Wie baue ich eine Handlung auf?

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  • Hallo, liebe Hobbyautoren!

    Dies ist eine Frage, die man sich oft stellt, wenn man eine einfache Beschreibung oder eine Kurzgeschichte schreiben will. Dieses Tutorial ist in zwei Posts eingeteilt, im ersten beziehe ich mich besonders auf die Handlung einer Beschreibung, im zweiten dann auf die einer Kurzgeschichte.


    Inhaltsverzeichnis:

    I. Beschreibung

    I.I: Allgemeines

    I.II: Schritt für Schritt erklärt

    I.III: Die fertige Beschreibung

    I.IV: Bemerkung

    II: Kurzgeschichte

    II.I: Allgemeines

    II.II: Schritt für Schritt zu einer Kurzgeschichte

    • Einleitung
    • Hauptteil
    • Schluss

    III: Letzte Worte


    I. Beschreibung


    I.I: Allgemeines

    Eine Beschreibung wird erst dann interessant, wenn sie spannend beschrieben und die Handlung richtig aufgebaut ist. Dazu ist es wichtig, sich erst vor Augen zu führen, was in jener Situation denn eigentlich überhaupt passiert. Ein gutes Beispiel dafür wäre die Attacke eines Pokémon. Ich werde hier jetzt einfach mal die Aquaknarre eines Schiggy gegen ein Glumanda als Beispiel nehmen, damit ihr euch alles auch praktisch vorstellen könnt.


    Weitere Beispiele, bei denen man eine Beschreibung gut erkennen kann, sind (unter vielen anderen):

    -Anbahnung von zwischenmenschlichen Kontakten (Man lernt einen Menschen kennen und man kann beschreiben, wie die Gedanken und eben auch die Handlung abläuft)

    -Verfolgungsjagd (Egal ob ein Kaninchen vom Hund gejagt wird oder der Räuber vom Gendarme, hier kann man den Handlungsaufbau manchmal wirklich gut erkennen)

    -Schlüsselmomente (Der Protagonist muss vielleicht eine Entscheidung treffen und steht beispielsweise unter Zeitdruck)

    -Es gibt noch beinahe unendlich viele andere Beispiele. Vielleicht kommen ja auch euch selbst welche in den Sinn!



    I.II: Schritt für Schritt erklärt

    Weiss man überhaupt, was für eine Situation man darstellen will, in diesem Fall die Attacke, kommt man zum nächsten Schritt. Wie genau bewegt sich der Protagonist, was für Gefühle hat er, und das Wichtigste, was ist der Höhepunkt der gesamten Handlung? Diese Fragen sind wichtig, damit man später selbst ein Bild vom Gesamten hat. Versucht, diese Fragen zu beantworten und mit den Antworten dann im geistigen Auge alles abzuspielen, wie einen kleinen Film. In unserem Beispiel wäre es wohl so, dass das Schiggy erst tief Luft holen muss, um das Wasser in seinem Körper zu sammeln. Dann presst es die gesamte Flüssigkeit nach oben und schleudert sie mit voller Wucht seinem Gegner entgegen. Am Schluss wird der Gegner getroffen und fällt um. Dies ist jetzt die ganz grobe Handlung, die ich mir im Kopf durchspielen lasse. Dadurch fällt es mir nachher auch leichter, die Beschreibungen spannend zu gestalten.


    Habt ihr nun die einzelnen Handlungsstränge gefunden, bringt sie in die richtige Reihenfolge. Zu empfehlen wäre dort: Einleitung – Hauptteil – Schluss. Diese Wörter werdet ihr in diesem Tutorial noch öfters finden, denn sie sind für eine Handlung sehr wichtig. Zuvor habt ihr euch alles ja vorgestellt, nun müsst ihr versuchen, das alles sinnvoll „auf Papier zu bringen“. In dieser Situation kommt es darauf an, sich nicht durcheinander bringen zu lassen, je nachdem, wie viel in der Beschreibung denn genau passiert. Bei der Einleitung handelt es sich sozusagen um die Vorbereitung auf den Höhepunkt, welcher sich im hinteren Teil des Hauptteils befinden und nahe beim Schluss sein sollte, denn er ist am wichtigsten und die meiste Spannung liegt auf ihm. In diesem Fall wäre die Einleitung wohl die Vorbereitung der Attacke. Wie oben beschrieben holt Schiggy tief Luft und sammelt das Wasser in seinem Körper. Wie ihr erkennen könnt, führt das alles nun schon langsam zum Höhepunkt hin, dem eigentlichen Angriff. Nachdem dies dann vorbei ist, kommt der Schluss. Dieser baut dann die Spannung schnell wieder ab und lässt die Folgen des Höhepunkts durchblicken, in diesem Fall wohl am besten den Zustand des Gegners.


    Dies wäre wohl so ziemlich alles, was man über den Aufbau der Handlung wissen sollte. Dennoch, damit ist es noch längst nicht getan, wenn ihr eine gute Beschreibung machen wollt. Denn was alles erst so richtig interessant macht, sind auch die etwas "nebensächlicheren" Dinge, welche vielleicht für die Beschreibung selbst nicht enorm wichtig sind, sie aber erst qualitativ höher stufen. Dabei könnt ihr eure Kreativität wirklich spielen lassen, denn es gibt viele Möglichkeiten, ein paar andere Dinge hineinzubringen als strikt den Ablauf der Handlung. Gemeint sind ein paar hübsche Details. Dabei ist es egal, ob ihr nebenbei auch noch die Umgebung ein wenig beschreibt oder ob ihr eher auf die Emotionen und Gedanken des Protagonisten eingeht, überlegt euch etwas und bringt es mit hinein. Das alles macht eine Beschreibung insgesamt spannender und viel interessanter zu lesen.



    I.III: Das fertige Beispiel

    Das Endergebnis sieht dann ungefähr so aus:

    „,Schiggy!‘, schrie mein Pokémon mit wütend funkelnden Augen und begann, tief Luft einzuatmen. Immer mehr davon sog es in seinen kleinen Körper hinein, immer grösser wurde sein doch sonst schon recht grosser Wanst. Wie ein Luftballon blähte das Schildkrötenpokémon sich auf, um die Attacke auf seinen Gegner vorzubereiten. Ich wusste, dass sich die Luft im Inneren des Panzers in Wasser verwandelte, welches gleich mit voller Wucht auf unseren Gegner, das Glumanda am anderen Ende des Spielfeldes, knallen würde. Die Anstrengung in Schiggys Gesicht war nicht zu übersehen. Seine Augen waren zusammengekniffen, die Zähne hatte es fest aufeinandergepresst. Gespannt blickte ich auf meinen Partner, darauf wartend, dass er gleich die Attacke starten würde. Und plötzlich, unter einem lauten Brüllen, brach all das gesammelte Wasser in Schiggys Bauch aus seinem Mund heraus und wurde mit Hochdruck auf das völlig überraschte Glumanda geschleudert. Es war auf diese schnelle Attacke nicht gefasst gewesen und wurde mit voller Wucht von dem mächtigen Wasserstrahl getroffen. ,Glu?‘, brachte es noch hervor, als es zwei Meter durch die Luft segelte und schmerzhaft auf den Boden knallte. Ich wusste, dass es nicht wieder aufstehen würde.“



    I.IV: Bemerkung

    Dies ist die ungefähre Vorgehensweise einer Beschreibung. Lasst euch nicht beirren, wenn die drei Teile nicht leicht oder gar nicht zu finden sind. Das Wichtigste ist nämlich der Spannungsbogen. Spannung wird erst langsam aufgebaut, beim Höhepunkt erreicht sie die höchste Stufe, dann fällt der Bogen schnell ab und mit ihm die Spannung. Probiert es am besten zuerst bei mehreren Szenen aus, dann könnt ihr eure verschiedenen Stärken und Schwächen vergleichen.

  • II. Kurzgeschichte


    II.I: Allgemeines

    Nun zum Aufbau einer Kurzgeschichte. Bitte beachtet hier, dass es auf keinen Fall genauso gemacht werden muss wie in diesem Topic angemerkt - Auch ich persönlich schreibe gerne Kurzgeschichten, die eigentlich gar keinen Aufbau dieser Art haben. Hier ist es einfach das System einer klassischen Erzählung. Hierbei könnte der Text etwas länger werden.



    II.II: Schritt für Schritt zu einer Kurzgeschichte


    Einleitung

    Zu Beginn bastelt euch am besten in euren Gedanken wieder die Fragen zusammen: Was geschieht in der Kurzgeschichte? Welches sind die Protagonisten? Und wieder: Welches ist die Einleitung, was der Hauptteil und was der Schluss? Wenn ihr das alles wisst, könnt ihr euch nun wieder ans Planen machen. Und da es ohne Beispiel relativ schwer ist, wird die Erde bei mir einen kleinen Besuch von Aliens bekommen. Allerdings wird am Schluss kein Endprodukt vorhanden sein, da eine gesamte Kurzgeschichte wohl etwas zu viel für dieses Topic wäre.


    Überlegt euch zunächst, was in der Einleitung passiert. Hier alleine könnte schon eine Art kleine Beschreibung nach oben erwähntem System geschehen. Besonders solltet ihr hier auf die Vorstellung der Hauptcharaktere achten, damit man später auch versteht, mit wem man es zu tun hat. In der Einleitung sollte ausserdem eine Art kleine Einführung in den Hauptteil vorhanden sein. In unserem Beispiel des Besuchs aus dem All wäre es wohl so, dass der Junge, welcher die Aliens entdeckt, in seinem Zimmer liegt und beispielsweise Musik hört. Es wird etwas über den Jungen erzählt, ein paar Sätze zu dem, was er gerade tut, allerdings nicht zu viel. Damit lernt man den Charakter bereits kennen und weiss, mit wem man es ungefähr zu tun bekommen wird. Weiter mit unserer Einleitung: Die Einführung in den Hauptteil. Der wäre in diesem Falle wohl die Landung des Raumschiffes. Hier würde das wohl ein lauter Knall am besten darstellen. Also nochmal zusammengefasst: Der Junge liegt in seinem Zimmer und hört Musik, wird aber plötzlich aus seinen Gedanken gerissen, weil er einen lauten Knall aus dem Vorgarten hört. Dies sollte man natürlich wieder besonders gut beschreiben, damit es interessant zu lesen ist.



    Hauptteil

    Weiter geht es also nun mit dem Hauptteil. Hier solltet ihr darauf achten, es erst ein wenig spannend zu gestalten, bevor ihr bereits alles verratet. Am besten beschreibt ihr erst noch etwas, was nur entfernt damit zu tun hat, beispielsweise die Gedanken des Protagonisten. Wie fühlt er sich? Hat er Angst oder vielleicht eine Vermutung, was ihn erwartet? Ihr könnt eigentlich alles mit hineinnehmen, was euch gerade in den Sinn kommt. Doch passt auf, dass ihr dabei nicht zu sehr vom Thema abweicht, denn das lenkt von der eigentlichen Geschichte ab. Bei unserem Beispiel könnte man vielleicht sagen, dass der Junge neugierig ist, was ihn erwartet, dass er so etwas noch nie gehört hat. Vielleicht auch, dass ihm etwas mulmig wird, es gibt wirklich viele Möglichkeiten. Wenn ihr nun also ein paar nebensächliche Dinge integriert habt, könnt ihr euch auch langsam vorarbeiten, bereits auf den Höhepunkt zu. Überlegt euch zuvor genau, was bei eurer Geschichte der Höhepunkt ist. Wie bei der Beschreibung ist es der eine Punkt, worauf man eigentlich schon die ganze Zeit hingearbeitet hat, sozusagen der Kernpunkt der Geschichte.

    In unserem Fall wäre das wohl das Handeln der Aliens – vielleicht wollen sind sie auf die Erde gekommen, um dort irgendetwas abzuholen? Vielleicht ist ja einer ihrer Mitausserirdischen irgendwie auf die Erde gelangt und sie sind da, um ihn zu suchen. Nehmen wir das jetzt einfach mal als Beispiel, dann kann man weiter darauf hinarbeiten. Und somit kommen wir nun zum Übergang zwischen Einleitung und Höhepunkt.


    Am besten ihr macht es so: Nachdem ihr die Einleitung beendet und euch den Höhepunkt vor Augen geführt habt, kommt der Aufbau, der erst dort hinführt. Was muss noch alles geschehen, bis der Höhepunkt eintrifft? Überlegt es euch ganz genau, denn der Hauptteil ist das Wichtigste an einer Kurzgeschichte.

    Im Falle unseres Beispiels müssen die Aliens wohl erst noch ihren eigentlichen Auftritt haben. Also, bisher hat der Junge einen Knall gehört und geht nun ängstlich in den Garten, um nachzusehen, was da so gelärmt hat. Jetzt beginnt erst der ganze Spass an der Geschichte: Er entdeckt das Raumschiff mit dem Besuch aus dem All. Hier könnt ihr nun richtig kreativ sein. Was denkt der Junge? Wie sehen die Aliens aus, wie das Ufo? Wie fühlt er sich? Geben die Aliens vielleicht Laute von sich, versucht der Junge, sie zu interpretieren? Reden sie vielleicht sogar? Es gibt wirklich viele Dinge, die ihr hier noch hineinbringen könnt. Seid einfach kreativ und beschreibt alles, was ihr für erwähnenswert haltet. Dann arbeitet ihr langsam auf den Höhepunkt hin.


    Wie schon erwähnt ist der Höhepunkt bei uns, dass die Aliens einen ihrer Kumpanen auf der Erde verloren haben und ihn zu sich zurückholen. Also kommt jetzt schon langsam der Beginn des Höhepunktes. Sie bewegen sich auf den Jungen zu, weil sie ihn fragen wollen, ob er den Alien irgendwo gesehen hat, beispielsweise. Beschreibt hierbei am besten besonders die Gedankengänge und Gefühle des Jungen. Sicherlich geht ihm viel durch den Kopf, wenn plötzlich ein Ausserirdischer auf ihn zukommt. Schreibt alles möglichst genau und geht auch auf die kleineren Details ein, bis ihr dann schlussendlich zum endgültigen Höhepunkt kommt.

    Schreibt am besten einfach alles auf, was euch in den Sinn kommt und was natürlich auch mit der Kurzgeschichte zu tun hat, bis ihr dann schlussendlich zu der Stelle kommt, auf die ihr jetzt eigentlich die ganze Zeit hingearbeitet habt: Der Höhepunkt. Zuvor haben unsere Aliens den Jungen in ihrer fremdartigen Sprache gefragt, ob er wisse, wo der andere Ausserirdische sei. Wir lassen den Jungen mal ganz natürlich reagieren: Sicherlich hat er Angst. Also schreibt ihr am besten, dass er vor Panik einfach den Kopf geschüttelt hat, obwohl er nicht wusste, was die Aliens von ihm wollen. Der Moment, als er das tut oder auch, als die Ausserirdischen ganz nahe bei ihm sind und ihn danach fragen, das ist schliesslich der Höhepunkt.



    Schluss

    Danach fällt dann der Spannungsbogen massiv ab und es folgt der Schluss. Was geschieht nach der Handlung, welche ihr gerade beschrieben habt? Am besten haltet ihr euch damit kurz, da ja die eigentliche Handlung der Geschichte bereits vorbei ist. Beendet die Geschichte kurz und knapp und schliesst alles mit möglichst wenigen Sätzen ab.

    Bei uns wären das dann wohl die Ausserirdischen, welche enttäuscht zurück in ihr Ufo laufen und damit davonfliegen. Beschreibt noch ein wenig die Gedanken des Jungen, allerdings nicht zu viel, und schon ist eure Kurzgeschichte fertig.



    III: Letzte Worte


    Ja, ich bin mir bewusst, dass das vielleicht ziemlich viel auf einmal ist, aber ich habe mir viel Mühe mit diesem Topic gegeben und hoffe natürlich, dass ich euch damit ein wenig weiterhelfen konnte. Probiert es doch einfach mal aus!

  • Flocon

    Hat das Label Guide hinzugefügt.