Die Legende vom Dämon

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    Moin/guten Abend, liebe Leser.
    Nun ist es wieder soweit; pünktlich zum Abend serviere ich euch das 19te Kapitel meiner Geschichte. Aber zunächst will ich hier auf vorangegangene Kommentare eingehen:


    [tab=Re-Kommis]
    Re-Kommentar zu Chess


    " Ich würde dir dazu aber empfehlen, dass du jeweils für jeden Teil einen eigenen Titel nimmst, denn die Wüstenwanderer ist nicht so der schönste, wenn man ihn mit dem Inhalt vergleicht, da gibt es schöne Sachen."
    „Der Wüstenwanderer“ ist ein für beide Part s zugeteilter Oberbegriff, da in den beiden Parts einerseits über die Geschichte Castiels und den Wüstennomanden geklärt wird und einerseits so eine Schlüsselszene für das weitere Handeln gesetzt wird; die einzelnen Namen für die Parts sind expliziter auf diese ausgerichtet.
    Das Bild ist ganz schön und passt auch aufgrund der Erzählung von Noktuska ganz gut, daher kann ich da kaum meckern. Hast du dir die Blüte so vorgestellt? Oder ist das mehr so "oh eine Blüte, die nehme ich" gewesen? Ich habe mir die Blüte auf dem Kaktus eher wie eine Kirschblüte vorgestellt, so rosa und irgendwie so schön halt. Die ist zwar auch schön, aber auf eine andere Art. Aber gut, da hat jeder seine eigenen Vorstellungen, nur finde ich es dann nicht schön, dass du so ein Bild gewählt hast, da du einigen Lesern so die eigenen Ideen wegnimmst, zum Glück habe ich beim Lesen nicht auf das Bild geachtet. Ich hätte hier eher ein Bild mit einem Noktuska gesucht, welches in der Wüste vor einem normalen Kaktus stehen, oder mit einem Litomith, das hätte irgendwie besser gepasst und würde mir, und allen anderen, ihre persönliche Vorstellungen der Blüte nicht nehmen. Ich denke das war dann auch genug zum Titelblatt.
    Manchmal erwische ich zunächst Bilder für Kapitel, die dann doch nicht so treffend sind; hierbei aber war ich mir hundertprozent sicher, wobei es mir nicht um das Aussehen, sondern um die Darstellung der Symbolik handelt. Dass dabei nur die Blüte gezeigt wird, ist Absicht, da so kein weiterer Einblick in die nachfolgende Handlung geworfen wird.


    "Die Szene darauf, in der Noktuska Gengar schlägt; die hat mir eher weniger gefallen, allein schon, weil Gengar das Essen so gesehen ja erbricht, oder? "
    „Erbrechen“ tut Gengar es nicht; er verstaut es in seinem Schattenkörper, so wie er es mit dem Zelt usw. tat. Das Verstaute, was dann vorkommt nach dem Austreten, ist genauso wie vor dem „Verzehr“. Wenn das nicht so deutlich hervorging, werde ich versuchen, daran zu denken, dies zu korrigieren.


    "Wenn du so eine emotionale Szene wie den Tod von Cas hast, dann musst du da so richtig reinhauen und aufs Gas treten, dann klaust du mir keine Träne sondern einen Wasserfall. "
    Danke, kann ich versuchen, zu berücksichtigen.



    Re-Kommentar zu Leoparda

    "Sein Panzer als Wohnraum" ... Ich verstehe immer noch nicht recht, wie sie das jetzt hinbekommen haben, Räume in diesen Felsblock zu hämmern, aber sei's drum. Sie haben Herakles und bestimmt noch einige kräftige Pokémon, mit denen dies wohl kaum ein Problem darstellt.
    Diesen Fakt habe ich bewusst rausgelassen, zumal es irrelevant ist und da die Fantasie der Leser geweckt ist ;.D


    Re-Kommentar zu Kleio


    "Hm, ansich nichts zu Bemängelndes, allerdings ist es seltsam, dass nur Odion zu gehen scheint"
    Wie schon in Skype erwähnt – nun aber auch hier für alle, haha -, war ursprünglich ein Magnayen als so ein Gegenspieler geplant letzten Endes; im Rohentwurf war aber noch von drei Pokémon die Rede.


    "Artgenossen"
    Stimmt, Leidensgenossen trifft es besser ^^


    "Aber wenn du das so schnell enthüllst - und auch auf eine so "erheiternde" Art und Weise - schmälert das den Effekt der vorangegangenen Emotionen sehr."
    Vielen Dank für diesen Tipp; wenn ich mir nun die Stelle so anschaue, ist es in der Tat etwas so, wie du sagtest. Ich wollte nur das Team nicht noch mehr Verluste erleiden lassen, als sie jetzt schon hatten. Deswegen auch diese Art von „Glücksfall“


    Ich danke euch dreien herzlich für eure Kommentare; wenn ich mich jemals dazu überwinden würde, für alle Kapitel solche Korrekturen durchzunehmen, werde ich eure Vorschläge miteinbeziehen^^


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  • Kapitel 19:
    Das Lied des Meeres




    Mit einer enormen Wucht schlugen und klatschten die Wellen, die links und rechts vom Meer kamen, gegen die Klippe und die Luft wurde jedes Mal erneut vom salzigen Geschmack feinster Wassertropfen erfüllt. Es waren ein stets wechselnder Rhythmus und wechselnder Takt, in denen das Meer seine unförmigen Hände gegen die Felsenwand schlug, als würde es gerade anfangen, Trommeln zu üben, und dabei noch willkürlich und ohne jede Kunst spielen zu wollen. Auch schien das Gewässer in Sachen „Nähe am Klippenrand“ stets launisch zu sein, denn mal wurde nur der untere Rand des Felsen an- und durchgespült, dann aber mussten jene Wanderer an die Wassermassen glauben, die nur so auf ihnen niederprasselten. Man hatte daher desmanchen die leichte Mühe gehabt, überhaupt noch auf dem Felsboden stehen zu bleiben. Die Opfer, an denen das Meer diese Laune ausübte, hatten schon derartig genug Salzwasser abbekommen, dass ihnen allmählich die Zunge davon taub wurde und ihr Durst nur so größer wurde. Es war eine denkwürdige Ironie gewesen, dass ein sonst so erfrischendes Getränk wie jenes Wasser zu beiden Seiten in Hülle und Fülle vorhanden war, aber es keine Möglichkeit gab, mit diesem den Durst zu stillen; eine selten wahre Ironie seitens der Natur. Eine weitere war, dass Sonne den Pflanzen Lebenskraft spendete, in anderen Gebieten wie die nun längst hinter sich gelassene Wüste jedoch den Tod brachte. Nichts hatte nur eine Seite; eine Medaille besaß stets zwei Seiten, so wie alles im Leben. Das war eine Lehre, die man zwar immer wieder wegen der Gegenwart vergaß, aber immer wieder auf ein Neues hin beigebracht wurde, nur damit diese nach einiger Zeit der positiven Erfahrung wieder vergessen werden konnte.
    Dies war nun mehr oder weniger der Fall; das Negative wurde einfach ausgeblendet und mit heiteren Spielen unterdrückt oder gar ausgemerzt.


    „Okay, ich bin nun dran: Es ist groß und hat ziemlich coole Hauer.“ Das war Stoloss´ Frage, die er beim „Wer ist es?“-Spiel seinen Teamkollegen stellte.
    „Ein Ursaring?“ – „Nö.“
    „Vielleicht ein Castellith?“ – „Zu groß, also ebenfalls >nö<.“
    „Ein Letarking?“ – „Der totale Schnarcher, nein. Strengt euch an, so schwer ist es nicht.“
    „Unser Impergator hier?“, fragte Miltank und klopfte dabei bedeutend auf die Brust des Alligators, der aber bei den Schmerzen der Brandwunde, die noch immer in Bandagen eingewickelt war, zusammenzuckte, das Gesicht kurz schmerzlich verzog und sich die Klauen an diese hielt – „Nee, aber könnte auch gut unter dem Punkt fallen …“ Impergator bedankte sich halb belustigt für diese Zustimmung in seinen Attributen.
    „Du meinst dich selbst?“, fragte Reptain, der durchaus die Antwort zu kennen schien – „Richtig geraten. Du bist zu Recht der Anführer des Team Mystery, Reptain. Woher wusstest du das?“ „Du würdest dich nur als einzigen als cool bezeichnen; andere würden nicht oder nur seltener in diese Kategorie fallen.“
    „Wie fantasielos und unwahr …“, murmelte die Milchkuh und verdrehte die Augen; es stand nicht in ihrer Absicht, dass das Stahlpokémon dies mitbekam. Nun war Reptain an der Reihe, doch er gab direkt an: „Klein und allein verloren.“
    „Ein Raupy?“ – er schüttelte den Kopf.
    „Ein Tragosso?“ – nochmal wurde der Kopf geschüttelt.
    „Miltank?“, fragte Stoloss mit gewissem fiesen Unterton nach; er hatte ihr Gemurmel sehr wohl mitbekommen, und schon verfielen beide in ihren üblichen Streitereien, weswegen sie ein paar Meter zurückfielen. Einzig Impergator, jedoch flüsternd, kannte die Antwort: „Panflam, oder? – „Genau.“


    „Ich dachte, wir hätten darüber gesprochen.“, flüsterte er energisch. „Es ist allein seine Schuld, dass er uns verlassen hat. Ich habe mich schon längst mit dem Gedanken abgefunden, daher wird es Zeit, dass du dies auch tust. Und schau mich nicht so komisch an deswegen; wenn er sich entschuldigt und um eine Rückaufnahme förmlich fleht und auch wirklich Reue zeigt, dann werde auch ich bereit sein, ihn als Freund und Mitglied wieder zu akzeptieren. Aber unter anderen Bedingungen nicht!“ In seinen Augen lagen eine klare Bestimmtheit und Ernst, an denen er sehr wohl weiter festhalten würde, bis besagter Fall eintreten würde. Das respektierte und akzeptierte Reptain auch, jedoch war er nicht wie sein hünenhafter Freund ein verbissener und ehrgeiziger Kämpfer; er war der Anführer, der sich um das Wohl seiner Freunde zu kümmern hatte. Er würde immer um das Wohl des ausgerissenen Schimpansen besorgt sein, das wusste er. Während die Sternenjäger hingegen weiter nach einer Antwort suchten, veranlassten die Launen eines gewissen Gewässers, dass die Erkunder weiterhin Salz aushusten durften. Prustend und spuckend weitete sich der Kreis der Beschwerden aus: „Bäh, also so langsam wird mir die Wüste lieber. Es ist nass und salzig und das Wetter ist auch mies.“
    Reptain sah nach oben. Tatsächlich sah der in stahlgrauen Wolken gehaltene Himmel nicht danach aus, als würde er sich so schnell auflösen. Viel mehr beschloss er, weiterhin feinsten Nieselregen auf die Erkunder wie wässrige Sandkörner nieder zu schicken. Zwar waren sie weitaus angenehmer als die Sandstürme in der Wüste, so war es dennoch lästig, dass sie bis auf die Knochen durchnässt wurden und auch der Regen immer kühler wurde, je weiter sie dem schnurgeraden Pass folgten. Sie wussten weder von der Tatsache, wie lange sie schon die Wüste hinter sich gelassen hatten, noch wussten sie davon, wie lange sie noch den scheinbar einfachen Weg zu gehen hatten. Vielleicht war es auch nur so eine Art Erholungspause, ehe man in die Firntundra eintrat. Alle machten sich schon eigene Vorstellungen davon, wie die Tundra in ihren Formen aussehen mochte. Reptain stellte sich durchaus eine mit gleißend weißem Schnee bedeckte Hügellandschaft vor, mit majestätischen Schneebergen, wobei der Lawinenberg der Größte von ihnen wäre. Was aber für Pokémon dort lebten, konnte er sich im Moment nicht ausmalen. Impergators Vorstellung hingegen glich der eines Alptraumes; unbarmherzige Temperaturen, keine Chance auf Unterkunft in Form von Höhlen und scheinbar endlose Weiten dieses Szenarios – ein perfektes Abhärtungstraining allgemein, was ihm zum freudigen Lächeln vor Vorfreude brachte. Hätten nun die anderen von der Einstellung gehört, sie hätten ihn nun als fanatischen Lebensmüden abgestempelt.
    Ehe sich die anderen Mitglieder der Gruppe ein Bild darüber machen konnten, hörten sie von der rechten Seite ein Aufbrausen des Wassers, als würde etwas Großes aus diesem hervortauchen. Alle schauten mit zugekniffenen Augen in die Dunkelheit der Meeresoberfläche rein, doch die feinen Wassernebel, alles unter blass-grauem Schleier verbergen wollend, und die Dunkelheit des Abends machten es unmöglich, auch nur einen Schatten auszumachen. Lediglich ein gelb aufleuchtender Punkt wurde sichtbar … gelb und aufleuchtend, brummend, dazu noch ein unangenehmes Gefühl der Anvisierung.
    „Deckung!“, schrie Reptain bedeutend mit ernstem Gesicht und die Lage als Erster richtig einschätzend auf. Noch ehe der Knall, der den Abschuss ankündigte, erklang, konnten sie alle so weiter vorrücken, dass sie nur noch beobachten konnten, wie die Stelle hinter ihnen von der Energieladung getroffen wurde und in einer großes Explosion in die Luft ging. Zwar waren alle Erkunder außerhalb des Explosionsfeldes, doch erwischte sie dennoch die Druckwelle recht unsanft und zwang manche von ihnen auf die Knie. Bis auf Impergator, Stoloss und Turtok, die alle einen dafür gut geeigneten Körperbau zum Widerstehen besaßen. Diese schauten sich nach diesen Turbulenzen nach dem ominösen Angreifer um, doch dieser verschwand wieder; sicher waren sie sich dadurch, da sie erneut das Brausen des Wassers vernahmen. Es sei denn, er war nicht allein und ein zweiter kam nun hinzu. Gespannt bereiteten sie sich darauf vor, den nächsten Angriff der eventuell noch vorhandenen Angreifer zu erspähen. Doch die gelben Lichtpunkte blieben in ihrem Sichtfeld aus. Erleichtert atmeten der Panzerträger und der Metallmann auf. Einzig Impergator spürte noch dieses unangenehme Gefühl, als ob er noch immer beobachtet werden würde. Ob es lediglich an seinem Kämpferinstinkt lag, konnte man nicht sagen, doch er spürte förmlich die Anspannung in der Luft, als würde irgendwo ein Komprimierungsprozess stattfinden. Er schaute noch tiefer in die neblige Dunkelheit hinein; doch wenn ein paar Meter weiter nur noch Schemen zu erkennen waren, so konnte man in weiterer Entfernung nichts mehr erkennen, daher ließ auch der Alligator nun vom verschärften Beobachten weg.
    Doch kaum fing er an, sich zu entspannen, überkam ihn die Erkenntnis derartig wie hunderte von rollenden Georok, dass er zunächst entsetzt dreinblickte und dann, noch während er sich zu den anderen umdrehte, vor lauter Panik schrie: „Sie greifen von hinten an!“
    „Was?“, riefen alle ebenso von plötzlicher Panik überrannt und sahen auch beim hastigen Wenden ihrer Körper die beiden Lichtpunkte, die nun von der linken Seite aus sie ins Visier nahmen. Allen entfuhr ein „Shit“, ehe die beiden Attentäter auch schon ihre Hyperstrahlen abfeuerten. Für´s Weglaufen war es nun zu spät. Die Explosionen beider Ladungen an Energie ließen durch ihre Impulskraft den ganzen Klippenfelsen fast in einzelne Brocken bersten und die Pokémon selber wurden fast von dieser Druckwelle von der Klippe gestoßen. Doch warum erfuhren sie nicht die gesamte geballte Ladung der Explosionsmasse auf deren Haut, sondern nur einen stark gedämpften Teil, der sie nicht mal wie zuvor mehr in die Knie zwang?
    Nur eine Haut wurde betroffen. Die Haut des Pokémon, welches sich mitten in die zwei Lichtstrahlen warf, um seine Freunde zu beschützen. Dieser lebensmüde Akt des Selbstmordes jedoch wurde durch eine Kleinigkeit revidiert – durch ein sehr hartes Gestein, dem Diamanten. Alle konnten, froh über ihr Überleben, nur zusehen, wie Stoloss dieser Wucht standhielt, indem er seine gesamte vordere Front mit dem Gestein überzog und so keinerlei Verbrennungen oder Schmerzen durch die Druckwelle verspürte. Dabei stützte er seine Füße von einem Diamantenbrocken ab, den er zuvor vom Fuß aus wachsen ließ und ihn schräg in den Felsboden donnerte. Das allein brachte ihm zum selbstgefälligen Grinsen: „Tehehe, da habt ihr keine Chance, ihr Feiglinge dahinten!“
    Jedoch wurde durch ein zweifaches Brausen – da eine wohl Ab- und das andere Auftauchen – schnell Turtok darauf aufmerksam, dass nun wieder von der rechten Seite die cremefarbenen gelben Warnlichter der Attacken zu erkennen waren. Doch dieses Mal reagierte nun der Angegriffene schnell und schickte mit Hilfe seiner aus seinem Panzer ausgefahrenen Kanonen zwei Wasserladungen auf jene Angreifer. Wie seinem Naturtalent der Präzision entsprechend traf das Wasser auf die Energieladungen und veranlassten dann an der Stelle die Explosionen. Ein Aufschrei der Ausführer der Hyperstrahlen erklang, welches die ganze Luft vibrieren ließ und den Pokémon das Mark in ihren Knochen gefrieren ließ.
    „Was sind das nur für Wesen?“, fragte Gengar nun aufgebracht und leicht ratlos, da er schon fast zweimal durch den Hyperstrahl draufgegangen wäre. Reptain, die Lage mit leichtem Anflug von Panik analysierend, antwortete: „Was es auch für immer welche sind … es sind mehr als zwei. Sonst würden sich nicht zwei auf jeder Seite befinden.“
    „Und was schlägst du vor?“, fragte Impergator energisch, während er wie die anderen angespannt nach weiteren gelben Lichtern suchte.
    „Stoloss bleibt auf der linken Seite; da er aber nur uns verteidigen kann, müssen wir noch jemanden, der aus der Ferne agieren kann. Turtok allerdings ist schon auf der rechten Seite … Gengar, du unterstützt Turtok, ich werde Stoloss beiseite stehen. Impergator, du passt gut auf Miltank auf.“ Dieser nickte wie die anderen Befehlsempfänger; auch wenn manche nicht dem Originalteam Mystery angehörten, so vertrautem sie ihm vollkommen, als wären Reptain und Gengar gleichgestellte Anführer für alle. „Gut. Versuchen wir, so weiter vorzudringen. Und nun los!“ – „In Ordnung.“


    So stürmte die Gruppe los. Für die ersten Sekunden verlief der Sprint ohne Angriffe, doch schon bald erschienen wieder mehrere Lichter auf beiden Seiten. Während die Verteidigungstruppen stehen blieben und möglichst versuchten, so viele der Angriffe zu vereiteln, so mussten sie sich dennoch gegen ein paar abgefeuerte zu wehren. Turtok löste dieses Problem nachwievor mit seinen Kanonen; sein Wasservorrat schien schier unendlich zu sein. Gengar schickte einige, in Finsternis eingepackte, Spukbälle auf die Energiestrahlen zu. Auch wenn Stoloss souverän auf einigen Abstand zu seinem Begleitpartner die Explosionen aushielt, so wurde es ihm doch zu viel und er ging ebenso auf Fernkampf. Während Reptain sich mit seinen schwer präzise zu treffenden Saatkugeln den Strahlen widmete, erschuf Stoloss aus seinem Körper, zunächst in weißem Licht, mehrere, spitzkantige Steine, die ihn umkreisten. Als die Brocken dann festere Materie annahmen, schickte er die Brocken mit einer Armbewegung auf die Gegner. Das Ergebnis ließ sich zu beiden Seiten der Aktion sehen; es ähnelte vom fernen einem Schlachtfeld durch die vielen Explosionen, doch in der Nähe sah es nur wie ein gigantisches, die Nacht erhellendes Feuerwerk aus, welches pompösen Lärm veranstaltete, der selbst bis zur Schädelwüste hätte vernommen werden können. So ziemlich jedes Mal blieb der Schlangenpass von den einzelnen Energieladungen unberührt, worüber besonders Miltank erleichtert war. Jedoch erhöhte sich die Zahl der Angreifer mit jedem Male; als würde es sich in so einer Art von „Nest“ rumsprechen und dann die Zahl dadurch stets Verstärkung bekommen.
    „Verdammt, gibt es von denen ein Nest?“, rief Gengar wieder aufgebracht leicht erschöpft, der nun mit Turtok jegliche Mühe hatte, dieser Zahl an Gegnern zu trotzen.
    „Es ist auch komisch: Denn sie tauchen zu beiden Seiten auf, obwohl der Schlangenpass als ganz klare Linie zwischen diesen fungiert. Wie kommen sie also von Seite A zu Seite B?“, schlussfolgerte Turtok, dem es nun auch so langsam mühsam wurde, jeden der Energieschüsse zu neutralisieren. Gute Frage, die er stellte. Doch die Antwort konnte nur ein Loch inmitten der Felsenwand sein, das auch noch unter dem Wasser lag. Doch etwas anderes fiel dem Team nun auf: „Was ist das da vorne?“
    Durch die Zeit, die nun ein gutes Stück vergangen ist, dämmerte es schon und die Regenwolken wichen einem zwar noch recht dunklen, aber dennoch helleren Grau. Daher wurden die Lichtverhältnisse derartig verbessert, waren sie auch minimal, dass nun deutlichere Konturen der Nebelwesen zu sehen gewesen wären. Doch just überkam dem Team eine noch dichtere Nebeldecke, sodass eine Chance auf klarere Sicht wieder widerlegt wurde. Doch etwas hielt sie just in dem Nebel fest; war es entweder der Gedanke, endlich Schutz gefunden zu haben, gewesen oder an der mysteriösen Atmosphäre, die inmitten dieses Nebels ausging. Es schien letzteres zu sein, denn jegliche Geräusche von den Angreifern und von dem Klang der Wellen verschwammen im Nebel dieser dunstigen Luft. Es schien auch so, als wäre das Team Mystery mit dem Team Sternenjäger von der restlichen Welt abgekapselt gewesen. Reptain fühlte sich sehr stark an den Nebel erinnert, durch den das Trio einst zum Geheimnisdschungel gelangte. Jedoch konnte man in diesem klarer sehen; klar genug, um alle weiteren Pokémon – oder zumindest deren Silhouette - der Gruppe voneinander unterscheiden zu können. Auch jegliches Stimmengemurmel echote in dieser „Welt des stillen Nebels“, der seine trübweißen Fäden durch die Luft kreuz und quer und überlappend aufeinander zog. Eine bedrückende Beklommenheit, als würde dennoch die Hand eines unsichtbaren Geistes durch ihre Körper fahren, ließ jedoch jegliches Gespräch der Erkunder aussterben. Stattdessen schauten sich alle nach weiterem Ansatz von Leben um, auch wenn sie es gut wussten, dass keine andere Lebensform der äußeren Welt in der jenen sich befand. Reptain wusste nicht mehr genau, was er denken und fühlen sollte. Er konnte im Angesicht der Verlorenheit aller keinen klaren Gedanken mehr fassen und er selber hatte einen Sturm an Gefühlen in sich; Angst und Mut, Sicherheit und Gefahr, Heim und Fremde. Ihm blieb daher nichts anderes übrig - auch wenn er alles andere versuchte -, als nur auf den nächsten Moment abzuwarten. Und wenn in dem nichts geschah, dann auf den nächsten und immer so weiter. Was, wenn gar nichts geschah? Würde er dann als gedankenloser, vom Sturm der Gefühle verwirrter Wanderer sterben? Er schaute sich die Ausdrücke der anderen an; zwar zeigten sich ihn ihnen einzelne Emotionen deutlicher. Zum Beispiel zitterte Miltank nahezu vor Angst vor dem Ungewissen und Impergator konnte gar nicht entspannter sein, weswegen er einfach nur um sich herumblickte. Dann … ein Flüstern. Es war ein neutrales Flüstern, der keinerlei Emotion in sich besaß. Die Geräusche von … Wind. Wind – das war nun das Beste, was passieren konnte. Vielleicht konnten so die Gedanken lähmenden Nebelschwaden fortgeschafft werden. Doch den Wind begleitete eine von Zorn verfressene Stille: „Ihr Eindringlinge werdet es bereuen, so mit meinen Brüdern umgegangen zu sein!“
    Der Wind wurde nun zum starken Windstoß und jegliche Gefahr stieg drastisch an, weswegen sich „Leichtgewichte“ wie Miltank– Stoloss wollte sich aber zunächst an sie dranhängen – an die schweren Typen wie Impergator und dem Metallmann dranhängten. Mit der kleinen Windhose aber klärte sich jede Sicht auf, wobei man bei dem darauffolgenden Anblick besser doch jene erste bevorzugt hätte.
    Nun waren es nicht mehr zwei oder vier von den Angreifern gewesen, nein – es waren nun gut gezählte dreißig Stück gewesen, von denen einige die Kampfnarben besaßen, die das Quartett der Verteidigung ihnen zugefügt hatte. Doch der weitauffälligste von ihnen war die rote, schlangenähnliche Gestalt, die sie nun mit verächtlichen und wütenden Blick mit ihren violetten Augen ansah. Dieses Exemplar an Schlange war zwei Nummern größer als die seiner Artgenossen. Alle besaßen zwar dieselbe Anordnung an den typischen Panzerschuppen, doch die rote Seeschlange hingegen besaß eine derartig markante Anordnung an diesen, dass sie schon Zacken auf dem Rücken eines Drachen ähnelten.
    Die Erkunder schauten nach hinten – ebenso viele dieser Schlangengestalten eine ebenso große wie jene rote, aber tiefblaue Schlange, mit genau so einem hasserfüllten Ausdruck in den Augen. Jetzt wusste man, woher der „Schlangenpass“ seinen Namen bekam.
    „Noch irgendwelche letzten Worte?“, sprach nun diese blaue Schlange barsch und setzte wie zuvor seine Artgenossen zum Hyperstrahl an. Dieses Mal hörte man deutlich das Rauschen und Brummen dieser Komprimierung an Energie. Zwar wäre einer von dieser Art der Strahlen kein Problem gewesen, doch mit dem Anführer setzten nun auch die anderen Garados, die im tarnenden Blau gehalten waren, zum genannten Strahl an.
    „Hey, warte, warte, warte doch!“, versuchte Gengar hastig zum Stoppen zu überreden, doch Stoloss hielt ihn zurück: „Ich fürchte, mit denen kann man nicht mehr reden!“ Entsetzt schaute Gengar rein. Einen speziellen Angriff konnte er nicht so einfach durch ihn hindurch sausen lassen, wie er es bei fester Materie zu tun pflegte. Stoloss musste selber eingestehen, dass er einem Reihumangriff nicht gewachsen war mit seiner Fähigkeit und daher auch nicht alle hätte beschützen können; nicht mal sich selbst. Impergator wollte selber zum Angriff ansetzen, auch er musste einsehen, dass er ohne Schaden nicht davonkommen würde. Reptain hingegen sah für alle schwarz. Diese beiden Schlangen, die offenbar zu zwei Rudel – eins auf je einer Seite gehören mussten - waren zweimal so groß wie die Artgenossen; dementsprechend wären auch ihre Hyperstrahlen. Er dachte sogar daran, dass dieser den ganzen Felsen in Schutt und Asche legen könnte. Aber mit den Angriffen der anderen dazu – das konnten sie nicht alle überleben, das verriet ihnen das Brummen der Gesamtheit aller Angriffe, das allen schwer in den Ohren lag. Sie warum umgeben vom gelbem Licht, welches sie von allen Seiten her blendete, und das sollte auch das Letzte sein, was sie sehen sollten.
    „Oh nein!“
    „Verdammt!“
    „Shit!“
    „Wir werden sterben!“


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    Ein sanfter Wind umspielte ihre Ohren; es klang wie das Rauschen des Meeres, doch war dies unnatürlich; es war übernatürlich, atemberaubend, wohltuend, als würde das Empfinden der Kälte wie in einem Augenschlag einer wohligen und inneren Wärme weichen. Zu dem Wellenklang spielte der Gesang des Windes hinzu; doch war es keine von der Natur willkürlich gewollte Zusammenstellung, nein; es war einzig und allein eine Stimme, die die akustische Reinkarnation des Meeres war. Jene Stimme, so unbeschreiblich lieblich, schmeichelte das Gehör derartig, dass die Erkunder beinahe taub davon wurden; so weich waren die Stimmbänder, dass jegliche Ohren nur so dahinflossen. Man konnte definitiv nicht mehr weghören, denn derartig betörend und anziehend entfaltete jenes Lied des Meeres seine Wirkung. Aber nicht nur bei den sechs Pokémon, wie Reptain bei kurzem Seitenblick bemerkte: Das Brummen ließ nach, die Helligkeit nahm ab. Die Garados ragten mit ihrem schlangenartigen und auch –langen Körper aus dem Wasser empor. Man sah auf den blass-ockerfarbenen Muskeln, wie sie sowohl vor Aufrechterhaltung ihrer Haltung und vor ihrer Wut angespannt waren, aber auch vor lauter Entspannung durch das Lied konnte man deutlich sehen, wie sie sich wieder entspannten und in sich zusammensackten. Es dauerte daher nicht lange, bis die erste Gruppierung der blauen Seeschlangen sich dazu entschloss, in berührtes und auch wohlwissendes Schweigen wieder in die nebelgrauen Gewässer einzutauchen. Einzig die beiden scheinbaren Anführer der Seiten schienen nicht begeistert, dass sie nun wieder vorm gemeinsamen Feind das Feld räumen mussten, weswegen sie missbilligt in die Richtung der noch nicht begangenen Strecke murrten: „Bist du dir da sicher?“; dennoch schien auch deren Zorn bei dem Klang zu verfliegen.
    Die Antwort, die sich die „Bärsche“, wie Gengar sie nun spöttisch nannte – er unterdrückte dabei etwas das B -, vom weißgrauen Dunst erhofften, blieb aus. Dennoch aber verzogen sie ihr Gesicht zum enttäuschten Lächeln und wandten sich missbilligend den beiden Teams zu: „Ihr habt Glück, dass SIE euch sehen will …“ Dann tauchten sie ebenso ab in ihren Gefilden und dies sollte vorerst das letzte Treffen unter diesen Umständen gewesen sein, wie sich Miltank, die während der Flucht stets von Panik und Furcht zerfressen war, in dem Moment dachte und ebenso stark wünschte. Doch den anderen interessierte mehr die Tatsache, mit wem er sprach, weswegen sie sich umschaute, jedoch außer der Stille, den feinen Wassertropfen, die ihnen nur so in der Nase kitzelten, und dem üblichen Nebel nichts besonderes vorfanden; dennoch war diese Präsenz da, als würde in den nächsten Momenten irgendwer auftauchen, der so besonders war, wenn deswegen ein Rudel solcher stolzer Seekönige davon wichen. Sie spürten es alle deutlich anhand ihres Hautkribbelns, welches sich selbst in die Nerven eingrub und so den gesamten Körper erschauern ließ.
    Dann spürten sie s näherkommen, als wäre diese Art von Präsenz wie ein Windhauch, der stets stärker zu werden schien und ihnen daher mächtig um die Ohren blies. Umso mehr angespannter schauten sie alle in Richtung, in die auch das Garados vor seinem recht unauffälligen Abtauchen geblickt hatte. Da sahen sie auch erste Zeichen eines Schemens, dann deutlichere Umrisse und später dann den vollständen Schatten einer anmutenden Gestalt, die eine Art Rock um sich hatte, weswegen dieser so hinter ihr im Wind seine Winden und Tänze vollführte. Tatsächlich war ihr schneeweißes Kleid auch tatsächlich ihre Körper, wie sich wieder einige Sekunden später erkennen ließ. Von den Gesichtszügen war in dem Moment nichts zu erkennen gewesen, doch sollte sich durch ihre Näherung an den Teams wieder aufheben. Das am meisten wohl durchaus Bezauberndste waren die Augen, die in einem derartigen rubinrot leuchteten, dass selbst das Herz vor Neid blass ausgesehen hätte und jedes lichterloh brennende Feuer schwach ausgesehen hätte. Im dazu stehenden Kontrast, was aber dennoch in Harmonie zu ihrem Erscheinungsbild stand, wallte das grüne Haar geschmeidig und ohne Makel über den Rücken bis über ihre Hüfte. Es war eigentlich am Rande der Frechheit, diesen Ausbund an Geschmeidigkeit und Glanz noch als gewöhnliches Haar zu bezeichnen. Es war dem wallenden Haar des Helios beinahe gleich, sodass selbst in der Nacht noch die Sonne geschienen hätte, wäre diese dann auch in Farben der Wälder und Wiesen gehalten. Doch trotz allem blieb sie unglaublicher Weise noch immer ein Guardevoir, ein Pokémon mit dem fast exakt gleichen Organismus wie die Erkunder. Diese nun, wie in einem Trancezustand versetzt, betrachteten wie hypnotisiert den anmutenden Gang dieser Schönheit, die nur darauf erwiderte: „Seid gegrüßt, tapfere Reisende! Ich heiße euch auf den Schlangenpass willkommen.“

  • Hey Silvers :)
    Ich hatte dir ja versprochen, dass ich dir einen Kommentar zu deinem neusten Kapitel recht zeitnahe schreibe... daraus wurde irgendwie nichts. Schule stresst, wir kriegen direkt Tests reingehauen und, und, und. Daher dauert das etwas länger. Aber jetzt wollte ich doch endlich mal das Kapitel kommentieren, wo ich es doch schon vor fast zwei Wochen fertig gelesen habe... Ich hoffe ich kann dir helfen!


    Das Lied des Meeres
    Schon der Titel des Kapitels hat mir ganz gut gefallen, selbst wenn ich mir ehrlich gesagt etwas anderes darunter vorgestellt habe. Im Allgemeinen legt das Kapitel seinen Fokus ja eher auf den Kampf, beziehungsweise die Angriffe (von), mit den Garados, der Titel hingegen hat mit diesem eigentlich nichts zu tun. Nein, worum dieser eigentlich handelt ist die Schlussszene mit Guardevoir - da scheint etwas nicht ganz zu stimmen. Andererseits passt der Titel trotzdem schon ganz gut, da dieses Kapitel ja schließlich eine Einleitung auf das nächste es, wo es sich expliziter um Guardevoir drehen wird, oder? Ich bin etwas unschlüssig, was den Titel so genau betrifft, aber im Allgemeinen gefällt er mir eigentlich ganz gut. Auch das Kapitelbild ist sehr schön und passt meiner Meinung nach sehr gut zum Kapitel. Aber wo sind denn da eigentlich immer die Quellenangaben? Mir ist das heute erst aufgefallen, aber im Kapitel hast du eigentlich fast nie die Quelle für die Bilder angegeben. Ich habe mal den - mittlerweile etwas unordentlichen, findest du nicht? - Startpost durchsucht, bin dann aber tatsächlich auf eine Quellenangabe zu den Bildern gestoßen. Bei diesem hieß es nicht zu finden... Wo hast du das Bild denn her? Zur Not kannst du ja auch einfach die Seite verlinken wo du es her hast, das reicht meiner Meinung nach eigentlich schon als Quelle. Den genauen Künstler herausfinden ist eine gaanz andere Sache. Aber na ja, mach das wie du es für richtig hälst. :) Nun habe ich mich schon wieder am Anfang verloren... Jetzt also zum eigentlichem Text; dem Kapitel!
    Der erste Absatz allein macht das Ganze auf jeden Fall lesenswert. Man merkt sehr, wie du dir dort besonders Mühe gegeben hast in Sachen Formulierung, Wortwahl, Satzstellung und allem wo man sich eben so Mühe geben kann. Der erste kleine Abschnitt ist eine wirklich zauberhafte Beschreibung, ich war wirklich schier begeistert, als ich diese durchgelesen habe. Und noch dazu ist der Inhalt auch so wahr; du hast so recht mit dem was du sagst. (Haha, ich liebe Ironie) Er leitet das Kapitel wirklich toll ein und wenn auch vielleicht etwas zu gehoben ausgedrückt im Vergleich zum Rest erfüllt er doch seinen Zweck. Nur muss dir klar sein, dass man natürlich direkt den Unterschied erkennt, zwischen Absatz eins und Absatz zwei, allein schon vom Stil her. Das kann eine eher negative Wirkung haben, weil ein mancher denken könnte: Was ist denn jetzt hier los!? Hier geht es meiner Meinung nach noch, aber bei sowas solltest du im Allgemeinen vorsichtig sein. Hat mir nichts desto trotz aber gut gefallen, weiter so! Das Kapitel an sich hat mir sehr gut gefallen - ja, ich nehme mir jetzt mal das Recht raus zu sagen, dass es eigentlich erst im zweiten Absatz begonnen hat. So ist das Pokémonraten zu Beginn schon ganz witzig und mal wieder zeigt sich wie klug Reptain doch ist, was du ja dann im Text auch nochmal sehr mit den Bemerkungen des Erzählers verdeutlichst; du hast hier wieder gut Reptains Charakter erscheinen lassen. Auch das Rätsel des Anführers passt unglaublich gut zum ihm, wennauch die Dümmlichkeit der anderen in diesem Moment etwas herauskristallisiert wurde, denn sogar mein erster Gedanke war Panflam - hat sie ja auch bestätigt. Das Gespräch zwischen Impergator und Reptain hat mir nicht so gefallen... Du hast zwar eigentlich das richtige Thema aufgegriffen, das heißt inhaltlich ist dir der Dialog schon gelungen, aber da solltest du meiner Meinung nach an den Beschreibungen arbeiten. Beispielsweise Impergators (oder auch Reptains, je nach dem wen du hier eher dreidimensional erscheinen lassen willst) Gefühle hätten viel deutlicher werden müssen, um der Sache ihr gewisses Etwas zu verleihen. So fehlt mir ehrlich gesagt die Würze in diesem Dialog; den solltest du imo nochmal überarbeiten.
    Darauf folgt dann die komplette - recht lange - Szene mit den Garados, die schließlich zur Ohnmacht aller Erkunder führt, insofern ich all dies richtig verstanden habe. Ja, mir hat einfach die Ungewissheit in den Beschreibungen sehr gut gefallen. Gelbe Punkte... Was soll das denn? Aber dann, dann! Dann kommt der Hyperstrahl angerast, dieses plötzliche hast du mit deinen Beschreibungen sehr deutlich gemacht und uns sehr charmant präsentiert; ich konnte mir die Szene gut vorstellen. Den Erkundern fällt als Gegenangriff aber irgendwie auch nicht wirklich viel ein, also lassen sie es mal lieber, und verteidigen sich. Wenn dann aber auch noch von beiden Seiten so viele kommen... Das wird hart. Ich habe es dann ja schon vorausgeahnt, weil ich deine Map zum Schlangenpass bereits gesehen habe, aber dennoch hatte diese Szene ihr Würze und war meiner Meinung nach die besste im ganzen Kapitel! Lang und etwas zäh vom Inhaltlichen, da man zunächst nicht wirklich vorankommt, aber nicht zu lang und irgendwie genau passend. (Zum Glück will Guardevoir mit ihnen reden, sonst wäre das ihr letztes Stündlein gewesen...)
    Ich konnte mich im Nachhinein nun doch dazu bewegen, mir das Lied des Meeres anzuhören und es passt wirklich wie die Faust aufs Auge! Am liebsten hätte ich es beim ersten Durchlesen schon gleichzeitig mit angehört, denn es nutermalt wirklich die Atmosphäre die du im letzten - recht kurzen - Absatz schaffst. Schließlich taucht Guardevoir ja auf; die Garados scheinen vor ihr einen großen Respekt zu haben... Viel von ihr offenbarst du uns nicht, daher frage ich mich, was ihr so einen hohen Rang am Schlangenpass gegeben hat. Hat sie irgendwelche besonderen Kräfte? Gut; wir dürfen gespannt sein. Die Beschreibung von Guardevoir's Äußerlichkeit hast du ebenfalls recht gut hingekriegt, auch wenn du hier und da vielleicht noch etwas genauer werden könntest und zum Beispiel expliziter auf ihr Gesicht eingehen können - das mögen Frauen, lol :3 Nein; aber das hätte meiner Meinung nach noch ganz gut verpasst und wenn du den richtigen Gesichtsausdruck beschreibst, schaffst du damit auch nochmal eine ganz interessante Stimmung. Zum Schreibstil muss ich ja nicht wirklich viel sagen, der ist nachwievor geschwungen, aber gut! :)



    So, jetzt gehe ich erstmal was frühstücken! :3 Ich hoffe ich konnte dir helfen ~
    Liebe Grüße,
    Chess

  • [tabmenu]
    [tab=Etwas später als gewollt]

    Aber ich musste einige Dinge erledigen, bevor ich in die Studienfahrt unterwegs bin. Und habe sie noch immer nicht ganz erledigt. Aber wenigstens will ich nicht an der Autorenehre gepackt werden und daher einhalten, was ich versprach: Ein Neues Kapitel.
    Doch zuvor noch ein kleines Re-Kommentar:
    Ersteinmal, Sayi, vielen Dank erneut für dein Kommentar. Zu den Quellenangaben habe ich mich bereits geäußert. Außerdem ist der Startpost vom Inhalt etwas wieder aktualisiert; formal wird eh über ein anderes Layout nachgedacht.
    Die Szene mit den Garados führt nicht zu einer Ohnmacht; man gelangt während dem Voranschreiten an einer Stelle, wo der Nebel besonders dicht und hell ist, und deswegen jede Grenze zwischen der realen und „Nebelwelt“ verschwimmen.
    Mit der von dir gewollten Beschreibung der Frauen sprichst du bei mir einen weltbildlichen Punkt an; für mich ergibt sich die Schönheit der Frau an ihrer Gestalt und auch an den Augen, während das Gesicht mehr oder weniger eine Rolle spielt. Ich vertrete da im Absatz genau jenes Bild, weswegen das wohl autobiographisch angelegt ist^^
    Trotzdem vielen lieben Dank für dein Kommentar. Hoffentlich wirst du weiterhin Spaß am Lesen haben.


    [tab=Kapitel 20]


    Kapitel 20:
    Zwei Prinzen – beide gleich an Rang und Stand



    Schluckend, als wäre man sprachlos, wurde gedacht: „Sie ist …“
    Diese Gedanken blieben in unausgesprochener Form, dennoch beeinflussten sie die Emotionen und körperlichen Zustände von ihrem Denker. Dieser spürte, wie sein Puls in meterähnlichen Höhen schoss und wie ihm nach und nach warm und wieder kalt wurde, als würde sein Inneres Gefühl, welches aufloderte wie das Läuterfeuer eines Phönix´, einen Kampf gegen die kalte Außentemperatur führen, die ihre Opfer zum Erfrieren bringen wollte. Es war ein Kampf der Natur mit sich selber, weswegen sie für beide Parteien kämpfte. Dies brachte jenem Wesen die Folge, dass sein Körper unaufhörlich diesen Mechanismen nachging. Von dem ständigen Schwindelgefühl bis hin zur erhitzen Haut, die in dem Moment feuerrot glühte. Das in dem Moment zu zart schmelzender Lava geschmolzene Herz pochte unaufhörlich hinter jener metallenen Brust, die sich ununterbrochen hob und senkte. So wie wahres Magma alles in Brand aufgehen lassen würde, so erfüllte jenes, auch im Normalzustand als „Herz“ bezeichnet, seine Bestimmung und erfüllte seinen Besitzer mit wohltuender Wärme, die nun zum Kampf gegen die Natur antrat. Wie immer der Kampf ausgehen sollte, so brachte dieser in beiden Fällen eine Veränderung des Verhaltens von jenem Pokémon, da dieses nun aus den Reihen seiner Freunde tanzte und auf jenes anmutige Wesen nahezu schwebte, als wäre es auf Wolke Nummer Sieben. Dennoch waren die Schritte zögerlich, als wäre sich jener Ausführer seiner Sache nicht sicher. Stolloss, der glühend rot anlief, näherte sich mit bemüht zugehaltenem Mund, als würde er verhindern wollen, dass seine Zunge unsanft gewählte Worte hervorstieß. Umso gebrochener kamen die Worte „Namen“ und „nennen“ hervor.
    „Mein Name ist Lyra.“, antwortete die Guardevoir vergnügt.
    „Ein bezaubernde Name für eine bezaubernde Schönheit!“, rief Stolloss urplötzlich, laut und glücklich aus; jegliches Zögern schien nun in gänzliche Heiterkeit und Aufgedrehtheit umgewandelt zu sein, was den anderen wiederum recht denkwürdig vorkam. In einer eigens für sie gedachten geflüsterten Konversation sprachen sie untereinander ab:
    „Sagt mal, Gengar, Miltank und Turtok … Ist er immer so drauf?“
    „Er hatte es, glaube ich, andeuten lassen, dass er gerne hübschen Geschöpfen gegenübersteht. Aber ich habe – bei aller Ehrlichkeit – nie an solches ‚gerne gegenüberstehen‘ gedacht.“
    „Ist auf jeden denkwürdig“
    „Oh ja!“ – das war das Gesamturteil gewesen.
    So lief dessen Liebesspiel ein paar Minuten lang weiter. Öfters tanzte er um sie herum und gab allerlei Lob über ihr makelloses, aber dennoch mysteriöses Aussehen von sich. Er beschwor wiederholt seine Liebesschwüre, sodass man meinen konnte, dass Lyra gänzlich seinen Kopf einnehme, weswegen er an nichts weiteres mehr denken konnte als nur an sie. Sein Metall indes glich förmlich einem rot angestrichenen Gebäude; so heftig war jene Errötung. Doch mit der Zeit, in der die Wellen so rau und wild gegen die Felsen donnerten, in all dem Nebeldunst, verschwand auch dieses sonderbare Verhalten, welches allmählich, und das ziemlich rasch, zu einem erschöpfungsähnlichen Zustand wurde. Stolloss nun konnte nicht mehr. Seine ganze Energie verschwendete er in diesen skurrilen und fragwürdigen Tanzeinlagen um und sogar an Lyra und lag nun deswegen, alle Viere von sich gestreckt, auf seinem Rücken, dessen Metallzacken sich in den Boden bohrten. Ihm stand der Schweiß – in dem Nebel gerade noch soweit sichtbar, als Miltank sich ärztlich über ihn beugte –perlglänzend auf der Stirn, seine Zunge war schlapp und hing ihm aus dem Mund und sein Atem glich dem eines Marathonläufers, der sein bestmöglichstes gegeben hatte. So wie Stolloss auch sein bestmöglichstes gegeben hatte, mit seinen Annäherungen Lyras Sympathie zu erwerben. Doch jene blieb unbeeindruckt, die ganze Zeit über. Nur ein leichter Hauch der Verwirrung lag in ihren rubinroten Augen, die nun leicht besorgt über so einen Zustand auf diesem Pokémon ruhten. Dieses spürte, wie diese edelsteinartigen Blicke auf ihn ruhten, und richtete unter Ächzen seinen Kopf soweit hoch, um zumindest seinen Blick mit dem seines persönlichen Engels zu kreuzen. Er formte sie jetzt schon zu einem verliebten Paar, obwohl er das erwünscht zu sehende Paar noch gar nicht erblickt hatte. Er spürte aber, wie er ihnen immer näher kam; diese Juwelen, die Wärme und Fürsorglichkeit versprachen. Dankbar darüber formte er seine Lippen zu der Form, die man oftmals als Besiegelung einer festen Beziehung und auch als einfachen Liebesbeweis benutzte. Er schlug jegliche Bedenken in den Wind. Nur einmal wollte er das Göttliche spüren. Auch wenn er danach sterben würde; er hätte dann sein Leben nicht bereut. Da sah er nun diesen violetten Glanz, die nur so förmlich einem weit entfernten Strandtraum glichen …
    „Moment, spürte ich eben nicht Rubine?“, hielt Stolloss urplötzlich in seiner Art inne und sah wieder mit seinen richtigen Augen. Ihm gegenüber, nur drei Zentimeter von ihm entfernt, blickte er in das rosafarbene Antlitz seiner Pflegerin, die gerade ihre Hufe zur Untersuchung auf seine Brust gelegt hatte. Eine Weile lang starrten beide perplex sich an, er noch immer ganz nahe bei ihr, mit zum Kuss bereiten Lippen, dann stießen beide mit entsetztem Blick voneinander weg, wobei Stolloss bedrohlich nahe dem Klippenrand nahe kam, er es aber zunächst nicht bemerkte. Stattdessen wurde beidseitig gerufen: „Weg von mir, du Alptraum!“ – „- Perverser!“, wobei der erste Ausruf von Stolloss, der zweite hingegen von Miltank gerufen worden war. Dies war zeitgleich auch das Signal, dass der Teil der Klippe, der dem Luftraum über dem Meeresspiegel am nächsten war, stark unter dem großen Metallgewicht bröckelte und zerfiel gänzlich in kaum etwas tragende Einzelteile, weswegen Stolloss dem Sturz ins eiskalte Meerwasser bevorstand. Alle konnten in der Sekunde nicht so schnell reagieren. Mit Entsetzen in ihren Augen mussten alle Erkunder mit ansehen, wie ihr Kamerad in den eisigen Fluten zu versenken drohte. Sie kamen ihm näher und drückten gegen seinen Rücken. Drückten? Tatsächlich; nicht Stolloss näherte sich dem Meer, das Meer näherte sich Stolloss, zumindest eine große Wassermasse, zu einer Säule komprimiert, die ihn nun in der Luft hielt und vor dem sicheren Fall bewahrte. Verdutzt schauten der Betroffene und dessen Kompagnons drein, als dann die Wassersäule den Metallkörper behutsam auf den Felsboden absetzte. Verwundert blickte Stolloss zurück und sah, wie sich die Wassermassen wieder zurück ins Meer verzogen. Dann aber schien für ihn keine Zeit mehr übrig zu sein, weswegen er den Kopf schüttelte und dann auf Miltank losstürmte, die nur erwiderte; deren üblicher Showkampf war die Folge, dem sich nur Turtok mit beruhigenden Worten widmete. Die anderen hingegen klärten Lyra darin auf, dass solche Reibereien Alltag wären.
    „Na, ihr seid mir vielleicht eine chaotische Truppe, die ich antreffen darf.“, war ihr belustigter Ausruf. Auf das Team wirkte sie wie die Gelassenheit in Person. Sie schien nicht den Typen von Charakteren zu gleichen, die durch exzessive Verliebtheit – wie Stolloss – oder durch Streitlust – wie Miltank, wenn es um ihre Figur geht – oder auch allgemein durch negatives oder auch sonderbares Verhalten auffielen. Ihre Art und allgemein ihre Anwesenheit brachten allgemeines Wohlstimmen. Denn allein durch sie kehrten die zahlreichen Garados vom Pass ab; aber was genau war an ihr so besonders, dass diese Seekönige in Demut vor ihr abzogen? Und offenbar schien das Meer auf sie zu hören: Denn als Stolloss dem Sturz nahe war, spürte er von ihr eine sonderbare Aura ausgehen, die erst wieder verschwand, als der Gerettete wieder sicher war. Reptain erinnerte sich an einen den Ohren wohltuenden Klang, der jenseits der göttlichsten Stimmbänder lag; mehr klang er danach, als hätten sich Tausende an Meeren zu einem einzigen Chorus erhoben. Aber das stand außer Frage, denn die Seeschlangen wichen erst, als sich die Gestalt des Guardevoir näherte. Von ihr also musste jene Zauberstimme kommen, „doch was war es für ein Lied gewesen?“, dachte sich Reptain.
    „Ich sehe dir an, tapferes Reptain, dass dir eine Frage im Geiste herumschwirrt. Sprich diese aus, ich werde offene und ehrliche Antworten geben?“ Lyra schien durchaus gespannt auf seine Frage zu antworten, also ließ Reptain nicht länger seine Verschwiegenheit zu und stellte die Frage. Sie lächelte darauf hin:
    „Deine Frage ist berechtigt. Kommt mit, ich werde euch alles auf dem Weg erklären; wer ich bin und was meine Aufgabe ist.“
    Darauf gab es kein großes Warten mehr und alle, selbst die mittlerweile beruhigten Streithähne, folgten jener Guardevoir, deren schneeweißes, durch den Nebel aber leicht getrübtes Gewand in der Meeresbrise schwungvoll sich wandte.
    Die große Gruppe aus acht Pokémon schritt nun gegen den kalten Wind, der mit jedem Schritt kälter zu werden schien. Offenbar näherte man sich nach und nach der Firntundra, in der das eigentliche Ziel lag, nämlich der Lawinenberg. Lyra bestätigte dies mit einem Lächeln: „Ihr merkt es bereits, dass es schon kälter wird, oder?“
    „Dir ist nicht kalt?“, fragte Impergator, der sich ein bisschen sauer auf sich selber den Körper rieb. An seiner Abhärtung gegenüber den Temperaturen müsste er noch arbeiten, dachte er sich.
    „Nein, ich lebe schließlich schon lange hier und werde es auch länger tun; von daher gewöhnt man sich an die Lebensbedingungen hier.“ Sie lachte, als würde sie es als das Selbstverständlichste der Welt ansehen. Dabei war es, im gänzlichen Gegenteil, schwer, es sich auszumalen, wie man an einem derart lebensunfreundlichen Ort überhaupt seinen Wohnort beziehen konnte. Gengar zum Beispiel kam eine einfache Holzhütte in den Sinn; Frage war nur, wo das Holz für den Bau an sich hergekommen wäre. Eine andere Frage stellte sich Miltank, in ihrer Rolle als Ärztin: Wie schafft es Lyra, so fit zu bleiben, obwohl man gegen Ende des Schlangenpasses, in einem kalten Gebiet vor allem, nicht mal eine winzige Blume erwarten kann. Doch auf all diese Fragen hatte Lyra eine Antwort, für die sie stehen blieb, sich den einzelnen Erkundern zuwandte und diese bedeutungsvoll in die Augen schaute. Ein Hauch von Mystik lag in der Luft, die sich mit der Meeresluft zu einer sonderbaren Atmosphäre entwickelte, dass allen – außer Lyra selbstverständlich – die Haut kribbelte. Entsprechend klang nun auch ihre Stimme, als sie sich dann zu ihrer Linken und dann zu ihrer Rechten dem Meer widmete: „Zwei Häuser, beide gleich an Rang und Stand …“
    „?“, war die Reaktion aller Zuhörer auf diese Worte, dennoch hörten sie gebannt zu.
    „Es ist eine tragische Geschichte, die man mir erzählte:
    >Vor vielen Jahren gab es hier in den Gewässern eine mächtige Seeherrschaft der Garados, die jede andere Form an Leben dominierte. Dem König dieser Meere entsprangen zwei Prinzen, Ruber und Veneta. Beide wuchsen in einer friedlichen Kindheit auf, wo sich beide gut verstanden. Doch dann legte sich der Schatten des Todes über den alten König, als die Prinzen das Erwachsenenalter erreichten. Schon sehr bald wurde ihnen bewusst, dass das Territorial des Vaters übernommen werden musste. Im Normalfall sollte der älteste Sohn das Erbgut bekommen, doch da beide zur gleichen Sekunde geboren wurden, sei es göttliche Fügung gewesen, entbrannte eine Zwietracht zwischen beiden. Zwar wurde nach friedlichen Lösungen gesucht, doch die Eigensinnigkeit und der Stolz beider Prinzen, den beide von ihren Vater gelehrt bekamen, veranlassten sie dazu, dass sie einander Duelle ausführten. Doch die Prinzen genossen beide dieselbe Ausbildung, weswegen sie immer ein Unentschieden erfochten. Kurzerhand spaltete sich das Geschlecht der Garados; sie sahen im Schlangenpass eine perfekte Abgrenzung voneinander, aber auch sahen sie, dass dies ein Ort der Entscheidung sein soll, weswegen sie von diesem Tage an beharrlich hier Krieg führten, bis in den heutigen Tag hinein. Da das Kulturerbe des Schlangenpasses bewahrt werden musste, mussten auserwählte Priesterinnen für den Schutz des Passes sorgen. Vor dreißig Jahren wurde die erste berufen; dann folgte nach zehn Jahren jemand weiteres und dann wurde ich nach diesen zehn Jahren berufen. Ich machte mich von meiner Heimat auf hierher zum Schlangenpass. Ich durchschritt während meiner Reise hierher eine spirituelle Reinigung, weswegen ich schon gleich, als ich hier ankam, in den Geheimnissen des Meeres unterwiesen wurde. Man lehrte mich jenes Lied, welches ein Abgott von dem Meer selber ist. Dieses gleichzeitig ist auch das Wiegenlied, welches man den beiden Söhnen in ihrer Kindheit vorgesungen hat. Gerade dieser Klang beruhigt für eine Weile lang ihre Gemüter, weswegen sie von jeglicher Gewalt lassen. Wenn sie also jedes Mal ihren Krieg weiterführen, so muss ich einschreiten; allerdings wird dies mein letztes Jahr sein …<“
    „Weswegen denn, mein Stern?“, rief Stolloss erregt und panischem Blick und näherte sich ihr, als wollte er sie vor einem vermeintlichen Unheil beschützen.
    „Weil die Verpflichtung zur Priesterin nur zehn Jahre anhält; dann muss sie sich selber dem Meer opfern.“
    „Ein derartiger Schwachsinn!“, rief Reptain verächtlich aus und ihm stimmte Impergator bei: „Warum sollte man das bitte tun? Und außerdem: Während deiner Abwesenheit, in der deine Nachfolgerin nicht da sein sollte, wird der Krieg dennoch weiterlaufen. Das ist an sich total schwachsinnig.“
    „Aber ich muss meinem Schicksal folgen; ich wurde dazu bestimmt, meinen Vorgängern nachzugehen.“
    „Schicksal, pah!“, stieß Impergator, genau wie Reptain, verächtlich aus. Er erinnerte sich an die Unterhaltung mit Kronjuwild, als sie beide im Geheimnisdschungel über das Schicksal sprachen, dass es unvermeidbar wäre. Jetzt gab er nun seine Meinung darüber preis: „Mir gleich, ob es das gibt, oder nicht, aber das Schicksal kann nie dein Leben bestimmen. Das kannst du selber. Du musst nicht nach diesen zehn Jahren sterben.“ Die ganze Zeit über besaß er jenen Ausdruck im Gesicht, als wenn er seinem größten Erzfeind gegenüberstünde. Einen derartigen Ernst sah man ihn nur selten an. Lyra allerdings beachtete dies nicht; abwesenden und auch leicht traurigen Blickes schaute sie in die trüben Weiten hinaus und sprach dann nach einer etwas langen Pause, in der die anderen gebannt das Geschehen verfolgten: „Vielleicht ist da was dran, was du sagst …“
    „Jetzt auf einmal, wo du die ganze Zeit vom Schicksal sprachst?“, schnaubte Impergator, weswegen er Rüffel von Stolloss bekam, von wegen, er solle Lyra nicht so anfahren. Beide waren fast dem Kampf nahe, als Lyra antwortete: „Nein, das meine ich nicht. Ich spreche von einer Hoffnung für den Schlangenpass. Und zwar erschien mir am Anfang dieses Jahres eine Stimme in meinem Geiste, die sprach:
    ‚Der Friede ist nahe. Es wird kommen ein Heros, der auf dem Winter reitet. Und der Geschwister langer Hass wird zerfallen.‘
    Seit jeher bin ich mit dieser Hoffnung erfüllt. Ich weiß nicht, wann und, überhaupt, wer als Heros kommen wird, doch er wird nach diesen Worten Frieden bringen; da bin ich mir sicher. Und wenn er eintritt, so werde ich auch keinen Grund mehr darin sehen, für einen Nachfolger mich zu opfern, wenn dieser sowieso nichts mehr zu tun haben wird.“
    „Okay, Leute, dann finden wir diesen Heros, dann wird sich für Lyra-lein alles zum Besten wenden!“, rief Stolloss mit voller Tatendrang und hob dabei entschlossen die Arme, als würde er seine Kameraden zum Teamjubel aufrufen.
    „Stolloss, bekomm wieder alles am Sender.“, erinnerte ihn Miltank daran, dass er sich gerade wieder lächerlich machte. Die anderen Mitglieder sahen nachdenklich drein. Sie rätselten, an ihren Stirnfalten offenbar wohl sehr stark, was mit dem in den Zeilen genannte, berittene Winter gemeint war. Doch so sehr sie nachdachten, sie fanden keine Antwort. Lyra allerdings war wieder diejenige, die eine eventuelle Antwort wusste:
    „Ich glaube, mit dem ‚Winter‘ ist Arktos gemeint.“
    „Arktos?“; dies war gewiss nicht der Name eines Pokémon, den man relativ häufig zu vernehmen hatte; nur Miltank nutzte nun den aufgehellten Blick: „Ich meine, über dieses Pokémon gelesen zu haben. Es ist angeblich ein Pokémon, mit dessen Federn man eine Menge heilfördernder Medizin herstellen kann. Ich persönlich glaube nicht an so einen Schamanenhumbug, aber seit jeher interessiert mich dennoch diese Mythologie um dieses Pokémon.“
    „Ich kann euch genau so wenig über ihn erzählen, aber ich weiß, dass er auch einer der in einer Legende erwähnten …“ – „- sieben Wächter ist?“, beendete Reptain den Satz weiter, bei dem auch Impergator aufhorchte. Er dachte natürlich wieder mal an die Gelegenheit, gegenüber so einem Pokémon mit halbgöttlicher Kraft seine Stärke beweisen zu können. Lyra schaute das erste Mal sehr überrascht drein, verstand aber sofort, als sie längere Zeit lang schweigsamen Kontakt mit Reptain hielt. Dann schloss sie bewusst die Augen und bemerkte, dass die Erkunder keiner normalen wären, was Reptain bestätigte, indem er ohne Bedenken die ganze Geschichte erzählte. Sie hörte ihm aufmerksam zu, während die Mitglieder sich mehr gegenseitig neckten, da sie alle schon seit der Wüste – Impergator sogar vorher schon – diese Mission kannten und deshalb keinen Grund mehr darin sahen, ein weiteres Mal zuzuhören. Hin und wieder erschrak sie bei der Erwähnung der unangenehmsten Stellen, doch sie fasste sich und lächelte, als fühlte sie sich bestätigt in ihrer Annahme. Reptain aber, der wohl nur darauf zu warten schien, griff nun mit ernstem Blick ein ganz anderes Thema auf: „Hast du vor uns noch jemanden getroffen, Lyra?“
    Nun geriet die Guardevoir-Dame gänzlich in Verwirrung, als er ihr diese Frage stellte. Warum stellte er sie auch? Doch dann, als wäre sie eine Erleuchtung in Person, verstand sie, worauf der Erkundungsteamführer hinauswollte, stellte sie zunächst eine andere Frage: „Panflam ist ein Freund von euch, oder?“
    Natürlich horchte der Alligator auch darauf und musste den Kopf schütteln. Er wollte zwar wieder dazwischenreden, dass Panflam nachwievor selber Schuld für sein Verschwinden wäre, aber er beließ es dabei, da er wusste, dass sein Anführer niemals aufgäbe, nach ihm zu suchen, Mittlerweile war auch das Interesse der Sternenjäger geweckt; es hatte sie schon gänzlich beeindruckt, als sie von dessen pompösen Durchbruch durch die Sandsturmmauer mitbekommen hatten. Von daher waren sie genauso daran interessiert, wie er sich an die Garados vorbei gemogelt hatte. Aber Lyra enttäuschte sie, indem sie berichtete, dass sie ihn genauso wie die Erkunder vor den Angriffen der Seekönige beschützt habe, worüber der Anführer erleichtert aufatmete. Aber Sie hingegen schien genauso ungläubige Tonfälle ihren Worten beizumessen, wie es Bussa getan hatte: „Aber ich muss ehrlich sagen, dass ich einem so tapferen Panflam noch nie zuvor begegnet bin. Allgemein noch nie einem so tapferen Pokémon. Ganz gleich, durch welche Gefahren er sich bahnen musste, bevor er hierherkam, er kann noch immer laufen. Allein dies flößt mir wahrlichen Respekt ein. Allgemein machte er auf mich den Eindruck von Jemanden, der momentan seine eigene Bestimmung sucht,“ – „Damit meinte sie wohl Panflams Wunsch, stärker zu werden“ –„und deswegen gewährte ich ihm trotz meiner eigenen Zweifel, in die Firntundra zu schreiten. Ich konnte ihn nach all dem, was er tapfer durchstehen musste, nicht so behandeln, wie es ein mütterliches Wesen tun würde. Bitte verzeiht mir.“
    „Dir würden wir alles verzeihen, Lyra-Maus, mach dir keine Sorgen.“, sprang Stolloss wieder eifrig hervor und bekam dieses Mal endgültige Rüffel von Miltank über sein zum dritten Mal lächerliches Verhalten. Nun war auch Reptain voller Zuversicht, weswegen für ihn der Nebel auf einmal auflichtete. Entschlossen rief er: „Wir danken dir vielmals, Lyra wirklich. Wir wissen nun, dass Panflam noch durchaus am Leben sein kann. Wir werden ihn finden, so wie wir Arktos finden werden. Wenn kein Heros gekommen sein sollte, so werden wir Arktos dennoch darum bitten, hier Frieden zu bringen. Du kannst dich auf uns verlassen. Impergator, machst du mit?“
    Für einen Moment war der Alligator beleidigt über diese Frage und antwortete deshalb unterdrückt zornig mit einem dennoch belustigtem Lächeln: „Was denkst du denn, Schwachkopf? Dass ich kneife? Niemals doch? Ich komme selbstverständlich mit, bei meiner Ehre!“ Entschlossen nun ballte er seine linke Hand zu Faust.
    „Und wir werden natürlich auch mitkommen!“, rief nun der Metallmann wieder, obwohl eigentlich Gengar in einem Wettbewerb mit Team Mystery antworten wollte. Selbstverständlich würde auch das Team Sternenjäger das Abenteuer sich nicht entgehen lassen.“
    Überrascht blickte Lyra jedem einzelnen in die Augen – womit sich dann letztlich für Stolloss ein Tageswunsch in Erfüllung ging -, dann drehte sie sich um und gebot den Erkundern, ihr zu folgen. Dieses Mal glich der restliche einer gut gelaunten Singgemeinde seitens der Sternenjäger. Reptain dachte mit einem Hautkribbeln überall daran, dass sie ihren Zielen immer näher kamen. Bald würden sie dieses Kapitel beenden wollen und die Eis- und Sandwüste hoffentlich auf ewige Zeiten hin verlassen können. All die traurigen Momente, die im heißen Grab erlebt wurden, sollten nun im kalten Grab vergessen werden. Er war sich sicher, dass er, Impergator und Panflam bald wieder vereint sein würden. Spätestens am Ende der eisigen Welt. Er war nur von diesem einen Gedanken besessen: „Panflam, wir werden bald wieder ein Team sein!“
    Ihm, dem Kämpfer Impergator, wurden nochmal vor seinem inneren Ohr die Worte des Generals über diese Reise rezitiert: „[…]Die Kunde, dass gerade Sumpex und ich im Grunde gekniffen hatten, löste eine große Angstwelle bei den Pokémon vor dem Lawinenberg aus.. Ich habe jedenfalls nach uns von keinem Erkundungsteam gehört, welches ebenfalls den Kampf gegen die Hitze und gegen die Kälte antrat.“
    „Wie es aussieht, bin ich dir, General, einen deutlichen Schritt voraus in dieser Hinsicht. Du wirst es sehen. Von nun an werde ich nie mehr verlieren, auch nicht gegen dich. Diese Chance, dort zu sein, wo du nicht warst, werde ich nutzen und dadurch stärker werden.“
    „Verlass dich drauf!“, war der zeitgleiche Schwur beider Erkunder an ihre Bezugspartner und besiegelte somit ihren eingeprägten Ehrgeiz, die Herausforderung des kalten Grabes anzunehmen.
    Es war ein Zeitspiel von mehreren halben Dekaden an Minuten, als dann sich plötzlich der Nebel stark lichtete und die Temperaturen immer mehr damit anfingen, sich unterhalb der Nullgrenze zu begeben. Auch verriet schon das erste Knirschen unter den Füßen, dass der Boden mit feinstem und kaltem Pulverschnee bedeckt war und so einer vom Himmel fiel. Er war nun deutlich zu erkennen gewesen, wie er perlweiß vom matten Rest des Nebelgraus sich abhob. Der Himmel glich nun einem tiefen Blau; es war scheinbar noch mitten in der Nacht, doch keineswegs fühlte sich auch nur eines der Pokémon müde. Sie waren hellwach und bei bester Energie, obwohl sie seit ihrem Aufenthalt auf Castiel nichts mehr gegessen hatten, worüber nicht einmal Gengar murrte. Aber das wohl pompöseste Spiel der Natur erstreckte sich vor ihren Augen: Trotz der Dunkelheit gut sichtbar war ein offenbar weißleuchtender Gaskörper, der sich am erdachten Horizont erstreckte. Man erkannte rasch, dass es wohl eine andere Gasform war als man sie in der restlichen zu sehen erwartete. Eine Wolke, die von innen heraus so grell weiß war, dass man sie selbst aus einer fernweiten Entfernung erblicken konnte. Nur eines konnte es bedeuten: Es war das Palais des Wächters der Gebiete, wo ewig Winter herrschte – auf der Spitze des Lawinenberges. So nah war das Ziel mittlerweile, es hieß nur noch, dorthin zu gelangen, was sich die einzelnen Erkunder am sehnlichsten Wünschen. Sie verabschiedeten sich deshalb noch einmal dankbar bei Lyra für ihre sichere Führung, worauf sie mit einer Verneigung antwortete. Sie beobachte, wie sich die einzelnen Figuren der Erkunder immer mehr mit dem dunklen Schleier der Nacht verschmolzen, der über den ersten Metern der Tundra hing. Sie hörte, als diese gänzlich verschwunden waren, deren knirschenden Schritte auf dem Schneeboden. Aber auch das verschwand nach einiger Zeit wieder.
    Sie konnte es sich nicht erklären, aber doch weinte sie. Sie weinte, da sie sich von ihnen verabschiedet hatte und somit ihre Wege getrennt waren. Sie war vom Zweifel erfüllt, ob sie die Pokémon je wiedersehen würde. Allein dies brachte ihr Herz zum Zerreißen. Doch warum? Es waren nur ein paar gemeinsame Stunden der Zusammenkunft auf dem Schlangenpass gewesen; es waren nicht mal fünf gewesen. Doch sie bemerkte schnell, wie es ihr wacher Verstand stets erlaubte: Sie waren die ersten Pokémon gewesen, die sie neben den streitlustigen Prinzen getroffen hatte. Sie waren, trotz der kurzen Zeitspanne, ihr sehr ans Herz gewachsen. Sie waren die ersten Freunde gewesen, weswegen sie auf den baldigen Frieden schworen. Freunde … manchmal waren sie ein noch sehr viel mehr kostbarer Schatz als alles Gold und Edelstein der Welt. Allein, dass diese beiden Teams durch ihre Zusammenarbeit all die bisherigen Strapazen überlebt hatten, flößte ihr tiefe Hochachtung aus. Sie wusste, was sie zu tun hatte: Auf den Frieden hin beten, genauso wie auf das weitere Wohlbefinden der sieben Erkunder.


    „Es sind Pokémon, die in der Lage sind, alles zu erreichen. Die Träume sind es, die zuletzt sterben. Genauso die Erinnerungen. Team Mystery und Team Sternenjäger: Ich werde euch nie vergessen, solange ich lebe.“



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  • Hallo Silvers (:
    Ich dachte mir, ich habe heute am Feiertag eh nichts zu tun – mal abgesehen von seitenweise Englischhausaufgaben – also ziehe ich diesen mal etwas vor, was mir auch Spaß macht. Da ich heute eher weniger inspiriert bin selbst zu schreiben, hinterlasse ich dir dieses Mal recht zeitnah einen Kommentar zum neuen Kapitel. Wenn du dann wieder da bist, kannst du ihn schön lesen :3
    Mal sehen, was alles so mit Guardevoir passieren wird.


    Zwei Prinzen ~
    Interessant, der Titel ist so treffend für den Inhalt gewählt, doch kann ich mir trotzdem gar nichts dazu vorstellen, wenn ich das Kapitel nicht kenne. Höchstens, dass es irgendwas mit Guardevoir zu tun hat, aber ansonsten nichts. Ich finde es interessant, wie so ein eigentlich recht offensichtlicher Titel doch gar nichts über den Inhalt des Kapitels verrät. Das Bild ist übrigens schön gewählt und hat mich richtig erwartungsvoll auf das gestimmt, was auf es folgen sollte. Im Endeffekt bin ich überrascht, darüber auf was sich der Titel bezieht, aber dennoch ist dieser gut gewählt, überrascht heißt ja nicht gleich schlecht.

    Die Handlung beginnt dort, wo sie zuletzt aufgehört hat; wir sind weiterhin bei Team Mystery und Sternjäger und dem geheimnisvollen Guardevoir, welches sich als Lyra vorgestellt hat. (Bleiben wir also für den Rest des Kommentars mal bei diesem Namen) Stollos scheint ja ganz hin und weg von ihr zu sein; fand ich sehr gut geschrieben; vor allem jedoch war das Ganze sehr realistisch gestaltet. So hat sich dieses verliebte Verhalten seitens des Stahlpokémons durch das ganze Kapitel gezogen, sehr gut. Das ist viel realistischer und sinnvoller, als wenn es nur kurz und dann nie wieder auftritt (kommt allerdings auch auf den Charakter an ^^) Solche kleinen Szenen, sind immer recht erfrischend und setzten deiner Fanfiction einen witzigen Stempel auf. Genauso verhält es sich auch mit der Szene zwischen Miltank und Stollos, allerdings hast du diese meiner Meinung nach ziemlich seltsam formuliert. Ich war ehrlich gesagt ziemlich verwirrt; bis ich mal verstanden habe, dass dort Miltank und nicht Guardevoir ist... Da hast du irgendwie mit den recht hochgestochenen Formulierungen ein bisschen das Ziel verfehlt. Das ist mir übrigens im ganzen Kapitel immer mal wieder aufgefallen, aber dazu später mehr.
    Die richtige Handlung beginnt ja erst, mit dem Eintreten von Reptains Überlegungen und dem darauf folgenden Gespräch zwischen eben diesem und der geheimnisvollen Lyra. Dieses hast du recht authentisch rübergebracht, allerdings geht da auch noch einiges mehr. So ist es zum Beispiel etwas fragwürdig, dass Lyra nur an Reptains Augen erkennt, dass dieser eine Frage hat. Klar, sie ist ein Psychopokémon und noch dazu ein besondres, wie beschrieben wird, allerdings ist es so, dass du das dann hättest etwas mehr umschreiben können. Zum Beispiel aus der Sicht von Reptain; da hättest du beschreiben können, wie sich der Blick anfühlt, mit dem Lyra ihn ansieht. Wörter wie hypnotisierend und durchbohrend (?) wären da sicherlich nicht unangebracht – dies als kleiner Verbesserungsvorschlag am Rande. Im Allgemeinen könnte man das etwas übergreifender formulieren; ich würde einfach mal sagen, dass du gerade Dinge die eben nicht so selbstverständlich sind, wie eben diese „Fähigkeit“ von Lyra, noch viel genauer beschreiben musst.
    Die Legende dieser beiden Prinzen ist auch interessant, es wäre aber noch viel interessanter gewesen zu erfahren, was für Pokémon die Beiden sind, das sagst du uns nämlich nicht. (Oder habe ich da einfach etwas überlesen?) Ich kann mir da gerade nichts vorstellen, höchstens Eispokémon wegen dem Lawinenberg. Aber gut, noch ein Stück weit interessanter finde ich diese Geschichte um Guardevoir, dass sie eine Priesterin ist und nach zehn Jahren sterben muss… Schrecklich; kein Wunder also, dass Stollos da gleich eingreift. (Ich hätte allerdings nicht gedacht, dass ihn die anderen dabei unterstützen) So eine Legende ist immer was tolles, bietet aber auch Platz für Fehler, beziehungsweise Verwirrungen. Ich weiß nicht, was es ist (ob Fehler oder nur Verwirrung) aber du sagst in der Legende, dass die Garados sich teilten und einander bis heute bekämpften. (Laut dir ist es sogar eine Teilung der Geschlechter… Wie pflanzen die sich dann fort? o.o) Ich dachte eigentlich die Garados bekämpfen nur die Eindringlinge des Schlangenpasses? Mhm, das solltest du deutlicher machen, finde ich. Was mir gefallen hat, war zum Beispiel die Idee mit dem Wiegenlied der Prinzen, das ist eine gute Idee. (:
    Letztendlich ist die Rede von Arktos (da sind die Lauscher auf einmal wieder oben *lach*) welches das Leben von Lyra retten könnte, so sagte es zumindest ihre Vision. In Pokémon Mystery Dungeon 1 ist es meine ich sogar so, dass Arktos auf einem Lawinenberg wartet, bin mal gespannt wie sich das hier entwickelt. Am wichtigsten in diesem Kapitel fand‘ ich jedoch den Aspekt mit Panflam: Er lebt und bei Reptain bricht regelrecht eine Euphorie aus; sogar Impergator ist dabei, wenn auch mit anderen Vorstellungen. Ich kann mir aber vorstellen, dass er den Schimpansen trotz allem etwas vermisst. Ich würde mich sehr über eine Wiedervereinigung der drei freuen, mal sehen was die Zukunft deiner Fanfiction so bringen mag.
    In dem Kapitel sind mir sprachlich ein paar Dinge aufgefallen, am wichtigsten ist jedoch, dass du – wie schon oben kurz erwähnt – du in diesem Kapitel teilweise sehr hochgestochen formuliert hast; was an einigen Stellen dafür sorgte, dass man nicht alles sofort verstehen konnte. Viele Absätze habe ich mehrmals durchgelesen, damit ich wirklich alles verinnerlichen konnte. Eine ordentliche Wortwahl ist gut – und ich bin wirklich beeindruckt von deinem Wortschatz und der Art zu Formulieren – dennoch solltest du dich hier und da etwas zurück halten, finde ich; es geht darum, dass man die „einfache“ Sprache meistens einfach besser lesen und verstehen kann. Außerdem habe ich dieses Mal den ein oder anderen Fehler gefunden, wie du im Spoiler oben ja sehen konntest. Ist bei dir ja sonst recht selten. Nun denn, nichts desto trotz war das mal wieder ein tolles Kapitel, ich bin gespannt wie es weiter geht.


    Viel Spaß bei der Studienfahrt noch und komm‘ gut nach Hause (:
    Liebe Grüße,
    Chess

  • Hallo, werte Community.


    Nach langer Bedenkzeit habe ich nun beschlossen, dass dieses jugendliche Lebenswerk nun als Fragment soweit enden soll. Ich empfinde keinerlei Interesse, weiterhin für jeden Mann zu schreiben. Viel zu sehr ging ich detailiert auf Kritiken ein und verwendete Phrasen und Abschnitte, die nicht mehr meinem ursprünglichen und mir vertrauteren Schreibstil ähnelten. Ich habe sozusagen mich selber verloren, je mehr ich versuchte, euch zu gefallen.


    Von daher ziehe ich mich vorerst vom öffentlichen Schreiben zurück und werde fortan im Stillen für mich weiterschreiben. Ich danke euch an der Stelle für eure kräftige Unterstützung und den Kritikern für ihre Arbeit, die ich zu schätzen weiß.


    Euch allen viel Spaß bei euren Projekten weiterhin!
    Das ist vorerst das letzte Update für diese Fanfiction.

  • Yo!


    Ich grüße euch, Leute (:
    Ich habe die Fanfiction noch für ein letztes Mal geöffnet, um euch mitzuteilen, dass der vorige Grund der Schließung - nämlich Unlust - nichts als Unfug war.Im Gegenteil. ich habe eine wahre Ideenflut für meine Geschichte, nur betrafen diese hauptsächlich die Hauptgeschichte am Anfang. Mir fiel so einiges ein, wie ich mir selber einen größere Basis geben könnte. Und statt schleichende Veränderungen durch Editierungen anzubringen, beschloss ich daher, an einer
    gänzlich neuen Version - einer Neuauflage - zu arbeiten.


    In den nächsten Monaten der Vorbereitungszeit werdet ihr von mir in dieser Beziehung nichts hören; soeben bin ich dabei, das zweite Kapitel zu schreiben, und Snake hilft mir als Betaleser tatkräftig. Aber auch euch soll die Möglichkeit gegeben sein, Ideen einzubringen: Schickt mir eure Vorschläge und Anregungen für

    • neue Charaktere
    • neue Anhaltspunkte des Plots
    • Und andere


    per PN an mich. Ich werde sie mir sorgfältig durch den Kopf gehen lassen und gebe Rückmeldung, ob die Idee späteren Gebrauch finden wird. Jeder Vorschlag ist mir willkommen. Ich freue mich, sie mir alle anzuhören, und auch für euch, wenn sie meinem Geschmack entsprechen^^



    Yosh, wir lesen uns (:


    Lugia~Silvers~Lugia