutz der Bevölkerung gehört zu den Aufgaben der Polizei, da passiert es leider auch mal, dass Menschen sich gewaltsam verhalten.

    Demgegenüber steht aber eben die Bevölkerung, die den Schutz durch die Polizei erwarten können sollte. Jeder noch so kleine Vorfall an (unnötiger) Polizeigewalt gehört deshalb aufgearbeitet, da sonst die Menschen in diesem Land sich eben nicht immer des Schutzes durch die Polizei sicher sein können, wenn sie nichts getan haben.

    Insofern sind auch rechtsextreme Chatgruppen in der Polizei hochproblematisch, denn selbst wenn es die hochgelobten "guten" Polizist_innen geben sollte, frage ich mich doch, warum diese dann die Gruppen nicht melden. Zwei Gründe fielen mir ein: Entweder diese "guten" Polizist_innen haben kein Problem mit Rechtsextremist_innen in ihren Reihen, dann steht "gut" zurecht in Anführungszeichen. Oder aber sie glauben nicht daran, dass die Meldung Folgen für die Beteiligten hat, weil die Vorgesetzten kein Problem mit Rechtsextremist_innen in der Polizei haben. Beides deutet auf ein systemisches Problem in der Polizei hin und stört somit das Vertrauen der Bevölkerung in die Polizei, insbesondere der Bevölkerungsteile, die nicht weiß und unauffällig sind.

    Diese Kombination aus Rechtsextremist_innen in der Polizei und Polizeigewalt macht, dass die Polizei vielen Menschen das Gefühl von Sicherheit nicht geben kann, obwohl sie das sollte. Die Lösung kann nur sein, jeden Verdacht von Rechtsextremismus in der Polizei konsequent zu untersuchen und wenn sich der Verdacht bestätigt die betreffenden Polizist_innen aus dem Dienst zu entlassen. Gleiches gilt für jeden Fall von unnötiger Polizeigewalt. Dass aber innerhalb der Polizei augenscheinlich kein Interesse daran besteht, weist recht deutlich auf das systemische Problem hin.

    Aber lasst uns ruhig über Gewalt von Menschen reden, die es sich nicht beruflich zur Aufgabe gemacht haben für Sicherheit und Schutz der Bevölkerung zu sorgen.

  • Entweder diese "guten" Polizist_innen haben kein Problem mit Rechtsextremist_innen in ihren Reihen, dann steht "gut" zurecht in Anführungszeichen. Oder aber sie glauben nicht daran, dass die Meldung Folgen für die Beteiligten hat, weil die Vorgesetzten kein Problem mit Rechtsextremist_innen in der Polizei haben

    Man weiß nie ob das nicht rauskommt und dann ist man ein Kameradenschwein.

    Die meisten Menschen die ich kenne würden einfach wegschauen und sagen, lass die doch reden.

    Besser als es sich mit seinen Kollegen, Nachbarn, oder irgendwelchen anderen regulären Kreisen zu verschärzen.

    Ich kenne jetzt keinen bei der Polizei für Klarifikation, aber den ein oder anderen Chinaböller, oder Verschwörungstheoretiker.

    "In Afghanistan sind da 1000 Menschen an dem Impfstoff verreckt, wirst nix in der Zeitung finden"

  • Denn so schlimm und verurteilenswert Gewalt gegen die Polizei natürlich ist, ist sie doch auch Berufsrisiko.

    Ja, naja... vielleicht teilweise aber nicht in dem Maße, dass man es so mehr oder weniger lapidar als nunmal gegeben ansehen sollte. Leider wird die Polizei oft lediglich als Staatsinstrument angesehen und Gewalt gegen die Polizei ist dann nicht unbedingt Gewalt gegen Menschen, sondern gegen den Staat als Sache. Man sollte aber nicht vergessen, dass Polizisten auch Familien haben, zu denen sie nach der Arbeit gerne gesund nach Hause kommen würden.

    Und nein, weder bin ich bei der Polizei, noch arbeiten Bekannte bzw. Verwandte von mir dort. Trotzdem sollte man sich in die Lage hineinversaetzen können.

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!