Polizeigewalt

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  • Ich hole das Thema mal wieder hoch, weil es nun doch gerade sehr passend ist. Eines der häufigsten Argumente gegen die Abschaffung der Polizei ist, dass die Polizei ja dazu dient, Leute zu beschützen und es deswegen unvernünftig wäre, sie abzuschaffen. Immerhin, was würde dann passieren, wenn [Horrorszenario hier einfügen]. Nun gab es aber den Amoklauf in Ulvade, Texas und die Polizei ...... hat einfach vor der Schule gewartet und nichts getan. Sie hätten ja erschossen werden können. Und an dieser Stelle muss ich nun ernsthaft fragen: Welchen positiven Aspekt hat die Existenz der Polizei? Sie greift immer wieder marginalisierte Menschen an, schützt andere Menschen aber nicht, wenn es eine akute Gefahrenposition gibt.


    Auch um das Thema aus dem Sexismus Topic aufzugreifen: Oft genug nimmt die Polizei Strafanzeigen von Vergewaltigungen/sexuellen Übergriffen nicht auf - weil die Polizei halt auch mehrheitlich männlich ist und daher oft genug Opfer nicht ernst nimmt.


    Verbrechen werden nur sehr, sehr selten durch die Polizei verhindert.


    Insofern muss ich ernsthaft fragen: Inwieweit hat die Polizei eine Existenzberechtigung?

  • Nun gab es aber den Amoklauf in Ulvade, Texas und die Polizei ...... hat einfach vor der Schule gewartet und nichts getan

    Weil das nicht die Aufgabe von Streifenpolizisten ist... Die haben weder die Ausbildung, noch die Ausrüstung, um einer Geiselnahme, bei dem der Geiselnehmer ein Sturmgewehr (!) hat, adäquat zu begegnen. Der Kerl hätte die weggeschossen, ohne dass die Polizisten auch nur in die Nähe gekommen wären. Die einzig sinnvolle (und auch die weltweit vorgeschriebene) Vorgehensweise ist, dass die Streifenpolizisten das Gebiet absichern und auf Spezialkräfte mit der entsprechende Ausbildung und Ausrüstung (in den USA ein SWAT-Team, entweder von der jeweiligen Polizeistelle oder vom FBI; bei uns das SEK) warten.

    Wenn die normalen Polizisten stürmen, würden die Geiseln nur in noch größerer Gefahr schweben, als sie es eh schon tun...


    EDIT: Das einzige, was man in dem Fall kritisieren kann, ist die lange Reaktionszeit der Spezialkräfte, aber da weiß keiner, woran das lag


    Verbrechen werden nur sehr, sehr selten durch die Polizei verhindert.

    Weil die Polizei weder hellsehen noch überall sein kann...

    Was die Polizei kann, ist Verbrechen aufklären: 2021 gab es bei der Aufklärungsquote einen neuen Höchststand mit 58,7%...


    Insofern muss ich ernsthaft fragen: Inwieweit hat die Polizei eine Existenzberechtigung?

    Ernsthaft? Vielleicht zur Durchsetzung von Gesetzen? Ich meine, warum sollte man, wenn bei einem z.B. eingebrochen wurde und ein Haufen Wertgegenstände gestohlen wurden, jemanden rufen, der den Täter vielleicht fassen kann?

  • Also das man etwas gegen Polizeigewalt tun muss ist klar, speziell wenn bestimmte Menschen diskrimminiert werden, aber sie ganz abschaffen? Wer soll dann die Verbrechen aufklären, wer setzt die Gesetze durch, wer sorgt für die Sicherheit?


    Ohne jetzt mich auf irgendeine Seite zu schlagen, aber haben Streifenpolizisten in den USA nicht auch solche Gewehre? Die haben soweit ich weiß teilweise ziemlich harte Waffen. Da kann mir jetzt zumindest niemand sagen, die könnten sich da gar nicht wehren und wären einfach umgenietet worden ^^"

    Insbesondere sollten auch Streifenpolizisten in einem Land, in dem jeder Vollidiot ne Waffe haben kann, auf sowas vorbereitet sein. Sieht hier in Deutschland vielleicht anders aus, aber da definitiv nicht.

    Weißt du, jetzt hast du dir schon die Frage beantwortet warum die US-Polizisten nicht zimperlich sind und öfters Zivilisten erschiessen. Auch darfst du nicht vergessen das dass ausbildungsnivau bei den US-Streifenpolizisten nicht gerade gut ist.


    Edit2:

    Alaiya

    Wie ich es selber schon geschrieben habe, muss man etwas gegen den Rechtsdruck in der Polizei tun.

    Selbst wenn man die sozielen Probleme bekämpft so wie du es vorschlagen hast, wird es immer Leute geben die Verbrechen begehen. Wie sollte man diese Verbrechen aufklären und die Täter bestrafen?

  • Weil das nicht die Aufgabe von Streifenpolizisten ist... Die haben weder die Ausbildung, noch die Ausrüstung, um einer Geiselnahme, bei dem der Geiselnehmer ein Sturmgewehr (!) hat, adäquat zu begegnen. Der Kerl hätte die weggeschossen, ohne dass die Polizisten auch nur in die Nähe gekommen wären. Die einzig sinnvolle (und auch die weltweit vorgeschriebene)

    Ohne jetzt mich auf irgendeine Seite zu schlagen, aber haben Streifenpolizisten in den USA nicht auch solche Gewehre? Die haben soweit ich weiß teilweise ziemlich harte Waffen. Da kann mir jetzt zumindest niemand sagen, die könnten sich da gar nicht wehren und wären einfach umgenietet worden ^^"

    Insbesondere sollten auch Streifenpolizisten in einem Land, in dem jeder Vollidiot ne Waffe haben kann, auf sowas vorbereitet sein. Sieht hier in Deutschland vielleicht anders aus, aber da definitiv nicht.


    Edit:

    Weißt du, jetzt hast du dir schon die Frage beantwortet warum die US-Polizisten nicht zimperlich sind und öfters Zivilisten erschiessen. Auch darfst du nicht vergessen das dass ausbildungsnivau bei den US-Streifenpolizisten nicht gerade gut ist.

    Ich hab das nie hinterfragt. Oder mir die Frage überhaupt gestellt.

    Nur ist das Argument "die hätten sich nicht wehren können und wären erschossen worde" halt schwach, wenn sie die selbe Ausrüstung, oder bessere Ausrüstung haben, als diese eine Person, welche in der Schule Amok gelaufen ist. Und vor allem dann, wenn sie kreuz und quer Leute erschießen können, aber es in diesem Fall nicht getan haben, wo es vielleicht mal notwendig gewesen wäre. Dafür habe ich halt kein Verständnis.

    Wäre dieser Fall in Deutschland passiert, hätte ich vollstes Verständnis gehabt, dass die Zivile Polizei sich da raus hält, die wären wirklich gestorben. In Amerika ist das aber was anderes, wenn JEDE Person mit so einer Waffe rumlaufen kann. Dann müssen die Zivilen auch damit klarkommen.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß.   «

    Einmal editiert, zuletzt von PLUSQUAMPERFEKTION ()

  • Weil die Polizei weder hellsehen noch überall sein kann...

    Was die Polizei kann, ist Verbrechen aufklären: 2021 gab es bei der Aufklärungsquote einen neuen Höchststand mit 58,7%...

    Ernsthaft? Vielleicht zur Durchsetzung von Gesetzen? Ich meine, warum sollte man, wenn bei einem z.B. eingebrochen wurde und ein Haufen Wertgegenstände gestohlen wurden, jemanden rufen, der den Täter vielleicht fassen kann?

    Ich glaube, du übersiehst hier ein bisschen den Kern des zugrundeliegenden Arguments. Die Polizei muss sich als gesellschaftliche Institution, die über ein beträchtliches Maß an Macht verfügt und in die zusätzlich beträchtliche Ressourcen hineingesteckt werden, konstant der Frage nach ihrer Daseinsberechtigung stellen. In der Bergündung der Notwendigkeit einer polizeilichen Institution spielt die Verhinderung von Verbrechen in der herkömmlichen Sicht durchaus eine Rolle; insofern ist darauf hinzuweisen, dass das sehr selten passiert, durchaus eine relevante Feststellung und selbst wenn du die vielleicht gar nicht so überraschend finden magst, ist die Konsequenz daraus, dass ein wesentlicher Grund für die Existenz der Polizei bzw. dafür, ihr eben das jeweilige Ausmaß an Macht zu verleihen oder die Menge an Ressourcen in sie hineinzustecken, wegfällt, und das ist durchaus nicht trivial.

    Damit verbunden: Mein persönliches primäres Ziel in Hinblick auf Kriminalität ist es, nicht Opfer eines Verbrechens zu werden, oder, wenn das nicht möglich ist, mit möglichst geringer Wahrscheinlichkeit Opfer eines Verbrechens zu werden.

    Es mag natürlich sein, dass es für einige hier und auch noch andere okay ist, Opfer von Verbrechen zu werden, wenn am Ende die Straftat mit einer gewissen Chance aufgeklärt und die jeweiligen Täter*innen bestraft werden, ich persönlich habe es aber eben lieber, gar nicht erst (oder mit möglichst geringer Wahrscheinlichkeit) Opfer eines Verbrechens zu werden. Und wenn die Polizei nun einmal nicht in der Lage ist, Verbrechen zu verhindern, dann stellt sich direkt die Frage, ob die ganzen Ressourcen, die in die Polizei wandern würden, nicht besser in Projekte gesteckt würden, die Verbrechen tatsächlich verhindern. Natürlich sei dabei eingestanden, dass "verhindern" dann hier vielleicht etwas anderes meint als in der herkömmlichen Vorstellung: In dieser bedeutet "verhindern" vermutlich, dass ein spezifisches konkretes Verbrechen gestoppt wird, bevor es wirklich passiert. Im weiteren Sinne aber kann "verhindern" ja auch bedeuten, dass Kriminalität allgemein seltener wird. Das ist dann eben kein "konkretes", wohl aber statistisches Verhindern von Verbrechen und das mag natürlich nicht so spannend sein wie Ersteres, aber ich denke eben, dass da die Priorität liegen sollte, weil der angerichtete Schaden eines Verbrechens selbst bei Aufklärung desselben und Bestrafung der Täter*innen oft gar nicht oder nur teilweise wieder gutgemacht werden kann (einmal vorausgesetzt, dass "Wiedergutmachung" überhaupt als Konzept funktioniert, was eventuell auch streitig wäre, aber das führt jetzt zu weit).

    Projekte, die die Kriminalität hingegen senken und damit zur Sicherheit und Verhinderung von Verbrechen einen wesentlich besseren Beitrag leisten, wären dann eben solche etwa zum Abbau sozialer Spannungen und Ungleichheit, zur Bekämpfung von Armut etc. Und gerade, wenn wir in die USA blicken, aus der das erwähnte Beispiel stammt, dann sehen wir, dass es dort an vielen Stellen hapert, während beständig sehr viele Ressourcen in die Polizei wandern. Es sollte eigentlich nicht verwundern, dass die Existenzberechtigung der Polizei vor diesem Hintergrund hinterfragt wird. Insbesondere aber bringen uns meiner Ansicht nach die Allgemeinplätze von "Wer klärt dann die Verbrechen auf?" nicht weiter, da dadurch das zugrundeliegende Problem in keinster Weise adressiert wird.

  • Ohne jetzt mich auf irgendeine Seite zu schlagen, aber haben Streifenpolizisten in den USA nicht auch solche Gewehre? Die haben soweit ich weiß teilweise ziemlich harte Waffen.

    Nein, die Streifenpolizei ist in den USA größtenteils mit Revolvern oder Pistolen ausgestattet, je nach County haben sie vielleicht noch eine Schrotflinte im Auto. Das wichtigere Thema ist die Schutzausrüstung: gegen Sturmgewehrprojektile (in dem vorliegen Fall ne 5.56mm) hilft keine normale Schutzweste (die sind für 9mm oder vielleicht noch .45, also Pistolenmunition ausgelegt). Dazu braucht es schon eine schusssichere Weste mit Keramik- oder Metalleinlagen. Sowas schleppst du nicht einfach mal so mit.


    Insbesondere sollten auch Streifenpolizisten in einem Land, in dem jeder Vollidiot ne Waffe haben kann, auf sowas vorbereitet sein. Sieht hier in Deutschland vielleicht anders aus, aber da definitiv nicht.

    Das Problem hierbei ist, dass Geiselbefreiung eine der schwierigsten Gefahrensituationen ist. Um so eine Situation richtig bewältigen zu können, reicht kein Wochenendkurs (dass in den USA die Polizisten teilweise richtig mies ausgebildet ist, stimmt aber auch). Sowas muss andauernd trainiert werden, was die ganzen Spezialkräfte auch machen, wenn sie nicht gebraucht werden.


    Als Außenstehende stellt man es sich immer so leicht vor, aber da steckt deutlich mehr dahinter, als man denkt


    EDIT:

    Sie haben sehr gute Schusssichere Ausrüstung, haben schwere Waffen.


    Die STREIFENPOLIZEI nicht... und vor allem haben sie keine Westen, die gegen Sturmgewehrmunition hilft...

  • Weil das nicht die Aufgabe von Streifenpolizisten ist... Die haben weder die Ausbildung, noch die Ausrüstung, um einer Geiselnahme, bei dem der Geiselnehmer ein Sturmgewehr (!) hat, adäquat zu begegnen. Der Kerl hätte die weggeschossen, ohne dass die Polizisten auch nur in die Nähe gekommen wären. Die einzig sinnvolle (und auch die weltweit vorgeschriebene) Vorgehensweise ist, dass die Streifenpolizisten das Gebiet absichern und auf Spezialkräfte mit der entsprechende Ausbildung und Ausrüstung (in den USA ein SWAT-Team, entweder von der jeweiligen Polizeistelle oder vom FBI; bei uns das SEK) warten.

    Wenn die normalen Polizisten stürmen, würden die Geiseln nur in noch größerer Gefahr schweben, als sie es eh schon tun...

    Was PLUSQUAMPERFEKTION schon sagt: In den USA ist auch die einfache Streifenpolizei sehr gut ausgerüstet. Sie haben sehr gute Schusssichere Ausrüstung, haben schwere Waffen. Tatsächlich ist es auch eigentlich die Aufgabe der Polizei in solchen Situationen auch unter Einsatz des eigenen Lebens einzugreifen. Dies ist auch die Grundlage, auf der Argumentiert wird, warum die Polizei denn über militärisches Equipment verfügen soll (was sie übrigens auch in Deutschland tut!) Wenn nun also Polizisten in einem der genannten Horrorszenarien, die immer wieder als Begründung herbeigezogen werden, warum die Polizei militärische Ausrüstung braucht und ein lächerlich hohes Budget, nicht eingreift - dann muss zumindest schon einmal der Aspekt in Frage gestellt werden. Denn genau diese Ausrüstung ist ein großer Faktor dadrin, warum Auseinandersetzungen mit der Polizei auch für Unschuldige oftmals tödlich enden!


    Und es sei an dieser Stelle angemerkt, dass aktuell die Wahrscheinlichkeit für eine Lehrkraft im Rahmen ihres Jobs zu sterben in einigen der US Südstaaten höher ist, als die von einem Polizisten.


    Weil die Polizei weder hellsehen noch überall sein kann...

    Was die Polizei kann, ist Verbrechen aufklären: 2021 gab es bei der Aufklärungsquote einen neuen Höchststand mit 58,7%...

    Was den Opfern relativ wenig bringt. Also persönlich bringt es mir relativ wenig, wenn ich ermordet wurde, dass der Täter geschnappt wird.


    Zumal auch hier parallel zum Thema Sexismus angemerkt werden sollte: Diese Statistiken können recht leicht verfälscht werden, indem Ermittlungen gar nicht erst aufgenommen und Opfer etwaiger Straftaten abgewiesen werden.


    Das Grundlegende Argument für die Polizei in der Form, wie wir sie haben, ist, dass sie Sicherheit schafft - es gibt jedoch keinerlei Belege dafür, dass sie die Gesellschaft sicherer macht. Und speziell in Ländern wie der USA gibt es im Gegenzug einige Studien dazu, dass die Polizei die Gesellschaft sogar unsicherer macht.


    Ernsthaft? Vielleicht zur Durchsetzung von Gesetzen? Ich meine, warum sollte man, wenn bei einem z.B. eingebrochen wurde und ein Haufen Wertgegenstände gestohlen wurden, jemanden rufen, der den Täter vielleicht fassen kann?

    Wenn bei dir eingebrochen wurde, ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Täter geschnappt wird bei 17%. Die Wahrscheinlichkeit, dass du das Diebesgut wiederbekommst liegt derweil bei unter 5%. Da tut die Polizei recht wenig. (Aus eigener Erfahrung: Bei uns wurden mal 500€ geklaut - wir hatten die Telefonnummer des Täters. Laut Polizei konnte der Diebstahl nie aufgeklärt werden. Top, diese Sache mit der Polizei!)


    Also das man etwas gegen Polizeigewalt tun muss ist klar, speziell wenn bestimmte Menschen diskrimminiert werden, aber sie ganz abschaffen? Wer soll dann die Verbrechen aufklären, wer setzt die Gesetze durch, wer sorgt für die Sicherheit?

    Erneut: Es gibt keine Studien die belegen, dass Polizei für mehr Sicherheit sorgt. Auch Gesetze setzt die Polizei nur sehr selten durch - dafür ist am Ende die judikative zuständig. Auch für Verbrechensaufklärung braucht es die Polizei in ihrer jetzigen Form (also als eine Institution, die staatlich sanktioniert Gewalt einsetzen darf) nicht.



    Übrigens, wo wir gerade dabei sind: In Wien gab es heute im Rahmen der Pride eine Kundgebung, die von rechtsextremen angegriffen wurde. Die Polizei stand daneben und machte nichts. Einige Rechtsextreme wurden handgreiflich. Die Polizei stand daneben und machte nichts. Antifa hat die Kundgebung verteidigt: Die Polizei griff ein und nahm die Antifaschisten fest.

  • Als Außenstehende stellt man es sich immer so leicht vor, aber da steckt deutlich mehr dahinter, als man denkt

    Erstmal sind deine Informationen über die Ausrüstung halt falsch. Zumindest wurde seit 2017 den Zivilen auch wieder Militärausrüstung zur Verfügung gestellt. Trump hat das nämlich damals wieder in Kraft treten lassen, das weiß ich noch ziemlich genau.


    Aber um auf dein Zitat einzugehen. Mag alles sein, Geiselbefreiung ist sicherlich kein Zuckerschlecken, aber wir sind nur Außenstehende. Das sind ausgebildete Menschen, welche auf solche Situationen vorbereitet werden sollten, insbesondere, wenn jede Person da solche Waffen tragen kann. Aber das werden sie nicht. In einem Land in dem du jeden Tag random erschossen werden kannst. Das ist halt einfach unverantwortlich ^^"

    Klar gibt's bessere Einsatzkräfte die es auch weiterhin geben sollte, aber in solchen Fällen, wie wenn diese zu lange brauchen, sollte es eine gewisse Ausbildung darüber geben, wie man sowas angeht.

    Besonders wurde ja auch noch von der Polizei selbst eingeräumt, dass sie früher hätte eingreifen müssen.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß.   «

  • Erstmal sind deine Informationen über die Ausrüstung halt falsch. Zumindest wurde seit 2017 den Zivilen auch wieder Militärausrüstung zur Verfügung gestellt. Trump hat das nämlich damals wieder in Kraft treten lassen, das weiß ich noch ziemlich genau.

    Es ist ein Unterschied, ob die Ausrüstung zur Verfügung gestellt wird und ob sie im Streifenwagen mitgenommen wird. Ich weiß es aus erster Hand aus Colorado, dass die ganzen militärischen Waffen auf dem Revier in der Waffenkammer liegen, weil sie im Alltag eher hinderlich sind. Adäquate Schutzausrüstung gegen Sturmgewehr hat die Polizei übrigens nicht, das höchste der Gefühle ist SK2, also Schutz gegen Vollmantelgeschosse aus Pistolen.


    Teilweise haben die Reviere auch gar keine derartige Ausrüstung, weil die Beschaffung vom jeweiligen Polizeichef abhängt.


    eine gewisse Ausbildung darüber geben, wie man sowas angeht.

    Nochmal: was wäre gewonnen, wenn ein Streifencop, der vielleicht von 5 Jahren das Training gemacht hat, reinstürmt und dabei Geiseln zu Schaden kommen, weil es ne unnötig große Schießerei gibt? Du kannst den nötigen Trainingsstand nicht bei allen Polizisten aufrechterhalten.


    Auch Gesetze setzt die Polizei nur sehr selten durch - dafür ist am Ende die judikative zuständig.

    Dir ist schon klar, dass die Polizei als Exekutive für die Durchsetzung der Gesetze zuständig ist? Die Judikative spricht nur das Recht, sie setzt es aber nicht durch...


    Bevor du solche Aussage in die Welt setzt, solltest du bitte sichergehen, dass sie auch stimmen..

  • Ich versteh schon, dass Streifenpolizei nicht die nötige Ausbildung hat, aber wieso bildet man dann nicht mehr Spezialeinheiten aus statt hunderte von Streifenpolizist*innen, die eine Speed"ausbildung" erhalten und bei den meisten Einsätzen eh nichts nützen, und wo sich jeder Rechtsextreme auch ganz einfach dazugesellen kann, damit man PoC und Queers mit der Staatsgewalt hinter sich eins reinwürgen kann.


    Ich versteh ja irgendwie auch, dass die Streifenpolizei nicht reinstürmt, aber ... wieso steht eine Streifenpolizei überhaupt vor einem Gebäude, wo gerade ein Shooting passiert.


    Übrigens, wo wir gerade dabei sind: In Wien gab es heute im Rahmen der Pride eine Kundgebung, die von rechtsextremen angegriffen wurde. Die Polizei stand daneben und machte nichts. Einige Rechtsextreme wurden handgreiflich. Die Polizei stand daneben und machte nichts. Antifa hat die Kundgebung verteidigt: Die Polizei griff ein und nahm die Antifaschisten fest.

    Hab ich auch schon gelesen. Unser Freund und Helfer und überhaupt nie rechtsextrem. xD

    Natürlich ist nicht jeder bei der Polizei rechtsextrem, aber die es nicht sind, halten aus Angst um ihren Posten den Mund und das ist nicht so viel besser, als es selbst zu sein.

  • Ich versteh ja irgendwie auch, dass die Streifenpolizei nicht reinstürmt, aber ... wieso steht eine Streifenpolizei überhaupt vor einem Gebäude, wo gerade ein Shooting passiert.

    In erster Linie sichert die örtliche Streifenpolizei den Tatort ab. Sprich: Sie sorgt dafür, dass keine weiteren Personen das Gebäude betreten, koordiniert in der Regel erste Evakuierungsmaßnahmen (zumindest solche, die das Betreten des Gebäudes nicht erforderlich macht) inklusive in Sicherheit bringen von Personen in unmittelbarer Nähe und sperrt ganz allgemein den Tatort sowie seine Umgebung, umliegenende Straßen(abschnitte) ab, sodass niemand diesen betreten kann.

  • Ich versteh ja irgendwie auch, dass die Streifenpolizei nicht reinstürmt, aber ... wieso steht eine Streifenpolizei überhaupt vor einem Gebäude, wo gerade ein Shooting passiert.

    In erster Linie sichert die örtliche Streifenpolizei den Tatort ab. Sprich: Sie sorgt dafür, dass keine weiteren Personen das Gebäude betreten, koordiniert in der Regel erste Evakuierungsmaßnahmen (zumindest solche, die das Betreten des Gebäudes nicht erforderlich macht) inklusive in Sicherheit bringen von Personen in unmittelbarer Nähe und sperrt ganz allgemein den Tatort sowie seine Umgebung, umliegenende Straßen(abschnitte) ab, sodass niemand diesen betreten kann.

    Das ist mir klar, aber deswegen haben sie auch Eltern dran gehindert ihre eigenen und andere Kinder rauszuholen.

    Und das kann man machen, wenn man selbst bereits Polizei hineingeschickt hat... aber sie haben nichts getan, während da drinnen stattdessen zwei Lehrerinnen ihr Leben riskierten.

    Wenn sich die Polizei entscheidet nur blöd rumzustehen und abzusperren, dann "darf" man als Elternteil auch selbst entscheiden, ob man sein eigenes Leben aufs Spiel setzen will.

  • Das ist mir klar, aber deswegen haben sie auch Eltern dran gehindert ihre eigenen und andere Kinder rauszuholen.

    Und das kann man machen, wenn man selbst bereits Polizei hineingeschickt hat

    Klar, weil es eine gute Idee ist, komplett panische Eltern reinzuschicken... vor allem, wenn sie auch noch bewaffnet sind (was wohl einige der Eltern waren. Dann gäbe es wahrscheinlich noch mehr tote Schüler und Lehrer..

  • Das ist mir klar, aber deswegen haben sie auch Eltern dran gehindert ihre eigenen und andere Kinder rauszuholen.

    Und das kann man machen, wenn man selbst bereits Polizei hineingeschickt hat

    Klar, weil es eine gute Idee ist, komplett panische Eltern reinzuschicken... vor allem, wenn sie auch noch bewaffnet sind (was wohl einige der Eltern waren. Dann gäbe es wahrscheinlich noch mehr tote Schüler und Lehrer..

    Wie gesagt: Dann sollte die Polizei selbst aktiv werden, wenn man solch ein Szenario vermeiden möchte. Ansonsten ist halt die Streifenpolizei komplett nutzlos.

    Über Spezialeinheiten kann man reden, aber die normale Polizei ist selten von einem wirklichen Nutzen.

  • Also ich denke, man kann hier zusammenfassend nur einmal wieder feststellen, wie glücklich wir in Mitteleuropa leben. So glücklich, dass sogar Angehörige von Minderheiten wie Bastet und Alaiya so verdammt privilegiert sind, dass sie ernsthaft nicht mehr verstehen können, wie ein Staat ohne effektive Durchsetzung von Staatsgewalt so aussieht.


    Die Logik hier ist schlichtweg nicht nachvollziehbar: Weil eine Polizei für einen speziellen Einzelfall nicht ausgerüstet ist und es ihr deswegen nur gelingt, weitere potentielle Opfer vom Täter fernzuhalten, ist die Polizei selten von wirklichem Nutzen? Entgegen jeder Polizeistatistik und ohne einen einzigen Nachweis von eurer Seite? Und ihr denkt ernsthaft dass das ein Argument ist? Hä?


    Es ist sicher so, dass die Polizei reformbedürftig ist, und in Amerika sicherlich mit am Meisten. Aber diese Art von plumper Meinungsmache mit völlig fadenscheinigen Argumenten geht echt gar nicht. Ich meine, Exekutive bedeutet literally Durchsetzung. Die Polizei ist DIE Behörde der Exekutive. Wie kann man da ernsthaft behaupten dass die Polizei keine Gesetze durchsetzt und nicht lachend vom Stuhl fallen?

  • Zusätzlich zu dem von TheTic gesagten hab ich mal ne ganz allgemeine Frage.


    Mal angenommen, die Polizei würde jetzt einfach "abgeschafft" werden, sodass diese Behörde einfach nicht mehr existieren würde: Wen ruf ich um Hilfe, wenn ich Zeuge einer Straftat werde? Beispielsweise, wenn ich Zeuge einer Schlägerei werde, wenn ich einen Einbruch beobachte oder einen Unfall auf der Straße, oder wenn vielleicht sogar selber in die Gefahr komme, Opfer einer Straftat zu werden, beispielsweise wenn sich jemand an meiner Haustür zu schaffen macht, um in meine Wohnung einzubrechen? Hat sich denn die Seite, die für eine Abschaffung der Polizei ist, sich auch mal mit den Konsequenzen auseinandergesetzt?


    Man will die Polizei abschaffen, weil sie die Gesellschaft nicht sicherer macht und weil Polizeigewalt und Rechtsextremismus herrscht. Während man über letzteres durchaus diskutieren kann, ist der Punkt, dass die Polizei keine Sicherheit bietet, natürlich Blödsinn. Zumindest ich fühle mich schon um einiges sicherer, wenn ich jederzeit im Falle einer Gefahr die 110 wählen kann und die Polizei dann auch schnell da ist.

  • Es ist ja immer wieder ironisch, dass die Leute, die so an der Polizei festhalten wollen, gar nicht verstehen wollen, was das Problem ist.


    Das Problem hat zwei Seiten:

    1) Die Polizei stellt für viele marginalisierte Menschen eine akute Gefahr da.

    2) Die Polizei schafft (nachgewiesener Maßen) keine Sicherheit.


    Die Existenz der Polizei verhindert keine Straftaten. Das ist schlicht und ergreifend so. Es wurde schon gesagt: Die können ja nicht hellsehen. Stimmt, aber dann ist eben die Frage: Was ist die große Nützlichkeit der Polizei? Und könnte dieser Nutzen nicht auf einem Weg erreicht werden, der gleichzeitig das Problem 1 - die Gefahr für marginalisierte Menschen - abschafft?


    Defund the Police ist nicht der Ruf nach "Weg mit der Polizei ohne Ersatz", sondern der Ruf danach, bessere Institutionen zu schaffen und vorhandene bessere Institutionen zu stärken.


    Im Sexismus-Thema wurde unter anderem nun angesprochen: "Ja, aber die Polizei kann bei häuslicher Gewalt ja nichts machen, wenn sie ankommen und dann das Opfer sagt: 'Ne, passt schon, wir haben nur ein wenig gestritten'." Das stimmt rechtlich gesehen natürlich. Praktisch gesehen heißt es aber, dass in diesem Rahmen sehr viele Straftaten nicht verhindert werden - und vor allem viele Morde nicht. Jeden Tag gibt es einen versuchten Mord an einer Frau im Rahmen von häuslicher Gewalt - jeden dritten Tag gelingt so ein Mord. Darüber hinaus ist es bspw. auch nachgewiesen, dass Täter, die im Rahmen von häuslichen Situationen Gewalttätig werden (speziell gegenüber Frauen) auch ansonsten eine größere Gefahr für die Gesellschaft darstellen. Schauen wir in den USA mit der Amok-Epidemie, so lässt sich feststellen, das 2/3 aller Amokläufer vorher im Zusammenhang mit Gewalt gegen Frauen Auffällig geworden sind.


    Nun wäre hier eben die Alternative zur Polizei, die nichts machen kann (und auch absolut nicht ausgebildet ist, um mit Situationen häuslicher Gewalt umzugehen), Personen dahinzuschicken, die eben dafür ausgebildet sind und etwas machen können. Leute, die dem Opfer psychologischen Beistand bieten können - und dem Täter auch.


    Selbst wenn IRL die Polizei, wenn das Opfer es wünscht, einen Täter für eine Nacht in Gewahrsam nehmen kann, ist damit halt auch erst mal nichts erreicht. Dann sitzt der Täter halt für eine nacht in einer Zelle in einem Polizeipräsidium. Schön. Und weiter? Wäre es da nicht eine wesentlich bessere Alternative, wenn der Täter (oder die Täterin) stattdessen psychologisch betreut wird und geschaut wird, wie diese Aggression zustande kommt, die zur häuslichen Gewalt geführt hat?


    Dahingehend sei gesagt: Es gibt - häufig Spenden- oder Forschungsfinanzierte - Versuchsprojekte in verschiedenen Ländern dazu und diese sind sehr erfolgreich. Aggressoren, die so in Behandlung kommen, sind danach deutlich ausgeglichener und sind wesentlich weniger wahrscheinlich, noch einmal gewalttätig zu werden - auch im Vergleich zu jemanden, der tatsächlich strafrechtlich verfolgt wird.


    Weitere Möglichkeiten Gewalt zu verhindern, ist eine bessere Finanzierung von Bildung, von psycholgischer und psychiatrischer Versorgung, von finanzieller sozialer Hilfe, von Jugendzentren und vergleichbaren Einrichtungen. (Und natürlich die Dekriminalisierung/Legalisierung von Drogen (mit entsprechender betreuter Versorgung) und in Ländern, in denen das Relevant ist, auch Sexarbeit.) All diese Dinge haben nachgewiesenermaßen einen wesentlich größeren Einfluss darauf, wie Sicher eine Gesellschaft ist, als die Polizei.


    Letzten Endes sind die meisten Straftaten, die verfolgt werden, im Bereich von Diebstählen anzusiedeln oder im Bereich von Fälschungsdelikten. (Und dann gibt es eine Menge White Collar Crime, das die Polizei häufig gar nicht verfolgt ...) Brauchen wir dafür wirklich eine Polizei?


    Man kann sich durchaus darauf einigen, dass es Sinnvoll ist irgendeine Form von Institution bereit zu haben, die halt in Fällen von bspw. Amokläufen bereit steht und eingreifen kann - die dafür auch ausgebildet ist. Doch in allen anderen Bereichen sind andere Institutionen besser geeignet, die Gesellschaft sicherer zu machen.


    Denn hier ist die Sache: Die meisten Kriminaltaten geschehen vollkommen unabhängig von der Polizei. Gewaltakte sind häufig aus einer etwaigen Situation heraus gehandelt. Ohne großartige Überlegung, ob dann vielleicht die Polizei kommt oder nicht. Andere Taten, die vorher überlegt waren, sind meistens unter dem Gedanken "aber mich kriegen die schon nicht" oder im Fall von Rechter Gewalt nicth selten auch "Aber ich habe eh recht und die Polizei weiß das" erfolgt. Oder eben - bei vielen Diebstählen, gerade Ladendiebstählen - auch aus der Verzweiflung heraus.

  • Zusätzlich zu dem von TheTic gesagten hab ich mal ne ganz allgemeine Frage.


    Mal angenommen, die Polizei würde jetzt einfach "abgeschafft" werden, sodass diese Behörde einfach nicht mehr existieren würde: Wen ruf ich um Hilfe, wenn ich Zeuge einer Straftat werde? Beispielsweise, wenn ich Zeuge einer Schlägerei werde, wenn ich einen Einbruch beobachte oder einen Unfall auf der Straße, oder wenn vielleicht sogar selber in die Gefahr komme, Opfer einer Straftat zu werden, beispielsweise wenn sich jemand an meiner Haustür zu schaffen macht, um in meine Wohnung einzubrechen? Hat sich denn die Seite, die für eine Abschaffung der Polizei ist, sich auch mal mit den Konsequenzen auseinandergesetzt?


    Man will die Polizei abschaffen, weil sie die Gesellschaft nicht sicherer macht und weil Polizeigewalt und Rechtsextremismus herrscht. Während man über letzteres durchaus diskutieren kann, ist der Punkt, dass die Polizei keine Sicherheit bietet, natürlich Blödsinn. Zumindest ich fühle mich schon um einiges sicherer, wenn ich jederzeit im Falle einer Gefahr die 110 wählen kann und die Polizei dann auch schnell da ist.

    Wie lange denkst du, dass die Polizei braucht? Da die meistens nicht neben dir wohnen, dauert das schon gut eine viertel Stunde oder länger, weil ja... die können weder hellsehen noch sich teleportieren, und was glaubst du wie lange so eine Prügelei oder eine andere Gewalttat andauert?


    Die einzigen Momente, als ich Polizeipräsenz geschätzt habe, war nachts an Bahnhöfen, wenn man heimgefahren ist. Aber auch nur weil ich weiß bin und als weiblich durchgehe.

    Und eigentlich suchen die auch nur nach Drogendealern und Diebstählen und sind weniger zu deiner Sicherheit da.


    Das Ding ist aber auch: am Weg zum Bahnhof und in einem etwas weiteren Umkreis, bist du eh wieder auf dich gestellt. Als mich ein Kerl plötzlich mit sich ziehen wollte, war ich auch auf mich allein gestellt und mich selbst gewehrt ... oder ich meine, was stellst du dir sonst vor, soll man einfach schreien und warten, bis die Polizei kommt? Noch eher würde dir ein*e Passant*in helfen.


    Einmal hatte einer Freundin, mit der ich unterwegs war und die belästigt wurde, ein Polizist, den wir fünf Minuten später in der Nähe angetroffen haben, bloß gesagt, dass man einfach nicht so angezogen ist wie wir beide, wenn man so spät heimgeht und man jetzt auch nichts tun kann.

    Dann hat uns der Polizist angelächelt "nehmt das jetzt nicht übel, das ist nur ein Ratschlag. :)" und ich glaube, so jemand denkt wirklich, er wäre hilfreich gewesen lol. Danke dafür und ja Dude, warst sehr hilfreich. 🤷🏻‍♀️


    In manchen Situationen kann ein Einsatzteam natürlich sinnvoll sein, vielleicht auch wenn eingebrochen wird und du dich irgendwo versteckt hältst, aber meistens sind sie es nunmal nicht und wenn sie Streitigkeiten deeskalieren sollen, machen sie oft bekanntlich vieles schlimmer.


    Noch lustiger ist es, wenn Wegweisungsbescheide genau null bringen und bis die Polizei vor Ort ist, ist die Person eventuell auch wieder verschwunden, oder man interessiert sich nicht dafür diese durchzusetzen.



    Also ich denke, man kann hier zusammenfassend nur einmal wieder feststellen, wie glücklich wir in Mitteleuropa leben. So glücklich, dass sogar Angehörige von Minderheiten wie Bastet und Alaiya so verdammt privilegiert sind, dass sie ernsthaft nicht mehr verstehen können, wie ein Staat ohne effektive Durchsetzung von Staatsgewalt so aussieht.

    Das sollte nun ein "Gotcha!" werden, ist es aber nicht, aber gut... wir haben's ja so wundervoll hier und haben gleichzeitig so wenig Ahnung.

    Und meistens sind sie damit beschäftigt absolut lächerliche Gesetze wie zb. Drogenfahndung durchzubringen und verschwenden viel Arbeitszeit damit nach Gras zu suchen oder Kleinigkeiten wie Diebstähle oder Ruhestörung aufzunehmen.

    So nützlich... sagt vielleicht die 70jährige Gertrude, die ihrem Nachbarn um 22.15 eins reinwürgen will.


    Selbst wenn IRL die Polizei, wenn das Opfer es wünscht, einen Täter für eine Nacht in Gewahrsam nehmen kann, ist damit halt auch erst mal nichts erreicht. Dann sitzt der Täter halt für eine nacht in einer Zelle in einem Polizeipräsidium. Schön. Und weiter? Wäre es da nicht eine wesentlich bessere Alternative, wenn der Täter (oder die Täterin) stattdessen psychologisch betreut wird und geschaut wird, wie diese Aggression zustande kommt, die zur häuslichen Gewalt geführt hat?

    Ich meine, viele Aggressoren sind auch unverbesserlich, aber mit einer Nacht in einer Zelle ist niemanden geholfen und das Opfer kriegt keinen Schutz vor der Person.



    EDIT


    Dahingehend sei gesagt: Es gibt - häufig Spenden- oder Forschungsfinanzierte - Versuchsprojekte in verschiedenen Ländern dazu und diese sind sehr erfolgreich. Aggressoren, die so in Behandlung kommen, sind danach deutlich ausgeglichener und sind wesentlich weniger wahrscheinlich, noch einmal gewalttätig zu werden - auch im Vergleich zu jemanden, der tatsächlich strafrechtlich verfolgt wird.


    Woran man wirklich arbeiten und Geld investieren müsste ist bereits von klein auf va jungen Mädchen beizubringen null Toleranz für Aggressoren zu haben und nicht hundert Mal zu dem zurückzugehen.

    Es hilft schon sehr, wenn in der Gesellschaft viel weniger der Bullshit von "jeder verdient eine zweite Chance" verbreitet werden würde. ^^'

  • Also, erst einmal danke für den argumentativ nun gut unterfütterten Beitrag.



    TL;DR: Mein Problem ist echt nicht, dass ich nicht verstehe, was dein Problem ist. Es ist nur so, dass ich deinen beiden Prämissen nicht zustimme. Und selbst wenn man das tun würde, wäre es nicht die logische Konsequenz, die Polizei abzuschaffen, denn die ist nun mal leider notwendig.


    Ich muss sagen, dass ich gerade ein deja-vu-Erlebnis hatte, weil wir uns soweit ich weiß über ganz ähnliche Punkte irgendwann kurz nach dem Mord an George Floyd schon mal unterhalten haben. Deswegen werde ich mich zu Punkt 1) nicht mehr groß äußern. Ich hatte damals schon darauf hingewiesen, dass auch und gerade marginalisierte Gruppen ein Interesse an einem funktionierenden Rechtsstaat mit funktionierender Staatsgewalt haben, und das eine Polizei voraussetzt



    Die Grundaussage, dass die Polizei keine Sicherheit schafft, ist einfach falsch. Natürlich schafft die Polizei Sicherheit. Das gibst du übrigens auch zu, weil du ja selber schreibst, dass die Polizei Delikte verfolgt und aufklärt? Man kann sicher diskutieren, ob sie genug Sicherheit schafft, aber dass sie Sicherheit schafft lässt sich halt aus Polizeistatistiken ziemlich eindeutig ablesen. Dein Nachweis dazu, dass sie das angeblich nicht täte, würde mich wirklich interessieren, denn offen gestanden halte ich das Thema für viel zu komplex, als dass sich ein solcher überhaupt führen ließe. Umgekehrt wird man gerade bei globaler Betrachtung ganz sicher feststellen müssen, dass Rechtsstaaten mit einem funktionierenden Polizeisystem ihre Bürger in aller Regel am besten schützen.


    Schließlich sind die Befugnisse der Polizei ziemlich umfangreich und sie wird auf ganz verschiedene Arten tätig.


    1. Als Gefahrenabwehrbehörde zur Abwehr abstrakter Gefahren, also etwa im Personen- und Objektschutz oder bei Demonstrationen: Hat meines Erachtens einen Sinn und verhindert Straftaten, ist aber natürlich schlecht nachweisbar, weil Leute durch die Polizei schon von Versuchen abgeschreckt werden. Gerade bei so Situationen, in denen Rechts- und Linksextreme Demos oder Dortmund- und Schalkefans aufeinander treffen würde ich aber schon davon ausgehen, dass eine Polizeipräsenz die Leute von einer nicht unerheblichen Anzahl von Straftaten abhält.


    2. Als Gefahrenabwehrbehörde zur Abwehr konkreter Gefahren: Hier möchte ich der Aussage widersprechen, dass die Polizei nur selten Straftaten verhindert. Das ist so zu pauschal, weil das im höchsten Maße deliktsabhängig ist. Während es wahr ist, dass die Effizienz der Polizei bei häuslicher Gewalt und Diebstahlstaten tatsächlich eher gering ist, ist sie zum Beispiel bei Verkehrsdelikten enorm hoch. Und ich halte es etwa für eine wichtige Aufgabe, alkoholisierte Autofahrer aus dem Verkehr zu ziehen und so weitere Straftaten und erhebliche Verletzungen zu verhindern. Dafür muss es Leute geben. Drogendelikte sind noch so ein anschauliches Beispiel, weil natürlich ständig Dealer hochgenommen und ihre Ware beschlagnahmt werden. Das heißt nicht, dass man nicht bei häuslicher Gewalt spezialisierte Kräfte einsetzen sollte, das ist sicher absolut vernünftig. Es ändert bloß nichts an der Existenzberechtigung der Polizei im Allgemeinen.


    3. Als Ermittlungsbehörde: Hierzu ist schon einiges gesagt worden, natürlich ist es für die effektive Durchsetzung von Staatsgewalt wichtig, Straftäter zu ermitteln und Straftaten zu verfolgen. Stichwort Generalprävention. Es ist eben zu einfach gedacht, der Polizei zu unterstellen, dass sie Straftaten „nur aufklärt, nicht aber verhindert“. Denn die Aufklärung trägt natürlich in erheblichem Maß zur Verhinderung bei. Menschen begehen weniger Straftaten, wenn sie davon ausgehen, dafür zur Rechenschaft gezogen zu werden. Das ist natürlich auch stark deliktsabhängig und gerade bei Affekttaten kein großer Effekt, aber im Allgemeinen ist er da. Und: Natürlich brauchen wir wen, der das aufklärt. Ich verstehe da die Frage: „Brauchen wir dazu wirklich eine Polizei?“ nicht offen gestanden. Irgendwer muss das machen, und wie die dann heißen ist doch letztlich egal?


    4. Als Strafvollzugsbehörde, insbesondere bei der Ausführung von Haftbefehlen. Auch hier wieder: Präventionswirkung, sowohl individuell als auch generell, da sie dafür sorgen, dass Täter auch tatsächlich ihre Strafen absitzen müssen. Das hält sie selbst und andere von weiteren Straftaten ab.



    Deswegen sind alle Dinge, die du hier vorschlägst, sinnvolle Ergänzungen. Da will ich dir überhaupt nicht widersprechen. Das bedeutet aber halt nicht, dass es keine Stellen mehr geben muss, die die oben genannten Aufgaben ausführen. Ob die jetzt Polizei heißen und wie man die organisieren soll, ist eine ganz andere Frage. Aber einfach die Polizei abschaffen zu wollen, ohne ein Konzept zu haben, die oben stehenden Aufgaben zu vergeben, ist halt echt auch keine Lösung. Falls du das anders siehst, sag mir doch bitte, welche der oben genannten Tätigkeiten du nicht für notwendig hältst?

  • Ich denke auch, dass man unterscheiden sollte zwischen Problemen, die in der Natur der Sache liegen, oder strukturellen Problemen, die man ohne die Abschaffung der Institution lösen könnte. Ich halte es auch nicht für zielführend, die Polizei gänzlich abzuschaffen, bzw. zu ersetzen, sehe aber ein, dass es hier eine umfassendere Reform braucht, einhergehend mit einer höheren Transparenz und gerne auch der Polizei gegenübergestellten Kontrollinstanzen, damit diese kein in sich geschlossenes System ist.

    Die Existenz der Polizei verhindert keine Straftaten.

    Es kommt natürlich darauf an, wie weit man dies fasst, weil man natürlich argumentieren könnte, dass die Polizei hier eine gewisse Hemmschwelle schafft. Beispiel aus meinem persönlichen Leben: Als Kind wurde ich in meinem Viertel gern mal von älteren Jugendlichen verprügelt. Allerdings kam dazu, dass sie auch in andere strafrechtlich relevante Situationen verwickelt waren und dementsprechend ein Ermittlungsverfahren aufgenommen wurde. Dies hat dazu geführt, dass die Hemmschwelle nun zu hoch war, mir etwas anzutun. Sie kamen sogar selbst auf mich zu, haben sich entschuldigt und haben mir versichert, dass ich nichts mehr zu befürchten habe - so groß war die Angst vor weiteren Ermittlungen. Im nachhinein denke ich mir, hätte ich auch selbst zur Polizei gehen können. Ich denke also durchaus, dass die Polizei durch ihre bloße Existenz potentiell abschreckenden Charakter hat. Du könntest jetzt argumentieren, dass es zu diesen Vorfällen nicht gekommen wäre, wäre in eine anständige Sozialisation dieser Jugendlichen investiert worden, doch klingt es für mich nach einem sehr langwierigen und komplexen Unterfangen, derart in alle sozialen und gesellschaftlichen Strukturen einzudringen und diese derart zu verbessern, sodass es mir unabhängig dessen ein zusätzliches Gefühl der Sicherheit gibt zu wissen, dass es eine Organisation gibt, die im Zweifelsfall agieren und einschreiten kann.


    Darüber hinaus werden ja auch durch die Aufklärung von Straftaten potentiell zukünftige Straftaten von Wiederholungstätern verhindert. Und das alles natürlich wie gesagt unter der Prämisse, dass die Polizei nichtsdestotrotz reformbedürftig ist, es also nicht so ist, dass wir uns jetzt auf dem, was die Polizei leistet, ausruhen.

    Im Sexismus-Thema wurde unter anderem nun angesprochen: "Ja, aber die Polizei kann bei häuslicher Gewalt ja nichts machen, wenn sie ankommen und dann das Opfer sagt: 'Ne, passt schon, wir haben nur ein wenig gestritten'." Das stimmt rechtlich gesehen natürlich. Praktisch gesehen heißt es aber, dass in diesem Rahmen sehr viele Straftaten nicht verhindert werden - und vor allem viele Morde nicht. (...) Nun wäre hier eben die Alternative zur Polizei, die nichts machen kann (und auch absolut nicht ausgebildet ist, um mit Situationen häuslicher Gewalt umzugehen), Personen dahinzuschicken, die eben dafür ausgebildet sind und etwas machen können.

    Die Frage wäre natürlich, wer diese Personen dazu autorisiert etwas zutun, wofür die Polizei nicht autorisiert ist. Für mich klingt das ein wenig so wie eine reformierte Polizei, die wir einfach nur nicht mehr als Polizei bezeichnen. Ich bin da ganz bei dir, dass wir mehr Ressourcen in soziales, Bildung, etc. stecken müssen und ausgebildetes Personal für diverse prekäre Lagen brauchen, glaube aber, dass auch in so einer Welt eine reformierte Polizei ihre Daseinsberechtigung hat. Vor allem könnte sich die Polizei auch in ihrer Rolle der Strafverfolgung und Ermittlung stärker spezialisieren, weil vieles an andere, von dir vorgeschlagene Institutionen outgesourced werden könnte.


    Man muss abschließend sagen, dass jede Institution, staatlich oder nicht staatlich, anfällig für Korruption und Machtmissbrauch ist, es bei der Polizei verständlicherweise stärker gewichtet wird gemessen an ihrer Rolle. Und genau hier kommt auch die von mir erwähne Transparenz und Kontrollinstanzen ins Spiel.